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ANÄS ANÄSTHETHESIE JOURNALSIE JOURNAL … · Klinik und Poliklinik für Anästhesio- ... nal of...

Date post: 15-Mar-2019
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Federazione svizzera delle infermiere et degli infermieri anestesisti Fédération suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes www.siga-fsia.ch ANÄS ANÄS THE THE SIE JOURNAL SIE JOURNAL ANE ANE S S THE THE SIE JOURNALE SIE JOURNALE 2/2005 2/2005 besondere Herausforderungen
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ANÄSANÄSTHETHESIE JOURNALSIE JOURNAL

ANEANESSTHETHESIE JOURNALESIE JOURNALE

2/20052/2005

besondere Herausforderungen

Die vernetzte Gesamtlösung zur Blutgas-MessungDatenmanagement inklusive automatische Qualitätskontrolle und Fernwartung

OMNI C• Blutgase• Elektrolyte• tHb / SO2

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Editorial 1

Liebe Leserinnen und Leser,

für die aktuelle Ausgabe des SIGA-Journals haben wir den Titel «besondere Herausfor-derungen» gewählt.Der Artikel der Autoren Brigitte Blum und Lars Egger befasst sich mit dem Thema Ethik imAnästhesie-Alltag. Die beiden Autoren vom Inselspital haben sich in ihrer Klinik Gedan-ken über die Ethik gemacht und dies zu Papier gebracht. Dieses Thema ist sicherlich nichtnur in grossen Spitälern aktuell und die Guideline animiert sicher, zur Auseinandersetzungmit diesem Thema.Eine andere besondere Herausforderung in der Anästhesie lernte Daniel Barthlome imletzten Jahr kennen: Er begab sich als Freiwilliger für ein halbes Jahr in den Dienst derSwisscoy (KFOR) und leistete einen Einsatz im Kosovo. Daniel war einst ein sehr aktiverRedakteur des Journals und weiss immer noch, wie spannende Artikel verfasst werden. Es sei

bemerkt, dass dieser Artikel im November 2004 verfasst worden ist und daher die aktuellen politischen Entwicklungen imKosowo nicht beinhaltet.An dieser Stelle bedanken wir uns als Medienkommission bei allen Autoren für ihre Beiträge ganz herzlich.

Ein besondere Herausforderung stellt für uns alle auch die SIGA dar. Wird doch von allen Beteiligten mit viel Herzblutund Einsatz gearbeitet, da es um wichtige Entwicklungen in die Zukunft geht. Der Artikel aus dem Vorstand, die Arbeitder Kommissionen, die angeregte HV sind Ausdruck dafür. Eine weitere Herausforderung nehmen die Organisatoren des Herbstkongress ende Oktober an, indem sie zum erstenMal einen gemeinsamen Kongress für verschiedene Berufsgruppen (Pflegefachpersonen aus Operationspflege, Inten-sivpflege und Anästhesiepflege) durchführen.

Nun wünsche ich Euch viel Vergnügen mit unserem Journal, einen schönen, erholsamen Sommer und……das nächste Journal steht unter dem Oberbegriff «Sicherheit». Wen also während dem langen Sommerurlaub dieLangeweile überfällt, kann uns gerne einen Artikel zu diesem Thema zukommen lassen ([email protected]) oderdiesbezüglich mit einem Mitglied der Medienkommission Kontakt aufnehmen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Die Frühlingsfortbildung und somit auch die Hauptversammlung 2005 gehören bereits der Vergangenheit an. DieKolleginnen und Kollegen aus Aarau führten eine sehr interessante Fortbildung durch. Im Anschluss an die Fortbil-dung fand die diesjährige Hauptversammlung statt. Gewisse Entscheide des Vorstands lösten bereits im Vorfeld der Hauptversammlung angeregte Diskussionen aus.Entsprechend lebendig ging es an der HV zu und her. Ich war erfreut zu sehen, wie viele (und engagierte) Mitglie-der sich daran beteiligten.Für den Vorstand hat im Moment das Berufsbild erste Priorität. Das Vernehmlassungsverfahren wurde bis zum15.Juli 2005 verlängert. Diese Zeit brauchten wir, um das Berufsbild in französische und italienische übersetzen zulassen. Alle drei Versionen sind auf unserer Homepage verfügbar. Ebenfalls ist auf der Homepage ein Diskussions-forum eingerichtet worden, das bereits Einträge enthält. Ich möchte alle ermuntern, sich aktiv an den Diskussionen auf der Homepage zu beteiligen (www.siga-fsia.ch).

Ein weiterer grosser Diskussionspunkt waren die geplanten Umstrukturierungen. Tatsache ist, dass unsere Kommis-sionen zu gross sind und dass untereinander zu wenig kommuniziert wird. Der Vorstand hat sich deshalb Gedan-ken über das weitere Vorgehen gemacht. Ich möchte folgende Punkte explizit festhalten:– Die Kommissionen haben bis anhin gut gearbeitet und werden nicht «abgeschafft»– Niemand, der sich in einer Kommission engagiert muss diese verlassen– Es sind alle angehalten, sich über ein Zukünftiges Organigramm Gedanken zu machen (ein ersten Vorschlag

legte der Vorstand an der HV vor)

Der Vorstand hofft, dass wir alle an einem Strick ziehen und dass wir mit Vorschlägen zum Berufsbild und Ideenzur Umstrukturierung überschwemmt werden. Bitte sucht den Kontakt zu den Kommissionen und zu den Vorstands-mitgliedern.

Martin MüllerVizepräsident SIGA-FSIA

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jeder Altersgruppe

Kurzinformation Sevorane (Sevofluran): Inhalationsanästhetikum. Zusammensetzung: Sevorane besteht aus reinem Sevofluran (Fluoromethyl-2,2,2-trifluoro-1-(trifluoromethyl)-ethylether). Indikation: Einleitung und Erhaltung einer Allgemeinanästhesie. Dosierung: Individuell nachgewünschtem Effekt, je nach Alter und Allgemeinzustand. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegenüber halogenierten Substanzen, geneti-sche Anfälligkeit für maligne Hyperthermie. Vorsichtsmassnahmen: Die Möglichkeit von Hypotonie, myokardialer Ischämie oder malignerHyperthermie sollte wie bei anderen Inhalationsanästhetika in Betracht gezogen werden.Vorsicht bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen undDisposition für einen erhöhten Intrakranialdruck. Schwangerschaftskategorie B. Unerwünschte Wirkungen: Kardiopulmonale Depression (dosis-abhängig), Übelkeit, Erbrechen, vermehrter Husten, Hypotonie, Schläfrigkeit. Interaktionen: Benzodiazepine, Opioide, Lachgas, Muskelrelaxantien.Sonstige Hinweise: Nur mit speziell kalibriertem Verdampfer anwenden. Packungen: Flaschen zu 250 ml (B).Vor Gebrauch konsultieren Sie bittedie ausführlichen Angaben im Arzneimittelkompendium der Schweiz.

Abbott AG, Neuhofstrasse 23, 6341 Baar

SCHNELLE UND ZUVERLÄSSIGE NARKOSESTEUERUNG

Inhaltsverzeichnis 3

Ethik im anästhesiologischen Alltag 4Lars Egger und Brigitte Blum

…mit der SWISSCOY im Kosovo 7Daniel Barthlomé

Weltkongress 2006 Lausanne (Präsentationsvorlage) 14

Geschichte der SIGA 15Zusammenfassung: Martin Müller

SIGA/FSIA Frühjahrskongress in Aarau 17Yvonne Huber und Martin Salzmann

Vorstand 19Adressen

Agenda/Impressum 21

Anmeldung für Neumitglieder 22

Quiz für Interessierte 23

Ethik im anästhesiologischen Alltag 4

Ethik im anästhesiologischenAlltag

Lars Egger, Brigitte BlumKlinik und Poliklinik für Anästhesio-logie, Inselspital Bern

Ethik: soweit wir die Medizin alsschriftlich tradierte Disziplin kennen,hat sie sich immer auch zu den ethi-schen Aspekten ihrer Tätigkeit ge-äussert. Im Grunde ist die medizini-sche Ethik so alt wie die Medizin. Inden modernen Industrienationenhaben medizinethische Fragestel-lungen erst in den letzten Jahrzehn-ten eine breite Aufmerksamkeit er-fahren. Ethik und Moral werden oftsynonym behandelt 1. Der BegriffEthik jedoch stammt aus dem Grie-chischen: Ethos bedeutet die ethi-sche Wissenschaft, während Moralvom Lateinischen Mos abgeleitet istund Sitte bzw. die Sitten im Sinnevon moralischen Regeln bedeutet.Ethik ist als Teil der Philosophie zubetrachten - sie untersucht diemenschliche Praxis im Hinblick aufihre Moralität und versucht denBegriff Moralität zu begründen2.

Anhand eines publizierten Fallbei-spiels aus dem New England Jour-nal of Medicine soll das Thema pra-xisnah illustriert werden:

Eine 81 jährige Patientin mit chro-nischer Niereninsuffizienz suchtdrei Tage nach einer Episode vonretrosternalen Thoraxschmerzenihren Hausarzt auf. Dieser findet im12-Ableitungs-EKG eine deutlicheST-Hebung und Q Wellen in denAbleitungen II, III und aVF. Die CK

entsprechen mit 274U/l und CK-MB von 23U/l unserer Vermutung,und schlussendlich bestätigt Tropo-nin I mit 50ng/ml die Diagnose:Myokardinfarkt. Die Patientin weistin der anschliessenden Koronaro-graphie eine Septumperforationinferoapical auf. Nach initial erfolg-reicher chirurgischen Anlage einesACB und Verschluss der Septum-perforation, erleidet die Pat. amzweiten potsoperativen Tag einenHerzstillstand und kann trotz sofor-tiger Thorakotomie «bedside», alsoim Zimmer, nicht mehr erfolgreichreanimiert werden 3.Im anästhesiologischen Berufsalltagfinden medizinisch-therapeutischeinschneidende Interventionen ingeplanten und notfallmässigen Situ-ationen mit zahlreichen Partnernaus verschiedensten medizinischenDisziplinen statt. Die medizinischenFortschritte der letzten Jahre sindgewaltig. Die technischen Möglich-keiten werden immer ausgereifterund somit auch risikoärmer. Gleich-zeitig stellen sich uns neue morali-sche Herausforderungen, die eszwangsläufig zu beantworten gilt.Dürfen wir mutmassen, dass derhippokratische Eid wieder vermehrtvon der Frage der Schadenabwä-gung (Risikobeurteilung) nach demNutzen für den Patienten betrachtetwerden sollte? Was ist dieser Nut-zen: Lebensqualität? Lebensverlän-gerung? …2 Tage, einige Wochen,Monate oder müssen es Jahre sein?Bedeutet dieser Nutzen grösstmög-liche Autonomie oder Erhaltung desStatus Quo? - Welche und wie vieleRessourcen teilen wir am Patienten-bett in Absprache mit wem zu?…dem behandelnden Kollegen?…dem Pflegepersonal? …den An-gehörigen? …dem Patienten selbst?

