+ All Categories
Home > Documents > Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und...

Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und...

Date post: 13-Oct-2020
Category:
Upload: others
View: 5 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
23
Amt für Umwelt und Grün... ............................... DUISBURGER UMWELTTAGE 2011 „Klimaschutz selbst gemacht“ Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und dem Amt für Umwelt und Grün Am Dienstag den 31. Mai 2011 In der Globusgesamtschule am Dellplatz
Transcript
Page 1: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

DUISBURGER UMWELTTAGE 2011 „Klimaschutz selbst gemacht“

Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa

Auftaktveranstaltung

In Kooperation zwischen

EUROPE DIRECT Duisburg und dem Amt für Umwelt und Grün

Am Dienstag den 31. Mai 2011 In der Globusgesamtschule am Dellplatz

Page 2: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

2

Inhaltsverzeichnis

I. Einführung

II. Konzeption der Veranstaltung

III. Ablauf der Veranstaltung

IV. Ergebnispräsentation

V. Qualitative Auswertung

VI. Quantitative Auswertung (fehlt noch)

Page 3: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

3

I. Einführung Die DUISBURGER UMWELTTAGE finden seit 18 Jahren in Duisburg statt und stellen für mehrere Wochen den Umweltschutz in den Vordergrund. Es werden jedes Jahr unter einen anderen Schwerpunkt Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt. Die Eröffnung der DUISBURGER UMWELTTAGE ist immer ein ganz besonderer Anlass,

den Blick auf zentrale Themen und Fragen der Umwelt zu richten. Am 31.5.2011 fand in der Globusgesamtschule am Dellplatz in Duisburg ab 18:00 Uhr die feierliche Auftaktveranstaltung der diesjährigen DUISBURGER UMWELTTAGE statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit Europe Direct Duisburg und dem Amt für Umwelt und Grün geplant und umgesetzt. Kaum ein Thema der letzten Jahre hat die öffentliche Diskussion weltweit so deutlich und nachhaltig geprägt wie der Klimawandel. Daher stehen die diesjährigen DUISBURGER UMWELTTAGE 2011 unter dem Leitmotiv „Klimaschutz selbstgemacht“. Was können wir tun, um die CO2-Emissionen zu vermeiden, die Umwelt zu schützen, das Klima zu retten, unseren persönlichen Energieverbrauch zu senken und unser persönliches Umfeld attraktiv und den Lebensstil nicht auf Kosten zukünftiger Generationen zu gestalten?

Es sind nicht nur EU, Bund, Land und Kommune an dem Prozess beteiligt, jeder Einzelne kann seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, z. B. durch die Nutzung von Solarenergie vom eigenen Dach, das Pflanzen von Bäumen oder den häufigeren Gebrauch eines Fahrrads, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Verhalten jedes Einzelnen im Alltag ist zwar nur ein sehr kleiner Beitrag für den Umweltschutz, aber ein klimabewusstes Verhalten aller Menschen im täglichen Leben hat einen großen Anteil an der Reduktion von Treibhausgasen. Daher war das Leitthema der Auftaktveranstaltung „Klimaschutz selbst gemacht – Visionen für Duisburg und Europa“. Unter diesem Motto erhielten interessierte Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines Bürgerforums die Gelegenheit ihre Visionen, Forderungen und Meinungen rund um das Thema Klimaschutz mit bedeutenden Politikern aus verschiedenen Institutionen zu diskutieren. So war je ein Vertreter aus der Europäischen Kommission, aus dem Europäischen Parlament, aus dem Landtag in Nordrhein- Westfalen und ein Entscheidungsträger aus der Stadt Duisburg vertreten.

Page 4: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

4

Im Zentrum der Diskussion und der Erarbeitung der Forderungen standen drei entscheidende Fragen, die sich jeder Teilnehmer stellen musste:

- Was können wir Bürger für den Klimaschutz tun? - Was die Kommune? - Und welche Forderungen und Visionen haben wir und was erwarten wir vom

Land NRW und der EU? Da das Thema des Klimaschutzes sehr viele unterschiedliche Facetten aufweist und man es praktisch überall im Alltag ausfindig machen kann, entstanden neun Arbeitsforen, die sich dem Klimaschutz aus verschiedenen Perspektiven hin näherten.

1. Jugend und Klimaschutz 2. Umweltschutz für das Jahr 2027 3. Welchen Beitrag können lokale Energieversorger zum Thema Klimaschutz

leisten? 4. Energieeffizienz und Ressourcenschonung 5. Klimaschutz und Verbraucher 6. Energieeffizienz und KMU 7. Klimaschutz und Mobilität 8. Klimagerechtes Essen 9. Potential energetischer Gebäudesanierung

Durch dieses möglichst große thematische Spektrum wurden alle Interessen der Teilnehmer abgedeckt und gleichzeitig viele Akteure in diesen politischen Prozess der Meinungsbildung und Artikulation mit einbezogen. Die Arbeitsforen werden von Experten aus dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben in Duisburg moderiert. Ziel der Veranstaltung ist es, eine möglichst breite Bürgerschaft in die Diskussion zu den o. g. Themenbereichen zu involvieren. Dabei sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den o. g. Themenforen bzw. Arbeitsgruppen selbstständig - unter Anleitung von Moderatoren - Vorstellungen ("Visionen"), Forderungen oder Vorschläge erarbeiten, wie die Umwelt-, Klima- oder Energieziele der Europäischen Union auf der lokalen Ebene umgesetzt werden können. Die Ergebnisse wurden im Anschluss mit den politisch engagierten Vertretern der EU-Kommission Herrn Arp, des Europäischen Parlaments Herrn Geier, sowie des Landtags NRW Herrn Engstfeld und Herrn Fehring sowie mit dem Stadtdirektor Dr. Peter Greulich diskutiert.

