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A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO...

Date post: 15-Apr-2020
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berichtet über das Geschäftsjahr 2001 Mitglied der HVB Group
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b e r i c h t e t ü b e r d a s G e s c h ä f t s j a h r

2001

Mitglied der HVB Group

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G e s c h ä f t s b e r i c h t

2001

Mitglied der HVB Group

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Erfolgszahlen (in Mio €) 2001 2000 Veränderung

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 1.969 1.575 + 25,1 %Provisionsüberschuss 1.061 862 + 23,1 %Handelsergebnis 261 137 + 90,8 %Verwaltungsaufwand 2.773 2.159 + 28,4 %Ergebnis vor Steuern 655 662 – 1,0 %Jahresüberschuss ohne Fremdanteil 483 592 – 18,4 %

Bilanzzahlen (in Mio €) 2001 2000 Veränderung

Bilanzsumme 159.597 165.019 – 3,3 %Forderungen an Kunden nach Risikovorsorge 75.325 79.512 – 5,3 %Primärmittel 90.380 89.360 + 1,1 %Eigenkapital 4.875 4.615 + 5,6 %

Kennzahlen 2001 2000 1999

IAS-Ergebnis je Aktie in € 4,24 5,17 4,45Eigenkapitalrendite nach Steuern (Return on Equity, ROE) 10,2 % 13,1 % 11,9 %Gesamtkapitalrendite (Return on Assets, ROA) 0,31 % 0,39 % 0,39 %Aufwand/Ertrag-Koeffizient (Cost/Income-Ratio) 68,8 % 67,9 % 72,8 %Kreditrisiko/risikogewichtete Aktiva 0,98 % 0,83 % 0,52 %Gesamtkapitalquote 13,0 % 10,3 % 8,7 % Kernkapitalquote 7,8 % 6,1 % 5,9 %

Personalstand 2001 2000 Veränderung

Bank Austria Creditanstalt-Gruppe 33.827 27.873 + 21,4 %Österreich 15.157 14.766 + 2,6 %CEE und RoW 18.670 13.107 + 42,4 %darunter Polen 14.707 9.086 + 61,8 %

Geschäftsstellen 2001 2000 Veränderung

Bank Austria Creditanstalt-Gruppe 1.284 1.022 + 262Österreich 527 518 + 9CEE und RoW 757 504 + 243darunter Polen 649 391 + 258

Die Bank Austria im Überblick

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Highlights des Geschäftsjahres 2001

22. Jänner Alle Kapitalmarkt- und Investment Banking-Einheiten von BA und CAwerden parallel zur überregionalen Struktur in der HVB Groupzusammengefasst

2. Februar Bank Austria Holding Aktien werden im Verhältnis 1:1 in HypoVereins-bank Aktien getauscht. Mit der Eintragung in das deutsche Handels-register wird der erste übernationale Großbankenverbund – gemäß Bank der Regionen-Vertrag – Realität.

12. März Verkauf der BA/CA-Schweiz an eine lokale Regionalbank

31. Mai Start des Projektes „Bank zum Erfolg“, das die Bündelung der beidenMarken sowie den wirtschaftlichen und gesellschaftsrechtlichen Zusam-menschluss von Bank Austria und Creditanstalt bis August 2002 beinhaltet.

30. Juni Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe erwirbt 100% der SKWB Schoeller-bank von der HypoVereinsbank. Die Bank wird als selbständige Tochter-bank auf das gehobene Privatkundengeschäft fokussiert.

1. Juli Integration der Tochterbanken von HVB und BA/CA in Kroatienabgeschlossen

2. Juli Bank Austria erhält Vollbanklizenz für Jugoslawien

1. August Regionale Managementstruktur im Firmenkunden- sowie im Privat- undGeschäftskundenbereich wird für Bank Austria und Creditanstalteinheitlich neu aufgebaut und besetzt.

14. August Holocaust Settlement voll rechtskräftig

18. September Bank Austria und Creditanstalt führen Wohnbaubanken zusammen

1. Oktober Neuausrichtung der CA IB Investmentbank: Integration der Geschäfts-bereiche Sales und Trading in die Bank Austria, Weiterführung desBeratungsgeschäfts unter der Firma „CA IB Corporate FinanceBeratungsGmbH“, einer 100%-igen Tochter der Bank Austria.

1. Oktober Fusionen der BA/CA- und der HVB-Töchter in Ungarn, Tschechien und derSlowakei. Mit der Integration der Auslandseinheiten außerhalb CEE in das Netzwerk der HVB wird die Aufteilung der regionalen Verantwortungs-bereiche gemäß Bank der Regionen-Vertrag im Lauf des vierten Quartalsüberwiegend abgeschlossen.

10. Oktober Bank Austria Creditanstalt-Gruppe startet Offensive zum Ausbau desPrivatkundengeschäfts in den Bundesländern

7. November Polnische Nationalbank genehmigt Zusammenschluss von BPH und PBK

20. Dezember Bank Austria Creditanstalt-Gruppe eröffnet Repräsentanz in Bosnien-Herzegowina

27. Dezember Creditanstalt bringt Anteile an 3-Banken Gruppe in AV-Z ein

31. Dezember Firmenbucheintragung der neuen BPH-PBK in Polen

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Kennzahlen und Konzernstruktur Die Bank Austria im Überblick 3

Highlights 4

Bedeutende Unternehmen der Bank Austria 6

Aufbauorganisation der Bank Austria 8

Organe der Bank Austria Aktiengesellschaft 10

An unsere Geschäftsfreunde Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 15

Neue Dimensionen Die Bank für das zusammenwachsende Europa 19

Entwicklung und Perspektiven Umfeld und Marktlage 2001 30

… des Konzerns Konzernlagebericht 2001 33

… und der Geschäftsfelder Privat- und Geschäftskunden 48

Asset Management 60

Firmenkunden 64

International Markets 79

Zentral- und Osteuropa (CEE) 88

Ergänzung zur Segmentberichterstattung 104

Services Org/IT, Logistik und Transaktionsbank 110

Human Resources 124

Kommunikation 132

Vom Umweltmanagement zur „Nachhaltigkeit“ 136

Konzernrechnungslegung nach IAS Inhalt 144

Konzernrechnung 146

Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss 150

Risikobericht 179

Informationen aufgrund österreichischen Rechts 190

Schlussbemerkung des Vorstandes der Bank Austria 197

Ergänzende Angaben Bericht der Abschlussprüfer 198

Bericht des Aufsichtsrates 200

Glossar wichtiger Fachbegriffe 202

Gegenüberstellung des Jahresabschlusses 2001 mit der Pro forma-Darstellung 2000 204

Geschäftsstellen der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe 206

Ansprechpartner, Impressum 210

Inhalt

von den Wirtschaftsprüfern testiert

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Vollkonsol idierte Gesel lschaften

At equity bewertete Gesel lschaften

Sonstige Gesel lschaften

Bedeutende Unternehmen des Bank Austria-Konzerns

6

Bank Austria AG

Österreich

Asset Management GmbHBA/CA-Leasing GmbHBA Handelsbank AGBA CA Wohnbaubank AGBank Austria Treuhand GmbHCA IB Corporate Finance Beratungs GmbHCA IB Investmentbank AGCAPITAL INVEST die Kapitalanlagegesellschaftder Bank Austria/Creditanstalt Gruppe GmbHRINGTURM Kapitalanlagegesellschaft mbHVISA-SERVICE Kreditkarten AG

DOMUS FACILITY MANAGEMENT GmbHWAVE Solutions Information Technology GmbH

Adria Bank AGInvestkredit Bank AGOesterreichische Kontrollbank AGUnion Versicherungs-AG

BA Private Equity GmbHBank Austria Creditanstalt Immobilienagentur GmbHEuropay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbHImmobilien Rating GmbHInformations-Technologie Austria GmbHNOTARTREUHANDBANK AGÖsterreichisches Verkehrsbüro AGVereinigte Pensionskasse AGWIENER STÄDTISCHE Allgemeine Versicherung AG

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CEE und International

BA/CA- Asset Finance Ltd., GlasgowBA/CA d.d. Ljubljana, LaibachBank Austria Cayman Islands Ltd.Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A., KrakauHVB Bank Croatia d.d., ZagrebHVB Bank Czech Republic a.s., PragHVB Bank Hungary Rt., BudapestHVB Bank Romania S.A., BukarestHVB Bank Slovakia a.s., Preßburg

Banco B.I. Creditanstalt S.A., Buenos AiresB.I.I. Creditanstalt International Bank Ltd.,Grand Cayman

BA/CA Capital Management Ltd., HongkongCAC-Leasing a.s., PragHVB Bank Bulgaria EAD, SofiaHVB Bank Yugoslavia A.D., BelgradJSCB „BA/CA-Ukraine“, Kiew

Creditanstalt AG

Asset Management GmbHBA/CA-Leasing GmbHBANKPRIVAT AGBA CA Wohnbaubank AGCAPITAL INVEST die Kapitalanlagegesellschaftder Bank Austria/Creditanstalt Gruppe GmbHSKWB Schoellerbank AG

CA Betriebsobjekte AG

Adria Bank AGBausparkasse Wüstenrot AGCA Versicherung AGInvestkredit Bank AGOesterreichische Kontrollbank AG

„AirPlus“ Air Travel Card VertriebsgmbHAWT Internationale Handels und Finanzierungs AGBank für Kärnten und Steiermark AGBank für Tirol und Vorarlberg AGCA Bau-Finanzierungsberatung GmbH„Diners Club CEE Holding AG“FactorBank AGInformations-Technologie Austria GmbHLambacher HITIAG Leinen AGM.A.I.L. Finanzberatung GmbHOberbank AGÖsterreichische Hotel- und Tourismusbank GmbHUNIVERSALE International Realitäten GmbHWienerberger AG

Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angabenzum Beteiligungsverhältnis findet sich auf den Seiten 177f.

100%

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Aufbauorganisation der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe (Stand März 2002)

Vorstand

Vorstandsbereiche

Spezial is ierte Tochtergesel lschaften

Funktionstöchter

Tochterbanken

International Markets

Hemetsberger

Equity Trading Austria/CEE

CEE Markets & Subsidiaries

Asset/Liability-Management und Markets Risk Management

Institutional Client Group

Firmenkunden und Internationale Konzerne

Samstag

Internationale Konzerne,Corporate Finance undAußenhandel

Firmenkunden

Infrastruktur/Public Sector

Firmenkundenvertrieb

BA/CA-Leasing GmbH

BA Handelsbank AG

BA Private Equity GmbH

CA IB Corporate FinanceBeratungs Ges.m.b.H.

Hampel

Firmenkunden

Personal

Stäbe

Beteiligungen

Revision*

Privat- und Geschäftskunden

Haller

Vertriebsmanagement PuG

Marketing und Produktmanagement PuG

VertriebskoordinationPuG

SKWB-Schoellerbank

DATA AUSTRIA Datenverarbeitungs GmbH

Bank Austria CreditanstaltFinanzservice GmbH

Danzmayr

Privat- und Geschäftskunden

Stäbe

Randa

Group Internal Communications

Group Public Relations

Group MarketingCommunications

Konzernvolkswirtschaftund Marktanalysen

Konzernmarktforschung

Creditanstalt AG

Zwickl

CFO

Compliance

Bank Austria AG

*berichtet an den Gesamtvorstand

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Immobilienfinanzierung,Group Finance und Recht

Zwickl

Immobilienfinanzierungs-geschäft und Immobilienkunden

Group Finance and Risk Control

Recht

Konzernrevision*

Group ComplianceOffice

Fraud Prevention/Investigations

BA Wohnbaubank AG

Immobilien RatingGesmbH

BA/CA Immobilien AgenturGmbH

Organisation und IT

Speek

Operations

Org/IT-Steuerung

Zahlungsverkehr Konzern

Group Securities Services

WAVE Solutions InformationTechnology GmbH

IT-Austria Rechenzentrum

DOMUS Facility Management GmbH

TSG GmbH

Risikomanagement

Hampel

Group Credit Management

Kredit-Sanierungs-management

Strategisches Kredit-risikomanagement

Central and Eastern Europe

Randa

Region 1 CEE

Region 2 CEE

Projektmanagement undStrategiecontrolling CEE

Beteiligungsmanagement,Asset Management und Personal

Kadrnoska

Asset Management

Beteiligungsmanagement

Personal

Capital Invest

Asset Management GmbH

BANKPRIVAT AG

Bank der Regionen

Region 1

PolenBank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A.

Tschechische RepublikHVB Bank Czech Republic a.s.

SlowakeiHVB Bank Slovakia a.s.

UngarnHVB Bank Hungary Rt.

Region 2

KroatienHVB Bank Croatia d.d.

SlowenienBank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana

RumänienHVB Romania S.A.

BulgarienHVB Bank Bulgaria EAD

JugoslawienHVB Banka Jugoslavija a.d.

Bosnien und HerzegowinaRepräsentanz

CEE

*berichtet an den Gesamtvorstand

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Aufsichtsrat

Vorsitzender Dr. Albrecht SchmidtSprecher des Vorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG

Vorsitzender-Stellvertreter Rudolf HumerVorstandsvorsitzender, P Beteiligungs Aktiengesellschaft

Mitglieder Dkfm. Dr. Erich Becker, KommerzialratGeneraldirektor, VA Technologie AG

Lino BenassiChief Executive Officer, IntesaBci SpA

Dr. Adolf FrankeVorstandsmitglied, Westdeutsche Landesbank Girozentrale

Dkfm. Dr. Paul HasslerWirtschaftsprüfer

Dipl.-Ing. Gerhard Mayr, M.B.A.Executive Vice-President Pharmaceutical Operations, Eli Lilly & Company

Dieter RamplVorstandsmitglied, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG

Dr. Eberhard Rauch Vorstandsmitglied, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (bis 31.12.2001)

Vom Betriebsrat entsendet Hedwig FuhrmannVorsitzende des Zentralbetriebsrates

Wolfgang Heinzl1. stv. Vorsitzender des Zentralbetriebsrates

Mag. Adolf Lehner2. stv. Vorsitzende des Zentralbetriebsrates

Dr. Kornelia Urban2. stv. Vorsitzende des Zentralbetriebsrates (bis 16.1.2001)

Heribert KruschikMitglied des Zentralbetriebsrates (bis 16.1.2001)

Wolfgang LangMitglied des Zentralbetriebsrates

Thomas SchlagerMitglied des Zentralbetriebsrates

Vertreter der Aufsichtsbehörde

Staatskommissär Mag. Doris RadlMinisterialrat

Staatskommissär-Stellvertreter Mag. Bernhard Bauer(bis 31.3.2001)

Dr. Josef KramhöllerObersenatsrat (ab 1.11.2001)

Regierungskommissär für den Deckungsstock Dr. Alfred Katterl

Regierungskommissär-Stellvertreter für den Deckungsstock Christian Wenth

Treuhänder gemäß Pfandbriefgesetz Dr. Günther PullezVizepräsident i. R.

Treuhänder-Stv. gemäß Pfandbriefgesetz Dr. Alois RamoserPräsident

Organe der Bank Austria Aktiengesellschaft

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Vorstand

Vorsitzender Dkfm. Gerhard RandaGeneraldirektor

Vorsitzender-Stellvertreter Karl SamstagGeneraldirektor-Stellvertreter

Mitglieder Mag. Wolfgang Haller Vorstandsdirektor

Dr. Erich HampelVorstandsdirektor

Mag. Wilhelm HemetsbergerVorstandsdirektor (ab 17.2.2001)

Mag. Friedrich KadrnoskaVorstandsdirektor

Dr. Wolfram LittichVorstandsdirektor (bis 16.2.2001)

Michael MendelVorstandsdirektor (bis 31.12.2001)

Jochen-Michael Speek Vorstandsdirektor (ab 1.5.2001)

Dr. Kai Werhahn-Mees Vorstandsdirektor (bis 16.2.2001)

Mag. Franz ZwicklVorstandsdirektor

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Vorstand 20.03.2002 14:23 Uhr Seite 1

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Vorstand 20.03.2002 14:24 Uhr Seite 2

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Fotos auf Seite 12 (v.l.n.r.):Gerhard Randa, Karl Samstag, Franz Zwickl, Friedrich Kadrnoska

Fotos auf Seite 13 (v.l.n.r.):Wilhelm Hemetsberger, Erich Hampel, Wolfgang Haller, Jochen-Michael Speek

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Sehr geehrte Damen und Herren,

wer kennt es nicht? Manchmal verstellen einem das Alltägliche und das Naheliegende

den Blick auf die große Perspektive. Umgekehrt verliert man sich von Zeit zu Zeit

zu sehr in Visionen und vergisst darüber das Tagesgeschäft. Für die Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe kann ich sagen, beides ist uns 2001 nicht passiert:

Wir sind in der Umsetzung unserer Vision weit vorangekommen. Die Bank hat im

Verlauf von 2001 ihre Leistungskraft ganz auf ihren viel versprechenden Kernmarkt

konzentriert:

In Zentral- und Osteuropa haben wir das Banknetz der HVB mit unseren eigenen

Töchtern in weniger als einem Jahr zusammengeschlossen und damit unsere

Geschäftsbasis wesentlich – etwa um die Hälfte – verbreitert.

In Österreich bündeln wir die Kräfte. Wir sind dabei, das Beste beider Banken zur

„Bank Austria Creditanstalt“ zusammenfügen. Wir entwickeln uns mit diesem

bedeutenden Schritt von der Bankengruppe zur Bank – zur Bank zum Erfolg unserer

Kunden.

In der HVB Group haben wir 2001 unseren Platz eingenommen: Wir leisten von

Anfang an einen wichtigen Beitrag zum Ergebnis. Vor allem aber füllen wir die große

strategische Aufgabe aus, die uns übertragen wurde, und wir tun das als Mitglied

der drittgrößten Bankengruppe Europas.

So gestärkt gehen wir – mit Freude und Zuversicht – daran, unseren Beitrag zu

der großen europäischen Vision zu leisten: dem Zusammenwachsen des ganzen

Kontinents zu einem friedlichen Miteinander, zum Entstehen eines Wirtschaftsraumes,

der auf der Welt seinesgleichen sucht, zu einem Wettbewerbsmarkt, der seine Kraft

aus der Vielfalt seiner selbstständigen Regionen schöpft.

Diese große Perspektive dürfen wir auch im Tagesgeschäft nicht aus den Augen

verlieren. Und ich kann mit Stolz sagen: Wir in der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

haben die EU-Erweiterung schon seit längerem vorweggenommen.

Die Integration der Länder Zentral- und Osteuropas schafft für beide Seiten Wohl-

stand. Sie ist ein klassische Win-Win-Perspektive. Und für Österreich ist das enorm

wichtig. Ziemlich genau die Hälfte unserer Bundesgrenze – mehr als jedes andere

Land – haben wir mit EU-Beitrittskandidaten gemeinsam, sie trennt uns ja nicht mehr.

Österreich, mit seiner mittelständischen Wirtschaft rund um industrielle Cluster,

profitiert besonders von der Offenheit, vom Austausch mit den CEE-Ländern, die

ähnliche Vorstellungen von ihrer Zukunft haben.

Die CEE-Länder haben in den letzten Jahren mit Begeisterung das rechtliche und

ordnungspolitische Umfeld eingerichtet, den Außenhandel radikal westwärts orientiert

und unter Opfern eine moderne Wettbewerbswirtschaft geschaffen, kurz alle not-

wendigen Bedingungen für den Aufschwung erfüllt. Ein fester Beitrittstermin wird

die Konvergenz beschleunigen und andere Länder nachziehen.