1 Urban Wiesing, Ethik in der

Medizin, Ein Reader, Reclam 20002 Pieper A. 2. Auflage 1991 &

3.Auflage 1994, Einführung in die

Ethik, UTB Francke, Tübingen

3 N engl J Med, Vol. 347, No. 17,

October 24, 2002, www.nejm.org

Sie haben sicherlich schon oft Dis-kussionen als medizinische Fachper-son (Arzt/Ärztin, Pflegende usw)geführt, die keineswegs einen ein-fachen Konsens anboten. EthischeDilemata treten zunehmend häufi-ger auf. Fragen nach Sinn, Verhält-nismässigkeit, Sozialverträglichkeitund Berufspflichten müssen erneutin interdisziplinären Fachgremienoffen diskutiert werden.Wir sind gefordert, nicht nur indivi-duell an ethischen Aspekten zu ar-beiten. Es gilt auch auf institutionel-ler Ebene eine Grundhaltung zuentwickeln. Diese muss transparentnach aussen kommuniziert sowienachhaltig verankert und vertretenwerden.Nachhaltigkeit: die Zukunft stellt unsspannende und komplexe Aufgaben.Wie sollen und müssen wir die Mittelund technologischen Fortschritteverantwortungsvoll einsetzen? Werkann das entscheiden? - Wer sollteoder muss das entscheiden: politi-sche Instanzen? Fachkräfte? die Ge-sellschaft? Angehörige? Patienten-verfügungen? Juristen?Je tiefer wir uns mit Ethik beschäfti-gen, desto näher drängen sich auchmoralische Aspekte auf. Ethik bein-haltet die metaphysische, theoreti-sche Auseinandersetzung, Moralsteht für den Umgang, die Umset-zung von ethischen Haltungen. JedeHandlung untersteht demzufolgeeinem moralischen Hintergrund.Anästhesie als Spezialdisziplin fürKriseninterventionen bei vital be-drohlichen Ereignissen wird vonuns heute oft als Dienstleistung undService am Patienten ausgelegt.Wir sind gefordert, dieses Ver-ständnis in Zukunft vermehrt auchin einen ethischen Kontext zu stellen. Unsere Kernaufgabe, dasWohlergehen der Patientinnen undPatienten wiederherzustellen bzw.zu erhalten, kann dann auf morali-

Ethik im anästhesiologischen Alltag 5

schem Handeln aus einem gemein-samen ethischen Verständnis er-folgen. Aus diesen Überlegungenwurden an unserer Klinik ethischeGuidelines erarbeit, die hier exem-plarisch abgebildet werden.

Zielsetzung der Klinik und Po-liklinik für Anästhesiologie:

Die Mitarbeitenden der KASorientieren sich in ihrem Wirkenan einer ethisch klaren Grund-haltung.

Ausgangslage:Die anästhesiologische Dienstlei-stung ist häufig in Patientenpro-zesse involviert, die auf Grundeinschneidender Operationenoder akut vital bedrohlicher Er-eignisse verschiedenste komplexe,ethische Fragen aufwerfen. Diemedizinischen und technischenFortschritte schaffen zusätzlichimmer neue Handlungsdimensio-nen. Den ethischen Spannungs-feldern zwischen den Interessender Patienten, interdisziplinärenPartnern und den persönlichenWertvorstellungen muss Rech-nung getragen werden.

Vorgehen:Die vorliegenden Ethik-Richtliniengelten für die Mitarbeitenden derKAS als Diskussionsgrundlage.Sie sollen in ethisch belastendenSituationen beachtet werden.

Ethische Guidelines der Klinik undPoliklinik für Anästhesiologie

Die Ethik-Guidelines der KAS orien-tieren sich an den allgemein aner-kannten medizin-ethischen Prinzi-pien:

«Autonomie, Gutes tun, Nicht-Schaden, Gerechtigkeit und Wahr-heit»

Alle unsere Handlungen erfolgenunter Wahrung der Menschenwür-de und Achtung der Persönlichkeit,des Willens und der Rechte derPatienten.

• Das Selbstbestimmungsrecht undder Wille des Patienten stehen überunseren Handlungen.

• Patienten werden während allenPhasen der anästhesiologischenBetreuung respektvoll behandelt.

• Patienten und ihre Bezugsperso-nen erhalten alle nötigen Informa-tionen, um die Behandlungsmetho-den zu verstehen und allfällige Entscheidungen bezüglich des wei-teren Vorgehens treffen zu können.

• Sterbende Patienten begleiten wirin einer würdigen Umgebung. IhreIntegrität bleibt auch nach dem Todunangetastet.

Die ethische Haltung aller ist zubeachten. In moralischen Konfliktsi-tuationen wird eine ethische Refle-xion zur Konsensfindung im Teamangestrebt.

Intakter ethischerKonsens?

Entspricht dem Normalfall deranästhesiologischen Tätigkeit

Behandlung des Patienten imethischen Konsens

kann das Dilemmaunter den direkt

Beteiligten gelöstwerden?

Mediation durchverantwortlichen

OA der KASerfolgreich?

Behandlung des Patienten imethischen Konsens

Behandlung des Patienten imethischen Konsens

Behandlung des Patienten imethischen Konsens

anschliessend Reflexion imBehandlungsteam unter der Leitungder Klinikdirektorin

Mediation durch Chefpikett-KASbei Bedarf

Einbezug des ethischen Beratungsdienstes(22846 od. über 111)

ja

ja

ja

ja

nein

nein

nein

Abbildung 1 Vorgehen in der ethischen Entscheidungsfindung

Ethik im anästhesiologischen Alltag 6

Ethik ist eine anspruchsvolle Thema-tik, die nicht schriftlich bearbeitetwerden kann. Sie muss gelebt undim Alltag erarbeitet werden. Diegedankliche Auseinandersetzungmit Ethik bedeutet auch die Kon-frontation mit eigenen moralischenVorstellungen, mit eigenen Wertenund Handlungsmotiven. Wir wün-schen ihnen in ihrer beruflichenTätigkeit weiterhin viel Freude undErfolg. Möge dieser Erfolg auf einerethischen Grundhaltung basieren,die ihren Geschichten die richtigeMoral verleiht.

Literatur:

Ethische Richtlinien zu Grenzfragender Intensivmedizin, Schweiz. Aka-demie der Medizinischen Wissen-schaften, 1999

Ethische Grundsätze für die Pflege,Schweiz. Berufsverband der Kran-kenschwestern und Krankenpfleger,1990

Ethik in der Pflegepraxis, Schweiz.Berufsverband der Krankenschwe-stern und Krankenpfleger, 2003

ICN Code of Ethics, InternationalCouncil of Nursing. 2000

N engl J Med, Vol. 347, No. 17 •October 24, 2002 • www.nejm.org

Schweiz. ObligationenrechtStandesordnung FMH; FMH, 1996

Blum, Egger, Rieder: Ethische Gui-delines, KAS-Manual, Klinik undPoliklinik für Anästhesiologie, Insel-spital Bern, 2004

Spichiger E., MSN: Ethik in derAkutmedizin, Sicht und Pflicht desPflegepersonals, 2003

Urban Wiesing: Ethik in der Medi-zin, Ein Reader, Reclam 2000

Pieper A.: Einführung in die Ethik,UTB Francke, 2. Auflage 1991 & 3.Auflage 1994

Ein Unternehmen des Spitalverbundes AR

Wir bieten Ihnen einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz in ei-nem engagierten und motivierten Team. Neben den Tätigkeiten in der Anästhesie gehören Rettungsdiensteinsätze zu Ihren Aufga-ben. Wir erwarten von Ihnen eine hohe Flexibilität, Verantwortungsbe-wusstsein, Engagement und eine exakte Arbeitsweise. Sie haben bei uns die Möglichkeit, die Ausbildung zur Rettungssanitäter/in zu absolvieren. Gerne sind wir bereit, Ihnen einen Schnuppertag zu ermöglichen. Für Fragen stehen Ihnen Herr Cla Puorger, Leiter Anästhesie-Pflege/Rettungsdienst, Tel. 071 353 26 30, oder Frau Mägi Frei, Leiterin Med.-Techn. Bereich, Tel. 071 353 23 01, gerne zur Ver-fügung. Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte an: Spitalverbund AR, Personaldienst, Krombach 3, CH-9101 Herisau

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…mit der SWISSCOY im Kosovo 7

Anästhesie einmal anders !

…mit der SWISSCOY imKosovo

Daniel Barthlomé10. SWISSCOY-KontingentAnästhesiefachpfleger/Rettungssa-nitäter, Spital Aarberg BE

Wie es dazu kam…

Ist es Abenteuerlust, ein beginnen-des «burn out», oder einfach derReiz, mit 52 noch einmal etwas An-deres, Ungewöhnliches zu unter-nehmen und zu erleben? Ich denke,eine Prise von allem dem spielt eineRolle. Dazu kommt der schon seitlangem gehegte Wunsch nacheinem Auslandeinsatz. Zudem woll-te ich meinen obligatorischen Mili-tärdienst nach über 1’200 geleiste-ten Diensttagen «angemessen» ab-schliessen. Positive Erlebnisberichtevon Bekannten und einer Arbeits-kollegin, welche schon einen sol-chen Einsatz geleistet hatten, be-stärkten mich schliesslich in meinenEntschluss. Natürlich spielte auchmeine familiäre Situation eine wich-tige Rolle: die Bereitschaft meinerFrau und beider Kinder, mich «zie-hen» zu lassen. Dass sie mich inmeinem Vorhaben unterstützen, istmir besonders wichtig. Nun galt esnur noch, meinen Arbeitgeber vonder Sache zu überzeugen. Auchhier stiess ich auf das nötige Wohl-wollen: Die Spitalleitung gewährtemir einen 8-monatigen unbezahltenUrlaub. Glücklicherweise fand sich

auch ein Kollege, welcher mich anmeinem Arbeitsort während meinerAbwesenheit vertreten konnte.

Der Kosovo - ein Land und seineGeschichte1

Geographie

Das «Kosovo» (albanisch: «Koso-va», serbisch «Kosovo»; deutschauch «Kosowo» oder «Amselfeld»genannt) ist eine unter UN 2-Verwal-tung stehende Provinz Serbiens. Esgrenzt im Westen an Albanien, imNordwesten an Montenegro, imNordosten und Osten an Serbien,im Süden schließlich an die Maze-donien. Der Kosovo weist zwei vonBergen umschlossene Großland-schaften auf : das zentrale «KosovoPolje» («Amselfeld») oder Kosovoim engeren Sinne mit der Haupt-stadt Pristina 3, sowie Metochien, imWesten mit dem Zentrum Prizren 4.

Bevölkerung

Das Kosovo wird vor allem vonAlbanern bewohnt. Daneben gibtes eine größere serbische Minder-heit. Andere in der Provinz vertrete-ne ethnische Gruppen sind: Türken,Bosniaken, Torbeschen, Goranensowie Zigeuner.

