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Anatomie - Physiologie
Schematische Darstellung der drei wichtigsten Bezugsebenen des tierischen Körpers
A...Medianebene; B...Wirbelsäulenebene; C ...Transversalebene
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Einteilung der Knochen
• Ersatz des Bindegewebes
• Endermale od. intermembrane Osteogenese
• Knorpelige Verbindungen der Knochen (später wird Knorpel ersetzt)
• Deck- od. Belegknochen
• Belegen beim ersten phylogenetischen Auftreten als Platten in der Haut das darunter liegende Knorpelskelett (z.B. Stör)
• Schädeldach
• Chondrale Osteogenese
• Ersatz- od. Primordialknochen
• Knorpel sind Platzhalter für den späteren Knochen
• Erfolgt erst nach Geburt unter Einfluss von Muskelbeanspru-chung, statische Beanspru-
• Gesichtsknochen
• Schlüsselbein
chung
• Nesthocker
• NestflüchterIm Bindegewebe sind Knochen-bildungszellen (Osteoblasten)
Ersatz des Bindegewebes
Knorpel frei von Blutgefäßen
Verknöcherung Blutgefäße
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Einteilung der Knochen
• Herkunft Deck- od. Belegknochen / Ersatzknochen
• Lage: Rumpf, Kopf, Gliedmaßen
• Funktion: Neuralknochen Visceralknochen (umschließen• Funktion: Neuralknochen, Visceralknochen (umschließen Eingeweide)
• Form: breite, platte Knochen (können Lufthöhlen in sich einschließen)
• Form: lange, kurze Knochen (meist unregelmäßig, eckig, rundlich – Röhrenknochen)
• Sehnen-oder Gleichbeine (Sesambeine) kleine Knochen itt l d Gl it d S h f ih U t lvermitteln das Gleiten der Sehnen auf ihren Unterlagen
Pferd...........189 Knochen, dav. 59 unpaar
Rind........... 188 Knochen dav. 54 unpaar
Schwein.....223 Knochen dav. 55/57 unpaar
Hund...........215 Knochen dav. 55 unpaar
RöhrenknochenLängsschnitt, das Knochenmark
ist entfernt.
A...proximales Endstück (Extremitas proximalis)(Extremitas proximalis)
B...Schaft (Corpus)
C....distales Endstück (Extremitas distalis)
1...proximale Gelenkfläche
2..Schwammsubstanz mit Markzellen (Substantia
Dia
phys
e
Markzellen (Substantia spongiosa)
3...kompakte Rindensubstanz (Substantia compacta)
4...Markhöhle
5...distale GelenkflächeEpi
phys
e
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Röhrenknochen
Diaphyse:
Verknöcherung von außen her
Epiphysen:
Bleiben zunächst knorpelig später ausgehend von Verknöcherungspunkten Verknöcherung von innen
Die dem Nachbarknochen zugewandte Fläche bleibt knorpelig u. bildet Gelenkknorpel
Saum zwischen Epi- u. Diaphyse, von hier aus erfolgt Längenwachstum
Knorpelmasse wächst durch Neuproduktion in die Dicke
Fortlaufende Verknöcherung Dicke d. Knorpelscheibe = konstant erst bei Wachstumsabschluss Verknöcherung (Epiphysenschluss)
Knochenbildung:
Umgebendes Bindegewebe wird zur Beinhaut (Periost) weiteres Dickenwachstum
Abbau im Inneren Höhle Endstücken von vielen kleinen Knochenbälkchen durchzogen
Besonderheiten:
Periphere Knochensubstanz (fest u. dick)
Kompakte Substanz umgibt Knochenbälkchen schwammiges Aussehen Schwammsubstanz Substancia spongiosa Zug-u. Druckbelastung
Spongiosa bildet zwischen Bälkchen Hohlräume (Markzellen im Mittelstück Markhöhle)
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Knochenmark
Rotes Knochenmark primär beim Fetus
bei adulten nur noch im Brustbein
Gelbes Knochenmark = 95 % Fett
b i d lt G ll t kbei adulten Gallertmark
Ernährung der Knochen
In Peripherie von Periost aus
Arterien Ernährungslöcher Ernährungskanalcheng g
Nerven Periost (sehr schmerzempfindlich)
Feinbau: zentr. HAVERscher Kanal
konzentrisch angeordnete Speziallamellen verlaufen in
