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Alexa Mohl Der große...

Date post: 30-Sep-2018
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Junfermann Verlag Das NLP-Arbeitsbuch für Lernende und Anwender in 2 Teilbänden REIHE KOMMUNIKATION NLP Alexa Mohl Der große Zauberlehrling
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Das NLP-Arbeitsbuchfür Lernende und Anwender

in 2 Teilbänden

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Der großeZauberlehrling

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Alexa MohlDer große ZAUBERLEHRLING

Das NLP-Arbeitsbuch für Lernende und AnwenderTeilband I

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Alexa Mohl

Der großeZauberlehrling

Das NLP-Arbeitsbuchfür Lernende und Anwender

Teilband I

Junfermann Verlag • Paderborn2006

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Copyright © Junfermannsche Verlagsbuchhandlung, Paderborn 2006Covergestaltung/Reihenentwurf sowie © für Coverillustrationen: Christian Tschepp

Alle Rechte vorbehalten.Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb derengen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeiche-rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Satz: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn

Bibliographische Information der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detail-lierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

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Band I

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Erstes Kapitel: NLP und seine Wurzeln. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Erster Abschnitt: Richard Bandler und John Grinder

in der Schule der Magier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Zweiter Abschnitt: Theoretische Vorläufer des NLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Dritter Abschnitt: Was ist NLP?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

Zweites Kapitel: Beraterfähigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Erster Abschnitt: Wahrnehmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79Zweiter Abschnitt: Rapport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131Dritter Abschnitt: Fragetechnik – Das Metamodell der Sprache . . . . . . . . . . . 157Vierter Abschnitt: Reframing. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

Drittes Kapitel: NLP-Veränderungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217Erster Abschnitt: NLP als Veränderungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219Zweiter Abschnitt: Standardschritte der NLP-Veränderungsarbeit. . . . . . . . . . 237Dritter Abschnitt: Theorie und Praxis der NLP-Veränderungsarbeit . . . . . . . . 275

Viertes Kapitel: Ressourcenintegration. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279Erster Abschnitt: Ankern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281Zweiter Abschnitt: Ressourcenintegration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317Dritter Abschnitt: Formate der Ressourcenintegration. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335Vierter Abschnitt: Ressourcenintegration mit Bodenankern. . . . . . . . . . . . . . . 363

Fünftes Kapitel: Teilearbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377Erster Abschnitt: Was sind Teile? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379Zweiter Abschnitt: Die Durchführung von Teilearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . 403Dritter Abschnitt: Veränderungsarbeit mit mehreren Teilen . . . . . . . . . . . . . . 467

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499

Inhaltsübersicht

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Band IIEinleitung in den zweiten Band . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518

Sechstes Kapitel: Arbeiten mit Strategien und Modeling. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 519Erster Abschnitt: Was sind Strategien?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 521Zweiter Abschnitt: Strategien untersuchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 545Dritter Abschnitt: Arbeiten mit Strategien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 561

Siebtes Kapitel: Submodalitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 613Erster Abschnitt: Was sind Submodalitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615Zweiter Abschnitt: Formen der Veränderungsarbeit mit Submodalitäten. . . . . 627Dritter Abschnitt: Formate der Submodalitätenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 651

Achtes Kapitel: NLP-Konzepte und Systematisierungsversuche. . . . . . . . . . . . . . . . 729Erster Abschnitt: Timeline-Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 731Zweiter Abschnitt: Wahrnehmungspositionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 759Dritter Abschnitt: Neurologische Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 771Vierter Abschnitt: Systematisierungsversuche im NLP. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787

Neuntes Kapitel: Therapie in Trance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 799Erster Abschnitt: Was ist Trance? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 801Zweiter Abschnitt: Trance-Induktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 839Dritter Abschnitt: Arbeit mit Tranceprozessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 917

Verzeichnis der verwendeten Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 925

Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 929

Stichwortregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 933

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Band IVorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Erstes Kapitel: NLP und seine Wurzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Erster Abschnitt: Richard Bandler und John Grinder in der Schule der Magier . . . . . 19I. Gestalttherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

1. Vorgehensweisen der Gestaltarbeit • 2. Weitere Charakteristiken derGestaltarbeit im NLP

II. Virginia Satir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321. Virginia Satirs Muster therapeutischer Arbeit • 2. Satir-Musterin der NLP-Arbeit

III. Milton H. Erickson. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 401. Die Hypnotherapie Ericksons • 2. Hypnotische Muster Milton Ericksons

im NLP

Zweiter Abschnitt: Theoretische Vorläufer des NLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 491. Die kybernetische Revolution der Erkenntnis Mitte des20. Jahrhunderts • 2. Die biologische Erkenntnistheorie vonMaturana und Varela • 3. Vorläufer des radikalen Konstruktivismusvon den griechischen Skeptikern bis Kant • 4. Vaihinger und diePhilosophie des „Als-ob“ • 5. Gregory Bateson und die Palo-Alto-Schule •6. Alfred Korzybski und die Landkartenmetapher • 7. Der revolutionäreCharakter der biologischen Erkenntnistheorie

Dritter Abschnitt: Was ist NLP? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65I. Das Menschenbild des NLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

1. Wahrnehmung • 2. InformationsverarbeitungII. NLP als emanzipatorische Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Inhaltsverzeichnis

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Zweites Kapitel: Beraterfähigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

Erster Abschnitt: Wahrnehmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 791. Wahrnehmung innerer Zustände (die Physiologien). . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

Sinnlich konkrete Wahrnehmung • Feinabstimmung (Kalibrieren)2. Wahrnehmung von Repräsentationssystemen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

Prädikate • Augenmuster • Andere Zugangshinweise •Die Wahrnehmungstypen

3. Wahrnehmung von anderen Metaprogrammen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110Einige grundlegende Metaprogramme (Sorting Styles)

4. Wahrnehmung von Inkongruenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1215. Wahrnehmung von Satirkategorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

Der Beschwichtiger (Placeter) • Der Ankläger (Blamer) •Der Rationalisierer (Computer) • Der Ablenker (Distracter)

Zweiter Abschnitt: Rapport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1311. Rapport im Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332. Rapport in der Psychologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1353. Rapport im NLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1394. Spiegeln (Pacing) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

a. Nonverbales Pacing • b. Verbales Pacing •c. Pacing and Leading (Spiegeln und Führen)

Dritter Abschnitt: Fragetechnik – Das Metamodell der Sprache. . . . . . . . . . . . . . . . 1571. Der Aufbau der menschlichen Lebenswelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

Neurologische Einschränkungen • Sozialgenetische Einschränkungen •Individuelle Einschränkungen

2. Die Universalien menschlicher Modellbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160Generalisierung • Tilgung • Verzerrung

3. Die Struktur der Magie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1624. Das Metamodell der Sprache als Fragetechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1655. Vorläufer des Metamodells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

Regelgeleitetes Sprachverhalten • Drei Hauptkategorien6. Die Bedeutung des Metamodells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174

In die Welt des anderen einsteigen • Die Welt des anderen erweitern •Die Welt des anderen verändern • Lernen, sich selber zuzuhören •Frag nicht warum! • Kritische Einschätzungen • Selbsteinschätzungder Autoren • Metamodell und Rapport jenseits des Beratungsrahmens

7. Die Fragen des Metamodells im einzelnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180Tilgungen • Verallgemeinerungen • Verzerrungen

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Vierter Abschnitt: Reframing. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1951. Reframings in der Psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1982. Inhaltliches Reframing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

Vortrag von Reframings • Bedeutungsreframing • Kontextreframing3. Sleight of Mouth (SOM) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208

Überblick über die Sleight-of-Mouth-Muster

Drittes Kapitel: NLP-Veränderungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217

Erster Abschnitt: NLP als Veränderungsarbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2191. Ziele der NLP-Veränderungsarbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

Einsicht • Erweiterung der menschlichen Lebenswelt •Kuratives NLP • Generatives NLP • Modeling • NLP als Utopie

2. Die Form der NLP-Veränderungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2253. Die Vorgehensweise der NLP-Veränderungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2274. Prinzipien der NLP-Veränderungsarbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285. Anforderungen an den NLP-Berater. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234

Grundlegende Einstellung • Kommunikative Kompetenzen •Therapeutische Flexibilität • Umgang mit Widerstand • Schutz des Klienten

Zweiter Abschnitt: Standardschritte der NLP-Veränderungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . 2371. Problembestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241