Die demographische Mehrheit derAlbaner ist durch den Krieg ver-stärkt worden. Die Minderheit derserbischen Bevölkerung (sie beträgtzur Zeit circa fünf Prozent) verlässtunter Druck oder freiwillig dasKosovo, da die Serben Vergeltungs-schläge und Racheakte der Kosovo-Albaner befürchten. Die Minderhei-ten der Roma und Aschkali sind vonacht Prozent auf insgesamt 2,5%(gemäss Volkszählung von 1991)geschrumpft. Insgesamt hat sicheine ethnische Trennung in rein ser-bische und rein albanische Gebieteergeben.

PolitikAus der ersten freien Wahl nachdem Kosovo-Krieg gingen 2002der Schriftsteller und Gründer derLDK 5, Ibrahim Rugova als Präsidentund eine Regierung unter Minister-präsident Bajram Rexhepi hervor,dem vormaligen Bürgermeister vonMitrovica 6.

Der Status der nach Unabhängig-keit strebenden Provinz ist unge-klärt. Nominell gehört das Kosovonoch zu Serbien, aber die serbischeRegierung hat auf das nach demEnde des Krieges der NATO gegendie Bundesrepublik Jugoslawienunter UN-Verwaltung gestellte Ko-sovo kaum Einfluss. Die Besetzungdes Kosovo erfolgt unter der Leitungder von der NATO gebildeten Ko-sovo Force KFOR. Die internationa-le Gemeinschaft hat keinen Plan,was aus der Provinz in nächster Zu-kunft werden soll.

Ähnlich unwahrscheinlich ist aller-dings, dass das Gebiet an Albanienangegliedert wird. Im Gegensatzdazu steht allerdings der Wille dereinheimischen albanischen Bevöl-kerung und der Regierung Alba-niens, ein «Groß-Albanien» zuschaffen. Genauso wenig kann alsoeine «Republik Amselfeld» entste-hen. Die Westmächte stehen vor

…mit der SWISSCOY im Kosovo 8

großen Aufgaben, die zu bewälti-gen unumgänglich sind.

Die Währung des Kosovos ist derEuro.

Geschichte bis1945

Kosovo war eine der Kernregionendes mittelalterlichen serbischen Rei-ches. Am 28. Juni, 1389 fand hierdie Schlacht auf dem Amselfeld statt,in der der osmanische Sultan MuradI. den serbischen Fürsten Lazarschlug und damit den Untergang desKönigreichs Serbien einleitete. Erstnach dem ersten Balkankrieg 1912endete im Kosovo die jahrhunderte-lange Herrschaft der Osmanen unddie Provinz wurde in das KönigreichSerbien eingegliedert.Ab wann Albaner im Kosovo sie-deln, ist strittig. Die These, dass imheutigen Kosovo schon immer Al-baner gelebt hätten, ist wohl nichthaltbar, doch dürfte es schon zurZeit des serbischen Reiches eine al-banische Besiedlung gegeben ha-ben. Damals waren die Albanernoch Christen. Nach der Angliede-rung an das osmanische Reich tratein großer Teil der Bevölkerungzum Islam über, es gibt aber in Ko-sovo (ebenso wie in Albanien) auchnoch Christen. Nur ein relativ ge-ringer Anteil der Bevölkerung hängtdem Islam noch an, allerdings er-folgte seit 1989 eine deutliche Rük-kkehr zu dieser Religion.

Nach dem Anschluss von Kosovoan Serbien begannen die serbi-schen Behörden, die albanische Be-völkerung zu unterdrücken. Die al-banische Sprache wurde im öffent-lichen Leben verboten und durftenicht an den Schulen gelehrt wer-den. Bis zum Zweiten Weltkrieg wardie Assimilation der Türken und Al-baner erklärtes Ziel der serbischenbeziehungsweise jugoslawischenPolitik. In den dreißiger Jahren wur-de sogar mit der Türkei verhandelt,ob sie vertriebene Muslime aus demKosovo aufnehmen würde.

Insofern war es kein Wunder, dassdie albanische Bevölkerung 1941wenig Neigung verspürte loyal zumjugoslawischen Staat zu stehen undan dessen Verteidigung gegen dieAggression Nazideutschlands mit-zuwirken. Vielmehr versprach mansich durch die Zerschlagung Jugos-lawiens eine Verbesserung der ei-genen Situation. Kosovo wurde un-ter italienische Besatzung gestellt.Das faschistische Italien hatte be-reits 1939 Albanien okkupiert, mitdiesem wurde 1941 Kosovo zumitalienisch beherrschten Großalba-nien vereinigt.

1945 bis 1989Nach dem Zweiten Weltkrieg wur-de Kosovo in das föderal organi-sierte Jugoslawien Titos integriert.Das Land gehörte zur TeilrepublikSerbien.

Spätestens seit der albanische Par-teichef Enver Hoxha 1948 mit Titogebrochen hatte, wurde die Unter-drückung der Albaner im Kosovoähnlich wie in der Zwischenkriegs-zeit fortgesetzt. Überdies gelang esder Regierung nicht, das Kosovowirtschaftlich zu entwickeln. Es bliebimmer eine der rückständigsten Re-gionen Jugoslawiens. ZahlreicheMenschen verließen deshalb seitden 1960er Jahren das Land, umanderswo Arbeit zu finden. Darun-

ter waren überproportional vieleSerben. Die Serben in anderen Lan-desteilen interessierten sich zu sozi-alistischen Zeiten kaum für ihrmythisches Stammland. Nur diewenigsten haben Kosovo vor 1989freiwillig besucht und Beamte mus-sten dorthin zwangsversetzt wer-den.

Anfang der 1970er hatte Tito ein-gesehen, dass die ethnischen undsozialen Probleme Kosovos nichtallein durch Unterdrückung mitpolizeistaatlichen Methoden zu lö-sen waren. In der neuen jugoslawi-schen Bundesverfassung von 1974wurde Kosovo (wie auch die Vojvo-dina) deshalb als autonome Provinzund Föderationssubjekt etabliert.Allerdings blieb die Provinz Be-standteil der Teilrepublik Serbien.Die weitgehende Autonomie ver-besserte die Situation der Albanersehr. Ihre Sprache und Kultur warnicht nur unbeschränkt erlaubt, son-dern wurde gefördert und an Schu-len und Hochschulen unterrichtet.Die Regierung des Kosovo wurdevon Albanern beherrscht.

Jedoch schon mit dem Tod Titos1980 geriet die föderale Verfas-sungskonstruktion in die Krise. AlleTeilrepubliken strebten nach mehrEigenständigkeit von der BelgraderZentrale. Die Albaner Kosovos ver-langten die Lösung Kosovos vonSerbien und den Status eines Staats-volks innerhalb der jugoslawischenFöderation. Die Serben verweiger-ten dies und setzten die kosovari-sche Provinzregierung ab, worauf-hin die Albaner 1981 Proteste undDemonstrationen organisierten, dievon den jugoslawischen Polizeikräf-ten blutig niedergeschlagen wur-den. Da sich die Albaner nicht beu-gen wollten, wurden fast alle alba-nischen Arbeitnehmer, Beamten,und Angestellte aus ihren Positio-nen entlassen, die Gymnasien,Fachschulen und die Universität

…mit der SWISSCOY im Kosovo 9

wurden für die Albaner geschlos-sen.

Das Zusammenleben zwischen Ser-ben und Albanern verschlechtertesich zusehends. Als Slobodan Milo-sevic 1987 Präsident der SR Ser-bien wurde, bereiste er den Koso-vo, wo er sich von der serbischenBevölkerung die Drangsalierungendurch Albaner schildern ließe. InUrosevac kam es zu Zwischenfäl-len, als albanische Provinzpolizi-sten die Menschenmenge daranhindern, Milosovics Rede zu besu-chen.

Am Vidovdan 1989, dem 600.Jahrestag der Schlacht um das Am-selfeld, hält der rhetorisch versierteMilosevic eine feurige Rede (diespäter als Amselfeld-Rede noch Be-deutung erlangte), mit der er ca. 1Million serbische Zuschauer in sei-nen Bann zog. Ab jetzt war esoffensichtlich: Serbien wird diezunehmende Radikalisierung derAlbaner nicht mehr hinnehmen.

Nach 1989

Slobodan Milosevic hob mit einerArt Staatsstreich 1989 die Autono-mie des Kosovos endgültig auf, wo-mit er letztlich auch der föderalenVerfassung Jugoslawiens den To-desstoß versetzte. Es folgten im Ko-sovo ethnische Unruhen, die zueinigen dutzend Toten auf beidenSeiten führten, auch zum Tod vonPolizeikräften. Die Albaner reagier-ten erst mit einem friedlichen Total-boykott, doch als es nach demDayton-Abkommen ihrem Führer

Ibrahim Rugova nicht gelang dasKosovo-Problem zu internationali-sieren, erhielt die militante UÇK 7

einen größeren Zulauf, da vieleMenschen nur noch die Gewalt alsAusweg sahen.

1999 versuchte die serbischeArmee den Aufstand der UÇKniederzuschlagen. NATO8-Luftan-griffe stoppten die serbischen Trup-pen und Slobodan Milosevic mussteFrieden schließen. Kosovo wurdevorläufig ein Protektorat der UNO.Das weitere Schicksal der Provinzist bis dato ungewiss.

Aktuelle Entwicklungen

Am 17. und 18. März 2004 kam esim Kosovo zu einem Ausbruch eth-nischer Gewalt. Blutige Zusammen-stöße zwischen Serben und Alba-nern erschütterten die Provinz, alsam 16.März drei albanische Kin-der in einem Fluss ertranken. Ob-wohl bereits nach kurzer Zeit dasGerücht, die Kinder seien von Ser-ben in den Fluss getrieben wordenwiderlegt wurde und klar war, dasses sich um einen tragischen Unfallhandelte, bei dem die Kindern beimBaden in den Strömungen des Flus-ses abtrieben, konnten die Frieden-struppen der KFOR9 und UNMIK10-Polizeikräfte den albanischen Mobnicht aufhalten. In den darauf fol-genden Tagen kam es zu Pogromenan der serbischen Bevölkerung,zahlreiche Häuser wurden in Brandgesetzt, 500 Menschen wurden ver-letzt, 31 getötet. Im Ausland wurdevon «Kristallnächten» berichtet. DasDorf Veliko Svinjare wurde komplett

niedergebrannt, 14 serbisch-ortho-doxe Kirchen und Klöster, darunterdie Kirche Sv. Sava in KosovskaMitrovica aus dem 12. Jahrhundert.Das ehemals serbische Viertel inPrizren wurde ebenfalls in Schuttund Asche gelegt.

Am 19. März 2004 gab der deut-sche Verteidigungsminister PeterStruck bekannt, dass die Bundes-wehr 600 zusätzliche Soldaten indie Region entsenden werde. Damiterhöhte sich das deutsche Kontin-gent im Kosovo auf etwa 3’800Soldaten. Die NATO entsandte inden kommenden Tagen zusätzlich1’100 Soldaten zur Sicherung derOrdnung in die Unruheprovinz.Auch Russland erwägt die erneuteEntsendung von Hilfstruppen, dieim Sommer 2003 abgezogen wor-den waren, und humanitärer Hilfein die Region.

