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Anomia - Eine Reise ans Ende Europas

Date post: 23-Mar-2016
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Anomia ist ein Dokumentarfilm und eine Plattform, die sich mit gesellschaftlichem Wandel in Europa auseinander setzt. Die Sparpolitik der EU, von der Finanz- zur Sozialkrise in Griechenland, die Gezi-Parkbewegung, die Empörten in Spanien und Portugal... Die Welt bewegt sich und wir bewegen uns mit! ANOMIA - Die Dystopie einer verfallenen Republik, in der die Ökonomie die Humanität besiegt hat.
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Guerilla Marketing für den Skatepark Pankow ANOMIA Eine Reise ans Ende Europas
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Anomia – eine Republik des schleichenden Verfalls, in der das Diktat der öffentlichen Schulden und der Korruption, über die Mehr-heit der Bedürfnisse herrscht. Ein geistiger Zustand der Verzweiflung und Perspektiven-losigkeit. Anomia ist eine Wortkreation, ab-geleitet aus dem soziologischen Begriff der Anomie, der zur Beschreibung von erodieren-den Gesellschaften verwendet wird. Anomie bedeutet den langsamen Zusammenbruch eines sozialen Gemeinwesens.

Eine Welt kolonialisiert die andere. Die glo-balen Finanzmärkte – effektiv, schnell und komplex – übernehmen die sozialen Gemein-schaften. Die ökonomische und soziale Krise Griechenlands ist nur einer der Exponenten einer globalen Entwicklung, die darauf hin-

ausläuft, Gesellschaften für die totale Integra-tion in das System des automatisierten Hoch-frequenzhandels vorzubereiten. Der Schaden an den sozialen Strukturen, der durch diesen Prozess entsteht, ist was vom politischen Mainstream als „schmerzhafte aber notwen-

Die griechische Gesellschaft im Wandel.Eine Reise durch das Land, auf der Suche nach den Spuren dieses Wandels. Wie Staatsschulden und Austerität die sozialen Strukturen der greichischen Gesellschaft verändert haben und was es bedeutet in einem Land zu leben, dessen soziales Gemeinwesen zusammenbricht. Ein Film über den Zusam-menstoß zweier sozialer Wirklichkeiten, über die Widersprüche von Ökono-mie und Humanität und über die Risse in der Zivilisation eines Kontinents, in Zeiten des Aufruhrs.

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dige Einschnitte“ bezeichnet wird. Aber war-um sind diese Einschnitte notwendig? Warum sind Einschnitte im öffentlichen Gesundheits-wesen notwendig? Warum ist es notwendig die Durchschnittlöhne zu senken, öffentlichen Infrastrukturen zu privatisieren oder das Aus-maß an Arbeitsstunden pro Woche zu erhö-hen, ja das gesamte Arbeitsleben jedes ein-zelnen zu verlängern, nur um Staatsschulden auszugleichen? Ist es tatsächlich notwendig reales Leid zu akzeptieren, um mit virtuellem Geld umgehen zu können?

Der moderne Finanzhandel basiert auf Hoch-leistungsrechnern. In steril gehaltenen Re-chenzentren vollziehen leistungsstarke Hoch-freuquenzrechner, den auf mathematischen Algorithmen basierenden, automatisierten Fi-nanzhandel. Jedoch setzten ihre Berechnun-gen ein ganz bestimmtes Menschenbild vo-raus: die ökonomische Standardtheorie des menschlichen Verhaltens, das Modell des Homo Oeconomicus. Dieses besagt, dass Menschen in jeder nur erdenklichen Situation, rational und ausschließlich auf den eigenen Profit hin bedacht entscheiden. Dieses Mo-dell vom Menschen ist eine gefährliche Re-duktion seiner komplexen Natur, doch diese ist notwendig, um das menschliche Verhalten als berechenbare Variable in die Gleichungen des Hochfrequenzhandels zu integrieren. Die Komplexität und Vielschichtigkeit der Natur des Homo sapiens bleibt dabei zugunsten ei-ner Finanzgleichung auf der Strecke. Es ent-steht ein soziales Umfeld, das dieses Modell nicht etwa bestätigt, sondern die Rahmenbe-dingungen so gestaltet, dass ein derartiges Verhalten vom Individuum erzwungen wird.

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Wir beginnen eine Reise aus der Theorie in die Praxis. Der Prolog des Films ist die Pers-pektive der Außensicht: der statistische Blick auf Griechenland und seinen sozio-ökonomi-schen Satus Quo. Ein distanzierter Blick auf die Welt der Hochfinanz, die Fakten, vermittelt durch Interviews, der soziologische Kontext, so wie die Ästhetik und Symbolik einer tech-nisierten Finanzwelt. Die Darstellung erfolgt in statischen und distanzierten Kameraeinstel-lungen.Aus dem Prolog heraus beginnt unsere Reise in das reale Leben. Mit den Augen eines Eth-nologen wollen wir dem griechischen Leben, dem Alltag, der Kultur und den Menschen nahe kommen. Mit dem Beginn der Reise be-ginnt unsere Narration. Ein anonymer Reisen-der, mehr Projektionsfläche, als Charakter, taucht in verschieden Lebenswelten ein, auf der Suche nach dem, was sich verändert hat. Die filmische Visualisierung erfolgt oft durch eine Point-of-view Perspektive. Es geht um den unmittelbaren, lebensnahen Eindruck, um das Menschliche und die gewachsenen sozialen Strukturen.

Es ist die Sicht auf die Menschen, die Kultur und Details – festgehalten durch den Einsatz einer Handkamera bei zwischenmenschli-chen Begegnungen aller Art.

Die Reiseroute beginnt an der albanisch-grie-chischen Grenze, führt durch die ländlichen Regionen Thrakiens, nach Thessaloniki, dann südwärts nach Athen und Patras. Am Ende steht der Reisende vor einer Mauer – die öst-liche Grenze der Europäischen Union an der Türkei, ein Grenzwall nahe der Stadt Orestia-dia, 12 Kilometer lang und bewacht von Militär und der privaten Grenzschutzagentur FRON-TEX. Eine Mauer die Nationen, Menschen und Möglichkeiten von einander trennt. Oder ist diese Mauer am Ende doch nicht anderes mehr, als der Strich unter einer globalen Fi-nanzgleichung?

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Stefan LaherFreier Journalist Idea, Conception, Research [email protected] 650 6418715

Magdalena Mayer Filmemacherin Production, Cinematography, [email protected] 151 268729950043 650 2012795

Produktionsdaten Vor-Produktion/Recherche:Anfang 2012 bis Sommer 2013Dreharbeiten Griechenland:August 2013 Dreharbeiten Frankfurt, Brüssel: Winter 2013/2014Postproduction:Herbst 2013-Sommer 2014

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