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AKtion Mai 2011

Date post: 09-Feb-2016
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Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz
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Mai 2011 Nr. 4/2011, XXV. Jahrgang Zugestellt durch Post.at Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at „Jeder Mensch bringt ganz individuelle Eignungen und Neigungen mit und die gilt es bei der Wahl des richtigen Berufes zu be- rücksichtigen.“ (Seite 4) AK-Präsident Hubert Hämmerle Beruf und Familie Alle relevanten Broschüren zum ema Familie und Beruf werden bis zur Familien-Info-Messe am 14. Mai 2011 neu aufgelegt. Neben allen Infos zur Teilzeit- arbeit sind das unter anderem Mutterschutz und Wochengeld sowie Tipps und Ansprüche für berufstätige Eltern. Alle weiteren Infos finden Sie auf den Seiten 6 und 7. Frauen sehen mehr Nachteile als Männer Die Zufriedenheit der Frauen mit ihrem beruflichen Umfeld ist in den letzten zwei Jahren gesunken, belegt der jüngste Arbeitsklimaindex. Seite 3 Niedrigqualifizierte sind weiterhin gefragt Eine Fachtagung der AK Vorarlberg beschäftigt sich am 20. Mai 2011 mit dem ema „Niedrigqualifizierte“. Die Anforderungen haben sich stark verändert, gefragt sind diese Personen am Arbeitsmarkt noch immer. Seite 5 25.000-Euro-Rechnung fürs Handy hat Folgen Anzeigen wegen Sachwuchers gegen drei Handybetreiber, Ermittlungen der Kripo – nach der Horrorrechnung an einen Skilehrer ist ein Umdenken bei den Netzbetreibern gefordert. Seite 8 Neues „Millionenspiel“ – Geld bleibt aus Beim „Millionenspiel“ werden den Konsumenten haufenweise Lügen aufgetischt, damit es zum Vertragsab- schluss kommt oder teure Mehrwert- nummern zurückgerufen werden. Seite 9 Neuauflage der AK- Summerschool Zum zweiten Mal findet die AK- Summerschool dieses Jahr statt. Sie soll Volksschulkindern den Übertritt in die nächste Schulstufe erleichtern. Seite 11 Gewinnen: Sony eBook-Reader Seite 12 Am 14. Mai 2011 findet von 9 bis 16 Uhr die erste Familien-Info-Messe in Vorarlberg statt. Zwölf Institutionen präsentieren an diesem Tag ihr breites Leistungsangebot. Seiten 6 und 7 AK steht einen Tag lang im Zeichen der Familie AK-Kontakte AK-Rechtsservice Tel. 050/258 Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrlinge/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frauen – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Telefon 050/258-8000, [email protected] Aus dem Inhalt Nach langen Krankenständen ist es für die Betroffenen oft schwer, wie- der in den Beruf einzusteigen. AK- Präsident Hubert Hämmerle fordert bessere Rahmenbedingungen für die Rückkehr. Neben Unfällen und körperlichen Ge- brechen führen vor allem psychische Belastungen zu teils lang andauern- den Krankenständen. Der Wiederein- stieg in den Beruf ist in vielen Fällen nur sehr behutsam möglich. Doch die Rechtslage steht vernünftigen, weil individuell zugeschnittenen Lösungen entgegen. AK für rasche Einführung „Weil es in Österreich im Gegensatz zu anderen Ländern nur Krankenstand oder Arbeitsfähigkeit, also entweder krank sein oder volle Arbeitsbelastung gibt, sind wir für die rasche Einfüh- rung eines so genannten Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) nach Langzeitkrankenständen“, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle. Bei der AK-Vollversammlung im Mai wird ein entsprechender Antrag diskutiert. Kern des Anliegens, das die Situ- ation von zahlreichen Arbeitnehmern verbessern hilft: Betroffene sollen die Möglichkeit haben, Arbeitsversuche zu machen und stufenweise wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden. Voraussetzung wäre neben einer ärzt- lichen Expertise die Freiwilligkeit von Arbeitnehmer und Arbeitgeber für die- se Maßnahme – es würden beide Sei- ten profitieren, so Hämmerle. Seite 3 Mehr Spielraum für Rückkehr in den Beruf
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Page 1: AKtion Mai 2011

Mai 2011Nr. 4/2011, XXV. JahrgangZugestellt durch Post.at

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at

„Jeder Mensch bringt ganz individuelle Eignungen und Neigungen mit und die gilt es bei der Wahl des richtigen Berufes zu be-rücksichtigen.“ (Seite 4)AK-Präsident Hubert Hämmerle

Beruf und Familie

Alle relevanten Broschüren zum Thema Familie und Beruf werden bis zur Familien-Info-Messe am 14. Mai 2011 neu aufgelegt. Neben allen Infos zur Teilzeit-arbeit sind das unter anderem Mutterschutz und Wochengeld sowie Tipps und Ansprüche für berufstätige Eltern. Alle weiteren Infos finden Sie auf den Seiten 6 und 7.

Frauen sehen mehr Nachteile als MännerDie Zufriedenheit der Frauen mit ihrem beruflichen Umfeld ist in den letzten zwei Jahren gesunken, belegt der jüngste Arbeitsklimaindex.

Seite 3

Niedrigqualifizierte sind weiterhin gefragtEine Fachtagung der AK Vorarlberg beschäftigt sich am 20. Mai 2011 mit dem Thema „Niedrigqualifizierte“. Die Anforderungen haben sich stark verändert, gefragt sind diese Personen am Arbeitsmarkt noch immer.

Seite 5

25.000-Euro-Rechnung fürs Handy hat Folgen Anzeigen wegen Sachwuchers gegen drei Handybetreiber, Ermittlungen der Kripo – nach der Horrorrechnung an einen Skilehrer ist ein Umdenken bei den Netzbetreibern gefordert.

Seite 8

Neues „Millionenspiel“ – Geld bleibt aus Beim „Millionenspiel“ werden den Konsumenten haufenweise Lügen aufgetischt, damit es zum Vertragsab-schluss kommt oder teure Mehrwert-nummern zurückgerufen werden.

Seite 9

Neuauflage der AK-SummerschoolZum zweiten Mal findet die AK-Summerschool dieses Jahr statt. Sie soll Volksschulkindern den Übertritt in die nächste Schulstufe erleichtern.

Seite 11

Gewinnen: Sony eBook-Reader

Seite 12Am 14. Mai 2011 findet von 9 bis 16 Uhr die erste Familien-Info-Messe in Vorarlberg statt. Zwölf Institutionen präsentieren an diesem Tag ihr breites Leistungsangebot.

Seiten 6 und 7

AK steht einen Tag lang im Zeichen der Familie

AK-Kontakte

AK-RechtsserviceTel. 050/258 Betriebsreferat – 1500Info Arbeitsrecht – 2000Insolvenzrecht – 2100Sozialrecht – 2200Lehrlinge/Jugend – 2300Arbeitsrecht Feldkirch – 2500Familie/Frauen – 2600Konsumentenschutz – 3000Steuerrecht – 3100AK Bregenz – 5000AK Dornbirn – 6000AK Bludenz – 7000Telefon 050/258-8000,

[email protected]

Aus dem Inhalt

Nach langen Krankenständen ist es für die Betroffenen oft schwer, wie-der in den Beruf einzusteigen. AK-Präsident Hubert Hämmerle fordert bessere Rahmenbedingungen für die Rückkehr.

Neben Unfällen und körperlichen Ge-brechen führen vor allem psychische Belastungen zu teils lang andauern-den Krankenständen. Der Wiederein-

stieg in den Beruf ist in vielen Fällen nur sehr behutsam möglich. Doch die Rechtslage steht vernünftigen, weil individuell zugeschnittenen Lösungen entgegen.

AK für rasche Einführung„Weil es in Österreich im Gegensatz zu anderen Ländern nur Krankenstand oder Arbeitsfähigkeit, also entweder krank sein oder volle Arbeitsbelastung

gibt, sind wir für die rasche Einfüh-rung eines so genannten Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) nach Langzeitkrankenständen“, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle. Bei der AK-Vollversammlung im Mai wird ein entsprechender Antrag diskutiert.

Kern des Anliegens, das die Situ-ation von zahlreichen Arbeitnehmern verbessern hilft: Betroffene sollen die Möglichkeit haben, Arbeitsversuche zu machen und stufenweise wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden. Voraussetzung wäre neben einer ärzt-lichen Expertise die Freiwilligkeit von Arbeitnehmer und Arbeitgeber für die-se Maßnahme – es würden beide Sei-ten profitieren, so Hämmerle. Seite 3

Mehr Spielraum für Rückkehr in den Beruf

Page 2: AKtion Mai 2011

2 Reaktionen mai 2011

Nachhilfestunden: Eltern integrieren Kinder fragen meist nicht den Lehrer, wenn Schwierigkeiten bei Aufgaben auftauchen. Eltern werden von ihren Kindern als Erstes gefragt, wie die-se oder jene Aufgabe zu lösen wäre. Tauchen Probleme auf, bucht man teure Nachhilfestunden. Ich frage nun: Warum sollen nur die Kinder teure Nachhilfestunden besuchen, wenn die Eltern meistens den Stoff, den die Kin-der gerade bearbeiten, in ihrer Kind-heit oder Jugendzeit gelernt haben? Mein Vorschlag wäre, dass Eltern auf Wunsch gratis in den Nachhilfeunter-richt einbezogen werden. Was das Kind nach dem Unterricht oder Nachhilfe-unterricht nicht mehr weiß, fällt viel-leicht den Eltern wieder ein. Ebbing-haus lässt grüßen. Oft hört man die Sätze: „Jetzt kann ich dir nicht mehr helfen, das weiß ich nicht mehr“ oder „Ich kann mich nicht mehr daran erin-nern, wie das ging.“ Aber Eltern kön-nen ihre Erinnerungen genauso auffri-schen, sich wieder an Aufgaben aus der Schulzeit erinnern und ihren Kindern helfen. Wollen sollen sie aber schon müssen, und wenn etwas gratis ist, wollen sie vielleicht auch. Das sollten sich Nachhilfelehrer einmal durch den Kopf gehen lassen und Eltern sollten ihr(e) Kind(er) unterstützen.Gerhard Hlavacek, Hard

Transaktionssteuer als erster wichtiger SchrittDer Markt sollte mittelfristig gerechter aufgeteilt werden. Ansonsten sehe ich auch in der westlichen Welt einen Um-bruch größeren Ausmaßes. Ein erster Schritt ist sicher die Finanztransak-tionssteuer. Dieses Geld sollte nicht automatisch in das jeweilige Länder-budget oder EU-Budget fließen. Besser wäre es, mit dem Geld, das mit dieser

Steuer eingenommen wird, eine über-regionale Kommission zu bilden. Sie sollte aus Fachleuten aus Wirtschaft und mit einbezogenen Universitäten bestehen, die mit dem Geld notlei-dende Länder im Aufbau unterstützen. Hilfe zur Selbsthilfe.Dietmar Assmann, Braz

Handyabzocke sorgt für EmpörungHerr Mathies sollte eine Handy-Rechnung von 25.000 Euro bezahlen für eine Leistung, welche er gar nicht in Anspruch genommen hat. Ich fin-de, die Netzbetreiber sollten an der Technik feilen, damit das Einloggen von Dritten nicht möglich ist oder am Handy-Display ersichtlich ist. Klar ist es okay etwas zahlen zu müssen, wenn man das Limit übersteigt, je-doch sollten die erbrachten Leistungen und die Kosten in einem logischen Verhältnis stehen und man sollte vom Betreiber informiert werden, bevor es zu solchen Summen kommen kann. Auch ich bin der Meinung, dass das Missbrauchsrisiko nicht ausschließ-lich beim Konsumenten liegen darf. Für Jugendliche zum Beispiel ist solch eine Summe unbezahlbar und auch für den einen oder anderen Erwachsenen. Mein Appell richtet sich somit an die Netzbetreiber. Schützt eure Kunden vor dem Zugriff Dritter und informiert sie rechtzeitig über erreichte und über-zogene Limits, dann kann es nicht zu solch unerklärlich hohen Rechnungen kommen. Jasmin Flatz, E-Mail

Ich finde es schlimm, wie schlecht die Konsumenten über ihre Tarife aufgeklärt sind. Kaum jemand kann etwas mit den Fremdwörtern und Be-nennungen der Anbieter anfangen. Oftmals kennen sich die Mitarbeiter selber nicht wirklich mit den Ange-

boten aus. Zudem werden wir über eine anstehende Tarifänderung oder einen Tarifverfall per SMS informiert, was in meinen Augen äußerst unseri-ös ist. Auch ich hatte schon das eine oder andere Problem mit meinem An-bieter. Beispielsweise wurde eine Tarif-änderung ohne mein Einverständnis vorgenommen und später konnte sich keiner erklären, warum diese vollzogen wurde. Auch fühlt sich niemand ver-antwortlich für ein solches, fälschliches Verhalten. Was mich aber wirklich är-gert, sind diejenigen, die uns Kunden versprechen etwas an der unübersicht-lichen Lage zu ändern und auch etwas ändern könnten, es aber vor sich her schieben und ignorieren. Es ist weder für die Kunden noch für die Politiker beruhigend und unterstützend, wenn vorhandene Gesetzesänderungen in ir-gendwelchen Schubladen verstauben. Mein Appell richtet sich nicht nur an die Politiker, die in der Lage sind, die Konsumenten zu schützen, son-dern auch an die Handynetzanbieter. Es wäre für sie und für uns einfacher, wenn es weniger Tarife geben würde, dafür klar voneinander abgegrenzte und verständliche für Anbieter sowie Nutzer. Die Politiker sollen die an-gefangenen Gesetze ausarbeiten und rechtmäßig machen. Es würde beiden Seiten viel Ärger ersparen!Natascha Raid, E-Mail

Die Mobilfunkbetreiber müssen sich bessere Kontrollen zur ordentlichen Telefonkostenabrechnung einfallen lassen. Gut, dass die AK ein Auge da-rauf hat. Sascha Kapeller, Dalaas

Jede Woche versuchen die Netzbetrei-ber mithilfe „toller“ Angebote mehr Konsumenten für sich zu gewinnen. Jede Woche übertrumpfen sie sich mit immer noch günstiger werdenden Angeboten und jede Woche entdeckt

man bei diesen verlockenden Ange-boten das berühmte kleine Sternchen, welches auf das Kleingedruckte deutet, dass das vermeintlich tolle Angebot in oftmals hohen Rechnungen nieder-schlagen lässt. Meiner Meinung nach wirken die Netzbetreiber auf viele Konsumenten sehr undurchsichtig, da bei sehr günstig wirkenden Angeboten im Kleingedruckten auf Nebenkosten oder andere Vertragsbedingungen hin-gewiesen wird, auf welche die Kunden nicht oder nur flüchtig aufmerksam gemacht werden. Außerdem bringen die verschiedenen Anbieter in immer kürzer werdenden Abständen neue Angebote auf den Markt, so ist es für die Konsumenten und die Verkäufer in den Handyshops schwierig einen Überblick zu bewahren. Durch diese Umstände mangelt es oft an wichtiger Beratung und die verschiedenen Ver-braucher verfallen immer wieder ver-meintlich günstigen Lockangeboten der Handybetreiber und erkennen dies erst zu spät an der teuren Monatsrech-nung. Ich appelliere an die Netzbetrei-ber, weniger Angebote auf den Markt zu bringen und mehr Wert auf die Beratung ihrer Kunden zu legen, um solche Schlagzeilen zu vermeiden und das Vertrauen ihrer Kunden wieder zu-rückzugewinnen.Manfred Hager, E-Mail

Leserforum

Inakzeptabel: Sprit aus NahrungsmittelnDie Arbeiterkammer setzt sich dafür ein, dass das Landwirt-schaftministerium den Plan zur Einführung von E10 aufgibt. „Die Verspritung von Nahrungsmitteln ist absolut inakzeptabel“, sagt AK Wien-Direktor Werner Muhm. Werde der Treibstoff vom Acker eingeführt, würden auf die Konsu-menten Mehrkosten von etwa 52 Millionen Euro zukommen. Jeder Autofahrer würde im Jahr etwa 22,5 Euro mehr berappen müssen. Ebenso verursache die Einführung des Biotreibstoffs auch Mehrkosten bei Lebensmitteln. „Weltweit wird durch die Forcierung von Biokraft-stoffen die Nachfrage nach Getreide und Ölsaaten gewaltig nach oben getrieben. Das führt zu steigenden Weltmarktpreisen und verstärkter Spekulation auf den Rohstoffmärk-ten“, führt Muhm aus.

