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Anja Lehmann: Heldenhafte Rittergeschichten Band 3: Feuer und Gold

Date post: 29-Jul-2016
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Heldenhafte Rittergeschichten Band 3: Feuer und Gold Erscheinungstermin Winter 2016/17 Taschenbuch, ca. 80 Seiten, illustriert Papierfresserchens MTM-Verlag
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Impressum:

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind

zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:www.papierfresserchen.de

© 2015 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbROberer Schrannenplatz 2, D- 88131 Lindau

Telefon: 08382/[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.Erstauflage 2015

Lektorat: Melanie WittmannHerstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM

www.literaturredaktion.deCover und Illustrationen: Susanne Heinrich

Druck: Bookpress / PolenGedruckt in der EU

ISBN: 978-3-86196-649-4– Taschenbuch

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Heldenhafte Rittergeschichten

Anja Lehmann

Band 3

Feuer und Gold

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Inhalt

Wie alles begann ... 7Es war einmal 8Die List gelingt 16Die Teilung der Welt 21Niklas 28Ein Sommertag 33Feuer und Gold 39Die Schlacht beginnt 43Ein Ritt im Mondlicht 47Ein mieser Trick 51Alles verloren 56Brutus 65

Durch ein altes Buch, das der zehnjährige Niklas in der Biblio-thek seiner Heimatstadt gefunden hat, erfährt er die Ge-schichten eines jungen Ritters über eine heute längst verges-sene Zeit. Fasziniert verfolgen er und seine Freundin Lilly die Erzäh-lungen des Ritters. Im dritten Band des Nordlandmärchens gerät Ritter Hugo in gefährliche Bedrängnis. Seine Burg ist von Feinden umstellt, die nur ein Ziel verfolgen – endlich den mächtigen Schatz, der sich in den Tiefen der Burg Sonnenberg befindet, erobern.

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Begleitet unsere beiden Helden nun auf ihrer dritten Reise in längst vergangene Zeiten ...

Die Zeit der Helden geht weiter ...

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Wie alles begann ...

Der zehnjährige Niklas Ärmel ist ein ganz normaler Junge, der die dritte Klasse der Luisengrundschule in dem kleinen Städtchen Welmsbach besucht.

Als die Klasse gemeinsam einen Bibliotheksbesuch macht, zieht er ein altes Buch aus den Regalen und entdeckt fasziniert, dass er die sonderbare Schrift, die sonst niemand entziffern kann, versteht. Er und seine anfangs skeptische Freundin Lilly Nelson lesen sich in die Geschichte eines jungen Ritters ein. Gebannt verfolgen sie dessen Erzählungen über eine längst vergessene Welt.

Nachdem Niklas und Lilly von den Sagen des Eislandes er-fahren haben, wissen sie nun, dass der junge Ritter Hugo zu-rück in die Heimat reitet. Dort liegt die Burg Sonnenberg, auf der Hugo eine schreckliche Überraschung erwartet ...

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Es war einmal ...

Vor langer, langer Zeit lebten in einem Königreich zwei Brüder. Sie glichen sich bis aufs Haar, denn sie waren eineiige Zwillinge. Gemeinsam mit ihrem Vater, dem König, lebten sie in einer mächtigen Burg in den Adlerbergen, die so hießen, weil sie so hoch waren, dass die Adler dort oben in den Baum-wipfeln ihre Nester bauen konnten.

Beide Jungen genossen eine schöne Kindheit, denn die Zei-ten waren gut und im ganzen Reich herrschte Frieden. Die Fel-der wurden von den Bauern bestellt und es gab überall genug zu essen. So konnten die Prinzen zu vorzüglich ausgebildeten Rittern heranwachsen.

Die Burgbewohner beobachteten die beiden oft, wenn sie auf dem Hof mit ihren Holzschwertern das Kämpfen übten oder wenn sie im Bogenschießen gegeneinander antraten. Die Zwillinge waren ausgesprochen geschickt und so dauerte es meist sehr lange, bis der eine oder der andere gewonnen hatte. Casimir, der Erstgeborene, war etwas geschickter im Schwertkampf und Markus war besser im Bogenschießen. Die Brüder konnten beide beeindruckend gut reiten und ihre liebste Beschäftigung war die Jagd in den üppigen Wäldern, die sich unterhalb der Burg über viele Meilen erstreckten.