Page 5: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

5

II. Konzeption der Veranstaltung Schon früh entwickelte Herr Dr. Yousef, Amt für Umwelt und Grün das Hauptthema des „Klimaschutz selbst gemacht“ für die DUISBURGER UMWELTTAGE. Bei einem Treffen mit dem örtlichen Leiter von Europe Direct Duisburg, Herrn Fischer, entstand die Idee, eine gemeinsamen Veranstaltung im Rahmen der DUISBURGER UMWELTTAGE zu diesem Thema durchzuführen. Wie diese genau aussehen sollte blieb jedoch noch offen. Zur Auswahl des Veranstaltungsformats standen eine Podiumsdiskussion und ein Bürgerforum. Wegen der besonderen Thematik des Klimaschutz und weil es die Auftaktveranstaltung der diesjährigen DUISBURGER UMWELTTAGE sein sollte, entschied man sich einstimmig für das Format des Bürgerforums. Dadurch konnten die Bürgerinnen und Bürger aktiv in den politischen Prozess mit eingebunden werden und die erarbeiteten Forderungen und Visionen sollten nicht in der Ecke oder in einer Kiste verschwinden, sondern den Politikern übergeben werden. Der Klimaschutz betrifft alle, dabei spielt es keine Rolle wie alt man ist, ob man Duisburger ist oder nicht, da es ein globales Phänomen ist. Daher lag es nahe anzunehmen, dass die Bürger ein reges Interesse zeigen könnten ihre Meinung und Vorstellungen der Politik mitzuteilen. Nachdem man sich auf ein Veranstaltungskonzept geeinigt hatte, suchte man einen geeigneten Veranstaltungsort. Schon bald zeichnete sich ab, dass für eine Veranstaltung dieser Größenordnung, zu der mehr als 100 Gäste eingeladen werden sollten, die Räumlichkeiten entsprechend zur Verfügung stehen mussten. Nach einer Ortsbegehung bei der Globusgesamtschule stellte sich heraus, dass sie optimale Vorraussetzungen für die Veranstaltung hatte. So konnten die Veranstalter auf mehrere Klassenräume für die Arbeitsforen, eine geräumige und technisch gut organisierte Aula und auf einen barrierefreien Zugang auch zu den oberen Etagen zurückgreifen. Zudem zeichnet diese Schule noch ein weiteres, für die Thematik der Veranstaltung besonderes Merkmal aus. Sie ist eine „Lokale Agenda- Schule“, die unter anderen auch Klimabotschafter ausbildet. Diese Jugendlichen engagieren sich in speziellen Projekten für den Klimaschutz. Sofort machte man sich an die inhaltlicher Konzeption des Bürgerforums. So wurden bald zuerst sieben, dann neun Arbeitsforen mit je einem unterschiedlichen Schwerpunkt zum Thema „Klimaschutz- selbst gemacht“ entwickelt:

1. Jugend und Klimaschutz 2. Umweltschutz für das Jahr 2027 3. Welchen Beitrag können lokale Energieversorger zum Thema Klimaschutz

leisten? 4. Energieeffizienz und Ressourcenschonung 5. Klimaschutz und Verbraucher 6. Energieeffizienz und KMU 7. Klimaschutz und Mobilität 8. Klimagerechtes Essen 9. Potential energetischer Gebäudesanierung

Page 6: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

6

Mit der Konzeption von neun verschiedenen Themenforen konnte eine möglichst breite Mehrheit in der Bürgerschaft angesprochen werden. So vielschichtig der Begriff Klimaschutz ist, so vielseitig waren die Teilnehmer, die aus allen Kreisen der Gesellschaft stammen. Durch eine möglichst breit gefächerte Bürgerschaft konnten verschiedene Meinungen und Stellungnahmen in die Erarbeitung der Forderungen und Visionen mit einfließen. Für die Themenforen mussten entsprechende Experten für die Thematik gewonnen werden. Auf freiwilliger Basis sollten sie „ihren“ Arbeitsforen in die Thematik einführen, die Diskussion moderieren und die Erarbeitung der Forderungen anleiten. Wo es möglich war, wurden alle Moderatoren persönlich durch die Hauptorganisation aufgesucht. Neben der Vorstellung des Gesamtformates und der Idee des Bürgerforums als Auftaktveranstaltung, wurde bei jedem Treffen auch die Zielsetzung verdeutlicht. Bei diesen Gelegenheiten konnten erste Kontakte zwischen den potentiellen Moderatoren für die Arbeitsforen und der Gesamtorganisation geknüpft werden. Nachdem die einzelnen Arbeitsforen konzipiert waren und die Moderatoren für das Bürgerforum motiviert wurden, begann die eigentliche Öffentlichkeitsarbeit. Die Erstellung der Flyer, sowie der Poster übernahmen beide Kooperationspartner (Amt für Umwelt und Grün, Europe Direct) gemeinsam. Das Hauptmotiv der Veranstaltung, sowie der gesamten DUISBURGER UMWELTTAGE war ein eigens von Amt für Umwelt und Grün entwickeltes Fahrrad aus Gemüse (siehe Plakat in der Einführung). Dadurch sollte zum einen verdeutlicht werden, dass Klimaschutz durch ganz einfache Maßnahmen realisiert werden kann, und dass jeder sich am Klimaschutz beteiligen möchte. Zudem ist das Fahrrad aus Tradition ein Leitthema der UMWELTTAGE und stellt noch einmal die klare Botschaft in den Vordergrund, dass nachhaltige Mobilität nicht nur gesund, sondern auch für die Umwelt von Vorteil ist. Da das Thema des Klimaschutzes jedoch sehr breit gefächert ist mussten die erwähnten Moderatoren erst ihr Themengebiet in einen Schwerpunkt eingrenzen. Daraus wurden die benötigten Informationen für die Flyer herausgefiltert. Eine Abgrenzung der Forenthemen war auch für die Vermeidung von unnötigen Überscheidungen notwendig. So konnten auf Ergänzungen der einzelnen Arbeitsforen untereinander zielführend hingearbeitet werden. Der Text und das Layout wurden sehr oft und im enger Kooperation mit den beteiligten Moderatoren überarbeitet, bis eine fertige Version als Druckauftrag raus gegeben werden konnte. Mit diesem Teil der Öffentlichkeitsarbeit begann zudem die schwierige Teilnehmerakquise, war man am Anfang noch relativ optimistisch die für die Arbeitsforen notwendigen Bürgerinnen und Bürger zu mobilisieren, zeichnete sich in den folgenden Wochen, bis kurz vor der Veranstaltung Ernüchterung ab. Wobei die Teilnehmerakquise durch das Veranstaltungskonzept durchweg profitierte. So konnten die gewonnen Moderatoren ihrerseits ihre Verteiler und Kontakte bedienen um Teilnehmer zu werben, die Moderatoren funktionierten als Multiplikatoren. Zudem benutzen die beiden genannten Kooperationspartner ihrerseits ihre Verbindungen und Netzwerke um für eine möglichst große Teilnehmerschaft zu werben. Nach und nach trafen die Anmeldungen für das Bürgerforum ein, mal eine, mal zwei Stück pro Tag. Eine zentrale Sammelstelle wurde bei Herrn Langerwisch eingerichtet. Seine Aufgabe bestand darin die eingegangenen Anmeldungen zu sammeln, den entsprechenden Arbeitsforen zu zuordnen und mit enger Absprache

