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Adventshilfe 2017 - kfd - Diözesanverband Münster · 3 Friedensstifterin werden Eine...

Date post: 31-Aug-2019
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Adventshilfe 2017 Vorlage für eine adventliche Feier Herausgegeben von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands kfd Diözesanverband Münster e.V. Erstellt vom kfd-Leitungsteam
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Page 1: Adventshilfe 2017 - kfd - Diözesanverband Münster · 3 Friedensstifterin werden Eine Eucharistiefeier im Advent Einstimmung „Macht hoch die Tür“, GL 218, 1. u. 2. Strophe oder

Adventshilfe 2017Vorlage für eine adventliche Feier

Herausgegeben von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands kfd Diözesanverband Münster e.V.

Erstellt vom kfd-Leitungsteam

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kfd-Diözesanverband Münster e. V.

Suche FriedenLiebe kfd-Frauen,

das Thema der kfd-Adventshilfe lautet in diesem Jahr Suche Frieden.

Dies ist auch das Motto des Katholikentags, der vom 9. bis 13. Mai 2018 in Münster stattfindet. Es wurde inspiriert von Münster als der Stadt des Westfälischen Friedens. Mit dem Frieden von Münster und Osnabrück wurde der 30-jährige Krieg beendet. Sein Ausbruch jährt sich 2018 zum 400. sten Mal.

Suche Frieden ist auch eine gute Überschrift für die Adventszeit, denn die Ankunft Gottes in Jesus Christus bei den Menschen ist zu-gleich seine Zusage, dass der Frieden auf der Erde anbrechen wird.

Den Hirten wird die Geburt des Gottessohnes mit den Worten ver-kündet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Men-schen seines Wohlgefallens“. (Lk 2, 14)

Von Anfang an wird so die Gegenwart Jesu mit dem Friedensgedan-ken für die Welt verbunden. Den alten Hoheitstitel „Friedensfürst“, der sich beim Propheten Jesaja findet, überträgt die christliche Litur-gie auf Jesus. Sie zeigt sich als Lesungstext am Heiligabend:

„Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Na-men aus: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ (Jes 6, 5)

Im Markusevangelium lesen wir den Hinweis, dass mit der Geburt Jesu das Gottesreich angebrochen ist, welches Frieden und Gerech-tigkeit für die Welt bringt: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe“. (Mk 1,15)

Dieser Gedanke verbindet sich mit unserer Überzeugung, dass wir Menschen berufen sind, an der Vollendung dieses Reiches und da-mit auch an der Verwirklichung des Friedens in der Welt mitzuwirken.Angesichts der aktuellen unzähligen Krisen- und Kriegsgebiete kön-nen wir vor dieser Aufgabe eigentlich nur erschrocken verzweifeln. Aber Weihnachten sagt uns auch: Gott ist da! Er ist ganz nahe bei uns Menschen. Mit ihm an der Seite wissen wir, dass auch unser kleinstes Bemühen nicht vergebens ist.

Sich auf Weihnachten vorzubereiten, heißt also auch, sich damit aus-einanderzusetzen, wo und wie uns die Geburt Christi in Anspruch

Tipp: Die Arbeitshilfe Frieden vom kfd-Diözesanverband Münster e. V. ist eine weitere Inspirati-onsquelle und enthält Impulse, Gedichte und Gebete zum The-ma Frieden!

Sie können Sie auf www.kfd-muenster.de herunterladen oder im Diözesanbüro anfordern.

[email protected] Tel.: 0251 495-471

nimmt. Welche Bedeutung hat es für uns selbst, Friedensstifterin zu sein? Wie kann das gehen? Welche Gedanken können uns dabei inspirieren?

In dieser Adventshilfe geben wir zur Beantwortung dieser Fragen ein paar Hilfestellungen. Die Ar-beitshilfe enthält fertige Model-le für einen Gottesdienst und eine Adventsfeier sowie viele Anregungen und Texte für ver-schiedene Anlässe.

Wir hoffen, dass Sie an der Ad-ventshilfe 2017 genausoviel Freude haben wie wir an ihrer Erstellung.

Einen guten Weg durch die Ad-ventszeit und frohe Weihnachten wünschen Ihnen im Namen des Leitungsteam des kfd-Diözesan-verbandes Münster

Ute Albrecht, Jutta Lutterbey und Gaby Reimann

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Friedensstifterin werdenEine Eucharistiefeier im Advent

Einstimmung„Macht hoch die Tür“, GL 218, 1. u. 2. Strophe oder „O, Herr, wenn du kommst“, GL 233, 1. u. 3. Strophe

EinführungAdvent ist die Wartezeit auf das Fest der Geburt Christi. Wir nehmen uns diese Zeit um uns auf die Ankunft Jesu vorzubereiten. Bei der Vorbereitung auf Weihnachten geht es aber um mehr, als darum Geschenke zu kaufen, das Essen zu planen und sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie man dafür sorgen kann, dass das Weihnachtsfest möglichst harmonisch verläuft.

Zumindest das Letztere ist nicht ganz unwichtig. Jesus ist gekommen, um der Welt Frieden und Gerech-tigkeit zu bringen. Wenn wir danach streben, dass es Weihnachten in unseren Familien friedlich zugeht, dann ist auch das ein Schritt zu mehr Frieden. Jedoch ist uns das oft nicht bewusst. Denn wenn wir ehrlich sind, geht es uns eher darum, dass wir das schöne Fest und die feierliche Stimmung nicht durch Streit verdorben sehen wollen. Deshalb nützt auch unser weihnachtliches Friedensstreben nicht, wenn es nur an den wenigen Tagen – vielleicht sogar nur am Heiligabend - besteht.

Adventshilfe 2017

Edward Hicks will uns vermitteln: Das Reich des Friedens fängt hier bei uns auf Erden an. Und er zeigt: Das Reich fängt an mit Gerechtigkeit und Gesprächen unter Gleichberechtigten. Es fängt an mit Verträgen, die den anderen nicht übers Ohr hauen. Das Reich des Friedens fängt an mit Menschen, die guten Willens sind.

Was würde Edward Hicks wohl auf die linke Seite seines Bildes malen, wenn er noch lebte?