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Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe steht an der Seite ihrer Kunden – in Öster-

reich wie in Zentral- und Osteuropa. Sie will nicht mehr und nicht weniger sein,

als im Rahmen der HVB Group die Bank für dieses vernetzte Europa. Die Bank, die

kreative Unternehmen zusammenbringt.

Auch in Österreich, unserem reifen Ausgangsmarkt, setzen wir Initiativen.

Seit 1997 sind wir dabei, Bank Austria und Creditanstalt zu integrieren. Beginnend

mit den Verwaltungs- und Abwicklungsstrukturen, die für den Kunden nicht

unmittelbar sichtbar sind, dann mit dem Treasury, schließlich im Firmenkundengeschäft.

Hier haben wir seit dem Zusammenschluss sogar Marktanteile gewonnen. In der

Zwischenzeit haben sich auch die Bedürfnisse unserer Privatkunden gewandelt.

Heute zählen Effizienz, Schnelligkeit und Professionalität genauso viel wie

persönliche Betreuung. Wir gehen daher einen folgerichtigen Schritt weiter und

kombinieren die Stärken der beiden Marken. Dabei bleiben wir, wer wir sind.

Und wir kommen dadurch näher zu unseren Kunden, zu ihren Bedürfnissen und

in ihre Regionen, ganz besonders in den Bundesländern.

In beiden Fällen – CEE wie Inland – danke ich allen, die an den großen Ver-

änderungen mitwirken und eine wichtige Aufbauleistung erbringen.

2001 war ein schwieriges Jahr. Das externe Umfeld hat sich eingetrübt.

Wir haben unter schwierigen Bedingungen ein Ergebnis vor Steuern erzielt, das nur

wenig von der Linie der Vorjahre abweicht. – Doch das gehört zum Auf und Ab

des Wirtschaftslebens.

Die schrecklichen Ereignisse des 11. September haben uns aber tief erschüttert.

Und sie haben uns an Eines erinnert: Wir können, wir dürfen die Freiheit nicht für

selbstverständlich halten. Sondern wir müssen täglich von neuem die Grundlagen

dafür schaffen. Wir haben in unserem unmittelbaren Umfeld die Gelegenheit dazu.

Ob als Privatpersonen, ob als Unternehmen oder als Bank.

Ergreifen wir unsere Chancen, sehen wir das Positive in den Veränderungen!

Gerhard Randa

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19Die Bank für das zusammenwachsende Europa

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe hat 2001 ihre angepeilte Zielstruktur ein-

genommen. Sie hat dadurch bereits heuer in ihrem Kernmarkt in Österreich und CEE

die optimale Aufstellung und damit die volle Leistungskraft für die lokalen Kunden

erreicht. Die Bank kann somit einen wichtigen Beitrag für die große Idee dieses

Jahrzehnts leisten: für das Zusammenwachsen Europas zu einem schlagkräftigen

Wirtschaftsraum und – als wichtige Voraussetzung – das Entstehen eines effizienten

Banken- und Finanzsektors über Ost und West hinweg.

Auf dieses Ziel war die Entwicklung der vergangenen Jahre ausgerichtet. In ihrem

reifen Ursprungsmarkt Österreich hat die Bank eine beachtliche Konsolidierungs-

leistung erbracht: die beiden führenden Häuser des Landes integriert, die Produkti-

vität kräftig gesteigert und, ungeachtet teils schwieriger Jahre, zu nachhaltiger

Rentabilität gefunden. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe hat damit – im Inter-

esse der Wirtschaft – Europareife bewiesen.

Die HVB Group ist mit dem Eintritt der Bank Austria 2001 zum ersten grenzüber-

schreitenden Verbund von marktführenden Großbanken geworden. In knapp einem

Jahr hat die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe den Bank der Regionen-Vertrag mit der

HypoVereinsbank bereits in wesentlichen Teilen umgesetzt und die Aufgabe ange-

nommen, die ihr darin zukommt: den Wachstumsmarkt in den CEE-Ländern für die

HVB Group – und damit für deren Kunden – zu erschließen. Wir setzen dabei auf die

Kraft der Vielfalt, wahren die lokalen Wurzeln unserer Tochterbanken und verfolgen

einen möglichst dezentralen Steuerungsansatz. Unsere Mission erfüllen wir pragma-

tisch und mit der Priorität der Kundenorientierung. Durch die regionale Schwerpunkt-

setzung im Verbund der HVB Group haben wir eine klare Orientierung gewonnen und

unsere Leistungsfähigkeit und Kompetenz auf unsere lokale Kundschaft ausgerichtet.

Wie gewohnt hat die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe die zahlreichen tiefgrei-

fenden Veränderungen mit Augenmaß durchgeführt. Das heißt, ohne das laufende

Geschäft aus den Augen zu verlieren, ohne Kunden oder Mitarbeiter durch über-

dimensionierte technische Großprojekte zu irritieren. Nicht zuletzt deshalb konnte

sie auch für 2001 einen passablen Abschluss vorlegen – und das vergangene Jahr

war konjunkturell ein sehr schwieriges Bankenjahr, das latente Kreditrisiken vor allem

im österreichischen Firmenkundengeschäft aufdeckte. Der Markttrend geht dahin,

Quersubventionen auch in diesem Segment zu beseitigen und jedem Kunden exakt

die Konditionen zu ermöglichen, die seiner Bonität entsprechen. Wie schon seit

langem auf dem Kapitalmarkt werden Risikoaufschläge damit bereits in naher

Zukunft transparenter. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, unsere Kunden auf die

unausweichliche Konvergenz von Kredit- und Kapitalmarkt durch geeignete Produkte

und Dienstleistungen einzustellen.

Die Bank für das zusammenwachsende Europa

1.) Durch Konsolidierungserfolg

in europäischen Dimensionen

2.) Fokussierung auf einen Zukunfts-

markt im Rahmen der HVB Group

3.) Bestens gerüstet für die Konvergenz

von Kredit- und Kapitalmarkt

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20 Die Bank für das zusammenwachsende Europa

Logische Abfolge der Integration:

von den Steuerungsinstrumenten

über Informationstechnologie

und Abwicklungsfunktionen zum

Kundengeschäft

Veränderte Kundenpräferenzen

begünstigen Übergang zu

entscheidungsschnellen Strukturen

Österreich: von der Bankengruppe zur Bank

In Österreich hat die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe 2001 eine entscheiden-

de Etappe auf dem Weg von der Bankengruppe zur Bank unternommen. Die Logik

des Zusammenwachsens spannt sich vom anfänglichen Nebeneinander über die

Phase des Miteinanders bis hin zum Entstehen einer neuen Identität. Die Bank hat

diesen Integrationsprozess zweimal – 1991 (Z/Länderbank zur Bank Austria) und

nach 1997 (Bank Austria und Creditanstalt) – erfolgreich bewältigt. Sie konnte ihre

Marktstellung in beiden Fällen über die reine Addition der Marktanteile hinaus fest-

igen und zugleich beträchtliche Synergien gewinnen. Beides ist daran abzulesen,

dass die operativen Erträge heute mehr als dreimal so hoch sind wie die der Banken

pro forma 1991, und die Beschäftigtenzahl trotz des expandierenden Banksektors

um 13% niedriger ist. Die Gruppe hat also einen kräftigen Produktivitätsfortschritt

unternommen und mit dieser Konsolidierungsleistung inmitten des überbesetzten

österreichischen Bankensektors nicht zuletzt einen positiven volkswirtschaftlichen

Beitrag geleistet (vgl. Grafik Konsolidierungsleistung). Wesentlich ist, dass dieser

Konsolidierungserfolg nicht durch ein lineares Cost Cutting erzwungen wurde,

sondern gezielt eine gemeinsame, effizientere Struktur aufgebaut wurde. Wir waren

und sind in der glücklichen Lage, die Stärken beider Banken zu kombinieren.

2001 – etwa fünf Jahre nach der Bildung der führenden Bankengruppe Öster-

reichs – haben wir die letzten Schritte zur Einheit unternommen. Bank Austria und

Creditanstalt haben zunächst, in den Jahren 98 und 99 Rechnungswesen und

Controlling zusammengeführt und eine Reihe gemeinsamer Konzernfunktionen

hinter dem Zwei-Markenauftritt eingerichtet, darunter Treasury, Internationale

Konzerne und Produkte, aber auch Steuerungsaufgaben, wie z.B. Eigenkapital- und

Risikomanagement, sowie Abwicklungs- und Transaktionsbankfunktionen. Das

Geschäft in den CEE-Ländern sowie im internationalen Geschäft wurde zusam-

mengefasst und die CEE-Töchter von BA und CA fusioniert. 2000 haben wir mit

dem Projekt „heureka!“ die IT-Systeme vereinheitlicht, auch wenn sie in manchen

Bereichen technisch noch auf separaten Clones dargestellt wurden.

Anfang 2001 stellte die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe das inländische Firmen-

kundengeschäft unter eine gemeinsame Führung und integrierte sämtliche Funktionen

„hinter der Kundenbetreuung“. Im Mai 2001 beschloss der Vorstand der Bank Austria

schließlich das Projekt „Bank zum Erfolg (BzE)“, die vollständige Verschmelzung der

beiden Banken zu einer wirtschaftlichen und rechtlichen Einheit bis August 2002.

Dabei hatten wir zum einen Synergien im Auge, um unsere Produktivität zu steigern,

die Abläufe zu vereinheitlichen und kürzere Entscheidungswege zu etablieren.

Höhere Leistungsfähigkeit durch

Konsolidierung – die Strategie für den

übersättigten österreichischen Markt

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21Die Bank für das zusammenwachsende Europa

Alles Maßnahmen, die letztlich unsere Leistung im Kundengeschäft steigern. Ebenso

wichtig war andererseits, den geänderten Ansprüchen unserer Kunden zu entsprechen.

Unsere Unternehmenskunden differenzierten von Anfang an wenig in Bank Austria

und Creditanstalt und setzten vielmehr auf sachliche Wettbewerbsfähigkeit. Wie

unsere Marktforschung belegt, tendieren in den letzten Jahren aber auch die Privat-

und Geschäftskunden immer mehr dazu, Effizienz und Kompetenz über emotionale

Markenbindung zu stellen, sofern die Kontinuität der Betreuung sichergestellt ist. Zu

diesem Mentalitätswandel (Rationalisierung des Verhaltens und sinkende Kunden-

loyalität) hat sicherlich die gesteigerte Markttransparenz – nicht zuletzt aufgrund der

Möglichkeiten des Internet – beigetragen.

Sowohl interne Gründe (Produktivitätssteigerung durch Ertrags- und Kosten-

synergien) als auch die Markttrends legen es daher betriebswirtschaftlich zwingend

nahe, die Markenpolitik weiterzuentwickeln. Aus den zwei getrennten Marken wird

daher ab August 2002 eine einzige: „Bank Austria Creditanstalt“. Sie steht für die

Kontinuität unserer Kundenbeziehungen und signalisiert das Beste von beiden Banken:

einheitliches Produktangebot, gemeinsames Banknetz, kombinierte Kompetenz und

Schnelligkeit durch kürzere Wege. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe geht

damit in Österreich in neuer Geschlossenheit mit klarer Struktur und aus führender

Marktstellung in die Zukunft.

„Bank Austria Creditanstalt –

die Bank zum Erfolg“.

Neue Markenpolitik signalisiert

Kontinuität und das Beste

beider Häuser

Betriebsergebnis je Mitarbeiter (Produktivität)Betriebserträge

Mitarbeiter in der Gruppe

Mitarbeiter in den AGs

Konsolidierungsleistung

100

1991 1996 2001

ZusammenschlussZ/Länderbank

ZusammenschlussBA/Creditanstalt

Projekt BzEbeschlossen

200

120

180

220

140

160

80

60

163

153

191

100

219

90

74

87

94

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22 Die Bank für das zusammenwachsende Europa

Das Potenzial mit der Kraft einer

internationalen Großbank nutzen

Mit einer organischen Struktur

am Aufbau beteiligt

CEE: die Bankstruktur für den Konvergenzprozess

Seit Ende 2001 ist die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe in den CEE-Ländern

mit einer Leistungskraft operativ, die über das hinausgeht, was sie vor etwas mehr

als zehn Jahren, zu Beginn ihres Engagements, nur erhoffen konnte. Im Verbund

der HVB Group hat sie ihr internationales Geschäft so fokussiert, dass es vom

komplementären Auslandsnetz zu einer Kernkompetenz, zu einem zweiten

Heimatmarkt der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe geworden ist.

Wie im Bank der Regionen-Vertrag vorgesehen hat die Bank ihre Töchter und

Niederlassungen außerhalb A+CEE an die HVB abgegeben und in deren leistungs-

fähiges Weltnetz integriert. An speziellen Austrian/CEE-Desks finden unsere

Kunden ihre gewohnten Ansprechpartner jetzt unter dem Dach der HVB-Nieder-

lassungen an den Welthandels- und Finanzzentren wieder. Umgekehrt hat die HVB

ihre Töchter in Zentral- und Osteuropa an die Bank Austria übertragen und den

Marktauftritt der BA/CA-Gruppe damit wesentlich gestärkt. Aus dieser Aufgaben-

teilung erwächst ein beiderseitiger Effizienzgewinn – sowohl für die Kunden als

auch für die Bank.

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe hat also auch auf diesem Kernmarkt eine

langjährige Aufbauleistung weitgehend abgeschlossen: Sie ist in 13 Ländern aktiv

und mit Marktanteilen jeweils zwischen 5 und 10% flächendeckend die führende

internationale Bank. Zusammengenommen beträgt die Bilanzsumme 21,3 Mrd €.

Wir beschäftigen in rund 750 Geschäftsstellen 18.500 Mitarbeiter (mehr als in

Österreich), betreuen 2,6 Mio Privatkunden und 80.000 Unternehmen. Wir sind mit

einer organischen Struktur voll aktiv. Das heißt, wir können nach den Zusammen-

schlüssen unsere Energie auf die eigentliche Sache lenken: das Potenzial in CEE,

dem letzten Wachstumsmarkt Europas, auszuschöpfen. Dabei stützen wir uns auf

eine Reihe von Wettbewerbsvorteilen:

Erstens unser Anspruch: Wir schaffen eine finanzielle Infrastruktur für das

zusammenwachsende Europa. Einen Verbund von Banken, die eng an der Seite der

Wirtschaft stehen, sei es in der EU, sei es in den Beitrittsländern und -kandidaten.

Beim Zusammenschluss von HVB und Bank Austria stand diese Vision ganz oben.

Dass sich über die jahrzehntelange, fast 3000 km lange Grenze hinweg binnen

weniger Jahre auch tatsächlich eine intensive, intra-industriell arbeitsteilige Wirt-

schaft gleichberechtigter Partner an der Schwelle zum Wirtschaftsraum herausge-

bildet hat, gibt zu weiterem Optimismus Anlass. Ausgehend von den industriellen

Ballungszentren, deren BIP pro Kopf zum Teil schon an das europäische Durch-

schnittsniveau herangekommen ist, wird der Wohlstand langsam, aber sicher in die

Fläche diffundieren. Wachstum und steigender Monetarisierungsgrad bestimmen

Nach dem Zusammenschluss

mit den HVB-Töchtern – flächendeckend

führende Bank in Zentral- und Osteuropa

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23Die Bank für das zusammenwachsende Europa

das Umfeld für den Bankensektor: Wir rechnen von 2000 bis 2005 mit einer Expan-

sion des bilanzwirksamen Geschäfts um 80% und mit weiterhin hoher Nachfrage

nach kapitalmarktnahen Produkten auch nach Abflauen der Privatisierungswelle.

Im Verbund der HVB Group haben wir die nötigen Mittel und mit 42 Mrd € an

haftenden Eigenmitteln auch die Risikotragfähigkeit, dieses Engagement nachhaltig,

selbst über denkbare Durststrecken hinweg auszubauen.

Zweitens unsere eigene Ausgangslage: Die Bank Austria Creditanstalt sowie die

HVB zählen zu den CEE-Pionieren. Beginnend vor 12 Jahren haben BA und CA

Land für Land die Möglichkeiten des lokalen Geschäfts ausgelotet, die HVB hat ihre

potenten deutschen Industrieadressen von Anfang an begleitet. Die Gruppe hat auf

diese Art – und durch die Transformationskrise Mitte der 90er Jahre hindurch –

eigene Erfahrung gesammelt und verfügt heute vor allem im Firmenkundengeschäft

über einen Vorsprung vor den Späteinsteigern im Zuge der Privatisierungsauktionen.

Wir bilden nicht „ausländische Brückenköpfe irgendeiner Zentrale“, sondern

vernetzen bereits bestens verwurzelte lokale Tochterbanken, die in ihrem Markt zu

den tonangebenden, innovativen Adressen zählen. Daher können wir auch ein

multilaterales finanzielles Netzwerk zwischen den Unternehmen spannen.

Frühzeitiges Engagement, langjährig

gepflegte Geschäftsbeziehungen zur

lokalen Kundschaft

CEE: Aufholprozess zuerst in den BallungszentrenLänder Regionen

BIP pro Kopf in Kaufstandards, EU = 100

0

20

40

60

80

100

120

140

160

Gri

ech

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nd

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EU-Durchschnitt = 100

Potenzial Potenzial

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24 Die Bank für das zusammenwachsende Europa

Drittens unser Geschäftsmodell der Bank der Regionen: Es stellt eine intelligente

Kombination der genannten lokalen Verwurzelung und der überregionalen Groß-

bankenvorteile dar: als finanzielle Drehscheibe für den internationalen Austausch

zwischen den Heimatkunden all unserer Märkte, als Portal zum Weltfinanzmarkt

mit der Platzierungskraft einer großen Kapitalmarktadresse. Mit der Kraft, die für

ein dauerhaftes Engagement nötig ist.

Bestens posit ioniert für die Branchentrends

Mit der Bündelung der Kräfte auf dem österreichischen Markt und der Offensive

in den CEE-Ländern könnte die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe in den Wachs-

tumsregionen nicht besser positioniert sein. Damit wird sie dem ersten, vielleicht

wichtigsten Trend gerecht. Im Rennen um die Ausschöpfung des Potenzials der

CEE-Märkte liegt sie voran.

Der zweite Trend, der Zwang zur nationalen und überregionalen Konsolidierung

des Bankensektors, ruht nicht. Im Moment herrscht lediglich eine Pattstellung und

eine Begradigung der taktischen Ausgangspositionen. Wichtige Anstöße könnte

auch die Ordnungspolitik der EU geben, die auf Chancengleichheit zwischen

öffentlich-rechtlichen und privaten Instituten hinausläuft. Die Bank Austria hat mit

dem Eintritt in die HVB Group, der drittgrößten Bank Europas, rechtzeitig agiert

und jetzt den Rücken frei für die Konzentration auf ihr Geschäft.

Ein weiterer, dritter Trend ist ungeachtet der beiden letzten Börsenjahre voll

intakt: das Vordringen der Wertpapieranlage, die Altersvorsorge durch Vermö-

gensbildung auf dem Kapitalmarkt. Privatkunden optimieren ihre Portefeuillestruk-

tur besser als mancher Profi. Auf die unterschiedlichen Sparmotive – von rationaler

Kassenhaltung über Wertpapierplansparen und strukturierte Produkte zur dis-

kretionären Vermögensverwaltung – hat sich die BA/CA-Gruppe mit gezielten

Produkten von hoher Wertschöpfung bestens eingestellt. (Capital Invest, AMG,

BankPRIVAT und Schoellerbank).