Die zweiten Parlamentswahlen imKosovo konnte am 23.Oktober2004 wiederum die LDK unter Prä-sident Rugova gewinnen. Sie kambei einer Wahlbeteiligung von nur53 Prozent auf einen Stimmenanteilvon über 45 Prozent. Alle ins Parla-ment eingezogenen albanischenParteien sprechen sich für die bal-dige Unabhängigkeit des Kosovoaus. Die serbische Minderheit boy-kottierte die Wahlen, trotzdem wur-den 10 Abgeordnetenmandate fürdie Serben reserviert. Weil keinWählervotum vorliegt, ist unklar,nach welchen Kriterien die Manda-te an die serbischen Kandidatenvergeben werden sollen. AnfangDezember ernennt Ibraim Rugova

…mit der SWISSCOY im Kosovo 10

Ramush Haradinaj zu seinem Mini-sterpräsidenten. Haradinaj warUÇK-General. Ihm werden diverseKriegsverbrechen zur Last gelegt.

Die SWISSCOY - was ist sie undwarum gibt es sie ?

Am 23.Juni 1999 fällte der Bun-desrat den Grundsatzentscheid, sichmilitärisch, basierend auf der UN-Resolution 1244, an der Kosovo-Friedenstruppe KFOR zu beteiligen.Dies nicht als isolierte Massnahme,sondern als Teil eines ganzen Pake-tes, das sich des akuten Flüchtlings-und Vertriebenenproblems in derSchweiz annimmt, Soforthilfe imKosovo vorsieht und einen Beitragzur Stabilisierung der Region leistet.

Die SWISSCOY11 ist ein militärischerVerband mit eigener Kommando-,Gradstruktur und den entsprechen-den Umgangsformen. Das jeweiligeKontingent umfasst maximal 220Angehörige, welche zum Selbst-schutz mit Pistole oder Sturmge-wehr bewaffnet sind, und bildet die Dienstkompanie zugunsten des österreichischen KontingentesAUCON12. Die SWISSCOY ist we-der der NATO noch der AUCONunterstellt, sondern letzterer zur Zu-sammenarbeit zugewiesen. Sie istim Gebiet der Multinationalen Bri-gade Süd-West (MNBSW) unterder Verantwortung der Bundeswehrund der italienischen Armee imGrossraum Prizren eingesetzt. Dasösterreichische-schweizerischeCamp «CASABLANCA» befindetsich auf dem Gelände einer Gum-mifabrik bei Suva Reka (zwischen

Prizren und Pristina). Das Kontin-gent führt seinen Auftrag gemässParlamentsbeschluss vom 2001aus. Das Mandat ist bis Ende 2005befristet.

Der Auftrag der SWISSCOY um-fasst :• Transport, Trinkwasseraufberei-

tung, Treibstofflieferung, Tiefbau und Infrastrukturerhaltung als logistischer Grundauftrag

• Sicherungsaufgaben wie Camp-wache, Patrouillen, Kontrollpo-sten und Konvoischutz

• medizinische Grundversorgung durch das Medical-Team (2 Ärzte, 4–5 Pflegefachpersonen)

Weiter steht der gemischten Heeres-flieger Abteilung der Bundeswehrein Schweizer Super Puma für Per-sonen- und Materialtransporte zurVerfügung. Seit August 1999 stehtzusätzlich ein Schweizer Verbin-dungsoffizier zur KFOR im Diensteder UN-Übergangsverwaltung imKosovo (UNMIK).

Grundsätzlich hat jeder SchweizerBürger die Möglichkeit, sich freiwil-lig in den Dienst einer friedenser-haltenden Mission zu stellen, sei esals Militärbeobachter oder Mitglieddes Spezialeinheiten-Pool’s. Vor-aussetzung ist eine gute Gesundheitund ein einwandfreier Leumund.Für spezielle Aufgaben und Funk-tionen (z.B. Angehörige des SWISSMEDICAL-Teams) sind vor allem diezivilen beruflichen Voraussetzungenfür eine Teilnahme entscheidend.Auch die Altergrenze 45 ist nichtunbedingt zwingend, was mein Bei-spiel zeigt. Primär war meine beruf-liche Erfahrung und Tätigkeit alsPflegefachmann Anästhesie undRettungssanitäter gefragt.

«SWISSCOY-Soldier» werden - nurnach einer guten AusbildungIm Juni 03 habe ich mich schriftlichbeim Generalstab/Abteilung frie-

denserhaltende Missionen gemel-det. Kurz darauf erhielt ich die Be-stätigung meiner Aufnahme in den«Spezialeinheiten-Pool». Darauf er-folgte das Aufgebot zur Rekrutie-rung am 6. November und schliess-lich die Bestätigung zur Teilnahmeam «Ausbildungskurs im Hinblickauf den Einsatz in der Swiss Com-pany (SWISSCOY) zugunsten dermultinationalen Kosovo Forces(KFOR)».

So rückte ich denn am 11. Februarvoller Erwartungen in die Vorbe-reitung und Ausbildung zu diesemEinsatz ein, mit mir rund 200 ande-re Schweizerinnen und Schweizer,welche fortan das 10. SWISSCOY-Kontingent bilden. In der 6-wöchi-gen Ausbildungszeit, auf einemeigens dafür eingerichteten Waf-fenplatz Oberdorf bei Stans, demneuen Kompetenzzentrum SWIS-SINT, galt es, alle Kontingentsang-hörigen «militärisch» auf denselbenStand zu bringen, waren doch aucheinige dabei, die bis anhin nie Mili-tärdienst geleistet hatten. Nebst derfachspezifischen Aus- und Weiter-bildung mussten Kenntnisse erwor-ben werden in den Bereichen :

• ABC-Abwehr13

• Erste Hilfe• Handhabung der persönlichen

Waffe zum Selbstschutz• Führen von militärischen Motor-

fahrzeugen• geschichtlicher Hintergrund, Reli-

gionen, der Bevölkerung, topo-graphische und klimatische Ver-hältnisse im zukünftigen Einsatz -gebiet

…mit der SWISSCOY im Kosovo 11

• militärische Formen und Grad-kenntnisseIm Weiteren ging es darum :

• die persönliche Ausrüstung zu übernehmen, anzupassen und bereitzustellen

• die Risiken bestmöglich abzu-schätzen und zu minimieren (Minen, Blindgänger, Krawalle, Überfälle etc.) und auf ausserge-wöhnliche Lagen und Situationenvorbereitet zu sein

• sich gegenseitig kennen zu ler-nen und den nötigen Korpsgeist zu schaffen

Die Sicherheit jedes Kontingentsan-gehörigen hat höchste Priorität.Nur wer am Ende der Ausbildungim Rahmen einer schriftlichen Prü-fung die gestellten Voraussetzungenerfüllt, «darf» schliesslich in den Ein-satz. Die Angehörigen des MEDE-VAC-Teams konnten zudem denamerikanischen «Praehospital-Trau-ma-Life-Support»-Kurs (PHTLS) ab-solvieren und nach bestandenempraktischem und theoretischem Ex-amen stolz das entsprechende Zer-tifikat in Empfang nehmen.

Um sich gleich von Beginn weg andie Lebensbedingungen des Camps«CASA-BLANCA» im zukünftigenEinsatzraum bei Suva Reka zu ge-wöhnen, wohnten die Angehörigendes 10. SWISSCOY-Kontingentesbereits während der Ausbildung ineinem Container-Camp. An dasLeben in der «Dose», wie die «2-erZimmer» bald liebevoll genanntwurden, gewöhnte man sich schnell.Deren Einrichtung ist zwar sparta-nisch, aber durchaus zweckmässig

und zusätzlich mit ein paar persön-lichen Gegenständen ausgerüstetkommt sogar etwas «Ambiente» auf.

Abgeschlossen wurde die Ausbil-dungsphase im einwöchigen FIT14 inÖsterreich gemeinsam mit dem öster-reichischen Kontingent AUCON15,zu dessen Unterstützung die SWISS-COY im Kosovo tätig ist. Am 24.März flog der grösste Teil des Kon-tingentes nach Wien. Von dort ginges per Bus zum Truppenübungsplatz«Götzendorf». Eisige Temperaturenund winterliche Verhältnisse sorgtenfür realistische Übungsbedingun-gen, die gute Aufnahme durch dieÖsterreichischen Kameraden fürden nötigen Korpsgeist. Am 1.April, anlässlich einer eindrückli-chen «Closing-Ceremonie», mel-dete der Österreichische NCC 16,Oberst Platzer, dem Verteidigungs-minister, Herr Günter Blatter, dasAUCON 9 und das 10. SWISSCOY-Kontingent «als das Ganze» bereitfür seine Mission im Kosovo. EinFlugzeug der «Mazedonia-Airli-nes» flog schliesslich am 31. Märzden grössten Teil des SchweizerKontingentes nach Pristina. Müdeaber voller Motivation bezog dieMannschaft im Camp «Casablan-ca» bei Suva Reka am Abend ihreUnterkunft.

Das Deutsche Einsatzlazarett - meinArbeitsplatz für 6 MonateIch werde zwar als Mitglied derSWISSCOY in den Kosovo gehen,dort aber als Anästhesiefachpflegerund Rettungssanitäter im Einsatzla-zarett (ELAZ) der Deutschen Bund-eswehr eingesetzt werden. Dies ist

eine besondere Herausforderung,bin ich doch der erste Schweizer,der in dieser Funktion vorüberge-hend bei den Deutschen arbeitet.

Das Einsatzlazarett ist ein moder-nes Militärspital, das aus Contai-nern und Zelten besteht. Die Deut-sche Armee verfügt über 3 davon.Eines befindet sich zu Ausbildungss-zwecken in Deutschland selber, dasandere bei Prizren17 im Kosovo, dasDritte bei Kabul in Afghanistan. DerStandart entspricht einem Kantons-spital: Das Bettenhaus verfügt über40 Pflegeplätze. Die Anzahl Bettenkann jedoch innert kürzester Zeitauf 100 «hochgefahren» werden.Wie in einem «normalen» Spital gibtes:

• Patienten-Aufnahme (MEDOC)• Notaufnahme (NFA) mit 6 Kojen

und 2. Schock-Container• Rö-Abteilung mit CT und Mög-

lichkeit der Tele-Medizin• Fachuntersuchungsstellen (FU)

Chirurgie und Medizin• Labor mit Möglichkeit der Tele-

Medizin• OP mit 2 OP-Container• Intensivstation (ITS)• Endoskopie• Ergometrie• Physiotherapie• Apotheke• Sanitäts-Hygiene-Stelle• Werkstatt für Medizingeräte-

technik

folgende Disziplinen sind vertreten:• innere Medizin• Allgemeinchirurgie (mit Speziali-

sierung18 auf Traumatologie,

…mit der SWISSCOY im Kosovo 12

Orthopädie, Hand-chirurgie usw.)• Anästhesie• Intensivmedizin• Urologie• HNO• Ophthalmologie• Dermatologie• Radiologie• Physiotherapie• Zahnmedizin• Veterinärmedizin (Veterinär ist

zuständig für die Überprüfung der Hygiene von Trinkwasser undLebensmitteln)

• Psychiatrie

Betrieben wird das Einsatzlazarettvon einer Spitalkompanie. Sie um-fasst ca. 90 Mann/Frau. Es sinddies Ärzte, Fachkrankenschwestern-und Pfleger (Anästhesie, Intensiv-pflege), Pflegerinnen/Pfleger, MTR,Laborantinnen, Instrumentistinnen/Instrumentisten, Sterilgutassistenten,Medizinalgerätetechniker usw. Diemeisten von ihnen arbeiten in derHeimat in einem Bundeswehr-Kran-kenhaus, wo sie in der Regel auchihre Ausbildung absolviert haben.Als Berufssoldaten werden sie peri-odisch in einen Auslandeinsatz be-fohlen. Als militärischer Verbandverfügt die Spitalkompanie selbst-verständlich auch über eine Kom-mandostruktur mit den entsprechen-den Dienstgraden.

