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AMD vs. Intel - Ausarbeitung zur Präsentation - Hochschule Bremen Fachbereich Elektrotechnik und Informatik Studiengang Technische Informatik Rechnerstrukturen, Labor (RST-L) Prof. Dr. Thomas Risse Wintersemester 2007/ 08 Vorgelegt von: Christoph Bartels, 15 26 10 Christian Dinter, 15 45 58 Martin Lange, 15 30 90 20.12.2007, Bremen
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AMD vs. Intel

- Ausarbeitung zur Präsentation -

Hochschule Bremen

Fachbereich Elektrotechnik und Informatik

Studiengang Technische Informatik

Rechnerstrukturen, Labor (RST-L)

Prof. Dr. Thomas Risse

Wintersemester 2007/ 08

Vorgelegt von: Christoph Bartels, 15 26 10

Christian Dinter, 15 45 58

Martin Lange, 15 30 90

20.12.2007, Bremen

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...............................................................................................................................2

1. Einführung ..................................................................................................................................3

1.1. Firmenbeschreibung (AMD) ................................................................................................3

1.2. Firmenbeschreibung (Intel) ..................................................................................................4

2. Architekturbeschreibung .............................................................................................................6

2.1. Beschreibung der K8 Architektur .........................................................................................6

2.2. Ausblick auf die K10 Architektur ........................................................................................8

2.3. Core-Beschreibung ..............................................................................................................9

2.4. Ausblick auf die neue Core-Generation (Penrym) .............................................................. 12

3. Hauptspeicher (RAM)- und Chipsatz-Anbindung ...................................................................... 13

3.1. Speicher-Adressierung / -Verwaltung ................................................................................ 13

3.2. AMD K8 (Athlon 64 X2) ................................................................................................... 14

3.3. Intel Core (Core 2 Duo) ..................................................................................................... 15

3.4. Gegenüberstellung ............................................................................................................. 16

4. Cache und TLBs ....................................................................................................................... 19

4.1. Level 2 Cache .................................................................................................................... 19

4.1.1. Gegenüberstellung Level 2 Cache .............................................................................. 19

4.2. Level 1 Cache .................................................................................................................... 20

4.3. Translation Lookaside Buffers (TLBs) ............................................................................... 21

5. Prefetching ................................................................................................................................ 22

5.1. AMD K8 (Athlon 64 X2) ................................................................................................... 22

5.2. Intel Core (Core 2 Duo) ..................................................................................................... 23

6. Benchmarks .............................................................................................................................. 24

6.1. CPU-Performance: SPEC CPU 2000 ................................................................................. 25

6.2. Speicher: Sciencemark ....................................................................................................... 28

6.3. Analyse: SunGard ACR ..................................................................................................... 29

6.4. Rendering: 3ds Max 8 ........................................................................................................ 30

6.5. System-Performance: BAPCo Sysmark 2004 SE ............................................................... 32

6.6. Energieverbrauch............................................................................................................... 34

6.7. Ausblick in die Zukunft ..................................................................................................... 35

6.8. Resümee ............................................................................................................................ 38

Quellenverzeichnis ........................................................................................................................... 40

Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................................... 43

Tabellenverzeichnis .......................................................................................................................... 43

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1. Einführung

Diese Ausarbeitung vergleicht den Aufbau und im Besonderen die Speichertechnologien (Anbindung

und Schnittstellenaufbau) der jeweils aktuellen Mikroprozessorarchitektur von Intel und AMD. Die

beiden miteinander konkurrierenden Architekturen sind in diesem Fall die K8-Architektur von AMD

und die Core-Architektur von Intel. Diese Dokumentation gliedert sich in mehrere Teile, zunächst

werden die beiden Kontrahenten vorgestellt und der wesentliche Aufbau der beiden

Mikroprozessorarchitekturen erklärt, um die anschließende Detailerklärung der Speicheranbindung

und -technologie einordnen zu können. Außerdem wird auf die Änderungen der nachfolgenden

Architekturen bzw. Versionen eingegangen. Den Abschluss bilden einige Benchmarks, die deutlich

machen, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Ansätze mit sich bringen.

1.1. Firmenbeschreibung (AMD)

Die Firma AMD (Advanced Micro Devices) wurde im Jahre 1969 gegründet und produzierte zunächst

Schieberegister, Speicherbausteine und Mikroprozessoren. 1979 erwarb AMD eine Lizenz von Intel

zur Herstellung von 8086- und 8088-Prozessoren. Infolgedessen produzierte AMD eigene Nachbauten

von Intel-Entwicklungen, so wurde beispielsweise ein 80286 Nachbau als Am286 von AMD

vertrieben. [vgl. AMD08, AMD07]

Im Jahre 1986 kündigte Intel den Vertrag, der diese Praxis erlaubte und AMD reagierte mit einer

Klage, aus der sich ein Rechtsstreit um die Lizensierung von Prozessormodellen entwickelte.

Aufgrund des schwebenden Verfahrens konnte AMD noch 80386 und 80486 Modelle entwickeln und

war erst nach Jahren in der Situation, eine eigene Prozessorlinie produzieren zu können.

[vgl. AMD08, AMD07]

Diese erste eigene moderne Mikroarchitektur war der K5, diese konnte allerdings erst 1996 vorgestellt

werden, da die Entwicklung einer Mikroarchitektur einiges an Ressourcen und Zeit kostet. So war der

K5 aufgrund der späten Markteinführung nie eine echte Konkurrenz für den Intel Pentium. Erst der

Nachfolger, die K6 Architektur (1997), brachte AMD einen Riesensprung nach vorn im Rennen um

den schnellsten x86 Prozessor. Diese neue Architektur basierte auf einem Model der kurz zuvor

übernommenen Firma NexGen, diese wurde zunächst um die MMX Befehle und in einem nächsten

Entwicklungsschritt (K6-2, 1998) um die eigene SIMD Erweiterung 3Dnow! erweitert.

[vgl. AMD08, AMD07]

1999 wurde eine weitere Variante des K6 entwickelt, der K6-III. Dieser bestand eigentlich nur aus

einem K6-2 mit einem integrierten 256KB L2-Cache. Zwar brachte dies einen großen

Geschwindigkeitsvorteil, jedoch wurde der Die extrem groß und somit sehr teuer in der Fertigung. Der

letzte Nachfolger als K6 basiert eben aus diesem Grund wieder auf dem K6-2 und wurde K6-2+

genannt, dieser wurde bereits in 0,18µm gefertigt. [vgl. AMD08, AMD07]

Der Nachfolger des K6 wurde der K7, dieser war erstmals dem Konkurrenten, Intels Pentium III

technisch überlegen und so konnte AMD den ersten x86-Prozessor veröffentlichen der die 1GHz

Marke durchbrach. Möglich wurde dies auch durch die neuen Fabriken in Dresden, denn hier konnte

erstmals ein AMD Prozessor ohne grössere Fertigungsprobleme gebaut werden.

[vgl. AMD08, AMD07]

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Schließlich wurde 2003 der K8 veröffentlicht. Mit dieser neuen Architektur stellte AMD die erste vor,

die mit einer 64Bit Technologie arbeitet. Diese Architektur wird, in der neusten Ausprägung, in dieser

Ausarbeitung näher vorgestellt und mit Intels Core-Architektur verglichen. [vgl. AMD08, AMD07]

1.2. Firmenbeschreibung (Intel)

Die Intel Corporation, 1968 gegründet, konzentrierte sich bis Anfang der 80er Jahre zunächst auf den

Markt der Speichertechnologien. Zwar entwickelte Intel bereits 1974 den 8080, einen der ersten

vollwertigen Mikroprozessor; der Speichermarkt, insbesondere DRAM, blieb jedoch bis zu einem

starken Umsatzeinbruch um 1983 das Kerngeschäft. [vgl. INT08, INT07d]

Hiernach wurden die Mikroprozessoren zu dem Standbein des Konzerns. Hier sticht insbesondere die

x86er Prozessorfamilie hervor, die durch eine geschickte Lizenz und Markenpolitik zu einer der am

weitesten verbreiteten Prozessorfamilien der Welt gehört und Intel eine marktbeherrschende Stellung

im PC-Prozessoren-Sektor verschaffte. Zwar wurden die x86 Prozessoren im Wesentlichen von Intel

entwickelt, jedoch auch von AMD vertrieben. Dies wurde ermöglicht durch eine von Intel vergebene

Lizenz, die 1986 gekündigt wurde. [vgl. INT08, INT07d]

Wichtige Vertreter waren 1985 der i386DX, der erste 32Bit Prozessor der Reihe und 1989 die

Weiterentwicklung i486DX mit integriertem L1-Cache und einem ebenfalls integriertem

mathematischen Coprozessor (FPU). Die beiden Serien liefen lange parallel, da die Kosten für einen

486er Prozessor bis zu 6000 US-Dollar betrugen und diese somit nicht für Privatanwender

erschwinglich waren. Im Laufe der Entwicklung wurden die Caches beider Reihen vergrößert und die

Taktraten erhöht. [vgl. INT08, INT07d]

Erst 1993 wurde mit dem Pentium eine grundlegend neue Architektur veröffentlicht. Diese gilt als

erste, superskalare CISC-Architektur der Welt und verfügte über eine echte, parallel arbeitende,

Pipeline. Trotz Startschwierigkeiten mit der 486er Konkurrenz im eigenen Haus hielt Intel an der

jungen Architektur fest und entwickelte sie konsequent weiter. So folgte 1994 eine

multiprozessorfähige Version und später der Pentium MMX. Letzterer verfügte als erster x86-

Prozessor über eine SIMD-Erweiterung zur Verarbeitung großer Integerdatenmengen, wie sie bei

Video/Audio oder Bild- Verarbeitung anfallen. [vgl. INT08, INT07d]

Am Ende der Pentium-1 Reihe stand Intel bei einer Taktrate von 233MHz (Desktop) bzw. 300MHz

(Mobil). Der nächste Entwicklungsschritt war der Pentium Pro (P6), er verfügt intern über 3 parallel

arbeitende RISC Pipelines und unterscheidet sich somit deutlich von seinem Vorgänger, dem Pentium.

Ein neues Konzept war zudem die „Out-of-Order“ Ausführung von Befehlen, die eine effizientere

Parallelisierung erlaubt. Trotz der deutlichen Leistungssteigung zum Pentium konnte sich der P6 nicht

am Markt durchsetzen, da Intel Probleme mit der Fertigung des On-Chip-Caches hatte und daher den

Preis nicht auf Marktniveau senken konnte. [vgl. INT08, INT07d]

Trotz dieser Probleme wurde die P6 Architektur zur Grundlage aller Nachfolgemodelle der Pentium-

Serien, allen voran dem Pentium II, der im Wesentlichen ein P6 mit getrenntem Cache und

hinzugefügtem MMX-Modul war (maximaler Takt: 450MHz). Außerdem wurde parallel zum Pentium

II ein Modell für den Low-Cost Sektor vermarktet, der Celeron. Dieser hatte die Einschränkungen

eines reduzierten L2 Caches sowie eines niedrigeren FSB-Taktes. [vgl. INT08, INT07d]

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Die nächste Generation hieß folgerichtig Pentium III und verfügte nun endlich über den On-Chip-

Cache sowie über die SSE Einheit, mit der Gleitkommaberechnungen stark beschleunigt wurden.

Außerdem plante Intel mit dieser Prozessorgeneration weltweit eindeutige und per Software

auslesbare IDs zu vergeben, musste dieses Vorhaben nach massiven Protesten von Datenschützern

jedoch wieder aufgeben. Die letzte Version des Pentium III lief mit einem Takt von 1133 MHz.

[vgl. INT08, INT07d]

Der Pentium 4 (Nov. 2000) arbeitete mit der NetBurst Architektur. Charakteristisch hierfür ist eine

extrem lange Pipeline (bis zu 31 Stufen), die mit einen sehr hohen Takt (bis 4 GHz) arbeitet. Hierzu

war es notwendig, die Sprungvorhersage zu verbessern und die einzelnen Stufen der Pipeline

möglichst klein und einfach zu halten. Intel plante diese Architektur durch einen ansteigenden Takt

längere Zeit betreiben zu können, jedoch machten Problem bei der Leistungsaufnahme und eine starke

Wärmeerzeugung einen Strich durch diese Pläne. [vgl. INT08, INT07d]

Abgelöst wurde die NetBurst Architektur auf dem Desktop-Sektor von der Core-Architektur, die

wieder mehr auf dem Pentium III, also auf der P6 Architektur, als dem Pentium 4 basiert. In dieser

Ausarbeitung wird die Core-Architektur näher beschrieben und mit AMDs letzter K8 Ausprägung

verglichen. [vgl. INT08, INT07d]

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2. Architekturbeschreibung

Im folgenden Abschnitt werden die beiden konkurrierenden Architekturen näher beschrieben. Die

dargestellten Schaublider zeigen Verarbeitungsblöcke, diese umfassen teilweise mehrere

Pipelinestufen.

2.1. Beschreibung der K8 Architektur

Die etwas ältere K8 Architektur von AMD hat ein an den Athlon (K7) angelehntes Design. Die interne

Verarbeitung ähnelt hingegen der RISC Pipeline einer Alpha-CPU. Dies ist vermutlich auf den Chef-

Entwickler zurückzuführen, der auch den Alpha 21264 entwarf. Mit den 12 Stufen für Integer-

Berechnung und 17 Stufen für die Floating-Point-Berechnungen ist die Pipeline der K8-Architektur in

etwa so lang wie die von Intels P6. Die K8 Architektur entspricht einem dreifach superskalaren

Design. Zusätzlich zu dem klassischem Aufbau der Architektur verfügt der K8 in der neusten Version

über eine Hardwareunterstützung für Virtualisierung, Pacifica genannt.

