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Abschiede (ungekürzt)

Date post: 04-Jan-2017
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- Seite 0 - Veröffentlicht am: 24. Oktober 2001 STAR TREK: VOYAGER 8x01 „Abschiede“ (ungekürzte Fassung) Copyright © 2001 by http://voyager8.treknews.de
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Veröffentlicht am: 24. Oktober 2001

STAR TREK: VOYAGER 8x01 „Abschiede“ (ungekürzte Fassung)

Copyright © 2001 by http://voyager8.treknews.de

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Captain Kathryn Janeway blickte zum Wandschirm und sah dort eine Armada von Sternenflottenschiffen. Sie hatte am Ausgang des Transwarpkorridors auf die Sphäre der Borg gewartet und diese sofort nach diesem Austritt unter Beschuss genommen. Nun war die Gefahr gebannt.

„Wir haben es geschafft“, meinte Janeway beinahe ungläubig. Keiner der Brückenoffiziere konnte etwas sagen. Sie alle sahen nur zum Wandschirm.

Von der OPS – Harry Kims Station – gab der Computer einen Laut von sich. „Wir werden gerufen“,meldete Harry.

„Auf den Schirm!“, befahl Janeway.

Auf dem Wandschirm erschien das Innere von Starfleet Comunications. Im Raum standen Lieutenant Reginald Barclay und Admiral Owen Paris, der Vater von Tom Paris.

„Tut mir leid Sie zu überraschen“, sagte Janeway. „Nächstes Mal rufen wir vorher an.“

„Willkommen zurück“, meinte der Admiral erfreut. „Wie sind Sie…“

„Das wird alles in meinem Bericht stehen, Sir“, unterbrach Janeway ihren Vorgesetzten.

„Ich freue mich schon darauf“, nickte Admiral Paris. Kurz darauf schloss er den Kanal und der Sichtschirm zeigte wieder die Armada der Sternenflotte.

Captain Janeway sah zum Boden ihrer Brücke. „Danke für Ihre Hilfe, Admiral Janeway“, flüsterte sie.

„Doktor an die Brücke“, meldete sich das Medizinisch Holografische Notfallprogramm über das interne Kommunikationssystem der Voyager. Der Doktor sprach nicht weiter. Das war auch nicht notwendig, denn jemand anderes übernahm es für ihn Bericht zu erstatten. Ein lachendes Baby.

Als Janeway dies hörte musste sie sofort lächeln. Den anderen Führungsoffizieren erging es nicht anders.

Tom Paris wandte sich von der Steuerkonsole ab und sah seinen Captain an.

Auf der Krankenstation lag B’Elanna Torres noch immer auf dem zentralen Operationstisch. Der Doktor kam zu ihr. Er hatte ihr frischgeborenes Baby auf dem Arm und übergab es nun den Armen seiner Mutter.

„Doktor an Lieutenant Paris“, fuhr der Doktor nun fort. „Hier möchte Ihnen jemand ‚Hallo’ sagen.“

„Sie sollten besser runtergehen, Tom“, meinte Janeway auf der Brücke.

„Ja, Ma’am“, nickte Tom und verließ eiligst die Brücke.

Janeway entfernte sich einige Schritte von der Conn und stellte sich etwa in die Mitte der Brücke. Siesah Chakotay an, der neben Seven of Nine an der Statuskonsole der Brücke stand. „Mister Chakotay“,sagte Janeway. „Das Steuer.“

„Aye, Captain“, bestätigte der Erste Offizier der Voyager und setzte sich ans Navigationspult.

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Janeway ihrerseits lies sich nun in ihrem Kommandosessel nieder und schlug die Beine übereinander. „Setzen Sie einen Kurs“, entschied sie. „Nach Hause.“

Chakotay gab den Kurs in die Steuerkonsole ein und die Voyager flog in Begleitung der Sternenflottenarmada auf die nahe gelegene Erde zu.

***

„Abschiede“

***

Fünf Stunden später lag die Voyager in einem der Docks von Utopia Planetia im Marsorbit. Captain Kathryn Janeway war unterwegs zum Transporterraum, wo sie Admiral Owen Paris und ein paar seiner Begleiter empfangen würde. Chakotay, Tom Paris und Tuvok waren bereits dort, als Janeway den Raum betrat. Hinter den Kontrollen stand B’Elanna Torres, sozusagen als Ehrengast.

