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ALL ING. 2013

Date post: 23-Mar-2016
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Informationen über Ingenieurstudium und -beruf, Reportagen über verschiedene Tätigkeitsfelder von Ingenieurinnen und Ingenieuren.
48
AUSGABE 4 I 2013 Foto: © misterQM / photocase.com MAGAZIN FÜR INGENIEURSTUDIUM UND -BERUF WWW. THINK-ING.DE INGENIEURWISSENSCHAFTEN – Ab in die Zukunft! 04 + 05 PURE VIELFALT – DIE INGENIEURFACHRICHTUNGEN 06 ORIENTIERUNG: VON DER SCHULE ZUM STUDIUM 07 – 09 STUDIENINFOS: HOCHSCHULTYPEN UND ABSCHLÜSSE 10 + 11 MEHR MINT! FRAUEN IM INGENIEURBERUF 12 – 14 WO STUDIEREN? STUDIENORTE STELLEN SICH VOR 15 GUT UNTERHALTEN: KURIOSES UND ÜBERRASCHENDES 16 ALLES ABGEHAKT? DIE WICHTIGSTEN INFOS ZUM STUDIENSTART 17 GEFÄLLT MIR! think ING. @ FACEBOOK 18 + 19 DR. ING.: PROJEKT- UND ABSCHLUSSARBEITEN SCHREIBEN 20 + 21 SELBSTSTÄNDIG: DIE EIGENE GESCHÄFTSIDEE 22 + 23 ABGESICHERT: STUDIENFINANZIERUNG 24 – 27 TEAMWORK: EIN GROSSPROJEKT ENTSTEHT 28 – 33 SAUBER UNTERWEGS: DIE ZUKUNFT DER MOBILITÄT 34 + 35 GLOBAL DENKEN: STUDIEREN IM AUSLAND 36 + 37 NACHHALTIGKEIT: DIE RESSOURCEN DER ERDE SINNVOLL NUTZEN 38 + 39 MITTELSTAND: KARRIERE IM FAMILIENUNTERNEHMEN 40 + 41 WERKZEUG FÜR INGENIEURE: MATHEMATIK IN AKTION 42 + 43 TECHNIK UND MEHR: PRODUKTMARKETING 44 + 45 ÜBERZEUGEND: DARUM INGENIEUR WERDEN! 46 + 47 EINEN KLICK WEITER: DIE think ING.-WEBSEITE
Transcript
Page 1: ALL ING. 2013

AusgAbe 4 I 2013

Foto: © misterQM / photocase.com

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IngenIeurwIssenschaften –Ab in die Zukunft!

04 + 05 pure vielfAlt – dIe IngenIeurfachrIchtungen

06 Orientierung: Von der Schule zum StudIum

07 – 09 studieninfOs: hochSchultypen und abSchlüSSe

10 + 11 Mehr Mint! frauen Im IngenIeurberuf

12 – 14 WO studieren? StudIenorte Stellen SIch Vor

15 gut unterhAlten: KurIoSeS und überraSchendeS

16 Alles AbgehAkt? dIe wIchtIgSten InfoS zum StudIenStart

17 gefällt Mir! think Ing. @ facebooK

18 + 19 dr. ing.: projeKt- und abSchluSSarbeIten SchreIben

20 + 21 selbstständig: dIe eIgene geSchäftSIdee

22 + 23 Abgesichert: StudIenfInanzIerung

24 – 27 teAMWOrk: eIn groSSprojeKt entSteht

28 – 33 sAuber unterWegs: dIe zuKunft der mobIlItät

34 + 35 glObAl denken: StudIeren Im auSland

36 + 37 nAchhAltigkeit: dIe reSSourcen der erde SInnVoll nutzen

38 + 39 MittelstAnd: KarrIere Im famIlIenunternehmen

40 + 41 Werkzeug für ingenieure: mathematIK In aKtIon

42 + 43 technik und Mehr: produKtmarKetIng

44 + 45 überzeugend: darum IngenIeur werden!

46 + 47 einen klick Weiter: dIe think Ing.-webSeIte

Page 2: ALL ING. 2013

Franziska Borchert-Deter ist Studentin an der Uni Bremen

und mit ihrer Masterarbeit im Bereich Produktionstechnik

am Puls der Zeit, Sebastian Ewert entwickelt Motoren, die

in fünf bis zehn Jahren unsere Autos antreiben, Lucas Kos-

tetzer testet mithilfe computergestützter Simulationen

das Verhalten von Batterien für Elektrofahrzeuge und drei

junge Unternehmensgründer produzieren Werkstoffe mit

Gedächtnis. Eins haben alle gemeinsam: Sie sind oder wer-

den Ingenieurin oder Ingenieur und haben damit einen

wichtigen, abwechslungreichen und sicheren Job. Genau-

so wie die anderen Protagonistinnen und Protagonisten

dieses Magazins, die der think ING. Redaktion einen Ein-

blick gewährt haben in ihren spannenden Joballtag. Ihre

Porträts beweisen, wie vielfältig der Ingenieurberuf ist

und zeigen, wo Ingenieurinnen und Ingenieure Ideen für

unsere Zukunft entwickeln.

Interesse, an diesem Fortschritt mitzuarbeiten? Dann ist

die ALL ING. 2013 der perfekte Leitfaden. Alle Infos zur

richtigen Studienwahl am passenden Standort, Angebote

für Schüler, Karrieremöglichkeiten in großen oder kleinen

Unternehmen und spannende Berichte über Ingenieurin-

nen und Ingenieure, direkt aus dem Herzen der Wirtschaft.

Die Zukunft ist nur eine Idee entfernt!

ALL ING. 2013 - Ab in die Zukunft!

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04 + 05 06 07 – 09 12 – 14 15 16 17 18 + 1910 + 11 20 + 21

Page 3: ALL ING. 2013

44 + 45

04 + 05 Pure Vielfaltdie ingenieurwissenschaftlichen fachrichtungen und die verschiedenen tätigkeitsfelder

06 OrientierungVon der schule zur hochschule

07 - 09 Studienwege und -abSchlüSSe alle hochschulformen und studienabschlüsse

10 + 11frauen im ingenieurberufPerspektiven für ingenieurinnen, förderprogramme für schülerinnen und studentinnen, kurzporträts

12 – 14Studium liVehochschulstandorte im kurzporträt

15ing.tainmentunterhaltsames aus wissenschaft und technik

16checkliSte StudienStartalles über zulassung, einschreibung und studienbeginn

17 facebOOkingwerden auf facebook

22 + 23 finanzierungMöglichkeiten der studienfinanzierung

44 + 45PrO ing.die topargumente für den ingenieurberuf

46 + 47www.think-ing.deOnline das wichtigste finden

22 + 23 24 – 27 28 – 33 34 + 35 40 + 41 42 + 43 46 + 4738 + 3936 + 37

POrträtS / rePOrtagen

18 + 19 dOc ing.wissenschaftliches arbeiten im studium

20 + 21 SelbStStändigkeitstart-ups junger ingenieure

24 – 27interdiSziPlinärgroßprojekt mit allen beteiligten ingenieuren

28 – 33ing. mObildie zukunft der Mobilität

34 + 35 ing. internatiOnalglobal studieren

36 + 37 nachhaltigkeitingenieure für nachhaltige entwicklung

38 + 39 karriere im mittelStandPerspektiven für ingenieure im Mittelstand und in familienunternehmen

40 + 41mathematikschlüsselkompetenz für ingenieurstudium und -beruf

42 + 43 marketingMehr als technik: weitere ingenieuraufgaben

infOrmatiOnen

Inhalt

20 + 21

Page 4: ALL ING. 2013

04 + 05Info:Pure Vielfalt –die ingenieurfachrichtungen

wIllkommen Im kosmos der IngenIeurfachrIchtungen!

Einsteigen, anschnallen, festhalten und los geht´s! Im Ingenieurkosmos tummeln sich galaktische Möglichkeiten für Studium und Beruf. Die sieben Riesenplaneten Maschinenbau, Elektrotechnik, Verfahrenstechnik, Bauingenieurwesen, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Sonderbereiche werden umschwirrt von unendlichen Studiengängen und

Studienschwerpunkten zu den unterschiedlichsten Spezialthemen. Der think ING.-Kosmos bringt den Durchblick bei der Studienwahl und Ideen für die eigene Zukunft.

Durchblicken und abheben!

Maschinenbauüberall, wo Maschinen und anlagen zum einsatz kommen, ist das

know-how von Maschinenbauingenieurinnen und -ingenieuren ge-

fragt. sie konstruieren, berechnen, planen und realisieren roboter

für die Lebensmittelindustrie, medizinische geräte, recyclinganlagen,

nanomaterialien oder antriebe und Motoren. Produkte aus dem deut-

schen Maschinen- und anlagenbau sind weltweit ein Verkaufsschlager

und so eröffnet sich absolventinnen und absolventen mit Maschinen-

baustudium das ganze universum der karriereoptionen.

studIengänge, VertIefungsmöglIchkeIten und schwerpunkte:anlagenbau, fahrzeugtechnik, fertigungstechnik, fördertechnik, klimatechnik, kunststofftechnik, Landmaschinentechnik, Luft- und raumfahrttechnik, Mecha-tronik, Medizintechnik, Motorentechnik, Oberflächentechnik, Produktionstech-nik, schiffstechnik, umwelttechnik, Versorgungstechnik, werkstofftechnik» www.think-ing.de/maschinenbau

Elektrotechnikdie erzeugung, übertragung und nutzung von elektrizität steht bei

allen disziplinen rund um die elektrotechnik im Mittelpunkt. elek-

trotechnikingenieurinnen und -ingenieure bringen Maschinen in

schwung, zünden e-Mobile, übertragen nachrichten oder sind exper-

ten für schaltungen und informationstechnologien. dabei lassen sie

die anderen Planeten aber nicht links liegen, sondern unternehmen

zum beispiel produktive ausflüge in richtung Maschinenbau, um effi-

ziente automatisierungstechnik für die industrie zu entwickeln.

studIengänge, VertIefungsmöglIchkeIten und schwerpunkte:antriebstechnik, automatisierungstechnik, elektronik, energietechnik, hochfre-quenztechnik, hochspannungstechnik, informationstechnik, Mikroelektronik, nachrichtentechnik, Optoelektronik, erneuerbare energien, regenerative ener-gien, robotik» www.think-ing.de/elektrotechnik

Page 5: ALL ING. 2013

wIllkommen Im kosmos der IngenIeurfachrIchtungen!

Durchblicken und abheben!

anschlusstIcketunsere tour durch den kosmos endet hier, doch die suche nach den über-

haupt nicht fernen galaxien der ingenieurfachrichtungen kann im web

fortgesetzt werden. unter www.search-ing.de kann man sich seinen ganz

persönlichen zielplaneten suchen und die aufregende reise zum eigenen

traumstudiengang starten.

kosmos zum aufhängen: das Poster mit dem think ing. kosmos kann in der

think ing. Materialbestellung unter www.think-ing.de/material angefordert

werden.

Mobil weitersuchen unter www.search-ing.de

einfach den Qr-Code mit einem smartphone

fotografieren und direkt zur mobilen ingen-

ieurstudiengangsuche leiten lassen.

Bauingenieurwesenauf diesem Planeten entstehen vom fundament bis zum giebel per-

fekt geplante, durchdachte und umweltfreundliche gebäude. bauin-

genieurinnen und -ingenieure fangen schon mit der Vermessung des

geländes an, prüfen die baupläne hinsichtlich statik und funktionali-

tät und behalten die energieeffizienz im auge. außerdem haben sie

aspekte wie abwasserentsorgung, städtebau oder Verkehrsplanung

im blick oder begleiten ältere gebäude auf ihrem weg zu modernen,

energiesparenden häusern.

studIengänge, VertIefungsmöglIchkeIten und schwerpunkte:abfallwirtschaft, abwasserwirtschaft, baubetrieb, energieffizientes bauen, faci-lity Management, fassadentechnik, gebäudeklimatik, geotechnik, grund- und tunnelbau, holzbau, konstruktiver ingenieurbau, raumplanung, stahl- und Me-tallbau, straßenbau, Verkehrswesen, wasserbau» www.think-ing.de/bauingenieurwesen

Informatikhier regieren einsen und nullen – aus denen dank informatik zielge-

richtete datenströme werden. telefone, internet, Produktionsanla-

gen, bahn- und straßenverkehr – die Liste der Vorgänge, bei denen

informatikerinnen und informatiker für den entsprechenden informa-

tionstransport sorgen, ließe sich endlos fortsetzen. schließlich nutzen

fast alle technischen geräte erkenntnisse der informatik. selbst wasch-

maschinen werden immer cleverer und benötigen dafür informatik-

know-how. daher kennen sich informatikerinnen und informatiker

nicht nur in ihrer disziplin bestens aus, sondern auch in anderen berei-

chen wie Maschinenbau, wirtschaft oder Medien.

studIengänge, VertIefungsmöglIchkeIten und schwerpunkte:angewandte informatik, automobilinformationstechnik, bioinformatik, Compu-tervisualistik, geoinformatik, informationstechnik/-systeme, ingenieurinforma-tik, kognitive informatik, kryptologie, Maschinenbauinformatik, Medieninfor-matik, Medizinische informatik, software engineering, technische informatik, umweltinformatik, wirtschaftsinformatik» www.think-ing.de/informatik

Wirtschaftsingenieurwesen

Sonderbereiche

hier sind zwei welten aufeinandergetroffen und haben eine extrem

erfolgreiche fachrichtung gebildet. wirtschaftsingenieure wissen, wie

man technik verkauft – aber auch, wie sie funktioniert. die kombi aus

wirtschafts-know-how und technikwissen ermöglicht kundengesprä-

che auf augenhöhe. das studium bildet die grundlage für ein berufs-

leben, bei dem man zwischen den beiden welten ingenieurwesen und

bwL pendelt – ganz ohne raumschiff, sondern mit flexiblem denken

und fachwissen aus zwei bereichen!

studIengänge, VertIefungsmöglIchkeIten und schwerpunkte:human engineering, energiemanagement, immobilientechnik/-wirtschaft, in-ternationales wirtschaftsingenieurwesen, Logistik, Management und beratung, Marketing, Projektmanagement, technikmanagement, umweltmanagement, Vertriebsingenieurwesen, wirtschaftsingenieurwesen zum beispiel mit schwer-punkt auf automobilindustrie, bauwesen, elektrotechnik, erneuerbare ener-gien, informationstechnik, Maschinenbau, umwelttechnik, Verfahrenstechnik » www.think-ing.de/wirtschaft

unsere letzte station ist nicht etwa ein sammelsurium von studiengän-

gen, die sonst nirgendwo reinpassen. stattdessen findet sich hier der

beweis für die enorme spezialisierung im ingenieurbereich. diese stu-

diengänge sind so vielfältig, dass man sie gar nicht einer fachrichtung

zuordnen könnte. sie verbinden die unterschiedlichsten themen und

machen noch einmal deutlich, wie abwechslungsreich der kosmos der

ingenieurwissenschaften ist.

möglIche studIengänge:agraringenieurwesen, bergbauingenieurwesen, Computational engineering, Computer aided design (Cad), geodäsie, küsteningenieurwesen, kybernetik, Metallurgie, nanotechnik, Patentingenieurwesen, Produktdesign, rettungsin-genieurwesen, sicherheitstechnik, sportingenieurwesen, systems engineering, technische redaktion, textil- und bekleidungstechnik, theater- und Veranstal-tungstechnik, weinbau» www.think-ing.de/sonderbereiche

Verfahrenstechnikweder ist die situation verfahren noch hat jemand den weg nicht ge-

funden. Vielmehr geht es auf diesem Planeten stets um das beste Ver-

fahren bei der umwandlung von stoffen. ingenieurinnen und ingeni-

eure für Verfahrenstechnik kennen sich also bestens mit biologischen

und chemischen Prozessen aus, wissen, wie riesige anlagen funktio-

nieren und welche substanzen gut aufeinander reagieren. am ende

erschaffen sie mithilfe dieses wissens Verfahren u.a. zur herstellung

von Pharmaprodukten, Lebensmitteln oder Papier.

studIengänge, VertIefungsmöglIchkeIten und schwerpunkte:anlagentechnik, bioingenieurwesen/-technologie, brauwesen, Chemieingenieur- wesen, energietechnik, getränketechnologie, Lebensmitteltechnologie, nach-wachsende rohstoffe, Papiertechnik, Pharmatechnik, Prozesstechnik, recycling, umwelttechnik, Verpackungstechnik, Versorgungstechnik» www.think-ing.de/verfahrenstechnik

um über den Qr-Code auf die mobile seite zu gelangen, benötigt man einen Qr-Code-reader. abhängig von der art des internetzugangs bzw. des Mobilfunkvertrags, können durch die nutzung des internets kosten entstehen.

Page 6: ALL ING. 2013

N

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Veranstaltungstipps:

einstieg messe

schülerinnen und schüler der Oberstufe können sich auf der abitu-

rientenmesse einstieg über ausbildungs- und studienmöglichkeiten

informieren. Vorträge und Präsentationen stehen ebenso auf dem

Programm wie persönliche gespräche an den ausstellerständen.

die Messe-termine für 2013 sind:

26. + 27. april in frankfurt/Main 03. + 04. Mai in karlsruhe 20. + 21. september in dortmund 11. + 12. Oktober in München 15. + 16. november in berlin » www.einstieg.com

Infomöglichkeiten:

um den info-bedarf der schülerinnen und schüler zum thema studi-

um zu erfüllen, bieten die meisten hochschulen entsprechende Veran-

staltungen an. einige highlights:

• Leibniz universität hannover: » www.schulportal.uni-hannover.de • technische universität München: » www.schueler.tum.de • technische universität berlin: » www.schulportal.tu-berlin.de • ruhr-universität bochum: » www.ruhr-uni-bochum.de/jungeuni

Infotage/schnupperstudium/studieninfotag

wie ist es, in einem hörsaal zu sitzen? wie groß ist eine uni-biblio-

thek? wie sind Laboratorien ausgestattet? infotage bieten eine gute

gelegenheit, sich diese fragen vor Ort zu beantworten. die bezeich-

nungen für solche Veranstaltungen sind verschieden, aber das Prinzip

ist ähnlich: die hochschulen öffnen ihre türen – mal für einen tag, mal

für eine woche. dann besteht die Möglichkeit, sich über das studien-

angebot und die -bedingungen einen überblick zu verschaffen. Man

findet sie unter » s.think-ing.de/veranstaltungen.

stuzubi – bald student oder azubi

auf dieser Messe gibt’s für schülerinnen und schüler viele informati-

onen über ausbildungen und studienmöglichkeiten. große aufmerk-

samkeit erhält dabei das duale studium, um gemäß dem Motto studi-

um und ausbildung zu verknüpfen.

die Messe-termine für 2013 sind:

27. april in stuttgart 14. september in hannover 21. september in frankfurt/Main 28. september in düsseldorf 19. Oktober in berlin 09. november in hamburg » www.stuzubi.de

mentorenprogramme

studieninteressierte können sich per e-Mail, Chat oder in persönlichen

treffen mit studierenden einen realen einblick in das fach, das studi-

um und das drumherum verschaffen. beispielsweise bietet die ruhr-

universität bochum „Mailmentoring Plus“ an, an der technischen

universität München gibt es "stepinside" und an der fh bremerhaven

helfen studienpaten weiter.

» www.ruhr-uni-bochum.de/jungeuni/mentoring.html » www.schueler.tum.de/stepinside » www.studienpaten.hs-bremerhaven.de

studieren auf probe

unter dem Motto „einfach hingehen, reinhören und mitmachen“ bie-

ten einige hochschulen in jedem semester ausgewählte Veranstaltun-

gen aus unterschiedlichen fakultäten an, die auch für schülerinnen

und schüler geeignet sind. diese Veranstaltungen sind oft in einem

speziellen schüler-Vorlesungsverzeichnis aufgeführt, wie zum beispiel

an der uni duisburg-essen oder der rwth aachen.

» www.uni-due.de/abz/studieninteressierte/svv» www.rwth-aachen.de/go/id/ocr/

Das Abi fast in der Tasche – und dann? Veranstaltungen, Programme und Online-Tests helfen, im Hochschuldschungel von Anfang an den Durchblick zu behalten.

06Info:Orientierung

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förderPrOgraMMe:

durch die teilnahme an einem förderprogramm erhalten junge studierende

während des studiums fachliche unterstützung von einem unternehmen, ei-

nem Verband oder einem institut. beispielsweise können Praktika in einem

unternehmen absolviert werden, stehen den studierenden Mentoren zur

seite, es können workshops besucht und kontakte geknüpft werden.

• Vdi eLeVate: » www.vdi.de/elevate • fraunhofer talent take Off: » www.fraunhofer.de/talent-take-off

seLbsttests:

wie viel Mathe- und Physikkenntnisse braucht man für ein ingenieurstudi-

um? welche talente sind von Vorteil? eine formel gibt es nicht, aber dank be-

stimmter anhaltspunkte lassen sich persönliche interessen und fähigkeiten

mit einer spannenden wissenschaft verbinden. self-assessments und Online-

tests sind richtungsweisend, geben aber keine 100-prozentige auskunft über

die eignung zum ingenieurstudium.

• ingenieur-eignungstest think ing.: » www.think-ing.de/eignungstest • Online-studienberatung der tu berlin: » www.studienberatung.tu-berlin.de/studienwahl • self-assessments der rwth aachen: » www.rwth-aachen.de/selfassessment • Online-beratung „borakel“ der ruhr-universität bo-chum: » www.borakel.de

Page 7: ALL ING. 2013

07Info:

Studienwege &-abSchlüSSe

die studiengänge und berufsfelder der ingenieurwissenschaften sind

so vielfältig wie in kaum einer anderen akademischen disziplin. stu-

dienanfänger starten mit einem sechs- bis achtsemestrigen bache-

lorstudiengang. dabei handelt es sich um ein berufsqualifizierendes

studium, das mit einer bachelorarbeit beendet wird. es ist in unter-

schiedliche Module gegliedert; für erbrachte Leistungen werden eCts-

Punkte (european Credit transfer system) vergeben – zwischen 180

und 240 Leistungspunkte (Credits) werden für den ingenieurtitel be-

nötigt. danach besteht die Möglichkeit, direkt in den beruf einzustei-

gen oder in einem weiterführenden Masterstudiengang die berufliche

spezialisierung zu vertiefen und sich auf eine anschließende Promoti-

on vorzubereiten. außerdem gibt es die Option, zunächst berufserfah-

rung zu sammeln und später mit dem Master zu beginnen.

bis es soweit ist, haben schulabgänger die Qual der wahl: von Maschi-

nenbau, elektrotechnik, Medizintechnik, Luft- und raumfahrttechnik

bis zu umwelttechnik und regenerativen energien ist vieles möglich.

um herauszufinden, welches studienfach zu den eigenen fähigkeiten

passt und an welcher hochschule man studieren möchte, muss man

sich möglichst breit informieren. anita dulmin, studienberaterin an

der fh kempten, rät auf der suche nach dem passenden studiengang

auch „ungewöhnliche wege“ zu gehen: „beispielsweise Personen aus-

findig machen, die einen bestimmten beruf ausüben und bei unter-

nehmen nachfragen. um kontakt zu firmen aufzunehmen, bieten sich

Messen oder firmenführungen an. dort kann man Mitarbeiter nach

ihrem berufsweg fragen, was hilfreich dabei war, was sie anders ma-

chen würden. in den ferien eignen sich Praktika, dabei trifft man viele

potenzielle ,berufsberater‘.“

Wie geht es nach der Schule weiter? Das Bachelor-/Mastersystem und die verschiedenen Hoch-schultypen bieten die Möglichkeit, den ganz persönlichen Studienweg zu gehen.