Ein vierter, lange Zeit latenter Trend wird erst jetzt offensichtlich: die Konvergenz

von Kredit- und Kapitalmarkt. Er betrifft Unternehmen und Banken gleichermaßen.

Bisher galten Investmentbanking und das Kommerzbankgeschäft als Antipoden der

Bankenszene. Mit zunehmender Transparenz von Kredit und Risiko und mit zuneh-

mender Handelbarkeit von Krediten, aber auch aufgrund der verfeinerten Methodik

und Messbarkeit ist den letzten Jahren jedoch deutlich geworden, dass beide einem

ähnlichen Kalkül unterliegen und nur auf unterschiedlich liquiden Märkten agieren.

Geschäftsmodell

Bank der Regionen

Branchentrends im Banksektor

– Ausschöpfung der Wachstumsregionen:

CEE, Südosteuropa

– Überregionale Konsolidierung unter den

europäischen Großbanken

– Asset-Management für private und betriebliche

Altersvorsorge

– Konvergenz von Kredit- und Kapitalmarkt – im

Vorfeld von Basel II auf dem Weg zu risiko-

adäquaten Kreditkonditionen

– Informationstechnologie wieder näher am

Geschäft

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25Die Bank für das zusammenwachsende Europa

Jetzt werden die Quersubventionen zwischen den verschiedenen Kreditnehmer-

gruppen zunehmend aufgedeckt, und das führt zwangsläufig zu einer risiko-

gerechteren Konditionengestaltung im Einzelfall. Alles andere ist irrational und

darüber hinaus ungerecht. In diesem Umfeld müssen die Banken ihrerseits, ganz

besonders die BA/CA-Gruppe mit ihrem hohen Marktanteil in Österreich, ihr Kredit-

engagement so eigenkapitalschonend wie möglich gestalten – sei es durch selektive

Kreditvergabe, sei es durch Syndizierung und aktives Portfoliomanagement unter

Nutzung des „Weltkreditmarktes“. Das sind keine Erfindungen der Baseler Zehner-

gruppe, die bevorstehende Novellierung der Eigenkapitalregeln (Basel II) ist vielmehr

die überfällige Reaktion auf eine lange Zeit verdeckte Marktunvollkommenheit.

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe ist auf der Kundenseite wie auch im Eigen-

interesse in dieser Richtung sehr weit fortgeschritten. Wir bieten auch mittelstän-

dischen Kunden Corporate Finance-Lösungen, die bisher nur Großunternehmen

zugänglich waren. Als Marktführer sowohl in Österreich wie in den CEE-Ländern,

wo diese Produkte gleich von Anfang an zum Repertoire der Finanzabteilungen

zählen, folgen wir dem „Integrierten Ansatz“, wie er in der ganzen HVB Group

angewandt wird.

Der fünfte Trend, das Vordringen von E-Banking und überregionalen IT-Platt-

formen scheint nach dem Ende der Internet-Euphorie etwas abhanden gekommen zu

sein. Tatsächlich ist die Entwicklung aber von der Technik zur Anwendung – auf die

Geschäftsfeldebene – zurückgeholt worden. E-Banking wird jedenfalls von unseren

Privatkunden und im Firmenkundengeschäft immer stärker genutzt. Sowohl für den

Kunden als auch für die Bank sind die elektronischen Vertriebswege gerade dort

attraktiv, wo die laufenden Transaktionen mit möglichst wenig Zeitaufwand erledigt

werden sollen. Die Bank strebt in allen Segmenten einen Mix aus standardisierten

und beratungsintensiven Dienstleistungen an. Auch die Informationstechnologie

verfolgt ihre – unveränderten – Ziele mittlerweile nicht mehr über Großinvesti-

tionen. Nicht zuletzt aus Gründen der Risikoanfälligkeit wird heute ein pragmatischer

und evolutionärer Weg bevorzugt.

Im Vorfeld von Basel II auf dem Weg

zu risikogerechten Kreditkonditionen

nach transparenten Ratings

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LJUBLJANA

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2001 war – nicht nur für den Bankensektor – ein Jahr der enttäuschten Hoff-

nungen. Sah es noch zu Jahresbeginn so aus, als wäre das Gröbste der Börsenkor-

rektur überstanden, setzte sich die Baisse – als Crash auf Raten – im zweiten auf-

einanderfolgenden Jahr fort, was bisher überhaupt nur zweimal, 1927 und nach

der Ölkrise 1973, vorgekommen ist. Die Gegenreaktion auf die exzessiven Überbe-

wertungen der New Economy-Blase hatte auch 2001 noch ihre realen Auswirkun-

gen: Die Überinvestitionen wurden nicht nur in den TMT-Branchen, dort meist

durch Zusammenbrüche, korrigiert. Auch die Gewinne der übrigen Unternehmen

brachen ein, beschleunigt durch die wechselseitige Anpassung der Investitionspläne

nach unten.

Obwohl die US-Notenbank das Jahr mit einer überraschenden Zinssenkung eröff-

nete und damit ein Alarmsignal aussandte, war man in der ersten Jahreshälfte noch

der Erwartung, eine globale Rezession vermeiden zu können. Im weiteren Jahres-

verlauf griffen die rezessiven Tendenzen aber auf die gesamte Weltwirtschaft über.

Im Unterschied zu dem Muster vergangener Zyklen balancierten einander die Pole

der Weltwirtschaft nicht aus, die Weltwirtschaft befand sich im Gleichschritt auf Tal-

fahrt. Die Übertragung fand nicht nur über den Außenhandel, sondern auch über

die korrelierenden Finanzmärkte statt und wurde durch die bereits intensive Unter-

nehmensverflechtung über Kontinente hinweg beschleunigt.

In dieser labilen Situation, die zum Teil erst später erkannt wurde, stürzten die

Terrorangriffe des 11. September die Welt in blankes Entsetzen. Die barbarischen

Anschläge enttäuschten darüber hinaus die Hoffnung, dass die freiheitliche Welt-

ordnung bereits überall akzeptiert sei.

Die neuen Unberechenbarkeiten beschleunigten den konjunkturellen Abwärts-

trend weltweit. Die Notenbanken steuerten 2001 mit einer bisher nicht gekannten

globalen Zinssenkungswelle gegen. Die Federal Reserve senkte den Leitzins in elf

Schritten um 4,75 Prozentpunkte auf 1,75% p.a., den niedrigsten Stand seit 1961.

Die US-Regierung legte expansive Ausgabenprogramme auf. Dennoch war die

zehnjährige Wachstumsphase in den USA jäh zu Ende. Von der Erschütterung der

IT-Branche wurde neben den asiatischen Schwellenländern auch Japan mit-

gezogen, das sich seit Jahren in einer hartnäckigen Strukturkrise befindet; die Wirt-

schaft hatte sich gerade stabilisiert, schrumpfte aber erneut. Euroland hingegen

kam 2001 insgesamt knapp an einer Rezession vorbei (im Sinn der technischen

Definition von zwei Quartalen negativer BIP-Veränderungsraten im Verlauf). Die EZB

hielt sich zunächst aufgrund vorübergehend anziehender Inflationsraten bis Mai

zurück und senkte den Refinanzierungssatz in vier Schritten auch nur um 1,5%-

Punkte auf 3,25%.

Umfeld und Marktlage 2001

30 Umfeld und Marktlage 2001

USA

Euroland

USA: NAPM (linke Skala)

EC Economic Sentiment Indicator(nominiert auf Standardabw.)

EuroStoxx

USA (S&P500)

AktienindicesQ1/99 = 100

USA (Fed Funds Target Rate)

Reales BIPgegenüber Vorquartal auf Jahresrate

Wirtschaftsklima

Leitzinsen% p.a.

EZB (Refinanzierungssatz)

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31

Die Kernmärkte der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe konnten sich der Welt-

konjunktur natürlich nicht entziehen. In Österreich blieb das reale BIP-Wachstum

mit 1,1% deutlich hinter dem langjährigen Durchschnitt zurück. Die österreichische

Wirtschaft konnte zwar erneut positive Wachstumsimpulse aus dem Außenhandel

erzielen, vor allem aber importseitig. Angesichts der Verunsicherung im externen

Umfeld schoben die Unternehmen bereits geplante Ausrüstungsinvestitionen auf

(Zuwachs nur 1,5% real). Die Bauinvestitionen waren im Zusammenhang mit der

Haushaltskonsolidierung (Nulldefizit) ohnehin rückläufig. Das in der Folge negative

Arbeitsmarktklima, die restriktive Budgetpolitik und die erhöhte Inflation (2,7% im

Jahresdurchschnitt) wirkten sich negativ auf das verfügbare Realeinkommen der

Privathaushalte aus. Der private Konsum wuchs mit 1,4% dennoch relativ stark,

was auf Kosten der Sparquote ging (4,9% nach 6,6%).

Die CEE-Länder zeigten sich dank einer starken Binnennachfrage und der Impulse

des Wiederaufbaus in Südosteuropa robust (Wachstumsrate zusammengenommen

2,7%). Beginnend mit dem dritten Quartal wurden auch sie von der Konjunktur-

schwäche erfasst, schließlich gehen 70% ihrer Exporte bereits in die EU. Die Bin-

nenkonjunktur wirkte diesen negativen externen Einflüssen kräftig entgegen. Die

Ausnahme bildete Polen, das nach einer starken Expansionsphase zwischen 1993

und 2000 nun unter einem Einbruch bei den Investitionen und einer korrigierend

restriktiven Geldpolitik leidet.

Im November veröffentlichte die EU-Kommission ihren jährlichen Fortschritts-

bericht zur Erweiterung der Union. Darin wurde auf wesentliche Fortschritte in der

Erfüllung der Beitrittsvoraussetzungen in allen Ländern hingewiesen. Der Bericht

zeigt deutlich die Entschlossenheit der Kommission, den Erweiterungsprozess rasch

voranzutreiben, sodass der Zeitplan des EU-Gipfels von Göteborg mit der ersten

Erweiterungsrunde 2004 zumindest theoretisch eingehalten werden kann. Bisher

sind mit den einzelnen Kandidatenländern (mit Ausnahme von Bulgarien und

Rumänien) zwischen 26 und 20 Kapitel (von 31) vorläufig abgeschlossen. Die noch

ausstehenden Kapitel Agrar- und Regionalpolitik sowie Finanzen und Budget sind

naturgemäß die sensibelsten. Trotz des Widerstandes den der von der Kommission

vorgelegte Finanzierungsplan bis 2006 auf beiden Seiten – Mitgliedstaaten und

Kandidatenländern – hervorgerufen hat, sollte daran das Erweiterungsprojekt nicht

scheitern.

Die Bank sah sich in diesem Umfeld einer schlechten Mengenkonjunktur,

sinkenden Transaktionen, aber auch Verhaltensänderungen seitens der Anleger

gegenüber. Der Kreditmarkt stand in Österreich unter dem Eindruck einer hohen

Umfeld und Marktlage 2001

2001 am Rand der Rezession

Stimmungstief

Langwierige Börsenkorrektur

Geldpolitisches Gegensteuern

1999 20012000

1999 20012000

1999 20012000

–2%

0%

2%

4%

6%

8%

959493

96979899

100101102103104105

35

40

45

50

55

60

1999 20012000

708090

100110120130140150160

1

2

3

4

5

6

7

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Insolvenzzahl und unerwarteter Ausfälle im Segment Großunternehmen. Stabilisie-

rend auf die Nachfrage nach Kredit- und Kapitalmarktprodukten wirkten die Akqui-

sitionsprojekte vor allem in den CEE-Märkten sowie die anhaltenden Umstrukturie-

rungen in der Industrie. Die Zinssenkungsrunden engten hingegen den Konditio-

nenspielraum im Einlagengeschäft ein. Die Enttäuschung der Aktienanleger kam

einerseits traditionellen Sparformen zugute, andererseits aber auch strukturierten

Produkten und gemischten Fonds.

Auf den Finanzmärkten floss die Liquidität angesichts der nachhaltigen Kurs-

verluste an den Börsen in Rentenwerte. Die Renditen folgten den US-Vorgaben und

fielen bis November auf ein Tief von 4,2% (10-jährige Bundesanleihen). Weltweit

im Vormarsch waren Unternehmensanleihen, vor allem des unteren Investment-

grades, die eine attraktive Kombination von Kupon und Rating boten. Die stürmische

Expansion der Wertpapierumsätze insgesamt und vor allem im Kundengeschäft legte

2001 eine Pause ein. Ein Lichtblick im Finanzmarktjahr war, dass die Argentinien-

Krise gegen Ende des Jahres nicht auf die übrigen Emerging Markets übergriff,

ein Zeichen dafür, dass die Investoren in dieser Kategorie genau differenzieren.

Die Währungen der CEE-Länder gerieten sogar unter Aufwertungsdruck.

32 Umfeld und Marktlage 2001

3-Monatsgeld (Eurozinsen)

10-jährige US-Treasury Bonds

10-jährige Benchmarkrendite

3-Monatsgeld

Zinsentwicklung

USD-Zinsen

1999 2000 2001

USD-Zinsentwicklung

EUR-Zinsentwicklung

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

5,5

6,0

6,5

EUR-Zinsen

Nachhaltige Wertsteigerung – Kriterium

No.1 in der Vermögensanlage

Konjunkturelle Auswirkungen

auf das Bankgeschäft, strukturelle

Trends intakt

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33

Eröffnungsbilanz 2001 schon in neuer Konzernstruktur

Die Konzentration des internationalen Geschäfts der Bank Austria Creditanstalt-

Gruppe auf den Zukunftsmarkt CEE war die herausragende Strukturveränderung

2001. Mit dem Ziel der Fokussierung auf Kernkompetenzen wurden regionale

Überlappungen beseitigt und die beschlossene Aufgabenteilung in der HVB Group

binnen eines Jahres umgesetzt. Wie im Bank der Regionen-Vertrag vereinbart, hat

die HypoVereinsbank 2001 ihre Tochterbanken in den CEE-Ländern an die Bank

Austria übergeben. Umgekehrt sind die Auslandstöchter sowie die Auslandsfilialen

der BA/CA-Gruppe außerhalb CEE in die jeweiligen lokalen Auslandseinheiten der

HVB integriert worden (mit Ausnahme der BA Greenwich/USA). Dabei wurden

große Volumina bewegt: knapp 22 Mrd € von der Bank Austria an die HVB und

umgekehrt gut 10 Mrd € von der HVB an die Bank Austria (vgl. nebenstehende

Liste und Tabellen auf Seite 154 dieses Berichts).

Die Transfers erfolgten vereinbarungsgemäß „at arm’s length“, das heißt, die

Töchter und Auslandsfilialen wurden im Verlauf von 2001 einzeln und zu Markt-

preisen bewertet und konzernintern „verkauft“. Um die Auswirkungen dieser ein-

maligen Strukturveränderung auf die Gewinn- und Verlustrechnung 2001 gering

zu halten, also um den laufenden Geschäftserfolg des Jahres möglichst unverzerrt

darzustellen, wurden die mit den Übertragungen verbundenen Effekte in der

„buchhalterischen Sekunde“ zwischen Schlussbilanz 2000 und Eröffnungsbilanz

2001 dargestellt. Die Veränderungen betreffen die gesamten Bilanzpositionen,

zumal es sich vorwiegend um Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises

handelt.

Eine weitere Änderung in der Eröffnungsbilanz resultiert aus der Erstanwendung

des neuen Bewertungsstandards für Finanzinstrumente IAS 39, der ab 1. Januar

2001 verpflichtend anzuwenden war (vgl. dazu Seite 150ff.). Die Auswirkungen

beider Sondereinflüsse auf die wichtigsten Bilanzpositionen – die Veränderungen

zwischen der Bilanz zum 31.12.2000 und der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2001 –

werden in der nebenstehenden Grafik zusammengefasst.

Die Auswirkungen der Transfers auf die Bilanz werden durch die Abgabe der Aus-

landsfilialen (mit Ausnahme BA Greenwich/USA) geprägt. Sowohl unter den abge-

gebenen Einheiten, als auch per saldo der Ab- und Zugänge schlagen sie aufgrund

des Gewichts durch: Die Bilanzen der hinzugekommenen CEE-Töchter zeigen das

typische Bild von Universalbanken. Demgegenüber fällt mit den Auslandsfilialen –

aufgrund ihrer Spezialisierung und Komplementärfunktion zum Inlandsgeschäft –

ein großvolumiges Interbankgeschäft sowie umfangreiche Finanzmarkttransaktionen

Konzernlagebericht

Konzernlagebericht 2001

Abgleich der Regionen

HVB ➔ Bank Austria

• SKWB Schoellerbank AG, Wien

• HypoVereinsbank (CZ) a.s., Prag

• HypoVereinsbank Hungaria Rt., Budapest

• HypoVereinsbank Slovakia a.s., Bratislava

• Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A., Krakau

• HypoVereinsbank Bank Hipotecny S.A., Warschau

Bank Austria ➔ HVB

• CB Bank Austria Creditanstalt (Russia) ZAO,Moskau

• BA/CA Asia Ltd., Central Hongkong

• Bank Austria Creditanstalt American LLC,New York

• Bank Austria Creditanstalt Deutschland AG,München

• BA/CA Capital Management Ltd.,Central Hongkong

• Auslandsfilialen London, München, Mailand,Hongkong, Singapur

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weg. Es wird nunmehr unter dem Dach der HVB weitergeführt. Daher zeigen das

passivseitige Interbankgeschäft und die Positionen Handelsaktiva und Finanzanlagen

sowie verbriefte Verbindlichkeiten auch die stärksten Veränderungen.

Durch den Abgleich der Regionen wurde die Bilanzsumme vom 31.12.2000 zum

1.1.2001 um 11,3 Mrd € verkürzt. Aktivseitig trug der Rückgang der Handelsakti-

va (–7,5 Mrd €) sowie die Finanzanlagen (–3,5 Mrd €) per saldo am stärksten dazu

bei. Die Kundenforderungen (–2,4 Mrd €) sind zwar durch die hinzugekommenen

CEE-Töchter kräftig ausgeweitet worden (+5,2 Mrd €), was jedoch durch die abge-

gebenen Kundenforderungen der BA-Auslandsfilialen und -töchter (–7,6 Mrd €)

überkompensiert wurde. Passivseitig resultiert der Rückgang der Bilanzsumme über-

wiegend aus den Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten (–8,7 Mrd €)

und den abgetretenen verbrieften Verbindlichkeiten (–3,1 Mrd €). Da die hinzuge-

kommenen CEE-Töchter ein entwickeltes Einlagengeschäft mitbringen (Kunden-

gelder +5,9 Mrd €) gingen von dieser Seite per saldo positive Effekte aus (+2,6 Mrd €).