Foto: National Gallery of Art; Bildtitel: Edward Hicks (American, 1780-1849), Peaceab-le Kingdom, c. 1834, oil on canvas, Gift of Edgar William and Bernice Chrysler Garbisch

Einführende BildbetrachtungEdward Hicks lebte von 1780 bis 1849. Er war ein frommer amerika-nischer Handwerker, der sich die Malerei selbst beigebracht hat. Das Bild Peaceable Kingdom (Deutsch: Das Königreich des Friedens) 1934 malte er in verschiedenen Versionen, von denen 62 erhalten sind. Mehrere der Gemälde sind in US-amerikanischen Museen aus-gestellt, darunter im Worcester Art Museum, im Brooklyn Museum und im Metropolitan Museum of Art.

Das Ölgemälde zeigt fast wörtlich, was wir vom Propheten Jesaja als Traum von einer neuen Zeit erfahren: Ein Bild des Friedens – ein bisschen unwirklich, aber schön!

Wäre es nicht grandios, wenn man einen Leoparden streicheln könn-te? Wenn Tiere nicht mehr andere Tiere fressen müssten, um zu überleben? Wäre es nicht wunderbar, wenn alle Geschöpfe friedlich miteinander leben würden? Bleibt das alles nicht ein schöner Traum? Und Träume sind Schäume - schön, aber leider nicht wahr und wirklich.

Der Maler Edward Hicks illustriert in seinem Bild, wie dieser Traum in Wirklichkeit aussehen könnte. Er hat den Traum von Jesaja in seine Lebenswelt hineingemalt: Das Bild zeigt die Landschaft Pennsylva-nias in Nordamerika. Links im Hintergrund verhandeln Ureinwohner mit Männern in typisch europäischen Kleidern des 17. Jarhunderts. Dargestellt wird hier der Abschluss des Friedensvertrages zwischen William Penn, dem Gründer von Pennsylvania, und den Einwohnern des Landes im Jahre 1683. Das Bild ist also auch eine Art Geschichts-bild, durch das der Künstler über die Vergangenheit nachdenkt.

Hat der Friedensvertrag denn etwas mit Wolf und Lamm, mit Löwe und Rind zu tun?

Tipp: Kopieren Sie das Titelbild auf dem Umschlag für eine gemeinsame Bildbetrachtung in der Gruppe!

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Die Geburt Jesu, des Friedens-fürsten, wie er in Anlehnung an den Propheten Jesaja auch ge-nannt wird, fordert uns vielmehr dazu heraus, daran mitzuwirken, dass wirklich Frieden auf Erden möglich wird. Sie lädt uns ein, FriedensstifterInnen zu sein oder zu werden.

Jesus selbst will uns dabei zur Seite stehen. Deshalb wollen wir ihn zu Beginn dieser Feier anru-fen und ihn in unserer Mitte be-grüßen.

KyrieHerr, Jesus Christus, du bist zur Welt gekommen, um Frieden und Gerechtigkeit zu bringen.Herr, erbarme dich.

Du lädst uns ein, als Friedens-stifterinnen an deinem Reich des Friedens und der Gerechtigkeit mitzubauen.Christus, erbarme dich.

Du willst dein Licht des Friedens in uns leuchten lassen.Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

LesungBaruch 3, 9.13-14:

Höre, Israel, die Gebote des Le-bens; merkt auf, um Einsicht zu erlangen! Wärest du auf Gottes Weg gegangen, du wohntest in Frieden für immer.

Nun lerne, wo die Einsicht ist, wo Kraft und wo Klugheit, dann erkennst du zugleich, wo lan-ges Leben und Lebensglück, wo Licht für die Augen und Frieden zu finden sind!

AntwortgesangSchweige und höre, GL 433,2

EvangeliumJoh 14, 23-28: Jesus sprach: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; Mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kom-men und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, son-dern von dem Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch ge-sagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

Auslegung oder MeditationMeditation aus Israel und Palästina

In diesen Versen des Johannesevangeliums bereitet Jesus seine Jünger auf das vor, was unmittelbar bevorsteht: Seinen eigenen Tod. Wir finden hier Worte des Zuspruchs, und eine der Verheißungen, die Jesus macht, ist die Verheißung des Friedens. Was für ein Friede ist das aber nun, den Jesus verheißt?

Es ist offensichtlich, dass der Friede, von dem er spricht, nicht von dieser Welt ist. Zu Jesu Zeiten, als Rom ganze Völker unterdrück-te, gab es einen solchen Frieden ganz gewiss nicht. Und auch heu-te, 2000 Jahre später, wo dieser Teil der Welt von der militärischen Macht Amerikas/Israels beherrscht wird, gibt es diesen Frieden nicht. Hinter der Verheißung Jesu muss also mehr stecken.

In diesem Land Palästina und Israel sind wir Zeugen einer Haltung, die es den Menschen erlaubt, ihren Glauben trotz der 41 Jahre wäh-renden Unterdrückung zu bewahren: Sie üben sich in „sumoud“, im Ausharren. Und dieses Ausharren ist ein Ausdruck von Frieden. Er begegnet uns, wenn ein Kind an einem Kontrollpunkt im Dreck spielt und den Soldaten mit dem Gewehr nicht bemerkt, weil es die Liebe in den Augen seiner Mutter sieht. Er begegnet uns, wenn Familien fröhliche Hochzeiten feiern, obwohl viele Gäste das Fest frühzeitig verlassen müssen, weil ihre Ausgangserlaubnis abgelaufen ist, und andere vermisst werden, weil sie erst gar keine bekommen haben. Er begegnet uns, wenn die Gläubigen sich in unseren Kirchen versam-meln, um zu beten, auch wenn ihre Zahl abnimmt, weil viele Christen das besetzte Land verlassen.

Unser Glaube wird durch das Zeugnis unserer Mitmenschen gestärkt und wir versuchen, uns dieses „sumoud“, dieses Ausharren, in einem Land vorzustellen, das vom Würgegriff der Unterdrückung befreit wäre. Wäre dies der Friede, von dem Jesus spricht?

