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AIKIDOTRAININGSHANDBUCH - Aikido · PDF fileDie Entwicklung und Verbreitung des Aikido...

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AIKI DAO AIKIDO DOJO RODGAU AIKIDOTRAININGSHANDBUCH
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AIKI DAO AIKIDO DOJO RODGAU

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INHALT

..............................................................Die Entwicklung und Verbreitung des Aikido 3

.........................................................................................Die Grundlagen des Aikido 5..................................................................................................Unser Weg im Aikido 6

.............................................................................Die Lehrer im Aikido Dojo Rodgau 7

.........................................................................................................Unsere Methode 8................................................................................................Allgemeines zum Dojo 9

.............................................................................................................Dojo Etikette 11.........................................................................................Das Graduierungssystem 13

.....................................................................................................................Begriffe 16

....................................................................................................Literatur und Filme 21

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Page 3: AIKIDOTRAININGSHANDBUCH - Aikido · PDF fileDie Entwicklung und Verbreitung des Aikido Entstehung Der Gründer des Aikido, O-Sensei Morihei Ueshiba, wurde am 14. Dezember 1883 geboren

Die Entwicklung und Verbreitung des Aikido

EntstehungDer Gründer des Aikido, O-Sensei

Morihei Ueshiba, wurde am 14. Dezember 1883 geboren. Nach erster Ausbildung in einer buddhis-tischen Tempelschule (Shingon Schule) und kaufmännischer Lehre begann er mit dem Studium der Kampfkünste. Er studierte die verschiedensten Stile, von welchen das Daito Ryu Aiki Jujutsu unter Sokaku Takeda (Lehrerlaubnis 1922) und das Kenjutsu den größten Einfluss auf die technische Ent-wicklung des Aikido hatten.

O-Sensei trainierte täglich äußerst hart, auch wenn er zeitweise nicht bei einem Meister direkt in Lehre war. Seit seiner Jugend stark von dem Shinto-Glauben beeinflusst, verschob sich sein Training jedoch mehr und mehr zu einer Suche auf der spirituellen Ebene. Meisterschaft in bloßem Kämpfen befriedigte ihn nicht mehr – er suchte einen Sinn. 1919 traf er auf den charismatischen Onisaburo Deguchi, Führer der Omoto-Kyo Schule des Shinto. Er fühlte sich von den Lehren (u.a. das Streben nach Weltfrieden) so ange-zogen, daß er 1920 mitsamt seiner Familie zum Omoto-Kyo Zentrum in Ayabe umsiedelte. Dort eröffnete er 1922 sein erstes Dojo.

WandlungWeiter auf der Suche nach

spiritueller Erkenntnis verbrachte er viele Wochen trainierend und meditierend in den Bergen. Um 1925 hatte er nach eigenen Angaben mehrere spirituelle Erfahrungen, die seinem Studium des Budo zum Durchbruch verhalfen und völlig neue Dimensionen eröffneten. Ihm wurde klar, dass nicht Streit das Herz des Budo ist, sondern Liebe, eine Liebe die alles Bestehende achtet und schützt. Seitdem begann sich sein „Aiki-Jujutsu“ und später „Aiki-Budo“ zu wandeln.

Zur damaligen Zeit war es noch üblich, mehrere Referenzschreiben vorlegen zu müssen und erst nach Bestehen des Interviews durch den Meister zum Studium der Kampf-künste zugelassen zu werden. Morihei Ueshiba bildete da keine Ausnahme. Seine Kampfkunst war daher der breiten Öffentlichkeit nahezu unbekannt – sie begann sich jedoch langsam bei führenden (und meist selbst in den Kampfkünsten versierten) Persönlichkeiten in Militär und Politik herumzusprechen. Diese finanzierten ihm dann auch sein erstes Dojo in Tokyo. Viele hoch-rangige Kampfkunstmeister (u.a. Jigoro Kano, Gründer des Judo) besuchten ihn in seinem Dojo und waren von den Demonstrationen so beeindruckt, dass sie ihre besten Schüler zum Studium bei Morihei Ueshiba schickten.

Im Jahre 1931 entstand das „Kobukan“-Dojo in Tokyo. Zu den ersten Schülern zählten hier Minoru Mochizuki, Kenji Tomiki, Gozo Shioda (die später ihre eigenen Stile unterrichteten: Yoseikan, Tomiki-Ryu, Yoshinkan), Rinjiro Shirata und natürlich O-Sensei’s Sohn Kissho-maru Ueshiba. Zur nächsten Gene-ration seiner Schüler zählten dann u.a. Koichi Tohei (der Anfang der 70er Jahre die Ki-Society gründete) und Kisaburo Osawa. Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges war das Kobukan ein geschäftiger Ort. Morihei Ueshiba wurde nach

und nach berühmt, der erste Dokumentarfilm über Aikido gedreht (1935) und die Lehrbücher „Budo Renshu“ (1933) und „Budo“ (1938) fertiggestellt. Morihei Ueshiba (später auch seine fortgeschrittenen Schüler) unterrichtete über viele Jahre auch an den Militär- und Polizeiakademien Japans.

ReifeAufgrund seiner Erfahrungen im

Militärdienst und im „Mongolischen Abenteuer“ mit Deguchi, und aufgrund seiner Enttäuschung von der politischen Entwicklung und dem Eintritt Japans in den zweiten Weltkrieg, zog sich Morihei Ueshiba 1942 auf das Land nach Iwama (rund 200 km nord-östlich von Tokyo) zurück. Er gab alle offiziellen Ämter auf, übertrug die Leitung des Kobukan Dojo seinem Sohn Kissho-maru Ueshiba, und widmete sich in Iwama der Landwirtschaft und der weiteren Vervollkommnung seiner Kunst. Morihei Ueshiba errichtete einen Aiki-Schrein und ein Landdojo, in welchem er fernab vom Tagesge-schehen auch nach der Besetzung Japans durch die Amerikaner seine Kunst (entgegen dem allgemeinen Verbot der Kampfkünste) weiter unterrichten konnte. Aus der früher „bloßen“ Kampfkunst war jetzt ein „sp i r i tue l le r Weg“ geworden, weshalb er seiner Kunst einen neuen Namen gab: „Aikido“.

Im Jahre 1949 konnte auch im Kobukan Dojo in Tokyo, das seitdem „Aikikai Honbu Dojo“ genannt wird, der Trainingsbetrieb wieder aufge-nommen werden. Nach dem Krieg zählten zu O-Sensei ’s ersten Schülern Morihiro Saito, Hirokazu Kobayashi, Nobuyoshi Tamura, Hiroshi Tada, Shoji Nishio, Seigo Yamaguchi, Michio Hikitsuchi, Andre Nocquet, und andere. Das Dojo in Iwama diente O-Sensei als sein Hausdojo hauptsächlich zur Verfeinerung seiner Kunst. Neben wenigen Hausschülern und einigen regelmäßigen Schülern aus der Umgebung wurde es auch gelegent-

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O-Sensei Morihei Ueshiba

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lich von seinen Schülern aus Tokyo besucht. O-Sensei reiste regelmäßig ins Dojo nach Tokyo um dort zu unterrichten, besuchte aber auch häufig Dojos, die Schüler von ihm in verschiedenen Teilen Japans eröff-net hatten. Auf diesen Reisen wurde er stets von seinen Hausschülern (uchi-deshi) begleitet. Dazu zählten auch seine Schüler, die uchi-deshi im Honbu-Dojo in Tokyo waren, wie z.B. Kazuo Chiba, Mitsunari Kanai, Mitsugi Saotome, Seiichi Sugano, Yoshimitsu Yamada...

Nidai Doshu Kisshomaru Ueshiba

VerbreitungUnterdessen übernahm sein Sohn

Kisshomaru Ueshiba mit der neu gegründeten Aikikai Foundation und dem Aikikai Honbu Dojo in Tokyo als Basis die Aufgabe der Verbreitung des Aikido. Während O-Sensei früher dem traditionellen System gemäß auf eine möglichst restriktive Weitergabe der Kunst drängte, so unterstützte er seit Beginn der 50er Jahre die weitere Verbreitung des Aikido. Immer öfter war er in öffentlichen Demonstrationen zu sehen, mehrere Filme über ihn und sein Aikido wurden gedreht.

O-Sensei entsendete se ine Schüler in alle Teile der Welt mit der Aufgabe, dort seine Lehren und die Kunst des Aikido zu verbreiten. Koichi Tohei ging 1953 als erster – nach Hawaii und in die USA. In den

60er Jahren gingen dann z.B. S. Abeund M. Noro nach Europa (Schweiz, Frankreich, England), N. Tamura nach Frankreich (bis heute), K. Chiba nach England (heute San Diego, USA), Y. Yamada in die USA (New York), H. Tada nach Italien, K. Asai nach Deutschland (Düsseldorf). Aber auch ausländische Schüler waren mehr und mehr am Honbu Dojo zu finden. Viele bl ieben mehrere Jahre und gingen dann in ihre Heimatländer zurück um dort Aikido zu unterrichten.

Einer der ersten ausländischen Schüler war der Franzose Andre Nocquet, der bereits Ende der 50er Jahre nach Frankreich zurückkehrte und über die folgenden vier Jahr-zehnte die Entwicklung des Aikido in Frankreich (und Deutschland) maß-geblich mit beeinflusste. Aber auch andere „Nicht-Japaner“ wie z.B. Terry Dobson und Robert Nadeau (zwei amerikanische Aikido-Pioniere) hatten und haben wesentlichen Anteil an der weltweiten Verbreitung des Aikido.

1968 wurde das neue Honbu-Dojo in Tokyo fertiggestellt. Mit fünf Stockwerken, drei Dojos und insge-samt 250 Tatami Mattenfläche soll es den wachsenden Erforder-nissen und dem immer stärker werdenden „Ansturm“ von Schülern aus aller Welt besser gerecht werden als das alte Kobukan-Gebäude. O-Sensei’s Demonstration zu den Eröffnungs-feierlichkeiten im Januar 1969 sollte sich als seine letzte öffentliche Vorführung heraus-stellen. Am 26. April 1969, im Alter von 85 Jahren, starb der Gründer des Aikido.