34 Konzernlagebericht

–12000 –10000 –8000 –6000 –4000 –2000 0 2000 4000

Sondereffekte aus Abgleich der Regionen und IAS 39

Barreserve, Sachanlagen, Immaterielles AV, Sonstige Aktiva

Bilanzsumme

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Verbriefte Verbindlichkeiten

Sonstige Passiva und Rückstellungen

Abgleich der Regionen

Effekt der Umstellung der Bewertung auf IAS 39

Eigenkapital, Nachrangkapital, Anteile im Fremdbesitz

Finanzanlagen

Handelsaktiva

Risikovorsorge

Forderungen an Kunden

Forderungen an Kreditinstitute

in Mio €

Aktiva

Passiva

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35

Bei der Interpretation der strukturellen Veränderungen ist zu berücksichtigen, dass

die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe ein reifes, eher technisch dominiertes Aus-

landsgeschäft an die HVB abgibt, um es im Interesse ihrer Kunden mit der größeren

Marktstellung in den Einheiten der HVB Group fortzuführen. Im Gegenzug kann sie

dank der Zugänge die Entwicklung des CEE-Bankgeschäfts von einer wesentlich

verbreiterten Geschäftsgrundlage aus offensiv vorantreiben.

Die Auswirkungen der neuen Bilanzierungs-, Bewertungs-, und Ausweismethode

gemäß IAS 39 erhöhen die Bilanzsumme für sich genommen um 1,4 Mrd €. Betrof-

fen sind auf der Aktivseite die Handelsaktiva (+2,6 Mrd €) sowie die Finanzanlagen

(–2,2 Mrd €), wobei auch eine geänderte definitorische Abgrenzung zwischen den

beiden Positionen eine Rolle spielt (Details dazu im Anhang zum Konzernabschluss

auf Seite 156).

Erfolgsrechnung 2001

Die Bank Austria konnte 2001 – trotz widriger Umfeldbedingungen – einen

Abschluss auf Niveau des Vorjahres vorlegen. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 655

Mio € und damit nur um 7 Mio € oder 1,0% unter dem publizierten Vorjahresresul-

tat. Das schwierige Bankenjahr hat sie aber auch unter Einbeziehung der zahlreichen

Sondereffekte, also in wirtschaftlicher Betrachtung, mit einer nur geringen Trendab-

weichung gut überstanden. Nach Steuern und ohne Fremdanteile betrug der Kon-

zernjahresüberschuss 483 Mio €, um 109 Mio € oder 18,4% weniger als im Vorjahr

publiziert. Dieser Rückgang ist zum einen auf eine erhöhte Steuerlast in Zusammen-

hang mit den neu hinzugekommenen Töchtern zurückzuführen. Zum anderen sind

die Fremdanteile am Gesamtergebnis aufgrund des Eintritts börsenotierter Banken

in den Konsolidierungskreis auf mehr als das Dreifache gestiegen. Passt man die

Erfolgsrechnung des Vergleichsjahres 2000 „pro forma“ an den aktuellen Konsoli-

dierungskreis („Zielstruktur“) an, ergibt sich ein Rückgang des Ergebnisses vor Steu-

ern um 18,1%. Der Jahresüberschuss ohne Fremdanteile hat das Vorjahresergebnis –

in der Zielstruktur gesehen – nur gering verfehlt, nämlich um 17 Mio € bzw. 3,3%.

Die Gewinnlage ist damit vor dem Hintergrund der Abschlüsse des europäischen

Bankensektors noch einigermaßen zufriedenstellend. Verbessert hat sich die Struk-

tur der Erfolgsrechnung: Die operativen Komponenten, dargestellt am Betriebser-

gebnis, haben mehr als vier Fünftel (84%) zum Ergebnis vor Steuern beigetragen,

deutlich mehr als im Vorjahr (54%). Sowohl auf der Ertrags-, als auch auf der Auf-

wandsseite weisen die einzelnen G&V-Positionen aufgrund des erweiterten Kreises

der einbezogenen Tochterbanken hohe Zuwachsraten gegenüber dem publizierten

Vorjahresabschluss auf.

Konzernlagebericht

Ergebnis 2001 in Linie der Vorjahre

Ergebnis vor Steuern (BWG)

Ergebnis vor Steuern (IAS)

ROE vor Steuern

0

100

200

300

400

500

600

700

800

789

101112131415

Mio € ROE %

1997 1998 1999 2000 2001

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2001 konnte die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe einen Zinsüberschuss von

2.672 Mio € erwirtschaften, um 432 Mio € bzw. 19,3% mehr als im Vorjahr. Knapp

die Hälfte des absoluten Zuwachses ist auf die Umstrukturierung zurückzuführen.

Davon bereinigt bleibt ein ausgezeichneter Anstieg um 9,3%. Wirtschaftlich

betrachtet ist dies umso beachtlicher, als die Vergleichsbasis des Vorjahres aufgrund

eines zusätzlichen Sondereffektes, nämlich erhöhter Dividendenerträge in Zusam-

menhang mit Unternehmensverkäufen von Töchtern, hoch angelegt war. Auch sind

im Berichtsjahr schon deshalb weniger zinsähnliche Erträge angefallen, weil bisher

at equity bewertete Gesellschaften mit dem in dieser Position verbuchten anteiligen

Jahresüberschuss in die Vollkonsolidierung aufrückten oder abgegeben wurden.

Entgegen den noch zu Jahresbeginn gehegten Erwartungen musste die erfolgs-

wirksame Kreditrisikovorsorge um 38 Mio € oder 5,6% auf 703 Mio € aufge-

stockt werden. Obwohl der Anteil des Kreditrisikoaufwands am Zinsüberschuss

leicht gesunken ist (von 30% auf 26%), hat die Kreditrisikospanne gemessen an

den risikotragenden Aktiva von 0,84% auf 0,96% zugenommen. Die erhöhte

Risikovorsorge war zum überwiegenden Teil für das bilanzwirksame Firmenkunden-

36 Konzernlagebericht

Ergebnisentwicklung der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

Mio € bzw. Veränderung 2001/2000 (Ist) in Prozent

Zinsüberschuss +19,3%

Risikovorsorgen imKreditgeschäft 1

Provisionsüberschuss

Handelsergebnis

Verwaltungsaufwand 1

Finanzanlageergebnis 2

Ergebnis vor Steuern

Ertragsteuern undFremdanteile 1

Jahresüberschuss ohneFremdanteil

+5,6%

+23,1%

+90,8%

+28,4%

–44,1%

–1,0%

+145,5%

–18,4%

2000

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000

2001

2000 pro forma

1) Abzugsposten 2) Finanzanlageergebnis, Goodwill-Abschreibungen und Saldo sonstige betriebliche und übrige Erträge/Aufwendungen

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37

geschäft in Österreich zu bilden, wo – neben einer ungünstigen Tendenz – uner-

wartete Großinsolvenzen schlagend wurden. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

hat durch eine Reihe organisatorischer Maßnahmen darauf reagiert, unter anderem

durch aktives Portfoliomanagement, Nachbesicherung von Blankoanteilen aus der

Vergangenheit und risikoorientierte Vergabegrundsätze (vgl. Risikobericht S. 179 ff.).

Der Provisionsüberschuss stieg um 199 Mio € bzw. 23,1% auf 1.061 Mio €.

Der Zuwachs ist zwar ausschließlich der Umstrukturierung zu verdanken, zumal die

Wertpapiertransaktionen 2001, dem zweiten Jahr der Börsenbaisse in Folge, stark

abfielen. Mit der Einbeziehung von Töchtern mit bedeutendem Wertpapier-

beratungsgeschäft, wie der SKWB Schoellerbank, wurde jedoch die Basis dafür

gelegt, den Anteil der Provisionen in absehbarer Zeit über 30% der operativen

Erträge zu steigern.

Das Handelsergebnis wird für 2001 mit 261 Mio € fast doppelt so hoch aus-

gewiesen wie im Vorjahr (137 Mio €). Dazu tragen die neu konsolidierten Töchter

gleichfalls maßgeblich bei, ein Indiz dafür, dass ihr Geschäftsspektrum als lokale

Universalbanken weit über das Kreditgeschäft hinausgeht. Auch im laufenden

Geschäftserfolg abseits dieser Sondereffekte konnte trotz der Belastung durch welt-

weit schwache Aktienmärkte eine deutliche Steigerung um mehr als 10% erzielt

werden.

Der Verwaltungsaufwand nahm 2001 um 28,4% auf 2.773 Mio € zu. Von dieser

Steigerung um 614 Mio € sind gut 70% auf die Erweiterung der Geschäftsbasis

zurückzuführen. Bereinigt um die Veränderungen im Konsolidierungskreis ergibt

sich ein Anstieg von 6,8%. Er wurde durch die Aufwertung der CEE-Währungen im

Ultimovergleich verursacht, zumal der CEE-Verwaltungsaufwand in den lokalen

Währungen auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte. Bei den inländischen

Geschäftsfeldern war der Verwaltungsaufwand um 1,3%, unter Einschluss von

International Markets sogar um 3,2% rückläufig. Trotz der zusätzlichen Aufgaben

Organisation und Informationstechnologie, im Zusammenhang mit der Zusammen-

führung von BA und CA, konnten im Inland 2001 demnach nicht nur gegenüber

dem rechnerischen Basisszenario, sondern auch im Jahresvergleich Synergien

eingefahren werden.

Der Saldo sonstige betriebliche Erträge /Aufwendungen schlug von einem

Nettoaufwand im Jahr 2000 (–57 Mio €) in einen Nettoertrag in Höhe von 34 Mio €

um. Zum größeren Teil ist dies auf den Verkauf der BA/CA-Schweiz an eine lokale

Drittbank zurückzuführen, die übrigen Konsolidierungseffekte kompensieren

einander weitgehend.

Konzernlagebericht

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Das Betriebsergebnis, das im Einklang mit der G&V-Gliederung des HVB-

Konzernabschlusses ausgewiesen wird, erreichte 552 Mio € gegenüber 357 Mio €

im Vorjahr. Auch im rechnerischen Vorjahresvergleich in der aktuellen Gruppen-

struktur ergibt sich eine Steigerung um 58 Mio € oder 11,7%. Daraus wird die

deutlich verbesserte operative Ertragskraft der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

ersichtlich.

Das Finanzanlageergebnis blieb 2001 mit 187 Mio € deutlich (um 147 Mio €

bzw. 44,1%) hinter dem Vorjahresresultat zurück, das durch die damaligen Buch-

gewinne im Zusammenhang mit der Abgabe der Industriebeteiligungen an eine

von der Bank unabhängige Stiftung sehr hoch ausgefallen war. Der Ertrag im

Berichtsjahr spiegelt unter anderem den Verkauf der Beteiligungen der Creditanstalt

an den drei Regionalbanken wider. Abschreibungen auf Firmenwerte erhöhten sich

2001 vor allem aufgrund des erweiterten Konsolidierungskreises kräftig (um

43 Mio €) auf 73 Mio €.

Nach Abzug dieser Position sowie unter Einrechnung des geringfügigen Negativ-

saldos übriger Erträge/Aufwendungen (–10 Mio €) ergibt sich ein Ergebnis der

gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 655 Mio €, das angesichts des

(definitorischen) Nullsaldos außerordentlicher Erträge/Aufwendungen mit dem

Ergebnis vor Steuern übereinstimmt.

Entwicklung der Bi lanz im Verlauf von 2001

Dieser Abschnitt hat die Veränderung der Jahresschlussbilanz per 31.12.2001 im

Vergleich zur Eröffnungsbilanz per 1.1.2001 zum Gegenstand, also die wirtschaft-

liche Entwicklung nach den bereits kommentierten Auswirkungen der bilateralen

Transfers zwischen Bank Austria und HVB und der Bewertungs- und Ausweisände-

rungen gemäß IAS 39 (vgl. Seite 150f.).

Die Bilanzsumme hat demnach im Verlauf von 2001 um 4,6 Mrd € oder 3,0%

auf 159,6 Mrd € zugenommen.

Aktiva

Auf der Aktivseite trug eine außergewöhnliche Zunahme der Barreserve – um

1,3 Mrd € bzw. 57,9% auf 3,4 Mrd € – zu dem absoluten Zuwachs bei. Dies

spiegelt den erhöhten Liquiditätsbedarf im Zusammenhang mit der Euro-Bargeld-

umstellung Anfang 2002 wider, für die bereits zum Jahresende vorgesorgt war.

Die Forderungen an Kreditinstitute nahmen nach der starken Expansion des

Vorjahres kaum zu (+0,7 Mrd € bzw. +1,6% auf 42,6 Mrd €). Die Kunden-

38 Konzernlagebericht

Page 41: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

39

forderungen waren leicht rückläufig (–1,3 Mrd € bzw –1,6% auf 78,6 Mrd €),

stellen aber nach wie vor knapp die Hälfte der Bilanzsumme.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft, die aktivseitig als Abzugsposten offen

ausgewiesen wird, wurde um 0,6 Mrd € bzw. 21,0% auf 3,4 Mrd € aufgestockt. Auf-

grund der konjunkturell angespannten Risikolage, insbesondere aber aufgrund unvor-

hergesehener Großinsolvenzen mussten erhöhte Zuführungen geleistet werden.

Den stärksten Zuwachs verzeichnete die Position Handelsaktiva (13,7 Mrd €)

mit einem Plus von 4,4 Mrd € oder 46,9%. Hierfür war eine positive Wertentwick-

lung der Derivatepositionen im zinsbezogenen Bereich maßgeblich.

Demgegenüber gaben die Finanzanlagen um 2,2 Mrd € bzw. 10,9% auf 17,8

Mrd € nach. Den Ausschlag dafür gab ein reduziertes Portefeuille an Schuldver-

schreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren. Sonstige Aktiva haben

sich mit 4,5 Mrd € mehr als verdoppelt, weil sich die – gemäß IAS 39 mit Fair

Values zu bilanzierenden – derivativen Finanzinstrumente stark erhöht haben.

Konzernlagebericht

2001

in % +/– Mio €

Struktur der Aktiva Veränderung der Aktiva 2001per 31.12.2001: 159,6 Mrd € gegenüber Eröffnungsbilanz 2001

Risikovorsorge (Abzugsposten)

Finanzanlagen

Handelsaktiva

Forderungen an Kunden

Forderungen an Kreditinstitute

Barreserve, Sachanlagen, Immaterielles AV, Sonstige Aktiva

–10

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

6,4%

26,7%

49,2%

8,6%

11,2%

–2,1%21,0%

–10,9%

46,9%

–1,6%

1,6%

53,7%

–5.000 –3.000 –1.000 0 1.000 3.000 5.000

Bilanzsumme +4.587 Mio €

+3,0%

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Passiva

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich 2001

gegenüber der Eröffnungsbilanz 2001 um 2,1 Mrd € bzw. 4,2% auf 48,4 Mrd €.

Hierin spiegelt sich (ungeachtet der Bereinigung um die Transfers in der Eröff-

nungsbilanz) auch im Verlauf wider, dass das Interbankgeschäft nach der Umstruk-

turierung der Bank eine geringere Rolle spielt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nahmen demgegenüber seit

Anfang des Jahres um 4,3 Mrd € oder 7,7% auf 60,0 Mrd € zu, während verbrief-

te Verbindlichkeiten deutlich sanken (–5,0 Mrd € oder –17,6% auf 23,2 Mrd €;

andererseits stieg das verbriefte Nachrangkapital um 2,1 Mrd € auf 7,2 Mrd €). Diese

Entwicklung entspricht dem Markttrend 2001, der durch eine Verlagerung von

wertpapiernahen Veranlagungen in Richtung Kontoeinlagen (Sicht- und Termin-

einlagen, Spareinlagen und Sondersparformen) gekennzeichnet war. Die Primär-

mittel – die Summe aus den beiden genannten Positionen – blieben 2001 in etwa

konstant und stellen 52% der Bilanzsumme.

Die Rückstellungen stehen 2001 mit 3,3 Mrd € in der Bilanz, gegenüber der

Eröffnungsbilanz ein Zuwachs um 0,3 Mrd € bzw. 10,5%. Der weit überwiegende

Teil dieser Position (2,6 Mrd €) entfällt auf Rückstellungen für Abfertigungen,

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, die sich im Verlauf aber nur wenig verän-

derten. Deutlich höher als im Vorjahr wurden Rückstellungen für latente Steuern

dotiert.

Neu ausgewiesen wird in der Bilanz zum 31.12. 2001 die Position Handels-

passiva (im Vorjahr in den sonstigen Passiva inkludiert). Sie umfasst die negativen

Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten des Handelsbuches, wobei vor

allem zinsbezogene Derivate ins Gewicht fallen, die allein um 2,2 Mrd € auf

6,0 Mrd € zugenommen haben.

Sonstige Passiva (4,4 Mrd € gegenüber 3,0 Mrd € im Vorjahr) enthalten Ende

2001 mit 1,9 Mrd € erstmals auch negative Marktwerte aus Bankbuchderivaten,

wie es IAS 39 erfordert.

Das konsolidierte Eigenkapital der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe nahm um

260 Mio € (5,6%) auf 4,875 Mrd € zu. Neben der Einstellung des Jahresüber-

schusses nach Fremdanteilen (483 Mio €) und abzüglich der Ausschüttung der Vor-

jahresdividende (116 Mio €) spielten hier erfolgsneutrale, direkt im Eigenkapital ver-

rechenbare Bewertungseffekte eine Rolle (z.B. Veränderung der Währungsrücklage

sowie die IAS 39-Folgebewertung im Jahresverlauf).

40 Konzernlagebericht

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41

Eigenmittel

Die Eigenmittel der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe werden nach BWG

berechnet, das der EU-Kapitaladäquanzrichtlinie folgt. Aufgrund der mehrfach

geschilderten Veränderungen im Konsolidierungskreis veränderte sich auch die

Bemessungsgrundlage nach den BWG-Vorschriften zur Eigenkapitalunterlegung

(Bankbuch und Marktrisiko aus dem Handelsbuch) und daher die erforderlichen

Eigenmittel nach unten. Die Bemessungsgrundlage aus dem Bankbuch gab um

7,8 Mrd € oder 9,8% auf 72,0 Mrd € nach. Zugleich nahmen die anrechenbaren

Eigenmittel (Tier 1 und Tier 2) um 1,1 Mrd € (13,5%) auf 9,3 Mrd € zu, unter

anderem aufgrund des geänderten Konsolidierungskreises (vorübergehender hoher

Zugang an Fremdanteilen in Polen) und der Zunahme des nachrangigen Kapitals.

Von beiden Seiten des Quotienten verbesserten sich daher die Kernkapitalquote

von 6,12% auf 7,78% und die Gesamtkapitalquote von 10,30% auf 12,95%. Diese

Eigenmittelquoten werden sich nach Abwicklung der letzten noch anstehenden

technischen Übertragungen wieder in Richtung Vorjahresniveau bewegen.

Ereignisse nach dem Bi lanzstichtag

Zwischen 1. Jänner 2002 und 11. März 2002 ist ein Ereignis eingetreten, dessen

Wichtigkeit für die Einschätzung unserer Unternehmensgruppe durch die Abschluss-

adressaten eine Information an dieser Stelle sinnvoll erscheinen lässt: Erwerb des

Mehrheitsanteils an der kroatischen Splitska Banka (Marktanteil 7%), wobei die

rechtliche Abwicklung im 2. Quartal 2002 abgeschlossen sein soll.