Page 7: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

7

mit den Gesamtorganisatoren abzustimmen wann eine Gruppe mit je 15 Teilnehmern gefüllt war. Zu diesen Bemühungen wurden zusätzlich weitere externe Kooperationspartner angesprochen. So gewann man weitere lokale Bildungseinrichtungen wie die Universität Duisburg- Essen und die katholische Akademie „Die Wolfsburg“ für die Veranstaltung zu werben. Zum Beispiel wurden bei Veranstaltungen dieser beiden Institutionen auf die Auftaktveranstaltung hingewiesen. Flyer und Poster machten zudem in weiteren öffentlichen Gebäuden auf das Bürgerforum aufmerksam. Auch wurde bei dem Treffen der Gesamtorganisation für die DUISBURGER UMWELTTGAE wurde das Konzept des Bürgerforums vorgestellt. Hierbei ergaben sich erste spontane Zusagen für die Auftaktveranstaltung der Umwelttage. Durch mehrere Presseaufrufe in der lokalen Zeitung und im Rundfunk konnten ebenfalls weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger für die Veranstaltung gewonnen werden. Durch alle Bemühungen kletterte die Anzahl der festen Zusagen bis kurz vor der Veranstaltung auf über 100 Teilnehmer. Für das Bürgerforum benötigten die Veranstalter noch eine Gesamtmoderatorin, einen Gesamtmoderator. Die Anforderungen waren klar abgesteckt: Es sollten zum einen fachliche Kompetenz im Bereich Umweltschutz vorhanden sein, zum anderen aber wurden ebenfalls Kenntnisse in Moderationstechniken erwartet. Durch verschiedene Auswahlgespräche die unter der Leitung der beiden Hauptorganisatoren (Herr Dr. Yousef, Herr Fischer) standen, fand man bald eine geeignete Moderatorin. Da das Veranstaltungsformat zu großen Teilen auf externe Akteure aufbaute, z.B. die Mitarbeit der Moderatoren und der Bürger, einigte man sich auf ein Moderatorenbriefing. Ziel dieses informellen Treffens war es, dass sich alle Moderatoren kennen lernten. Gleichzeitig sollten sie die Gelegenheit erhalten sich vor der Veranstaltung auszutauschen. Dabei war es schwierig einen geeigneten Termin zu finden, schließlich gelang es doch einen gemeinsamen Nenner zu finden und das Treffen fand eine knappe Woche vor der Veranstaltung statt. Allen Beteiligten wurden das Konzept und die Zielsetzung der Veranstaltung, nämlich die Erarbeitung von Forderungen und Visionen, nochmals verdeutlicht. Jeder Moderator stellte sein thematisches Konzept vor. Dadurch wurden gleich mehrere Effekte erzielt: Einerseits informierten sich die Moderatoren gegenseitig und jeder wusste was auf dieser Veranstaltung durch welchen Akteur geboten wurde. Andererseits reflektierten die Moderatoren noch einmal ihr Konzept und hatten noch genug Zeit es mit der Gesamtorganisation abzustimmen. Die Dimension des Bürgerforums wurde spätestens bei der Vorstellung der einzelnen Inhalte der Arbeitsforen allen Teilnehmern verdeutlicht, dadurch erhielten die Moderatoren ein gutes Gespür für ihre Aufgabe und Verantwortung. Weiterhin erhielten die Moderatoren einige Tipps für ihre Moderation und erlernten einige Techniken durch Herrn Dr. Scholten, einen ausgewiesenen Experten der Fort- und Weiterbildung der Stadt Duisburg.