Sein Sohn, Kisshomaru Ueshiba, nahm den Titel Doshu („Bewahrer des Weges“) an. Neben ihm waren die wichtigsten Lehrer am Honbu-Dojo zu dieser Zeit K. Tohei und K. Osawa. Morihiro Saito übernahm die Leitung des Dojo in Iwama und die Sorge für den Aiki-Schrein. Weitere Lehrer (unter ihnen 1975 Mitsugi Saotome in die USA) verließen das Honbu-Dojo, um Aikido in aller Welt zu unterrichten. Die Arbeit O-Sensei’s ehemaliger Schüler ließ in Nordamerika und Westeuropa in den

70ern und 80ern die erste Gene-ration „einheimischer“ Aikido-Lehrer entstehen. Die weltweite Verfügbar-keit von Aikido-Lehrbüchern und Videos, zuerst hauptsächlich in Englisch, später auch vermehrt in vielen Landessprachen, verbesserte sich erheblich. Die globale Expan-sion des Aikido erreichte nun auch Südamerika, Teile Afrikas, den Nahen Osten sowie Osteuropa.

Der Tod von Doshu Kisshomaru Ueshiba im Januar 1999 und die darauf folgende Annahme des Titels durch seinen Sohn Moriteru Ueshiba markierte gewissermaßen das Ende einer Ära und den Anfang einer neuen. Die weltweite Expansion des Aikido hat nur noch wenige „weiße Flecken“ auf der Landkarte übrig gelassen. Die Generation der Aikido-Lehrer, die noch direkt von O-Sensei gelernt hatten, folgt dem natürlichen Lauf der Zeit. Die noch Aktiven dieser Generation (M. Saotome, N. Tamura, Y. Yamada, u.a.) ziehen sich immer mehr aus dem regulären Training zurück und übergeben nach und nach die Verantwortung an die nachfolgende Generation. Deren Aufgabe wird es jetzt, O-Sensei’s Lehren weiterzugeben so wie sie diese von dessen letzten direkten Schülern überliefert bekamen, sie zu leben, weiterzuentwickeln und der fortschreitenden Entwicklung anzu-passen – ohne den ursprünglichen Geist und die Prinzipien dieser einzigartigen Kunst zu verlieren. Sie müssen selbst weiter wachsen und reifen, um nun ihrerseits Schüler und zukünftige Aikido-Lehrer hervorzu-bringen, die eines Tages die Verant-wortung für die Weitergabe der Kunst übernehmen können.

Die heutige Generation sollte so viel und so oft wie noch irgend möglich von den verbliebenen direkten Schülern O-Sensei’s lernen. Deren verschiedene Interpretationen des Aikido schliessen sich nicht gegenseitig aus, sondern bieten aufgrund der verschiedenen Blick-winkel und Schwerpunkte gerade in ihrer Gesamtheit und Vielfalt die Möglichkeit, das Aikido des O-Sensei zu verstehen.

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Die Grundlagen des AikidoDer Aikido-Begründer O-Sensei

Morihei Ueshiba schaffte es im Aikido auf geniale Weise, die Philosophie von Friedensliebe und möglichst gewaltfreier Konflikt-lösung physisch erfahrbar, ja erlernbar zu machen. Über das Studium der Kampfkunst lernen wir ruhig, zentriert und der Situation angemessen mit Konflikt umzu-gehen. Oberstes Ziel ist immer die Beendigung des Konflikts und die Wiederherstellung von Harmonie - nicht die Zerstörung des Konflikt-verursachers.

Leichte, natürliche und ganz-heitliche Bewegungen sind die Grundlage des Aikido. Zentrierung in der Körpermitte, harmonischer Fluss von Energie (ki) und führende Kontrolle sind wesentliche Elemente. Die Bewegung des Angreifers wird m i t e i n t r e t e n d e n o d e r a u s -weichenden Bewegungen, Hebel- und Halte-techniken, Würfen und gelegentlichen Schlägen und Stößen kontrolliert und der Angriff somit neutralisiert. Idealerweise wird Konflikt bereits in der Entstehung gelöst und somit ein Kampf von vorn herein vermieden.

N a t ü r l i c h e B e w e g u n g i s t Bewegung entsprechend den Wirkprinzipien der Natur, welche das Universum durchdringen und unsere Umwelt, unsere Körper und unser Leben direkt beeinflussen. In der asiatischen Tradition werden diese Wirkprinzipien durch Chi (jap..: ki, universelle Energie) und die Lehre von Yin und Yang (jap.: in und yo) beschrieben. Yin ist das Weiche, Dunkle, Nachgebende, Schwache, Körperliche. Yang ist das Harte, Helle, nach außen Drängende,

Starke, Energetische. Harmonie des Ki, das "Aiki" im Aikido, ist das ausgleichende, fließende Wechsel-spiel zwischen Yin und Yang. Das Körperzentrum tanden (chines. dantien) steht im Mittelpunkt aller körperlichen und energetischen Vorgänge. Jede Bewegung hat im tanden ihren Ursprung und endet auch wieder dort. Die Energie wird im tanden „eingesammelt“ und von dort auch wieder nach aussen geleitet. Die Atmung ist im tanden zentriert. "Yin und Yang in unseren Handlungen zum Ausdruck zu bringen, bedeutet, mit dem Weg eins zu sein... Beim Aikido finden yin und yang in den omote- und ura-

Bewegungen ihren konkreten Ausdruck." (K. Ueshiba)

A ik ido i s t l e t z tend l i ch e in s p i r i t u e l l e r We g . N u r d u rc h unab läss iges Üben w i rd der Aikidoka die dem Aikido zu Grunde liegenden Prinzipien verstehen und verinnerlichen und einen Zugang zu den mentalen und spirituellen Aspekten des Aikido finden: die Einheit des Ki des Universums mit dem Ki des Individuums und die Einheit von Ki, Geist und Körper. Es geht nicht um das Besiegen von Gegnern, sondern um die Arbeit an uns selbst. "Masakatsu agatsu" (O-Sensei) - Der wahre Sieg ist der Sieg über sich selbst.

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„Das Zentrum ist bei weitem nicht nur das Zentrum der Balance, oder der Fokuspunkt der Atmung. Es ist der unfehlbare innere Kompass, der Geburtsort der Aikido-Techniken und unseres eigenen Ausdrucks des Aikido... und die Essenz der Techniken ist die Beziehung zwischen dem Zentrum des Verteidigers und dem des Angreifers. Aikido

wird nicht vornehmlich mit den Armen oder Handgelenken des Partners gemacht, sondern mit dem Zentrum des Partners und der Energie die aus ihm fliesst. Aikido so zu betrachten öffnet es für seine unendliche Entwicklung...“Stefan Stenudd Sensei

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Unser Weg im AikidoUnser Weg im Aikido Dojo

Rodgau ist die Entwicklung der Persönlichkeit durch das Studium der Kampfkunst Aikido. Ausge-glichenheit, Fokus, Ruhe, Zentriert-heit, und eine offenherzige und friedfertige Haltung und Handlung Anderen und unserer Umwelt gegenüber sind Eigenschaften die wir entwickeln wollen. Über das Studium der Kampfkunst Aikido lernen wir mit potentiellem Konflikt umzugehen und ihn wenn möglich schon in der Entstehung zum Positiven zu wandeln.

Aikido muss im fortgeschrittenen Stadium natürlich kampfwirksam sein und darf nicht zu bloßem Tanz werden. Aikido ist jedoch keine Ansammlung von Kampftechniken, sondern die Techniken des Aikido sind der konkrete Ausdruck der

Umsetzung der Aikido Prinzipien in der jeweiligen Situation. Technik ist damit Werkzeug und nicht Selbst-zweck. Aikidoka trainieren nicht zum Kräftemessen, und auch nicht um perfekte Kämpfer zu werden, sondern um als gute Menschen mit starker Persönlichkeit und in der Einheit von Körper, Geist und Seele einen positiven Beitrag in unserer Welt zu leisten.

Unser Dojo ist unabhängig und damit nicht an bestimmte Stil-richtungen oder Verbandsrichtlinien gebunden. Der Dojoleiter Olaf T. Schubert Sensei studiert die Budo-Künste seit 1979 und unterrichtet seit 2001 im eigenen Dojo. Sein Weg führte ihn durch Deutschland, England und die USA. So konnte er Aikido bei vielen hervorragenden Lehrern von verschiedenen Seiten

kennen lernen. Vor allem bei seinem langjährigen Lehrer Mitsugi Saotome Sensei erkannte er, dass sich Aikido nicht durch abgrenzende Stile oder Technik-Repertoires definiert, son-dern dass allein die Umsetzung und Anwendung der Prinzipien und der Philosophie das Aikido auch in seiner Ausprägung als Kampfkunst definieren.

Wir sind aktiver Teil der Aikido-Gemeinschaft und haben freund-schaftliche Beziehungen zu anderen Dojos im In- und Ausland. Durch regelmäßige Lehrgangsbesuche bei führenden Meistern und intensives persönliches Studium bilden sich alle Lehrer unseres Dojos beständig weiter.

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Die Lehrer im Aikido Dojo RodgauOlaf T. Schubert, Leiter des Dojo

Olaf Schubert kam 1979 durch das Kinder-Judo in Kontakt mit den japanischen Kampfkünsten. Nach vielen Jahren des Trainings in Judo, Judo-SV, Karate und Jujutsu fand er

schließlich zum Aikido. 1997 begann er als Assistenzlehrer Aikido zu unterrichten, und hat seitdem das Studium des Aikido zu seinem lebenslangen Weg gemacht. Er lernte Aikido über viele Jahre in den Dojo der Sensei H. Späthling (Berlin), S. Riley (Dewsbury, England) K.Burg und K.-D.Chudziak (Wies-baden), N. Mamura (Milwaukee, USA) und D.G. Linden (Orlando, USA). Seit 1999 ist er Schüler von Mitsugi Saotome Sensei (Myakka City, USA), auf dessen Seminaren in den USA und Frankreich er seitdem regelmäßig von ihm lernt und oft auch als Demonstrationspartner / uke fungiert. Im Oktober 2003 absolvierte Olaf Schubert ein Lehrertraining in Saotome Sensei’s Shihan-Schule. Olaf Schubert gründete das Aikido Dojo Rodgau

im September 2001. Er bildet sich weiterhin regelmäßig auch auf Semi-naren anderer führender Meister weiter. Über Stil- und Verbands-grenzen hinweg fanden und finden so verschiedene Sichtweisen Ein-gang in Olaf Schubert’s Lehre. Neben Saotome Sensei kamen und kommen die grössten Einflüsse von den Sensei Moriteru Ueshiba Doshu, M. Saito, N. Tamura, H. Ikeda, M. Kanetsuka, S. Endo, M.D. Nakajima, F. Doran und C. Curtis.

