Foto: Gimnazija Ptuj, 6.10.2014 (Foto: SP)
Hallo Leute!
Na hde ir gester ü er Ptuj u d erste Ei drü ke zu Projekt ges hildert ha e , stehe heute das Gy asiu Ptuj u d die Projektarbeit einzelner Gruppen im Fokus unserer Berichte.
Der heutige Tag begann mit einer Begrüßu g aller Projekts hüler durch die Schulleiterin Melanie Centrih und zwei ihrer
Schülerinnen vom Gymnasium Ptuj. Die Direktorin hieß alle Projektteil eh er herzlichst willkommen. Frau Centrih freute
sich sehr über die vergangenen drei Tage und die Zusammenarbeit z is he S hüler u d Lehrer . Sie ü s hte eiterhi viel Erfolg für die folge de Tage . Im Laufe der Vorführung liefen drei verschiedene Videos, die die Theatergruppe des
Gymnasiums, die Stadt Ptuj bei einer Rundfuehrung und ein Projekt zu ˝Alles ka esser erde ˝ o Xa ier Naidoo
zeigten. Darin wurde deutlich, wie wundervoll das Leben doch sein kann. Am Ende präse tierte uns die Schülerin Melanie
Golob ihre u der olle Sti e zu Lied ˝Wie soll ei Me s h das ertrage ˝ von Philip Poisel, begleitet wurde sie von
Tadej Pihler und seiner Gitarre. (FPD)
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt: Impressum
Redaktion: Dea Đokanović (DD) – Fotos; Flavia Pia Doraci (FPD) – Interviews; Hekuran Gaši (HG) – Illustration; Atllanta Haxhibeti (AH) – Layout;
Špela Horvat (SH) – Fotos; Mina Kovandžić (MK) – Texte; Margareta Mea Meašić (MMM) – Vermischtes; Karmela Ana Popović (KAP) –
Layout/Interviews; Redaktionsassistenz: Bruna Frasheri (BF); Herbert Mühlfeit (HM); Redaktionsleitung: Gerald Hühner (GH)/Timo Komarow (TK):
V.i.S.d.P. Druck und gute Seele: Mateja Potrč – Das 'Hallo-Ptuj!'-Extrablatt erscheint täglich kostenlos (6. – 8.10.2014, in Ptuj).
‚Hallo Ptuj!‘ - Extra latt Na hri hte , Beri hte, Ko e tare Ausga e 7. . 4; / 4
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt - Nachrichten, Berichte, Kommentare (2/2014)
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»Wie ein zweites Zuhause!«
Ein Portrait des Gimnazija Ptuj
Von Špela Horvat
Ich komme aus Ormož, das liegt 30 Minuten mit dem Bus von Ptuj
entfernt. Da mein
Schultag schon um
7.10 Uhr beginnt,
klingelt mein
Wecker um halb
sechs. Dafür bin ich aber schon um zwei Uhr wieder Zuhause, kann meine
Hausaufgaben machen, kann lernen oder auch
meinem Hobby nachgehen: Fotografieren.
Auf den Bildern sieht man das Schulgebäude, an dem ca. 53 Lehrerinnen und Lehrer in diesem Jahr 574
Schülerinnen und Schüler unterrichten. Und ich bin
eine von ihnen! Es ist total toll, dass man hier so
viele Fremdsprachen lernen kann. Ich lerne Englisch
und Deutsch und bald möchte ich noch Französisch lernen. Meine Schulkameraden haben noch
Italienisch oder auch Russisch und Chinesisch! Wir
sind auch viel im Ausland unterwegs. Vor einigen
Jahren war ich in Griechenland, in Athen, auf einem
Schulaustausch.
Einige fahren auch nach Singapur, Spanien oder nach
Deutschland. Ganz viele Gäste kommen zu uns ans Gymnasium, wie jetzt gerade bei unserem Projekt.
Bei mir wohnt gerade Lejla aus Sarajewo, in
Bosnien. Es fiel ihr sofort auf, dass es bei uns in
Ormož ruhiger ist als in der Stadt. Auch im Gymnasium Ptuj
geht es sehr ruhig
zu, obwohl viel los
ist.
Am liebsten bin
ich im Theater im
Gymnasium, hier
gibt es viele Präsentationen, Auftritte von unseren Schulbands, dem Schulchor, manchmal auch
Theaterstücke.