„Admiral Paris und sein Team stehen zum Transport bereit, Captain“, sagte Torres, gleich nachdem Janeway herein gekommen war.

„Dann wollen wir ihn lieber nicht warten lassen“, meinte Kathryn. „Energie!“

B’Elanna nickte kurz und leitete den Transportvorgang ein. Auf der Plattform erschienen die Umrisse von fünf Humanoiden. Einer von ihnen war Paris. Nachdem der Rematerialisierungsprozess abgeschlossen war, trat der etwas dickliche ergraute Admiral mit Halbglatze von der Transporterplattform herunter und reichte Janeway die Hand. „Willkommen zurück, Captain“, meinte der Admiral.

„Danke, Sir“, sagte Janeway erfreut. „Darf ich vorstellen, Sir, dies sind Commander…“

„Tom“, unterbracht der Admiral Janeway erfreut.

„Hi, Dad“, meinte Tom und trat einen Schritt auf seinen Vater zu.

Admiral Paris wusste nicht, was er sagen wollte. Er schnappte förmlich nach seinem Sohn und umarmte ihn. „Ich bin so verdammt stolz auf dich, Junge“, meinte er.

Zum ersten Mal seit sie ihn kannte sah Janeway Tom nun völlig sprachlos. Er rang nach Worten, fand aber offenbar keine.

Nach etwa zwanzig Sekunden lies Admiral Paris seinen Sohn wieder los. Dieser nutzte die Gelegenheit, um einmal tief Luft zuschnappen, die ihm sein Vater bei der Umarmung aus den Lungen gedrückt hatte. „Willkommen an Bord, Dad“, brachte Tom nun gerührt hervor.

Janeway sah ihren Steuermann an und glaubte seinem Gesicht anzusehen, dass er bald in Tränen ausbrechen würde, wenn diese Begrüßung noch etwas länger andauern würde.

„Dad“, sagte Tom und deutete dann auf den Chefingenieur der Voyager. „Ich möchte dir B’Elanna vorstellen. – Meine Frau.“

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Der Admiral blickte etwas verstört zu Torres. Nach einem Augenblick ging er auf sie zu und reichte ihr die Hand: „Sie sind also die Frau, von der mit Tom so rein gar nichts erzählt hat. – In keinem seiner Briefe.“

„Ich wollte dein Gesicht sehen können, wenn du es erfährst, Dad“, meinte Tom. „Direkt und live, nicht über irgendeinen Bildschirm. – Und ich muss sagen: Das war es wert zu warten.“

„Wenn Sie mich jetzt bitte alle entschuldigen würden“, sagte B’Elanna. „Ich muss zur Krankenstation, ich möchte nicht, dass der Doktor so lange mit Miral allein ist.“

„Aber natürlich“, meinte Janeway und nickte. Torres verließ dann auch sogleich den Transporterraum.

„Sie ist Maquis, nicht wahr?“, fragte Admiral Paris, nachdem Torres gegangen war.

Bevor Tom antworten konnte, tat dies Janeway: „Sie war Maquis. Nun gehören sie, Commander Chakotay und die anderen zu meiner Crew.“

Der Admiral nickte kurz. „Natürlich“, meinte er. Dann wandte er sich an Tom: „Wer ist Miral?“

„Unsere Tochter“, antwortete der Steuermann.

Das Gesicht des Admirals zeigte nun eine Mischung aus Freude, Überraschung und Schock. Tomgrinste, als er dies sah. „Die Überraschung ist aber gelungen“, meinte der Admiral. „Gibt es noch etwas, wovon ich vielleicht wissen sollte, Tom?“

Tom zuckte mit den Schultern. „Im Augenblick nicht.“

„Ich erwarte, dass du und B’Elanna heute Abend zum Essen zu Mom und mir kommt“, sagte der Admiral seinem Sohn und fügte scherzhaft hinzu: „Das ist ein Befehl.“

„Ja, Sir“, stieg Tom auf den Scherz ein.

„Wenn Sie alle mich jetzt bitte entschuldigen würden“, sagte der Admiral. „Ich muss allein mit Captain Janeway sprechen.“

Captain Janeway und Admiral Paris betraten Kathryns Bereitschaftsraum auf Deck eins, direkt neben der Brücke.