In der Schrift verbindet Jesus die Zusage des Friedens mit der Auf-forderung „Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“. Wir wissen aus Erfahrung, dass Furcht und Angst dem Frieden im Wege stehen – dem „inneren“ Frieden (Frieden mit Gott oder uns selbst) wie dem „äußeren“ Frieden (Frieden, der in Beziehung mit anderen und mit der Welt gelebt wird). Aber unsere Welten, die innere wie die äußere, sind voller Angst. Ja, wir können sogar sagen, dass die Entscheidungen, die heute in unserer Welt getroffen werden, von der Angst diktiert sind. Wie aber können wir uns von diesem vorherr-schenden Klima der Angst befreien, um den Frieden zu erfahren, den Jesus uns schenkt?

kfd-Diözesanverband Münster e. V.

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Adventshilfe 2017

Foto: Paul Kubalek, ORF Oberösterreich Peace Light from Bethlehem, presented on 10 Dec 2016 during a ceremony held by the Austrian Guides and Scouts association PPÖ with guests from all over Europe

Der katholische Theologe Thomas Merton sagte einmal: „Wo es eine tiefe, einfache, allumfassende Liebe zum Menschen und zur ge-schaffenen Welt belebter und unbelebter Dinge gibt, da gibt es auch Achtung für das Leben, die Freiheit, die Wahrheit und die Gerechtig-keit und da wird auch Gott in Demut geliebt werden ... Solange wir meinen, unseren Mitmenschen vor allem misstrauen, sie fürchten, hassen und zerstören zu müssen, kann es keinen Frieden auf Erden geben.“

Dieser Frieden, den Jesus uns schenkt, mag nicht immer unserer überkommenen Vorstellung von Frieden entsprechen. Er impliziert, dass soziale Strukturen aufgebrochen werden und dass der Frieden um der Gerechtigkeit willen gestört wird, damit Christen auf den Weg zu rechten Beziehungen miteinander und mit Gott gebracht werden.

Wir sehen diesen Frieden, der uns nach Gerechtigkeit streben lässt, hier in Palästina und Israel. Er begegnet uns in den jungen Men-schen in Bi’lin, die seit drei Jahren jeden Freitag gewaltlos gegen die quer durch ihr Land verlaufende Mauer demonstrieren.

Er begegnet uns in den palästi-nensischen politischen Gefan-genen, die für ihr Grundrecht auf ein faires Gerichtsverfahren in den Hungerstreik treten. Er be-gegnet uns in den jungen und alten Palästinensern und Palästi-nenserinnen, die sich täglich an den israelischen Kontrollpunkten mit der Staatsmacht konfron-tiert sehen, wenn sie auf ihrem Grundrecht bestehen, ihre Fami-lien und Freunde besuchen und zur Arbeit gehen zu können. Die-ser Friede ist für die Außenwelt manchmal schwer zu verstehen. Menschen, die auf ihren völker-rechtlich garantierten Rechten bestehen, werden häufig als Hin-dernisse für den Frieden hinge-stellt und nicht als wesentlicher Teil des Weges gesehen, der zu Frieden in Gerechtigkeit führt.

Als Christen und Christinnen ma-chen wir uns auf diesen Weg des Friedens aus der tiefen Überzeu-gung heraus, dass wir Gottes geliebte Kinder sind, dass wir als Menschen dazu aufgerufen sind, andere Menschen zu lieben und ihnen zu dienen. Um Frieden mit Gerechtigkeit zu finden, müssen wir die Welt mit Augen anschau-en, die nach dem radikalen Frie-den Jesu Ausschau halten – nicht nach dem einfachen Frieden, der Abwesenheit von Konflikt ist.

In diesem Bewusstsein können wir lernen, Frieden zu schließen mit den Menschen in unserer un-mittelbaren Umgebung wie auch in aller Welt, und so zu wahren Werkzeugen des Friedens Got-tes werden. Quelle: Stell dir vor, Frieden. Bibelmeditationen und Gottesdienstmaterial für die Adventszeit. Hrsg. vom ökumenischen Rat der Kirchen in der Schweiz, Creative-Commons-Lizens.

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Fürbitten„Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du allein, Gott, hilfst mir, dass ich sicher wohne.“ (Psalm 4,6)

Wenn alle Menschen mit diesem Satz im Herzen schlafen gehen könnten, dann wäre Frieden auf der Erde. Davon träumen wir und darum bitten wir dich, Gott für alle Kinder auf der Welt, die vor Hunger nicht einschlafen können. Hilf, dass sie satt werden, damit sie nicht lernen, ihren leeren Bauch mit Wut und Hass zu füllen. Mach uns wach für die Zusammenhänge, die Hungersnot bewirken, lass uns aufstehen und kreativ werden, dass wir sinnvoller umgehen mit Geldern und Gütern.

Wir bitten gemeinsam:Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Wir beten für die Jugendlichen, die sich fürchten vor der Nacht, weil Alpträume von erlittener Gewalt sie überfallen, als wären sie real, für die jungen Frauen, die durch sexuelle Gewalt, und die jungen Män-ner, die durch Kriegserlebnisse traumatisiert sind. Lass sie Menschen finden, denen sie sich anvertrauen und das Un-aussprechliche aussprechen mögen, Menschen, die das auch aus-halten können. Schenke ihnen die Ahnung von einem sicheren Ort im Innern, zu dem sie zu jeder Zeit Zuflucht nehmen können.

Wir bitten gemeinsam:Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Wir denken an die Menschen, die in Arbeit und Sorgen versinken, die in schlaflosen Nächten wühlen, weil unerledigte Dinge über ih-nen zusammenschlagen wie meterhohe Wellen und alles noch viel schlimmer erscheint als am Tag. Hilf ihnen zu ordnen, was wichtig ist und was nicht, und loszulassen. Sende in ihre Träume das Wissen um Selbstbestimmung, dass sie Macht gewinnen über ihre Zeit und ihre Aufgaben. Lass sie spüren, dass sie von unschätzbarem Wert sind jenseits des-sen, was sie leisten, und darin Ruhe finden.