Die Spitalkompanie wiederum istTeil eines Sanitätseinsatzverbandes.Dieser umfasst im weiteren dieMEDEVAC19-Kompanie sowie dasPersonal des RCC20. Die MEDEVAC-Kompanie ist der «militärische Ret-tungsdienst». Er besteht aus 3 Not-

arzttrupps (1 Notarzt, 1 Rettungssa-nitäter21, 1 Fahrer), 4 Arzttrupps ( 1Arzt, 1 Rettungssanitäter, 1 Fahrer)und 6 Santrupps (1 Rettungsassi-stent22, 1 Rettungssanitäter, 1 Fah-rer). Ihre Aufgaben umfassen dieStrassenrettung, das Begleiten vonmilitärischen Konvois, das Überfüh-ren von Patienten zwecks Repatriie-rung auf den nächsten Flughafen,das Begleiten von Einsätzen desEOD23-Teams, der Militärpolizei so-wie der mechanisierten Infanterie,die Sicherstellung des Sanitäts-dienstes bei verschiedenen militä-rischen Anlässen. Nebst gelände-gängigen Rettungswagen verfügtdie MEDEVAC auch über Radschüt-zenpanzer des Typs «Fuchs». DasRCC bildet die eigentliche Einsatz-leitstelle. Es koordiniert sämtlichesanitätsdienstlichen Einsätze im Ein-satzraum der MNBSW, setzt aberauch Feuerwehr, Bergungsteamsund die Luftrettung ein. Insgesamtumfasst der San Einsatzverband andie 180 Soldatinnen und Soldaten.

Worin besteht denn meine täglicheArbeit ?Um 07:30 tritt die Spitalkompaniebeim Eingang zum ELAZ zumAppell an. Nach der Bekanntgabevon Kp-internen Mitteilungen undder allgemeinen Lage begeben sichalle zu ihren Teileinheiten. Im Anäs-thesie-Team kennen wir 3 verschie-dene Bereitschaftsgrade. Je nach-dem bedeutet das: Geräte-Check anden vorhandenen Anästhesie-Ge-räten, Überprüfen des Notfallmate-rials, Vorbereiten eines geplantenoperativen Eingriffes. Wenn auchdie operative Tätigkeit zahlenmäs-

sig nicht derjenigen eines «norma-len» Spitals gleichkommt, so mussauch die Anästhesie-Equipe jeder-zeit für den «worst case» gerüstetsein, d.h. innert Minuten auf volleEinsatzbereitschaft «hochgefahren»werden können. Dass dies rund umdie Uhr möglich ist, dafür sorgen 3-4 Anästhesieärzte , 3 Anästhesie-fachpfleger und ein Anästhesiege-hilfe. Somit können jederzeit diebeiden OP-Container in Betriebgenommen werden. So bewährtesich beispielsweise das ganze OP-Team hervorragend bei der Versor-gung eines Minen-Opfers und einesPatienten mit einer schweren Schuss-verletzung. Natürlich sind es in derRegel kleinere chirurgische Eingrif-fe, die vorgenommen werden, z.B.die Entfernung eines entzündetenBlinddarms (wobei die Schweizerhier mit Abstand den Rekord hal-ten, wurden doch vom 10. Kontin-gent gleich drei Kameraden im Ko-sovo erfolgreich wegen diesem«Übel» operiert).

Interessant sind aber auch die Kon-takte zu den örtlichen Spitälern inPrizren und Dakoviza. Besondersdie Arbeit «auswärts» in Dakovizahat mir sehr gefallen. So konntenwir mehrmals im OP-Programm desdortigen orthopädischen Chirurgenmitarbeiten. Es war für beide Sei-ten, Einheimische und Gäste, in be-ruflicher aber auch in zwischen-menschlicher Hinsicht ein sehr wert-volle Erfahrung. Dass Ärzte undmedizinisches Fachpersonal auchüber geographische Grenzen undsprachliche Barrieren hinaus bes-tens zusammenarbeiten, mag der

…mit der SWISSCOY im Kosovo 13

folgende «Fall» illustrieren: Trotzmehreren Versuchen gelang es demdeutschen Urologen im ELAZ nicht,einen amerikanischen Sergeantenseines Nierensteines zu entledigen,der diesem immer wieder heftigeKoliken verursachte. In Dakovizagibt es allerdings einen kosovari-schen Urologen, in dessen Praxissich ein moderner Nierenstein-Zer-trümmerer befindet. Was lag näher,als den Patienten dort zu behan-deln? Kurz entschlossen «packten»wir den Patienten samt Ärzten ineinen VW-Bus und fuhren nach Da-koviza, gefolgt vom Schweizer«Puch»24 mit deutschem Anästhesie-arzt und mir als Fahrer. Wir sorgtendafür, dass der Patient den gut einstündigen Eingriff, welcher der einheimische Urologe vornahm,schmerzfrei überstand. Im Anschlussdaran gingen wir alle ins benach-barte Kaffee Eis essen, während-dem der amerikanischer Internistseinen Landsmann in der Aufwach-phase betreute.

Ich werde immer wieder gefragt, obdenn im ELAZ auch einheimischePatienten behandelt würden. Selbst-verständlich, obwohl das Einsatzla-zarett primär für die gesundheitli-che Versorgung der KFOR zustän-dig ist. In der wöchentlichen Klinik-Konferenz besprechen deutscheund Kosovarische Ärzte gemeinsamFälle von Patienten, welche in denörtlichen Krankenhäusern nur un-zureichend behandelt werden kön-nen, sei es, weil es am medizini-schen «know how» fehlt, oder ganzeinfach die apparativen Mittel undEinrichtungen für eine entsprechen-de Behandlung nicht vorhandensind. So kommen z.B. öfters Anfra-gen für den Einsatz des Computer-Tomographen, ein «High-Tech»-Ge-rät in der Röntgen-Diagnostik. Es istaber das erklärte Ziel der medizini-schen Leitung, die gesundheitlicheVersorgung vor Ort nicht zu kon-kurrenzieren. Auch hier soll das

Prinzip «Hilfe zur Selbsthilfe» mög-lichst zum Tragen kommen. Der ein-heimische Patient muss die medizi-nische Behandlung auch nach ei-nem festgelegten Tarif bezahlen. Nurwenn er über eine offiziell ausge-stellte Armutsbescheinigung ver-fügt, erfolgt die Leistung unentgelt-lich.

Wenn ich heute auf diesen 6-mona-tigen Einsatz Rückschau halte,komme ich zu folgendem Schluss:Ich möchte die Zeit, welche ich imKosovo verbringen durfte, nichtmissen, sei es die Kameradschaft,welche mir entgegengebracht wur-de, aber auch die Gewissheit, alsSchweizer gemeinsam mit über 30anderen Nationen einen kleinenBeitrag für Frieden und Stabilität ineinem von Krieg und Elend ge-zeichneten Land geleistet zu haben.Allen, welche dieses Unterfangenweiterhin unterstützen, KFOR-Ange-hörigen wie Einheimischen, möchteich an dieser Stelle ganz herzlichdanken. Der Kosovo ist ein wunderschönesLand, seine Bevölkerung verdientein besseres Schicksal, als dasjeni-ge, welches ihr zur Zeit zugemutetwird. Meiner Meinung nach wird esnoch mindestens eine bis zweiGenerationen brauchen, bis dieWunden des Krieges einigermassenverheilt sind. Das Land braucht nunjunge Menschen, die bereit sind, inihrer Heimat vorbehaltlos für Frie-den und Toleranz einzustehen, dieaber auch den Mut aufbringen,einen Neuanfang zu wagen. Ichglaube, nur so ist ein Ende diesesKonfliktes abzusehen.

1 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite

2 UN(O) = United Nations (Organisation), Vereinigte Nationen

3 210’000 Einwohner4 127’000 Einwohner5 Lidhja Demokratike e Kosovës, grösste

Partei im Kosovo6 77’000 Einwohner7 Ushtria Çlirimtare e Kosovës, Befreieungs-

armee des Kosovo,offiziell wurde die UÇKam 27.09.2001 aufgelöst und eine Poli-zeitruppe mit dem Namen «Kosovo Schutzcorps» (albanisch Trupat e Mbrojt-je se Kosovës/TMK) unter der Führung von Agim Ceku gegründet

8 North Atlantic Treaty Organisation, Nord-atlantisches Verteidigungsbündnis (19 Staaten)

9 Kosovo Force, Nato-Kosovo-Kräfte (ca 45’000 Personen)

10 United Nations Mission in Kosovo, UNO-Mission im Kosovo

11 Swiss Company, Kompanie des SchweizerKontingents der KFOR,Weiterführende Informationen erteilt http://www.vbs-ddps.ch/internet/groupgst/de/home/peace/peace/laufende/swisscoy.html

12 Austrian Contingent, Österreichisches Kontingent der KFOR

13 Verhalten bei Angriff durch atomare, bio-logische und chemische Kampfstoffe

14 Force Integration Training15 Austrian Contigent16 National Contingent Commander17 2.grösste Stadt im Kosovo, ca.150.000

Einwohner18 Variiert je nach Chirurgen-Team19 Medical Evacuation = Medizinische

Rettung/Bergung20 Rescue Coordination Center21 entspricht bei uns dem Transporthelfer22 Die Ausbildung des deutschen Rettungsas-

sistenten entspricht derjenigen eines schweizerischen Rettungssanitäters

23 Explosiv Ordonance Disposal = Kampf-mittelbeseitigung

24 Geländefahrzeug der Schweizer Armee (5-Plätzer)

Weltkongress 2006 Lausanne (Präsentationsvorlage) 14

Anleitung für die PräsentationBitte geben Sie an, ob Sie sich fürdie Präsentation eines Posters odereines mündlichen Vortrages ent-scheiden. Alle Präsentationen wer-den rezensiert. Das wissenschaftli-che Komitee behält sich das Rechtvor, die endgültige Auswahl zu tref-fen. Die Autoren der ausgewähltenPräsentationen werden entsprech-end informiert. Die Präsentationensollten in Englisch verfasst werden.

