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Kreuzfahrten News, Trends & Highlights Anzeige FLUSSREISEN Zurück auf Erfolgskurs I HOCHSEE Interesse wächst weiter I UMWELT Kreuzfahrten werden grüner AWARDS Ausgezeichnete Schiffe I EVENTS Viel los an Bord I RECHT Brisante Urteile I SERVICE Lesen & Cruisen
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KreuzfahrtenNews, Trends & Highlights

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INHALTNewsAwards: Welche Kreuzfahrer vorn liegen 4 Häfen: Was Dubai und Stockholm planen 5 Politik: Was der DRV fordert 5

MarktUmfrage: Interesse an Cruises wächst 6 Studie: Attraktive Arbeitgeber 7 Kongress: fvw Cruise Live auch 2015 7

FlussreisenTrendwende: Zurück auf Wachstumskurs 8 Vertrieb: Reisebüros sind der Schlüssel 12

Costa KreuzfahrtenFlanieren wie in Bella Italia 14

EventsNeue Zielgruppen: Viel los an Bord 16

UmweltKreuzfahrten werden grüner 18

RechtNeue Urteile: Letzter Halt Gerichtssaal 20

ServiceNeue Bücher: Lesen & Cruisen 22

Da müssen wir Sie wohl enttäuschen …Only bad news are good news. Wenn Sie nach dieser alten Maxime der Medienwirt-schaft dieses Magazin durchkämmen, müssen wir Sie enttäuschen: Schlechte Nachrichten finden Sie allenfalls in homöopathischen Dosen. Marktaustritte und Rückgänge bei Fluss reisen, Umweltverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe – auf die-se negativen Schlagzeilen der Vergangenheit hat die Branche längst überzeugende Antworten gefunden: Das Flussgeschäft hat sich konsolidiert, die verbleibenden Anbieter stehen für profitables Wachstum und innovative Produktpolitik. Und die Reedereien tun viel, um die Emissionen ihrer Schiffe drastisch zu senken – das ist gut für die Umwelt und natürlich auch förderlich fürs Image.

Es gibt viele weitere positive Signale: Hochseekreuzfahrten bleiben auf Wachstums-kurs. Produktinnovation wird groß geschrieben. Reisebüros bleiben der mit Abstand wichtigste Vertriebsweg. Und immer mehr Veranstaltungen rund um die Kreuzfahrt werden aus der Taufe gehoben: die fvw Cruise Live, die Hamburger Kreuzfahrt-woche, der neue Schwerpunkt Kreuzfahrt-Träume auf der Messe Reisen Hamburg …

Lauter gute, spannende Nachrichten und einen erfolgreichen Start in die neue Kreuzfahrtsaison wünscht Ihnen

Ihr Holger M. Jacobs

Holger M. Jacobs Chefredakteur Kreuzfahrten 2014

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IMPRESSUM

Kreuzfahrten ist eine Anzeigenbeilage zur fvw 24/14 und TravelTalk 48/14Eine Publikation der FVW MediengruppeCorporate Publishing (FCP), Hamburg,www.fvw-mediengruppe.deAnzeigenleitung Matthias SchulzChefredaktion Holger M. JacobsGestaltung Birga Gnida

Nur noch Verluste? Nach Einbußen kommt das

Flussreisegeschäft wieder sichtlich in Schwung.

Üble Rußschleudern? Die Branche reagiert mit innovativer Umwelttechnik auf Kritik.

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Jedes Jahr im Herbst ist es so weit: Mit Span-nung wird die Verleihung der beiden Kreuz-fahrtpreise der zwei Standardwerke im deut-schen Markt (siehe auch S. 22) erwartet. Den Anfang machte dieses Jahr Ende Oktober der Deutsche Kreuzfahrtpreis von Koehlers Guide („Kreuzfahrtträume“) anlässlich des Clia-Dinners. Der Kreuzfahrt Guide Award wurde zwei Wochen später beim Kreuzfahrt-Kongress in Hamburg vergeben.Wie gewohnt schafften es die beiden Jurys, keine Langeweile aufkommen zu lassen: Dauersieger sucht man vergeblich, die Preise verteilen sich schön gleichmäßig auf die ver-schiedenen Anbieter. Auffällig: Hapag-Lloyd

Kreuzfahrten mit der Europa 2, TUI Cruises mit Mein Schiff, Aida Cruises und Arosa räumten doppelt oder dreifach ab. Schon Anfang September blickt die Szene nach London: Dort werden die renommier-ten Cruise Interna tional Awards vergeben auf der Basis von 25.000 Leserstimmen des „Cruise International Magazine“. Interessant: Royal Caribbean International machte bei Seereisen für Einsteiger und Familien das Rennen, noch öfter auf dem Podest standen die Marken der Carnival Corporation – Cu-nard, Carnival, Princess und Seabourn.Bei den World Travel Awards, die die Kun-denzufriedenheit durch Touristiker und Endkunden bewerten, lag Lissabon in Europa sowohl als Destination als auch als Hafen vorn. Die anderen Regionalwertungen ge-wannen die Häfen Cozumel, Kapstadt, Rio,

Dubai und Singapur. Norwegian Cruise Line freute sich zum siebten Mal in Folge über den Titel „Europe’s Leading Cruise Line“.Auch beim Travel Industry Club räumten Kreuzfahrer ab: Richard Vogel (bisher TUI Cruises) wurde als erster Cruise-Manager

überhaupt als Travel Industry Manager aus-gezeichnet. Bei den Apps lag die Smart phone App von Aida Cruises vorn, die Kunden über die Emotion zur Buchung führen soll. TUI Cruises stellte die beste technische Lösung: die virtuelle Jungfernfahrt der Mein Schiff 3 mit der Cyberbrille Oculus Rift.

Kreuzfahrer auf dem TreppchenWelche Cruise-Angebote in diesem Jahr ausgezeichnet wurden

DRV: Politik ist gefordertWie kann der Kreuzfahrtenmarkt erfolg-reich weiterwachsen? Nach Auffassung des Deutschem Reise Verbands (DRV) ist es wichtig, die politischen Rahmenbedin-gungen anzupassen und so Europas Küs-ten zu neuem Aufschwung zu verhelfen. In der EU-Strategie für mehr Wachstum im Meeres- und Küstentourismus vom Febru-ar 2013 werden dazu folgende notwendige Maßnahmen definiert:

> Nachfrage glätten: Die Mittelmeer-region bietet ganzjährig attraktive Wetter-bedingungen – dennoch schwankt die Nachfrage erheblich zwischen Haupt- und Nebensaison. Um dies auszugleichen und ganzjährig stabile Tourismuseinnahmen zu garantieren, muss nach DRV-Einschätzung der Markt für außereuropäische Reisende stärker geöffnet werden. Die jüngsten EU-Vorschläge zur Vereinfachung des Einrei-severfahrens müssten daher schnellst-möglich umgesetzt werden.> Engpässe vermeiden: Viele Häfen ope-rieren schon jetzt an ihren Grenzen. Beim nötigen Ausbau der Infrastruktur wie Ab-fertigungsanlagen kommt es laut DRV auf das gemeinsame Engagement von Politik und Wirtschaft an. Die von der EU-Kom-mission angekündigte Dialogplattform zum Küstentourismus sei daher ein begrü-ßenswerter erster Schritt – allerdings müssten EU und Mitgliedstaaten darüber hinaus auch stärker investieren.> Umweltziele flankieren Um die oft ehr-geizigen Umweltschutzziele zu erreichen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nicht zu gefährden, muss die Politik für entsprechende Rah-menbedingungen sorgen, fordert der DRV. Er befürwortet daher zum Beispiel die auch von Branche, Umweltschützern und EU geforderte Landstromversorgung im Liegebetrieb, die den Ausstoß von Fein-staub und Treibhausgasen wie Kohlen-dioxid erheblich reduziert. drv.de