Die VAKO-Hypnose2. Separator-State . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2433. Zielbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

Kriterien eines wohlgeformten Ziels • Zielkonkretisierung •VAKO-Hypnose • Metaziel • Zielmodeling • Rollenspiel

4. Ökologische Überprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2535. Ressourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2606. Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2657. Future-Pace . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2678. Vom Problem zum Ziel, Standardschritte der NLP-Veränderungsarbeit. . . 271

Dritter Abschnitt: Theorie und Praxis der NLP-Veränderungsarbeit . . . . . . . . . . . . . 275

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Viertes Kapitel: Ressourcenintegration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279

Erster Abschnitt: Ankern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2811. Die Geburtsstunde der Ankertechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2822. Ankern im NLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2853. Der Nutzen des Ankerns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2874. Neurophysiologie des Ankerns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2895. Die Praxis des Ankerns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

Moment of Excellence6. Weitere nützliche Ankerformate. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297

Anker entdecken und utilisieren nach Thies Stahl • Kinästhetische Selbstanker •Uptime-Anker • Downtime-Anker • Die Wirkung einer Droge ankern

7. Zwei Formen der Arbeit mit Ankern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306Anker verschmelzen nach Bandler und Grinder • Anker verketten

8. In die Vergangenheit zurückgehen mit Ankern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3109. Arbeiten mit Bodenankern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311

Circle of Excellence10. Verdeckt ankern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314

Zweiter Abschnitt: Ressourcenintegration. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3171. Changing History . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318

Die Schritte des Changing History • Zusätzliche Schritte beim Changing History2. Neurophysiologie der Ressourcenintegration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3243. Ressourcenintegration in anderen Psychotherapien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327

Ressourcenintegration im Psychodrama • Ressourcenintegration in derGestalttherapie • Ressourcenintegration in der Transaktionsanalyse •Ressourcenintegration in der Verhaltenstherapie • Ressourcenintegrationin der Psychoanalyse?

Dritter Abschnitt: Formate der Ressourcenintegration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3351. Changing History als Kette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3362. Phobietechnik mit Ressource . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339

Der Ablauf der Phobietechnik mit Ressource3. Reimprinting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345

Prägungserfahrungen • Der Ablauf des Reimprinting •Die Wirkung des Reimprint

4. Der Allergie-Prozeß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 354Der Ablauf des Allergie-Prozesses

5. Sich vor Lachen nicht halten können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3616. Groovy-Swish. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362

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Vierter Abschnitt: Ressourcenintegration mit Bodenankern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631. Anker „verketten“ mit Bodenankern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3632. Mentoren-Technik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3663. Glaubensveränderungsprozeß im Gehen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3684. NLP-Vorannahmen-Prozeß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3725. Walt-Disney-Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 375

Fünftes Kapitel: Teilearbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377

Erster Abschnitt: Was sind Teile? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3791. Die Teilevorstellung im NLP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3812. Teilevorstellungen in der Psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384

Sigmund Freud • Carl Gustav Jung • Eric Berne •Jakob L. Moreno • Fritz Perls • Virginia Satir

3. Neurophysiologie des Teile-Konzepts. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3944. Veränderungsarbeit nach dem Teile-Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399

Zweiter Abschnitt: Die Durchführung von Teilearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4031. Sixstep-Reframing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404

Die Vorbereitung eines Sixstep-Reframing • Der Prozeß •Der Prozeß im Zusammenhang

2. Sixstep-Reframing bei dissoziierten Zuständen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426Der Prozeß

3. Sixstep-Reframing in einer einfachen Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 431Der Prozeß

4. Umgang mit der Nörglerstimme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4365. Core-Transformation oder Identity-Process . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 438

Die Core-Zustände • Der Prozeß in seinen Schritten •Reimprinting der Zeitlinie der Eltern

6. Teile bauen (Aneignung neuer Fähigkeiten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461Der Ablauf der Vorgehensweise

7. Familienaufstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464

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Dritter Abschnitt: Veränderungsarbeit mit mehreren Teilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4671. Das Verhandlungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 468

Die Struktur • Beispiele • Der Ablauf des Verhandlungsmodells2. Das Verhandlungsmodell in einer einfachen Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 471

Darstellung der Problemstruktur • Vorbereitung •Induktion der Vereinbarung

3. Integration von Inkongruenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 474Die Phasen der Integration

4. Visual Squash nach C. und St. Andreas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486Der Ablauf des Visual Squash

5. Visual Squash nach Robert McDonald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489Besonderheiten

6. Visual Squash mit Glaubenssätzen nach Robert Dilts . . . . . . . . . . . . . . . . . 491Besonderheiten

7. Integration konfligierender Glaubenssätze nach Robert Dilts . . . . . . . . . . . 493Der Ablauf des Prozesses

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499

4

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A nfang der achtziger Jahre unterrichtete ich an verschiedenen Bildungsein-richtungen Soziologie und Psychologie und erlebte einige Male, daß meine

SchülerInnen sich so intensiv auf die von mir angebotenen Themen wie „Familie imsozialen Wandel“ oder „Formen der Liebe“ einließen, daß aktuelle Konflikte undschmerzhafte Erinnerungen auftauchten und ich nicht nur Fragen zu beantwortenhatte, sondern auch Menschen beistehen mußte, wieder zu sich selber und zur Ruhezu kommen. Dafür war ich aber an der Universität nicht ausgebildet worden, und des-halb tat ich mich um, irgendwie zu lernen, Menschen, die sich mir anvertrauten, auchin emotional kritischen Situationen zu unterstützen. Mit diesem Bedürfnis nach prak-tischen psychologischen Fähigkeiten war ich damals nicht allein. Wir waren 1985 eineGruppe von Dozenten in Hannover auf der Suche nach einer psychologischen Ausbil-dung. Und da wir auf „Theorien“ nicht festgelegt waren, engagierten wir den erstenLehrer, den ein Mitglied ausfindig gemacht hatte und der versprach, uns praktischeVorgehensweisen der Beratung und Unterstützung von Menschen in kritischen Si-tuationen zu vermitteln.

Es war Zufall, daß diese Ausbildung unter dem merkwürdigen Namen „Neurolingu-istisches Programmieren“ lief. Wir trafen uns ein ganzes Jahr lang an Wochenenden inwechselnden Räumlichkeiten. Unser Lehrer beschrieb uns die Struktur eines Pro-blems, demonstrierte eine dazu passende Vorgehensweise, beantwortete noch einigeFragen und schickte uns dann mit der Aufforderung „jetzt seid ihr dran“ in kleineGruppen. Ich begriff sehr schnell die Bedeutung der Sprache für diese Arbeit undschrieb mit, was ich aufgreifen konnte, manchmal nur halbe Sätze, die ich später ver-vollständigen würde. Peter Ernst konnte Trancen sprechen wie ein Gott, und ichwollte mir nichts entgehen lassen. Noch am selben Abend schrieb ich alles ins reine. Sokam meine erste Sammlung von „Formaten“ zustande. Auf dieser Grundlage übtenwir das Gelernte in der Zeit zwischen den NLP-Wochenenden. Und wir bedrängtenunseren Lehrer so lange, uns zu unterrichten, bis er sagte: „Ich kann euch nichts mehrbeibringen.“

Noch während der Ausbildung begann ich mit dem Gelernten zu arbeiten. Ich berietMenschen und ich gab meine Fähigkeiten in Seminaren weiter. Obwohl ich dabei an-fangs sehr vorsichtig und behutsam vorging, machte ich in der Beratung schon bei denersten Versuchen die mich völlig überraschende Erfahrung schneller, vollständigerund anhaltender Erfolge. Als ich dann kommunikative Lernziele des NLP und einfa-che Vorgehensweisen der Problemlösung in Managementseminare einbezog, hielt

Vorwort

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man mich zwar nicht für eine Zauberin, aber meine Lernziele wurden gerne angenom-men und auch umgesetzt. Aus den Unterlagen meiner NLP-Seminare entstandenmeine ersten NLP-Bücher, der „Zauberlehrling“ und der „Meisterschüler“. Und dannkamen immer mehr Anfragen, ob ich denn nicht selber Menschen in NLP ausbildenwollte.