[vgl. AMD05, AMD07, CT06c, FOG07]

Die ersten Modelle der K8 Architektur wurden als Single-Core-CPUs verkauft, allerdings war die

Architektur von Anfang an auf den Dual-Core-Betrieb ausgelegt. Die ersten Dual-Core-Modelle der

K8 Architektur wurden ab 2005 verkauft. Dabei werden auf einem Die zwei Kerne integriert, die dann

über den Cross Bar Switch (XBAR) kommunizieren. [vgl. AMD05, AMD07, CT06c, FOG07]

Zunächst werden die x86 Befehle, die im L1 Instruction Cache liegen, in den Prefetch-Buffer, im Bild

„Fetch 2-transit“, geladen. Das Besondere hieran liegt in der Konstruktion des L1 Caches, er speichert

zusätzlich zu den reinen Instruktionen die sogenannten Predecoded Bits. Sie enthalten Informationen

über Sprünge und die Länge der Instruktionen. Da dies nicht mehr aus der Instruktion generiert

werden muss kann in der Pipeline Zeit gespart werden. Aus dem L1-Cache können bis zu 16 Bytes pro

Takt zur Pipeline transportiert werden. [vgl. AMD05, AMD07, CT06c, FOG07]

Aus dem Prefetch-Buffer gelangen die Instruktionen dann zu den drei Decodern, diese wandeln dann

parallel drei x86-Befehle in Mikrooperationen um. Nach der Umwandlung werden dann bis zu sechs

der entstandenen Mikrooperationen von den Packern in drei MacroOps zusammengefasst. Diese

MacroOps bestehen aus je zwei Befehlen, einem für die ALU und einem für die AGU. Sie gelangen

dann in die 72 Einträge umfassende Instruction Control Unit (ICU).

[vgl. AMD05, AMD07, CT06c, FOG07]

Hier werden die logischen Register des x86 Befehlssatzes auf die physikalischen Register der K8-

Architektur gelegt. Dies ist unter anderem deshalb nötig, weil so einige der Pseudo-Abhängigkeiten,

die die Out-of-Order- Ausführung hemmen, aufgelöst werden können. Um dies auch gewährleisten zu

können, sind mehr reale Register vorhanden, als der Befehlssatz vorsieht. Die Zuordnung geschieht in

der ICU. Nach dem Auflösen der Abhängigkeiten werden die MacroOps an die drei Integer- und den

Gleitkomma-Scheduler übergeben. [vgl. AMD05, AMD07, CT06c, FOG07]

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In der folgenden Abbildung ist der grundlegende Aufbau der K8 Architektur dargestellt.

Abbildung 1: K8 Architektur im Überblick [CT07c]

Der oben beschriebene Aufbau der MacroOps erklärt sich, wenn man einen Blick auf die Konzeption

der Scheduler für die Ausführungseinheiten betrachtet. Jeder der drei Integer Scheduler ist in der Lage,

bis zu acht MacroOps zwischenzuspeichern und sie wieder in die einzelnen Operationen

aufzutrennen. Die Integer-Scheduler verfügen je über zwei Ausführungseinheiten, die parallel arbeiten

können. Die Gleitkomma-Schedulereinheit verfügt sogar über 36 Plätze und drei

Ausführungseinheiten. Insgesamt wäre es also möglich neun Mikrooperationen (Sechs Integer- und

drei Float-Operationen) parallel ausführen zu können. Dies gelingt sehr selten. Wenn es im Extremfall

doch möglich ist würde die 3-fach skalare Pipeline leerlaufen und müsste neu gefüllt werden. Dies

würde dazu führen das der Performancegewinn durch die schnelle Ausführung verloren geht.

[vgl. AMD05, AMD07, CT06c, FOG07]

Zusätzlich zu der Gleitkommaberechnung findet im FPU-Pfad auch die Ausführung der SSE

Berechnung statt. Hier liegt auch der Grund, aus dem der Zwischenspeicher der FPU wesentlich

grösser ist als der der Integer-Scheduler. Die K8-Architektur verfügt nur über einen 64 Bit breiten

Bus, über den es nicht möglich ist, die teilweise 128-bitigen SSE-Operationen in einem Stück ausführen zu können. So müssen diese sogenannten Double-Dispatch-Operationen vorher von dem

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FPU-Scheduler getrennt und anschließend hintereinander ausgeführt werden. Dies passiert jedoch

nicht ausschließlich bei SSE-Befehlen sondern kann auch bei einigen Gleitkomma-Berechnungen oder

Stack-Operationen notwendig werden. Dieses Vorgehen ermöglicht zwar die Ausführung solcher

Befehle, hemmt aber die effiziente Ausnutzung der Pipeline, da die Double-Dispatch-Operationen zwei Ausführungsphasen im FPU-Zweig benötigen. [vgl. AMD05, AMD07, CT06c, FOG07]

Nach der Adressberechnung in den AGU-Ausführungseinheiten können in der Load/Store Queue zwei, 64Bit Speicherzugriffe pro Takt ausgeführt werden. Die LSU (Load-Store-Unit) kann sowohl

auf den L1-Datencache, den L2-Cache als auch den Hauptspeicher zugreifen. Für die Zugriffe auf den

L1-Datencache stehen 12 Einträge, für den Zugriff auf den L2-Cache und den Hauptspeicher 32 Einträge in der Load/Store Queue zur Verfügung. Im Extremfall können also bis zu 11

Mikrooperationen (neun Mikrooperationen in den Ausführungseinheiten und zwei Load/Store

Operationen in der LSU) parallel ausgeführt werden. [vgl. AMD05, AMD07, CT06c, FOG07]

Eine weitere Besonderheit der K8-Architektur ist der Speichercontroller, der sich anders als bei Intels

Core-Architektur, auf dem Die des Prozessors befindet, also in diesen integriert ist. Die Vor- und

Nachteile dieser Lösung werden später in dieser Ausarbeitung ausführlich diskutiert. Dieser

Speichercontroller verfügt einen Crossbar-Switch mit angeschlossenen drei Hyper-Transport-Links

und einem Interfache für DDR2-Speicher. Der Crossbar-Switch ist außerdem auch bereits für die

Synchronisierung mit einem zweiten CPU-Kern ausgelegt. [vgl. AMD05, AMD07, CT06c, FOG07]

2.2. Ausblick auf die K10 Architektur

Der Nachfolger der K8 Architektur ist die K10 Architektur, die aktuellste von AMD. Wie im

folgenden Schaubild zu erkennen ist, basiert sie stark auf ihrem Vorgänger, dem K8. Allerdings ist

diese Architektur von Anfang an für den Vierkernbetrieb ausgelegt worden. Alle vier Kerne, die auf

einem Die integriert sind, kommunizieren untereinander über die Cross Bar (XBAR). Der K10 wird

direkt in AMDs neuer 65nm Technologie gefertigt. [vgl. AMD07c, CT07c, RWT07b, TR07]

Möglich wird dieser Vierkernbetrieb durch den zusätzlichen Level 3 Cache der vorwiegend zum

auflösen der Kohärenz verwendet wird. Dieser L3 Cache wird also unter allen vier Kernen geteilt.

Um zusätzliche Performance aus der Architektur herauszuholen wurden viele der internen

Busssysteme verbreitert. So wurde zum Beispiel der Bus in der SSE Einheit auf 128Bit verbreitert.

Hier werden jetzt keine Double-Dispatch-Befehle mehr benötigt. Alle Befehle, bis 128Bit, können nun

in einem Schritt verarbeitet werden. [vgl. AMD07c, CT07c, RWT07b, TR07]

Außer den Bussen wurden auch die einzelnen Caches und Buffer vergrößert und die TLBs bekamen

mehr Einträge.

Als weiteres Feature wurde der SSE-Befehlssatz erweitert und zwar um ein Bündel von AMD-

spezifischen Befehlen. Diese SSE Version läuft unter der Bezeichnung SSE 4a. Einige der neuen

Befehle benutzen eine neue Ausführungseinheit, die ABM. In dieser können „Advanced Bit

Manipulation“- Befehle wie POPCNT oder LZCNT sehr effizient ausgeführt werden. POPCNT

beispielsweise zählt die Anzahl der gesetzten Bits eines Maschinenwortes, LZCNT zählt die

führenden Nullen. [vgl. AMD07c, CT07c, RWT07b, TR07]

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Die K10 Architektur ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Alle Änderungen zum K8 sind rot

markiert.

Abbildung 2: K10 Architektur im Überblick [CT07c]

2.3. Core-Beschreibung

Der grobe Ablauf der Core Pipeline gleicht im Wesentlichen der im P6 und der Architektur für Mobile

Prozessoren Yonah. Allerdings wurden sämtliche Busse verbreitert und an fast allen Stufen

Verbesserungen vorgenommen. Das Zentrum der 14-stufigen Pipeline bildet die Reservation Station,

die die Mikrooperationen an die Ausführungseinheiten verteilt. Die Core Architektur entspricht einem

vierfach superskalaren Design. [vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

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Bei der Core Architektur handelt es sich um eine vollwertige Dual-Core-Architektur. Die beiden

Kerne, die auf einem Die integriert sind, kommunizieren untereinander über den gemeinsamen L2

Cache. Bei den Vier-Kern-Modellen der Core Architektur handelt es sich im Grunde um zwei Zwei-

Kern-Prozessoren, die in einem Chip integriert wurden. Die Kommunikation zwischen diesen muss

über den FSB (Front Side Bus) abgewickelt werden. [vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

Die Core Architektur ist in der folgenden Abbildung dargestellt (siehe Abbildung 3).

Abbildung 3: Core Architektur im Überblick [CT07c]

Die x86-Befehle werden aus dem Instruction Cache über einen 128Bit breiten Bus in einen kleinen

Zwischenspeicher (Instruction Streaming Buffer, 32Byte) geladen. Die Datenrate zu den Decodern

beträgt 16Bytes/Takt, also kann mindestens eine x86-Instruktion von maximal 15Byte Länge geladen

werden. Da die durchschnittliche Instruktionsgrösse innerhalb von Programmen 4Byte beträgt, können

im Schnitt 4 Instruktionen pro Takt geladen werden. [vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

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Die Sprungvorhersage ist schon im Frontend der Pipeline platziert, hier konkurrieren zwei

verschiedene Verfahren um die bessere Vorhersage, ob gesprungen wird oder nicht; die mit der

besseren Trefferrate wird bevorzugt. Außerdem werden spezielle Vorhersagetechniken für Schleifen

und indirekte Sprünge verwendet. Zusätzlich dazu verfügt die Core-Architektur über einige

Vorhersagetechniken für Stackpointerberechnungen. Diese frühe Vorhersage ist wichtig, da bei einem

nicht vorhergesehenen Sprung die Pipeline gelöscht und von der Zieladresse an neu gefüllt werden

müsste. Das kostet eine Menge Zeit, einen Takt pro Stufe.

[vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

Auch die neuentwickelte MacroOp-Fusion spart eine Menge Taktzyklen, sie kann in einem fünf

Befehle umfassenden Fenster zwei präcodierte x86 Befehle zu einem verschmelzen. So kann ein

Vergleichs- und ein darauffolgender Sprungbefehl als ein x86-Befehl vom Complex Decoder in eine

einzige Mikrooperation übersetzt werden. Diese Methode erlaubt es, theoretisch fünf x86-Befehle mit

nur vier Decodern zu decodieren. Allerdings ist dies nur im 32Bit Modus möglich, im 64Bit Modus

sind die Befehle länger und das Instruktionsfenster somit zu klein.

[vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

Als Beispiel kann die Befehlsfolge in der folgenden Abbildung betrachtet werden. Der Programmfluss

in der Abbildung ist von unten nach oben zu betrachten. Die anschließende Decodierung in echte

Mikrooperationen ist in der Abbildung nicht mehr dargestellt, sie betrachtet ausschließlich die Prä-

Decodierung. [vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

Abbildung 4: Beispiel zur MacroOp Fusion (Prä-Decodierung) [vgl. CT06c]

Einfache Instruktionen (Register-Move oder Integerberechnungen) übersetzen die Simple-Decoder

direkt in Mikrooperationen, komplexere werden von dem Complex-Decoder in mehrere

Mikrooperationen umgewandelt. Im Extremfall können dies über zehn Mikrooperationen sein. Aus

den Mikrooperationen kann der Complex-Decoder dann gleichzeitig bis zu vier Operationen

generieren. Die dekodierten Operationen aus dem Complex-Decode gelangen zusammen mit den drei

dekodierten Operationen aus den Simple-Decodern in die Decoded Instruction Queue.

[vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

An dieser Stelle setzt die zweite Stufe der Befehlsverschmelzungen an: in der MicroOp Fusion werden

passende Mikrooperationen gebündelt und gemeinsam verwaltet. Dies funktioniert allerdings nur

dann, wenn sich genügend ähnliche, d.h. zusammenfassbare, Operationen in der Decoded Instruction

Queue befinden. Dieses Vorgehen spart Zeit und Strom, denn je weniger Operationen vom Reorder-

Buffer und der Reservation Station verwaltet werden müssen, desto weniger Strom wird verbraucht.

[vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

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Aus Performancegründen haben moderne Prozessoren weit mehr physikalische Register, als es der

ursprüngliche x86 Befehlssatz vorsieht. Damit dieser Vorteil zum Tragen kommen kann, müssen die

logischen Register des Befehlssatzes auf die physikalischen Register abgebildet werden. Durch diese

Vorgehensweise können außerdem viele Pseudo-Abhängigkeiten aufgelöst und so mehr Operationen

parallel ausgeführt werden. [vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

Um dies leisten zu können und um die Registerinhalte später wieder richtig zurückschreiben zu

können, werden die Abhängigkeiten der Register (logisch und physikalisch) im Retirement Register

File gespeichert; die Zuordnung werden in der Register Allocation Table vorgenommen.

So lassen sich allerdings nicht alle Abhängigkeiten auflösen. Um die Pipeline trotzdem optimal

auslasten zu können, werden die Befehle entsprechend für die Out-of-Order Ausführung umsortiert.