Wir bitten gemeinsam:Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Wir vertrauen dir die Menschen an, die in der Nacht weinen vor Sehn-sucht nach vermissten Menschen oder verlorener Heimat, über eine zerbrochene Liebe, vor Schmerzen oder weil sie sterben müssen. Lass sie spüren, dass du ihnen so nah bist wie das Kissen, das ihre Tränen aufnimmt. Tröste sie mit der Vision, dass aus ihren Tränen in der Seele ein Regenbogen aufgehen kann.

Wir bitten gemeinsam:Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Wir bitten für die Menschen, die sich der Unsicherheit des Meeres anvertrauen, Seeleute in Seenot, Menschen, auf Flüchtlingsschif-fen zusammengepfercht. Behüte ihre Wege. Lass sie spüren, dass du mit-gehst in jede Fremde, und lass sie Momente von Vertrautem fin-den.

Wir bitten gemeinsam: Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Gott, wir sehen die Not und legen dir heute besonders ans Herz .... (Raum für aktuelle Ereignisse)

Guter Gott, manchmal ist es so, als wäre der Traum schon wahr: Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du allein Gott, hilfst mir, dass ich sicher wohne.Für solche Nächte danken wir dir und bitten darum, dass dieser Traum für alle Menschen auf die-ser Erde wahr wird. Bittgottesdienst für den Frieden in der Welt 2002

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Kommunionfeier• Gabenbereitung: Wenn das Brot, das wir teilen GL 470,

1. und 2. Strophe

• Gabengebet

• Präfation

• Sanktus: Sanctus, sanctus, sanctus Dominus oder Heilig bist du, großer Gott GL 198

• Hochgebet

• Vater unser

• Friedensgruß

• Agnus Dei/ Lied zum Friedensgruß: Tochter Zion (GL 228, 1 + 3)

• Kommunion

MeditationI O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, II dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, I dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt, II dass ich verbinde, da wo Streit ist, I dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum herrscht, II dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel drückt, I dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält, II dass ich ein Licht anzünde, wo Finsternis regiert, I dass ich Freude bringe, wo Kummer wohnt. II Ach Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste, I nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe, II nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. I Denn wer hingibt, der empfängt, II wer sich selbst vergisst, der findet, I wer verzeiht, dem wird verziehen, II und wer da stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. I + II Amen. Franziskus von Assisi zugeschrieben, entstanden unter französischen Franziskanern, veröffentlicht in „Souvenir Normand“ um 1913.

Schlussgebet

SegenGeht hin in die Welt, in Abend und Morgen.

Gott, Schöpfer des Lichtes,

segne Euch und alle Menschen

und alles, was den Hauch des Lebens in sich trägt.

Gott segne Euch im Lauf der auf-gehenden Sonne rund um die Erde;

sei du der Morgenstern, der über Australien wacht;

die Morgensonne, die über Asien aufgeht;

die Sonne der Gerechtigkeit, die für Afrika neuen Segen bringt;

die Morgenröte, die über Europa erstrahlt;

das Sonnenlicht, das sich über die Weiten Süd- und Nordameri-kas verschenkt.

Gott segne Euch und behüte Euch.

Gott sorge für Euch.

Gott bewahre Euch und erfülle Euer Leben mit Liebe.

Amen.Aus dem Christus-Pavillon (EXPO)

Schlusslied„Im Frieden dein“ (GL 216) oder „Komm, Herr, segne uns“ (GL 451)

Adventshilfe 2017

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Idee für eine Adventsfeier„Nur ein kleines Licht …“

Impuls zum Einstieg Friede auf Erden von Adalbert Hauser Wie jedes Jahr und jeden Tag sah Jesus um die gleiche Zeit in seinen Terminkalender. „Aha“, murmelte er, „die Erde ist heute also wieder einmal an der Reihe“. Er befahl sogleich den Engel Bartholomäus zu sich.

„Bartholomäus“, befahl er, „sieh auf der Erde nach, ob die Menschen dort in meinem Sinne leben und arbeiten. Stelle fest, ob sie Frieden halten und sich verstehen. Prüfe, ob sie sich geben und nicht nur for-dern und nehmen. Na, du kennst dich ja aus, beeile dich und berichte mir dann.“

Der Engel Bartholomäus begab sich also auf die Erde und beobach-tete die Menschen. Er spazierte mit ihnen durch die Städte, sah ihre glücklichen Gesichter und hörte, wie sich die Menschen gegenseitig die nettesten Dinge wünschten. Später dann schaute er durch so manches Wohnzimmerfenster. Fleißig notierte der Engel alles.

Gedankenvoll blickte er sich um. „Ja“, dachte er, „Jesus hat wirklich alles gut durchdacht. Sein Leben und Wirken hier auf der Erde hat Früchte getragen. Die Menschen sind friedlich, fröhlich, unbeküm-mert und zufrieden.“

Also kehrte er mit diesen guten Nachrichten zurück und berichtete sogleich. „Herr, es ist wundervoll, genau so, wie Du es Dir gewünscht hast. Ich habe die Menschen beobachtet. Sie leben in Deinem Sinne. Tagsüber gehen Sie ihrer Arbeit nach, sind fröhlich und zufrieden. Jeder hat für jeden ein nettes Wort. Sie sind gutgelaunt, lachen von Herzen und sind sehr hilfsbereit. Abends gehen sie in die Kirche, be-ten Dich an und lobpreisen Dein Werk.

Alle danken Dir für Deine Güte, die Sünder sitzen in den Beicht-stühlen und bereuen.

Ich habe gesehen, wie sich die Menschen beschenken. Die El-tern ihre Kinder, die Kinder ihre Eltern. Die Staatsmänner über-mitteln überall hin ihre Grüße und auch sie erwähnen Dich und ge-denken Deiner.“

„Brav, brav, Bartholomäus“, lob-te Jesus beifällig dessen Bericht und hakte die Erde in seinem Terminkalender mit goldenem Stift ab. Es waren nur goldene Haken hinter allen diesen notier-ten Welten, zu denen er seine Engel sandte. Überall war alles in seinem Sinne in Ordnung.

Auf der Erde war inzwischen der Heilige Abend vorbei. Die Rund-funkstationen verkündeten die Beendigung der Waffenstillstän-de, die Kinder zerbrachen ihr neues Spielzeug, die Eltern strit-ten wie gewohnt, die Staatsmän-ner drohten und alle Menschen waren wieder misslaunig.