„Nehmen Sie doch Platz, Admiral“, bot Janeway an und deutete auf die Couch unter den großen Fenstern. Während der Admiral sich dankend setzte, ging Kathryn zum Replikator weiter. „Möchten Sie etwas, Admiral?“

„Ein Earl Grey Tea wäre nett“, bat der Admiral.

Janeway wandte sich nun dem Replikator zu: „Computer einen heißen Earl Grey Tea und einen Kaffee. – Schwarz!“

Es dauerte keine Sekunde und schon erschienen die gewünschten Getränke im Ausgabefach des Replikators. Janeway nahm sie heraus und ging damit zur Couch. Sie setzte sich neben Paris und gab dem Admiral seinen Tee.

„Danke, Captain.“

„Nun, Admiral“, fragte Janeway, „was gibt es denn so wichtiges zu besprechen, dass wir es nicht vor meiner Crew tun konnten?“

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„Nun, Captain“, meinte Paris, „ich weiß gar nicht, wie ich es Ihnen am Besten sagen soll. – Die Voyager ist jetzt sieben Jahre alt. Seit sieben Jahre wurde sie nicht mehr gewartet, hat keine Modifikationen bekommen. Sie hat zahlreiche Schlachten mitgemacht und enormen Schaden davongetragen. Kurz: Die Voyager ist nicht mehr zu gebrauchen. Sie ist überholt.“

„Admiral“, sagte Janeway schockiert. „Die Voyager mag ja nicht in einem Raumdock gewartet worden sein, aber B’Elanna und die anderen haben die Voyager regelmäßig inspiziert. Und alle Gefechtsschäden wurden behoben. Außerdem haben wir sie mit Technik aus dem Deltaquadranten modifiziert.“

„Mit Borgtechnologie, Captain?“, fragte der Admiral. „Das gehört wohl kaum zu den Standartverbesserungen. – Wissen Sie überhaupt, was Sie sich da an Bord geholt haben? Wer weiß, vielleicht haben Sie die Voyager in eine fliegende Assimilationskammer verwandelt.“

„Ich versichere Ihnen, das haben wir nicht“, sagte Janeway. „Seven of Nine hat die Technologie überprüft, sie ist keinesfalls gefährlich. – Außerdem haben wir auch Zugang zu Sternenflottentechnologie gehabt.“

„Wie das?“, wollte Paris wissen.

„Wir hatten Besuch aus der Zukunft“, antwortete Kathryn. „Admiral Janeway hat uns mit neuen Waffen und Schilden versorgt: Transphasentorpedos und Ablativpanzerungen. – Wir haben Borgschiffe mit nur einem Schuss vernichtet, Admiral.“

„Zugegeben, einige Ihrer Systeme sind besser, als alles, was wir hier entwickelt haben“, meinte Paris. „Aber dennoch: Allein schon wegen der enormen Hüllenbelastung, die Sie während Ihres Transwarpfluges durchgemacht haben: Die Voyager ist reif für den Schrott. – Die Technologie, von der Sie gesprochen haben… Ich werde sie untersuchen lassen. Wenn sie wirklich so gut ist, wie Sie behaupten, werden wir sie wahrscheinlich in der gesamten Flotte einsetzten. Aber die Voyager ist Vergangenheit.“

Paris stand von der Couch auf und ging zur Tür. Bevor er den Raum verlassen konnte stoppte ihn Janeway: „Bitte überlegen Sie es sich noch einmal, Sir.“

„Da gibt es nichts zu überlegen, Captain“, meinte Paris. „Die Entscheidung steht fest. Einen schönen Tag wünsche ich.“ Mit diesen Worten verließ der Admiral den Raum und ließ Janeway allein zurück.

***

COMPUTERLOGBUCH DER VOYAGER CAPTAIN JANEWAY STERNZEIT 55043,6 LETZTER EINTRAG

„Die Entscheidung der Sternenflotte steht fest und scheint unumstößlich. Die Voyagerwird außer Dienst gestellt. Die Crew bereitet sich darauf vor das Schiff ein letztes Mal zu verlassen. – Mir fällt dies besonders schwer.“

Janeway ging die Korridore der Voyager entlang. Vermutlich ein allerletztes Mal. Sie machte sich gedanklich schon einmal damit vertraut. Sie wusste nicht, wie ihre Zukunft aussehen würde: Würde sie das Kommando über ein neues Raumschiff bekommen, oder würde man sie zum Admiral befördern. Vielleicht würde man sie aber auch wegen ihren zahlreichen Verstößen gegen Föderationsvorschriften aus der Sternenflotte ausweisen.