Obwohl es so etwas nicht gibt, verleiten mich meine Erfahrungen zu dem Gedanken,daß nicht ich NLP, sondern daß NLP mich gewählt hatte und nie mehr losließ. In denneunziger Jahren las ich die Veröffentlichungen der Begründer und der ersten Gene-ration ihrer Schüler, lernte von anderen NLPlern, entwickelte meine eigene NLP-Practitioner-Ausbildung, absolvierte auch noch eine NLP-Trainer-Ausbildung, ar-beitete mich in erkenntnistheoretische Grundlagen des NLP und ethische Konse-quenzen ein, studierte die Geschichte der Psychologie und Grundkonzepte der Psy-chotherapie und entwickelte meine eigene NLP-Masterausbildung.

Ursprünglich hatte ich vor, ein den „Zauberlehrling“ und den „Meisterschüler“ fort-setzendes Buch zu verfassen, in dem ich die in der Masterausbildung zu vermittelndenThemen und Formate beschreiben wollte. Meine weitere Beschäftigung mit NLP inden neunziger Jahren hatte jedoch dazu geführt, daß sich die Gesamtheit dessen, wasich mir angeeignet und von anderen gelernt hatte, in einer weiterentwickelten syste-matischen Form in meiner Vorstellung gestaltete, so daß ich nicht einfach neue For-mate anschließen konnte. Eine neue Gesamtdarstellung war nötig geworden. Unddiese liegt hier vor.

Ich will damit nicht den Anspruch erheben, hier NLP in seiner endgültigen Form dar-gestellt zu haben. Ich habe mich darum bemüht, aber ich weiß, daß mir das nicht ge-lungen ist. Ich hätte gern im ersten Kapitel den Leser in ein Verständnis, was dennNLP ist, eingeführt. Aber ohne Informationen über die praktischen und theoretischenVorläufer schien mir das nicht sinnvoll. Deshalb findet der Leser zuerst die Beschrei-bung der Geschichte, wie die Begründer Richard Bandler und John Grinder das, wassie unter dem Namen NLP an ihre Schüler weiterreichten, zusammentrugen, bevorich eine allgemeine Darstellung versuche. Im ersten Kapitel ist auch die Beschäftigungmit den Vorläufern ausführlicher geraten als in einer historischen Darstellung ange-zeigt ist. Aber ich wollte meinen Lesern auch deren Bedeutung vorstellen, die über das,was ins NLP eingegangen ist, hinausgeht. Es gibt auch noch andere Schwierigkeitender Darstellung, daß beispielsweise die kommunikativen Kompetenzen in einem um-fangreichen zweiten Kapitel vermittelt werden, bevor ich im dritten Kapitel NLP all-gemein als Veränderungsarbeit darstelle und seine wesentlichen Schritte beschreibe.

Auch findet der Leser in diesem Buch nicht die Gesamtheit dessen, was unter dem Be-griff NLP in Seminaren und Ausbildungen vermittelt wird. Die Themen „Meta-phern“ und „Paararbeit“ fehlen. Folgende Überlegungen haben mich geleitet, sienicht aufzunehmen: Wie therapeutische und pädagogische Metaphern zu verfassensind, habe ich im „Metaphern-Lernbuch“ hinreichend beschrieben. Das Thema Paar-arbeit findet der Leser im „Meisterschüler“ in einer vorläufigen Form dargestellt, de-

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ren Weiterentwicklung in dem Buch „Konflikte lösen mit NLP“ von Friedrich Loh-mann ich nichts hinzuzufügen habe.

Auch auf eine weitere Formproblematik möchte ich an dieser Stelle hinweisen. Derderzeitige Stand meiner Bemühungen um eine Gesamtdarstellung des NLP hätte er-fordert, die NLP-Veränderungsarbeit mit der Darstellung des Kapitels über die Arbeitmit Strategien zu beginnen. Arbeit mit Strategien ist die Grundlage aller NLP-Verän-derungsarbeit. Meine Erfahrungen in der Ausbildung hielten mich jedoch davon ab.Nur unwillig lassen sich Lernende auf die Untersuchung einer Strategie, beispielswei-se der Analyse einer Entscheidungsstrategie ein. Und auch das Installieren einer Stra-tegie zu lernen, gehört nicht zu den beliebtesten Themen meiner Practitioner-Ausbil-dung. Meine Schüler spielen lieber mit Ankern, integrieren Ressourcen, führen einReframing durch oder experimentieren mit Submodalitäten. Somit habe ich, was dieDarstellung angeht, eine Form gewählt, die im wesentlichen dem derzeitigen Standentspricht, wie sich diese Disziplin in meinem Verständnis darstellt. Ich habe aberauch Vorlieben meiner Schüler berücksichtigt.

Und ich hatte bei der Abfassung des Textes Unterstützung, nicht nur in der Form, daßjede Erfahrung mit einem Klienten und jede Frage einer Seminarteilnehmerin michim Verständnis und im Umgang mit NLP-Arbeit weiterbrachte, auch Trainerkolle-gen haben mich durch kritische Diskussion und Textkorrekturen unterstützt. Ihnenund unter ihnen insbesondere Martin Haberzettl und Elisabeth Schulz möchte ichnicht vergessen, für ihre Mithilfe zu danken.

Wie das vorliegende Buch zu benutzen ist, möchte ich dem Interesse meiner Leserüberlassen. Sie können sich ein Gesamtverständnis dieser Disziplin, ihrer Wurzeln,ihres Wesens und ihrer praktischen Bedeutung erarbeiten. Sie können sich auf Ein-zelthemen konzentrieren, sich NLP als Kommunikationskunst aneignen oder be-stimmte Kategorien der Veränderungsarbeit studieren. Und Sie können dieses Buchals Nachschlagewerk für NLP-Formate benutzen. Richard Bandler und John Grinderhaben ihre Seminarteilnehmer und Leser gebeten, herauszufinden, ob ihr Angebot et-was nützt oder unnütz ist. Ich möchte mich dem anschließen. Wenn dieses Buch Ih-nen, dem Leser, nützlich ist, hat meine Arbeit sich gelohnt.

* * *

Noch ein Hinweis zu einigen Besonderheiten der Textgestaltung: Wenn es um erklä-rende Darstellungen oder Beschreibungen von allgemeinen Zusammenhängen geht,habe ich auch eine sachliche Form gewählt. Wenn ich dagegen Übungen beschreibe,spreche ich den Leser direkt und in der Sie-Form an. In den Format-Darstellungenfindet der Leser die Anweisungen jedoch in der Regel in der Du-Form, weil ich davonausgehe, daß er sich diese in der Kommunikation mit ihm vertrauten Personen aneig-net.

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NLP und seine Wurzeln

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S anta Cruz in Kalifornien, im Frühjahr 1972: Ein mit dem akademischen Lehr-betrieb unzufriedener Student der Philosophie und Mathematik und ein Do-

zent für Linguistik führen mit einer Gruppe von Studenten psychologische Experi-mente durch. Sie wollen herausfinden, was die Arbeit hervorragender Psychothera-peuten erfolgreich macht. Der Mathematikstudent heißt Richard Bandler, der Lin-guistikdozent John Grinder; und auch die meisten studentischen Teilnehmer an die-sen Experimenten werden sich später im Umfeld unserer Thematik einen Namen ma-chen. Die Ergebnisse ihrer Studien werden schnell bekannt, auch über die Grenzender Vereinigten Staaten hinaus. Sie bekommen ein Firmenzeichen: NeurolinguistischesProgrammieren, kurz NLP. Die Arbeit mit NLP verbreitet sich rasch in der ganzenWelt, nicht so schnell in der Psychotherapie und der Pädagogik, sehr schnell dagegenim Managementbereich.

Richard Bandler wurde 1950 im US-Bundesstaat New Jersey geboren und wuchsnach dem Umzug seiner Familie nach Kalifornien in einem ärmeren Stadtteil von SanJosé auf, wo er lernte, daß jederzeit alles mögliche passieren konnte. Diese Überzeu-gung nahm er auch auf den friedlichen Campus der Universität von Santa Cruz mit,wo er nach dem Zeugnis von Terrence McClendon „selten ohne sein Messer am Gür-tel anzutreffen“1 war. Aber die Erlebnisse auf den Straßen von San José waren nicht dieeinzigen prägenden Erfahrungen. Bandler wuchs auch in eine Zeit der Kulturrevolu-tion hinein, in der die Jugend in Europa und Amerika gegen die überkommenenLebensformen, die Leistungsgesellschaft, die materialistische Orientierung, den Rü-stungswettlauf und den Vietnamkrieg rebellierte. Mitte der sechziger Jahre entwickel-te sich vor allem an der amerikanischen Westküste eine Gegenkultur, die Flower-Po-wer-Bewegung der Hippies, die in Drogenerlebnissen, meditativen Praktiken undMusik-Festivals unter freiem Himmel ein neues Lebensgefühl von Liebe, Friedfertig-keit und Glück suchten und eine Überzeugung, die Welt verändern zu können, ver-mittelten. Richard Bandler „war eines der ,Blumenkinder‘“, so später die Familienthe-rapeutin Virginia Satir.