Diese Aufgabe wird vom Reorder-Buffer übernommen. Hier wird auch die ursprüngliche Reihenfolge

gespeichert, um diese im Fehlerfall oder bei Interrupts wiederherstellen zu können. Aus dem Reorder-

Buffer kommen bis zu vier unabhängige Mikrooperationen pro Takt in die Reservation Station, wo sie

auf eine freie Ausführungseinheit warten. [vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

Für die Abarbeitung sind sechs Ausführungseinheiten verfügbar, die theoretisch auch bis zu sechs

Mikrooperationen gleichzeitig verarbeiten können. Theoretisch deshalb, weil bei einem extrem selten

auftretenden Fall die 32 Plätze der Reservation-Station, und damit die Pipeline, leerlaufen kann. Das

passiert dann, wenn kontinuierlich mehr Befehle verarbeitet werden als von Reorder-Buffer geliefert

werden können. Die sechs Ausführungseinheiten bestehen aus drei ALUs, je einer Load/Store Einheit

für Adressen und einer Store Einheit für Daten. Außerdem kann in jeder der ALU-Einheiten, aber

nicht parallel zu diesen, auch ein MMX oder SSE Befehl verarbeitet werden. Im Unterschied zu

anderen Architekturen können hier echte 128Bit MMX/SSE Befehle verarbeitet werden.

[vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

Weitere Takte werden durch eine Verlagerung der AGU (Adress Generation Unit) direkt in die

Load/Store Einheiten gespart, dadurch müssen die Adressen nicht erst im Port 0 berechnet werden.

Dies ermöglicht es der Integer Ausführungseinheit im Port 0 zur gleichen Zeit eine andere Operation

auszuführen. [vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

Nach dem Berechnen in den Funktionseinheiten werden die Inhalte aus den physikalischen Registern

in die logischen Register des Befehlssatzes geschrieben. Hierzu wird wieder auf das Retirement

Register File zugegriffen. [vgl. CT06c, INT06, INT07d, INT07e, FOG07]

2.4. Ausblick auf die neue Core-Generation (Penrym)

Mit der neuesten Generation der Core-Architektur, Codename Penrym, vollzieht Intel den Shrink auf

45nm. Außerdem werden bei diesem Generationswechsel einige Strukturverbesserungen

vorgenommen. So wurde z.B. der „shared“ L2 Cache auf 6MB vergrößert, die Integer- und Floating-

Point-Dividierer verbessert (ca. zwei bis drei mal schneller) und einige zusätzliche, Intel spezifische

SSE Befehle hinzugefügt (SSE 4.1). [vgl. CT07, RWT07]

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3. Hauptspeicher (RAM)- und Chipsatz-Anbindung

3.1. Speicher-Adressierung / -Verwaltung

Um die Speicher-Adressierung und -Verwaltung der K8 und Core Prozessor-Architektur zu verstehen,

ist eine einführende Erklärung der grundlegenden Befehls-Architektur der beiden Prozessor-

Architekturen nötig.

Grundlage aller x86 Prozessoren ist die von Intel entwickelte Intel Architektur-32 kurz IA-32, die

allgemein auch als x86 Architektur bezeichnet wird. Der 386er von Intel ist der erste Prozessor, der,

aus heutiger Sicht, die wichtigsten Funktionen dieser Architektur implementiert. Er ist ein 32 Bit

Prozessor, der im Protected Mode eine virtuelle Speicherverwaltung mittels Segmentation und/oder

Paging ermöglicht. Die IA-32 Architektur wird bis heute von Intel aber auch von anderen

Unternehmen, unter anderen AMD, weiter entwickelt.

AMD hat eine neue „Grundlagen“- Architektur für 64 Bit Prozessoren entwickelt. Diese basiert auf

der IA-32 Architektur und erweitert entsprechende Prozessoren um den 64 Bit Long Mode. AMD

bezeichnet diese Architektur als AMD64. Sie wurde erstmals mit den auf der K8 Architektur

basierenden Opterons 2003 eingeführt.

Intel ignorierte die AMD64 Architektur lange Zeit, da Intel eine eigene 64 Bit Architektur namens IA-

64 entwickelt hatte und diese auch bei den Itanium Server Prozessoren einsetzte. IA-64 ist jedoch nur

durch Emulation mit der IA-32 Architektur kompatibel. Aus Gründen des Marktdrucks (z.B.

Microsoft wollte nur ein 64 Bit Desktop-Betriebssystem entwickeln) und wegen zu hoher Kosten der

IA-64 im Desktop-Bereich führte Intel die 64 Bit Erweiterung von AMD in seine IA-32 Prozessoren

ein. Intel bezeichnete die Erweiterung erst als IA-32e (so steht es noch in aktuellen Dokumenten),

später dann als EM64T und jetzt als Intel 64.

IA-32 Prozessoren mit AMD64/Intel 64 Erweiterungen unterstützen folgende Betriebsmodi:

Tabelle 1: Betriebsmodi der IA-32 Prozessoren mit AMD64/Intel 64 Erweiterungen

Hauptmodi Untermodi OS Virtuelle Adr. Physikalische Adr. Seitengrößen

Long Mode (AMD64/ Intel 64)

64-Bit Mode

64 Bit

Bis zu 64 Bit K8/K10/Core: 48 Bit

Bis zu 52 Bit K8/K10: 40, Core: 36 Bit

4 KB, 2 MB (K10: 1 GB)

Compatibility Mode

32 Bit 32 Bit 4 KB, 2 MB, (4 MB)

Legacy Mode (IA-32)

Protected Mode

32 Bit

32 Bit 32 Bit (mit PAE auch mehr z.B. Core: 36 Bit)

4 KB, 2 MB, (4 MB)

Virtual-8086 Mode

--- Standard: 1 MByte mit 16 Bit

---

Real Mode 16 Bit --- 1 MByte mit 16 Bit ---

Im Legacy-Mode wird aktuell überwiegend der Protected Mode verwendet. Dieser Modus unterstützt

Segmentation mit oder ohne Paging. Bei aktiviertem Paging werden standardmäßig 4 KByte, unter

anderen Konfigurationen 2 MByte oder 4 MByte große Seiten, unterstützt.

Es lassen sich maximal 32 Bit (4 GByte adressierbar) virtuelle in 32 Bit physikalsche Adressen

umsetzen und verwalten. Die physikalischen Adressen lassen sich mit Hilfe von physical-address

extensions (PAE) erweitern (z.B. beim Core auf 36 Bit (64 GByte adressierbar)), was aber nur auf

Mainboards und Betriebssystemen für Server zufriedenstellend funktioniert.

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Im Protected Mode bildet der Virtual-8086 Mode den alten Real Address Mode (Real Mode) nach, um

alte 16 Bit Programme unter einem 32 Bit Betriebssystem ausführen zu können.

Segmentation ist eine flexible aber auch sehr aufwendige Speicherverwaltung. Es wird aus

Performance und Ressourcen Gründen empfohlen, sie nicht zu nutzen, was auch die meisten heutigen

Systeme umsetzen. Dazu wird der Prozessor so konfiguriert, dass Segmentation größtenteils

umgangen wird (Segmentation lässt sich nicht abschalten). Zur Umsetzung dieses sogenannten Flat

Memory Modells wird die Segment Adresse (Segment Base Address) auf 0 und die Segment Größe

(Limit) auf 4 GByte (Größe des gesamten Speichers) gesetzt. In der Regel wird beim Flat Memory

Model Paging dazu verwendet virtuellen Speicher und Speicher-Schutzfunktionen zu nutzen.

[vgl. INT97, INT07e, AMD07]

Der Long Mode unterstützt im 64-Bit Mode alle neuen Erweiterungen der AMD64/Intel 64

Architektur. Dies sind im Bereich der Speicherverwaltung bis zu 64 Bit virtuelle Adressen (16

ExaBytes adressierbar) und bis zu 52 Bit physikalische Adressen (4 PetaByte adressierbar). Der

aktuelle Standard sieht aber erst mal „nur“ 48 Bit virtuelle Adressen (256 Terabyte adressierbar) vor.

Der physikalische Adressraum hängt von der Prozessor-Implementierung ab.

Um eine schnellere Speicherverwaltung zu ermöglichen, wird im Long Mode das Flat Memory Model

in Hardware umgesetzt. Das bedeutet hinsichtlich Segmentation, dass, bis auf wenige Ausnahmen, alle

Segment Base Adressen auf 0 gesetzt werden. Die Segment Limits und Attribute (Schutzfunktionen)

werden ignoriert. Paging und Physical Address Extensions (PAE) mit erweiterten Schutzfunktionen

sind fester Bestandteil der Speicherverwaltung. Unterstützt werden Seitengrößen von 4 KByte und 2

MByte. Es sind aber auch neuerdings Speicherseiten von 1 GByte vorgesehen. Diese werden zurzeit

allerdings nur vom K10 unterstützt.

Unter dem Long Mode bildet der Compatibility Mode einen Protected Mode nach, um 32 Bit

Programme unter einem 64 Bit Betriebssystem ausführen zu können. Im Compatibility Mode ist

Segmentation und Paging wie im Protected Mode möglich und es gelten die gleichen

Einschränkungen: 32 Bit virtuelle sowie 32 Bit physikalische Adressen und entsprechende

Seitengrößen. Der Virtual-8086 Mode wird unter dem Long Mode nicht mehr unterstützt und daher

auch keine Real Address Mode Programme.

[vgl. INT07e, AMD07, INT07b, INT07d]

3.2. AMD K8 (Athlon 64 X2)

Der Speicher-Controller ist bei der AMD K8 Architektur in den Prozessor integriert („on die“). Dieser

arbeitet mit 128 Bit breiten Blöcken und teilt diese in zwei 64 Bit breite Speicherkanäle auf. Um den

zwei-kanaligen Betrieb zu gewährleisten, muss er mit Paaren gleicher Speicherriegel bestückt werden.

Ursprünglich hatte der K8 ein DDR1 Speicher-Controller. In der neusten Variante wurde er auf DDR2

umgestellt und kann daher maximal mit Paaren von PC2-6400 (DDR2-800, 400 MHz) Speicherriegeln

betrieben werden. Der Speicher-Controller ist mit 128 Bit am Cross Bar-Switch angebunden, der

wiederum über den System Request Queue (SRQ) an die jeweiligen Level 2 Caches der Kerne

angeschlossen ist. [vgl. CT06b, AMD07b, CT06c]

Im 64 Bit Modus (Long Mode) kann der K8 48 Bit virtuelle Adressen (256 Terabyte) in 40 Bit

physikalische Adressen (1 Terabyte) umsetzen und verwalten (siehe Abschnitt 3.1).

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In der folgenden Abbildung ist ein Ausschnitt aus der K8 Architektur dargestellt:

Abbildung 5: Ausschnitt der K8 Architektur [CT07c]

Der K8 kommuniziert mit dem Chipsatz über einen seiner drei HyperTransport-Links. HyperTransport

ist ein offener Industriestandard, der vom HT-Konsortium vorangetrieben wird, in dem unter anderem

AMD Mitglied ist. Jeder Link besteht aus zwei seriellen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, je eine

Verbindung pro Richtung. Nach dem Standard 2c können die Punkt-zu-Punkt-Verbindungen alle 2er

Potenzen von 2 bis 32 Bit breit sein und mit 200 bis 1400 MHz betrieben werden. In der aktuellen

Version der K8 Architektur sind die Punkt-zu-Punkt-Verbindungen 16 Bit breit und werden mit 800

MHz (HT800) oder 1000 MHz (HT1000) betreiben. Theoretisch können somit pro Richtung 3,2

GByte/s (HT800) beziehungsweise 4 GByte/s (HT1000) übertragen werden. [vgl. AMD07b, CT06c]

HT-Links können auch dazu verwendet werden, um mehrere CPUs auf einem Mainboard direkt

miteinander zu verbinden. Für die Verbindung zweier CPUs werden allerdings kohärenzfähige HT-

Links benötigt. [vgl. AMD07b, CT06c]

Der K10 unterstützt HT 3.0 und damit z.B. eine theoretische Link-Übertragungsrate von 20,8 GByte/s.

Die neue HyperTransport-Version ist aber nur mit neueren Sockeln kompatibel (AM2+). Außerdem

wurde beim K10 der Speichercontroller erweitert, so dass er z.B. zwei getrennte 64 Bit oder ein 128

Bit Speichertransfer abwickeln kann. [vgl. AMD07c]

3.3. Intel Core (Core 2 Duo)

Der Speichercontroller beim Core ist, wie es früher auch schon üblich war, in den Chipsatz integriert.

Als Erklärungsbeispiel soll hier der X38 Express Chipsatz aus Intels aktueller 3er Serie dienen. Der

X38 hat wie der aktuelle K8 einen DDR2 Zweikanal-Speichercontroller (jeweils 64 Bit), der entweder

mit Paaren von maximal PC2-6400 (DDR2-800, 400 MHz) Speicherriegeln betrieben werden kann.

Der Zweikanal-Speichercontroller des X38 kann aber auch schon mit DDR3 betrieben werden.

Dadurch werden Paare von maximal PC3-10600 (DDR3-1333, 667 MHz) Speicherriegeln unterstützt.

[vgl. INT07f, CT06c]

Wie auch bei vorherigen Chipsätzen wirbt Intel mit Speicherbeschleunigungs-Technologien, im Fall

des 3er Serie „Fast Memory Access“ genannt. Dadurch werden z.B. Speicheroperationen umsortiert,

so dass zunächst alle Speicheroperationen auf die aktuell geöffnete Speicher-Seite erfolgen (in einem

begrenzten Zeitfenster), um die Zeit für das Öffnen und Schließen von Speicher-Seiten zu minimieren.

[vgl. INT07f, INT06b]

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In der folgenden Abbildung ist die Anbindung des Prozessors an den Chipsatz dargestellt:

Abbildung 6: Anbindung CPU an den Chipsatz und Speicher (X38 Chipsatz)

Der X38 Memory Controller Hub (MCH), früher als Northbridge bezeichnet, ist über den Front Side

Bus (FSB) mit dem Prozessor verbunden. Der FSB arbeitet mit einem Quadruple Data Rate (QDR)

Verfahren, Intel vermarktet es als „quadpumped“. Es arbeitet also mit vier Datenworten pro Takt.