Mehrere Crewmitglieder liefen Janeway über den Weg. Sie alle trugen Tragetaschen, in denen sie ihr Hab und Gut aufbewahrten. Sie waren unterwegs zu den Luftschleusen und Transporterräumen.

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Vier Stunden später traf Janeway kein Crewmitglied mehr in den Korridoren. Das Schiff schien völlig verlassen. Kathryn war unterwegs zum Maschinenraum. Die Türen glitten vor ihr auseinander und Kathryn betrat Technikzentrale. Auch hier war alles leer. Janeway ging bis zum Warpkern und starrte ihn eine Zeit lang an.

„Captain“, sprach sie eine vertraute männliche Stimme von Hinten an.

Janeway drehte sich um und sah Tuvok ins Gesicht. „Sie sind noch an Bord, Commander?“, fragte Kathryn.

„Sie auch, Captain“, meinte Tuvok.

„Es ist meine Pflicht, Tuvok“, entgegnete Kathryn. „Ich bin der Captain, ich gehe als letzte von Bord. Ich muss die Abschaltung starten. – Aber zuerst muss ich mich verabschieden.“

„Das menschliche Verlangen sich an leblose Objekte zu binden ist für mich unverständlich“, meinte Tuvok.

„Wie können Sie das sagen, Tuvok?“, fragte Janeway. „Die Voyager hat uns getragen, Commander. Sie hat uns immer treu dahin gebracht, wohin wir wollten. Sie hat uns ernährt und beschützt. – Sie hat sich immer gut um uns gekümmert.“

„Die Voyager hat sich nicht um uns gekümmert, Captain“, meinte Tuvok. „Sie ist nur eine Ansammlung von Schotts und Schaltkreisen. Sie hat getan, wofür sie gebaut wurde. Nichts weiter.“

„Sie haben wie immer Recht, Tuvok“, sagte Janeway. „Aber ich möchte mich trotzdem noch von ihr verabschieden.“

Tuvok hob eine Braue, während Janeway sich wieder zum Warpkern drehte und kurz mit der Hand an ihm herunterstreichelte. „Auf Wiedersehen, Voyager“, meinte Janeway mit einer Träne im Auge. „Du wirst mir fehlen.“ Kathryn drehte sich vom Warpkern weg und sah erneut Tuvok an: „Wir können gehen, Tuvok.“

Der Vulkanier nickte knapp. Nebeneinander verließen die beiden den Maschinenraum. Sie gingen zur nächsten Luftschleuse, die drei Decks höher lag.

Angekommen an der Schleuse, blieb Janeway noch einmal stehen. „Computer“, sagte Janeway. „Dreißig Sekunden Abschaltungssequenz initiieren.“

„Verstanden“, bestätigte der Computer. „Dreißig Sekunden bis zu Deaktivierung der Primärsysteme.“

Bis zur Deaktivierung blieben die zwei Offiziere in der Luftschleuse stehen. Danach gingen sie zur Shuttlerampe und nahmen den nächsten Flyer zur Erde.

„Captain Janeway“, sagte Admiral Owen Paris in seinem Büro zur ehemaligen Kommandantin der Voyager und schob ihr ein PADD rüber, „dies ist Ihr neues Schiff.“

Kathryn nahm das PADD und sah es kurz durch. „U.S.S. Carolina. Sovereign-Klasse.“

Janeway „blätterte“ das PADD weiter und auf dessen Display erschienen Zeichnungen des Schiffes. Janeway sah sie sich kurz an und flüsterte: „Grässlich.“

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„Die Carolina ist noch in den Docks von Utopia Planetia“, fügte Paris hinzu. „Aber in circa drei Wochen wird sie fertig gestellt sein.“

„Um ganz ehrlich zu sein, Admiral“, begann Janeway und machte eine längere Pause. „Wenn ich schon nicht die Voyager behalten kann, würde ich gern wieder ein Schiff der Intrepid-Klasse haben.“

„Aber die Carolina ist zehnmal besser, als ein Schiff der Intrepid-Klasse“, sagte Paris. „Vertrauen Sie mir, Captain. Sie wird Ihnen gefallen, wenn Sie erst einmal das Kommando übernommen haben.“

„Es ist wunderschön“, meinte Seven of Nine, als sie zusammen mit Janeway am Haus deren Eltern stand. „Die Aufzeichnungen in der Voyager-Datenbank werden dem nicht gerecht.“

„Ich dachte mit, dass Ihnen das gefallen würde“, sagte Janeway. Kathryn hatte sich in einen Schaukelstuhl auf der Veranda gesetzt und die Füße aufs Verandageländer gelegt. Neben ihr war noch ein freier Schaukelstuhl.