Tourismus bleibt eine ProblembrancheHohe Stressbelastung, mangeln-de Aufstiegschancen, ungünstige Arbeitszeiten und geringe Entloh-nung – so lässt sich die Arbeitssitu-ation im Tourismus laut Studie der Arbeiterkammer und der Gewerk-schaft vida zusammenfassen. Der langjährige Vergleich zeigt, dass sich die Lage in den letzten 20 Jahren im Grunde nicht geändert hat. Die Unzufriedenheit hängt insbesonde-re mit der Zeiteinteilung und dem Einkommen zusammen. Im Schnitt verdienen Beschäftigte im Touris-mus monatlich 1100 Euro netto, Arbeitnehmer aus anderen Sektoren kommen auf 1420 Euro netto.

Impressum

Die Vorarlberger Zeitung für Arbeit und KonsumentenschutzHerausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: Arbeiterkammer Vorarlberg, 6800 Feldkirch, Widnau 2–4 [email protected]

Redaktionsleitung: Mag. Martina Podgornik

Grafik: Baschnegger Ammann und Partner

Fotografie: Georg Alfare, Dietmar Mathis, Lisa Mathis, fotolia, Bilderbox, Jürgen Gorbach, Blum, Skills Austria, EKIZ

Druck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach

Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion nur die männliche Form verwendet. Selbstverständ-lich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.

Liebe Leserinnen und Leser

Wegen der vielen Zusendungen war es uns leider nicht möglich, alle erhal-tenen Beiträge zu veröffentlichen.

Den Sony eBook-Reader im Wert von rund 150 Euro aus der letzten AKtion hat Dietmar Assmann aus Braz gewonnen.

Der Gewinn wird in den nächsten Tagen per Post zugesandt. Wir gratulieren!

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

nachdem die Bun-desregierung viel getan hat, um den Stellenwert der Lehre noch weiter zu verschlechtern, wartet nun Sozialmi-nister Hundstorfer mit der neuesten Idee auf. Offenbar aufbauend auf traditionellen „sozialdemokratischen Werten“, fordert er einen Zwang zur Ausbildung. Wenn ein Jugendlicher nicht bereit ist, sich einer berufli-chen oder schulischen Ausbildung zu stellen, soll die Familienbeihilfe gestrichen werden. Wirklich nicht verkennend, dass das dieser Forde-rung zugrundeliegende Anliegen einer ordentlichen Ausbildung für jeden vernünftig und gut ist, verleitet die

ministerielle Naivität dieses Vorschla-ges zum Schmunzeln. Dem stehen allerdings die Erfahrungen der letzten Jahre entgegen, nachdem solche Vor-schläge, wie unpraktikabel und popu-lisitisch sie auch klingen mögen, von der Regierung durchaus ernst gemeint sind. Die Umsetzung des Vorschlags würde letztlich auf eine Ver-längerung der Schulzeit um mindestens drei Jahre hinauslau-fen. Denn dass die Betriebe zur Ausbildung von Jugendlichen zwangs-verpflichtet werden, steht im Wider-spruch zu fundamentalen Grund-sätzen. Deshalb liegt folgerichtig der Ball beim Staat, der ein Ausbildungs-angebot für diese jugendlichen Total-

verweigerer schaffen müsste. Einfach ohne ein entsprechendes Angebot Sanktionen durchsetzen zu wollen, wäre rechtlich unmöglich. Wer aber soll ein neues, ergänzendes Schul- oder Ausbildungsangebot bezahlen? Natürlich trifft das den Steuerzahler in voller Härte. Wieso dessen knappe

Mittel aber in ein Projekt investiert werden sollen für Personen, die dies als unnötige Zwangsbeg lü -ckung verstehen, ist schwer nach-

vollziehbar. Wenn jemand nicht ler-nen will bzw. auch keine Ausbildung machen möchte, bringt eine zwangs-weise Verpflichtung in Wirklichkeit gar nichts. Denn die angedrohte Sank-tion, dass den Eltern die Familienbei-

hilfe gestrichen wird, kann einem pu-bertierenden Rebellen nur ein Lächeln entlocken. Er will ja verweigern und mit seiner Haltung zeigen, wie wenig ihm an gesellschaftlich erwünschtem Verhalten liegt. Mit Zwang – und das zeigt sich in kaum einem Bereich so deutlich wie in der Bildung – ist gar nichts zu erreichen. Was wir brauchen, sind hingegen mehr Chancen für Ju-gendliche und mehr Unterstützung für jene Personen, die aus ihrem Le-ben etwas machen wollen. Es mangelt in unserem Schul- und Ausbildungs-system wahrlich nicht an Zwang, sondern an Chancengleichheit, Herr Minister!

AK-Direktor Rainer Keckeis

Kommentar von AK-Direktor Rainer Keckeis: „Kein Zwang zum Glück“

„In unserem Schul- und Aus-bildungssystem mangelt

es wahrlich nicht an Zwang, sondern an Chancen-

gleichheit.“

Die horrende Handyrechnung von Willi Mathies sorgt für reges Feedback an die AK.

Page 3: AKtion Mai 2011

mai 2011 Politik 3

Der Arbeitsklimaindex gilt als Maß-stab für die Arbeitszufriedenheit so-wie den wirtschaftlichen und sozialen Wandel aus Sicht der Arbeitnehmer. Für Vorarlberg wird er im Auftrag der AK Vorarlberg ermittelt.

2008 waren die Frauen noch deutlich zufriedener als die männlichen Ar-beitnehmer im Ländle. In den letzten beiden Jahren ist die Arbeitszufrie-denheit der weiblichen Beschäftigten allerdings um einen Indexpunkt unter

den Durchschnitt zurückgefallen. Un-zufriedenheit macht sich besonders in den Bereichen Sozialleistungen im Be-trieb (61 Punkte anstelle der Teilindex-zahl 64) und der Einkommenssituati-on breit. Zudem schätzen Frauen ihre Karriere- und Arbeitsmarktchancen geringer ein als Männer. Dazu einige Details aus der jüngsten Erhebung.

Unterschiedliche StressfaktorenIm Teilindex Arbeit liegen die Frauen mit 78 Indexpunkten zwar mit den Männern gleichauf. Stark abweichend sind hingegen aufgrund der unter-schiedlichen Tätigkeitsprofile und der höheren Teilzeitquote Faktoren wie die der geringeren körperlichen Belas-tungen der Frauen (15 Indexpunkte gegenüber 25 bei Männern), auch der psychische, Zeit- und Innovationsstress liegt bei den Frauen unter dem Durch-schnitt der Vorarlberger Beschäftigten. Besonders gravierend bleibt weiterhin als Manko die deutlich niedrigere Ein-kommenszufriedenheit der weiblichen Beschäftigten in Vorarlberg (54 Index-

punkte gegenüber 65 Indexpunkten der Männer). Auch die Erwartungen von Männern (55 Indexpunkte) und Frauen (51 Indexpunkte) differieren: Frauen schätzen insbesondere ihre Kar-rieremöglichkeiten, aber auch ihre sub-jektiven Arbeitsmarktchancen deutlich geringer ein als Männer.

AltersunterschiedeJüngere Beschäftigte unterscheiden sich von ihren älteren Kollegen am meisten bei der subjektiven Einschätzung der Arbeitsmarktchancen. Während unter 30-Jährige dafür einen Indexwert von 45 (2009: 57) Indexpunkten aufwei-sen, beträgt der entsprechende Wert bei den ab 45-Jährigen lediglich 28 (2009: 33) Indexpunkte. Andererseits sind jüngere Arbeitnehmer bei den Teilindizes Betrieb (Sozialleistungen, Image, Führungsstil) und Arbeit (Ein-kommen und Arbeitszeit) zum Teil deutlich unzufriedener.

Weiter vorantreiben„Um diese Werte zu verbessern, müs-sen die Betriebe endlich die The-men Generationenmanagement und betriebliche Gesundheitsförderung weiter vorantreiben. Damit kann die Zufriedenheit am Arbeitsplatz für alle Altersschichten aufgewertet werden“, betont AK-Präsident Hämmerle.

Langzeitkrankenstände belasten in erster Linie Betroffene, fordern aber auch Arbeitgeber und unser Gesund-heitssystem heraus. Intelligente Lö-sungen für eine optimale Rückkehr ins Arbeitsleben sind gefragt. Die AK Vorarlberg fordert deshalb ein Betriebliches Eingliederungsmanage-ment (BEM).

Burnout hat den heute 47 Jahre alten Dietmar Poppler aus der Bahn gewor-fen. Insgesamt eineinhalb Jahre lang war er im Krankenstand bzw. berufs-unfähig oder in Rehabilitation. Für eine Rückkehr bot ihm sein Dienstge-ber, die VGKK, einen anderen Posten an. „Es wird mir mehr Zeit gelassen und darauf geschaut, was zumutbar ist und dass es nicht zur Überforderung kommt“, berichtet Dietmar Poppler. So fasse er wieder Tritt. „Neue Aufga-bengebiete kommen Schritt für Schritt hinzu.“

Für AK-Präsident Hubert Häm-merle ist hier beispielhaft eine für alle Seiten optimale Rückkehr ins Berufs-leben gelungen. Bei der kommenden Vollversammlung der AK Vorarlberg wird deshalb ein Antrag diskutiert, wie betriebliches Eingliederungsma-nangement durch gesetzliche Rah-menbedingungen ermöglicht und for-ciert werden soll. „Im Fokus steht für mich dabei ganz klar die Gesundung des Arbeitnehmers“, sagt Hämmer-le, „das alte Schema krank oder volle Arbeitsbelastung greift in vielen Fäl-len zu kurz. Ein fließender und damit schonenderer Übergang ist doch viel gesünder!“

Sanfter ÜbergangIm Arbeits- und Gesundheitsgesetz fehlen dafür aber die notwendigen Er-gänzungen. Für Hämmerle wichtig: Der sanfte Übergang muss unter dem Dach der Krankenstandsregelungen erfolgen und dürfe nicht Teil eines be-reits wieder normalen Beschäftigungs-verhältnisses sein: „Sonst entsteht

zwangsläufig Druck durch die Arbeit-geberseite nach dem Motto ,Hier Geld – hier Leistung’, und dieser Druck kann nicht gesund sein.“

Andere Länder haben bereits seit Jahren solche oder ähnliche Ansätze in die Praxis umgesetzt, beispielsweise unsere Nachbarn Schweiz und Liech-tenstein. „Durch die vielen Grenzgän-ger haben die niedergelassenen Ärzte in Vorarlberg bereits Erfahrung, was Untersuchung, Diagnose, Behandlung und Procedere angeht“, sagt Ärzte-kammerpräsident Dr. Peter Wöß, „es wäre kein Novum für uns.“ Es mache auf jeden Fall Sinn: „Solche Möglich-

keiten zur besseren Eingliederung sind aus ärztlicher Sicht zu empfehlen.“

530.000 Krankenstandstage„Betroffene stufenweise wieder ins Ar-beitsleben zu integrieren, macht auch für uns Sinn“, begrüßt der Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse Manfred Brunner die AK-Initiative: „Unterm Strich erwarten wir uns eine frühere Rückkehr in den Beruf und damit eine Reduzierung von Kranken-standszeiten.“ Brunner schildert an-hand konkreter Zahlen die Dimension der Langzeitkrankenstände, also 40 Tage oder längere Arbeitsunfähigkeit

aufgrund von Unfällen oder Erkran-kungen: „145.000 Fälle mit weniger als 40 Tagen Krankenstand machen in Summe rund 800.000 Krankenstands-tage aus. Die zirka 5000 Langzeitkran-kenstands-Fälle bringen es zusammen auf 530.000 Krankenstandstage.“

Die 2010 von der AK-Vollver-sammlung geforderte allgemeine An-lauf- und Beratungsstelle für Betrof-fene gibt es inzwischen. Im nächsten Schritt gilt es, vom Gesetzgeber die rechtlichen Leitplanken einzufordern, damit Betriebliches Eingliederungsma-nagement im Sinn aller Beteiligten zur ganz normalen Einrichtung wird.

Rückkehr in Beruf: Wer lange krank ist, benötigt Begleitung

Ideen und Beispiele sind vorhanden, doch gesetzliche Rahmenbedingungen fehlen noch

Frauen sehen deutlich geringere Karrierechancen als Männer

Dietmar Poppler bekam nach seinem Burnout vom Arbeitgeber die Chance, sich wieder sukzessive und behutsam einzuarbeiten.

Preventa-Symposion: Fairness in der ArbeitWie schaffen wir es, mittels Fairness im Arbeitsleben das Wohlbe-finden und die Gesundheit der Mitarbeiter langfristig zu stärken beziehungsweise zu fördern? Das ist das Generalthema eines AK/ÖGB-Symposions im Rahmen der Messe „Preventa“ in Dornbirn am 20. Mai 2011 von 9.15 bis 12 Uhr. Vor einer Podiumsdiskussion referiert der Arbeits- und Organisationspsy-chologe Dr. Thomas Rigotti von der Universität Leipzig. Er beschäftigt sich in seinem Forschungsschwer-punkt mit Möglichkeiten und Auswirkungen von Flexibilisierung der Arbeitswelt. Rigotti ist Autor zahlreicher Beiträge zum Themen-kreis Arbeit und Gesundheit. Das Symposion wird von Dr. Franz Josef Köb moderiert.