Schon während seines Besuchs der Freemont High School fiel Richard Bandler auf.Becky Spitzer, die Frau des Psychiaters und Präsidenten eines Verlagshauses, RobertSpitzer, stellte den Siebzehnjährigen ein, um ihrem Sohn das Schlagzeug-Spielen bei-

Erster Abschnitt:Richard Bandler und John Grinderin der Schule der Magier

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zubringen. Die Art und Weise, wie Bandler Musik lehrte und sich für philosophischeFragen interessierte, beeindruckte die Spitzers so nachhaltig, daß sie ihn mit vielfälti-gen Aufgaben förderten und ihn auch mit Verlagsarbeiten betrauten. Dazu gehörtenVideo- und Tonbandaufnahmen von Therapie-Workshops.

Nach Abschluß der Freemont High School ging Bandler zum Foothill College nachLos Altos. Auch hier machte er auf sich aufmerksam, nämlich durch seinen Protest ge-gen den akademischen Betrieb. Er war nicht dazu bereit, sich den akademischen Ri-tualen unterzuordnen, und trieb nach dem Bericht seines Mentors Spitzer einige sei-ner Professoren fast zur Verzweiflung. Nach zweijährigem Besuch dieses Colleges ginger an die University of California in Santa Cruz. Auf dem Campus lief er nachMcClendons Bericht gewöhnlich so herum, als ob er gerade von einer Straßenschlachtin den Seitengassen von San José zurückgekehrt war. Seine Haare waren lang und ertrug einen Spitzbart. Sein Studium begann Bandler mit Kursen in Philosophie, Ma-thematik und Computerwissenschaften, wendete sein Interesse jedoch sehr bald denVerhaltenswissenschaften und der Psychologie zu.

Während dieser Zeit wohnte er in der Nähe von Santa Cruz in einer Hütte auf demGrundstück seines Mentors Spitzer. Dieser plante Ende der sechziger Jahre, mehrereBücher des Gestaltpsychologen Fritz Perls in seinem Verlagshaus „Science & BehaviorBooks“ herauszugeben, ein Projekt, das jedoch durch den überraschenden Tod FritzPerls‘ 1970 in Frage gestellt wurde. Da Spitzer unter den Schülern von Perls nieman-den fand, der die Herausgabe des umfangreichen Materials unterstützen wollte,wandte er sich an Richard Bandler und gab ihm den Auftrag, Workshops von Perls, indenen dieser Gestalttherapie in Gruppen vorführte, auszuwählen und Transkripte an-zufertigen. Darstellungen der praktischen Gestaltarbeit sollten die theoretischen Ma-nuskripte von Perls ergänzen. Nach dem Bericht Spitzers2 arbeitete Bandler an dieserAufgabe wie besessen. Er verbrachte nicht nur ganze Tage damit, die Filme anzu-schauen und deren Texte genaustens zu protokollieren, er begann auch damit, Perls sointensiv zu kopieren, daß er dessen Sprache und Körpersprache übernahm. Spitzer be-richtet, Bandlers Modellierung von Perls sei so weit gegangen, daß er, Spitzer, Bandlermehrmals versehentlich mit „Fritz“ angesprochen habe.3 Die Resultate von BandlersArbeit gingen in eine Veröffentlichung ein, die unter dem Titel „The Gestalt Appro-ach & Eye Witness to Therapy“ 1973 in Palo Alto erschien und unter dem Titel„Grundlagen der Gestalt-Therapie. Einführung und Sitzungsprotokolle“ 1976 insDeutsche übersetzt wurde.4

Sowohl in das Denken wie auch in die praktische Arbeit von Fritz Perls sind vielfältigeund sehr unterschiedliche Elemente eingegangen. Die Theorie des später „Gestaltthe-rapie“ genannten tiefenpsychologischen Verfahrens vereinigt psychoanalytischeGrundannahmen, gestaltpsychologische Elemente und Grundpositionen des Exi-stenzialismus. Die Praxis der Gestalttherapie integriert u. a. Vorgehensweisen der Psy-choanalyse, Morenos Psychodrama, Körperarbeit und Elemente meditativer Arbeit.

Fritz Perls (1893–1970) war Arzt und zunächst klassischer Psychoanalytiker, der sichbereits in den zwanziger Jahren intensiv mit dem Gedankengut Sigmund Freuds und

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seiner Schüler auseinandersetzte und noch in Deutschland eine Lehranalyse absolvier-te. Mitte der zwanziger Jahre arbeitete Perls als Assistent bei dem NeurophysiologenKurt Goldstein in Frankfurt und nahm sowohl über Goldstein als auch über seine spä-tere Frau, Lore Posner, gestaltpsychologische Ansätze in sein Denken auf. Darüberhinaus erfuhr er in Frankfurt geistige Anstöße durch Vorlesungen und Werke derExistenz- und Religionsphilosophen Martin Buber, Paul Tillich, Max Scheler und an-dere. Nach seiner Emigration nach Südafrika 1933 gründete er dort ein psychoanaly-tisches Institut.

Die reservierte Aufnahme seines Referats über „Orale Widerstände“ beim Internatio-nalen Kongreß für Psychoanalyse 1936 in Marienbad und die ablehnende HaltungSigmund Freuds bei einem Besuch von Perls in Wien führten für Perls zu einer per-sönlichen Krise, die er durch eine kritische Abwendung von der „reinen Lehre“ Freudsüberwand und dies in der Entfaltung eines eigenen theoretischen Ansatzes dokumen-tierte. Anfang der 40er Jahre brachte er zusammen mit seiner Frau Lore sein erstesBuch „Das Ich, der Hunger und die Aggression“5 heraus. Mitte der 40er emigrierte erin die USA, wo er zunächst weiterhin als Psychoanalytiker arbeitete und durch Kon-takte mit Moreno Elemente des Psychodrama in seine Arbeit aufnahm. Ende der 40erJahre arbeitete er zusammen mit seiner Frau und zwei anderen Psychologen, RalphHefferline und Paul Goodman, seine Gestalttherapie endgültig aus. Veröffentlichtwurden diese Bemühungen 1951 in dem Buch „Gestalttherapy, Excitement andGrowth in the Human Personality“. Die deutsche Übersetzung erschien 1979 in zweiBänden unter den Titeln „Gestalttherapie, Lebensfreude und Persönlichkeitsentfal-tung“ und „Gestalttherapie, Wiederbelebung des Selbst“.6

Danach begann für Perls nach dem Zeugnis von Lotte Hartmann-Kottek-Schroeder7

eine Phase unstetigen Lebens. Perls wechselte häufig die Orte seiner Praxis. Er machteweniger Einzeltherapie, leitete immer mehr Seminare und Workshops und gründetein mehreren großen Städten der USA Institute für Gestalttherapie. Eine immer gerin-gere Anpassungsbereitschaft und u.a. auch Drogenerfahrungen und paranoide Reak-tionen8 führten dazu, daß er in der Zunft weithin als schillernde Persönlichkeit odergenialer Außenseiter wahrgenommen wurde. 1960 begann er eine Weltreise, die ihnzuerst nach Japan führt, wo er Praktiken der Zen-Meditation kennenlernte, und wei-ter nach Israel, wo eine Kibbuzerfahrung seine Lebensfreude und künstlerische Identi-tät wieder erweckte. In die USA zurückgekehrt, wurde er Mitglied einer Lebensge-meinschaft, die sich in „Hot Springs“ in Kalifornien als „Esalen-Institut“ zusammen-gefunden hatte und von dem eine „Human Potential Movement“ genannte Bewe-gung ausging. 1969 gründete Perls das „Gestaltkibbuz“ am Lake Cowichan. Er starb1970 auf einer Vortragsreise.