Konzernlagebericht

2001

Eigenkapital, Nachrangkapital,Anteile im Fremdbesitz

Sonstige Passiva und Rückstellungen(einschließlich Handelspassiva)

Verbriefte Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

30,3%

37,6%

14,5%

9,3%

8,3%

23,1%

48,6%

–17,6%

7,7%

– 4,2%

–5.000 –3.000 –1.000 0 1.000 3.000 5.000

in % +/– Mio €

Bilanzsumme +4.587 Mio €

+3,0%

Struktur der Passiva Veränderung der Passiva 2001per 31.12.2001: 159,6 Mrd € gegenüber Eröffnungsbilanz 2001

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Ausblick

Das konjunkturelle Umfeld wird sich 2002 in der jahresdurchschnittlichen

Betrachtung nur wenig von 2001 abheben, allerdings mit dem bedeutenden Unter-

schied, dass die Entwicklung in dem U-förmigen Verlaufsschema wieder eindeutig

aufwärtsgerichtet ist. Die Talsohle dürfte in unseren Kernmärkten bereits im ersten

Quartal 2002 durchschritten sein. Dennoch wird der Wiederanstieg nur moderat

ausfallen. Der Schrittmacher US-Wirtschaft ist zwar schon rund um die Jahreswende

wieder gewachsen, doch dürfte das für eine nachhaltige Wende noch nicht aus-

reichen. Die Unternehmensgewinne werden sich nicht so bald erholen, Überkapa-

zitäten behindern ein Anspringen des Investitionszyklus. Die Aktienmärkte, die den

Aufschwung bereits antizipieren, könnten im Laufe des ersten Halbjahres daher

noch einmal eine Enttäuschung erfahren. Die ersten US-Zinserhöhungsschritte

dürften aber bald als Normalisierung des außergewöhnlich tiefen Niveaus einsetzen.

Die Wirtschaft in Euroland folgt diesen Vorgaben mit mehrmonatiger Zeitverzö-

gerung. Da die Zinssenkungen in Europa schon im Abschwung verhalten waren,

werden sie angesichts der moderaten Belebung 2002 ebenfalls bescheiden sein.

Dafür sprechen auch rückläufige Inflationsraten. Die langfristigen Zinsen dürften sich

unter dem Einfluss der Stimmungsschwankungen an den Aktienbörsen volatil seit-

wärts bewegen. Ausgehend von einem leichten Anstieg im kürzeren Laufzeitbereich

wird sich die Zinsstrukturkurve unter Schwankungen rund um den Angelpunkt von

5% am langen Ende wahrscheinlich wieder abflachen.

In diesem Umfeld wird sich auch die österreichische Wirtschaft nur wenig besser

als 2001 entwickeln können. Vom Außenhandel und von den Investitionen werden

nur wenige Impulse ausgehen. Die öffentlichen Haushalte dürften weiterhin restrik-

tive Wirkungen entfalten. Die Bauinvestitionen werden erneut sinken. Die private

Konsumnachfrage wird zwar von besseren Realeinkommen dank niedrigerer Infla-

tion gestützt, die Arbeitsmarktlage wird jedoch auch bei erneut leicht sinkender

Sparquote nur einen unterdurchschnittlichen Zuwachs erlauben.

Unter den CEE-Ländern muss Polen nach den hohen Wachstumsraten der letzten

Jahre verstärkt Strukturanpassungen nachholen und die Staatsfinanzen sanieren.

Das BIP-Wachstum, das von mehr als 5% im Durchschnitt 1993 – 2000 auf 1,1% im

Jahr 2001 zurückgegangen ist, wird auch 2002 bescheiden bleiben. Für Ungarn,

Tschechien, die Slowakei und Slowenien ist demgegenüber auch 2002 eine gute

konjunkturelle Entwicklung vorauszusehen. Wachstumsspitzenreiter in Europa

werden in den nächsten Jahren die Länder Südosteuropas sein, die bereits 2001 mit

4,6% deutlich überdurchschnittlich gewachsen sind. Der Aufbau, in einigen Ländern

Wiederaufbau, lässt eine anhaltende Dynamik erwarten.

42 Konzernlagebericht

Ausgewählte Wachstumszahlen:

Reales BIP-Wachstum in %

2001 2002

USA 1,2 2,0

Japan – 1,0 – 1,5

Euroland 1,5 1,1

CEE-5 2,1 1,9

Südosteuropa 4,6 2,6

Österreich 2001 2002

BIP-Wachstum 1,1 1,3

Privater Konsum 1,4 1,4

Ausrüstungsinvestitionen 1,5 1,9

Bauinvestitionen – 2,2 – 1,3

Exporte im weiteren Sinn 4,4 3,3

Importe im weiteren Sinn 3,9 3,0

CEE- Länder 2001 2002

Polen 1,1 0,8

Tschechische Republik 3,3 3,0

Ungarn 3,8 3,6

Slowakei 3,0 2,5

Slowenien 3,2 2,9

Bulgarien 4,3 2,8

Kroatien 4,1 2,8

Rumänien 4,9 2,5

Österreich folgt mäßigem Aufschwung

der Weltkonjunktur.

CEE-Länder insgesamt mit überdurch-

schnittlichem Wachstum

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43

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe wird 2002 zwar nicht auf große Impulse

aus dem konjunkturellen und monetären Umfeld zählen können. Sie hat aber ihre

Strukturentscheidungen hinter sich gebracht und kann – sowohl in Österreich, als

auch in Zentral- und Osteuropa – unbelastet von den langfristigen Aufwärtstrends

in den wachstumsstarken Marktsegmenten und Regionen profitieren, für die sie

jetzt besonders günstig positioniert ist.

In Österreich dürfte die Kreditnachfrage noch ähnlich moderat wie im Vorjahr

expandieren. Und auf der Einlagenseite dämpft vor allem der Rückgang der Spar-

quote. Auch seitens der geschilderten Zinsentwicklung erwarten wir nur gering-

fügige Ertragswirkungen. Somit stellen der erfolgreiche Abschluss der Integration

(Projekt BzE) und die damit verbundenen ertrags- wie kostenseitigen Synergien

einen entscheidenden Faktor für eine Ertragssteigerung im Inlandsgeschäft dar. Des

Weiteren gehen wir davon aus, dass sich die Ertragslage durch eine geringere

Kreditrisikovorsorge verbessert, zum einen konjunkturell, zum anderen weil die 2001

getroffenen Maßnahmen (risikoorientierte Vergabepolitik, Nachbesicherungen, Syn-

dizierungen, aktives Portfoliomanagement) zu greifen beginnen. Beleben dürften

sich die Wertpapierumsätze, was auf einen deutlich höheren Provisionsüberschuss

hindeutet. Bei den Handelserträgen ist zu hoffen, dass sie an die hervorragende

Vorgabe aus dem letzten Jahr anknüpfen können.

Besondere Chancen erkennen wir im Strukturwandel. In Zentral- und Osteuropa

wird der Beitrittsprozess deutlich vorankommen. Von der Perspektive eines festen

Beitrittstermins erwarten wir entscheidende Impulse für die reale und monetäre

Konvergenz. Auf diesem Kernmarkt rechnen wir mit einer deutlichen Ertragssteige-

rung im ersten Jahr mit der neuen Struktur. Die Anpassung der Unternehmens-

finanzierung an die risikogerechte Kreditpolitik der Banken stützt das Vordringen

kapitalmarktnaher Corporate-Finance-Produkte. Die Pensionsvorsorge, sowohl pri-

vat als auch auf Unternehmensebene, bereitet einen guten Boden für das Asset

Management, von Fondsprodukten bis zur diskretionären Vermögensverwaltung.

Insgesamt lässt das gemischte Bild operative Erträge in Linie des vergangenen

Jahres erwarten. Trotz der Aufbauleistung in den CEE-Ländern gehen wir von einem

unveränderten oder sogar leicht rückläufigen Verwaltungsaufwand aus, sodass die

ertragsseitigen Verbesserungen – auch wenn sie bescheiden sein sollten – voll auf

das Betriebsergebnis durchschlagen können. Für 2002 sehen wir einem Gesamt-

ergebnis in der Größenordnung der beiden Vorjahre entgegen. Da die Erträge aus

Finanzanlagen in Zusammenhang mit dem Abschluss der Desinvestitionspolitik 2002

deutlich niedriger sein werden als 2000 und 2001 und das Ergebnis somit weit-

gehend aus operativen Quellen stammt, wäre dies als voller Erfolg zu werten.

Konzernlagebericht

Wenig konjunktureller Rückenwind,

aber gut positioniert in den Wachs-

tumssegmenten des Bankensektors

Österreich: steigende Ertragskraft

auf dem gesättigten Bankenmarkt

CEE: mit neuen Strukturen

in den Zukunftsmarkt

2002 - Ergebnis in Linie der vorange-

gangenen Jahre rein aus operativem

Geschäft

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Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:15 Uhr Seite 2

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BEOGRAD

Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:15 Uhr Seite 3

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Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:16 Uhr Seite 12

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WIEN

Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:16 Uhr Seite 13

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Das Geschäftsfeld Privat- und Geschäftskunden/Inland (PuG) sah sich 2001 einer

ungünstigen Konstellation von Umfeldeinflüssen gegenüber, die im Ergebnis ihre Spu-

ren hinterlassen haben. Die konjunkturellen Wechsellagen setzen besonders für das

Privatkundengeschäft von Jahr zu Jahr unterschiedliche Vorzeichen. Vor dem Hinter-

grund der schwierigen Marktlage 2001 war die Ertragslage mit einem ROE von 19,1%

durchaus zufrieden stellend. 2001 wurden aber auch wichtige Weichen gestellt. Das

Segment PuG hat die Integration von Bank Austria und Creditanstalt schon weit vor-

angetrieben und seine Vertriebsorganisation noch stärker am Kunden ausgerichtet. Der

letzte und entscheidende Schritt, das Projekt „Bank zum Erfolg“ (BzE), ist hier unter

allen Geschäftsfeldern am sichtbarsten und von der größten Tragweite. Damit eröff-

nen sich – gerade in einem „überreifen“ Markt wie Österreich – neue Perspektiven.

Die operativen Erträge des Geschäftsfeldes PuG gaben 2001 um 3,7% gegen-

über dem Vorjahr nach (im Vergleich zur adjustierten Gewinn- und Verlustrechnung

für 2000, also im konkreten Fall einschließlich der SKWB Schoellerbank). Dieser

Ertragsrückgang resultiert allein aus dem Veranlagungsgeschäft. Ausschlaggebend

dafür war der Zinsüberschuss, der um 5,8% auf 830 Mio € sank. Darin kommt zum

Ausdruck, dass sich die Margen in Abhängigkeit vom Zinsverlauf verengt haben,

obwohl Bank Austria und Creditanstalt ihre Konditionen bereits frühzeitig an die

Referenzzinsen angepasst haben, die bis zum Tief im November um 11/2%-Punkte

gesunken sind. Positiv entwickelte sich die Finanzierungsseite: Die Kreditvergabe

belebte sich ab Jahresmitte wieder, und auch die Margenentwicklung wandte sich

zum Besseren. Nach Abzug der rückläufigen Kreditrisikovorsorge – sie beträgt im

Geschäftsfeld PuG nur etwa 11% des Zinsüberschusses – verblieb ein Zinsüber-

schuss nach Kreditrisiko von 739 Mio € (– 5,7% gegen Vorjahr in Zielstruktur).

2001 war eines der wenigen Jahre, in denen diese zinszyklische Entwicklung

nicht von den gegenläufigen Effekten des Wertpapierbooms ausgeglichen wurde.

Die allgemeine Enttäuschung der Aktienanleger, aber auch die Unsicherheitsphase

im September ließen die Wertpapierumsätze einbrechen. Dementsprechend blieb

auch der Provisionsüberschuss (446 Mio €) hinter den gesetzten Zielen sowie hinter

dem Vorjahresergebnis zurück (– 32 Mio € oder – 6,5%), obwohl die Erlöse aus

dem Dienstleistungsgeschäft leicht zulegen konnten.

Die Kostenentwicklung blieb auch 2001 fest im Griff. Der Verwaltungsaufwand

nahm trotzdem zu (+4,6%), was darauf zurückzuführen ist, dass die Division auf-

grund geänderter interner Verrechnungsschlüssel einen höheren Anteil an den

Overheadkosten zu tragen hatte. Unter dem Strich trug das Segment Privat- und

Geschäftskunden/Inland bei einer Eigenkapitalbindung von 13% im Jahre 2001

knapp ein Fünftel zum Gesamtergebnis der Bank bei (im Vorjahr ein Viertel).

Privat- und Geschäftskunden

48 Privat- und Geschäftskunden

Kennzahlen

„Privat- und Geschäftskunden/Inland”

Mio € 2001 20001 % gg.Vorjahr

Zinsüberschuss 830 881 – 5,8%

Kreditrisikovorsorge – 91 – 97 – 6,4%

Provisionsüberschuss 446 478 – 6,5%

Handelsergebnis 2 7 – 67,2%

Verwaltungsaufwand – 1.102 – 1.053 4,6%

Sonst. betr. Erfolg 29 – 7 n.s.

Betriebsergebnis 114 207 – 43,7%

Finanzanlageergebnis 6 4 n.s.

Saldo übrige Ertr./Aufw. 0 –2 n.s.

Abschr. Firmenwert –2 –5 n.s.

Ergebnis v.St. 118 199 – 41,0%

Anteil Gesamtbank 18% 25%

Ø Risikoaktiva BWG 11.390 11.459 – 0,6%

Ø geb. Eigenkapital 615 619

Anteil Gesamtbank 13% 14%

ROE vor Steuern 19,1% 32,2%

Cost/Income-Ratio 84,3% 77,6%

1) Rückrechnung (pro forma) in der Zielstruktur

Page 51: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

49

Kundengruppen und Marketing

Seit der Entscheidung im Mai 2001 zur Integration von Bank Austria und

Creditanstalt laufen die Arbeiten und Vorbereitungen für die Zusammenführung

der Geschäftsfelder Privat- und Geschäftskunden beider Häuser auf Hochtouren.

Die klare Zielsetzung lautet, die Servicequalität für die Kunden beider Seiten durch

entscheidungsschnellere und effizientere interne Abläufe, durch ein harmonisches

Produktangebot und durch regionale Präsenz in ganz Österreich weiter zu ver-

bessern – bei aller Kontinuität in der persönlichen Betreuung.

Gemeinsame Konzernfunktionen entstanden bereits vor Start des Projekts „BzE”

aus der Bündelung der Bereiche Vertriebskoordination, Vertriebsmanagement, Mar-

keting und Produktmanagement. Mit der Integration werden noch bestehende

Überlappungen im Back-Office, also in kundenfernen Bereichen, beseitigt und

Abläufe beschleunigt, wodurch spürbare Kostensenkungen erzielt werden.

Die Zahl der Regionaldirektionen wurde von 27 auf 10 Direktionen reduziert, wovon

vier für Wien und sechs vor Ort für die Bundesländer zuständig sind. Im Filialgeschäft

wird bis zur vollständigen Zusammenführung zur Bank Austria Creditanstalt AG der

bestehende getrennte Marktauftritt von Bank Austria und Creditanstalt beibehalten.

In den nächsten drei bis fünf Jahren wird die „Bank Austria Creditanstalt” eine

deutliche Offensivstrategie verfolgen und ihren Auftritt besonderes in den Bundes-

ländern verstärken. Aufbauend auf der bereits heute herausragenden Marktstellung

und Kundenbasis setzt sie klare Wachstumsschwerpunkte in den selektiven Ziel-

gruppen der gehobenen und vermögenden Privatkunden sowie in den Segmenten

Freiberufler und Geschäftskunden.

Ein gemeinsamer, leistungsstarker und attraktiver Kernproduktkatalog ist erklärtes

Ziel der Produktpolitik. Wir fügen die Stärken der beiden Marken zusammen und

werden allen Kunden – ob sie von der CA oder von der BA kommen – das ganze

Leistungsspektrum bieten. Hier werden wir – und das ist ein klassisches Beispiel von

Synergie – unsere Produktvielfalt straffen und die damit verbundenen Abläufe

vereinfachen. Der zukünftige gemeinsame Kernproduktkatalog verfolgt die klare

Zielsetzung, unseren Kunden genau die Produkte in rascher, effizienter und indivi-

dualisierter Form anzubieten, die nachgefragt werden.

Unsere strategischen Überlegungen richten sich grundsätzlich an den Kunden-

bedürfnissen aus. Letztendlich entscheidet der Kunde als Souverän, welche

Produkte er benötigt und auf welchem Weg er seine Bankgeschäfte erledigt. Ob

beratungsintensive Dienstleistungen oder Standardprodukte: hohe Kompetenz und

Qualität der persönlichen Betreuung stehen im Mittelpunkt der Kundenbeziehung.

Privat- und Geschäftskunden

Projekt „Bank zum Erfolg” –

höhere Leistungsfähigkeit für den

Kunden durch Synergien in der Bank

Führungsstruktur vereinheitlicht,

gestrafft und auf unternehmerische

Verantwortung ausgerichtet

Offensive in den Bundesländern

Produktpalette an Kundenbedürfnissen

orientiert. Synergien für die Bank

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Im Sinne einer optimalen Betreuung ist uns jeder Kunde wertvoll – hohe Qualität in

Beratung und Produktangebot hat aber ihren kalkulierten und angemessenen Preis.

Das Multi-Channel-Konzept versteht die alternativen Vertriebsformen nicht als

Konkurrenz zur Filiale, sondern als ideale Ergänzung. Die Grundidee dabei: jeder

Kunde hat die Wahl, welchen Vertriebsweg er wofür benutzt – für einfache, stan-

dardisierte Dienstleistungen wird er eher die alternativen Vertriebsformen wählen,

in anspruchsvollen Fragen lässt er sich persönlich beraten. Im Bereich des Online

Bankings ist die Gruppe bereits jetzt klarer Marktführer in Österreich.

Durch den intelligenten Einsatz aller Vertriebswege decken wir die Bedürfnisse unserer

Kunden mit einem modernen „Multi-Channel-Konzept” ab. Dieser integrierte Ver-

triebswegeansatz verbindet die Stärken des Filialnetzes mit den Möglichkeiten neuer

alternativer Vertriebswege (mobiler Vertrieb) und innovativer E-Banking-Produkte

(Online-Banking). Die Rollen der einzelnen Vertriebswege bedarfsgerecht aufeinander

abzustimmen, ist ein wesentlicher Schwerpunkt unseres Vertriebsansatzes.

Positionierung auf dem Markt

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe hält in Österreich bei Privatkunden einen

Kundenanteil von rd.18%. Besonders stark vertreten ist unser Haus in den größeren

Städten, allen voran in Wien, wo im Durchschnitt jeder zweite Bankkunde ein

Kunde unserer Gruppe ist. In den Bundesländern ist unser Kundenanteil mit etwa

9% knapp halb so hoch wie im landesweiten Durchschnitt. Bis 2005 wollen wir

diesen Anteil auf mindestens 15% ausbauen, in dem wir uns auf die strategischen

Zielgruppen konzentrieren.

Bereits 2001 haben wir die Kunden und den Markt an die künftig einheitliche

Marke herangeführt: Dazu gab es mit dem Wertpapier-Plan die erste gemeinsame

Produktkampagne, in der beide Häuser nach außen identisch aufgetreten sind.

Lediglich die Logos wiesen noch auf die zwei Marken hin. Damit wurde eine hohe

Identifikation sowohl bei Kunden als auch bei Mitarbeitern erreicht. Auch die erste

große gemeinsame Finanzierungskampagne im Februar 2002 folgt diesem Muster.

