Date post: | 17-Sep-2018 |
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Akteur Sparkasse
Akteur BARGELD
Akteur BIBLIOTHEK
Akteur BILDUNG
Akteur KOMMUNE
Akteur LEBENSMITTEL
Akteur MEDIKAMENT
Akteur PAKET
Akteur PRODUKTIVITÄT
Akteur UNTERSTÜTZUNG
Akteur VERANSTALTUNG
Akteur VERMITTLUNG
Reg
io-L
AB
Akt
eur
regio-lab.de
Reg
io-L
AB A
kteu
r
Akteur
Es ist durchaus möglich, dass Versorgungsakteure sich an-
ders positionieren, dass sie mit der Digitalisierung andere
Formen finden, um ihre Leistungen zu erbringen, dass sie
sich anders organisieren. Vor dem Hintergrund absehbarer
Anpassungen lassen sich Änderungen in der Auslastung von
Immobilien und in der Versorgung von Ortslagen vorausse-
hen.
Prozess
Wir wissen, dass die Dinge nicht so bleiben, wie sie sind: Die
Menschen kaufen im Internet ein, sie telefonieren am Bild-
schirm, sie teilen Autos … , sie verändern ihren Lebensstil.
Aber auch Unternehmen modernisieren ihre Geschäfts-
modelle und passen ihre Angebote an. Sie finden andere
Wege, um mit ihren Kunden zu kommunizieren. Sie gehen
neue Kooperationen ein, entwickeln neue Angebote und
verwenden neue Technologien.
Strategie
Wir sind überzeugt, dass das Thema Versorgung anders
gedacht werden kann. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um
regionale Versorgungsnetze einzurichten: Dienstleistungen,
Warenangebote und Informationen organisieren viele Part-
ner an verschiedenen Orten gemeinsam. Sie ergänzen und
stützen sich. Sie sind Teil eines regionalen und modernen
Angebots, in dem soziale Akteure, Kommunen, Kirchen aber
auch Einzelhändler kooperieren. Gemeinsam verbessern
engagierte Akteure die Versorgung im ländlichen Raum.
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
Spar
kass
e
„Wir werden unsere Geschäftsstellennetze nicht in
der gewohnten Form beibehalten. Da verändert sich
zu viel. Die Kunden wandern ins Internet ab, wir
erneuern unsere Angebote – kurz: Es wird sich etwas
verändern. Aber das heißt ja nicht, dass die Dinge
schlechter werden. Wir sind überzeugt davon, dass
sie sich verbessern, auch für unsere Kunden. Wir
bleiben in ihrer Nähe, denn das ist unsere Stärke.“
Akt
eur
Spar
kass
e
Hintergrund
Geschäftsstellen im ländlichen Raum werden geschlossen.
Dann, wenn Kosten gesenkt werden, sehen die Finanz-
institute keine Alternativen, da gleichzeitig die Integration
neuer Onlinekanäle Ressourcen bindet. Der tatsächliche Ab-
stand zum Kunden wächst, die Möglichkeit, ihm persönlich
zu begegenen, ist nicht mehr gegeben.
Herausforderung
Intelligente Geschäftsstellennetze verknüpfen vielfältige
Angebote. Flagshipfilialen und Beratungscenter werden
durch ein Netz an Beratungsräumen in multifunktionalen
Versorgungseinrichtungen ergänzt. Denn persönliche
Begegnungsorte bleiben auch bei Verknüpfung von statio-
nären und digitalen Angeboten zur Omnikanalbank gerade
für Sparkassen essenziell. Standorte müssen durch Zusatz-
angebote für Kunden attraktiver werden, damit diese öfter
als ein Mal im Jahr in die Filiale kommen.
Perspektive
Ein regionales Versorgungsnetz stellt den Kundenbetreuern
der Finanzinstitute in der Fläche voll ausgestattete Bespre-
chungs- und Beratungsräume zur Verfügung. Diese Räume
werden mit anderen Unternehmen geteilt und bei Bedarf
nach einem festen Belegplan angemietet. Die hohen
Fixkosten von ausschließlich eigengenutzten Kleinstfilialen –
Miete, Energie, Sicherheit – werden durch einen „Sharing“-
Ansatz reduziert. Die Präsenz in der Fläche bleibt erhalten.
