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Alpenquerender Güterverkehr durch die Schweiz Kennzahlen ... · Neu ist SBB Cargo International...

Date post: 27-Mar-2020
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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK BAV Datenkompetenzzentrum Güterverkehr Alpenquerender Güterverkehr durch die Schweiz Kennzahlen 2014 und Interpretation der Entwicklung Erstellt im Rahmen der Projektorganisation Monitoring Flankierende Massnahmen MFM April 2015 A2 südlich von Amsteg. Foto: BAV (src)
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Page 1: Alpenquerender Güterverkehr durch die Schweiz Kennzahlen ... · Neu ist SBB Cargo International mit ei-nem Marktanteil von 29.2 % (+0.8 Prozentpunkte) Marktführerin, SBB Cargo liegt

Eidgenössisches Departement für

Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK

BAV Datenkompetenzzentrum Güterverkehr

Alpenquerender Güterverkehr durch die Schweiz

Kennzahlen 2014 und Interpretation der Entwicklung

Erstellt im Rahmen der Projektorganisation Monitoring Flankierende Massnahmen – MFM April 2015

A2 südlich von Amsteg. Foto: BAV (src)

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Inhaltsverzeichnis 2/17

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................. 2

Vorbemerkung ....................................................................................................................................... 3

1 Mengenentwicklung alpenquerender Verkehr .............................................................................. 4

1.1 Strassengüterverkehr ................................................................................................................. 4

1.2 Schienengüterverkehr ................................................................................................................ 5

1.3 Wirtschaftliche Entwicklung und Handelsaktivitäten als wichtigste Treiber im alpenquerenden

Güterverkehr ............................................................................................................................... 7

1.4 Gesamtverkehr und Modalsplit ................................................................................................... 9

2 Umweltmonitoring (Luftbelastung) .............................................................................................. 11

Anhang ................................................................................................................................................. 13

Zusatzinformationen Alpenquerender Schienengüterverkehr.......................................................... 13

Kapazitätsauslastung Schienengüterverkehr ........................................................................................... 13 Qualitätsmonitoring .................................................................................................................................. 16

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Vorbemerkung 3/17

Vorbemerkung

Die Fahrtenzahlen im vorliegenden Semesterbericht basieren erstmals auf den Zahlen der Kontrollsta-

tionen der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) an den Schweizerischen Alpenüber-

gängen. Diese Daten eignen sich besser als die bisher für die Berichterstattung des alpenquerenden

Verkehrs verwendeten Zahlen der schweizerischen automatischen Strassenverkehrszählung (SASVZ).

Sämtliche Zahlen für die Jahre 2013 und 2014 im vorliegenden Semesterbericht basieren auf der neuen

Erhebungsmethodik (LSVA-Kontrollstationen). Die Zahlen aus den vorhergehenden Jahren (bis ein-

schliesslich 2012) basieren noch auf der alten Methodik (Strassenverkehrszählung).

Die bisher verwendeten SASVZ-Zahlen basieren auf einem dichten Netz von in der Fahrbahndecke

eingelassenen Induktionsschlaufen, welche den vorbeifahrenden Personen- und Güterverkehr regist-

rieren. Überfährt ein Fahrzeug die Messstelle, verändert es das von den Schlaufen generierte Magnet-

feld auf eine ihm charakteristische Art, woraus sich die Fahrzeugklasse ableiten lässt. Induktionsschlau-

fen sind seit langem in der Schweiz wie international in Verwendung und zeichnen sich neben ihrer

Zuverlässigkeit und Wartungsfreiheit dadurch aus, dass sie eine grosse Anzahl von Fahrzeugklassen

im Personen- und Güterverkehr unterscheiden können.

Mit Einführung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) wurde das Strassennetz zu-

sätzlich mit einem Netz an automatischen Kontrollstationen ausgestattet. Diese eigentlich für die Erhe-

bung der LSVA errichteten Stellen lassen sich ebenfalls für verkehrsstatistische Zwecke nutzen.

Bei einem Abgleich der Daten der SASVZ-Zählgeräte mit denen der LSVA-Kontrollstationen wurden

Abweichungen festgestellt. Ursächlich hierfür ist die zunehmende Zahl neuer Fahrzeugkategorien (vor

allem grosser Freizeitwagen wie Wohnmobile), die dazu führt, dass in den Fahrzeugklassen für Last-

wagen, Lasten- und Sattelzüge bis heute auch Nicht-Güterfahrzeuge und gewisse Lieferwagen mitge-

zählt werden. Dies führt zum Ausweis einer faktisch überhöhten Zahl alpenquerender Fahrten schwerer

Güterfahrzeuge. Zugleich wird der Anteil der Sattelzüge unterschätzt, während die Anteile von Lastwa-

gen und Lastenzügen überschätzt werden. Die entsprechend aufbereiteten Informationen der LSVA-

Kontrollstellen wie Fahrzeug- und Schadstoffklasse liefern dagegen eindeutige Ergebnisse. Die Ver-

wendung der Daten der LSVA-Kontrollstationen führt zu erheblich genaueren Jahreswerten des alpen-

querenden Güterverkehrs. Somit ergibt sich ab diesem Semesterbericht ein noch besseres Abbild des

alpenquerenden Strassengüterverkehrs.