Jesus sendet die Engel immer nur an seinen Geburtstagen auf seine Welten. Wie sollte er also jemals erfahren, wie es auf unse-rer Welt wirklich zugeht? www.weihnachtsstadt.de/geschichten/besinnli-ches/frieden-auf-erden.html, 23.08.2017, 13 Uhr

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Adventshilfe 2017

Austausch über die GeschichteJe nach Größe der Gruppe und Platz kann dieser Austausch in Klein-gruppen, Tischgruppen oder auch in der gesamten Runde erfolgen.

Impulsfragen für den Austausch:

• Habe ich in der Beschreibung der Menschen in der Geschichte Weihnachten wiedererkannt?

• Was ist für mich der Kern des Weihnachtsfestes?

• Wo und wie wirkt die Botschaft von Weihnachten über die Fest-tage hinaus in meinem Leben?

Lied Tochter Zion GL 228

Kaffeetrinken

Bibeltext (Lk 2, 8-14)

In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nacht-wache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich ver-künde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.

Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, den Menschen sei-nes Wohlgefallens.

LiedKomm du Heiland aller Welt (1., 4. u. 5. Strophe) GL 227

Dialog von zwei Frauen Erste Frau:Ich dachte, das ist eine Advents-feier hier …

Zweite Frau:Ja sicher. Ist es doch auch. Oder was meinst du?

Erste Frau:Na ich denke, dieser Text da, das ist doch Weihnachten – und sagt unser Pfarrer nicht immer, dass Advent noch nicht Weihnachten ist – und dass Advent auch heißt, warten zu können.

Zweite Frau:Das stimmt. Aber wir bereiten uns im Advent doch auf Weihnachten vor, da müssen wir doch auch darüber nachdenken, worauf wir uns vorbereiten und was Weih-nachten eigentlich bedeutet.

Erste Frau: Das wissen wir doch: Jesus wird geboren. Die Weihnachtsge-schichte kennen wir schließlich alle. Maria ist schwanger, sie reist mit Josef nach Bethlehem und weil es keinen Platz in der Herberge gibt, wird Jesus in ei-nem Stall geboren.

Zweite Frau:Die Geschichte kenne ich auch – aber so, wie du sie erzählst, wird doch gar nicht klar, warum Jesus so eine Bedeutung hat.

Erste Frau:Weil er Gottes Sohn ist natürlich.

Zweite Frau:Natürlich - sagst du so einfach. Ich finde es manchmal ganz schön schwer, mir vorzustellen, was das denn genau bedeutet: Gottes Sohn.

Erste Frau:Ach das sind so Fragen, die sind für uns doch zu hoch. Er hat halt was mit Gott zu tun – das ist das Wichtige.

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kfd-Diözesanverband Münster e. V.

Zweite Frau:Ich bin da schon etwas neugie-riger und will wenigstens versu-chen, etwas davon zu begreifen. Und da hilft mir der Text, den wir gehört haben, schon weiter.

Erste Frau:Und wieso?

Zweite Frau:Das ist doch der Text, mit dem die Engel den Hirten die Geburt Jesu verkünden. Darin müssen sie doch auch etwas über Jesus sagen, damit die Hirten verste-hen, was es mit Jesus auf sich hat.

Erste Frau:Und was sagen sie?

Zweite Frau: Sie verkünden zu-nächst die Geburt des Messias – also des erwarteten Boten Got-tes, der Israel retten wird. Aber wichtiger als das, was sie sagen, ist für mich das, was geschieht – denn daran kann man die Bedeu-tung Jesu erkennen.

Erste Frau:Ach und wie?

Zweite Frau:Es erscheinen doch die Engel, die – so heißt es ja im Text von der Herrlichkeit Gottes umstrahlt sind. Ich denke dabei zwar nicht daran, dass so eine ganz Schar Engel am Himmel umhergeflat-tert ist. Aber diese Beschreibung ist für mich ein Bild, dass etwas ganz Außergewöhnliches bei den Hirten passiert ist. Sie haben eine ganz besondere Erfahrung mit Gott gemacht, durch die sie gespürt haben, dass dieses Kind etwas Besonderes ist. Mit der Geburt von Jesus erfahren Men-schen die Größe und Herrlichkeit Gottes.

Erste Frau:So wie du das schilderst, bekom-me ich ja fast eine Gänsehaut. Ich habe das immer nur als eine schöne Geschichte gehört.

Du meinst also, in Jesus können wir Menschen Gott finden.

Zweite Frau:Ja das meine ich. Jesus ist viel mehr als ein kleines Kind in der Krippe, mit dessen Geburt sich eine romantische Geschichte verbindet. Das wird auch be-sonders deutlich in dem letzten Satz, finde ich. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, den Menschen seines Wohlgefal-lens.“

Erste Frau:Ich finde ja, das ist ein schwie-riger Satz – was soll das denn heißen: Friede den Menschen seines Wohlgefallens – sucht sich Gott Leute aus, die ihm be-sonders gut gefallen und denen schenkt er Frieden. Und muss ich irgendetwas besonderes tun, damit ich vielleicht auch zu die-sen Menschen gehöre?

Zweite Frau:Ich gebe zu, dass ich die Stelle auch schwierig finde. Das Gott sich einfach einige Menschen heraussucht, das glaube ich nicht und auch nicht, dass wir uns be-sonders anstrengen müssen, also irgendwie Musterchristinnen sein müssen, um Gottes Wohlge-fallen zu erregen.

Ich verstehe das so, dass damit diejenigen gemeint sind, die das Angebot von Gottes Liebe anneh-

men. Die auf Gott vertrauen, ihm die Ehre geben und sich bemü-hen, seine Liebe weiterzuschen-ken. Darin können wir dann auch Frieden finden und selber auch friedfertig sein.Und so stelle ich mir einen An-fang für Frieden in der ganzen Welt vor. Als ob mit Jesus ein klei-nes Licht in die Welt gekommen ist, das wir weitergeben können, wenn wir auf seine Botschaft ver-trauen und ihm glauben.

Erste Frau:Das ist ein interessanter Gedan-ke. Und was heißt das dann für den Advent?