Land bei PISA auf Alleingang angewiesenUnterrichtsministerin Claudia Schmied plant auch bei der kom-menden PISA-Studie 2012 keine Bundesländerauswertung. Durch die dafür nötige Vergrößerung der Stichprobe würden die Kosten des 1,6 Millionen Euro teuren Bil-dungsniveauvergleichs um weitere 850.000 Euro steigen. Das Ergebnis wären aber lediglich „Vergleiche in-nerhalb eines Systems“, so Schmied. Bei PISA 2009 hatte es mit Tirol und Vorarlberg erstmals eine eigene Auswertung von Bundesländerer-gebnissen gegeben. Die zusätzlichen Kosten von jeweils 60.000 Euro wurden von den Ländern übernom-men.

World Skills: 7 von 28 sind aus dem Ländle28 Teilnehmer entsendet Öster reich zu den internationalen Berufswelt-meisterschaften „World Skills“, die dieses Mal vom 5. bis 8. Oktober in London stattfinden. Nach Ober-österreich stellt Vorarlberg das größte Bundesländerkontingent: Martin Fink, Patrik Fröwis, Martin Hinteregger und Thomas Schnei-der arbeiten bei Blum in Höchst, Renate Lässer bei Fetz Malerei GmbH in Alberschwende, Andreas Liftinger bei Fliesen Liftinger in Hohenems, und der Vandanser Dominic Hartmann studiert derzeit an der HTL für Bau und Kunst in Innsbruck. Sie stellen ihr fachliches Können in ihrem Beruf in einem internationalen Feld von über 1000 Teilnehmern unter Beweis. Seit 1961 brachten Österreichs bisheri-ge 419 Teilnehmer insgesamt 170 Medaillen nach Hause.

Kurz gemeldet ...q Am 1. Mai steht der Arbeits-markt in den „alten“ EU-Staaten auch Arbeitnehmern aus den Beitrittsländern offen. q Mit 9,1 Tagen waren Männer 2010 durchschnittlich etwas länger im Krankenstand als Frauen (8,7 Tage). q Österreich wendete als sozialpo-litische Ausgaben im Kampf gegen die Krise insgesamt 4,54 Mrd. Euro (1,61 Prozent des BIP) auf.

Vorarlberger Arbeitsklimaindex: deutliche Verschiebungen im vergangenen Jahr

World Skills 2011 in London: www.skillsaustria.at

Die Vorarlberger Teammitglieder bei den World Skills in London.

Anmeldungen und Auskünfte: Gabriele Graf, 050/258-4042, [email protected]

So (un)zufrieden sind Vorarlbergs Arbeitnehmer

Indexfür

Vorarlberg

Abweichung zum Index für Vorarlberg

Männer Frauen bis 29 30 bis 44 ab 45

Arbeit 78 - - +1 -1 +2

Allgemeine Berufszufriedenheit 78 +1 -1 -1 -1 +4

Einkommen 59 +6 -5 -4 -1 +6

Psychischer Stress,Zeitstress 24 +3 -2 -3 +3 -1

Physische Belastun-gen 19 +6 -4 -2 +1 +2

Innovationsstress 19 +2 -2 -4 +1 +2

Erwartungen 53 +2 -2 +3 - -5

Karriere 66 +4 -3 - -2 +4

Arbeitsmarktchancen 39 - -1 +6 +3 -14

Quelle: AK-Arbeitsklimindex

Page 4: AKtion Mai 2011

4 Jugend mai 2011

Mehr Geld für ältere Lehrlinge?

Elke ist bereits 19 Jahre alt und möchte doch noch eine Berufsausbil-dung beginnen. Sie hat auch schon eine Lehrstelle als Blumenbinderin und -händlerin (Floristin) gefunden. Bei der Lehrlings- und Jugendab-teilung erkundigt sie sich, wie es mit der Entlohnung aussieht. Er-hält sie auf Grund dessen, dass sie über 18 Jahre alt, ist eine höhere Lehrlingsentschädigung als ein jüngerer Lehrling? Die Antwort hängt sehr vom Einzelfall ab. Es gibt keine gesetzliche Regelung, die vorsieht, dass Personen, die äl-ter als 18 Jahre sind, Anspruch auf eine höhere Lehrlingsentschädi-gung haben. Einzelne Kollektivver-träge, wie etwa der Kollektivvertrag für das holzverarbeitende Gewerbe (unter anderem anzuwenden für Tischler oder Tischlereitechniker) oder der Kollektivvertrag für das Baugewerbe (Maurer, Tiefbauer, etc.) sehen erhöhte Lehrlingsent-schädigungen vor. Der Kollek-tivvertrag für Blumenbinder und -händler sieht allerdings keine derartige Vereinbarung vor. Dies bedeutet, dass Elke die normale Lehrlingsentschädigung erhalten wird. Ob etwaige Fördermaßnah-men durch das Arbeitsmarktservice zur Anwendung gelangen, muss auf jeden Fall vor Beginn der Lehr-zeit abgeklärt werden.

Lehrlingstipp

Christine Raggl

Informationen und Beratung: www.akbasics.at

Schüler besuchen die AK VorarlbergWieder haben viele Schüler und deren Lehrer die AK Vorarl berg in Feldkirch besucht. Dabei wurden ihnen von Referenten der Lehr-lings- und Jugendabteilung die zahlreichen Serviceleistungen der Arbeiterkammer erläutert. Zum Abschluss gab es einen kleinen Imbiss und ein Geschenk für die Jugendlichen.

Riedenburg 7. Klasse, Bregenz

Rund 250 verschiedene Lehrberufe werden in Österreich angeboten. Viele Jugendliche entscheiden sich aber für vergleichsweise wenige Berufe. Be-sonders auffallend: 50 Prozent der Mädchen wählen einen von nur drei Lehrberufen.

Vorarlberg ist in punkto duale Ausbil-dung praktisch eine Musterregion, im ganzen Bundesgebiet ergreifen anteils-mäßig nirgends so viele junge Men-schen einen Lehrberuf. Rund 50 Pro-zent der Schulabgänger sind es jedes Jahr. Nicht jeder ist für eine schulische Laufbahn geeignet, die heute auch nicht mehr zwingend nötig ist, um bei-spielsweise die Matura abzulegen.

Interessante BerufeNeben Modellen wie Lehre und Matu-ra kann seit mehr als einem Jahrzehnt auch die Berufsreifeprüfung absolviert werden, was den Weg in ein Studium für jeden ebnet, der das nötige Engage-ment und den Willen mitbringt mehr aus sich zu machen. Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich, so kom-men Maturanten unter bestimmten Voraussetzungen in den Genuss einer verkürzten Lehrzeit.

Vom Anlagenelektriker bis zum Zerspanungstechniker werden von Ge-werbe über Industrie bis hin zu Dienst-leistungsbetrieben unzählige interes-sante Berufe für Einsteiger angeboten.

Feststellbar ist aber ein Trend zu eini-gen wenigen, vielleicht weil ein Freund denselben Beruf erlernt, weil die Eltern nur wenige Ausbildungswege und da-mit verbundene Berufskarrieren aufge-zeigt haben oder weil der Heranwach-sende bei der Berufsorientierung in der Schule zu wenig unterstützt wurde.

Bewusstseinsbildung nötigFür AK-Präsident Hämmerle ist es schade, dass insbesondere Mädchen sich für eine sehr enge Auswahl an Aus-bildungsmöglichkeiten zu interessieren scheinen, wie die Statistik belegt. Im-mer noch entscheiden sich 50 Prozent von ihnen für die Berufe Frisörin, Ein-zelhandels- und Bürokauffrau. „Hier muss noch sehr viel Bewusstseinsbil-dung betrieben werden, wenn wir wol-len, dass sich die Einkommensschere schließt. Es ist leider immer noch so, dass Frauen, die voll im Beruf stehen, rund ein Viertel weniger verdienen als Männer“, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle.

Das sei nicht zuletzt auf die Be-zahlung in den eher frauenspezifischen Branchen zurückzuführen, die leider traditionell eher im unteren Segment beheimatet seien. Doch allein damit sei dieser eklatante Unterschied na-türlich nicht erklärbar. Dabei hätten Mädchen um keinen Deut schlechtere Voraussetzungen als Burschen, man müsse dieses Potenzial nur so früh als

möglich erkennen und nutzbar ma-chen. „Jeder Mensch bringt ganz in-dividuelle Voraussetzungen mit und die gilt es bei der Wahl des richtigen Berufes zu berücksichtigen. Es ist schlicht und einfach nicht korrekt die Geschlechter immer über einen Kamm zu scheren und Mädchen zum Beispiel eine Schwäche in Mathematik anzu-dichten oder bei Burschen davon aus-zugehen, sie hätten schon von Geburt an eine technische Begabung“, merkt der AK-Präsident an.

Vor dem Hintergrund der zu er-wartenden demographischen Entwick-lung ist es wichtig, den Facharbeitern von morgen heute schon Entwick-lungspotenziale in verschiedensten Bereichen näherzubringen. So wie ei-nige Berufe über kurz oder lang zum aussterben verurteilt sind, wird es auch neue Betätigungsfelder geben.

Neben der Computertechnik, die aus vielen Berufen nicht mehr weg-zudenken ist, erwarten viele Experten künftig rasante Entwicklungen auf dem Energiesektor oder in der Mecha-nisierung von bisher händisch ausge-führten Tätigkeiten.

„Schnuppern ist wichtig“„Wichtig bei der Berufswahl ist es, das ganze Paket zu betrachten, welche Eig-nung und Neigung bringt man mit, welche Perspektiven bzw. Aufstiegs-möglichkeiten bietet mir die Ausbil-

dung und kann ich mein Leben mit dem zu erwartenden Verdienst finan-zieren“, sagt Hämmerle.

Wichtig sei auch, in so viele Berufe wie möglich hineinzuschnuppern und damit auch die handelnden Personen in den Betrieben kennenzulernen. Das Klima und der menschliche Umgang im Betrieb seien neben der fachlichen Ausbildung wichtige Voraussetzungen dafür, dass man seinen Beruf mit Freu-de ausüben kann.

„Viele sind bei der Wahl ihres Berufes zu wenig informiert“

Nur wer seinen Lehrberuf mit Bedacht und allen nötigen Informationen wählt, hat während und nach der Ausbildung Spaß an seiner Arbeit.

Die Akademie Lehrlingsausbildung ist eine Kooperation der Arbeiterkam-mer mit der Wirtschaftskammer und dem Land Vorarlberg. Sie soll durch die Fortbildung von Lehrlingsverant-wortlichen die Qualität der Ausbil-dung sicherstellen.

Bei einer Impulsveranstaltung der Aka-demie Lehrlingsausbildung im bestens gefüllten Vinomnasaal in Rankweil präsentierte Thomas Schmidinger, in der Lehrlingsausbildung der Firma

Doppelmayr Seilbahnen tätig, als Pra-xisbeispiel seine Projektarbeit mit dem Titel „Qualitätsverbesserung durch sys tematische Rotationsausbildung“.

Zudem erläuterte Professor Ger-hard Steiner von der Universität Basel in seinem Referat „Lerninhalte blei-bend vermitteln“, wie es gelingt, Lehr-lingen Wissen so näher zu bringen, dass es auch langfristig erhalten bleibt und nicht am folgenden Tag schon im Strudel des Vergessens untergegangen ist.

Lerninhalte langfristig an Lehrlinge vermitteln

Akademie Lehrlingsausbildung stellt Qualität der Ausbildung sicher

Blum-Lehrlinge sicher auf zwei RädernBlum-Lehrlinge müssen künftig ein Fahrsicherheitstraining für einspu-rige Fahrzeuge absolvieren. Der theoretische Teil des Trainings ist verpflichtend und Teil der regulären Lehrausbildung. Der praktische Teil kann auf freiwilliger Basis absolviert werden. Die einspurigen Kfz-Lenker zählen nach wie vor zu den stark ge-fährdeten Verkehrsteilnehmern. Für Blum Grund genug, um den Lehr-lingen des ersten Ausbildungsjahres ein verpflichtendes Fahrsicherheits-training für einspurige Fahrzeuge anzubieten. Die Veranstaltung wird betriebsintern gemeinsam mit dem Landespolizeikommando Vorarlberg durchgeführt.

Professor Gerhard Steiner gab in seinem Referat wertvolle Informationen, wie Wissen an Lehrlinge so vermittelt werden kann, dass es dauerhaft erhalten bleibt.

Ihre Vorschläge sind gefragt

Die AKtion wird in den kommen-den Ausgaben außergewöhnliche Berufsfelder vorstellen und zählt dabei auch auf Ihre Mithilfe. Sie haben eine Tochter, die sich in einer Männerdomäne ausbilden lässt? In Ihrem Bekanntenkreis gibt es jemanden, der einen der vielen neuen und zukunftsträch-tigen Lehrberufe ergriffen hat? Oder Sie sind Lehrlingsverant-wortlicher und bieten in Ihrem Unternehmen Ausbildungsformen an, die noch nicht in aller Munde sind. Dann melden Sie sich bei uns. Vielleicht stellen wir in der nächsten Ausgabe gerade Ihren „Hinweis“ vor.

Senden Sie Ihren Vorschlag an [email protected]

Mario Feldkircher vom Landespolizei-kommando schult Blum-Lehrlinge.

Page 5: AKtion Mai 2011

mai 2011 Arbeit 5

Haben Niedrigqualifzierte eine Zukunft in Vorarlberg? Am 20. Mai 2011 findet in der Ar-beiterkammer Vorarlberg eine Fach-tagung zum Thema „Niedrigqualifi-zierte“ statt. Gibt es noch Chancen für Menschen, die einfache Arbeit verrichten? Was hat sich diesbezüglich in den letzen Jahren gewandelt? Wenn man heute von beruflicher Wei-terbildung spricht, dann stehen meist qualifizierte Berufe im Mittelpunkt. So genannte „einfache Arbeit“ hinge-gen ist unter der Perspektive des Qua-lifikationswandels weigehend unterbe-lichtet geblieben. Es wurde stets davon ausgegangen, dass geringqualifizierte Arbeit entweder als bloße Hilfsarbeit wegrationalisiert oder im Zuge der Globalisierung in Niedriglohnländer verlagert wird. Die verbleibenden Tä-tigkeiten in diesem Bereich, so lautete die Annahme, könnten im Prinzip von jedermann durchgeführt werden. Da-mit erübrige sich auch die Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich.