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Obwohl Gestalttherapie genannt, ist die Arbeit von Fritz Perls nicht als praktischeUmsetzung der Gestaltpsychologie zu verstehen. Nach eigenen Angaben hätte er sieauch „Konzentrationstherapie“ oder „Existenzpsychotherapie“ nennen können.9

Perls theoretische Vorstellungen gehen von der Tatsache aus, daß das einzelne Indivi-duum sich auf seine Umwelt beziehen muß, um sein Leben aufrechtzuerhalten. Wäh-rend Wissenschaften wie Anatomie und Physiologie die Prozesse im Individuum er-forschen und andere wie Physik, Geographie und Soziologie die Vorgänge in der Um-welt untersuchen, muß sich seiner Meinung nach die Psychologie damit beschäftigen,was an der „Kontaktgrenze“ zwischen dem Individuum und seiner Umwelt geschieht.Hier finden seiner Meinung nach die psychischen Ereignisse statt. Unsere Gedanken,Gefühle und unser Verhalten sind nach Perls die Art und Weise, wie wir die Ereignissean dieser Grenze erleben und verarbeiten.

An der Kontaktgrenze treten Individuum und Umwelt zueinander in Beziehung. DasIndividuum hat Bedürfnisse, beispielsweise Hunger oder ein sexuelles Verlangen. Inder Umwelt befinden sich die Objekte, mit deren Hilfe diese Bedürfnisse befriedigtwerden können. Die Prozesse, durch die das Individuum sich mit der Umwelt ausein-andersetzt, nennt Perls „Selbstregulierung“. Und diesen systemischen Prozeß charak-terisiert er als Homöostase, als Fließgleichgewicht, und zwar beschreibt er ihn mit ge-staltpsychologischen Begriffen: Auftauchende Bedürfnisse, beispielsweise Hunger,führen beim Individuum zu einem inneren Ungleichgewicht. Diese Gleichgewichts-störung im Individuum führt dazu, daß innerhalb einer vielgestaltigen Umwelt fürdieses Individuum ganz besondere Elemente (beispielsweise das Buffet auf einer Par-ty) in den Vordergrund der Wahrnehmung treten, „zur Figur werden“ und positiv be-setzt werden, während andere Elemente im Hintergrund bleiben. Auf diese zur Figurgewordenen Objekte seines Verlangens bewegt sich das Individuum zielsicher zu undgeht so mit diesen um, daß das innere Gleichgewicht wiederhergestellt wird. Damit istder Prozeß der Selbstregulierung zu Ende. Bedürfnis (inneres Ungleichgewicht),Orientierung auf das Objekt der Begierde (Auftauchen der Figur und deren positiveBesetzung) und Ergreifen des Objekts sind die ersten Phasen des Kontaktzyklus. Dernachfolgende angemessene Umgang mit dem Objekt führt dann zum Verschwindensowohl der Figur als auch des Bedürfnisses. Das innere Gleichgewicht ist wieder her-gestellt. Das heißt für Perls: „Die Gestalt ist geschlossen.“ Das Individuum kann sichzurückziehen und zu etwas anderem übergehen. Wenn es mehrere Bedürfnisse gibt,handelt das Individuum nach dem Prinzip: das Wichtigste zuerst.

Das gleiche gilt für den Kontaktzyklus, der durch einen besonderen Umweltreiz her-vorgerufen wird. Dabei kann das Objekt in der Umwelt, das den Reiz ausgelöst hatund dadurch für die Wahrnehmung zur Figur wird, auch negativ besetzt werden, wasdurch ganz andere Formen des Umgangs mit ihm, beispielsweise Zurückweisung,Vernichtung oder Rückzug, zu einem befriedigenden Abschluß gebracht wird. In der

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I. Gestalttherapie

Nach Perls mußsich die Psycholo-gie damit beschäf-tigen, was an der„Kontaktgrenze“

zwischen demIndividuum undseiner Umwelt

geschieht.

Den Prozeß, durchden das Individuum

sich mit der Um-welt auseinander-setzt, nennt Perls

„Selbstregulie-rung“: Bedürfnisseerzeugen ein inne-

res Ungleichge-wicht, das die

Wahrnehmung in-nerhalb einer viel-

gestaltigen Umweltauf ganz besonde-re Elemente lenkt,die positiv besetzt

und „zur Figur wer-den“, während an-dere Elemente imHintergrund blei-

ben. Mit diesen zurFigur gewordenen

Objekten seinesVerlangens geht

das Individuumdann praktisch soum, daß das inne-

re Gleichgewichtwiederhergestellt

wird.

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Auseinandersetzung zwischen Individuum und Umwelt wird nicht nur das Leben desIndividuums aufrechterhalten. An der Kontaktgrenze findet auch individuellesWachstum statt und das, was Perls „Reifung“ nennt.

Psychische Gesundheit begreift Perls als die Fähigkeit, Gestaltbildungsprozesse ange-messen zu durchlaufen und abzuschließen. Neurosen dagegen sind dadurch gekenn-zeichnet, daß das Individuum zu solchen Gestaltbildungsprozessen nicht mehr in derLage ist. Im Leben solcher Menschen gibt es viele sogenannte „unerledigte Situatio-nen“, in denen die Gestalt nicht „geschlossen“ werden konnte. Ein einfaches Beispielfür eine solche unabgeschlossene Situation ist ein nicht zu Ende ausgetragener Streit,der in einem der Beteiligten einen heftigen Zorn hervorgerufen hat. Dieser Zorn wirdnicht von selbst vergehen, sondern in dem Betreffenden weiter brodeln und weiteresVerhalten beeinflussen. Solche „unerledigten Geschäfte“ blockieren nach Perls dennormalen Fluß des Lebens.

Es gibt nach Perls vier typische Störungen an der Kontaktgrenze zwischen Individu-um und Umwelt, die seiner Auffassung nach normale Gestaltbildungsprozesse behin-dern und damit der Ausbildung von Neurosen zugrunde liegen. Es geht bei diesenStörungen nach Perls um „Konfusionen zwischen dem Selbst und dem andern“, diedurch Abweichungen von der richtigen Balance zwischen Individuum und Umwelthervorgerufen werden. Die Grenze kann zu weit in das Individuum hineinverlegtsein, sie kann zu weit in die Umwelt verlegt sein, die Grenze kann zu schwach oderüberhaupt nicht ausgebildet sein und sie kann so stark sein, daß wichtige umweltbe-zogene Aktivitäten des Individuums sie nicht überschreiten, sondern an ihr auf dasIndividuum zurückgelenkt werden. Perls zieht zur Darstellung dieses Ungleichge-wichts zwischen Individuum und Umwelt vier der klassischen Abwehrmechanismender Psychoanalyse heran: Introjektion, Projektion, Konfluenz und Retroflektion.Wenn diese Abwehrprozesse im Leben eines Menschen ein bestimmtes Ausmaßüberschreiten, werden sie zur Grundlage der Ausbildung von Neurosen.

Introjektion bezeichnet psychoanalytisch die Aufnahme äußerer Objekte (beispiels-weise elterliche Normen, Regeln oder Einstellungen) durch das Individuum und de-ren Verinnerlichung. Wenn Perls von Introjektion spricht, meint er jedoch nicht dienormale Aneignung von solchen „Umweltobjekten“ durch das Individuum im nor-malen Kontaktzyklus. Dafür hat Perls den Begriff Assimilation reserviert. In Analogiezum physischen Prozeß begreift Perls unter Assimilation das Ergreifen, Kauen undVerdauen, also völlige Zerstören äußerer Objekte und den Einbau von deren Elemen-ten in das eigene System. Nur durch Assimilation wird ein Umweltobjekt wirklichangeeignet. Dagegen bedeutet Introjektion für Perls, daß das Individuum Umwelt-objekte, Normen, Regeln, Einstellungen, Denk- und Verhaltensweisen schluckt,ohne sie zu zerkauen und zu verdauen. Introjekte sind bei Perls unverdaute psychi-sche Fremdkörper im eigenen System. Der Introjektor handelt nicht aus seinemSelbst heraus. Man könnte sagen: „Der Introjektor tut, was andere von ihm erwartenkönnten.“10 Introjektion äußert sich in dem Gebrauch des Pronomens ,ich‘, wenn inWahrheit ,sie‘ (die anderen) gemeint ist.11 Je mehr Introjekte ein Individuum sich

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Psychische Ge-sundheit begreiftPerls als die Fä-higkeit, Gestaltbil-dungsprozesseangemessen zudurchlaufen undabzuschließen.Neurosen sinddadurch gekenn-zeichnet, daßsolche Gestaltbil-dungsprozessenicht abgeschlos-sen werden kön-nen und als „uner-ledigte Situatio-nen“ den normalenFluß des Lebensblockieren.