Vom Schulabschluss ...........................................................................................................................

zum Ingenieurtitel

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Bachelor und master

nach dem sechs bis acht semester

dauernden bachelorstudiengang

können die absolventinnen und

absolventen in den ingenieurberuf

einsteigen oder weiterstudieren. wer

sich für einen Masterstudiengang

entscheidet, kann an der bisheri-

gen hochschule bleiben und einen

sogenannten konsekutiven, auf

dem bachelor aufbauenden, Master

absolvieren. außerdem besteht die

Möglichkeit, sich für einen anderen

Masterstudiengang zu bewerben

– entweder an der gleichen oder

einer ganz anderen hochschule. so

kann man persönliche schwerpunkte

setzen und sein ganz eigenes Profil

schärfen. die zulassungsbedingun-

gen sind abhängig vom studiengang.

Page 8: ALL ING. 2013

08 + 09Info:Studienwege & -abSchlüSSe

selbstständiges studieren:

die Universität

sowohl universitäten als auch technische universitäten bieten inge-

nieurwissenschaftliche studiengänge an. Letztere sind in ihrem studi-

enangebot besonders auf ingenieur- und naturwissenschaften spezi-

alisiert. zugangsvoraussetzung, um an einer universität zu studieren,

ist die allgemeine hochschulreife. die ausbildung umfasst technisches

grundlagenwissen und verbindet theoretisches wissen, das man im

beruf bei den meisten technischen fragestellungen anwenden kann.

ein aspekt der universitären Lehre ist auch die einführung in die wis-

senschaftliche forschung.

wer schon vor studienbeginn weiß, dass eine spätere Promotion in-

frage kommt, sollte sich für eine universität entscheiden. denn die

Verleihung des doktortitels ist weitgehend den universitäten vorbe-

halten. bringt man Organisationstalent und selbstdisziplin mit, ist man

bei dieser hochschulform ebenfalls gut aufgehoben. denn das univer-

sitäre studium bietet in der regel mehr freiheiten bei der belegung

der seminare und übungen. zudem eröffnen sich den studierenden

vielfältige spezialisierungsmöglichkeiten in den höheren semestern

des bachelor- und Masterstudiums.

die universitäre ausbildung ist längst nicht mehr so theorielastig wie

ihr ruf: fast alle universitäten haben mittlerweile Praktika in den stu-

dienplan aufgenommen, um den bogen vom theoretischen wissen zur

anwendung zu schlagen. dennoch gibt hans winteroll, studienbera-

ter der tu berlin, zu bedenken: „studienanfänger sollten die fähigkeit

haben, sich etwa zwei Jahre intensiv mit den grundlagen zu beschäf-

tigen – beispielsweise angewandte Mathematik oder Physik – , ohne

dabei immer die praktische anwendung im kopf zu haben. Man muss

sich also anfangs durch den sprichwörtlichen grießberg durchbeißen.

dafür sind die studierenden, die es schaffen, nach dem studium auch

fähig, selbstständig neue ideen zu entwickeln und nicht nur nach ,re-

zept‘ vorzugehen.“

infOs iM netz:» www.think-ing.de/uni

hauptsache praxis:

die Fachhochschule

das studium an einer fh, meist als hochschule oder hochschule für an-

gewandte wissenschaften bezeichnet, ist in der regel stärker auf die

praktische anwendung der jeweiligen ingenieurdisziplin ausgerichtet.

dies beginnt bei den zulassungsvoraussetzungen. denn neben einer

fachhochschulreife oder der allgemeinen hochschulreife ist grund-

sätzlich ein Praktikum vorgeschrieben, das schon vor beginn des studi-

ums absolviert werden sollte.

„anwendung statt forschung“ heißt es im Vergleich zur universität.

doch auch diese starre trennung ändert sich. anita dulmin, studien-

beraterin an der fh kempten, erklärt: „es wird immer mehr geforscht.

an der hochschule kempten zum beispiel über elektromobilität

oder – wie im interdisziplinär arbeitenden kokett, einem ambient-

assisted-Living anwendungszentrum – über altersgerechte Produkte

und Lösungen. so können sich unsere studierenden im fortgeschrit-

tenen studium auch mit forschungsfragen befassen, beispielsweise

in form einer Projekt- und abschlussarbeit. an einer hochschule für

angewandte wissenschaft wird anwendungsorientiert gelehrt, theo-

rie wird dabei keineswegs vernachlässigt, sondern zusätzlich in einem

Praxissemester mit möglichen anwendungen verbunden.“ denn the-

oretisches grundlagenwissen, zum beispiel in Mathematik und Physik,

steht ebenfalls auf dem stundenplan.

Verzichten muss man dann allerdings auf die größere wahlfreiheit,

wie man sie an den unis findet. wer den doktortitel anstrebt, muss als

fh-absolvent häufig hürden in form von Prüfungen oder extrakursen

überwinden. auch ein wechsel von einer fh zum Masterstudium an

eine universität ist möglicherweise mit zusatzanforderungen verbun-

den. dies sollte vor studienbeginn bedacht werden.

dafür gestaltet sich nach dem erwerb von bachelor oder Master der

direkte einstieg in den beruf leichter, denn schließlich sind fh-absol-

venten praxiserprobt.

infOs iM netz:» www.think-ing.de/fh

Fachhochschule?Universität?

Page 9: ALL ING. 2013

der schnelle Berufseinstieg:

das Duale Studium

diese studienform ermöglicht eine betriebliche berufsausbildung

kombiniert mit einem studium. die Praxisphasen wechseln sich dabei

mit den theoriephasen ab. am ende stehen die abschlussprüfungen

an der hochschule und für den ausbildungsberuf. zugangsvorausset-

zungen sind das abitur oder die fachhochschulreife und ein ausbil-

dungsvertrag mit einem unternehmen, das in diesem dualen Modell

ausbildet.

neben berufsakademien und den dualen hochschulen – in baden-

württemberg wurden beispielsweise 2009 alle berufsakademien des

Landes zur dualen hochschule zusammengeschlossen – bieten auch

viele universitäten und fachhochschulen die kombinierte ausbil-

dungsmethode an.

das studium ist sehr straff organisiert und es gibt keine semesterferi-

en, sodass die teilnehmer über ein gutes zeitmanagement und viel dis-

ziplin verfügen sollten. allerdings erhält man in der regel ein gehalt

– und kann auf bewerbungen nach beendigung des studiums häufig

verzichten: zwei drittel aller absolventen bleiben in den ausbildenden

unternehmen. Prof. dr. dirk reichardt, dekan der fakultät technik der

dualen hochschule in stuttgart: „wir haben eine übernahmequote

von etwa 80 Prozent. ganz entscheidend hierfür ist sicherlich die enge

Verzahnung von theorie und Praxis.“ studierende werden nicht nur

auf höchstem niveau ausgebildet, sondern können sich in unterneh-

men bereits in Projekte einarbeiten und somit ihre Positionen festigen.

Mit einem dualen studium seien „die nachwuchsingenieure für ihre

künftigen aufgaben daher bestens gewappnet“. und der bedarf ist

groß, wie susanne diringer, Pressesprecherin der dualen hochschule

karlsruhe, verrät: „in den technischen studiengängen fehlen mitunter

die passenden bewerber. daher suchen wir technikaffine abiturien-

ten, die sich für die ingenieurwissenschaften interessieren.“

an den meisten hochschulen beginnt das wintersemester für das dua-

le studium am 1. Oktober und das sommersemester am 1. april. da das

bewerbungsverfahren in den unternehmen einige zeit in anspruch

nehmen kann und die hochschulen eine bewerbungsfrist festsetzen,

sollte man mit den Vorbereitungen am besten ein Jahr im Voraus be-

ginnen. zunächst sucht man sich ein unternehmen, das mit einer bil-

dungseinrichtung kooperiert. firmen findet man auf den webseiten

der hochschulen, und teilweise informieren die unternehmen auch

auf ihren eigenen internetseiten über die Möglichkeit eines dualen

studiums. Mit dem ausbildungsvertrag in der tasche bewirbt man sich

dann an der jeweiligen hochschule.

infOs iM netz:» www.think-ing.de/duales-studium

Vorm Studienstart steht die Qual der Wahl, auf welchem Weg man sich zum Bachelor oder Master of Engineering oder Science ausbilden lässt: Studiengänge an Universitä-ten, Fachhochschulen oder in Form eines dualen Studiums ermöglichen den Einstieg in die Ingenieurlaufbahn. Aber bei jeder Studienform ist der Weg anders gestaltet und es eröffnen sich nach erfolgreichem Abschluss ver-schiedene Tätigkeitsfelder.

dVd „IngenIeurBerufe In Bewegung“ …die dVd „ingenieurberufe in bewe-

gung“ ermöglicht eine interaktive

berufs- und studienwahl und kann

kostenlos angefordert werden.

OnLine besteLLen:

» www.think-ing.de/dvd

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oder Duales Studium?

Page 10: ALL ING. 2013

wenn nicole kreie ihre schwester daniela trifft, kann es schon mal

passieren, dass fragen zu Mess- oder steuerungstechnik diskutiert

werden. schließlich arbeiten beide als ingenieurin. nicole kreie ist bei

der firma wagO kontakttechnik als abteilungsleiterin im bereich ge-

bäudetechnik, daniela kreie als Projektleiterin für elektroniksteuerun-

gen in geschirrspülern bei Miele tätig. die basis für ihr interesse am

ingenieurberuf wurde früh gelegt. ihr Vater arbeitete als elektriker

und seine werkstatt war wie ein zweites kinderzimmer. „Wir waren

einfach neugierig und wollten mithelfen“, erinnert sich daniela kreie.

die neugierde und der spaß am tüfteln sind heute noch wichtige

grundlagen für ihren berufsalltag. „Den Dingen auf den Grund gehen

zu wollen, um zu verstehen, wie etwas funktioniert – dieser Drang

verbindet uns.“ und führte beide nach einer technischen ausbildung

zum elektrotechnikstudium an die fh bielefeld – jeweils als eine der

wenigen frauen im semester. „An der Hochschule war das kein The-

ma, mit meinen Kommilitonen konnte ich super zusammenarbeiten.

Wir waren auch in der Freizeit viel gemeinsam unterwegs“, berichtet

nicole kreie (41). Ähnliches erlebte ihre jüngere schwester. „Ein super

Team, gerade schwierige Prüfungsphasen haben uns als Gruppe zu-

sammengeschweißt.“

funktionierende kommunikationstechnik

teamarbeit ist auch heute für beide ein wichtiger aspekt bei den täg-

lichen aufgaben. „Als Projektleiterin muss ich mich mit allen Betei-

ligten abstimmen, da sollte man gut kommunizieren und vermitteln

können. Bei der Entwicklung neuer Elektroniksteuerungen für Miele-

Geschirrspülmaschinen muss man viele Faktoren berücksichtigen. Ein

neues Produkt muss ja nicht nur optimal laufen, sondern auch effizient

produziert werden können. Daher bin ich auch häufiger im Werk vor

Ort, um mich dort mit den Kollegen zu besprechen“, erklärt daniela

kreie. „Bei uns im Büro herrscht oft geschäftiges Treiben, man sitzt

nur selten still am Schreibtisch, weil der Austausch untereinander total

wichtig ist. Das gefällt mir gut.“

schwesterlIche technIkBegeIsterung

10 + 11Info:frauen im ingenieurberuf

auch ihre schwester nicole steht ständig in kontakt zu kunden, zum

Vertrieb und den kollegen der verschiedenen abteilungen. nach ih-

rem einstieg bei wagO im Jahr 2001 baute sie das Projektgeschäft für

systemlösungen zur gebäudesteuerung auf. Mit ihrem zehnköpfigen

team stattet sie gebäude wie das neue adidas-headquarter oder das

waldorf astoria hotel in berlin mit intelligenter steuerungstechnik

aus. „Eine energieeffiziente Gebäudesteuerung ist ein zentraler As-

pekt jeder Planung, dazu zählt neben der Beleuchtung- und der Jalou-

siesteuerung auch die Integration der Heizungs- und Klimaanlage.“

Ingenieurin werden

„In unseren Jobs ist nicht nur technisches Know-how gefragt, sondern

vor allem auch Menschenkenntnis, analytisches Denken und Kreativi-

tät“, sind sich beide einig. „Das Bild des Ingenieurberufs ist bei vielen

veraltet, vor allem bei Mädchen. Vom Gegenteil kann man sich am

besten während eines Praktikums überzeugen. Dazu kann man nur

jeder Schülerin raten. Die Unternehmen freuen sich über Anfragen.“

einigkeit herrscht bei den schwestern auch in sachen freizeitgestal-

tung. da steht sport bei beiden ganz weit oben. „Laufen, Reiten und

Ski fahren machen mir am meisten Spaß. Als nächstes geht es mit mei-

nen Langlaufskiern nach Nordfinnland. Reisen ist nämlich auch ein

Hobby von mir“, so daniela kreie. ihre schwester entspannt beim ski-

fahren, Joggen oder im fitnessstudio und plant ihren nächsten urlaub

in Ägypten. spannende ziele also – für die freie zeit und die nächsten

schritte im ingenieurberuf.

Die Schwestern Nicole und Daniela Kreie haben beide an der FH Bielefeld Elektrotechnik studiert und als Ingenieurin Karriere gemacht.

Ingenieurwissenschaftliche

Familienbande

weItere InformatIonenweitere ingenieurinnen berichten auf www.think-ing.de von studium und

beruf. infos und ideen für schülerinnen bietet auch der nationale Pakt für

frauen in Mint-berufen unter dem Motto „komm mach Mint“.

» www.komm-mach-mint.de

Page 11: ALL ING. 2013

foto

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„Den Dingen auf den Grund gehen zu wollen, um zu verstehen, wie etwas funktioniert – dieser Drang verbindet uns.“

„In unseren Jobs ist nicht nur technisches Know-how gefragt, sondern vor allem auch Menschen-

kenntnis, analytisches Denken und Kreativität“

Oben: daniela kreie in der Miele-zentrale, wo im erdgeschoss die neuesten Produkte und innovationen ausgestellt werden Links: teamarbeit ist wichtig: nicole kreie bei einer besprechung mit ihren kollegen

niCOLe kreie (41)

absolvierte nach dem realschulabschluss zunächst eine ausbildung zur tech-

nischen zeichnerin und entschied sich danach „noch einen schritt weiter“

zu gehen und ingenieurin zu werden. ihre diplomarbeit für den abschluss

als elektrotechnikingenieurin mit der Vertiefungsrichtung energietechnik

schrieb sie bei einem ingenieurbüro; einer der kunden dort: wagO kon-

takttechnik. nach dem studium ging es zunächst nach hannover zu einem

unternehmen für großinstallationen. hier war nicole kreie vier Jahre lang

in der bauleitung für die Planung der elektrotechnischen ausstattung von

gebäuden tätig. 2001 kam das angebot von wagO, das Projektgeschäft

für gebäudetechnik aufzubauen. das dazu nötige betriebswirtschaftliche

know-how eignete sich die ingenieurin in einem fernstudium der fachrich-

tung wirtschaftsingenieurwesen an. heute leitet sie ein team von zehn Per-

sonen. „um meinen bereich im unternehmen erfolgreich zu etablieren und

auch bei den kunden zu punkten, war eine Menge durchhaltevermögen

und hartnäckigkeit nötig. natürlich bin ich heute stolz darauf, dass es so gut

geklappt hat. aber auch für die zukunft habe ich noch genügend ideen, die

ich umsetzen möchte.“

das familienunternehmen wagO kontakttechnik gmbh & Co. kg (circa

5.600 Mitarbeiter) mit sitz im ostwestfälischen Minden ist weltweit für seine

komponenten für Verbindungstechnik und automation bekannt. die Pro-

dukte kommen in der gebäude-, Verkehrs-, Leuchten- sowie energie- und

Prozesstechnik zum einsatz.

danieLa kreie (36)

studierte nach dem abi und einer ausbildung als energieelektronikerin

genau wie zuvor ihre schwester nicole elektrotechnik an der fh biele-

feld. der inhaltliche schwerpunkt war der bereich energietechnik. „Mit

dieser fachrichtung hält man sich viele Möglichkeiten offen.“ weitere

praktische erfahrungen sammelte sie während eines Praktikums beim

energieversorger e.On. ihre diplomarbeit schrieb sie bei wagO kon-

takttechnik – dem heutigen arbeitgeber ihrer schwester. seit fast zehn

Jahren arbeitet sie bei Miele, einem der weltweit führenden herstel-

ler für haushaltsgeräte in der elektronikentwicklung. „für mich bedeu-

tet die arbeit in einem familienunternehmen sicherheit, gute atmo-

sphäre und unterstützung bei der persönlichen weiterentwicklung.“

Miele & Cie. kg aus gütersloh gilt als Premium-hersteller für haushaltsgerä-

te. Mit knapp 17.000 Mitarbeitern entwickelt und produziert das unterneh-

men staubsauger, geschirrspüler, küchengeräte, kühlschränke und techno-

logie für Labor- und Medizintechnik für Privathaushalte und professionelle

anwendungen.

Page 12: ALL ING. 2013

Die INGcitiesstudIum lIVe:

Mit der Wahl eines Studiengangs entscheidet man sich häufig auch für ein neues Zu­

hause. Die zunächst fremde Stadt zu entdecken, andere Leute kennenzulernen und sich

auf die neue Heimat einzulassen – auch das gehört zum Studienstart. Daher spielt der

Hochschulstandort natürlich eine riesige Rolle. Möchte man eine Großstadt wie Köln

oder Bremen eintauchen, in Ilmenau die Natur genießen oder wünscht man sich eine

Studentenszene wie in Leipzig? Diese Fragen muss jeder für sich selbst beantwor ten –

die hier vorgestellten Städteporträts regen aber auf jeden Fall zur Beschäftigung mit

den eigenen Vorlieben hinsichtlich der neuen Umgebung an.

12 + 13Info:hOchSchulStandOrte im POrträt

köLN ILMENAU StUttGArt MEtropoLrEGIoN NürNBErG

CottBUS BrAUNSChWEIG

einwOhner circa 1.017.000 circa 260.000 circa 614.000 circa 510.600 einwohner (stadt nürnberg)insgesamt circa 3,5 Mio. einwohner

circa 102.000 circa 250.600 einwOhner

auswahL VOn unternehMen/fOrsChungsinstituten

deutsches zentrum für Luft- und raumfahrt, Lanxess deutschland gmbh (ab 2013 in köln), ford-werke gmbh

technische glaswerke ilmenau gmbh, henkeL + rOth gmbh, bn automation ag

daimler ag, Porsche ag, fraunhofer-institut für Produktionstechnik und automatisierung iPa

Leistritz ag, baumüller nürnberg gmbh, fraunhofer-institut für integrierte schaltun-gen iis, siemens healthcare in erlangen

db fahrzeuginstandhaltung gmbh – werk Cottbus, abb deutschland, Panta rhei gmbh zentrum für Leichtbauwerkstoffe

aerodata ag, schuberth gmbh, fraunhofer-institut für schicht- und Oberflä-chentechnik ist

auswahL VOn unternehMen/

fOrsChungsinstituten

MietPreise wohnheimzimmer: circa 130–300 eurowg-zimmer: circa 140–310 euro 1-zimmer-wohnung: circa 160–280 eurodurchschnittlich circa 9 euro/m2

wohnheimzimmer: circa 150–180 euro wg-zimmer: circa 145–230 euro 1-zimmer-wohnung: circa 190–235 euro durchschnittlich circa 6 euro/m2

wohnheimzimmer: circa 200–400 euro wg-zimmer: circa 220–395 euro 1-zimmer-wohnung: circa 280–395 euro durchschnittlich circa 8 euro/m2

wohnheimzimmer: circa 160–215 eurowg-zimmer: circa 135–190 euro 1-zimmer-wohnung: circa 151–241 euro durchschnittlich circa 8 euro/m2

wohnheimzimmer: -wg-zimmer: circa 170–260 euro1-zimmer-wohnung: circa 235–270 euro durchschnittlich circa 5 euro/m2

wohnheimzimmer: circa 170–300 euro wg-zimmer: circa 230–350 euro 1-zimmer-wohnung: circa 200–508 euro durchschnittlich circa 6 euro/m2

MietPreise

freie zeit Ob „summer Jammen“ oder gamescom – die drittgrößte stadt deutschlands richtet nicht nur verschiedenste festivals, Messen und kongresse aus, sondern steht auch an sportangebot und nachtleben keiner ande-ren großstadt etwas nach. aber auch wer beschauliche theaterbühnen liebt, sich gern auf ein kölsch in der altstadt trifft oder nach dem shoppen einfach einmal entspannen möchte, findet in der rheinmetropole ein passendes Plätzchen.

während das nachtleben sich hauptsäch-lich auf die universitätseigenen studen-tenclubs beschränkt, lässt ilmenau vor allem sportlerherzen höher schlagen. insbesondere wintersportfans treffen hier nicht nur viele gleichgesinnte, son-dern können die begeisterung für ih-ren sport auch ausleben. neben vielen sportmöglichkeiten bieten sich die gro-ßen teichgebiete nahe der uni auch zum ausruhen, entspannen und Lernen an.

im herzen baden-württembergs treffen inter-nationales flair und studentisches Leben auf einen bedeutenden wirtschaftsstandort, na-tur und ein reiches kulturangebot. während man im stadtkern das pure Leben zu spüren bekommt, bieten nahegelegene weinberge und schlösser einen perfekten ausgleich zum stadtleben. Je nach Lust und Laune erlebt man die Landeshauptstadt laut und lebendig oder beschaulich und entspannend.