Höhere AnforderungenDer Bereich der einfachen Arbeit ist zwar geschrumpft, doch sind gleich-zeitig die Qualifikationserfordernisse erheblich gestiegen. Bei diesen Erfor-dernissen handelt es sich heute nicht allein um handwerkliche Fähigkeiten. Auch soziale, kommunikative und organisatorische Fähigkeiten werden gefordert. Heute sind auch niedrigqua-lifizierte Arbeiten mit erhöhten Anfor-derungen verbunden, wie Teamfähig-keit, Selbstmanagement in Richtung eigenständiger Zeit- und Einsatzpla-nung, Kommunikation mit Auftragge-bern oder Verantwortlichkeit für den Ablauf von Betriebsprozessen und für eigenständige Fehlerwahrnehmung und -behebung. Hier wird der Arbeits-markt auch in Zukunft für Gering- und Niedrigqualifizierte Raum bieten – vorausgesetzt allerdings, dass sie sich diese Qualifikationen aneignen. Dazu haben auch Niedrigqualifizerte gute Möglichkeiten – denn „niedrigquali-fiziert“ bedeutet nicht „unqualifiziert“. Diese Menschen haben Fähigkeiten, die in Schule und Ausbildung nicht

berücksichtigt wurden, und sie haben Kompetenzen, die sie sich im Laufe der bisherigen Arbeit erworben haben. Darauf gilt es aufzubauen.

Fachtagung gibt AntwortenNiedrigqualifizierte Arbeit – unterhalb der Ebene der Facharbeit – wird auch in Zukunft benötigt. Sie ist durch Pro-duktionsverlagerungen und Rationali-sierungen keineswegs verschwunden, schon gar nicht in den persönlichen Dienstleistungen. Doch haben sich die Anforderungen grundlegend gewan-delt. Den klassischen Hilfsarbeiter will niemand mehr. Wer also sind heute die Niedrigqualifizierten, was sollten sie können und welchen Platz haben sie künftig auf dem Arbeitsmarkt? Ant-worten auf diese und weitere Fragen gibt eine international besetzte, öffent-liche Fachtagung der AK Vorarlberg am 20. Mai 2011 von 16 bis 21 Uhr in Feldkirch (Details siehe Factbox).

Fachtagung der AK beschäftigt sich am 20. Mai 2011 mit dem Thema „Die Zukunft der Niedrigqualifizierten“

Häuslich, treu und attraktiv …

So soll sie sein, die ideale Frau für Herrn Österreicher. Außerdem sollte sie die Familie zusam-menhalten und auf deren gesunde Lebensführung achten. Was sich wie ein Hei-ratsannoncenklischee aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts liest, hat eine brandneue IMAS-Umfrage ergeben. Und was zwischen 60 und 70 Prozent der Männer von den Frauen erwarten, deckt sich im Wesentlichen mit dem, was auch die Frauen als ihr optimales Selbstbild sehen – nur dass an drit-ter Stelle noch die Verwirklichung eigener Interessen angeführt wird. Das Männerbild erscheint da schon ein bisschen differenzierter: gut 50 bis 60 Prozent der Män-ner sehen als Kennzeichen eines „echten Mannes“, dass er sich in Geldangelegenheiten gut auskennt, dass er nach beruflichem Aufstieg und Erfolg strebt, und: dass er viel Verständnis für Wünsche und Probleme seiner Partnerin auf-bringt. Für die Frauen ist das das wichtigste Merkmal des Traum-mannes, fast gleichauf mit Treue und „dass er warmherzig und mit-fühlend“ ist. Als Hauptverdiener und Existenzsicherer der Familie sehen sich 47 Prozent der Männer, während das nur 39 Prozent der Frauen erwarten. Dafür wünschen sie sich zu 55 Prozent Mithilfe im Haushalt, die aber nur für 35 Pro-zent ihrer Partner zum Idealbild des Mannes passt. Rund die Hälfte der Frauen wiederum sieht eigene erfüllte Berufstätigkeit und Kom-petenz im Umgang mit Geld als kompatibel mit dem idealen Frau-enbild – bei den Männern sind das gut 10 Prozent weniger. Ein wenig Beziehungssprengstoff ergibt sich da – und ein Stück Hoffnung auf tatsächliche Gleichberechtigung …

Weiberkram

Univ.-Prof. Dr.Irene Dyk-Ploss

E-Mail: [email protected]

Österreicher lesen, um sich zu informierenArbeit, Pflicht und Langeweile assoziieren die wenigsten mit Lesen, stattdessen dient das Lesen laut GfK-Studie für 93 Prozent der Österreicher der Information. Mehr als drei Viertel verbinden Lesen mit Freizeit, Entspannung, dicht gefolgt von Spaß und Unterhaltung.

100.000 zusätzliche Arbeitskräfte pro JahrDie EU-Kommission rechnet mit einem starken Zuzug ausländischer Arbeitskräfte nach Deutschland in den kommenden Jahren. Infolge der Öffnung des Arbeitsmarktes ab dem 1. Mai 2011 sei zu erwar-ten, dass „in den kommenden vier Jahren rund 100.000 Arbeitnehmer jährlich nach Deutschland kommen werden“, sagte EU-Sozialkommissar Laszlo Andor. Ungefähr die Hälfte werde nach Einschätzung des Kom-missars aus Polen stammen.

Was gilt es zu berücksichtigen und in Zukunft zu beachten, damit Niedrigqualifizierte nicht automatisch in der Sackgasse landen? Die Fachtagung der AK Vorarlberg widmet sich am 20. Mai 2011 genau diesem Thema.

Sie haben Fragen an den AK-Präsidenten oder ein persönliches Anliegen? Nutzen Sie folgende Gelegenheiten: • Telefonsprech-stunde am 3. Mai von 14 bis 15 Uhr unter 050/258-6800• Arbeitnehmersprechtag am 17. Mai von 18 bis 19 Uhr im Gemeindeamt in Klaus

Für Sie da: AK-Präsident Hämmerle

Papiertiger haben nur mehr bis Ende April Zeit dafür, Internet-Affine immerhin noch bis 30. Juni 2011. Spätestens dann aber müssen freie Dienstnehmer ihre Einkommensteu-ererklärung beim Finanzamt abgeben.

Die Arbeiterkammer bietet für „Freie“ nun einen neuen Service, um die all-jährliche Steuererklärung schnell und effizient abwickeln zu können. Neben der Ausfüllhilfe für das Formular E1a gibt es auf der AK-Homepage einen eigenen Servicebereich für diese Perso-nengruppe, wo steuer- und sozialrecht-liche Aspekte erörtert werden.

Countdown läuft bereitsWichtig für diese Personengruppe ist, wie sich freie Dienstverträge von Werkverträgen abgrenzen oder wie sich eine Kombination verschiedener Jobs steuerlich und hinsichtlich der Sozialversicherung auswirkt. Für die

Einkommensteuererklärung über Ein-künfte vom Vorjahr läuft bereits der Countdown: Wer seine Einkommen-steuererklärung klassisch am Papier beim Finanzamt abgibt, muss dies bis Ende April erledigen. Wird elektro-nisch über Finanz Online eingereicht, verlängert sich die Frist bis zum 30. Juni. Wer Einkünfte unter 11.000 Euro bezogen hat, muss keine Ein-kommensteuererklärung machen.

Einkommensteuererklärung noch bis 30. Juni 2011

Freie Dienstnehmer müssen Frist beachten

„Qualifikationsland Vorarlberg – die Zukunft der Niedrigqualifizierten“

Fachtagung der AK Vorarlberg am 20. Mai 2011 von 16 bis 21 Uhr im AK-Festsaal in Feldkirch, Widnau 2-4Programm und Referenten:• Florian Neumann vom Forschungsinstitut Berufliche Bildung aus Nürnberg: Wer und was sind die Niedrigqualifizierten? Restgröße des Arbeitsmarktes oder eine zukünftige Ressource?• Julia Casutt, Leiterin von AMOSA in Zürich – Geringqualifizierte Stellen-suchende in der Ostschweiz – Herausforderungen und Chancen • Univ.-Prof. Dr. Gudrun Biffl, Donau-Universität Krems, Department Migration und Globalisierung: Niedrigqualifizierte – Perspektivenfür Österreich: Arbeitsmarkt, Demografie, Bildungspolitik• Zwei Gesprächsrunden mit Praktikern aus Wirtschaft und Politik zu den Themen „Qualifikationsherausforderung für Niedrigqualifizierte im Wandel – Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis mit Ing. Bernhard Feigl (Glas Marte), Daniel Entner (Entner Verputz), Mario Hammerer (Sutterlüty Han-del), DI Christoph Hinteregger (Doppelmayr) und Birgit Florineth (Schoel-ler) und „Wie weiter? Wo stehen wir und was ist zu tun?“ mit Dr. Peter Kircher (WKV), Norbert Loacker (ÖGB), Dipl.BW Harald Moosbrugger (Vbg. Landesregierung), Gerhard Ouschan (AK) und Anton Strini (AMS)• Im Anschluss lädt die AK Vorarlberg zu einer Vernissage zum Thema „Vorarlberger Arbeitswelten“ mit Fotografien von Georg Alfare. Anmeldungen werden bis 17. Mai 2011 erbeten unter Telefon 050/258-4026 oder [email protected] Der Eintritt ist frei.

EU-Kommissar Hahn: Vorzeigeregion LändleMenschen wollen keine (Staats-)Grenzen, lautet eine Erfahrung, die Jo-hannes Hahn als EU-Kommissar für Regionalpolitik täglich macht. Seine Aufgabe sei unter anderem, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der 271 Regionen innerhalb der EU auszubauen und dabei auch die „Grenzen im Kopf“ abzubauen. Hahn war auf Einladung der AK Vorarlberg, der Ge-meinde Nenzing und der Regionalentwicklung Walgau in Nenzing zu Gast. Bei dem von Musikern und Schülern aus dem Walgau mitgestalteten Infor-mationsabend schilderte der EU-Kommissar anhand konkreter Beispiele, wie die EU Regionen fördert. Vorarlberg werde in Brüssel als „Vorzeigeregion“ wahrgenommen, so Hahn, „die zeigt, was möglich ist, wenn man gut ausge-bildete, engagierte Menschen hat“.

Ein ausführliches Interview mit EU-Kommissar Johannes Hahn finden Sie auf dem AK-Videoportal unter akvideo.vol.at

www.ak-vorarlberg.at/ freiedienstnehmer

AK hilft freien Dienstnehmern.

Page 6: AKtion Mai 2011

6 Familien-Info-Messe 2011 mai 2011

Die AK Vorarlberg hat im Vorfeld der Familien-Info-Messe drei Familien einen Tag lang mit Foto- und Videokamera begleitet. Die Ergebnisse werden am 14. Mai 2011 präsentiert. Ein gutes Zeitmanagement und die Hilfestellung von Öffentlichkeit und Familie sind oftmals unverzichtbar, wenn es darum geht, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

Am 14. Mai 2011 findet von 9 bis 16 Uhr in der AK in Feldkirch die erste Familien-Info-Messe statt. Zwölf In-stitutionen präsentieren an diesem Tag ihre Leistungen, die Familien zu-gute kommen.

Familien bilden die wichtigste Säule unserer Gesellschaft. Die Angebote im Land sind vielfältig, wurden bis-her jedoch noch nie an einem einzigen Standort präsentiert. Im Rahmen des Internationalen Familientages organi-siert die AK Vorarl berg zum ersten Mal eine Familien-Info-Messe. Eingeladen sind alle Interessierten, die sich über die Leistungen der wichtigsten Insti-tutionen informieren möchten (siehe Factbox). Schwerpunktthema bildet die Vereinbarkeit von Familie und Be-ruf, für die sich die Arbeiterkammer bereits seit Jahren erfolgreich einsetzt.

Alle Angebote auf einen BlickAbgedeckt wird auf der Familien-Info-Messe nahezu die gesamte Angebots-vielfalt, die in Vorarlberg geboten wird. Neben Schwangerschaftsberatung über

Kleinkindbetreuung bis hin zu Jugend-arbeit und Erwachsenenbildung reicht die Palette. „Uns ist wichtig, dass El-tern, Kinder und Jugendliche umfas-send in ihrem täglichen Leben unter-stützt werden und ihnen durch diese

Messe alle Informationen und Hilfe-stellungen auf einen Blick präsentiert werden“, betont AK-Präsident Hubert Hämmerle.

Förderung statt Teuerung Besonders in wirtschaftlich ange-spannten Zeiten und bie den stän-dig steigenden Preisen ist es wichtig, Familien bestmöglich zu unterstüt-zen. „Neben den unverschämt ho-hen Treibstoffpreisen, den steigenden Wohn- und Mietkosten sind es auch die Lebensmittelteuerungen, die den

Familien ein Auslangen mit dem Ein-kommen schwer machen“, gibt Häm-merle zu bedenken. Umso mehr sind Eltern beziehungsweise Alleinerzieher auf die Förderungen des Landes und vieler weiterer Organisationen ange-

wiesen. Damit auch niemand wesent-liche Leistungen übersieht, präsen-tieren insgesamt zwölf Institutionen mittels persönlichen Gesprächen, Bro-schüren, Flyern und Plakaten über die Möglichkeiten, wie Unterstützung an-

gefordert werden kann sowie, was da-bei unbedingt beachtet werden muss.

Angebote der AK VorarlbergIm Bereich Beruf und Familie beant-wortet die AK Vorarlberg insbesondere Fragen zu arbeits-, sozial- und steuer-rechtlichen Belangen, wickelt den Bil-dungs-, Wohn- und Zinszuschuss ab, organisiert die Auszeit für Alleinerzie-hende sowie den Erholungsurlaub für pflegende Angehörige und bietet für berufstätige Eltern und Wiedereinstei-gerinnen ein breites Aus- und Weiter-bildungsangebot an.

„Wir freuen uns darauf, viele El-tern, Kinder, Jugendliche, Großeltern und alle Interessierten bei der Messe begrüßen zu können“, so Hämmerle abschließend.

Erste Familien-Info-Messe am 14. Mai in der AK Vorarlberg

Zwölf Institutionen präsentieren ihre Angebote und Serviceleistungen für Familien

Das Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung und vertiefende Gedanken zum Thema Familie

Die erste Familien-Info-Messe wird bunt und unterhaltsam. Neben einer kostenlosen Kinderbetreuung erwar-tet die Besucher eine Fotoausstellung und das Theater der Figur aus Nen-zing mit dem Stück „Prinzessin auf der Erbse“.

Umfassende Informationen zum The-ma Familie werden im AK-Festsaal im Erdgeschoss der Arbeiterkammer an zwölf Messeständen präsentiert. Na-türlich ist auch für Unterhaltung für Jung und Alt gesorgt. So wurden bei-spielsweise im Vorfeld der Messe drei Vorarlberger Familien einen Tag lang mit Video- und Fotokamera beglei-tet. Präsentiert werden die Ergebnisse ebenfalls im AK-Festsaal.

Die Video beiträge sowie eine Foto-ausstellung geben einen Einblick, wie Familien aus dem Ländle ihren Alltag meistern. Im Vordergrund steht auch hier die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Kinderbetreuung, KinderprogrammDamit sich die Eltern auf der Fami-lien-Info-Messe genügend Zeit lassen können, um das vielfältige Informa-tionsmaterial durchzusehen und die Kinder trotzdem beste Unterhaltung,

Spiel und Spaß erleben, wird von 9 bis 16 Uhr eine kostenlose Kinderbetreu-ung im Eltern-Kind-Zentrum direkt in der AK Vorarlberg angeboten. Nicht verpassen sollten Kinder ab 4 Jahren um 11 Uhr das Theater der Figur aus Nenzing, das in der AK-Bibliothek das Stück „Prinzessin auf der Erbse“ prä-sentiert. Ebenfalls auf dem Programm steht während der gesamten Messezeit die Anfertigung eines Familienport-rait-Buttons, der vor der Bibliothek von AK-Mitarbeiterinnen in wenigen Minuten produziert wird.