Stockholm als Cruise Port unverändert beliebtMit dem Tempo, wie es Hamburg anschlägt, kann Stockholm als Kreuzfahrthafen nicht mithalten. Doch auch wenn die schwedi-sche Hauptstadt 2014 mit 274 Anläufen und rund 470.000 Passagieren das Vorjahreser-gebnis (279 Schiffe, 485.000 Gäste) leicht verfehlt, ist sie aus dem Nordeuropa-Rou-ting der Cruise Lines nicht wegzudenken. Durch Investitionen in Terminals und Kais sowie die umtriebige Kooperation Stock-holm Cruise Network stimmen auch die

Rahmenbedingungen. Das gilt auch für den Umweltschutz: Ports of Stockholm ist einer der wenigen Häfen der Welt, der Schwarz- und Grauwasser aufbereiten kann. Erfolgsentscheidend ist aber das touristi-sche Angebot mit Königspalast, Vasa- und Abba-Museum: 97 Prozent der Kreuzfahrt-gäste gehen in Stockholm an Land für durchschnittlich 5,9 Stunden – der Europa-Schnitt liegt nur bei 87 Prozent und 4,8 Stunden. portsofstockholm.com

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Schneller zur EinzelkabineSofort zum Endpreis für die Kabine bei alleini-ger Nutzung: Diesen Service für Einzelreisen-de bietet der Singlereisen-Veranstalter Siree. Normalerweise wird bei Preisabfragen ein günstiger Tarif für Doppelkabinen ausgewie-sen, auf den der Einzelkabinen-Zuschlag ad-diert wird. Diesen „Schock für Alleinreisende“ wolle man vermeiden, heißt es von Siree. kreuzfahrten.singlereisen-experte.de

Deutscher Kreuzfahrtpreis Schiff.....................................Mein Schiff 3Atlantic Alliance ............... Crystal CruisesSonderpreis Fluss ........................... ArosaHafen ..........................................BarcelonaDestination .................................. VietnamRestaurant .............Rossini (Aida Cruises)Wellness ................................. Mein SchiffFamilien ....................... MSC KreuzfahrtenInnovation ............ Neo Collection (Costa)Routenvielfalt .... Hapag-Lloyd KreuzfahrtenUnterhaltung ..........................Aida Cruises

Kreuzfahrt Guide Award Info-/Entertainment ..Norwegian GetawaySport und Wellness ..............Mein Schiff 3Familien .............................Disney FantasyGastronomie ................................Europa 2Routing ....................................... HamburgService .........................................Europa 2Flussschiff ...............................Arosa Silva

Cruise International Awards Hochsee ..........................Princess Cruises Flussreisen ............... Viking River Cruises Luxus ...................................... Cunard Line Neues Schiff ............. Norwegian Getaway Boutique-Cruise ..... Seabourn Cruise LineEinsteiger ..Royal Caribbean InternationalDestination ............................... NorwegenGastronomie ....................Oceania Cruises Unterhaltung ....................... P & O Cruises Familien .....Royal Caribbean International Aktivitäten ...................... Carnival Cruises Wellness ...............................MSC Cruises

Dubai als idealer Basishafen Die Ocean Princess machte am 7. Oktober den Anfang: Insgesamt sind für die Wintersaison 2014/15 mehr als 70 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in Dubai ge-plant. In der Vorsaison 2013/14 wurden rund 300.000 Kreuzfahrtgäste gezählt. Ehrgeiziges Ziel: Bis zum Jahr 2020 soll sich die Zahl mehr als verdoppeln auf eine Million Passagiere im Jahr.Für drei Schiffe wird Dubai Basishafen: Mein Schiff 2, Aida Diva und Costa Serena brechen von dort aus auf zu einwöchigen Törns durch die Golfregion. Die Aida Aura sticht in Dubai zu 14-tägigen Indien-Reisen in See. „Mit seinen modernen Terminals und der strategisch günstigen Lage ist Dubai der ideale Basishafen, um die Region zu erkunden“, sagte Richard J. Vogel, Ex-CEO von TUI Cruises. Um die Attraktivität des Arabischen Golfs als Kreuzfahrtziel weiter zu stärken, wurde im vergangenen Jahr Cruise Arabia ins Leben gerufen, eine Initiative der Tourismusorganisationen von Dubai, Abu Dhabi und Oman. Darüber hinaus haben die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) für alle Kreuzfahrtgäste, die ein Einreise-visum benötigen, seit 1. August 2014 die Bestimmungen spürbar erleichtert: Damit gibt es jetzt für Chinesen, Russen, Inder, Brasilianer und Südafrikaner Visa zu 200 Dirham (knapp 40 Euro), die das mehrmalige Einreisen in die VAE während einer Kreuzfahrt erlauben. ct.dubaitourism.ae

Markante Skyline: Die Einfahrt in den Hafen von Dubai ist für Kreuzfahrer spektakulär.

Allein an Bord: Siree will die Hemmschwelle senken.

Ansturm steuern: Der DRV fordert flankierende Maßnahmen im Kreuz-fahrtgeschäft in Europa.

Mehrfach jubeln: Wybcke Meier (oberes Foto, Zweite von links) durfte für TUI Cruises sowohl den Deutschen Kreuzfahrtpreis als auch den Kreuzfahrt Guide Award (unten) entgegennehmen. Bei Letzterem hatte Karl J. Pojer (unteres Foto, ganz rechts) mit zwei Urkunden für die Europa 2 von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten alle Hände voll zu tun.

> NEWS

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Steigende Erfahrung, sinkende Vorbehalte, unverändert hohe Nachfrage: Wie viele an-dere Studien auch attestiert die jüngste Tra-velzoo-Umfrage Kreuzfahrten weiterhin ein hohes Potenzial. So haben 56 Prozent der 939 Befragten Kreuzfahrterfahrung, sechs Pro-zentpunkte mehr als im Herbst 2013. Darun-ter ist mit 71 Prozent der Anteil der Wieder-holer nahezu konstant – Kreuzfahrten registrieren also immer mehr Einsteiger. Positiv auch die Entwicklung bei denjenigen, die noch keinen Urlaub auf dem Wasser ver-bracht haben (44 Prozent): Immerhin 78 Pro-zent ziehen eine Kreuzfahrt in Betracht, vor Jahresfrist waren es nur 69 Prozent. Anspre-chend, so die Cruise-Neulinge, seien ein tol-les Paket aus Anreise, Transfers und Kreuz-fahrt (73 Prozent), eine besonders attraktive Route (71), All-Inclusive-Leistungen (55) oder ein sehr günstiger Preis (53).

Und die Kreuzfahrtmuffel? Wer partout nicht aufs Schiff möchte (insgesamt ledig-lich jeder Zehnte), fürchtet vor allem Men-schenmassen (60 Prozent), mangelnde Un-abhängigkeit (59) und zu wenig Zeit in den Häfen für Besichtigungen (38). Mit weitem Abstand folgen Bedenken wegen Preis (25), Gesundheit (11), Sicherheit (10) und „ist nur etwas für ältere Urlauber“ (8).

Service-Entgelt bitte inklusive!Den vielfach beklagten Preiskampf in der Branche spiegelt die Umfrage auf den ersten Blick nicht wider: Der Anteil derjenigen, die mehr als 2000 Euro für eine Seereise anleg-ten, stieg sogar um einen Prozentpunkt auf 22 Prozent. Ein Viertel gab weniger als 1000 Euro pro Cruise aus, das Gros der Buchungen entfiel jedoch auf die Preisspanne von 1000 bis unter 2000 Euro.

Networking inklusive: Die erste Cruise Live stieß auf reges Interesse im Vertrieb.

Interesse an Kreuzfahrten wächst weiterGute Noten, aber auch konstruktive Kritik: Die jüngste Travelzoo-Umfrage zu Kreuzfahrten bestätigt den ungebrochenen Positivtrend – und signalisiert dennoch Handlungsbedarf.