Die Ende 2007 schnellste Variante des FSB (1333FSB) wird mit 333 MHz betrieben und erreicht

somit eine theoretische Bandbreite von 10,6 GByte/s. Diese Bandbreite steht im Widerspruch zur

Bandbreite von einem Paar PC2-6400 (DDR2-800, 400 MHz) Speicherriegeln, die theoretisch 12,8

GByte/s übertragen können. Noch gravierender wird der Widerspruch, wenn die schnellst mögliche

Variante von DDR3 Speicher eingesetzt wird (PC3-10600 (DDR3-1333, 667 MHz)). Dieser erreicht

bereits im Einkanal-Betrieb die Bandbreite des FSB von 10,6 GByte/s, im Zweikanal-Betrieb sogar

21,2 GByte/s. Aus diesem Grund lohnt sich aktuell die Anschaffung von teureren DDR3 Speicher

nicht, denn von diesem Speicher ist keine Leistungssteigerung zu erwarten. [vgl. INT07f]

Im 64 Bit Modus (Long Mode) kann der Core 48 Bit virtuelle Adressen (256 Terabyte) in 36 Bit

physikalische Adressen (64 GByte) umsetzen und verwalten (siehe Abschnitt 3.1).

[vgl. INT07c, CT06c]

3.4. Gegenüberstellung

Einer der größten Nachteile des externen Speichercontrollers der Core Architektur ist der durch den

FSB entstehende Flaschenhals zwischen Prozessor und Speichercontroller. Der Durchsatz des FSBs

ist, wie so oft, der theoretischen Bandbreite des Speichercontrollers im Chipsatz unterlegen (siehe

auch Abschnitt 3.3). Noch gravierender wird dieser Engpass durch die Tatsache, dass der FSB auch

die Kommunikation zwischen der Peripherie und dem Prozessor bewältigen muss.

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Dadurch dass der Übertragungsweg im Verhältnis zum K8 länger ist und das Übertagungsprotokoll

beziehungsweise die Frequenz angepasst werden muss, wird die Zugriffszeit (Latenz) in die Höhe

getrieben. Das alles reduziert die maximale Speicherperformance. [vgl. CT03, CT06b, CT06c]

Beim K8 ist durch die direkte Anbindung an den jeweiligen Kern über den Cross Bar-Switch die

Latenz gering. Der Cross Bar sollte auch keinen Flaschenhals darstellen, da dieser, wie eigentlich

jeder Cross Bar Switch, laut AMD nicht blockierend arbeitet. Ein Cross Bar-Switch schaltet die

Kommunikations-Partner mit voller Bandbreite zusammen und ermöglicht in den meisten Fällen die

gleichzeitige Zusammenschaltung mehrerer unabhängiger Komponenten. Die dadurch entstehende

Steigerung der Speicherperformance stellt größten Vorteil und daher den Hauptgrund für den Einsatz

des internen Speichercontrollers dar.

Einen weiteren Vorteil bietet der interne Speichercontroller des K8 bei Systemen mit mehreren

Prozessoren auf einem Mainboard. Theoretisch addiert sich die Speicherperformance der einzelnen

Speichercontroller hier. In den nachfolgenden Beschreibungen wird beispielhaft von zwei Prozessoren

(zwei Sockel) auf einem Mainboard ausgegangen. In diesem Fall sind durch die in jedem Prozessor

vorhandenen Speichercontroller zwei Speicheroperationen gleichzeitig möglich. Im Idealfall wird

dadurch der Speicherdurchsatz verdoppelt. Voraussetzung ist aber, dass beide Controller mit Speicher

ausgestattet sind und ein Betriebssystem das ccNUMA (Cache Coherent Non Unified Memory

Access) unterstützt. Das Betriebssystem muss unter anderem die Verwaltung des physikalischen

Speichers auf die beiden Controller verteilen (ein gemeinsamer Adressraum). Außerdem muss das

Betriebssystem dafür sorgen, dass die Daten eines Programms auch im Speicher des Prozessors liegen,

auf dessen Kern es gerade ausgeführt wird. Ansonsten müssen die Daten erst über den kohärenten

HyperTransport-Link zwischen den Prozessoren ausgetauscht werden. Bei verteilten Daten zwischen

den Prozessoren ist zusätzlich auf (Cache-) Kohärenz zu achten.

[vgl. AMD06, AMD05 S.96ff, AMD07c S.179ff]

Beim Intel Core müssen sich alle Prozessoren auf einem Mainboard den zentralen Speichercontroller

im Chipsatz teilen. Bei geteilten Daten zwischen den Prozessoren ist hier das Kohärenz-Protokoll über

den langsamen und schon belasteten FSB abzuwickeln. Dieses führt bei Core-Multiprozessorsystemen

eher zu einem Einbruch der Speicherperformance. Intel versucht den Performance-Verlust bei ihren

Server-Chipsätzen z.B. mit Vierkanal-Speichercontrollern, die die Speicheroperationen flexibel

aufteilen können, zu beheben. Mit dem neuen Clarksboro-Chipsatz zeigt Intel ein Vorteil eines

zentralen Speichercontrollers auf. Dieser erledigt einen Großteil der Zeit- und Energie-aufwendigen

Snooping-Aufgabe der Prozessoren, indem er einen Snoop-Filter-Cache einsetzt. Unter Snooping

versteht man, dass Prozessoren am Bus auf Änderungen eigener Cachelines lauschen, um ihre Caches

kohärent zu halten. [vgl. CT07c]

Bei der K8 Architektur müssen DMA (Direct Memory Access) Zugriffe von anderen Komponenten

im PC auf den Speicher über den Chipsatz mittels HyperTransport-Link zum internen Speicher-

controller geleitet werden. Dieses stellt insofern einen kleinen Nachteil da, als sich hierdurch der

Übertragungsweg verlängert und der Prozessor indirekt an den Zugriffen beteiligt ist.

Der externe Speichercontroller der Core Architektur hingegen kann DMA Zugriffe selbständig

erledigen, ohne den FSB und Prozessor damit zu belasten. Im Falle vieler DMA Zugriffe zeigt sich ein

kleiner Vorteil für eine leichte Überdimensionierung der Speicherbandbreite im Gegensatz zu der

FSB-Bandbreite (siehe Abschnitt 3.3).

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Einen weiterer Nachteil ist, dass sich der internen Speichercontroller des K8s nur durch Überarbeiten

des Prozessors an neue Speicher-Technologien anpassen lässt. Auch wenn für ein Update, z.B. auf

DDR3-Speicher, nur der Speichercontroller überarbeitet werden müsste, wäre es auch nötig, die

Produktion des Prozessors zu überarbeiten und neu aufzulegen. Daher ist eine Aktualisierung nur bei

größeren Architektur-Refreshs wirtschaftlich; das ist aus Sicht des Marketings nachteilhaft. Der

aktuelle K8 kann die Bandbreite von DDR2-Speicher nicht einmal vollständig nutzen, da beim

Refresh von DDR1 zu 2 nicht alle internen Bandbreiten- und Buffer-Mängel beseitigt worden sind.

Diese wurden erst mit dem K10 erledigt.

Intel hingegen kann bei unveränderter Prozessorproduktion die Chipsätze und damit den Speicher-

controller aktualisieren, wie zum Beispiel die gerade vollzogene Aktualisierung auf die Intel 3er Serie.

Daher können die Intel Core Prozessoren bereits jetzt mit DDR3 Speicher betrieben werden, auch

wenn eine Aktualisierung nicht immer Sinn ergibt (siehe Abschnitt 3.3).

Der größte Nachteil des K8s sind die höheren Entwicklungs- und Produktions-Kosten des internen

Speichercontrollers. Die Entwicklungs-Kosten erhöhen sich durch die Entwicklung des Speicher-

controllers und den dadurch komplexer werdenden Prozessor. Da der Controller im Prozessor Platz

benötigt, wird das Die der zu produzierende Prozessoren größer und damit in der Produktion teurer.

Der Sockel wird ebenfalls in der Produktion teurer, da er durch die hinzukommenden Daten-, Adress-

und Steuer-Leitungen ebenfalls größer und komplexer wird.

Das Gegenteil ist beim Core der Fall. Dort fallen keine Zusatzkosten bei der Prozessor-Produktion für

den Speichercontroller an. Dafür ist natürlich der Chipsatz aufwendiger und teurer.

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4. Cache und TLBs

4.1. Level 2 Cache

Es folgt eine Vergleichs-Tabelle und Erklärung, zu den wichtigsten Level 2 Cache Eckdaten, der K8

Architektur in neuester Ausführung mit zwei Kernen und der Core Architektur.

Tabelle 2: Eckdaten, L2 Cache

AMD K8 (Athlon 64 X2) Intel Core (Core 2 Duo)

Größe:

2 x 1048 KB, split cache 1 x 4096 KB, shared cache

Organisation: 16-fach assoziativ, 64 Byte cache lines, write back, exclusive

16-fach assoziativ, 64 Byte cache lines, write back, non-inclusive

Busbreite: (zum L1)

128 Bit 256 Bit

Latenz: (Zugriff)

12 Takte (laut Messung [CT07c] 12…13 Takte)

14 Takte (laut Messung [CT07c] 14 Takte)

Der K8 verfügt in der neuesten Version über ein 1 MByte Level 2 Cache pro Kern. Dieser wird auch

als Split Cache bezeichnet. Die beiden Kerne des Cores hingegen teilen sich einen L2 Cache von 4

MByte (Shared Cache). Die Organisation ist in dieser Konstellation fast identisch. Beide sind 16-fach

assoziativ mit 64 Byte Cache Lines organisiert und arbeiten mit einer write back Schreibstrategie. Der

einzige Unterschied besteht darin, dass der K8 L2 Cache exklusiv arbeitet. Das bedeutet, dass die

Daten, die im Level 2 Cache stehen, nicht im Level 1 Cache stehen. Dadurch addieren sich die Level 1

und Level 2 Cache Größen, was zu einer höheren Gesamt-Cache-Größe führt. Ausnahmen gibt es

allerdings z.B. können beim Rückschreiben von Daten diese doppelt im Cache vorhanden sein.

Beim Core hingegen bezeichnet Intel die Organisation als nicht-inklusiv, was allerdings nicht

automatisch exklusiv bedeutet. Hierzu gibt es allerdings keine näheren Ausführungen seitens Intel. Es

handelt sich aufgrund des Shared Cache wahrscheinlich um eine Mischform zwischen inklusiv und

exklusiv.

Zum Auflösen möglicher Cache-Kohärenzen verwendet der AMD K8 das MOESI (modified, owned,

exclusive, shared, invalid) Protokoll, der Intel Core das MESI (modified, exclusive, shared, invalid)

Protokoll. [vgl. AMD07, INT07e]

Die Anbindung an den Level 1 Cache ist beim K8 mit 128 Bit nur halb so breit wie beim Core.

[vgl. AMD07b, AMD05 S.268ff, AMD07c S.235ff, INT07c S.39ff, INT07e S.447ff]

4.1.1. Gegenüberstellung Level 2 Cache

Da beim K8 jeder Kern seinen eigenen L2 Cache hat, kommen sich die Kerne bei L2 Cache-Zugriffen

nicht in die Quere. Daraus resultiert eine kürzere Zugriffszeit, allerdings nur solange die Daten beider

Prozessor-Kerne von einander unabhängig sind. Andernfalls müssen die Kerne die Daten in ihren

jeweiligen L2 Caches über ein aufwendiges Cache-Kohärenz-Protokoll abgleichen. Der Abgleich der

Daten kann zumindest über den schnellen Cross-Bar-Switch erfolgen.

Die zentrale L2 Cache-Verwaltung des Cores muss die Zugriffe beider Kerne auf den Shared Cache

serialisieren, wodurch sich die Zugriffszeit verlängert. Durch die zentrale Verwaltung entfällt die

Notwendigkeit für ein aufwendiges Cache-Kohärenz-Protokoll. Der größte Vorteil des Shared Cache

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ist die dynamische und flexible Aufteilung des Caches auf die beiden Kerne. Dieses wirkt sich

besonders bei Single-Thread-Anwendungen aus, denn hier kann sich ein Kern schlafen legen, während

der Andere für die Aufgabe den gesamten L2 Cache nutzen kann.

Dieser Vorteil birgt aber auch einen Nachteil. Bei Multi-Thread-Anwendungen können die Prozessor-

Kerne ihre Daten gegenseitig aus dem Cache verdrängen. Das schlägt sich in einer höheren Cache-

Miss-Rate nieder und drückt die Performance des Gesamtsystems.

Der K8 mit zwei Kernen hat im Vergleich zum Core nur 2 MByte L2 Cache. Durch den schnellen,

integrierten Speichercontroller muss der K8 mit seinem L2 Cache nicht so dringend die langsamen

Speicher-Zugriffe abfangen. Trotzdem würde ein größerer Cache der K8-Preformance bestimmt nicht

schaden. Da ein Level 2 Cache heutzutage über 50 Prozent der Chipfläche einnimmt, kann sich AMD,

vermutlich aufgrund mangelnder Produktionskapazität, keinen größeren Cache leisten. Das zeigt sich

auch beim neuen K10, der zwar einen Level 3 „Shared“ Cache von 2 MByte besitzt, die L2 Caches der

vier Kerne wurden aber auf 512 KByte pro Kern verkleinert.

Der Core hingegen muss mit seinem doppelt so großen L2 Cache die langen Zugriffzeiten auf den

Speicher ausgleichen, um die Kerne auslasten zu können. Wie es aussieht kann Intel sich einen

großen, produktionstechnisch teureren Cache gegenüber AMD leisten, denn die neue Core-Generation

(Penrym) enthält sogar schon einen 6 MByte Level 2 Shared Cache (24-fach assoziativ).

4.2. Level 1 Cache

Im Folgenden werden die Eigenschaften der Level 1 Cache der beiden Architekturen verglichen.