Zweite Frau:Advent heißt dann für mich, dar-über nachzudenken, wie ich in meinem Leben daran mitwirken kann, die Welt gerechter und friedlicher zu machen – und das auch über Weihnachten hinaus, damit das Licht von Weihnachten immer heller in der Welt wird.

Lied:

Kündet allen in der Not GL 221

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Adventshilfe 2017

Aktion FriedenslichtWir basteln Friedenslichter ... als Symbol für das Licht, das wir in der Welt leuchten lassen.

AktionDas Basteln dauert nicht lange. Sollten Sie nicht viel Zeit haben, können sie die Friedenslichter auch vorher basteln und an die Frauen verteilen.

Material- Teelichter- Tonpapier- doppelseitiges, etwas breiteres Klebeband

Wenn alle fertig sind, werden die Frauen eingeladen, dieses Licht weiterzuschenken. Dies kann in der Gruppe geschehen, indem jede Frau einer anderen Frau das Licht schenkt.

Diese Aktion wird mit den Worten eingeleitet:

„Wir wollen uns nun gegenseitig den Frieden weiterschenken und uns mit den Lichtern daran erinnern, dass wir untereinander Frieden halten wollen. Jede Frau kann nun mit ihrem Licht ihren Friedens-wunsch weiterschenken an eine andere Frau.“

Hinweis: Das funktioniert nur, wenn Sie darauf achten, dass jede Frau nur ein Licht geschenkt bekommt, sonst bekommt am Ende eine Frau kein Licht.

Eine andere Möglichkeit ist, aus der Gruppe heraus, den Wunsch nach Frieden in die Welt zu tragen. Dazu laden sie die Frauen ein, ihr Licht in den nächsten Tagen jemandem zu schenken, dem sie den Frieden wünschen. Das kann jemand sein, der krank ist, jemand, mit dem sich gestritten hat, jemand, der gerade viel Stress hat – oder je-mand, dem man aus anderen Gründen den Frieden Gottes zusagen möchte.

AnleitungAus dem Tonpapier schneiden Sie einen Streifen, der so breit ist, wie die Höhe des Teelichtes. Die Länge des Streifens sollte etwas mehr als den doppelten Umfang des Teelichtes betragen (ca. 20 cm).

Auf die Seite des Teelichtes kle-ben sie nun ein Stück des doppel-seitigen Klebebandes. Den Ton-papierstreifen setzen sie etwa in der Mitte des Klebebandes an. Nun wickeln sie ihn stramm um das Teelicht herum und kleben ihn auf dem freien Stück Klebe-band fest. Das überstehende Ende des Tonpapierstreifens kann nun mit einem Friedens-wunsch beschriftet werden. Z. B. mit „Der Friede sei mit dir“ oder „Ich wünsche dir Frieden“ oder „Friede der Welt“ oder ähnlich beschriftet werden.

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kfd-Diözesanverband Münster e. V.

Meditation zum Verteilen des FriedenslichtsEs ist ein kleines Licht, unschein-bar und fällt nicht auf. Ein Wind-hauch nur und schon ist es aus und vorbei. Ich kann es ausbla-sen, zerdrücken, mit dem Fuß drauftreten, nicht zur Kenntnis nehmen, den Kopf schütteln:

Sentimentales Gesäusel …

Aber ich kann mich dem kleinen Licht auch stellen, mich ihm aus-setzen und an Weihnachten sin-gen: „Mit seinem hellen Scheine vertreibt´s die Finsternis …“ Ist es nicht wirklich so?

1989 waren es die Beter in Deutschland, die mit ihren Gebe-ten, Andachten, ihren Aktionen und Kerzen eine friedliche Revo-lution begannen, die Mauer zum Einsturz brachten und die Mäch-tigen vom Thron stießen. Den Bläser kann ich nicht vergessen, der auf der Berliner Mauer den Choral anstimmte: „Nun danket alle Gott …“

Das Licht ist machtlos, aber nicht wirkungslos. Jesus, sein Licht, geht durch die Zeit. Es brennt heute noch. Lassen wir uns nicht beunruhigen, es könnte verlö-schen.

Wir sicher, wir sind sterbliche Menschen, aber nicht das Licht von Betlehem. Es bleibt und will uns allen heimleuchten und nach Hause bringen.

Wo sind die Mächtigen dieser Erde von Herodes bis Hitler?

Segen Gott du quelle des lebensdu atem unserer sehnsuchtdu urgrund allen seinssegne unsmit dem licht deiner gegenwartdas unsere fragen durchglühtund unseren ängsten standhält.segne unsdamit wir ein segen sindund mit zärtlichen Händenund einem hörenden herzenmit offenen augenund mutigen Schrittendem frieden den weg bereitensegne unsdass wir einander segnenund stärkenund hoffen lehrenwider alle hoffnungweil du unserem hoffenflügel schenkst.Katja Süß, in: M. Schmeisser, Gesegneter Weg 1997, Seite 79

Lied

Macht hoch die Tür (1., 4. und 5. Strophe) GL 218

Es ist Licht für mich und für andere. Tragen wir es zu den Kranken. Zu den Erschöpften. Überall wo es dunkel ist. Las-sen wir es aufleuchten und zum Zeichen werden gegen Gewalt und dümmlichen Fremdenhass in unserem Land. Wir brauchen dieses Licht.

Jesus, den als Mensch gebore-nen Gott, das Kind in der Krippe und den Mann am Kreuz. Komm, Jesus, Licht der Welt, komm und mach´ unser Dunkel hell!www.friedenslicht.de/materialien/arbeitshilfen/meditation-zum-verteilen-des-friedenslichts

Blut und Tränen haben sie ge-bracht, kein Licht, nur Dunkelheit und Schrecken. Übrig geblieben sind nur Asche und Ruinen. Das schwache Betlehemlicht aber hat sie alle überdauert.

Wenn es dieses Licht, wenn es Weihnachten nicht gäbe? Was

würde uns fehlen?

Denken Sie diesen Gedanken einmal zu Ende. Eine Welt, hell erleuchtet, aber ohne Licht und Wär-me. Eine gnadenlose Welt, in der alles be-rechenbar wird. Sind wir nicht nahe dran, das Fest der Liebe zu verlieren? Aber wir feiern ja Weihnach-ten. Unser Einsatz ist

immens.