Janeway trug ländliche Privatkleidung. Die Borg hatte wie immer ihren Anzug an. „Setzen Sie sich doch, Seven“, meinte Janeway und deutete auf den freien Stuhl.

„Dieser Stuhl sieht mir zu gebrechlich aus, Captain“, entgegnete Seven. „Er scheint zu wacklig.“

„Es ist ein Schaukelstuhl, Seven“, meinte Janeway und verdrehte grinsend die Augen. „Der soll so sein.“

„Moment, ich komme gleich“, rief eine müde Stimme aus dem Inneren des Hauses. Harry Kim hatte bereits dreimal an der Tür geläutet, doch niemand hatte ihm geöffnet. Nun hörte er Schritte näher kommen. Schritte, die er seit Jahren nicht mehr gehört hatte. Diese Schritte hatten nun die Tür erreicht und die zu ihnen gehörende Person öffnete sie.

„Hi, Mom“, meinte Harry.

Harrys Mutter musste zweimal hinsehen, bevor sie glauben konnte, dass der junge Fähnrich wirklich vor ihr stand.

***

„Hallo, Kadetten, ich bin Captain Kathryn Janeway und werde Sie in den nächsten Monaten in diesem Kurs unterrichten“, stellte sich die ehemalige Kommandantin der Voyager in einem Klassenzimmer der Sternenflottenakademie den Anwesenden vor. „Heute bin ich hier, um mit Ihnen über die Borg zu reden. – Wer kann mir etwas zu denen sagen?“

Einige Kadetten meldeten sich, jedoch war es weniger als ein Viertel des Kurses. Janeway, welche die Namen ihrer Schüler noch nicht kannte, zeigte auf einen der sich meldenden: „Ja, Kadett?“

„Die Borg sind eine kybernetische Rasse“, sagte der Kadett. „Sie bilden ein Kollektiv, das von einer Königen gesteuert und koordiniert wird, ähnlich wie bei einem Bienenstaat.“

„Sehr gut, Kadett“, lobte Janeway. „Wer…“

Janeway unterbrach sich, als ein Offizier hereinkam um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Es dauerte etwa zehn Sekunden, dann war er fertig und ging wieder.

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„Kadetten“, sagte Janeway. „Die Föderation steht der größten Bedrohung gegenüber, die es jemals gab. – Eine Rasse aus dem 29. Jahrhundert hat offenbar eine Invasion gestartet. Daher muss ich Ihnen mitteilen, dass das gesamte Kadettenkorps zum Felddienst eingesetzt wird. Ihre Ausrüstung erhalten Sie in den Waffenkammern des Hauptquartiers. Wegtreten, Kadetten!“

Die Offiziersanwärter sahen sich kurz verwirrt an, befolgten dann aber den Befehl recht schnell. Eiligst verließen sie den Raum. Etwas panisch, um genau zu sein.

Janeway überlegte, wer dieser Feind aus der Zukunft sein könnte. Sie dachte nach, kam aber nicht darauf. Sie entschied sich zu Admiral Paris zu gehen, und ihn zu fragen.

„Wir haben vierunddreißig Raumschiffe bei Utopia Planetia versammelt“, berichtete ein Vice-Admiral Owen Paris in seinem Büro im Hauptquartier. „Fünfzig weitere sind unterwegs. – Aber sie werden nicht vor übermorgen hier eintreffen.“

Kathryn Janeway betrat den Raum. „Kann ich Sie kurz sprechen, Sir?“

„Eigentlich habe ich keine Zeit, Captain“, antwortete Paris. „Und Sie auch nicht, Sie müssen zurück auf die Voyager. – Versammeln Sie Ihre Crew an Bord.“

„Aye, Sir“, bestätigte Janeway. „Aber ich hätte da noch einige Fragen, Admiral. – Zum Einen: Wer greift uns an? – Die Borg?“