Tabelle 3: Eckdaten, L1 Cache

AMD K8 (Athlon 64 X2) Intel Core (Core 2 Duo)

I-Cache: 64 KByte, 2-fach assoziativ, 64 Byte cache lines

32 KByte, 8-fach assoziativ, 64 Byte cache lines

D-Cache: 64 KByte, 2-fach assoziativ, 64 Byte cache lines, write back

32 KByte , 8-fach assoziativ, 64 Byte cache lines, write back

D-Cache-Latenz: (Zugriff)

3 Takte (laut Messung [CT07c] 3 Takte)

3 Takte (laut Messung [CT07c] 3 Takte)

I-Bus-Breite: (zum Kern)

128 Bit 128 Bit

D-Bus-Breite: (zum Kern)

2 x 64 Bit pro Richtung 128 Bit

Dem K8 stehen jeweils für Instruktionen und Daten ein doppelt so großer Level 1 Cache (je 64 KByte)

gegenüber dem Core zur Verfügung. Dafür ist der 32 KByte große L1 Daten Cache des Cores,

gegenüber dem K8, mit 128 Bit pro Richtung doppelt so breit an den Kern angebunden. Diesen

Bandbreitenmangel hat AMD mit dem K10 ausgemerzt und die zwei 64 Bit breiten Ports auf 128 Bit

verbreitert. [vgl. AMD07b, AMD05 S.268ff, AMD07c S.235ff, INT07c S.39ff, INT07e S.447ff]

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4.3. Translation Lookaside Buffers (TLBs)

Translation Lookaside Buffers (TLBs) werden dazu eingesetzt, die Übersetzung von virtuellen zu

physikalischen Adressen zu cachen und dadurch zu beschleunigen. Beide hier behandelten

Architekturen verwenden eine zweistufige TLB-Hierarchie, um die Vorteile eines kleinen, schnellen

Cache und eines großen langsamen Cache zu kombinieren.

Der vom TLB adressierbare Speicher hängt sowohl von der Anzahl der TLB-Einträge, als auch von

der verwendeten Seitengröße ab. Bei großen Seiten werden weniger TLB-Einträge benötigt, um

denselben Speicher adressieren zu können als mit kleinen Seiten. Dadurch können bei großen

Speicherseiten die Anzahl der TLB-Einträge reduziert werden, um die Verwaltung und den Zugriff auf

den TLB zu beschleunigen.

Die TLB-Einträge der unterschiedlich großen Speicherseiten können sowohl in einer einzigen, als

auch in verschiedenen Tabellen gespeichert werden. Die von den Architekturen verwendete

Technologie konnte nicht zuverlässig bestimmt werden, da die einzelnen Quellen keine eindeutige

Aussage trafen.

[vgl. AMD07b, AMD05 S.268ff, AMD07c S.235ff, INT07c S.39ff, INT07e S.447ff, INT07b]

Es folgen Tabellen und Erklärungen zu den TLB-Eckdaten der jeweiligen Architekturen.

Tabelle 4: Eckdaten, TLB, AMD K8

AMD K8 (Athlon 64 X2)

Stufe

L1 Cache L2 Cache

I-TLB Einträge 32 (4 KByte Seiten), 8 (2 MByte Seiten), voll assoziativ

512 (4 KByte Seiten), 4-fach assoziativ

D-TLB Einträge 32 (4 KByte Seiten), 8 (2 MByte Seiten), voll assoziativ

512 (4 KByte Seiten), 4-fach assoziativ

Beim AMD K8 sind die zwei Stufen jeweils an den Cache-Level Eins und Zwei gebunden. 4 MByte

Seiten brauchen in der Level 1 TLB-Stufe zwei Einträge der acht 2 MByte Seiten. AMD hat beim K10

unter anderem in der Level 1 Stufe die 2 MByte Instruktionen-Seiten-Einträge auf 16 verdoppelt und

die Daten-TLB-Einträge von 32 auf 48 erhöht. [vgl. AMD07b, AMD05 S.268ff, AMD07c S.235ff]

Tabelle 5: Eckdaten, TLB, Intel Core

Intel Core (Core 2 Duo)

Stufe

TLB 0 TLB 1

I-TLB Einträge 128 (4 KByte Seiten), 4 (large pages), 4-fach assoziativ

D-TLB Einträge 16 (4 KByte Seiten), 16 (large pages), 4-fach assoziativ

256 (4 KByte Seiten), 32 (large pages), 4-fach assoziativ

Der Intel Core besitzt keinen zweistufigen Instruktions-TLB. Auch sind die Stufen des Daten-TLBs

nicht wie beim AMD K8 an den Cache-Level gebunden. Es gibt im Gegensatz zum K8 erheblich

weniger TLB-Einträge. [vgl. INT07c S.39ff, INT07e S.447ff, INT07b]

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5. Prefetching

Traditionell implementierte Cache-Steuerungen laden Daten erst dann aus einer nächst tieferen

Speicher-Hierarchie-Stufe, wenn diese von einer höheren Stufe angefordert wurden und die Daten

nicht bereits im Cache liegen (Cache miss).

Um das zeitraubende Nachladen der Daten bei einem Cache-Miss zu minimieren, werden Prefetcher

eingesetzt. Es gibt dabei sowohl Software- als auch Hardware-Prefetcher. Die nachfolgenden

Beschreibungen beschränken sich auf die Hardware-Prefetcher, diese ergänzen entweder die Cache-

Steuerung oder sind als eigenständige Einheiten implementiert. Ihre Arbeitsweise ist ähnlich der

Arbeitsweise von Sprungvorhersage-Einheiten. Sie führen Statistiken über die Hit- und Miss-Raten

der letzten Zugriffe und deren Adressen, um daraus Zugriffsmuster zu erkennen. Wurden bestimmte

Zugriffsmuster erkannt, laden die Prefetcher bereits Daten in den Cache, die vermutlich in nächster

Zeit benötigt werden (z.B. Zugriffe auf Arrays). [vlg. CT06c, INT06, RWT07, RWT07b]

Beim Prefetching von Daten kann es allerdings vorkommen, dass Daten geladen werden, die nicht

benötigt werden. Um die geladenen Daten zu speichern, müssen andere Daten aus dem Cache

verdrängt werden. Dadurch kann es vorkommen, dass die Prefetcher kontraproduktiv arbeiten und die

Performance senken. Um die Effizienz der Hardware-Prefetcher zu steigern, können die meisten

Prefetcher in den hier behandelten Architekturen per Software beeinflusst werden. Außerdem sollten

sie nur aktiviert werden, wenn die benötigten Speicher und Lade-Einheiten sowie Busse gering bis

nicht belastet werden. Die meisten im nachfolgenden behandelten Prefetcher arbeiten nur mit 4 KByte

Seiten performance steigernd. [vlg. CT06c, INT06b, RWT07, RWT07b]

5.1. AMD K8 (Athlon 64 X2)

Der AMD K8 verfügt in der Dual-Core-Version über drei Prefetcher-Einheiten.

Zum Einen steht ein einfacher L1 Instruktion Prefetcher zu Verfügung. Dieser lädt jeweils die nächste

auszuführende Instruktion vor. Dazu ist der L1 Instruktion Prefetcher mit der Sprungvorhersage ver-

bunden. So ist es möglich, dass jeweils die beiden nächsten möglichen Anweisungen bei einer

Sprunganweisung geladen werden können. [vgl. AMD05]

Von der nächsten Prefetcher-Einheit stehen jedem Kern jeweils eine zur Verfügung. Hierbei handelt es

sich um einen einfachen L2 Adjacent Cacheline Prefetcher (Streaming Prefetcher). Dieser erkennt

wenn auf nebeneinander liegende Speicherplätze zugegriffen wird und lädt automatisch die

nachfolgenden Speicherplätze in den L2 Cache. Das funktioniert beim K8 aber nur, wenn keine

Cacheline ausgelassen wird. [vgl. AMD05]

AMD hat dem K10 weitere Prefetcher zur Verfügung gestellt, zum Beispiel dem Level 1 Daten Cache.

[vgl. AMD07c]

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5.2. Intel Core (Core 2 Duo)

Die Core Architektur verfügt über acht auf beide Kerne verteilte Prefetcher-Einheiten.

Jeder Kern hat wie beim K8 einen einfachen L1 Instruktion Prefetcher. Dieser lädt jeweils die nächste

auszuführende Instruktion vor. Dazu ist der L1 Instruktion Prefetcher mit der Sprungvorhersage ver-

bunden. So ist es möglich, dass jeweils die beiden nächsten möglichen Anweisungen bei einer

Sprunganweisung geladen werden können. [vgl. INT07c]

Hinzu kommen zwei Level 1 Daten Prefetcher pro Kern. Den einen bezeichnet Intel als Data Cache

Unit (DCU) Prefetcher. Dies ist ein einfacher Streaming Prefetcher, der Zugriffe auf direkt

nebeneinander liegender Cachelines erkennt und die nachfolgenden Daten lädt. Das Prefetching wird

dabei fortgesetzt, bis die zuletzt vorgeladene Cacheline nicht mehr angefordert wird.

Der zweite Prefetcher wird als Instruction Pointer-Based (IP) Prefetcher bezeichnet. Dieser versucht,

anhand der Instruktionen wiederkehrende Ladeoperationen zu erkennen, die eine bestimmte

Speicherabschnitt überschreiten. Die letzen Adressen von Ladeoperationen und deren Schrittweite

werden dafür in einer History Table gespeichert. Wäre die Fensterbreite klein genug, könnte das

Prefetching vom Streaming Prefetcher übernommen werden. Ist dies nicht der Fall, springt der IP

Prefetcher ein. Dadurch ist es möglich, z.B. bei Matrix Operationen die Zeileniterationen über den

Streaming Prefetcher, die Spalteniterationen über den IP Prefetcher zu beschleunigen. [vgl. INT06b]

Der gemeinsame Level 2 Cache hat zwei weitere Prefetcher. Der eine wird von Intel als Data Prefetch

Logic (DPL) bezeichnet und ist ein etwas aufwendigerer Streaming Prefetcher für Daten. Der DPL

kann in zwei getrennten Tabellen 12 Upstreams und vier Downstreams verwalten und beobachten. Die

Erkennung von Streams funktioniert auch bei etwas komplexeren Strukturen, zum Beispiel wenn

Cachelines übersprungen werden. Steuern lässt sich der DPL unter anderem durch Software-

Prefetcher-Befehle und Anfragen von der DCU.

Den zweite L2 Cache Prefetcher bezeichnet Intel als Streamer. Er ist darauf ausgelegt, Daten- oder

Befehls-Blöcke doppelter Cacheline-Größe (128 Byte) zu erkennen und zu laden. Beide L2 Prefetcher

beobachten die Busauslastung, um keine anderen wichtigere Transfers auszubremsen. [vgl. INT07c]

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6. Benchmarks

Im Folgenden werden die beiden Architekturen anhand einiger Benchmark-Ergebnisse verglichen. Bei

der Auswahl der beiden CPU-Modelle wurde darauf geachtet, dass diese überhaupt vergleichbar sind.

Dazu wurde besonders auf die folgenden Kriterien geachtet.

Die beiden CPUs sollten nach Möglichkeit zum gleichen Preis zu bekommen sein.

Die für die Messungen verwendeten PC-Systeme sollten nach Möglichkeit identisch

konfiguriert sein.

Die Auswahl fiel auf die beiden folgenden CPU-Modelle:

Tabelle 6: CPU Modelle für die Benchmarks

AMD Athlon 64 X2 6000+

„Windsor“

Intel Core 2 Duo E6400

„Allendale“

Takt: 2 x 3.00 GHz 2 x 2.13 GHz

L1 Cache: 2 x 128 KB 64 KB

L2 Cache: 2 x 1024 KB 2048 KB

Arbeitsspeicher: DDR2-800 DDR2-800

Strukturbreite: 90 nm 65 nm

Straßenpreis: ca. 140 € ca. 140 €

Obwohl beiden Modelle ungefähr zum selben Preis erhältlich sind, handelt es sich beim Athlon 64 X2

6000+ bereits um das Topmodell von AMD für den Desktop-Bereich. [vgl. TC07]

Während dessen handelt es sich beim Core 2 Duo E6400 um ein Mainstream-Modell von Intel. Diese

Variante ist wahrscheinlich in einigen Wochen nicht mehr erhältlich. Außerdem handelt es sich beim

Core 2 Duo E6400 nicht um einen vollwertigen Vertreter der Core Architektur mit Codenamen

„Conroe“ sondern um eine Version mit reduzierten L2-Cache und einem langsameren FSB (Front Side

Bus) mit Codenamen „Allendale“.

Die Auswahl der Benchmark-Programme fiel auf die Folgenden:

SPEC CPU 2000

Sciencemark

SunGard ACR

Rendering: 3ds max 8

BAPCo Sysmark 2004 SE

Energieverbrauch

Die Benchmarks wurden unter Windows XP Professional SP 2 durchgeführt. Die Intel Core 2 Duo

CPU wurde in einem Intel-Desktop-Board D975XBX Mainboard mit Intel 975X Chipsatz, die AMD

CPU in einem Asus M2N32-SLI Deluxe Mainboard mit NVidia nForce-590-SLI Chipsatz getestet.

Um gleiche Testbedingungen zu gewährleisten, wurden alle Testsysteme mit 1 GByte DualChannel-

DDR2-800 Speicher bestückt. Einheitlichkeit herrschte ebenfalls bei der Grafikkarte, einer ATI

Radeon X1900XTX in der PCI-Express-x16 Variante, 512 MByte Grafikspeicher, dem Catalyst-

Treiber 6.4 sowie DirectX 9.0c, und der Festplatte, der Serial-ATA-II Festplatte Maxtor MaxLine III

mit 250 GByte Kapazität. [vgl. TC07]

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Die verwendeten Benchmarks sind dafür ausgelegt immer ein bestimmtes Leistungsgebiet der CPU

oder des Testsystems zu messen. So ist beispielsweise der SPECfp aus der SPEC CPU 2000

Benchmarks-Suite auf das Messen der Gleitpunkt-Leistung ausgelegt. Durch die Programmstruktur

der Benchmarks fallen aber auch immer wieder, das Messergebnis störende, Instruktionen an. Dies

sind zum Beispiel Load/Store-Operationen, die zum Laden der Instruktionen oder der zu

Verarbeitenden Daten benötigt werden. Diese Operationen beeinflussen das Benchmark-Ergebnis.

Die genaue Verteilung der Integer-, Gleitpunkt- oder Load/Store-Operationen innerhalb der

Benchmarks lässt sich nicht genau bestimmen, da hierüber keine Statistiken veröffentlicht wurden.

