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aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

Date post: 08-Apr-2016
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Die Haut – ein Organ der Superlative • Wenn die Haut auf Kosmetika reagiert • Freude am Garten – auch mit Allergien • Ein Insektenstich – was jetzt? • Mythos Sonnenallergie • Reiseapotheke: gut vorbereitet in die Ferien • Reisen mit Allergien: Die aha!infoline gibt Auskunft • Urtikaria im Fokus • Stigmatisierung bei Hautauffälligkeiten • Leben mit Allergien: Eine Mutter erzählt * Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz, Bern
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Urtikaria – ein Randthema im Fokus Seite 26 Wenn die Haut rebelliert Seite 8 Tipps für unbeschwerte Sommerferien Seite 22 Themenheft Allergien und Haut aha!magazin
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Page 1: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

Urtikaria – ein Randthemaim FokusSeite 26

Wenn die Haut rebelliertSeite 8

Tipps für unbeschwerteSommerferienSeite 22

Themenheft Allergien und Haut

aha!magazin

Page 2: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

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Liebe Leserin, lieber Leser

Allergien sind weiterhin auf dem Vormarsch. Als Treiber der Zu-nahme hat die Forschung unter anderem die Umweltbelastung, die Ernährung, die Art des Wohnens und unseren Umgang mit Hygiene identifiziert – letztlich also unseren modernen westlichen Lebensstil. Einige dieser Faktoren sind schwer zu fassen und nur indirekt beeinflussbar. Andere jedoch können wir steuern. Damit uns dies gelingt, müssen wir aber zuerst wissen, was in unseren Möglichkeiten steht. Die vorliegende Ausgabe des aha!magazins widmet sich deswegen einem Organ, das in der Allergiethematik eine Hauptrolle spielt: der Haut.

An dieser Grenzfläche zwischen unserem Organismus und unse-rer Umwelt kann es zu zahlreichen Formen von Allergien kommen. Zudem ist die Haut Ausgangspunkt der sogenannten Allergiekar-riere: Wer bereits im Säuglings- oder Kindesalter an Neurodermi-tis leidet, kann später auch andere Allergien entwickeln. Die Frage nach den Entstehungsgründen von Hautallergien, aber auch deren Ausheilen bewegt daher die Grundlagenforschung intensiv. Denn: Hier gibt es viel über Allergien im Allgemeinen zu erfahren.

Allergien der Haut sind aber nicht nur eine gesundheitliche, son-dern auch eine soziale Belastung: Entspricht die Haut nicht dem allgemein gültigen Schönheitsideal, wird die betroffene Person oft als krank wahrgenommen. Ein Hauptaugenmerk der therapie-orientierten Forschung gilt daher sowohl der ursächlichen als auch der Symptombekämpfung von Allergien der Haut.

Jetzt aber genug der einleitenden Worte. Erfahren Sie auf den nächsten Seiten Erstaunliches, Interessantes und Praktisches zum faszinierenden Thema Haut.

Dr. Georg SchäppiGeschäftsleiter aha! Allergiezentrum Schweiz

ALLERGIEN: DIE HAUT INDER HAUPTROLLE.

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ImpressumHerausgeberin und Redaktion: aha! Allergiezentrum SchweizScheibenstrasse 20, Postfach 1, 3014 BernKonzept und Realisation: ZB Werbung AG, BernFoto Titelseite: Eléonore H (Fotolia.com)Druck: Jordi AG, BelpErscheinungsdatum: März 2015Auflage: 13 000 Exemplare

03 Editorial

06 Die Haut – ein Organ der Superlative

08 Wenn die Haut auf Kosmetika reagiert

11 Freude am Garten – auch mit Allergien

15 Ein Insektenstich – was jetzt? Empfehlungen und Tipps

19 Mythos Sonnenallergie

22 Reiseapotheke: gut vorbereitet in die Ferien

24 Reisen mit Allergien: Die aha!infoline gibt Auskunft

26 Urtikaria im Fokus: Formen und Ursachen

29 Zu Besuch im aha!kinderlager in Davos

33 Über die Stigmatisierung bei Hautauffällig- keiten: Stichworte an einen Experten

34 Schulungen, Kurse, Workshops für Betroffene und Fachpersonen

36 Leben mit Allergien: Eine Mutter erzählt

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INHALT

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DAS ORGAN DER SUPERLATIVE.

Mit 110 Milliarden Zellen, davon 2 Milliarden Pigmentzellen, 2 Millionen Schweiss- und 350 000 Talgdrüsen, ist die Haut ein wahres Wunderwerk der Natur. Doch unsere Körperhülle ist nicht nur unser grösstes, sondern auch unser vielfältigstes Organ, dessen physiologische, soziale und emotionale Bedeutung oft unterschätzt wird.

Jeden Tag erbringt die Haut Höchstleistungen, schützt vor Wind, Kälte, Sonne, Schadstoffen und krankmachen-den Erregern. Und sollte dabei unserem Schönheitsideal entsprechend immer makellos und ebenmässig sein. Die Realität sieht aber für viele anders aus: Die Haut ist gerö-tet, schuppt und juckt. Um zu verstehen, woran das liegt, muss man zuerst wissen, was unsere Haut ausmacht.

SCHICHTDIENSTDie Haut ist eine in sich geschlossene Hülle, die sich aus verschiedenen Schichten zusammensetzt: der Oberhaut, der Lederhaut und der Unterhaut. Die Oberhaut als Grenze des Körpers zur Aussenwelt ist eine gefässlose Schicht, die sich innerhalb von 30 Tagen erneuert. Die darunterlie-gende Lederhaut dient der Versorgung und Verankerung der Oberhaut und sorgt für Elastizität und Dehnbarkeit. Sie und die Unterhaut sind durchzogen von Blut- und Lymph-gefässen, Nervenfasern sowie Rezeptoren für Wärme und Berührung. Die Unterhaut ist mit ihren Fettzellen vor allem für die Wärmeisolierung und Polsterung zuständig. Hier liegen auch die Schweissdrüsen.

IN AUSBILDUNGDie Haut besitzt nicht schon von Geburt an ihre definitive Struktur: Babys haben eine vier- bis fünfmal dünnere Haut als Erwachsene und noch keine schützende Hornschicht. Diese bildet sich erst durch die Wechselwirkung mit der Umwelt und ist mit vier Jahren ausgereift. Deswegen reagiert die Baby- und Kinderhaut besonders sensibel auf äussere Einflüsse. Ab vier Jahren fängt die Haut langsam an, sich zur Erwachsenenhaut zu verwandeln, bis sie mit etwa zwölf Jahren dieselbe Funktion und Struktur wie beim Erwachsenen besitzt. Mit der Pubertät kommen dann neue Herausforderungen: Durch die hormonell bedingte Über-funktion der Talgdrüsen verstopfen die Hautporen. Das um-gebende Gewebe kann sich entzünden. Ausserdem ist die Haut eher schlecht durchblutet, was sie ebenfalls anfälliger macht.

EIN MULTITALENT Unsere Haut übernimmt für den Körper eine Vielzahl von Funktionen. Sie scheidet Schweiss, Talg, Salze und Subs-tanzen aus, die als Stoffwechselprodukte im Körper ent-stehen. Im Gegenzug kann die Haut aber auch Fett, Wasser und Wirkstoffe aufnehmen – was vor allem für ihre Pflege von Bedeutung ist. Durch Verdunstung beziehungsweise

Transpiration hält die Haut eine konstante Körpertempe-ratur aufrecht. Als Sinnesorgan leitet sie Schmerz, Druck, Wärme und Kälte an das Gehirn weiter. Ausserdem schützt die Haut vor mechanischen, physikalischen und chemi-schen Einwirkungen und spielt als Teil des Immunsystems eine wichtige Rolle bei Kontaktallergien. Fakt ist also: Eine gesunde Haut ist für den gesamten Organismus von Bedeu-tung. Was aber, wenn sie das nicht ist?

EMPFINDLICHE SCHUTZHÜLLEAuch wenn die Haut über ein umfangreiches körpereigenes Schutzsystem verfügt, kann sie nicht immer allen äusseren und inneren Einflussfaktoren standhalten. Die Hautoberflä-che ist von einem unsichtbaren Schutzfilm, dem sogenann-ten Hydrolipidfilm, überzogen. Dieser Film bildet zusammen mit der Hornschicht die Hautbarriere, die vor schädlichen äusseren Einflüssen schützt. Wird diese Barriere durch reizende, schädigende oder allergieauslösende Stoffe ge-schwächt oder gestört, können körperfremde Stoffe in die tiefen Hautschichten eindringen. Darauf reagiert der Köper; es kann zu Trockenheit, Juckreiz, Empfindlichkeit oder sogar Hauterkrankungen kommen.

AUF URSACHENSUCHEAuch innere Faktoren können zu Hautveränderungen führen. Durch ihre besondere Wechselwirkung mit den anderen Organen zeigt die Haut an, wenn der Körper nicht gesund ist. Vielen Hautkrankheiten liegt ein organisches Leiden zugrunde, das durch eine ursächliche Behandlung geheilt werden kann. Gleichzeitig ist die Haut auch «Spiegel der Seele»: Gerät das psychische Gleichgewicht aus den Fugen, macht sich dies oft in Form von Hautveränderun-gen bemerkbar. Und diese können wiederum das seeli-sche Befinden erheblich beeinträchtigen. Eine makellose Haut ist Zeichen von Schönheit und Gesundheit. Ekzeme, Schuppen oder Flecken werden von den Mitmenschen oft mit «unattraktiv» und «ungepflegt» verbunden und provozieren mitunter Ekel oder Angst vor Ansteckung. Diese Stigmatisierung kann die Betroffenen in eine soziale Isolation drängen. Dabei sind solche Hautveränderungen weder ansteckend noch gefährlich.

ERSTE HILFEWichtig ist in erster Linie, den Schutz der Haut in gutem Zustand zu erhalten. Prävention hat folglich oberste Prio-rität. Dazu gehört die gründliche Reinigung, um Schweiss,

TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: ZVG

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Talg und Schmutz zu entfernen. Am besten kurz und nicht zu heiss duschen und ein sanftes Duschgel verwenden. Danach nicht abreiben, sondern abtupfen, damit die Feuchtigkeit in der Haut bleibt. Danach folgt die Pflege. Vorzugsweise nach dem Waschen, weil die saubere Haut die Wirkstoffe besser aufnehmen kann. Das Eincremen fördert die Regeneration, indem die Schutzschicht wie-der aufgebaut wird. Und zuletzt: schützen. Zum Beispiel durch das Tragen von Handschuhen bei der Arbeit mit heiklen Substanzen. Für Personen mit atopischer Veranla-gung sind pflegende Cremes besonders wichtig.

ALLERGISCHE REAKTIONEN DER HAUT

Die häufigsten Hautreaktionen in Zusammenhang mit bestimmten Reizfaktoren und Allergieauslösern sind:

ATOPISCHE DERMATITIS ODER NEURODERMITIS Eine chronische Erkrankung mit schubweisem Ver-lauf, die typischerweise im Säuglingsalter auftritt.

KONTAKTDERMATITISEine nichtinfektiöse Entzündungsreaktion der Hautauf äussere Substanzen und Einflüsse(z.B. Nickel, Duftstoffe).

URTIKARIA (NESSELFIEBER) Eine Ansammlung von Quaddeln (Hautschwellungen) mit Rötungen der Haut; Unterscheidung je nach Dauer der Symptome zwischen chronischer und akuter Verlaufsform; die akute Form tritt meist in Zusammen-hang mit einer Allergie auf (z.B. Nahrungsmittel). Die Auslöser der chronischen Urtikaria sind sehr viel-schichtig und oft schwierig zu bestimmen.