Für 2002 haben wir erstmals einen gemeinsamen zentralen Marketingplan erstellt

und für den Vertrieb auf einheitlicher Basis festgesetzte Marktziele festgelegt.

Privatkunden

Die Kundenstrukturen von Bank Austria und Creditanstalt ergänzen einander im

Privatkundensegment ausgesprochen gut. Überschneidungen sind vergleichsweise

gering, womit eine gute Ausgangssituation für das Zusammenführen der beiden

Banken gegeben ist.

50 Privat- und Geschäftskunden

Integrierter Vertriebswegeansatz

an den Kundenpräferenzen

ausgerichtet

Kundenstruktur von BA und CA

weitgehend komplementär

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51

Einheitliche, messbare Qualitätsstandards als Klammer über alle Regionen

hinweg stellen – trotz der Kompetenz- und Aufgabenerweiterung für die Regionen

– eine österreichweit identische Grundausrichtung im PuG-Geschäft sicher. Um die

regionalen Einheiten im Standardgeschäft bei der geplanten Expansion zu unter-

stützen, wird vom zentralen Marketingbereich Know-how bereit gestellt, das diese

abgestimmt auf den Bedarf ihrer Kunden flexibel abrufen können. Die regionalen

Märkte sollen auf diese Weise mit einem kostengünstigen, auf die Regionen zuge-

schnittenen Instrumentarium effektiver bearbeitet werden können.

Zielgruppenmarketing

Zeichnet man die Schwerpunkte 2001 im Privatkundenbereich an Hand von Ziel-

gruppen nach, so sind vor allem die Aktivitäten im Markt der nachwachsenden

Kunden, d.h. für Jugendliche und Studenten hervorzuheben. Obwohl der Anteil der

Jugendlichen am österreichischen Gesamtmarkt der Privatkunden um 1,4 Prozent-

punkte auf 7,1% gesunken ist, konnten sowohl die Bank Austria als auch die

Creditanstalt die Anzahl an Jugendkonten um 9,0% bzw. 6,0% steigern. Bei den

Studenten haben Bank Austria und Creditanstalt einen besonders hohen Markt-

anteil. Die Überleitung von Absolventen zu den Berufsanwärtern und anschließend

in die Freien Berufe ist neben der nachhaltigen Absicherung der hervorragenden

Positionierung im Markt nachwachsender Kunden eine Hauptstoßrichtung unserer

Privatkundenstrategie.

Bei den Freien Berufen galt es, die der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe zuge-

sprochene Kompetenz in geschäftliche Erfolge umzusetzen, Nebenbankverbindungen

in Hauptverbindungen umzuwandeln und vorhandenes Potenzial durch verstärktes

Cross-Selling zu nutzen. Für Gewerbe-/Geschäftskunden ist die betriebliche und

private Vorsorge ein wichtiges Thema. Dafür bieten Bank Austria und Creditanstalt

bedarfsgerechte Lösungen sowohl für die gesetzlichen Verpflichtungen, wie die

Abfertigung, als auch für freiwillige Maßnahmen, wie eine zusätzliche Pensions-

vorsorge für den Unternehmer, seine Angehörigen und Mitarbeiter an.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Betreuung der Jungunternehmer und

Existenzgründer, um den Kundennachwuchs auch bei den Geschäftskunden und

Freien Berufen zu sichern und weiter auszubauen.

Die Ende 2001 gegründete Abteilung „Geschäftskundenmanagement” unter-

stützt die bedürfnisorientierte Betreuung dieser Kundengruppe nach Risiko-,

Ertrags- und Produktgesichtspunkten. Auch in diesem Segment wollen wir unser

Potenzial voll ausschöpfen.

Privat- und Geschäftskunden

Zielgruppe Gewerbe-/Geschäfts-

kunden, Jungunternehmer und

Freie Berufe

Erfolgreiche Akquisition im Segment

Jugend und Studenten

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Ein wichtiger Ansatzpunkt in der Gesamtstrategie wird in den kommenden

Jahren die Optimierung der Kundenbindungsinstrumente unter stärkerer Berück-

sichtigung elektronischer Vertriebskanäle sein. Zentrales Anliegen sind zufriedene

Kunden, die der neuen gemeinsamen Bank langfristig treu bleiben. Dazu ist

professioneller Umgang mit Kundenbeschwerden ein wichtiges Instrument. Das

Beschwerdewesen und das Qualitätsmanagement, denen schon bisher in beiden

Häusern große Bedeutung beigemessen wurde, haben deshalb Anfang 2002 eine

Aufwertung erfahren.

Im Jahr 2001 wurden rund 70.000 Privatkunden bezüglich ihrer Zufriedenheit

mit der Bank Austria bzw. Creditanstalt befragt. Diese Kundenzufriedenheits-

messung hat eine hohe Stabilität bei den Kernkriterien „Gesamtzufriedenheit”,

„Kundenbindung” und „Weiterempfehlung” gezeigt. Bestätigt wurde die Schlüssel-

funktion der Berater mit hervorragenden Werten in beiden Häusern.

Kundenbedarf und Produkte 2001

2001 wurden im Privat- und Geschäftskundenbereich entsprechend dem Prinzip

der Orientierung am Kundenbedarf folgende Schwerpunkte in der Produktent-

wicklung und -promotion gesetzt:

Zahlungsverkehr

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe hat 2001 ihren Marktanteil bei den Zah-

lungsverkehrskonten mit 18% konstant gehalten. Im Zuge der Vorbereitung auf

den Euro stand die Forcierung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs im Vordergrund,

was ab der Ausgabe der Euro-Startpakete mit einer Zahlungsverkehrs-Promotion,

die bildhaft die Vorteile des bargeldlosen Zahlens vor Augen führte, untermauert

wurde. Mit dem schrittweisen Einbau von IBAN (International Account Number)

und BIC (Bank Identifier Code) in die Zahlungsverkehrssysteme konnte ab dem

4. Quartal 2001 ein wichtiger Schritt zur Rationalisierung des europäischen

Zahlungsverkehrs eingeleitet werden.

2001 wurde in allen Partnerstaaten der Eurocheque eingestellt. 430.000 euro-

cheque-Karten sind deshalb von Bank Austria und Creditanstalt im Herbst 2001

gegen Bankomatkarten bzw. Kundenkarten mit Maestro-Funktion getauscht worden.

Das Kontoangebot beider Banken wird durch Club- und Punkteprogramme

ergänzt, die als Kundenbindungsinstrumente zur Kundenzufriedenheit beitragen.

Insgesamt nutzen 175.000 Kunden die Clubmitgliedschaft beim Club Bank Austria

bzw. beim Club Suxess der CA. Letzterer wurde bei seiner Einführung 1997 als

52 Privat- und Geschäftskunden

Feedback aus dem Markt:

Kundenzufriedenheitsmessung und

Qualitätsmanagement

Forcierung des bargeldlosen Zahlungs-

verkehrs. Technische Standards für

weitere Rationalisierung geschaffen

Mit Club- und Punkteprogrammen

zu höherer Kundenbindung

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53

Lanzenprodukt positioniert, das einen enormen Vorsprung gegenüber den Mit-

bewerbern herausgeholt hat. Der Club Suxess bietet ein reichhaltiges Angebot rund

um die Themen Einkaufen, Reisen, Sport, Freizeit, Sicherheit und Finanzen.

Beim Club Bank Austria hat 2001 vor allem die Erweiterung des Internet-

ticketing zur erhöhten Nachfrage beigetragen. „Das beste Ticket zum besten Preis”

ist nicht nur unter http://www.clubticket.at/, erhältlich, sondern auch von einer

wachsenden Zahl anderer Internetadressen aus abrufbar. Club Bank Austria-

Mitgliedern werden zu rund 4.000 Veranstaltungen automatisch ermäßigte

Eintrittskarten geboten.

24h Banking/Neue Medien

Zügig ausgebaut haben wir 2001 das Selbstbedienungsangebot. Zur Zeit bieten

bereits mehr als drei Viertel aller Bank Austria- und Creditanstalt-Filialen rund um

die Uhr Zugang zu Geldausgabeautomaten, Kontoauszugsdruckern, Quick-Lade-

möglichkeiten, Überweisungsboxen, teilweise Kunden-Internet-Surfterminals.

Quer durch alle Kundengruppen setzen sich die Neuen Medien immer mehr

durch. Bank Austria und Creditanstalt haben im Jahr 2001 ihre Internet-Strategie

daher konsequent fortgeführt. Unsere Gruppe zählte bei ihrem Online Banking/CA-

B@nking Ende 2001 bereits ca. 280.000 Kunden, um 55% mehr als ein Jahr zuvor.

Privat- und Geschäftskunden

Österreicher (ab 14 Jahre)

Zugangsmöglichkeit

Überdurchschnittliche Internet-Nutzung

53%

47%

BA/CA-Kunden

63%60%

0

10

20

30

40

50

60

70

Internet-Nutzer

Quelle: Austrian Internet Monitor (AIM)

(Grafik rechts)

Online-Banking wächst weiter dynamisch

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

95 96 97 98 99 00 01

277.500

Online-Kunden BA/CA-Gruppe

in %

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Die Jahresziele wurden weit übertroffen. Gemessen am Anteil, den die Online

Banker an der Gesamtkundenzahl haben, sind BA/CA klare Marktführer. Pro Monat

kommen ca. 9.500 Neuwidmungen hinzu.

Die monatlich im Durchschnitt 350.000 online getätigten Überweisungen

weisen diese Funktion neben den Kontostandsabfragen als häufigst genutzte aus.

Ca. 6.000 Wertpapier-Orders laufen pro Monat über das Internet, die Zugriffe via

WAP belaufen sich auf ca. 5.000, per SMS wurden ca. 6.000 Kontoabfragen

getätigt. Neben den Neukunden liegt das Kernpotenzial zur verstärkten Nutzung

des Online Banking bei jenen Kunden, die bereits das Internet verwenden, aber

ihre Bankgeschäfte noch nicht darüber abwickeln. Immerhin haben 7% der BA/CA-

Kunden vor, innerhalb der nächsten 3 Monate ein Online Banking-Konto zu eröffnen.

Besonders aufgeschlossen gegenüber den neuen Medien sind Jugendliche und

Studenten. Nahezu alle Studenten haben Zugang zum Internet, 47% nutzen das

Internet fast täglich, im Vergleich zu 28% bei Privatkunden. Sie sind daher die

Hauptzielgruppe für Online Banking. 2002 soll der Online Banking-Nutzungsgrad

bei den Jugendlichen, der 2001 auf 14% gestiegen ist, auf 17% gesteigert

werden.

Auch im Wertpapiergeschäft wurde der Multi-Channel-Ansatz vertieft. Der

CA-DiscountBroker konnte gleichermaßen wie der Bank Austria Online Tr@der in

schwierigem Umfeld zufrieden stellende Zuwächse erzielen.

Nahezu unverändert blieb die Teilnehmerzahl und das Nutzungsverhalten beim

Telefon-Banking. Das BA-Kontofon und das CA-TelefonService wiesen Ende 2001

rd. 176.000 Teilnehmer auf.

Die Vorarbeiten zur Zusammenführung des Online Banking wurden in den letzten

Monaten des Jahres 2001 in Angriff genommen. Zum Zeitpunkt des Zusammen-

schlusses im August 2002 werden die Dienstleistungen beider Banken allen Kunden

in gewohnter Qualität zur Verfügung stehen.

Trotz der neuen zusätzlichen Vertriebswege wird die persönliche Betreuung in

der Filiale die wichtigste Verbindung zum Kunden bleiben.

Kreditkarten

Die BA/CA hält auch bei den Kreditkarten in Österreich den Spitzenrang. Per Ende

2001 hatten die beiden Banken von den vorrangig angebotenen VISA- und Diners

Club-Kreditkarten rd. 452.000 bzw. rd. 64.000 Karten ausgegeben. Bei den VISA-

Karten lag der Marktanteil in Österreich bei 53%, bei Diners-Karten bei rund 40%.

54 Privat- und Geschäftskunden

Im Multi-Channel-Ansatz bestimmt der

Kunde den Mix aus Electronic Banking

und persönlicher Filialbetreuung

Bank Austria und Creditanstalt

bei Kreditkarten führend.

VISA-Kreditkarte durch Debitkarte

ergänzt

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2001

Trend zu höherwertigen AnlageproduktenEinlagen bzw. Depotbewegungen bei der BA/CA-Gruppe (schließt Wertveränderungen ein)

Bestand Ende 2001: 42,2 Mrd € Bestandsveränderung 2000/2001

Mio € Mio € 

Termineinlagen

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

35.000

40.000

–1.200 –800 –400 0 200 400 600 800

Sparbücher

Sparkarten

Erfolgssparbuch mit Einmalzahlung/Kapitalsparbuch

Direktanlage Aktien, Renten und Fremdfonds

Eigene Obligationen

BA/CA-Investmentfonds, Wohnbaubank-anleihen, Immobilienfonds/-aktien

55

VISA hat im November in Österreich erstmals in einem Pilotprojekt eine Debit-

karte ausgegeben, die VISA Electron Karte. Sie wurde 100.000 Kunden exklusiv für

ein Jahr gratis angeboten. Mehr als ein Fünftel hat nach nur knapp 2 Monaten die

Karte (d.h. den PIN-Code) zur Benützung freischalten lassen. Sie ist getrennt von

der VISA-Kreditkarte zu verwenden und ermöglicht die kostenlose Bargeldbehe-

bung bei allen österreichischen Bankomaten bzw. den weltweiten Bargeldbezug an

mehr als 700.000 Bargeldautomaten. Außerdem kann mit der VISA Electron an

Online POS-Kassen bzw. Karten-Terminals bezahlt werden.

Privatfinanzierungen

Wie im Jahr zuvor stand das Thema „Bauen und Wohnen” im Mittelpunkt.

Anfang März 2001 startete in der Bank Austria die Aktion „Bis zu ATS 5.000,–

Förderung” mit dem Angebot einer Kreditbonifizierung. Großes Gewicht lag auf

unbürokratischen und individuellen Finanzierungslösungen. Die erfolgreiche

Kreditaktion wurde im Spätherbst wiederholt. Die Finanzierungskampagne der

Privat- und Geschäftskunden

Kreditaktionen und unbürokratische

Abwicklung stützen Neugeschäft trotz

schwacher Konjunktur

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Creditanstalt stand unter dem Motto „Ich habe einen Vario-Kredit – wer ihn hat,

empfiehlt ihn weiter”. Diese Kreditaktion warb mit einem sehr attraktiven Ein-

stiegszinssatz und flexiblen Wahlmöglichkeiten zwischen Schilling/Euro und Fremd-

währungen – ein exklusives Angebot der CA. Bei der Kfz-Finanzierung unterstützte

die Aktion „Voller Tank” die Marktaktivitäten rund um das Leasingangebot für

Privatkunden.

Die gedämpfte Konjunktur führte zu einem mäßigen Marktwachstum im Privat-

kreditgeschäft. Trotzdem konnte das Neugeschäftsvolumen sowohl in Euro als auch in

Fremdwährung, selbst vor dem Hintergrund der Ereignisse des 11. September, auf sehr

hohem Niveau gehalten werden. Im Oktober 2001 wurde bei beiden sogar eine merk-

liche Steigerung gegenüber dem Jahresdurchschnitt verzeichnet. Die Margen konnten

gegen Ende des Jahres aufgrund gesunkener Refinanzierungskosten im Fremd-

währungsbereich kontinuierlich und im Euro-Bereich deutlich gesteigert werden.

Sparen/Veranlagen

Häufigere Zinssatzsenkungen im Gefolge von EZB-Maßnahmen führten in der

ersten Jahreshälfte bei den Spareinlagen zu Volumensrückgängen, die jedoch ab

dem 3. Quartal gestoppt werden konnten. Einen wesentlichen Beitrag zur Stabili-

sierung leisteten die Sparkarten und das „Erfolgssparbuch mit Einmalzahlung”/

„Kapitalsparbuch”.

Beide Häuser haben die erfolgreiche Linie, jeweils für die Dauer eines Quartals

ein Aktionsprodukt anzubieten, fortgesetzt. Das seit Anfang Oktober 2001 ange-

botene Aktionssparbuch mit Euro-Bonus (mit Einmalzahlung) haben unsere Kunden

sehr gut angenommen. Zum Weltspartag war damit erstmals ein gemeinsames

Sparprodukt auf dem Markt. Bis Jahresende konnte ein Volumen von mehr als

310 Mio € erzielt werden.

Der Trend zur elektronischen Form des Sparens mit einer Sparkarte (PlusCard bei

der Bank Austria und ErfolgsCard bei der CA) hat 2001 unvermindert angehalten.

Ende 2001 gab es um 50.440 Stück (plus 16,5%) mehr Karten, auf denen

1,53 Mrd € veranlagt waren, ein kräftiger Zuwachs von 21,6%.

2001 wurden in der Gruppe rund 79.000 neue Bausparverträge abgeschlossen,

um 6% mehr als im Jahr zuvor. Ca. zwei Drittel der Produktion entfiel auf die

sBausparkasse und ca. 1/3 auf Wüstenrot. Die erfolgreichen Kooperationen werden

fortgesetzt.

Der Provisionsertrag für die Vermittlung von Versicherungsgeschäften aus der

CA-Versicherung und der UNION-Versicherung konnte deutlich gesteigert werden.

56 Privat- und Geschäftskunden

Erfolgreiche Kooperation mit der

sBausparkasse und Wüstenrot wird

fortgesetzt

Mit Sparkarten und Kapitalsparen

Stabilisierung der Spareinlagen

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57

Schwerpunkte waren bei der CA das Sicherheitspaket und die Fondsgebundene

Lebensversicherung, hier vor allem das Garantieprodukt „GlobalGarant”, bei der

Bank Austria die klassische Lebensversicherung sowie die „Joker”-Produkte, die den

Gedanken des Vermögensaufbaues mit dem Versicherungsgedanken sowie einem

Lotterieelement verbinden.

Attraktive Anreize zum Wertpapiersparen

Bei den Wertpapier-Angeboten erwiesen sich der Wertpapier-Plan, den die

Bank Austria 2001 von der Creditanstalt übernommen hat, und Fonds-Garantie-

Produkte als absolut erfolgreich. Der Wertpapier-Plan soll vorrangig neue Kunden-

schichten an die Veranlagung in Wertpapieren heranführen, unser Image als

innovative Bank für Veranlagung und Vorsorge stärken. Er ist ein Schlüsselfaktor zur

Umsetzung eines Kernzieles der nächsten Jahre, nämlich den Anteil der Wert-

papierbesitzer unter den bestehenden Kunden merklich auszubauen.

Das Motto „ertragreich wie ein Fonds, einfach wie ein Sparbuch” bringt die

Eigenschaften dieses in Österreich einzigartigen Produktes auf den Punkt. Der Wert-

papier-Plan kann regelmäßig bespart werden und sieht regelmäßige Entnahme-

möglichkeiten vor. Insgesamt haben BA- und CA-Kunden schon mehr als 130.000

Wertpapier-Pläne abgeschlossen. Bei Kunden, die konservative Veranlagungen

bevorzugen, weckte dabei 2001 der BA/CA-Wohnbankplan, der ausschließlich in

Wohnbank-Anleihen veranlagt, besonderes Interesse. Im Jahr 2001 wurde bereits

ein Volumen von 105 Mio € platziert.