6.1. CPU-Performance: SPEC CPU 2000

Der SPEC CPU 2000 Benchmark misst die Leistung des Prozessors, der Speicherhierarchie und des

Compilers eines Computersystems. CPU 2000 benutzt dazu die CINT2000 Tests bestehend aus 12 C

und C++ Programmen, um die Festkommaeinheit zu messen, und die CFP2000 Tests bestehend aus 17

C, C++ und FORTRAN Programme, um die Gleitkommaeinheit zu messen. [vgl. SP07]

SPEC CPU 2000 wurde von der Open Systems Group (OSG) der SPEC (Standard Performance

Evaluation Corporation) entwickelt. Ziel der SPEC ist die Entwicklung von Benchmarks, um

vergleichbare Messungen von Computersystemleistungen mit einem gut bekannten, rechenintensiven

Workload durchzuführen. Um die Benchmarks auf verschiedenen Plattformen durchführen zu können,

wird der Benchmark als Quellcode kostenpflichtig von der SPEC zur Verfügung gestellt. [vgl. SP07]

Obwohl das Benchmark Programm oft nur als Prozessorbenchmark bezeichnet wird, misst es

eigentlich den Prozessor, die Speicherhierarchie und den Compiler eines Computersystems. Der

Benchmark wurde nicht entwickelt, um andere Komponenten, wie zum Beispiel Grafik, Netzwerk

oder I/O, zu testen. Um diese Komponenten zu testen, stehen anderen SPEC Benchmarks zur

Verfügung.

Nachdem die Messungen durchgeführt wurden, wird ein Quotient aus der Laufzeit des Programms auf

dem zu testenden System und einer, von der SPEC ermittelten Referenzzeit gebildet. Aus diesen

Quotienten werden die folgenden Kennzahlen berechnet. [vgl. SP07]

CINT2000 (zum Messen der Integer-Performance) [vgl. SP07]

SPECint2000 Das geometrische Mittel von zwölf normalisierten Quotienten –

einen für jeden Integer-Benchmark. Die Compiler-Einstellungen

zum Kompilieren der Benchmarks können bei dieser Kennzahl

beliebig optimiert werden. Zum Messen der Laufzeit der

Programme wird jeweils nur eine Programminstanz gestartet.

SPECint_base2000 Das geometrische Mittel von zwölf normalisierten Quotienten –

einen für jeden Integer-Benchmark. Zum Kompilieren der

Benchmarks müssen bei dieser Kennzahl dieselben, von der SPEC

vorgegebenen Einstellungen verwendet werden. Zum Messen der

Laufzeit der Programme wird jeweils nur eine Instanz gestartet.

SPECint_rate2000 Das geometrische Mittel von zwölf normalisierten Quotienten –

einen für jeden Integer-Benchmark. Die Compiler-Einstellungen

zum Kompilieren der Benchmarks können bei dieser Kennzahl

beliebig optimiert werden. Zum Messen der Laufzeit der

Programme werden mehrere Instanzen gleichzeitig gestartet.

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

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SPECint_rate_base2000 Das geometrische Mittel von zwölf normalisierten Quotienten –

einen für jeden Integer-Benchmark. Zum Kompilieren der

Benchmarks müssen bei dieser Kennzahl dieselben, von der SPEC

vorgegebenen Einstellungen verwendet werden. Zum Messen der

Laufzeit der Programme werden mehrere Instanzen gleichzeitig

gestartet.

CFP2000 (zum Messen der Gleichkomma-Performance) [vgl. SP07]

SPECfp2000 Das geometrische Mittel von 17 normalisierten Quotienten – einen

für jeden Gleitkomma-Benchmark. Die Compiler-Einstellungen

zum Kompilieren der Benchmarks können bei dieser Kennzahl

beliebig optimiert werden. Zum Messen der Laufzeit der

Programme wird jeweils nur eine Programminstanz gestartet.

SPECfp_base2000 Das geometrische Mittel von 17 normalisierten Quotienten – einen

für jeden Gleitkomma-Benchmark. Zum Kompilieren der

Benchmarks müssen bei dieser Kennzahl dieselben, von der SPEC

vorgegebenen Einstellungen verwendet werden. Zum Messen der

Laufzeit der Programme wird jeweils nur eine Instanz gestartet.

SPECfp_rate2000 Das geometrische Mittel von 17 normalisierten Quotienten – einen

für jeden Gleitkomma-Benchmark. Die Compiler-Einstellungen

zum Kompilieren der Benchmarks können bei dieser Kennzahl

beliebig optimiert werden. Zum Messen der Laufzeit der

Programme werden mehrere Instanzen gleichzeitig gestartet.

SPECfp_rate_base2000 Das geometrische Mittel von 17 normalisierten Quotienten – einen

für jeden Gleitkomma-Benchmark. Zum Kompilieren der

Benchmarks müssen bei dieser Kennzahl dieselben, von der SPEC

vorgegebenen Einstellungen verwendet werden. Zum Messen der

Laufzeit der Programme werden mehrere Instanzen gleichzeitig

gestartet.

Welche dieser Kennzahlen für den Vergleich zweier Computersysteme genutzt werden sollten, hängt

von den jeweiligen Anforderungen ab. Ein Benutzer, der lediglich ein Programm mit intensiven

Integer-Berechnungen ausführt, wäre wahrscheinlich eher an den SPECint2000 oder

SPECint_base2000 Werten interessiert. Auf der anderen Seite wären Benutzer, die auf einem System

gleichzeitig, verschiedene, mathematische Berechnungen ausführen möchte, wahrscheinlich eher an

den SPECfp_rate2000 oder SPECfp_rate_base2000 Kennzahlen interessiert. [vgl. SP07]

Die Ergebnisse der SPEC Benchmarks für diesen Vergleich zweier CPUs von AMD und Intel werden

in den folgenden Abbildungen dargestellt. Für die Messungen der Intel-CPU wurde der Benchmark

mit dem Intel C++ 9.1 oder dem Intel Fortran 9.1 Kompiler kompiliert, bei der AMD-CPU wurde der

PGI-6.0 Kompiler verwendet. [vgl. TC07]

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Das erste Diagramm zeigt die Ergebnisse der Integer-Performance, single-threaded.

Abbildung 7: Ergebnisse, SPECint_base2000

Bei der Integer-Performance erzielt der Intel Core 2 Duo E6400 mit 2169 im Vergleich zum AMD

Athlon 64 X2 6000+ mit 1895 eine um 14% bessere Leistung. Die hier ermittelten Werte gelten als

Indiz für die Integer Performance der Prozessoren. Im Bereich der Integer Performance deklassiert

Intel seit langem die Konkurrenz von AMD. Dieses Bild zeigt sich auch in diesem Vergleich.

Das nächste Diagramm zeigt die Ergebnisse der Integer-Performance, multi-threaded.

Abbildung 8: Ergebnisse, SPECint_rate_base2000

Auch in der multi-threaded Variante des SPECint Benchmarks liegt die Intel CPU vor dem Modell

von AMD. Allerdings kann AMD mit 41,9 zu 43,2 zur Intel CPU aufschließen und den Vorsprung auf

knapp 3% reduzieren.

In diesem Vergleich nutzt der SPECint Benchmark alle vorhandenen Prozessorkerne. Dies kommt der

AMD CPU zu Gute. Die K8 Architektur skaliert besser, und kann den zweiten Prozessorkern besser in

Leistung umsetzen. Aufgrund dessen kann der Vorsprung von 14% in der single-threaded Variante auf

lediglich 3% in der mutli-threaded Variante des SPECint Benchmarks reduziert werden.

2169

1895

0 500 1000 1500 2000

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

SPECint_base2000 [Punkte], Win XP SP2

43,2

41,9

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

SPECint_rate_base2000 [Punkte], Win XP SP2

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Die nächten Ergebnisse befassen sich mit der Floating-Point-Performance. Das erste Diagramm stellt

die Ergebnisse des SPECfp Benchmark in der single-threaded Variante dar.

Abbildung 9: Ergebnisse, SPECfp_base2000

Auch diesen Vergleich kann die Intel CPU mit einer um 24% besseren Leistung für sich entscheiden.

Vor Einführung der Core-Architektur im Juni 2006 erzielte AMD mit dem Athlon 64 gegen den Intel

Pentium 4 die deutlich besseren Ergebnisse im Bereich der Gleitkommaoperationen. Aufgrund dessen

hat Intel bei der Entwicklung der Core-Architektur besonderes Augenmerk auf die Gleitkomma-

fähigkeiten gelegt. Dies ist Intel offensichtlich gut gelungen, so dass in diesem Vergleich der Intel

Core 2 Duo E6400 den Athlon 64 X2 6000+ übertrumpft.

Das nächste Diagramm zeigt die Ergebnisse des SPECfp Benchmark, multi-threaded.

Abbildung 10: Ergebnisse, SPECfp_rate_base2000

Hier zeigt sich dasselbe Bild, das auch schon bei der Integer-Performance festgestellt werden konnte.

Der Athlon 64 X2 6000+ skaliert bei mehreren Prozessorkernen besser. Der Vorsprung kann von 24%

in der single-threaded Variante auf 17% in der multi-threaded Variante des SPECfp Benchmarks

reduziert werden. Um zur Intel CPU aufzuschließen, reicht dieses allerdings nicht aus.

6.2. Speicher: Sciencemark

Beim Sciencemark handelt es sich um einen synthetischen Benchmark zum Messen der

Cache- / Speicher-Zugriffzeiten und der

Cache- / Speicher-Transferraten.

2227

1800

0 500 1000 1500 2000

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

SPECfp_base2000 [Punkte], Win XP SP2

38,5

32,9

0 5 10 15 20 25 30 35

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

SPECfp_rate_base2000 [Punkte], Win XP SP2

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Über die Art der Messungen lassen sich bei diesem Benchmark keine genauen Aussagen treffen, da

hierrüber keine näheren Informationen veröffentlicht wurden. [vgl. ZD07, CB07]

Entwickelt wurde dieser Benchmark von den drei Herren

Alexander Goodrich, B.S. (Computer Science),

Tim Wilkens, B.S., M.S., Ph.D. (Physics) und

Sean Stanek, B.S. (Computer Science).

Dieser Benchmark wurde früher auf einer offiziellen Webseite zur Verfügung gestellt. Inzwischen

(Stand 2007) ist diese Webseite offline, der Benchmark ist allerdings noch über diverse

Downloadportale im Internet verfügbar (z.B. unter [WF08]).

Der Benchmark wurde auf die Messungen der Speichertransferrate beschränkt. Die Ergebnisse werden

in der folgenden Abbildung dargestellt. [vgl. ZD07, CB07]

Abbildung 11: Ergebnisse, Sciencemark (Speichertransferrate)

Anders als der Athlon 64 X2 6000+, der über einen integrierten Speicher-Controller verfügt, muss die

Intel CPU beim Zugriff auf den Speicher den Umweg über die Northbridge gehen. Das macht sich

negativ bei der Speichertransferrate bemerkbar.

Die AMD CPU erreicht bei diesem Benchmark mit 8028 MByte/s im Vergleich zu den 5139 MByte/s

des Intel Core 2 Duo E6400 eine Mehrleistung von ca. 56%. Diese Mehrleistung kommt AMD

besonders bei Speicherintensiven Anwendungen zu Gute.

6.3. Analyse: SunGard ACR

Adaptiv Credit Risk (ACR) ist ein von SunGard entwickeltes Analysetool für den Finanzbereich. Das

Programm versucht auf Basis einer modifizierten Monte-Carlo-Simulation den künftigen Wert einer

Anlage auf Basis vorhandener Marktdaten zu berechnen. Das Programm wird direkt vom Hersteller

vertrieben. [vgl. SG08, TC07]

SunGards Adaptiv Credit Risk wurde in C# für die Microsoft .NET Umgebung programmiert.

Spezielle Mathematik-Bibliotheken wie Intels Math Kernel Library (MKL) oder AMDs Core Math

Library (ACML) werden dabei nicht verwendet. Das Programm arbeitet multi-threaded und unterstützt

Multiprozessor-Systeme optimal. SunGards ACR rechnet dabei überwiegen mit Integer-Operationen.

Die Speicherzugriffe halten sich bei Adaptiv Credit Risk in Grenzen. [vgl. SG08, TC07]

5139

8028

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000

Intel Core 2 Duo E64002 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+2 GB, Dual DDR2-800

Speichertransferrate [MByte/s], Win XP SP2

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

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Beim Benchmark wird die Berechnungszeit für ein vorgegebenes Problem gemessen. Die Ergebnisse

für diesen Vergleich werden im folgenden Diagramm dargestellt. [vgl. TC07]

Abbildung 12: Ergebnisse, SunGard ACR (Calculation Time)

Diesen Vergleich kann der AMD Athlon 64 X2 6000+ mit einer Berechnungszeit von 1012 Sekunden

gegen den Intel Core 2 Duo E6400 mit einer Zeit von 1355 Sekunden klar für sich entscheiden.

AMD kann einen Vorsprung von ca. 25% herausholen, obwohl der Intel Core 2 Duo E6400 beim

Benchmark der Integer-Performance noch vor der CPU von AMD lag. Dies lässt sich auf mehrere

Faktoren zurückführen.

Der Benchmark nutzt Multiprozessor-Systeme optimal aus. Wie bereits an den vorherigen

Ergebnissen zu erkennen war, skaliert die AMD CPU bei mehreren Kernen besser als die

Konkurrenz aus dem Intel-Lager.

Beim Zugriff auf die zur Berechnung notwendigen Marktdaten sind Speicherzugriffe

notwendig. Auch hier kann, wie bereits in vorherigen Benchmarks festgestellt werden konnte,

AMD eine bessere Leistung erzielen.

6.4. Rendering: 3ds Max 8

Autodesk bietet mit 3ds Max 8 eine umfassend anpassbare und skalierbare Lösung für 3D-Animation,

Modellierung und Rendering für Spiele, Film, Fernsehen und Entwurfsvisualisierung an. Diese

Software wird in diesem Vergleich für einen Rendering-Benchmark herangezogen.

Rendern bezeichnet den Rechenprozess, der für die zweidimensionale Darstellung eines 3D-Modells

oder einer 3D-Szene erforderlich ist. Dieser Prozess kann nach mehreren Berechnungsarten mit

unterschiedlichem Rechenaufwand und unterschiedlicher Qualität des Ergebnisses durchgeführt

werden. Dabei werden in ein vorhandenes 3D-Modell oder in einer vorhandene 3D-Szene diverse

Lichtquellen positioniert sowie Farben bzw. Texturen und jede Menge Effekte eingefügt.