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Mengenentwicklung alpenquerender Verkehr 4/17

1 Mengenentwicklung alpenquerender Verkehr

Übersicht

Tabelle 1: Entwicklung der alpenquerenden Fahrten schwerer Güterfahrzeuge durch die Schweiz und Transport-

aufkommen im alpenquerenden Güterverkehr auf Strasse und Schiene im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr.

1.1 Strassengüterverkehr

Bezogen auf das gesamte Jahr 2014 ging die Zahl der alpenquerenden Fahrten schwerer Güter-

fahrzeuge gegenüber 2013 um -1.6 % auf 1.033 Mio. Fahrten zurück. Das sind 16'000 Fahrten

weniger als im Vorjahr. Damit liegt die Zahl der Fahrten niedriger als das Niveau von vor 20 Jah-

ren, als letztmals so wenig alpenquerende Fahrten schwerer Güterfahrzeuge registriert wurden.

Insgesamt beträgt die Zahl der Fahrten 2014 um ein Fünftel weniger (-19.9 %) als im Referenz-

jahr 2000, aber immer noch 383'000 Fahrten über dem Zielwert des Güterverkehrsverlagerungs-

gesetzes GVVG (SR 750.1), der bis zum Jahr 2018 erreicht werden soll.

Im 2. Semester 2014 ging die Zahl schwerer Güterfahrzeuge (SGF) im alpenquerenden Güterver-

kehr durch die Schweiz gegenüber dem Vorjahressemester um -2.7 % auf 508'000 Fahrten zu-

rück, das sind rund 17'000 Fahrzeuge weniger als im 1. Semester 2014. Der Rückgang hat sich

im 2. Semester im Vergleich zum 1. Semester 2014 leicht verstärkt.

Das 2. Semester 2014 war im Strassengüterverkehr durch keine grösseren Ereignisse geprägt.

Die Stagnation im Strassengüterverkehr ist zuvorderst auf die weiterhin nur zögerliche konjunktu-

relle Erholung in Italien zurückzuführen Die rezessive wirtschaftliche Entwicklung in Italien ab

dem 2. Quartal 2013 (Abbildung 1) hat sich abgeschwächt; das BIP in Italien war aber im ersten

Anzahl schwere Güterfahrzeuge 2013 2014

(in 1'000)

Total (+/-) Total (+/-) Total Total (+/-)

CH (Total) 525 -0.4% 508 -2.7% 1'049 1'033 -1.6%

Gotthard 390 +0.8% 369 -3.0% 766 758 -1.1%

San Bernardino 74 -5.1% 77 -1.2% 156 151 -3.1%

Simplon 37 -1.7% 40 -0.7% 78 77 -1.2%

Gr. St. Bernhard 24 -3.7% 22 -6.4% 48 45 -5.0%

Gesamt CH (Lasten-, Sattelzüge) 480 +0.8% 460 -1.5% 943 940 -0.3%

Brenner (Lasten-, Sattelzüge) 936 +7.2% 922 +3.9% 1'760 1'858 +5.6%

Nach Verkehrsträger 2013 2014

(Angaben in 1'000

Netto-Nettotonnen) Total (+/-) Total (+/-) Total Total (+/-)

Total CH Strasse und Schiene 19'876 +3.6% 18'838 +0.4% 37'963 38'714 +2.0%

Strasse CH 6'464 +0.3% 6'202 -2.2% 12'788 12'665 -1.0%

Schiene CH 13'412 +5.2% 12'637 +1.7% 25'175 26'049 +3.5%

WLV Gotthard 2'821 +19.3% 2'630 +15.4% 4'643 5'451 +17.4%

WLV Simplon 926 -20.4% 904 -21.1% 2'308 1'830 -20.7%

WLV Total 3'747 +6.2% 3'534 +3.2% 6'952 7'280 +4.7%

UKV Gotthard 5'072 -0.6% 4'884 -4.9% 10'237 9'956 -2.7%

UKV Simplon 3'608 +15.1% 3'313 +11.9% 6'096 6'921 +13.5%

UKV Total 8'680 +5.4% 8'197 +1.2% 16'333 16'877 +3.3%

RLS Gotthard 92 +9.3% 88 +8.6% 165 179 +9.0%

RLS Simplon 894 -0.5% 818 -1.1% 1'726 1'712 -0.8%

RLS Total 986 +0.3% 906 -0.3% 1'890 1'891 +0.0%

Legende: schwere Güterfahrzeuge = Güterfahrzeuge > 3.5 t

(+/-) = prozentuale Abweichung gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode

2014

1. Semester 2. Semester

2014

1. Semester 2. Semester

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Mengenentwicklung alpenquerender Verkehr 5/17

Halbjahr 2014 weiterhin rückläufig-. Die gleichzeitige Zunahme der per Schiene transportierten

Gütermenge lässt auf eine Verlagerung von der Strasse auf die Schiene schliessen.