Ein weiterer prägender Einfluss auf Olaf Schubert’s Aikido kommt aus der vertieften inneren Arbeit des Chen Taijiquan, das er intensiv bei Meister G. Milbrat (Lüdinghausen) sowie auf den Seminaren von Meister J. Silberstorff und Gross-meister Chen Xiaowang studiert.

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Uta Schubert

Uta Schubert begann ihr Aikido Studium 1996 in Hamburg. Dann folgten einige Jahre bei den Lehrern K. Burg und K.-D. Chudziak (Wies-baden), N. Mamura (Milwaukee, USA) und D.G. Linden (Orlando, USA). Seit 2001 ist sie Schülerin von Olaf Schubert. Im März 2001 bestand Uta Schubert die Prüfung zum 1. Dan Aikido.

Uta Schubert unterrichtet derzeit nur bei Bedarf in Vertretung.

Thomas Ziegler

Thomas Ziegler begann sein A ik ido-Stud ium 1995 be i A . Böffinger. Für 4 Jahre studierte er ausserdem Li Taijiquan. Seit Anfang 2002 ist er Schüler von Olaf Schubert. Im März 2007 bestand Thomas Ziegler die Prüfung zum 1. Dan Aikido.

N e b e n d e m re g e l m ä ß i g e n Training unterrichtet Thomas Ziegler bereits seine eigene Stunde in unserem Dojo zum Thema Aikido-Stock.

Peter Scheiber

Peter Scheiber studiert Aikido seit Anfang 2002 bei Olaf Schubert. Im März 2007 bestand Peter Scheiber die Prüfung zum 1. Dan Aikido.

Peter Scheiber unterrichtet in unserem Dojo derzeit nur bei Bedarf in Vertretung. Er betreibt jedoch seit vielen Jahren eine eigene Tanz-schule, in der er seit 2005 auch Aikido für Kinder und seit Ende 2006 auch eine Aikido-Anfänger-gruppe für Erwachsene unterrichtet.

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Unsere MethodeDas Training im Aikido Dojo

Rodgau ist so gestaltet, dass jede/r an jeder Übungsstunde teilnehmen und alle Inhalte üben kann – natürlich immer auf dem jeweiligen Niveau des Übenden. Die Fokus-sierung auf bestimmte Aspekte des Aikido in den jeweiligen Übungs-stunden macht das Erlernen des gesamten Aikido einfacher und überschaubarer. Natürlich ist Aikido letztendlich ein "Gesamtkunstwerk" das immer aus allen Aspekten besteht, nur kann der Mensch schlecht alles zur gleichen Zeit lernen.

TechnikHier wird das komplette Technik-

repertoire unterrichtet. Das Training fokussiert auf detaillierte Technik-abläufe und das Verständnis des Techniksystems im Aikido. Die uke (Angreifer) kooperieren hier unbe-dingt, das heißt sie liefern (und lernen) den zu der geübten Technik passenden Angriff (kihon waza). Aufwärmübungen (aiki taiso), Grund-bewegungen (tai sabaki) sowie das Rollen und Fallen (ukemi) werden am Anfang aller Übungsstunden in unserem Dojo geübt.

PrinzipienHier wenden wir uns den dem

Aikido zugrunde liegenden Prinzi-pien zu. Es geht nicht darum dass der uke (Angreifer) fällt, wir er-zwingen nichts. Wir wollen hier, meist anhand einer Allen bekannten Basistechnik, immer nur einen Aspekt studieren - wie zum Beispiel: Zentrum, Balance, Break Points, Nexus, Timing, Geschwindigkeit, harmonische Bewegung (musubi), hanmi, ma ai, irimi-tenkan, zanshin, mushin, etc.

AnwendungenDer Fokus liegt hier auf den

praktischen Aspekten des Aikido-trainings. Themen sind hier zum Beispiel: Wie kann ich die Technik

ausführen bei sehr starken, sta-tischen, oder schnellen Angriffen? Was wenn der Angreifer den Angriff mitten in der Bewegung ändert (henka waza), oder gar meine Technik gegen mich verwendet (kaeshi waza)? Kann man Techniken kombinieren? Verteidigung gegen bewaffnete Angriffe (Messer, Schlag-gegenstände) . Techniken mi t Nutzung der Füße. Atemi. Nutzung von Al l tagsgegenständen zur Verteidigung.

Innere Aspekte und MeditationMeditation schafft nötige Ruhe,

Zentriertheit und Fokus. In Einzel- und Partnerübungen studieren wir die Grundlagen und Feinheiten von Körperstruktur, Atmung, ki (chi), tanden (dantien) sowie das Wechsel-spiel von in und yo (yin und yang). In den Aikidotechniken versuchen wir dann diese Aspekte zu sehen, zu spüren und anzuwenden

StockHier wenden wir uns dem Aikido

mit dem mittellangen Stock (Aikijo) zu: Grundlagen, Grundbewegungen (suburi), Formen (kata), Partner-formen (kumi jo), Entwaffnen (jo dori), Aikido mit dem Stock (jo waza). Dieses Training schult unter anderem Haltung, Hüfte, Stellungen der Füße (hanmi), Abstand zum Partner (ma ai), Timing, Fokus.

SchwertHier üben wir Aikido mit dem

Holzschwert (bokken): Grund-bewegungen (suburi), Form (kata), Partnerformen (kumi tachi), Ent-waffnen (tachi dori). Dieses Training schul t Hal tung, Schr i t te und Stellungen, Abstand, Timing, Fokus. Auch wird hier der Ursprung vieler Aikido-Techniken deutlich.

Selbststudium zu HauseÜben von Soloformen mit bokken,

jo und ohne Waffen, Meditation, Aiki taiso, Struktur- und Atemübungen,

Literaturstudium... Das selbständige Üben und Studieren zu Hause dient dem persönlichen Aufarbeiten des im Dojo Gelernten, und ist später als Teil des vertieften Studiums der fortgeschrittenen Aikidoka vor allem auf dem Weg zur Ausbildung als Aikidolehrer unerlässlich. Hinweise und Empfehlungen zu Umfang und Inhalten werden im Training oder individuell auf persönliches Nach-fragen beim Lehrer gegeben.

ZentraltrainingEinmal im Monat treffen wir uns

einen Samstag-Nachmittag zum Zentraltraining im Rodgau Dojo.

Hier haben die Schüler aus den Vormittags-, Jugend- und Abend-gruppen unseres Dojo die Gelegen-heit einmal zusammen zu üben. Auch Schüler unserer Zweigstelle in Dreieichenhain und andere befreun-dete Aikidoka kommen zu diesen Zentraltrainings.

Inhalt l ich werden hier auch Themen behandelt, die entweder im regulären Training nicht ausreichend Raum finden, oder die für Einzelne aus den verschiedenen Gruppen interessant sind und damit besser in einem Zentraltraining behandelt werden. Einige Themen sind hier z.B. ukemi, randori, henka waza, kaeshi waza, buki dori, etc.

SeminareMehrmals im Jahr veranstalten

wir Intensiv-Seminare über ein Wochenende oder wie im Fall des Sommercamps auch über eine gute Woche (9 Tage á 6 Std. Training!) - entweder bei uns im Dojo oder auch außerhalb in einem Seminarhaus.

Seminare sind wichtige Meilen-steine in unserem Training - sie bieten uns sehr gute Gelegenheiten einmal richtig in die Welt des Aikido einzutauchen und sich der Thematik voll hinzugeben. Oft bringt so ein Seminar einen kleinen Quanten-sprung in der persönlichen Aikido-Entwicklung...

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Allgemeines zum DojoDojo ist der japanische Begriff für

den Ort, an dem eine Kampfkunst studiert wird. Auch andere Künste, die ein jahrelanges, hartes und aufopferungsreiches Training und Studium erfordern, wie z.B. Zazen (Sitz-Meditation), Shodo (Kalli-graphie), Kyudo (Bogenschiessen) oder Iaido (Schwertziehen) werden in einem Dojo studiert.

Wenn Nicht-Asiaten, oder im speziellen Nicht-Japaner, zum ersten Mal ein Dojo betreten, so verwundern oft die ungewohnten Verbeugungen bei scheinbar jeder Gelegenheit, und die vielen Regeln der Etikette verursachen manchmal anfängliches Unbehagen. Manchem erscheinen diese Regeln als über-trieben und, vor allem hier im Westen, unnötig.

Das tägliche Leben ist voll von sozialen Verhaltensregeln und – oft nicht mehr wahrgenommenen, leider aber manchmal auch nicht mehr

vorhandenen – Formen der Etikette. Diese sollen den Mitgliedern einer Gesellschaft die Kommunikation ermöglichen und das Risiko von Missverständnissen minimieren.

Wenn Du das Dojo betrittst, so betrittst Du eine andere Welt. Auf der Aikido-Matte werden wir ange-griffen und angreifen. Dabei ent-wickeln wir unsere Fähigkeit, spontan und instinktiv zu agieren. Nur das zugrunde liegende System der Etikette und sozialen Verhaltens-weisen erlaubt es uns, sicher und ohne Verletzungen zu trainieren, aggressive Reaktionen zu diszipli-nieren und umzulenken und Mitge-fühl und Respekt zu entwickeln.