Die Präsentation sollte informativsein und kurze Informationen überdie Ziele der Studie, die Patienten-gruppe, Material, Methodik und diezusammenfassende Resultate undabschliessenden Interpretationenletzterer enthalten. Bilder, Tabellenund Referenzen werden nicht ak-zeptiert.

Benützen Sie einen einfachen Zei-lenabstand und schreiben Sie alleBuchstaben eines Titels gross.Schreiben Sie die Namen der Auto-ren mit entsprechenden Berufstitelnunmittelbar unterhalb des Titels, ge-folgt von Spital, Klinik, Stadt, Landund Email-Adresse. Bitte führen Sienicht mehr als fünf Autoren auf. DerText muss in den neben-stehendenKasten passen. Bitte unterstreichenSie den präsentierenden Autor.

Schreiben Sie den Text innerhalbder Ränder des Kastens (16,6 cm x18 cm) von nebenan. Schreiben SieAbkürzungen beim ersten Auftretenim Text aus und setzen Sie diese inKlammern dahinter.Überprüfen Sie den geschriebenenText genau, da später keine Ände-rungen mehr vorgenommen werdenkönnen.Senden Sie uns keine Anhänge, Ta-bellen und dergleichen mit Ihrer Prä-sentation. Wir möchten den Autorennahe legen, deren Präsentationen imRTF-Format (PC) als Anhang perEmail an [email protected] zusenden.

Fertige druckbare Präsentationensind auf der Homepage des Kon-gresses www.wcna2006.ch einzuse-hen.Sie können aber auch das augefülltePräsentations-Formular zusammenmit einer PC-Version auf Disketteoder CD-ROM an folgende Adressesenden:UniversitätsSpital ZürichBildungszentrumAlfons ScherrerProgrammleiter AnästhesiepflegeGloriastrasse 19CH-8091 ZürichSchweiz

Achten Sie bei Postsendung bitte aufeinen stabilen Umschlag.Benützen Sie eine Computerschriftmit guter Druckqualität, bevorzugtwerden Times New Roman, Regular,Grösse 12 Punkte.Die eingereichten Präsentationenwerden im Abstract-Buch des Kon-gresses veröffentlicht und zum Teilauch auf der Homepage und aufCD-ROM.

Mündliche PräsentationenFür jede mündliche Präsentationwerden 20 Minuten inklusive Diskus-sion eingeräumt.

ÜbersetzungenSitzungen und freie Kommunikationwerden jeweils in Englisch, Deutschund Französisch übersetzt. Um diesimultane Übersetzung zu erleich-tern, werden die Sprecher gebeten,mit der Übergabe ihres audiovisuel-len Materials auch eine Kopie ihrerPräsentation abzugeben.

Für die mündliche Präsentation stehtein Beamer, ein bis zwei Dia-Projek-toren und ein Folien-Projektor zurVerfügung. Bitte informieren Sie dieOrganisatoren über Ihre Bedürf-nisse an audiovisuellen Geräten.

Für Powerpoint-Präsentationen wirdein Beamer und ein PC zur Verfü-

gung stehen. Die Daten werdenzuvor von CD oder Diskette auf die-sen PC geladen. Die Verwendungvon eigenen PC wird nur in Aus-nahmefällen gestattet.

DiapositiveEinzeln- oder Doppelprojektionwird für 35mm Dias in 5x5 cm Rah-men zur Verfügung stehen. EinFolien-Projektor wird in jedem Saalvorhanden sein, doch empfehlenwir sehr den Gebrauch von Power-point-Präsentationen und Dia-Show.

PostersDie Grösse der Posters sollte nichtmehr als 1m Breite und 2m Höhebetragen. Die Lesbarkeit sollte beieinem Abstand von 1.5 m gewähr-leistet sein. Der Aufbau sollte vor-zugsweise dem der Präsentationgleichen. Das Poster sollte folgendeDaten beinhalten: Titel, Namen derAutoren, Zugehörigkeit, Patienten-gruppe, Methoden, Resultate undErkenntnisse.

Um das eigene Poster attraktiver zugestalten, empfehlen wir denGebrauch von farbigen Fotografienund Zeichnungen.

Die verantwortliche Person inSachen «Posters» kann einigeExemplare für eine kurze mündlichePräsentation von 2 Minuten Dauerund maximal 3 Dias auswählen.WELTKONGRESS 2006 (Präsenta-tionsvorlage)

Die Anleitung kann in verschiede-nen Sprachen von unserer Home-page (www.siga-fsia.ch herunter-geladen werden!)

Geschichte der SIGA 15

GeschichteUnter dem Namen SIGA erscheintder Verband der dipl. Pflegefach-personen in Anästhesie erst seitdem 1. Januar 1995. Er hat jedocheine viel ältere Geschichte. Entstan-den ist die SIGA aus zwei verschie-denen Verbänden, der IASP unddem SBAP.

Geschichte des SBAP1968 schuf die Kommission für dieAusbildung zur dipl. Pflegefachper-son in Anästhesie (SBK/SGAR) einReglement für diese Spezialausbil-dung. In den vergangenen 30 Jah-ren wurden in über 40 Ausbildungs-stätten mehr als 2000 Pflegefach-personen in Anästhesie (im Folgen-den abgekürzt mit PFP/A) mit demFähigkeitsausweis ausgezeichnet.Nach der Ausbildung waren siejedoch auf sich alleine gestellt. Esgab keine regelmäßigen Weiterbil-dungen, keine berufspolitischenStrategien, kurzum, es fehlte einVerband, der die Belange diesesBerufes vertrat. Anlässlich der IFAS (jährliche Inter-nationale Fachausstellung für Arzt-und Spitalbedarf in den Züspa-Hal-len) im Jahre 1976 trafen sichPFP/A, um Strategien zu entwik-keln, wie die bestehenden Missstän-de behoben werden können. Dieswaren insbesondere: • Zunehmende Belastung im Beruf • Höhere Erwartungen infolge

medizinischer Entwicklungen • Mangelnde Weiterbildungsmög-

lichkeiten • Ungenügende Besoldung Der SBK bekundete damals nochwenig Interesse an einem eigenenVerband für PFP/A, so dass mansich entschloss, einen eigenen Ver-ein zu gründen, der sich den obenerwähnten Problemen annehmensollte. Am 16. November 1977 fanddie Gründungsversammlung statt.Anfänglich hieß der Verein Schwei-zerische Fachvereinigung für Anäs-thesisten (SFA/ASA).

Der Name des Vereins fand beimSBK wie auch bei der SGAR(Schweizerische Gesellschaft fürAnästhesie und Reanimation) kei-nen Gefallen, da er irreführend sei. 1979 wurde er daher in dieSchweizerische Fachvereinigungfür nichtärztliche Anästhesisten(SFA/ASA) umbenannt.Ab 1982 bot der Verein seinen Mit-gliedern eine eigene Rechtsschutz-versicherung an. Im Jahre 1985 or-ganisierte die SFA/ASA in Luzerndas überaus erfolgreiche First Inter-national Symposium of Nurse Anes-thesists. Dabei wurden weltweiteKontakte geknüpft und die Grün-dung der International Federationof Nurse Anesthesists (IFNA) be-schlossen. 1991 wurde der Vereinsname noch-mals geändert. Fortan war es derSchweizerische Berufsverband fürdas Anästhesiepflegepersonal (SBAP). Inzwischen gab es auch einen Ver-band vom SBK, die SchweizerischeInteressengruppe der Anästhesie-schwestern und Anästhesiepfleger(IASP). Man erkannte, dass beideVerbände im Prinzip dieselben In-teressen vertraten und dieselbenZiele hegten. Vielen Mitgliedern wardie Unabhängigkeit vom SBK wich-tig, jedoch ist man sich bewusst ge-worden, dass eine ZusammenarbeitSinn macht, da die Ausbildungzur/m PFP/A vom SBK zusammenmit der SGAR reglementiert undüberwacht wird. Als offizielle Inter-essengruppe des SBK hätte manmehr Mitspracherecht. Außerdemkonnte ein Zusammengehen mit derIASP die Stellung der PFP/A nurstärken. Am 22.Oktober 1994 wur-de in einer außerordentlichen Mit-gliederversammlung beschlossen,per 1. Januar 1995 mit der IASP zufusionieren. So entstand am 1.Januar 1995 die SchweizerischeInteressengemeinschaft für Anäs-thesiepflege (SIGA/FSIA).

Geschichte der IASPUnabhängig vom SBAP trafen sichim Anschluss an ein Symposium inDavos PFP/A mit Anästhesieärzten,um ein gemeinsames Anliegen, die Fortbildung für das Anästhesie-pflegefachpersonal (im FolgendenPFP/A genannt), zu besprechen.Daraus entstand eine Gruppe vonPFP/A, deren Ziel es war, Fortbil-dungsveranstaltungen durchzufüh-ren und Probleme und Bedürfnissedes PFP/A zusammenzutragen undgemeinsam Lösungsmöglichkeitenzu suchen. Im Jahre 1981 wurden die erstenganztägigen Fortbildungsveranstal-tungen mit großem Erfolg durchge-führt. Dadurch angespornt wurdenVereins-Statuten ausgearbeitet undder Kontakt zum SBK gesucht. ImMärz 1982 führte dies zur Grün-dung der Interessengruppe IASP/SBK. Im gleichen Jahr formierte diewelsche Schweiz für ihre Regioneine entsprechende Gruppe. Im Unterschied zur SBAP setzte sichdie IASP vor allem aus PFP/Azusammen, das für die Ausbildungzur/m PFP/A verantwortlich war.Teilweise waren Mitglieder derKommission für die Weiterbildungzur/m PFP/A verantwortlich. Daherwar es nur natürlich, dass sie dieAnbindung an den SBK suchten. Seit 1981 wurden jährlich zweiganztägige Fortbildungsveranstal-tungen durchgeführt, die 200–400Interessierte anlockten. 1982 über-arbeitete man das aus dem Jahre1968 stammende Reglement für dieAusbildung zur/m PFP/A, um esden modernen Anforderungen an-zupassen. Ein Delegierter der IASP arbeitet inder Schweizerischen Normenverei-nigung (SNV) in Gruppe 124 mit,welche sich speziell mit Anästhesie-geräten befasst. Durch die Zugehö-rigkeit zum SBK war man auch inverschiedenen Gremien und Ar-beitsgruppen des SBK tätig und warim Rahmen der VESKA-Führungs-

Geschichte der SIGA 16

Ordentliche Interessengruppedes SBKCommunauté ordinaire d’inté-rêts de l’ASI

Mitglied der internationalFederation of Nurse Anesthe-tists (IFNA)Membre de la fédération inter-nationale des infirmiers(-ières)anesthésistes

Jeder Autor trägt selbst dieVerantwortung für die von ihmverfassten Artikel.Chaque auteur assume laresponsabilitè de l’articlepublié.

