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„HaarigesVergnügen“ fürdenHaarenerBeamten Bilder ... · hier Karneval gefeiert wird, dann...

Date post: 23-Nov-2019
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Nachteulen und Treue Husaren organisieren wieder eine Karnevalssitzung bei der Lebenshilfe Hier sind die Gäste mit Herz und Seele dabei VON MARTINA STÖHR Aachen. Eine grandiose Stimmung und ein sehr dankbares Publikum prägen nach Meinung von Annika Hinrichsen, Vizepräsidentin der KG Nachteulen, die Karnevalssit- zungen bei der Lebenshilfe am Hergelsmühlenweg. Seit Jahren schon organisieren die Nachteulen hier gemeinsam mit den Treuen Husaren einen Nachmittag mit jeder Menge je- ckem Treiben. Und das kommt bei den Bewohnern und den Mitarbei- tern in den Werkstätten und den Familien sehr gut an. Früher hat Annika Hinrichsen noch selbst getanzt und weiß des- halb sehr genau, wie leicht das Pu- blikum hier mitzureißen ist. „Au- ßerdem habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Lebenshilfe gemacht“, erzählt sie. Schon des- halb fühle sie sich den Menschen mit Behinderungen ganz beson- ders verbunden. „Authentisches Publikum“ „Sie sind ein authentisches Publi- kum“, meint auch Niklas Kappe- tein von der Lebenshilfe. „Wenn hier Karneval gefeiert wird, dann sind die Gäste mit Herz und Seele dabei“, erzählt er weiter. Die Orga- nisation des Nachmittags liegt in Händen der Treuen Husaren und der KG Nachteulen. „Gemeinsam sind wir stark“, sagt Annika Hin- richsen und betont, dass die bei- den Gruppen inzwischen eigent- lich alles gemeinsam in Angriff nehmen. Ihr Vater, Karl-Heinz Hinrichsen, ist Kommandant der Treuen Husaren. Für die Sitzung der Lebenshilfe konnten die Organisatoren gleich eine ganze Reihe von Mitstreitern fürs Bühnenprogramm gewinnen. Sogar Prinz Mike I. folgte mit sei- nem Hofstaat der Einladung und brachte Schwung in die Räume der Lebenshilfe. Mit dabei waren auch Prinz Dietmar I. aus Richterich, die Hooreter Frönnde mit Dreigestirn und Prinz Johann (Aachener Nar- rengilde). Den Auftakt machte die Prinzengarde Bardenberg. „Die Vereine kommen gerne zu uns“, sagt Kappetein. Er selbst mag die Stimmung während der Karnevals- sitzung besonders. Offensichtlich überträgt sich die gute Laune der Gäste auch auf die, die für die Or- ganisation zuständig sind. Die Karnevalssitzung ist ein An- gebot im Rahmen der Clubnach- mittage des „familienentlastenden Dienstes“ der Lebenshilfe, bei denen regelmäßig zu Musik und Tanz geladen wird. Sich zu verklei- den und das närrische Programm zu genießen, ist in der fünften Jah- reszeit für die Gäste ein Riesen- spaß. Spaß satt haben die Bewohner und Mitarbeiter der Lebenshilfe bei der Karnevalssitzung am Hergelsmühlenweg. Foto: Ralf Roeger
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Page 1: „HaarigesVergnügen“ fürdenHaarenerBeamten Bilder ... · hier Karneval gefeiert wird, dann sind die Gäste mit Herz und Seele dabei“,erzählterweiter.DieOrga-nisation des Nachmittags

Die jecken SeitenBilder, Berichte und Termine im Internet: www.az-web.de/karneval

AZ · Dienstag, 6. Februar 2018 · Nummer 31 Seite 19 A1

Nachteulen und Treue Husaren organisieren wieder eine Karnevalssitzung bei der Lebenshilfe

Hier sind dieGästemitHerz und Seele dabeiVON MARTINA STÖHR

Aachen. Eine grandiose Stimmungund ein sehr dankbares Publikumprägen nachMeinung von AnnikaHinrichsen, Vizepräsidentin derKG Nachteulen, die Karnevalssit-zungen bei der Lebenshilfe amHergelsmühlenweg.

Seit Jahren schon organisierendie Nachteulen hier gemeinsammit den Treuen Husaren einenNachmittag mit jeder Menge je-ckem Treiben. Und das kommt beiden Bewohnern unddenMitarbei-tern in den Werkstätten und denFamilien sehr gut an.

Früher hat Annika Hinrichsennoch selbst getanzt und weiß des-

halb sehr genau, wie leicht das Pu-blikum hier mitzureißen ist. „Au-ßerdem habe ich ein FreiwilligesSoziales Jahr bei der Lebenshilfegemacht“, erzählt sie. Schon des-halb fühle sie sich den Menschenmit Behinderungen ganz beson-ders verbunden.