Vom fichtelgebirge bis in die fränkische schweiz – die region um nürnberg erstreckt sich über eine historisch gewachsene Land-schaft aus schlössern und burgen inmitten idyllischer naturgebiete. 14 tourismusbezir-ke, darunter 2 unesCO welterbestätten, so-wie vielseitige freizeitmöglichkeiten unter anderem in kunst, kultur und sport bieten über die gesamte Metropolregion hinweg jedem die passenden Möglichkeiten zur frei-zeitgestaltung.

wen es ins grüne zieht, der ist in der stadt am rande des spreewalds goldrichtig. altstadt-ambiente, historische bauten und unzählige Parks ziehen auch reihenweise Messen und kongresse an. Cottbus ist ein Ort der kultur und entspannung, bietet nachtschwärmern aber auch eine Vielzahl an events und Clubs. die grenznähe zu Polen und die kurzen strecken nach berlin und dresden laden zu tagesausflügen ins umland ein.

die technische universität Carolo-wilhelmi-na gilt als uni mit der ältesten tradition in deutschland. in braunschweig kann man zur entspannung durch die altstadt mit fach-werkhäusern flanieren und sich abends mit seinen kommilitonen in einer der zahlrei-chen kneipen verabreden. für einen freien kopf zum Lernen sorgt ein ausflug in den nahe gelegenen harz.

freie zeit

unterwegs auf 2 rÄdern

wer sich gerne auf sein zweirad schwingt, kann am rhein wunderbare radtouren ma-chen. besonders praktisch ist das fahrrad für das Pendeln zwischen den unigebäuden und den weg in weniger belebte stadtteile.

wer frischen fahrtwind spüren möch-te und kein Cabrio besitzt, kann sich in ilmenau auf den unterschiedlichsten radstrecken austoben. besonders sport-lich wird es beim jährlichen ilmenauer downhill-rennen.

die stadt bietet bereits 160 kilometer stre-ckennetz für zweiradfahrer und baut zurzeit ihr komplettes Verkehrssystem auf fahrrad-fahrer um. Mit dem Online-radroutenplaner kann man bequem von zu hause aus seine strecke auswählen.

während die gepflasterte innenstadt nürn-bergs nicht unbedingt für radfahrer ausge-legt ist, finden sich im nürnberger umland weite radstrecken, die sich für eine spritz-tour auf dem drahtesel bestens eignen.

wer einen ausflug in die umgebung plant, der ist mit dem fahrrad in Cottbus bestens bedient. Lange radrouten erstrecken sich zu umliegenden sehenswürdigkeiten, vorbei an wäldern und seen.

fahrradstraßen, fahrradpläne und schutz-streifen – die stadt braunschweig bemüht sich kontinuierlich um den ausbau ihres fahrradverkehrsnetzes. in nähe der tu gibt es bereits fahrradstraßen, die die anfahrt zur uni erleichtern.

unterwegs auf 2 rÄdern

CaMPus fh köln: die fachhochschule befindet sich rechtsrheinisch im stadtviertel deutz.uni köln: der Campus der universität liegt inmitten einer großen Parkanlage mit anlie-gendem see. spoho: die sporthochschule köln befindet sich etwas außerhalb vom zentrum und grenzt an große sportanlagen. rheinische fachhochschule köln: Campus mit nähe zur spohofachhochschule des Mittelstands: zwischen rudolfplatz und zülpicher Platz.

tu ilmenau: kurze wege auf dem universitätscampus und die innenstadt ist nur einen kat-zensprung entfernt. gleichzeitig sorgen sechs teiche in der nähe für eine ent-spannte Lernatmosphäre.

universität stuttgart: der Campus ist nur etwa 2,5 km von der innenstadt entfernt.universität hohenheim: die uni im alten schlossgebäude ist um-randet von gärten, die den Campus zu ei-nem der schönsten deutschlands machen. hochschule für technik: unmittelbar in der stadtmitte stuttgarts. duale hochschule baden-württemberg stutt-gart: einige gehminuten von der hochschule für technik entfernt.

universität erlangen-nürnberg: die universität hat vier Campusstandorte, zwei in erlangen und zwei in nürnberg, die alle relativ zentral liegen.georg-simon-Ohm-hochschule: das Campusgelände teilt sich in acht stand-orte auf, die alle nicht weit voneinander ent-fernt sind. Von den meisten standorten sind es nur etwa 1,5 kilometer bis zur innenstadt.

btu Cottbus: Von der innenstadt bis zur btu sind es nur rund 1,5 kilometer. über den Campus verteilt liegen einige bushaltestellen, die das Pen-deln zwischen den fakultäten erleichtern. hochschule Lausitz: die hochschule Lausitz verfügt über zwei Campusstandorte, Cottbus und senftenberg, die jeweils verschiedenen fachrichtungen zugeordnet sind. die distanz zwischen den beiden standorten beträgt etwa 35 Minuten mit dem auto.

tu braunschweig: der Campus der tu braunschweig besteht aus drei standorten, wobei das hauptgebäu-de am zentralsten gelegen ist. die verschie-denen Campusgelände sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

CaMPus

weiterführende infOrMatiOnen

studentenwerk köln: » www.kstw.destadt köln: » www.koeln.de

studentenwerk thüringen: » www.stw-thueringen.destadt ilmenau: » www.ilmenau.de

studentenwerk stuttgart: » www.studentenwerk-stuttgart.destadt stuttgart: » www.stuttgart.de

studentenwerk erlangen-nürnberg: » www.studentenwerk.uni-erlangen.deMetropolregion nürnberg: » www.metropolregionnuernberg.de

studentenwerk frankfurt (Oder): » www.studentenwerk-frankfurt.destadt Cottbus: » www.cottbus.de

studentenwerk Ostniedersachsen: » www.stw-on.de/braunschweigstadt braunschweig: » www.braunschweig.de

weiterführende infOrMatiOnen

Page 13: ALL ING. 2013

köLN ILMENAU StUttGArt MEtropoLrEGIoN NürNBErG

CottBUS BrAUNSChWEIG

einwOhner circa 1.017.000 circa 260.000 circa 614.000 circa 510.600 einwohner (stadt nürnberg)insgesamt circa 3,5 Mio. einwohner

circa 102.000 circa 250.600 einwOhner

auswahL VOn unternehMen/fOrsChungsinstituten

deutsches zentrum für Luft- und raumfahrt, Lanxess deutschland gmbh (ab 2013 in köln), ford-werke gmbh

technische glaswerke ilmenau gmbh, henkeL + rOth gmbh, bn automation ag

daimler ag, Porsche ag, fraunhofer-institut für Produktionstechnik und automatisierung iPa

Leistritz ag, baumüller nürnberg gmbh, fraunhofer-institut für integrierte schaltun-gen iis, siemens healthcare in erlangen

db fahrzeuginstandhaltung gmbh – werk Cottbus, abb deutschland, Panta rhei gmbh zentrum für Leichtbauwerkstoffe

aerodata ag, schuberth gmbh, fraunhofer-institut für schicht- und Oberflä-chentechnik ist

auswahL VOn unternehMen/

fOrsChungsinstituten

MietPreise wohnheimzimmer: circa 130–300 eurowg-zimmer: circa 140–310 euro 1-zimmer-wohnung: circa 160–280 eurodurchschnittlich circa 9 euro/m2

wohnheimzimmer: circa 150–180 euro wg-zimmer: circa 145–230 euro 1-zimmer-wohnung: circa 190–235 euro durchschnittlich circa 6 euro/m2

wohnheimzimmer: circa 200–400 euro wg-zimmer: circa 220–395 euro 1-zimmer-wohnung: circa 280–395 euro durchschnittlich circa 8 euro/m2

wohnheimzimmer: circa 160–215 eurowg-zimmer: circa 135–190 euro 1-zimmer-wohnung: circa 151–241 euro durchschnittlich circa 8 euro/m2

wohnheimzimmer: -wg-zimmer: circa 170–260 euro1-zimmer-wohnung: circa 235–270 euro durchschnittlich circa 5 euro/m2

wohnheimzimmer: circa 170–300 euro wg-zimmer: circa 230–350 euro 1-zimmer-wohnung: circa 200–508 euro durchschnittlich circa 6 euro/m2

MietPreise

freie zeit Ob „summer Jammen“ oder gamescom – die drittgrößte stadt deutschlands richtet nicht nur verschiedenste festivals, Messen und kongresse aus, sondern steht auch an sportangebot und nachtleben keiner ande-ren großstadt etwas nach. aber auch wer beschauliche theaterbühnen liebt, sich gern auf ein kölsch in der altstadt trifft oder nach dem shoppen einfach einmal entspannen möchte, findet in der rheinmetropole ein passendes Plätzchen.

während das nachtleben sich hauptsäch-lich auf die universitätseigenen studen-tenclubs beschränkt, lässt ilmenau vor allem sportlerherzen höher schlagen. insbesondere wintersportfans treffen hier nicht nur viele gleichgesinnte, son-dern können die begeisterung für ih-ren sport auch ausleben. neben vielen sportmöglichkeiten bieten sich die gro-ßen teichgebiete nahe der uni auch zum ausruhen, entspannen und Lernen an.

im herzen baden-württembergs treffen inter-nationales flair und studentisches Leben auf einen bedeutenden wirtschaftsstandort, na-tur und ein reiches kulturangebot. während man im stadtkern das pure Leben zu spüren bekommt, bieten nahegelegene weinberge und schlösser einen perfekten ausgleich zum stadtleben. Je nach Lust und Laune erlebt man die Landeshauptstadt laut und lebendig oder beschaulich und entspannend.

Vom fichtelgebirge bis in die fränkische schweiz – die region um nürnberg erstreckt sich über eine historisch gewachsene Land-schaft aus schlössern und burgen inmitten idyllischer naturgebiete. 14 tourismusbezir-ke, darunter 2 unesCO welterbestätten, so-wie vielseitige freizeitmöglichkeiten unter anderem in kunst, kultur und sport bieten über die gesamte Metropolregion hinweg jedem die passenden Möglichkeiten zur frei-zeitgestaltung.

wen es ins grüne zieht, der ist in der stadt am rande des spreewalds goldrichtig. altstadt-ambiente, historische bauten und unzählige Parks ziehen auch reihenweise Messen und kongresse an. Cottbus ist ein Ort der kultur und entspannung, bietet nachtschwärmern aber auch eine Vielzahl an events und Clubs. die grenznähe zu Polen und die kurzen strecken nach berlin und dresden laden zu tagesausflügen ins umland ein.

die technische universität Carolo-wilhelmi-na gilt als uni mit der ältesten tradition in deutschland. in braunschweig kann man zur entspannung durch die altstadt mit fach-werkhäusern flanieren und sich abends mit seinen kommilitonen in einer der zahlrei-chen kneipen verabreden. für einen freien kopf zum Lernen sorgt ein ausflug in den nahe gelegenen harz.

freie zeit

unterwegs auf 2 rÄdern

wer sich gerne auf sein zweirad schwingt, kann am rhein wunderbare radtouren ma-chen. besonders praktisch ist das fahrrad für das Pendeln zwischen den unigebäuden und den weg in weniger belebte stadtteile.

wer frischen fahrtwind spüren möch-te und kein Cabrio besitzt, kann sich in ilmenau auf den unterschiedlichsten radstrecken austoben. besonders sport-lich wird es beim jährlichen ilmenauer downhill-rennen.

die stadt bietet bereits 160 kilometer stre-ckennetz für zweiradfahrer und baut zurzeit ihr komplettes Verkehrssystem auf fahrrad-fahrer um. Mit dem Online-radroutenplaner kann man bequem von zu hause aus seine strecke auswählen.

während die gepflasterte innenstadt nürn-bergs nicht unbedingt für radfahrer ausge-legt ist, finden sich im nürnberger umland weite radstrecken, die sich für eine spritz-tour auf dem drahtesel bestens eignen.

wer einen ausflug in die umgebung plant, der ist mit dem fahrrad in Cottbus bestens bedient. Lange radrouten erstrecken sich zu umliegenden sehenswürdigkeiten, vorbei an wäldern und seen.

fahrradstraßen, fahrradpläne und schutz-streifen – die stadt braunschweig bemüht sich kontinuierlich um den ausbau ihres fahrradverkehrsnetzes. in nähe der tu gibt es bereits fahrradstraßen, die die anfahrt zur uni erleichtern.

unterwegs auf 2 rÄdern

CaMPus fh köln: die fachhochschule befindet sich rechtsrheinisch im stadtviertel deutz.uni köln: der Campus der universität liegt inmitten einer großen Parkanlage mit anlie-gendem see. spoho: die sporthochschule köln befindet sich etwas außerhalb vom zentrum und grenzt an große sportanlagen. rheinische fachhochschule köln: Campus mit nähe zur spohofachhochschule des Mittelstands: zwischen rudolfplatz und zülpicher Platz.

tu ilmenau: kurze wege auf dem universitätscampus und die innenstadt ist nur einen kat-zensprung entfernt. gleichzeitig sorgen sechs teiche in der nähe für eine ent-spannte Lernatmosphäre.

universität stuttgart: der Campus ist nur etwa 2,5 km von der innenstadt entfernt.universität hohenheim: die uni im alten schlossgebäude ist um-randet von gärten, die den Campus zu ei-nem der schönsten deutschlands machen. hochschule für technik: unmittelbar in der stadtmitte stuttgarts. duale hochschule baden-württemberg stutt-gart: einige gehminuten von der hochschule für technik entfernt.

universität erlangen-nürnberg: die universität hat vier Campusstandorte, zwei in erlangen und zwei in nürnberg, die alle relativ zentral liegen.georg-simon-Ohm-hochschule: das Campusgelände teilt sich in acht stand-orte auf, die alle nicht weit voneinander ent-fernt sind. Von den meisten standorten sind es nur etwa 1,5 kilometer bis zur innenstadt.

btu Cottbus: Von der innenstadt bis zur btu sind es nur rund 1,5 kilometer. über den Campus verteilt liegen einige bushaltestellen, die das Pen-deln zwischen den fakultäten erleichtern. hochschule Lausitz: die hochschule Lausitz verfügt über zwei Campusstandorte, Cottbus und senftenberg, die jeweils verschiedenen fachrichtungen zugeordnet sind. die distanz zwischen den beiden standorten beträgt etwa 35 Minuten mit dem auto.

tu braunschweig: der Campus der tu braunschweig besteht aus drei standorten, wobei das hauptgebäu-de am zentralsten gelegen ist. die verschie-denen Campusgelände sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

CaMPus

weiterführende infOrMatiOnen

studentenwerk köln: » www.kstw.destadt köln: » www.koeln.de

studentenwerk thüringen: » www.stw-thueringen.destadt ilmenau: » www.ilmenau.de

studentenwerk stuttgart: » www.studentenwerk-stuttgart.destadt stuttgart: » www.stuttgart.de

studentenwerk erlangen-nürnberg: » www.studentenwerk.uni-erlangen.deMetropolregion nürnberg: » www.metropolregionnuernberg.de

studentenwerk frankfurt (Oder): » www.studentenwerk-frankfurt.destadt Cottbus: » www.cottbus.de

studentenwerk Ostniedersachsen: » www.stw-on.de/braunschweigstadt braunschweig: » www.braunschweig.de

weiterführende infOrMatiOnen

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Page 14: ALL ING. 2013

14Info:hOchSchulStandOrte im POrträt

LEIpzIG oStWEStFALEN-LIppE LAND BrEMEN

einwohner circa 530.000 insgesamt circa 2.038.300 circa 660.900

auswahl von unternehmen/forschungsinstituten

takraf gmbh, solarion ag, bMw werk Leipzig

benteler steel/tube gmbh, Miele & Cie. kg, CLaas kgaa mbh

arcelorMittal bremen gmbh, Ohb ag, Lloyd dynamowerke gmbh & Co. kg

Mietpreise wohnheimzimmer: -wg-zimmer: circa 155–340 euro1-zimmer-wohnung: circa 185–360 euro durchschnittlich circa 5 euro/m2

wohnheimzimmer: circa 170–287 eurowg-zimmer: circa 138–300 euro1-zimmer-wohnung: circa 174–394 eurodurchschnittlich circa 6 euro/m2

wohnheim-zimmer: - wg-zimmer: circa 185–515 euro1-zimmer-wohnung: circa 190–300 eurodurchschnittlich circa 6 euro/m2

freie zeit die stadt Leipzig bietet eine Vielzahl an historischen sehenswürdigkeiten. besucher kann man also immer mit einer sightseeing-tour begeistern. ansonsten muss man sich in der großstadt Leipzig um das freizeitpro-gramm keine sorgen machen. zahlreiche Museen, eine Menge Veranstaltungen und das flair einer studentenstadt sorgen für unterhaltung.

touristen werden vor allem durch die zahl-reichen heilbäder und die wälder in die re-gion Ostwestfalen-Lippe gelockt. doch neben der natur hat die region auch durchaus eine Menge kultur zu bieten. in detmold befindet sich beispielsweise das größte freilichtmuseum deutschlands. in bielefeld wird im Juni der inter-nationale Carnival der kulturen gefeiert, eine fantasievolle straßenparade der superlative.

die großstadt an der weser besticht vor allem durch ihr gemütliches altstadtambiente mit kleinen kneipen und charmanten bauten. trotz der größe vermittelt die stadt kaum hektik und hat viele freizeitmöglichkeiten zu bieten. Ob ein ausflug an die weser oder ins fußballstadion, eine spritztour mit dem rad oder eine kneipen-tour durchs Viertel: bremen ist äußerst vielseitig.

unterwegs auf 2 rädern

das radstreckennetz der sächsischen groß-stadt erstreckt sich über 260 kilometer und ist online einsehbar. neben der stadt selbst bietet auch die umgebung ideale Möglich-keiten für freizeitradler.

an die ausgedehnte waldlandschaft ange-passt, verfügt die region Ostwestfalen-Lippe über ein sehr gut ausgebautes fahrradstre-ckennetz. auch innerstädtisch wird mittlerwei-le am ausbau der radwege gearbeitet.

gestaltet sich die fahrt durch den an etlichen stellen gepflasterten innenstadtbereich manch-mal etwas holprig, kann man im grünen gürtel rund um die stadt richtig in die Pedale treten. außerdem gibt es kaum anstiege zu bewältigen.

Campus universität Leipzig: die universität Leipzig liegt unmittelbar in der stadtmitte. der hauptbahnhof ist fuß-läufig zu erreichen. htwk: die hochschule für wirtschaft, technik und kultur am standort Leipzig verteilt sich auf drei gebäudekomplexe, die etwa vier kilo-meter südlich des stadtzentrums liegen.hochschule für telekommunikation: die hochschule befindet sich nahe der htwk und ist vom stadtzentrum aus mit öPnV in etwa einer halben stunde erreichbar.

uni Paderborn: der Campus liegt etwa 2 kilometer von der in-nenstadt entfernt.uni bielefeld: das Campusgelände der uni bielefeld liegt knapp zehn auto-Minuten vom hbf entfernt.hochschule Ostwestfalen-Lippe: die hochschule besteht aus den vier standor-ten Lemgo, detmold, höxter und warburg. fachhochschule bielefeld: der neubau des fh-Campus wird ab 2013 alle studienbereiche an einem Ort vereinen.

Jacobs university bremen: die hochschule liegt etwa 20 auto-Minuten von der bremer innenstadt entfernt.universität bremen: der uni-Campus liegt im grünen und grenzt an einen see.hochschule bremen: bremens hochschul-Campus ist nur 1,5 km von der City entfernt.hochschule bremerhaven: nur 15 geh-Minuten von der innenstadt ent-fernt, in unmittelbarer nähe zum hafen.

weiterführendeinformationen

studentenwerk Leipzig: » www.studentenwerk-leipzig.destadt Leipzig: » www.leipzig.de

studentenwerk bielefeld: » www.studentenwerkbielefeld.deregion Ostwestfalen-Lippe:» www.ostwestfalen-lippe.de

studentenwerk bremen:» www.studentenwerk.bremen.deregion bremen: » www.regional.de/bremenstadt bremen: » www.bremen.de

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Page 15: ALL ING. 2013

15Info:

ing.tainment

pandakot für die welt

der Panda: ein behäbiger asiate, sympathieträger – und Vegetarier.

was für vielen als einseitige ernährung gilt – fast ausschließlich bambus

– könnte die Produktion von biokraftstoffen revolutionieren: u.s.-for-

scher in denver haben aus dem kot von Pandabären bakterien isoliert,

die biomasse extrem effizient in kurzkettige zucker spalten und so zur

umwandlung in bioethanol beitragen können. das besondere dabei

ist, dass als Material auch zellulose, also verholztes biomaterial, ver-

wendet werden kann. somit müsste man nicht mehr auf nutzpflanzen

mit leicht abbaubaren kohlenhydraten, wie z.b. Mais, raps und soja,

zurückgreifen. das ergebnis wäre weniger belastung für die umwelt

– und sicherlich mehr schutz für den asiatischen bambus-Vegetarier.

film und fotografie für fortgeschrittene

gelangweilt von alltäglichen aufnahmen wie familienfesten, verlieb-

ten Pärchen vor 08/15-touristenattraktionen oder katzenvideos? dann

ingenieur werden, denn an vielen instituten weltweit wird an kameras

gearbeitet, die wirklich interessante dinge aufnehmen. so haben for-

scher des Mit in den usa eine kamera entwickelt, die mit einer billion

bildern pro sekunde filmen kann und dadurch sogar die bewegung

von Licht in slow Motion zeigt. freunden der fotografie sei das Large

synoptic survey telescope in nord-Chile ans herz gelegt. hier entsteht

eine kamera, die mit 3.200 Megapixeln den sternenhimmel abfotogra-

fiert und jährlich 6 Petabyte, also 6 Million gigabyte an bildern pro-

duziert. für Leute, die mehr von film und fotografie erwarten, ist ein

ingenieurstudium also genau das richtige.

… eine formel für die perfekte

sandburg, die von einem inter-

nationalen forscherteam errech-

net wurde. wenn der wasserge-

halt im sand ein Prozent beträgt,

ist die stabilität am höchsten.

hobby-bauingenieuren am

strand von spiekeroog sei dies

wärmstens ans herz gelegt.

… diamanten im waschpulver.

Vernachlässigte hausfrauen

bekommen womöglich von

waschmittelherstellern bald das,

was sie sich von ihren ehemän-

nern immer gewünscht haben. in

einem britischen Labor machten

wissenschaftler die verblüffende

entdeckung, dass sich hartnäcki-

ge fettflecken bereits bei 15°C

lösen, wenn man dem wasch-

pulver diamantenstaub zugibt.

die redaktion rät aber davon ab,

voreilig den familienschmuck mit

in die trommel zu werfen.

Zur Unterhaltung während der Berufsinfos hier einige erstaunliche Details aus Technik und Wissenschaft.

Kurze Pause

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Und dann gibt´s da noch…

… das von zwei griechischen

forschern entwickelte ka-

merasystem, mit dem man

betrunkene erkennt. über eine

wärmebildkamera werden die

temperaturen von nase und

stirn verglichen. ist die nase

bedeutend wärmer, ist die Per-

son betrunken. die redaktion

erwartet gespannt die serienrei-

fe des Ouzo-Meters.

… einweg-datenspeicher aus

Lachs-dna. deutsche und

taiwanesische forscher haben

aus dem erbgut des wohlschme-

ckenden wanderfisches, in

Verbindung mit einer Lösung

aus silbersalzen, eine speicher-

fähige substanz hergestellt.

frei nach thees uhlmann: zum

speichern und sterben ziehen

die Lachse den fluss hinauf.

Page 16: ALL ING. 2013

Startschuss fürs Studium16

Info:checkliSte StudienStart

gut geplant ist halb gewonnen!

bewerbungsschluss für das wintersemester:15. Juli 2013

Immatrikulation

welche unterlagen Brauche Ich für dIe ImmatrIkulatIon? beglaubigte kopie des (fach-)abiturzeugnisses Personalausweis bescheinigung der krankenkasse beziehungsweise eine befreiung von der

gesetzlichen krankenversicherung für privat Versicherte gegebenenfalls eine bescheinigung über das Vorpraktikum eventuell zulassungsbescheid der hochschule

Studienfinanzierung

gIBt es an der hochschule allgemeIne studIengeBühren? studiengebühren in unterschiedlicher höhe gibt es noch in bayern und niedersachsen. die anderen bundesländer verzichten jetzt oder in naher zukunft auf studiengebühren für erstsemester. ausnahmen gibt es an privaten hochschulen. informationen dazu sind auf den entsprechenden webseiten der institutionen zu finden.» www.studentenwerke.de

mIt welchen kosten muss Ich für das studIum und dIe leBens-haltungskosten rechnen?kostenaufstellung anfertigen inklusive aller Versicherungen, fahrtkos-ten, Lehrmittel, Miete usw. Mehr dazu in dieser aLL ing. ab seite 22.

Bekomme Ich Bafög?antrag frühzeitig ausfüllen und im bafög-amt abgeben! (siehe seite 22)

welche weIteren fInanzIellen förderungen Bestehen für mIch? Ob stipendium oder darlehen – die spannweite der Möglichkeiten ist groß. Mehr dazu in der aLL ing. 2013 ab seite 22.

Das Semester beginnt! Und nun?

wann geht es los?klären, ob es Vorkurse in Mathe, Physik oder Chemie gibt.

wer, was, wIe, wo?infos zur erstsemesterveranstaltung einholen, damit man sich an der hochschule orientieren kann und erfährt, was wann wo und wie abläuft.

wIe geht es los?stundenplan von der webseite laden oder im geschäftszimmer besorgen.

und wenn Ich mal nIcht weIter weIss?Ältere studierende arbeiten als tutoren und helfen gerne weiter.