Die Einrichtung von „Sharing“-Ansätzen in eigengenutzten
Immobilien führt zu besserer Auslastung und zu einer höhe-
ren Kundenattraktivität der Standorte.
Regio-LAB Stand: Februar 2017
„Bei Rewe fragt die Kassierin beim Zahlen immer:
Darf‘s auch etwas Bargeld sein?“ Und auch bei Shell
an der Tankstelle wird man oft gefragt, ob man nach
dem Tanken nicht noch Geld abheben will.“
BA
RG
ELD
Akt
eur
Akt
eur
Hintergrund
Im ländlichen Raum werden viele Transaktionen mit Bargeld be-
glichen. Renten oder Arbeitslosengeld werden in Sparkassen oder
Volksbanken abgehoben. Mit dem Rückbau der Geschäftsstellen
und Bargeldautomaten in der Fläche ist diese Versorgung nicht
mehr abgesichert.
Herausforderung
Die vertrauten Formen der Bargeldversorgung sind kosten- und
personalintensiv. Wenn die Bevölkerung schwindet, sind Au-
tomaten oder Kassen in der Fläche nicht zu finanzieren. Die
verbliebenen Institute – Sparkassen und Volksbanken – werden in
den kommenden Jahren ihre Standorte reduzieren und Bargeld-
automaten zurückbauen. Eine Bargeldversorgung des ländlichen
Raums muss in Zukunft anders dargestellt werden.
Perspektive
Ausgesuchte Partner der Finanzinsitute in der Fläche übernehmen
aus den eigenen Kassenbeständen eine Bargeldauszahlung an
zuvor registrierte Kunden. Die dafür notwendige technische Aus-
stattung wird von den Finanzinstituten bereitgestellt. Ein regiona-
les Versorgungsnetz erleichtert die Umsetzung und Abwicklung
einer regionalen Bargeldversorgung.
BA
RG
ELD
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Die Bibliothek funktioniert ganz einfach: Da stehen
die Bücher und dort hängt ein Heft. In das Heft trage
ich mich ein, wenn ich mir ein Buch aus dem Regal
nehme. Ich bringe es zwei Wochen später zurück.
Es ist besser, eine einfache Lösung vorzuschlagen,
anstatt auf maximaler Sicherheit zu bestehen. Hier
auf dem Dorf passiert wenig. Wichtig ist, dass das
Angebot aktuell ist und auch gepflegt wird.“
BIB
LIO
THEK
Akt
eur
Hintergrund
Angespannte öffentliche Haushaltslagen und die Verpflichtung zur
Schaffung ausgeglichener Haushalte bedeutet für die öffentliche
Kulturförderung scharfe Begründungszwänge bei ihren Ausgaben.
Opfer dieser Entwicklung sind auch Bibliotheken, deren Anschaf-
fungsetats gekürzt werden. Bücherbusse werden eingestellt,
Öffnungszeiten reduziert. Eine wichtige kulturelle Infrastruktur in
der Fläche verliert Substanz.
Herausforderung
Die Bibliothek ist kulturelles Zentrum und offener Ort der Informa-
tion, der für alle Bürger zugänglich ist. Durch die Zentralisierung
auch in diesem Sektor erodieren die bestehenden Bibliotheks-
netze, die bislang den ländlichen Raum versorgt haben. Die
günstigste und von allen Bürgern meistfrequentierte kulturelle
Einrichtung wird Opfer von Sparmaßnahmen.
Perspektive
Bibliotheken nutzen die Digitalisierung und stellen sich als kultu-
relle Infrastruktur in der Fläche neu auf. Sie haben 24 Stunden am
Tag geöffnet. Arbeitsplätze, Medien und Computer stehen allen
Interessenten zur Verfügung. Ein automatisiertes Zugangssystem
und Selbstverbuchung erlauben einen Besuch rund um die Uhr.
