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Angola: Tschad: Sri Lanka: Die Trauer braucht ihre Zeit...Uige, Anfang April 2005: Zwei Kinder...

Date post: 07-Feb-2021
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Angola: Tschad: Sri Lanka: Kampf gegen das Marburg-Fieber Überleben im Flüchtlingslager Die Trauer braucht ihre Zeit 2/2005 Akut: www.aerzte-ohne-grenzen.de
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  • Angola:Tschad:

    Sri Lanka:

    Kampf gegen das Marburg-FieberÜberleben im FlüchtlingslagerDie Trauer braucht ihre Zeit

    2/2005Akut:www.aerzte-ohne-grenzen.de

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    Editorial:

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    Den Menschen Hoffnung bringenSie lesen heute zum ersten Mal von mir: Ich bin der neueGeschäftsführer im deutschen Büro von ÄRZTE OHNE GRENZEN. Im April hat Dr. Ulrike von Pilar nach siebeneinhalb Jahren diesen Postenan mich übergeben. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie mit enormerEnergie daran gearbeitet, die deutsche Sektion von ÄRZTE OHNE GRENZEN aufzubauen. Und sie hat insbesondere dazu beigetragen,dass sich die Menschen in Deutschland bewusster sind, wie wichtigunabhängige humanitäre Hilfe für die Not Leidenden dieser Welt ist.

    Ich habe die Geschäftsführung in einer Zeit übernommen, in der diehumanitäre Hilfe vor großen Herausforderungen steht. Unsere Arbeitin Ländern wie dem Sudan, der Demokratischen Republik Kongo undSomalia wird angesichts der unermesslichen Not und der oft brisan-ten Sicherheitslage vor Ort immer schwieriger. Und obwohl viele der Notlagen bekannt sind, ist die Gefahr groß, dass wir uns an dieFernsehbilder gewöhnen und die humanitäre Katastrophe dahinternicht mehr wahrnehmen. Zwar können wir heute viele Konflikte vor laufenden Kameras verfolgen, wie beispielsweise in Darfur, dochwird zu wenig getan, um das Leben der Menschen zu verbessern undihnen Hoffnung zu bringen. ÄRZTE OHNE GRENZEN möchte genau dies erreichen.

    Viele humanitäre Krisen produzieren jedoch keine Schlagzeilen, und so geraten die Menschen in Bangladesch, Nigeria und Myanmar(Birma) leicht in Vergessenheit. Auch über Patienten, die an ver-nachlässigten Krankheiten wie Tuberkulose, Malaria und der Schlaf-krankheit leiden, ist in deutschen Medien nur wenig zu hören, zu lesen oder zu sehen. Als ÄRZTE OHNE GRENZEN sehen wir uns in der Pflicht, jenen Menschen Linderung zu verschaffen, die in den vergessenen und ignorierten Ecken dieser Welt leben.

    Ich freue mich auf die kommenden Jahre, in denen wir Sie weiterhinan unseren Projekten teilhaben lassen. Ihre Rückmeldungen undFragen sind wichtig für die Arbeit von ÄRZTE OHNE GRENZEN. Teilen Sie uns Ihre Überlegungen zur humanitären Hilfe und zu unserenProgrammen mit – und ich werde mein Bestes tun, Antworten auf Ihre Fragen zu finden.

    Adrio BacchettaGeschäftsführer

    Name: Adrio BacchettaAlter: 41 Jahre

    Nationalität: britischFamilie: verheiratet, zwei Kinder

    Position: Geschäftsführer von ÄRZTE OHNE GRENZEN, deutsche Sektion (seit 1. April 2005)

    Beruf: IngenieurVorherige Tätigkeiten: zehn Jahre Ingenieurtätigkeit,

    seit 1997 Projekterfahrung mitÄRZTE OHNE GRENZEN in Afghanistan und Bangladesch, danach drei JahreProjektbetreuung bei ÄRZTE OHNE GRENZENin Amsterdam für D. R. Kongo, Burundi,Sambia, Angola, Kosovo sowie Südostasien, 2003 bis Ende 2004 Landeskoordinatorin Mexiko für ÄRZTE OHNE GRENZEN

    Zuletzt gelesenes Buch: “At the Point of a Gun. Democratic Dreams and Armed Intervention” von David Rieff

    Lieblingsmusik: Folk-RockHobbys: früher Klettern und Höhlenwandern,

    jetzt Kinder hüten und Sandburgen bauenSprachen: Englisch, Deutsch, Spanisch

    Ein Interview mit unserem neuenGeschäftsführer Adrio Bacchetta finden Sie auf www.aerzte-ohne-grenzen.de

    Porträt

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    Flüchtlingslager8 9

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    Den Menschen Hoffnung bringen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorial von Adrio Bacchetta

    Kurz notiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachrichten aus aller Welt

    Angola: Kampf gegen das Marburg-Fieber . . . . . . . . . . . Warum Aufklärung so wichtig ist

    Flüchtlingslager: Wasser,Nahrung, Medizin . . . . . . .Kein Platz zum Leben, allenfalls zum Überleben

    Sri Lanka: Trauer braucht ihre Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . Wie eine Psychologin Helfern hilft

    D. R. Kongo: „Ihre Wunden sind tief“ . . . . . . . . . . .Opfer sexueller Gewaltbrauchen mehr als Medizin

    Kleines Spenden-Einmaleins: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wie die AKUT-Leserüber Telemarketing denken

    Leserbriefe und Spendenaktionen . . . . . . . . . . . . .