Wir sind auch sehr sportlich unterwegs. Es gibt eine
Sportklasse in jedem Jahrgang, die mehr
Sportunterricht hat. Dabei gibt es auch eine
Verbindung zum DSD. Seit 2011 nimmt das
Gymnasium Ptuj am DSD-Cup in Zaprešić, ca. 20km westlich von Zagreb teil. Der ehemalige
Deutschlehrer unseres Gymnasiums und heutige
Deutschlehrer in Zagreb, Gerald Hühner, organisiert dort dieses Jahr zum vierten Mal das Handballturnier.
Diesmal ist neben den Mannschaften aus Kroatien,
Ungarn und Slowenien auch ein Team aus der
Ukraine dabei.
Unser modernes Gebäude steht uns erst seit 2001 zur Verfügung, vorher ist das Gymasium fünf Mal umgezogen, seit es 1869 gegründet wurde. » Naša šola je prostor delavnih, ustvarjalnih in strpnih ljudi.« lautet unser Motto, was man ungefähr mit : »Unsere Schule ist ein Ort harter Arbeit, Kreativität und Offenheit« übersetzen kann. Es ist ein zutreffendes Motto, wir müssen hier wirklich viel arbeiten, aber es
ist eine kreative Arbeit, die (fast) immer Spaß macht.
»Für mich ist der Weg wichtig, nicht das Ziel!«
Ein Gespräch mit Melani Centrih, der Schulleiterin im Gimnazija Ptuj
Von Atllanta Haxhibeti, Dea Đokanović, Fotos Spela Horvat
Sagen Sie uns bitte etwas über sich und über Ihre Schule?
Ich heiße Melani Centrih und bin seit 13 Jahren Schulleiterin dieser Schule. Früher habe ich Deutsch und Englisch unterrichtet. Davor habe ich in
Ljubljana studiert. Unsere Schule ist 150 Jahre alt.
Es ist eine allgemeine Vorbereitung für das Studium an der Universität, weil an der Schule alle Fächer
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt - Nachrichten, Berichte, Kommentare (2/2014)
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unterrichtet werden, die für alle Studien nötig sind. Zur Zeit haben wir 550 Schüler, ungefähr 55 Lehrer. Die Schule ist eine UNESCO-Schule und eines von
den 6 Gymnasien in Slowenien, die das DSD
anbieten. Wir führen verschiedene europäische Projekte durch, in Verbindung mit dem Schulabitur.
Was haben Sie zuerst über unser Projekt gedacht, als Sie davon gehört haben, und wie haben Sie sich dabei gefühlt?
Als ich erfuhr, dass das Projekt geplant ist, habe ich
mir gewünscht, dass das Projekt am Gymnasium Ptuj stattfindet. Ich wusste, dass wir die Kapazität dafür
haben, einen schönen Theatersaal, Sportsaal,
fleißige Lehrer und gastfreundliche Familien.
Das hat mir Vertrauen
gegeben, so dass ich
zugesagt habe. Gefreut
habe ich mich besonders,
weil ich durch meine
Karriere die Erfahrung
gemacht habe, dass es für die Entwicklung der
Globalisierung sehr wichtig ist, dass junge Leute
zusammen kommen, und dass sie miteinander reden.
Erst wenn wir nicht miteinander reden, entstehen die
Konflikte, die heutzutage die Welt erschüttern. So sehe ich das Projekt als eine Gelegenheit, dass sich
Jugendliche näher kommen. Die Erfahrungen kommen Euch allen im Leben zunutze.
Was ist Ihre Meinung zu unserem Projekt jetzt,
und haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Das Projekt hat eine schwierige Rolle, und ich freue
mich, dass alle Bereiche abgedeckt sind
(Dokumentation, Theater, Chor usw.). Hier wird
durchgeführt, was nicht im offiziellen Schulprogramm genug vertreten ist. Für mich ist der
Weg wichtig, nicht das Ziel.
Blitzlicht-Umfrage:
(HG/SH)
Wie kommuniziert ihr miteinander? Wie ist die
Gastfamilie in Ptuj? Wie findest du die Stadt?
Wie gefällt Dir die Schule?
Viktor aus Belgrad, Serbien: Er sagt, dass das
Gymnasium Ptuj sehr groß ist und es ihm gefällt.
Iva aus Skopje, Mazedonien: Iva sagt, dass hier in
Ptuj viele andere Schüler sind und sie ist begeistert. Sie
spricht mit den anderen am
meisten auf Deutsch und
auch manchmal auf Englisch
oder Serbisch. Das findet sie
sehr cool. Sie meint, dass
Ptuj sehr schön ist weil alles grün ist und es gibt auch viele Wiesen. Sie findet den
Fluss Drava (die Drau) auch
sehr hübsch.