Aikido ist kein Sport. Aikido ist eine Disziplin, ein Ausbildungs-prozess zum Training von Körper, Seele und Geist. Die Technik ist nicht das eigentliche Objekt, son-dern ein Hilfsmittel zur Entwicklung der Persönlichkeit und zu geistigem

und spirituellem Wachstum. Ein Aikido Dojo ist keine Turnhalle. Es ist ein Ort, an dem die Lehren des Aikido-Gründers O-Sensei Morihei Ueshiba studiert werden. Es ist kein Ort für die Zurschaustellung persön-lichen Egos, sondern ein Ort der Reinigung und Entwicklung von Körper, Seele und Geist. Die korrekte Einstellung, geprägt von R e s p e k t , A u f r i c h t i g k e i t u n d Bescheidenheit, und die richtige Atmosphäre im Dojo sind Grund-voraussetzungen für den produk-tiven Lernprozess und, da Aikido eine Kampfkunst ist, für die Sicher-heit aller Beteiligten.

Die folgenden Grundsätze zum Verhalten im Dojo und beim Aikido-Training bilden die Grundlage für die Aufrechterhaltung einer solchen Atmosphäre und sind damit essen-tiell für Dein Studium des Aikido.

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Dojo-Regeln

• Das Studium des Aikido ist ein lebenslanger Weg. Es macht daher wenig Sinn, mit einer beiläufigen und auf kurzfristige Erfolge abzielenden Einstellung in das Dojo einzutreten.

• Dieses Dojo wird als traditionelles Dojo geführt. Es folgt dem Geist des Aikido-Gründers und ist ein Ort für die Fortführung seiner Lehren. Ehre diese Lehren, und folge ihnen aufrichtig.

• Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Schülers, zur Schaffung einer positiven Atmosphäre im Dojo beizutragen, die von Harmonie und Respekt geprägt ist.

• Das Dojo darf nur mit Sensei’s direkter Erlaubnis für andere Zwecke als die regulären Trainingseinheiten genutzt werden.

• Technik und Fortschritt kann man nicht kaufen. Die Monatsbeiträge dienen zur Bereitstellung von Raum und Ausstattung des Dojos, und ermöglichen den Schülern eine Form der Danksagung für den erhaltenen Unterricht.

• Respekt für einander, das Dojo und die Trainingsutensilien sind unabdingbar.

• Es ist die Verantwortung jedes Einzelnen, weder die Trainingspartner noch sich selbst zu verletzen.

• Alle studieren die gleichen Prinzipien. Machtkämpfe, Gruppenbildungen und das Beziehen von Seiten haben daher keinen Platz im Aikido Dojo. Alle Dojo-Mitglieder bilden eine Familie.

• Es steht allen Dojo-Mitgliedern offen, neben dem regulären Training auch andere Dojos zu besuchen. Die Teilnahme an Lehrgängen außerhalb des Dojos wird ausdrücklich unterstützt.

• Es ist die moralische Verpflichtung jedes Einzelnen, Aikido niemals zu benutzen um andere zu verletzen oder persönliches Ego zur Schau zu stellen - im Dojo wie außerhalb. Aikido ist ein Weg der Verbesserung der Gesellschaft durch die Entwicklung des Charakters des Einzelnen.

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Grundregeln des Trainings

• Die Art und Weise des Unterrichts muss respektiert werden. Führe die Empfehlungen des Lehrers aufrichtig und nach bestem Können aus. Auf der Matte ist kein Platz für Diskussionen.

• Auf der Matte gibt es kein Messen in persönlichem Ego. Aikido ist kein Straßenkampf. Wir sind auf der Matte um zu trainieren und unsere aggressiven Reaktionen abzulegen. Den Budo-Geist mit Leben zu füllen heißt, unsere soziale Verantwortung zu entdecken und wahrzunehmen.

• Auf der Matte gibt es keinen Wettstreit. Der Sinn des Aikido ist nicht, einen Feind zu bekämpfen und zu besiegen, sondern die eigenen aggressiven Instinkte unter Kontrolle zu bekommen.

• Die Stärke des Aikido ist nicht Muskelkraft, sondern Flexibilität, Kommunikation, Timing, Kontrolle, Bescheidenheit. Sei Dir immer Deiner Grenzen bewusst.

• Jeder hat andere Voraussetzungen, Vorkenntnisse, körperliche und geistige Fähigkeiten, Gründe für das Studium des Aikido. Diese müssen respektiert werden. Wahres Aikido ist entsprechende und flexible Bewegung und Technik, passend zu jeder sich ändernden Situation.

• Es ist nicht die Aufgabe der Trainingspartner eine „reale“ Kampfsituation zu simulieren. Uke und nage schaffen durch Verhalten und Trainingsweise die Voraussetzungen, unter denen die vom Lehrer gezeigten Trainingsinhalte geübt werden können. Die Ausführung von Angriffen und Aikido-Techniken sollte immer so stark und schnell sein wie es die Fähigkeiten von uke und nage erlauben und erfordern.

• Geduld, Beharrlichkeit und Ausdauer sind die Schlüssel zum Lernen. Entdecke das positive Potential das darin liegt, heute Vieles noch nicht zu können - dann wirst Du den Weg des Aikido dauerhaft mit Freude und Neugier gehen können. Ebenso wie Gleichgültigkeit und fehlender Elan, kann auf der anderen Seite auch ein zu hoher Anspruch an sich selbst dem weiteren Fortschritt im Wege stehen.

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Dojo EtiketteObwohl es Dir anfangs vielleicht

unmöglich erscheint, Dich an die vielen Regeln und Umgangsformen zu erinnern, so werden sie Dir doch nach einiger Zeit des Trainings im Dojo und mit den erfahreneren Mitschülern ganz natürlich er-scheinen. Am besten Du schaust Dir einfach ab wie sich die anderen Schüler im Dojo verhalten - lerne mit den Augen! Eigentlich ist es ganz einfach - allem liegt Respekt, Verantwortung und gegenseitige Rücksichtnahme zugrunde. Folge diesen Grundwerten, und Du wirst Dich immer richtig verhalten.

Dojo und MatteDas Dojo besteht aus dem

allgemeinen Bereich mit Umkleide-räumen, WC, Dusche, Sitzecke, Mini-Küche, und Büro sowie dem Trainingsbereich mit der Matte.

Die Matte hat eine dominante Seite, auch Shomen genannt, an der sich die Kamiza mit dem Bild von O-Sensei befindet. Diese (obere) Seite ist reserviert für den Lehrer (Sensei) und eventuelle Ehrengäste. Ihr gegenüber befindet sich die untere Seite (Shimoza), an der die Schüler - entsprechend ihrem Rang nach rechts aufsteigend – Platz nehmen.

Die Sitzordnung an der Shimoza nach aufsteigendem Rang wird nur während der Eröffnungs- und Abschlusszeremonie einer Trainings-einheit eingehalten. Wenn sich die Schüler während des Unterrichts setzen, um weitere Erläuterungen und Demonstrationen zu erhalten, so wird die am schnellsten erreich-bare Sitzposition eingenommen.

BekleidungDie Bekleidung eines Aikidoka

unterscheidet sich nicht wesentlich von der in anderen japanischen Kampfkünsten. Der weiße Anzug (Gi) besteht aus Jacke und Hose. Obwohl es speziell auf Aikido abgestimmte Gi gibt (Jacke ohne Ansatz im Gürtelbereich, mit seit-lichen Bändern zum Zusammen-halten der Jacke, kürzere Ärmel für

Katate-dori, längere Jacke an den Hüften, Hose mit Knieverstärkungen für Suwari-waza), so sind auch Gi wie sie im Judo, Ju-Jutsu oder Karate verwendet werden durchaus geeignet. Nicht getragen werden können farbige Gi oder Sonder-formen (wie z.B. die geschlossenen Jacken mit spitzem Ausschnitt im Tae-Kwon-Do).

Alle Kyu-Grade (Schüler unterhalb Schwarzgurt) tragen den weißen Gür te l . Ab Shodan (1 . Dan/Schwarzgurt-Grad) aufwärts tragen Aikidoka den schwarzen Gürtel, ebenfalls ohne Unterscheidungen zwischen den Graduierungen.

Über dem Gi wird ein schwarzes oder dunkelblaues Hakama (jap. Hosenrock) getragen. Andere Dojos und Organisationen haben zum Teil abweichende Kleiderordnungen – mit farbigen Gürteln für die Kyu-Grade oder verschiedenen Regeln, ab wann das Hakama getragen werden „darf“ (z.B. ab 3.Kyu, 2. Kyu, 1.Kyu, oder, bei weitem am meisten verbreitet, nur als Yudansha). O-Sensei bestand bei allen seinen Schülern auf das Tragen des Hakama – symbolisiert es doch die Tugenden der Samurai und des Budo. Saotome Sensei und auch wir folgen dieser Tradition und ermuti-gen alle Aikidoka das Hakama zu tragen. Beim Training außerhalb des Aikido Dojo Rodgau solltest Du darauf achten, welche „Hakama-Regel“ das besuchte Dojo oder der lehrgangsausrichtende Verband hat. In solchen Fällen auf das Tragen des Hakama zu bestehen wäre nicht im Sinne des Aikido, da es unnötigen Streit und Disharmonie erzeugen würde – auch wenn Du mit dem Nicht-Tragen des Hakama im Innern vielleicht nicht einverstanden bist.

Eröffnungs- und Abschlußzere-monie

Jede Übungseinheit beginnt und endet mit einer formellen Verbeu-gung (in Seiza, sitzend) in Richtung Shomen, zweimal klatschen, und einer weiteren Verbeugung in

Richtung Shomen, gefolgt von einer Verbeugung zwischen Sensei und den Schülern. Die Verbeugungen in Richtung O-Sensei’s Bild an der Shomen symbolisieren Respekt für den Geist und die Prinzipien des Aikido, sowie Dankbarkeit an O-Sensei für die Entwicklung dieses Weges. Das Verbeugen ist keine religiöse Handlung sondern die generelle japanische Form des Grußes und der Respektbezeugung und ist als solches auch im Aikido Dojo üblich.