So wuchsen sie zu begehrten Prinzen heran, die von den Mädchen im ganzen Land angehimmelt wurden, und eines Tages beschloss der König, seine Söhne zu verheiraten. Wie

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es sich gehörte, sollte Casimir als der Ältere eines Tages die königliche Nachfolge antreten, darum wollte der König ihn als Erstes vermählen.

„Casimir, mein lieber Sohn, eines Tages wirst du dieses Land regieren, deshalb brauchst du eine Frau an deiner Seite, die dir viele Erben schenkt“, sprach der König. „Ich habe mit un-serem treuen Verbündeten Tizian vom Felsenland gesprochen und du sollst seine wunderschöne Tochter, Prinzessin Tara, die dir und deinem Bruder wohlbekannt ist, zur Frau bekommen.“

Der König lächelte, doch Casimir wurde es eng ums Herz, denn er wusste, dass sein Bruder Markus in das besagte Mäd-chen verliebt war, schon seit dem Zeitpunkt, als er die Prinzes-sin das erste Mal erblickt hatte.

Nun räusperte sich Casimir, und obwohl er wusste, dass sein Vater keinen Widerspruch duldete, trug er ihm seine Bitte vor. „Lieber Vater, ich würde gerne der Anordnung zur Vermählung Folge leisten, doch Markus hat ein Auge auf die Prinzessin geworfen, wenn Ihr versteht, was ich meine. Es ver-geht kein Tag, an dem er mir nicht von ihrer Schönheit vor-schwärmt. Bitte, Vater, lasst ihm den Vortritt, ich will mit einer anderen vorliebnehmen.“

Da wurde der König zornig und schrie: „Was erlaubst du dir, meine Befehle infrage zu stellen? Du bist mein erstgeborener Sohn und du sollst die Erbin des Felsenreiches zur Frau neh-men, denn dann wird unser Reich noch größer sein als jetzt. Ich dulde keinen Widerspruch! Nach dem nächsten Vollmond findet die Hochzeit statt.“

Daraufhin schlich Casimir geknickt aus der Kammer des Va-ters.

Am Abend konnte er nicht einschlafen. Immer wieder dachte er an seinen Bruder und dessen Liebe zu Tara. Casimir wollte zwar gerne König werden, doch gleichzeitig wollte er Markus nicht verletzen, deshalb fasste er noch vor Sonnen-aufgang einen Entschluss.

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Am nächsten Morgen gingen die Zwillinge auf die Jagd. Markus saß schon im Sattel seiner braunen Stute, als Casimir mit seinem weißen Hengst durch das Burgtor trottete.

„Bruderherz, du siehst heute ziemlich müde aus“, rief der Jüngere zur Begrüßung.

Doch nachdem sie eine Weile geritten waren, saß Casimir wieder wie ein echter König im Sattel. Sie preschten durch den Wald, bis sie von ihrem wilden Ritt erschöpft waren und sich an ein Bächlein setzten, um auszuruhen.

Casimir zögerte nicht länger, seinen Kummer zu offenbaren. Er sah seinen Bruder ernst an und sprach: „Markus, hör nun gut zu, was ich dir zu sagen habe. Unser Vater will mich mit Prinzessin Tara verheiraten, damit uns irgendwann das Felsen-land, in dem angeblich noch Drachen leben, gehört. Ich weiß, wie sehr du Tara begehrst, und ich denke, sie mag dich auch lieber als mich. Ich habe Vater vorgeschlagen, eine andere zu heiraten, aber er will davon nichts wissen.“

Das Gesicht des jüngeren Bruders verzog sich bedrohlich. „Bleib ruhig, Markus, ich habe die ganze Nacht nach einer

Lösung gesucht, die uns allen hilft. Wir werden ganz einfach unsere Rollen tauschen. Du musst von nun an so tun, als wärst du ich, und ich spiele dich. Wir sehen einander so ähnlich, dass selbst unser Vater uns nicht richtig auseinanderhalten kann.“

Und so geschah es, dass Casimir hinter seinem Bruder auf dessen brauner Stute zurückritt, in dessen Kleider gehüllt.