Bei den Render-Vorgängen nutzt 3ds Max 8 Multiprocessing voll aus. Die Dual- und Quad-Core-

sowie Hyper-Threading-Technologien wirken somit beschleunigend. Die verwendeten Render-Szenen

basieren auf der Benchmark-Suite SPECapc for 3ds Max 7 von SPEC.org. Die Grafikkarten-

Performance spielt beim Rendering keine Rolle. [vgl. TC07]

1355

1012

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

Calculation Time [sek.], Win XP SP2

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SPECapc (SPEC/GWPG's Application Performance Characterization Group) ist ein, der SPEC

zugeordnete, Arbeitsgruppe. Die SPECapc hat sich zum Ziel gemacht, standardisierte Benchmark zum

Ermitteln der Grafik- und Workstation-Performance zu erstellen. Dafür hat die SPECapc unter

Anderem einen Benchmark für 3ds max 8 erstellt, der in diesem Vergleich verwendet wird. Diese

Benchmark wird auf der Homepage der SPECapc zum Download zur Verfügung gestellt. [vgl. SP07b]

Die erste Abbildung zeigt die Benchmark-Ergebnisse beim Rendering der ersten Szene („Radiosity“)

mit 3ds Max 8. [vgl. TC07]

Abbildung 13: Ergebnisse, 3ds Max 8 ( Rendering Time, Szene 1 „Radiosity“)

Die zweite Abbildung zeigt die Benchmark-Ergebnisse beim Rendering der zweiten Szene

(„Underwater“) mit 3ds Max 8. [vgl. TC07]

Abbildung 14: Ergebnisse, 3ds Max 8 (Rendering Time, Szene 2 „Underwater“)

Beide Szenen rendert der AMD Athlon 64 X2 6000+ schneller als der Konkurrent von Intel. Bei der

ersten Szene benötigt der Intel Core 2 Duo E6400 11 Sekunden oder 18% länger, bei der zweiten

Szene 28 Sekunden oder 28%.

Der Vorsprung der AMD CPU lässt sich zum Einen an den besseren Multiprocessing-Fähigkeiten der

K8 Architektur festmachen. Diese skaliert, wie bereits in vorherigen Benchmarks festgestellt werden

konnte, besser bei der Nutzung mehrerer Kerne.

Zum Anderen kommt dem Athlon 64 X2 6000+ die bessere Speicheranbindung zu Gute. Eine gute

Speicheranbindung ist notwendig, um die zu rendernden 3D-Modelle, Texturen und weitere

Informationen zu laden. Durch die bessere Speicheranbindung kann der AMD Athlon 64 X2 6000+

seinen Vorsprung vor den Intel Core 2 Duo E6400 von 18% bei der ersten, kleineren Szene auf 28%

bei der zweiten, größeren Szene steigern.

72

61

0 10 20 30 40 50 60 70

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

Szene 1, Rendering Time [sek.], ATI X1900XTX, 1280x1024x32, Win XP SP2

128

100

0 20 40 60 80 100 120

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

Szene 2, Rendering Time [sek.], ATI X1900XTX, 1280x1024x32, Win XP SP2

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

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6.5. System-Performance: BAPCo Sysmark 2004 SE

Bei Sysmark 2004 SE handelt es sich um eine Benchmark-Suite, die aus diversen Einzelanwendungen

besteht, die zu zwei Obergruppen zusammengefasst wurden.

Zur Gruppe Internet Content Creation (ICC) gehören die Anwendungen:

Adobe After Effects 5.5

Adobe Photoshop 7.01

Adobe Premiere 6.5

Discreet/ Autodesk 3ds Max 5.1

Macromedia Dreamweaver MX

Macromedia Flash MX

Microsoft Windows Media Encode 9 Series

Network Associates McAfee Virus Scan 7.0

WinZip Computing WinZip 8.1

Zur Gruppe Office Productivity (OP) gehören die Anwendungen:

Adobe Acrobat 5.0.5

Microsoft Access 2002

Microsoft Excel 2002

Microsoft Internet Explorer 6

Microsoft Outlook 2002

Microsoft PowerPoint 2002

Microsoft Word 2002

Network Associates McAfee Virus Scan 7.0

ScanSoft Dragon NaturallySpeaking 6 Preferred

WinZip Computing WinZip 8.1

Der Benchmark wird direkt vom Hersteller über dessen Homepage vertrieben. [vgl. BAP08]

Das Ergebnis der Internet Content Creation und Office Productivity Benchmarks beruht wiederum aus

den unter drei verschiedenen Aspekten zusammengefassten Einzeltests. Beim Internet Content

Creation sind dies die drei Aspekte 3D Creation (3DC), 2D Creation (2DC) und Web Publishing

(WP), beim Office Productivity die drei Aspekte Communication (C), Document Creation (DC) und

Data Analysis (DA). [vgl. BAP05]

Das Sysmark 2004 Gesamtergebnis ist jeweils der gerundete Durchschnitt der Einzelergebnisse. Als

Basis-System dient ein 2,0 GHz Intel Pentium 4 mit Intel-i845-Chipsatz, 512 MB DDR266-Speicher

(CL2.5), Creative Labs Soundblaster Audigy PCI, ATI-Radeon 9700 Pro Grafikkarte mit 64 MB und

einer 80 GB IBM Festplatte. Dieses System erreicht eine Wertung von 100 Punkten. Erreicht ein

anderes System 200 Punkte im Sysmark 2004, so ist dieses doppelt so schnell wie das Basis-System.

[vgl. BAP05]

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

Bartels, Dinter, Lange Seite 33 von 43

Die Ergebnisse der Gesamtwertung für diesen Vergleich werden im folgenden Diagramm dargestellt.

[vgl. TC07]

Abbildung 15: Ergebnisse, BAPCo Sysmark 2004 SE (Gesamtwertung)

Bei der Gesamtwertung liegen beide Systeme ungefähr auf demselben Niveau. Die Intel CPU liegt

lediglich einen Punkt oder ungefähr 0,3 % hinter der Konkurrenz von AMD.

Beim Internet Content Creation Szenario wird eine produktbezogene Webseite für ein via Breit- und

Schmalband angebundenes Publikum erstellt. Dazu wird ein 3D-Modell in ein Bitmap gerendert.

Währenddessen wird mit einem Publishing Tool eine Webseite erstellt, der Benutzer öffnet eine

Videobearbeitungs-Software, erstellt ein Video aus mehreren Quellen, schneidet den Film und

zugehörige Audiosequenzen und startet den Export des Videos. Solange das Video exportiert wird,

wird das gerenderte Bitmap mit einem Bildbearbeitung-Programm geöffnet, bearbeitet und die

Änderungen werden gespeichert. Zurück in der 3D-Modelling-Software wird das 3D-Modell

modifiziert und als Vektorgrafik exportiert. Nachdem das Video exportiert wurde, wird dieses erneut

bearbeitet und mit Spezialeffekten versehen. Währenddessen werden Dateien aus einem Archiv

entpackt und eine Animation aus der vorher erstellten Vektorgrafik erstellt. Anschließend wird das

fertige, mit Spezialeffekten versehene Video komprimiert, finale Anpassungen an der Webseite

werden vorgenommen und das System wird nach Viren gescannt. Die Ergebnisse für diesen Vergleich

werden im folgenden Diagramm dargestellt. [vgl. BAP05, TC07]

Abbildung 16: Ergebnisse, BAPCo Sysmark 2004 SE (Internet Content Creation)

Die Ergebnisse im Bereich Internet Content Creation wird besonders durch eine Erhöhung der

Taktfrequenz und durch eine bessere Speicherausstattung bzw. Speicheranbindung beeinflusst. In

beiden Bereichen kann der AMD Athlon 64 X2 6000+ Punkten. Dieser kann seine höhere

Taktfrequenz und seine bessere Speicheranbindung in ein besseres Ergebnis umsetzen. Die AMD CPU

erzielt im Vergleich mit dem Intel Core 2 Duo E6400 ein um 121 Punkte oder ca. 5% besseres

Ergebnis.

289

290

0 50 100 150 200 250 300

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

Gesamtwertung [Punkte], ATI X1900XTX, 1280x1024x32, Win XP SP2

259

380

0 50 100 150 200 250 300 350

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

Internet Content Creation [Punkte], ATI X1900XTX, 1280x1024x32, Win XP SP2

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

Bartels, Dinter, Lange Seite 34 von 43

Im Office Productivity Szenario werden eine Marketing-Präsentation und verschiedene Dokumente für

ein neues Produkt erstellt. Dazu werden im ersten Schritt E-Mails empfangen, die eine Sammlung von

Dokumenten in einem Archiv enthalten. Die E-Mails werden betrachtet, der Kalender aktualisiert,

während das System nach Viren gescannt wird. Die Unternehmens-Webseite wird betrachtet und das

System beginnt mit dem Erstellen diverser Dokumente. Außerdem wird auf eine Datenbank

zugegriffen und einige Abfragen werden gesendet. Die erstellten Dokumente werden komprimiert, die

Abfrageergebnisse in einer Tabellenkalkulation importiert und ein Diagramm aus diesen Daten

generiert. Anschließend werden einige Elemente zu einer Präsentation hinzugefügt und bearbeitet.

Zum Abschluss wird die erstellte Präsentation und die erstellten Dokumente mit einem Webbrowser

betrachtet. Die Ergebnisse für diesen Vergleich werden im folgenden Diagramm dargestellt.

[vgl. BAP05, TC07]

Abbildung 17: Ergebnisse, BAPCo Sysmark 2004 SE (Office Productivity)

Die beiden Punkte, die den Ausschlag beim Internet Content Creation gegeben haben, die höhere

Taktfrequenz und die bessere Speicheranbindung, wirken sich beim Office Productivity Ergebnis

weniger stark aus. Aufgrund dessen hat die reine CPU-Performance einen größeren Anteil am

Gesamtergebnis. In diesem Bereich konnte die Intel CPU bereits in vorherigen Benchmarks punkten.

Aufgrund dessen kann der Intel Core 2 Duo E6400 auch diesen Vergleich gegen die AMD CPU mit

10 Punkten oder ungefähr 5% mehr für sich entscheiden.

6.6. Energieverbrauch

AMD und Intel spezifizieren den Energiebedarf ihrer Prozessoren mit der Thermal Design Power

(TDP). Dieser Wert gibt den theoretisch, maximalen Energiebedarf an – in der Praxis liegt dieser aber

selbst bei hoher Auslastung darunter. Die TDP-Werte sind allerdings für die Dimensionierung der

CPU-Kühler relevant. [vgl. HO08]

Interessanter ist allerdings der reale Energiebedarf des kompletten Systems (ohne Monitor). Die

verwendeten Testplattformen unterscheiden sich lediglich beim Mainboard und natürlich der CPU.

Alle anderen Komponenten, Grafikkarte, Netzteil, Festplatte, Soundkarte und die Speicherausstattung,

sind identisch. So lassen sich praxisnahe Aussagen über den tatsächlichen Energieverbrauch der

Systeme treffen. [vgl. HO08]

232

222

0 50 100 150 200

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

Office Productivity [Punkte], ATI X1900XTX, 1280x1024x32, Win XP SP2

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

Bartels, Dinter, Lange Seite 35 von 43

Die Verbrauchswerte des Gesamtsystems unter Volllast sind im folgenden Diagramm dargestellt.

[vgl. TC07]

Abbildung 18: Ergebnisse, Energieverbrauch (Gesamtsystem, Volllast)

Im folgenden Diagramm wird der Energieverbrauch unter Windows im „Leerlauf“ ohne aktivierten

Energiesparmodus dargestellt.

Abbildung 19: Ergebnisse, Energieverbrauch (Gesamtsystem, Leerlauf)

Den Vergleich des Energieverbrauchs kann der Intel Core 2 Duo E6400 klar für sich entscheiden.

Unter Volllast verbraucht das System mit dem AMD Athlon 64 X2 6000+ 69 Watt oder ungefähr

26%, im Leerlauf immerhin noch 24 W oder ungefähr 19% mehr.

Vor Einführung der Core-Architektur war der deutlich geringere Energieverbrauch des Athlon 64 im

Vergleich mit dem Pentium 4 eines der wichtigsten Verkaufsargumente von AMD. Zu dieser Zeit

lagen die Vorteile klar auf der Seite von AMD, deren Prozessoren teilweise dieselbe Leistung beim

halben Energieverbrauch erzielen könnten. Aufgrund dessen sah sich Intel gerade in diesem Bereich

zum handeln gezwungen. Dies ist ihnen bei der Entwicklung der Core-Architektur offenbar gut

gelungen, so dass der Intel Core 2 Duo E6400 diesen Vergleich für sich entscheiden kann.

6.7. Ausblick in die Zukunft

Zum Abschluss der Betrachtungen soll noch ein Blick in die nahe Zukunft geworfen werden. AMD

bietet bereits die ersten Quad-Core-Opterons an. Dies sind die ersten Vertreter der neuen K10

Architektur. Ab Anfang 2008 wird Intel wahrscheinlich die ersten Prozessoren aus der 45nm

Fertigung ausliefern. Dieser Vergleich soll zeigen, wie sich die neue Architektur von AMD gegen die

verbesserten Intel CPUs der Core Architektur schlägt.

257

326

0 50 100 150 200 250 300

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

Energieverbrauch (Gesamtsystem/ Volllast) [W], Win XP SP2

124

148

0 20 40 60 80 100 120 140

Intel Core 2 Duo E64001 GB, Dual DDR2-800

AMD Athlon 64 X2 6000+1 GB, Dual DDR2-800

Energieverbrauch (Gesamtsystem/ Leerlauf) [W], Win XP SP2

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

Bartels, Dinter, Lange Seite 36 von 43

Die für diesen Vergleich genutzten CPU Modelle sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Tabelle 7: CPU Modelle für den Ausblick in die Zukunft

AMD Opteron 2350 (SE)

„Barcelona“

Intel Xeon E5472

„Harpertown“

Intel Xeon X5365

„Clovertown“

Kerne: 4 4 4

Takt: 4 x 2,0 GHz (4 x 2,5 GHz) 4 x 3,0 GHz 4 x 3,0 GHz

L1 Cache: 4 x 128 KB 4 x 32 KB 4 x 32 KB

L2 Cache: 4 x 512 KB 2 x 6 MB 2 x 4 MB

L3 Cache: 2 MB --- ---

Arbeitsspeicher: 16 GB 16 GB 16 GB

Strukturbreite: 65 nm 45 nm 65 nm

Beim Opteron 2350 bzw. Opteron 2350 SE (Codename „Barcelona“) handelt es sich um zwei Modelle

der neuen K10 Architektur von AMD. Diese können von den bereits oben beschriebenen

Verbesserungen profitieren (siehe Abschnitt 2.2).