    Wer ist wo? / Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Unsere Mitarbeiter in den Projekten

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    Sri Lanka

    Angola

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    Titelbild:Salima und ihr jüngerer Bruder Garouk aus Sri Lanka nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004. Damit die Kinder wieder lachen können, hilft ÄRZTE OHNE GRENZEN auch mit Malen und Spielen.© Henk Braam

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    Anfang 2005 weitete ÄRZTE OHNEGRENZEN die Hilfe in der russi-schen Teilrepublik Tschetschenienaus. In der Hauptstadt Grosnyeröffnete die Organisation je einProgramm für Frauen und Kinder,die einzige kostenfreie medizini-sche Versorgung dieser Art in der Stadt.1997 hatte ÄRZTE OHNE GRENZENdie Projekte beendet, nachdemMitarbeiter im Nordkaukasus entführt worden waren. Es wurdenjedoch weiter Medikamente undmedizinische Ausrüstung bereit-gestellt und Vertriebene in der

    Nachbarrepublik Inguschetienversorgt. Inzwischen kehrten unter dem Druck russischer undinguschetischer Behörden tau-sende Menschen nach Tsche-tschenien zurück. Aufgrund dieser verändertenSituation wog ÄRZTE OHNE GRENZEN die Sicherheitsrisikenneu ab und weitete die Programmewieder aus. Die vertrauensvollenBeziehungen zu den tschetsche-nischen Mitarbeitern erlauben dies.Internationale Mitarbeiter müssenihre Anwesenheit allerdings nochauf kurze Besuche beschränken.

    Kurz notiert: Nachrichten aus

    Südasien: Trauma-Verarbeitungsteht im MittelpunktDrei Monate nach dem Tsunamivom 26. Dezember 2004 in Südasien arbeitet ÄRZTE OHNEGRENZEN mit rund 120 internatio-nalen und 250 nationalen Helfernin der Region und hat rund 12Millionen Euro für die Projekteausgegeben. Der Bedarf wird aufüber 25 Millionen Euro geschätzt*.Mit Gesundheitszentren, mobilenKliniken, Unterstützung derKrankenhäuser und Trinkwasser-versorgung hilft die Organisationden Überlebenden. Langfristigkonzentriert sich ÄRZTE OHNEGRENZEN auf die psychologischeHilfe für traumatisierte Menschenin Indonesien und Sri Lanka. (Ein ausführlicher Bericht dazusteht auf Seite 10.) Auch nach dem zweiten schweren Erdbebenam 28. März wurde ÄRZTE OHNEGRENZEN aktiv. * Stand: Ende März 2005. Mehr zu den Projekten und den

    Spendeneinnahmen finden Sie auf

    www.aerzte-ohne-grenzen.de

    Die Kinderabteilung in PoliklinikNummer 3 wird von ÄRZTE OHNE GRENZEN betrieben. Es ist die einzigekostenfreie medizinische Versorgung dieser Art in Tschetscheniens Hauptstadt Grosny. © Denis Lemasson

    Tschetschenien: Dringend benötigte Hilfe ausgeweitet

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    Schweden: Nicht registrierteMigranten fürchten ArztbesucheÄRZTE OHNE GRENZEN kritisiert,dass die schwedischen Gesetze fürdie medizinische Behandlung vonMigranten ohne Papiere zu denrestriktivsten im westlichenEuropa gehören. „Schweden zähltzu den wenigen Ländern, die selbstbei Notfällen Gebühren fordern“,sagt Projektleiter Mattias Ohlson.Allein eine Entbindung kostetmehr als 3.000 Euro. Zudem fürch-ten viele der nicht registriertenMigranten, vom Arzt an dieBehörden ausgeliefert zu werden.Deshalb führten Mitarbeiter derOrganisation 2004 in Schwedenmehr als 500 medizinischeKonsultationen durch. Gleichzeitig hat die Organisationein Netzwerk aus Ärzten aufge-baut, die neben ihrer Praxiszeitkostenlos behandeln. Eine Kran-kenschwester betreut eine Hotlinefür nicht registierte Migranten.Außerdem setzt sich ÄRZTE OHNEGRENZEN dafür ein, dass die finan-ziellen, juristischen und admini-strativen Barrieren sinken.

    aller WeltKolumbien: Hilfe für Vertriebeneder „Friedensgemeinde“Längst ist der Bürgerkrieg inKolumbien für die Bevölkerungzur täglichen Realität geworden.ÄRZTE OHNE GRENZEN hilft dortunter anderem Vertriebenen in derNot-Ansiedlung San Josesito, dienach dem Mord an acht MenschenEnde Februar ihr Dorf verlassenmussten. Die rund 300 Vertriebe-nen stammen aus San José deApartadó im Nordwesten des Lan-des, das sich 1997 zur „Friedens-gemeinde“ erklärt hatte, um denBürgerkrieg von sich fernzuhalten.Auf einem zwei Kilometer entfern-ten Bauplatz errichteten sie inzehn Tagen 27 Hütten aus Holzund Zinkdächern. ÄRZTE OHNEGRENZEN unterstützt sie mit medi-zinischer und psychologischerHilfe. „Die Situation ist vergleich-bar mit einem Vertriebenenlager,das sich im Aufbau befindet – nurin kleineren Dimensionen“, sagtProjektkoordinator Steve Hilde.Die Helfer kümmern sich um sau-beres Wasser und eine bessereSanitärversorgung. Sie behandelnPatienten mit Atemwegs- undHauterkrankungen, Durchfall undVerdacht auf Malaria. Viele derMenschen in San Josesito habenseelische Probleme. Sie berichtenüber den Tod von Familienmit-gliedern und Freunden und habenAngst vor einer Gefangennahmeoder dem Verlust ihrer Existenz-grundlage.