Markus trabte stolz wie ein König durch das Burgtor, schwang sich aus dem Sattel und bat sogleich den königlichen Hofdiener um eine Audienz bei seinem Vater. Er war aufge-regt, weil er den König belügen musste und weil er sich Sor-gen machte, dass seine List bemerkt werden würde.

Immer wieder wiederholte er im Stillen die Worte: „Ich schaffe das, ich schaffe das, ich bin jetzt Casimir.“

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Doch als er schließlich vor den König trat, fand er zunächst seine Stimme nicht.

„Na, Casimir, hast du dich wieder beruhigt? Ich hoffe, du bist gekommen, um deiner Hochzeit zu-zustimmen, auch wenn du ohnehin keine Wahl hast“, begrüßte ihn der Vater.

Für einen kurzen Moment fühlte Markus Zorn in sich aufsteigen, dann aber erinnerte er sich an die Worte, die er ständig in seinem Geist herumwälzte, schluckte einmal tief und nickte mit dem Kopf. Er brachte nur ein gepresstes „Ja“ heraus.

Misstrauisch musterte ihn der Vater. „Man könn-te meinen, du wärst dein kleiner Bruder, so kläglich stehst du da.“

Da hob Markus sein Haupt und sprach mit fester Stimme: „Vater, ich werde Prinzessin Tara zur Frau nehmen, auch wenn es Markus das Herz brechen wird. Er wird eine andere finden und du hast recht, die Hauptsache ist, dass sich unser Reich erweitert. Ich werde mit Tara viele Erben haben, die unser Land regieren werden. Lass uns alle nötigen Vor-bereitungen treffen.“

Da lachte der Vater und sprach: „Jetzt erkenne ich meinen Sohn wieder. Mach dir keine Sorgen um deinen Bruder, ich habe auch schon eine passende Braut für ihn ausgesucht.“

Von nun an tauschten die Brüder all ihre Sachen. Die Kleider, das Zimmer, die Pferde und Hunde, wobei die Übergabe der Hunde sehr schwer zu be-werkstelligen war, denn die erkannten ihre Herren am Geruch. Aber da die Tiere ja nicht sprechen konnten, gelang es trotzdem, den Hofstaat zu über-listen.

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Die Brüder tauschten auch ihre Waffen, was Casimir be-sonders schwerfiel, denn als hervorragender Schwertkämpfer hatte er zu seinem vierzehnten Geburtstag ein wunderschö-nes Schwert mit goldener Klinge und eingearbeiteten Dia-manten, die in den tiefen Höhlen der Adlerberge geschürft worden waren, bekommen.

Das Schwert war trotz aller Schnörkel so leicht und griffig wie ein Holzstab, aber dennoch so scharf, dass es bei der kleinsten Berührung tiefe Kratzer hinterließ. Casimir hatte es Brutus getauft, weil es genauso tödlich war wie ein bekann-ter Kämpfer des gleichen Namens. Jeden Abend hatte er sein Schwert genommen und es gründlich geputzt. Er hatte es mit dem Schleifstein bearbeitet und davon geträumt, wie er es in eine große Schlacht führen würde, wie die Gegner vor ihm erzitterten und er es zur Unsterblichkeit brächte. Brutus her-zugeben war das Schlimmste, noch schlimmer sogar als der Verlust seines geliebten weißen Hengstes Alderan.

Markus hatte gar kein Interesse daran, Brutus zu besitzen, aber das gehörte eben zum Plan. „Ich werde es dir wieder-geben, sobald es eine Möglichkeit gibt. Und ich werde es rasiermesserscharf halten und pflegen. Du wirst es wieder-bekommen.“


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