Im Gegensatz zur Entwicklung an den Schweizer Alpenübergängen hat sich am Brenner im Jahr

2014 die Zahl der Fahrten deutlich um +5.6 % erhöht. Diese signifikante Steigerung ist zumindest

teilweise auf Sondereffekte im Jahr 2013 zurückzuführen, als es im 1. Quartal 2013 aufgrund

schlechter Witterungsverhältnisse zu teils mehrtägigen Streckensperrungen gekommen war. Mit

minimen Zunahmen der Zahl der Fahrten im Jahr 2014 am Mont Blanc um +0.8 % und am Fréjus

um +0.5 % folgen die französischen Übergänge dieser Entwicklung nicht. Der Grund liegt auch

hier in der weiterhin schleppenden konjunkturellen Entwicklung Frankreichs und Italiens.

Der Rückgang auf den Schweizer Übergängen variiert. Am wichtigsten Übergang Gotthard (Anteil

von 73 % aller Fahrten) ging der Verkehr mit -1.1 % nur in relativ geringem Mass zurück. Dage-

gen war am zweitwichtigsten Übergang San Bernardino ein relativ deutlicher Rückgang um

-3.1 % zu verzeichnen. Am Simplon ging die Zahl der Überfahrten mit -1.2 % nur minim zurück,

während am Grossen St. Bernhard ein Rückgang um -5.0 % beobachtet wurde.

Das Transportaufkommen in Tonnen auf der Strasse ging mit -2.0 % leicht stärker zurück als die

Anzahl der alpenquerenden Fahrten (-1.6 %). Grund für den stärkeren Rückgang beim Transport-

aufkommen ist die leichte Verschiebung von Sattelzügen hin zu den weniger stark ausgelasteten

Lastenzügen und Lastwagen. Die durchschnittliche Beladung der Fahrzeuge über die Schweizer

Alpen beträgt im Jahr 2014 11.4 Tonnen pro Fahrzeug und bleibt damit gegenüber dem Jahr

2013 nahezu unverändert.

1.2 Schienengüterverkehr

Das Transportaufkommen im alpenquerenden Schienengüterverkehr wächst weiterhin und hat im

Jahr 2014 um +3.5 % zugenommen. Der Wert entspricht einem Äquivalent von knapp 0.9 Mio.

Tonnen mehr als im Jahr 2013. Insgesamt überquerten im Jahr 2014 rund 26 Mio. Tonnen die

beiden Schweizer Alpenübergänge. Damit setzt sich das seit 2012 beobachtbare deutliche

Wachstum, wenn auch leicht abgeschwächt, auch im Jahr 2014 fort.

Im 2. Semester 2014 schwächte sich das Wachstum im Schienengüterverkehr mit +1.7 % gegen-

über dem starken 1. Semester (+5.2 %) allerdings ab. Die Entwicklung verläuft analog zum Stras-

sengüterverkehr und ist Folge der weiterhin schleppenden Konjunkturentwicklung in Italien.

Beide Alpenübergänge für den Schienenverkehr hatten Anteil am Wachstum. Das Verkehrsauf-

kommen stieg am Gotthard (+5.8 %) allerdings stärker als am Simplon (+4.5 %). Der Gotthard

hat einen Anteil von knapp 60 % am gesamten alpenquerenden Schienengüterverkehr durch die

Schweiz.

Vor allem im vierten Quartal führten zahlreiche Vorkommnisse zu erschwerten Produktionsbedin-

gungen im Schienengüterverkehr. So führten Sanierungsarbeiten infolge zweier Erdrutsche (12. /

15.11.2014) in Italien zwischen Stresa und Belgirate zu teilweisen Streckensperrungen sowie Ge-

schwindigkeitsbegrenzungen und Annullierungen von Regeltrassen. Zusätzlich behinderten ein

Generalstreik in Belgien sowie verschiedene Streiks in Belgien und Deutschland den Zugverkehr.

Alle Schienensegmente konnten vom Wachstum profitieren. Der Wagenladungsverkehr (WLV) ist

wie bereits im Jahr 2013 mit einer Zunahme von +4.7 % im Vergleich zum Vorjahr das Segment

mit der grössten Zunahme. Der unbegleitete kombinierte Verkehr (UKV) wuchs um +3.3 %. Das

Transportaufkommen der Rollenden Landstrasse blieb gegenüber 2013 unverändert.