    Bereits im vergangenen Jahrbrauchten im Niger schwer unterernährte Kinder Hilfe – dieses Jahr ist die Situationbesonders prekär. Dieses Kindkonnte aus dem Ernährungs-zentrum wieder entlassen werden.© Julien Poublan

    Niger: Verstärkte Hilfe für unterernährte KinderWegen extremer Nahrungsmittel-knappheit und Unterernährung in der Bevölkerung verstärkt ÄRZTEOHNE GRENZEN die Aktivitäten imNiger. Seit Anfang Januar ist dieSituation in dem afrikanischenLand dramatisch und verschlech-tert sich zusehends. Die Organisa-tion betreute in diesem Jahr be-reits 3.000 schwer unterernährteKinder in einem Ernährungspro-gramm. Da die nächste Ernte erstim Oktober ansteht, geht ÄRZTEOHNE GRENZEN davon aus, dassdie Mitarbeiter bis Ende des Jahres20.000 schwer unterernährteKinder versorgen werden. Deshalbwurde ein zweites Ernährungs-zentrum eröffnet, ein drittes istgeplant. Zudem wird ein Netzwerkmit 13 Anlaufstellen aufgebaut,um Kinder, die keinen Kranken-hausaufenthalt benötigen, medizi-nisch zu betreuen und zu ernähren.

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    Uige, Anfang April 2005: Zwei Kinderschmiegen sich an ihre Großeltern und beob-achten, wie ihre kranke Mutter aus dem Hausgebracht wird. Die vier Männer, die sie auf die Trage heben, tragen weiße Schutzanzüge. Die Frau leidet am Marburg-Fieber, sie ist sehrschwach, erbricht sich und ihr Körper glühtvom Fieber. Die Mitarbeiter von ÄRZTE OHNEGRENZEN bringen sie in die Isolierstation des städtischen Krankenhauses.Das Marburg-Fieber ist neu für die Menschenin Angola. Sie ahnen zwar, dass es gefährlichist, wissen aber nahezu nichts über denUmgang mit dieser Krankheit. „Blanke Angstund Hilflosigkeit schlugen uns in der Familieentgegen“, erzählt Christian Katzer, der alsLogistiker in Uige arbeitete. Deshalb ist stetseine Psychologin dabei, wenn das Team eineFamilie besucht. Sie erklärt, warum diePatienten isoliert und zum eigenen Schutz alleKörperkontakte mit einem Infizierten vermie-den werden müssen. Zudem muss jede neueErkrankung gemeldet werden.Während die Psychologin ruhig mit den Ange-hörigen redet, desinfizieren Christian Katzerund seine Kollegen das Haus. Als die Männerihre Hände in einer Chlorlösung waschen, treten zögernd auch die Großeltern mit denEnkelkindern hinzu.

    Täglich sind die Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN in Uige,

    einer Stadt im Norden Angolas, unterwegs. Das Marburg-Fieber, eine

    lebensbedrohliche Viruserkrankung, grassiert unter der Bevölkerung

    und verunsichert die Menschen. Um eine weitere Ausbreitung

    des Fiebers zu verhindern, müssen die Patienten isoliert werden.

    Ein schwieriges Unterfangen, denn Angolaner pflegen ihre Kranken

    normalerweise selbst.

    Kampf gegen dasMarburg-Fieber

    Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZENschulen das Krankenhauspersonal. Bei richtigem Gebrauch sind die Anzüge ein sicherer Schutz vor einer Ansteckung mit dem Marburg-Virus. © ÄRZTE OHNE GRENZEN

    7os.B. / 15o ö.L.Angola:

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    Die Information der Bevölkerung über denUmgang mit dem Marburg-Virus ist für dieHelfer eine große Herausforderung: „DieInfektkette wird nur unterbrochen, wenn alleKontaktpersonen der Patienten festgestelltund beobachtet werden. Dazu braucht maneine flächendeckende Überwachung“, sagtÄrztin Dr. Christa Kitz, die für ÄRZTE OHNEGRENZEN in der Hauptstadt Luanda war. Loka-le Behörden, aber auch traditionelle Heiler undPriester müssen einbezogen werden.Für Christian Katzer und Christa Kitz ist esnicht der erste Einsatz dieser Art, sie habenbereits bei der Eindämmung von Ausbrüchendes Ebola-Fiebers und der LungenkrankheitSARS mitgearbeitet. „Erfahrene Mitarbeitersind sehr wichtig, um so ein Projekt zumLaufen zu bringen“, sagt Christian Katzer. Die Aufgaben und die Belastung sind vielfältig:Die Isolierstationen müssen aufgebaut, natio-nale Mitarbeiter ausgebildet und Patienten

    abgeholt werden. Christa Kitz berichtet, dassunter dem medizinischen Personal zunächstPanik herrschte, als sie Anfang März in Luandaankam, denn in Uige waren auch Kranken-hausmitarbeiter am Marburg-Fieber gestor-ben. Doch in den Schulungen erfuhren sie, wie sie mit der Ansteckungsgefahr umgehenkönnen und dass die Krankheit nur von Men-schen übertragen wird, die bereits Symptomezeigen. Schon kurz darauf gab es Wartelistenfür eine Mitarbeit.Mit Schutzanzug, Mundschutz, Brille und zwei Paar Handschuhen schützen sich dieHelfer, während sie für die Patienten sorgen.Die Kleidung wird regelmäßig desinfiziert. „Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl, bis die 21 Tage nach dem letzten Kontakt vergangensind“, gesteht Christa Kitz, die Mitte Aprilnach Deutschland zurückkehrte. Denn solangekann es dauern, bis das Marburg-Fieber nacheiner Ansteckung ausbricht.Anne Graser