Notwendige Redewendungen Während der Verbeugung zuein-

ander in der Eröffnungszeremonie begrüßen sich Sensei und Schüler mit „Onegai shimasu“ / „Onegai shimasu, Sensei“ (gesprochen: o-ne-gai schi-mass, sen-sey). Dies bedeutet frei übersetzt soviel wie „Bitte gib mir Unterricht“ bzw. „Bitte empfange meinen Unterricht / Tue bitte was von Dir erwartet wird“. Bei der Abschlussverbeugung danken die Schüler dem Sensei mit „Domo ar igato gozaimashita sensei“, (gesprochen: doo-mo a-ri-ga-too go-sei-masch-ta, sen-sey), was die höflichste Form von „Vielen Dank“ ist.

Umgangsformen im DojoBeim Betreten und Verlassen des

Dojos verbeugen wir uns stehend.Die Straßenschuhe bleiben im

Eingangsbereich. Im Dojo (außerhalb der Matte) tragen wir Zori (jap. Sandalen). Beim Betreten der Matte werden die Zori in das dafür vorgesehene Regal am Mattenrand gestellt.

Wir respektieren unsere Trainings-utensilien. Gi werden regelmäßig gewaschen (bei warmem Wetter oder intensivem Training vor jedem Trainingstag) und in gutem Zustand gehal ten. Hakama können in größeren Abständen gereinigt/gewaschen und dessen Falten gebügelt werden und sind allgemein in gutem Zustand zu halten. Gi werden grundsätzlich am Ende eines

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Trainingstages mit nach Hause genommen, Hakama können auf Bügeln im Umkleideraum aufge-hängt werden.

Während des Unterrichts wird weder auf noch außerhalb der Matte gegessen, getrunken oder Kau-gummi gekaut. Das gesamte Dojo ist Nichtraucherzone. Vor dem Training verzichte bitte auch auf die „letzten paar Züge“ vor der Dojotür – das Training mit einem nach kaltem Rauch riechenden Übungspartner ist nicht besonders angenehm. Dies gilt auch für den übermäßigen Genuss von Zwiebeln, Knoblauch oder ähn-lichem vor dem Training. Alkoho-lische Getränke dürfen nach dem Training nicht getrunken werden solange noch Gi und Hakama getragen werden.

Alkohol, bestimmte Medikamente (z.B. Schmerzmittel) und andere Narkotika beeinflussen Sinne und allgemeine Körperfunktionen erheb-lich. Da dies eine nicht zu verant-wortende Gefahr für die körperliche Unversehrtheit aller Beteiligten darstellt, ist die Teilnahme am Unterricht unter (jeglichem) Einfluss solcher Mittel strikt untersagt.

Während des Unterrichts darf kein Schmuck getragen werden – das gilt auch für Ringe und Piercings jeglicher Art.

Finger- und Fußnägel müssen kurz und möglichst stumpf gehalten werden. Die Füße müssen sauber sein.

Benutze niemals Tra in ings-bekleidung oder -waffen anderer.

Beim Betreten und Verlassen der Matte verbeugen wir uns stehend in Richtung der Shomen.

Einige Minuten vor Unterrichts-beginn sollten individuelle Aufwärm-übungen abgeschlossen sein. Die Schüler reihen sich an der Shimoza in formeller Sitzposition (Seiza) auf und warten auf das Erscheinen des Sensei auf der Matte. Diese Minuten der Meditation sollen es ermög-lichen, die Probleme des Tages abzustreifen und sich geistig auf den Unterricht vorzubereiten. Spätestens wenn Sensei die Glocke anschlägt sollen alle Gespräche beendet

werden und die formelle Sitzposition eingenommen werden.

Pünktlichkeit zum Unterricht und die Teilnahme an der Eröffnungs-zeremonie sind äußerst wichtig. Solltest Du unvermeidbar zu spät erscheinen, dann warte in Seiza am Mattenrand bis Sensei die Erlaubnis zur Teilnahme am Unterricht gibt. Beim Betreten der Matte verbeugst Du Dich dann sitzend und ohne Klatschen in Richtung Shomen.

Die einzig korrekte Form auf der Matte zu sitzen ist in Seiza. Bei Knie- oder Fußverletzungen kann auch der „Schneidersitz“ einge-nommen werden. Sitze niemals mit ausgestreckten Beinen, zurück-gelehnt, oder an Wände oder Pfeiler anlehnend.

Während des Unterrichts kann die Matte nur im Falle einer Verletzung oder bei Unwohlsein und nur nach Erlaubnis des Sensei verlassen werden.

Wenn Sense i e ine Techn ik demonstriert oder Erläuterungen gibt sitzen wir ruhig und aufmerk-sam in Seiza. Gibt Sensei das Signal zum Üben, so verbeugen wir uns zu Sensei, dann zu einem Trainings-partner (üblicherweise einem Sitz-nachbarn und mit Gruß „Onegai shimasu“), und beginnen unver-züglich mit dem Üben.

Signalisiert Sensei das Ende einer Übung (z.B. durch Klatschen), so beenden wir unverzüglich die Übung, verbeugen uns zum Partner (stehend, und mit „Domo“ oder „Domo arigato“) und setzen uns schnellstmöglich mit den anderen Schülern in einer Reihe an den Mattenrand. Hierbei gibt es keine Sitzordnung.

Während der Übungen stehen wir niemals untätig umher. Sollte die Schülerzahl nicht glatt in Paaren aufgehen, so muss eine Gruppe zu dritt üben. Dabei wechseln sich zwei Übende als Angreifer (Uke) ab, der Dritte ist Angegriffener (Nage). Nach vier Ausführungen wechselt die Besetzung des Nage. Sollte es dennoch einmal notwendig sein, auf das „Dran-sein“ warten zu müssen, so sitzen wir dabei ruhig in Seiza.

Solltest Du während des Übens eine Frage haben, so rufe bitte niemals den Sensei zu Dir. Statt-dessen solltest Du zu Sensei gehen und Dich förmlich verbeugen.

Erhältst Du persönliche Unter-weisungen vom Sensei, so sitze aufmerksam in Seiza. Wenn jemand in unmittelbarer Nähe unterrichtet wird, so kannst Du die Übung unterbrechen und in Seiza sitzend zuschauen – dies ist aus Platz-gründen manchmal sogar not-wendig. In jedem Fall verbeugst Du Dich zum Sensei (mit „Domo arigato, Sensei“) sobald dieser das Signal zum Weiterüben gegeben hat.

Respektiere Aikidoka mit mehr Erfahrung. Diskutiere nicht über die Technik.

Respektiere Aikidoka mit weniger Erfahrung. Dränge anderen nicht Deine Ideen auf.

Wenn Du die gerade geübte Technik kennst, Dein Übungspartner aber nicht, so kannst Du diesen durch die Technik führen. Versuche nicht Deinen Trainingspartner zu korrigieren oder unterrichten – es sei denn Du bist fortgeschrittener Yudansha oder vom Sensei dazu berechtigt.

Begrenze Reden auf der Matte auf das absolute Minimum. Aikido ist Erfahrung.

Besucher und ZuschauerBitte sprechen Sie nicht mit

Leuten auf der Matte so lange der Unterricht im Gange ist. Bitte unter-halten Sie sich auch nicht mit anderen Zuschauern.

Bitte verzichten sie während des Unterrichts auf Essen, Trinken und Kaugummi. Das gesamte Dojo ist Nichtraucherzone.

Bitte schalten Sie Ihr Mobiltelefon bzw. den Klingelton aus. Verzichten Sie bitte auch ihrerseits auf das Telefonieren.

Nach (oder vor) dem Training sind Lehrer und Schüler gerne bereit Ihre Fragen zu beantworten.

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Das GraduierungssystemDas Graduierungssystem im

Aikido ähnelt dem anderer japa-nischer Kampfkünste. Es gibt fünf Schülergrade (Kyu-Grade, Mudan-sha), beginnend mit dem 5. Kyu aufsteigend zum 1. Kyu (Gokyu, Yonkyu, Sankyu, Nikyu, Ikkyu). Darauf folgen die Meistergrade (Dan-Grade, Yudansha), beginnend mit dem 1. Dan aufsteigend bis zum 8. Dan (Shodan, Nidan, Sandan, Yondan, Godan, Rokudan, Shichi-dan, Hachidan). Der 9. und 10. Dan (Kudan und Judan) wird heute in der Regel nicht mehr vergeben. Der Aikido-Begründer O-Sensei Morihei Ueshiba, sein Sohn und Nachfolger Kisshomaru Ueshiba (Doshu von 1969 bis zu seinem Tod im Januar 1999) sowie der derzeitige Doshu Moriteru Ueshiba standen und stehen, wie in der Tradition anderer Kampfkünste auch, außerhalb des allgemeinen Graduierungssystems.

Erwachsene Kyu-Grade tragen im Aikido den weißen Gürtel, Dan-Grade tragen den schwarzen Gürtel (siehe auch die Ausführungen zur Bekleidung in „7. Dojo Etikette“). Im Kinder-Aikido (10.- 6. Kyu) tragen die Kinder farbige Gürtel.

Im Aikido Dojo Rodgau gibt es keinen Druck oder Zwang Prüfungen abzulegen. Grundsätzlich üben wir A ik ido des Aik ido’s wegen. . . Prüfungen und Graduierungen sind auf dem Weg eigentlich nicht erforderlich. Auf der anderen Seite bringt die Vorbereitung auf eine Prüfung oft auch zusätzlichen Fokus und Motivation in das Training des Praktizierenden, was letztlich auch dem Training aller zugute kommen kann. Auch möchten einige Aikidoka später einmal diese Kunst selbst an andere weiter geben, wofür letztlich auch entsprechende Graduierungen erforderlich sind. Es gibt also Für und Wider – letztlich muss jede/r Praktizierende selbst entscheiden was ihm/ihr wichtig ist.

Aikidoka, die ihren Fortschritt in Form von abgelegten Prüfungen dokumentieren möchten, müssen dafür jedoch auch ein entsprechen-

des Maß an Eigeninitiative zeigen. Sie werden von seiten der Lehrer und der anderen Schüler jede erdenkliche Unterstützung erfahren - aber letztendlich muss jeder Prüfling selbst die eigentliche Arbeit leisten. In der Zulassung zur jeweiligen Prüfung spielt nicht nur der tech-nische Kenntnisstand eine Rolle, sondern auch andere Kriterien wie z.B. das Verhalten gegenüber Anderen, die Entwicklung der Persönlichkeit, und die Regelmäßig-keit und Intensität des Trainings.