Leila aus Sarajevo, Bosnien und Herzegowina: Sie
sagt, dass hier alle in
Deutsch kommunizieren
und nur manchmal Englisch
benutzen. In Ptuj gefällt ihr alles, sie meint, alles ist
schön. Sie sagt auch, dass die Menschen nett sind und
dass es nicht so viel Natur
gibt.
Aleksandra aus Skopje,
Mazedonien: Ptuj findet sie sehr gut, es ist sehr
schön und seine Gastschwester ist auch sehr gut und
cool. Sie
kommuniziert mit
den anderen
Schülern nur auf Deutsch.
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt - Nachrichten, Berichte, Kommentare (2/2014)
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Frau Mateja Potrč, Deutschlehrerin vom
Gymnasium Ptuj:
Sie findet es sehr
interessant so viele
Schüler in Ptuj zu haben, die an diesem
Projekt teilnehmen.
Es gibt auch andere
Projekte während des Jahres, aber so viele
auf einmal gab es
hier noch nie. Sie
meint, dass das
Projekt sehr
interessant für sie ist und sie hofft, dass es auch interessant für die Schüler ist. Zwar sei die Logistik schwierig, aber es funktioniert doch sehr gut, oder?
Petra aus Zagreb, Kroatien: Sie hat viele neue
Freunde kennengelernt und mag
die Schule und Leute hier. Sie
kommuniziert mit anderen auf
Deutsch oder Kroatisch. Ihre
Gastfamilie ist sehr toll und
kommunikativ.
Annea
aus
Prizren,
Kosovo Sie sagt: »Ptuj ist eine sehr tolle Stadt«, am meisten gefällt ihr die Altstadt und die Leute hier. Sie wohnt
bei einer sehr liebevollen
Familie.
Eva aus Ptuj, Slowenien: Sie sagte: »Ich finde es toll, dass die Grenzen uns nicht begrenzt, sondern die
Sprache uns zusammen
bringt. «
Edona Capriq ist siebzehn
Jahre alt und kommt aus
Ulcinj, Montenegro. Sie
lernt Deutsch seit sieben
Jahren und hat Verwandte
in Deutschland. Ihre erste
Nacht in Ptuj fand sie
wirklich toll. Am Abend
besuchte sie ein
Oktoberfest in der Nähe von Ptuj und war schwer
begeistert. Auf die Frage, wieso sie an der
Theatergruppe teilnimmt, antwortet sie: ,,Ich freue
mich etwas Neues probieren zu können. Deshalb bin ich auch in Slowenien''. Sie erwähnt ihre Erfahrung von letztem Jahr mit dem Schüleraustausch ihrer Schule in
Freudenstadt,
Deutschland: ,,
Jedes Land hat
seine eigenen
Traditionen, und
ich möchte so viel wie möglich von jedem kennenlernen''. (A.H., D.D)
6.10.2014, Ptuj:
Interview mit Herrn Dr. Boris Menrath:
Herr Dr. Boris Menrath ist der Leiter des
Regionalbüros
Südosteuropas und koordiniert unser
Projekt „Hallo! Hol mich zu dir
hinüber“. In unserem
Exklusivinterview
sprach Karmela
Ana Popović mit ihm über die Idee, Chancen, aber auch Probleme des Projekts.
Herr Dr. Menrath, wie kam es zu der Idee des
Projektes „Hallo, hol mich zu dir hinüber“?
Dieses Jahr sind es hundert Jahre her, dass der I.
Weltkrieg begann, daher wollten wir europaweit über die Folgen dieses geschichtlichen Ereignisses
nachdenken. Verschiedene Gruppen und
Organisationen, insbesondere aus Südeuropa, hatten
die Idee, dass zu diesem Thema Projekte organisiert
werden sollten. Das Thema ist ja noch immer aktuell:
Teilweise wird sogar die Ansicht vertreten, dass der
Krieg eigentlich noch nicht zu Ende gegangen ist,
sondern auch hundert Jahre später immer noch
aktuell ist. An den Gedenktagen möchten wir auch nicht vergessen, mit welcher Naivität die junge Generation vor 100 Jahren in den Krieg gezogen ist,
ohne zu ahnen, welche Schrecklichkeiten, wie viele
Opfer und wie viel Elend uns dieser Krieg
hinterlassen haben wird.