    In der Hitze des Tages ist die Arbeit für Christian Katzer (rechts) und seinen Kollegen sehr anstrengend.© ÄRZTE OHNE GRENZEN

    Die Ärztin Christa Kitz, hier in Kongo-Brazzaville, ist erfahren im Umgang mit hochansteckenden Krankheiten. © Ester Prinsen

    Marburg-FieberDas Marburg-Fieber ist eine Viruserkran-kung aus der Familie der hämorrhagischenFieber und mit Ebola verwandt. Es wirddurch Körperflüssigkeiten wie Blut, Schweißund Tränen übertragen. Symptome derhoch infektiösen Krankheit sind Fieber,starke Müdigkeit, Kopfschmerzen, Erbre-chen und Blutungen. Die Todesrate liegtdiesmal höher als bei früheren Ausbrüchen:Etwa 90 Prozent der bekannten Marburg-Patienten sind gestorben. Bisher gibt esweder Heilungsmethoden noch eineImpfung. Die Beschwerden können durchFlüssigkeitszufuhr sowie Medikamentegegen Schmerzen und Erbrechen gelindertwerden. Hat der Patient ein gutes Immun-system und wird er früh gegen den Flüssig-keitsverlust behandelt, steigen die Über-lebenschancen.

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    Flüchtlingslager:Kein Platz zum Leben, allenfalls zum Überleben

    Diese Mütter warten imErnährungszentrum von ÄRZTE OHNE GRENZEN auf dieUntersuchung ihrer Kinder. Für Hassan (Mitte) und Hissein (rechts) gibt es vorab schon mal einen Keks. Fotos © Stephan Große Rüschkamp

    Vor fast zwei Jahren flohen hunderttausende Menschen aus der sudanesischen BürgerkriegsregionDarfur in den benachbarten Tschad und haben sich dort in Not und Entbehrung einrichten müssen.Wie das Leben der Menschen und die medizinische Arbeit in einem Flüchtlingslager aussehen können, zeigt ÄRZTE OHNE GRENZEN in der Ausstellung „Überleben auf der Flucht – das Flücht-lingslager zum Anfassen“. In diesem Jahr tourt die Ausstellung durch München (20.–23.7.), Augsburg (25.–28.7.), Berlin (9.–13.8.) und Münster (22.–26.8., angefragt). Auf unserer neuenMiniwebsite können Sie im Internet unter www.aerzte-ohne-grenzen.de einen virtuellen Rundgangdurch die Ausstellung unternehmen.

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    Mangelware Wasser: Stundenlangmüssen die Frauen anstehen, bevor sie Kanister und Eimer füllen können.Am Ende der Trockenzeit werden die Rationen knapper.

    Flüchtlingslager Forchana im Osten des Tschad: Rund 16.000 Menschenleben hier auf engstem Raum inmitteneiner staubtrockenen Einöde, viele von ihnen seit fast zwei Jahren.

    Die kleine Saluna ist unterernährt und muss in den kommenden Tagen mit hochproteinhaltiger Spezialnahrungernährt werden. Kinder geraten durchWasserknappheit, schlechte hygienischeVerhältnisse sowie mangelhafte Ernährung als Erste in den bedrohlichenKreislauf von Durchfall, Infektions-krankheiten und Unterernährung.

    Kinder werden gegen Masern geimpft,denn ohne Impfschutz ist die Krankheitfür sie eine der größten Bedrohungen. In Flüchtlingslagern können sichEpidemien rasend schnell ausbreiten.

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    „Spektakulär war mein Einsatz nicht“, sagtAnne Pillot. „Eher leise und im Hintergrund.“Als die Psychologin Mitte Januar nach SriLanka aufbrach, war klar, dass sie den Überle-benden des Tsunami nicht direkt therapeutischhelfen würde. Stattdessen sollte sie sri-lan-kische Helfer mit Fortbildung und individuellerBeratung unterstützen. Die HilfsorganisationShade, vor einigen Jahren aus einem ÄRZTEOHNE GRENZEN-Projekt zur psychosozialenUnterstützung von Bürgerkriegsopfern hervor-gegangen, hatte insgesamt 36 Mitarbeiter insSeebebengebiet geschickt – und um fachlichesowie finanzielle Hilfe gebeten. Denn eines istoffensichtlich: Die Menschen brauchen mehrals ein kurzfristiges Angebot, um die Folgender Katastrophe zu bewältigen.

    „Zu Beginn gingen die Teams in die Schulenund Unterkünfte, in denen die Tsunami-Opferuntergebracht waren. Das Wichtigste war, denMenschen einen Raum zu geben, um über dasErlebte zu sprechen, und ihnen aufmerksamund respektvoll zuzuhören“, erzählt AnnePillot. Mit den Kindern spielen oder malen dieMitarbeiter. Zudem klären die Teams über Ge-sundheitsfragen auf und machen in Gruppen-gesprächen diejenigen aus, die eine intensi-vere Begleitung brauchen. Ein Thema ist derUmgang mit Alkohol, denn viele Überlebendebetäuben damit den ersten Schmerz.

    8on.B. / 80o ö.L.Sri Lanka:

    In kleinen Gruppen malen die KinderBilder und sprechen über ihre Gefühlenach dem Tsunami. Wie hier inIndonesien helfen ihnen Therapeutenvon ÄRZTE OHNE GRENZEN.© Kris Torgeson

    Wer einen nahe stehenden Menschen verliert, braucht mitfühlende

    Gesprächspartner, um den Verlust zu verarbeiten und allmählich

    wieder ins normale Leben zurückzufinden. Oft helfen auch gesell-

    schaftliche Rituale. Doch wie können Menschen trauern, wenn es

    nach einer Katastrophe keinen Alltag mehr gibt? Die Psychologin und

    Familientherapeutin Anne Pillot war nach dem Tsunami in Sri Lanka,

    wo ÄRZTE OHNE GRENZEN die Teams einer lokalen Organisation bei der

    Arbeit mit Trauernden und Traumatisierten unterstützt.