Page 8: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

8

III. Ablauf der Veranstaltung Die Veranstaltung fand, wie eingangs erwähnt am Dienstag, dem 31. Mai in der Globus Gesamtschule in Duisburg um 18:00 Uhr, statt. Der Zeitplan für die Veranstaltung war dem Konzept des Bürgerforums etwas knapp bemessen. Nach eine kurzen Begrüßung durch den Hausherren, dem Schulleiter Herr Schoppengerd und Herr Dr. Greulich, wurden die einzelnen Arbeitsforen noch einmal kurz vorgestellt. Im Anschluss der Einführung, startete die Arbeit in den Themenforen. Die Themenleiterinnen und -leiter hatten zusammen mit ihren Teilnehmern ca. 90 Minuten Zeit, Forderungen und Visionen zu erarbeiten. Unterschiedliche Arbeitsmethoden fanden bei den einzelnen Themenforen, ob eine Power Point Präsentation, eine thematische Einführung durch anschauliche Beispiele oder die Erarbeitung der Visionen und Forderungen in Kleingruppen, auf ihre Art erarbeiteten alle Gruppen ihre Anregungen zum Thema Klimaschutz. Die Ergebnisse, wie sie im dritten Teil dieser Evaluation beschrieben wurden, präsentierten ausgewählte Teilnehmer der einzelnen Arbeitsforen um ca. 20:00 Uhr dem Plenum und dem anwesenden politischen Experten. Für die Präsentation und die anschließende Diskussion über die erarbeiteten Ergebnisse war eine Stunde Zeit angesetzt. Jedoch endete die Diskussion nicht wie erwartet um 21:00 Uhr, sondern erst ca. eine weitere Stunde später. Der lebendige Diskurs über einzelne Facetten des Klimaschutzes wollte nicht abreißen, so kamen immer wieder neue Vorschläge und Reaktionen auf die Stellungnahmen der Politiker aus dem Plenum.

Page 9: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

9

IV. Ergebnispräsentation Im Folgenden werden die einzelnen Themenforen mit ihrer Zielsetzung und den erarbeiteten Ergebnissen dargestellt. Wo es möglich war, wurden die einzelnen Punkte nach ihren politischen Adressen sortiert. Arbeitsgruppe 1 Thema: Jugend und Klimaschutz Moderatoren: Jeannine Lehmann / Universität Duisburg- Essen

Jörg Langerwisch / Universität Duisburg- Essen Dieses Forum wurde speziell für Jugendliche konzipiert. Mit dem Hintergrund, dass die Veranstaltung an der Globusgesamtschule in Duisburg stattfand, sollten auch die Jugendlichen dieser und weiterer Schulen die Möglichkeit erhalten zu sagen, was sie beim Thema Klimaschutz bewegt.

In diesem Forum behandelten die Teilnehmer konkret das Thema der Mülltrennung. Mit einfachen praxisnahen Beispielen führten die beiden Moderatoren die Schüler in die Thematik ein. So wurde ein leeres Altglas, ein altes Handy, eine alte Zeitung und weitere verwertbare Gegenstände den Schülern vorgestellt. Sie sollten erklären in welche Mülltonne die jeweiligen Gegenstände gehören. Indem die Moderatoren die

Jugendlichen zur Mitarbeit anspornten, weckten sie ihr Interesse an der Thematik und gestalteten die Diskussion lebendig. Die Jugendlichen erarbeiteten nach dieser ersten Einführung ihre Forderungen und Visionen auf sehr kreative Art und Weise. So entstanden folgende Anregungen die durch engagierte Jugendliche aus der Gruppe im Gesamtplenum den anwesenden Politikern vorgestellt wurden: Europäische Union Noch immer wächst Europas Abfallberg. Pro Jahr fallen in der EU knapp 1,3 Milliarden Tonnen Müll an – Tendenz steigend. 10 Prozent beträgt mittlerweile die prognostizierte Zuwachsrate, und unter den Mitgliedsstaaten bestehen immer noch gewaltige Unterschiede bei der Entsorgung. Deshalb ist die EU aufgerufen folgende Förderungen zu realisieren:

- Ein Verbot für unnötige Verpackungen - Ein schärferes Vorgehen gegen illegalen Müllhandel - Einheitliche Auflagen für Mülldeponien mit permanenter Kontrolle - Verringerung der Emission aus der Abfallbeseitigung durch Ausbau der

Abfallverwertung

Page 10: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

10

Land NRW - Erstellung nationaler Abfallvermeidungsprogramm - Erstellung von nachhaltiges Entsorgungskonzept für den Sondermüll - Förderung von mehr Informationen zum Thema Mülltrennung vor allem an

Schulen Stadt Duisburg Unserer Stadt soll sauberer werden durch:

- Müllpolizei - Müllsündern auf der Spur - Einführung von Ordnungsstrafen für Müllsünder in der Öffentlichkeit - Förderung von Mülltrennung in öffentlichen Gebäuden und Freiflächen - Anweisungen zur richtigen Mülltrennung an Mülltonnen - Einführung von stärkere Sanktionen an Schulen für „Müllsünder“, egal ob

Schüler oder Lehrer - Erstellung eines Entsorgungskonzept für Müll in Problemvierteln

Page 11: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

11

Arbeitsgruppe 2 Thema: Umweltschutz für das Jahr 2027 Moderator: Arne Lorz / Leiter der Projektgruppe Duisburg2027 Angeleitet durch das Stadtentwicklungsprojekt Duisburg2027 der Stadt Duisburg lag in diesem Arbeitsfore der Fokus auf die zukünftige Entwicklung der Stadt. Da das Projekt auch eine Komponente mit dem Bereich Umwelt hatte, wurde das Duisburg2027 Projekt in das Veranstaltungskonzept integriert. Daher wurden im Rahmen dieses Arbeitsfore die Ausarbeitung der Ziele des Duisburg2027 Projektes im Bereich Umwelt entwickelt. Darüber hinaus standen Themen wie ein frisches Stadtklima und Umweltschutz für ein gesundes Leben auf der Agenda. Der Leiter der Projektgruppe Duisburg2027, Herr Lorz, Amt für Planung und Stadtentwicklung, übernahm gleichzeitig die Moderation der Arbeitsfore. Folgende Forderungen und Visionen wurden erarbeitet: Mobilität