Die projektleitenden Lehrer aus Deutschland, die
hier in Südosteuropa arbeiten, wollten den Anlass nutzen, um mit den Schülern der DSD-Schulen aus
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt - Nachrichten, Berichte, Kommentare (2/2014)
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der Region über die Geschichte Europas vor hundert Jahren nachzudenken und die Geschehnisse zu
verarbeiten. So ist dann auch der Name des Projektes
entstanden: „Frieden braucht Erinnerung und Zukunft“. Die Geschehnisse und die Folgen sollen in
verschiedenen Arbeitsgruppen aus verschiedenen
Perspektiven betrachtet und bearbeitet werden:
Quellenarbeit, Literatur, wo alte Briefe, Bücher und Dokumente bearbeiten und „durchforsten“ werden, Dramaturgie, Chorgruppe und Lied. Die Projekte
werden von einer Arbeitsgruppe begleitet, die alles
„journalistisch“ festhält und eine zweite Arbeitsgruppe versucht die Internetpräsenz im PASCH-Net zu ermöglichen, damit sich möglichst viele Jugendliche über diese Arbeit austauschen können.
Wieso sind wir eigentlich in Slowenien? Wie kam
es dazu?
Im Mai 2014 wurde eine Konferenz für Deutschlehrer in Zagreb abgehalten und dort stellte man sich die
Frage: wo soll das Projekt stattfinden? Es wurde
ziemlich schnell klar, dass man einen Ort benötigt, wo man alle Gruppen unterbringen kann, aber auch
die Abschlusspräsentation abhalten könnte. Kurze Zeit später besuchten wir dann das Gymnasium Ptuj,
das uns die liebenswerte Schulleiterin Frau Centrih,
zeigte. Nach der Besichtigung stand es dann fest - die
„Lokation“ wird das Gymnasium in Ptuj sein. Die Gastfreundschaft, die Infrastruktur, die schöne Präsentationsmöglichkeit, es stimmt einfach alles.
Gab es auch Probleme bei der Vorbereitung?
Es wäre eine Lüge zu behaupten, dass es gar
keine Probleme gab, es
gibt immer Probleme.
Wenn man eins löst, kommt ein Neues auf, aber
das ist normal. Mit der
kreativen und geduldigen
Gruppe an Lehrern, war
es aber ein Leichtes all´ die Probleme, selbst am
letzten Tag, zu lösen und alles pünktlich vorzubereiten.
Was sind ihre Erfahrungen, was die Gastfamilien
angeht?
Ich kenne natürlich nicht alle Gastfamilien, bei denen zurzeit die Schüler untergebracht sind. Wir mussten in kurzer Zeit 69 Schülerinnen und Schüler unterbringen und dafür benötigten wir viele Familien. Selbst am letzten Tag wurde ein neuer
Schüler angemeldet und auch er wurde einer
Gastfamilie zugeteilt – diese Gastfreundschaft ist
einzigartig.
Kommen alle Gruppen und das ganze Projekt wie
geplant voran?
Am zweiten Tag sieht man gute Fortschritte. Die
Videogruppe hat schon am ersten Tag eine Video ins
Internet gestellt, heute kam auch die erste Ausgabe
unserer Zeitschrift „Hallo Ptuj – Extrablatt“, von der Choreographie-gruppe hört man auch nur Positives, so dass alles bestens läuft. Überall treffe ich auf engagierte Schülerinnen, Schüler und Lehrer, die mit sehr viel Freude dabei sind.
Vielen Dank für das Interview.
Team Work – wir arbeiten Hand in Hand
Unser Projekt geht in die heiße Phase, alle Gruppen arbeiten akribisch. Chor-, Theater- und
Choreographiegruppe fiebern ihrem Auftritt auf der
Bühne entgegen. Die Gruppen Quellen- und
Textgruppe wählen sorgsam Textausschnitte für die Präsentation aus. Die Ausstellungsgruppe arbeitet ihre Plakate aus und die Videogruppe filmt fleißig alle bei ihrer Arbeit. Wir haben die Gruppen bei ihrer
Arbeit besucht und präsentieren euch hier Erfahrungen, Meinungen und Einblicke in den
Gruppenprozess. (TK)
Projektgruppe Ausstellung: Mit Plakaten durch die
Zeit
Interview mit Amina Hrustić (BiH, (18 Jahre)
Wusstest Du, was Die in dieser Gruppe erwartet,
bevor du diese Projektgruppe gewählt hast?
Eigentlich war meine erste Wahl die Projektgruppe
Dokumentation und die zweite Wahl Ausstellung,
denn ich wusste schon, was in den zwei Gruppen
passiert, weil ich in Sarajevo schon mal an einem
Projekt ´Buch lacht´ mitgemacht habe, wo ich in einer Kunstgruppe war.
Wie gefällt es Dir in Deiner Gruppe?