Onleihe ist genauso möglich wie Internetrecherche oder eine Be-
sprechung. Bibliotheken sind Orte der Partizipation, der Teilnahme
und des lebenslangen Lernens. Es entwickelt sich in einem regio-
nalen Versorgungsnetz ein Kulturangebot der Zukunft.
BIB
LIO
THEK
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Wir kommen ins Dorf. Das belastet den engen
Zeitplan der Schülerinnen und Schüler und auch der
Eltern nicht. Wenn wir in der Schule unterrichten,
dann ist der Schulbus hinterher weg und dann muss
der Transport organisiert werden. Der Mietraum ist
da eine prima Lösung. Er ist gut ausgestattet und für
alle leicht zu erreichen. Wir bieten hier sowohl Unter-
richt für Kleingruppen als auch Einzelunterricht an.
Wir suchen die Nähe zu unseren Kunden.“
BIL
DU
NG
Akt
eur
Hintergrund
Bildungsangebote im ländlichen Raum sind durch hohen Organi-
sationsaufwand geprägt. Anbieter bündeln aus Kostengründen
ihre Dienste im nächstgelegenen Unter- oder Mittelzentrum. So
sind im Dorf und zu den Bedarfszeiten kaum Angebote vorhan-
den.
Herausforderung
Die Bildungsangebote im Internet sind sehr bequem. Aber sie
widersprechen dem Wunsch der Menschen nach unmittelbarem
Austausch. Manchmal sind sie schlicht auch nicht eingerichtet,
um bestimmte Inhalte zu vermitteln. Räume, die eine geeignete
Ausstattung für den Unterricht haben und für eine Kleingruppe
passen, existieren im ländlichen Raum nicht.
Perspektive
Vor Ort gibt es regelmäßig Bildungsangebote für alle Altersstu-
fen, beginnend mit Schülernachhilfe oder auch Fahrunterricht.
Informationsveranstaltungen und Themenabende ergänzen die
Angebote. Senioren können verschiedene Online-Angebote nutzen,
die im Alltag helfen. Bestehende Kultureinrichtungen öffnen und
vernetzen sich, um in Zusammenarbeit mit den Bürgern vor Ort
ein Kulturangebot zu entwickeln
BIL
DU
NG
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Viele Bürger können und wollen den Weg zum Amt
nicht mehr auf sich nehmen. Es ist schlicht zu weit.
Sie sind alt oder haben kein Auto und sie wollen
nicht immer auf die Hilfe der Schwiegertochter ange-
wiesen sein, damit sie in die Stadt kommen.
Dann ist es eine einfache Lösung, wenn wir als Mitar-
beiter der Verwaltung eben zu festgesetzten Stun-
den vor Ort sind. Wir sind hier alle zwei Wochen, am
Mittwoch Nachmittag.“
KO
MM
UN
E
Akt
eur
Hintergrund
Nicht alle Aufgaben können und dürfen ins Internet verlagert wer-
den. Auch in Zukunft müssen Verwaltungsdienstleistungen und
Bürgerinformationen erreichbar bleiben. Ein persönlicher Kontakt
kann schwierige Anfragen einfacher beantworten und den Bür-
gern helfen. Die Erwartung der Besucher an die Leistungsfähigkeit
der Behörden wächst, aber auch die Erwartung an die Präsenz der
Behörden.
Herausforderung
Kommunen und kommunale Eigenbetriebe suchen den persön-
lichen Kontakt zu ihren Kunden. Sie brauchen als digital und
vernetzt arbeitende Unternehmen einen Raum, in dem ihre Leis-
tungen sichtbar werden. Mit dem „Bürgerkoffer“ oder „Kiosklö-
sungen“ stehen zwar mobile, sichere und marktfähige digitale
Lösungen zur Verfügung, die eine flexible und den Bedarfen an-
gepasste Beratung und Betreuung ermöglichen. Eine kommunale
„Multikanal“-Lösung braucht aber auch andere Ansätze.