Startschuss Studium

welcher studIengang soll's seIn?zuerst sind die persönlichen interessen und ziele zu klä-ren. die ingenieurstudiengangsuche hilft, den passenden studiengang und die entsprechende hochschule zu finden:

» www.search-ing.de

zulassungsvoraussetzungen

welche Voraussetzungen müssen für dIe eInschreIBung erfüllt werden? am besten die webseiten der hochschulen durchforsten oder direkt bei der stu-dienberatung der hochschule anrufen, um genaue auskünfte über die Voraus-setzungen für die bewerbung und die einschreibung zum studium zu erhalten.

gIBt es frIsten und termIne eInzuhalten? die webseiten der hochschulen informieren über den studierenden-kalender, bewerbungsschluss und einschreibungstermine. alle termine notieren!

» www.think-ing.de/studienvoraussetzungen» www.think-ing.de/studienartenVersicherungen

was gIlt für dIe famIlIenVersIcherung? ist man unter 25 Jahre alt und verdient nicht mehr als 5.400 euro, ist man über die familienversicherung der eltern mitversichert. wenn das nicht der fall ist, muss man sich selbst studentisch krankenversichern. seit dem 1.1.2013 besteht für Minijobs zusätzlich eine renten-versicherungspflicht. wer keine rentenbeiträge zahlen möchte, muss seinen Verzicht schriftlich erklären.

was muss Ich BeI eIner prIVaten kranken- VersIcherung Beachten? am besten lässt man sich bei der krankenkasse beraten, welche Versicherung für einen die beste ist. Privat über die eltern oder studentisch bei einer gesetzlichen?

wIe VersIchere Ich mIch für eIn duales studIum?studierende in dualen studiengängen gelten seit 2012 als auszubildende und unterliegen der vollen Versiche-rungspflicht. bei der krankenkasse erkundigen!

» www.studenten-krankenversicherung.net» www.studis-online.de/studinfo/Versicherungen/ krankenversicherung.php» www.aok-on.de/studierende/aok-studenten-service/ faq/studentische-krankenversicherung.html » www.deutsche-rentenversicherung.de

Wohnungssuche

möchte Ich alleIne eIne wohnung mIeten oder lIeBer In eIne wg zIehen?die persönlichen Vor- und nachteile abwägen: bin ich ein wg-typ? kann ich mir eine wohnung alleine leisten? Mietspiegel beachten. wohnungsanzeigen am schwarzen brett an der

hochschule, in lokalen zeitungen oder im internet checken.

kommt eIn studentenwohnheIm In frage? infos dazu gibt es beim zuständigen studentenwerk. darum sollte man sich möglichst frühzeitig bemühen.

» www.studentenwerke.de

Mit der wohnungssuche beginnen:

august/september

beginn des wintersemesters 2013/2014: 1. september/oktober 2013

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bafög beantragen:

nach der Immatrikulation im september

Page 17: ALL ING. 2013

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Gefällt mir

17Info:

facebOOk

think ING. Magazine auf dem tablet!

ein hochwertiges Print-Magazin zum blättern und notizen machen ist

toll, aber zu den think ing. storys gibt es immer noch eine Menge

zusätzliches Material wie bildergalerien, infografiken, interaktive in-

halte oder Videos. deshalb erscheinen die think ing. Magazine auch

als digitale Version für iPad oder android-tablets.

den anfang machte das Monatsmagazin think ing. kompakt, das in

jeder ausgabe ein schwerpunktthema in den Mittelpunkt stellt. durch

das kostenlose abo der digitalen Version im app store oder bei goog-

le Play landet jeden Monat die neue ausgabe auf deinem tablet.

alle infos und Links zum entsprechenden store findest du unter:

s.think-ing.de/kompakt-digital

Oder du scannst einfach den Qr-Code und lässt

dich zur entsprechenden seite leiten.

und übrigens:

auch eine digitale ausgabe der aLL ing. 2013 ist in arbeit.

Komm ins Team und werde zum ING!

„ING werden“ lautet das Motto der think ING.-Facebook-

seite www.facebook.com/INGwerden. Zum ING wird je-

der, dem die Seite „gefällt“. Damit gehörst du zur Gruppe

der Schülerinnen, Schüler, Studierenden, Ingenieurinnen

und Ingenieure, die sich gemeinsam über alle Fragen rund

um den Ingenieurberuf austauschen.

auf www.facebook.com/ingwerden erfährst du alles, was du wissen

musst, wenn es um die entscheidung für ein ingenieurstudium geht.

fragen, anmerkungen und ideen für neue think ing.-themen kannst

du auf der timeline loswerden – andere ings oder die redaktion helfen

dir schnell und unkompliziert weiter. gewinnspiele, aktionen und news

aus wissenschaft & technik sorgen für unterhaltung und information.

natürlich verpasst du keine wichtigen news aus dem think ing. kos-

mos. die redaktion informiert dich, wenn eine neue ausgabe des Mo-

natsmagazins kompakt rauskommt. selbstverständlich werden auch

alle neuen Videos oder Job- und studiprofile gepostet, sodass du im-

mer auf dem Laufenden bleibst.um über den Qr-Code auf die seite s.think-ing.de/kompakt-digital zu gelangen, benötigt man einen Qr-Code-reader. abhängig von der art des internetzugangs bzw. des Mobilfunkvertrages können durch die nutzung einer internetverbindung kosten entstehen.

Page 18: ALL ING. 2013

18 + 19Reportage:Doc ing.

Wissenschaftliches arbeiten im studium

Am Puls der Wissenschaft

Projekt- und Abschlussarbeiten sind fester Bestandteil jedes Studiums. Studierende der Ingenieurwissenschaften haben dabei die Chance, sich mit aktuellen wissenschaftli-chen Fragestellungen zu beschäftigen.

Wer einen Blick durch die Fenster ins Innere des Instituts für Werkstoff-

technik an der Uni Bremen wirft, sieht riesige Anlagen und Maschinen.

Hier werden Technologien und Methoden aus den Bereichen Werk-

stofftechnik, Fertigungstechnik und Verfahrenstechnik entwickelt, op-

timiert und getestet. Mit dabei sind auch franziska borchert-deter,

nadja leneschmidt und benedikt Palmowski. Alle drei absolvieren

Masterstudiengänge im Fachbereich Produktionstechnik und stehen

kurz vor der Abgabe ihrer Master- oder Projektarbeiten.

Werde WelTreTTer!

Am Weltretter-Tag des Fachbereichs Produktionstechnik/Ma-

schinenbau & Verfahrenstechnik kann man sich über das In-

genieurstudium an der Uni Bremen informieren – und erfährt,

warum Ingenieure Weltretter sind.

» www.weltretter.uni-bremen.de

Die Innovative

franziska borchert-deter (25) analysierte die filmbildung auf

gewölbten Oberflächen

das Ziel:

Mit ihrer Masterarbeit ist Franziska „am Puls der Zeit“. Sie wagt sich

als erste daran, die Zerstäubung von Flüssigkeiten auf gewölbten

Oberflächen zu optimieren. Zerstäubungsprozesse sind nicht nur

bei Behältern mit Nasen- oder Haarspray dafür zuständig, dass der

Inhalt wohl dosiert den Schnupfen bekämpft oder die Frisur bän-

digt – gerade in der Industrie sind sie bei vielen Anwendungen un-

ersetzlich. Sie sorgen für Kühlung und reinigung, helfen bei der Ver-

bindung verschiedener Chemikalien oder bringen als Schmiermittel

Schwung in die Produktion. Franziska untersuchte in ihrer Masterar-

beit verschiedene Möglichkeiten, das Verfahren für die Nutzung auf

gewölbten Oberflächen zu optimieren.

der Weg:

„Bei diesem Thema konnte ich meine eigenen Ideen entwickeln.“

das musste sie auch, denn Franziska ist die erste, die sich mit dieser

konkreten Fragestellung auseinandergesetzt hat. „Zunächst habe

ich recherchiert und vorhandene Informationsquellen gesucht, um

den aktuellen Forschungsstand zusammenzufassen.“ danach starte-

ten die praktischen Versuche. „Ich habe einige Verfahren auspro-

biert, Messungen vorgenommen und mich so dem besten Vorgehen

angenähert.“ Um die Menge der Versuche einzuschränken, nutzte

Franziska die Möglichkeiten der Computersimulation. „So konnte

ich die verschiedenen Versuchsbedingungen mit dem rechner simu-

lieren und auswerten“, erklärt Franziska, während auf ihrem laptop

ein virtueller Zerstäubungsprozess abläuft. „Meine ergebnisse habe

ich immer schriftlich festgehalten.“

die grundlagen:

Franziska blieb nach dem Bachelor im Wirtschaftsingenieurwesen an

der Uni Bremen und setzte das Studium mit dem Master in Produkti-

onstechnik/Vertiefungsrichtung Verfahrenstechnik fort. Besonderes

Highlight war ein Praktikum in Bangkok, bei dem sie ein Projekt zur

Gewinnung von Stärke durch Bio-Polymere unterstützte.

Wie geht´s Weiter?

Ihr Wissen über Prozesssimulationen, Zerstäubung und Sprühkom-

paktieren wird Franziska ab Frühjahr 2013 beim Stahlproduzenten

ArcelorMittal Bremen als Ingenieurin anwenden.

Page 19: ALL ING. 2013

Der Strukturierte

benedikt Palmowski (26) untersuchte das Verhalten von Werkstof-

fen zur herstellung von mikrostrukturen

das Ziel:

Mit Mikrostrukturen versehene Oberflächen sind ein wichtiges ele-

ment für die verschiedensten Funktionen. Besonders häufig kom-

men sie in der Optik zum einsatz, beispielsweise in reflektoren,

Spiegeln, linsen oder Solarzellen. Sogenannte Neusilberlegierun-

gen (Kupfer-Nickel-Zink) sind besonders korrosionsbeständig und

lassen sich gut bearbeiten. Sie eignen sich damit als idealer Werk-

stoff für die Produktion mikrostrukturierter Oberflächen. Benedikt

analysierte vier verschiedene legierungen hinsichtlich ihrer Belast-

barkeit. „Meine Arbeit bewegt sich an der Grenze zwischen den Be-

reichen Werkstoff- und Fertigungstechnik. diese Verbindung finde

ich sehr interessant.“

der Weg:

Für seine Analyse unterzog Benedikt die vier ausgewählten Neu-

silberlegierungen verschiedenen Tests. „Ich habe die Werkstoffe

beispielsweise unterschiedlichen Temperaturen und mechanischen

Belastungen ausgesetzt.“ dabei entstand erst einmal „ein riesen-

haufen an daten“. Bei der Bewältigung dieser Menge an ergeb-

nissen half ihm ein eigens dafür geschriebenes Programm seines

Betreuers. Sein Tipp zur Organisation: „Ich hatte einen großen Pro-

jektplan, der in kürzere To-do-listen mit kleineren Schritten unter-

teilt war.“ Alle Auswertungen wurden sofort notiert, um daraus den

Text für die Masterarbeit zu entwickeln. rückmeldungen zu den er-

gebnissen gab es aber nicht nur aus dem Uni-labor, Industriepartner

setzten seine Vorschläge direkt in der Produktion ein.

die grundlagen:

Benedikt entschied sich nach dem Abi für den Bachelorstudiengang

Produktionstechnik mit der späteren Vertiefungsrichtung Ferti-

gungstechnik an der Uni Bremen. danach folgte der Master Pro-

duktionstechnik/Fertigungstechnik. Bei einem Semester in Odense/

dänemark gefielen ihm besonders die interdisziplinären Projektar-

beiten mit Studierenden anderer Fächer.

Wie geht´s Weiter?

Nach dem Masterabschluss im Frühjahr 2013 könnte Benedikt sich

gut vorstellen, die wissenschaftliche Tätigkeit zu vertiefen und eine

Promotion anzuschließen.

Die Teamplayerin

nadja leneschmidt (25) und ihre Kommilitonen beschäftigten sich

mit dem einsatz von carbonfaserverstärkten Kunststoffen

das Ziel:

Carbonfaserverstärkte Kunststoffe, kurz CFK, gelten als Werkstoff

der Zukunft. dank enormer Festigkeit bzw. Steifigkeit bei geringem

Gewicht sind sie zum Beispiel ein entscheidender Faktor für leich-

te und sparsame elektroautos und effizientere Flugzeuge. doch

anderen Materialien gegenüber verhalten sich diese mit Kohlen-

stofffasern verstärkten Kunststoffe ablehnend. Verbindungen aus

CFK und beispielsweise Metall fördern den korrosiven Angriff des

Metalls und beeinträchtigen somit die mechanischen eigenschaften

des Werkstoffes enorm. Gefährlich, wenn man etwa Karosserie und

Fahrgestell eines elektroautos zusammenfügt. „daher haben wir in

unserer Vierer-Gruppe untersucht, wie man das Potenzial von CFK

stärker ausschöpfen kann, indem man für diese Verbindungen eine

verbesserte Fügetechnik entwickelt.“

der Weg:

„die größte Herausforderung bei einer Teamarbeit ist natürlich die

Organisation und Koordination der Aufgaben“, berichtet Nadja von

ihren erfahrungen. „Man muss sich häufig treffen und abstimmen

– genau wie bei der entwicklung von Produkten in einem Unterneh-

men.“ Um die optimale Fügetechnik zu identifizieren, mussten die

Werkstoffproben verschiedene Belastungstests über sich ergehen

lassen – das Material muss schließlich im Zweifelsfall hohem druck,

starkem Zug oder unangenehmer Witterung standhalten.

die grundlagen:

der Master Produktionstechnik mit der Vertiefungsrichtung Mate-

rialwissenschaft soll nach dem Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen

den Weg zu einem interessanten Job in der Automobilindustrie

ebnen. Praktische einblicke in die Zukunft der Mobilität erlangte

Nadja während eines Praktikums in Shanghai. Bei VW hatte sie die

Aufgabe, den chinesischen Markt für Batterieproduktion zu analy-

sieren und einen passenden lieferanten vorzuschlagen.

Wie geht´s Weiter?

Nach der Abgabe der Projektarbeit steht ab Frühjahr 2013 die Mas-

terarbeit an.

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Page 20: ALL ING. 2013

20 + 21Reportage:SelbStStänDigkeit

ein eigenes unternehmen gründen

Im (DIenSTleISTungS-)AngeboT: InnovATIon

WerKstOffingenieur-triO bietet innOVatiOnsdienstleistungendr.-Ing. André Kortmann (31), dr.-Ing. Burkhard Maaß (31) und dr.-Ing.

Christian Großmann (30) haben sich im Mathematik-Vorkurs zu Beginn ihres

Maschinenbaustudiums an der ruhr-Universität Bochum kennengelernt, ihr

Studium gemeinsam gemeistert. Seit 2009 leben sie ihre Vision von Selbst-

ständigkeit in ihrem – aus der Hochschule ausgegründeten – Unternehmen

"ingpuls". Hier nutzen sie das Wissen über Werkstoffwissenschaft aus dem

Studium. Zentraler Schwerpunkt ihres Angebots sind Formgedächtnislegie-

rungen (kurz: FGl) – intelligente Materialien, die vieles leichter machen, aber

ganz und gar nicht so leicht herzustellen sind.

fgl: erinnerungsfunktion an die anordnung der atome

Kontrolliert wachsen in kreativem

mitten im ruhrgebiet. das knatternde Garagentor wird nach oben ge-

zogen, der braune labrador Beppo kommt angelaufen und schnüffelt

neugierig. Hereinspaziert in eine Tüftlerschmiede, die an die Anfänge

eines Steve Jobs erinnert. Mehrere Schreibtische mit Computermoni-

toren reihen sich aneinander, andere sind mit Mikroskopen, Härte-

prüfern, elektronikbauteilen oder Geräten für die Konstruktion von

Prüfanlagen bestückt. dazwischen eine Hantelbank und Klimmzug-

stange. Beste Arbeitsbedingungen für moderne Werk-

stoffingenieure in einem Umfeld, das Spielraum

für viel Kreativität bietet. drei junge, dy-

namische Ingenieure wollen Impulse

setzen, was liegt da näher, als

ihr Unternehmen ingpuls

zu nennen?

Eine Werkshalle wurde in eine Tüftler-schmiede umfunktioniert

Alle Fotos : © Dirk Wegener

dr.-Ing. André Kortmann

Page 21: ALL ING. 2013

„Werkstoffe sind ein zentraler Ansatzpunkt, um Produkte effizienter

zu machen. In einem Automobil zum Beispiel ist es möglich, mit be-

stimmten Formgedächtnislegierungen auf kleinem Bauraum – ganz

ohne elektronische Steuerung – Kräfte und Bewegungen zu erzeu-

gen, die normalerweise ein kleiner Motor in Gang setzt“, sagt dr.

Christian Großmann und nimmt einen dünnen draht in die Hand:

„durch den einsatz eines solchen intelligenten Werkstoffs hat man

die Chance, deutlich Gewicht einzusparen und damit den Kraft-

stoffverbrauch zu reduzieren.“ er hält ein Feuerzeug an den

verformten draht, der sich durch Temperaturveränderung

zurück in seine Ursprungsform – in diesem Fall eine Büro-

klammer – verwandelt. der Clou hierbei: das Material,

das hauptsächlich aus Nickel und Titan besteht und als

Nitinol bekannt ist, hat seine Kristallstruktur, also die

Anordnung der Atome, trotz Verformung beibehalten

und „erinnert“ sich immer wieder daran. die einsatzge-

biete für Formgedächtnis-Werkstoffe sind vielfältig: In

Automobilen sind es die vielen motorisierten extras wie die

Zentralverriegelung, die Medizintechnik ist ein großer Markt,

aber auch die luft- und raumfahrt. Selbst in Haushaltsgeräte

und Smartphones findet man viele versteckte Komponenten, die das

leben leichter machen.

es ist wie bei einem Sternekoch: Bei all diesen Anwendungsfeldern

kommt es auf die rezeptur an, für eine bestimmte lösung das richtige

Verhältnis für Nickel und Titan zu finden sowie durch Hinzugabe wei-

terer Metalle die Werkstoffe optimal einzustellen. Im dialog mit den

Kunden erarbeiten die ingpuls-Ingenieure lösungen für passgenaue

eigenschaften, die idealerweise auch gleich so viele Vorteile mitbrin-

gen, dass die höheren Materialkosten dieser maßgeschneiderten le-

gierung mit leichtigkeit kompensiert werden.

gestufter übergang von der uni ins unternehmen

Aus den unterschiedlichen Charakteren der drei Gründer haben sich

deren Aufgabenfelder ergeben, die beim Betrieb eines Unternehmens

neben den technischen Fragestellungen wichtig sind. Hilfreich waren

erste Basiskenntnisse über Grundlagen der Betriebswirtschaft, der Pro-

duktionsplanung, des Marketings und der Unternehmensorganisation

aus dem Maschinenbaustudium. „Bei der erstellung und ständigen

Verfeinerung unseres Businessplans haben uns sogenannte Coaches

geholfen. das sind ehemalige Unternehmer oder Führungskräfte von

großen Unternehmen, die jetzt zum Beispiel pensioniert sind und jun-

gen Gründern wie uns etwa im rahmen von Wettbewerben zur Seite

stehen“, erzählt dr. Großmann. Alle drei Jungunternehmer haben vor-

her als wissenschaftliche Mitarbeiter am Uni-lehrstuhl gearbeitet, be-

vor sie nach ihrer Promotion sukzessive ins Unternehmen einstiegen.

„dieser gestufte Übergang war für uns ideal. denn dadurch konnten

wir zuerst den Umsatz entwickeln, bevor die Fixkosten, also die Per-

sonalkosten, durch den Kompletteinstieg eines Gründers sprunghaft

anstiegen“, bemerkt dr. Christian Großmann.

„Unsere Philosophie ist, dass wir uns in keine Abhängigkeit von drit-

ten begeben wollen. Wir wollen weiter die entscheidungen über die

strategische Ausrichtung der verschiedenen Geschäftsbereiche selbst

treffen“, sagt dr. André Kortmann. Zu Beginn ihrer Selbständigkeit

sind sie als spezialisierter dienstleister rund um das Thema Werkstoffe

aufgetreten: Sie haben für Unternehmen Prüfgeräte, -verfahren und

-konzepte entwickelt, Studien durchgeführt, Beratungen angeboten.

langsames, aber dafür kontrolliertes und nachhaltiges Wachstum war

ihre Maxime. Auch jetzt sehen sie keinen Bedarf an geldgebenden

Investoren. „Mit mehr Kapital hätten wir sicher schon längst mit der

Serienproduktion der Formgedächtnislegierungen beginnen können.

In diesem Jahr wird es aber endlich soweit sein“, erzählt dr. Christian

Großmann und zeigt auf die Nachbarhalle. Noch steht sie leer, doch

bald schon sollen die ersten Fertigungsmaschinen einziehen – und

nebenan wird parallel ein zweigeschossiges Bürogebäude restauriert,

das dann ebenfalls angemietet werden soll.

enge Kooperation mit dem Werkstoffe-institut

das Unternehmer-Trio nutzt zudem im rahmen einer Koopera-

tion freie Kapazitäten am Institut für Werkstoffe der ruhr-Uni-

versität und fertigt dort Teile in Schmelzöfen und Umformma-

schinen an, die sie sich selbst (noch) nicht leisten können. „der

Gerätepark, der dort steht, kostet ein paar Millionen euro. Wir

wissen, wie die Maschinen funktionieren, und mieten sie tage-

oder stundenweise an. damit können wir die Kosten besser kalku-

lieren“, meint dr. Burkhard Maaß, der nun nach seiner Promotion als

letzter ins Unternehmen eingestiegen ist. Unterstützt werden sie auch

von Studenten, die aus den Fachrichtungen Werkstoffe, Mechatronik

oder Kfz-Antriebstechnik kommen.

„Unser Ziel ist es, ihnen später, wenn sie ihr Studium abgeschlossen

haben, in unserer region auf Basis ihrer erfahrungen eine Jobperspek-

tive zu geben.“, sagt dr. Großmann.

Nach dem erfolgreichen Start wollen sie die Welt erobern und das

Potenzial des Materials Nickel-Titan mit seinen einzigartigen eigen-

schaften ausreizen, neue FGl an die Grenzen des Möglichen treiben.

Mit einem ungeheuren Kreativspirit, der spürbar ist. In einer versteck-

ten Werkshalle eines früheren Kohlebergwerks im Bochumer Stadtteil

Werne, wo der Strukturwandel lebt.

Kontrolliert wachsen in kreativem

dr.-Ing. Christian Großmann

(mit Beppo)

dr.-Ing. Burkhard Maaß

Page 22: ALL ING. 2013

22 + 23Info:Finanzierung

bAfögFür Studierende unter Berücksichtigung des elterneinkommens, der

Geschwisterzahl und deren Ausbildungsstatus sowie der Wohnsituati-

on der Studierenden

Wie viel: bis 670 euro/Monat je nach lebenssituation

Wofür: lebenshaltungskosten/Studium

auszahlungsdauer: bis zum ende der regelstudienzeit

rückzahlung: die Hälfte des Gesamtbetrages muss fünf Jahre nach

Förderungshöchstdauer bis maximal 10.000 euro zurückgezahlt wer-

den, die andere Hälfte wird erlassen

besonderheiten: es handelt sich um ein zinsloses darlehen

MeHr INFOS: » www.think-ing.de/bafoeg» www.studentenwerke.de» www.bafoeg.bmbf.de

bildungskreditFür Studierende in der nachgewiesenen Abschlussphase des Studiums

Wie viel: Kreditvolumen von 1.000 bis 7.200 euro, bis maximal 300

euro/Monat oder einmalzahlungen bis maximal 3.600 euro

Wofür: die Abschlussphase des Studiums

auszahlungsdauer: bis zu 24 Monate

rückzahlung: vier Jahre nach Auszahlungsbeginn in monatlichen

raten von 120 euro

besonderheiten: unabhängig vom elterneinkommen, dem eigenem

Vermögen oder BAföG-Bezügen

MeHr INFOS: » www.think-ing.de/bildungskredit» www.bildungskredit.de» www.bafoeg.bmbf.de/de/110.php

Navigation durch das Labyrinth der Studienfinanzierung

„che-studienkredit-test“

das Centrum für Hochschulentwicklung (CHe) testete in Zusam-

menarbeit mit der Financial Times deutschland 33 Studienkredite,

-fonds und -darlehen. Vor- und Nachteile werden aufgezählt und

beurteilt.