„Spezies 8472, Captain“, entgegnete der Admiral. „Wir haben einen verstümmelten Notruf von einem Zeitschiff aus dem 29. Jahrhundert empfangen. Darin wurden wir vor Spezies 8472 gewarnt. Wie es aussieht sind sie mit elf Schiffen unterwegs zu uns. Und offenbar haben sie sich extrem weiterentwickelt. – Wir haben eine Flotte von 50 Raumschiffen im Marsorbit, weitere Schiffe kommen übermorgen und 20 ältere sollen Reaktiviert werden. Einschließlich der Voyager.“

„Ich verstehe“, meinte Janeway. „Dann wäre da nur noch eins: Woher wissen Sie von der Invasion?“

„Von einem Föderationszeitschiff aus dem neunundzwanzigsten Jahrhundert“, antwortete Paris.

„Doch nicht die Relativity, oder?“, wollte Kathryn beinahe ängstlich wissen.

„Von der Enterprise“, antwortete der Admiral. „Der Enterprise-X, um genau zu sein. – Die Carolina ist noch nicht bereit, also kehren Sie auf die Voyager zurück, Captain. Wir werden sie brauchen. Das ist ein Befehl!“

„Was ist mit meine Crew?“, fragte Janeway. „Und damit meine ich auch die Maquiscrewman und Seven of Nine.“

„Sie werden als Offiziere der Sternenflotte anerkannt“, entgegnete Paris. „Für diese Mission zumindest.“

„Aye, Sir“, bestätigte Janeway und verließ das Büro. Paris blieb allein zurück und brütete über seinem Computer, der taktische Szenarios aufzeigte, die alle nicht sehr erfreulich für die Föderation endeten.

***

„Tom, wir sind es Captain Janeway schuldig“, versuchte B’Elanna Torres ihren Mann davon zu überzeugen, dass es auf jeden Fall das richtige war, für eine letzte Mission auf die Voyager zurückzukehren.

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„Und was ist mit Miral?“, fragte Tom. „Sollen wir sie allein hier lassen?“

„Wir können sie zu deinen Eltern bringen, Tom“, antwortete B’Elanna. „Oder zu meinem Vater.“

„Es ist dir also wirklich ernst mit dieser Mission“, erkannte Tom. „Sonst hättest du niemals vorgeschlagen unsere Tochter zu deinem Vater zu bringen.“

„Es ist mir sehr ernst mit dieser Mission“, entgegnete B’Elanna. „Captain Janeway hat uns nach hause gebracht. Trotz aller Widrigkeiten. – Sind wir ihr da nicht etwas schuldig?“

„Es wäre unehrenhaft, wenn wir sie allein ziehen lassen würden?“, fragte Tom vorsichtig.

„Ja“, antwortete seine Frau. „Ja, genau. – Die Ehre verlangt es von uns. Und zwar unsere Ehre als Sternenflottenoffiziere.“

Das Kominterface des Computers begann mitten in der Nacht zu piepen. „Computer, Licht!“, befahlChakotay. Der Computer gehorchte.

Chakotay sah an seine Seite, an der Seven of Nine lag. Sie öffnete in diesem Moment ihre Augen.

„Guten morgen“, meinte sie.

„Guten morgen“, sagte auch Chakotay. „Eigentlich ‚Gute Nacht’. Es ist drei Uhr morgens.“ Chakotay verließ das gemeinsame Bett, zog sich eine Hose an und ging zum nahen Computer, der auf einemSchreibtisch stand.

„Bericht, Computer“, verlangte Chakotay.

„Eine Kom-Transmission wartet“, antwortete der Computer.

„Auf den Schirm“, befahl Chakotay.

Auf dem Bildschirm des Computers erschien Captain Janeway, die offenbar in ihremBereitschaftsraum auf der Voyager saß. Das Bild zeigte ihr völlig ernstes Gesicht. „Tut mir leid Sie zustören, Chakotay“, sagte Janeway. „Aber das kann nicht warten.“

„Worum geht es, Captain?“, wollte Chakotay wissen.

„Eine zukünftige Version von Spezies 8472 wird morgen früh die Erde erreichen und angreifen“, antwortete Kathryn. „Admiral Paris versammelt alle verfügbaren Schiffe im Sektor, auch die Voyager soll mit von der Partie sein. – Dazu brauche ich aber meine Crew zurück.“

„Die Sternenflotte will mich zurück?“, fragte Chakotay ungläubig.