♦ Neue Energien nutzen und damit Autoabgase reduzieren ♦ Durchgangsstraßen umleiten ♦ Eigenes Mobilitätsverhalten überprüfen: Mehr Rad fahren oder das Auto öfter

stehen lassen, häufiger zu Fuß gehen, Benutzung von ÖPNV ♦ E- Mobility, wenn kein Verzicht auf Auto möglich ♦ Kfz mit Filter kaufen gl. Elektroautos ♦ Angepasstes Autofahren ♦ Fahrgemeinschaften bilden Verkehrsregulierung

♦ Sinnvollere Regelung für LKW ♦ Autofreie Tage einführen (wie damals Sonntags) ♦ Lärmschutz mit Sinn und Verstand ♦ Bessere Abstimmung in Land und Gemeinden bezüglich Lärmschütz, ÖPNV... ♦ Mehr 30er Zonen oder Spielstraßen einführen ♦ Abschaffung der Pendlerpauschale ♦ Einführung von Verkehrsberuhigung durch 20er Zonen ♦ Sinnvollere Verkehrsführungen „Grüner Abbigepfiele“ ♦ Bau von Lärmschutzwällen an Autobahnen und Bahnstrecken ♦ Vorschriften für Ausgestaltung von Fahrzeugen ♦ Kontrolle von Eisenbahnwagons (ähnlich wie der TÜV beim Autos) Infrastrukturen schaffen für Umweltfreundlich Mobilität

♦ Mehr Flexibilität beim ÖPNV - Zeitliche Taktanpassung beim ÖPNV ♦ Bezahlbare / Zumutbare VRR / ÖPNV – Tarife ♦ Ausbau innerstädtische Radwege ♦ Mehr Radabstellplätze ♦ Belebung der Innstadt � wächst Lust auf Einkaufen zu Fuß / per Rad

Page 12: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

12

♦ Die Stadt fahrrad- und fußgängerfreundlich gestalten (Ampelschaltung , Radwege)

Grüngestaltung:

♦ Klimabewusste Gestaltung privater Gartenanlagen ♦ Mehr Bäume pflanzen, wenn die Gelegenheit vorhanden ist ♦ Baumpflanzen vorschlagen Regenerative Energien und Energieeffizienz

♦ Umsteigen auf regenerative Energien, Solaranlagen, Photovoltaik ♦ Energieeffiziente (Haus-) Geräte kaufen ♦ Verhalten im Haushalt : Lüftungsverhalten, Ausschaltbarer Mehrfachstecker,

Gerätekauf ♦ Möglichst wenig heizen: Auf Effizienz achten, umsichtig sein bei der

Temperatureinstellung ♦ Heizung auf den neusten Stand bringen (Gasheizung statt Ölheizung ) ♦ Heizung nach Bedarf regeln Lärmvermeidung

♦ Als Projektleiter: Gebäude, Lärmschütz, Verkehrsströme effektiv planen ♦ Als Architekt: Ruhige Nutzungen vom Lärm weg planen; Schallschutz ♦ Lärm im Privatenbereich: Lautes Radio, Motorrad, Rasenmäher, ♦ Einsatz von Anti-Abrollgeräusch-Reifen Konsumverhalten: Bereit auf (Alltags-) Umstellung sein und zum Verzicht (auch auf Ästhetik wie bei Windkraftanlagen) ♦ Bewusster Konsumieren � weniger Luftbelastung etc. ♦ Beim Einkauf auf regionale Produkte von nachhaltig wirtschaftenden Firmen

achten ♦ Lebensmittelkauf nach Saison + Region ♦ Ernäherung: aus regionalem Anbau, fleischarm ♦ Produkte kaufen, die nachhaltig produziert sind Politische Engagement

♦ Beobachtungen von Emissionen (Industrie) melden ♦ Bürgernähe beim Umweltschutz suchen ♦ Ratsbeschlüsse: Bürgerbeteiligung - > neues Vertrauen in Politik Vorgaben zum ökolog. Bauen (mit Augenmaß)

♦ Planung von Wohnlagen nach ökologische und sozialen Kriterien ♦ Wohngebiete und Industrie entzerren – dafür rechtliche Rahmen schaffen und

ausschöpfen ♦ Wesentlich stärkere Begrünung und Baumpflanzung ♦ Grünere, durchgehende Fahrradwege durch kleinere grüne Straßen

Page 13: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

13

Umweltbildung verbessern

♦ Forschung intensivieren ♦ Lehrpläne an Thema „Urbane Nachhaltigkeit anpassen (Hochschulbildung) ♦ Schulen für umweltbewusstes Handeln gewinnen ♦ Wettbewerbe zum Umweltschutz ausschreiben Alternative Industrie Politik

♦ Grenzwerte anpassen auch bei Altanlagen durchsetzen ♦ Industrie in die sog. Umweltschutzzonen einbeziehen ♦ Unternehmen mehr motivieren ökologisch und gesellschaftlich verantwortlich zu

handeln Kooperation der administrative Ebenen

♦ Stadt: Kooperation der Aufgaben verbessern ♦ Stadt: Interkommunale Zusammenarbeit ♦ Transparenz bei Energie / Konsumberatungsstellen (Wo finde ich was auf einem

Blick)

Page 14: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

14

Arbeitsgruppe 3 Thema: Welchen Beitrag können lokale Energieversorger zum

Klimaschutz leisten? Moderator: Bertholt Rohde /Stadtwerke Duisburg AG Durch die aktuelle Diskussion in der Energieversorgung wurde auch ein Fokus auf

Energieeinsparungen gesetzt. So behandelte die dritte Themengruppe die Energieeinsparung als Kernaufgabe der Energiewirtschaft und stellte das e² Programm der Stadtwerke Duisburg AG zum Klimaschutz vor. Mit den Stadtwerken Duisburg konnten die Organisatoren des Bürgerforums mit Herrn Rohde einen kompetenten Partner zum Thema Klimaschutz gewinnen. Zusammen mit den Teilnehmern wurden die folgenden