CHRONISCHES HANDEKZEMEine nicht ansteckende Hautentzündung der Hände aufgrund einer geschwächten Schutzfunktion der Haut, meist durch reizende, hautschädigende oder allergieauslösende Stoffe bedingt.

Von den allergischen Reaktionen des Körpers sindzwei Typen für die Haut von besonderer Bedeutung:

TYP 1: SOFORTREAKTIONDie Reaktion tritt innerhalb von Sekunden bisMinuten auf, evtl. auch erst innerhalb der ersten6 Stunden.

TYP 4: SPÄTTYPDie Reaktion tritt erst nach 12-72 Stunden auf.Zuvor muss eine Sensibilisierungsphase über5-21 Tage erfolgt sein.

Oberhaut

Lederhaut

Unterhaut

Blut-gefässe

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DAS IST JA REIZEND.

«Meine Haut ist mein Schutzmantel, der mich durchs Leben begleitet. Und der mich vor äusseren Einflüssen abschirmt», beginnt Miriam Westermann das Gespräch. Gesunde Haut. Ein Thema, das für sie immer wieder sehr präsent ist; um das sich aber keinesfalls ihr ganzes Leben drehen soll.

BESONDERS ANFÄLLIGEine Kontaktallergie wie jene auf Kosmetik ist nicht ange-boren, sondern bricht erst im Laufe des Lebens aus. Seit Kindesalter leidet Miriam Westermann an Neurodermitis und reagiert allergisch auf Kuhmilch. Mit einer solch emp-findlichen Haut war sie sozusagen prädestiniert für eine Kontaktallergie. «Es ist wie ein Kreislauf. Meine Haut ist aufgrund der Neurodermitis sowieso schon gereizt. Wenn ich dann eine Creme mit heiklen Inhaltsstoffen verwende, kann sich die Haut nicht mehr wehren. Das Resultat sind Pusteln und rote Flecken», erklärt sie. Bis sich alles wieder beruhigt hat, dauert es meistens fast eine Woche. Aberdas kommt mittlerweile nur mehr selten vor.

URSACHE UMGEHENMiriam Westermann weiss, worauf sie beim Kosmetikkauf achten muss. «Auf parfümierte Sachen reagiere ich fast im-mer. Marken, die extra für Allergiker gemacht sind, vertrage ich hingegen eigentlich immer gut.» Ist sie unsicher, nimmt sie das Produkt mit zu ihrer Bioresonanz-Therapeutin. «Dank Bioresonanz fand ich heraus, dass Kuhmilch meine Neuro-dermitis beeinträchtigt. Das habe ich dann schulmedizinisch bestätigen lassen», erzählt die Betroffene. Und fügt hinzu: «Heute ist die Allergieforschung natürlich viel weiter. Eine Diagnose wäre sicherlich etwas einfacher.»

VERSUCH UND IRRTUMSo gut Miriam Westermann die Inhaltsstoffe auch kennt, die sie meiden muss: Ihre Haut verändert sich. Manche Kosme-tikartikel verträgt sie über Jahre hinweg gut – und plötzlich beginnt es nach deren tausendsten Anwendung zu jucken. Der Grund: Vor jeder allergischen Reaktion liegt eine soge-nannte Sensibilisierungsphase. Die Zeit, in der das Immun-system ein Allergen kennenlernt und sich mit ihm ausein-andersetzt, bis es zur Überreaktion kommt. Diese Phase kann manchmal sehr lange dauern. «Deswegen probiere ich immer wieder neue Marken aus. In diversen Geschäften kann ich Müsterli mitnehmen oder man füllt mir die Creme extra ab.» Ihre Methode nennt sie «Trial-and-Error-Prinzip».

ERSTE HILFEAber was tun, wenn sich das Crememüsterli trotz eingängi-ger Analyse als Fehlgriff herausstellt? Miriam Westermann weiss Rat: «Kalt oder heiss duschen schafft Abhilfe. Zudem gibt es spezielle Cremen, die kühlen und so den Juckreiz lindern.» Früher löste man das Problem fast immer mit Cortison. «Zum Glück gibt es heute eine grosse Auswahl an Alternativen», weiss sie. «Überhaupt ist der heutige Markt sehr sensibilisiert auf das Thema Allergien. Damit ich den Überblick behalte, sind Labels wie beispielsweise das Schweizer Allergie-Gütesiegel sehr hilfreich. Sogar meine Tochter hält bereits danach Ausschau, selbst wenn sie nicht betroffen ist.»

TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: REMO NEUHAUS

«kosméo» – ich schmücke mich. Von diesem altgriechischen Verb stammt der Ausdruck «Kosmetik» ab. Was aber, wenn die Haut aufs Schönermachen mit roten Flecken und Pusteln reagiert? Zu Besuch bei Miriam Westermann, einer Kosmetikallergie-Betroffenen.

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GUTER RAT

«Ich will meinen Allergien nicht zu viel Raum in meinem Leben geben. Deswegen verhalte ich mich eher passiv», erzählt Miriam Westermann. Solange ihre Haut gesund aussieht, wird diese nicht zu sehr verwöhnt. «Ich salbe nicht prophylaktisch. Erst wenn ich ein trockenes Gefühl habe, greife ich zur Creme.» Trotzdem ist es wichtig, seine Allergien nicht zu ignorieren, sondern sich damit auseinander-zusetzen. «Man muss unbedingt den Ursachen seiner Überempfindlichkeit auf die Spur kommen. Und sich über seine Krankheit informieren. Eine gute Möglichkeit sind zum Beispiel die Broschüren von aha! Allergiezentrum Schweiz.» Ein letzter Rat? «Allergien sind immer ein Zeichen, dass man auf sich schauen soll. Je ausgeglichener ich bin, desto besser geht es mir und meiner Haut.»

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AB INS BEET – TROTZ ALLERGIEN.

Blühende Sträucher, intensiv duftende Blumen – das Horrorszenario für Allergiebetroffene. Denn neben Pollen können auch Pflanzensäfte und Duftstoffe allergische Reaktionen auslösen. Trotzdem muss der ideale Garten keine Steinwüste sein. Biologin Inge Forster von JardinSuisse erklärt, wie Gartenarbeit trotzdem möglich ist.

GRUNDLAGEAllergiker reagieren jeweils auf ganz spezifische Pollen,Säfte und Duftstoffe. Deswegen sind Pauschalempfehlun-gen, welche Pflanzen in den Garten sollen und welche nicht, eher schwierig. Ein paar grundsätzliche Tipps gibt esjedoch trotzdem.

POLLENALARMPollen von insektenbestäubten Pflanzen haben oft eine stachelige und klebrige Oberfläche, damit sie an den Insek-ten gut haften. Und nicht nur dort: Auch an den menschli-chen Schleimhäuten können sie kleben bleiben und durch ihre Eiweisse zu allergischen Reaktionen führen. Viel be-deutender für die meisten Allergiker sind jedoch die wind-bestäubten Pflanzen, die eine sehr grosse Menge an Pollen produzieren. Möglichst also im Garten auf Esche, Birke, Pappel, Buche, Schwarzerle, Edelkastanie, Hasel, hoch-wachsende Gräser (Wiesen-Lieschgras, Gemeines Knäuel-gras, Glatthafer) und Beifuss verzichten sowie natürlichauf die Arten, auf die man zusätzlich allergisch reagiert.

ABSTANDSVERORDNUNG Direkte Hautreizungen kommen durch Pflanzensäfte und Pflanzenhaare zustande. Besondere Vorsicht ist vor Ambro-sia artemisiifolia geboten: Sie hat sowohl stachelige Pollen als auch Haare an den Stängeln, welche zu Hautreizungen führen. Zudem ist das Allergenpotential der Pollen sehr hoch. Ebenso Achtung vor den Härchen an den Stängeln des Bärenklaus: Diese dürfen nicht in den Kontakt mit blos-ser Haut kommen, weil es sonst mit Sonnenlicht zu einer so genannten phototoxischen Reaktionen kommt. Weitere Ar-ten für Kontaktallergene sind Chrysanthemen, Efeu, einige Frühlingszwiebelblumen, Bohnen, Radieschen und Paprika. Die ätherischen Öle der einheimischen Pflanzen wirken als Duftstoffe weniger problematisch als synthetische, jedoch gibt es auch da Überempfindlichkeiten. Als unproblema-tisch für die meisten Allergiker gelten z.B. Hortensien, Hibis-kus, Akelei, Petunie, Löwenmäulchen, Vergissmeinnicht, Wilder Wein und Kapuzinerkresse.

KLEIDERKNIGGEEs empfiehlt sich als Allergiker, im Garten möglichst lange Ärmel und Hosen zu tragen und bei der Gartenarbeit Handschuhe anzuziehen. Kleidung mit glatter Oberfläche lässt die Pollen weniger anhaften. Eine Brille – in extremen Fällen mit Seitenklappen oder Rundumabdichtung – schützt die Augenschleimhäute; eine Kopfbedeckung verhindert,dass sich Pollen in den Haaren festsetzen.

ZEITFENSTERDer Pollenflugkalender und der aktuelle Pollenbericht geben Auskunft, wie hoch die Belastung ist. Allgemein lässt sich sagen: Bei warmem Wetter ist die Konzentration besonders hoch – nach Regen am tiefsten. Auf dem Land ist morgens zwischen 3 und 8 Uhr die pollenstärkste Zeit, abends und nachts ist die Belastung geringer. In der Stadt liegt die Konzentration vor 8 Uhr und um die Mittagszeit tiefer; am späten Nachmittag sollte man im Haus bleiben. In trockenen Gebieten wie dem Wallis ist die Pollenkon-zentration zwischen 6 und 12 Uhr am höchsten. Achtung aber: Bei längeren Schönwetterperioden sind die Pollen während 24 Stunden in der Luft.

TEXT: INGE FORSTER | FOTO: ZVG

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GARTENBAUPflanzen mit reichlich Pollen sollten nicht in der Nähe von Türen und Fenstern angepflanzt werden. Kompost stellt man in einer geschützten Ecke des Gartens sachgerecht her. Fragen Sie hier am besten einen Berufsgärtner. Tipp: Schnellkompostbehälter schirmen den Kompost ab und vereinfachen die Arbeit. Damit man sich beim Barfuss-Laufen keinen Bienenstich einfängt, sollte der Trittrasen kurz gehalten werden. So lassen sich Kleeblüten undGünsel, die Bienen anlocken, vermeiden.

DÜNGEMITTELKompost reicht als Dünger aus, denn gestreutes Dünger-pulver kann die Atemwege reizen und bei Fehldosierungen der Umwelt schaden. Allerdings sollten Allergiker sicher-heitshalber die Komposterdenverteilung anderen überlas-sen oder vorbeugend eine Schutzmaske und -brille tragen. Denn in dieser Erde könnten, wenn der Kompostierungs-prozess nicht ganz optimal gelaufen ist, Schimmelpilzeenthalten sein, die allergisches Asthma auslösen können.

PFLANZENSCHUTZMITTELDie aggressiven Pflanzenschutzmittel können Haut und Lunge reizen, was bestehende Allergien verschlimmern kann. Standortgerechte robuste Pflanzen mit angepasster Pflege brauchen keine solchen Spezialmittel.