Viele werden kommen und ich freu´ mich über jeden einzelnen. Was soll ich nur sagen, wenn die Schaufenster und Dekorationen, die Werbespots und Kataloge so gewaltig predigen? Wenn die Fälschungen so laut sind und das Original so leise?

Manchmal denk´ ich über Ver-zicht nach, und dass wir so etwas bräuchten, was die Kirche früher Askese nannte, um frei zu wer-den vom Lärm und Getöse und das Einfach und Stille hinter der Verpackung zu entdecken, eben das Licht, Jesus, Menschen-sohn, Jesus, Licht der Welt.

Gott hat es in unsere Dunkelheit gebracht.

Er steht dazu, zu seinem Licht. Und es wird sich ausbreiten, wenn wir in diesen Tagen unse-re leeren Akkus wieder auffül-len, unsere inneren, geistlichen Batterien, und dieses Licht dann weitergeben. Daheim. In der Fa-milie. In der Schule. Am Arbeits-platz. In unseren Kirchen und Gemeinden.

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Adventshilfe 2017

1 Petrus 3,8-12Und noch etwas möchte ich euch sagen: Haltet fest zusammen! Nehmt Anteil am Leben des an-deren, und liebt einander wie Geschwister! Geht barmherzig miteinander um, und seid nicht überheblich.

Vergeltet nicht Böses mit Bösem, bleibt freundlich, auch wenn man euch beleidigt, und bittet Gott um seinen Segen für den anderen. Denn ihr wisst ja, dass Gott auch euch dazu berufen hat, seinen Segen zu empfangen.

Es heißt doch in der Heiligen Schrift: „Wer sich am Leben freu-en und gute Tage erleben will, der achte auf das, was er sagt. Keine Lüge, kein gemeines Wort soll über seine Lippen kommen.

Vom Bösen soll er sich abwen-den und das Gute tun. Er setze sich unermüdlich und mit ganzer Kraft für den Frieden ein.

Ein moderner Psalm

Ich stehe unter Gottes SchutzEr lässt mich nicht ins Leere laufenUnd macht aus mir keinen Kriegsknecht Sondern so wie ich bin bin ich sein MenschIch suche den Frieden und will mich nicht ausruhen Auch mit denen, die noch unter Waffen stehen Anzuzünden die Erde, die nicht hohl ist, sondern Gottes Herz.

Ich stehe unter Gottes SchutzIch bin sein Fleisch und BlutUnd meine Tage sind von ihm gezähltER lehrt mich, den zu umarmendessen Tage ebenfalls gezählt sindUnd alle in die Arme zu nehmenWeil wir die Trauer und die Freude teilen wollenDass beide wie Leib und Seele zusammen sind.

Ich stehe unter Gottes SchutzIch weiß das seit geraumer ZeitEr nahm den Gram und das Bittere aus meinem WesenUnd machte mich fröhlichUnd ich will hingehenAlle anzustecken mit Freude und FreundlichkeitAuf dass die Erde Heimat wird für alle Welt:Durch seinen Frieden und unseren Glauben Schalom in Dorf und Stadt.

Hanns Dieter Hüsch, aus: Psalmen für Alletage. tvd-Verlag Düsseldorf, 3/1997

Eine Kerze für den Frieden Eine Kerze für den Frieden,die wir brauchen,weil der Streit nicht ruht.Für den Tag voll Traurigkeiteneine Kerze für den Mut.

Eine Kerze für die Hoffnunggegen Angst und Herzensnot,wenn Verzagtsein unsren Glaubenheimlich zu erschüttern droht.

Denn Gott sieht mit Freude auf solche Menschen und wird ihre Gebete erhören. Wer aber Böses tut, wird Gottes Zorn zu spüren bekommen.

Jer 33, 14-16Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN -, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und Juda gesprochen habe.

In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerech-ten Spross aufsprießen lassen. Er wird Recht und Gerechtigkeit wirken im Land.

In jenen Tagen wird Juda geret-tet werden, Jerusalem kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: der HERR ist unsere Gerechtigkeit.

Eine Kerze, die noch bliebeals die wichtigste der Welt,eine Kerze für die Liebe,voller Demut aufgestellt,

dass ihr Leuchten den Verirrtenfür den Rückweg ja nicht fehlt,weil am Ende nur die Liebe für den Menschen wirklich zählt.Elli Michler

Bibeltexte zum Frieden

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Geschichten zum Thema Frieden

kfd-Diözesanverband Münster e. V.

Weihnachtsfrieden 1914Ein „unautorisierter Waffenstillstand”Am 24. Dezember 1914 lassen etwa 100.000 Soldaten der West- und Ostfront ihre Waffen in einem un-autorisierten Waffenstillstand ruhen. Dieser „Weihnachtsfrieden” dauert einige Tage. Er ist vor allem für die deutsch-britische Front in Flandern belegt, weil britische Zeitungen darüber berichteten.

Auf allen Seiten zogen die Soldaten im September 1914 jubelnd in den Krieg, in der festen Überzeugung, Weihnachten wieder zu Hause sein zu können. Dies hatte sich als Illusion erwiesen, ein Ende der Kämp-fe war nicht in Sicht. Um die angeschlagene Moral ihrer Truppen zu heben, versorgen insbesondere Großbritannien und Deutschland ihre Truppen großzügig mit Weihnachtsgaben.

In dieser Situation erinnern sich die Soldaten der Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes. Sie wollen in Ruhe ihre Geschenke genießen und Weihnachten feiern. Am „Heiligen Abend” schweigen die Waffen. Am nächsten Morgen kommt es dann zur Verbrüderung. Vorsichtig werden erste Kontakte geknüpft, Geschenke ausgetauscht. Auch gemeinsame Fotos werden gemacht. Man birgt die Toten aus dem Nie-mandsland. Es findet sogar ein Fußballspiel zwischen Deutschen und Briten statt.

Die Soldaten wissen, dass Verbrüderung auf freiem Feld von Kriegsgerichten als Verrat bewertet werden kann und ihnen hohe Strafen drohen. Doch viele Front-Offiziere, deren Situation sich nicht wesentlich von der ihrer Mannschaften unterscheidet, drücken beide Augen zu.