Gesprächsrunde mit Dr. Köb Um 14 Uhr findet schließlich eine Gesprächsrunde mit Dr. Franz Josef Köb in der AK-Bibliothek statt. Dort geht es darum, welchen Wert Familie – ökonomisch und ideell – für Kinder, Frauen, Männer, Wirtschaft und Ge-sellschaft hat.

Folgende Gesprächsteilnehmer dis-kutieren mit Dr. Franz Josef Köb: Dr. Christoph Hackspiel vom Vorarlberger Kinderdorf, Andreas Prenn vom Vor-arl berger Familienverband, Dr. Brigitte Hutterer vom AK-Büro für Familien

und Frauenfragen sowie eine erwerbs-tätige Mutter.

Kostenlose Anreise mit Bus und Bahn Alle Besucher können kostenlos mit Bus und Bahn aus dem ganzen Land anreisen (siehe Kupon rechts).

Gratis Anreise, Kinderbetreuung und Fotoausstellung auf der Messe

Familien im Land benötigen bestmögliche Unterstützung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Am 14. Mai 2011 widmet sich die erste Familien-Info-Messe diesem Thema.

Aussteller und Schwerpunktthemen der Familien-Info-Messe

• AK Vorarlberg: Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht, Förderwesen (Bildungs-, Wohn- und Zinszuschuss), Auszeit für Alleinerzieher und Erholungsurlaub für pflegende Angehörige sowie Aus- und Weiterbildungsangebote für Berufstätige und Wiedereinsteigerinnen• Land Vorarlberg: Kinder in die Mitte – Miteinander der Generationen, Familypoint, Familienpass, Frauenreferat• Institut für Sozialdienste: Die Beratungsdienste des IfS bieten Menschen in psychischen oder sozialen Problemsituationen Hilfe an. Das Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen sowie an Paare und Familien; IfS-Familienberatung; IfS-Elternratgeber• Vorarlberger Familienverband: Familienangebot in den Gemeinden, Frau Holle Babysittervermittlung, Familienhilfepool, Interessenvertretung für Familien• Caritas Vorarlberg: Wohngemeinschaft Mutter & Kind, Beratungsstelle Existenz & Wohnen, Familienhilfe• Ehe- und Familienzentrum – In jeder Beziehung: Bildung, Beratung, Seelsorge• Frauenberufszentrum*Vorarlberg: Aus- und Weiterbildung, Wiedereinsteiger innen, Laufbahn-Planung• Stadt Feldkirch: Familienangebote• Arbeitsmarktservice Vorarlberg: Frauenreferat• ÖGB Landesorganisation Vorarlberg: Rechtsinformationen rund um Familie und Beruf• Beratungsstelle schwanger.li: Junge Liebe: Pubertät, Beziehung, Sexualität• Landeselternbüro des Landeselternverbandes Vorarlberg

„Besuchen Sie die Familien-Info-Messe in der AK in Feldkirch und profitieren Sie von den umfassenden Informationen von insgesamt zwölf Institutionen.“

Hubert Hämmerle, AK-Präsident

Familien-Info-Messe

Samstag, 14. Mai 2011 von 9 bis 16 Uhr in der AK Vorarl-berg, Widnau 2-4, 6800 Feldkirch Der Eintritt ist frei!

9-16 Uhr, Foyer Lassen Sie Ihren persönlichen Familienbutton anfertigen!9-16 Uhr, Eltern-Kind-Zentrum Kostenlose Kinderbetreuung im EKIZ direkt in der AK Vorarlberg 9-16 Uhr, Festsaal der AKFotoausstellung zum Thema „Ver-einbarkeit von Beruf und Familie“11 Uhr, AK-BibliothekDas Theater der Figur präsentiert das Stück „Prinzessin auf der Erb-se“. Für Kinder ab 4 Jahren.14 Uhr, AK-BibliothekDiskussionsrunde mit Dr. Franz Josef Köb zum Thema „Vom Wert der Familie“ Für die Verpflegung sorgen die Catering-Schüler der Werkzeit Bregenz.

Gratis An- und Abreise mit Bus und Bahn (siehe Kupon rechte Seite). Weitere Tickets unter www.ak-vorarlberg.at und www.v-mobil.at

Page 7: AKtion Mai 2011

7 mai 2011 Familien-Info-Messe 2011

Ein gutes Zeitmanagement und die Hilfestellung von Öffentlichkeit und Familie sind oftmals unverzichtbar, wenn es darum geht, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

Institut für Sozialdienste

Das Familienleben ist nicht immer ein-fach – bei Problemen bietet das Institut für Sozialdienste Hilfe und Unterstützung für Eltern, Paare,

Kinder und Jugendliche.Mag. Susanne Kraft

Land Vorarlberg

Erfahren Sie mehr über den Vorarlber-ger Familienpass, den Fachbereich Jugend und Familie, die Initiative Kinder in die Mitte, den Fa-

milypoint und das Frauenreferat.Landesrätin Dr. Greti Schmid

Ehe- und Familienzentrum

Uns sind die Be-gegnung und der Kontakt mit den Menschen in jeder Beziehung wichtig. Wir präsentieren un-sere Arbeitsbereiche

und die aktuellen Angebote.Stefan Schäfer

Caritas Vorarlberg

Die Familie ist die Keimzelle der Gesell-schaft. Wir helfen, unterstützen, ent-lasten, fördern und begleiten Familien in der Bewältigung

ihrer jeweiligen Situation. Michael M. Natter

Arbeitsmarktservice Vorarlberg

Dem AMS Frauenre-ferat ist es ein beson-deres Anliegen, dass Wiedereinsteiger-innen das Angebot des Arbeitsmarktser-vice optimal nutzen,

um berufliche Ziele zu erreichen.Mag. Kamila Simma

Stadt Feldkirch

Wir informieren über Neuzuzug-, Baby- und 2-Jäh-rigen-Paket, das Kinderbetreuungs-angebot und das Fe-rienprogramm 2011

sowie das Projekt „familie plus.“DGKP Dr. Guntram Rederer

Frauenberufszentrum*Vorarlberg

An uns können sich Frauen wenden, die sich aus- und wei-terbilden möchten, einen Arbeitsplatz suchen oder Fragen zur Vereinbarkeit

von Beruf und Familie haben.Mignon Nagel-Selb

GRATIS-TICKETFAmIlIEn-InFo-mESSE In dER AK maximo Tageskarte Vollpreis gültig am 14. mai 2011

für die Hin- und Rückfahrt aus ganz Vorarlberg und Liechtenstein inklusive den Grenzbahnhöfen Lindau (D), St. Margrethen, Buchs (CH) und St. Anton a. Arlberg.

Sie haben einen Vorarlberger Familienpass oder die ÖBB VORTEILScard Familie? Dann ist das Gratis-Ticket für die ganze Familie gültig. Bitte füllen Sie dann zusätzlich diese Felder aus:

Anzahl Erwachsene

Anzahl Kinder

Weitere Gratis-Tickets gibt es zum Download unter www.ak-vorarlberg.at oder www.vmobil.at

Komplett ausgefülltes Gratis-Ticket gilt als Fahrschein. Bei Nutzung als Familienticket den Vorarlberger Familienpass oder die ÖBB VORTEILScard Familie mitführen.

Ein Ticket für Bus und Bahn. In ganz Vorarlberg.

23C 2M 77K / PMS 432

Vorarlberger Familienverband

Der Vorarlberger Fa-milienverband setzt sich seit dem Jahr 1954 mit rund 7500 Mitgliedsfamilien und mehr als 400

Ehrenamtlichen für ein familien-freundliches Land ein.Andreas Prenn

AK Vorarlberg

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der AK ein großes Anliegen. Die Besucher erhalten auf der Messe alle Informationen zum

Leistungsangebot für Famlien.Elisabeth Neßler

Landeselternverband Vorarlberg

Unser Angebot reicht von Unterla-gen für Klassenel-ternvertreter über Hilfestellungen bei schulischen Angele-genheiten bis hin zur

Vorstellung des Landeselternbüros.Monika Hilbrand

Beratungsstelle schwanger.li

Beziehung, Partner-schaft, Sexualität: Wir bieten Jugend-lichen, Eltern und Pädagogen Seminare und persönliche Beratungen zu diesen

zentralen Lebensthemen an.Mag. Tanja Moser

ÖGB Landesorganisation Vorarlberg

Der ÖGB Vorarl berg bietet allen Besu-chern umfassende Beratung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen rund um das Thema „Vereinbar-

keit von Familie und Beruf“.Mag. Sabine Rudigier

Page 8: AKtion Mai 2011

8 Konsumentenschutz mai 2011

Umfassender Entschließungsantrag vom Europäischen Parlament verabschiedet

Die 25.000-Euro-Handyrechnung für Willi Mathies hat quer durch sämtli-che großen Fernsehsender, Radiosta-tionen und Zeitungen österreichweit Schlagzeilen gemacht. Auch wenn nach Intervention der AK Vorarlberg für den Vorarlberger Skilehrer die Ge-schichte gut ausging – Handybetrei-ber sorgen weiterhin beinahe täglich für böse Überraschungen bei Konsu-menten.

Nach wie vor erhalten Handynutzer Horror-Rechnungen im vierstelligen Euro-Bereich, die sie sich nicht erklä-ren können. Die Kostenfallen lauern weiterhin.

Dabei wäre es einfach, die Konsu-menten davor zu schützen. Es bräuchte nur klare Regelungen im betreffenden Telekommunikationsgesetz. „Das wird derzeit zwar novelliert“, bekräftigt AK-Präsident Hubert Hämmerle seine For-derung an die Politik zum Handeln, „doch der Entwurf des überarbeiteten Gesetzes ist noch unbefriedigend: Dar-in finden sich vor allem Kann-Bestim-

mungen. Der berechtigte Schutz vor der Handy-Abzockerei muss jedoch endlich verbindlich werden!“

Unzumutbares VersteckspielDenn es sind dem Prinzip nach gleich zwei Übel, durch die Handybesit-zer meist unbewusst zum Handkuss kommen, weiß AK-Experte Mag. Paul Rusching. Erstens: Die Handys werden immer leistungsfähiger und damit auch die Einstellungen komple-xer. Die Funktionsbeschreibung von Smartphones erfordert oft zentimeter-dicke Bücher – und was so genannte Apps im Hintergrund an Datenver-kehr bewirken, bleibt oft unbekannt. Zweitens: „Die Datentarife der Netz-betreiber sind sogar für den Fachmann oftmals nur mit Mühe durchschaubar. Bestimmungen, wofür man wie viel zahlt, findet man entweder erst nach langem Suchen im Internet oder über-haupt nicht.“ Dann auch noch kom-plizierte Rechnungen über Verbrauch und mögliche Überschreitungen von Datenkontingenten anzustellen, ist

Otto Normalverbraucher schlicht un-zumutbar.

Die AK Vorarlberg fordert deshalb unter anderem übersichtliche und vor allem verständliche Tarifblätter bereits bei der Auswahl von Geräten und Ta-rifen im Laden. „Das Risiko für eine Schock-Rechnung ist für den Konsu-menten nicht beherrschbar, die derzei-tigen Tarife der Netzbetreiber lassen das einfach zu“, musste auch der Chef der Regulierungsbehörde RTR Georg Serentschy in der ZIB 1 und in ande-ren Medien bekennen, nachdem die AK Vorarlberg den 25.000-Euro-Fall ans Tageslicht brachte.

Beliebte AusredenBereits der durchnittliche (!) Streit-wert, der bei der Schlichtungsstelle der RTR landet, beträgt stolze 620 Euro. Die AK Vorarlberg hat Anzeige gegen drei Handynetzbetreiber eingebracht. Danach begann auch das Landeskri-minalamt zu ermitteln, ob hinter den exorbitant hohen Rechnungen ei-nes Betreibers nicht System und der

Straftatbestand des Sachwuchers ste-cken.

Denn die Summen, die verrech-net werden, sind nur sehr fadenschei-nig argumentierbar. Beliebte Ausrede: konsumentenfreundlichere Lösungen würden an der Technik scheitern. In-teressant ist allerdings, dass zum Bei-spiel das generelle Sperren von Daten-verbindungen beim einen Betreiber möglich ist, beim anderen nicht. Oder die angebliche Schwierigkeit, Kosten-limits zu setzen: „Wäre Herr Mathies gerade in Deutschland gewesen, hätte man ihm nur 60 statt 25.000 Euro verrechnet. Denn beim Data-Roaming wird bei diesem Betrag automatisch gesperrt“, erklärt Rusching – warum nicht im Inland?

Der Entwurf des Telekommuni-kationsgesetzes „neu“ überlässt die Regelung weitgehend der Freiwillig-keit der Handynetzbetreiber und der RTR. „Das kann es wohl nicht sein!“, sagt AK-Präsident Hämmerle und ver-spricht, in dieser Sache nicht lockerzu- lassen.

Kostenfalle Handy: Die AK wird nicht lockerlassen!

Schadenersatz nach MEL-Musterprozess In einem von der AK Vorarlberg angestrengten Musterprozess prüfte das Bezirksgericht St. Pölten, ob ein Anlageberater seinen Aufklärungs- und Beratungspflichten gegenüber einer Anlegerin nachgekommen war und verneinte dies. Der Konsumentin wurde Schadener-satz zugesprochen, da der Berater grob fahrlässig gegen die Wünsche und Bedürfnisse der Kundin zur Veranlagung in MEL-Zertifikate geraten hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Konsumen-tin hatte 2006 der ASSET Finanz-management GmbH (mittlerweile in Konkurs) ihre Ersparnisse von rund 15.000 Euro zur Anlage überlassen. Da für sie die Sicherheit im Vordergrund stand und sie das auch unmissverständlich erklärte, liegt ihr Schaden nicht erst bei der schlechten Entwicklung der MEL-Zertifikate, so das Gericht, sondern bereits in der Vermittlung dieses Wertpapiers. In Kenntnis der Fa-milien- und Einkommenssituation habe der Berater jeglichen Hinweis auf die Risiken des Zertifikats unterlassen, ja sogar den Vergleich mit der Sicherheit eines Sparbuchs gezogen! Dennoch: Zu einem Drittel treffe auch die Konsumentin schuld, befand das Gericht, weil sie die Risikohinweise im Kaufauftrag nicht gelesen und hinterfragt habe.