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Neuauflage der fvw Cruise Live im September 2015Tolle Location, praxiserfahrene Referenten, spannende Diskussionen: Die Premiere der fvw Cruise Live Anfang August 2014 in Ham-burg war gelungen. Rund 120 Branchenver-treter tauschten sich beim großen Vertriebs-kongress für Kreuzfahrten aus – das neue Event der fvw war auf Anhieb ausverkauft. Da ist es nur konsequent weiterzumachen: Die Neuauflage der Cruise Live findet am 11. Sep-tember 2015 statt, und zwar parallel zu den Cruise Days und zur Branchenmesse Sea-trade. Die Tickets kosten 69 Euro plus MwSt. Die Anmeldung ist ab Anfang 2015 möglich – mehr Infos unter: fvw.de/cruiselive

Attraktive ArbeitgeberBei der fvw-Kreuzfahrtstudie waren sie bereits ganz vorn, doch sie überzeugen offenbar auch als (potenzielle) Arbeitgeber: Aida Cruises und TUI Cruises belegten bei der fvw-Studie „Arbeiten in der Touristik“ (fvw 18/14) vordere Plätze – die Rostocker auf Rang 4 mussten nur den Großkonzer-nen DER Touristik, TUI und Lufthansa den Vortritt lassen, vor der TUI-Tochter auf Rang 8 platzierten sich zudem noch Stu-diosus, Schauinsland und Amadeus. Knapp 800 Nachwuchskräfte – Studien-absolventen und Berufseinsteiger – waren im Auftrag der fvw zu 30 Unternehmen, darunter sechs aus der Kreuzfahrtbran-che, befragt worden.

Die beiden Kreuzfahrtsieger, die auch in Sachen Bekanntheit klar vorn liegen, punkten vor allem bei Wachstumspotenzi-al (kein Wunder im boomenden Cruise-Markt!), Image, Aufstiegschancen und Weiterbildung – aber auch bei soziale Ver-antwortung/nachhaltiges Wirtschaften, wo als einziger Kreuzfahrtanbieter Phoenix Reisen an beiden vorbeizieht. Auch die Chance, bei einem der beiden Wachstum-

streiber interna tional zu arbeiten, wird als relativ groß angesehen – hier kann nur MSC Kreuzfahrten halbwegs mithalten.

Aber es gibt auch Kriterien, wo die ande-ren Cruise-Anbieter vorn liegen: Ein gutes Betriebsklima konstatieren die Befragten vor allem bei Phoenix Reisen, Aida und Nicko Tours. Ein gutes Gehaltsniveau wird am ehesten bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten erwartet. Und die Work-Life-Balance scheint vor allem bei Phoenix Reisen zu stimmen. Fazit: Den Arbeitgeber, der wirk-lich überall restlos überzeugt, sucht man auch im Kreuzfahrtsektor vergeblich.

Neugierig? Die exklusive fvw-Studie „Ar-beiten in der Touristik 2014“ analysiert auf 111 Seiten, was Nachwuchskräfte erwar-ten und wie sie Unternehmen bewerten. Sie kostet 550 Euro, fvw-Abonnenten zah-len nur 295 Euro (jeweils plus sieben Pro-zent MwSt). Bestellen per E-Mail an [email protected] oder unter: go.fvw.de/studien

Spannender hingegen die Antworten auf die Frage, was im Reisepreis enthalten sein soll. Die Mahlzeiten (99 Prozent), klar, und mög-lichst die Softgetränke (82). Drei von vier Be-

Das gefällt …Viele Ziele je Reise entdecken 89 %

Guter Service an Bord 68 %

Gute Bordgastronomie 62 %

Landausflüge 57 %

Erleben der Weiten des Meeres 53 %

… und das nichtZu lange Warteschlangen 29 %

Schlechtes Wetter 19 %

Sonstiges (Mitreisende, Essen) 18 %

Andere missachten Dresscode 17 %

Schreiende Kinder 16 %

Aussagen von Urlaubern mit Kreuzfahrterfahrung. Mehrfachantworten möglich

WISSEN. ENTSCHEIDEN. BESSER SEIN.

ARBEITEN IN DER TOURISTIK 2014 fvw Exklusiv-­‐Studie

WISSEN. ENTSCHEIDEN. BESSER SEIN.

© Copyright FVW Mediengruppe Sep 2014

Attraktiver Arbeits-platz: Kreuzfahrt-

anbieter haben ein gutes Image als

Arbeitgeber.

fragten wünschen sich jedoch auch die Ser-vicepauschale/Trinkgelder inklusive – hier gibt es Handlungsbedarf. Und bereits jeder Zweite möchte Internet-Zugang ohne Auf-preis – die Realität sieht anders aus, wie die jüngste fvw-Umfrage (Kreuzfahrten 1/2014, S. 30) zeigt. Zum Vergleich: Für Alkohol in-klusive plädieren 46 Prozent. Übrigens: 44 Prozent bevorzugen Angebote, die bereits auch die Anreise enthalten. Und Ausflüge buchen erfahrene Kreuzfahrer zwar am liebsten individuell (80 Prozent), doch grei-fen trotzdem 58 Prozent auf organisierte Gruppenausflüge zurück.

Ausflüge, Spa und W-LAN zu teuerGünstige Kreuzfahrt, kostspielige Extras: Diese bekannte Strategie der Anbieter bekla-gen auch die von Travelzoo Befragten mit Kreuzfahrterfahrung — 72 Prozent finden die Ausflüge, 46 Prozent den Internet-Zugang und 42 Prozent die Wellness-Behandlungen zu teuer.Groß oder noch größer? Fast gleich hoch mit 54 zu 52 Prozent ist das Interesse an mittel-großen und großen Schiffen (ab 1.000 Passa-giere), 39 Prozent zieht es auf den Fluss. Besonders gefragt sind Club- oder Resort-Schiffe mit großem Unterhaltungsangebot (40 Prozent), gefolgt von traditionellen Schiffen mit Captain’s Dinner (23) und ex-klusiven Luxuslinern (14). Unter den beliebtesten Fahrtgebieten liegen Mittelmeer (53 Prozent), norwegische Fjorde (50) und die Karibik (48) fast gleichauf. Be-kannteste Anbieter bei allen Kreuzfahrt-In-teressierten ist Aida Cruises (81 Prozent) mit deutlichem Abstand vor Costa Kreuzfahrten (55), TUI Cruises (45), Arosa (43) und MSC Kreuzfahrten (41). Als besonders familien-freundlich werden Aida (48), Costa (19) sowie MSC und TUI Cruises (je 14) eingeschätzt.Bei der beliebtesten Reisedauer halten sich acht bis zehn Nächte (37 Prozent) sowie 11 bis 14 Nächte (38 Prozent) die Waage. Immerhin 38 Prozent buchen ihre Kreuzfahrt mindes-tens drei bis vier Monate im Voraus.

Reisebüro bleibt wichtigMit Vorsicht zu genießen sind angesichts der Travelzoo-Klientel die Angaben zum Info- und Buchungsverhalten, doch immerhin: 39 Prozent haben ihre jüngste Kreuzfahrt im Reisebüro gebucht, 27 Prozent im Internet, 19 Prozent direkt bei der Reederei und 14 Prozent bei einem Veranstalter. 46 Prozent der Interessierten informieren sich im Inter-net, 35 Prozent bei Freunden und 32 Prozent im Reisebüro. Auch bei diesen stark inter-netaffinen Urlaubern spielt der stationäre Reisevertrieb demnach bei Kreuzfahrten (noch) eine sehr wichtige Rolle. ‹

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Die Klientel ist älter als auf hoher See, das Produkt traditioneller: Flusskreuzfahrten gelten nicht gerade als aufregendes Ge-schäft. Immerhin bescherten sie Reedereien, Veranstaltern und Reisebüros lange Zeit na-hezu kontinuierliche Zuwächse: Binnen zehn Jahren stieg die Passagierzahl um 114 Prozent auf 462.000 im Jahr 2011. Das war zwar deutlich langsamer als das boomende Hochseegeschäft, doch darf man eines nicht vergessen: Fast jede vierte der knapp zwei Millionen Flusskreuzfahrten weltweit wird bereits von deutschen Gästen unternom-men. Der Markt hat also bereits einen gewis-sen Reifegrad erreicht.Flussreisen haben damit in Deutschland ei-nen weitaus höheren Stellenwert als in ir-gendeinem anderen Markt. Noch deutlicher wird dies, wenn man lediglich die europäi-schen Fahrtgebiete betrachtet: Hier stellt Deutschland 37,4 Prozent der Passagiere, Nordamerika (24,0), Großbritannien/Irland (14,7) und Frankreich (12,9) folgen mit respek-tablem Abstand. Die europäischen Flüsse sind es denn auch, die in Deutschland das Geschäft immer stärker dominieren: Je ein Drittel der Gäste schippert auf Rhein und Donau (jeweils mit Nebenflüssen), nur noch jeder sechste Gast außerhalb Europas –

Entspannt unterwegs: Der Standard bei Flussreisen steigt – auch die Buchungskurve?