    „Trauer braucht ihre Zeit“

  • 11

    In einer zweiten Phase bemühen sich die Helferum Kontinuität: Es gibt feste Räume, Termineund Besuche bei denen, die weitere Unterstüt-zung benötigen; oft weisen die Angehörigenauf Betroffene hin. Und seit die Menschennach und nach die Notunterkünfte verlassen,kümmert sich Shade um dauerhafte Hilfsein-richtungen. „Als ich Ende Februar wieder nachDeutschland flog, hatten wir fünf Standortegefunden, die geeignet und nah genug bei den Menschen waren“, berichtet Pillot.

    Doch auch die Helfer brauchen Hilfe, denn dieGespräche sind anstrengend und belastend.Trotz ihrer Erfahrung und ihres Engagementsgeraten sie immer wieder an ihre Grenzen.„Der Umgang mit Tod und Trauer und dieAbgrenzung vom Leid der anderen waren dieschwierigsten Themen“, sagt Anne Pillot. Siebietet den Mitarbeitern gezielte Fortbildungenan: Dabei erfahren sie mehr über Trauerpro-zesse und üben das aktive Zuhören. Außerdemlernen sie, mit ihren Kräften zu haushaltenund so dem Burn-out-Syndrom vorzubeugen.

    „Es waren ja nicht Einzelne, die mit Tod undTrauer konfrontiert waren, sondern Tausende“,erzählt die Psychologin. Viele Menschen leidenzusätzlich, weil die gesellschaftlichen Ritualefür Beerdigung und Trauer nicht eingehaltenwerden können. Etwa, weil der Tote nichtgefunden wurde, weil erst einmal die Existenzgesichert werden muss oder weil einfach zuviele zu betrauern sind. Neben dem einfühl-samen Zuhören ermutigen die Helfer daher dieMenschen, eine eigene Ausdrucksform zu fin-den. „Ein Mann, der seine erwachsenen Kinderverloren hatte, fand es letztlich heilsam, fürjedes verstorbene Kind einen Baum zu pflanzen.Für andere war es wichtiger, den Anschluss andie gesellschaftlichen Rituale wieder zu finden,bestimmte Kleidung zu tragen und eine festeTrauerzeit einzuhalten“, sagt Pillot.

    Dass die Gesprächsangebote auf viel positiveResonanz stoßen, bestätigt die Helfer darin,weiterzumachen. „Über das Trauma der Katas-trophe darf nicht vergessen werden, dass auchdie Trauer ihre Zeit und ihren Raum braucht“,so die Psychologin. „Es ist so vieles verloren gegangen: natürlich vor allem die Menschen,die gestorben sind, aber auch Materielles, dassoziale Gefüge und das Vertrauen in die Natur.“ Verena Schmidt

    Die Psychologin Anne Pillot war zum dritten Mal mit ÄRZTEOHNE GRENZEN im Einsatz.© ÄRZTE OHNE GRENZEN

    Ein Überlebender desTsunami am Strand vonKalmunai, Sri Lanka. © Henk Braam

  • Wie erfährt ÄRZTE OHNE GRENZENvon Vergewaltigungen?Manchmal durch Patientinnen, die in unsereGesundheitszentren kommen. Aber öftererfahren wir davon, wenn wir selbst in einemOrt über die medizinischen Behandlungsmög-lichkeiten nach Vergewaltigungen aufklären.Oft bringen auch lokale Frauengruppen be-troffene Frauen zu uns. So war es zum Beispielin Baraka. Innerhalb von 14 Monaten behan-delten wir dort mehr als 700 Frauen, die vergewaltigt worden waren.

    Wer sind die Opfer sexueller Gewalt? Es sind Frauen unterschiedlichen Alters, jungeMädchen, Kinder, aber auch ältere Frauen.Viele Opfer beschreiben zunächst unbestimmteSymptome wie Rückenschmerzen oder andau-ernde Müdigkeit. Erst wenn wir vorsichtignachfragen, stellen sie einen Zusammenhangzwischen dem ersten Auftauchen der Symp-tome und dem Zeitpunkt ihrer Vergewaltigungher. Auch Männer werden Opfer sexuellerGewalt. Das passiert nicht so häufig, dochauch ihre Wunden sind tief.

    © Jodi Bieber

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    „Ihre Wunden sind tief“4os.B. / 29o ö.L.

    Sexuelle Gewalt: In der Demokratischen Republik Kongo tobt seit 1996 ein Bürgerkrieg. ÄRZTE OHNE GRENZEN hilft vor allem in

    der schwer betroffenen Konfliktregion im Osten des Landes mit unterschiedlichen medizinischen Projekten.

    In den vergangenen Monaten haben unsere Mitarbeiter ein erschreckend hohes Maß an sexueller Gewalt

    festgestellt. Während die Täter oft straffrei bleiben, leiden die Frauen unter den Folgen der Vergewaltigung,

    und nicht selten zerbrechen daran ihre Familien. Helen O’Neill hat als Beraterin für ÄRZTE OHNE GRENZEN

    in Baraka in der D. R. Kongo gearbeitet und berichtet über ihre Erfahrungen.