Forderungen und Visionen unterteilt in die drei Kategorien EU, Land und Kommune aufgestellt: Europäische Union

- Förderung der Entwicklung von Solarautos bzw. 1 Liter Autos - Förderung von mehr Elektroautos und Tankstellen

Stadt Duisburg/ Land NRW

- Bespielnehmen am Freiburg-Modell (5,000) Vauban ist ein sozial-ökologischer Modellstadtteil auf einem ehemaligen Kasernengelände in Freiburg mit jetzt 5000 Bewohnern. Er ist der kinderreichste Stadtteil Freiburgs, geprägt durch eine vielseitige Architektur mit hohen Umweltstandards: Niedrigenergie- Passivhaus und Plusenergiebauweise, Solaranlagen und begrünten Dächern, Regenwassernutzung.

- Förderprogramme für den Ausbau von Fotovoltaikanlagen, Geothermie, Wärmedämmung, Blockheizkraftwerken

- Fotovoltaikanlagen auf jedes Gebäude in Deutschland - Vernetzung von Energieerzeugern, virtuelles Kraftwerk - Vorgaben der Energieeffizienz bei Altbauten vereinfachen - Fördermaßnahmen für private Bauherren

Weitere Konzepte und Ideen, die bereits durch die Stadtwerke verfolgt werden:

- Mehr Öffentlichkeitsarbeit / Bewusstsein wecken - Verstärktes lokale Energien/ Ressourcen nutzen - Einführung von intelligenten Wärme-/ Stromzählern - Mehr Abwärmenutzung aus Industrie und Kläranlagen - Gründung Bürgerforum Runder Tisch - Einführung von Tarifsteigerung bei Mehrverbrauch

Page 15: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

15

Arbeitsgruppe 4 Thema: Energieeffizienz und Ressourcenschonung Moderator: Prof. Dr. Ing. Gunnar Still /Thyssen Krupp Steel Europe AG

In der Entscheidung über den Veranstaltungsort standen für die Option einer Podiumsdiskussion die Räumlichkeiten von Thyssen Krupp Steel Europe zur Verfügung. Da jedoch das Veranstaltungsformat geändert wurde, entschied man sich nicht auf die angebotenen Räumlichkeiten zurückzugreifen. Dennoch wurde dieser für die Industrie und für den Klimaschutz so wichtige Akteur mit in das Konzept

integriert. Unter der Moderation von Prof. Dr. Still von der Thyssen Krupp Steel Europe AG wurde die Thematik eines nachhaltigen Umganges mit Rohstoffen für Verbraucher und die Industrie erörtert. Auch die Idee der Abwärme von Industrieanlagen für private Haushalte stand zur Diskussion, daher ergeben sich folgende Forderungen und Visionen: Europäische Union

- Vernetzung der Stromleitungssysteme (Stromnetze) auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene stärken

- Forschung und Informationsstützung à mehr Aufklärung - „best available technic“ forcieren

Land NRW

- Risikoteilung bei innovativen Produkten - Forschung und Informationsstützung à mehr Aufklärung - Arme Stadt/ arme Bürgerinnen und Bürger - Die Einrichtung von mehreren kleineren Initiativen wie den Klimatisch

unterstützen - Schulfach „Nachhaltigkeit“ einführen

Stadt Duisburg

- Die Einrichtung von mehreren kleineren Initiativen wie den Klimatisch unterstützen

- Verstärkter Austausch/ Vernetzung von Betrieben - Potentiale der nachhaltigen Forschung energetisch nutzen - Innovative Produkte - Informationen besser streuen

Auch hier wurden noch ergänzende Punkte angeführt, wie zum Beispiel:

- die Einrichtung einen Runden Tisches mit dem Thema der Stahlindustrie 2050, - oder der Förderung „Innovation city“ für Duisburg.

Page 16: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

16

Arbeitsgruppe 5 Thema: Klimaschutz und Verbraucher Moderatoren: Dipl.-Ing. Heinz-Eberhard Stapelmann/ KlimaTisch Duisburg Als Verbraucher spielt der Mensch ein bedeutende Rolle beim Thema Energieeinsparung. Ob im Haushalt bei der Arbeit oder bei der Freizeitgestaltung kann der Einzelne konkret zur Energiensparung beitragen. Hier steht die Frage wie können die EU, der Bund, das Land NRW oder die Kommunen dabei helfen? Nach der Maxime „Gebrauchen, nicht Verbrauchen“ stellten die Teilnehmer des Arbeitsforum folgende Kernforderungen: Die Politik der kurzen Wege zwischen EU, Bund, Länder und Kommunen soll umgesetzt werden bei:

- der Erzeugung - dem Transport - dem Verbrauch -

Auf der Seite der Verbraucher: - Information - Kommunikation - Netzwerke

Unter dem Punkt der Nachhaltigkeit wurden Forderungen verfasst:

- Anbau natürlicher Rohstoffe ohne Raubbau aus der Natur - Rohstoffe der Spekulation entziehen (Marktpreise)

Im Allgemeinen wurde abschließend die Forderung der Entwicklung massentauglicher/ bezahlbarer Steuerungssysteme für Haushalte (Heizung, Strom und Energie) angeführt.