Zurück auf WachstumskursAngestammte Kundschaft versus neue Zielgruppen, Marktaustritte und Aufsteiger, Krisen und Comebacks: Ins längere Zeit dahindümpelnde Flussreisegeschäft ist viel Bewegung gekommen.

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die Ägypten-Krise hat den Nil binnen zwei Jahren fast zehn Prozentpunkte Marktanteil (von 23,6 auf 14,1 Prozent) gekostet.

Zwei Jahren voller HürdenDie Nil-Flaute war nicht die einzige Heraus-forderung für den Markt in den vergangenen beiden Jahren: 2012 belastete der Wegfall des Mehrwertsteuerprivilegs – „das ist ein ganz entscheidender Faktor“, sagt Phoenix-Chef Johannes Zurnieden und rechnet vor: In Deutschland zahlt Phoenix 21,13 Euro Mehr-wertsteuer pro Passagier und Reisetag, in den benachbarten Niederlanden sind es mit 6,67 Euro nicht einmal ein Drittel so viel.2013 brachte Hochwasser und Schleusen-streiks – das zweite Minusjahr in Folge auf nur noch knapp 407.000 Gäste. Obendrein gingen Reisedauer und durchschnittlicher Tagespreis leicht zurück. Drei Anbieter zogen die Reißleine: Sea Cloud Cruises trennte sich von seinem Flussschiff River Cloud II, Viking Flusskreuzfahrten machte Ende 2013 sein Deutschland-Büro dicht, und TUI Flusskreuzfahrten, erst 2011 hoffnungsvoll gestartet, gibt seine vier (von einst sechs) verbliebenen Schiffe Ende 2014 an den Eigner Premicon zurück. Mittlerweile sind drei von ihnen verchartert an Phoenix Reisen (Allegra), Nicko Tours (Maxima) und Werner Tours (Sonata).Sind Flusskreuzfahrten also nur noch ein Ver-lustgeschäft? Johannes Zurnieden zeichnete unlängst beim Kreuzfahrt-Kongress in Ham-burg ein differenziertes Bild: Die Kosten pro Gast sind zwischen 2011 und 2014 nicht ge-sunken – stabile Treibstoffpreise, rückläufige

Pontongebühren, gestiegene Liegestellen-gebühren. Je nach Schiff höchst unterschied-lich zwischen minus 0,8 und plus 14,8 Pro-zent (im hochpreisigen Bereich). entwickelten sich bei Phoenix die Erlöse pro Passagier – und damit auch die Roherträge pro Schiff. Unter dem Strich blieb Phoenix in den beiden schwächeren Jahren ein Gesamtrohertrag von rund 6,5 Mill. Euro, ein Viertel weniger als in den beiden Jahren davor. Für 2014 erwartet Zurnieden immerhin wieder 7,5 Mill. Euro: „Es geht aufwärts, es gibt eine deutliche Ten-denz zum Besseren.“

Premium oder nicht?Die weltweite Passagierkapazität auf den Flüssen ist 2014 gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf gut 3,6 Mill. gesunken. Und im deutschen Markt, so Zurnieden weiter, geht die Zahl der angebotenen Schiffe von 154 (2013) über 137 (2014) auf 125 (2015) weiter zurück. Die etablierten Anbieter haben zu-dem die Marktaustritte zu allerlei Rochaden und zum Feintuning ihrer Produktpolitik genutzt. Durchaus unterschiedlicher An-sicht sind die Veranstalter dabei in der Frage,

welche Perspektiven das Premiumsegment bietet und ob neue Zielgruppen auf dem Fluss zu erschließen sind. So will Dertour die Kündigung des Vollchar-tervertrags für die Amadeus und Mozart 2015 nicht als Abschied vom vor einem Jahr eingeführten Premium-Konzept verstanden wissen. „Premium ist für uns das interessan-teste Segment“, versicherte Rudolf Stäuble, Dertour-Bereichsleiter Spezialreisen, bei der fvw Cruise Live in Hamburg. Dabei komme es nicht nur auf die Hardware, sondern auch auf Service und Erlebnis an. 2015 bietet Der-tour mehr Vielfalt als zuvor: 15 Schiffe von sechs Reedereien stehen im neuen Fluss-katalog zur Auswahl. Für Nicko Tours ist hingegen „Luxus kein Kerngeschäft“, betont Geschäftsführer Chris-toph Jennen (fvw 6/14, S. 50). Man fühle sich nach wie vor im Drei- und Vier-Sterne-Seg-ment zu Hause, verjünge allerdings die Flotte. Neu sind bei Nicko die Bellevue, Bolero, Maxi-ma, Gorki, Bengal Ganges, Mekong Prestige und Thurgau Exotic II, als Abgänge stehen die Britannia, Dnepr, Wolga, Simonov, Watutin, Königstein und Johannes Brahms fest.

Bewährtes Pro-duckt: Nicko Tours bleibt dem Drei- bis Vier-Sterne-Seg-ment treu, verjüngt aber die Flotte.

„Premium ist für uns das interessanteste Segment. Dabei kommt es aber nicht nur auf die Hard-ware, sondern auch auf Service und Erlebnis an.“Rudolf StäubleDertour

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Reisebüros sind der SchlüsselSo unterschiedlich die Strategien und Ziel-gruppen der einzelnen Flussreiseanbieter auch sein mögen, in einem scheinen sich alle einig zu sein: Am Vertriebsweg Reise-büro führt kein Weg vorbei. „Das Reisebüro spielt die entscheidende Rolle“, stellt zum Beispiel Rudolf Stäuble (Dertour) klar. Man versuche daher, die Agenturen bestmöglich zu informieren – und habe mit Premium-produkten eine sehr attraktive Provision zu bieten. Stäubles Tipp für Agenturpartner: Flussreisen auf der Fernstrecke anbieten – „das ist eine echte Alternative zu Miet-wagenrundreisen“.„Die Reisebüros sind der Schlüssel“, stößt Jörg Eichler (Arosa) ins selbe Horn. „Wir verfügen gar nicht über die Marketing-Mit-tel wie große Hochseeveranstalter, daher sind Reisebüros unsere Sprachrohre.“ Aro-sa wolle binnen vier Jahren 8000 Reisebü-

ros in Deutschland auf ihr Produkt schulen, kündigt Eichler im Rahmen der Vertriebs-offensive Arosa 2.0 an. Zudem wurde mit der QTA eine Kooperation für zunächst drei Jahre vereinbart.Flusskunden müsse man aktiver anspre-chen als Hochseegäste, ergänzt Ralf Werni-cke (Nicko Tours). „Daher haben wir viel Werbung gemacht, um die Kunden in die Reisebüros zu treiben.“ Wernickes Appell: „Wir müssen den Fluss aus dem Schatten der Hochsee holen!“ Dabei gehe es gar nicht darum, Kunden vom Hochseeschiff wegzulotsen, sondern vom Landarrange-ment, ergänzt sein Chef Christopher Jen-nen. Es lohne sich auf jeden Fall für den Reisevertrieb, ist sich Vertriebsleiter Wer-nicke sicher: „Da kann man noch gut Geld verdienen. Und das ist eine treue Zielgrup-pe, die noch wächst.“

Neue oder etablierte Klientel?Jörg Eichler legt dagegen ein klares Bekennt-nis zum Premiumgeschäft ab: „Wenn über-haupt, dann gibt es das bei uns“, sagt der Arosa-Geschäftsführer selbstbewusst. Über Reisemotive wie Fitness, Gourmet, Wellness und Shopping sei Arosa dabei, sich einen ganz neuen Markt mit einer jüngeren Klien-tel zwischen 40 und 50 Jahren – oft mit schulpflichtigen Kindern – zu erschließen.„Eine Herkulesaufgabe“, die mehrere Jahre in Anspruch nehmen werde, räumt Eichler ein (fvw 3/14, S. 48). 2015 reisen erstmals Kinder bis 15 Jahre mit zwei Vollzahlern gratis (ein Novum bei Flussreisen), ab zwei Kindern so-gar in der eigenen Extra-Kabine. Auch die längeren Liegezeiten und häufigeren Über-nachtaufenthalte im Hafen dürften jüngere Gäste ansprechen, die an Land ausgehen möchten.

