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„Neue Hochwasserstatistik als Grundlage für modellbasierte ... · Kooperation zwischen FGG Elbe...

Date post: 31-Jan-2021
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Kooperation zwischen FGG Elbe und BfG „Neue Hochwasserstatistik als Grundlage für modellbasierte Wasserspiegellagenberechnungen“ Ergebnisse des Projekts „Homogenisierung der langen HQ-Reihen (1890 – 2013) für deutsche Elbepegel“ Projektbearbeitung: Marcus Hatz, Jörg-Uwe Belz, Norbert Busch, Maria Larina-Pooth (alle BfG), Pavel Balvín (T.G. Masaryk Water Research Institute), Jakub Krejčí (Aqualogic Consulting) Projektbegleitung: Deutsch-tschechische Expertengruppe der IKSE unter der Leitung von Jörg-Uwe Belz „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg Bild: Talsperre Orlík an der Moldau (12.08.2015) 1
Transcript
  • Kooperation zwischen FGG Elbe und BfG

    „Neue Hochwasserstatistik als Grundlage für modellbasierte Wasserspiegellagenberechnungen“

    Ergebnisse des Projekts „Homogenisierung der langen HQ-Reihen (1890 – 2013) für deutsche Elbepegel“

    Projektbearbeitung:Marcus Hatz, Jörg-Uwe Belz, Norbert Busch, Maria Larina-Pooth (alle BfG), Pavel Balvín (T.G. Masaryk Water Research Institute), Jakub Krejčí (Aqualogic Consulting)

    Projektbegleitung:Deutsch-tschechische Expertengruppe der IKSE unter der Leitung von Jörg-Uwe Belz

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

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    Hochwasserscheitelreduktionen durch Talsperren in Tschechien und ThüringenH

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    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 3

    Entwicklung des Hochwasserrückhalteraums in Talsperren im Elbegebiet

    ab 1932: Saaletalsperren

    ab 1960: Moldaukaskade / Nechranice B

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    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 4

    Physikalische Inhomogenität der langen HQ-Reihen (1890 – 2013) für Elbepegel

    Pegel Barby (OD)

    Die statistischen Testverfahren belegen jedoch für alle HQ-Reihen und alle Pegel Trendfreiheit, Fehlen von Bruchpunkten und statistische Homogenität!

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 5

    Exkurs: Homogenisierung der Pegelstatistik im Rheingebiet

    Arbeiten der Hochwasserstudienkommission (HSK, 1978) und der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (u.a- IKSR / BfG, 1999)

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    : BfG

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    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 6

    Modellsysteme für die deutsche Elbe, die Saale und das tschechische Elbeeinzugsgebiet

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    1D-SOBEK-Elbe (BfG)

    1D-SOBEK-Saale (BfG)

    WTM-Saale (BfG)

    Aqualog-Modell (Aqualogic Consulting)

    inkl. zweier Modelle für die Moldau: historischer Zustand (ohne Talsperren) und im heutigen Zustand (mit Talsperren)

    1

    2

    3

    4

    Talsperren:1: Bleilochtalsperre und Hohenwarte (Saale) 2: Lipno (Moldau)3: Orlík (Moldau)4: Nechranice (Eger)

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 7

    Simulationsergebnisse für das Hochwasser 2013 (Pegel Barby)

    MQ

    HQ2

    HQ5

    HQ10

    HQ50

    HQ100

    0

    1000

    2000

    3000

    4000

    5000

    6000A

    bfl

    uss

    [m

    ³/s]

    Ohne Talsperren (Zustand 1890) mit Saaletalsperren

    mit Saaletalsperren und TS Lipno mit Saaletalsperren und Moldaukaskade

    alle Talsperren (Ist-Zustand) ohne Talsperren (Zustand 2013)

    Ganglinien des Hochwassers 06/2013 für sechs verschiedene modellierte Zustände (ohne Deichbrüche)

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 8

    Eigenschaften der zur Homogenisierung ermittelten Transformationsfunktionen

    oS-oLi-oOr-oNe(1890) mS-mLi-mOr-mNe(2013)

    mS-oLi-oOr-oNemS-mLi-mOr-mNe

    mS-mLi-oOr-oNemS-mLi-mOr-mNe

    mS-mLi-mOr-oNemS-mLi-mOr-mNe

    mS-mLi-mOr-mNe(MOD) mS-mLi-mOr-mNe(2013)

    Winkelhalbierende

    Zust

    and

    20

    13

    Zustand 1890 (ohne Talsperren) bzw. Zwischenzustände

    Pegel Wittenberge

    Sommer-ereignisse

    Winter-ereignisse

    *Nomenklatur der einzelnen umzurechnenden Zustände entsprechend BfG-Bericht 1938.