Perspektive
Zu festgelegten Zeiten sind Mitarbeiter der Kommunen oder
der kommunalen Eigenbetriebe im Außeneinsatz. Sie bilden die
Grunddienste der Kommune in einem regionalen Versorgungsnetz
ab. Sie erklären den Zugang zu den Online-Angeboten, vermitteln
den Kontakt zu Spezialisten, wenn es um Fragen geht, die vor
Ort nicht beantwortet werden können, oder geben eine Energie-
beratung. Später kann außerdem die technische Ausstattung einer
Verwaltung in einem „Bürgerkoffer“ transportabel zusammen-
gefasst werden. Damit ist eine fast vollständige Abbildung der
kommunalen Angebote auch außerhalb eines Rathauses möglich.
KO
MM
UN
E
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Viele Waren verderben nicht. Und wenn es eine
Möglichkeit gibt, Kaffee, Butter oder auch etwas Salz
und Zucker im Ort zu kaufen, dann ist es gut.
In der Regel genügt ein ganz normaler Kühlschrank!
Es geht ja nicht darum, alles zu haben, sondern es
geht darum, das zu haben, was nachgefragt wird.
Alles andere läßt sich bestellen. Da hinten liegt ein
Bestellschein. Kreuzen Sie doch einfach an!“
LEB
ENSM
ITTE
L
Akt
eur
Hintergrund
Verglichen mit anderen Warengruppen ist der Umsatz des Lebens-
mittelhandels im Online-Geschäft heute noch minimal.
Das ändert sich. Schätzungen besagen, dass im Jahr 2020 bereits
zehn Prozent des Branchenumsatzes im reinen Online-Geschäft
erlöst werden. Neue Versorgungsformen etablieren sich. Viele
Lebensmittelhändler experimentieren mit Liefersystemen. Die Ver-
suche sind aber auf städtische Umgebungen beschränkt.
Herausforderung
Über Jahre hinweg sind im Lebensmittelhandel immer größere
Verkaufsflächen entstanden, die gerade im ländlichen Raum
immer weitere Einzugsgebiete versorgen: Lebensmittel haben sich
von den Kunden entfernt. Kleine Läden mit begrenzten Volumen
sind in den optimal organisierten Prozessketten des Handels nicht
unterzubringen, sie werden sogar häufig vom Großhandel gar
nicht mehr beliefert, da ihr Umsatz zu gering ist.
Perspektive
Onlinehandel kann im ländlichen Raum eine interessante Versor-
gungsoption sein: Lebensmittelbestellungen werden an Depots in
der Fläche in Kühlschränken zwischengelagert und können dort
zu jeder Tageszeit abgeholt werden. Der Transport zu den Depots
wird über kooperative Transportlösungen realisiert. So werden
Leerfahrten reduziert, Kosten gesenkt und die gezwungenerma-
ßen hohe Mobilität im ländlichen Raum ausgenutzt, um Versor-
gungsangebote zu installieren. Die Kommission der Lieferungen
erfolgt in großen Supermärkten durch Partner aus der Sozialwirt-
schaft.
LEB
ENSM
ITTE
L
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Unsere Angebote können Patienten helfen, ihre
Werte selbstständig zu bestimmen. Da geht es um
die Selbstkontrolle von Blutzucker, Blutdruck oder
Cholesterol. Da finden sich auch die Themenfelder
Ernährung, Tabakentwöhnung, Impfen oder Gesund-
heit auf Reisen oder sogar eine Beratung zu Fragen
der Pflegebedürftigkeit.“
MED
IKA
MEN
T
Hintergrund
Der Apothekenwettbewerb ist stark reglementiert und Patienten
sind wenig sensibel für Preisunterschiede, weil die Krankenversi-
cherung die Kosten für die Medikamente weitgehend übernimmt.
Da der Verkaufspreis von Medikamenten so gut wie keine Rolle
für den Gewinn einer Apotheke spielt, ist für die Profitabilität
einer Apotheke vor allem die Menge an abgesetzten Arzneimitteln
entscheidend.