» www.che-consult.de/studienkredittest

Ob Maschinenbau, Elektrotechnik oder Bauingenieur- wesen – die Regeln der Studienfinanzierung gelten für alle gleichermaßen. Schon zu Beginn des Studiums sollte fest-stehen, wie man Geld für Semesterbeiträge, Lehrmittel, Miete, Unterhalt und Freizeit auftreiben kann. Neben den Klassikern wie BAföG oder Nebenjob gibt es auch andere Wege, um die leere Kasse aufzufüllen. Also heißt es Infor-mationen zu sammeln, damit am Ende des Geldes nicht noch zu viel Monat übrig ist.

= 762 euro + x

monatliche Ausgaben der StudierendendSW/HIS 19. Sozialerhebung 2009

x

33 euro35 euro

51 euro

59 euro

63 euro

81 euro

159 euro

281 euro

individuelle ausgaben

lernmitteltelefon, internet, rundfunk-/fernsehgebühren

Kleidung

Krankenversicherung, arztkosten, medikamente

freizeit, Kultur, sport

auto/öffentliche Verkehrsmittel

ernährung

miete inklusive nebenkosten

Page 23: ALL ING. 2013

Alle Antworten der beiden unter » www.think-ing.de/erfahrungen

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StudienbeitragsdarlehenFür Studierende im erststudium in Bundesländern mit allgemeinen

Studiengebühren

Wie viel: den Studiengebühren entsprechend

Wofür: Studiengebühren

auszahlungsdauer: unterschiedlich, aber mindestens während der

gesamten regelstudienzeit

rückzahlung: Muss erst erfolgen, wenn man über ein bestimmtes

Mindesteinkommen verfügt; BAföG-empfängern kann ab einem

gewissen Förderbeitrag ein Teil der rückzahlungsverpflichtungen

erlassen werden.

besonderheiten: Bank überweist den entsprechenden Betrag meist

direkt an die Hochschule.

MeHr INFOS: Bei den jeweiligen landesbanken» s.think-ing.de/studis-online-gebuehren

bildungsfondsFür Studierende eines staatlich anerkannten Studiengangs, die durch

ein Bewerbungsverfahren ausgewählt werden

Wie viel: bis maximal 1.000 euro/Monat

Wofür: lebenshaltungskosten/Studium/Auslandsaufenthalte

auszahlungsdauer: regelstudienzeit plus ein Semester

rückzahlung: ab eintritt in das Berufsleben zu einem einkommens-

abhängigen Zinssatz

besonderheiten: In einigen Fällen werden Zusatzservices wie Trai-

nings für Soft Skills angeboten.

MeHr INFOS: www.bildungsfonds.de

Duales StudiumFür Studierende in dualen Studiengängen

Wie viel: nach Bundesland und Ausbildungsunternehmen verschieden

Wofür: Studium und/oder auch lebenshaltungskosten

auszahlungsdauer: bis zum Studienabschluss

rückzahlung: entfällt

MeHr INFOS: auf S. 9 dieser All ING.-Ausgabe» www.think-ing.de/finanzierung

StudienkreditFür Studierende im erst-, Zweit- oder Fernstudium; die Altershöchst-

grenze kann je nach Anbieter variieren

Wie viel: zwischen 100 und 650 euro/Monat

Wofür: lebenshaltungskosten

auszahlungsdauer: bis zu 14 Semester

rückzahlung: 6–23 Monate nach der letzten Auszahlung mit Zinsen

besonderheiten: Beim Marktführer, der KfW, erfolgt die Beantragung

online und ist besonders unkompliziert. Seit April 2013 kann der

KfW-Studienkredit auch fürs Zweitstudium, ergänzungsstudiengän-

ge oder ein berufsbegleitendes Fernstudium genutzt werden. das

Höchstalter für Antragssteller liegt hier bei 44 Jahren.

MeHr INFOS: » www.think-ing.de/studienkredit » studienkredit.kfw.de» www.studienkredit.de

Vivien Fischer studiert im 4. Mastersemester Biosystemtechnik an der Universität Magdeburg und wird seit Beginn ihres Studiums von der Friedrich-ebert-Stiftung gefördert.

„Das Stipendium gibt mir Anerkennung, eine große finanzielle Sicherheit und die Möglichkeit, viele be-eindruckende Menschen kennenzulernen. Dabei haben die Betreuung während des Studiums und die ideelle Förderung für mich einen hohen Stellenwert.“

Miriam Faulde stu-diert im 10. Semester Bioingenieurwesen an der TU dortmund und arbeitet dort als Stu-dentische Hilfskraft am lehrstuhl Anlagen- und Prozesstechnik.

„Das Tolle an dem Job ist, dass ich ganz viel mitbe-komme, was über den normalen Lehrbetrieb an der Uni hinausgeht. Dabei lerne ich eine Menge Neues, aber ich kann auch einiges, was ich bisher gelernt habe, endlich mal anwenden.“

nebenjobFür alle Studierenden

Wie viel: bis max. 4.800 euro im Jahr,

damit die mögliche BAföG-Unterstützung

bestehen bleibt und bis maximal 8.004

euro, um keine Steuern zahlen zu müssen

Wofür: lebenshaltungskosten/Studium

auszahlungsdauer: je nach Job

rückzahlung: entfällt

besonderheiten: Als absolute Höchstgren-

ze gilt eine Arbeitszeit von 20 Stunden pro

Woche, um ein ordentliches Studium noch

zu gewährleisten. Wer regelmäßig mehr

als 450 euro verdient, muss eine studenti-

sche Krankenversicherung abschließen.

MeHr INFOS: » www.think-ing.de/job» s.think-ing.de/studis-online-job» www.minijob-zentrale.de

Stipendien und StiftungenFür ausgewählte Studierende mit guten

(Hoch-)Schulleistungen und gesellschaftli-

chem oder sozialem engagement

Wie viel: Höhe der Förderung fällt unter-

schiedlich aus

Wofür: Art der Förderung variiert von der

Übernahme der Studiengebühren bis hin

zu einem festen monatlichen Betrag

auszahlungsdauer: meist für die dauer der

regelstudienzeit

rückzahlung: entfällt

besonderheiten: Seit 2011 bietet die

Bundesregierung mit dem sogenannten

deutschlandstipendium ein nationales

Stipendienprogramm an.

MeHr INFOS: » www.think-ing.de/stipendien» www.stipendienlotse.de» www.deutschland-stipendium.de » www.stipendiumplus.de» www.e-fellows.net» www.stiftungen.org» www.vdi-elevate.de

Page 24: ALL ING. 2013

5 4 3 2 1

24 + 25Reportage:interDiSziplinär

InTerDISzIplInäreS TeAmwork

Manche Menschen lassen raketen nicht nur zu Silvester

steigen. Ingenieure und Wissenschaftler aus neun ver-

schiedenen Instituten des deutschen Zentrums für luft-

und raumfahrt (dlr) haben sieben Jahre lang zusam-

mengearbeitet, um ihre ganz spezielle, scharfkantige

Vision einer innovativen rakete an den Start zu brin-

gen. dieser Himmelstürmer flog nicht von einer leeren

Weinflasche im Vorgarten aus in die Höhe, sondern von

einer riesigen Startrampe der raketenabschussbasis

Andøya auf den nordnorwegischen Vesterålen-Inseln –

weit oberhalb des Polarkreises. Gezündet wurde der

Antrieb des knapp sieben Tonnen schweren und fast

13 Meter langen Flugkörpers mit Festtreibstoff statt

Schwarzpulver und das Innenleben bestand nicht aus

vielfarbigen leuchtsternen mit Knalleffekt, sondern

die dlr-rakete war eine fliegende und mit Technik

vollgestopfte experimentalplattform. Abschusster-

min war natürlich nicht die Jahreswende, sondern

eine helle Mittsommernacht am 22. Juni 2012. Kein

Feuerwerk also, sondern interdisziplinäres Team-

work und ein Flug für die Forschung.

Fotos: © DLR

Raketen mit ecken und Kanten

79

einmal ins Weltall und zurück: etwa zehn Minuten dauerte der Flug – vom Start auf der Insel Andøya bis zur landung im Polarmeer

Page 25: ALL ING. 2013

Markenzeichen des SHeFeX-raumfahrzeugs ist das scharfkantige design

SHeFeX II lautet der Name des experimentellen Flugkörpers – eine Ab-

kürzung, die für „Sharp edge Flight experiment“ steht, zu deutsch:

„scharfkantiges Flugexperiment“. das dlr verfolgt damit die grund-

legend neue Idee, scharfe Kanten bei der Konstruktion von raketen

einzuführen, um die für den Wiedereintritt aus dem All in die Atmo-

sphäre nötigen Hitzekacheln nicht – wie bisher – rund, sondern flach

und eckig, und damit kostengünstiger und effektiver herstellen zu

können. Neun verschiedene Hitzeschutzsysteme wurden auf der Au-

ßenhaut montiert und getestet. darüber hinaus diente SHeFeX II den

dlr-experten als Höhenforschungsrakete, mit der sie viele praktische

erprobungen in Bereichen wie rückkehrtechnologien, Sensorik, Hoch-

temperaturantennen, Aerodynamik, Flugregelung, Trägersystem,

Thermalschutz und Werkstofftechnik durchführen konnten.

Was SHeFeX II zu leisten vermag, hat die rakete bei ihrem planmä-

ßigen Jungfernflug bewiesen, der etwa zehn Minuten dauerte und

direkt in den Weltraum führte. den nötigen Schub gab eine zwei-

stufige brasilianische Trägerrakete VS 40M. Fünf Tonnen homogener

Festtreibstoff sorgten für einen gleißenden Feuerstrahl und eine Be-

schleunigung von 10.000 Kilometern pro Stunde bis in eine Höhe von

knapp 180 Kilometern. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre und

dem Sturz zurück richtung erde über der arktischen Insel Spitzbergen

überstand die raumkapsel die elffache Schallgeschwindigkeit sowie

Temperaturen von über 2.500 Grad Celsius und sendete von den über

300 angebrachten Sensoren Hunderttausende von Messdaten zur Bo-

denstation.

rakete mit rückkehrgarantie

eine leistung, mit der auch luft- und raumfahrtechnikingenieur und

dlr-Projektleiter Hendrik Weihs sehr zufrieden war: „Mit dem Flug

von SHeFeX II sind wir wieder einen Schritt weiter auf dem Weg, ein

raumfahrzeug zu entwickeln, das einfach gebaut ist wie eine raum-

kapsel, aber Steuerungs- und Flugmöglichkeiten hat wie zum Beispiel

das Space Shuttle – nur deutlich billiger.“ Weihs arbeitet am dlr-Insti-

tut für Bauweisen- und Konstruktionsforschung in Stuttgart. dort und

am dlr-Institut in Köln wurden bereits vor dem dlr-raketenzeitalter

faserkeramische Verbundmaterialien entwickelt, die geradezu prädes-

tiniert sind, um den Hitzeschutz von raumfahrzeugen zu revolutionie-

ren. da beim Bau von raumkapseln aber bisher immer abgerundete

Formen den Vorzug bekommen haben, setzten die dlr-Ingenieure mit

der Scharfkantigkeit des von ihnen entwickelten SHeFeX II-Flugkör-

pers gleich noch eine Innovation obendrauf.

So sind beispielsweise beim US-amerikanischen Space Shuttle 20.000

verschieden geformte, runde elemente für den Hitzeschild verbaut

worden. ein immenser Aufwand, den die dlr-Wissenschaftler durch

die glatten und eckigen Flächen ihrer Testrakete und dementspre-

chend geformte Hitzekacheln enorm reduzieren konnten.

Neben dem dlr sind an SHeFeX II auch die Firmen eAdS Astrium,

MT-Aerospace und Boeing beteiligt. Natürlich sind diese Technologie-

unternehmen brennend an neuen Hitzeschutz- und Steuerungstech-

niken interessiert, denn raumfahrzeuge, die zur erde zurückkehren

können und bei vielfachen einsätzen experimente im All durchführen

oder Nutzlasten zu raumstationen befördern, sind hoch effektiv und

viel wirtschaftlicher als klassische „One-way-raketen“.

Schließlich schwebte am 22. Juni 2012 auch der Wiedereintrittskörper

von SHeFeX II am Fallschirm zurück zu Mutter erde, nachdem zuvor

die wichtigste Phase des experimentalfluges und der Härtetest der

verschiedenen Hitzeschutzvarianten erfolgreich absolviert wurde. die

frostige landung erfolgte im eismeer vor Spitzbergen. ein Suchflug-

zeug konnte zwar die Signale der Kapsel empfangen, aber fehlen-

de daten in den letzten Flugsekunden, schlechtes Wetter und hoher

Wellengang verhinderten leider eine Bergung. dennoch zeigte sich

dlr-Projektleiter Hendrik Weihs höchst zufrieden: „SHeFeX II ist wie

vorberechnet geflogen und wir haben für alle experimente umfang-

reiche und wertvolle daten in echtzeit erhalten. die Bergung wäre

letztendlich das Tüpfelchen auf dem i gewesen.“

die erfahrungen, die die dlr-Ingenieure und Wissenschaftler mit SHe-

FeX II gemacht haben, sollen bis zum Jahr 2016 in ein Nachfolgepro-

jekt namens SHeFeX III einfließen. dieser neue Testflugkörper wird

deutlich schneller fliegen, einem raumgleiter ähneln und bis zu 15

Minuten in der Atmosphäre bleiben. Und irgendwann ab 2020 könnte

dann der sogenannte „reX-Free Flyer“ abheben, der Missionen und

experimente von mehreren Tagen in der Schwerelosigkeit und eine

anschließende rückkehr zur erde möglich machen soll. das Ganze ist

zwar noch eine Zukunftsvision, aber auch für die nächsten Generatio-

nen der dlr-raumgleiter gilt:

Sie haben extrem scharfe ecken und Kanten.

Raketen mit ecken und Kantenein Großprojekt wie SHeFeX kann nur durch funktionierendes Teamwork erfolgreich umgesetzt werden

Page 26: ALL ING. 2013

1)

3)

4)

2)

26 + 27Reportage:interDiSziplinär

Interdisziplinär ins weltall

Beim SHeFeX-Projekt sorgten verschiedene Institute sowie die Mobile

raketenbasis für den erfolgreichen Testflug. die Grundlage war jahre-

lange Forschungs- und entwicklungsarbeit, bei der die Ingenieure und

Wissenschaftler jeweils die ergebnisse ihres eigenen Bereiches mit de-

nen der Kollegen zusammenbrachten. durch diesen interdisziplinären

Austausch konnten Konstruktion, Materialien und die verschiedenen

für den Flug entscheidenden Bauteile abgestimmt werden.

eine Übersicht der wichtigsten beteiligten:

institut für flugsystemtechnik, braunschweig

die Wissenschaftler vom Institut für Flugsystemtechnik in Braun-

schweig versahen SHeFeX II mit kleinen Flügeln, sogenannten Canards.

Mithilfe dieser Technologie wurde der unbemannte Flugkörper wäh-

rend der Mission gesteuert.

institut für Werkstoff-forschung, Köln

der kantige SHeFeX-Körper besteht aus äußerst widerstandsfähigen

keramischen Kacheln. Während des Fluges ist das Material extremen

Temperaturen von bis zu 2.000 °C ausgesetzt, die keramische Werk-

stoffe besser verkraften als Metalle.

institut für bauweisen- und Konstruktionsforschung, stuttgart

die für SHeFeX entscheidenden Hitzeschutzkacheln sind das ergeb-

nis einer Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Bauweisen- und

Konstruktionsforschung und dem Institut für Werkstoff-Forschung.

Stickstoff, der aus kleinen löchern in den porösen Kacheln strömt, ver-

schafft dem Flugkörper die nötige Kühlung.

institut für aerodynamik und strömungstechnik,

braunschweig/göttingen/Köln

dafür, dass SHeFeX II mit seiner besonderen Form gut in der luft liegt,

war das Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik an den Stand-

orten Braunschweig, Göttingen und Köln verantwortlich. SHeFeX II

wurde in Braunschweig entworfen, in den Windkanälen in Köln und

Göttingen aerodynamisch überprüft und die Verantwortung für die

Fluginstrumentierung lag in Köln.

institut für raumfahrtsysteme, bremen

das Institut für raumfahrtsysteme beschäftigte sich mit dem rückweg

des Flugobjektes und steuerte eine Navigationsplattform bei, mit der

SHeFeX während des Fluges geortet werden konnte.

mobile raketenbasis moraba, Oberpfaffenhofen

die Mitarbeiter der Mobilen raketenbasis leisteten bei der durchfüh-

rung des experiments auf Andøya einen großen Teil der Arbeit. Sie

installierten die für den Start der rakete notwendige Technik, waren

für das Trägersystem verantwortlich und steuerten das raumfahrzeug.

1) die Montage der SHeFeX-Spitze2) Präzisionsarbeit beim Zusammenbau des facettierten Hitzeschilds3) Teamwork vorm Abflug4) Telemetrie- und Trackingstation der Mobilen raketenbasis

© T. Eggers (DLR-AS-RFZ)

Fotos: © DLR

Page 27: ALL ING. 2013

Viola WartemannViola Wartemann legte bereits in ihrem Maschinenbaustudium an der TU

Braunschweig den Schwerpunkt auf die luft- und raumfahrttechnik. Inzwi-

schen beschäftigt sie sich am Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik

in der Abteilung raumfahrzeuge mit dem aerodynamischen entwurf von SHe-

FeX. dabei werden vor allem Simulationen und Berechnungen genutzt, um

Vorhersagen über das aerodynamische Verhalten des Flugkörpers zu treffen.

Worin bestand für Sie die größte Faszination bei diesem Projekt?

Im Hyperschall-Forschungsbereich sind Flugversuche sehr selten. Üblicher-

weise werden rein numerische Analysen verschiedenster Art durchge-

führt und bei Bedarf beziehungsweise genügend vorhandenem Budget

mit Windkanalexperimenten verglichen. Das SHEFEX-Projekt hingegen ist

einzigartig: Es beinhaltet die numerischen Simulationen und Analysen,

Windkanalversuche und das Flugexperiment selbst.

Welche erkenntnisse konnten Sie für den Bereich Aerodynamik

durch den Flug von SHeFeX II gewinnen?

SHEFEX II ist weltweit eines der wenigen Vehikel, das es ermöglicht, die

Anwendbarkeit scharfkantiger Konfigurationen im Hyperschall nachzu-

weisen. Durch den Einsatz moderner Keramikwerkstoffe lassen sich nun

die aerodynamischen Vorteile scharfer Kanten in die Anwendung über-

tragen. Wir konnten mit dem SHEFEX II-Flug nachweisen, was numerisch

schon einige Jahre vorhergesagt wurde: Die scharfen Kanten halten den

enormen Wärmelasten bei etwa zehnfacher Schallgeschwindigkeit stand.

Außerdem konnte die Steuerbarkeit bei so hohen Geschwindigkeiten

nachgewiesen werden.

Wie konnten Sie die ergebnisse verwerten, die Sie durch das Projekt

erhalten haben?

Die gewonnenen aerodynamischen und flugmechanischen Daten sind so

komplex und umfangreich, dass die Auswertung im Laufe der nächsten

Jahre im Rahmen mehrerer Doktorarbeiten erfolgen wird. Ziel ist es, un-

sere Rechenverfahren zu validieren und zu erweitern. Dies wird mittel-

fristig „numerische Flugversuche“ ermöglichen, die bei der Entwicklung

zukunftsweisender Flugzeug-/Raumfahrtkonzepte das Risiko tatsächlicher

Flugexperimente erheblich reduzieren.

hendrik WeihsHendrik Weihs studierte luft- und raumfahrttechnik an der Uni Stuttgart,

arbeitet heute als Ingenieur am dlr-Institut für Bauweisen- und Konstrukti-

onsforschung und leitet das SHeFeX-Projekt.

Was sind Ihre Aufgaben als Projektleiter beim SHeFeX-Projekt?

Der Projektleiter muss dafür sorgen, dass die Arbeiten in Art und Um-

fang so ausgeführt werden, dass für alle die wesentlichen Experimentziele

erreicht werden können, die Kosten nicht explodieren, der Zeitrahmen

eingehalten wird, er muss Lösungen für technische und administrative

Probleme finden, im Konfliktfall zwischen den Partnern moderieren, ge-

gebenenfalls Entscheidungen treffen und für die Erfolge und Misserfolge

die Verantwortung übernehmen.

Worin bestanden für Sie die größten Herausforderungen?

Insgesamt neun unterschiedliche Institutionen und Einrichtungen mit

ihren individuellen Fachgebieten und Arbeitsweisen zu einem Team mit

gemeinsamem Ziel zusammenzubringen. Auf technischer Seite mussten

ein neues Trägersystem entwickelt, Experimente erdacht und gebaut und

administrative Hürden überwunden werden. Schlussendlich musste ein

nie vorher ausprobiertes, hochkomplexes Raumfahrzeug unter extremen

Flugbedingungen auf Anhieb funktionieren.

Welche erkenntnisse konnten Sie für die Konstruktion des raum-

fahrzeugs durch den Flug von SHeFeX II gewinnen?

Wir haben die Bestätigung erhalten, dass unsere Annahmen zu scharf-

kantigen, facettierten Raumfahrzeugen richtig waren. Außerdem wissen

wir nun, dass die Temperaturen im Flug nicht so hoch werden, wie bisher

befürchtet und dass wir diese Effekte recht genau berechnen können.

Wie konnten Sie die ergebnisse verwerten?

Unter Berücksichtigung der bisher gewonnenen Erkenntnisse entwerfen

wir einen ersten kleinen Raumgleiter, der alle neuen Technologien aus

SHEFEX enthält und hoffentlich auch so fliegen kann, wie wir berechnen.

Und dass diese Berechnungen bisher gestimmt haben, beziehungsweise

verbessert werden konnten, verdanken wir direkt den SHEFEX-Flügen.

Ganz wesentlich profitieren sämtliche Projektbeteiligte, da alle Fachdis-

ziplinen vernetzt wurden, und somit jeder die Stärken und Schwächen

der anderen kennt und daraus neue Inspirationen und Fragestellungen

für sein eigenes Spezialgebiet erhält. Dies ermöglicht teilweise neue ganz-

heitliche Systemansätze, die aus den Einzeldisziplinen selbst nur schwer

abzuleiten sind.