Es gibt nach Perlsvier typische Stö-rungen an derKontaktgrenzezwischen Individu-um und Umwelt,denen die Abwehr-prozesse Introjekti-on, Projektion,Konfluenz und Re-troflektion zugrun-deliegen.

Bei der Introjektionnimmt ein Individu-um psychischeObjekte wie elter-liche Normen, Re-geln oder Einstel-lungen auf, ohnesie sich wirklichanzueignen. Siebleiben „unverdau-te psychischeFremdkörper“.

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einverleibt, desto weniger Raum bleibt ihm für den Aufbau und den Ausdruck seinerselbst. Und wenn es einander widersprechende Introjekte schluckt, verwandelt es dieeigene Persönlichkeit in ein Schlachtfeld einander widerstreitender Impulse. Gestalt-therapie ist im wesentlichen eine Vorgehensweise, bei der „pathogene Introjekte“ ver-gegenwärtigt und bearbeitet werden.

Projektion, die zweite Störung an der Kontaktgrenze zwischen Individuum und Um-welt, ist psychoanalytisch gesprochen der Prozeß, in dem etwas, was dem eigenen See-lenleben angehört, nach außen verlagert wird. Anderen wird dabei etwas unterstellt,wofür das Individuum selbst verantwortlich ist. In dieser Bedeutung wird Projektionauch von Perls verstanden: Eine beispielsweise sexuell gehemmte Frau beklagt sichüber unsittliches Verhalten anderer und eine kalte, verschlossene und hochmütigePerson kritisiert die Unfreundlichkeit anderer Menschen.12 Man könnte sagen: „DerProjektor tut anderen das an, was er ihnen vorwirft.“13 Mit Hilfe des Projektionsme-chanismus werden nicht nur anstößige eigene Impulse, sondern ganze Persönlich-keitsanteile, in denen solche Impulse entstehen, bei sich selber verleugnet und in dieAußenwelt verschoben. So ist beispielsweise die Paranoia ein Krankheitsbild, dasdurch ein hochorganisiertes System von Selbsttäuschung und Projektion gekenn-zeichnet ist. Projektion äußert sich in dem Gebrauch des Pronomens ,es‘ oder ,sie‘ (dieanderen), wenn in Wahrheit ,ich‘ gemeint ist.14

Die dritte Störung an der Kontaktgrenze zwischen Individuum und Umwelt nenntPerls Konfluenz. In der Psychoanalyse entspricht dem die Symbiose. Bei Konfluenzgibt es überhaupt keine Grenze zwischen Individuum und Umwelt. Das Individuumunterscheidet nicht zwischen sich selbst und seiner Umwelt. Es weigert sich, Differen-zen zwischen sich und anderen Menschen anzuerkennen, wie beispielsweise Eltern,die ihre Kinder nur als Fortsetzung ihrer selbst betrachten können, oder Menschen,die von anderen ein Übermaß an Übereinstimmung verlangen nach dem Motto:„Und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein!“ Konflu-enz äußert sich in dem Gebrauch des Pronomens ,wir‘, wenn die wirkliche Bedeutungunklar bleibt.15 Der pathologisch Konfluente weiß nach Perls nicht, wer wem wastut.16

Weiter: Retroflexion ist Perls‘ Begriff für den Abwehrmechanismus, den Anna Freud„Wendung gegen die eigene Person“ genannt hat. Wenn ein Individuum an der Kon-taktgrenze zwischen sich und seiner Umwelt diesen Abwehrmechanismus benutzt,behandelt es sich selber so, wie es eigentlich gerne andere behandeln würde. Beispieldafür ist eine durch äußere Umstände oder andere Menschen frustrierte Person, dieihre Aggression dadurch bewältigt, daß sie sich selber die Haare rauft. Damit spaltetsie nach Perls ihre eigene Persönlichkeit in Täter und Opfer auf. Retroflektion äußertsich in dem Gebrauch des Reflexivums ,mich‘.17 Ich schäme „mich“, oder ich fühle„mich“ schuldig. Man könnte sagen: „Der Retroflektor tut sich selbst das an, was eram liebsten den anderen antäte.“18

Folglich ist der Neurotiker nach Perls ein Individuum im Zustand der Verwirrung,ein Individuum, das nicht unterscheiden kann zwischen dem eigenen Bereich und

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Bei der Projektionwird einer anderenPerson etwas un-terstellt, was demeigenen Seelen-leben angehört.

Bei Konfluenz gibtes überhaupt keine

Grenze zwischenIndividuum und

Umwelt. Das Indi-viduum unterschei-det nicht zwischen

sich selbst undseiner Umwelt.

Bei der Retrofle-xion wendet einIndividuum eineReaktion gegen

die eigene Person.Es behandelt sichselber so, wie eseigentlich gerne

andere behandelnwürde.

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dem, was zur äußeren Umwelt und zu den anderen Menschen gehört. Er kann seineeigenen Bedürfnisse nicht mehr ausmachen und/oder seine Umwelt nicht mehr fürihre Erfüllung gebrauchen.19 Er hat damit seine Fähigkeit verloren, angemessene Ge-staltbildungsprozesse zu durchlaufen und abzuschließen. Eine der Charakteristikendes Neurotikers nach Perls ist, daß er weder gute Kontakte zustande bringt noch sei-nen Rückzug organisieren kann.20

Gestalttherapie hat deshalb Perls zufolge die Aufgabe, den Neurotiker wieder zur Un-terscheidung zu befähigen. Er muß dahin kommen, die richtige Grenze zwischen sichund seiner Umwelt zu ziehen und die richtige Balance zu finden.21 Er muß lernen,seine Kontakte zur Umwelt im Sinne der Selbstregulierung zu gestalten und zum Ab-schluß zu bringen. Und er muß fähig werden, „so lange in einer Situation zu verhar-ren, bis er die Gestalt schließen und zu anderen Geschäften übergehen kann.“22 „Dasnämlich ist das Grundkonzept der Gestalttherapie: Der Patient wiederholt zwanghaftim täglichen Leben alles, was er nicht zu einem befriedigenden Abschluß bringenkann. Diese Wiederholungen sind sein unerledigtes Geschäft.“23 In der Gestaltthera-pie geht es insbesondere um die Aufdeckung und Vergegenwärtigung wichtiger un-bewältigter, das heißt für Perls unabgeschlossener Situationen im Leben von Men-schen. „Er muß sie wiedererleben. Er muß hindurchgehen und die blockierenden Ge-fühle assimilieren.“24 Das Resultat einer solchen therapeutischen Arbeit bezeichnetPerls als „die Wiederherstellung des Ich durch die Integration der abgespaltenen Teileder Persönlichkeit“.25

Gestalttherapie ist aber nicht nur Therapie. Gestalttherapie arbeitet nicht nur mitMenschen, die an „Neurosen“ leiden, um sie zu heilen. Gestaltarbeit ist auch fürMenschen gedacht, die sich selbst weiterentwickeln und ihre Persönlichkeit immermehr integrieren wollen und eine größere Wahl- und Aktionsfreiheit anstreben.26

Die Aufgabe des Gestalttherapeuten ist es, einem jeden die Entwicklung zu erleich-tern, die ihn befähigen wird, für ihn bedeutungsvolle Ziele zu finden und auf sie alsreifer Mensch hinzuarbeiten.27 Hier wird der Einfluß der Existenzphilosophie inPerls Arbeit deutlich und seine Zugehörigkeit zur Humanistischen Psychologie. Wieder Existenzialismus begreift er den Menschen als ein selbständiges, selbstverantwort-liches und aktives Individuum, das danach strebt, seine vorhandenen Anlagen zu ent-wickeln und sich dabei an kulturellen Werten auszurichten.