Herausforderung
Entscheidender Wettbewerbsparameter im Werben um Kunden ist
der Standort einer Apotheke und ihr Einzugsgebiet. Der ländliche
Raum ist hier benachteiligt, denn die Entfernungen sind groß.
Die Versorgungsaufgabe, die Apotheken mit Rezeptsammelstellen
übernehmen, erfordert ein besonders hohes Engagement, denn
die Verteilung der Arzneimittel in der Fläche ist mit einer Bera-
tungspflicht verbunden und bedeutet für den Apotheker weite
Fahrten.
Perspektive
Der mit der Verteilung der Arzneimittel verbundene Aufwand lässt
sich durch die Einrichtung koordinierter Versorgungs- und Bera-
tungsstandorte reduzieren. Die tägliche Sammlung der Verschrei-
bungen lässt sich mit einer Medikamentenausgabe und Beratung
zu festgelegten Tageszeiten an genau benannten Standorten in
einem regionalen Versorgungsnetz verbinden.
MED
IKA
MEN
TA
kteu
r
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Für jedes Paket, das ich annehme oder ausgebe,
bekomme ich einen kleinen Deckungsbeitrag.
Die Tatsache, dass ich jetzt hier mit verschiedenen
Unternehmen zusammenarbeite, ist gut!
Viel wichtiger ist mir aber, dass ich meinen Kunden
einen weiteren Service bieten kann. Ich muss mich
schon strecken, das ist wahr. Aber ich will das ja
auch machen.“
PAK
ET
Akt
eur
Hintergrund
Im Jahr 2015 wurden in Deutschland über 2,95 Milliarden Pakete
und Päckchen verschickt. Im Geschäft mit den Endkunden wurde
durch Kurier- und Expressdienste ein Wachstum von 10,1 % ver-
zeichnet. Die weitere Zunahme des Versands ist absehbar und wird
Handels-strukturen in Deutschland vollkommen verändern. Der
Aufbau von offenen, nicht an einzelne Unternehmen gebundenen
Paketstationen kann bestehende Angebote im ländlichen Raum
stützen.
Herausforderung
Der ländliche Raum wird in Zukunft viel stärker auf den Versand-
handel zurückgreifen, als das bis jetzt der Fall ist. Es müssen Orte
entstehen, an denen Pakete versendet werden können aber auch
angenommen werden. Allerdings verschwinden womöglich schon
in naher Zukunft viele noch existierenden Versorgungsstandorte
in der Fläche, in denen diese Angebote bislang existierten. Die
„letzte Meile“ wird für die Dienstleister zu einem Problem.
Perspektive
In einem regionalen Versorgungsnetz kooperieren die Kurier- und
Expressdienstleister. Der Kunde holt seine Sendung in einem
gemeinsam betriebenen, im Bestand integrierten Paketshop ab
oder versendet von dort. Damit werden existierende Versorgungs-
strukturen ertüchtigt, sie gewinnen an Relevanz. Gleichzeitig
bekommen die Standorte durch die Logistikdienstleister die Mög-
lichkeit, aktiv die Chancen der rasanten Multikanal-Entwicklung
im Einzelhandel zu nutzen. Einzelhändler müssen nicht mehr die
Waren vorhalten, sondern sie können die Rolle eines Beraters und
Lotsen für den Konsumenten übernehmen.
PAK
ET
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Einen Arbeitsplatz teilen? Das Angebot spricht
eine sehr breite Zielgruppe an! Pendler, Studenten
und Projektarbeiter, aber auch Start-ups, Kreative
und Freiberufler bekommen eine Arbeitsplattform
und einen Raum, um sich auszutauschen.
Die Kosten dafür liegen weit unter den Fixkosten für
einen Arbeitsplatz in einem gewöhnlichen Büro.“
PRO
DU
KTI
VIT
ÄT
Akt
eur
Hintergrund
Ortsungebunden, projektbezogen und flexibel arbeiten vor allem
junge Menschen längst abseits der gewohnen Büroroutinen. Ihr
Arbeitsplatz muss anders aussehen, anderen Ansprüchen genügen.