Am Abend des 22. Juni 2012 startete der scharfkantige Flugkörper richtung Weltraum

© T. Eggers (DLR-AS-RFZ)

Page 28: ALL ING. 2013

28 + 29Reportage:ing. mobil

ÜberholspurÜberholspurÜberholspurÜberholspurKarriere

Überholspurauf derVom Kart-rennfahrer zum ingenieur in der Zuliefererindustrie

Foto: © Dirk Wagener

Page 29: ALL ING. 2013

sPannendes tätigKeitsfeld

Wie wichtig der Blick in die Zukunft gerade bei den Zulieferern

in der Automobilindustrie ist, zeigt sich am Job von Sebastian

ewert bei der MAHle GmbH in Stuttgart. der 33-jährige Senk-

rechtstarter ist als Gruppenleiter Projekte in der sogenannten

Konzernvorausentwicklung tätig. „Hier planen und entwickeln

wir die Produkte der Zukunft. Aktuell sprechen wir vom Motor

der Jahre 2017 bis 2020“, beschreibt er sein spannendes Tätig-

keitsfeld, bei dem es gilt, Motorkomponenten und -systeme

unter der Berücksichtigung von neuen Technologien und Mega-

trends zu entwickeln.

proDukTe fÜr DIe mobIlITäT Der zukunfT

Mehr als die Hälfte der in einem Automobil verbau-

ten Teile kommen aus der Zuliefererindustrie. Während

Kernmodule wie das Motorgehäuse, die Kurbelwelle oder

der Zylinderkopf direkt vom Auto-Produzenten stammen,

werden Abgasturbolader, Nockenwellen, Ventile oder

Kolben in der Regel bei Zulieferern eingekauft. Diese Pro-

dukte machen einen hohen Teil der Wertschöpfung in der

Automobilindustrie aus. Klar, dass hier auch viele Ingeni-

eure arbeiten.

ÜberholspurÜberholspurÜberholspurÜberholspurÜberholspurBei MAHle ist Sebastian ewert direkt nach seinem Maschinenbaustudium an der

rWTH Aachen (Vertiefung: Verbrennungsmotoren) als Trainee eingestiegen. dieses

vielseitige Programm mit Stationen in Stuttgart, Northampton und Wolfsburg hat

ihm ein breites Spektrum an Wissen über das Unternehmen vermittelt und viele

Kontakte zu anderen Mitarbeitern ermöglicht. „Ich war selber in entwicklung und

Vertrieb tätig und habe mir durch Traineekollegen aus dem Controlling und einkauf

auf relativ einfache Art ein Netzwerk mit vielen Kontakten aufgebaut.“ Als techni-

scher Assistent der Geschäftsführung hat er zudem gelernt, für das Unternehmen

existenzielle entscheidungen zu treffen und in jungen Jahren Verantwortung zu

schultern. Parallel zu seinem Job hat er noch ein dreijähriges MBA-Programm mit

betriebswirtschaftlichem Hintergrund als Fernstudium in englisch absolviert und

abgeschlossen. Jedenfalls ist eins schon auf den ersten Blick offensichtlich: Seine

berufliche Karriere vollzieht sich – angetrieben von reichlich PS-Power – quasi im

Vollgas-Tempo auf der Überholspur.

Page 30: ALL ING. 2013

30 + 31Reportage:ing. mobil

MAHle

eINer der WICHTIGSTeN ZUlIeFerer der WelT

der MAHle Konzern zählt weltweit zu den 30 größten Automobilzulieferern

und in deutschland zu den Top 5. das Unternehmen beschäftigt an über 100

Produktionsstandorten weltweit circa 49.000 Mitarbeiter. davon arbeiten

rund 3.000 entwicklungsingenieure und Techniker als entwicklungspartner

der Kunden an Konzepten, Produkten und Systemen für die Weiterentwick-

lung des Verbrennungsmotors. Ob in Autos (fast) aller Marken, in Nutzfahr-

zeugen, Zügen, Schiffen oder Flugzeugen – Komponenten und Systeme der

1920 gegründeten Firma mit Hauptsitz in Stuttgart finden sich in all diesen

Fahrzeugen.

MAHle schreibt regelmäßige Praktika und wissenschaftliche Projektarbeiten

für Studierende aus, die insbesondere aus den Fachbereichen Maschinen-

bau, Mechatronik und elektrotechnik kommen, häufig von der Universität

Stuttgart und der Hochschule esslingen. dabei haben die Studentinnen und

Studenten die Möglichkeit, wie Projektingenieure aktiv mitzuarbeiten: das

reicht von der Vorbereitung über den Prüfstandsaufbau bis zur Analyse und

Versuchsauswertung.

der Automobilzulieferer unterstützt einige Teams der Formula Student durch

finanzielle Mittel, aber insbesondere durch die Vermittlung von Softskills: Sei

es durch englisch- oder Präsentationstrainings oder durch Fachvorträge von

MAHle Ingenieuren für die Teams. Ziel ist es, potenzielle Ingenieure für das

Unternehmen zu begeistern und längerfristig zu gewinnen.

Weitere Informationen zu den unterschiedlichen einstiegsmöglichkeiten für

Studenten und Absolventen bei MAHle findet man auf der Karriereseite des

Unternehmens:

» www.jobs.mahle.com

Sebastian ewert hat im wahrsten Sinne des Wortes Benzin im Blut –

auch Vater und Großvater waren Motorsport-begeistert. Schon im

Kindesalter beschäftigte sich Sebastian folgerichtig mit der komplexen

Bauwelt von lego und Fischer-Technik. Als Jugendlicher im Alter von

zwölf bis 19 Jahren verbrachte er viele Wochenenden mit erfolg an

Kartbahn-rennstrecken und fuhr eine schnellste runde nach der ande-

ren. Heute denkt er noch gerne an diese Zeit zurück: „Wir hatten alle

ein eigenes Kart – mein Vater, mein Bruder und ich. diese Karts wogen

90 Kilo und hatten eine leistung von 40 PS – jedes mir heute bekannte

Auto ist im Vergleich dazu langweilig.“

formula student: eine lehrreiche Zeit

Auch während seiner Studienzeit ließ Sebastian der Motorsport nicht

los, dieses Mal nicht in der rolle des Fahrers, sondern aus der Ingenieur-

perspektive. Zwei Jahre lang engagierte sich der Maschinenbaustudent

im Aachener Formula Student Team, das unter dem Namen ecurie-aix

an den Start ging. „Wir haben hier von Grund auf einen rennwagen

gebaut, mit dem man später an einem Wettbewerb teilnehmen kann.“

So konstruierte das Team das erste Kohlefaser-Monocoque bei einem

Formula Student Gefährt überhaupt und entwickelte zudem noch ei-

nen Getriebe-Prototypen. Über den verwendeten Motor von MAHle

erhielt Sebastian ewert auch den ersten Kontakt zu seinem heutigen

Arbeitgeber. Auch wenn sein Studium durch den zeitaufwändigen For-

mula Student Abstecher – wie er selbst zugibt – letztlich zwei Jahre

länger gedauert hat, will er die lehrreiche Zeit nicht missen: „Wir ha-

ben viel gewollt und viele Fehlerquellen entdeckt, waren nie beson-

ders erfolgreich, haben aber viel Herzblut hineingesteckt und letzten

endes extrem viel von der Ingenieurstätigkeit gelernt. da sind wah-

re Freundschaften entstanden.“ Heute erlebt er den Stallgeruch von

Benzin, abgenutztem Gummi und elektrofahrzeugen wenigstens noch

einmal im Jahr, wenn er als Judge auf dem Hockenheimring die For-

mula Student Teams bewertet. Und er kommt mit dem Blick zurück zu

der erkenntnis: „Hätte ich als Jugendlicher alles auf eine Karte gesetzt,

wäre ich vielleicht rennfahrer geworden. Aber die Technik ist doch

weitaus faszinierender, wenn man es nicht vom Fahrersitz aus angeht

und immer im Kreis herumfährt, sondern als Ingenieur neue Maßstäbe

setzen kann.“

Teamarbeit wird bei MAHle groß geschrieben: Sebastian ewert (rechts) und Marc Pieper an einem Prüfstand

Foto: © dirk Wagener

Page 31: ALL ING. 2013

MAHle legt insbesondere auch bei den eigenen entwicklungen gro-

ßen Wert auf die Zusammenarbeit mit Studenten und Hochschulen. So

untersucht das Unternehmen in Form eines Gemeinschaftsprojekts mit

der TU darmstadt Grenzen des downsizings. Und geht dabei Fragen

wie dieser nach: Kann eine S-Klasse mit einem Vier-Zylinder-dieselmo-

tor noch kleiner dimensioniert werden – oder ist hier Schluss? „dabei

muss immer wieder die sich ändernde Gesetzgebung berücksichtigt

werden, wie etwa die 2017 geplante Verschärfung der Abgasvorschrif-

ten durch die sogenannten ‚real-driving-emissions’. Wir sprechen da-

her eher von rightsizing.“

auf der suche nach dem mOtOr der ZuKunft

Um die weltweite Suche nach dem „Motor der Zukunft“ zu beeinflus-

sen, hat Sebastian ewert mit seinem Team die entwicklung eines elek-

troauto-Prototypen mit range extender (reichweitenverlängerer) ge-

steuert. dabei haben sie ein Serienfahrzeug mit Verbrennungsmotor

auf einen elektromotor umgerüstet, der mit 0,9 litern Hubraum und

zwei Zylindern auskommt. Ziel dabei ist es, die Akzeptanz von elektro-

fahrzeugen in Zukunft weiter zu erhöhen. „Wir werden in Zukunft das

Beste aus zwei Welten haben: den weiter optimierten Verbrennungs-

motor, weil hier die energiedichte des Treibstoffs sehr hoch ist. Aber wir

brauchen auch die elektrifizierung, um lokal emissionsfrei unterwegs

zu sein. Beides muss gefördert werden, denn von den im Jahr 2020

weltweit produzierten 100 Millionen Fahrzeugen werden im besten

Fall nur fünf Millionen rein elektrisch angetrieben sein“, so Sebastian

ewert, der privat übrigens immer noch sportlich-motorisiert unterwegs

ist. In seinem BMW Z3 M Coupé aus dem Jahr 1998 mit über 300 PS

kann er seinen Joballtag ausblenden und sein liebstes Hobby ausleben:

"ein echtes Traumauto, das Ingenieurherzen höher schlagen lässt."

Bei Automobilzulieferern

findet man eine breite Palette an

Arbeitsfeldern vor. Als Student ist

man in dem jungen Team in der

Vorausentwicklung hier bei

MAHle bestens aufgehoben, weil

man vom gebündelten Wissen

nur profitieren kann.

Uwe Kieninger (25) hat an der

Hochschule esslingen sein Ba-

chelorstudium an der Fakultät

Maschinenbau im Frühjahr 2013

abgeschlossen. In seiner Bachelor-

arbeit, die er nach seinem Prak-

tikum bei MAHle im Bereich der

Vorausentwicklung absolvierte,

hat er anhand von Versuchsreihen

die motorischen eigenschaften

von Stahl- und Aluminiumkolben

verglichen. „durch mein Prakti-

kum bei MAHle habe ich festge-

stellt, dass Verbrennungsmotoren

genau mein Thema sind.“ Im An-

schluss will er an der Universität

Stuttgart den Master im Bereich

Fahrzeug- und Motorentechnik

draufsatteln.

die internationale Tätigkeit

reizt mich bei meiner Arbeit

bei einem Automobilzulieferer.

englisch ist in den international

vernetzten entwicklungszentren

die Standardsprache. Bei den

Zulieferern lernt man auch, die

Aufgaben mit großer eigenver-

antwortung anzugehen.

Marc Pieper (28) hat an der Uni-

versität Stuttgart Fahrzeug- und

Motorentechnik studiert. der

diplom-Ingenieur arbeitet seit

November 2012 als Trainee bei

MAHle. Während seines Studiums

hat er bereits viele erfahrungen

bei Unternehmen in der Automo-

bilbranche gesammelt. Auf Prak-

tika bei MAHle, der daimler AG

und bei Porsche folgten zwei Aus-

landsaufenthalte für Bosch: ein

Jahr in China und ein Jahr in den

USA, wo er auch seine diplomar-

beit schrieb. „Neben der Sprache

war es wichtig, unterschiedliche

Kulturen kennenzulernen. Ver-

steht man die kulturellen Zusam-

menhänge, löst man Kommunika-

tionsprobleme leichter.“

Trend der Zukunft: ein downsizing-Motor made by MAHle

Foto: © MAHle GmbH

Foto: © dirk Wagener Foto: © dirk Wagener

Page 32: ALL ING. 2013

Foto: © Li-Tec Battery GmbH

Foto: © CADFEM

Foto: © CADFEM

Foto: © istockphoto Henrik Jonsson

32 + 33Reportage:ing. mobil

Fenster zur Welt von morgen

Lucas Kostetzer bildet die Wirklichkeit mit-

hilfe von Simulationen digital ab und bringt

so innovative Prozesse wie die Entwicklung

von Batterien für Elektrofahrzeuge einen

großen Schritt weiter.

Beim Blick aus dem Fenster seines Büros in Grafing bei München kann

lucas Kostetzer die nahe gelegenen Alpen erahnen; auf seinem Bild-

schirm schaut er dagegen in die virtuelle Zukunft. Als Ingenieur beim

mittelständischen Simulationsspezialisten CAdFeM erzeugt er am

rechner digitale Welten zur erprobung neuer Technologien.

Im rahmen eines Forschungsprojektes arbeitete er beispielsweise von

2009 bis 2012 gemeinsam mit seinen Kollegen an Simulationen, die

Automobilhersteller und -zulieferer bei der entwicklung von Batterien

für elektroautos unterstützen. „die Batterien alle im Versuch zu tes-

ten, wäre viel zu aufwändig. Außerdem kann man mithilfe von Simu-

lationssoftware schon viel weiterdenken und erkennen, wo Änderun-

gen sinnvoll sind“, erklärt der junge Ingenieur. Simulationen werden

verstärkt schon während des entwicklungsprozesses eingesetzt, nicht

erst um eine ausgereifte Produktidee im Modell zu testen.

simulatiOn in industrie und fOrschung:

Page 33: ALL ING. 2013

VOn brasilien nach bayern

das Angebot, in deutschland einen berufsbegleitenden Masterstudiengang

zu absolvieren, führte den Brasilianer nach seinem Berufseinstieg bei eSSS,

einem brasilianischen CAdFeM-Partner, von Südamerika nach Bayern. Zwei

Jahre lang besuchte er neben seinem Job bei CAdFeM als Ingenieur die Hoch-

schulen Ingolstadt und landshut, um sich weiter in den Bereich der Simula-

tionstechnologien einzuarbeiten. „Ins Ausland zu gehen, hat mich auf jeden

Fall gereizt. Und ich wollte mich weiter auf den Bereich der Simulationstech-

niken fokussieren.“

Fenster zur Welt von morgen

SIMUlATION

Ob in der Medizintechnik, in luft- und raumfahrt oder der energiebranche

– computergenerierte Simulationen unterstützen Ingenieure maßgeblich bei

entwicklungs- und Optimierungsprozessen. dabei werden reale physikalische

Bedingungen wie Materialbeschaffenheit, Temperatur oder Strömungsver-

halten digital mithilfe von spezieller Simulationssoftware nachgebildet. So

können komplizierte und kostspielige Versuche vermieden werden. Außer-

dem eröffnen Simulationen die Möglichkeit, schon in einer frühen Phase

potenzielle Schwierigkeiten zu identifizieren, die sonst erst im späteren Ver-

lauf der entwicklung sichtbar werden würden. Wer sich für Simulationstech-

nologien interessiert, sollte in Mathe beim Thema differenzialgleichungen

gut aufpassen. Sie stellen die mathematische Grundlage für die naturwis-

senschaftliche Modellbildung dar. In Zukunft werden noch präzisere ergeb-

nisse dabei herauskommen, auch weil man sogar ebenfalls die kleinsten

Materialstrukturen abbilden kann. „Bei einer Batterie kann man dann zum

Beispiel simulieren, wie sich eine einzelne

Zelle eines bestimmten Stoffes unter

verschiedenen Bedingungen ver-

halten wird“, erklärt lucas

Kostetzer.

CAdFeM und esocaet

das mittelständische Familienunternehmen agiert weltweit als Spezialist für

Computersimulationen in den unterschiedlichsten Branchen. ein wichtiger Ge-

schäftsbereich ist esocaet (european School of Computer Aided engineering

Technology) zur Qualifizierung und Weiterbildung von Fachkräften für Simu-

lationstechniken und -methoden. In dem berufsbegleitenden Masterstudien-

gang "Applied Computational Mechanics" bildet esocaet Bachelorabsolven-

ten mit naturwissenschaftlich-technischem Hintergrund und Berufserfahrung

zu experten für Simulationsanwendungen aus. In Block- und Wochenend-

unterricht wird der theoretische Hintergrund mit starkem Bezug zur prakti-

schen Anwendung an den Hochschulen Ingolstadt und landshut vermittelt.

» www.esocaet.com

» www.cadfem.de

bis ins kleinste detail

Sein Interesse für Simulationsanwendungen entdeckte lucas Kostetzer

in den fünf Jahren seines Studiums des Chemieingenieurwesens in Bra-

silien. „Nach dem Schulabschluss wusste ich lediglich, dass ich Ingeni-

eur werden wollte, daher habe ich einen Studiengang ausgewählt, mit

dem man verschiedene richtungen einschlagen kann.“ Wichtig war

ihm nur, nicht den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen. „Ich hatte mir

eher etwas Praktisches vorgestellt – dann habe ich aber bemerkt, dass

es total spannend ist, physikalische Phänomene mit dem Computer ab-

zubilden. Man holt sich quasi die Wirklichkeit auf den Schreibtisch“,

grinst lucas Kostetzer. denn durch Simulationen können reale Bege-

benheiten dargestellt werden – so erkennt man, wie sich beispielswei-

se die Temperaturveränderungen während der Fahrt eines e-Autos auf

die Bauteile auswirken. So kann etwa eine gefährliche Überhitzung

der lithium-Ionen-Batterien, wie sie in der luftfahrtbranche schon

aufgetreten ist, vermieden werden. „Man erhält eine Gesamtübersicht

der Funktionen, die im elektroauto ablaufen und kann deren Zusam-

menspiel unter den verschiedensten Bedingungen beobachten. das ist

gerade bei so einem zukunftsweisenden Feld wie der elektromobilität

entscheidend.“

Know-how auf reisen

Simulationen lassen sich auf nahezu alle technisch-naturwissenschaft-

lichen Forschungsgebiete anwenden. „Mir gefällt die Abwechslung,

die man als Ingenieur in diesem Bereich genießt. So kommt man mit

vielen aktuellen Fragestellungen in Berührung.“ Neue ergebnisse und

Methoden sollen aber nicht nur in deutschland Anwendung finden.

lucas Kostetzer ist auch in Südamerika unterwegs, um den Austausch

von Know-how zwischen den Kontinenten zu organisieren. die er-

gebnisse zum Thema Batterieentwicklung waren beispielsweise für

Fiat Brasilien hochinteressant. Zwar ist der druck zur erschließung der

elektromobilen Möglichkeiten in Brasilien noch nicht so hoch wie in

deutschland, doch inzwischen stellt man sich dort trotz reichlich vor-

handener erdöl-ressourcen auf eine Zeit nach dem Verbrennungsmo-

tor ein. „das Interesse an unseren ergebnissen war beim brasiliani-

schen Verband der Automobilhersteller sehr groß.“ Und so packt lucas

seine Koffer nicht nur für einen Weihnachtsurlaub in der sonnigen

Heimat, sondern oft auch, um der Weiterentwicklung der e-Mobilität

mittels Simulationstechnologien Antrieb zu verleihen – in Südamerika

und weltweit.

Weiteren Auftrieb für seine Forschungen in richtung Batteriesimula-

tion wird ihm sicher auch die Beschäftigung mit seiner doktorarbeit

bringen. Für die nächsten Jahre plant lucas Kostetzer eine Promotion

im Bereich der elektromobilität. eine ganz andere Art der CO2-freien

Mobilität hilft ihm, wenn er in seiner Freizeit „den Kopf mal frei krie-

gen“ will: Mountainbiken. „Sport ist super zum Abschalten und man

hat oft gute Ideen zur lösung von kniffligen Fragen.“ die Alpen hat er

schon zwei Mal im Fahrradsattel überquert.

Foto: © CADFEM

Foto: © CAdFeM

Page 34: ALL ING. 2013

34 + 35Reportage:ING. INterNatIoNal

Leben mit Sushi & Zimtschnecke

Ein AuslAndsAufEnthAlt biEtEt mEhrAls kulinArischE AbEntEuEr

Ob Pflichtelement im Studienverlaufsplan oder pure Reiselust – ein

Aufenthalt im Ausland ist ein guter Anlass, um fachliche, sprachliche

und persönliche Erfahrungen zu sammeln. Zu den beliebtesten Mög-

lichkeiten zählen das Auslandsstudium und das -praktikum, für die sich

auch drei Studierende der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen

der TU Dortmund entschieden haben.

Im Land der aufgehenden Sonne

Ben Schröter (26) wählte ein Praktikum im fernen Japan. Schon zu

Beginn seines Studiums liebäugelte er mit dem von der Fakultät für

Bioingenieurwesen angebotenen Austausch mit der Universität Kyoto.

„Ein so fremdes Land, in dem kaum jemand eine der europäischen

Sprachen spricht – das hat mich gereizt! Die Möglichkeit, in einer so

fremden Kultur zu leben und mit den Menschen ihre tagtägliche Ar-

beit zu teilen, faszinierte mich.“ So nutzte Ben die Gelegenheit, packte

seine Taschentrompete ein und nahm an dem Studentenaustausch teil.

Denn jedes Jahr werden sechs Studierende in das jeweils andere Land

geschickt, um dort in lokalen Unternehmen ein 8-wöchiges Fachprakti-

kum zu absolvieren. Dieses wird vergütet und auch für Kost und Logis

ist gesorgt. Somit musste er sich um diese grundlegenden Angelegen-

heiten nicht kümmern. Ein weiterer Pluspunkt dieses Praktikums.

Angekommen im viertgrößten Inselstaat der Welt absolvierte Ben

Schröter an der Universität Kyoto zunächst einen Crashkurs japanisch,

ehe er sich weiter auf die Reise Richtung Kobe machte. Bei Sumito-

mo Bakelite, einem Unternehmen des Sumitomo Konzerns, arbeitete

er dann in einer Abteilung, die sich mit Biotechnologie im Anwen-

dungsfeld Polymere befasst. „Es ging darum, die Bindung von Prote-

inen an Zuckern nachzuweisen“. Mit entsprechenden Versuchsreihen

musste er eine Methode finden, wie die an den Zuckern gebundenen

Proteine fluoreszierend markiert werden können, damit sie sichtbar

nachgewiesen werden können. „Ein Anwendungsbeispiel hierfür ist

die Identifizierung und Differenzierung von Grippeviren in einer Art

Schnelltest“, erklärt er.

Japanisch für Anfänger

Sprachlich war der ganze Aufenthalt ein Abenteuer. „Ich hatte in

Deutschland ein Semester Japanisch belegt. Diese Kenntnisse reich-

ten aber gerade aus, um mich vorzustellen – sie waren keineswegs

alltagstauglich. Also war Englisch der einzige Ausweg, abgesehen von

Händen und Füßen.“

Die Kollegen haben Ben direkt herzlich in ihrer Mitte aufge-

nommen, doch auch der vorsichtige Blick unter den Deckel des

Kantinen-Mittagessens gehörte zum Tagesprogramm.

Page 35: ALL ING. 2013

An den Wochenenden standen Ausflüge oder Kurzreisen auf dem Programm

Heiko vor dem Gebäude des KTH in Stockholm

Leben mit Sushi & Zimtschnecke

Zum StudIum nach Schweden

Die Hand-und-Fuß-Kommunikation können sich Heiko Radatz (24) und

Esther Bednarz (24) im Land von Astrid Lindgren, Elchen und Knäcke-

brot ersparen. „Sprachlich hat man in Schweden keinerlei Probleme,

man kommt eigentlich viel zu gut mit Englisch im Alltag zurecht, sodass

man sein Schwedisch kaum verbessert oder anwendet“, verrät Esther.

Heiko ergänzt: „Schwedisch ist dem Deutschen sehr ähnlich und mit den

Grundlagen kann man auch etwas Small Talk auf Schwedisch halten.“

der unialltag

Die Studierenden im Studiengang Chemieingenieurwesen bewarben

sich circa ein Jahr im Voraus für ein ERASMUS-Stipendium am Stock-

holmer KTH Royal Institute of Technology. Der Tagesablauf an einer

schwedischen Uni unterscheidet sich kaum von dem in Deutschland.