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kurse öfters als Dozenten tätig. Anfangs tagte man in offenen Ple-narsitzungen. Da die Mitglieder-zahl aber stetig zunahm, sah mansich gezwungen, die Organisati-onsstruktur zu ändern, um eine effi-ziente Arbeit garantieren zu kön-nen. Am 10. Mai 1990 wurde ineiner Mitgliederversammlung einfünfköpfiger Vorstand gewählt, zudem damals Herr Karsten Bodengehörte. Um alle Projekte weiterhin bearbei-ten zu können, wurden verschiede-ne Arbeitsgruppen gebildet, z.B. fürWeiterbildungen, Kaderpersonaloder das Journal. Schließlich erkannte man, dass eineFusion mit dem SBAP nur sinnvollist, da dadurch Doppelspurigkeitenvermieden und Synergien genutztwerden konnten. So kam der Zu-sammenschluss zwischen der mehr-heitlich aus Kaderpersonal beste-henden IASP mit dem aus der Basisstammenden Mitgliederpool derSBAP.

Die neuere Geschichte der SIGAAm 1.Januar 1995 wurde der neueVerein aus der Taufe gehoben. Indieser Zeit war Martin Lysser Präsi-dent der SIGA/FSIA. Beim Zusam-menschluss war man bestrebt, dieVorzüge beider Vereine überneh-men zu können. Weiterhin werdenjährlich zwei erfolgreiche ganztägi-ge Weiterbildungsveranstaltungendurchgeführt, wobei an der Früh-lingstagung abends die Hauptver-sammlung stattfindet. Das SIGA-Journal erscheint vierteljährlich undwird gratis allen Mitgliedern zuge-sandt. Um die anliegenden Proble-me rasch und effizient angehen zukönnen, wurden zahlreiche Kom-missionen gebildet. Zur Zeit existie-ren folgende Kommissionen:

• Kommission Rettungsdienst • Kommission Aufwachraum • Kommission Fortbildung • Kommission Schmerz

• Kommission Pflegekader • Kommission Medien • Kommission Schulleiter Weiterhin werden intensive interna-tionale Kontakte mit der IFNAgehalten. Außerdem organisiert dieSIGA den Weltkongress 2006. Derletzte fand 2002 in Helsinki statt.

Zusammenfassung: M.Müller

Der ganze Artikel kann auf unsererHomepage (www.siga-fsia.ch)nachgelesen werden!

SIGA/FISA Frühjahrskongress in Aarau 17

SIGA/FSIA Frühjahrskongressin Aarau

Yvonne HuberMartin Salzmann

Am 9.April 2005 luden die Mitar-beiterInnen der AnästhesiologieAarau und die SIGA/FSIA Verant-wortlichen zum Frühjahrskongressin das Kultur- und Kongresszentrumnach Aarau.Das Thema war «Kommunikations-und Atemwege». Wie schon auf denCartoons der Einladung erkennbarwar hatten die Veranstalter sowohldie Kommunikation als Verständi-gungsmittel zwischen Menschen,als auch die Kommunikation desKörpers mit der Aussenwelt überdie Atmung, sich zum Thema ge-macht.

Am Morgen konnten die Teilnehmerin Kongressstimmung kommen miteinem Begrüssungskaffee, mit smaltalk Bekannter aus allen Teilen desLandes, oder dem Besuch der inter-essanten Industrieausstellung, wo-bei innovative Firmen die Kaffee-maschine bereits auf das Narkose-gerät fix installiert haben?!

Den Kongress haben, Roland Von-moos - Leiter Pflege, PD Dr. Otto

Hilfiker - Chefarzt Anästhesie undein Mitglied der StadtvertretungAarau eröffnet.

Eine Novität im Zeichen der Kom-munikation stellte das Gerät «Spotme» dar. Durch die Anbieterfirmaerfolgte eine kurze Einführung indie wichtigsten Funktionen diesesGerätes, welches jeder Teilnehmerbei sich trug. Die Veranstalter gin-gen hier einen neuen Weg die Kon-gressbesucher selektiv oder alsGesamtes mit Informationen zu be-liefern (Programmänderungen, Auf-ruf wenn das Programm weitergehtetc.). Dieses Gerät ermöglichte fürjeden Besucher des Kongresses dieDurchsicht der Anwesenheitsliste,das Suchen einer bestimmten Per-son, das Verschicken einer SMS,oder mit einem Radar zu schauenwer steht in meiner unmittelbarenUmgebung, etc.Ebenfalls war es möglich eineAbstimmung zu einer aktuellenFrage eines Vortragenden, währenddes Vortrages durchzuführen. ImStile einer Publikumsfrage bei derMillionenshow.Weiters wurde die Evaluation desKongresses und der Firmen, mit die-sem Medium durchgeführt.

Als zweite Neuheit bei einem Kon-gress der SIGA/FSIA warteten dieVeranstalter mit dem ModeratorSascha Rufer vom SFR auf. Er ver-stand es als Laie der Thematik mitFröhlichkeit und Esprit durch dasProgramm zu führen garniert mitInformationen aus der Boulvard-presse (Lottogewinner aus Siders,Hochzeit im englischen Königs-haus, Spot me auf dem WC - wersitzt nebenan?, den Applaus für dieDozenten geprobt, Aktivierungs-übungen der Kursteilnehmer etc.)Diese Art der Moderation war neu,abwechslungsreich und hat der Ver-anstaltung ein besonderes Flair auf-gedrückt.

Als erstes Thema wurde die bakte-rielle Infektion im GesichtsschädelNamens NOMA (Wangenbrand)vorgetragen.Diese Erkrankung gibt es in Europapraktisch nicht mehr, der Kontaktmit diesem Krankheitsbild bestehtdurch die Hilfe für Länder entlangdes Äquators. Die Betroffenen die-ser Krankheit kommen zum Teil indie Schweiz für die chirurgischeSanierung mit dem Ziel der funktio-nellen und ästhetischen Verbesse-rung des Leidens. Hauptproblemedieser Krankheit für den Patientensind die Kiefersperre, die sozialeIsolation und die Unterernährung.Dr. Georg Noever berichtete überdie Chirurgischen Vorgansweisenmit den unterschiedlichen Rekon-struktionsmethoden. Dr. ThomasKamber widmete sich den NOMAPatienten und den daraus resultie-renden Konsequenzen für die An-ästhesie.Wobei er die grosse Herausforde-rung der Kommunikation, des Auf-baus eines Vertrauensverhältnissesmit diesen Kindern eindrücklichdarstellen konnte. Weitere Heraus-forderungen stellen diese Patientendurch die Kiefersperre, die abnor-me Anatomie, ihr Untergewicht,zum Teil grosse Blutverluste, bei derAusleitung um das chirurgischeErgebnis nicht zu gefährden, an dieAnästhesie.

Nach einer Pause wurde durchProf. Dr. ? Scheidegger aus Baselund dem Swiss Kapitän Beat Bränd-le die Entstehung des HADmedicalKurses erläutert. Mit der Frage:«Was können wir von einander ler-

SIGA/FISA Frühjahrskongress in Aarau 18

nen?». Dabei haben beide dieWichtigkeit eines TEAMS herausge-strichen, damit die Kommunikationin Teams funktionieren sind folgen-de Faktoren laut Referenten aus-schlaggebend:• Eine offene und konstruktive

Kommunikationskultur• Ein ziel- und lösungsorientiertes

Gruppenklima• Ein konstruktiver Umgang mit

Konflikten, welche sachorientierteLösungen ermöglichen.

Die beiden Referenten verstandenes zusammen das Thema vorzutra-gen und sich dabei zu ergänzen.

Dr. Philipp Roeber widmete sichdem Thema Inhalationstrauma. Errief in Erinnerung, dass auch klei-nere Spitäler mit Verbrennungsop-fern konfrontiert werden und dass40 Prozent dieser Patienten einInhalationstrauma erleiden. Wich-tig sei es deshalb gute Kommunika-tionswege zu schaffen, dass mög-lichst schnell erste Massnahmeneingeleitet werden.

Nach dem Mittagessen in der nahe-gelegenen Kaserne informierteAlfons Scherrer im Namen derSIGA/FSIA über Neuigkeiten wiedas Berufsbild, welches den Mitglie-

dern zur Begutachtung zur Verfü-gung gestellt wird, und dem Anäs-thesie Weltkongress in Lausanne2006. Er ermutigt alle Anwesendenbei der Poster Session oder denDiskussionen sich aktiv zu beteili-gen. Am SIGA/FSIA Stand wurdedas Programmheft mit genauerenInformationen zu diesem wichtigenEreignis verteilt. Weitere Informa-tionen können unter der Websitewww.wcna2006.ch abgerufen wer-den.

OSAS was bedeutet das? Dr. Tho-mas Ursprung erläuterte unter die-sem Titel das Obstruktive Schlafap-noe Syndrom. Er befasste sich mitder Diagnose, den Auswirkungenund den Behandlungsmöglichkeitendieser Krankheit. Interessanterschien mir, dass Patienten post-operativ erst in der dritten Nachtmit diesem Problem zu kämpfenhaben, da sie erst dann in einenREM Schlaf kommen.Als einfache und effektive Mass-nahme schlägt Dr. Ursprung vor dieCPAP Geräte der Patienten immermit in den Op zu nehmen. VierStunden CPAP Atmung in einerNacht bringt einen Benefit für ca. 3Tage.

Prof. D. Scheidegger und KapitänB. Brändle gingen in ihrem 2. Vor-trag auf den Umgang mit Fehlernein. Wie kann den Fehlern etwasab gewonnen werden? Mit dersystematischen Erfassung vonEreignissen soll der Focus auf dasErkennen von Unzulänglichkeitenim System und nicht auf die Person

gerichtet werden. Kapitän B.Brändle zeigte auf wie sich diemenschlichen Fehler verringerthaben, seit in der Fliegerei solcheSchulungen einerseits und anderer-seits solche Critical incident repor-ting systems (CIRS) eingeführt wur-den. Beide Referenten sind sicheinig, dass die Fliegerei Jahregebraucht hat dorthin zu kommenund die Medizin noch Jahre brau-chen wird hier die Qualität weiter-zutreiben.

Danach wurde von Dr. ThierryGirard «The <<RespiraStory>>»erzählt. Wobei der Referent dieNeuzeit skizzierte in der Beatmungund die Volumenkontrollierte unddie Druckkontrollierte Beatmungabhandelte. Die Publikumsfrage:«Welcher Parameter ist bei einerVolumenkontrollierten Beatmungvariabel» wurde vom Publikum viaSpot me beantwortet. Ebenfallserläuterte Herr Girard dieDruck/Volumenschleife und dieFlow/Volumenschleife.

Nach dem letzten Vortrag wurdevon der Stadt Aarau ein Apèrogesponsert.Anschliessend fand die Hauptver-sammlung der SIGA/FSIA statt.