Richtung des größten Zuges und Druckes Festigkeit g g g g
Druckfestigkeit ist altersabhängig: 1200 kg/cm2 - 2000 kp/cm2
Zugfestigkeit bis 1000 kp/ cm
Bruchlast Os femoris: Pferd.....20.000kp
Rind.......16.000 kp
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Linkes Os femoris Pferd von lateral
1...Caput femoris
2...Collum femoris
3...Trochanter major cranialis
4...Trochanter major caudalis
5... Trochanter tertius
6...Fossa plantaris
7 C d l l t li7...Condylus lateralis
8...Fossa muscularis cranialis
Trochlea patellaris
Eröffneter Röhrenknochen (schematisch)
1.....Gelenkknorpel (z.T. abpräpariert)
2 Fovea articularis2.....Fovea articularis
3.....Subszantia compacta
4.....Substantia spongiosa
5.....Cavum medullare
6.....Medulla ossium
7.....Periost (z.T. abpräpariert)
8.....Haverssche Kanäle
9.....Periostgefäß
10....Foramen nutricium (eröffnet)
11....Foramen nutricum
12....Vas nutricum
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Schnitt durch die Kompakta eines Röhrenknochens
1...Haversscher Kanal
2 k t i h 1 d t2...konzentrisch zu 1 angeordnete Speziallamellen
1 u. 2 bilden das Osteon
3...äußere Grundlamelle
4...Schaltlamelle
5...innere Grundlamellen
Zwischen den Lamellen sind als dunkle Gebilde die Knochenhöhlen welche die Knochenzellen enthalten, mit ihren Ausläufern dargestellt.
4 Tage altes Kalb
Knochensäule (Osteon)
Aufbau des Röhrenknochens
a...äußere Generallamelle
b...Osteon
c...Haverssches Gefäß
d...Volkmannscher Kanal
e...Spongiosa
f...Cellulae medullares
g...Sharpeysches Fasern
h...Periost
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Os femoris (Mensch)
mit Spongiosaarchitektur, Zug- und Drucklinien sind schematisch dargestellt
Ernährung der Knochen
- reger Stoffaustausch (Auf- u. Abbau = Fließgleichgewicht)
- je nach Beanspruchung (Krankheit Inaktivitätsphase j p g ( p
Atrophie)
- Abbau von Mineralstoffen (Ca...während Trächtigkeit)
- Stoffaustausch bei Strahleneinwirkung ...radioakt. Substanzen!
-Permanenter Druck Eingrabungen (Überbeine beim Nachlassen des Drucks)
Allg. Form der Knochen ist erblich (h2 = 0,7 bis 0,8)
Funktionelle Anpassung, Reliefveränderungen
Sehne, Blutgefäße modellieren Knochen Gruben, Löcher, Flächen, Fortsätze, Gelenkköpfe, Gräten, Furchen, Einschnitte, Leisten
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Regenerationsfähigkeit
Hauptrolle: Periost
Knochenneubildung von Osteoblasten
Knochenbruch: Knorpelbildung (Kallus)
Diaphysen der Röhrenknochen regenerieren leicht
Rippen, Unterkiefer
Platte Knochen regenerieren schwer
Knochentransplantation
(überpflanzter Knochen dient als Brücke u. Leitschiene)
Knochen des Rumpfes
Wirbel Wirbelsäule
Rippen an der Wirbelsäule angefügt
B tb i V bi d t l d RiBrustbein Verbindung ventral zw. den Rippen
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Krümmung der Wirbelsäule
Wirbel (Vertebrae) -Wirbelsäule
Krümmung der Wirbelsäule
Konvex Konkav Konvex (schwach)
dorsal
Kopf
Hals
Hals
Brust
(schwach)
Brust
Lende
Krümmung der Wirbelsäule
Konvex
Kopf
Hals
Konkav
Hals
Brust
Konvex (schwach)
Brust
LendeLende
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Schema eines Wirbels
4. Lendenwirbel vom Pferd von links n. kranial
1...Wirbelloch 2...Wirbelbogen 3...cranialer Gelenkfortsatz 4...Dornfortsatz 5...Querfortsatz 6...Wirbelkörper 7…ventrale Wirbelkörperspitze
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Einteilung der Wirbel nach Lage
• Halswirbel
B t i b l
Wirbelkanal
Unregelmäßig weit
In der Mitte eng an den• Brustwirbel
• Lendenwirbel
• Kreuzwirbel
• Schwanzwirbel
In der Mitte eng, an den Wirbelenden weit.