Die Lehrer unterstützen uns bei unseren Entscheidungen für das Projekt und sind eine große Hilfe. In meiner Gruppe, aber mit allen
Projektteilnehmern macht es mir großen Spaß.
Womit habt ihr Euch in den letzten zwei Tagen
beschäftigt und im welchen Zusammenhang steht das
zum Ersten Weltkrieg?
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt - Nachrichten, Berichte, Kommentare (2/2014)
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Wir haben drei Kapitel in unserer Ausstellung. Zuerst
haben wir uns mit dem »Weihnachtswunder 2014« beschäftigt und uns darüber informiert. Aus den gewonnenen Informationen und Bildern haben wir
dann einige Plakate gemacht. Dazu kommen dann
noch Kunst und Kultur zwischen 1914 – 1918 und
persönliche Dokumente zum I. Weltkrieg.
Was ist das Ziel Eurer Arbeit?
Das Ziel unserer Arbeit ist zu zeigen, dass wir,
obwohl wir aus verschiedenen Ländern kommen und verschiedene Sprachen und Religionen haben, uns
zusammen setzen und vernünftig miteinander arbeiten können.
Eine Frage an Laura Coric (17) und Amalija Paradi
(17) aus Zagreb: Ihr habt schon einen Teil der Arbeit
der Projektgruppe Ausstellung in Zagreb vorbereitet,
was habt ihr da gemacht?
Wir haben zum Thema: »Der I. Weltkrieg – Spuren in
meiner Umgebung« recherchiert und unglaubliche Dokumente zu Hause und in Archiven gefunden.
Daraus haben gemeinsam 11 Plakate gemacht. Wir
zwei haben einen Spielfilm gedreht, der von einer
Familie handelt, die zu jeder Zeit leben könnte. Daraus sieht man, was für Folgen der Krieg für jede Familie haben kann. Unser Ziel war, die
Menschen zum Nachdenken zu bringen.
(FPD,MK)
Sänger in Aktion: Projektgruppe Chor und Musik
Das erste Treffen mit dem Chor ist sehr amüsant. Als wir in die Gruppe kommen, proben sie schon ihr
Lied für das Theaterstück. Sie arbeiten hervorragend zusammen. In einem kleinen Interview mit dem
Gruppenleiter erzählt uns Herr Bahr: ˝Ich bin Lehrer
im Ausland, und es ist ziemlich spannend mit jungen
Menschen zu arbeiten, die auch noch aus vielen
verschiedenen Ländern kommen. Es ist ein großes
Ereignis zuzusehen, wie so viele Schüler, die sich nicht kannten, in der Musik gemeinsam zu einer
Gruppe zusammenfinden.˝ Auf unsere Frage, warum er das Lied ˝ Wir wollen ˝ ausgewählt hat, sagt er uns: ˝Das Theaterstück, zu dem wir singen, handelt von den Träumen, die die Menschen in dem Krieg hatten, und davonhandelt
auch das Lied. Es geht um Träume, Erinnerungen und die Zukunft.˝
Auch die Schüler teilen uns ihre Gedanken mit, so kommen wir intensiv ins Gespräch mit Luca Nowak: Er ist fünfzehn Jahre alt und kommt von der Deutschen Schule Belgrad, Serbien. Eigentlich war
seine erste Wahl die Theatergruppe, weil sein Onkel
eine Theaterschule hat, seine zweite Wahl war
Chor/Musik. Obwohl sein erster Wunsch nicht erfüllt wurde, fühlt er sich in seiner Gruppe wohl, denn er war früher schon in einer Musikschule. „Am ersten
Tag bekamen wir zuerst eine Einführung über das Projektthema der Gruppe, später haben wir dann auch mit der Theater-AG zusammengearbeitet, was
sehr spannend war. Wir haben auch viele Scherze
gemacht, so dass die Arbeit locker vonstatten ging.
Ich finde, dass es eine Super-Aktion ist, denn auch
mit meiner Gastfamilie komme ich super klar. Das
Schulgebäude an sich ist auch sehr schön.“
(FPD/MK)
Eine Stunde mit der Choreografie-Gruppe
Nachdem alle Teilnehmer dieser Gruppe sich
getroffen haben, beginnt das Aufwärmen mit Musik. Die Musik geht aus, und sie beginnen mit den
Entspannungs
übungen. In dieser Zeit
herrscht Ruhe.
