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„Es ist ein klares Zeichen von Wahnsinn, wenn Menschen ... · „Es ist ein klares Zeichen von...

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„Es ist ein klares Zeichen von Wahnsinn, wenn Menschen immer dasselbe tun und in der Hoffnung leben, dass dabei etwas besseres herauskommt.“ (Albert Einstein) 1 Doris Lichtenberger Bildquelle: Puzzle © Willi Heidelbach / pixelio.de
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„Es ist ein klares Zeichen von Wahnsinn, wenn

Menschen immer dasselbe tun und in der Hoffnung

leben, dass dabei etwas besseres herauskommt.“ (Albert Einstein)

1 Doris Lichtenberger Bildquelle: Puzzle © Willi Heidelbach / pixelio.de

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Doris Lichtenberger

Evidence based Nursing

auf der Intensivstation

DGKS Doris Lichtenberger, M.A., BSc

Datum: 14.10.2016

Bildquelle: Puzzle © Willi Heidelbach / pixelio.de

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Agenda

1.  Definition 2.  Warum dieses Thema? 3.  Erkenntnisse

–  IST-Situation –  Was braucht‘s? –  Bedeutung

4.  Best Practice: Intensivtagebuch (Neuromed Campus der KUK) 5.  Literaturverzeichnis

3 Doris Lichtenberger Bildquelle: Puzzle © Willi Heidelbach / pixelio.de

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Definition

EBN/EBP = Evidence-based nursing/Evidence-based practice

evidence ≠ Evidenz!!! evidence = intersubjektiv nachprüfbares Wissen, d.h. wissenschaftlich fundiertes Wissen

„Evidence-based Nursing ist die Nutzung der derzeit besten wissenschaftlich belegten Erfahrungen Dritter im individuellen

Arbeitsbündnis zwischen einzigartigen Pflegebedürftigen oder einzigartigem Pflegesystem und professionell Pflegenden.“

4 Doris Lichtenberger Bildquelle: Puzzle © Willi Heidelbach / pixelio.de

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Quellen: Behrens & Langer, 2010; 56 f., 25;

Komponenten einer pflegerischen Entscheidung

5 Doris Lichtenberger Bildquelle: Puzzle © Willi Heidelbach / pixelio.de

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Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Behrens & Langer, 2010; 28;

Warum dieses Thema?

Projekt „Konzeption und Implementierung eines Intensivtagebuchs auf den Intensivstationen der LNK Wagner-Jauregg“ Forderung nach Pflegewissenschaft bzw. -forschung Akademisierung der Pflege Gesetzliche Rahmenbedingungen (GuKG) Vertrauen der PatientInnnen Wissenschaftliches Interesse

Quelle: Heigl, 2014; ohne S.

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IST – Situation (I)

Wie stellt sich EBN in der derzeitigen Pflegepraxis dar?

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•  Wissenschaftliche Komponente im Gesetz verankert (GuKG) •  EBN erhöht Pflegequalität und fördert Professionalisierung •  dzt. Wissensquellen: persönliches Erfahrungswissen, Wissen von

KollegInnen und anderen Berufsgruppen, Informationen über jeden einzelnen Pat., Richtlinien und Standards

•  Studie: 4,5 % (von N = 991) nutzen Forschungswissen häufig bzw. immer, 77,4 % nutzen Forschungswissen selten bzw. nie (Breimaier et al. 2011)

Quellen: GuKG; Gawlinski, 2008; Ullrich et al., 2005; 39; Matzoukas et al. 2006; 32; Rycroft-Malone, 2004; Balasko, 2010;101ff.; Dalheim, Harhug, Nilsen & Nortvedt, 2012; 1;, Breimaier, Halfens, Lohrmann, 2011; 1748;

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IST – Situation (II)

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•  Theoretische Modelle: �  Promoting Action on Research Implementation in Health Services

! PARIHS Framework

�  Implementierungsmodelle (OMRU, Iowa, CETEP)

•  APNs (= Advanced Practice Nurses)

•  EBN bzw. EBP ! Standards, SOPs

•  Fördernde und hemmende Faktoren

Quelle: Logan et al., 2014; Titler 2010; Collins et al., 2007; Balasko, 2010; 101ff.

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Was braucht‘s? (I)

Welche Rahmenbedingungen braucht es um EBN bzw. EBP zu begünstigen?

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•  Meinungsbildung (Bedeutung der Wissenschaft für die Praxis) •  Führungskräfte (wissenschaftliches Know How und praktische

Kompetenz) •  „Reservierte“ Zeit •  Zugang zu aktueller wissenschaftlicher Literatur •  EBP ExpertInnen mit Vorbildcharakter (APNs?)