Co-Working ist auch im ländlichen Raum eine Option, um sich
zu vernetzen und eigene Unternehmen mit geringen Kosten zu
starten. Arbeitsplätze in der Nähe von Wohnorten ergänzen aber
auch die zentralen Standorte großer Unternehmen, und Mitarbei-
ter müssen nicht mehr jeden Tag pendeln.
Herausforderung
Eigene Bürofläche ist dann, wenn Arbeit immer stärker projekt-
bezogen organisiert wird, zu teuer und unflexibel. Die Nachfrage
nach kurzzeitig nutzbaren und doch repräsentativen, modernen
Arbeitsplätzen und Besprechungsräumen wächst. Insbesondere
der Start-up-Sektor profitiert von der Einrichtung technisch gut
ausgestatteter Arbeitsflächen – und dies keinesfalls nur be-
schränkt auf städtische Räume.
Perspektive
Ein Netz von Co-Working-Umgebungen im ländlichen Raum
steht für zeitlich befristetete Aufgaben zur Vefügung. Sie sind voll
ausgestattet und werden von regional und überregional operie-
renden Kunden auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis gemietet.
Gleichzeitig können sie sowohl eine repräsentative Adresse für
junge Unternehmen sein als auch für große Arbeitgeber eine
Möglichkeit, ihren Mitarbeitern entgegenzukommen.
PRO
DU
KTI
VIT
ÄT
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Wir bemerken, dass sich bestimmte Anfragen
verstärken. Zum Beispiel dann, wenn es um die
Pflege von Lebenspartnern geht oder um einfache
Hilfsangebote, damit man länger im eigenen Haus
wohnen kann. Natürlich ist uns auch der Erstkontakt
wichtig. Die Menschen kennen uns. Mit der Einrich-
tung eines Treffpunkts ist es der Diakonie gelungen,
einen Bedarf im Ort zu bedienen: den Wunsch nach
einem gemeinsamen Ort.“
UN
TER
STÜ
TZU
NG
Akt
eur
Hintergrund
Die Breite der sozialen Beratungsleistungen und Informations-
angebote wächst, wenn die Bevölkerung altert. Nicht nur Wohl-
fahrtsverbände, sondern auch Kirchen wollen ihre Leistungen
deshalb dort erbringen, wo sie nachgefragt werden. Sie suchen
die Nähe zum Kunden und zur Gemeinde. Gleichzeitig stehen
sie als Anbieter unter einem erheblichen Kostendruck. Aber ein
Rückzug aus der Fläche ist für sie keine Option.
Herausforderung
Sozialstationen und Pflegestützpunkte sind gerade im ländlichen
Raum von großer Bedeutung. Unterstützungsangebote von
Kirchen oder sozialen Unternehmen werden als verlässliche Hilfen
im Alltag wahrgenommen. Gleichzeitig werden soziale Unterstüt-
zungsleistungen zunehmend unter Wettbewerbsbedingungen auf
einem dynamischen Markt positioniert. Kundennähe bedeutet für
Sozialwirtschaft Präsenz, das bedeutet aber auch Innovation und
Veränderung. Digitale Informationsangebote werden die Ausge-
staltung der Leistungen verändern und ergänzen, entscheidend
bleibt aber die persönliche Ansprache.
Perspektive
Seniorenbetreuung, Beratung in schwierigen Lebenslagen oder
auch Leistungen für Familien finden sich im Angebot von Wohl-
fahrtsverbänden und Kirchen. Um diese Dienste zu vermitteln,
wird ein Netz von Beratungsräumen in der Fläche genutzt. Sie
sind schwellenlos zugänglich und werden mit Finanzinstituten,
Kommunen und weiteren Dienstleistern geteilt. Ein regionales Ver-
sorgungsnetz bringt soziale Angebote in die Fläche und ist auch
wertvolle Ressource für das Ehrenamt.