Fluggastrechte werden von EU überarbeitet Die innerhalb der EU gültigen Rechte für Flugpassagiere stehen vor der Überarbeitung. Die Flugli-nien hatten interveniert, nicht mehr allein die Kosten ausgefallener Flüge tragen zu müssen. Die Luftraum-sperren wegen Vulkanasche und Schneechaos im Vorjahr sowie Flug-lotsenstreiks, für die die Fluglinien nichts konnten, hätten in Brüssel Verständnis geweckt. Die EU will mit einer Neufassung aber auch Passagierrechte stärken und den nationalen Luftbeschwerdestellen mehr Kompetenzen geben.

966 Millionen Euro für Haut und HaareDie Österreicher haben 2010 erneut mehr Geld für Körperpfle-ge ausgegeben: 966 Millionen Euro wurden in Haut und Haare investiert – um drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Rund 100 Millio-nen ist den Österreichern Gesichts-pflege wert, Haarpflege wiederum kommt auf rund 176 Millionen Euro Umsatz.

Bei Lebensmitteln hält „Aktionitis“ anDer heimische Lebensmittelhandel macht bei Frischeprodukten wie Gemüse, Eiern, Milchprodukten, Wurst und Fleisch bereits ein Viertel des Umsatzes mit Aktionsar-tikeln. In der Rewe-Gruppe ist der Anteil mit 27,5 Prozent besonders hoch, bei Spar sind es vergleichs-weise niedrige 22,9 Prozent.

AK-Kritik an den BausparkassenFür die fünf Millionen Bausparer in Österreich bleibt unterm Strich weniger übrig als vorgerechnet: Die AK-Konsumentenschützer kritisie-ren, dass in den Werbefoldern die jährlichen Kontoführungsgebühren „unterschlagen“ werden.

Nach den exorbitant hohen Handyrechnungen hat die AK Vorarlberg Anzeige gegen mehrere Netzbetreiber erstattet.

Die Konsumenten in der EU brau-chen besseren Schutz vor möglicher-weise gefährlichen Produkten. Dies ist die Kernbotschaft einer Entschlie-ßung des Europäischen Parlaments über Produktsicherheit und Markt-überwachung.

Die Globalisierung, Produktionsaus-lagerungen und das Wachstum des internationalen Handels insgesamt be-deuten, dass noch nie so viele Erzeug-nisse angeboten wurden wie heute. Mehr Produkte bedeuten gleichzeitig auch mehr Gefahren für die Sicherheit der Konsumenten. Derzeit arbeiten die europäischen Institutionen an ei-ner Überarbeitung der geltenden EU-Vorschriften über Produktsicherheit. Das EU-Parlament brachte mit einer Resolution seine Vorstellungen und Ansichten ein, wie künftig ein besserer Schutz der Verbraucher gewährleistet werden sollte. Der Bericht hält fest, dass bei der Marktüberwachung er-

hebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten bestehen und einige von ihnen nicht die dafür erforderli-chen Mittel bereitstellen. Außerdem werde die Formulierung „Produkte, von denen eine ernste Gefahr ausgeht“ unterschiedlich interpretiert. Das kön-ne die Verbrauchersicherheit in der EU

beeinträchtigen. Die Sicherung der Außengrenzen des Binnenmarktes, ins- besondere der großen Seehäfen, wird als wichtige Maßnahme genannt, um gegen gefährliche oder illegale Pro-dukte aus Drittländern vorzugehen. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf Produkte gerichtet werden, die online aus Drittländern erworben werden und nicht den europäischen Normen entsprechen.

Speziell pharmazeutische Erzeug-nisse und Lebensmittel können Sicher-heit und Gesundheit gefährden. Mit Sensibilisierungskampagnen sollen die Konsumenten zielgerichtet über solche Risiken informiert werden, so das EU-Parlament in seinem Entschließungs-antrag.

Hohe BußgelderDie Mitgliedsstaaten sollen in koor-dinierter Form abschreckende Strafen einschließlich hoher Bußgelder für Unternehmen einführen, die vorsätz-

lich gefährliche oder nicht-konforme Produkte in Verkehr bringen. Pro-duktverbote sollen nach dem Willen des Parlaments möglichst oft öffentlich gemacht werden, um Grenzkontrollen und Marktüberwachung mehr Sicht-barkeit zu verleihen und kriminelle Händler abzuschrecken.

Rückverfolgbarkeit sichernDie Europaabgeordneten schlagen weiters die Einrichtung von Büros zur Aufklärung über die Produktsicher-heit vor (zum Beispiel im Rahmen der Produktinfostellen), die Schu-lungsmaßnahmen unterstützen und Informationen an die verschiedenen Industriezweige weiterleiten könnten. Zudem wird angeregt, in die neue Pro-duktsicherheitsrichtlinie einen Verweis auf Menschen mit Behinderungen (ne-ben Verweisen auf Kinder und ältere Menschen, die es bereits gibt) aufzu-nehmen, um die Sicherheit für mög-lichst alle besonders schutzbedürftigen Verbraucher zu gewährleisten.

Die Entschließung betont außer-dem die Bedeutung der Rückverfolg-barkeit von Erzeugnissen zur Bestim-mung des Herkunftslandes und des verantwortlichen Herstellers. Das müs-se während der gesamten Lebensdauer eines Produktes gewährleistet sein.

Vorstoß für sicherere Produkte für die EU-Konsumenten

Der Großteil illegaler oder gefährlicher Güter gelangt über den Seeweg in die EU.

176 Millionen fließen in die Haarpflege.

Page 9: AKtion Mai 2011

9 mai 2011 Konsumentenschutz

Ein „Millionenspiel“ hält derzeit die AK-Konsumentenberatung auf Trab. Konsumenten werden dabei via Tele-fon haufenweise Lügen aufgetischt, da-mit sie Verträge abschließen oder teure Mehrwertnummern anrufen.

Marlies Pal kann von dieser Masche ein Lied singen. Die Konsumentin wurde Ende März von einem Herrn telefonisch kontaktiert, der sich mit „Millionenspiel“ vorstellte. Als Frau Pal kurzerhand erklären wollte, dass sie kein Interesse hätte, teilte ihr der Herr am anderen Ende der Leitung mit, dass bereits ein Vertrag bestehe und dieser für weitere zwölf Monate weiterlaufen würde, wenn Sie diesen nicht bis Mittag kündigt. Auf Rückfrage der Konsumen-tin, um welchen Vertrag es sich denn dabei handeln sollte, erklärte der Anru-fer lediglich, dass er dafür nicht zustän-dig wäre. Daraufhin erhielt Marlies Pal eine Kundennummer sowie die Mehr-wertnummer 0900/560321, bei der sie anrufen müsse. Nebenbei erwähnte der Herr am Telefon, dass die Minute 3,50 Euro kosten würde. Als die Konsumen-tin sich darüber ärgerte, wie teuer dieser Anruf wäre, erklärte man ihr noch, dass die Angelegenheit in drei bis vier Minu-ten erledigt sei.

Hinhaltetaktik am Telefon Als die Konsumentin bei besagter Mehrwertnummer anrief, wurde sie drei Minuten hingehalten, indem ihr erklärte wurde, man müsse erst die Un-

terlagen suchen. Kurz bevor Frau Pal auflegen wollte, meldete sich dann ein Herr zurück, der der Konsumentin er-klärte, dass ihr Fall „speziell“ wäre und ganze drei Verträge auf die Konsumen-tin laufen würden. Aktuell könnten nur zwei davon aufgelöst werden, aber man könnte unter der Hand „ausma-

chen“ dass der dritte Vertrag nur drei Monate läuft. Marlies Pal beendete das Gespräch schließlich nach neun Mi-nuten und wandte sich an die AK. Es stellte sich heraus, dass sie längst kein Einzelfall mehr war. Viele Konsumen-ten berichten von derselben Masche. Wer hinter diesen Anrufen steckt, be-ziehungsweise ob dadurch tatsächlich Verträge erschwindelt werden konnten, steht bis dato noch nicht fest.

Tipps der AK-KonsumentenberatungDie Konsumentenschützer der AK Vor-arlberg raten jedenfalls, keine Verträge

telefonisch zu kündigen, an die sich Be-troffene nicht erinnern können. Sollte ein Unternehmen den Konsumenten gegenüber einen finanziellen Anspruch haben, wird es sich auf dem schriftli-chen Wege melden.

Zudem sollten Konsumenten in keinem Fall ihre Kontodaten am Tele-fon bekanntgeben und keinesfalls teure Mehrwertnummern mit der Vorwahl 0900 anrufen beziehungsweise zurück-rufen.

Ein neunminütiges Gespräch koste-te im Fall von Marlies Pal bereits über 31 Euro!

Vorsicht: Neue Masche bei Gewinnspielen

Ein „Millionenspiel“ sorgt derzeit für Ärger bei den Konsumenten – das große Geld bleibt auf alle Fälle aus

Keine teuren Mehrwertnummern mit der Vorwahl 0900 zurückrufen. Marlies Pal kostete ein neunminütiges Telefonat über 31 Euro.

Bernadette Tagwerker wurde fünf Jahre nach dem Kauf eines Teppichs in der Türkei von einem Betrüger kontaktiert, der 4000 Euro von ihr verlangte.

Jahre nach Teppichkauf werden Türkeiurlauber massiv belästigt Konsumenten, die vor einigen Jahren Schmuck, Teppiche oder andere Wa-ren während ihres Türkeiurlaubs ein-gekauft haben, befinden sich zur Zeit im Visier von Betrügern.

In den letzten Wochen haben sich einige Konsumenten in der AK-Kon-sumentenberatung gemeldet, die von Betrügern zwecks einer angeblichen

Zollfahndung kontaktiert wurden. Eine davon war Bernadette Tagwerker, die gemeinsam mit ihrem Mann vor fünf Jahren einen Teppich während ihres Türkeiurlaubs erstanden hat. Ein Anrufer meldete sich aus der Türkei und war bestens über den damaligen Einkauf informiert. Er behauptete, dass beim ehemaligen Teppichverkäu-fer die Zollfahndung im Haus stehen würde und Frau Tagwerker nun noch-mals rund 4000 Euro per Western Union überweisen müsse.

Konsumentin wurde gedrohtBernadette Tagwerker hatte vor fünf Jahren alle Einfuhrbestimmungen be-achtet. Nachdem sie daraufhin Rück-fragen stellte und sich weigerte, einer fremden Person eine solche Summe zu überweisen, drohte der Anrufer damit, dass sie spätestens nach drei Wochen

mit einer zoll- und finanzrechtlichen Verfolgung zu rechnen hätte. Zudem rechtfertigte er den zu überweisenden Betrag damit, dass die Kontrollbehör-den durch eine Änderung des Kauf-datums und der Fälligkeit von Zoll-gebühren lediglich getäuscht werden sollten und Frau Tagwerker den Betrag schließlich zurücküberwiesen bekom-men würde.

„Diese Rücküberweisung bleibt natürlich aus. Wenn das Geld einmal per Western Union auf den Weg ge-schickt wird, sieht es der Konsument nie wieder“, warnt Dr. Karin Hintereg-ger, Leiterin der AK-Konsumentenbe-ratung.

Nicht auf Forderung reagierenKonsumenten sollten sich von solchen Anrufen keinesfalls einschüchtern lassen und auch niemals eine Überweisung tä-tigen. Zollbehörden machen Ansprüche nie telefonisch geltend, sondern jeden-falls per Bescheid. Grundsätzlich sollten beim Wareneinkauf im Ausland immer die jeweiligen Zollbestimmungen bei der Einfuhr beachtet werden.

AK-Konsumentenberatung, Telefon 050/258-3000, [email protected]

„Zollbehörden machen Ansprüche nie telefonisch geltend, sondern jedenfalls per Bescheid. Bei Anrufen

sollte niemals eine Überweisung getätigt werden.“Dr. Karin Hinteregger, Leiterin AK-Konsumentenberatung

Neue Flugsteuer ist in Kraft getretenReisende werden seit dem 31. März 2011 zusätzlich mit einer neuen Abgabe – der so genannten Flugabgabe – belastet. Sie gilt für Abflüge von einem österreichischen Flughafen, die nach dem 31. März 2011 durchgeführt werden. Für Buchungen von Pauschalreisen und Flügen, die nachweislich vor dem 1. Jänner 2011 getätigt wurden, ist keine Flugabgabe zu bezahlen. Zwischenlandungen beziehungs-weise Transit- und Transferverkehr innerhalb von 24 Stunden bleiben außer Betracht. Demnach ist auch bei einem Flughafenwechsel für einen Weiterflug innerhalb von 24 Stunden nur der tatsächliche Ziel-flugplatz ausschlaggebend. Konkret beträgt die Flugabgabe für Kurzstre-cken acht Euro, für Mittelstrecken 20 Euro und für Langstrecken 35 Euro. Die Staatsgebiete mit den entsprechenden Zielflughäfen der Kurz- und Mittelstrecke sind im Flugabgabegesetz taxativ aufgezählt. Alle dort nicht angeführten Staats-gebiete gelten als Langstrecke.

Lebensmittel haben sich massiv verteuertProdukte des täglichen Bedarfs haben sich seit Jänner 2011 um vier Prozent, seit September 2010 um acht Prozent verteuert. Beispielswei-se ist der Preis von Mehl im Zeit-raum von September 2010 bis März 2011 um rund 69 Prozent gestiegen. Ein Kilogramm Kartoffeln verteu-erte sich um 34 Prozent, Salatgur-ken um 26 Prozent, Bananen um 23 Prozent. Verbilligt haben sich Kosmetikprodukte wie Zahnpaste (-36 Prozent), Haarshampoo (-14 Prozent) oder Seife (-10 Prozent). Insgesamt kostet ein 44-Euro-Ein-kaufskorb fast 3,50 Euro mehr als noch vor einem halben Jahr.

Imageprobleme für FinanzdienstleisterUnternehmer der Finanzdienst-leistungsbranche haben bei Ös-terreichs Konsumenten in den vergangenen Jahren viel von ihrer Glaubwürdigkeit verspielt. Das ist eines der wesentlichsten Resultate des Konsumentenbarometers 2011. Demnach ordnen die Konsumenten vor allem Versicherungen, Anlage- und Vermögensberatern, Banken und Kreditvermittlern irreführende Werbung und Informationen sowie unklare Vertragsgestaltung zu. Telefonanbieter und Teleshopping-Firmen wurden in dieser Kategorie ebenfalls genannt. Finanzdienst-leistungen wurden mit 59 Prozent auch mit Abstand am häufigsten ins Treffen geführt, wenn es um Er-fahrungen mit unseriöser Werbung geht. An zweiter Stelle folgte die Telekommunikationsbranche.

Preisvergleich bei Sommerreifen Wer sich heuer neue Sommerreifen leisten muss, sollte nicht gleich beim ersten Angebot zuschlagen. Die AK-Konsumentenberatung rät, unbedingt die Preise von mehreren Anbietern zu vergleichen.