„Sie, die restlichen Maquis und Seven“, sagte Janeway nickend. „Ich weiß, Sie haben mit der Sternenflotte abgeschlossen, aber ich brauche Sie, Chakotay. – Bitte.“

Chakotay überlegte kurz und nickte dann. „Einverstanden.“

„Wissen Sie, wo Seven of Nine ist?“, wollte Janeway wissen. „Ich kann sie nirgends erreichen.“

„Lassen Sie mich das erledigen, Captain“, meinte Chakotay. „Seven und ich werden in zwei Stundenauf der Voyager sein.“

„Danke, Chakotay“, sagte Janeway lächelnd.

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„Nicht der Rede wert“, entgegnete dieser.

Die Voyager befand sich in den Docks von Utopia Planetia. Die komplette Schiffsenergie war wiederhergestellt worden. Und die letzten Crewmitglieder hatten sich vor wenigen Minuten an Bord gemeldet.

Kathryn Janeway saß in ihrem Bereitschaftsraum und sah sich Statusberichte der Voyager durch. Die Schäden aus dem letzten Gefecht mit den Borg waren noch nicht repariert worden. B’Elanna Torres und ihr Team aus dem Maschinenraum arbeiteten fieberhaft daran, aber sie würden wohl kaum in der von Janeway vorgegebenen Zeit fertig werden.

Kathryn schaltete ihren Computer ab und lehnte sich in ihrem Stuhl so weit zurück, wie es die Lehne zuließ. Die Kommandantin schaute zur Decke ihres Raumes und stellt fest, dass es dort geringfügige Explosionsspuren gab, die sie vorher nie bemerkt hatte. Janeway überlegte, ob sie vom letzten Gefecht stammten, oder ob sie sich schon seit Jahren dort befanden, sie ihr aber nie zuvor aufgefallen waren. Ungeduldig wandte Janeway ihren Blick von der Decke ab und berührte ihren Kommunikator: „Janeway an Torres, Status?“

B’Elannas Antwort kam sofort. Und zwar in Form eines schmerzhaften Aufschreis.

„B’Elanna, alles in Ordnung?“, fragte Janeway besorgt.

„Ja, Captain, danke“, antwortete die Halbklingonin. „Ich bin in der Jeffriesröhre und habe mir den Kopf gestoßen.“

„Sie sieht es mit den Reparaturen aus, B’Elanna?“, fragte Janeway, obwohl sie glaubte die Antwort zu kennen: ‚Es wird noch mindestens drei Stunden dauern, um…’.

„Fast fertig, Captain“, kam jedoch die Antwort. „Ich nehme gerade noch die letzten Einstellungen an der Ablativpanzerung und den Transphasentorpedos vor.“

„Gute Arbeit, B’Elanna“, lobte Kathryn. „Machen Sie weiter. – Janeway Ende.“

Kathryn kam aus ihrem Bereitschaftsraum und betrat die Brücke. „Bericht!“

„B’Elanna hat sich gemeldet“, antwortete Chakotay, der in seinem Sessel saß. „Sie hat die Reparaturen abgeschlossen. Wir warten nur noch auf Ihren Startbefehl, Captain.“

Janeway sah zu Seven of Nine, die an der Station direkt hinter Chakotay stand. Sie lächelte Janeway an. Kathryn war etwas überrascht über dies, ließ sich aber nichts anmerken. Stattdessen setzte sie sich in ihrem Kommandosessel.

„Mister Paris“, sagte sie zum Steuermann. „Aktivieren Sie die Manövrierdüsen an Achtern.“

Tom berührte einige Sensorflächen an der Conn und meldete dann: „Manövrierdüsen gestartet, Captain.“

Janeway nickte. „Bringen Sie uns raus.“

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Die Flotte näherte sich dem Alpha Centauri System. Die fünfzig Schiffe aller jemals existierender Klassen von Sternenflottenraumschiffen bildeten eine Art von Verteidigungsperimeter.

Janeway stand im Kommandobereich auf der Brücke der Voyager. Es herrschte Alarmstufe Rot sowohl an Bord der Voyager, wie auch an Bord der anderen Raumschiffe der Flotte. Und sogar die Erde war im Alarmzustand. Bewaffnete Offiziere standen in fast jeder Straße und hofften darauf nicht zum Einsatz zu kommen.