In der
nächsten Phase soll sich
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt - Nachrichten, Berichte, Kommentare (2/2014)
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jeder einen Partner wählen. Die Partnerübungen
sind eine Mischung von Ballet und Tanz. In der
Vertrauensübung bilden alle Schüler einen Kreis. Einer geht in den Mittelpunkt des Kreises und lässt sich fallen, die anderen halten ihn. Das Vertrauen zu
dem Partner ist beim Tanzen das Wichtigste. Dazu
äuβert eine Tanzschülerin ihre Meinung: ,,Alle
Schüler haben die gleichen Rechte und jeder darf
seine Meinung äuβern. Die Choreografie lernen wir Schritt für Schritt und alle schlagen verschiedene Ideen vor. So ist es nie langweilig.'' Zum Schluss
sagte uns die Tanzlehrerin Cäcilia: ,,Mir gefällt es, dass es eine gemischte Gruppe ist, und dass alle
Schüler motiviert sind. Sie kommen aus verschiedenen Ländern, sie bringen ihre eigenen Ideen mit und haben auch eigene Vorschläge.'' (A.H.,
D.D.)
Quellenarbeit – Erleben sie Geschichte neu!
Die Quellenarbeit-Gruppe trifft sich in der
Bibliothek, wo sie Geschichte neu erleben. Sie
arbeiten mit alten Briefen aus dem Ersten Weltkrieg
und lernen die deutsche Kurrentschrift (eine
Laufschrift, die während des Ersten Weltkriegs
benutzt wurde) zu schreiben. Heute habe ich sie
besucht und ein paar Fragen an Doris aus Kroatien
und Marina aus Montenegro gestellt:
Warum hast du diese Projektgruppe ausgewählt?
Doris: „Es sah mir als eine sehr interessante
Projektgruppe aus, weil ich Geschichte sehr gern
lerne.“
Marina: „Weil ich mehr über den I. Weltkrieg wissen
wollte.“
Hat diese Gruppe deine Erwartungen erfüllt?
Doris: Nein, diese Gruppe übertrifft alle meine Erwartungen.
Marina: Ja, ich finde es toll.
Was ist euer Projektziel?
Doris: Unser Projektziel ist es, das Gefühl der Isolation und die Abtrennung, das die Soldaten und
ihre Familien während des Krieges fühlten, den
Menschen näher zu bringen.
Was gefällt dir am meisten?
Doris: Ich mag vor allem die Briefe, die wir
bearbeiten, weil sie echt aus dem I. Weltkrieg sind.
Marina: Die Kurrentschrift, die die Menschen
während dieser Zeit benutzt haben, mag ich am
liebsten.
(MMM)
Interview mit der Text-Gruppe
Was habt ihr bis jetzt gemacht?
Semir: „Wir haben über den ersten Weltkrieg gelesen, Texte, Briefe von den Kriegern, was sie
durchgemacht haben und ihre Emotionen, die sie
während des Krieges verspürt haben.“
Wie fühlst du dich bei diesem Projekt?
Nikola: „Es ist spannend neue Sachen zu lernen und
neue Menschen kennenzulernen. Manchmal ist es
schwer über den Krieg zu reden, aber trotzdem
machen wir das.“
Was gefällt dir an dem Projekt und was nicht?
Semir: „Mir gefällt am besten, dass wir alle
zusammen arbeiten (Gruppenarbeit), Filme schauen
und viele interessante Sachen erfahren.“
Nikola: „Das ,,Negative''? Wie sollen wir alle
Papiere mit nach Hause bringen?“ (D.D, A.H.)
Spaß mit der Kamera
Ptuj, 6.10.2014. Heute besuchen wir die
Projektgruppe Video. Wir sind gespannt darauf,
was sie uns über ihre Arbeit erzählen werden. Vielleicht können wir sogar schon ein erstes
Video sehen … Wir wollen wissen: Was ist
das Projektziel? Wie wird es verwirklicht? Und
natürlich: Macht euch die Arbeit Spaß ? Die
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt - Nachrichten, Berichte, Kommentare (2/2014)
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Gruppe Video arbeitet in einem anderen
Schulgebäude, das sich gegenüber des Hauptgebäudes befindet. Es dauert ein paar
Minuten, um sie zu finden. Wir müssen eine
Treppe hochsteigen und finden sechs Schüler, die fleißig arbeiten. Sie sehen sehr professionell aus mit ihren Kameras und Mikrofonen, obwohl
sie ja eigentlich keine Erfahrungen mit dem
Filmemachen haben.