Für die Oberbefehlshaber dagegen ist die Verbrüderung an der Front ein Albtraum. Sie drohen mit hohen Strafen, um die Männer zum Weiterkämpfen zu bringen. Zum Jahreswechsel ist der Weihnachtsfriede fast überall beendet.

Als 1915 wieder Weihnachten naht, sind die Soldaten auf beiden Seiten der Front endgültig desillu-sioniert. Deutsche und alliierte Befehlshaber befürchten, dass die Truppe zu Weihnachten wieder ihre Waffen niederlegen könnte und drohen harte Strafen an. Jeder der sich auf die Seite des Feindes begibt, soll sofort erschossen werden. So ist der Weihnachtstag 1915 und auch in den folgenden Jahren ein Kriegstag wie jeder andere. Quelle: h/pd Humanistischer Pressedienst

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Tipp: Der Film „Merry Christmas“ mit Daniel Brühl von 2005 ist ein Antikriegsfilm über Verbrüderungen im ersten Weltkrieg zu Weihnachten 1914. Der 115 Minuten lange Film kann gut an einem kfd-Nachmittag gezeigt werden. Im Handel erhältlich.

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Die Alte, die auf Gott warteteEs war einmal eine alte Frau, der hatte der liebe Gott versprochen, sie heute zu besuchen. Darauf war sie nun natürlich nicht wenig stolz. Sie scheuerte und putzte, buk und tischte auf. Und dann fing sie an, auf den lieben Gott zu warten.

Auf einmal klopfte es an die Tür. Geschwind öffnete die Alte, aber als sie sah, dass draußen nur ein armer Bettler stand, sagte sie: »Nein, in Gottes Namen, geh heute deiner Wege! Ich warte eben gerade auf den lieben Gott, ich kann dich nicht aufnehmen!« Und damit ließ sie den Bettler gehen und warf die Tür hinter ihm zu.

Nach einer Weile klopfte es von neuem. Die Alte öffnete diesmal noch geschwinder als beim ersten Mal. Aber wen sah sie draußen stehen? Nur einen armen alten Mann. »Ich warte heute auf den lieben Gott. Wahrhaftig, ich kann mich nicht um dich kümmern!« Sprach‘s und machte dem Alten die Tür vor der Nase zu.

„Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke“ fragte die Tannenmeise die Wildtaube. „Nicht mehr als ein Nichts“, gab sie zur Antwort.

„Dann muß ich Dir eine wunderbare Geschichte erzählen“, sagte die Meise. „Ich saß auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing; nicht etwa heftig im Sturmgebraus, nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere.

Da nichts Besseres zu tun war, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängen-blieben. Genau dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausend-neunhundertzweiundfünfzig waren es.

Und als die dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneun-hundertdreiundfünfzigste Flocke niederfiel, nicht mehr als ein Nichts, brach der Ast ab.“ Damit flog die Meise davon.

Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Spezialistin in dieser Frage, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: „Vielleicht fehlt nur eines einzel-nen Menschen Stimme zum Frieden der Welt.“

Abermals eine Weile später klopfte es von neuem an die Tür. Doch als die Alte öffnete - wer stand da, wenn nicht schon wie-der ein zerlumpter und hungri-ger Bettler, der sie inständig um ein wenig Brot und um ein Dach über dem Kopf für die Nacht bat. »Ach, lass mich in Ruhe! Ich war-te auf den lieben Gott! Ich kann dich nicht bei mir aufnehmen!« Und der Bettler musste weiter-wandern, und die Alte fing aufs neue an zu warten.

Die Zeit ging hin, Stunde um Stunde. Es ging schon auf den Abend zu, und immer noch war der liebe Gott nicht zu sehen. Die Alte wurde immer bekümmerter. Wo mochte der liebe Gott geblie-ben sein? Zu guter Letzt musste sie betrübt zu Bett gehen. Bald schlief sie ein. Im Traum aber erschien ihr der liebe Gott. Er sprach zu ihr: »Dreimal habe ich dich aufgesucht und dreimal hast du mich hinausgewiesen!«

Von diesem Tage an nehmen jene, die von dieser Geschichte erfahren haben, alle auf, die zu ihnen kommen. Denn wie wol-len sie wissen, wer es ist, der zu ihnen kommt? Wer wollte denn gern den lieben Gott von sich weisen? karl-leisner-jugend.de

Adventshilfe 2017

Weihnachten ist kein Zeit-punkt und keine Jahreszeit, sondern eine Gefühlslage.

Frieden und Wohlwollen in seinem Herzen zu halten, freigiebig mit Barmherzigkeit zu sein, das heißt, den wah-ren Geist von Weihnachten in sich zu tragen.Calvin Coolidge

Die überlieferte Fabel von der Schneeflocke

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Advent

A - annehmen, auch den, der dir nicht passtD - da sein für einanderV - vertrauen, dass alles gut wirdE - entdecken, was wichtig istN - neu beginnen, auch wenn du gestern gescheitert bistT - tragen helfen, denen, die deine Hilfe brauchen

Impressum

Konzeption: Ute Albrecht, Gaby Reimann, Jutta Lutterbey (kfd-Leitungsteam)

Layout: Andrea NiemannAuflage: 1.000

Fotos: Pixabay.de

Friede Jeder hat‘s gehabt,Keiner hat‘s geschätzt,Jeden hat der süße Quell gelabt,O wie klingt der Name Friede jetzt!Klingt so fern und zag,Klingt so tränenschwer,Keiner weiß und kennt den Tag,Jeder sehnt ihn voll Verlangen her.Sei willkommen einst,Erste Friedensnacht,Milder Stern, wenn endlich du erscheinstÜberm Feuerdampf der letzten Schlacht.Dir entgegen blicktJede Nacht mein Traum,Ungeduldig rege Hoffnung pflücktAhnend schon die goldne Frucht vom Baum.Sei willkommen einst,Wenn aus Blut und NotDu am Erdenhimmel uns erscheinst,Unsrer schönern Zukunft Morgenrot! Hermann Hesse


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