Kathryn ging auf der Brücke nervös auf und ab. Fast drei Jahre waren seit ihrer letzten Begegnung mit Spezies 8472 vergangen und damals waren sie ihnen mehr oder weniger freundlich gesinnt. Doch diese 8472 kamen aus der Zukunft und offenbar hatte sie dort jemand oder etwas provoziert.

„Wir erreichen jetzt Alpha Centauri“, meldete Tom Paris an der Conn.

„Auf Impuls verlangsamen“, entschied Janeway. „Mister Kim, können Sie die Schiffe orten?“

Harry sah kurz auf die Anzeigen, die ihm seine Station boten: „Ja, Captain“, bestätigte er und legte sie auf den Wandschirm. Dort erschienen zehn Schiffe von Spezies 8472, sowie die Enterprise, das Zeitschiff aus der Zukunft. Sie befanden sich in einem heftigen Kampf gegeneinander.

Janeway sah sich zu ihren Offizieren um, die das Spektakel gebannt und schockiert auf dem Wandschirm beobachteten.

Kathryn ging zurück zu ihrem Kommandosessel und ließ sich dort nieder. Sie schlug die Beine übereinander. „Mister Tuvok“, sagte sie. „Kampfstationen!“

Der Vulkanier gehorchte und aktivierte einen weiteren Alarm.

„Die Ablativpanzerung aktivieren“, befahl Janeway. „Tuvok, die Transphasentorpedos ausrichten und abfeuern!“

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Die Voyager und die übrigen Schiffe der Flotte eröffneten das Feuer. Mehrere gegnerischeRaumschiffe wurden vernichtet. Doch die 8472-Flotte schien und schien nicht kleiner zu werden.

„Captain“, meldete Harry. „Für jedes vernichtete 8472-Schiff taucht ein neues auf.“

„Und von wo?“, wollte Chakotay wissen.

Seven of Nine, die an der Station direkt hinter dem Kommandobereich stand, sah kurz auf die sich ihr darbietenden Anzeigen. „Sie tauchen von einer Stelle mit den Koordinaten 174,369 Markierung sechs auf.“

„Und was ist dort?“, fragte Janeway. „Vielleicht ein Temporaler Riss?“

„Negativ, dann gäbe es dort einen ungewöhnlich hohen Ausstoß von Tachionpartikeln“, meinte Seven.

„Tuvok, feuern Sie einen Transphasentorpedo auf diese Koordinaten“, entschied Janeway zögernd.

Tuvok gehorchte und feuerte den Torpedo. Janeway und der Rest der Brückencrew verfolgten dessen Flugbahn auf dem Wandschirm. Er jagte dem von Seven beschriebenen Punkt entgegen und traf dort auf etwas Festes. Es gab eine gigantische Explosion und plötzlich wurde ein Raumschiff sicher. Ein riesiges Raumschiff. So enorm große, dass ein Borgkubus dagegen winzig gewirkt hätte. Es verdeckte die Sonne des Systems und brachte einen enormen Schatten über die kämpfenden Flotten.

Kathryn starrte zum Wandschirm. Entsetzen war deutlich in ihrem Gesicht zu kennen: „Mein Gott“, flüsterte sie…

***

ABSCHIEDE BASED UPON "STAR TREK" CREATED BY GENE RODDENBERRY

CREATED BY RICK BERMAN & MICHAEL PILLER AND JERI TAYLOR EXECUTIVE PRODUCERS MAX S. PFAFFSTALLER & SEBASTIAN OSTSIEKER

CO-EXECUTIVE PRODUCER ANDREAS KREBS PRODUCER SARAH OSTSIEKER CO-PRODUCER TIM PRUESSMANN

PRODUCTION-DESIGNER PARTICK VENETZ WRITTEN BY SEBASTIAN OSTSIEKER

ADAPTED FROM A STORY BY MAX S. PFAFFSTALLER & SEBASTIAN OSTSIEKER TM & Copyright © 2001 by Voyager8-Project. All Rights Reserved.

"STAR TREK" is a registered trademark and related marks are trademarks of PARAMOUNT PICTURES This is a FanFiction-Story for fans. We do not get money for our work!

Production-Code #273

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