+ All Categories
Home > Documents > Angebohrt

Angebohrt

Date post: 20-Jan-2017
Category:
Upload: dinhnga
View: 212 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
1
76 DFZ 6 · 2014 zu guter letzt © K. Rüschhoff / Springer Medizin Verlag Angebohrt Voll unter Kontrolle Spiel, Spaß und Spannung brachte man bislang ja eher mit Überraschungseiern und weniger mit Zahnpflege in Verbin- dung. Das könnte nun anders werden, wenn sich ein US- amerikanisches Produkt namens „Grush“ auch in deut- schen Kinder- und Badezimmern durchsetzt. Grush ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus „Gaming“ und „Toothbrush“ und die Bezeichnung für eine inter- aktive, elektrische Spaßzahnbürste. Die Idee dabei: Die Zahn- bürste ist mit dem Smartphone oder iPad vernetzt und mittels der Putzbewegungen wird ein Videospiel gesteuert. Mal geht es darum Monster wegzubürsten, in einem anderen Spiel wird ein Orchester per Zahnbürste dirigiert. Die tägliche „Schlacht ums Zähneputzen“ wird damit ein Ende finden, so die Hoffnung einer Mutter im Werbefilm der „Grush“- Erfinder. Besonderes Gimmick: Über einen Cloud-Dienst soll es möglich werden, Eltern und Zahnarzt über das Putzverhalten zu informieren. Big Brother war gestern, jetzt kommt Big Dentist. sas Gar keinen Bock Der Besuch beim Zahnarzt rangiert auf der Liste der Lieblings- beschäftigungen bei den meisten Menschen ziemlich weit unten. So ziemlich alles macht mehr Spaß, als auf dem Zahnarztstuhl zu liegen und den Mund aufzusperren. Von den Schmerzen mal ganz zu schweigen. Eine Studie aus den USA zeigt jetzt aller- dings: Der Zahnarzt liegt in der Beliebtheitsskala nicht ganz auf dem letzten Rang – noch weniger gemocht werden Banker, vor allem in den Reihen der 18- bis 33-Jährigen. Deren Image ist vollkommen im Keller. Für die Studie mit dem Titel „Milleni- al Disruption Index“ wurden 10.000 US-Amerikaner zu ihrem Finanzverhalten gefragt. Es stellte sich heraus, dass ihr Vertrauen in Banken ausgesprochen niedrig ist. Und 71 Prozent der Befrag- ten gehen lieber zum Zahnarzt, als sich auf ihren Bankberater zu verlassen. Wie dies nun in direktem Zusammenhang steht und ob das tatsächlich für die Zahnärzte spricht, erklärt die Studie leider nicht. sas „Viele wollen unser Bestes, manchmal die Gesundheit, manchmal das, was wir im Portemon- naie haben.“ Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe © www.medi-learn.de
Transcript

76

DFZ 6 · 2014

zu guter letzt

© K

. Rüs

chho

� / S

prin

ger M

ediz

in V

erla

g

AngebohrtVoll unter KontrolleSpiel, Spaß und Spannung brachte man bislang ja eher mit

Überraschungseiern und weniger mit Zahnp�ege in Verbin-dung. Das könnte nun anders werden, wenn sich ein US-amerikanisches Produkt namens „Grush“ auch in deut-

schen Kinder- und Badezimmern durchsetzt. Grush ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus „Gaming“ und „Toothbrush“ und die Bezeichnung für eine inter-

aktive, elektrische Spaßzahnbürste. Die Idee dabei: Die Zahn-bürste ist mit dem Smartphone oder iPad vernetzt und mittels der Putzbewegungen wird ein Videospiel gesteuert. Mal geht es darum Monster wegzubürsten, in einem anderen Spiel wird ein Orchester per Zahnbürste dirigiert. Die tägliche „Schlacht ums Zähneputzen“ wird damit ein Ende �nden, so die Ho�nung einer Mutter im Werbe�lm der „Grush“-Er�nder. Besonderes Gimmick: Über einen Cloud-Dienst soll es möglich werden, Eltern und Zahnarzt über das Putzverhalten zu informieren. Big Brother war gestern, jetzt kommt Big Dentist. sas

Gar keinen BockDer Besuch beim Zahnarzt rangiert auf der Liste der Lieblings-beschäftigungen bei den meisten Menschen ziemlich weit unten. So ziemlich alles macht mehr Spaß, als auf dem Zahnarztstuhl zu liegen und den Mund aufzusperren. Von den Schmerzen mal ganz zu schweigen. Eine Studie aus den USA zeigt jetzt aller-dings: Der Zahnarzt liegt in der Beliebtheitsskala nicht ganz auf dem letzten Rang – noch weniger gemocht werden Banker, vor allem in den Reihen der 18- bis 33-Jährigen. Deren Image ist vollkommen im Keller. Für die Studie mit dem Titel „Milleni-al Disruption Index“ wurden 10.000 US-Amerikaner zu ihrem Finanzverhalten gefragt. Es stellte sich heraus, dass ihr Vertrauen in Banken ausgesprochen niedrig ist. Und 71 Prozent der Befrag-ten gehen lieber zum Zahnarzt, als sich auf ihren Bankberater zu verlassen. Wie dies nun in direktem Zusammenhang steht und ob das tatsächlich für die Zahnärzte spricht, erklärt die Studie leider nicht. sas

„Viele wollen unser Bestes, manchmal die Gesundheit, manchmal das, was wir im Porte mon-naie haben.“

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

© w

ww

.med

i-le

arn.

de

Recommended