Vorstand 19

SIGA-Vorstand/Comité de la FSIA

Präsident/Président . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marcel Künzler, Wetzikon

Vize-Präsident/Vice-présidente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Müller, Riedholz

Aktuar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Bütschi-Fässler, Gümmenen

Kassier/Caissier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Garriz, Zürich

Beisitzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mariateresa De Vito Woods, Bern

Markus Hebeisen, Wil

Magnin François, Villars-sur-glâne FR

Delegierte Zentralvorstand SBK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mariateresa De Vito Woods, Bern

Delegierter IVR/Déléguée nationale de IAS . . . . . . . . . . . . . Markus Halbeisen, Wil

IFNA-Landesdelegierter/Déléguée nationale de l’IFNA . . . Karsten Boden, Fislisbach

Adressen

Zur Ergänzung unseres Anästhesiepflegeteams im Winter, suchen wir für einen temporären Einsatz vom1. November 2005 bis zum 30. April 2006 eine/n

Dipl. Pflegefachfrau/-mann Anästhesie

Was erwarten wir von Ihnen?–Diplom in Gesundheits- und Krankenpflege (AKP, DN II)–Abgeschlossene Fachweiterbildung in Anästhesiepflege– Interesse an einem lebhaften, interdisziplinären Betrieb–Flexibilität und Engagement–Teamfähigkeit

Was können wir Ihnen bieten?–Anspruchsvolle Aufgaben in einem motivierten Team–Breites Fort- und Weiterbildungsangebot–Günstige, schöne Personalappartements–Vielseitiges Freizeitangebot in einer herrlichen Umgebung

Für nähere Auskünfte stehen Ihnen Frau Sonja Heine, Leitende Pflegefachfrau Anästhesie oder FrauCornelia Conzett, Leiterin Pflegedienst, jederzeit zur Verfügung.

Telefon: 081 414’ 88’ 88 E-mail: [email protected]

Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an:SPITAL DAVOS, Leitung Pflegedienst, Promenade 4, 7270 Davos Platz

SPITAL

Vorstand 20

SIGA/FSIA - Kommissionen und deren Ansprechpartner

SIGA/FSIA - commissions et autres partenaires

Aufwachraumkommission/Salle de réveil [email protected]

vakant

Fortbildungskommission/Formation continue [email protected]

Margit Wyss, Telefon Geschäft 01 255 40 70 oder privat 01 252 85 97

Medienkommission/Médial Journal [email protected]

Martin Müller, Telefon Geschäft 032 627 40 43 oder privat 032 623 84 78

Pflegekaderkommission/Cadre [email protected]

Ursula Hollenstein, Telefon Geschäft 071 987 31 11 oder privat 071 988 54 86

Rettungsdienstkommission/Pré-hospitalier [email protected]

David-Ulrich Rade, Telefon Geschäft 081 286 63 00 oder privat 081 286 61 16

Schmerzkommission/Douleurs [email protected]

Monica Wicki-Bättig, Telefon Geschäft 041 939 49 79 oder privat 041 670 09 05

Schulleiterkommission/Directeurs d’école [email protected]

Christoph Schori, Telefon Geschäft 061 265 72 65

Homepage [email protected]

SIGA/FSIA = www.siga-fsia.ch und www.anaesthesiepflege.ch

Verantwortlicher Homepage [email protected]

Christian Garriz, Telefon Geschäft 01 466 10 31 oder privat 01 735 26 31

Kontaktadressen/Adresses de contact SIGA/FSIA

Für die Deutschschweiz: Pour la suisse romande:

Marcel Künzler Mariateresa De Vito Woods

Stationsstrasse 28 Glockenstrasse 12

8623 Wetzikon/ZH 3018 Bern

Telefon 043 495 24 03 [email protected]

[email protected]

Agenda

Datum date Thema/Veranstaltung thème/événement Ort lieu

24.05.–25.06.2005 2. Europäischer Anästhesiepflegekongress Weimar

(www.pzg-organisation.de)

28.10.–29.10.2005 SIGA Herbstkongress (Intensiv-, Op.- und Anästhesiepflege) Basel

10.06.–13.06.2006 8th World Congress for Nurse Anesthetists Lausanne

(www.wcna2006.ch)

Impressum:

Redaktion/Rédaction:Martin MüllerBürgerspital Solothurn4500 SolothurnTelefon 032 627 40 [email protected] HuberLuzia VetterMartin Salzmann

Inseratenannahme/Annonces:Peter SiegfriedCunzstrasse 33CH-9016 St. GallenTelefon privat 071 288 33 90Telefon Arbeitsplatz 071 494 14 [email protected]@siga-fsia.ch

Druck und Versand/Impression et envoiDruckerei Drage GmbHHohenemserstrasse 29CH-9444 Diepoldsau

Administration, Mitgliederwesen/Édition et encaissementChristian GarrizIn der Fadmatt 57CH-8902 UrdorfTelefon/Telefax 01 735 26 [email protected]

Auflage/Tirage WEMF-beglaubigte Auflage:2374 Exemplare/explaires 2004Jahrgang 28/Heft N.1/2005

erscheint/paraît (4x jährlich)

Abonnement/Abonnementfür SIGA-Mitglieder gratispour membres FSIA gratuitandere/autres SFr. 50.–jährlich/par anAusland/étranger SFr. 65.– jährlich/par an

Gerichtsstand/Fors juridiqueBern/Berne

CopyrightAbdruck oder sonstige Übernahmevon Artikeln - auch Auszugsweise -oder Illustrationen nur nach Abspra-che mit der RedaktionUne copie de ce journal, même partielle, n’est autorisée qu’aprèsaccord de la redaction

Agenda/Impressum 21

Anmeldung für Neumitglieder 22

Anmeldung für Neumitglieder SIGA/FSIAInscription comme nouveaux membres de la SIGA/FSIAIscrizione come nouvo membro della SIGA/FSIA

❐ Ich bin SBK-Mitglied, besitze den Fähigkeitsausweis für Anästhesieschwester/-pfleger und meldemich hiermit als Aktivmitglied der SIGA an.Je suis membre de l'ASI, je possède le certificat d'infirmier(-ière) anesthésiste et m'incris commemembre actif de la FSIA.Sono membro dell'ASI, con certificato di capacità d'infermiera/e anestesista, e vorrei iscrivermi comemembro attivo della SIGA/FSIA.

❐ Ich bin SBK-Mitglied, in Ausbildung an einer anerkannten Weiterbildungsstätte für Anästhesie-schwestern/-pfleger und melde mich hiermit als Aktivmitglied der SIGA an.Je suis membre de l'ASI, en formation comme infirmier(-ière) anesthésiste. Je m'incris comme mein-bre actif de la FSIA.Sono infermiere/a anestesista in formazione, membro dell'ASI, e vorrei inscrivermi come membro attivo delle SIGA/FSIA.

❐ Ich bin SBK-Mitglied und arbeite in einem Aufwachraum. Je suis membre de l'ASI, travaillant en salle de réveil. Sono membro dell'ASI e lavoro in sala risveglio.

Name / nom / Cognome

Vorname / prénom / Nome

Adresse / adresse / Indirizzo

Email

PLZ / numéro postal / Codice postale

Wohnort / domicile / città

Geburtsdatum / date de naissance / Data di nascita

Geschlecht / sexe / Sesso

Tel. privat / tél. privé / Tel. privato

Tel. Arbeitsplatz / tél. prof. / Tel. prof.

Datum / date / Data

Unterschrift / signature / Firma

Einsenden an: / envoyer à: / Inviare a:Christian Garriz, SIGA/FSIA, In der Fadmatt 57, 8902 Urdorf

Quiz für Interessierte 23

1. Welche Medikamentengruppe führt in der Anästhesie zu den häufigsten allergischen Reaktionen

Hypnotika Antihypertensiva Muskelrelaxantien Vasoaktiva Voluven

2. Welches sind Zeichen eines Laryngospasmus?

Richtig falsch

sinkende SättigungVasodilatationSteigender Spitzendruck der Beatmungsinkendes endtidalen CO2Abnahme des PlateaudruckesStridor inspiratorisch & exspiratorischKein endexpiratorisches CO2 messbar

3. Die Wirkung der Überträgerstoffe und Medikamente auf das Herz können in vier charakteris-tische Qualitäten unterteilt werden Ordne die Zahlen zu

Chronotropie 1 Betrifft die ErregungsleitungsgeschwindigkeitBathmotropie 2 Betrifft die KontraktionsfähigkeitInotropie 3 Betrifft die Veränderung der HerzfrequenzDromotropie 4 Betrifft die Fähigkeit der Erregungsbildung

4. Wie hoch ist der gesamte Sauerstoffspeicher eines Erwachsenen unter normalen Bedingungen

Der Mensch hat mehrere Sauerstoffspeicher. Diese sind:der im Blut physikalisch gelöste Sauerstoff der ans Hb gebundene Sauerstoffder Sauerstoff, der sich in der Lunge befindet

500–1000 ml 1500–2000 ml 2500–3000 ml

5. Ergänze den folgenden Text:

Aufgrund der Autoregulation bleibt die Hirndurchblutung im Bereich arterieller Mitteldrücke zwischen etwa . . . . . . . . . . . . mm Hg, unabhängig vom Perfusionsdruck, konstant. Fällt derzerebrale Perfusionsdruck ab, . . . . . . . sich die Hirnarterien entsprechend, so dass die Hirn-durchblutung konstant bleibt. Steigt der zerebrale Perfusionsdruck an, . . . . . . . . .sich die Hirn-arterien. Die Hirndurchblutung bleibt unverändert.

Quiz für Interessierte 24

Antworten

1 Hypnotika Antihypertensiva Muskelrelaxantien Vasoaktiva Voluven

2 Chronotropie 3Bathmotropie 4Inotropie 2Dromotropie 1

3 der im Blut physikalisch gelöste Sauerstoff (300 ml)der ans Hb gebundene Sauerstoff (in 100 ml Blut sind das ca. 20 ml Sauerstoff)der Sauerstoff, der sich in der Lunge befindet (ca. 400 ml)

500–1000 ml 1500–2000 ml 2500–3000 ml

4 Richtig falsch

X sinkende SättigungX Vasodilatation

X Steigender Spitzendruck der BeatmungX langsam sinkendes endtidalen CO2X Abnahme des PlateaudruckesX Stridor inspiratorisch & exspiratorisch

X Kein endexpiratorisches CO2 messbar

5 Aufgrund der Autoregulation bleibt die Hirndurchblutung im Bereich arterieller Mitteldrückezwischen etwa 50 und 150 mm Hg, unabhängig vom Perfusionsdruck, konstant. Fällt derzerebrale Perfusionsdruck ab, erweitern sich die Hirnarterien entsprechend, so dass die Hirndurchblutung konstant bleibt. Steigt der zerebrale Perfusionsdruck an, kontrahieren sichdie Hirnarterien. Die Hirndurchblutung bleibt unverändert.

ANANDIC MEDICAL SYSTEMS AG/SA

Diessenhofen – Bern – LausannePhone (+41) 0848 800 900 [email protected] (+41) 0848 845 855 www. anandic.com

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