  • Wie hilft ÄRZTE OHNE GRENZEN den Opfern? Indem wir ihnen einfühlsam und vertrauens-würdig begegnen und ihr Trauma ernst nehmen.Wir bieten psychologische Unterstützung anund bestätigen sie darin, dass sie nicht selbstschuld sind. Die medizinische Hilfe hängtdavon ab, wie schnell sie zu uns kommen. ZumSchutz vor HIV/Aids können wir bis zu 72 Stun-den nach einer Vergewaltigung Medikamenteals nachträgliche Prophylaxe verabreichen, die in vielen Fällen eine Infizierung mit demHI-Virus noch verhindern. Um ungewollteSchwangerschaften zu vermeiden, kann bis zu fünf Tage nach einer Vergewaltigung die so genannte „Pille danach“ eingesetzt werden.Wir versorgen natürlich auch Verletzungen,impfen gegen Hepatitis B, behandeln gegensexuell übertragbare Krankheiten und bietenBeratung an.

    Warum ist sexuelle Gewalt gegen Frauen in Kriegsgebieten so weit verbreitet? Sexuelle Gewalt ist eine Kriegswaffe. Da dieseVergewaltigungen oft straflos bleiben, dienensie als Mittel, um den Feind zu terrorisierenund zu schwächen. Die Opfer sind traumati-siert und gedemütigt. Zusätzlich werdengezielt Frauen anderer Ethnie oder Herkunftvergewaltigt, um sie zu schwängern. DieseKinder erinnern die Frauen ihr Leben lang an den Täter.

    Welche Folgen hat sexuelle Gewalt fürFamilien und Dorfgemeinschaften?Manche Frauen werden am helllichten Tag vergewaltigt, während sie auf dem Feld arbei-ten. Aus Angst davor trauen sie sich nicht mehrdorthin und können ihre Familien nicht mehrernähren. Auch zerbrechen viele Ehen nacheiner Vergewaltigung. Zudem werden aus einerArt kollektiver Schande heraus viele Frauen vonihren Familien und Freunden verstoßen undmanchmal sogar bezichtigt, selbst Schuld zusein. Oft zerbricht daran die soziale Struktureiner Gemeinschaft.

    Was tut ÄRZTE OHNE GRENZEN neben der medi-zinischen und psychosozialen Behandlung?ÄRZTE OHNE GRENZEN spricht mit Gemeinde-vorstehern, Militär-Kommandeuren, Lehrernund anderen Menschen mit Einfluss in derGesellschaft. Wir bitten sie, den Menschenunsere Hilfsangebote nahe zu bringen undermutigen sie, nicht die Opfer zu beschuldigen.Manchmal organisieren wir auch konkretenSchutz für Frauen bei ihrer Alltagsarbeit. Wirversuchen permanent, das Bewusstsein fürsexuelle Gewalt und ihre Folgen zu erhöhen.Und wir setzen uns dafür ein, dass sexuelleGewalt auch im Krieg als Verbrechen ernstgenommen und unter Strafe gestellt wird.Das Gespräch führte Alina Kanitz

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    Helen O’Neill© Ton Koene

    Im vergangenen Jahr sammelten HelenO’Neill und ihre Kollegen von ÄRZTE OHNEGRENZEN Daten und Berichte von Opfern inder Demokratischen Republik Kongo, umauf das ungeheure Ausmaß sexuellerGewalt aufmerksam zu machen.Die Kriegsgebiete in der D. R. Kongo sindjedoch nicht die einzigen Regionen, indenen sexuelle Gewalt verstärkt festgestelltwird. „Wir registrieren Vergewaltigungen in vielen Krisen- und Kriegsgebieten undbehandeln vielerorts“, sagt Helen O’Neill,„beispielsweise in Burundi, Liberia, Sudan(Darfur) und im Tschad.“Sie finden die Broschüre „I HAVE NO JOY, NO PEACE OF MIND“ (englisch) und weitereInformationen auf unserer Internetseitewww.aerzte-ohne-grenzen.de unter denStichworten „Länder“/„Hintergrundberichte“.

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    Diejenigen Leser, die Telefon-Spendenwerbung befürworten,verweisen oft auf die bequemeAbwicklung. Zudem rechtfertigedas wichtige Anliegen von ÄRZTEOHNE GRENZEN auch Wege, dienicht jedem gefallen – sofern sieerfolgreich und nicht zu teuerseien. Es hänge außerdem davonab, wie die Telefonisten ihre Arbeitmachen: Sachkundig sollten siesein und keinen Druck ausüben.

    Einige Leserreaktionen finden Sie auf der folgenden Seite. Allen,die sich gemeldet haben, dankenwir sehr herzlich! Arne Kasten, derLeiter unserer Spendenabteilung,nennt im folgenden Interview die Konsequenzen aus IhrenRückmeldungen. Verena Schmidt

    Die große Zahl der Zuschriften hatuns beeindruckt: 870 Leserinnenund Leser haben uns bis Redak-tionsschluss ihre Meinung telefo-nisch, per Brief, E-Mail oder Faxmitgeteilt. Das Meinungsbild isteindeutig. Eine positive Einstel-lung zur telefonischen Spenden-werbung bringen nur acht Prozentder AKUT-Leser, die sich gemeldethaben, zum Ausdruck. 92 Prozentwollen nicht wegen einer Spen-denbitte angerufen werden.

    Die genannten Argumente gegentelefonische Spendenwerbungsind vielfältig: Telemarketingnehme ohnehin schon überhand,die Anrufe störten und verletztendie Privatsphäre. Die Methodehabe einen schlechten Ruf undSpendenorganisationen solltendiese Branche nicht unterstützen.Zudem empfinden viele die Spen-denbitten am Telefon als mora-lisch bedenklich, da sie sich unterDruck gesetzt fühlen.