FEIERABENDNach getaner Arbeit die Kleidung möglichst draussen wechseln, damit man keine allergieauslösenden Stoffe wie z.B. Pollen ins Haus schleppt. Mit einer gründlichen Dusche wird man auch die letzten Pollen los, vor allem auch in den Haaren. Nach dem Reinigen die Haut mit einem pflegen-den/nährenden Produkt einsalben, damit sich diese wieder regenerieren kann, was sie langfristig widerstandsfähiger macht. Übrigens: Eine entsprechende Creme bildet auch vor der Arbeit einen Hautschutz, der Hautreizungen entge-gen wirkt. Jedoch auch hier auf die persönlichen Verträg-lichkeiten der Inhaltstoffe achten.

SCHLUSSWORTRegelmässige Aufenthalte an der frischen Luft tun unserer Seele gut. Und unserer Gesundheit: Denn Sonnenlicht auf unserer Haut ist die wichtigste Quelle zur Bildung von Vita-min D, das unser Immunsystem stärkt.

«REGELMÄSSIGE AUFENTHALTE AN DERFRISCHEN LUFT TUN UNSERER SEELE GUT.»

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MEHR WISSEN

Allergisches Kontaktekzem oder normale Hautreizung?

Ein allergisches Kontaktekzem ist eine Entzündung der Haut. Es entsteht dort, wo die Haut in Kontakt mit einer Substanz – dem sogenannten Allergen – kommt, diedas Immunsystem als fremd erkennt. Die Haut rötet sich, juckt, kann anschwellen und es können sich Quaddeln sowie Bläschen bilden. Eine normale Hautreizung hin-gegen ist keine Allergie, auch wenn sie vielleicht ähnlich aussieht, denn es liegt keine Immunreaktion vor.

Ein Beispiel: Die normale Reaktion bei der Berührung einer Brennnessel.

Inge Forster ist Leiterin der Fachstelle Umwelt

bei JardinSuisse – dem Unternehmerverband der

Gärtner. Nach ihrer Lehre zur Chemielaborantin

studierte Forster Biologie an der Universität Bern

und absolvierte ein Nachdiplomstudium Umwelt-

management an der Fachhochschule Biel.

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DIE GESTREIFTE GEFAHR.

In der Schweiz leiden drei bis vier Prozent der Bevölkerung an einer Insekten-giftallergie. Einige, ohne dass sie sich dessen bewusst sind. Deswegen gilt umso mehr zu beachten: Was ist der beste Schutz, welches sind die retten-den Sofortmassnahmen?

Fühlen sich Tiere bedroht, so zeigen sie ihre «Krallen», greifen an oder stechen zu, wie beispielsweise Bienen, Wespen, Hornissen oder Hum-meln. Ihr Gift hat unterschiedliches Aggressionspotential, alle vierkönnen jedoch allergische Reaktionen auslösen. Jährlich enden dreibis vier Insektenstiche tödlich; oftmals ohne, dass die Personen überihre Allergie Bescheid wussten. Genau wegen diesem Unwissen istdie richtige Erste Hilfe dringend notwendig.

GESTOCHEN – WAS JETZT?Sofortmassnahmen müssen nach jedem Stich getroffen werden – egal von welcher Insektenart; egal, ob Allergiker oder nicht. Das Wichtigste überhaupt ist, Ruhe zu bewahren. Falls der Stachel noch in der Haut steckt (was normalerweise bei einem Bienenstich der Fall ist), muss dieser mitsamt Giftsack vorsichtig entfernt werden. Um keine weite-ren Hautverletzungen zu verursachen, darf nicht an der Einstichstelle gekratzt werden. Kaltes Wasser oder Eiswürfel lindern den Schmerz und die Schwellung um die Stichstelle. Vorsicht bei beringten Fingern: Falls der Finger anschwillt, kann der Ring die Blutversorgung abschnüren. Bei einem Stich in den Mund muss in jedem Fall ein Notarzt alarmiert wer-den, da unter Umständen die Atemwege zuschwellen können. Kühlen des Halses von innen und aussen hilft vorübergehend, die Schwellung möglichst gering zu halten – zum Beispiel mit Eiswürfeln oder Glacé.

JEDER MENSCH REAGIERT UNTERSCHIEDLICHDie Reaktionen auf Stiche lassen sich in drei Hauptverlaufsformen aufteilen: normale Reaktion, schwere Lokalreaktion oder allergische Allgemeinreaktion (anaphylaktischer Schock). Das Symptom bei einer normalen Reaktion ist eine bis zu zehn Zentimetern grosse, oft schmerz-hafte und juckende Schwellung mit Rötung um die Stichstelle, die normalerweise innerhalb von wenigen Stunden wieder abklingt. Ist die Schwellung jedoch grösser und dauert über 24 Stunden an, wird dies als schwere Lokalreaktion eingestuft. Zudem kann sich bei Stichen an Hand und Fuss die Schwellung auf den ganzen Arm oder das gesamte Bein ausbreiten. Klagt der oder die Gestochene bereits nach wenigen Minuten über Hautrötungen auch an anderen Körperstellen, Juckreiz, Augen- und Lippenschwellung, Übelkeit, Atemnot, Herzrasen oder Schwindel, liegt eine allergische Allgemeinreaktion bis hin zu einem anaphylaktischen Schock vor. Dann muss die Sanität alarmiert werden (Tel.: 144). Wenn die betroffene Person Allergiker ist und Notfallmedikamente bei sich hat, müssen diese spätestens jetzt verabreicht werden. Wird jemand gleich mehrmals gestochen – mehrere Dutzend Stiche bei Erwachsenen, bei Kindern weniger – droht auch bei nicht allergischen Personen die Gefahr einer anaphylaktischen Reaktion.

WENN’S GEFÄHRLICH WIRD

Bei einer schweren allergischen Allgemein-reaktion – also einem anaphylaktischen Schock – heisst es: sofort reagieren.

SCHRITT 1Notrufnummer 144 anrufen.

SCHRITT 2Stachel entfernen, falls vorhanden.

SCHRITT 3Medikamente wie Adrenalin-Fertigspritze, Antihistaminika, Kortisonpräparate und Asthmasprays nehmen oder verabreichen, sofern solche vorhanden sind.

SCHRITT 4Die betroffene Person in Schocklage bringen: hinlegen, Beine hochlagern. Ausnahmen: bei Atemnot ist der Ober-körper aufzurichten, um die Atmung zu erleichtern und das Herz zu entlasten;bei Bewusstlosigkeit ist die stabile Seiten-lage anzuwenden, um die Atemwege freizuhalten.

SCHRITT 5Bis der Notarzt eintrifft, die betroffene Person beruhigen, warm halten und nicht alleine lassen. Wenn eine zweite Adrenalin-Fertigspritze vorhanden ist, auch diese verabreichen, wenn sich die Symptome nicht bessern oder wieder-kehren.

SCHRITT 6Nach einer anaphylaktischen Reaktion müssen in jedem Fall weitere Abklä-rungen beim Arzt gemacht werden, um allfällige Spätreaktionen verhindern zu können.

TEXT: SABRINA AEBISCHER | FOTO: ZVG

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Ein paar Verhaltensmassnahmen können helfen, Insektenstichen vorzubeugen:

• In der Nähe von Insekten keine hastigen, schlagenden Bewegungen: Entfernen Sie sich langsam, wenn Sie ein Insekt in Ihrer unmittelbaren Nähe entdecken.

• Vermeiden Sie es, barfuss zu gehen: Bienen lieben den süssen Klee, und viele Wespen und Hummeln nesten im Boden.• Sparsam umgehen mit Parfüm, Sonnencremes, Haarspray, Rasierwasser und anderen duftenden Kosmetika. Die Duftstoffe darin, aber auch Schweiss, ziehen viele stechende Insekten an.

• Geben Sie acht, wenn Sie auf zwei Rädern unterwegs sind: Beim Fahrradfahren Mund möglichst geschlossen halten und keine weit ausgeschnittenen Shirts tragen. Auf dem Motorrad Helm und Handschuhe anziehen und Helmvisier schliessen.

• Vorsicht beim Obst- und Blumenpflücken: Vor allem überreife Früchte werden oft von Wespen und Bienen angepeilt.

• Nahrungsmittel locken Wespen an: Vermeiden Sie den Verzehr von Fleisch, süssen Speisen, Bier und Süssgetränken im Freien und halten Sie Nahrungsmittelabfälle verschlossen. Trinken Sie nicht direkt aus offenen Flaschen oder Dosen.

TIPPS FÜR EINEN STICHFREIEN SOMMER

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INSEKTENGIFTALLERGIE DIAGNOSTIZIERENWer auf einen Insektenstich stark allergisch reagiert, sollte beim Arzt einen Allergietest machen lassen. Um ein irrtüm-lich positives Testergebnis zu verhindern, sollte der Test frühstens drei Wochen nach dem Stich durchgeführt wer-den. Bei einer diagnostizierten Insektengiftallergie muss jederzeit eine schnelle medikamentöse Behandlung möglich sein – Betroffene sollten deswegen immer ein Notfallset und einen Allergiepass bei sich tragen. Übrigens: Drei bis vier Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an einer Insektengiftallergie.

SEHR EFFEKTIV: SPEZIFISCHE IMMUNTHERAPIE.Insektengiftallergiker müssen aber nicht ein Leben lang ständig auf der Hut sein, um nicht gestochen zu werden. Mit einer sogenannten spezifischen Immuntherapie wird der Körper an das Wespen- oder Bienengift gewöhnt, damit die Reaktion beim nächsten Stich nicht mehr so stark ausfällt. Das Insektengift wird zuerst in stark verdünnter Form, später in steigender Dosis unter die Haut injiziert. Damit greift die spezifische Immuntherapie unmittelbar in den Krankheitsprozess ein und unterdrückt nicht nur die Symptome bei einem Folgekontakt, sondern bekämpft auch die Ursache der allergischen Erkrankung.

ANAPHYLAXIE-SCHULUNG FÜR BETROFFENEAnaphylaxie ist eine schwere allergische Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann und Betroffene sowie ihr Umfeld vor Herausforderungen stellt. In dieser Schulung werden Sie von Fachpersonen unterstützt, um den Alltag mit möglichst wenigen Einschränkungen zu meistern.

Teilnehmende: Eltern von betroffenen Kindern, Jugend-liche und Erwachsene (mit oder ohne Begleitung).

Schulungsinhalte: Aktuelles Wissen über Anaphylaxie; Was tun im Notfall? Übung macht den Meister; Lösungen für die alltäglichen Probleme und Herausforderungen; Umgang mit Ängsten und Konflikten; Meiden von Aus-lösern; Alltagsstrategien (Einkauf, Verpflegung, Umfeld, Schule etc.).

ANAPHYLAXIE-WORKSHOP FÜR LEHRPERSONENKinder mit schweren Allergien, die sogar lebensbedroh-lich sein können, sind zunehmend auch ein Thema an Schulen, Kindergärten und in Kindertagesstätten. Erste Schulen erklären sich zu «nussfreien Zonen». Auch in den Medien wird das Thema vermehrt aufgenommen. Wir bieten in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten einen praxisnahen, interaktiven Workshop für Teams von Lehrpersonen, Erziehenden und Betreuenden an.

Teilnehmende: Lehrpersonen, Erziehende und Betreuende.

CLAUDIA RUDIN, ALLROUNDERIN BÄCKEREI«Als Kind wurde ich in der Badi von einer Biene in die Lippe gestochen. Innert Sekunden schwoll diese massiv an. Ich wurde im Sanitätszimmer verarztet und bekam Kortisontabletten. Danach musste ich mich übergeben und hatte Fieber. Das hat mich sehr geprägt. Heute muss ich schauen, dass ich nicht hysterisch werde, wenn es im Laden Bienen und Wespen hat. Ich halte mich einfach fern, so gut es geht.»