1. Vorgehensweisen der Gestaltarbeit

Es gibt mehrere typische Gestaltarbeiten oder auch Gestalttechniken, die für NLPoder seine Entwicklung von Bedeutung sind. Dazu gehören die Awareness-Übung,eine Bewußtseins-Technik, das psychodramatische Arbeiten mit dem sogenannten„leeren Stuhl“ und eine Vorgehensweise, bei der Situationen im Leben eines Men-schen aufgesucht, vergegenwärtigt und bearbeitet werden, in denen sich unge-wünschte Muster (pathogene Introjekte) gebildet haben.

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In der Gestaltthe-rapie geht es umdie Aufdeckungund Vergegenwär-tigung wichtigerunabgeschlosse-ner Situationen imLeben eines Men-schen. Dabei lerntdas Individuum,die richtige Grenzezwischen sich undseiner Umwelt zuziehen und dierichtige Balance zufinden. Ziel derGestalttherapie ist,die Kontakte desIndividuums zurUmwelt im Sinneder Selbstregulie-rung zu gestaltenund zum Abschlußzu bringen.

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Die Awareness-ÜbungDie Awareness-Übung zielt darauf, mit der Aufmerksamkeit ganz und gar in der Ge-genwart, im Hier und Jetzt zu sein. Der Übende in den Gestaltseminaren setzt sichdazu auf den sogenannten „heißen Stuhl“ und bekommt die Aufgabe, alle Aussagenmit dem Satz „Jetzt bin ich mir bewußt ...“ zu beginnen.28 Der Betreffende soll sichdabei seiner Körperempfindungen, seines Atems, seiner Gesten, der Spannung seinerMuskeln etc., seiner Emotionen, seiner Wahrnehmungen, seiner Gedanken, demKlang seiner Stimme etc. bewußt werden und das laut aussprechen. Der Therapeutachtet dabei auf die Körpersprache des Klienten, um ihn zu unterstützen, seine Be-wußtheit zu steigern.

Von der Awareness-Übung verspricht sich Perls nicht nur eine therapeutische Wir-kung für „Neurotiker“. Sie ist auch für „ganz normale“ Menschen nützlich. Dennnach Perls‘ Verständnis leben nicht nur Neurotiker, sondern auch normale Menschenin hohem Grade nicht in der Gegenwart, sondern in der Vergangenheit oder in derZukunft. Sie sind überwiegend damit beschäftigt, darüber nachzudenken, was gesternschief gelaufen ist, oder auszuphantasieren, was morgen passieren könnte. Nach Perls‘Auffassung können Menschen aber kein kreatives Leben führen, wenn sie nicht in derGegenwart leben. Die Bewußtseinstechnik führt seiner Meinung nach dazu, den po-tentiellen Handlungsbereich von Menschen zu steigern und eine breitere Orientie-rung und größere Wahl- und Aktionsfreiheit zu ermöglichen.29 Für sogenannte„Neurotiker“ ist die Übung von Bewußtheit ganz besonders wichtig, weil diese überwenig Selbstgefühl verfügen und sich auch nur schwer in der Umwelt orientieren kön-nen, weil „unerledigte Geschäfte“ sie blockieren. In dieser Übung können sie erfahren,auf welche Weise sie sich selbst daran hindern, im Hier und Jetzt zu sein, und anfan-gen, das eigene Selbst zu erleben.30 Perls ist überzeugt, daß die Bewußtseinstechnikwirklich therapeutische Resultate erzielen kann.31

Die Technik des „leeren Stuhls“Über die Grenzen von Psychologie und Psychotherapie hinaus bekannt geworden istPerls‘ Arbeit mit dem berühmten „leeren Stuhl“. Dieses psychodramatische Elementdes therapeutischen Arbeitens hat Perls zwar von Moreno, dem Begründer des Psy-chodramas, übernommen, aber Perls selber war bereits vorher vom Rollenspiel des ex-pressionistischen Theaters beeinflußt und liebte das Experimentieren als Verfahrentherapeutischen Handelns. Mit Hilfe dieses berühmten leeren Stuhls können unter-schiedliche und in der Regel konflikthafte Persönlichkeitsanteile erfahren, ausgespieltund integriert werden.

Wenn beispielsweise ein Klient während einer Awareness-Übung auf dem heißenStuhl eine Äußerung macht wie: „Ich bin mir bewußt, daß ich mich besser konzentrie-ren sollte“, wird der leere Stuhl eingeführt, und er bekommt den Auftrag, diese Aussa-ge als direkte Rede dem auf dem leeren Stuhl vorgestellten eigenen Selbst zu sagen:„Du sollst dich besser konzentrieren!“ und als Personifizierung des „Topdog“ genann-ten befehlenden Persönlichkeitsanteils diese Rolle vollständig auszuspielen. Danach

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Bei der Aware-ness-Übung lerntder Übende, mit

der Aufmerksam-keit ganz und gar

in der Gegenwart,im Hier und Jetzt,

zu sein.

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werden die „Rollen“ getauscht. Der Klient setzt sich auf den leeren Stuhl, erfährt sichals „Underdog“ und agiert nun diese Rolle aus. Diese Auseinandersetzung zwischenden beiden verschiedenen Persönlichkeitsanteilen wird so lange fortgeführt, bis es zueiner Auflösung des inneren Konflikts kommt.

Dramatisch werden in der Gestalttherapie in der Regel auch problematisch verarbei-tete Erfahrungen aus der Vergangenheit bearbeitet. Patienten werden aufgefordert,ihre unabgeschlossenen Situationen noch einmal im Hier und Jetzt zu erleben undauszuspielen, und zwar so lange und so, daß sie abgeschlossen werden können. DerPatient wird durch die Therapie dazu befähigt, solche Situationen „in der Gegenwart(zu) schließen“.32

2. Weitere Charakteristiken der Gestaltarbeit im NLP

Es gibt noch viele interessante Auffassungen und Vorgehensweisen, die Bandler inder Gestaltarbeit vorgefunden hat, die aber im NLP nicht explizit auftauchen. Beimeiner eigenen Beschäftigung mit Perls‘ Therapie-Elementen sind mir jedoch weite-re Charakteristika des NLP aufgefallen, von denen ich glaube, daß Bandler sie in derArbeit von Perls kennengelernt hat.

Dazu gehören zu allererst Polemiken gegen die Psychoanalyse Sigmund Freuds, vorallem die Ablehnung der therapeutischen Arbeit als Vergangenheitsbewältigung undder Nachdruck, der auf die Arbeit an „aktuellen“ Mustern gelegt wird. Die folgendenWorte stammen von Perls, der sich gegen Therapie als „Erinnerung und Neuinter-pretation der vergangenen Ereignisse“33 wendet. Psychotherapie ist ihm zufolge „kei-ne Exhumierung der Vergangenheit ..., sondern eine Erfahrung des Lebens in der Ge-genwart“.34 Und bei Perls kann man nachlesen, daß er „eine an der Vergangenheitorientierte Therapie für unwirksam“ hielt.35 Bei Bandler und Grinder hört sich das soan: „Wenn ihr glaubt, daß der wichtigste Aspekt der Veränderung das Verständnisder Ursprünge des Problems und das Aufdecken der tieferen, jeweils darunterliegen-den Bedeutungen ist ..., dann werdet ihr wahrscheinlich Jahre brauchen, um Men-schen zu verändern.“36 NLP arbeitet an aktuellen Mustern.

Eine weitere typische Parallele zwischen Gestaltarbeit und NLP besteht meines Er-achtens in der Bedeutung der Frage nach dem „Wie“ anstelle der Frage nach dem„Warum“.37 In der Gestaltarbeit wie im NLP geht es nicht um Inhalte, sondern umStrukturen (Formen) und Prozesse. Die folgenden Aussagen stammen von Perls:„Wir werden ... nicht auf das Material, sondern auf den Prozeß schauen.“38 „Was inder Therapie angepackt werden muß, ist nicht das wegzensierte Material, sondern dasZensieren selber als eine Form der Selbstblockierung.“39 „Wenn wir unsere Zeit da-mit vergeuden, nach Ursachen zu suchen anstatt nach Strukturen, können wir ebenso-gut jeden Gedanken an Therapie aufgeben und uns der Gruppe klagender Großmütterzugesellen ...“40 Das ist auch eine Grundüberzeugung im NLP: „Die Art der Probleme,die Menschen haben, hat gewöhnlich nichts mit den Inhalten zu tun; sie haben etwaszu tun mit der Struktur, mit der Form, wie sie ihre Erfahrung organisieren.“41

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Mit der Technikdes leeren Stuhlskönnen unter-schiedliche und inder Regel konflikt-hafte Persönlich-keitsanteile erfah-ren, ausgespieltund integriertwerden.