Endlich haben wir eine Chance, die Antworten
auf unsere Fragen zu bekommen. Die Gruppe
erzählt, dass sie mit der Videokamera viele Aufnahmen macht, am Ende verarbeiten sie das
Videomaterial und kommen zu einem Ergebnis,
nämlich zu einem Film, der die Arbeit in den Projektgruppen zeigen soll. Allen gefällt es, was sie machen. Joan, ein Schüler aus Tirana, betont
sogar, dass er durch die Interviews auch viele
andere Schüler kennengelernt hat. Petra aus Zagreb macht die meisten Interviews,
aber es gibt auch noch andere Mädchen, die interviewen. Die Jungs dagegen filmen die
Interviews. Später bearbeitet die ganze Gruppe das Videomaterial des Tages. (MMM, HG)
Reisetipps
Komm doch mal nach… Prizren
Prizren ist eine sehr schöne Stadt. Die ist sehr alt, fast
die älteste im Kosovo. In Prizren gibt es auch neue
moderne Gebäude gemischt zwischen den Alten, das
sieht dann sehr gut aus. Das Interessanteste ist, dass
die Cafés, wo die Jugendlichen abhängen, im alten
Teil der Stadt sind. Die Altstadt ist sehr groß, das heißt, es gibt sehr viele Cafés. Also Jugendliche
können sich hier nicht langweilen. Die Leute hier
sind total nett und sehr gastfreundlich. Auf einer
Fläche von 300 m² findet man eine Moschee, eine katholische Kirche und eine orthodoxe Kirche. Das
zeigt die Toleranz der Leute in meiner Stadt Auf
einem kleinen Hügel haben wir eine sehr alte Festung, von der aus kann man ganz Prizren
bewundern. (HG)
Komm' doch mal nach … Sarajevo
Sarajevo ist die Hauptstadt von Bosnien und
Herzegowina, wo ca. 300.000 Menschen leben.
Durch die Stadt fließt der Fluss Miljacka und die
Stadt befindet sich zwischen vielen Gebirgen (Igman,
Bjelašnica, Jahorina usw.) Sarajevo wurde durch drei
Ereignisse weltweit bekannt: Durch das Attentat von
Sarajevo am 28. Juni 1914, durch die Olympischen
Winterspiele 1984 und durch die Belagerung durch
Truppen der Vojska Republike Srpske während des Bosnienkrieges 1992 bis 1995. Sarajevo ist eine
Stadt, die nie schläft. Junge Menschen haben sehr viel Möglichkeiten, um Spaß zu haben. Meistens gehen Jugendliche ''auf einen Café'' und verbringen so ihre Zeit. Und die Auswahl hängt von der Musik
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt - Nachrichten, Berichte, Kommentare (2/2014)
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ab, die in einem Café gespielt wird. Das beliebteste Café ist Johnny mit Pro-Rock Musik. Cinema City ist
das beliebteste Kino. Laser-Tack, Bowling und
Nachtclubs fehlen hier nicht. Und wenn du Lust auf
etwas Ruhigeres hast, bietet Sarajevo sehr schöne Plätze in der Natur. Vilsonovo šetaliste ist eine lange Straße zwischen vielen Bäumen, die am Wochenende und jeden anderen Tag nach 5 Uhr für Autos verboten ist. Jugendliche fahren dann Fahrrad oder
Rollschuhe. Mein Lieblingsplatz ist Bijela tabija, wo
man einen fantastischen Blick auf die wunderschöne Stadt Sarajevo hat. (D.D.; Foto projects.aegee.org)
Komm doch mal rüber nach…Tirana
Um ehrlich zu sein gibt es in Tirana keine Skateparks
oder Spielplatze aber dafür haben wir unseren Park
am ˝Liqeni Artificial˝ wo man mit seinen Freunden joggen kann oder auch einfach nur um Fotos zu
schießen und zu relaxen. Andere Orte wo wir
Jugendlichen öfters hingehen sind Caffes oder Bars
wie z.B.: Coffe&Caffe das ist ein Kafe wo man
einfach nur chillen kann oder auch abends mit seinen
Freunden zu tanzen, People hier kommen wir öfters
hin um eine Party zu feiern, Play House hier kann
man Spiele spielen, Mon Cheri das ist fasst das
gleiche wie Starbucks und Taj Maha hier kann man
Shisha rauchen. Wenn man dann einen Tag in Ruhe
verbringen möchte dann kann man mit der Seilbahn
zum ˝Dajti Berg˝fahren und da in Ruhe im Wald wandern oder auch einfach an der Natur beglücken.
(FPD; Foto sh.wikipedia.org/wiki/tirana)
Komm doch mal in die Meerstadt…Ulcinj Ulcinj ist die südlichste Stadt Montenegros. Es ist
eine touristische Stadt, bekannt für den Sand, der zur
Heilung benutzt werden kann. In Ulcinj gibt es viele
wunderschöne Strände, die jedes Jahr, mehr und
mehr Touristen besuchen. Die Touristen kommen aus
verschiedenen Ländern.