„Die Kurse sind sehr auf Soft Skills ausgelegt. Es gibt viele Gruppen-

projekte mit Präsentationen“, erklärt Heiko. Nach den Vorlesungen

am Morgen gibt es mittags eine Pause, in der man sich in einem Raum

mit ganz vielen Mikrowellen sein Mittagessen warm machen kann,

denn eine Mensa wie in Deutschland gibt es nicht. Am Nachmittag fin-

den entweder Veranstaltungen und Gruppenprojekte an der Uni statt

oder man beschäftigt sich mit typisch schwedischen Freizeitaktivitäten

wie Fika (Kaffeepause), Kanu fahren oder Eishockey. Am Abend steht

entweder Ausgehen, Entspannen oder Lernen auf dem Programm.

auSbLIck und rückbLIck

Nach ihren Aufenthalten im Ausland widmen sich die drei wieder ihrem

Regelstudium, schreiben ihre Bachelor- oder Masterarbeit und planen

ihre Zukunft. Für sie waren die jeweiligen Erfahrungen viel wert, sie

haben in einem fremden Land gelebt und es von einer ganz anderen

Seite kennengelernt. Hinzu kommt, dass man des Stellenwerts der ei-

genen Ingenieurausbildung bewusst werden konnte. Esthers Fazit lau-

tet dementsprechend: „Während meines Auslandsstudiums ist mir klar

geworden, wie gut die Ausbildung ist, die wir als deutsche Ingenieure

bekommen. Es ist schon toll zu sehen, dass deutsche Ingenieursarbeit

im Ausland so oft als Beispiel angeführt wird.“ Ben profitiert von der

Erfahrung, „in einer komplett anderen Kultur zu leben. So hatte ich

die Möglichkeit, das Land nicht nur durch die Augen eines Touristen

kennenzulernen. Fachlich habe ich viel Erfahrung im Labor und Kennt-

nisse in einem Teilbereich der Bioanalytik sammeln können“, resümiert

er. Alle drei ziehen eine positive Bilanz nach ihrem Auslandsaufenthalt

– und noch etwas haben sie gemeinsam: Neben ihren Lieben zu Hause

vermissten alle drei deutsches Brot.

studiErEn und ArbEitEn wEltwEitIngenieur-Know-how von Absolventinnen und Absolventen deutscher

Hochschulen ist bei Unternehmen weltweit gefragt. Außerdem haben viele

deutsche Firmen Standorte im Ausland. Auslandsaufenthalte können in der

Regel auch problemlos ins Studium integriert werden. Wichtig ist eine früh-

zeitige Planung. Das Akademische Auslandsamt der Hochschule unterstützt

bei der Planung und Durchführung von Auslandssemestern. Finanziell und

organisatorisch werden Aufenthalte innerhalb Europas vom ERASMUS-

Programm gefördert. Auch ein Antrag auf Auslands-BAFöG lohnt sich in

der Regel. Zudem gibt es zahlreiche Förderprogramme von Unternehmen

sowie Stiftungen für Auslandssemester oder -praktika.

Deutscher Akademischer Auslandsdienst: » www.daad.de

Eigenschaften, die man für einen Auslandsaufenthalt mitbringen sollte:

Selbstständigkeit Offenheit, anderen Kulturen und Menschen gegen-

über Motivation Kompromissbereitschaft Toleranz Flexibiltät

Page 36: ALL ING. 2013

H2

36 + 37ReportageNachhaltIGkeIt 2013

Wind, Wasserstoff und Energie für den Erfolg

„Als ich vor fünf Jahren zum ersten Mal ganz oben auf einer gigan-

tischen Windkraftanlage stand, da fiel mir fast die Kinnlade runter,

so beeindruckt war ich“, erzählt der 29-jährige Andreas Grüning, der

beim unabhängigen Energieerzeuger ENERTRAG im brandenburgi-

schen Dauerthal als Maschinenbauingenieur und Chef der Leitwarte

arbeitet. Das Kerngeschäftsfeld von ENERTRAG ist die Windenergie.

In Deutschland, Frankreich und England drehen sich über 520 eigene

Riesenrotoren, darüber hinaus betreut und überwacht man mehr als

1.400 weitere Windenergieanlagen. „Das Unternehmen ist extrem vi-

sionär unterwegs“, weiß Andreas Grüning, „bei uns schaut man über

den Tellerrand hinaus und entwickelt viele nachhaltige Projekte, wie

zum Beispiel die Wasserstoffherstellung aus erneuerbaren Energien

oder das Power-to-Gas-Verfahren, bei dem per Elektrolyse Wasserstoff

hergestellt wird.“ Grüning und sein Arbeitgeber sind echte Klimapi-

oniere. Sie sorgen nicht nur dafür, dass nachhaltige Energie erzeugt

wird, wenn der Wind bläst, sondern sie arbeiten auch an Konzepten,

mit denen man den Ökostrom in Wasserstoff umwandeln und spei-

chern kann, wenn gerade mal Flaute herrscht. Dazu wurde bereits im

Oktober 2011 das weltweit erste Hybridkraftwerk, das Wasserstoff,

Wind und Biogas zur Stromerzeugung kombiniert und damit rund um

die Uhr Energie bereitstellt, im Ort Prenzlau in Betrieb genommen.

Der 29-jährige Maschinenbauingenieur Andreas Grüning ist beim

nachhaltigen Energieerzeuger ENERTRAG verantwortlich für die

Leitwarte und überwacht riesige Windkraftanlagen aus der Ferne.

Foto: © sxc.hu/boogy_man

AndrEAs GrüninG (29) ist Gruppenleiter Betriebsüberwachung bei ENERTRAG. Das Unternehmen

will Windenergie noch rentabler und rund um die Uhr verfügbar machen.

Dazu wurde unter anderem im brandenburgischen Prenzlau das weltaweit

erste Hybridkraftwerk gebaut, in dem mit Windenergie per Elektrolyse Was-

serstoff hergestellt wird, der gespeichert werden kann.

Foto: © R. Mundzeck, ENERTRAG

Page 37: ALL ING. 2013

Andreas Grüning kontrolliert nicht nur die Funktion der vielen Windkraftanlagen aus der Ferne, er organisiert auch Vor-Ort-Service und Ersatzteil-Einbau

Volle Unterstützung für sein berufsbegleitendes Studium (Maschinenbau mit Schwerpunkt Mechatronik) erhielt Andreas Grüning von seinem Arbeitgeber ENERTRAG. Der Lohn: ein verant-wortungsvoller Job als Gruppen-leiter Betriebsüberwachung

„Aus Nichts beziehungsweise aus dem, was sowieso da ist, Energie

herzustellen“, genau das fasziniert Andreas Grüning so sehr an sei-

nem Job. „Es macht Riesenspaß ein Zahnrad in diesem Getriebe zu

sein“, erzählt er. Und wie groß die Zahnräder in Windkraftanlagen

tatsächlich sind, weiß Grüning nur zu gut, denn er ist hautnah dran

an den Giganten. Als Gruppenleiter Betriebsüberwachung ist er ver-

antwortlich für die Leitwarte und 18 Techniker und Elektroniker, die

dort arbeiten. Alle eigenen Anlagen von ENERTRAG sowie über 1.300

weitere Windenergieanlagen laufen hier zusammen und werden aus

dieser mit Hightech vollgestopften Steuerungszentrale 365 Tage im

Jahr rund um die Uhr überwacht. Grüning kennt nicht nur die Technik

aus dem Effeff, macht den Schichtplan und legt bestimmte Regularien

fest, sein Bereich ist auch die kaufmännische und technische Betriebs-

führung. „Hinter jedem Auftrag steckt ja eine Rechnung. Die Daten,

die man für Rechnungsstellung oder Kontrolle benötigt, die liefere

ich. Ich bin sozusagen der Ansprechpartner für alle technischen Hin-

tergrunddaten“, erklärt er.

Der Hauptjob des Maschinenbauingenieurs mit Mechatronik-Spezia-

lisierung liegt allerdings darin, die Verfügbarkeit der Windkraftanla-

gen hoch zu halten. Stand- und Ausfallzeiten müssen so gering wie

möglich bleiben. Nur ein Rotor, der sich störungsfrei im Wind dreht,

liefert wertvollen Ökostrom. Grüning erklärt: „Ständig wird man da-

ran erinnert, was für eine Steuerungsgewalt man hat. Stellt mein Team

beispielsweise von hier aus der Ferne fest, dass bei einer Anlage ein

Lüfter defekt ist, der das Getriebe zu heiß werden lässt, fahren wir die

Leistung von 2 auf 1 Megawatt runter. Danach wird dann ein Service-

team zur defekten Anlage entsandt.“ Auch für die Organisation dieses

kompletten Servicenetzwerks ist Grüning zuständig, ebenso kümmert

er sich um Gewährleistungen und Expertisen, die bei Reparaturen und

nach dem Ersatzteil-Einbau nötig sind.

interdisziplinäre kommunikation für die ganz großen räder

„Die Anlagen, die wir fernsteuern, können wir auch mit eigenen Au-

gen live sehen. Das ist eine ganz wichtige Sache“, weiß Grüning, und

fügt noch hinzu: „Meine Zeitaufteilung zwischen Büro und Außenter-

minen ist deshalb total unterschiedlich. Mal bin ich eine ganze Woche

nur im Büro und dann gibt es Wochen, in denen ich nur draußen und

vor Ort bei den Anlagen bin. Das macht meinen Job so abwechslungs-

reich und spannend.“

Neben unterschiedlicher Software, die Grüning für die Steuerung der

vielen verschiedenen Anlagen beherrschen muss, hat er auch die inter-

disziplinäre Kommunikation mit allen Fachbereichen drauf: „In einer

Windkraftanlage steckt die komplette Flotte der Ingenieurskunst: Sta-

tik, Hydraulik, Elektrik, Getriebe, Rotoren, Aerodynamik, Schwingun-

gen. Wenn eine Anlage mit ungeklärten Fehlern ausfällt, dann hole

ich mir die verschiedenen Fachbereiche an einen Tisch. Ohne diese

schnittstellenübergreifende Kommunikation und die Fähigkeit, Prob-

leme verständlich zu formulieren und Analysen fachfremd zu verste-

hen, läuft nichts.“

Aber die Windkraftanlage, die so rund läuft wie Grünings Ingenieur-

karriere, muss ohnehin noch gebaut werden. Als Jungspund wollte er

eigentlich Kfz-Mechaniker werden, um seiner Leidenschaft für Motor-

räder zu frönen, dann entschied er sich für eine Ausbildung zum IT-

Systemelektroniker. „In der Lehre war mir schon klar, dass das nicht

alles sein kann und ich habe den Quereinstieg zum Thema Windkraft

gesucht, weil ich das so interessant fand. Über Umwege und Glück bin

ich bei ENERTRAG gelandet und fühl mich hier total angekommen“,

erinnert er sich. Bei dem innovativen Energieerzeuger bot sich ihm

dann gleich zu Beginn die Möglichkeit zu einem berufsbegleitenden

Studium. „Mein Chef kam zu mir und meinte ‚Das ist doch was für

dich!’ - da war ich relativ kurz entschlossen.“

Harte Arbeit und ein Maschinenbaustudium, das sich gelohnt hat,

denn jetzt dreht Grüning ziemlich große Räder ...

Mehr Infos zum Unternehmen ENERTRAG: » www.enertrag.com

Foto: © R. Mundzeck, ENERTRAG Foto: © R. Mundzeck, ENERTRAG

Page 38: ALL ING. 2013

Reportage:karrIere Im mIttelstaNd38 + 39

rAlf kämpEr (46)Der Weg von Ralf Kämper (46) zum Fachspezialisten für industrielle Kommu-

nikation begann nach dem Realschulabschluss mit einer Ausbildung zum Elek-

troanlageninstallateur und Energieanlagenelektroniker bei der Deutschen

Bahn. „Ich war schon immer von Technik fasziniert und habe zum Leidwesen

meiner Eltern alles auseinandergeschraubt, was mir zwischen die Finger kam.

Klar, dass ich mich für einen technischen Beruf entschieden habe.“ Ein Lehrer

in der Berufsschule, ein Ingenieur, beeindruckte ihn mit „großer Kompetenz“

und weckte den Wunsch, ebenfalls diesen Berufspfad einzuschlagen. Nach der

Fachhochschulreife setzte er seinen Traum mit einem Elektrotechnikstudium im

Fachbereich Automatisierungstechnik um. Als Diplomingenieur sammelte er in

drei Unternehmen Erfahrung, bevor er 2005 im technischen Support für indus-

trielle Kommunikation bei ifm electronic in Essen einstieg. „Ich habe viel mit den

Kollegen aus der Entwicklung und dem Produktmanagement zusammengear-

beitet und bin schließlich selbst in diesen Bereich gewechselt.“

Sichere Verbindung

Page 39: ALL ING. 2013

„Weniger Kabel verursachen weniger Fehler“, fasst Ralf Kämper das

Ziel seiner Arbeit zusammen. Als Spezialist für industrielle Kommu-

nikation organisiert er die Entwicklung und Optimierung von Kom-

ponenten und Systemen, die die Verständigung zwischen Maschinen

in der Industrie ermöglichen. „Die Vielfalt ist gerade das Schöne an

meinem Job. Es gibt keinen typischen Arbeitstag. Heute befinde ich

mich auf einem Hafenkran in Düsseldorf, morgen stehe ich in einer

Produktionshalle und diskutiere, wie man die Fördertechnik in einer

Produktionsanlage optimieren könnte. Man lernt also immer wieder

neue Bereiche kennen.“ Die Aufgabe lautet jedoch überall gleich:

durch präzise Informationsvermittlung eine sichere Kommunikations-

kette zwischen den Sensoren zu garantieren.

scharf gewürzte hühnermägen

Die Fähigkeit zur Kommunikation ist nicht nur für die Vernetzung der

Automatisierungskomponenten wichtig: „Mein Tipp an alle angehen-

den Ingenieure: die Englischkenntnisse perfektionieren und weitere

Sprachen lernen.“ Denn seine Dienstreisen führen ihn nicht nur zum

ifm-Standort am Bodensee, sondern auch durch ganz Europa oder nach

Asien. Dort hilft auch Englisch nicht immer weiter – zum Beispiel beim

Lesen koreanischer Speisekarten. „Essen bestellen in Asien ist manch-

mal wie Lotto spielen, wenn man die Schriftzeichen nicht kennt. Ich

hatte schon extrem scharfe Gerichte oder Hühnermägen auf dem Tel-

ler – aber das gehört dazu und man hat hinterher etwas zu erzählen.“

Bei diesen Touren geht es natürlich in erster Linie nicht um das Pro-

bieren lokaler Spezialitäten; vielmehr bringt Ralf Kämper seinen Kol-

legen weltweit die Funktionsweise neu entwickelter Komponenten

und Systeme näher. „Vertriebsmitarbeiter müssen die Produkte, die sie

verkaufen, natürlich gut kennen. In den Schulungen werden die Funk-

tionen und Besonderheiten erklärt. Oft kommen dann noch Anregun-

gen für Verbesserungen und Innovationen auch aus dem Vertrieb.“

Auch Kundenwünsche und -anforderungen führen zu Produktideen,

die dann vom Produktmanagement in die Entwicklungsabteilung wei-

tergegeben werden. „Da muss man natürlich gut und genau zuhören

können.“ Ralf Kämper und seine Kollegen sind während des gesam-

ten Entstehungsprozesses ganz nah am neuen Produkt und vermitteln

zwischen allen Beteiligten.

Die Tätigkeit als Ingenieur im Produktmanagement erfordert Men-

schenkenntnis und die Fähigkeit zur Vermittlung zwischen verschie-

denen Positionen. Ein Produktmanager begleitet die Komponenten

während der gesamten Entwicklungsphase und beschäftigt sich im

Anschluss daran auch mit der Frage, wie man das Produkt am bes-

ten verkaufen kann: „Einen Schuss Kreativität braucht man sicher; ich

bringe mich am Ende auch ins Marketing ein, schließlich kenne ich das

entsprechende Produkt in- und auswendig.“ Damit die Komponenten

und Systeme weltweit zum Einsatz kommen, ist Ralf Kämper immer

wieder global unterwegs, um Kunden und Kollegen in der innovativen

Technologie zu schulen. 2013 stehen beispielsweisen Australien und

Südafrika auf dem Programm.

Ralf Kämper begleitet als Produktmanager für den Bereich

industrielle Kommunikation bei der ifm electronic gmbh

neue Produkte von der Idee bis zum Marketing. Besonders

gut gefallen ihm an seinem Job der ständige Lernprozess

und der Austausch mit Kunden und Kollegen weltweit.

Als inGEniEur im mittElstAndskonzErn

Fotos: © ifm electronic gmbh

Sichere Verbindung

ifm electronic gmbh

Das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Essen entwickelt, produziert und

vertreibt weltweit Sensoren, Steuerungen und Systeme für die industrielle

Automatisierung und setzt mit rund 4.800 Mitarbeitern weltweit Maßstäbe

in dieser Technologiesparte. Ralf Kämper schätzt an der Arbeit in einem Fa-

milienunternehmen das gute Miteinander und die Sicherheit.

Page 40: ALL ING. 2013

Reportage:mathematIk40 + 41

Die Mathematik bestimmt im Hafen von Sidney den Rhythmus der Be-

und Entladung von Schiffen, Zügen und Lastwagen. Dr. Nicole Megow

war als Mathematikerin an der Optimierung dieser Abläufe für ein

neues Containerterminal beteiligt.

nicolE mEGow12/2006 Promotion in Mathematik zum Dr. rer. nat. (mit Auszeichnung) an der

Technischen Universität Berlin // 10/2002 - 02/2008 Technische Universität Berlin &

Matheon: Wissenschaftliche Mitarbeiterin beziehungsweise Postdoktorandin (ab

01/2007) in der Arbeitsgruppe Kombinatorische Optimierung und Graphenalgo-

rithmen bei Prof. Rolf Möhring; Mitglied im DFG-Forschungszentrum Matheon

Mathematik für Schlüsseltechnologien // seit 3/2008 Postdoktorandin am Max-

Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken // 10/2011 – 03/2012 Vertretungs-

professur an der Technischen Universität Darmstadt // seit 4/2012 Leiterin einer

DFG Emmy Noether Nachwuchsgruppe “Scheduling under Uncertainty” an der

Technischen Universität Berlin // 9/2007 Dissertationspreis der Deutschen Gesell-

schaft für Operations Research (GOR) // 12/2012 Berliner Wissenschaftspreis 2012,

Nachwuchspreis

Containerhäfen sind der Umschlagplatz für einen riesigen Strom an

Waren und Gütern, die von dort oft eine weite Reise zu anderen Kon-

tinenten antreten. Australien beispielsweise ist wichtiger Lieferant

von Rohstoffen wie Erz oder Kohle. Damit diese wertvollen Ressourcen

schnell und effizient ans Ziel kommen, ist eine reibungslose Logistik-

kette im Hafen wichtig. Hinter den Abläufen in großen Häfen steckt

eine Menge mathematisches Know-how. Die hochkomplexen Prozes-

se folgen Berechnungen, die Mathematiker wie Dr. Nicole Megow im

Vorfeld aufgestellt haben. Selbst im Hafen von Sidney gehorchen die

Kräne ihren Formeln.

Mathe für Hochstapler

Port Botany Bay ist der größte Containerhafen in Australien. Ursprüng-

lich war das Containerterminal für eine Menge von 700.000 TEU im

Jahr geplant. Bereits 2005 wurden aber schon 800.000 TEU im Hafen

umgeschlagen.

Exkurs:TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) ist die internationale Einheit zur Zäh-

lung von Containern und der Ladekapazität von Schiffen. Ein standardisier-

ter TEU-Container misst 6,058 Meter in der Länge, 2,438 Meter in der Breite

und 2,591 Meter in der Höhe. Die ungewöhnlichen Maße entstehen dadurch,

dass sie international nicht in Meter sondern in Fuß angegeben werden.

MATHEMATISCHE LÖSUNGEN FÜR INGENIEURTECHNISCHE AUFGABEN:

AlgorithmusfürFoto: © TU-Pressestelle/Dahl

Foto

:© iS

tock

ph

oto

.co

m/w

rag

g

Kräne

Page 41: ALL ING. 2013

mEhr mAthE: Welche spannenden Berufe man mit

Mathe ergreifen kann und wie auch

der größte Mathemuffel Spaß am

Rechnen findet, kann jeder selbst auf

folgenden Webseiten entdecken:

» www.du-kannst-mathe.de

mAthE-VorkursE: Vorbereitung auf die mathemati-

schen Inhalte des Ingenieurstudiums.

» www.mathevorkurs.de

mAthEmAtik und bEruf: Ein Webportal, das über die Be-

deutung und die Anforderungen

von Mathematik im Beruf sowie in

unterschiedlichen Studiengängen

informiert.

» www.mathematik-und-beruf.de

mAthEmAtik.dE: Alles zum Thema Mathe für Schüler

– von den Grundlagen bis zur „Ersten

Hilfe“. » www.mathematik.de

mAthEmAtik-olympiAdE: Bundesweiter Mathematikwettbe-

werb für Schülerinnen und Schüler.

» www.mathematik-olympiaden.de

schülErlAbor "mAthExpEriEncE": Das Matheon und das 3D-Labor

der TU Berlin bieten Workshops

an, in denen Schüler Mathematik

erleben und die Anwendungsgebiete

kennenlernen. » www.matheon.de/

schools/mathexperience

Die Mathematik bestimmt im Hafen von Sidney den Rhythmus der Be-

und Entladung von Schiffen, Zügen und Lastwagen. Dr. Nicole Megow

war als Mathematikerin an der Optimierung dieser Abläufe für ein

neues Containerterminal beteiligt.

Diese Zunahme machte eine Erweiterung des bestehenden Contai-

nerterminals notwendig. Auch die Flächen, auf denen der Austausch

der Container von der Schiene oder der Straße und den Lagerflächen

stattfindet, mussten optimiert und verändert werden. Die dabei ver-

wendeten Transportkräne fahren auf zwei parallelen Gleisen. Diese

modernen Kräne sollen täglich hunderte von Containern effizient auf

engstem Raum umschlagen, vorausschauend stapeln und rechtzeitig

zur geplanten Abholung bereitstellen. In Kooperation mit dem MA-

THEON war Nicole Megow hier an der Optimierung der Kransteue-

rung beteiligt. Ziel war es, den Austausch der Container zu erhöhen

und damit nicht nur Zeit zu sparen, sondern auch den Bedarf an Aus-

tauschfläche zu reduzieren. Gemeinsam mit Kollegen hat die Mathe-

matikerin hierfür einen prototypischen Algorithmus entwickelt, der

zwar an die spezifischen Bedingungen dieses Terminals angepasst war,

aber modifiziert auch bei anderen Containerlagerplätzen einsetzbar

ist. „Als Wissenschaftler gehört es auch dazu, die erzielten Ergebnisse

– natürlich ohne die Angaben, die direkt den Auftraggeber betref-

fen – in einer öffentlich zugänglichen Publikation zu beschreiben, was

nach Abschluss des Auftrags auch geschehen ist.“

Im Algo-Rhythmus

Effiziente Algorithmen für Optimie-

rungs- und insbesondere Planungs-

probleme stehen im zentralen For-

schungsinteresse von Nicole Megow.

„Solche Probleme entstehen nicht

nur in Häfen, sondern etwa auch in

der Produktions- oder Projektpla-

nung oder in Computersystemen.