Die Konzentrationder therapeuti-schen Arbeit auf„aktuelle Muster“dürfte Bandler zu-erst bei Perls ken-nengelernt haben.

Wie Perls fragtNLP nicht nachden „Inhalten“,sondern nachdem „Prozeß“ ...

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Und: Sowohl bei Perls wie auch bei Bandler finden wir als typisches Charakteristikumdas Achten auf Nonverbales. Wahrnehmung von körpersprachlichen Signalen undphysiologischen Merkmalen lernt Bandler nicht erst beim Studium von Satir undErickson kennen, sondern bereits in der Arbeit von Perls. Schon Perls geht davon aus,„daß der Therapeut sensibel sein muß für die Oberfläche, die der Patient bietet, so daßdie umfassendere Bewußtheit des Therapeuten zum Mittel werden kann, durch dasder Patient fähig wird, seine eigene zu steigern.“42 „Wir hören die Blockierung einesSatzes, oder wir bemerken, daß der Patient den Atem anhält, oder wir sehen, daß er eineFaust macht, als wolle er jemanden schlagen, oder daß er die Beine schwingt, als wolleer treten, oder wir beobachten, wie er den Kontakt mit dem Therapeuten blockiert,indem er wegsieht.“43 „... eine Verwirrung, ein Zögern, ein Zusammenziehen derAugenbrauen, ein Schulterzucken, ...“44 „... der wache Therapeut kann haufenweiseMaterial direkt vor seiner Nase finden; er braucht bloß hinzuschauen. Leider ist dasnicht so einfach, denn um zu sehen und entdecken zu können, muß der Therapeutganz leer und vorurteilsfrei sein.“45 Die primäre Verantwortung des Therapeuten be-steht darin, kein Wort und kein Verhalten, das das Selbst nicht repräsentiert, das alsoden Mangel des Patienten an Selbstverantwortung anzeigt, unbeachtet durchzulassen.Bei Bandler und Grinder kann man zu diesem Thema folgendes lesen: „Wenn ihr eineBehauptung aufstellt oder einer Person eine Frage stellt, wird sie euch immer die Ant-wort nonverbal geben, ganz gleich ob sie bewußt sagen kann, was es ist oder nicht.Voraussetzung dafür ist, daß ihr eure sensorischen Kanäle klärt und auf sensorischeErfahrung achtet.“46

Auch das, was später als VAKOG-Hypnose ins NLP eingeht, scheint Bandler zuerstbei Perls kennengelernt zu haben, nämlich die „sensorisch erfahrene Wiederholung“,die Perls selber übernommen und weitergegeben hat. Diese Methode besteht darin,den Patienten aufzufordern, die visuell aktualisierte Situation nach und nach mit im-mer mehr Einzelheiten aufzufüllen. „Das bedeutet ein Wiedererleben in der Phanta-sie.“47

Darüber hinaus taucht auch der Begriff der „Wahlmöglichkeiten“ schon in Textenvon Perls auf. Auch bei ihm geht es in der Gestaltarbeit um die Schaffung von mehrWahlmöglichkeiten48 und „eine größere Wahl- und Aktionsfreiheit ...“49 Und auchdas, was Bandler und Grinder später als generatives NLP bezeichnen, dessen Ziel nichtin der Heilung von Problemen, sondern in der Weiterentwicklung menschlicher Po-tentiale besteht, formuliert schon Perls: „Seine (des Therapeuten) Aufgabe ist es, ei-nem jeden die Entwicklung zu erleichtern, die ihn befähigen wird, für ihn bedeu-tungsvolle Ziele zu finden und auf sie als reifer Mensch hinzuarbeiten.“50

So „besessen“, wie Bandler Videos von Fritz Perls studierte, so unzufrieden war er mitder an der Universität vorherrschenden akademischen Lehre. In einem Psychologie-kurs mit dem Titel „Interpretation von Krankenakten“ stand er nach dem Bericht vonMcClendon eines Nachmittags auf und forderte mehr Praxisrelevanz: „Sie sollten et-was für Menschen Praktischeres lehren, wie beispielsweise Gestalttherapie.“51 Es gababer an der Universität von Santa Cruz keinen akademischen Lehrer, der einen Kurs

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Die Wahrnehmungvon körpersprach-

lichen Signalenund physiologi-

schen Merkmalenlernte Bandler be-reits in der Arbeit

von Perls kennen.

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in Gestaltarbeit hätte anbieten können. Die behavioristische Psychologie, diemenschliches Verhalten nach naturwissenschaftlichen Reiz-Reaktions-Prinzipienuntersuchte und Gesetzmäßigkeiten des Lernens erforschte, dominierte damals denLehrbetrieb. Darüber hinaus gab es Gruppen, die erlebnisorientiert arbeiteten, diesjedoch eher gruppendynamisch und nach dem Ansatz von Carl Rogers, der keine ak-tive Veränderungsarbeit entwickelt hatte. Bandler war demgegenüber an der thera-peutischen Wirkung von psychologischer Arbeit, also an Veränderungsarbeit, inter-essiert. In diesem Bereich konnte die Universität von Santa Cruz ihm nichts bieten.Aber der institutionelle Rahmen, den sie anbot, war offen und damit progressiv. Stu-denten in höheren Semestern räumte man die Möglichkeit ein, selbständig Seminarezu planen und durchzuführen. Für Studenten, die diese Seminare besuchten, gab esBescheinigungen, die genauso anerkannt wurden wie von ordentlichen Professorenausgestellte Studiennachweise.

Also bot Richard Bandler im Frühjahr 1972 am Kresge College der Universität einpraxisorientiertes Seminar über Gestalttherapie an. So wie McClendon Bandlers Auf-treten im Seminar beschreibt, fühlt sich der Gestaltkenner sehr an Perls erinnert: „DerKursraum hatte einen Teppichboden, und an den Wänden waren Sitzkissen ange-lehnt. Zwei Kissen wurden strategisch in der Mitte des Raumes plaziert. Die Studen-ten kamen herein und setzten sich in einer Art Kreis nieder. Richard kam herein,nahm sein Messer ab, legte es neben sich und holte seine Requisiten hervor. Dazu ge-hörten Zigaretten und ein Karton mit Papiertaschentüchern. Dann fragte er: ,Wermöchte als erster arbeiten?‘“52 In den Gestalt-Workshops von Perls hörte sich das soan: „Um die Arbeit einzuleiten, preise ich jetzt meine sechs Ausrüstungsbestandteilean: Zur Arbeit brauche ich mein Geschick, den sogenannten heißen Stuhl, ... den lee-ren Stuhl, ... Kleenex-Tücher, dann noch meine Zigaretten, den Aschenbecher, undjetzt bin ich im Geschäft. So, ich lade jeden, der kommen und mit mir arbeiten will,ein, sich auf den heißen Stuhl zu setzen.“53

Wenn man den Bericht von McClendon weiterverfolgt, wird klar, daß Bandler in sei-nem Gestaltseminar genauso arbeitete, wie er es von den Perls-Videos gelernt hatte.Er begann mit Gestalt-Awareness-Übungen. Dabei „leitete er die Studenten indirektan, sich innerlich und äußerlich bewußt zu werden, was sie im gegenwärtigen Mo-ment sahen, hörten oder fühlten.“54 Danach ging er zur „Technik des leeren Stuhls“über. McClendon schildert das so: „Dabei stellte sich der Student in der Mitte desRaumes eine Person auf dem leeren Stuhl vor und begann mit dieser ein Gesprächüber irgendein unerledigtes Geschäft oder einen Konflikt, an dem er arbeiten wollte.Hiermit wurde weitergemacht bis zu dem Punkt, an dem der Student mit RichardsHilfe sein Problem gelöst hatte, oder bis er an einen ,toten Punkt‘ kam. ...Tote Punktekonnten manchmal dadurch aufgelöst werden, indem man Gruppenmitglieder Rol-len von Personen spielen ließ, die mit dem Konflikt des Klienten zu tun hatten.“55

Das heißt, Bandler ging hierbei zur sogenannten Psychodrama-Technik über.

Darüber hinaus muß Bandler auch Regressionen zu signifikanten Situationen in derVergangenheit induziert und diese psychodramatisch bearbeitet haben: „Oft wies Ri-

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