Date post: | 05-Apr-2015 |
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Anschauungsorientiertes Verstehen im Text
Materielle Bilder
• Fotographien
• Zeichnungen
• Diagramme
• Piktogramme
• etc .
Sprachliche Bilder
• anschauliche bzw. konkret-sinnlich wahrnehmbare Sachverhalte werden erfahrungsnah beschrieben bzw. erzählt
• sprachliche Zeichen können visuelle Vorstellung hervorrufen
• sprachliche Zeichenverbindungen können einen eher abstrakten Sachverhalt durch einen konkreten (ein „Bild“) konzeptualisieren.
4 Bezugsgrößen für das Verstehen idiomatischer Bilder:
• Bildschemata/konzeptuelle Metaphern
• Sensomotorik/Umwelterfahrung
• Sprach- und Weltwissen
• Kulturelles und soziales Wissen
Bildschemata/konzeptuelle Metaphern
• Wegschema („path schema“)
Sensomotorik/Umwelterfahrung
SINNESWAHRNEHMUNG PHRASEOLOGISMUS
Taktil/ Haptisch etwas in die Hand nehmen, jem. erwischt es eiskalt
Visuell ein Brett vor dem Kopf haben, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen
Olfaktorisch den Braten riechen, etwas ist faul
Gustativ die bittere Pille schlucken, die bittere Wahrheit, das süße Leben
AuditivZum einen Ohr rein, zum anderen wieder hinaus; wer nicht hören will, muss fühlen
Motorisch Festen Boden unter den Füßen haben
Sprach- und WeltwissenPHRASEOLOGISMUS WISSENSRAHMEN SZENARIO/ SKRIPT DEUTUNGSMUSTER
wieder auf den Beinen stehen
Krank/ gesund, liegen/ stehen
Verlauf einer Krankheit
TEMPORAL
einen langen Hals machen
Neugier, Sehen = Wissen, je größer desto mehr Sicht
Über ein die Sicht verdeckendes Hindernis schauen
FINAL bzw. KAUSAL
an der Strippe hängen Bestandteile des Telefons (Hörer, Schnur, Gerät), Sprecher A und B über Leitung verbunden
Telefonierender spielt während des Gesprächs mit der „Strippe“
DURATIV
sich auf Hosenboden setzen
Stuhl, Tisch, Arbeit, Anstrengung, Fleiß
Schwer arbeitender Mensch am Schreibtisch
KONDITIONAL
den (seinen) Hut nehmen
Hut, Abnehmen zum Grüßen, Hut als Teil der Kleidung
Abschied nehmen, einen Ort verlassen
RESULTATIV
Kulturelles und soziales Wissen
• Archetypische Bilder: • unabhängig von Sprachen und Epochen
• Ähnlichkeiten im Idiombestand versch. Sprachen eines Kulturkreises
• auch die Bildspendebereiche bei auseinander liegenden Kulturkreisen stimmen nahezu überein.
• Aber unterschiedliche Gewichtung und Bewertung durch ihre Benutzer ähnliche Bilder können zu verschiedenen phraseologischen Bedeutungen führen.
Voraussetzungen für die bewusste Wahrnehmung sprachlicher Bilder
• Anwesenheit entsprechender materieller Bilder im Gesamttext
• Interaktion zw. materiellem und sprachlichem Bild
kohärente Vernetzung mehrere kompatibler sprachlicher Bilder
Integration von Sprachbild und materiellem Bild im Gebrauch
• Materielles und phraseologisches Bild generieren ein einheitliches, gemeinsames mentales Bild
• Die generierten mentalen Bilder sind unterschiedlich, lassen sich aber über Kohärenzprozesse miteinander in semantische Beziehung bringen.
• Die erzeugten Bilder sind inkompatibel
Funktionale Isomorphie
• Nutzen/Manipulieren von Bildschemata („image schemata“)
• Erkennen von Deutungspotentialen („image affordances“)
• Mentale Konstruktion einer Perspektive auf die kognitive Karte
• Rückführen des Bildes auf zugrunde liegende sensorische Wahrnehmungen
• Einbringen von situationsadäquatem, universellem wie soziokulturellem Wissen
Funktionalitäten materieller Bilder, die sich auf sprachliche bzw. mentale Bilder übertragen lassen:
• Anordnung und Ausdehnung von Objekten in der Fläche oder im Raum
• Form, Farbe, Textur etc. von Objekten• Relationen zw. Objekten und Personen• Strecken und Entfernungen in der Ebene• Implizierte Positions- und
Zustandsänderungen von Objekten• Einfache Handlungen zw. Objekten und
Personen
Beispiele
• Merrill Lynch: – amerikanische Unternehmensberatungsfirma
wirbt für ihre Dienste
• Nissan wirbt mit dem Slogan it‘s dog eat dog für den neuen Nissan Primera GT
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