UN
TER
STÜ
TZU
NG
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Wir betreiben ein kleines, mobiles Kino. Wir sind ei-
gentlich jeden Abend unterwegs. Aber die Menschen
interessieren sich wirklich für das Angebot. Auf dem
Dorf gibt es ja sonst nichts!“
VER
AN
STA
LTU
NG
Akt
eur
Hintergrund
Die Konzentration von kulturellen Veranstaltungen auf große
Events und Leuchtturmprojekte, die Zentralisierung im städtischen
Raum und noch besser in dessen Zentrum verdrängt die Bedeu-
tung, die eine Kultur vor Ort und eine Kultur im Alltag für den
sozialen Zusammenhalt in und die Identifikation mit einem Dorf
haben.
Herausforderung
Die öffentliche Kulturförderung stellt eine gemeindliche Selbstver-
waltungsaufgabe dar, für die vor Ort in der Regel auch entspre-
chende kulturelle Kompetenz vorliegt. Der Rahmen für eine lokale
Kultur muss dabei nicht groß sein, schon kleine Räume genügen,
um ein Konzert zu veranstalten, einen Film zu zeigen oder um sich
auszutauschen. Diese Räume müssen aufgebaut werden.
Perspektive
In einem Netz von offen zugänglichen, kleinen Veranstaltungsräu-
men können kulturelle Angebote erlebt, aber auch einfach weiter-
gegeben werden. Konzerte, Ausstellungen oder Lesungen werden
in Zusammenarbeit mit örtlichen Initativen organisiert. Eine
technische Grundausstattung ist immer vorhanden. Es ist möglich,
mehrere Standorte mit einem kulturellen Angebot zu bespielen.
Das ambitionierte Programm einer Musikschule oder ein lebendi-
ger Verein stärken das Gemeinwohl und zeigen neue Perspektiven
im ländlichen Raum. Sie greifen auf die Raumangebote regionaler
Versorgungsnetze zurück.
VER
AN
STA
LTU
NG
Regio-LAB Stand: Februar 2017
Akt
eur
„Auch wenn im Dorf nur wenig Kunden sind, will
ich sie trotzdem regelmäßig betreuen. Ich könnte
gar nicht in allen Orten, in denen ich bin, ein eige-
nes Büro unterhalten! Es hilft sehr, dass ich nun auf
gut ausgestattete Kleinbüros zurückgreifen kann,
um meine Kunden zu empfangen. Viel brauche ich ja
nicht. Aber die Möglichkeit, einen Brief zu kopieren
oder etwas auszudrucken ist schon gut. Das regionale
Versorgungsnetz ist eine große Hilfe.“
VER
MIT
TLU
NG
Akt
eur
Hintergrund
Längst ist es im ländlichen Raum nicht mehr möglich, für Bera-
tungsleistungen im Versicherungswesen überall ein eigenes Büro
vorzuhalten. Es ist schlicht zu teuer und der Kostendruck ist hoch.
„Multikanal“- Strategien, die digitale Angebote mit tatsächlichen
Räumen überlagern, werden die größten Wachstumschancen
haben.
Herausforderung
Ein großer Teil der Agenturtätigkeit entfällt auf die Betreuung
von Bestandskunden. Dementsprechend liegen die Zahlen von
Cross-Selling-Abschlüssen deutlich über den Zahlen von Neukun-
den-verträgen. Diese Tendenz dürfte sich verstärken, gerade im
ländlichen Raum, wenn die Bevölkerung zurückgeht. Deswegen
ist es wichtig, den Ausbau der Online-Kanäle mit persönlichen
Kontaktmöglichkeiten zu verknüpfen.
Perspektive
Eine mobile Beratung vermittelt komplexe Zusammenhänge und
Hintergrundinformationen leicht und verständlich. Sie bietet dem
Kunden den wesentlichen Vorteil, im Beratungsgespräch bestimmte
Aspekte selbst vertiefen zu können. Gleichzeitig bietet sie dem
Berater die Möglichkeit, ergänzende Produkte gemeinsam mit
dem Kunden zu diskutieren und auf individuelle Ansprüche hin
zu bewerten. Eine moderne Beratung greift auf ein Netz von gut
ausgestatteten Beratungsräumen in der Fläche zurück.
VER
MIT
TLU
NG
Regio-LAB Stand: Februar 2017