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 9

    Ergebnis: Homogene HQ-Reihe im Zustand „2013“ (mit Wirkung der Talsperren)

    HW 1920

    Zustand 1890 (ohne Talsperrenwirkung) Z. 2013

    Pegel Wittenberge (OD)

    Zwischenzustände (zunehmende Talsperrenwirkung)

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 10

    Ergebnis: Homogene HQ-Reihe im Zustand „1890“ (ohne Wirkung der Talsperren)

    -3500

    -3000

    -2500

    -2000

    -1500

    -1000

    -500

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    500

    1000

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    1000

    2000

    3000

    4000

    5000

    6000

    7000

    8000

    90001

    89

    0

    18

    93

    18

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    19

    02

    19

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    35

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    19

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    20

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    20

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    20

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    20

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    Jahr

    Homogene Reihen Zustand 1890 HQ-WQE Inhomogene Reihe HQ-WQE DELTA-HQ-Werte

    HW 2006

    Pegel Dresden (OD)

    Zustand 2013 (mit Talsperrenwirkung) Z. 2013Zwischenzustände (zunehmende Talsperrenwirkung)

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 11

    Relative Wirkung der Talsperren für neun Pegel entlang der Elbe

    Vergleich der HQT-Werte der homogenen Extremwertstatistiken „1890“ und „2013“

    Daten: Extremwertstatistiken basierend auf Projektdaten „WQ-Elbe 1890“

    relative Werte: in % von HQT-Wert ohne Talsperren (Zustand 1890)

    Obere Elbe

    Untere Mittelelbe

    Die Talsperren entfalten ihre größte relative Wirkung bei Hochwasserereignissen um HQ5-20. Sie nimmt entlang der Elbe von Dresden (> 14% bei HQ10) nach Neu Darchau (> 8% bei HQ10) ab.

    Maximalwert

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 12

    Ergebnisse der statistischen Berechnungen am Beispiel des HQ100-Abfluss

    Homogene Reihe Zustand 1890 – „OD“ Inhomogene Reihe – „OD“ Homogene Reihe Zustand 2013 – „OD“

    ohne TalsperrenWittenberge:

    4970 m³/s

    inhomogenWittenberge:

    4750 m³/s

    mit TalsperrenWittenberge:

    4560 m³/s-230 m³/s -190 m³/s

    BfG-Projekt „W-Q-Elbe 1890“

    Ziel: …die Konsolidierung eines soliden Datenfundaments für hydrologisches Arbeiten und darauf aufbauendes Verwaltungshandeln an der deutschen Elbe.

    Output: verbesserte, aber weiterhin inhomogene HQ-Reihen!

    Bild: Jährliche Verän-derung der tQ(max)-Werte [in %] (ohne Retentionsbereinigung durch Talsperren)

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 13

    Ergebnisse der statistischen Berechnungen am Beispiel des HQ100-Abfluss

    Homogene Reihe Zustand 1890 – „OD“ Inhomogene Reihe – „OD“ Homogene Reihe Zustand 2013 – „OD“

    Homogene Reihe Zustand 1890 – „WQE“ Inhomogene Reihe – „WQE“ Homogene Reihe Zustand 2013 – „WQE“

    ohne TalsperrenWittenberge:

    4700 m³/s

    inhomogenWittenberge:

    4540 m³/s

    mit TalsperrenWittenberge:

    4290 m³/s

    -270 m

    ³/s

    -210 m

    ³/s

    -270 m

    ³/s

    -230 m³/s -190 m³/s

    -240 m³/s -250 m³/s

    ohne TalsperrenWittenberge:

    4970 m³/s

    inhomogenWittenberge:

    4750 m³/s

    mit TalsperrenWittenberge:

    4560 m³/s

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 14

    Und nun? Fragen zum Umgang mit den Ergebnissen

    Expertengespräch „Bemessungsgrundlagen für den Hochwasserschutz an der Elbe“ (14./15.3.2018 in Magdeburg)

    Verwendung „offizieller Daten“ oder der Projekt-daten „WQ-Elbe 1890“?

    Neufestlegung der BHQ-Werte notwendig?

    Trennung von hydrologischen Grundlagen und wasserwirtschaftlichen Festlegungen?