Generell fanden im schwierigen Börsejahr 2001 verstärkt die KESt-begünstigten

Wohnbankanleihen Anklang. Ende des 3. Quartals wurden die CA Wohnbank AG

und die BA Wohnbaubank AG zur BA/CA-Wohnbaubank AG fusioniert und ab

1. Oktober 2001 die erste sehr erfolgreiche gemeinsame Emission begeben. Die

Marktführerschaft konnte 2001 mit einem Absatz von gemeinsam 317 Mio €

(inklusive Wohnbankplan) eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden.

Bei 46 eigenen Emissionen (inklusive Privatplatzierungen) konnte die Bank Austria-

Gruppe 2001 ein Volumen von 930 Mio € platzieren.

Große Nachfrage herrschte im getrübten internationalen Börseklima speziell im

letzten Quartal 2001 nach den beiden Fonds-Garantie-Produkten „Capital Invest-

Garantie Basket” (BA-Angebot) und „GlobalGarant” (CA-Angebot), die beide dem

gestiegenen Sicherheitsbedürfnis von Wertpapierinvestoren Rechnung trugen.

Als eindeutiger „Bestperformer” wurde 2001 vom Wirtschaftsmagazin „trend”

das „CA-InvestmentProgramm” bewertet. Diese standardisierte Vermögensverwal-

Privat- und Geschäftskunden

Wertpapier-Plan und

Fonds-Garantie-Produkte

„Allfinanz” in der BA/CA-Gruppe

bereits Alltag

Wohnbankanleihen und Kapital-

garantien im schwierigen

Börsenumfeld besonders attraktiv

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tungsdienstleistung beruht auf einem ausgewogenen Mix an Veranlagungsformen,

der auf mittel- bis langfristige Wertsteigerung abzielt. Ab 2002 wird dieses Produkt

auch BA-Kunden zur Verfügung stehen.

Es ist Ziel der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe, ihre Kunden vor Ort und

umfassend zu betreuen, das heißt, die Kundengruppen in der gesamten Breite und

mit dem gesamten Produktspektrum möglichst nahe ihres Heimatortes zu versor-

gen. Mit diesem Verständnis bieten wir unseren Top-Kunden in den Bundesländern

Private Banking-Dienstleistungen an. Speziell geschulte Berater der BANKPRIVAT

sind seit Anfang 2002 in der Vermögensberatung und mit der gesamten

Leistungspalette der BANKPRIVAT im Einsatz. Das Private Banking vor Ort wurde

sehr positiv aufgenommen.

SKWB Schoel lerbank

Die SKWB Schoellerbank ist aus der Fusion der Salzburger Kredit- und Wechsel-

Bank (SKWB) mit der Schoellerbank im Jahr 1998 entstanden. Während die im Jahr

1833 gegründete Schoellerbank seit jeher das Image einer traditionellen, vom

Eigentümer geführten Privatbank verkörperte, hat sich die 1922 gegründete SKWB

erst seit Anfang der neunziger Jahre auf das Privatkundengeschäft konzentriert

und sich dabei den Ruf eines ausgezeichneten Spezialisten in der Vermögensanlage

erworben.

Durch die Fusion ist auf dem österreichischen Markt ein neuer Typus von Privat-

bank entstanden: Privatbanken stehen normalerweise nur einer kleinen, exklusiven

Klientel zur Verfügung; meist sind sie an einen Standort gebunden, ihr Umsatz-

potenzial ist begrenzt. Die SKWB Schoellerbank überwindet diese Wachstums-

beschränkung, indem sie sich einem breiteren Publikum öffnet. Ihre Filialpräsenz

in ganz Österreich und die kompetenten, abschlussfähigen Berater versetzen sie in

die Lage, einen großen Kundenkreis zu erfassen und adäquat zu betreuen. Zudem

geht sie mit systematisch betriebener Öffentlichkeitsarbeit aktiv auf ihre Ziel-

gruppen zu.

Per 30. Juni 2001 hat die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe die SKWB

Schoellerbank zu 100 Prozent von der HypoVereinsbank übernommen. Dies geschah

in der Absicht, die Spitzenposition der Bank Austria Creditanstalt im Private

Banking weiter und mit Nachdruck auszubauen. Im Zuge des Eigentümerwechsels

wurde zudem gemeinsam beschlossen, eine noch stärkere Fokussierung auf das

Kerngeschäft der SKWB Schoellerbank herbeizuführen. Aus diesem Grund wurde

das Finanzierungsgeschäft mit Firmen- und Immobilienkunden an die Mutter-

58 Privat- und Geschäftskunden

SKWB Schoellerbank – die Privatbank

für das Publikum

Neue Formen der standardisierten

Vermögensverwaltung

BANKPRIVAT-Vermögensberatung

in den Regionen

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59

gesellschaft übertragen. Die SKWB Schoellerbank operiert weiterhin als eigenstän-

dige Vollbank und konzentriert sich auf die Themen Vermögensverwaltung, Ver-

mögensanlageberatung und Vorsorge. Schwerpunkt-Zielgruppen sind Privatkunden

mit einem Anlagepotenzial ab 70.000 € und Firmenkunden sowie institutionelle

Kunden und Stiftungen mit einem Anlagepotenzial ab einer Million €.

Zum Jahresende 2001 betreute die SKWB Schoellerbank knapp 33.900 Kunden

und zusätzlich 22.150 Sparkonten an 15 Standorten. Das für die Kunden verwaltete

Vermögen beläuft sich auf insgesamt rund 5,89 Milliarden €. Unter Berücksich-

tigung des an den Konzern abgegebenen Geschäftsvolumens bzw. der daraus

resultierenden Nettoerträge stieg das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

trotz der schwierigen internen und externen Rahmenbedingungen um rund 3%

gegenüber dem Jahr 2000. Das Institut beschäftigte per Jahresultimo 467 Mit-

arbeiter.

Für das Jahr 2002 plant die Bank ihren Marktanteil weiter auszubauen; Schwer-

punkte werden dabei die Dienstleistung „Vermögensverwaltung” und der inno-

vative Beratungsansatz „Financial Planning” sein.

Privat- und Geschäftskunden

Aktien versus Renten

Wertsteigerung/-verlust in Prozent gegenüber Vorjahr

Aktienmärkte der Welt (MSCI-Weltindex, Gesamtertrag)

Festverzinsliche Wertpapiere, Durchschnitt aller Laufzeiten (SSB World Bond Index, Gesamtertrag, €)

–15

–10

–5

0

5

10

15

20

25

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

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Das Geschäftsfeld Asset Management wird, beginnend mit diesem Bericht, in

Übereinstimmung mit der Struktur der Unternehmensbereiche der HVB Group

separat ausgewiesen. Im Vorjahr war es dem Geschäftsfeld Privat- und Geschäfts-

kunden zugeordnet.

Das Geschäftsfeld Asset Management umfasst im Wesentlichen die Tätigkeiten

der AMG, Capital Invest und der Ringturm KAG sowie der BANKPRIVAT. Darüber

hinaus sind hier die spezialisierten Übersee-Töchter des Bereichs Vermögensver-

waltung einbezogen, die den Segmentserfolg durch einen hohen Handelsgewinn

prägen. In Österreich werden Asset Management-Produkte in hohem Ausmaß über

Bankfilialen vertrieben, deshalb fallen rund 80% der ASM-Wertschöpfung im Bank-

vertrieb an und werden auch dort ausgewiesen.

2001 konnte das so definierte Geschäftsfeld seinen Beitrag zum Gesamtergebnis

deutlich steigern: Das Ergebnis vor Steuern verdreifachte sich fast, von 12 Mio €

auf 34 Mio €. Gemessen an der – für das Asset Management typischen – geringen

Eigenkapitalbindung, ergab sich 2001 ein Vorsteuer-ROE von 32,6% (nach 19,4%

im Vorjahr). Auf der Ertragsseite stieg der Provisionsüberschuss um 25,1% auf

27 Mio €. Hierin kommen – trotz der schwierigen Börsenlage 2001 – der Absatz-

erfolg und die Managementleistung der Asset Management-Einheiten zum

Ausdruck, obwohl sie aufgrund des erwähnten Profit Sharings nur zum Teil bei den

Einheiten selbst anfallen. Das Handelsergebnis stieg auf 66 Mio €, dem stand aller-

dings ein strukturell negatives Finanzanlageergebnis gegenüber. Beide Positionen

sind entscheidend von den Offshore-Einheiten geprägt, die zum Instrumentarium

einer internationalen Bank gehören.

Capital Invest mit gestraffter Produktpalette

und aktuel len Neuauflagen

Das erste Halbjahr 2001 war geprägt von den verstärkten Aktivitäten für den

Auftritt der Capital Invest mit dem Ziel einer noch effizienteren Produktpositio-

nierung. Die Straffung der Produktpalette und die Schaffung eines einheitlichen

„Brandings“ der Capital Invest waren wichtige Maßnahmen auf diesem Weg, der

gewährleisten soll, dass die Capital Invest für den immer härter werdenden

Konkurrenzkampf im Investmentfondsgeschäft gerüstet ist.

Herausragende Maßnahme zur Umsetzung dieser Ziele war, neben der Kreation

eines einheitlichen Layouts für sämtliche Publikationen, die Umbenennung der

Publikumsfonds der Capital Invest im Mai 2001. Die Fondsnamen bestehen jetzt

aus dem „Präfix“ Capital Invest, der Bezeichnung für die Region, Branche oder

Asset Management

60 Asset Management

Kennzahlen „Asset Management“

Mio € 2001 20001 % gg.Vorjahr

Zinsüberschuss 7 25 – 73,4%

Kreditrisikovorsorge 0 0

Provisionsüberschuss 27 22 25,1%

Handelsergebnis 66 17 >100%

Verwaltungsaufwand – 53 – 35 51,2%

Sonst. betriebl. Erfolg 0 0

Betriebsergebnis 47 28 67,8%

Finanzanlageergebnis – 13 – 16 –18,2%

Saldo übrige Ertr./Aufw. 0 0

Abschr. Firmenwert 0 0

Ergebnis vor Steuern 34 12 >100%

Anteil Gesamtbank 5% 2%

Ø Risikoaktiva (BWG) 1.936 1.161 66,7%

Ø geb. Eigenkapital 105 63

Anteil Gesamtbank 2% 1%

ROE vor Steuern 32,6% 19,4%

Cost/Income-Ratio 53,3% 55,9%

1) Rückrechnung (pro forma) in der Zielstruktur

Vereinheitlichung und Straffung der

Produktpalette: Positioning & Branding

erfolgreich abgeschlossen

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61

Währung, in denen der Fonds überwiegend veranlagt, und der Bezeichnung

„Stock“, „Bond“ oder „Mix“ für die Kategorie des Fonds. Damit wurden der

Wiedererkennungswert und die Auffindbarkeit in Kurstabellen und Rankings sowie

die Aussagekraft der Fondsnamen erhöht bzw. verbessert. Die letzten bestehenden

„Zweigleisigkeiten“ in der Fondspalette wurden durch die Zusammenlegung der

jeweiligen Fonds beseitigt.

Als Erweiterung der erfolgreichen Branchenfonds-Palette hat die Capital Invest

im Juni 2001 den „Capital Invest Energy Stock“ aufgelegt, einen Aktienfonds, der

weltweit in die interessantesten Energiewerte investiert. Der Fonds zeichnet sich

dadurch aus, dass er sowohl (zu ca. 70%) in Werten der herkömmlichen Energie

als auch in Aktientiteln aus dem Segment „erneuerbare Energien“ veranlagt.

Gerade den erneuerbaren Energien wird besonders hohes Zukunftspotenzial zuge-

standen.

Für sicherheitsorientiertere Anleger wurde zeitgleich der Capital Invest Trend

Bond aufgelegt. Dieser Rentenfonds wird nach einem von der Capital Invest ent-

wickelten, innovativen Konzept gemanagt. Es werden dadurch die Ertragschancen

in günstigen Marktphasen deutlich verbessert und das Risiko in ungünstigen

Phasen wird nachhaltig reduziert. Im November 2001 wurde, dem steigenden

Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger Rechnung tragend, der Capital Invest Garantie

Basket 12/2007 aufgelegt, ein gemischter Dachfonds, der durch eine von der Bank

Austria gewährte Kapitalgarantie zum Ende der Laufzeit die Anleger vom Risiko

eines Kapitalverlustes befreit. Insgesamt erreichten die drei Fonds per Jahresende

2001 trotz des sehr schwierigen Börseumfelds bereits ein Volumen von insgesamt

93,9 Mio. €.

Zum Jahresende 2001 hatte die Capital Invest einen Marktanteil von 17,48 %

bzw. ein Fondsvolumen von 15,27 Mrd. €. Trotz der insgesamt sehr schwierigen

Entwicklung des Investmentfondsgeschäftes im Jahr 2001 hat die Capital Invest ihre

Marktposition sowohl bei den Publikumsfonds (3.) als auch bei den Großanleger-

fonds (2.) gehalten. Die nach den Terroranschlägen vom 11. September befürchteten

massiven Mittelabflüsse sind nicht eingetreten.

Asset Management Gesel lschaft (AMG)

Die AMG ist die Vermögensverwaltungsgesellschaft der Bank Austria Creditanstalt-

Gruppe. Sie ist auf folgende Finanzdienstleistungen spezialisiert: Vermögensmanage-

ment, Fonds-Vermögensmanagement, Kapitalgarantiertes Vermögensmanagement,

Brokerage, Research sowie Spezialprodukte. Die AMG nimmt darüber hinaus wichtige

Asset Management

Neue Branchenfonds im Trend und

Produkte für sicherheitsorientierte

Anleger

1996 2001

Aktienfonds

Aufteilung nach Anlagekategorien

Höhere Risikoneigung bei Capital Invest-Fonds

0

20

40

60

80

100

36%

47%

Gemischte Fonds

Rentenfonds

Geldmarktnahe Fonds

% des ausstehenden Fondsvolumens

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Konzernfunktionen für die Gruppe im Wertpapiergeschäft wahr (Vertriebsbetreuung,

Produktmanagement, Produktentwicklung, Eigene Emissionen, CEE, sowie WP-

Steuern/Recht/Reporting). Darüber hinaus stellt die AMG das Programm zur Per-

formance-Auswertung für alle im Rahmen des Vermögensmanagements betreuten

Depots zur Verfügung.

Das Jahr 2001 stand im Zeichen anhaltenden Wachstums der AMG. In einem

von starkem Wettbewerb geprägten Umfeld und unter generell sehr schwierigen

Marktbedingungen konnte die Marktposition der Gesellschaft weiter gestärkt werden:

Das von der AMG verwaltete Volumen betrug per Jahresultimo 2,1 Mrd €.

Der Rückgang um 4,9% gegenüber dem Ultimo des Vorjahres muss vor dem

Hintergrund der teilweise massiven Einbrüche an den internationalen Börsen

gesehen werden (Verluste großer Indices im Jahr 2001: S & P 500: –13,0%;

DAX 30: –19,8%; FTSE 100: –16,2%; Nikkei 225: –23,5%; Nasdaq Comp.: –21,1%;

Nemax 50: –59,9%).

Sehr erfreulich verlief die Entwicklung bei den Master Fonds, den von der AMG

gemanagten Dachfonds der Bank Austria. Trotz der schlechten Entwicklung auf den

internationalen Börsen in zwei aufeinander folgenden Jahren stieg das Fonds-

volumen auf 618 Millionen € (+17,8%). Das insgesamt von der AMG gemanagte

Volumen an Dachfonds (Publikumsfonds und Spezialdachfonds) betrug zum Jahres-

ende 2001 ca. 910 Millionen €, 11,6% mehr als im Jahr davor. Am 3. September

2001 erfolgte die Markteinführung von drei Regionenfonds (MasterFonds Europe,

America und Japan). Diese Fonds investieren ihre Mittel ausschließlich in Aktien-

fonds, deren Anlageschwerpunkte in den genannten Regionen liegen. Nach nur

vier Monaten auf dem Markt verwalteten diese Fonds zum Stichtag bereits ein

Volumen von ca. 12,9 Mio €. Damit hat die AMG wichtige neue Potenziale für die

Zukunft erschlossen.

Das individuelle Vermögensmanagement für private und institutionelle Kunden

stand stark unter dem Eindruck der allgemeinen Börsenschwäche. Kapitalgaran-

tierte Produkte fanden auch im Vorjahr wieder eine sehr gute Aufnahme auf dem

Markt, nicht zuletzt wegen des verstärkten Sicherheitsbedürfnisses breiterer Anleger-

schichten. Die im Vorjahr von der Bank Austria emittierte und von der AMG

gemanagte Kapitalgarantie wurde erfolgreich platziert.

62 Asset Management

AMG 10%

CapitalInvest 69%

Ringturm KAG 12%

SKWB-Invest 9%

20,3 Mrd € under Management

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63

BANKPRIVAT

Die BANKPRIVAT AG ist seit 2. Mai 2000 marktführende Private Banking-Einheit

der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe und damit Konzernspezialist für die um-

fassende Vermögensberatung und persönliche Betreuung der anspruchsvollsten

Privatkunden. Trotz der schwierigen Marktbedingungen konnte die BANKPRIVAT

das betreute Kundenvermögen 2001 um fast 20% auf über 3 Mrd € steigern.

Den Erfolg des BANKPRIVAT-Konzeptes bestätigt außerdem auch die einzige

europäische Private Banking Studie 2000/2001 von Price Waterhouse Coopers, die

im Berichtsjahr zum 1. Mal den österreichischen Markt berücksichtigt. Die speziellen

Bedürfnisse der vermögenden Kundengruppe erfüllt die BANKPRIVAT, weil sie

einerseits die notwendige Sicherheit der BA/CA-Gruppe bietet, andererseits aber

auch die für eine Privatbank typische Eigenständigkeit und Flexibilität, d.h. in

Beratungsphilosophie und Produktwahl unabhängig ist.

Aufgrund der Akzeptanz wurde die regionale Ausweitung des BANKPRIVAT-

Modells vorbereitet, wobei die BANKPRIVAT-Vermögensberatung ab 1.1.2002 auch

über speziell geschulte Private Banker in den Bundesländern angeboten wird.

Zu den wesentlichen Aktivitäten 2001 gehört auch der Ausbau des BANKPRIVAT-

Family Office als völlig neue Einrichtung in Österreich. Der Mehrwert besteht ins-

besondere in der Unterstützung bei der langfristigen Strukturierung von Familien-

vermögen auch in zivil- und steuerrechtlichen Fragen. Dabei wird auf Netzwerke

von hoch qualifizierten internen und international tätigen Spezialisten zugegriffen.

Bei den Auslandsaktivitäten bildet der CEE-Raum den Schwerpunkt.

Ausblick

Die Strategie im Asset Management wird 2002 fortgesetzt. Dies bedeutet auf

der Produktebene insbesondere die Forcierung jener Anlagealternativen, die auch

für unsichere Börsenphasen sowie für aktive „Meinungskäufer“ unter den Investoren

geeignet sind, wie zum Beispiel strukturierte Produkte mit Kapitalgarantien oder

Aktienanleihen, die bereits in enger Kooperation mit der HVB emittiert werden, um

ein höheres Platzierungsvolumen zu erzielen, oder die Master Fonds und seitens der

Capital Invest die im Trend liegenden Themenfonds. Nach der erfolgreichen Marken-

politik des vergangenen Jahres, mit der Vereinheitlichung des Branding und der

gleichzeitigen Bereinigung der Produktplatte, steht das Asset Management für das

Projekt BzE mit einem homogenen Angebot bereit.