Quelle: Breimaier et al., 2011; 1744ff.; Manley, 2000, ohne S.; Ubbink et al., 2011; 91;

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Was braucht‘s? (II)

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•  Abbau von Sprachbarrieren •  Zusammenarbeit (Kliniken, Schulen, Unis) •  Managementunterstützung •  Theoretische Modelle:

–  Erste Herangehensweise nach PARIHS Framework –  Richtiges Implementierungsmodell für das jeweilige Anliegen

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Quelle: Dalheim et al. 2012; 5; Ubbink et al., 2011; 91; Ullrich et al., 2005; 39f.

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Bedeutung

Welche Bedeutung hat EBN bzw. EBP für die Pflegepraxis?

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•  Eigene wissenschaftliche Basis begünstigt Professionalisierung, Emanzipation der Pflege

•  Pflegerisch klinische Entscheidung auf Basis von: Erfahrung, Wissenschaft, PatientInnenbedürfnisse, Anreiz- und Umgebungsbedingungen

•  Qualitativ hochwertige Pflege •  Charakter der Pflege selbst formen/gestalten •  Spannender Bereich für die Pflegewissenschaft

Quelle: Höhmann, 1999; 8; Behrens et al. 2010; 25ff.; Matzoukas, 2006; 31;

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Best Practice – Intensivtagebuch

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EBN auf der Intensivstation

Best Practice – ITB (I)

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Projekt-Eckdaten:

Projekt: „Konzeption und Implementierung eines Intensivtagebuchs auf den Intensivstationen der LNK Wagner-Jauregg“

Projektzeitraum: Okt. 2013 – September 2014

Definition Intensivtagebuch: „Das Intensivtagebuch ist ein Tagebuch, das während der Zeit der Sedierung und Beatmung eines Patienten von Pflegenden und Angehörigen geführt wird und in dem meist Ereignisse und Entwicklungen beschrieben werden. Der Patient kann später das Tagebuch lesen und damit die Zeit während seiner Bewusstlosigkeit rekonstruieren und verstehen“ (Nydahl & Knück, 2010, o.S.).

Best Practice – ITB (II)

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PARIHS - Framework „Evidence“ -  Forschungsevidence

-  Erfahrungswissen -  IST-Status (Fragebögen)

„Context“ -  Umfeld (ITV-Station, 18 Betten, 70 MA, Pat. mit neurologischen Erkrankungen)

-  Unternehmenskultur -  Leadership -  Evaluation

„Facilitation“ -  Skill – und Grademix -  Offizielles Projekt -  Prinzipien der organisationalen Achtsamkeit

(Becke et al., 2013) Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Rycroft-Malone, 2004; 298ff.

Best Practice – ITB (III)

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CETEP-Modell Definition Ist es sinnvoll ein Intensivtagebuch für ITV-

PatientInnen zu führen? Wenn ja, wie? Assessment Unterschiedliche Evidencen, Kontext wurde

beleuchtet, fördernde + hemmende Faktoren erhoben (siehe PARIHS-Framework)

Planung Literatur ! ITB: Ja, ist sinnvoll ! Konzept, Implementierung, Evaluierung (literaturgestützt)

Implementierung 1)  Pilotphase 2)  Implementierung

Evaluierung Angehörige, Pflegepersonal, PatientInnen

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Collins et al., 2007; ohne S.

Best Practice – ITB (IV)

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Fördernde'Faktoren'(+)' Hemmende'Faktoren'(1)'

•  Becke!et!al.!(2013)!–!Prinzipien!der!Organisa;onalen!Achtsamkeit!

•  Zeitressourcen!•  Managementunterstützung!•  SkillE!und!Grademix!•  KnowEHow!PflegewissenschaL!&!

Projektmanagement!•  Infos!bzgl.!ITB!leicht!zugänglich!•  Pilotphase!•  Prak;kabilität!im!Alltag!•  Berücksich;gung!untersch.!

Bedürfnisse!•  PL!Teil!des!Teams!(Ansprechperson)!

•  Anfängliche!Skepsis!•  Sprachbarriere!•  Datenbankzugang!eingeschränkt!

Fazit

EBN - Ein bedeutender Faktor zur Weiterentwicklung der (Intensiv)pflege!

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Best Practice: Intensivtagebuch der LNK Wagner-Jauregg •  positive Rückmeldungen (PP, Management, Pat., Angehörige) •  3. Platz des „Pflege-Management-Awards 2015“ [in Österreich] •  3. Platz „Gesundheitspreis der Stadt Linz 2015“ •  Artikel in der Zeitschrift „intensiv“ (Mai, 2015)