    Erkenntnisse aus dem Homogenisierungsprojekt für die zukünftige Bemessungspraxis?

    Abstimmung im internationalen Elbeeinzugsgebiet?

    Neuberechnung der ÜSG für Hochwasserrisiko-management-Richtlinie?

    Ermittelte Talsperrenwirkung als fachlich-hydrologisch begründeten Klimazuschlag nutzen?

    Auf Grundlage des Expertengesprächs erfolgte bis Ende 2018 in der FGG Elbe die Erarbeitung von Beschlussvorschlägen für den Elberat!

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 15

    Festlegungen zum Umgang mit den Ergebnissen des Projekts

    10 Beschlüsse des Elberats (31. Sitzung, 02.11.2018), u.a.:

    Pegel HQ2 HQ5 HQ10 HQ20 HQ50 HQ100 HQ200 BHQ

    Abfluss [m³/s]Zustand 1890

    (Zustand ohne Wirkung der Talsperren auf Grundlage der Datenbasis „WQE“)Orientierungswert der

    Länder bei Schutzziel HQ100

    Dresden 1610 2180 2600 3100 3800 4360 4950 4370

    Torgau 1570 2140 2560 3060 3740 4280 4840 4280

    Barby 2240 2970 3450 3960 4590 5050 5480 4920

    Magdeburg 2210 2940 3400 3890 4460 4850 5230 4870

    Tangermünde 2220 2950 3420 3900 4470 4860 5230 4770

    Wittenberge 2190 2860 3300 3760 4310 4700 5060 4545

    Neu Darchau 2140 2730 3130 3560 4100 4480 4860 4450

    Grundsätze zur regelmäßigen Überprüfung der Extremwertstatistik

    Grundsätze für den Umgang bei Abweichung von Werten und grenzüberschreitender Betroffenheit

    Grundsätze zur Berücksichtigung von Hochwasserschutzmaßnahmen in der Statistik

    Weiteres Vorgehen zur Berechnung von Wasserspiegellagen für BHQ und HQT

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

  • 16

    Festlegungen zur zukünftigen Vorgehensweise

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

    Grundsätze zur regelmäßigen Überprüfung der Extremwertstatistik

    Überprüfung der Extremwertstatistik, wenn für ein hydrologisches Ereignis an drei von insgesamt

    neun hydrologischen Pegeln HQ50 erreicht oder überschritten wird, ansonsten alle 6 Jahre im Rahmen der vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos

    Grundsätze für den Umgang bei Abweichung von Werten und grenzüberschreitender Betroffenheit

    Ein Abweichen vom BHQ mit geringeren Jährlichkeiten bei der Bemessung bleibt jedem Land unbenommen. Bei grenzüberschreitender Betroffenheit ist eine Abstimmung vorzunehmen.

    Ein Abweichen vom BHQ nach oben setzt eine Abstimmung innerhalb der FGG Elbe voraus.

    Grundsätze zur Berücksichtigung von Hochwasserschutzmaßnahmen in der Statistik

    Realisierte Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes werden bei der Neuberechnung der Wasserspiegellagen berücksichtigt. Ausnahmen bilden gesteuerte Flutpolder. Letztere dienen als „Klimareserve“, d.h. der Vorsorge vor den nicht quantifizierbaren Veränderungen in der Niederschlags-Abflussintensität.

    Weiteres Vorgehen zur Berechnung von Wasserspiegellagen für BHQ und HQT

  • 17

    Wasserspiegellagenberechnungen für HQT-Werte durch die BfG

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

    1D-SOBEK-Modell der Elbe

    WSP-Berechnung als einheitliche, länderübergreifende Orientierung für die Bemessung der HWS-Anlagen.

    2D-DelftFM-Modell im Projekt „Tangermünde – Geesthacht“

    WSP-Berechnung mit höher aufgelöstem Modell in Kooperation mit den Bundesländern an der Unteren Mittelelbe

  • 19

    Marcus Hatz

    BfG, Referat M2

    Telefon: +49 261/1306-5574

    E-Mail: [email protected]

    Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.

    Bild: Bleilochtalsperre an der Saale (24.07.2014)

    BfG-Bericht 1938 verfügbar unter: http://doi.bafg.de/BfG/2018/BfG-1938.pdf

    „3. Dialog zum Hochwasserschutz Elbe“ am 15.08.2019 in Lüneburg

    http://doi.bafg.de/BfG/2018/BfG-1938.pdf

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