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Mengenentwicklung alpenquerender Verkehr 6/17

Wie bereits im Jahr 2013 ist auch in 2014 eine Verschiebung von UKV-Transporten auf den

Simplon (Wachstum im UKV von +13.5 % am Simplon gegenüber einem leichten Rückgang am

Gotthard mit -2.7 %) und eine Verlagerung von Wagenladungsverkehren vom Simplon auf den

Gotthard festzustellen. Der WLV am Gotthard zeigte im gesamten Jahr 2014 mit insgesamt +17.4

% ein sehr deutliches Wachstum, während am Simplon ein Rückgang um -20.7 % zu verzeich-

nen war. Dies dürfte in erster Linie auch Folge der fortgesetzten deutlichen Marktanteilsverschie-

bungen der Traktionäre und den damit verbundenen neuen Produktionsmodellen sein.

Die Rollende Landstrasse transportierte im Jahr 2014 insgesamt etwa 109‘900 schwere Güter-

fahrzeuge über die Alpen, das sind nur etwa 1‘300 Fahrzeuge mehr als im Vorjahr.

Insgesamt erhöhte sich der Anteil des UKV am gesamten alpenquerenden Verkehr um einen

Prozentpunkt auf nunmehr 43.7 %, der WLV erhöhte seinen Anteil um 0.6 Prozentpunkte auf

18.9 %, wohingegen die RoLa nahezu stabil bei 5.0 % blieb. Im alpenquerenden UKV wurden

insgesamt rund 883'000 Sendungen transportiert, das entspricht ca. 30'000 mehr als 2013.

Die Marktanteile im alpenquerenden Güterverkehr haben sich mit Fahrplanwechsel 2013/14 mas-

siv verändert, seit DB Schenker Rail die Traktion seiner Transitverkehre für den schweizerischen

Abschnitt von BLS Cargo an SBB Cargo übertragen hat. Neu ist SBB Cargo International mit ei-

nem Marktanteil von 29.2 % (+0.8 Prozentpunkte) Marktführerin, SBB Cargo liegt mit einem An-

teil von 28.9 % (+15.3 Prozentpunkte) nahezu gleichauf. Zusammen decken die beiden EVU un-

ter dem Dach der SBB nun über 58 % des alpenquerenden Schienengüterverkehrsmarkts ab. Die

BLS Cargo musste hingegen einen Marktanteilsverlust von -15.1 Prozentpunkten auf neu 24,4 %

hinnehmen. Crossrail etabliert sich mit einem Marktanteil von neu 13.9 % als bedeutendster pri-

vater Player. Bei den kleineren EVU sind die Marktanteile und Marktanteilsveränderungen gering.

Marktanteile in % an Netto-netto-Tonnen

2013 2014 Veränderung (in %-Punkten)

Gotthard Simplon Total Gotthard Simplon Total Total 2013-

2014

SBB Cargo Inter-national

42.2 % 8.0 % 28.5 % 43.3% 8.3% 29.2% +0.7%

SBB Cargo 17.6 % 7.5 % 13.6 % 36.6% 17.4% 28.9% +15.3%

BLS Cargo 25.6 % 60.1 % 39.5 % 7.5% 49.7% 24.4% -15.1%

Crossrail 5.5 % 24.3 % 13.1 % 6.6% 24.7% 13.9% +0.8%

Transalpin 3.3 % 0.0 % 2.0 % 3.2% 0.0% 1.9% -0.0%

DB Schenker CH 2.4 % 0.0 % 1.4 % 2.1% 0.0% 1.2% -0.2%

Railcare 0.7 % 0.0 % 0.4 % 0.7% 0.0% 0.4% +0.0%

TX Logistik 2.7 % 0.0 % 1.6 % 0.0% 0.0% 0.0% -1.6%

Tabelle 2: Marktanteile im alpenquerenden Güterverkehr in % (Anteile an Netto-netto-Tonnen, Werte auf eine

Nachkommastelle gerundet).

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Mengenentwicklung alpenquerender Verkehr 7/17

1.3 Wirtschaftliche Entwicklung und Handelsaktivitäten als

wichtigste Treiber im alpenquerenden Güterverkehr

Haupteinflussfaktor für die Entwicklung des alpenquerenden Güterverkehrs durch die Schweiz ist

die wirtschaftliche Entwicklung im europäischen Umfeld, insbesondere die wirtschaftliche Stagna-

tion bzw. das seit dem 4. Quartal 2011 rückläufige Brutto-Inlandsprodukt (BIP) in Italien.1 Zwar

zeigten sich seit Mitte 2012 eine Trendumkehr bzw. seit 2013 leichte Erholungstendenzen. Ge-

samthaft war Italien im Jahr 2014 aber weiterhin rezessiv (-1.9 % im Jahresdurchschnitt) und auch

im 2. Quartal 2014 ist das BIP im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Ab dem 2. Quartal 2013 weist

die Europäische Union wieder positive Wachstumsraten. Die nachfolgende Abbildung zeigt die

quartalsweise Veränderung des BIP seit 2011:

Abbildung 1: Entwicklung des Brutto-Inlandprodukts 2011 bis 2. Quartal 2014, dargestellt in %-Abweichung

zum jeweiligen Vorjahresquartal.