    Bei Anruf Spende? Unter dieser Überschrift fragten wir im letzten AKUT nach Ihrer Meinung zu telefonischer Spendenwerbung. Hintergrund des Aufrufswaren erste Tests, bei denen eine Telefonagentur im Auftrag von ÄRZTE OHNEGRENZEN Spender angerufen und um erneute Unterstützung gebeten hatte.Dabei hatten die Angerufenen großes Entgegenkommen gezeigt, nur vereinzeltgab es negative Reaktionen. Doch was halten die AKUT-Leser von der Methode?

    Kleines Spenden-Einmaleins:

    Wie die AKUT-Leserüber telefonischeSpendenwerbung denken

    Arne Kasten© Sebastian Bolesch

    „Wir rufen keine aktiven Spender mehr an“Arne Kasten, Leiter der Spendenabteilung, über die Konsequenzen aus der AKUT-Befragung

    Die große Mehrheit der AKUT-Leser lehnt telefonischeSpendenwerbung ab. Was bedeutet das für ÄRZTE OHNEGRENZEN? Die Rückmeldungen haben uns gezeigt:Diejenigen, die ohnehin schon spenden, wollen in derMehrheit keine telefonischen Anfragen. Das respektierenwir und werden in Zukunft keine aktiven Spender mehranrufen, also niemanden, der aktuell spendet oderinnerhalb der letzten Jahre gespendet hat. Dazu gehörenfast alle AKUT-Leser.

    Ist das Spenden-Telemarketing damit komplett vomTisch? Nein, die Entscheidung steht erst im Herbst an.Zurzeit werten wir alle Informationen aus. Um unsereProjekte dauerhaft finanziell zu sichern, müssen wir die Menschen auf verschiedenen Wegen ansprechen. Wir wissen aus unseren verschiedenen Tests mit demTelemarketing, dass darauf mehr Menschen mit einerregelmäßigen Spende reagieren als bei schriftlichenAufrufen. Daher müssen wir genau schauen, in welchenFällen es Sinn macht. Aller Voraussicht nach wird dasTelemarketing aber im Vergleich zu den bisherigenWegen der Spendenwerbung nur einen geringenStellenwert haben.

    Wie sorgt ÄRZTE OHNE GRENZEN dafür, dass sich dieSpendenanrufe von unseriösen Telefonaktionen unterscheiden? Wir haben die Telefonagentur sorgfältigausgewählt, überprüfen selbst regelmäßig die Qualitätder Gespräche und schulen die Mitarbeiter so umfassendwie möglich. Wir bezahlen auch nicht nach Spenden-erfolg, sondern eine feste Pauschale – es gibt also keine„Spendenprovision“. Es ist uns sehr wichtig, niemandenzu belästigen, und wir halten uns selbstverständlichstrikt daran, wenn jemand nicht angerufen werden will.

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    Gospel & More für ÄRZTE OHNE GRENZENZwei Konzerte, viel Applaus und eine Sektbar hinterher: In Esslingen undStuttgart begeisterte der Chor „Singebration“ sein Publikum mit bekanntenund unbekannten Gospelsongs. Neben der Freude am Singen und demBeisammensein ging es den Esslinger Sängern noch um etwas Anderes, nämlich darum, „schnelle und unbürokratische Hilfe auch dort zu unterstüt-zen, wo keine Fernsehkameras laufen“. Daher spendeten sie den Erlös beiderAufführungen und der Sektbar an ÄRZTE OHNE GRENZEN. Rund 1.600 Eurokamen zusammen. Wir sagen herzlichen Dank!

    Bitte schreiben Sie uns, was Sie über die Berichte und Interviews in AKUT denken. Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritik.

    ÄRZTE OHNE GRENZEN e.V.Verena SchmidtAm Köllnischen Park 110179 Berlin [email protected]

    Persönlich bin ich der Meinung, dass eine

    Spende eine freiwillige Leistung ist. Dies

    bedeutet für mich aber auch, dass ich über

    den Zeitpunkt selbst entscheiden möchte.

    Mich würde eine telefonische Anfrage

    abschrecken und eher eine Spende verhin-

    dern. Ein diskreter Aufruf über Ihr

    Infoheft Akut ist dagegen in Ordnung.

    Werner Hecker

    Das telefonische Werben um Spenden

    finden wir für ÄRZTE OHNE GRENZEN

    nicht angemessen. Am Telefon fühlt man

    sich bedrängt und das erzeugt automa-

    tisch eine Abwehrhaltung. Das haben

    Sie unseres Erachtens gar nicht nötig,

    es mindert eher Ihr Ansehen, denn das

    machen alle anderen, vielleicht auch

    Organisationen mit fraglicher

    Transparenz.

    Harald und Dr. med Hedwig Voss

    Auch ich erhielt im Frühsommer 2004

    einen Anruf Ihrer Organisation und bin

    seitdem regelmäßige Spenderin. Ein

    „ungutes Gefühl“ ist gegenüber solchen

    Aktionen bei mir trotzdem noch vorhan-

    den. Ich bin sehr froh, dass Sie das Thema

    in Akut 1/2005 aufgegriffen haben, was

    wiederum das „ungute Gefühl“ verblas-

    sen lässt. Wenn Sie durch Ihre Telefon-

    aktionen mehr Menschen erreichen und

    so Ihr Spendenaufkommen erhöhen

    können, dann ist das meiner Meinung

    nach doch in Ordnung.

    Gerti Lachenauer

    Leserbriefe und Spendenaktionen:

    Singebration mit Chorleiter John Outland in Aktion© Singebration e.V.

  • Wer ist wo?