Was mir besonders gefällt, ist der große Strand, der
der längste Sandstrand an der östlichen Adriaküste ist
(13 km). Im Zentrum der Stadt findet man die
Altstadt. Sie ist 2000 Jahre alt und aus Stein gebaut.
Für junge Leute gibt es tolle Cafés, Discos und
verschiedene Läden. ,,Korzo'' ist ein Platz, wo alle
Jugendlichen spazieren gehen. Es ist neben dem
kleinem Strand, der sehr bekannt ist. Die Leute hier
sind sehr freundlich. Im Norden der Stadt befindet
sich die beeindruckende Bucht, Valdanos, hinter ihr
stehen Olivenbäumen. Die Insel Ada Bojana in
Ulcinj ist für ihre Restaurants sehr bekannt. Da kann
man das traditionelle Essen schmecken und das
wunderschöne Panorama genießen. (A.H.; Foto:
worldccp.com)
Wetter in Ptuj
7. Oktober 2014: morgens knapp 10˚C, tagsü er au h is 20˚C; s hwa he Brise aus Südost; Blätter u d Zweige bewegen sich, Wi d lässt Wi pel flattern; Niederschlagrisiko: 30%: Hauptsache die Stimmung in Ptuj stimmt!
Das Kalenderblatt
heute: 07.10.2014 vor 100 Jahren: 07.10.1914
Physik-Nobelpreisträger 2014 wird bekannt
gegeben Antwort des amerikanischen Präsidenten Wilson auf ein Telegramm Kaiser Wilhelms: Frieden sei
notwendig
Europäische Fluglinie Coastal Airlines (Sitz in
Kroatien) wird expandieren
Japanische Marineabteilung besetzt die Marshall-
Inseln
Facebook schloss Übernahme von Whats-App
ab.
Angst vor einem Bombardement in Antwerpen
… Antwerpen brennt 11 Menschen durch Blitzschlag in Kolumbien
getötet
Große Opfer nach Erdbeben in Südgriechenland
Jihadisten in Kobane auf dem Vormarsch Aufruhr in Marokko
Salzburg: Notfallplan wegen Ebola-Flüchtlinge Colerafälle in Schlesien und Krakau …
erste Fälle in Wien
Deutscher Lokführerstreik am Abend Drei bulgarische Dörfer bei Tikweš zerstört
Graz: Sattelanhänger kollidierte mit
Straßenbahn – drei Verletzte
Erzherzog Eugen besucht Soldaten im Wiener
Garnisonsspital
Sieg für Unabhängige bei slowenischen
Lokalwahlen
Otto Tutta, Leutnant im bosnisch-
herzogewinischen Infanterieregiments, im Krieg
gefallen Informationen u. a. aus »Kleiner Zeitung« Informationen aus den »Laibacher Zeitungen« und
den »Marburger Zeitungen« vom 07. und 08.10.1914
Wetter (Ptuj) Wetter (Ljubljana)
Höchsttemperaturen 16 – 20 Grad. Schwacher Das Tagesmittel der Temperaturen beträgt 6-8
Wind aus SO. Tagsüber größtenteils sonnig, Grad. Starker Wind aus SO/ fast bewölkt am späteren Nachmittag bewölkt Anzeige des Tages (Internet) Anzeige des Tages (Laibacher Zeitung)
Bild des Tages Bild des Tages
Eugene de Salignac,
07.10.1914. Mus. of
Photo. Arts
‚Hallo Ptuj!‘ – Extrablatt - Nachrichten, Berichte, Kommentare (2/2014)
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Großes Preisausschreiben
E ts hlüssle diesen Brief vom 30.Mai 1917 und
beantworte folgende Fragen. Tipp: Der Brief ist in Kurrentschrift
geschrieben
1. An wen schreibt der Soldat?
2. Was ö hte er wisse ?
3. We grüßt er a E de?
4. Wie grüßt er sei e Frau?
5. Unter wel he U stä de s hrei t er?
Der Gewinner ist der schnellste mit den
richtigen Antworten!
Alle Teil eh er üssen ihre Antworten in
der Bibliothek der Gruppe „Quellenarbeit“
abgeben.
Das Jugendbegegnungscamp 2014 in Ptuj, Slowenien, am Gymnasium Ptuj, vom 4. bis 9. Oktober ist ein Projekt
der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. Es nehmen Jugendliche aus Albanien, Bosnien und Herzegowina,
Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien teil.