Eng verknüpft mit der wirtschaftlichen Entwicklung ist auch die Entwicklung der Aussenhandelsak-

tivitäten. Da ein Grossteil des alpenquerenden Verkehrs in der Schweiz Transporte von und nach

Italien sind, besteht zwischen der Entwicklung des Intra-EU-Handels von Italien und der Entwick-

lung des alpenquerenden Güterverkehrs ein direkter Zusammenhang. Die nachfolgende Grafik

illustriert die Entwicklung des Aussenhandelsvolumens der Schweiz, Deutschlands, Italiens sowie

1 Quelle für sämtliche BIP-Zahlen: EUROSTAT, BIP zu Marktpreisen (Quartalszahlen nicht saisonbereinigt)

-6.0%

-4.0%

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+14.0%

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2011 2012 2013 2014

%-Veränderung zum Vorjahr

Entwicklung BIP 2011 - 2014Veränderungsraten in % zum Vorjahresquartal

Schweiz

Italien

Deutschland

EU28

AQGVSchweiz total

Quelle: CH/IT/DE/EU28 : EUROSTAT - BIP zu Marktpreisen, nicht saisonbereinigt

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Mengenentwicklung alpenquerender Verkehr 8/17

der EU und die Entwicklung des gesamtmodalen Transportaufkommens in Tonnen im alpenque-

renden Güterverkehr durch die Schweiz (gepunktete Linie).

Abbildung 2: Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Aussenhandelsvolumens der wichtigsten

Quell- und Zielländer im alpenquerenden Verkehr und dem gesamten Transportaufkommen im alpenqueren-

den Verkehr durch die Schweiz. Für das 4. Quartal 2014 liegen für die EU-Mitgliedstaaten zurzeit noch keine

vollständigen Daten vor (Stand 19. März 2015).

Abbildung 2 zeigt deutlich die Korrelation von Aussenhandelsaktivitäten und dem Transportauf-

kommen im alpenquerenden Güterverkehr.

Nach Rückgang der Aussenhandelsaktivitäten 2011 und 2012 stabilisierten sich die Aussenhan-

delsvolumina im Jahr 2013. Das Jahr 2014 zeigt eine Erholung beim Aussenhandel, mit einer

Phase der Stagnation im 2. Quartal 2014.

Die Veränderungsrate des gesamten Transportaufkommens in Tonnen im alpenquerenden Gü-

terverkehr durch die Schweiz folgt vergleichsweise direkt dem Verlauf der Aussenhandelsent-

wicklung, indem ebenfalls kein deutliches Wachstum feststellbar ist.

-15.0%

-10.0%

-5.0%

+0.0%

+5.0%

+10.0%

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2011 2012 2013 2014

%-Veränderung zum Vorjahr

Entwicklung Aussenhandelsvolumen und Verkehrsaufkommen im AQGV 2011 - 2014

Veränderungsraten in % zum Vorjahresquartal

Schweiz

Italien

Deutschland

EU28

AQGVSchweiz total

Quelle: DE/IT/EU: EUROSTAT - Aussenhandelsvolumen intra-EU (Summe Einfuhr+Ausfuhr) in TonnenQuelle: CH: EZV (Summe Ein- und Ausfuhr) total in CHF (provisorische Zahlen für 2014)

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Mengenentwicklung alpenquerender Verkehr 9/17

1.4 Gesamtverkehr und Modalsplit

Abbildung 3: Entwicklung alpenquerender Güterverkehr 1984-20142.

Insgesamt wurden 2014 38.7 Mio. Tonnen im alpenquerenden Güterverkehr über die Schweizer

Alpen transportiert, das sind +2.0 % mehr als 2013. Die Wachstumsrate im 1. Semester 2014 war

mit +3.6 % dabei deutlich höher als jene im 2. Semester (+0.4 %).

Wie bereits im Jahr 2013 beobachtet, konnten die Anbieter im Schienengüterverkehr trotz kon-

junkturell ungünstigem Marktumfeld ihren Marktanteil weiter ausbauen und zusätzliche Transport-

volumina akquirieren. Zwar berichten die Akteure im Bahnmarkt weiterhin von einem intensiven

Wettbewerb, verbunden mit hohem Preisdruck und sinkende Dieselpreise auf der Strasse. Trotz-

dem waren sie über das ganze Jahr 2014 gesehen in der Lage, sich am Markt zu behaupten. Mit

dazu beigetragen haben dürfte der zunehmende intramodale Wettbewerb innerhalb der Schie-

nengüterverkehrsbranche, der mit zu wettbewerbsfähigen Angeboten beigetragen hat.

Zusätzlich hat die hohe Verfügbarkeit des Verkehrsträgers Schiene durch die Schweiz im Jahr

2014 dazu geführt, das Vertrauen des Marktes in die Angebote des Schienengüterverkehrs wei-

ter zu stabilisieren.

2 Die Abbildung berücksichtigt den Methodenwechsel nur für die Jahre 2013 und 2014. Nach Vorliegen der endgültigen Daten aus der Haupterhebung zum alpenquerenden Güterverkehr werden die Werte rückwirkend für die Jahre bis zur vorhergehenden Haupterhebung angepasst.