BRIGITTE BIERHENKE, GELATERIA-BESUCHERIN«Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Insekten-stich. Ich war noch ein Kind. Mein Fussgelenk schwoll innert Sekunden an. Beim Arzt wurde ich mit Kalzium versorgt. Heute habe ich immer ein Gel mit Antihistami-nika dabei, das bei einem Stich das Jucken und Brennen lindert. Aber so oder so: Ich schaue immer besonders darauf, dass es in meiner Nähe keine Bienen oder Wespen hat. Und natürlich aufs Eis.»

MARC JAUNER, GELATERIA-BESUCHER «Letzten Sommer wurde ich von einer Wespe in den Arm gestochen. Zuerst schwoll alles an, dann juckte es. Mein Tipp: Kühlen, dann beruhigt sich alles. Als Kind machte ich mal Bekanntschaft mit einem Wespennest und bin fast kollabiert. Heute schaue ich einfach, dass ich entsprechend ruhig bleibe, auch mal den Platz wechsle und allen Insekten aus dem Weg gehe.»

MARTIN KÖNIG, BADEMEISTER«Heikle Situationen habe ich schon einige erlebt. Als Erstes muss man Ruhe bewahren. Danach kommt die Frage, ob es eine Biene oder eine Wespe war. Und schliesslich müssen wir abschätzen, ob wir den Pati-enten selber verarzten können oder ob wir die Sanität kommen lassen.»

AUF DER STRASSE NACHGEFRAGT:ERFAHRUNGEN UND UMGANG MITINSEKTEN

ANGEBOTE VON AHA! ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZ

Page 18: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

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SONNENALLERGIE: EINEM MYTHOS AUF DER SPUR.

«Nach dem ersten Strandtag bildeten sich plötzlich juckende Pusteln auf meinen Schultern.» – «Wenn ich an sonnigen Tagen im Garten arbeite, sind meine Arme abends voller Quaddeln.» Symptome, die im Volksmund allgemein als Sonnenallergie bezeichnet werden. Aber ist dem so? Eine Nachforschung.

Gerötete Stellen, Quaddeln, Bläschen, Juckreiz – auch wenn diese Hautreaktionen einer Allergie ähnlich sind: Nur selten handelt es sich um eine wirkliche Allergie im Sinne einer überschiessenden Immunreaktion. Meistens verbirgt sich dahinter eine andere Erkrankung – wir beleuchten die vier häufigsten im Kurzverfahren:

AM HÄUFIGSTEN: POLYMORPHE LICHTDERMATOSEWenn sich die Haut Stunden oder Tage nach einem aus-giebigen Sonnenbad rötet, zu jucken anfängt und sich Bläschen, Knötchen oder Quaddeln bilden, handelt es sich vermutlich um eine polymorphe Lichtdermatose. Poly-morph (vielgestaltig) deswegen, weil die Hautreaktionen sehr unterschiedlich ausfallen können. Betroffen sind vor allem Körperregionen, die vorher länger nicht mehr der Sonne ausgesetzt waren. Verantwortlich für die Hautreakti-on ist die ungewohnt hohe UVA- und/ oder UVB-Strahlung. Der genaue Entstehungsmechanismus ist noch unklar.

Therapie: Juckende, gerötete Hautstellen kühlen. Sich nicht mehr der Sonne aussetzen, dann bildet sich der Ausschlag selbst zurück.

Vorbeugung: Langsame Angewöhnung an die Sonne, UVB- und UVA-Sonnenschutz verwenden, mit Kleidung schützen, Mittagssonne vermeiden oder eventuell auch eine UV-Vorbeugung beim Arzt vornehmen. Solarienbesuche helfen nicht – die Energie und UV-Qualität sind ungenügend.

AM ZWEITHÄUFIGSTEN: MALLORCA-AKNEDiese Sonderform der Lichtdermatose entsteht, wenn UV-Strahlung auf die Haut trifft und dort mit Inhaltsstoffen von Sonnenschutzmittel oder anderen Kosmetikprodukten reagiert. Zu den häufigsten Auslösern zählen Emulgatoren. An den Haarwurzeln der Haut entsteht eine Entzündung; es bilden sich stark juckende Papeln, Pusteln und Rötungen – ähnlich wie bei Akne. Betroffen sind meist Hals, Schultern, Oberarme, Rücken und das Dekolleté.

Therapie: Juckende, gerötete Hautstellen kühlen. Die Sonne meiden, dann gehen die Beschwerden zurück.

Vorbeugung: Fett- und emulgatorfreie Sonnenschutzpro-dukte mit hohem UVA-Lichtschutz verwenden. Am besten bereits einige Tage vor dem ersten Sonnenbad die Haut langsam an die Sonne gewöhnen.

TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: ZVG

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OMIDA® Schüssler Tabletten sind glutenfrei

Zur Herstellung der OMIDA® Schüssler-Tabletten wird glutenfreie, reine Weizenstärke nach Pharmakopöe Europaea verwendet. Dies garantiert, dass die Tabletten gemäss IG Zöliakie für Zöliakie-Patienten geeignet sind.

In einem besonderen Herstellverfahren wird der Keimling des Weizenkorns – und mit ihm die allergenen Stoffe Gluten und Prolamin − sowie die Samenschale abgetrennt. Verwendet wird lediglich der Mehlkör-per, der keine Klebereiweisse enthält. Im Vergleich zum Nahrungsmittelweizen mit 12 % Eiweissgehalt darf reine Weizenstärke nach Ph. Eur. lediglich einen Proteingehalt von maximal 0,3 % aufweisen.

Die Herstellung der OMIDA® Schüssler Tabletten erfolgt nach den Vorschriften des HomöopathischenArzneibuches (HAB) und entspricht den GMP-Richtlinien (Good Manufacturing Practice). Laboruntersu-chungen belegen, dass bei OMIDA® Schüssler-Tabletten sowohl der Gehalt von Gluten als auch der von Prolamin unter den Bestimmungsgrenzen (0,25 mg /100 g bei Prolamin, bzw. 0,50 mg /100 g bei Gluten) liegt.

«OMIDA® Schüssler Tabletten gelten gemäss IG Zöliakie als glutenfrei und sind auch für Zöliakie-Patienten geeignet.»

Omida AG ist das führende Unternehmen in den Bereichen Homöopathie sowie biochemische Mineral-stoffe nach Dr. Schüssler. OMIDA AG gehört zum Schwabe Konzern und gilt als Pionierin auf dem Markt.

1873, kurze Zeit nach Dr. Wilhelm Heinrich Schüsslers Veröffentlichungen, wurden von ApothekerDr. Willmar Schwabe die ersten Schüssler Tabletten hergestellt, damals noch unter dem Label derApotheke Markgraf. Später ging die Originalrezeptur auf Dr. Willmar Schwabe über, dem heutigen Mutter-haus der Firma Omida AG in Küssnacht am Rigi.

Kundinnen und Kunden profitieren heute von einem umfangreichen Sortiment, das laufend mit innova-tiven Produkten erweitert wird, die grösstenteils in der Schweiz hergestellt werden.

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Page 21: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

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GANZ SELTEN: PHOTOALLERGISCHE REAKTIONENAuch wenn man es aufgrund des Namens zuerst vermutet: Bei einer photoallergischen Reaktion ist nicht die Sonne selbst der Allergieauslöser, sondern eine Substanz, die von aussen oder von innen an die Haut gelangt und dort aufgrund der Sonneneinwirkung ihre Struktur verändert. Das können zum Beispiel Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten oder Medikamenten sein. Die zunächst harmlose Substanz wird zu einem Allergen, das vom Immunsystem als schäd-lich eingeordnet wird – es bildet sich typischerweise ein juckendes Ekzem.

Therapie: Das Medikament in Absprache mit dem Arzt wenn möglich absetzen oder wechseln. Sich nicht mehr der Sonne aussetzen oder eine Sonnencreme mit hohem Licht-schutzfaktor verwenden, kühlende Umschläge auflegen. Vorbeugung: Die auslösenden Wirkstoffe meiden und sich vor der Sonne schützen.

• Lange, direkte Sonnenbestrahlung vermei- den. Hierbei ist auch an die Reflexion der Strahlen auf Schnee, Sand und Wasser zu denken. Übrigens: Fensterglas schützt nicht vor UVA.

• Die Haut langsam an die Sonne gewöhnen; die Dauer der Sonnenexposition nur langsam steigern.

• Die Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr meiden.

• Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutz- faktor im UVA- und UVB-Bereich verwenden.

• Leichte Kleidung aus Naturfasern wie bei- spielsweise Baumwolle oder Leinen tragen.

• Vor dem Sonnenbad keine Parfüms, duftstoff- haltige Rasierwasser oder stark fetthaltige Lotionen anwenden.

• Bei längerer Einnahme von Medikamenten: Den behandelnden Arzt über mögliche Wech- selwirkungen befragen, die Packungsbeilagen beachten oder in der Apotheke nachfragen.

SELTEN: PHOTOTOXISCHE REAKTIONENBei einer phototoxischen Reaktion wird die Haut direkt durch Giftstoffe gereizt, die unter Sonneneinwirkung aus bestimmten Substanzen entstehen können. Diese Reizung führt zu einer verstärkten Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen. Vor allem Säfte von bestimmten Pflanzen wie unter anderem Riesenbärenklau, Gartenraute, Wiesengras oder Zitrusfrüchte können diese Form auslösen, aber auch Substanzen in bestimmten Medikamenten oder Parfums. Die Symptome erinnern an einen heftigen Sonnenbrand und treten wenige Stunden nach Sonneneinwirkung auf.

Therapie: Sich nicht mehr der Sonne aussetzen, kühlende Umschläge verwenden, eventuell auch kortisonhaltige Salben anwenden. Bei starken Beschwerden den Arzt auf-suchen.

Vorbeugung: Die auslösende Substanz vermeiden; Medika-mente absetzen. Falls dies nicht möglich ist, sich nicht mehr ohne schützende Kleidung an die Sonne begeben.

EMPFEHLUNGEN BlueOrange Studio (Fotolia.com)

Page 22: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

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DIE ALLERGIE MACHT FERIEN.

Der Allergie einfach davonreisen – schön wärs. Wer sich gut vorbereitet und die richtige Reiseapotheke einpackt, kann seine Ferien jedoch sorglos geniessen – und die Beschwerden bleiben bestenfalls daheim.

Bald ist wieder Zeit, Ferienpläne zu schmieden. Wohin soll die Reise dieses Mal gehen? In die Wärme oder in die Höhe? Hotel oder Camping? Kultur oder Natur? Für Allergiker stellen sich noch ein paar Fragen mehr, deren Antworten in keinem Reiseführer stehen. Was, wenn neue Allergie-auslöser am Ferienort lauern? Wenn das Meerwasser sich nicht mit der Haut verträgt? Wenn die Insekten besonders aggressiv sind oder der ständige Wind immer die Blüten-pollen umherwirbelt? Kein Grund, sich die Vorfreude auf die Ferien vermiesen zu lassen. «Bei guter Vorbereitung können auch Allergiker fast überallhin reisen», sagt die Solothurner Apothekerin Franziska Viatte. «Wichtig ist, dass sie sich rechtzeitig bei uns informieren und nicht erst einen Tag vor der Abreise.»

Weil jeder anders auf Allergene reagiert, setzt sich auch die Ferienapotheke entsprechend individuell zusammen. Für manche kann bereits die Reise zum Problem werden. In Polstern von Flugzeugsitzen beispielsweise können sich Hausstaubmilben oder Tierallergene befinden, die eine allergische Reaktion auslösen können. Bei bekannter Über-empfindlichkeit empfiehlt es sich, vor der Reise prophylak-tisch ein Antiallergikum einzunehmen.