„Authentisches Publikum“

„Sie sind ein authentisches Publi-kum“, meint auch Niklas Kappe-tein von der Lebenshilfe. „Wennhier Karneval gefeiert wird, dannsind die Gäste mit Herz und Seeledabei“, erzählt er weiter. Die Orga-nisation des Nachmittags liegt inHänden der Treuen Husaren und

der KG Nachteulen. „Gemeinsamsind wir stark“, sagt Annika Hin-richsen und betont, dass die bei-den Gruppen inzwischen eigent-lich alles gemeinsam in Angriffnehmen. Ihr Vater, Karl-HeinzHinrichsen, ist Kommandant derTreuen Husaren.

Für die Sitzung der Lebenshilfekonnten die Organisatoren gleicheine ganze Reihe von Mitstreiternfürs Bühnenprogramm gewinnen.Sogar Prinz Mike I. folgte mit sei-nem Hofstaat der Einladung undbrachte Schwung in die Räume derLebenshilfe. Mit dabei waren auchPrinzDietmar I. aus Richterich, dieHooreter Frönnde mit Dreigestirnund Prinz Johann (Aachener Nar-

rengilde). Den Auftakt machte diePrinzengarde Bardenberg. „DieVereine kommen gerne zu uns“,sagt Kappetein. Er selbst mag dieStimmungwährendder Karnevals-sitzung besonders. Offensichtlichüberträgt sich die gute Laune derGäste auch auf die, die für die Or-ganisation zuständig sind.

Die Karnevalssitzung ist ein An-gebot im Rahmen der Clubnach-mittage des „familienentlastendenDienstes“ der Lebenshilfe, beidenen regelmäßig zu Musik undTanz geladen wird. Sich zu verklei-den und das närrische Programmzu genießen, ist in der fünften Jah-reszeit für die Gäste ein Riesen-spaß.

Spaß satt haben die Bewohner und Mitarbeiter der Lebenshilfe bei derKarnevalssitzung am Hergelsmühlenweg. Foto: Ralf Roeger

ErsteWalheimer KG feiert eine gelungene Gala-Kostümsitzung

Der Süden ist stolz auf dieKindergardeCommunity-KidsVON BIRGIT TRIESCH

Walheim. Karneval der Spitzen-klasse verspricht die Erste Wal-heimer Karnevalsgesellschaft beiihrerGala-Kostümsitzung. „Wir le-gen bei unseren Veranstaltungen,insbesondere bei derGala-Kostüm-sitzung, großenWert auf einhoch-karätiges Bühnenprogramm“, er-klärt Ivanka Hoffmann, Presse-wartin der KG, und der Vorsit-zende der KG, Hans-Peter Jumpersergänzt: „Wir möchten uns vonanderen Sitzungen abheben undden Gästen neue Programm-punkte bieten. So haben wir jedesJahr neue Gäste und Auftretende.“

Es gab eine bunte Mischung ausden eigenen Reihen, die Aufwar-tung befreundeter Vereine – in die-sem Jahr kam die KG Grün-WeissLichtenbusch mit ihrem Dreige-stirn Prinz Markus I., Bauer Berndund Jungfrau Resi zu Besuch – so-wie Karnevalsgrößen aus der Re-gion und Köln. Bereits die eigenenVereinsmitglieder stellten zumStart der Fastelovvendssitzungtolle Programmpunkte auf dieBeine. Es begeistertenKindermarieLara Knubben, die Showtanz-gruppe Community-Dancer undzu etwas späterer Stunde die großeMarie, Jasmin Brand, das Publi-kum. Vor allem sorgte aber dieKindergarde Community-Kids alsGewinner des Zentis-Preises für Fu-rore und erntete bei ihrem Heim-spiel tosenden Applaus für ihreChoreografie zum Disney-Medley.„Fiere, danze, pütsche, laache“ –lautet das Motto im Karneval:

Während bereits die Gastgeber imBereich „Danze“ ihr Können unterBeweis stellten, sollten auch dieGäste nicht zu kurz kommen, undso wurde zu den Fastelovvends-Hits der Gruppen die „Stabels-jeck“, „Hanak“ und „die Weis-weiler“ ausgiebig gefeiert, ge-schunkelt, gesungen und getanzt.