Also immer, wenn viele einzelne

Vorgänge zeitlich unter Einhaltung

verschiedenster Nebenbedingungen

angeordnet werden müssen“, be-

schreibt sie die Herausforderungen

bei ihrer Arbeit.

Diese Planungen werden weltweit immer komplexer, sodass das Know-

how von Mathematikern immer stärker gefragt ist. So unterschiedlich

alle Planungsaufgaben auch sind, haben sie dennoch im mathemati-

schen Kern sehr viel Ähnlichkeit. Dabei spielen knappe Ressourcen,

zeitliche Restriktionen und vielfältige Abhängigkeiten von Prozessen

immer eine Rolle. Dr. Nicole Megow entwickelt hierfür abstrakte Mo-

delle solcher realer Probleme, schnelle Lösungsmethoden und Techni-

ken zum Nachweis mathematischer Gütegarantien. Die so erforschten

theoretischen Resultate sind zunächst reine Grundlagenforschung, die

Erfahrungen aus der Praxis fließen jedoch mit ein. „Diese gegenseiti-

ge Befruchtung von Grundlagenforschung und angewandter Arbeit

gefällt mir ganz besonders und ist für mich ein hervorragendes Wis-

senschaftsmodell“ – und für die Kräne im fernen Sidney ein echter

Effizienzgewinn.

Nicole Megow

Schon während ihres Studiums der Wirtschaftsmathematik an der TU

Berlin interessierte sich Nicole Medow für Fragestellungen bezüglich

Planung und Optimierung. Ihre Abschlussarbeit zur Diplommathe-

matikerin schrieb sie zum Thema „Performance analysis of on-line

algorithms in machine scheduling". Jetzt hat die 2012 an die TU zu-

rückgekehrte Mathematikerin den Nachwuchs-Wissenschaftspreis des

Berliner Regierenden Bürgermeisters für ihre Forschungsarbeiten be-

kommen. Dieser Preis wird an junge Wissenschaftler bis zu einem Alter

von maximal 35 Jahren für exzellente Forschungen an einer Berliner

Einrichtung vergeben. Ein wichtiges Kriterium für die Auszeichnung ist

auch die Anwendbarkeit der betriebenen Arbeiten. Die Überraschung

über den Preis war riesig. „Ich hatte gehört, dass mich die TU Ber-

lin vorschlagen würde. Das war schon eine große Ehre. Ich habe aber

nicht zu hoffen gewagt, dass ich zur Preisträgerin gekürt werde. Und

so habe ich mich doppelt über den Preis gefreut.“

Mathe in der Hauptstadt

Die gesamte Berliner Mathematik ist, auch mit ihrer Anwendungsori-

entierung, mittlerweile weltweit bekannt und hat mit dem MATHE-

ON ein exzellentes Forschungszentrum für Angewandte Mathematik.

Dieses hervorragende wissenschaftliche Umfeld war für Nicole Megow

der Grund, nach Berlin zurückzukehren. „Hier habe ich sehr gute For-

schungsbedingungen, es gibt zwischen den einzelnen mathemati-

schen Wissenschaftseinrichtungen eine sehr enge Vernetzung.“

Kräne

Page 42: ALL ING. 2013

Reportage:marketING42 + 43

Als inGEniEur im mArkEtinG

Foto: © pontchen / photocase.com

Dietrich Adolf stellte schon früh die Weichen, die ihn zum Ingenieur führen sollten – nicht ahnend, dass er sich später im Standard Produkt Marketing bei Siemens

Energy wiederfinden sollte. Die Technik war sein Motor, die Welt des Marketings seine Straße. Die Ingenieurwelt steckt eben voller Möglichkeiten.

Der Wunsch nach Veränderung motiviert heute mehr denn je und

treibt uns nicht selten auch in berufliche Richtungen, die mit der ur-

sprünglichen Ausbildung nur noch entfernt verwandt sind. Eine Erfah-

rung, wie sie auch der diplomierte Elektrotechnikingenieur Dietrich

Adolf machte: „man hat heute so viele chancen, sich neu zu erfinden

und weiterzuentwickeln. dann sollte man diese auch nutzen.“ Ein

Grundsatz, der ihn vom Engineering in den kaufmännischen Bereich

führte. Von heute auf morgen zum Produktmanager: Kein Problem.

Denn längst sind nicht nur technische Grundlagen Ingenieursache!

„Man hat heute so viele Chancen, sich neu zu erfinden und

weiterzuentwickeln. Dann sollte man diese auch nutzen.“

insÜberall

diEtrich Adolf, Produktmanager im Standard Produkt Marketing

bei Siemens Energy Service

Foto: © Siemens Energy Service

Sprung brett

Page 43: ALL ING. 2013

Foto: © pontchen / photocase.com

Der 35-Jährige startete seine berufliche Laufbahn zunächst mit einer

Ausbildung zum Elektroinstallateur. Drei Jahre verlegte er Leitungen

und montierte Verteiler, Überstrom- und Fehlerstromschutzeinrichtun-

gen. „doch das reichte mir schon kurz nach Ende der Ausbildung nicht

mehr. Es gab in diesem umfeld für mich einfach zu wenig perspekti-

ven.“ Ein Argument, das ihn schließlich zur Westfälischen Hochschule

Gelsenkirchen führte, um mit dem Studium der Elektrotechnik seinen

Wissensstand zu vertiefen. Ein Schritt, von dem er sich später einen

höheren Verdienst und mehr Verantwortung erhoffte und dafür vier

Jahre Mathe, Physik, Wechselstrom- und Werkstofftechnik sowie In-

formatik paukte. In seiner Vertiefungsrichtung Telekommunikation

befasste er sich dann mit digitalen Funksystemen, Nachrichtenüber-

tragungs- und Regelungstechniken sowie den Programmiersprachen

Java, C und C++. Außerdem wichtiger Bestandteil des Hauptstudiums:

Computer-Aided Engineering – also rechnergestützte Entwicklung zur

Simulation, Validierung und Optimierung von Produkten, Prozessen

und Fertigungswerkzeugen. „das studium war schon sehr umfassend

in puncto technik und technischem Verständnis – eben der Grundstein

jeder ingenieurtätigkeit.“

Vorsicht: ExplosiV!

Fertig mit dem Studium, arbeitete der Diplomingenieur zunächst bei

einem Ingenieurbüro, das den jungen Kollegen im Rahmen einer Ar-

beitnehmerüberlassung bei Siemens in Mülheim einsetzte. Seine Auf-

gabe: Engineering für Generator-Hilfssysteme mit Schwerpunkt Explo-

sionsschutz im Kraftwerksbau. Zwei Jahre, in denen er gemeinsam mit

einem Kollegen europaweit unterwegs war, um Kunden bei der Um-

setzung europäischer Richtlinien zum Explosionsschutz zu unterstüt-

zen. Eine durchaus verantwortungsvolle Aufgabe: Da einige Genera-

toren mit hochexplosivem Wasserstoff gekühlt werden, können Fehler

an den entsprechenden Systemen im schlimmsten Fall dramatische Fol-

gen haben. Zu Dietrich Adolfs Aufgaben gehörte deshalb unter ande-

rem die detaillierte Dokumentation der Optimierungsmaßnahmen. Da

sein Vertrag befristet war, suchte er im Anschluss Siemens-intern nach

einer Alternative. Er stieß auf eine offene Stelle im Marketing, bewarb

sich, wurde eingestellt und wechselte damit von jetzt auf gleich ins

kaufmännische Lager. Eine Umstellung, die den gebürtigen Kasachen

jedoch zu keiner Zeit beunruhigte: „Es wurde explizit nach jemandem

mit einem technischen studium gesucht. dass die Aufgaben nun tat-

sächlich anders gelagert sind, sah ich dabei eher als herausforderung,

denn dazulernen und einarbeiten kann man sich meiner meinung

nach überall.“

trEibstoff: kommunikAtion

Dank seiner Offenheit sowie einem hohen Maß an Selbständigkeit

und Teamgeist ist Adolf mittlerweile als Produktmanager im Stan-

dard Produkt Marketing bei Siemens Energy Service tätig und arbei-

tet derzeit mit zwölf Kollegen in einem Team zusammen. Doch auch

gruppenübergreifende Kommunikation sowie der enge Kontakt zum

Vertrieb, zu Lieferanten oder dem Einkauf sind von hoher Priorität,

um die unterschiedlichsten Kundenwünsche erfüllen zu können. Bei-

spiel: Der Kunde fordert beim Vertrieb Ersatzteile für Generatoren und

Dampfturbinen an und setzt damit eine interne Prozesskette in Gang.

Die Anfrage wird zunächst in der technischen Klärung geprüft um zu

ermitteln, ob weiteres Zubehör zum Verbauen der Teile notwendig

ist. Ist das passiert, leitet diese alle notwendigen Informationen an

Dietrich Adolf und seine Kollegen weiter, die wiederum für die Preis-

kalkulation verantwortlich sind. Dabei operieren sie nicht selten mit

Summen im Millionenbereich. „da muss man sich einfach auf jeden

einzelnen kollegen im team verlassen können, um auch kleinste feh-

ler von vornherein zu vermeiden.“

Fünf bis zehn Meetings pro Woche sorgen ebenso für eine reibungs-

lose Kommunikation wie ein reger E-Mail-Verkehr und zahlreiche Te-

lefonate. Ein Austausch, der sehr gute Englischkenntnisse voraussetzt,

denn die Kunden von Siemens sind weltweit ansässig. Zusätzlich zum

Tagesgeschäft müssen Sonderprojekte bearbeitet werden und damit

klassische Marketingmaßnahmen wie Auswertungen, Markt- und

Kundenanalysen, um die internen Prozesse bedarfsweise zu optimie-

ren oder an den Markt anzupassen. Adolf: „ich sehe ein ingenieurstu-

dium als sprungbrett, das zahlreiche möglichkeiten in absolut unter-

schiedlichen bereichen bietet. zwar steht für mich die technik nicht

mehr im Vordergrund, doch wäre mein Job ohne meine Vorkenntnisse

nicht möglich.“ Schließlich funktioniert Kommunikation immer noch

am besten auf Augenhöhe – und die wird in diesem Fall dann doch

wieder technisch geführt.

Foto: © Siemens Energy Service

Dietrich Adolf mit seinen Kollegen Susan Liebsch und Rene Bellut: Nur eine regelmäßige und gute Absprache im Team macht es möglich, die Kundenwün-sche nach allen Regeln der Marketingkunst zu erfüllen.

Sprung brett

Page 44: ALL ING. 2013

1TÄTIGKEITSFELDER DER INGENIEURINNEN, INGENIEURE UND NATURWISSENSCHAFTLER/-INNEN NACH GESCHLECHT

Info:pro ING.44 + 45

Beste Chancen auf einen spannenden Job in erfolgreichen Unternehmen, abwechs-lungsreiche Aufgaben und gute Bezahlung machen das Ingenieurstudium zu einem cleveren Schritt in die berufliche Zukunft. Zugegebenermaßen stellen auch die an-spruchsvollen Inhalte des Ingenieurwesens Studierende vor eine echte – aber außer-ordentlich reizvolle – Herausforderung.

Es gibt viele gute Gründe für ein Ingenieurstudium – hier die drei überzeugendsten:

ingenieurberufe sind gefragt

Erfolgreiche Unternehmen leben von den

neuen Ideen, dem technischen Know-how

und den innovativen Entwicklungen von In-

genieurinnen und Ingenieuren. Daher bietet

besonders die deutsche Metall- und Elek-

troindustrie dem Ingenieurnachwuchs beste

Jobchancen. Der Weg zum Ingenieurberuf

kann individuell gestaltet werden und funktioniert über verschiedene

Einstiegsmöglichkeiten. Viele Firmen setzen bei der Förderung von in-

teressierten Techniktalenten schon zu einem frühen Zeitpunkt in der

Berufsqualifizierung an, etwa durch Stipendien oder duale Studien-

gänge. Auch nach dem Studienabschluss unterstützen Unternehmen

die Weiterqualifizierung und damit die Aufstiegsmöglichkeiten von

Ingenieurinnen und Ingenieuren.

Schließlich werden gut qualifizierte Ingenieurnachwuchskräfte überall

gesucht. Laut dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) gab es im Febru-

ar 2013 eine Ingenieurlücke von 69.600 nicht besetzten Stellen. Beson-

ders groß ist der Bedarf laut VDI Ingenieurmonitor bei den Maschinen-

und Fahrzeugtechnikingenieuren. In diesem

Bereich fehlten im Februar 2013 bundesweit

20.800 Fachkräfte mit Ingenieurabschluss.

Bei den Ingenieuren für Energie- und

Elektrotechnik konnten rund 15.600

Stellen nicht besetzt werden. Insge-

samt ist der Bedarf an Ingenieuren aller

Fachrichtungen im Vergleich zum Vor-

jahr noch einmal deutlich gestiegen.

Ganz egal, welche Fachrichtung

man also besonders interessant

findet – spannende Aufgaben

warten überall.

ingenieurberufe sind vielseitig

Es gibt kaum einen Lebens- und Arbeitsbereich, in dem Ingenieurin-

nen und Ingenieure nicht eingesetzt werden. Sie konstruieren Autos,

Flugzeuge und Raumschiffe. Sie bauen Computer, Fernseher und Han-

dys und sie sorgen dafür, dass der Strom aus der Steckdose kommt.

Auch in den kommenden Boom-Märkten,

wie den Bereichen regenerative Energien

und Umwelttechnik, sind Ingenieurinnen

und Ingenieure federführend aktiv. Sie

schützen die Umwelt, indem sie leistungs-

fähige Solar- und Windkraftanlagen ent-

wickeln oder in der wichtigen Frage der

Müllentsorgung Innovationen schaffen.

Man findet sie im Marketing ebenso wie

im Vertrieb. Ingenieurinnen und Ingeni-

eure forschen in Firmen und Universitäten in hochentwickelten Labo-

ren oder bringen ihr Know-how in der Lehre ein. Manche von ihnen

arbeiten an neuartigen, leistungsfähigen Stoffen für Funktionsklei-

dung. Andere entwickeln in der Medizintechnik neue Verfahren für

Diagnose und Heilung von Krankheiten. Welche Interessen man auch

immer haben mag, für fast alles gibt es eine Fachrichtung in den In-

genieurwissenschaften. Es lohnt sich also, mal einen detaillierten Blick

auf die Möglichkeiten zu werfen, die ein Ingenieurstudium eröffnet.

Aber nicht nur die Vielzahl der Fachdisziplinen ist besonders interes-

sant. Sehr viele Firmen, die Ingenieurinnen und Ingenieure beschäfti-

gen, sind global aufgestellt. Das bedeutet, sie arbeiten international

und viele haben auch Niederlassungen in anderen Ländern. Wer also

gerne über den deutschen Tellerrand hinaussehen möchte und sich im

Rahmen seiner Arbeit auch Auslandsaufenthalte wünscht, der hat als

Ingenieurin oder Ingenieur garantiert die Chance, sich diesen Wunsch

zu erfüllen.

Auf dEn punkt GEbrAcht!

Topargumente für den Ingenieurberuf

2

Page 45: ALL ING. 2013

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3

Akademischer Grad Mittelwert Umfang der Stichprobe

Bachelor 42.500 540

Master 44.200 326

Diplom (FH) 44.000 538

Diplom (Uni/TH) 45.500 524

EINSTIEGSGEHÄLTER VON INGENIEURINNEN UND INGENIEUREN NACH AKADEMISCHEM GRAD IN EURO

Dargestellt wird jeweils der Mittelwert der Bruttoeinstiegsgehälter pro Jahr (inklu-sive Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie variablen Vergütungen).

© VDI, Einstiegsgehälter für Ingenieure 2012

Prozentangabe basiert auf 2009, © VDI, Quelle: Nachwuchsbarometer Technikwissenschaften, eigene Berechnungen

TÄTIGKEITSFELDER DER INGENIEURINNEN, INGENIEURE UND NATURWISSENSCHAFTLER/-INNEN NACH GESCHLECHT

100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 %

Aus-/Fortbildung

Forschung/Entwickl.

Grundlagenforschung

Konstruktion/Planung

Lehre

Marketing

Marktforschung

Öffentlichkeitsarbeit

Produktion

Service

Programmierung

Testlabor/Prüfung

Vertrieb

Wissenschaft

Sonstige

FrauenMänner

n Frauen: 27 bis 468 Fällen Männer: 122 bis 1.437 Fälle

ingenieurberufe sind gut bezahlt

Mit dem Ingenieurstudium erwirbt man

eine fachliche Qualifikation, die man sich

anschließend auch anständig bezahlen las-

sen kann. In Gehaltsfragen bieten die Inge-

nieurwissenschaften schon für Einsteiger

gute Perspektiven. Je nachdem in welchem

Bereich und natürlich auch in welcher Firma Jungingenieurinnen und

-ingenieure eine Anstellung fanden, lagen die Einstiegsgehälter 2012

je nach Abschluss und Branche zwischen 37.000 und über 50.000 Euro

im Jahr. Eine Promotion kann im Anschluss ein höheres Einstiegsgehalt

ermöglichen. Die weitere Gehaltsentwicklung im Laufe einer Ingeni-

eurkarriere hängt, wie in jedem Beruf, von verschiedenen Faktoren

ab. So spielt es eine Rolle, in welchen Arbeitsbereichen man eingesetzt

wird, wie man sich weiterbildet oder ob man durch gute Leistung in

eine Führungsposition gelangt. Auch die Bereitschaft, ins Ausland zu

gehen, oder schlicht die Anzahl der Berufsjahre sind Faktoren, die Ein-

fluss auf den persönlichen Verdienst haben.

Auf dEn punkt GEbrAcht!

Topargumente für den Ingenieurberuf

© Gehaltstest für Ingenieure 2012, VDI Verlag. Ausgewertet wurden 8.630 Datensätze.

Sachbear-beiter

Projekt-Ingenieur

Projekt-Manager

Gruppen-/Teamleiter

Abteilungs-leiter

IT 49.250 € 48.750 € 62.160 € 69.300 €

Chemie, Pharmazie 55.166 € 54.000 € 75.504 € 85.500 € 74.700 €

Energieversorgung 45.704 € 50.120 € 62.145 € 69.996 €

Fahrzeugbau 51.820 € 50.000 € 64.500 € 77.340 € 90.152 €

Maschinen-/Anlagenbau 48.810 € 50.000 € 62.916 € 68.200 € 78.004 €

Elektronik/Elektrotechnik 46.200 € 50.013 € 61.177 € 67.590 € 83.004 €

Baugewerbe 43.250 € 44.887 € 56.800 €

Ingenieur- und Planungsbüros 40.625 € 43.000 € 52.600 € 58.807 €

GEHÄLTER VON INGENIEURINNEN UND INGENIEUREN NACH BRANCHEN UND POSITION

Page 46: ALL ING. 2013

Info:www.thINk-ING.de46 + 47

wahl ohne QualÜber 3.000 Ingenieurstudiengänge in ganz Deutschland mit den unter-

schiedlichsten Vertiefungen und Schwerpunkten: Angesichts solcher

Massen kann die Wahl des eigenen Studiengangs tatsächlich zur Qual

werden – schließlich will man die eigenen Interessen mit ansprechenden

Studieninhalten verknüpfen, man will den perfekten Standort aussu-

chen und natürlich auch neben der Uni ein spannendes Leben führen.

Mithilfe von searchING. kann man anhand von Stichwörtern die Men-

ge der Studiengänge nach seinen eigenen Kriterien filtern und sich

passende Möglichkeiten anzeigen lassen. Wählt man die Kartendar-

stellung, sieht man auch sofort, wohin es einen verschlagen könnte.

» www.search-ing.de

aus erster hand und auf einen blickGuter Rat ist teuer? Von wegen! Von A wie Auslandsaufenthalt bis

Z wie Zulassungsvoraussetzungen, findest Du auf www.think-ing.de

alle wichtigen Informationen rund um Studium und Karriere. Studen-

ten teilen Erfahrungen und Tipps in Studiprofilen, in Jobprofilen ver-

raten berufstätige Ingenieurinnen und Ingenieure, wie sie ihr Studium

gemeistert haben und was ihnen dabei geholfen hat, erfolgreich in

ihren Job zu starten.

Selber Flugzeuge konstruieren, Autoteile am Computer

entwerfen oder an der Energiewende mitarbeiten? Wem

48 Seiten ALL ING. 2013 nicht reichen, der kann auf der

Website von think ING. den gesamten Kosmos der Inge-

nieurwissenschaften entdecken. Hier gibt es alle wichti-

gen Infos zu Studium, Karriere und News aus Technik

und Wissenschaft.

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think ING. ist die erste Anlaufstelle für Infos zum Ingeni-eurstudium. Super Mix aus wichtigen Facts zum Ingenieur-beruf und ganz persönlichen Porträts. Die Quelle für technikbegeisterte Schüler!

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Page 47: ALL ING. 2013

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think Ing. bewegtVideos bringen Bewegung auf die Website und machen Reportagen, In-

genieur- und Studierendensteckbriefe lebendig. think ING. ist regelmä-

ßig mit der Kamera in Unternehmen, Hochschulen und Instituten unter-

wegs, um Live-Eindrücke aus Ingenieurberuf und -studium einzufangen.

angebot und nachfrageAuf der Facebook-Seite von think ING. kannst Du jederzeit mit Inge-

nieurinnen und Ingenieuren in Kontakt treten. Ein Klick auf „Gefällt

mir“ und du hast alle Neuigkeiten aus Technik und Wissenschaft, Ge-

winnspiele und Veranstaltungen direkt in deinem Newsfeed. Außer-

dem findest du in den Foren von www.think-ing.de Jobangebote und

Praktika aus allen Bereichen des Ingenieurwesens und hast dort die

Möglichkeit, deine Fragen und Probleme mit einer Community aus Ex-

perten und Kommilitonen in kreative Lösungen umzuwandeln.

» www.facebook.com/INGwerden

und das beste?think ING. entwickelt sich immer weiter. Im Laufe der nächsten Mona-

te verändert sich das Gesicht der Website und es kommen neue Funk-

tionen hinzu. think ING. wird persönlicher, noch bunter und spannen-

der. Wer dabei sein will, schaut regelmäßig vorbei und wird Teil der

think ING. Community.

www.think-ing.de/... impressum

Verantwortlicher Herausgeber:

Arbeitgeberverband Gesamtmetall

Wolfgang Gollub, Leiter Nachwuchssicherung/think ING. Voßstraße 1610117 BerlinTel. 030 551 50-0Fax 030 551 [email protected]

Konzept & Redaktion:think ING. Redaktionconcedra gmbhDirschauer Straße 1044789 BochumTel. 0234 51637-0Fax 0234 [email protected]

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Dirk Wagener, Daniela Thiel, Kathrin Simonis, Carsten Oberhagemann, Jutta Paaßen, Michael Bokelmann, Raphaela Spranz, Jennifer Kohel, Alexander Greif, Ellen Wennker, Katharina Schulte-Ontrop

Gestaltung:Melanie Gardemann; Matthias Meyer

Druck:color-offset-wälter GmbH & Co. KG, Dortmund

Auflage:30.000

Alle in der ALL ING. 2013 enthaltenen Inhalte und Informationen wurden sorgfältig auf Richtigkeit überprüft. Dennoch kann keine Garantie für die Angaben übernommen werden.

Die think ING. Filmformate geben konkrete Einblicke in Ingenieurberuf und -studium. Dafür ist das think ING. Filmteam in Unternehmen und Hochschulen mit der Kamera unterwegs.

Technisch-naturwissenschaftliche Berufe bieten tolle Karrierechancen für Frauen. GIRLS ING.

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Page 48: ALL ING. 2013

Foto: © cw-design / photocase.com

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© Arbeitgeberverband Gesamtmetall / think ING. 2013


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