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Literatur Balasko, B. (2010). Die klinische Entscheidungsfindung als zentrales Thema von Evidence – based Nursing. Eine Untersuchung über die verschiedenen Wissensquellen der pflegerischen Entscheidung im Akutspital. Verfügbar unter: http://othes.univie.ac.at/8914/1/2010-03-08_9656328.pdf. Abgerufen am: [29.06.2015] Becke, G., Behrens, M., Bleses, P., Meyerhuber, S. & Schmidt, S. (2013). Organisationale Achtsamkeit. Veränderungen nachhaltig gestalten. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag. Behrens, J. & Langer, G. (2010). Evidence-based Nursing and Caring. Methoden und Ethik der Pflegepraxis und Versorgungsforschung. (3., überarbeitete und ergänzte Aufl.). Bern: Huber. Breimaier, H. E., Halfens, R. JG. & Lohrmann, C. (2011). Nurses’ wishes, knowledge, attitudes and perceived barriers on implementing research findings into practice among graduate nurses in Austria. Journal of Clinical Nursing, 20, 1744-1756. Collins, P. M., Golembeski, S. M., Selgas, M., Sparger, K., Burke, N. A. & Vaughn, B. B. (2007). Clinical Excellence Through Evidence-Based Practice – A Model to Guide Practce Changes. Advanced Practice Nursing eJournal, 7 (4). Verfügbar unter: http://www.medscape.com/viewarticle/567682. Abgerufen am: [20.06.2015]. Dalheim, A., Harhug, S., Nilsen, R. M. & Nortvedt, M. W. (2012). Factors influencing the development of evidence-based practice among nurses: a self-report survey. MBC Health Services Research, 12:367. DeBruyn, R. R., Ochoa-Marin, S.C. & Semenic, S. (2014). Barriers and facilitators to Evidence-Based Nursing in Colombia: Perspectives of nurse educators, nurse researchers and graduate students. Invest Educ Enferm. 32(1): 9-21. Gawlinski, A. (2008). The Power of Clinical Nursing Research: Engage Clinicians, Improve Patients’ Lives, and Forge a Professional Legacy. American Journal of Critical Care, 17:315-326.

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Literatur Heigl, A. (2014). Neue Arbeitsteilung beim Pflegepersonal. Verfügbar unter: http://derstandard.at/1399507675096/Neue-Arbeitsteilung-beim-Pflegepersonal. Abgerufen am: [16.06.2015] Höhmann, U. (1999). Pflegediagnosen: Instrumente zur Professionalisierung der Pflege. PfleGe, 4. Jg. (1999), Nr. 1, S. 8-13. Verfügbar unter: http://www.dg-pflegewissenschaft.de/pdf/PfleGe0199hoehmann.pdf. Abgerufen am: [30.06.2015] Jauk, B. (2007). Presse-Information. Gesundheits- und Pflegewissenschaft: Erste Absolventen des einzigen Studiums regulare in Österreich. Verfügbar unter: http://www.klinikum-graz.at/cms/dokumente/10114293_5603200/7191b86f/presse_info_bakk_pflege1107.pdf. Abgerufen am: [16.06.2015] Logan J. & Graham, I. D. (2010). The Ottawa Model of Research Use. In Rycroft-Malone, J. & Bucknall, T. (Hg.). Models and Frameworks für Implementing Evidence-Based Practice: Linking Evidence to Action. 83-108. Oxford: Wiley-Blackwell. Manley, K. (2000). Organisational culture and consultant nurse outcomes: part 2 consultant nurse outcomes. Nursing Standard, 14, 27, 34-38. Mantzoukas, S. & Watkinson, S. (2006). Review of advanced nursing practice: the international literature and developing the generic features. Journal of Clinical Nursing, 16, 28-37. Nydahl, P. & Knück, D. (2010). Intensivtagebuch – Erste Implementierung. Verfügbar unter: http://www.intensivtagebuch.de/Intensivtagebuch/Vorlagen_files/TagebuchErsteImplementierung.pdf. Abgerufen am: [15.06.2015] Rycroft-Malone, J. (2004). The PARIHS Framework-A Framework for Guiding the Implementation of Evidence-based Practice, Journal of Nursing Care Quality, 19 (4), 297-304.

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Literatur Titler, M. (2010). Iowa model of evidence-based practice. In Rycroft-Malone, J. & Bucknall, T. (Hg.). Models and Frameworks für Implementing Evidence-Based Practice: Linking Evidence to Action. 137-146. Oxford: Wiley-Blackwell. Titler, M., Kleiber, C., Steelman, V. J., Rakel B. A., Budreau, G., Everett, L. Q., Buckwalter, K. C., Tripp-Reimer, T. & Goode, C. J. (2001). The Iowa Model of Evidence-Based Practice to Promote Quality Care. Critical Care Nursing Clinics of North America, Vol. 13, No. 4, 497-509. Ubbink, D.T., Vermeulen, H., Knops, A. M., Legemate, D. A., Oude Regerink, K., Heineman, M. J., Roos, Y. B., Fijnvandraat, C. J., Heymans, H. S., Simons, R. & Levi, M. (2011). Implementation of evidence-based practice: outside the box, throughout the hospital. The Netherlands Journal of Medicine, Vol. 69, NO 2., 87-94. Ullrich, L., Stolecki, D. & Grünewald, M. (2005). Intensivpflege und Anästhesie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.

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„Wer immer tut, was er schon kann,

bleibt immer das, was er schon ist.“

(Henry Ford)

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit "

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