Eine allergische Reaktion lässt sich dennoch nie aus-schliessen. Alle, die schon stark auf Insektengift, Tiere, Hausstaubmilben, bestimmte Nahrungsmittel wie Erdnüsse oder andere Allergene reagiert haben, sollten immer ein Allergie-Notfallset in Griffweite haben, denn starke Be-schwerden wie Atemnot, tiefer Blutdruck, Schwellungen von Haut- und Schleimhäuten, Erbrechen und Angst treten meist plötzlich auf und können lebensgefährlich sein. Bei Flugreisen gehören die nötigen Medikamente daher unbe-dingt ins Handgepäck und nicht in den Koffer. Wer einen Adrenalin-Autoinjektor auf sich trägt, nimmt für Flugreisen am besten ein Bestätigungsschreiben des Arztes und den Allergiepass mit. Dann gibt es auch keine Probleme bei der Sicherheitskontrolle.

Ein klassisches Allergie-Notfallset besteht aus je zwei Tabletten eines Kortisonpräparates und eines Antihista-minikums, die sich in einem kleinen Behälter wie einer Dose oder einem Anhänger befinden. Sobald die ersten Beschwerden auftreten, müssen die Betroffenen sofort alle vier Tabletten des Sets einnehmen. Starke Allergiker sollten für den Notfall zusätzlich einen Asthmaspray sowie einen Adrenalin-Autoinjektor bei sich tragen, also eine Adrenalin-fertigspritze, die sie sich bei einer akuten allergischen Re-aktion in den äusseren Oberschenkel verabreichen müssen.

«Man sollte sich unbedingt vorgängig damit vertraut machen, wie die Adrenalinfertigspritze korrekt angewen-det wird», betont Franziska Viatte. «Im Ausnahmezustand hat man dafür keine Zeit mehr.» Viele Apotheken bieten Übungskits an. Bei aha! Allergiezentrum Schweiz kann auch eine Anaphylaxie-Schulung besucht werden.

Wichtig ist, dass auch die Mitreisenden immer wissen, wo sich die Notfallmedikamente befinden und was im Ernstfall zu tun ist. Denn Allergiker können beispielsweise in Panik geraten, wenn sie von einer Wespe gestochen werden. Die Gefahr eines Insektenstichs ist in den Ferien grösser als daheim, weil man sich meist länger im Freien aufhält. Auch der Sonne ist man entsprechend stärker ausgesetzt, was zu unerwünschten Hautreaktionen führen kann. Ein hoher Lichtschutzfaktor ist Pflicht, und nach dem Bad im Meer sollte man gründlich mit klarem Wasser duschen. Wer emp-findlich auf Pflegeprodukte reagiert, nimmt am besten sein eigenes Duschmittel und Shampoo von zu Hause mit.

Nicht alle Allergiker reagieren mit lebensgefährlicher Atemnot oder einem Kreislaufkollaps auf Allergene. Bei manchen löst beispielsweise ein Insektenstich bloss eine harmlose, aber unangenehm starke Schwellung aus. Sie können ein Antiallergikum, einen insektenabweisenden Spray sowie ein juckreiz- und schmerzstillendes Gel in die Reiseapotheke packen. Dieses Gel enthält Antihistaminika, Lokalanästhetika oder essigsaure Tonerde. Die geschwol-lene Stelle kühlt man am besten sofort mit Eis oder einer kalten Kompresse. Für Kinder und Jugendliche unter zwölf Jahren müssen die Medikamente und die Dosierungen an-gepasst werden. Umso wichtiger ist es, sich vor den Ferien in der Apotheke beraten zu lassen.

Wer in ein Land mit gut zugänglichen Apotheken reist, braucht jedoch nicht einen Koffer voller Medikamente mitzunehmen. Einzig stark Betroffene sollten lieber einen Asthmaspray und ein Notfallset zu viel als zu wenig einpacken, selbst wenn es an vermeintlich unkomplizier-te Destinationen wie in die USA geht. «Dort erhält man rezeptpflichtige Medikamente erst nach ärztlicher Unter-suchung», gibt Franziska Viatte zu bedenken. «Im Notfall kann das zu spät sein.»

TEXT: DENISE JEITZINER | FOTO: OLIVER MENGE

«BEI GUTER VORBEREITUNG KÖNNEN AUCHALLERGIKER FAST ÜBERALLHIN REISEN.»

Page 23: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

VOR DER REISE • Die Wahl des Ferienorts und der Reisezeit kann Allergien positiv beeinflussen, denn nicht überall fliegen Pollen, nicht überall blühen allergieauslösende Pflanzen zur selben Zeit. Apotheken oder die aha!infoline (031 359 90 50) haben die Übersicht, sofern man sich rechtzeitig beraten lässt. • Von einem Arzt einen mehrsprachigen Allergiepass aus- stellen lassen. • Kopie der Rezepte sowie die Koordinaten der Apotheke und des Arztes mitnehmen. • Mögliche Allergieauslöser in die Fremdsprache über- setzen und Spickzettel stets bei sich tragen. Unter www.aha.ch Infos zu Allergien Wissens- wertes Jahresthema 2015 finden sich in diversen Sprachen Allergie-Wörterbücher zum Herunterladen, Ausfüllen und Mitnehmen. • Stark betroffene Allergiker müssen unbedingt einen genügend grossen Vorrat an Medikamenten einpacken.

AUF DER REISE • Stress spielt als Reizfaktor für Asthma und Hautreaktio- nen eine wichtige Rolle: genügend Zeit für die Reise ein- berechnen. • Ein Allergie-Notfallset (eventuell mit Adrenalin- Autoinjektor) gehört zwingend ins Handgepäck. Vor- gängig nachfragen, was in der Flugkabine mitgeführt werden darf. Ebenso ein Bestätigungsschreiben des Arztes auf Englisch mitnehmen.

EMPFEHLUNGEN

VOR ORT • In den ersten Tagen ist die Gefahr von allergischen Haut- reaktionen am grössten. Vorsicht bei der Kombination von Sonne, Meerwasser und Sonnenschutzmitteln. • Keine Experimente mit unbekannten Speisen machen. • Parfümierte Pflegeprodukte meiden. • Nicht direkt aus Flaschen und Dosen trinken. • Bei Insektenstichen oder ersten Anzeichen einer starken allergischen Reaktion sofort die Medikamente aus dem Notfallset einnehmen. Danach einen Arzt informieren und den Verlauf beobachten. Bei zunehmenden Be- schwerden Adrenalinfertigspritze anwenden und sich in ärztliche Behandlung begeben. • Für Asthmatiker: keine Tauchgänge ohne ärztliche Vor- abklärung.

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WOHIN GEHT DIE REISE?

Süden – Norden, Berge – Meer, Club – Camping: Die Ferienmöglichkeiten sind heute nahezugrenzenlos. Auch für Allergiebetroffene. Wenn sie ihr Reiseziel klug wählen und sich im Vornherein gut vorbereiten. Die Beraterinnen und Berater der aha!infoline helfen gerne weiter. Vier Beispiele.

FALL 1: FRAU M., 38 JAHRE,POLLENALLERGIE

Frau M.: Ich bin allergisch auf Frühblüher, vor allem auch auf Birke. Immer im Frühling habe ich starke Beschwer-den: die Augen jucken, die Nase läuft und ich fühle mich schlapp und energielos. Nun fahren wir im April in die Toscana in die Ferien. Muss ich etwas beachten?

aha!infoline: Auch in der Toscana gibt es Bäume mit Pollen, die Allergien auslösen können. Gerade im Mittel-meergebiet kann bei einer Eschen-Sensibilisierung auch der Ölbaum (Olivenbaum) allergische Beschwerden verursachen. Besonders im nördlichen Teil Italiens gibt es während dieser Blütezeit eine hohe Pollenbelastung durch Birkenpollen. Wichtig ist, dass Sie Medikamente wie Tabletten, Sprays oder Tropfen immer bei sich tragen und einige Tipps auch in den Ferien berücksichtigen: Haare vor dem Schlafengehen waschen, eine Sonnen-brille tragen und die Fenster der Ferienwohnung oder des Hotels nur kurz zum Stosslüften öffnen.

FALL 2: KIND, 5 JAHRE,NEURODERMITIS BEI KÄLTE

Mutter: Wir fahren bald wieder in unsere Skiferien, das erste Mal mit unserem 5-jährigen Sohn. Schon als kleines Kind hatte er starke Neurodermitis und leidet gerade im Winter extrem unter der trockenen und kühlen Luft. Wir sind nun etwas besorgt, dass seine Haut während der Ski-woche sehr leiden wird. Was können Sie uns empfehlen?

aha!infoline: Es ist wichtig, dass Sie für die Hautpflege Ihres Sohnes eine gute, fettende Basispflege verwenden. Falls nötig, können Sie diese auch mehrmals täglich auftragen. Um die Lippen vor der Kälte zu schützen, kön-nen Sie einen speziellen Fettstift verwenden. Geeignete Produkte mit dem Schweizer Allergie-Gütesiegel finden Sie unter www.service-allergie-suisse.ch. Fragen Sie am besten in der Apotheke nach, welche Produkte sich für Ihren Sohn eignen. Übrigens: Um die exponierten Hautstellen im Gesicht warmzuhalten und zu schützen, hilft eine Skimaske.

DIE AHA!INFOLINE

Jeden Morgen von Montag bis Freitag(8.30 Uhr – 12.00 Uhr) beantwortet dasaha!infoline-Team telefonisch Ihre Fragenzu Allergiethemen – selbstverständlichnicht nur betreffend Ferien.

031 359 90 50 (üblicher Telefontarif)

TEXT: AHA!INFOLINE | FOTO: REMO EISNER

Page 25: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

FALL 3: JUGENDLICHE, 13 JAHRE,HAUTREAKTIONEN SONNENSCHUTZ

Vater: Während unseren dreiwöchigen Familienferien in Thailand hatte unsere Tochter nach einigen Tagen ziemlich starke Hautausschläge. Wir haben dann heraus-gefunden, dass sie die Sonnencreme nicht gut verträgt. Worauf müssen wir das nächste Mal achten?

aha!infoline: Reaktionen auf Sonnenschutz-Produkte können entstehen, wenn Inhaltstoffe wie Parfum, Emul-gatoren, Farbstoffe oder Konservierungsmittel nicht vertragen werden. Deswegen empfehlen wir Ihnen beim Kinderarzt oder einem Hautspezialisten abzuklären, welcher Inhaltsstoff bei Ihrer Tochter ein Kontaktekzem auslöst. So wissen Sie künftig, worauf Sie beim Kauf von Produkten achten müssen. Mineralische Sonnencremes werden bei einer Überempfindlichkeit auf chemische Filter oftmals besser vertragen. Ausserdem: Wenn sich Ihre Tochter eincremt, soll sie darauf achten, dass die Haut sauber und nicht zu fettig ist.