„Es geht nicht darum, bestehende Kunden-gruppen zu verdrängen“, betont Eichler. Ziel von Arosa sei es vielmehr, mit neuen Schif-fen und einem veränderten Unterhaltungs-programm ein jüngeres Publikum zusätzlich zu akquirieren. Ob denn Arosa die von Aida und TUI Cruises verwöhnte Klientel auch auf den Fluss locken kann? „Aber ja“, versichert Eichler. „Unsere Schiffe können mithalten.“ Die Arosa-Kabine habe 17 Quadratmeter – und schneide im Blindtest wie eine Aida-Ka-bine ab, ist Eichler überzeugt.„Wir haben ein jünger werdendes Publikum“, bemerkt auch Phoenix-Chef Zurnieden. Plantours bemüht sich ebenfalls um jüngere Gäste: Für Einsteiger werden 2015 dreitägige Kurztrips auf dem Rhein ab/bis Koblenz an-geboten, bei denen abends ein DJ auflegt. Die weiteren Neuerungen im kommenden Jahr dürften allerdings eher das vertraute Kun-densegment ansprechen – so beispielsweise eine Mosel-Kreuzfahrt nach Luxemburg, eine Schlesien-Reise ab Berlin sowie Besuche der Kieler Woche und der Bundesgarten-schau in der Havelregion. Croisi Europe, 2015 mit mehr als 50 Routen auf 20 Flüssen im Programm, wartet mit dem neuen Schiffstyp Loire Princess auf. Laut der deutschen Generalagentur Anton Götten Reisen eine echte Innovation, denn das Schiff kann durch Leichtbauweise und Schaufelradantrieb die Loire mit ihrer gerin-gen Wassertiefe befahren – möglicherweise auch eine Lösung für die Oberelbe, die der-zeit wegen ihrer geringen und schwanken-den Wassertiefe nicht befahren wird. Zudem hat Croisi Europe durch Kauf einer vietna-mesischen Reederei mit vier Schiffen sein Mekong-Angebot ausgebaut.Nicko Tours bleibt seinen angestammten Kunden treu: „Wir haben eine klare Experti-se bei 60 plus, die sind sehr solvent “, sagt Vertriebsdirektor Ralf Wernicke. „Da sind wir stark, das ist unsere Zielgruppe.“ Aber auch diese Gästegruppe ändere ihre Bedürfnisse, daher werde man zum Beispiel das Thema Ausflüge stärker angehen.

Ukraine-Krise zu verkraftenBringt 2015 die am Jahresanfang viel be-schworene Wende zum Guten? Unstrittig ist der Einbruch im Ukraine- und Russland-Ge-schäft: Plantours, Nicko Tours und Phoenix registrieren verständlicherweise deutliche Buchungszurückhaltung bei den Kunden, auch 2015 bleibt unter den Erwartungen und wird von Nicko Tours bereits mit niedrigeren Kapazitäten geplant. „Das ist sehr schade, wir hatten da eine sehr stabile Nachfrage“, be-dauert Phoenix-Geschäftsführer Zurnieden. Eine Hiobsbotschaft für die Branche? Nicht wirklich: Wolga und Dnjepr machen gerade

„Unser Rohertrag ist nach zwei rückläufigen Jahren 2014 wieder ge-stiegen – es gibt eine deutliche Tendenz zum Besseren. Wir rechnen für 2015 mit einem leich-ten Marktwachstum.“Johannes ZurniedenPhoenix Reisen

einmal rund fünf Prozent des Gesamtmark-tes aus, das dürfte locker zu verkraften sein.Und welche Preiszugeständnisse sind nötig für nachhaltiges Wachstum? Einen Preis-rutsch meldete das Kreuzfahrten-Portal E-Hoi: Im ersten Halbjahr 2014 hätten Flussrei-sen im Absatz zwar zweistellig zugelegt, doch seien die Reisepreise von 1065 auf 805 Euro gesunken – ein Minus von 24 Prozent, das nur zum Teil auf die um elf Prozent er-heblich verkürzten Reisezeiten zurückge-führt werden kann. Der Preis pro Reisetag sank von 127 auf 110 Euro, die Preiskategorie Budget (bis 125 Euro) wuchs zulasten der Standardkategorie (126 bis 175 Euro).

Anbieter dementieren Preisrutsch„Nicht nachvollziehbar“ nennt jedoch Phoenix-Geschäftsführer Benjamin Krum-pen einen derartig starken Preisverfall. Le-diglich um drei Prozent auf 1188 Euro sei bei Phoenix Reisen der Durchschnittsreisepreis gesunken – der Ukraine-Krise sowie der Tat-sache geschuldet, dass viele Gäste kürzer und häufiger ohne Fluganreise buchen. Nach zwei Minusjahren, so sein Co-Geschäftsfüh-

„Wir wollen nicht beste-hende Kundengruppen verdrängen, sondern ein jüngeres Pubklikum zusätzlich akquirieren.“Jörg EichlerArosa Flussschiff

rer Zurnieden, werde Phoenix das Jahr 2014 mit 3,5 Prozent Plus abschließen. Und bei den Buchungen für 2015 liege man derzeit 4,8 Prozent über Vorjahr.Sogar ausgesprochen optimistisch zeigt sich Arosa-Chef Jörg Eichler: Fast um ein Viertel liege der Umsatz über Vorjahr, und das bei um sechs Prozent gestiegenen Reisepreisen. Grund sei der im vergangenen Jahr einge-schlagene Premiumkurs, bei dem man mehr Leistungen in den Reisepreis integriere.

Es geht wieder aufwärtsUnd auch bei Nicko Tours will man von ei-nem Preisrutsch nichts wissen und nach 116 Mill. Euro (2013) in diesem Jahr erstmals die 120-Mill.-Euro-Hürde nehmen. Und das trotz „Fußball-WM-Delle“, lässt Vertriebsdirektor Ralf Wernicke durchblicken und verweist auf das starke Kurzfristgeschäft. Vieles spricht also dafür, dass 2014 der Ab-wärtstrend im Flussgeschäft gestoppt wurde. Eine nachhaltige Wende zu profitablem Wachstum? Johannes Zurnieden ist zuver-sichtlich: „Wir rechnen auch für 2015 mit ei-nem leichten Marktwachstum.“

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12 Kreuzfahrten 2014

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News & TippsDie Welt der Entspannung Ein Folder über die Besonderheiten der Costa neoCollection ist beim Bestell service der Costa-inside.de erhältlich ebenso wie ein Spezial-katalog mit allen Reisen der Costa neoCollection bis November 2015.Drei Monate auf Weltreise Am 14. September 2015 startet die Costa Luminosa in Savona ihre 98-Tage-Kreuzfahrt. Von Europa aus geht es in Richtung Karibik, dann weiter entlang der Westküste der USA, von Hawaii nach Neuseeland, Australien, Singapur, Malaysia, Thailand, Sri Lanka, Indien und über die Arabische Halbinsel und Oman zurück am 21. Dezember. Am 6. Januar 2016 geht die Costa Luminosa dann schon wieder auf große Tour, diesmal sogar für 108 Tage. „Zwischen den Wendekreisen“ lautet das Motto.Staunen im hohen Norden Der Nord-land-Folder 2015 stellt die schönsten Costa-Kreuzfahrten in nordische Gefilde vor. Zu beziehen beim Bestell- service der Costa-inside.de.