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Mio. t Alpenquerender Güterverkehr 1984-2014Strasse und Schiene (Kombinierter Verkehr und Wagenladungsverkehr)

Strasse

KV

WLV

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Mengenentwicklung alpenquerender Verkehr 10/17

Insgesamt stieg so der Bahnanteil im Jahr 2014 am gesamten alpenquerenden Güterverkehr in

der Schweiz auf 67.3 %, dies ist 1 Prozentpunkt mehr als im Jahr 2013 und stellt den höchsten

Bahnanteil seit der Einführung der LSVA und der Anhebung der Gewichtslimite im Jahr 2001 dar.

Abbildung 4: Modalsplit im alpenquerenden Güterverkehr 1984-20143.

3 Die Abbildung berücksichtigt den Methodenwechsel nur für die Jahre 2013 und 2014. Nach Vorliegen der endgültigen Daten aus der Haupterhebung zum alpenquerenden Güterverkehr werden die Werte rückwirkend für die Jahre bis zur vorhergehenden Haupterhebung angepasst.

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Umweltmonitoring (Luftbelastung) 11/17

2 Umweltmonitoring (Luftbelastung)

Das Projekt Monitoring Flankierende Massnahmen (MFM-U) des BAFU misst die Entwicklung der

Luftschadstoff- und Lärmbelastung entlang der A2 und A13. In diesem Semesterbericht werden die

entsprechenden Luftschadstoffmessungen vorgestellt:

Die NOx-Belastung entlang der A2 und A13 hat zwischen 2003 bis 2014 generell abgenom-

men, während die NO2-Belastung weniger stark zurückgegangen ist. Die Immissionsgrenz-

werte für NO2 werden im Tessin und im Raum Basel noch deutlich überschritten, an der weni-

ger verkehrsbelasteten A13 sind sie eingehalten.

Abbildung 5: Jahresmittelwerte der NOx-Konzentration.

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Umweltmonitoring (Luftbelastung) 12/17

Abbildung 6: Jahresmittelwerte der NO2-Konzentration.

Die PM10-Belastung wurde erstmals seit Messbeginn im Jahr 2014 an allen Messstandorten

eingehalten. Die Russbelastung nimmt prinzipiell ab, sie muss aber weiter stark gesenkt wer-

den, um in einen aus gesundheitlicher Sicht akzeptablen Bereich zu kommen.

Die generelle Abnahme der NOx- und Russ-Belastung ist ein Hinweis der zunehmenden Verbesse-

rung der Emissionseigenschaften der Fahrzeuge. Die schweren Güterfahrzeuge emittieren auf der A2

und A13 im Alpenraum rund 40% der durch den Verkehr ausgestossenen NOx-Emissionen, für die

kommenden Jahre werden Verbesserungen erwartet. Aufgrund der komplexen atmosphärenchemi-

schen Umwandlungsprozesse muss die NOx-Belastung weiter gesenkt werden, bis sich dies auch

spürbar beim NO2 niederschlägt und die Immissionsgrenzwerte für NO2 schliesslich eingehalten wer-

den können. Beim Feinstaub und Russ muss die Belastung entlang der Transitachsen ebenfalls weiter

gesenkt werden.

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Anhang 13/17

Anhang

Zusatzinformationen Alpenquerender Schienengüterverkehr

Kapazitätsauslastung Schienengüterverkehr

Im Rahmen des Güterverkehrsobservatoriums Schweiz-EG wurde eine systematische Erfassung der

Inanspruchnahme der zur Verfügung stehenden Trassen erarbeitet. Grundsätzlich stehen heute fol-

gende Trassenkapazitäten für den alpenquerenden Schienengüterverkehr auf den beiden Nord-Süd-

Achsen zur Verfügung:

Achse Kapazität Güterverkehr Anzahl Züge pro Tag, beide Richtungen

Lötschberg-Simplon-Achse 110

Gotthard-Achse 180

Summe 290

Tabelle 3: Übersicht über die Trassenkapazitäten auf den Nord-Süd-Achsen im alpenquerenden Güterverkehr

(von Grenze zu Grenze).

In den folgenden Abbildungen ist die Auslastung der Schienenkapazitäten für die Berichtsperiode

1. Semester 2013 – 2. Semester 2014 für die Gotthard- sowie die Lötschberg-Simplon-Achse darge-

stellt4. Ersichtlich ist auch, inwiefern die Kapazitäten durch WLV, UKV und RoLa (RLS) in Anspruch

genommen werden.