Applaus auch für Kölner Kräfte

Prächtige Stimmung herrschte beiden Auftritten von AusbilderSchmidt, der im zackigen Befehls-ton das Zwerchfell der Anwesen-den trainierte, sowie bei seinemComedian-Kollegen „der unglaub-liche Heinz“, der als sensibler PoetimKörper eines zu stark behaartenLkw-Fahrers steckt. Aber auch daskölsche Theater fand seinen PlatzimAachener Süden: In traditionel-

len Kostümen marschierte die„Original TanzgruppeKölschHän-nes’chen“, die die beliebten Cha-raktere Hänneschen, Bärbelchen,Tünnes und Schäl, Bestemo, Be-steva undRöschen verkörperte, einund begeisterte das Publikum mitTänzen und Live-Gesang – als Be-lohnung ertönten Jubelstürmeund die lautstarke Forderung nachZugaben. Den Höhepunkt der Ver-anstaltung bildete der Besuch sei-ner Tollität Mike I. und Gefolge,die das Festzelt zum Beben brach-ten.

Aber das Feiern hat noch langekein Ende: An Fettdonnerstag fin-det der Altweiberball und an Kar-nevalsfreitag der Dorfabend statt.Und wenn Prinz Mike quer durchdie Stadt singt: „Wir ha’m das Fie-ber“, dann trifft das auf WalheimsJeckemit Sicherheit auch zu.

Rheinischen Karneval, der ankommt, präsentierte die ErsteWalheimer KGihren Besuchern im Festzelt. Foto: Ralf Roeger

Aachen. „Zurück zum Karneval:Singen, tanzen, lachen und zu-sammen Spaßmachen.“Unter die-sem Motto ließ es der AKC Turm-schwalben bei seiner Kostümpartyin den ehemaligen Räumlichkei-ten der Theaterschule an derSchleswigstraße so richtig kra-chen. „Wir wollten, dass das Publi-kumaktivmitmacht“, erklärt Vize-präsident StefanMeinzenbach.

Das hat wohl geklappt: Um ihnherum tanzten und sangen diebunt verkleideten Gäste und tatengenau das, was der Vereinsvor-stand sich gewünscht hatte. „Wirwolltenweg von diesen Sitzungen,

bei denen das Publikum am Tischsitzt und dem vollgepackten Pro-gramm auf der Bühne zuschaut“,erklärt Meinzenbach. Was abernicht heißen soll, dass auf derBühne gar nichts los war.

Gute Laune auf der Bühne

Die Oecher Troubadoure sorgtenmit ihren Gute-Laune-Liedern fürbeste Stimmung, und auch derFanfarenzug Vaalserquartier, dasHaarener Dreigestirn und Robertawaren mit von der Partie. SogarPrinz Mike I. kammit seinemHof-staat auf einen kurzen Besuch vor-

bei. Turmschwalben-PräsidentHerbert Meinzenbach stand eben-falls auf der Bühne. 30 Jahre schonist er für die Turmschwalben aktiv,und dafür bekam er jüngst denBDK-Orden in Gold. Für 28 JahreTreue wurde Luise Dittberger aus-gezeichnet.

Mit der Resonanz auf die Kos-tümparty ist Vize Stefan Meinzen-bach sehr zufrieden. Im Laufe desAbendswurde dann auchnochdasbeste Kostüm prämiert. Und dabeifiel die Wahl angesichts der vielenkunterbunten Gestalten, die dieParty bevölkerten, nicht leicht.

(mas)

Bei der Sitzung des AKC Turmschwalben ist der ganze Saal in BewegungNicht nur gucken, sondernmitmachenBei der Sitzung der Turmschwalben in den ehemaligen Räumen der Theaterschule hält es die Jecken nicht aufden Stühlen. Karneval zumMitmachen, nicht nur zumGucken, will der Club. Foto: Ralf Roeger

Frank Prömpeler, Haarener Bezirksamtsleiter und AAK-Präsident, erhält das 31. Ehrentoupet der Lustigen Oecher Figaros. Launige Laudatio von Uwe Brandt.

„HaarigesVergnügen“ für denHaarener BeamtenVON NINA KRÜSMANN

Aachen. Eine Überraschung jagtedie nächste an diesem Abend zuEhren von Frank Prömpeler. Als31. Toupet-Träger der Lustigen Oe-cher Figaros stand der Präsidentdes Festausschusses Aachener Kar-neval (AAK) einmal selbst im Ram-penlicht des Eurogress. „Überseine Haarpracht war ich gar nichtso imBilde, denn ich kenne sie nurunter der Narrenkappe. Immer hater das Schiffchen auf dem Kopf“,meinte Laudator Uwe Brandt, derToupet-Träger des Vorjahres.