Kapitän Massimo Calisto Garbarino kennt sie schon, seine Lieblingsplätze an Bord: „Die Promenade auf Deck 5, wo man sich sonnen und spazieren gehen kann,

wird mit Sicherheit sehr gut ankommen bei den Gästen.“ Auch Terrassen gibt es dort, mit Stühlen, Tischen und Sonnenliegen, die zu den verschiedenen Restaurants und Bars gehören – wie auf einer echten italienischen Strandpromenade.

Relaxen der majestätischen ArtSeit April 2014 ist Kapitän Garbarino prak-tisch täglich an der Seite der Costa Diadema und war mit ihr im Juni und Juli schon auf hoher See. Ins Herz geschlossen hat er bei dieser Gelegenheit auch die Bar Teodora:

„Genau das Richtige, wenn man sich einfach einmal ausruhen möchte“. Das Sonnendeck und die Whirlpools auf den verschiedenen Decks werden die Gäste aber ebenso zu schätzen wissen, ist Garbarino sich sicher. Apropos Relaxen: Klar, dass auf dem spekta-kulärsten und majestätischsten Schiff der Flotte auch das Wellness-Erlebnis etwas ganz Besonderes sein soll. Das garantiert der Samsara-Spa auf drei Ebenen.

Kunst und HightechFür Entspannung ist also gesorgt an Deck. Es geht aber auch aufregend. Zum Beispiel im Laser-Labyrinth – erstmalig auf einem Kreuzfahrtschiff –, das die Gäste nicht nur schnellstmöglich, sondern auch besonders geschickt durchqueren müssen, um sich viele Punkte zu sichern. Oder beim Laser Shooting, einem Simulator für Zielscheiben-Schießen, völlig gefahrlos, versteht sich, und ein Spaß für die ganze Familie. Eine weitere Spezialität der Costa Diadema ist ihre einzigartige Kunstsammlung: Sie umfasst Kunstwerke, Reproduktionen und Siebdrucke von 41 Künstlern, die das Thema „majestätische Erhabenheit“ in ihren Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Grafiken sowie ihrem Design frei und überraschend interpretiert haben. Insgesamt 7671 Kunst-werke sind auf diese Weise zusammen-gekommen, davon 190 Originale.

Dolce Vita für den GaumenHausgemachtes Eis wie in Italien, Sushi und Sashimi aus Japan, Bier und Bratwürstchen wie in Bayern, spanische Tapas und Vino Tinto: Die Costa Diadema zaubert mit der ganzen Welt der Geschmäcker. Und natür-lich darf die echte italienische Pizza nicht fehlen. Ihr ist sogar ein eigenes Lokal gewid-met, die Pizzeria La Piazza, in bester Lage natürlich – direkt an der Promenade.

Flanieren wie in Bella ItaliaDie frisch getaufte Costa Diadema ist eine Botschafterin für Italiens schönste Seiten: Die 500 Meter lange Prome-nade führt einmal rund um das elegante Kreuzfahrtschiff und holt das Flair eines italienischen Badeorts an Bord.

Auf einen Blick Costa KreuzfahrtenKreuzfahrttyp Mehr als 65 Jahre Kreuz-fahrterfahrung (seit 1948). Hochsee-kreuzfahrten mit internationalem Flair und italienischer Herzlichkeit, hochwertiger Gastronomie und vielfältiger Unterhaltung sowie deutschsprachigem Service und 98 Prozent Kundenzfriedenheit. Fahrtgebiete Nordland, Baltikum, West-europa, Mittelmeer, Kanaren, Karibik, Südamerika, Rotes Meer, Asien, Dubai, Arabische Emirate, Afrika, Indischer Ozean, Transatlantik- und Weltreisen.Flotte 15 moderne Schiffe für 1680 bis 4947 Passagiere. Infos www.costakreuzfahrten.de

Großer Auftritt: Am 7. November wurde die Costa Diadema in Genua getauft. Das neue Juwel der Costa-Flotte wird im Mittelmeer kreuzen (oben). Fit fürs Sonnenbad: Das Lido Diana hat ein ausfahrbares Glasdach (unten).

Italien à la carte: Das Ristorante Adularia ist eines von sieben Restaurants an Bord der Costa Diadema und serviert seinen Gästen Gaumenfreuden aus Bella Italia – Panoramablick inklusive (oben). Japan für den Gaumen: In der Tavola Teppanyaki werden Spezialitäten wie Monjayaki oder Yakisoba direkt bei Tisch zubereitet (rechts).

Ausflug nach Spanien: An die Promenade grenzt die Bar Teodora mit Tapas und anderem Finger Food sowie Live-Musik.

Meerblick ganz privat: Balkonkabine auf der Costa Diadema (rechts). Insgesamt hat das Schiff 1862 Kabinen, darunter auch 75 Suiten. Schwimmende Galerie: Das Gemälde„Königin Ara Macao“ stammt von Titti Garelli und wurde speziell für die Costa Diadema komponiert – nur eines von mehr als 7000 Kunstwerken an Bord (unten rechts).

neoCollection ist beim Bestellservice

Drei Monate auf Weltreise Am

> COSTA KREUZFAHRTEN

14 Kreuzfahrten 2014 Kreuzfahrten 2014 15

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Und … Action!Ordentlich was los an Bord: Um neue Zielgruppen anzulocken, lassen sich Reedereien und Veranstalter eine Menge einfallen. Manchmal wird die Kreuzfahrt sogar selbst zum Event wie bei den Hamburg Cruise Days …

Einzigartig. Ein Jahr war der Whisky auf den Weltmeeren unterwegs, dann lud Hurtigruten zur Verkostung auf See ein.Lautstark. Die Full Me-tal Cruise auf der Mein Schiff findet 2015 sogar zweimal statt – im April und August.

Weltmeisterlich. Auf allen zehn Aida-Schiffen wurde das WM-Finale über-tragen – rund 25.000 Gäste feierten.Legendär. Britney Spears auf der Nor-wegian Epic? Nicht ganz – aber die Le-gends in Concert sind täuschend echt!

Vorausschauend. Schachgroßmeister Vlastimil Hort gab sich im August auf der Deutschland die Ehre.Körperbetont. Dancing with the Stars auf den Schiffen der Holland America Line ist in jeder Hinsicht ein Hingucker.

Glamourös. Schmidt Theater an Bord: Miss Sou bringt Ree-perbahn-Flair auf die Color Magic oder die Europa II.Schlagfertig. Hapag-Lloyd Kreuzfahrten bat während der Hamburg Cruise Days zum Ab-schlagen in der Hafen-City.Farbenfroh. Auf der Royal Promenade der Oasis of the Seas kann man Paraden der Superlative erleben.

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Was wollen die Kunden?Ernüchternd. Als Verkaufsargument spielt Umweltschutz bei Kreuzfahrten (noch) kaum ein Rolle. Das sagen zumindest die in der fvw-Exklusiv-Studie „Kreuzfahrt-Anbieter 2014“ befragten Reisebüros. „Hat ein umweltfreundliches Image“ rangiert mit der „Note“ 3,3 auf dem vorletzten Rang, vorn liegen Provisionen (1,5), Quali-tät (1,6) und „zuverlässiger Partner“ (1,7).Ermutigend. Die Studie „Nachfrage für nachhaltigen Tourismus“ im Rahmen der Reiseanalyse 2014, die im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt wur-de, zeichnet ein anderes Bild: 31 Prozent der Bundesbürger finden die ökologische Verträglichkeit von Urlaubreisen wichtig. Erfahren. Es gebe in Deutschland ein „trainiertes Publikum in Sachen Umwelt-schutz“, sagt die Aida-Umweltbeauftragte Monika Griefahn. Umweltschutz sei zur Selbstverständlichkeit geworden, das erwarte man auch im Urlaub.

Die Schlagzeilen waren für die Branche we-nig schmeichelhaft: „Üble Rußschleudern“ seien die Kreuzfahrtschiffe von Aida und TUI Cruises, befand der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) 2011 und strafte die bei-den Kreuzfahrtunternehmen mit dem Nega-tiv-Umweltpreis „Dinosaurier des Jahres“ ab. „Venedig sperrt Kreuzfahrtschiffe aus“ hieß es zwei Jahre später: Ab 1. Januar 2015 dürfen Schiffe mit mehr als 96.000 BRZ Tonnage nicht mehr die Route durch den Guideca-Ka-nal nahe dem Markusplatz nehmen, mittel-fristig sollen auch Schiffe mit über 40.000 BRZ draußen bleiben, sobald ein alternatives Terminal zur Verfügung steht.