4 Grundsätzlich stehen am Gotthard wöchentlich ca. 1035 Trassen und am Lötschberg/Simplon wöchentlich 633 Trassen zur Verfügung, wobei jeweils die Kapazität am Wochenende aufgrund der Wochenganglinie nicht voll gewichtet werden. Am Gott-hard werden z.B. die 180 täglich zur Verfügung stehenden Trassen für die Berechnung der Wochenkapazität mit einem Faktor 5.75 statt 7.0 multipliziert, um den Wochengang und das vergleichsweise schwache Wochenende angemessen zu berücksichti-gen). Diese Trassenzahlen werden als konstant unterstellt, auch wenn die faktische Verfügbarkeit aufgrund von Bau- und Un-terhaltsarbeiten und witterungs- oder unfallbedingten Sperrungen geringer sein kann.

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Anhang 14/17

Abbildung 7: Kapazitätsauslastung auf der Gotthard-Achse 2013 - 2014 . Kapazitäten: Trassen für den alpen-

querenden Güterverkehr von Grenze zu Grenze (d.h. Basel – Chiasso/Luino).

Abbildung 8: Kapazitätsauslastung auf der Lötschberg/Simplon-Achse 2012-2013. Kapazitäten: Trassen für den

alpenquerenden Güterverkehr von Grenze zu Grenze (d.h. Basel – Domodossola).

Die Gesamtauslastung der alpenquerenden Schienengüterverkehrskapazitäten am Gotthard und

Simplon betrug im Jahr 2014 kumuliert rund 59 % und liegt damit um knapp 2 Prozentpunkte höher

als im Vorjahr 2013. Auf beiden Alpenübergängen ist im Jahresverlauf 2014 eine leichte Zunahme der

Auslastung zu verzeichnen. Auf der Gotthard-Achse betrug die kumulierte Auslastung der verfügbaren

Güterverkehrstrassen im Jahr 2014 57.4 %, das sind 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (55.4 %).

Der Simplon war insgesamt zu 62.5 % ausgelastet im Vergleich zu rund 60 % im Jahr 2013. In den

Wochen 12 bis 18 (Mitte März bis Ende April 2014) betrug die Auslastung auf der Simplon-Achse in

einzelnen Wochen 66 % und mehr.

0

200

400

600

800

1000

12/13 7 13 19 25 31 37 43 49 3 9 15 21 27 33 39 45 51

2013 2014

Trassen pro Woche

Gotthard Kapazitätsauslastung 2013-201410-Wochen-Durchschnitt

WLV UKV Rola Gotthard-Kapazität 66% Kapazität Gotthard

0

100

200

300

400

500

600

12/13 7 13 19 25 31 37 43 49 3 9 15 21 27 33 39 45 51

2013 2014

Trassen proWoche

Simplon Kapazitätsauslastung 2013-201410-Wochen-Durchschnitt

WLV UKV Rola Simplon-Kapazität 66% Kapazität Simplon

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Anhang 15/17

Der alpenquerende Güterverkehr auf der Schiene ist wie der Strassengüterverkehr durch eine ausge-

prägte Wochenganglinie gekennzeichnet. Während am Samstag, Sonntag (geringste Nachfrage) und

Montag geringere Zugszahlen verzeichnet werden, steigt der Verkehr zur Wochenmitte hin an. Die

maximale Trassennutzung wird in der Regel donnerstags erreicht (teilweise auch mittwochs). Die

nachfolgende Grafik zeigt die Auslastung an allen Donnerstagen zwischen dem 1. Semester 2013 und

dem 2. Semester 2014:

Abbildung 9: Kapazitätsauslastung an Spitzentagen (Donnerstag) auf der Gotthard- und Simplon-Achse 2013-

2014.

Die Ganglinien der beiden Schweizerischen Schienenübergänge zeigen deutlich, dass der im Land-

verkehrsabkommen definierte Benchmark von 66 % Kapazitätsauslastung5 an den Spitzentagen aus-

serhalb der Ferienzeiten in der Regel auf beiden Achsen erreicht wird.

5 Der Artikel 46 des Landverkehrsabkommens Schweiz-EU sieht bei schwerwiegenden Problemen in der Abwicklung des alpen-querenden Strassengüterverkehrs verbunden mit einer ungenügenden Auslastung der in der Schweiz bereitgestellten Schie-nenkapazitäten (Auslastung unter 66 % während eines Zeitraums von 10 Wochen) vor, dass die Schweiz einseitige Schutz-massnahmen ergreifen kann.

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49

52

2013 2014

Trassen pro Tag

Kapazitätsauslastung an Spitzentagen 2013 und 2014Anzahl genutzer Trassen an Donnerstagen

Spitzentage Gotthard Gotthard-Maximalkapazität 66% Gotthard-Kapazität

Spitzentage Simplon Simplon-Maximalkapazität 66% Simplon-Kapazität

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Anhang 16/17

Qualitätsmonitoring

Die Entwicklung der Qualität (insbes. Pünktlichkeit) der alpenquerenden Schienenverkehre ist ein ent-

scheidender Faktor für den Verlagerungserfolg. Als Besteller der kombinierten Verkehre hat das BAV

die Möglichkeit, die Vergabe von finanziellen Mitteln an Qualitätsanforderungen zu knüpfen. Das inte-

grierte Qualitätsmonitoring des BAV für den kombinierten Verkehr soll die Qualitätsentwicklung (v.a.