Die Verleihung des Ehrentou-pets war eingebettet in ein hervor-ragendes Programm, das von PrinzMike I. undMärchenprinz Julius I.über Stimmungslieder mit de Ori-ginale und den 4 Amigos bis hinzumglänzenden RednerWolfgangTrepper viel Abwechslung bot.Wasim Programmheft als „haarigesVergnügen“ angepriesen und vonChristian Mourad moderiertwurde, erwies sich dann tatsäch-lich als äußerst stimmungsvoll.

Die Tänzer von TN Boom unterder Leitung von Marga Render bo-ten mit ihrer Show „Latin Fever“eine wahre tänzerische Explosion.Zuvor hatten die Tänzerinnen be-reits bei der großen Frisuren-Showder Figaros mitgewirkt. „Diese Sit-zung ist ja eine Zunftsitzung, beider sich die Innung präsentiertund ihre Arbeit gewürdigt wird“,erklärteMourad.

Der Höhepunkt war natürlichdie mit Spannung erwartete Lau-datio. Kurzweilig schilderte UweBrandt,mitwelch großemEngage-ment Frank Prömpeler den Karne-val lebt. 1971 in Burtscheid gebo-ren, habe „Frankie“ nur als Babyvolles Haar gehabt. „Dann wurdees karg und kärger. Seine Elternwa-ren bei den Lachtauben, und seit-dem hat ihn die Droge Vereinskar-neval erwischt“, sagte Brandt.

Frank habe sich als Cowboy, India-ner undNoppeney verkleidet. SeinTraum, Märchenprinz zu werden,ging nicht in Erfüllung. Stattdes-sen wurde es sein Sohn Max imJahr 2008 – dem Jahr, als Prömpe-ler selbst als Frank II. Karnevals-prinz von Aachenwar.

1995 wurde er Beamter derStadtverwaltung. „Seit 2009 leiteter da Bezirksamt Haaren. Er undHaare? Mit den haarigen Haare-

nern hat er anfangs gefremdelt alsPlätteköpp aus der Kaiserstadt, bissie festgestellt haben, dass es aufdie inneren Werte ankommt“, er-zählte Brandt in seiner launigenLaudatio. „Prömpeler wollte im-mer und vor allem Karneval, mitHaut und wenig Haar, er ist maxi-mal engagiert, arbeitet jeden Tagrund vier Stunden ehrenamtlich“,betonte der Laudator.

Als Till Eulenspiegel sei Prömpe-

ler im Hofstaat von Hanns Bitt-manngewesen, später dannbei derdaraus hervorgegangenen Sanges-truppe Jonge vajjen Beverau. Er istim AKV-Ex-Prinzenkorps und alsAAK-Präsident engagiert. „Er hatIdeen und ein flottes Mundwerk,er ist leidenschaftlich, authentischund glaubhaft. Er nennt Karnevalden Kitt für die Stadtgellschaft, Fa-milienersatz, Gemeinschaft fürKinder und Jugend, Marke für

Aachenund einMittel gegen Isola-tion und für Integration“, stellteBrandt fest.

Vom Vorsitzenden der Figaros,Walter Braun, und HaarkünstlerRene Anschütz wurde ihm an-schließend das Toupet überreichtund angepasst. Die Mariechen derdem AAK angeschlossenen Ver-eine standen dazu Spalier.

Theaterstück statt Rede

Gerührt bedankte sich Prömpeler:„Ich bin halt so wie ich bin, nichtperfekt, aber ich lebe für den Kar-neval und die Menschen in dieserStadt.“ Statt einer Dankesredeführte er mit Kabarettistin Ange-lika Kutsch von den Öcher Nöldeein kleines Theaterstück auf: Mitdem„1. AachenerGenehmigungs-tag für öffentliche Veranstaltun-gen“ gab er einen szenischen Ein-blick in das Leben mit dem Amts-schimmel.

Die 14 Musiker der BrassbandDruckluft ließen mit glitzerndenKleidern, bunten Anzügen undtoller Musik den Preisträger hoch-leben. Und dann gab es noch einganz besonderes Ständchen, undzwar von den Jonge vajjen Beve-rau, die für drei Lieder noch ein-mal die Bühne betraten und FrankPrömpeler dazu in ihre Mitte nah-men. Emotionaler und schönerhätte der Abend für den Träger des31. Ehrentoupets nicht enden kön-nen.

Ein ungewohnterAnblick: Frank Prömpelermit Haaren. Die LustigenOecher Figaros zeichnen denAAK-Präsidentenmit dem Ehrentoupet aus. Die Lau-datio hältVorjahrespreisträgerUwe Brandt (rechts oben), derGeehrte bedankt sichmit einem satirischenTheaterstück über den „1. AachenerGeneh-migungstag für öffentlicheVeranstaltungen“ (rechts unten). Fotos: Martin Ratajczak

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