Schiffsemissionen stark gesenktDoch die Branche hat schnell reagiert: So sind die Neubauten von Aida Cruises, die 2015 und 2016 auf den Markt kommen, mit Rauchgasreinigung (Scrubber), Rußpartikel-filter, Katalysator und Landstromanschluss

ausgestattet – daher setzte der Nabu die Aida Prima im Ranking der umweltfreundlichs-ten Neubauten bis 2019 an die Spitze. Kom-plett umweltfreundlich sind auch die neuen Aida-Schiffe laut Nabu nicht, da sie weiter auf hoher See giftiges Schweröl verbrennen können, dessen Abgase hoch mit Schwefeldi-oxid, Ruß, Stickoxiden, Schwermetallen und anderen Giften belastet sind. Nicht nur Aida Cruises tut viel, um die Um-weltbilanz ihrer Schiffe zu verbessern: „Der Treibstoffverbrauch und Schadstoffausstoß konnten in den vergangenen Jahren deutlich reduziert werden“, betont Aida-Chef Michael Ungerer in seiner Funktion als Deutschland-Präsident der Cruise Lines International As-sociation (Clia). „Heute verbrauchen Kreuz-fahrtschiffe pro Passagier bis zu 70 Prozent weniger Treibstoff als vor 20 Jahren.“Man fahre heute mit Drei-Liter-Schiffen, for-muliert die Aida-Umweltbeauftragte Monika Griefahn – analog zum Drei-Liter-Auto – prä-

gnant: Die neuen Schiffe verbrauchten pro Gast nur noch drei Liter Treibstoff auf 100 Kilometer. Das verdanke man auch zahlrei-chen weiteren verbrauchs- und damit emis-sionssenkenden Verbesserungen bei den Neubauten – etwa beim Rumpfdesign, bei der Motorentechnik und mit reibungsarmen Unterwasseranstrichen.

Auch in den Häfen tut sich wasGroße Schiffe haben den Energiebedarf ei-ner Kleinstadt – während der Liegezeiten im Hafen lassen sie ihre Motoren laufen und be-lasten die Luft, vor allem mit krebs erre-genden Kleinpartikeln. Hier werden die Hä-fen aktiv: Insbesondere Skandinavien gilt als Vorreiter bei der Energieversorgung mit Landstrom und Power Barges, schwimmen-den Kleinkraftwerken. In Deutschland gibt Hamburg das Tempo vor – eine Power Barge wurde im Oktober getauft, eine Landstrom-anlage feierte Anfang November Richtfest.

Mit der neuen Power Barge Hummel will Hamburg den Schadstoff-ausstoß von Kreuzfahrt-schiffen im Hafen senken.

Kreuzfahrten werden grünerKritik in den Medien, schärfere Emissionsregeln: Wie umweltfreundlich sind Kreuzfahrtschiffe? Treibstoffverbrauch und Schadstoffausstoß sind dank moderner Schiffstechnik bereits stark gesunken – und auch die Häfen investieren in die alternative Energieversorgung.

Die Vorgaben der International Maritime Or-ganization (IMO) sind klar: In den Emission Control Areas – Nord- und Ostsee sowie küs-tennahe Gewässer in Nordamerika – darf ab 1. Januar 2015 der Schwefelanteil im Kraft-stoff nicht wie bisher 1,0 Prozent, sondern nur noch maximal 0,1 Prozent betragen. Ne-ben dem Einsatz von Scrubbern ließen sich schwefelärmere, höherwertige Treibstoffe einsetzen und die Schiffsmotoren leicht mo-difizieren. Aber damit würden die Treibstoff-kosten deutlich steigen.

Stufenplan soll Emissionen senkenDie IMO hat einen Stufenplan aufgelegt: 2016 werden neue Vorschriften für Stickoxi-de verbindlich. Ziel ist es, bis 2025 (in der EU bis 2020) die gesamte Schifffahrt auf schwe-felarme Treibstoffe umzustellen. Zwar sind nicht mal ein halbes Prozent der Schiffe weltweit Kreuzfahrtschiffe, aber: „Alle Clia-Mitgliedsreedereien halten sich strikt an die Vorgaben der IMO“, betont Mi-chael Ungerer. Dabei ist den Kreuzfahrt-anbietern klar, dass die Verbesserung der Umweltfreundlichkeit sich nicht darin er-

schöpfen darf, lediglich die immer strenge-ren Auflagen und Grenzwerte auf See zu er-füllen. Ökologische Optimierung und nachhaltiges Wirtschaften werden zur Dau-eraufgabe – schon aus Imagegründen: Gera-de in Deutschland werden Umweltfragen in Medien und Öffentlichkeit kritisch beäugt, „aber auch am Mittelmeer wächst die Sensi-bilität“, beobachtet Stefan Behn, Vorstands-mitglied der Hamburger Hafen und Logistik (HHLA), auch wenn er nirgendwo eine solch „militante Situation“ wie in Venedig erlebe. „Wir haben nun mal eine sehr sensible junge Generation“, weiß Behn. Zwar wird Umweltfreundlichkeit als aktives Verkaufsargument für Cruises im Vertrieb noch eine geringe Bedeutung beigemessen, doch setzen immer mehr Urlauber die Ein-haltung ökologischer Standards zumindest stillschweigend voraus (siehe Kasten). Damit steht das nächste Thema schon auf der Agenda: nachhaltige, ökologisch verträgliche Landausflüge. Viel spricht dafür, dass sich die Branche in Zukunft wieder über mehr positive Schlagzeilen in Sachen Umwelt-schutz und Nachhaltigkeit freuen darf. ‹

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Service-Entgelt: Gehört in den Endpreis

Ein Reiseveranstalter hatte eine Mittelmeer-Kreuzfahrt beworben und mit einem Stern-chenvermerk beim Endpreis darauf hinge-wiesen, dass der Kunde ein zusätzliches Service-Entgelt pro Tag bezahlen muss. Das gefiel einem Verband zur Förderung gewerb-licher Interessen gar nicht – er klagte auf Un-terlassung. Das OLG Koblenz (9 U 1324/13) entschied im Juni 2014 gegen den Reisever-anstalter. Das zusätzliche Service-Entgelt, die Trinkgeldpauschale, muss in den End-preis einberechnet werden.Das Amtsgericht München sprach bereits im Februar dieses Jahres (Az. 173 C 27880/13) ei-nem Urlauber einen Rückzahlungsanspruch für die von ihm bezahlten Service-Pauschale zu, da der Reiseveranstalter diese ebenfalls nur durch einen Sternchenhinweis neben dem bezifferten Gesamtpreis zusätzlich berechnen wollte.

Sturz auf rutschigen Fliesen: Schadenersatz

Im April 2014 musste das OLG Frankfurt (Az. 16 U 226/13) über den Unfall einer Urlauberin entscheiden, die sich auf einem Kreuzfahrt-schiff schwer verletzt hatte. An Deck des Schiffes suchte sie eine Toilette auf. Vor dem Toiletteneingang war ein Lochblech am Bo-den angebracht, das nass und glitschig war. Die Klägerin rutschte aus, brach sich den Arm und musste die Reise abbrechen. Da nach Meinung der Richter aufgrund des rutschigen Untergrundes ein gefahrloses Be-gehen der Toilette nicht möglich war, hat der Reiseveranstalter eine Verkehrssicherungs-pflicht verletzt. Er muss Schmerzensgeld in Höhe von 4000 Euro und zusätzlich Scha-denersatz wegen entgangener Urlaubsfreude leisten und auch noch einen Großteil des Reisepreises zurückzahlen.