im alpenquerenden Kombiverkehr) laufend überwachen und anhand einfacher Indikatoren kommuni-

zieren, Defizite und Schwachstellen bei der Qualitätsentwicklung frühzeitig erkennen, um entspre-

chende Massnahmen einleiten zu können. Dazu werden die RoLa- und UKV-Operateure zu Ver-

spätungen und Servicequalität auf jeder Relation befragt.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Entwicklung der Pünktlichkeit zwischen dem 1. Quartal 2013

und dem 4. Quartal 2014:

Abbildung 10: Entwicklung der Pünktlichkeit im alpenquerenden Verkehr 2013-2014. Quelle: Ergebnisse der

kontinuierlichen Erhebung bei den KV-Operateuren (quartalsweise, relationsspezifische Erhebung).

Allgemein waren im Jahr 2014 deutlich mehr Züge pünktlich als noch im Jahr 2013. Im 2. Semester

2014 waren deutlich mehr Züge pünktlich (Verspätung 0-30 Minuten) als im Vorjahr. Insgesamt er-

reichten knapp zwei Drittel (63.6 %) aller Züge im 2. Semester 2014 ihr Ziel pünktlich, im 1. Semester

2014 waren es noch 66%, und im 2. Semester 2013 gar nur 57.1 %. Der auffällige Rückgang der

Pünktlichkeit im vierten Quartal 2014 ist quartalstypisch. Des Weiteren beeinflussten die genannten

erschwerten Produktionsbedingungen im alpenquerenden Schienengüterverkehr infolge von Sperrun-

gen und Streiks die Pünktlichkeit massgebend. Dass sich die Werte hierbei nicht stark ändern zeugt

von der Angebotsqualität der Operateure im alpenquerenden Schienengüterverkehr mit der Zurverfü-

gungstellung von kurzfristigen Ressourcen.

Der Anteil der grossen Verspätungen (> 3 Stunden) lag mit 15.8 % im zweiten Semester 2014 höher

als noch im 1. Semester 2014 (14,6%), allerdings niedriger als noch im vergleichbaren 2. Semester

des Vorjahres 2013 (17,4%). In der Tendenz zeigt sich, dass Verkehre in Nord-Süd-Richtung weniger

pünktlich und häufiger verspätet sind als jene in Süd-Nord-Richtung.

62

%

62

%

61

%

61

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58

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% 64

% 70

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% 67

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% 14

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% 11

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% 12

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% 14

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5%6% 6%

4%6% 4%

5%5%

6% 5%

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4% 4%5%

5%6%

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6% 6% 7% 4%8% 7%

6% 4% 6% 5% 7% 6% 9%5% 4% 3% 4% 4% 5% 4% 7% 6%

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100%

N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N

1 2 3 4 1 2 3 4

2013 2013 2014 2014

Entwicklung der Pünktlichkeit im Schienengüterverkehr 2013-2014 unbegleiteter kombinierter Verkehr und Rola

>12 Stunden

6-12 Stunden

3-6 Stunden

1-3 Stunden

30-60 Minuten

0-30 Minuten

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Semesterbericht 2. Semester 2014

Anhang 17/17

Die nachfolgende Abbildung illustriert die Gründe für Verspätungen im 1. und 2. Semester 2014:

Abbildung 11: Entwicklung der Verspätungsgründe im alpenquerenden Verkehr 2012-2014. Quelle: Ergebnisse

der kontinuierlichen Erhebung bei den KV-Operateuren (quartalsweise, relationsspezifische Erhebung).

Die Grafik bestätigt die Beobachtungen aus der Verspätungsstatistik und die niedrigere Pünktlichkeit

in Nord-Süd-Richtung. Die Traktion wie auch die Infrastruktur im Norden wird wesentlich häufiger als

Grund für Verspätung genannt wie die Traktion und Infrastruktur im Süden. Traktion und Infrastruktur

in der Schweiz sind nur sehr selten Auslöser von Verspätungen im alpenquerenden Güterverkehr

durch die Schweiz.

19%14%

22% 19%12% 11% 14% 11% 11% 9% 8% 6% 8% 6% 9% 7%

24%

22%

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19%27%

23%24%

22% 24%24% 27%

27%27%

25%25% 25%

6%

6%

2%

3%13%

12%

13%17% 12% 12%

13%14% 9%

9%10% 9%

7%14% 7%

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19% 19%

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8% 10% 10% 9%

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6% 7% 4% 5%

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N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N N-S S-N

3 4 1 2 3 4 1 2

2012 2013 2013 2014

Entwicklung der Verspätungsgründe im alpenquerenden Schienengüterverkehr 2012-2014 unbegleiteter kombinierter Verkehr und Rola

Infrastruktur Süd

Infrastruktur CH

Infrastruktur Nord

Traktion Süd

Traktion CH

Traktion Nord

Zug zu spätbereitgestellt


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