Der Intel Xeon E5472 (Codename „Harpertown“) gehört zur neuen Generation der Quad-Core-Xeons.

Diese entstehen bereits in der 45nm Fertigungstechnik. Durch die neue Fertigungstechnik kann Intel

mehr Transistoren auf kleineren Chips unterbringen und so die Fertigungskosten senken. Außerdem

werden dadurch auch schnellere und sparsamere Prozessoren ermöglicht. Intel ist hier also bestens für

den Preiskampf mit AMD gerüstet. Die weiteren Verbesserungen der neuen Core-Generation werden

bereits oben beschrieben (siehe Abschnitt 2.4). Die hier aufgeführten Messergebnisse stehen allerdings

unter Vorbehalt, da es sich bei der getesteten CPU um ein Vorserienmodell handelt.

[vgl. CT07, 3DC07]

Des Weiteren vergleichen wir die Ergebnisse des AMD Opteron 2350 (SE) mit dem Intel Xeon X5356

(Codename „Clovertown“). Dabei handel es sich um ein Quad-Core-Xeon der aktuellen Generation in

65nm. Dieses Modell dient zum Einen dem Vergleich der Opterons mit der aktuellen Xeon-

Generation, zum Anderen, um die Verbesserungen der neuen Xeon-Generation zu beurteilen.

[vgl. CT07]

Für den Vergleich der CPU-Performance wurde die SPEC CPU 2006 Benchmark-Suite verwendet.

Die ersten aufgeführten Ergebnisse zeigen die Integer-Performance, single-threaded [vgl. CT07]

Abbildung 20: Ergebnisse, SPECint_base_2006

16,9

15,7

10,2

0 5 10 15

2 x Intel Xeon E5472RHEL5, INTC10

2 x Intel Xeon X5365RHEL5, INTC10

2 x AMD Opteron 2350SLES10, PGI7

SPEC CPU 2006, SPECint_base_2006 [Punkte], x64

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

Bartels, Dinter, Lange Seite 37 von 43

Im Bereich der Integer-Performance, Einzelkern kommt der Vertreter der neuen K10 Architektur,

AMD Opteron 2350 nicht an die Leistung der beiden Konkurrenten von Intel heran. Sowohl die

aktuelle als auch die neue Generation der Xeon-CPUs liegen vor dem AMD Opteron 2350. Beim

aktuellen Intel Xeon X5365 beträgt der Vorsprung 5,5 Punkte oder ungefähr 54%, beim neuen Intel

Xeon E5472 sind dies 6,7 Punkte oder ungefähr 66%. Die Strukturverbesserungen für die neue Xeon-

Generation bescheren dieser einen Mehrleistung von 1,2 Punkten oder ungefähr 8%.

Die zweiten Ergebnisse zeigen die Floating-Point-Performance, single-threaded [vgl. CT07]

Abbildung 21: Ergebnisse, SPECfp_base_2006

Im Bereich der Floating-Point-Performance, Einzelkern zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der

Integer-Performance. Auch hier reichen die Verbesserungen der neuen K10 Architektur nicht aus, um

an die Leistung der Xeon-CPUs heran zu kommen. Das alte Modell, der Intel Xeon E5365 erreicht

eine um 4,2 Punkte oder ungefähr 36% bessere Leistung, das neue Modell erreicht eine um 5,3 Punkte

oder ungefähr 46% bessere Leistung. Auch hier resultieren die Strukturverbesserungen der neuen

Xeon-Generation in einer Mehrleistung. Diese beträgt hier 1,1 Punkte oder ca. 7% mehr.

Die nächsten Ergebnisse zeigen die Integer-Performance, multi-threaded [vgl. CT07]

Abbildung 22: Ergebnisse, SPECint_rate_base_2006

16,9

15,8

11,6

0 5 10 15

2 x Intel Xeon E5472RHEL5, INTC10

2 x Intel Xeon X5365RHEL5, INTC10

2 x AMD Opteron 2350SLES10, PGI7

SPEC CPU 2006, SPECfp_base_2006 [Punkte], x64

83,9

72,5

88,2

0 20 40 60 80

2 x Intel Xeon E5472RHEL5, INTC10

2 x Intel Xeon X5365RHEL5, INTC10

2 x AMD Opteron 2350 SESLES10, PGI7

SPEC CPU 2006, SPECint_rate_base_2006 [Punkte], x64

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

Bartels, Dinter, Lange Seite 38 von 43

Die Integer-Performance bei der Durchsatz-Messung aller Kerne im System zeigt ein anderes Bild als

die Einzelkern-Performance. Hier kann die neue K10 Architektur von AMD überzeugen. Es zeigt sich,

dass auch die K10 Architektur, ähnlich der K8 Architektur bei mehreren Kernen besser skaliert.

Dadurch erreicht der AMD Opteron 2350 SE eine um ca. 21% bessere Leistung als der aktuelle Intel

Xeon X5365 und eine um ca. 5% bessere Leistung als der neue Intel Xeon E5472. Die neue Xeon-

Generation von Intel skaliert ebenfalls besser als die alte Xeon-Generation. Die Ergebnisse konnten

hier durch die Strukturverbesserungen um ca. 16% gesteigert werden.

Die letzen Ergebnisse zeigen die Floating-Point-Performance, multi-threaded [vgl. CT07]

Abbildung 23: Ergebnisse, SPECfp_rate_base_2006

Auch bei der Floating-Point-Performance skaliert der AMD Opteron 2350 SE besser als die

Konkurrenz von Intel. Dieser erreicht eine um ungefähr 30% bessere Leistung als der aktuelle Intel

Xeon E5365 und eine um ungefähr 9% bessere Leistung als der neue Intel Xeon E5472.

6.8. Resümee

Bei einer Betrachtung der reinen CPU-Performance ist der Intel Core 2 Duo E6400 der klare Sieger

vor dem AMD Athlon 64 X2 6000+. Der Intel Prozessor kann den Konkurrenten von AMD sowohl

bei der Integer-Performance als auch bei der Floating-Point-Performance klar übertrumpfen (siehe

Abschnitt 6.1).

Der AMD Athlon 64 X2 6000+ verfügt seinerseits über die bessere Speicheranbindung. Dies konnte

durch Messungen der Speicherbandbreite belegt werden. Auch skaliert der AMD Prozessor besser, so

dass dieser eher von multi-threaded Anwendung profitiert (siehe Abschnitt 6.2 ff.).

Bei der Auswahl zwischen den beiden verglichenen Modellen sollte die Entscheidung nach dem

vorgesehenen Anwendungszwecke getroffen werden. Allerdings handelt es sich beim Modell von

AMD bereits um das aktuelle Topmodell für den Desktop-Bereich. Der Intel Core 2 Duo E6400 ist

dagegen ein Mainstream-Modell, das wahrscheinlich in einigen Wochen nicht mehr erhältlich sein

wird. Von Intel sind bereits für einen geringen Aufpreis weitere Modelle erhältlich, die im Vergleich

mit dem Core 2 Duo E6400 (teilweise deutlich) besser abschneiden. Diese konnten allerdings nicht in

diesen Vergleich aufgenommen werden, da keine passenden Benchmark-Ergebnisse verfügbar waren.

74

61,9

80,6

0 20 40 60 80

2 x Intel Xeon E5472RHEL5, INTC10

2 x Intel Xeon X5365RHEL5, INTC10

2 x AMD Opteron 2350 SESLES10, PGI7

SPEC CPU 2006, SPECfp_rate_base_2006 [Punkte], x64

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

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Auch ein Vergleich der beiden kommenden Generationen, des, auf der K10 Architektur basierenden

AMD Opteron 2350 und der neuen Quad-Core-Xeon Generation zeigt ein ähnliches Bild. Die

Prozessoren von Intel können sich bei der reinen CPU-Performance gegen die Konkurrenz behaupten.

Der neue AMD Opteron 2350 muss sich hier sogar der aktuellen Xeon-Generation, dem Intel Xeon

5365, geschlagen geben.

Ähnlich der K8 Architektur skalieren die Prozessoren der K10 Architektur besser. Bei den Durchsatz-

Messungen aller Kerne im System kann der AMD Opteron 2350 SE die Konkurrenz von Intel hinter

sich lassen. Aber auch die neue Quad-Core-Xeon Generation skaliert im Vergleich zum Vorgänger

besser. Die von Intel vorgenommenen Verbesserungen reichen allerdings nicht aus, um sich gegen den

AMD Opteron 2350 SE zu behaupten (siehe Abschnitt 6.7).

Intel hat hier allerdings den Vorteil, dass die neuen Prozessoren bereits in 45nm gefertigt werden.

Dadurch können mehr Transistoren auf kleineren Chips untergebracht und die Fertigungskosten

gesenkt werden. Die Prozessoren können günstiger angeboten werden. Auch können durch die

Strukturverkleinerungen schnellere und sparsamere CPUs gefertigt werden.

Im Vergleich für den Ausblick in die Zukunft lag das Intel-Testsystem unter Volllast bei einem

Verbrauch von 375 Watt ungefähr gleich auf mit dem AMD-Barcelona Testsystem mit dem Opteron

2350. Diese CPU läuft allerdings langsamer als der Intel Xeon E5472. Einzig der AMD Opteron 2350

SE schafft es, den Intel Xeon zu schlagen, schluckt aber auch mehr als der Opteron 2350. Intel hat also

noch Raum für höhere Taktfrequenzen. Erste Benchmark-Werte für 120-Watt-Harpertowns mit 3,2

GHz und 3,4 GHz hat Intel bereits veröffentlich – erwartungsgemäß sind diese Prozessoren demnach

schneller als zwei Opteron 2350 SE. [vgl. CT07]

Um gegen Intels zukünftige Quad-Core-Xeon Generation bestehen zu können, müsste AMD dringend

die Taktraten ihrer Prozessoren erhöhen. Dies resultiert allerdings wiederum in einem höheren

Energieverbrauch. Zu der anderen Alternative, den Fertigungsprozess auf 45nm umzustellen, ist AMD

derzeit technisch noch nicht in der Lage. Hierzu werden sie wahrscheinlich noch ca. 12 Monate

benötigen.

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

Bartels, Dinter, Lange Seite 40 von 43

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AMD vs. Intel WS 2007/ 08

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Page 43: AMD vs. Intel - weblearn.hs-bremen.de AMD vs. Intel.pdf · AMD vs. Intel WS 2007/ 08 Bartels, Dinter, Lange Seite 5 von 43 Die nächste Generation hieß folgerichtig Pentium III und

AMD vs. Intel WS 2007/ 08

Bartels, Dinter, Lange Seite 43 von 43

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: K8 Architektur im Überblick [CT07c] ...........................................................................7

Abbildung 2: K10 Architektur im Überblick [CT07c]..........................................................................9

Abbildung 3: Core Architektur im Überblick [CT07c] ....................................................................... 10

Abbildung 4: Ausschnitt der K8 Architektur [CT07c]........................................................................ 15

Abbildung 5: Anbindung CPU an den Chipsatz und Speicher (X38 Chipsatz) ................................... 16

Abbildung 6: Ergebnisse, SPECint_base2000 .................................................................................... 27

Abbildung 7: Ergebnisse, SPECint_rate_base2000 ............................................................................ 27 Abbildung 8: Ergebnisse, SPECfp_base2000 .................................................................................... 28

Abbildung 9: Ergebnisse, SPECfp_rate_base2000 ............................................................................. 28

Abbildung 10: Ergebnisse, Sciencemark (Speichertransferrate) ......................................................... 29

Abbildung 11: Ergebnisse, SunGard ACR (Calculation Time) ........................................................... 30

Abbildung 12: Ergebnisse, 3ds Max 8 ( Rendering Time, Szene 1 „Radiosity“) ................................. 31

Abbildung 13: Ergebnisse, 3ds Max 8 (Rendering Time, Szene 2 „Underwater“) .............................. 31

Abbildung 14: Ergebnisse, BAPCo Sysmark 2004 SE (Gesamtwertung) ........................................... 33

Abbildung 15: Ergebnisse, BAPCo Sysmark 2004 SE (Internet Content Creation) ............................ 33

Abbildung 16: Ergebnisse, BAPCo Sysmark 2004 SE (Office Productivity) ...................................... 34

Abbildung 17: Ergebnisse, Energieverbrauch (Gesamtsystem, Volllast) ............................................ 35

Abbildung 18: Ergebnisse, Energieverbrauch (Gesamtsystem, Leerlauf) ........................................... 35

Abbildung 19: Ergebnisse, SPECint_base_2006 ................................................................................ 36

Abbildung 20: Ergebnisse, SPECfp_base_2006 ................................................................................. 37

Abbildung 21: Ergebnisse, SPECint_rate_base_2006 ........................................................................ 37

Abbildung 22: Ergebnisse, SPECfp_rate_base_2006 ......................................................................... 38

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Betriebsmodi der IA-32 Prozessoren mit AMD64/Intel 64 Erweiterungen ......................... 13

Tabelle 2: Eckdaten, L2 Cache .......................................................................................................... 19

Tabelle 3: Eckdaten, L1 Cache .......................................................................................................... 20

Tabelle 4: Eckdaten, TLB, AMD K8 ................................................................................................. 21

Tabelle 5: Eckdaten, TLB, Intel Core ................................................................................................ 21

Tabelle 6: CPU Modelle für die Benchmarks .................................................................................... 24

Tabelle 7: CPU Modelle für den Ausblick in die Zukunft .................................................................. 36


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