Sturz aus Hängematte: Allgemeines Risiko

Keine Haftung muss ein Veranstalter über-nehmen, wenn ein Passagier aus einer Hän-gematte fällt. Nach einem im Februar 2014 ergangenen Urteil des AG Rostock (Az. 47 C 359/13) gehört der Sturz aus einer Hängemat-te zum allgemeinen Lebensrisiko – ein Reise-veranstalter muss nicht auf die Sturzgefahr hinweisen oder eine Bedienungsanleitung für Hängematten zur Verfügung stellen. Die Klage eines Urlaubers, der sich auf dem Bal-

kon seiner Kabine in eine Hängematte gelegt und sich beim Herausfallen das Schlüssel-bein gebrochen hatte, wurde abgewiesen.

Ausfall eines Hafens: Preisminderung

Das Nichtanlaufen eines zugesagten Hafens ist für einen Kreuzfahrturlauber immer eine ärgerliche Sache. Im November 2013 hatte das Amtsgericht Rostock (Az. 47 C 238/13) ei-nen Fall zu entscheiden, bei dem ein Urlau-ber eine Preisminderung forderte, da auf sei-ner Reise die versprochenen Falkland-Inseln nicht angelaufen wurden. Der Veranstalter ist verpflichtet, die Reise so zu erbringen, wie sie versprochen wurde und nicht mit Feh-lern behaftet ist. Das Nichtanlaufen eines Hafens ist eine erhebliche Änderung des Rei-severtrages. Der Urlauber hat Anspruch auf eine Preisminderung von 50 Prozent des an-teiligen Reisepreises für einen Tag. Zahlreiche weitere Urteile finden sich in der von Rechtsanwalt Kai Rodegra entwickelten Würzburger Tabelle zum Reiserecht bei Kreuzfahrten, die sowohl für Reiseunterneh-men wie auch für Verbraucher sehr dienlich ist: Sie präsentiert Urteile, in welchen Fällen ein Reisekunde bei Problemen mit seiner Kreuzfahrt Ansprüche geltend machen kann oder eben nicht. Die Tabelle wurde kürzlich umfangreich erweitert. Sie ist kostenfrei online unter www.würzburger-tabelle.de einsehbar und wird ständig aktualisiert. ‹

Rechtsanwalt Kay P. Rodegra ist Dozent für Reiserecht an der Hochschule Bremer-haven, Studiengang Cruise Tourism Management.

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Letzter Halt: GerichtssaalMit stetig wachsenden Passagierzahlen bleibt es nicht aus, dass sich auch vermehrt Gerichte mit dem Reiserecht auf Kreuzfahrten befassen müssen. Neuere Urteile zeigen, wie unterschiedlich rechtliche Fragen sein können.

Sorry, allgemeines Lebensrisiko: Wer aus der Hängematte fällt, bekommt kein Geld.

Service-Entgelt: Gehört in den Endpreis

Ein Reiseveranstalter hatte eine Mittelmeer-Kreuzfahrt beworben und mit einem Stern-chenvermerk beim Endpreis darauf hinge-wiesen, dass der Kunde ein zusätzliches Service-Entgelt pro Tag bezahlen muss. Das

Sturz auf rutschigen Fliesen: Schadenersatz

Im April 2014 musste das OLG Frankfurt (Az. 16 U 226/13) über den Unfall einer Urlauberin entscheiden, die sich auf einem Kreuzfahrt-schiff schwer verletzt hatte. An Deck des Schiffes suchte sie eine Toilette auf. Vor dem

kon seiner Kabine in eine Hängematte gelegt und sich beim Herausfallen das Schlüssel-bein gebrochen hatte, wurde abgewiesen.

Ausfall eines Hafens: Preisminderung

Das Nichtanlaufen eines zugesagten Hafens

Letzter Halt: GerichtssaalMit stetig wachsenden Passagierzahlen bleibt es nicht aus, dass sich auch vermehrt Gerichte mit dem Reiserecht auf Kreuzfahrten befassen müssen. Neuere Urteile zeigen, wie unterschiedlich rechtliche Fragen sein können.

Sorry, allgemeines Lebensrisiko: Wer aus der Hängematte fällt, bekommt kein Geld.

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Lesen & CruisenNeue Bücher zu maritimen Reisen für Reiseberater und Kreuzfahrtfans

Berlitz Cruising & Cruise Ships Der Klassiker wird 30: In der Jubilä-umsausgabe des Berlitz Cruise Guide spielt Autor Douglas Ward einmal mehr seine über 40 Jahre Kreuzfahrterfahrung mit gut 1000 Reisen auf dem Wasser aus. Der „maritime Sherlock Holmes“ hilft im ersten Teil des Buches, sich mit al-len Aspekten der Kreuzfahrt ausei-nanderzusetzen, ehe es im zweiten Teil zur Sache geht: Ward nimmt detektivisch genau fast 300 Hoch-

seekreuzer unter die Lupe, testet Service, Gastrono-mie, Unterhaltung und Bordeinrich-tung und fällt da-nach sein gefürch-tetes Urteil. Der Berlitz Guide ist und bleibt das Standardwerk der Branche.

Berlitz Travel, 704 Seiten, in Eng-lisch, broschiert, ab zirka 16 Euro

Wasser Entdeckung des Blauen Planeten So haben selbst erfahrene Kreuz-fahrer das feuchte Element noch nie gesehen: In beeindruckend schönen Satellitenfotos porträtiert dieser neue Bildband unsere Erde von oben – die Ozeane der Welt und andere Wasservorkommen. Eine farbenprächtige Weltreise, flankiert von Expertenbeiträgen zur besonderen Beziehung von Mensch und Wasser – ein Coffee-table Book, das nicht nur ästhetisch brilliert, sondern auch inhaltlich überzeugt. Ideal als Geschenk!

Frederking & Thaler, 304 Seiten, gebunden/Schutzumschlag, 59 Euro

10 Jahre Queen Mary 2 in Hamburg Mit ihr begann der Kreuzfahrtboom in Hamburg: Die Queen Mary 2 besuchte 2004 erstmals die Hanse-stadt, 400.000 „Sehleute“ empfingen sie – der Anfang einer ganz besonderen Liebe. Hunderttausende kommen zu jedem „königlichen“ Anlauf. Das Buch zum zehnjährigen Jahrestag ist nicht nur etwas für Queen-Mary-Fans: Das schön illustrierte Werk ist auch ideal für Einsteiger und natürlich als Giveaway für Cruise-Kunden – und erfreulich günstig ist es obendrein.

Koehlers Verlags-gesellschaft, 104 Seiten, broschiert, 10 Euro

Kreuzfahrt Guide Für den perfekten Urlaub auf dem Wasser Das umfassende Kompendium porträtiert 92 See- und 30 Flusskreuzer sowie die Veranstalter von A bis Z und stellt die sieben Neubauten 2015 vor. Dazu gibt es ein Interview mit Michael Ungerer zur Aida Prima, 20 Karten, Revierbeschreibungen, Porträts der deut-schen Hochseehäfen und diverse Reportagen: eine Crew-Geschichte zur Sea Cloud, die Mein Schiff 3 im Praxis-Check, Alaska mit Holland America, Radfahr-kreuzfahrt mit der Berlin von FTI, die Kiss Kruise mit

Norwegian, Sansibar mit der Europa, das Mit-telmeer mit Regent Cruises so-wie die Seine mit Nicko Tours, der Rhein mit A-Rosa Flora und die schottischen Highlands mit der Lord of the Glens. Neu 2015: Erstmals werden die ak-tuellen (und nicht die Vorjahres-)Sieger des Kreuzfahrt Guide Award (siehe S. 4) präsentiert.

Bellevue and More, 306 Seiten, broschiert, 16,80 Euro.

Koehlers Guide Kreuzfahrt Kreuzfahrtträume Neue Schiffe, spannende Routen, aufregende Trends. Welches Schiff ist das richtige? Wo lie-gen die schönsten Destinationen? Welche neu-en Schiffe gibt es? Der Guide beantwortet diese und andere Fragen und präsentiert Tipps und

Tricks rund ums Thema Kreuzfahrt – geeignet für Neueinsteiger wie auch für „alte Fahrensleute“. Geballte Informa-tion, spannende Reportagen plus die bewährte Übersicht der Hochseeschiffe mit Sterne-Bewertungen und wichtigen Daten und Fakten auf einen Blick. Koehlers Verlagsgesellschaft, 336 Seiten, broschiert, 15,95 Euro

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