    Unser Einsatz braucht Ihre UnterstützungSpendenkonto 97 0 97Sparkasse BonnBLZ 380 500 00

    www.aerzte-ohne-grenzen.de

    Träger des Friedensnobelpreises 1999

    1 Angola Annegret Bek/Krankenschwester, Sonja Eck/Hebamme, Elke Geyer/Krankenschwester, Anja Kurz/Krankenschwester,Jonathan Novoa-Cain/Arzt, Jens Schumacher/Logistiker 2 Äthiopien Carla Erler/Laborantin 3 Bangladesch Ursula Hof/medizinisch-technische Assistentin* 4 Burundi Christa Därr/Krankenschwester, Julia Heermann/Hebamme, Elisabeth Riedewald/Ärztin, Katja Javaid/Krankenschwester, Kati Köppe/Krankenschwester, Jerg Seipel/Logistiker, Birgit Walter/Ärztin 5 DemokratischeRepublik Kongo Tobias Ballerstedt/Logistiker, Tanja Brandenburg/Ärztin,Valeska Foltin/Ärztin, Katja Hilgenstock/Ärztin,Bettina Klatt/Ärztin, Klaus Volmer/Arzt, Roland Zech/Logistiker 6 Elfenbeinküste Christiane Fritz/Krankenschwester7 Guatemala Frank Dörner/Arzt* 8 Indien Stefan Hilscher/Psychologe, Caterina Monti/Gesundheitsberaterin 9 IndonesienBernward Hammel/Arzt, Tim Haus/Logistiker, Nicolé Krützen/Krankenschwester, Amadeus von der Oelsnitz/Krankenpfleger,Christian Pobloth/Logistiker, Sven Werner/Logistiker 10 Kenia William Nyabyenda/Logistiker 11 Kolumbien Isabel Heesen/Ärztin, Elisabeth Kley/Psychologin 12 Liberia Miriam Bongartz/Krankenschwester, Karl Eiter/Arzt, Jörg Haferkamp/Chirurg,Philipp Janssen/Anästhesist, Gabriele Kortmann/Chirurgin, Klaudia Lehmann/Ärztin, Tilmann Liebs/Krankenpfleger13 Mosambik Heike Mertinkat/Krankenschwester 14 Myanmar (Birma) Verena Dicke/Ärztin 15 Nigeria Tobias Luppe/Berater Medikamentenkampagne 16 Sambia Ralph Melcher/Logistiker, Esther Mtumbuka/Ärztin 17 Somalia Oliver Adams/Arzt, Ina Hammesfahr/Hebamme, Heiko Hering/Krankenpfleger*, Christoph Hippchen/Logistiker*, Jens Klaprodt/Logistiker, Volker Lankow/Krankenpfleger*, Gabriela Popescu/Ärztin 18 Sudan Michael Bamme/Logistiker, Liane Behrens/Krankenschwester,Andreas Bründer/Logistiker*, Anja Engel/Logistikerin, Andreas Falkenburg/Logistiker, Tirzah Falkenburg/Krankenschwester, Elke Felleisen/Krankenschwester, Christina Freymann/Chirurgin, Katrin Friedrich/Krankenschwester*, Fernando Galvan/Logistiker*,Isabelle von Glasenapp/Ärztin, Heinz Henghuber/Finanzen*, Heike Kirsch/Krankenschwester, Cordelia Krajewski/Ärztin, Katja Lenz/Ärztin, Ina Mäkelburg/ Ärztin, Henrike Meyer/Chirurgin, Christine Nass/Krankenschwester, Christine Ochwadt/Ärztin*,Tanja Reichl-Petsch/Ernährungswissenschaftlerin, Yvonne Sobeslav/Krankenschwester, Tina Varga/Krankenschwester, Rico Wallenta/Logistiker 19 Tschad Jade Pena/ Ärztin* 20 Uganda Isabel Borrmann/Krankenschwester, Lucia Gunkel/Krankenschwester, Michael Hardt/Arzt, Matthias Hrubey/ Arzt, Antony Kanappilly/Arzt, Simone Neidhart/Krankenschwester 21 Usbekistan Markus Fritz/Psychologe, Michael Rogalli/ Logistiker*, Christine Roloff/Administratorin * Koordinator/in

    Zurzeit werden 87 Projektstellen in 21 Ländern von Mitarbeiternaus Deutschland besetzt.(Stand: 22. April 2005, zusam-mengestellt von Florence Testa)

    Als internationale Organisationbetreut ÄRZTE OHNE GRENZENweltweit Projekte in mehr als 75 Ländern.

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    Impressum

    • Anschrift der Redaktion: ÄRZTE OHNE GRENZEN e.V., Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel.: 030 – 22 33 77 00, Fax: 030 – 22 33 77 88E-Mail: [email protected], Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de • Mitarbeit an dieser Ausgabe: Adrio Bacchetta, Gaby Frank, Anne Graser, Stephan Große Rüschkamp, Alina Kanitz, Christiane Löll, Petra Meyer, Verena Schmidt, Florence Testa • Redaktion: Alina Kanitz, Verena Schmidt •Verantwortlich: Petra Meyer • Fotos: ÄRZTE OHNE GRENZEN, Jodi Bieber, Sebastian Bolesch, Henk Braam, Aurelie Gremaud, Stephan GroßeRüschkamp, Ton Koene, Denis Lemasson, Julien Poublan, Ester Prinsen, Singebration e. V., Kris Torgeson • Layout: moniteurs, Berlin • Litho: highlevel,Berlin • Druck: Druckhaus Mitte, Berlin • Erscheinungsweise: vierteljährlich • Auflage: 209.000, Gedruckt auf Envirotop: 100% Altpapier, mit dem blauen Umweltengel ausgezeichnet


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