FALL 4: KIND, 3 JAHRE,NAHRUNGSMITTELALLERGIE MILCHEIWEISS

Mutter: Unsere Tochter leidet unter einer Milcheiweiss-allergie. Als reisefreudige Familie ist das nicht immer einfach: Oft wissen wir nicht, welche Bestimmungen im Ausland gelten, welchen Angaben wir trauen können und welche Wörter für Milch oder Produkte, die Milch enthal-ten, verwendet werden.

aha!infoline: Bei einer Milcheiweissallergie ist das ge-naue Lesen der Zutatenlisten sehr wichtig. Sowohl in der Schweiz als auch in der EU müssen Milch und aus Milch hergestellte Zutaten in der Zutatenliste aufgeführt sein. Neu müssen diese sogar hervorgehoben werden. Fragen Sie im Restaurant, in der Bäckerei oder Metzgerei immer nach, was in den Produkten enthalten ist. Wenn Sie nicht sicher sind, ob die Auskunft stimmt, empfehlen wir Ihnen, auf das Produkt zu verzichten. Sprachliche Barrieren machen dies teilweise etwas schwierig. Auf unserer Webseite finden Sie hierzu aber Übersetzungshilfen zum Herunterladen: www.aha.ch Infos zu Allergien Wissenswertes Jahresthema 2015.

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URTIKARIA – EIN RANDTHEMAIM FOKUS.

Wenn die Haut aussieht, als hätte man eine Brennnessel berührt, und dazu noch heftig juckt, kann es sich um Urtikaria handeln – auch Nesselsucht oder Nesselfieber genannt. Ein solches Intermezzo macht etwa jeder fünfte Mensch einmal durch. Die meisten, ohne sich der Krankheit bewusst zu sein. «Deswegen wollen wir von aha! Allergiezentrum Schweiz Aufklärungsarbeit leisten», erklärt Katrin Brunner, Leiterin Markt und Kunden.

Urtikaria ist in den meisten Fällen nicht gefährlich und auch nicht ansteckend, aber belastend. Betroffen sind vor allem Erwachsene; Frauen doppelt so häufig wie Männer.

DER ENTSTEHUNGSPROZESS: KOMPLEXUrtikaria ist eine Überempfindlichkeitsreaktion der Haut, ausgelöst durch bestimmte Zellen des Immunsystems – den Mastzellen. Diese schütten Botenstoffe, insbesondere Histamin, aus, welche in der Haut zu einer entzündlichen Reaktion führen. Flüchtige Hautschwellungen, sogenannte Quaddeln, Hautrötungen und Juckreiz sind die Folgen. Nur in seltenen Fällen wird Urtikaria bedrohlich: Zum Beispiel, wenn die Schwellung auch Rachen und Kehlkopf betrifft und sich dadurch die Atemwege verengen. Dann gilt es rasch zu handeln.

DIE GRUNDFORMEN: AKUT UND CHRONISCHMeistens verschwinden die Symptome innerhalb weniger Stunden oder Tage so spontan, wie sie aufgetaucht sind. Eine akute Urtikaria tritt meist in Zusammenhang mit einer Allergie auf und kann symptomatisch mit Antihistamin-Tab-letten oder -Tropfen behandelt werden. Eine allergologische Abklärung ist sinnvoll, um in Zukunft den Auslöser meiden zu können. Halten die Beschwerden jedoch länger als sechs Wochen an, handelt es sich vermutlich um eine chronische Urtikaria. Hier ist eine Allergie nur selten die Ursache, wes-wegen eingehende Untersuchungen notwendig werden.

TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: ZVG

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Katrin Brunner, Leiterin

Markt und Kunden

aha! Allergiezentrum

Schweiz

DIE URSACHENSUCHE: HERAUSFORDERNDZahlreiche Auslöser können zu einer Urtikaria führen – den verantwortlichen Faktor zu finden verlangt vom Betroffenen und vom Arzt viel Geduld. Eine akute Urtikaria ist oft aller-gisch bedingt (Nahrungsmittel, Insektengift, Medikamente, Kontaktallergene), wohingegen eine chronische Urtikaria verschiedene nicht allergisch bedingte Auslöser haben kann; zum Beispiel Kälte, mechanische Reize wie Reiben oder Druck, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infektio-nen oder körperliche Anstrengung. Bei der Diagnose einer Urtikaria gibt es verschiedene Verfahren: Allergietests oder physikalische Provokationen der Haut mit Wärme, Kälte, Belastung, Druck und Licht. Bei Verdacht auf Nahrungs-mittelunverträglichkeiten wird eine spezielle Diät oder eine Provokation unter Beobachtung des Arztes durchgeführt. Hilfreich ist zudem, wenn der Betroffene sich notiert, wann die Quaddeln auftauchen und was er vorher gemacht und gegessen hat.

DIE GENESUNGSPROGNOSE: AUSBAUFÄHIGIst die Ursache der Nesselsucht einmal gefunden, lassen sich die Beschwerden in den meisten Fällen vermeiden. Doch immer noch sind viele Auslöser unbekannt oder die genaue Ursache wird gar nicht erst gefunden. Und auch die bereits vertrauten Urtikaria-Formen sind nicht gänzlich erforscht. Um solche Wissenslücken zu füllen, muss man

dem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken – in der For-schung und in der Bevölkerung. Katrin Brunner führt weiter aus: «Als Haut- und Allergiespezialistin ist die Stiftung aha! prädestiniert, sich dieser Thematik zu widmen. Um zu in-formieren und zu sensibilisieren.» Mit Broschüren, diversen Artikeln und in Zukunft vielleicht mit einer umfassenden Webseite, die sich spezifisch mit Urtikaria befasst. «Daran arbeiten wir noch», so Katrin Brunner.

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Page 28: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

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14.1.2014Zwei Monate mit immer wieder neuen Schü-

ben sind vergangen. Die Krankheit wird zur

optischen Belastung – auf kurzärmelige

Shirts muss ich verzichten.

5.3.2014Neuer Arzttermin. Beginn einer Kartoffel-

Reisdiät für die nächsten fünf Tage.

7.3.2014Die Diät ist anstrengend – aber es geht mir

sehr gut.

15.3.2014Verdacht: Milchallergie. Der erneut durch-

geführte Allergietest beim Arzt bestätigt

dies.

28.3.2014Seitdem ich auf alles verzichte, was Milch

enthält, lebe ich beschwerdefrei.

7.11.2013Heute kurz nach dem Frühstück übersäht

mit stark juckenden Punkten. Meine Arme und

meine Lippen sind geschwollen. 19.11.2013Nach einem Milchkaffee am Nachmittag

sieht meine Haut wieder aus wie Streuselku-

chen. Der Juckreiz ist kaum auszuhalten.

Morgen Arzttermin.

20.11.2013Arzt stellt Diagnose Urtikaria. Ursache

bleibt trotz Allergietests und physikali-

schen Provokationen unbekannt. Ich führe

nun ein Urtikaria-Tagebuch, um den Verlauf

zu beobachten.

11.12.2013Endlich: Die Antihistamin-Tabletten lindern

die Quaddeln und den heftigen Juckreiz.

Auf verschiedenen Wegen nimmt sich dieStiftung aha! dem Thema Urtikaria an:

BROSCHÜRE«Urtikaria – Nesselfieber»(Hier zum Herunterladen:Leben mit Allergien Infothek)

NATIONALER ALLERGIETAG

WELTURTIKARIA-TAG

NEWSLETTER

BERATUNGSTELEFON AHA!INFOLINE031 359 90 50 (Mo-Fr, 08.30-12.00 Uhr)

AUS DEM LEBEN DER 25-JÄHRIGEN MARLENE,

URTIKARIA-BETROFFENE

AUSTAUSCHGRUPPEN In diesen Gruppen bieten wir Selbsthilfe durch den per-sönlichen Erfahrungsaustausch sowie Gespräche über die veränderte Situation, über Ängste und Probleme. Das Selbsthilfeangebot unterstützt Betroffene, Angehörige und Eltern von Kindern mit Neurodermitis, Asthma und Allergien in ihrem Alltag und bietet ihnen mit der Ein-bindung in ein Netzwerk die Gelegenheit, Erfahrungen einzubringen und hilfreiche Tipps auszutauschen.

Teilnehmende: Betroffene, Angehörige und Eltern von Kindern mit Neurodermitis, Asthma und Allergien.

AHA! ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZ UND URTIKARIA

Page 29: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

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«DAS COOLSTE LAGER, IN DEMICH JE WAR.»Noch ist es andächtig ruhig im Ferienhaus Gruoberhus am Ortseingang von Klosters. Doch bald schon übertönt Kinderlachen das Plätschern des anliegenden Baches: Jeweils im Sommer und im Herbst verbringen vierzehn Mädchen und Buben hier eine spannende Woche im aha!kinderlager. Das Motto: Hotel KiLaha! Gastgeberinnen sind die Betreuerinnen Anika, Miriam und Tiziana sowie Köchin Vroni.

«Reception» steht in grossen Buchstaben über dem Empfangstisch im Ein-gang des Gruoberhus. Daneben informiert ein Plakat über das Tagesthema (Sporttag), das Wetter (sonnig, 24 °C) und das heutige Mittagsmenü (Älpler-magronen). Die Eingangstür fällt ins Schloss. Lagerleiterin und Hoteldirekto-rin Anika schaut um die Ecke und fragt mit einem Schmunzeln: «Ihre Reser-vationsbestätigung bitte?»

HOTELRUNDGANGZuoberst im dreistöckigen Haus im Chaletstil liegen die Zimmer der Betreu-erinnen. An einer der Türen klebt ein Zettel mit einem roten Kreuz. Anika erklärt: «Wir machen nachts keine Kontrollgänge. Ist etwas, kommen die Kinder zu uns. Damit sie wissen, wo sie klopfen dürfen, kennzeichnen wir die Tür mit diesem Zettel.» Gleich daneben befindet sich der Raum zum Inha-lieren. Dort sind ebenfalls alle Medikamente deponiert. Auf dem Tisch liegt eine Liste mit den Angaben, wer was wann erhält. Alles in Absprache mit den Eltern und einer Ärztin. «Die Kinder wissen aber selbst sehr gut Bescheid», erzählt Anika. Morgens und abends wird inhaliert, gepflegt, eingecremt – je nach dem, von welchen Krankheiten die Kinder betroffen sind. Ganz selbstverständlich. «Wir bieten den Kindern ein normales Umfeld in einem sicheren Rahmen», bringt es Anika auf den Punkt.

HÜHNERHAUFENEinen Stock tiefer schlafen die sieben Mädchen und sieben Buben – aufgeteilt auf je zwei verschiedene Räume. Eigentlich. Aber es wäre ja kein Lager ohne richtige Lagerstimmung: Nach einigem Bitten und Augenklimpern durften die Mädchen gestern ihre Betten allesamt in ein Zimmer verlegen. Da stehen diese nun, in einer Reihe und man weiss nicht, wo ein Bett aufhört und das andere anfängt. «Dürfen wir diese Nacht nochmals?», fragt der Mädchen-chor. Anika bleibt hart: «Nein, das war die Ausnahme.» Lange Gesichter. Aber nur für kurze Zeit: Gleich schon beginnt wieder der Tauschhandel ums schönste Armbändchen.

LAUSBUBENDie Jungs sitzen auf zwei Betten, Köpfe über einem Blatt Papier zusammen-gesteckt. Getuschel. Hecken die etwas aus? «Heute ist Fussballturnier», klärt Anika auf. Raphi, einer der Ältesten, hat alles selbst organisiert: die Gruppen zusammengestellt, den Spielplan gemacht. «Um 10.30 Uhr geht’s unten auf dem Platz los», strahlt er. Joel brummelt: «Die Gruppen sind unfair. Wir gewinnen nie.» «Du hast doch gestern schon den Parcours gewonnen und musst nun ein Ämtli weniger machen», antwortet ihm Anika. Freude kommt bei Joel trotzdem nicht auf. Er hofft auf ein besseres Nachmittagsprogramm. Das ist aber noch geheim. Anika: «Natürlich machen nicht alle alles gerne, trotzdem ist für jeden etwas dabei.»

TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: MARINA GONCALVES

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KILAHA! CUPKurz vor halb elf: Getöse und Gewirbel in den Gängen. Sportschuhe werden angezogen, Trinkflaschen gefüllt. Das Turnier beginnt. Die «knackigen Pouletbrüstli» spielen gegen die «wilden Hotelspieler». Wer nicht auf dem Feld steht, schaut zu, sitzt im Schatten oder gönnt sich eine kleine Zwischenverpflegung. Auf der Ersatzbank, schön im Schatten, liegen Wasserflaschen, Getreidestängel, Trauben-zucker und Asthmasprays. Nach sieben Minuten gehen die «Pouletbrüstli» als Sieger vom Platz; die «Zauberblasen» und «Fussballpiraten» machen sich parat. Aus dem Haus duftet es nach dem Mittagessen. Claire schwärmt: «Es schmeckt hier immer so fein. Am liebsten würde ich etwas in Vorratsdosen mit nach Hause nehmen.»

KOCHKUNSTIn der Küche rührt Vroni in einem grossen Topf voller Apfel-mus. Die Älplermagronen sind ofenfertig – verteilt auf eine Gratinform und einzelne Teller, die mit den Namen beschrif-tet sind. «Älplermagronen sind eher kompliziert wegen den Gluten- und Milchunverträglichkeiten», erklärt Vroni. «Deswegen diese Trennung.» Wochen im Voraus stellt sie den Menüplan zusammen und hält Absprache mit den Eltern, um die Zutaten auf jedes einzelne Kind abzustimmen. «Die Kinder sollen das Lager geniessen. Es soll sich für einmal nicht ums Essen drehen», erläutert Vroni. Ebenfalls wichtig: Jedes Menü wird aus frischen Zutaten gekocht. Denn nur so weiss man, was drin ist.

LAGEBESPRECHUNGDas Fussballturnier ist vorbei. Im und ums Haus wird ge-bastelt, gespielt oder musiziert. Shayan knüpft ein Bändeli für Miriam. «Kannst du mir den Knoten mal erklären?», fragt diese. Shayan schaut erstaunt. «Du kannst den nicht? Warst du denn nie in der ersten Klasse?» Gelächter. Aus der Küche schallt es «Essen!» und innert Sekunden sitzen alle am Tisch. Wie im Hotel darf jeder sein Essen am Buffet holen. Tiziana hat ein Auge darauf, dass die Kinder das richtige nehmen – die Schüsseln sind zudem mit Namen ange-schrieben. Ella freut sich auf ihre Magronen. «Hier kann ich einfach alles essen, ohne vorher überlegen zu müssen. Ich habe nie Bauchschmerzen und kann überall mitmachen. Ein Lager ohne Allergien.» Es wird ruhig. Nur das Besteck klap-pert. Etwas zu laut raunt es vom Bubentisch: «Heute Nacht machen wir durch.» «Das habe ich gehört!», ruft Anika. Sie schmunzelt: «Das planen sie in jedem Lager. Geklappt hat es bisher nie. Heute Abend nach dem Ausflug ans Wasser sind sie erst recht kaputt.» Kurze Aufregung: Ausflug ans Wasser? Das Geheimnis ist gelüftet. Es geht ins Monbiel an den Bach, um Stöcke fürs Bräteln zu sammeln. «Ou nei, grilliere! Und ich habe heute das Abwasch-Ämtli», murrt Tabea.

AUF WIEDERSEHENAnika gibt Anweisungen, was in den Rucksack gehört: Sonnencreme, Trinkflasche, Notfallset. Die Kinder stürmen los in ihre Zimmer. Pünktlich um 14 Uhr sind alle wieder vor dem Haus versammelt – für das gemeinsame Erinnerungs-foto. Eine eingeschworene Truppe, trotz der Altersspanne. «Bei uns entstehen oft Freundschaften», weiss Miriam. «Sicher auch, weil die meisten Kinder mehr als einmal bei einem aha!kinderlager mitmachen.» Dass sie gerne wiederkommen, ist wohl eines der schönsten Feedbacks. Die Gruppe macht sich auf Richtung Bushaltestation. Noa zieht sein Käppi an und strahlt: «Das ist das coolste Lager, in dem ich je war».

«DAS AHA!KINDERLAGER BIETETDEN KINDERN EIN NORMALES UMFELDIN EINEM SICHEREN RAHMEN.»Anika, Lagerleiterin

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AHA!KINDERLAGER

Das aha!kinderlager in Klosters (1100 m ü. M., GR) bietet eine Ferienwoche mit Sport, Spiel und Spass. Ein Lager-motto führt durch die Woche und sorgt für abwechs-lungsreiche Erlebnisse. Dank fachgerechter Betreuung werden die Kinder im eigenverantwortlichen und guten Umgang mit ihren gesundheitsbedingten Einschränkungen unterstützt. Die Höhenlage hat eine positive Auswirkung auf das Wohlbefinden.

Leiterteam: Erfahrene Fachpersonen aus den Bereichen Pädagogik, Gymnastik, Pflege und Ernährung sorgen für die Einhaltung der Medikation, unterstützen Kinder mit Neurodermitis bei der täglichen Hautpflege und kennen den Umgang mit Anaphylaxie-Betroffenen in einer Notfallsitu-ation. Für die Verpflegung ist eine Diätköchin verantwort-lich, die alle speziellen Bedürfnisse berücksichtigt.

Teilnehmende: Kinder zwischen 8 und 12 Jahren, die von Allergien, Asthma, Neurodermitis oder Nahrungsmittel-intoleranzen betroffen sind.

AHA!JUGENDCAMP

Action den ganzen Tag, Fun auf dem Berg, Badespass, Workshops zu unterschiedlichsten Themen, ein schönes Camp-Haus an toller Lage – das und vieles mehr bietet das aha!jugendcamp, das ebenfalls in Klosters stattfindet. In dieser Camp-Woche werden Sport und Fitness grossge-schrieben. Durch verschiedene Bewegungs- und Sport-möglichkeiten soll Freude und Spass am Sport vermittelt werden. Gleichzeitig bietet ein Team durch fachgerechte Betreuung Unterstützung bei gesundheitsbedingten Ein-schränkungen. Die Höhenlage hat eine positive Auswir-kung auf das Wohlbefinden.

Leiterteam: Erfahrene Fachpersonen aus den Bereichen Bewegung, Pädagogik, Pflege und Ernährung nehmen Rücksicht auf die Krankengeschichte der Teilnehmenden, sorgen für die Einhaltung der Medikation und kennen den Umgang mit Anaphylaxie-Betroffenen in einer Notfall-situation. Auf besondere Bedürfnisse bei der Ernährung wird Rücksicht genommen.

Teilnehmende: Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren, welche von Allergien, Asthma, Neurodermitis oder Nah-rungsmittelintoleranzen betroffen sind.

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WENN DIE HAUT AUFFÄLLT.

Die Haut ist nicht nur Wahrnehmungsorgan und Schutzhülle, sie stellt auch den Kontakt zur Umwelt her. Deswegen ist es gerade bei Krankheiten wie Neurodermitis wichtig, dass sich die Betroffenen und ihr Umfeld damit auseinandersetzen. Ein paar Stichworte kommentiert von Hannes Lüthi, Leiter Fachdienstleistungen bei aha! Allergiezentrum Schweiz und ausgebildeter Sozialpädagoge.

STIGMATISIERUNGWeicht das Aussehen der Haut stark vom allgemein gülti-gen Schönheitsideal ab, wird die betroffene Person in den Augen der anderen oft als anders, als krank wahrgenom-men. Das Umfeld geht auf Distanz, zeigt seine Abneigung. Die Reaktionen können von negativen Kommentaren bis – im Falle von Schulkindern – zu physischer Gewalt reichen. Viele sind zudem unsicher, ob die Krankheit ansteckend ist.

REAKTIONEN DER BETROFFENENJeder Betroffene reagiert anders auf eine Stigmatisie-rung. Manche lässt das kalt, andere ziehen sich zurück oder suchen sich die teilweise fehlende Bestätigung, indem sie auffällig im Verhalten werden. Das ist natürlich abhängig vom Alter der Betroffenen und von der Schwere der Krank-heit.

PSYCHOSOZIALE KONSEQUENZENWerden Kinder und Jugendliche diskriminiert und ausge-grenzt, hat dies einen Einfluss auf ihre Entwicklung. Denn soziale Integration und Akzeptanz sind von entscheidender Bedeutung für den Aufbau eines positiven Selbstbildes. Um solche Stigmatisierungsprozesse zu verhindern, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema elementar.

MÖGLICHE STRATEGIENNeben einer guten medizinischen Therapie ist es wichtig, sich mit seiner Krankheit auseinanderzusetzen, daran zu arbeiten, sie zu akzeptieren und das Umfeld miteinzubezie-hen. Familie und Freunde können vor allem auf emotionaler Ebene unterstützen.

BEITRAG AHA! ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZWir bieten Beratungen für Betroffene an; aber auch für Eltern, Partner oder Lehrpersonen. Per Telefon oder E-Mail beantwortet unser Beratungsteam medizinische und psycho-soziale Fragen. Diverse Broschüren informieren zudem über das Thema. In Schulungen lernen Kinder und Eltern wichti-ge medizinische, pflegerische, psychologische, pädagogi-sche sowie ernährungsphysiologische Aspekte. Und jeweils im Sommer und Herbst findet unser aha!kinderlager statt.

TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: OLIVER MENGE

Sozialpädagoge Hannes Lüthi arbeitet bei aha! Allergiezentrum Schweiz

als Leiter Fachdienstleistungen. Seine Masterarbeit schrieb er zum Thema

«Stigmatisierung von Primarschulkindern mit atopischer Dermatitis».

ANGEBOTE DER STIFTUNG AHA!

NEURODERMITIS-KINDERSCHULUNG Hat ein Kind Neurodermitis, betrifft das die ganze Familie. In der Schulung für Kinder und Erwachsene werden medizinische, pflegerische, psychologische, pädagogische sowie ernährungsphysiologische Aspekte behandelt. Kinder lernen auf spielerische Art für sich, ihre Haut und ihre Erkrankung Verant-wortung zu übernehmen; die Eltern vertiefen ihr Wissen.

Teilnehmende: Kinder von 4 bis 7 Jahren und ihre Eltern

Schulungsinhalte:• Hautpflege, Strategien gegen Juckreiz kennenlernen• Entspannungsideen• Allergenvermeidung• eigene Stärken erkennen

NEURODERMITIS-ELTERNSCHULUNGNähere Informationen finden Sie auf Seite 34.

Page 34: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

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ANGEBOTE VON AHA!ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZ.

Als Kompetenzzentrum in den Bereichen Allergie, Haut und Asthma bietetaha! Allergiezentrum Schweiz sowohl Betroffenen als auch FachpersonenInformationen, Beratungen und Schulungen an.

TEXT & FOTO: AHA! ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZ

ANGEBOTE FÜR BETROFFENE

NEURODERMITIS-ELTERNSCHULUNGNeurodermitis (atopische Dermatitis) ist eine komplexe Krankheit, die in 60 % der Fälle im ersten Lebensjahr be-ginnt. 85 % der Betroffenen erkranken bis zum Alter von 5 Jahren. Die Kinder brauchen viel Aufmerksamkeit und Pflege, weshalb Eltern und Angehörige oft stark gefordert sind.