Page 17: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

17

Arbeitsgruppe 6 Thema: Energieeffizienz und KMU Moderator: Dorothee Meier /B.A.U.M. Consult GmbH Die klein- und mittelständischen Unternehmen standen bei diesem Arbeitsfore im Vordergrund. Hierbei lag der Fokus darauf welche Ideen und Vorstellungen die KMU für den Klimaschutz haben. In einem nächsten Schritt wurde aufgezeigt welchen Beitrag das „Ökoprofit“ Netzwerk in NRW dazu leisten kann. Im weiteren Verlauf der Diskussion stellte Frau Meier in ihrer Moderation exemplarische Initiativen und Projekte einzelner KMU zum Thema Energieeffizienz in NRW vor. Unter dem Leitsatz, dass die Unternehmen CO2 neutral Arbeiten und Handeln müssen und werden, stehen die erarbeiteten Forderungen und Visionen in einem nachhaltigen und klimafreundlichen Fokus. Europäische Union

- Eine „Energie- Wiki“ auf EU- Ebene einführen - Branchenspezifische Standards schaffen, entwickeln, vorgeben

Land NRW /Bund

- Förderprogramme einfacher und verständlicher gestalten - Kostenlose Initialberatung für KMU - Entwicklung eines Gütesiegels „CO2 Neutral NRW“ - Abschreibung für Energiesparmaßnahmen

Stadt Duisburg

- Mehr öffentlichen Raum und „best practise“ Beispiele vorstellen und zur Verfügung stellen

- Mehr Kommunikation des Umweltmanagement der Stadt Duisburg - Schaffung einer Koordinierungsstelle für Umweltaktionen aller Unternehmen - Schaffung einer Energie- Hotline (Callcenter)

Page 18: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

18

Arbeitsgruppe 7 Thema: Klimaschutz und Mobilität Moderator: Michael Kleine- Möllhoff /Allgemeiner deutscher Fahrrad- Club

(ADFC) Ein zentraler Akteur der DUISBURGER UMWELTTAGE ist der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der diesen Arbeitsfore gestaltete. In der Diskussion gingen die Teilnehmer der Frage nach, wie Mobilität und der Klimaschutz zusammen passen. Es wurden bisher existierende Strategien vorgestellt und durch die Erarbeitung der gewünschten Forderungen und Visionen durch neue Ideen und Konzepte erweitert. Ausgehend von den vorgestellten drei Leitfragen gliederten die Teilnehmer dieses Forums ihre Forderungen und Visionen wie folgt: Was können die Bürger für den Klimaschutz tun?

- Regionales einkaufen - Weniger Auto nutzen

Was kann die Kommune tun?

- Ausbau eines qualitativen guten ÖPNV - Erstellung eines umfassendes Radverkehrskonzept und dessen Vermarktung - Intelligente und Teilnehmer/innen gerechte Verkehrssteuerung und

Verkehrsgestaltung Was können das Land und die EU tun?

- Förderung des ÖPNV - Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene und auf das

Wasser - Verursachengerechte Kostenverteilung

Page 19: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

19

Arbeitsgruppe 8 Thema: Klimagerechtes Essen Moderatoren: Jutta Jussef/ Sophie- Scholl- Berufskolleg Duisburg

Isabella Sliwka/ Sophie- Scholl- Berufskolleg Duisburg Diese Themenforum entstand anders als die zuvor beschriebenen Foren bei einem

Telefonat der zuständigen Organisatoren über eine andere Veranstaltung. In diesem Themenforum wurde der Fokus für den Klimaschutz ganz eng bei dem Verbraucher gelegt. Durch den Konsum bestimmt jeder Bürger die Verhältnisse auf dem Markt. Daher war es besonders in dieser Gruppe ein Anliegen der zuständigen Organisatorinnen, auf das Klimaverhalten der Verbraucher aufmerksam zu machen.

Dabei wurden einige Problemfelder aufgezeigt, wie z.B. die Flächenzerstörung durch Rodung. Auch wurden die so genannten Bio-Produkte genauer auf ihre Umweltfreundlichkeit untersucht. Mit einer nachweisbaren CO2 Bilanz ausgewählter Lebensmittelgruppen wurden den Teilnehmern dieses Forums die Bedeutung des Lebensmittelkonsums für den Umweltschutz näher gebracht. Daher wurden die nachfolgenden Forderungen und Visionen erarbeitet: Europäische Union

- EU- Politik sollte nur nachhaltige Projekte fördern - EU- Richtlinien im Agrarsektor kritisch im Sinne der Nachhaltigkeit reflektiert

werden - EU- Siegel für Klimafreundliches Essen entwerfen und konsequent als

geprüftes Siegel vergeben - EU- Kampagne „Klimafreundliches Essen“ finanziell fördern

Land NRW

- Lehrpläne ändern- Ernährungswissenschaft als Pflichtfach - Mehr Bewusstsein und Bereitschaft den Klimaschutz in den Fokus zu nehmen - Für mehr Verbraucherschutz sorgen - Vermarktung für regionale und saisonale Lebensmittel durch das

Umweltministerium fördern Stadt Duisburg In städtischen Einrichtungen:

- Klimagerechtes Essen empfehlen (anordnen?) und in städtischen Einrichtungen einführen

- Bonusverleihung bei konsequenter Umsetzung - Aufklärung über diverse Medien

Page 20: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

20

- Schulung des Personals (nur Fachkräfte) - Alte Bürger/innen mit Erfahrung in der regional-saisonalen (klimagerechten)

Küche unterstützen und Kinder /Jugendliche beim Kochen lernen - Modellprojekt „Klimagerechtes Essen“ durch Stiftungen fördern - Städtische Projekte als Vorbilder umsetzen

Page 21: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

21

Arbeitsgruppe 9 Thema: Potential der energetischen Gebäudesanierung Moderator: Dipl. Baubiologe Wolfgang Herbers, Naturbau- International Der letzte Arbeitsfore befasste sich mit dem Schwerpunkt einer umweltfreundlichen Gebäudesanierung. Dabei stellte der zuständige Moderator, Herr Herberes, von Naturbau-International die verschiedenen Möglichkeiten vor. Unter anderem zeigte er entsprechende baubiologische Maßnahmen zur Energieeinsparung auf. Zusammen mit den Teilnehmern des letzten Arbeitsfore wurden folgende Visionen und Forderungen aufgestellt: Europäische Union