Hinweise zu den Prüfungen für Erwachsene

Aikidoka, die am Ablegen von Prüfungen interessiert sind, sollten den Lehrer darauf ansprechen. Er wird ihnen dann Hinweise für ihr weiteres Training und zur Vorbe-reitung auf die Prüfung geben. Die Zeit zwischen den Prüfungen bis zum Shodan (Schwarzgurt) beträgt jeweils mindestens ein Jahr.

Die Prüfungen sind generell kurz gehalten und fokussieren sich auf die Qualität des gezeigten Aikido anhand von ausgewählten Basis-techniken. Du wirst anhand der folgenden Punkte graduiert werden:

• Dein Verständnis der Basistech-niken passend zur Graduierung.

• Deine spontane Bewegung und Reaktion passend zum Angriff.

• Deine Fähigkeit, Deine Bewegung der Kraft und Richtung des Angriffs anzupassen.

• Deine Konzentration und Aufmerk-samkeit während der gesamten Prüfung.

• Kontinuität der Bewegung ist wichtig, nicht Geschwindigkeit.

• Vertrauen in die eigenen Fähig-keiten, Mut und Bestimmtheit sind wichtig, nicht Ego.

• Dein Ukemi.

Die Techniken werden kontinuier-lich links und rechts abwechselnd demonstriert bis die nächste Technik angesagt oder das Zeichen zum Aufhören gegeben wird. Irimi und

Tenkan, Omote und Ura Formen sollen angewendet werden – sofern diese anwendbar sind und keine anderen Anweisungen gegeben wurden. Die Kenntnis der ent-sprechenden japanischen Begriffe wird vorausgesetzt.

In einer Dan-Prüfung soll das Verständnis der Prinzipien des Aikido in einer klaren und exakten Ausführung der Techniken sichtbar werden. Vor allem aber auch die qualitativen Eigenschaften zeichnen einen Dan-Träger aus - zu diesen zählen:

• Ein Verständnis der passenden Anwendung der grundlegenden Techniken und wie die Prinzipien in ihnen wirken – dazu gehören u.a. kokyu, musubi und irimi-tenkan.

• Korrektes Hanmi – vor, während, am Ende und nach der Aus-führung einer Technik.

• Kontrolle über das eigene Zen-trum, das Zentrum des Partners sowie die Technik.

• Anwendung von Bewegung und Kraft passend zum Angriff. Ver-meiden unnötiger Kraft.

• Ruhige und flüssige Bewegung aus der Körpermitte. Gute Haltung von Geist und Körper.

• Jede Technik wird korrekt be-endet. Eine Haltetechnik endet mit einer Immobilisierung.

• Timing.

• Zanshin.

• Verhalten und Einstellung.

• Ein Bewusstsein der Kampf-situation.

Zur Rolle des UkeIn einer Prüfung trägt der Uke wie

auch im regulären Training eine große Verantwortung.

Jede Technik dient dem Studium einer bestimmten Richtung und Anwendung der Kräfte. Der Uke muss dies verstehen und die Fähigkeit besitzen, einen auf-richtigen, starken, fokussierten und der abgefragten Technik ange-

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messenen Angriff zu geben. Ein schwacher Angriff ist unakzeptabel. Ein täuschender Angriff ist unak-zeptabel. Da der Uke weiß, welche Technik gezeigt werden soll, kann er immer deren Ausführung verhindern.

In der Prüfung gibt es keine Freunde oder Feinde. Es ist nicht Uke’s Aufgabe Werturteile abzu-geben. Du nimmst nicht Ukemi um

Deinen Partner schlecht aussehen zu lassen. Du nimmst nicht Ukemi um Deinen Partner gut aussehen zu lassen. Springe nicht in einen spektakulären Fall wenn der ent-sprechende Kraftfluss nicht vor-handen ist. Gebe kein Urteil ab indem Du gelangweilt oder wider-strebend fällst – so als ob Dein Partner Dich nicht wirklich geworfen

hat. Beides ist unaufrichtig. Denke daran – Du nimmst Ukemi zum Schutz vor Verletzungen, und nicht zum Demonstrieren von Überlegen-heit. Kurz: Uke verhält sich der Situation angemessen. Dies erfor-der t v ie l Tra in ing und „sou l searching“.

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Prüfungsordnung für Erwachsene

5. Kyu Tai Sabaki ohne und mit PartnerBasis UkemiAi hanmi katate dori ikkyo, iriminage und shihonageMunetsuki kotegaeshiShomenuchi kotegaeshiYokomenuchi shihonageSuwari waza kokyu tanden ho

4. Kyu Eine Auswahl der bisherigen Techniken plus:Gyaku hanmi katate dori kaitennage und kokyu nageKata dori ikkyo und nikyoShomenuchi ikkyo Ryote dori tenchinage und shihonageMorote dori kokyu nageJo suburi 1-10

3. Kyu Eine Auswahl der bisherigen Techniken plus:Yokomenuchi ikkyo, kotegaeshi und iriminageShomenuchi nikyo und sankyo Ryote dori kokyu nageUshiro ryokata dori ikkyoUshiro ryote dori shihonageJo suburi 11-20

2. Kyu Eine Auswahl der bisherigen Techniken plus:Yokomenuchi nikyo, sankyo und yonkyoKatate dori kotegaeshi Shomenuchi iriminage und yonkyoUshiro katate dori kubi shime kotegaeshiUshiro waza kokyunage31 Jo Kata

1. Kyu Eine Auswahl der bisherigen Techniken plus:Katate dori jujinage Yokomenuchi gokyoMunetsuki gokyo, rokkyo und iriminageJiyu waza: katate dori und morote doriTanto dori statischBokken suburi

Shodan Eine Auswahl der bisherigen Techniken, plus:Jiyu waza: tsuki, shomenuchi, yokomenuchi, ryote dori und ushiro dori 31 Bokken kata 31 Kumi jo Tanto dori, tachi dori, jo dori Randori mit drei Angreifern

Das Prüfungsprogramm bis zum Shodan entspricht dem technischen Grundgerüst des Aikido. Der weitere Weg legt nun neben der technischen Verfeinerung und der Erweiterung des technischen Repertoires verstärk-ten Fokus auf den qualitativen Fortschritt des Aikidoka. Ruhige, sichere und zentrierte Bewegung aus der Mit-te, angemessener Umgang mit der Kraft und Energie des Angriffs, und sichtbare Verkörperung und Umset-zung der Prinzipien und der Philosophie des Aikido gewinnen an Bedeutung. Viele Praktizierende erkennen nun, dass das Studium des Aikido tatsächlich ein lebenslanger Weg ist – Graduierungen verlieren gegenüber dem Gehen des Weges an Wichtigkeit.

Weitere Dan-Graduierungen haben dann eigentlich nur für angehende Aikido-Lehrer eine Bedeutung. Dieser Weg ist jedoch nicht leicht, und wird nicht automatisch von jedem Shodan eingeschlagen: Angehende Aikido-Lehrer sind Vorbilder für die anderen Praktizierenden in ihrem Studium des Aikido – in ihrer Trainingshäufigkeit, in der Intensität, Hingabe und Verhalten im Training, und in der Qualität ihres Aikido. Angehende Lehrer wer-den auch aktiv in die Organisation des Dojos einbezogen, schliesslich wollen sie einmal selbst unterrichten oder gar eigene Gruppen oder Dojos leiten. Neben den Spezial-Seminaren unseres Dojos dienen vor allem externe Seminare dazu, andere Lehrer und Traditionen kennen zu lernen und den Erfahrungshorizont zu erwei-tern. Die beginnende Unterrichtstätigkeit als Assistenzlehrer und das aktive Selbststudium entwickeln die Fä-higkeit, Gelerntes zu verarbeiten, zu systematisieren und umzusetzen.

Diesem sehr individuellen Weg entsprechend werden die Inhalte eventueller Prüfungen oder Demonstrationen für weitere Dan-Graduierungen mit den jeweiligen Kandidaten abgesprochen.

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Prüfungsprogramm für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche brauchen ein gewisses Maß an Halt und Orientierung, was in einer kom-plexen Kunst wie Aikido nicht ganz einfach ist. Daher sind für sie Prüfungen und Graduierungen wichtige Meilensteine auf ihrem Weg. Für die Lehrer, aber auch für die zuschauenden Eltern und Geschwister, ist es dabei immer wieder schön zu sehen, wie sich die Kinder und Jugendl ichen bei kontinuierlichem und fleißigem Training weiter entwickelt haben.

Für Kinder bis ca. 7 Jahre ver-geben wir in unserem Dojo farbige Streifen zum Aufnähen auf das

Gürtelende. Die farbigen Streifen zeigen den Fortschritt auf dem Weg zum Gelbgurt an. Die Tests finden dem Alter entsprechend informell am Ende einer regulären Trainings-einheit statt.

Gelber Streifen: Etikette im Dojo (Verneigen - Matte/Lehrer/Trainings-partner), Begrüßung, „Eisenbahn-rolle“ vorwärts, aus dem Stand rückwärts bis zur Schulter rollen und wieder aufstehen, Atemkraftübung sitzend (suwari waza kokyu ho), eine Minute in seiza still sitzen können.

Oranger Streifen: Etikette mit japanischen Grußformeln, Korrekte Bekleidung, Gürtel selber binden, „Entenrolle“, Armbefreiungen aus katate dori.

Grüner Streifen: Rolle vorwärts aus dem Stand, Rolle rückwärts aus dem Stand, Hanmi Grundstellung, Ai hanmi ikkyo (Ellenbogen über Partners Kopf führen und Partner auf Bauch legen).

Für Kinder und Jugendliche von ca. 7 bis 15 Jahren werden Gürtel-prüfungen (vom 10. bis 6. Kyu) entsprechend der technischen und persönlichen Reife durchgeführt. Die Graduierungen erfolgen nach ein-facheren Standards angepasst an das Entwicklungsniveau des je-weiligen Alters und berücksichtigen mehr den individuellen Fortschritt als absolute Leistungsniveaus.