Teilnehmende: Mütter und Väter (wenn möglich gemein-sam) und weitere Bezugspersonen von betroffenen Kindern zwischen 0 und 7 Jahren.

Schulungsinhalte:• Entstehung, Einflussfaktoren, Auslöser• Aufbau der Haut, Basispflege und Lokaltherapie• Gesunde und angepasste Ernährung bei Neurodermitis• Neurodermitis im Alltag: Juckreiz-Kratzzirkel, Schlafprobleme, Stressbewältigung• Behandlungsstufenplan, komplementäre Therapie- methoden, Erfahrungsaustausch, Fragerunde

SEMINAR «ALLERGIEN, ASTHMA UND CHRONISCHE BRONCHITIS»Atemwegserkrankungen sind häufig allergisch bedingt. Betroffene sollten daher mögliche Auslöser, die Behand-lungsmöglichkeiten und richtigen Inhalationstechniken kennen.

Teilnehmende: Das Seminar ist geeignet für Betroffene (ab 15 Jahren) sowie Eltern bzw. Bezugspersonen von betroffenen Kindern.

Seminarinhalte:• Wie entstehen Allergien? Warum nehmen diese zu?• Ursachen und Auslöser des allergischen und nicht- allergischen Asthmas• Wie unterscheidet sich allergisches Asthma von chronischer Bronchitis?• Prävention, Therapien, Medikamente• Richtige Handhabung von Inhalationsgeräten• Spezielle Atemtechniken und Entspannungsübungen

detailblick (Fotolia.com)

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DAS GEHEIMNIS BEI IRRITIERTER HAUT UND KOPFHAUTDie RAUSCH Herzsamen SENSITIVE-LINIE Hypoallergen wurde speziell auf die Bedürfnisse hochsensibler, reizempfindlicher und irritierter Haut und Kopfhaut abgestimmt. Allergiegetestet, ohne Parfum, Konservierungs- und Farbstoffe.

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ANGEBOTE FÜR FACHPERSONEN

KURSE FÜR GASTRONOMIE-BETRIEBEIn der Schweiz sind 300‘000 Menschen von einer Nah-rungsmittelallergie oder -intoleranz betroffen. Auch die Gastronomie muss sich intensiv mit der Thematik aus-einandersetzen, um den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden. Wir bieten für Gastronomie-Fachleute Kurse zu diesen Themen an.

Ziel ist es, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Küche, Service und Management im Umgang mit betrof-fenen Gästen mehr Sicherheit erlangen. Wir kommen gerne in Ihren Betrieb und führen Ihr Personal in die Thematik der Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen ein und geben Ratschläge zu Einkauf, Zubereitung und innerbetrieblicher Kommunikation. Durch diesen Kurs erhöhen Sie die Lebensmittelsicherheit für Betroffene und somit die Zufriedenheit Ihrer Gäste. Die Kursdauer und Kursinhalte können auf Wunsch den individuellen Bedürfnissen der Betriebe angepasst werden.

BERATUNG FÜR UNTERNEHMENDrei Millionen Menschen in der Schweiz sind von einer Allergie oder Intoleranz betroffen, und die Zahl wächst

täglich. Daher werden Organisationen verschiedenster Art aus vielfältigen Gründen mehr und mehr mit derAllergieproblematik konfrontiert.

Wir bieten Unternehmen, Ausbildungsstätten, Behörden und Verbänden individuell auf ihre spezifischen Fragestel-lungen und Herausforderungen zugeschnittene Beratungs- dienstleistungen an (z. B. Erarbeitung von Qualitätssi-cherungssystemen und Konzepten zum betrieblichen Gesundheitsschutz, wissenschaftliche Dokumentatio-nen, Recherchen). Unser breites fachliches Know-how und unser hervorragendes Netzwerk von Fachleuten stehen zur Verfügung.

Mehr Informationen zu unseren Dienstleistungs- undBeratungsangeboten, Daten und Anmeldeformularefinden Sie auf unserer Webseite: www.aha.ch

Gerne gibt Ihnen auch unser Sekretariat Auskunft:Telefon: 031 359 90 00E-Mail: [email protected]

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ÜBER SEINE ALLERGIEN BESCHEID ZU WISSEN, ERLEICHTERT VIELES.

Bereits als Baby litt Florian* an juckenden Hautausschlägen am gesamten Körper. Er hatte eine starke Neurodermitis, eine extreme Form von Kontaktallergie und Nahrungsmittelallergien auf Bestandteile,die er mit der Muttermilch aufnahm. Von da an begleiten die Allergien sein Leben. Wie der heute sechsjährige Florian damit umgeht, erzählt seine Mutter.

Wie geht es Florian zurzeit?Grundsätzlich geht es ihm gut. Er hat immer noch Kontakt- und Nahrungsmittelallergien, gewisse sind aber schwächer geworden. Ob sie ausgewachsen sind oder die homöopa-thischen Mittel zur Besserung beigetragen haben, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen. Mittlerweile wissen wir jedoch genau, auf welche Lebensmittel er reagiert und konsequent verzichten muss.

Sind seine Neurodermitis-Schübe immer noch so stark?Durch regelmässiges Eincremen und das Tragen von anti-allergischer Unterwäsche konnten wir seine Haut beru-higen und entspannen. Zudem benutze ich ein spezielles Waschmittel und hautverträgliche Pflegeprodukte. Heute hat er sehr schöne Haut, doch durch die Neurodermitis bleibt sie empfindlich und ein gewisser Juckreiz ist immer da.

TEXT: MIRIAM KOLLY | FOTO: ZVG

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«AN EINEM VORTRAG DER STIFTUNG AHA! WURDEMIR BEWUSST, WIE VIELE ANDERE BETROFFENE

ES GIBT. DAS GAB MIR KRAFT.»

Wie unterscheidet sich Florians Alltag vom Alltag eines «normalen» Sechsjährigen?Wir müssen sehr vorsichtig sein, was das Essen anbelangt. Bei einem Geburtstagsfest kann er nicht einfach vom gleichen Kuchen essen wie die anderen. Meistens backe ich ihm einen Spezialkuchen. Er muss sehr konsequent sein und stets sein Notfallset mit Antihistaminikum, Kortison und der Adrenalinspritze dabei haben.

Wie sprechen Sie mit ihm über seine Krankheit? Versteht er, was er hat?Da Florian überdurchschnittlich früh sprechen und lesen konnte, war er auch bald in der Lage zu verstehen, was seine Krankheit bedeutet. Dadurch hat er eine grosse Vorsicht entwickelt.

Wie erklären Sie ihm, dass er nicht alles darf, was die an-deren dürfen?Ich habe ihm gesagt, dass nicht alle Menschen gleich sind. Es gibt verschiedene Krankheiten und Allergien, manche sind heftiger, manche weniger schlimm. Aber er hat das Glück, dass er weiss, worauf er allergisch ist und so durch Verzicht heftige Reaktionen vermeiden kann.

Was sagt er über seine Krankheit?Er ist froh, dass er die Allergien bereits von Geburt an hatte. Er ist damit aufgewachsen und hat sie akzeptiert. Sein Trost: Er verzichtet auf Sachen, die er gar nicht kennt. Oft sagt er: «Vielleicht hätte ich die Lebensmittel, die ich nicht essen darf, ja auch überhaupt nicht gerne.»

Wie reagiert das Umfeld?Im Umfeld sind alle informiert. Die anderen Kinder sind alle sehr aufmerksam. Sie wissen, dass sie mit Florian kein Znüni teilen dürfen.

Wie konnte und kann Ihnen aha! Allergiezentrum Schweiz helfen?Ich war an einer Vortragsreihe der Stiftung aha! zum Thema Neurodermitis. Da wurde mir bewusst, wie viele anderebetroffene Eltern es gibt. Das gab mir Kraft, nicht aufzuge-ben und es so zu akzeptieren, wie es ist. Zudem verwen-den wir zahlreiche Produkte, die von aha! Allergiezentrum Schweiz empfohlen werden.

Wie gross ist die Chance, dass Florian eines Tages ein be-schwerdefreies Leben führen kann?Ausser der Nussallergie können die anderen Allergien aus-wachsen. Bereits heute kann Florian Lebensmittel essen, die er als Dreijähriger nicht zu sich nehmen durfte. Besonders auf Käsefondue möchte er nicht mehr verzichten.

*Name geändert

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LEBENSQUALITÄTSCHENKEN.

Allergien können jeden treffen und können auch in jedem Lebensalter auftreten. In der Schweiz leben rund drei Millionen Menschen mit Allergien, Asthma, Neurodermitis und Intoleranzen, wodurch sie teils massive Einschränkungen erfahren.

Mit umfassender Information, Beratung, Schulungen und Ferienlagern für Kinder und Jugendliche hilft die Stiftung aha! Betroffenen, ihren Alltag gut zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Mit Ihrem Beitrag können Sie unsere Arbeit unterstützen.Vielen Dank!

Spenden können Sie:

online unter www.aha.ch (Rubrik «Helfen Sie»)per Einzahlungsschein: PC 30-11220-0 per E-Banking: IBAN CH07 0900 0000 3001 1220 0 oder per SMS an 488 mit dem Vermerk «aha allergien»(CHF 5.– per SMS)

Page 39: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

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Unzählige Menschen jeden Alters leiden an Dermatitis. Neu bietet der Schweizer Markt mit Sanadermil® EctoinAcute und Sanadermil® EctoinCare zur Linderung und Pfl ege bei Dermatitis eine natürliche Lösung mit dem aus der Natur gewonnenen Wirkstoff Ectoin.

Prof. Dr. med. Jean Krutmann war wesentlich an der Ent-deckung und Aufklärung der antientzünd lichen und haut-schützenden Eigenschaften von Ectoin beteiligt. In einem Interview erklärt er, wie Sanadermil® EctoinAcute Ihren Patienten bei Dermatitis helfen kann:

Was ist Ectoin?Ectoin stammt aus Mikroorganismen, die unter extremen Umweltbedingungen leben. Ectoin ist ein natürlicher Zell-schutzfaktor, der durch seine schützenden Eigenschaften effi zient die Gesundheit der menschlichen Haut unterstützt.

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Prof. Dr. med. Jean Krutmann, Dermatologe und Direktor des Leibniz Instituts für Umweltmedi-zinische Forschung in Düsseldorf

Ectoin bindet Wassermoleküle und bildet so einen Hydro- Komplex. In eigenen Untersuchungen konnten wir erstmals zeigen, dass Ectoin auf Zellmembranen stabilisierend wirkt. Hierdurch werden von aussen auslösbare, an der Zellmembran entstehende Stresskaskaden in ihrer Entstehung gehemmt bzw. verhindert. Diese Wirkung tritt nach bisherigem Kennt-nisstand an nahezu allen Zelltypen auf, so auch bei Hautzellen. So kann Ectoin auf der Haut gegen Erkrankungen schützen, seine entzündungslindernden Eigenschaften entfalten und die gereizte Haut regenerieren.

Wie wirkt Ectoin bei Dermatitis?Ectoin weist eine ganze Reihe von Eigenschaften auf, die einen Einsatz bei Dermatitis, also bei Ekzemen, sinnvoll machen. So sind nach äusserlicher Anwendung von Ectoin einerseits antientzündliche Wirkungen und andererseits Verbesserungen der Hautbarrierefunktion nachweisbar. Da Neurodermitis sowohl durch entzündliche Prozesse als auch durch Störungen der Hautbarrierefunktion charakterisiert ist, bietet sich der Einsatz von Ectoin für diese häufi ge Hauterkrankung geradezu an.

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Page 40: aha!magazin 2015 – Themenheft «Allergien und Haut»

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