Kurz gemeldet ...q Im Jahr 2009 haben die Österrei-cher pro Kopf im Schnitt 66,5 Kilo-gramm Fleisch gegessen. Die Preise vor der Grillsaison steigen wieder an. q Notare fordern in Hinsicht auf das einheitliche europäische Ver-tragsrecht, dass das hohe Niveau des heimischen Konsumentenschutzes erhalten bleibt.

https://www.bmf.gv.at/steuern/_start.htm

Mittels Drohungen versuchen Betrüger ehemaligen Türkeiurlaubern Geld aus der Tasche zu ziehen

Page 10: AKtion Mai 2011

10 Bildung mai 2011

Schon seit zwölf Jahren besteht im AK-Bildungscenter die Möglichkeit sich auf die Berufsreifeprüfung (BRP) vorzubereiten. Seit Bestehen hat sich das Angebot der AK in diesem Be-reich vervierfacht.

Ab September 2011 bietet das AK-Bil-dungscenter in Bregenz und Feldkirch wieder Vorbereitungslehrgänge für die BRP an.

Neue Zielgruppen erschließen Für diese Lehrgänge in Bregenz wurde ein in Vorarlberg einmaliges und weg-weisendes Modell entwickelt. Die Kur-se in den drei Fächern finden nur alle zwei Wochen statt, um so auch neuen Zielgruppen den Weg zur BRP zu öff-nen. Die Kurszeiten sind immer Mon-tag bis Donnerstag täglich von jeweils 18 bis 21.30 Uhr in den Räumlichkei-

ten der Handelsakademie Bregenz. Das Modell in Bregenz soll insbe-

sondere auch jenen diese Weiterbil-dungsform eröffnen, die sonst keine Möglichkeit hätten, nachhaltig an ih-rem beruflichen Aufstieg zu arbeiten. Zur engeren Zielgruppe gehören spe-ziell Menschen mit eher unkonventio-nellen Arbeitszeiten, wie etwa Schicht-arbeiter.

Rund 250 Teilnehmer befinden sich derzeit in den Lehrgängen zur Vorbereitung auf die Berufsreifprüfung in Feldkirch und Bregenz, 70 davon werden diesen Sommer zur Prüfung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch antreten. Danach muss noch eine individuelle Fachbereichs-prüfung abgelegt werden.

Das bedeutet eine Vervierfachung des anfänglichen Angebotes. Gab es 1999 noch zwei Vorbereitungslehr-

gänge, sind es heute schon acht an der Zahl.

Was sich ein wenig verändert hat, sind die Zielsetzungen der Teilneh-mer. Zu Beginn war der Beweggrund für die Berufsreifeprüfung häufig noch der Wunsch ein weiterführendes Stu-dium zu absolvieren, heute gilt es für die meisten ihre Position im Betrieb zu festigen oder im günstigsten Fall aufzusteigen. Vielfach wird Mitarbei-tern vom Personalleiter empfohlen, die BRP zu absolvieren um Aufstiegsmög-lichkeiten wahrnehmen zu können.

Berufsbegleitende AbendkurseVorbereitungslehrgänge für die BRP in Form von berufsbegleitenden Abend-kursen gibt es ab Herbst auch wieder in Feldkirch. Die Unterrichtsabende sind dort wöchentlich Dienstag und Donnerstag von 18 bis 21.30 Uhr.

Damit können Interessenten aus dem ganzen Land das Kursmodell auswäh-len, welches sich am besten mit Beruf und Privatleben vereinbaren lässt.

Mit attraktiven Förderungen – wie beispielsweise dem AK-Bildungsscheck im Wert von 100 Euro oder dem Vor-arlberger Bildungszuschuss – eröffnet die AK Vorarlberg auch Interessenten mit kleinerer Geldbörse einen leistba-ren Weg zur Berufsreifeprüfung.

Auf Grund des sehr großen Interes-ses für die anstehenden Lehrgänge im Herbst wird eine rasche Anmeldung empfohlen.

Berufsreifeprüfung auch für die kleine Geldbörse möglich

Die Vorbereitungslehrgänge zur Berufsreifeprüfung sind der Grundstein für eine positive Entwicklung der beruflichen Laufbahn und sorgen für das nötige Know-how.

BRP: Helga Barta, 050/258-4014, [email protected], Gabriele Schmitzer, 050/258-4034, [email protected] und Dr. Franz Valandro, 050/258-4036, [email protected]

Diplomarbeiten mit Word 2007 verfassenProjekt-, Abschluss- oder Fachbe-reichsarbeiten zu schreiben ist eine große Herausforderung. Hier spielt nicht nur der Inhalt eine große Rol-le, es kommt auch auf die richtige Verpackung – die optische Ge-staltung des Dokumentes – an. In diesem Kurs erfahren Sie, wie For-matierungen und Formatvorlagen erstellt und für Ihre Arbeit einge-setzt werden können. So schreiben Sie ganz entspannt Ihre Arbeit und im Handumdrehen erledigen Sie die Formatierung und Gestaltung Ihrer Textteile. Der Kurs findet am 19. Mai von 19 bis 22 Uhr in der AK in Feldkirch statt.

EDV: Regina Knecht, 050/258-4030, [email protected]

Zeit am Arbeitsplatz effizient managenWo fange ich bloß an? Das ist eine Frage, die sich viele Berufstätige im Stress der modernen Arbeitswelt täglich stellen. Die Nutzung eines modernen Zeitmanagements ist in solchen Situationen ein sehr großer Vorteil. In diesem Seminar lernen Sie, Ihre Arbeit effizient zu planen sowie zweckmäßig ein-zuteilen. Weiters analysieren wir Störfaktoren und leiten aus Ihrer Ist-Situation konkrete Aktionspläne für den Einsatz zeitsparender und rationeller Arbeitstechniken ab. Das Seminar findet unter der Leitung von Michael G. Müller am 13. und 14. Mai 2011 in der AK in Feldkirch statt.

Wirtschaft: Sandra Studer, 050/258-4032, [email protected]

Verschiedene Branchen haben in ver-schiedenen Regionen die unterschied-lichsten Probleme. Welche, erfährt man nur, wenn man – wie Hubert Hämmerle – direkt vor Ort ist.

Der AK-Präsident hat in den letzten Jahren schon fast 200 Betriebe besucht und sich so ein breites Bild von der Leistungsfähigkeit der Vorarlberger Arbeitnehmer und deren Betrieben ge-macht. Immer wieder stellt er fest, dass sich die Probleme verschiedener Bran-chen auch über ihre geografische Lage definieren.

Unterschiedliche HerausforderungenEine Druckerei im Bregenzerwald steht vor ganz anderen Herausfor-derungen wie ein Betrieb derselben Branche im Dornbirn. „Meist haben Firmen in Talschaften extreme Pro-bleme Facharbeiter zu rekrutieren. Für einen Montafoner oder Bregenzerwäl-

der ist es zum Beispiel völlig normal zu pendeln, für Rheintaler ist das aber oft ein unvorstellbarer Gedanke“, geht Hämmerle auf eine konkrete Problem-stellung des Arbeitnehmertages ein.

Dass es auch anders geht, zeigen Beispiele von internationalen Konzer-nen, die die Arbeitsmoral der Bevöl-kerung dazu veranlasst genau in diese Regionen zu investieren und Betriebs-stätten anzusiedeln.

„Bei der Besichtigung eines Be-triebes, der an die Automobilindustrie liefert – übrigens auch im Bregenzer-wald –, erklärte mir der Geschäftsfüh-rer, dass man die Produktionsstätte hauptsächlich deshalb hier errichtet hat, weil die Arbeitnehmer im Ruf stehen würden zuverlässig zu sein und eine hohe Arbeitsmoral an den Tag zu legen“, bemerkt Hämmerle nicht ohne Stolz die Interessen derart internatio-nal angesehener Arbeitnehmer vertre-ten zu dürfen.

Hämmerle zu Besuch im Bregenzerwald

AK-Präsident erkundet beim Arbeitnehmertag in Bezau/Bizau das Druckhaus Gössler und die Bergbahn Bezau

AK-Präsident Hämmerle und Geschäftsführer Bernhard Gössler mit dem Team der Druckvorstufe des Druckhauses Gössler in Bizau

WinDirStat

Mit dem Programm WinDirStat (Win-dows Directory Statistics) können Sie Ihre Festplatten analysieren und mit ganz einfachen Mitteln die größten Speicherfresser darauf finden. Die Software kann zur freien Verwendung von der Seite des Herstellers herunterge-laden und einfach per Doppel-klick auf die exe-Datei installiert werden. Bei der Installation sollten Sie nicht vergessen die deutschen Sprachdateien mitinstallieren zu lassen. Beim Start des Programms können Sie die zu überprüfende Festplatte auswählen und nach einer kurzen Initialisierungsphase sehen Sie in der oberen Hälfte von WinDirStat die Baumstruktur der Festplatte und bei jedem Verzeich-nis, wie viel Prozent des Speicher-platzes von diesem Ordner auf der jeweiligen Festplatte verbraucht wird. In der unteren Hälfte finden Sie eine grafische Darstellung der größten Dateien auf dem ausge-wählten Datenträger. Mit einem Klick auf „Optionen“ und danach auf „Freien Platz anzeigen“ können Sie sich den auf der Festplatte ver-bleibenden freien Platz mit einem grauen Rechteck anzeigen lassen.

Computer-Tipp

Oliver Fink

Download: http://windirstat.info/wds_current_setup.exe

Fidel Meusburger (rechts hinten), Geschäftsführer der Bergbahn Bezau, und sein Team präsentierten eine der neuesten Seilbahnen im Ländle.

Haben Sie was zu sagen?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu einem Thema in dieser AKtion: AK Vorarlberg, Kennwort Leserbriefe, Widnau 2-4, 6800 Feldkirch oder [email protected]

Page 11: AKtion Mai 2011

11 mai 2011 Bildung

Das Eltern-Kind-Zentrum Feldkirch erhielt die ComToAct-Auszeichnung der Universität St. Gallen für Bemü-hungen rund um die Beschäftigung einer Person mit schwerer Behinde-rung.

Im Rahmen des Symposiums „Ar-beitswelten von Menschen mit Be-hinderung“ wurde IfS-Spagat mit vier beteiligten Betrieben als Gewinner der Kategorie „Sonderpreis“ mit der „COMmitment-TO-ACTion-Auszei-chung“ 2010 belohnt.

Integrative ArbeitsplätzeNeben der Gemeinde Schoppernau, Alfi Getränkehandel Lingenau und der Spielgruppe Rumpelspielchen aus Ludesch durfte sich auch das Eltern-Kind-Zentrum Feldkirch über den Sieg freuen. Ausgezeichnet wurden die Betriebe, weil sie einen integrativen Ar-beitsplatz für eine Person mit schwerer

Behinderung anbieten. Begleitet wer-den die Ländlebetriebe und -institutio-nen von der IfS-Einrichtung „Spagat“, einem Modell zur beruflichen Integ-

ration behinderter Menschen, die die Eingliederung der Teilnehmer beglei-tet. Vorrangiges Ziel ist die Vermitt-lung in den regulären Arbeitsmarkt.

Vortrag von Reinhard Kahl im CubusIm Veranstaltungssaal Cubus in Wolfurt findet am 6. Mai 2011 ein Vortrag zum Thema „Wie Schulen gelingen“ mit dem renomierten Referenten Reinhard Kahl statt. Der Hamburger arbeitete schon während seines Studiums bei

verschiedenen Rundfunksen-dern und fand 1975 seine Heimat im Journalismus. Zeitweilig beim NDR festangestellt ist er heute als freier Journa-

list tätig und schreibt für Medien wie die Zeit, GEO oder die Süd-deusche Zeitung. Kahl erhielt im Laufe seines Werdegangs zahlreiche Auszeichnungen, so auch den Grimme-Preis für die NDR-Serie „Kind sein ist kein Kinderspiel“.Anlass des hochkarätigen Vortrages ist das 10-jährige Bestehen des Vereins „FREIRAUM“ (Verein zur Förderung frei aktiver Pädagogik). Das Jubiläumsfest des Vereines findet am 22. Mai im „Haus für Kinder“ in Wolfurt statt.

Der Übertritt von der Volksschu-le in die neue Mittelschule oder das Gymnasium ist für viele Kinder ein einschneidendes Erlebnis in ihrer Schullaufbahn. Mit der Summer-school will die AK ihnen diesen er-leichtern. Die AKtion hat sich mit Professor Franz Ludescher von der pädagogi-schen Hochschule (PH) Vorarlberg, er fungiert als pädagogischer Leiter des Projektes, über die Herausforderungen dieser Lernwoche vom 5. bis 9. Sep-tember 2011 unterhalten.

AKtion: Herr Ludescher, was unter-scheidet die AK-Summerschool vom herkömmlichen Nachhilfeunterricht?Was die AK-Sommerschule ausmacht, ist die Abwechslung zwischen handeln-dem, praxisorientiertem und theoreti-schem Lernen. Herkömmliche Nach-hilfe findet meist in Stundeneinheiten statt, dabei bearbeitet man Bücher, Arbeitsblätter, bespricht das Ganze und damit hat es sich aber auch. In der Summerschool haben wir vor, die Themen des Lehrplanes in Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch am Morgen beziehungsweise Vormittag zu besprechen und zu wie-derholen und am Nachmittag Einhei-ten draußen zu machen. Wir besuchen den Wildpark, den Markt, die Schat-tenburg und setzen die Theorie der verschiedenen Fächer in die Praxis um. Damit wollen wir den Sinn vermitteln, dass Gelerntes im Alltag anwendbar ist. Das ist wesentlich fördernder und fordernder als zu sagen, wir machen jetzt den Stoff von Seite X bis Seite Y durch.

Wie groß ist der Übergang beispiels-weise zwischen der Volksschule und einer Mittelschule, muss man sich da wirklich speziell darauf vorbereiten?Ich denke, dieser Übergang ist einfach ein einschneidendes Erlebnis. Von der Volksschule sind die Kinder meist an eine einzige Lehrperson gewöhnt, in der neuen Mittelschule oder am Gym-

nasium kommt plötzlich jede Stunde eine andere Lehrperson, es wird in 50-Minuten-Einheiten unterrichtet und der Stoff wird komplexer, was eine grundlegende Umstellung bedeutet. Mit dem Besuch der Summerschool sind die Kinder auf dem neuesten Stand, hören Wissen aus einer neuen Perspektive und sind sicher besser auf das vorbereitet, was künftig auf sie zu-kommt.

Ist dann eine Woche nicht viel zu we-nig, um die Kinder auf den neuen Schultyp vorzubereiten?(lacht) Das ist natürlich immer rela-tiv. Aber es sind acht Stunden täglich an fünf Tagen insgesamt, also vierzig Stunden kompakte und praxisorien-tierte Wissensvermittlung, da kann einiges gemacht werden. Und es geht im Speziellen ja um Vertiefung und Wiederholung – alles, was die Kinder hören, sollten sie schon gelernt haben. Wir wollen lediglich Wissen auffri-schen und aus einer anderen Perspek-tive erfahrbar machen, dafür ist eine Woche sicher nicht zu kurz.