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Kyu (Gurtfarbe)

Inhalte

10. Kyu (gelb)

9. Kyu (orange)

8. Kyu (grün)

7. Kyu (blau)

6. Kyu (braun)

(mit erwachsenem uke)

Ukemi und Grundbewe-gungen

Mae & ushiro über Hindernis

Mae und yoko einarmig rollen tai sabaki

„Frosch“ oder „Banane“, ushiro kaiten

Mae fallen (tobi) mit Stütze

Ukemi mit erwach-senem nage

Ai hanmi katate dori Ikkyo (omote)Shiho nage

Irimi nage Shiho nage

Gyaku hanmi katate dori Kokyu nage IkkyoShiho nage

Kokyu nage

Ryote dori IkkyoShiho nageTenchi nage

Morote dori Kokyu nage

Tsuki Kote gaeshi

Ushiro ryote dori Ikkyo

Shomen Uchi IkkyoKote gaeshiIrimi nage

Suwari waza ryote dori Kokyu-ho Kokyu-ho Kokyu-ho Kokyu-ho Kokyu-ho

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BegriffeDie folgende Begriffsammlung ist eine Auswahl der am häufigsten verwendeten japanischen Begriffe im Aikido

Dojo. Einige dieser Begriffe kommen nur im Aikido vor, andere werden auch in anderen Budo-Disziplinen verwen-det – mit zum Teil etwas abweichender Bedeutung. Auch was die reinen Aikido-Begriffe angeht, vor allem die Be-zeichnungen für bestimmte Aikido-Techniken, so kann sich unter Umständen die Anwendung bzw. die zugrunde gelegte Bedeutung von Dojo zu Dojo etwas unterscheiden. Dies ist zum einen der erst jungen Entstehungsge-schichte des Aikido zuzuschreiben – hauptsächlich wohl aber der Tatsache, dass das Aikido seit den späten 50er Jahren durch die verschiedensten Schüler von O-Sensei natürlich nicht ohne eigene Interpretationen verbreitet wurde (vgl. das erste Kapitel zur Entstehung des Aikido).

Bei der Sortierung der Begriffe wurde eine „logische“ Sammlung in Sachgebieten der alphabetischen Reihen-folge vorgezogen.

Allgemeines........“Domo arigato gozaimashita“ Die höflichste Form von „Vielen Dank“

...............„Domo“ / „Domo arigato“ „Danke“ / „Vielen Dank“............................................„Dozo“ „Bitte“

...........„O-negai shimasu, (sensei)“ „Bitte gib mir Unterricht“ bzw. „Bitte empfange meinen Unterricht / Tue bitte was von Dir erwartet wird“

...............................................„Rei“ Gruß, Aufforderung des Lehrers zum Gruß..............................................Aikido Ai (Harmonie), Ki (Kraft), Do (Weg) – Der Weg der Kraft in Harmonie

..........................................Aikidoka Aikido-Treibender...............................................Budo Überbegriff für die jap. Kampfmethoden, die sich unter dem Aspekt des Weges

(Do) aus den Bujutsu entwickelt haben. Ethik und selbsterzieherischer Zweck unterscheiden die Budo-Disziplinen von ihren Vorformen im Bujutsu.

...........................................Bujutsu Überbegriff für die traditionellen japanischen Kampf- und Kriegskünste.................................................Dan Stufe, Meistergrad (1. bis 10. Dan)

...............................................Deshi Schüler................................................Dojo Trainingsraum („Ort des Weges“)

........................................Dojo-cho Dojo-Leiter.............................................Doshu Vorstehender Meister / Bewahrer eines Kampfkunst-Stils. Aikido Doshu in 3.

Generation ist zur Zeit O-Sensei’s Enkel Moriteru Ueshiba............................................Kamiza Schrein an der Ehrenseite des Dojo mit Bild von O-Sensei

...............................................Kohai der Jüngere, der weniger fortgeschrittene Schüler..............Kyu (go-,yon-,san-,ni-,ik-) Rang, Schülergrad (5. bis 1. Kyu=höchster Grad)

......................................Mudansha Bezeichnung für die Schüler mit Kyu-Graden

......................................Nage / Tori die Technik ausführende Person = „Verteidiger“.........................................O-Sensei „Großer Meister“, respektvolle Bezeichnung für den Aikido-Begründer Morihei

Ueshiba...........................................Sempai der Ältere, der weiter fortgeschrittene Schüler

.............................................Sensei Lehrer, Meister............................................Shihan Verantwortlicher Lehrer für ein Land oder für einen vom Aikikai Honbu Dojo

anerkannten Verband..........................................Shimoza Untere Seite des Dojo, Schülerseite..........................................Shomen Ehrenseite des Dojo, für Sensei und Ehrengäste

.............................................Tatami Matte.................................................Uke die Technik empfangende Person = „Angreifer“

.......................................Yudansha Bezeichnung für die Danträger

Kleidung / Waffen............................Bokken Holzschwert für Trainingszwecke, im Aikido werden den Katana ähnliche Formen ver-

wendet

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.....................................Gi Anzug, Kurzform für Keikogi...........................Hakama Traditioneller japanischer Hosenrock

....................................Jo Holzstab (reicht üblicherweise vom Boden bis unter die Achselhöhle).............................Katana Schwertart, verschiedene Schwertschulen verwenden verschiedene Formen des Katana............................Keikogi weißer Übungsanzug bestehend aus Jacke und Hose

..................................Ken Schwert (allg.)...................................Obi Gürtel

...............................Shinai nachgebildetes Samurai-Schwert aus Bambusstreifen zu Übungszwecken, im Aikido mit Lederumhüllung

...................Tanto/Tanken jap. Messer, im Aikido werden Holz-Tanto (manchmal auch mit Lederumhüllung, oder ganz aus Gummi) verwendet

..................................Zori Japanische (Reisstroh-)Sandalen

Übungsformen..........................Aiki taiso Vorbereitende Übungen im Aikido

......................Atemi waza Schlagtechniken. Im Gegensatz zu anderen Kampfkünsten dienen Atemi im Aikido nicht der Zerstörung des Angreifers, sondern der Beeinflussung von dessen Fokus, Bewe-gungsfluss und Balance.

...................Bokken waza Nage führt das Schwert........................Buki waza Waffentechniken

.....................Go no keiko Solides Arbeiten, Uke versucht der Technik zu widerstehen.....Hanmi handachi waza Techniken mit Nage/Tori sitzend, Uke stehend

.....................Henka waza Wechsel der Technik in der Bewegung........................Jiyu waza Freie Technikwahl

.............................Jo dori Nage nimmt Uke den Stab...........................Jo waza Nage führt den Stab

....................Kaeshi waza Gegentechniken.................................Kata Form (im Aikido meist nur im Waffentraining)

..................Katame waza Haltetechniken...............................Keiko Übung, Praxis, Training

......................Ki no keiko flüssiges, harmonisches Arbeiten....................Ki no nagare Das Ki fließen lassen. Uke’s Angriffsenergie löst sich in gemeinsamer Bewegung auf.

......................Kihon waza Grundtechniken in Standardanwendung.........................Kokyu ho Atemkraftübungen

............................Kumi jo Partnerformen, beide Partner mit Stab.......................Kumi tachi Partnerformen, beide Partner mit Schwert......................Nage waza Wurftechniken

............................Randori Freie Bewegung mit mehreren Uke ...................Ryu no keiko Weiches Arbeiten ohne Widerstand (lernen der Form)

..............................Suburi Waffengrundformen, ohne Partner....................Suwari waza Techniken im Sitzen (auf Knien)

.........................Tachi dori Nage nimmt Uke das Schwert......................Tachi waza Techniken im Stehen

...........................Tai jutsu Waffenlose Techniken........................Tanto dori Nage nimmt Uke das Messer

......................Tanto waza Nage führt das Messer...............................Waza Technik, Übung

Körperteile..........................Ashi Fuß, Bein

.............................Eri Kragen

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.....................Gaeshi (in Verbind.) ~ wenden, ~ umdrehen, ~ zurückgeben.........................Hara Körpermitte, Schwerpunkt/Ursprung der Bewegung

............................Hiji Ellenbogen.........................Hiza Knie........................Kata Schulter, Übung/Form......................Katate Eine Hand

........................Koshi Hüfte.........................Kote Unterarm.........................Kubi Hals.........................Men Gesicht........................Mune Brust

............................Tai Körper.....................Tanden Unteres Energiezentrum im Unterbauch (chines.: dantien)

............................Te Hand................Te-gatana Handkante, „Schwerthand“

......................Tekubi Handgelenk..........................Ude Arm

Grundprinzipien......................Awase Harmonische Verbindung, das richtige „Timing“ zwischen Uke’s und Nage’s Bewegung. Stellt

die vierte Dimension der Bewegung dar und macht damit flüssige, natürliche und „funktionie-rende“ Bewegung möglich

...........................Chi Erde..........................Irimi Direktes Prinzip, direkter Eintritt in die Angriffsbewegung

.............................Ki Energie, Lebenskraft (chines.: chi).....................Kokyu Atemkraft

........................Ma-ai (körperliche und geistige) Distanz zwischen Uke und Nage. .....................Musubi Verbindung mit dem Zentrum / der Energie des Partners, Einheit

......................Omote Vorderseite.......................Shisei Die richtige innere und äußere Haltung,

.........................Soto Außen, außerhalb...........................Ten Himmel

.......................Tenchi Verbindung von Himmel und Erde, verleiht der 2-dimensionalen Bewegung über dem Boden die 3. Dimension

.....................Tenkan Indirektes Prinzip, Passieren lassen der Angriffsbewegung durch Ausweichen und Drehen.........................Uchi Innen, innerhalb, Haus, zu Hause

...........................Ura Rückseite....................Zanshin aufmerksamer Geist

.....................Mushin „Leerer Geist“ - Unbefangener, freier Zustand des Geistes („Nur der ruhige See reflektiert das Bild des Mondes“ – klar, deutlich, dabei ohne Absicht). Grundlage für spontanes Aikido pas-send zur Situation