Kanal ist dicksten am 1. uns 2. Halswirbel
Anzahl an Wirbel im Vergleich der Tiere
Tierart Hals-wirbel
Brustwirbel Lenden-wirbel
Kreuz-wirbel
Schwanz-wirbel
Pferd 7 17 - 18 - 19 5 - 6 - 7 5 15 - 21
Rind 7 13 6 5 18 - 20
Schaf 7 13 7 4 3 - 24
Ziege 7 13 6 5 12 - 16
Schwein 7 13 -14 -15 -16 5 - 6 - 7 4 20 - 23
Fleisch-fresser
7 12 - 13 - 14 6 - 7 3 20 - 23
Mensch 7 12 5 5 4 - 5
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Brustbein – Sternum
Cranial:
Praesternum (Griff)…gut ausgebildet bei Tieren mit SchlüsselbeinPraesternum (Griff)…gut ausgebildet bei Tieren mit Schlüsselbein
Mittlerer Teil:
Brustbeinkörper ..Corpus sternum …vom Knorpel d. 2. Rippe bis Ansatz des letzten Knorpels der sternalen Rippen
Endstück:
Xiphosternum
Höhe = 2 x Breite
Stoffumsatz- und Stoffansatztyp
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Stoffwechseltypen
oben: Brust u. Flankenumriss des lebenden Tieres
links: einseitig Milchkuh (Jersey)(Jersey)
rechts: einseitig Mastkuh (Aberdeen Angus)
unten: Skelettumriss derselben Tiere (links hinter der Schulter: rechts hinter der letzten Rippe),
einseitig Milchkuh (Jersey)
einseitig Mastkuh (Aberdeen Angus)
Verbindung zwischen Wirbelsäule und Beckengliedmaßen
Becken
- Ossa coxae -
Paarig angelegtPaarig angelegt, Verbindung über Schlossknochen, mit zunehmendem Alter stärkere Verknöcherung
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BCS…..
Body condition Scoring beim Rind
Bezug zwischen der Beckenausprägung und der Euterausprägung
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Mit Erschlaffung der Beckenbänder vor der Geburt kommt das Becken in eine nahezu senkrechte Position, die für die Passage der Beckenöffnung durch die Frucht bedeutungsvoll ist.
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Darstellung des Messpunktes der Rückenfettdicke und der Stratigraphie am Rückenfettdickenmesspunkt (nach STAUFENBIEL, 1992)
1 Cutis; 2 lockere s.c. Fettschicht; 3 feste s.c. Fettschicht; 4 Fascia superficialis; 5 interfasciale Fettschicht; 6 Fascia profunda; 7 Muskulatur
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Relation Hirnschädel zu Gesichtsschädel bei Pflanzen- und bei Fleischfresserbei Fleischfresser
Schädel eines Rindes von dorsal
1 Protuberantia intercornualis
2 Proc. Cornualis
3 Os frontale…Stirnbein
4 F bit l4 Foramen supraorbitale
5 Margo orbitalis
6 Orbita
7 Os zygomaticum
8 Os lacrimale…Tränenbein
9 Maxilla………Oberkiefer
10 Tuber malare
11 Os nasale…Nasenbein
12 Proc. nasalis ossis incisivi
13 Proc. palatinus ossis incisivi
14 Fissura palatina
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Längsschnitt durch den Oberschädel des Rindes
3 Nasenbein, I obere Nasenmuschel, II mittlere Nasenmuschel, V untere Nasenmuschel, 5 Stirnhöhle im Stirnbein, 10 Hinterhauptsloch zum Austritt des Rückenmarks, 29 Gaumenbeinhöhle,
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Kongruentes Gelenk Inkongruentes Gelenk
Periost
Gelenkknor-pel d. Gelenk-flächen
Cavum articulare Meniskus
Gelenk-knorpel
Membrana synovialis
Membrana fibroelastica
Gelenk-knorpel
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Linkes Tarsalgelenk des Pferdes
A Tibia, B Talus, C Calcaneus, D Os tarsi centrale, E Os tarsale tertium, F Os metatarsale tertium