Für wen ist diese Woche im Speziellen konzipiert?Eigentlich für alle, die die vierte Klasse Volksschule abgeschlossen haben und im kommenden Schuljahr die neue Mittelschule oder das Gymnasium besuchen. Es sind auch die erhaltenen Noten nicht maßgebend für den Be-such, es tut auch lernstarken Schülern gut, den Stoff aufzufrischen.

Wer unterrichtet in der AK-Sommer-schule?Das sind alles sehr engagierte Studen-tinnen, die bei uns an der PH studie-ren, die ich selbst ausgesucht habe und die alle jetzt noch ein Jahr Studium vor sich haben, bevor sie fertige Volks-schullehrerinnen sind.

Wem bringt die Summerschool eigent-lich mehr, den Schülern oder den ange-henden Lehrerinnen?Ich hoffe natürlich, dass es alle weiter-

bringt. Die Erfahrungen in der Praxis sind für die Lehrerinnen immens wich-tig, wobei sie natürlich im Rahmen ihres Studiums ganz normal Praxis an Schulen sammeln müssen. Das ist aber eine völlig andere Form von Un-terrichten und unterscheidet sich sehr vom normalen Schulalltag. Ich sehe aber in der Summerschool, das was man heute gerne als win-win-Situation bezeichnet, weil auch die Schüler in außerordentlichem Maß davon profi-tieren. Sie starten voller Energie und Motivation in eine sehr wichtige Phase ihrer Schullaufbahn.

Es unterrichten also PH-Studentinnen, war das eine Projektarbeit oder wer hat das Konzept entworfen?Das Konzept kommt zum größten Teil von den Studentinnen selbst. Ich habe die Rahmenbedingungen vorgegeben, wie beispielsweise die Dauer und In-halte. Wir haben dann gemeinsam in mehreren Sitzungen besprochen, was alles Sinn macht, wie wir die Inhalte vermitteln wollen, und da kamen sehr viele Ideen von den Studentinnen.

Didaktisch und methodisch wird nach neuesten Erkenntnissen der Lernfor-schung unterrichtet, was kann man sich als Laie darunter vorstellen?Die Studentinnen unserer PH sind pä-dagogisch natürlich auf dem neuesten Stand und gehen lehrplankonform vor. Wie wird unterrichtet, was wird unter-richtet, wie kann ich auf die verschie-denen Lernstile der Schüler eingehen, wo kann und muss ich sie inhaltlich abholen oder was muss beziehungswei-se kann ich bei dieser oder jener Reak-tion des Kindes tun.

In der Ausschreibung der Summer-school ist beispielsweise von Englisch-Unterricht draußen in der Natur die Sprache. Wie geht das?Also wenn das Thema zum Beispiel Stadt ist, dann wird wiederholt was man fremdsprachlich in der Stadt brau-chen kann. Nach dem Weg fragen, den Weg erklären, auf dem Gemüsemarkt

wird eingekauft, Gemüse, Früchte und Geldeinheiten werden in Englisch aus-gedrückt. Im Wildpark sind es dann Tiere, mit deren englischer Bezeich-nung sie Kontakt bekommen oder mit Blumen beziehungsweise Bäumen am Weg dorthin. Alles aber immer ihrem Lernniveau angepasst und sehr spiele-risch, es werden also keine Vokabellis-ten gelernt und abgefragt.

Mathematik und Kreativität liegen im Allgemeinen nicht sonderlich nahe bei-einander, wie fügt sich das in der Sum-merschool zusammen?Das eine muss das andere nicht aus-schließen, ganz im Gegenteil. Es lässt sich sehr viel Mathematisches prak-tisch umsetzen, angefangen beim Ko-chen und Einkaufen. Da gibt es zum Beispiel ein Rezept für vier Person, will ich es aber für zehn Personen kochen, da muss ich schon mal dividieren und multiplizieren. Anhand der Rechnung kann auch ermittelt werden, wie viel das Essen pro Schüler gekostet hat – also Grundrechnungsarten in der Praxis angewandt. Und beim Thema Rezept sind wir bei einem weiteren wichtigen Aspekt der Woche, es wird täglich mit Unterstützung der Studen-tinnen von den Kindern gekocht. Da

geht es aber nicht nur ums Abwiegen und Zusammenzählen, es soll auch eine soziale Komponente vermittelt werden. Es geht um Gemeinsamkeit, darum, Schwächere zu unterstützen und damit die Gruppe und den Ein-zelnen zu stärken.

Wie können Eltern ihre Kinder abgese-hen von der AK-Sommerschule unter-stützen?Das Wichtigste ist sicher, den Kindern begreiflich zu machen, dass das, was sie in der Schule lernen, von Nutzen ist. Sie sollten am Schulleben teilnehmen, nachfragen, was gelernt wurde. Das ist für einen bildungsnahen Elternteil natürlich leichter als für jemanden aus einer eher bildungsfernen Schicht, aber mit den Kindern über Gelerntes zu reflektieren kann eigentlich jeder. Sich erzählen lassen, über Erlebtes re-den, sich mit Erfolgen und Misserfol-gen befassen, Interesse zeigen für das, was rund um uns geschieht. Und ext-rem wichtig ist es auch, dem Kind zu zeigen, dass Wertschätzung nicht von guten Noten abhängt.

Franz Ludescher ist Professor an der pädagogischen Hochschule Vorarlberg und betreut als pädagogischer Leiter das Projekt AK-Summerschool.

Summerschool: bereit für den Schulwechsel

AK-Summerschool findet dieses Jahr schon zum zweiten Mal statt, sie soll Kindern aus Volksschulen den Übertritt in die nächste Schulstufe erleichtern

Der Wegweiser zur digitalen Mündigkeit im Internet

Warum findet Facebook jeden meiner Bekannten? Auf welche Datenspuren hat der Staat Zugriff? Und was kann man aus ihnen herauslesen? Die Experten für Informationssicherheit, Constanze Kurz und Frank Rieger, weisen den Weg zu einer neuen digitalen Mün-digkeit. Sachkundig und verständ-lich erklären sie, was sich hinter den Benutzeroberflächen tatsächlich verbirgt. Aus dem Strom scheinbar harmloser Daten, die wir tagtäg-lich im Netz hinterlassen, werden geldwerte Informationen geschöpft, deren Ausmaß und Gehalt wir uns gar nicht vorstellen können. Ob der Staat oder Google, alle bedienen sich am Datensatz Mensch.

Die Datenfresser

Fischer Verlag Frankfurt, 271 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-10-048518-2, 16,95 Euro

Buchtipp

ComeToAct-Auszeichnung für das Eltern-Kind-Zentrum Feldkirch

Universität St. Gallen zeichnet vier Vorarlberger Betriebe und Institutionen mit Sonderpreis für Behindertenarbeit aus

Mit Unterstützung der IfS-Einrichtung „Spagat“ schaffte Anna-Livia Müller (Bildmitte)trotz Behinderung den Sprung ins Berufsleben im Eltern-Kind-Zentrum Feldkirch.

Reinhard Kahl.

Infos und Anmeldung: Gabriela Pietsch-Veit, 050/258-1426, [email protected]

Page 12: AKtion Mai 2011

12 Magazin mai 2011

Der AK Vorarlberg ist Ihre Meinung wichtig! In der AKtion werden ak-tuelle Themen aus den Bereichen Arbeit, Bildung und Konsumentenschutz behandelt. Schreiben Sie uns zu einem dieser Themen einen Leser-brief und gewinnen Sie mit etwas Glück einen Sony eBook-Reader.

Eine lebendige Zei-tung für alle Arbeit-nehmer in Vorarl berg lebt vom Dialog. Ihre Meinung ist uns viel wert. Deshalb steht die Seite 2 mit der Ru-brik „Leserforum“ ganz im Zeichen Ihrer Anregungen. Einige Themen aus dieser Ausgabe, zu denen uns Ihre Meinung interessiert: zur Forderung

eines Betrieblichen Eingliederungs-managements für Langzeitarbeitslo-se (Seite 3), zu außergewöhnlichen

Lehrberufen (Seite 4), zur ersten Familien-Info-Messe (Seiten 6 und 7), zur Ko-stenfalle Handy (Sei-te 8), zu den immer dreisteren Abzocke-tricks von Betrügern (Seite 9), zur Berufs-reifeprüfung (Seite 10) oder zur Neuauflage der AK-Summerschool (Seite 11).

Also: Schreiben Sie uns eine E-Mail an le-serbrief@ak-vorarl berg.at

oder verwenden Sie den Kupon rechts (das Porto übernehmen wir) und gewinnen Sie einen Sony eBook-Reader!

Postgebührzahlt

Empfänger

An dieAK VorarlbergRedaktion AKtionWidnau 2–46800 Feldkirch

Fledermäuse fühlen sich in Wien wohl Von der Mopsfledermaus über das Große Mausohr bis hin zum Kleinen Abendsegler und ganz neu die Nymphenfledermaus: In der Millionenstadt Wien leben 20 der 28 in Österreich vorkommenden Fledermausarten.

Österreichische Ärzte sind Burnout belastetMehr als die Hälfte der Ärzte sind aktuell Burnout belastet. Deutliche bis schwere Symptome haben rund 30 Prozent, wie eine Studie unter mehr als 6000 Ärzten belegt. Beson-ders belastet sind Mediziner unter 47 Jahren sowie jüngere Frauen.

Zuwanderer haben es in Österreich schwer In vielen anderen europäischen Län-dern haben es Zuwanderer einfacher als in Österreich. Es fehlen vor allem die notewendigen politischen Rahmenbedingungen und auch der Zugang zum Arbeitsmarkt ist für Fremde schwierig. Insgesamt wurden in einer Studie 148 Indi-katoren in den 27 EU-Staaten, in Norwegen, der Schweiz, den USA und Kanada untersucht. Die zuwan-derungsfreundlichsten Länder sind demzufolge Schweden (83 Punkte) vor Portugal (79) und Kanada (72). Österreich erreicht hinter der Schweiz lediglich 42 Punkte und liegt deutlich unter dem EU-Schnitt von 52 Punkten.

Ehe hat für Europäer hohen Stellenwert Die Ehe bleibt für Österreicher und Europäer ein sicherer Hafen. In keine andere Institution ist das Vertrauen so hoch wie in die staatlich besiegelte Partnerschaft zweier Menschen. Hohes Vertrauen genießen daneben auch Umwelt-schutzorganisationen.

Kurz gemeldet ...q 72 Prozent der 13- bis 16-Jäh-rigen und 27 Prozent der Neun- bis Zwölfjährigen haben ein öffentliches Profil auf sozialen Netzwerken. q 24 Gramm Alkohol pro Tag für Männer (= 1,5 Flaschen Bier) und zwölf Gramm für Frauen (= kleines Glas Weißwein) stellen den Grenz-wert dar, damit das Krebsrisiko nicht erhöht wird.

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Gefahrenquelle Nanotechnik?

In der Nanotech-nologie kommen sehr kleine Teilchen zum Einsatz, deren Durchmesser im Nanobereich liegt. Der Begriff „Nano“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Zwerg. Ein Nanometer ist ein Milliardstel eines Meters.Es handelt sich dabei um eine noch junge Technologie, die beispielsweise bei Farbpigmenten, Kunststoffen, in der Halbleiter-elektronik oder in medizinischen Kontrastmitteln verwendet wird.Da Schmutzpartikel auf den winzigen Teilchen nicht anhaften, werden Nanoteilchen als Oberflä-chenbeschichtungen aufgebracht.

Nanoteilchen bzw. Nanotubes (winzige Röhrchen) werden erst seit relativ kurzer Zeit eingesetzt, somit gibt es noch zuwenig Erfah-rungen über mögliche gesundheit-liche Schädigungen. Nanoteilchen sind so klein, dass sie bis in die Zellen bzw. Zellkerne des Kör-pers eindringen können. Neuere Forschungsergebnisse geben zur Befürchtung Anlass, dass dadurch Schädigungen des Genmateri-als und eine krebserzeugende Wirkung nicht ausgeschlossen werden können (nach derzeitigem Wissensstand). Deshalb stellt die Verarbeitung von freien Nanoteil-chen eine große Herausforderung für die Risikobewertung und das Risikomanagement in Betrieben dar. Es sind bestmögliche Schutz-maßnahmen vorzusehen, wie der Umgang mit Nanoteilchen in einem eigenen abgetrennten Bereich, das Absaugen an der Entstehungsstelle sowie das Tragen einer Schutzmaske mit höchster Schutzstufe.

Sicherheits-Tipp

Dr. Alfons Vith05574/78601

Die Nanotechnologie wird auch bei Oberflächenbeschichtung eingesetzt.

Die Arbeitsinspektion ist auf der Preventa in Dornbirn vom 18. bis 20. Mai 2011 in Halle 12, Stand 6 vertreten. Schwerpunkt: „Belastungen am Arbeitsplatz“

Gewinnspielbenachrichtigungen und Einladungen zu Werbefahrten, die in Massen in den Briefkästen der Vorarl-berger Konsumenten landen, wurden vier Messetage lang in großen Men-gen im Mülleimer entsorgt.

Der AK-Stand auf der Dornbirner Frühjahrsmesse wurde von den Be-suchern regelrecht gestürmt. Anzie-hungspunkt stellten zwei schlichte Mülleimer dar, in denen Gewinnspiel-benachrichtigungen, dubiose Lotte-riespiele, fragwürdige Rätselaufgaben und natürlich Massen an Werbefahrt-Einladungen Platz fanden. Die Besu-cher mussten die mitgebrachten oder vorbereiteten Gewinnbenachrichti-gungen zerknüllen und mit etwas Ge-schick aus zirka drei Metern in den Papierkorb treffen. Als Dank erhielten die treffsicheren Konsumenten neben USB-Sticks mit 4 GB Speicherplatz auch praktische Schlüsselanhänger mit Einkaufswagenchip ausgehändigt.

„Wir hoffen, dass dieser symbo-lische Akt auch in Zukunft Wirkung

zeigt und die Konsumenten sich nicht mehr auf dubiose Gewinnspiele einlas-sen“, so AK-Präsident Hubert Häm-merle.

Im AK-Kultur-Café sorgten Mar-kus Linder, Gail Anderson und Kurt

Wackernell für beste Stimmung und Musik vom Feinsten. Unter dem Mot-to „Virginia meets Vorarlberg“ ent-führten die Künstler mit tollem Blues viermal täglich in die Straßen von New Orleans.

Mülleimer schluckte massig Gewinnspiele

Großer Andrang herrschte am Messestand der AK Vorarlberg. Treffsicherheit war am AK-Stand gefragt.

Messestand der AK wurde von tausenden Besuchern gestürmt

Bernhard Heinzle (GPA-djp), Werner Gohm (AK-Vizepräs.), Hubert Hämmerle (AK-Präs.), Edgar Mayer (Bundesrat) und Egide Bischofberger (AK-Vizepräs.) am AK-Stand

Markus Linder, Gail Anderson und Kurt Wackernell entführten die Besucher des AK-Kultur-Cafés mit feinstem Blues in die Straßen von New Orleans.


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