- Fördermittel für baubiologische Sanierungen bereitstellen - In Absprache mit europäischen Nachbarn prüfen wie weit sie sind, ob sie

bereits Richtlinien haben, die mit unseren übereinstimmen Land NRW

- Überregionale Zusammenarbeit - Bürgerbefragung - Fördermittel nutzen - Werbung - Aufklärung - Präsentationen

Stadt Duisburg

- Die eigene Verwaltungsgebäuden baubiologisch sanieren - Aufbau eines “Demohauses“ - Stadtteilrestaurierung - Fördermittel nutzen

Page 22: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

22

V. Qualitative Auswertung Abschließend bleibt festzuhalten, dass das Motto der Veranstaltung „Klimaschutz selbst gemacht“ in der Erarbeitung der erwünschten Forderungen und Visionen durchweg erfüllt wurde. Durch die engagierte Diskussion zeichnete sich das Kernelement der Veranstaltung noch einmal deutlich ab: Die Bürger erhielten die Möglichkeit die Themen, die sie bewegten, in denen sie Forderungen und Visionen hatten, der Politik aktiv in einer Diskussion mitzuteilen. Die feiwillige Teilnahme und die intensive Gruppenarbeit bilden zudem noch das Besondere an diesem Veranstaltungsformat. Was an diesem Abend zählte waren neben den erarbeiteten Forderungen und Visionen, die zentral für die Politiker im Fordergrund standen, auch das aktive Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Dabei ist auch auf der anderen Seite der große Einsatz sämtlicher Moderatoren zu erwähnen. („Sehr gute Moderation in Gruppe 2/ Die Referenten und Moderatoren haben hervorragend gearbeitet, Gruppe 8.“) Zusätzlich stand auch die Integration der verschiedensten Akteure im zentralen Mittelpunkt, ob jung oder alt, der persönliche Hintergrund spielte an diesem Abend keine Rolle, da alle Akteure der Veranstaltung das selbe Ziel verfolgten. („Die Jugendlichen haben gut gearbeitet“) Dadurch zeigt sich, dass diese Form der Einbindung interessierter Bürgerinnen und Bürger in den politischen Prozess der Willensbildung ein großer Schritt zu einer Demokratie mit verstärkten Partizipationsmöglichkeiten ist. Jedoch muss an dieser Stelle abschließend bewertet werden, dass der Arbeitsaufwand für die Konzeption dieser Veranstaltung enorm ist. Zahlreiche Akteure müssen gewonnen werden um die Veranstaltung zu organisieren und mitzugestalten. Zudem ist eine Grundvoraussetzung für dieses Format, eine aktive und bereitwillige Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger. Auch in diesem Gesichtspunkt liegt die Gefahr einer solchen Veranstaltung, denn sie basiert im Wesentlichen auf der Mitarbeit von engagierten Teilnehmern, die sich freiwillig Gedanken um ein bestimmtes Thema machen. Bleiben diese Teilnehmer aus, ist die Veranstaltung durch das beschriebene Konzept eines Bürgerforums nicht realisierbar. Daher ist die Teilnehmerakquise der zentrale Kern, der das Gelingen einer solchen Veranstaltung auszeichnet. In diesem Fall war es bis kurz vor der Veranstaltung nicht sicher, ob man die gewünschte Teilnehmerzahl erreicht. Doch während der Auftaktveranstaltung kamen zusätzlich noch einmal über 25 Bürger, die sich spontan vor Ort für ein Themenforum eingetragen haben. Zwar wurde pünktlich bis zum Beginn der Veranstaltung knapp 100 feste Zusagen aufgelistet, aber durch die zusätzliche spontane Beteiligung der Bürger konnte das Ziel der Teilnehmerakquise übertroffen und verfestigt werden. Der Weg der Akquise verlief über diverse Pressemitteilungen, sowie die Verwendung der Netzwerke aller beteiligten Akteure und der simple Aushang von Flyern und Plakaten in öffentlichen Gebäuden. Von einer wissenschaftlichen Betrachtung bleibt abschließend zu sagen, dass das Format dieser Veranstaltung dem klaren Prinzip der Bottom-up Strategie folgt. Indem man die Bevölkerung aktiv mit einbindet, erhalten die umgesetzten

Page 23: Amt für Umwelt und Grün - Duisburg · Regionales Bürgerforum Duisburg Visionen für Duisburg und Europa Auftaktveranstaltung In Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg und

Amt für Umwelt und Grün... ...............................�

23

Forderungen und Visionen in politische Maßnahmen eine ganz neue Dimension der Legitimation. Sie wurden an der Basis der Politik erarbeitet und bringen dadurch den oft zu unverständlichen Prozess der politischen Willensbildung den Bürgern näher. Gerade die politische Kommunikation mit europäischen Themen kann mithilfe dieses Veranstaltungsformates verbessert werden. Der bereitwillige Dialog zwischen Politik und Bürgerschaft in der Erarbeitung von Forderungen und Visionen zeichnet diese Veranstaltung aus. Bei strittigen Themen, von dem alle Bevölkerungsschichten betroffen sind, wie z.B. dem Klimawandel, oder massive Sparprogramme, ist es von entscheidender Bedeutung für den politischen Diskurs, diesen so eng wie möglich an der Basis der Demokratie zu führen. Einrichtungen und Institutionen, die die Politik und ihre Entscheidungsträger den Bürgerinnen und Bürger näher bringen und sie aktiv mitbeteiligen, gewinnen dadurch einen unschätzbaren demokratischen Wert. Daher ist es empfehlendwert dieses Veranstaltungsformat auch zukünftig in dieser Form trotz einer schwierigen Teilnehmerakquise zu verwenden.


Recommended