Stellungen / Bewegungen................................Ai hanmi Die Partner stehen sich in gleicher Stellung gegenüber

........................Gyaku hanmi Die Partner stehen sich spiegelverkehrt gegenüber.............Hanmi (migi / hidari) Grundstellung im Aikido, natürliche Stellung mit halb abgedrehter Hüfte (rechter / lin-

ker Fuß vorne)...................................Henka Wende auf der Stelle um 180º (ohne Schritte)

........................Hidari kamae Linke Stellung.......................................Irimi gerader Schritt nach vorne

..........................Irimi-tenkan Gerader Schritt vorwärts und anschließende Wende um den vorderen Fuß um 180º..................................Kamae Stellung

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......................Ken no kamae Grundstellung mit Schwert (Füße in migi kamae)...........................Migi kamae Rechte Stellung

....................................Seiza Förmliches Sitzen auf den Knien..................................Shikko Gehen auf den Knien

...............................Shizentai Natürliche, symmetrische Stellung..............................Tai sabaki Schritte, die Bewegung des Körpers

..................................Tenkan Drehen um den vorderen Fuß um 180º....Ukemi (mae, ushiro, yoko) Fallübungen, das Fallen (vorwärts, rückwärts, seitlich), die Rolle des Uke in der Aktion

Angriffe........................Chudan tsuki Gerader Fauststoß gegen den Bauch od. Solar Plexus

.......................................Dori Halten..................................Eri dori Uke fasst Nage am Kragen (meist von hinten)

..........................Gedan tsuki Gerader Fauststoß gegen den Genitalbereich.......................................Geri Tritt

.................................Hiji dori Uke fasst Nage am Ellenbogen...........................Jodan tsuki Gerader Fauststoß gegen das Gesicht

...............................Kata dori Uke fasst Nage an der Schulter......Katate dori gyaku hanmi Uke’s eine Hand fasst Nage’s Hand über dem Handgelenk (spiegelverkehrte Körper-

position).............Katate dori ai hanmi Uke’s eine Hand fasst Nage’s Hand über dem Handgelenk (rechts fasst rechts oder

links fasst links)................................Kiri / giri Schneiden, spalten

............................Kubi shime Den Hals würgen.......................................Mae Vorne

...............................Men uchi Gerader Schlag mit der Handkante gegen das Gesicht...........................Morote dori Uke fasst Nage’s einen Arm mit beiden Händen über dem Handgelenk

..................Mune dori / tsuki Das Revers vor der Brust greifen / Stoß gegen die Brust.......................................Ryo Beide

.............................Ryote dori Uke fasst Nage’s beide Arme über den Handgelenken........................Shomen uchi Schlag mit der Handkante gegen die Scheitellinie

..............................Sode dori Uke fasst Nage am Ärmel.....................................Tsuki Stoß......................................Uchi Schlag

..................................Ushiro Hinten.....................................Yoko Seitlich

.......................Yokomen uchi Schlag auf die Seite des Kopfes (auch des Halses)…

Haltetechniken...................Ikkyo (ude osae) Erste Haltetechnik

...........Nikyo (kote mawashi) Zweite Haltetechnik..............Sankyo (kote hineri) Dritte Haltetechnik............Yonkyo (tekubi osae) Vierte Haltetechnik............Gokyo (ude nobashi) Fünfte Haltetechnik

...Rokyo (ude/hiji kime osae) Sechste Haltetechnik (mit blockiertem Arm/Ellenbogen).........................Kata gatame Haltetechnik mit Festhalten der Schulter

...........................Hiji gatame Haltetechnik mit Festhalten des Ellenbogens…

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Wurftechniken.............................Aiki otoshi Wurf mit Wegziehen der Beine..............................Ashi barai Fuß-/Beinfeger

................................Fuki age fuki - wehen, age - von unten herauf führen.............................Hiji gaeshi (schiebendes) Wenden des Ellenbogens..............................Hiji otoshi Ellenbogen in den Gleichgewichtsschwachpunkt führen..............................Irimi nage Wurf mit direktem Eintreten

...................Juji nage/garami Wurf über die verkreuzten Arme ......Kaiten nage (uchi / soto) Drehwurf, mit Uke’s Arm hinter und über dessen Rücken (innerer / äußerer Eingang)

........................Kaji mawashi „Lenkrad drehen“.........................Karami nage Wurf mit verschlingen/einhaken des Arms

...........................Kata otoshi Schulter in den Gleichgewichtsschwachpunkt führen......................Kime modoshi blockieren und zurückgeben

..............................Kiri otoshi Wurf mit Handkanten-Schnitt (Ellenbogen, Schulter, Hals)..........................Kokyu nage Atemkraftwurf, verschiedene Techniken auf fortgeschrittenem Niveau (meistens ohne

Griff durch Nage)...........................Koshi nage Hüftwurf..........................Kote gaeshi Wurf über das Handgelenk, auch als Haltetechnik

...........................Shiho nage „Vier-Richtungen-Wurf“, auch als Haltetechnik ..........................Sumi otoshi in die Ecke fallen lassen

............................Suso barai Saumfeger

............................Tani otoshi „ins Tal“ fallen lassen..........................Tenchi nage „Himmel-Erde-Wurf“..........................Tomoe nage Wurf mit Rückwärts-Fallenlassen des Nage

.....................Tsubasa gaeshi wie Flügel wenden…

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Literatur und FilmeBücher die fett hervorgehoben sind zählen zum „Pflichtrepertoire“ im Aikido Dojo Rodgau. Von angehenden

Lehrern wird darüber hinaus gehendes selbständiges Literaturstudium erwartet. Die unten angeführten Bücher liegen zur Ansicht im Dojo aus, es gibt jedoch noch wesentlich mehr interessante und für unser Studium relevante Bücher…

Bücher in deutscher SpracheDolin, A. Kempo: Die Kunst des Kampfes – Ostasiatische Kampfsportarten

Sportverlag, Berlin, 1988ISBN 3-328-00308-8

Lind, Werner Ostasiatische Kampfkünste: Das LexikonSportverlag, Berlin, 1996, ISBN 4-328-00699-0

Nocquet, Andre Le Cœur-EpeeFranz. Originalausgabe (1991) und deutsche Übersetzung nur über den Aikido-Verband GHAAN zu beziehen.In Franz./Englisch erschienen als: Aikido: Heart & Sword, zu beziehen über aikidojournal.com

Stenudd, Stefan aikido – Die Friedliche Kampfkunstarriba Verlag, Malmö, 1992 (1998, 2004)Deutsche Übersetzung per download unter www.stenudd.com/aikido/aikido-stenudd.pdf

Stevens, John Unendlicher Friede. Die Biographie von Morihei Ueshiba, Gründer des Aikido.Werner Kristkeitz Verlag, Leimen, 1992ISBN 3-92150-849-5

Tohei, Koichi Ki im täglichen LebenWerner Kristkeitz Verlag, Leimen, 1979ISBN 3-92150-842-8

Trevisan, Adriano Aikido: Das große Lehr- und ÜbungsbuchO. W. Barth Verlag, München, 1991ISBN: 3-50267-597-X

Ueshiba, Kisshomaru Der Geist des AikidoWerner Kristkeitz Verlag, Leimen, 1993 & 2002ISBN 978-3921508374

Ueshiba, Morihei Budo. Das Lehrbuch des Gründers des Aikido.Werner Kristkeitz Verlag, Heidelberg, 1997ISBN 3-92150-857-6

Westbrook, A. / Ratti, O. Aikido und die dynamische Sphäre, Eine illustrierte EinführungWerner Kristkeitz Verlag, Heidelberg, 2004ISBN 3-92150-874-6

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Bücher in englischer SpracheDreager, Donn F. The Martial Arts and Ways of Japan

Weatherhill, Inc., New YorkVolume 1 – Classical Bujutsu, 1973, ISBN 0-8348-0233-3Volume 2 – Classical Budo, 1973, ISBN 0-8348-0234-1Volume 3 – Modern Bujutsu & Budo, 1974, ISBN 0-8348-0351-8

Linden, Daniel G. On Mastering Aikido – Nine Dialogs on Principles From Black Belt To MasterLinden Tree Press, Orlando, 2004, ISBN 0-9746-4590-7

Saito, Morihiro Takemusu AikidoAiki News, TokyoVolume 1 – Background and Basics, 1994, ISBN 4-900586-16-1Volume 2 – More Basics, 1996, ISBN 4-900586-20-XVolume 3 – Basics Concluded, 1996, ISBN 4-900586-21-8Volume 4 – Kokyunage, 1997, ISBN 4-900586-24-2Volume 5 – Bukidori & Ninindori, 2001, ISBN 4-900586-61-7

Saito, Morihiro Traditional Aikido: Sword, Stick and Body Arts, Volumes 1-5Sugawara Martial Arts Institute, Inc., Tokyo (vergriffen)

Saotome, Mitsugi The Principles of AikidoShambhala Publications, Inc., Boston, 1989ISBN 0-87773-409-7

Saotome, Mitsugi Aikido and the Harmony of NatureShambhala Publications, Inc., Boston, 1993ISBN 0-87773-855-6

Saotome, Mitsugi Aikido: Living by DesignArete Press, Claremont, 2004ISBN 978-0941736169

Ueshiba, Morihei The Essence of Aikido: Spiritual Teachings of Morihei Ueshiba, Compiled by John StevensKodansha International Ltd., Tokyo, 1993ISBN 4-7700-1727-8

Videos

Saotome, Mitsugi - The Principles of Aikido (VHS und DVD)- The Staff of Aikido- The Sword of Aikido- Two Swords of Aikido- Takemusu Aiki- Oyo Henka (VHS und DVD)

Ueshiba, Morihei - Aiki Budo (sw, 1935)- Takemusu Aiki (sw, 1952-58)- Rendez-vous with Adventure (sw, 1958)- Way of Harmony (sw, 1958-62)- Divine Techniques (sw, 1962-69)- Founder of Aikido (sw, 1961, Japanische Fernsehdokum.)

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