Asset Management

BANKPRIVAT-Family Office mit Know-

how zur Strukturierung von Familien-

vermögen über Generationen hinweg

Die Privatbank-Betreuung

mit der Großbank im Hintergrund

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Im inländischen Firmenkundengeschäft (FKD) ist es der Bank Austria Creditan-

stalt-Gruppe gelungen, die Bruttoerträge zu steigern. Auch auf der Kostenseite und

beim Aufbau einer effizienten Vertriebsorganisation konnten bedeutende Erfolge

verzeichnet werden. Andererseits hatte das Geschäftsfeld – negative Begleit-

erscheinung seiner hohen Marktanteile – die Hauptlast der drastischen Verschlech-

terung der Kreditqualität zu tragen. Vor allem unvorhersehbare Großinsolvenzen

trugen dazu bei, dass es 2001 trotz der operativen Erfolge unter dem Strich zu

einem deutlichen Ergebnisrückgang kam.

Der Zinsüberschuss konnte 2001 um 60 Mio € oder 8,2% auf 787 Mio € gestei-

gert werden (alle Angaben gegenüber der Vorjahres-G&V nach Bereinigung um

Änderungen im Konsolidierungskreis („Zielstruktur“). Da die Volumensentwicklung

stagnierte, war dies kreditseitig auf etwas verbesserte Ertragsmargen gegenüber

den Referenzzinsen zurückzuführen. Darin schlagen sich erstmals die Bemühungen

positiv nieder, die Kreditkonditionen schrittweise an das Niveau heranzuführen, das

der individuellen Bonität und dem erwarteten Risiko entspricht. Auf der Passivseite

expandierten die veranlagten Volumina etwas mehr, dafür gerieten die Margen

2001 weiter unter Druck.

Der Rückgang des Provisionsüberschusses 2001 um 25 Mio € (8,1%) auf

288 Mio €, ist vor dem Hintergrund des schlechten Börsenjahres, gesunkener

Kapitalmarkttransaktionen und der Ausstrahlungen auf die Primärmärkte zu sehen.

Die kommerziellen Dienstleistungserträge waren aber höher als im Vergleichsjahr.

Angesichts des durchwachsenen Umfelds 2001 ist es ein Erfolg, dass die operativen

Erträge (Zins-, Provisionsüberschuss und Handelserträge) um 3,5% auf 1.076 Mio €

gesteigert werden konnten.

Der Verwaltungsaufwand des Geschäftsfeldes konnte 2001 um 89 Mio €

oder 14,7% auf 516 Mio € reduziert werden. Neben einem allgemein strikten

Kostenmanagement machen sich hier Synergien bemerkbar: Im internationalen

Firmenkundengeschäft sind Bank Austria und Creditanstalt von Anfang an gemein-

sam aufgetreten, und auch im Inlandsgeschäft wurden schon zu Zeiten des Zwei-

Marken-Auftritts hinter der Kundenbetreuung gemeinsame Führungs-, Abwick-

lungs-, und Verwaltungsstrukturen geschaffen.

Aufgrund der höheren Kreditrisikovorsorge – sie belastete die Erfolgsrechnung

2001 mit 491 Mio € (um 196 Mio € oder zwei Drittel mehr als im Vorjahr gemäß Ziel-

struktur) – und eines geringeren Finanzanlageergebnisses (–34 Mio € auf 4 Mio €)

sank das Ergebnis vor Steuern von 205 Mio € im Vorjahr 2001 auf 83 Mio €. Bezogen

auf die hohe Eigenkapitalbindung (38% des gesamten gebundenen Eigenkapitals

sind FKD zugeteilt) gab auch die Eigenkapitalrendite (ROE) von 11,8% auf 4,6%

Firmenkunden

64 Firmenkunden

Kennzahlen „Firmenkunden/Inland“

Mio € 2001 20001 % gg.Vorjahr

Zinsüberschuss 787 728 8,2%

Kreditrisikovorsorge – 491 – 295 66,6%

Provisionsüberschuss 288 313 – 8,1%

Handelsergebnis 1 0

Verwaltungsaufwand – 516 – 605 – 14,7%

Sonst. betriebl. Erfolg 14 26 – 46,7%

Betriebsergebnis 83 166 – 50,4%

Finanzanlageergebnis 4 37 – 90,4%

Saldo übrige Ertr./Aufw. – 2 1

Abschr. Firmenwert – 1 – 1 2,3%

Ergebnis vor Steuern 83 205 – 59,2%

Anteil Gesamtbank 13% 26%

Ø Risikoaktiva (BWG) 33.675 35.094 – 4,0%

Ø geb. Eigenkapital 1.818 1.895

Anteil Gesamtbank 38% 42%

ROE vor Steuern in % 4,6% 11,8%

Cost/Income-Ratio 47,3% 56,7%

1) Rückrechnung (pro forma) in der Zielstruktur

Operative Erfolge durch Kreditrisiko-

entwicklung überdeckt

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65

nach. Ohne die Verschlechterung des Kreditrisikos hätte sich ein Anstieg des ROE auf

15% errechnet. Die Bank sieht das bewusste Eingehen von Risiken jedoch als imma-

nenten Erfolgsbestandteil des Kreditgeschäfts an.

Geschäftspolit ische Schwerpunkte 2001

Instrumente einer risikogerechten Kreditpolitik

2001 war von der Umsetzung eines risikoadäquaten Pricings im Aktivgeschäft der

Bank gekennzeichnet. Wohl auch unter dem Eindruck der konjunkturbedingten

Kreditausfälle und im Vorfeld der novellierten Eigenkapitalunterlegungsvorschriften

für europäische Banken (Basel II) hat die BA/CA-Gruppe daher eine Reihe von Maß-

nahmen getroffen, um den Soll-Ertrag im Kreditgeschäft am Kreditrisiko zu

orientieren. Mit Beginn 2002 wurde die risikoorientierte Margenpolitik um die

absehbaren Implikationen von Basel II erweitert.

Weitere operative Maßnahmen, darunter eine äußerst restriktive Handhabung

von Überziehungen, die rigorose Nachbesicherung der bestehenden und Limitie-

rung künftiger Blankoanteile im Obligo, sind bereits wirksam. Allgemein wird eine

restriktive Kreditvergabe in den risikolatenten Ratingklassen C und D bei gleich-

zeitiger Steigerung der Portfolioanteile im Top-Rating Segment A/B angestrebt. Die

Transparenz des Ratingsystems soll auch dem Kunden erleichtern, seine Kredit-

konditionen zu verstehen und an seiner Einstufung zu arbeiten.

Auf organisatorischer Ebene hat die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe schon zu

Beginn des letzten Jahres die Kreditkompetenzen nach dem Vier-Augen-Prinzip und

in enger Zusammenarbeit mit dem zentralen Kreditrisikomanagement neu geregelt

(vgl. Risikobericht auf Seite 179ff.). Das analytische Instrumentarium, über das die

Bank seit Jahren verfügt, wurde im zentralen Kreditrisikomanagement sowie im

Rechnungswesen – nicht nur mit Blick auf Basel II – verfeinert und ausgebaut, die

Datenbasis wird laufend gepflegt und erweitert. Bonitätsmigrationen, also das

rasche Abgleiten von Kreditnehmern in schlechtere Risikoklassen, sollen durch ein

neues System von Indikatoren früherkannt werden. Eine viel stärkere Rolle als bisher

werden in Zukunft – neben der Syndizierung im Vergabeprozess – die Strukturie-

rung des Gesamtengagements durch Portfoliomanagementmethoden unter Einsatz

des Sekundärmarktes und Hedging-Instrumentariums für Kredite spielen.

Das permanente Rating mit der Folge einer transparenten Konditionenpolitik

einerseits, sowie die Nutzung eines liquiden Sekundärmarktes durch die Kreditgeber

andererseits, sind Anzeichen dafür, dass sich der Kredit- und der Kapitalmarkt auf-

einander zubewegen. Die Logik der Risikoübernahme ist dieselbe. Die BA/CA-Gruppe

sieht sich auf diesem Gebiet als Vorreiter in Österreich.

Firmenkunden

Rating-Transparenz schafft Verständnis

für das Risikokalkül der Banken

und gibt den Kunden eine wichtige

Orientierung

Verfeinerte Analysemethoden und

aktives Portfoliomanagement unter

Einsatzes des Sekundärmarktes

Konvergenz von Kredit- und

Beratungskultur

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Erkennen und Eingehen auf die Kundenbedürfnisse

Die jüngste Marktumfrage bestätigt, dass die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

sich in den Bereichen Beratungskompetenz, Leistungsqualität und Betreuungs-

intensität weiter verbessert hat. Bei mittelständischen, vor allem aber bei großen

Unternehmen konnte sie ihren Status als Haupt-/bzw. Hausbank festigen – vor

allem mit internationalen Dienstleistungen, sei es mit Auslandszahlungsverkehr,

Exportfinanzierungen, Cash-Management, sei es mit strukturierten Finanzierungen,

Corporate-Finance und ähnlichen Produkten.

Unser Ziel ist eine dezentrale, nach Marktsegmenten differenzierte Kunden-

betreuung. Das Bedarfsprofil der Unternehmen unterscheidet sich stark nach Größen-

klassen. Daran müssen sich auch das Angebot und der Vertriebswegemix seitens

der Bank orientieren, um das jeweilige Ertragspotenzial zu nutzen. Im Segment

kleine und mittlere Betriebe treiben wir daher den Einsatz standardisierter Produkte

und die Nutzung des Internet voran. Diese Strategie verhilft nicht nur der Bank zu

mehr Effizienz, auch die Unternehmen profitieren von einer möglichst zeitsparenden

und unkomplizierten Abwicklung des Tagesgeschäfts. Damit werden Ressourcen für

die individuelle Beratung der Unternehmen in wichtigen Fragen frei. Zu unserem

dezentralen Ansatz zählt auch, dass das Geschäft in jenen Bundesländern inten-

siviert wird, in denen die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe noch unterrepräsen-

tiert ist.

Im Segment der mittleren und großen Unternehmen wird in den kommenden

Jahren die Verbreiterung der Eigenkapitalbasis und optimale Finanzierungsstruktur

– derzeit noch unterschätzt – zum beherrschenden Thema abseits des laufenden

Geschäfts werden. Strukturierte Pakete aus Kredit- und Kapitalmarktkomponenten

und spezielle Analyse- und Beratungsdienstleistungen sind vor allem bei den her-

ausragenden Ereignissen im Leben der Unternehmen gefragt: Akquisitionen, Über-

nahmen, Partnerschaften, Finanzierung von Megaprojekten, Gang ins Ausland,

Gründung oder Auslagerung von Töchtern, Börsengang usw. Darauf geht die Bank

Austria Creditanstalt-Gruppe mit ihrem „integrierten Corporate-Finance-Ansatz”

ein. Er verbindet die Kenntnis des Unternehmens aufgrund der langjährigen Kun-

denbeziehung (Relationship-Banking) mit dem Kredit- und Kapitalmarkt-Know-how

einer internationalen Großbank. Auch mittleren Großunternehmen steht so ein

Investmentbanking zur Verfügung, das sich sonst nur für die „Megadeals” der

internationalen Großkonzerne interessiert. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

hat 2001 Teams aus Vertriebsverantwortlichen und Produktexperten aufgestellt. Sie

haben den Kundenkreis auf Adressaten für Corporate-Finance-Angebote durchforstet

und werden diese aktiv ansprechen.

66 Firmenkunden

Standardisierung und Einsatz

elektronischer Vertriebswege

im Tagesgeschäft setzten Ressourcen

für Aufgaben mit Wertschöpfung frei

Integierter Corporate-Finance-Ansatz

für die besonderen Anlässe im Leben

der Unternehmen

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67

Ein weiterer geschäftspolitischer Schwerpunkt bestand 2001 darin, das Netzwerk

zwischen den Unternehmen auf unseren Kernmärkten sowie weltweit im Rahmen

der HVB Group zu knüpfen. Dafür haben wir A/CEE-Desks eingerichtet, Das Aus-

landsgeschäft entwickelte sich auch sehr erfolgreich und profitierte von der an-

haltenden Umstrukturierungs- und Akquisitionstätigkeit der mittleren Großkunden.

Darüber hinaus konnten wir 2001 angesichts der zunehmenden Risiko-Aversion

der Unternehmenskunden inmitten eines volatilen Umfelds unser Hedging- und

Zinsmanagement-Instrumentarium bestens vermarkten.

Marktstellung ausgebaut, Zusammenlegung BA und CA

Wie die laufende Marktforschung belegt, konnte die Bank Austria Creditanstalt-

Gruppe ihre Marktführerschaft im Firmenkundengeschäft seit Beginn der Integration

kräftig ausbauen. Der Anteil der Kunden, die Bank Austria oder Creditanstalt zu

ihren Hauptbankverbindungen zählen, ist zwischen 1996 und 2001 bei den TOP

500 um 14 Prozent gestiegen, bei den TOP 2000 um fast ein Drittel.

Die Entscheidung, die beiden Häuser Bank Austria und Creditanstalt zur

„Bank Austria Creditanstalt AG“ zusammenzuführen, stößt bei den Kunden, aber

auch bei den Mitarbeitern der beiden Banken auf hohe Akzeptanz. So kann die

BA/CA-Gruppe künftig mit einem kreativen und schlanken Produktkatalog den

Kunden ein service-orientiertes und übersichtliches Angebot unterbreiten. Wir

Firmenkunden

Großbetriebe(>40 Mio €) 86%

BA/CA-Gruppe: Hausbank der Wirtschaft

Mittelbetriebe(7– 40 Mio €) 70%

Kleinbetriebe(1,5–7 Mio €) 44%

Seit dem Zusammenschluss gewinnen

Bank Austria und Creditanstalt Markt-

anteile im Firmenkundengeschäft

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haben bereits damit begonnen, bewährte Produkte der einen in der jeweils ande-

ren Bank einzusetzen, zum Beispiel den BusinessPlanner der Creditanstalt in der

Bank Austria. Der flächendeckende Einsatz des BA-Umweltkredites in der Credit-

anstalt wird vorbereitet.

Im Vorfeld der Zusammenführung der beiden Häuser hat das Geschäftsfeld

Firmenkunden bereits 2001 einige Integrationsmaßnahmen umgesetzt. Durch die

Zuordnung der Kunden mit Geschäftsbeziehungen zu beiden Banken („Doppel-

kunden“) hat der Kunde nur mehr einen Ansprechpartner, über den er alle Bank-

geschäfte abwickeln kann. Die Vertriebsstruktur wurde reorganisiert und gestrafft

und damit die Schlagkraft am Markt gestärkt. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

hat die Zahl der Regionaldirektionen von 24 auf 11 gesenkt. Damit sind dezentrale,

marktnahe Kompetenzzentren entstanden. Durch kürzere Entscheidungswege kann

die BA/CA-Gruppe den Kundenbedürfnissen schneller und flexibler entsprechen.

Der Einsatz der regionalen Produktspezialisten in der gesamten Gruppe und die

Steuerung der Kreditrisiken durch die dezentralen Kreditabteilungen ermöglichen

eine rasche und kompetente Betreuung der Firmenkunden in geografischer Nähe.

Die BA/CA-Gruppe intensiviert den Ausbau des Beziehungsmanagements

zwischen Kunden und Bank auf methodischer Grundlage. Wir bauen die Kunden-

beziehungen zu einer echten Partnerschaft aus. Die wichtigsten Komponenten sind

das zielsichere und schnelle Erkennen der Kundenbedürfnisse, auf diese Bedürfnisse

genau zugeschnittene Qualitätsdienstleistung und maximale Flexibilität des

Kundenbetreuers.

Seit dem Jahr 2001 arbeitet die BA/CA-Gruppe mit dem Steuerungsinstrument

Balanced Score Card. Die BSC unterstützt das Management und die Mitarbeiter

sowohl auf Regionsebene als auch im Zentralbereich, um strategische Ziele (Finanz-,

Kunden-, Prozess- und Mitarbeiterziele) besser zu erreichen und die Gesamtstrategie

des Geschäftsfelds für jeden nachvollziehbar zu machen.

Produkt-Marketing

Im Veranlagungsbereich legten wir mit der Emission der Value Vision Protected

Notes ein Produkt auf, das voll im Trend zu alternativen und kapitalgarantierten

Anlageformen lag. Dabei handelte es sich um kapitalgarantierte Anleihen, die auch

in Zeiten fallender Finanzmärkte Ertragschancen eröffnen. Der Marketingschwer-

punkt „Betriebliche Vorsorge“ wurde 2001 erfolgreich weiterverfolgt. In den nächs-

ten Monaten wird das Veranlagungsgeschäft maßgeblich von den geplanten

gesetzlichen Änderungen im Hinblick auf die „Abfertigung neu“ beeinflusst.

68 Firmenkunden

Vom Verkaufsdenken zur Partnerschaft

mit dem Kunden

Ganzheitliche Steuerung über

Balanced Score-card

Reorganisation und Straffung

der Vertriebsnetze bereits im Vorfeld

von „BzE“

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69

Weiterhin positiv entwickelte sich im abgelaufenen Jahr das Treasury-Geschäft.

Ein Marketingfokus lag im Jahr 2001 auf dem Thema Zinsrisikomanagement, um

dem generellen Trend in Richtung Sensibilisierung von Zins- und Wechselkursrisiken

Rechnung zu tragen.

Im Bereich der Firmenkunden-Auskunftei wurden im vergangenen Jahr nach wie

vor die Bankauskunft und signifikant stark unser Produkt „Referenzauskunft“ nach-

gefragt. Die Referenzauskunft und die Bankauskunft sind direkt und auf elektroni-

schem Weg zeitsparend zu erfragen.

Electronic Banking und Finanzmanagement

Im Electronic Banking konnten im Berichtsjahr rund 3000 „BusinessLine“-Pakete

installiert werden. Die Nachfrage der Kunden beschränkt sich nicht auf „klassische

Electronic Banking-Produkte“, sondern erfordert immer mehr umfassende Bera-

tungen mit dem Trend in Richtung Payment-Solution vom Internet bis zu komplexen

Cash-Pooling-Lösungen.

Mit ihrem Finanzplanungspaket „BusinessPLanner“ gelang es der Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe im letzten Jahr sich von den Mitbewerbern zu differenzieren,

da es im gesamten deutschsprachigen Raum keinen anderen Finanzdienstleister

gibt, der seinen Kunden ein vollintegriertes Finanzplanungssystem anbietet.

Internet/„BusinessNet“

Als größte österreichische Bankengruppe haben wir im Jahr 2001 den Betreibern

von Online-Shops ein neues „e-commerce“-Zahlungssystem zur Verfügung gestellt:

POP – „Partner Online Paying“. Damit wird unseren rund 300.000 Internet

Banking-Kunden ermöglicht, im Internet zu bezahlen und unseren Firmenkunden

eröffnen sich neue Möglichkeiten durch potenzielle „Online-Shopper“.

Im August 2001 haben wir das Projekt „Business Net“ aufgesetzt, das im

2. Halbjahr 2002 technisch einsatzfähig sein wird. Das personalisierte Internet-

Firmenkundenportal „BusinessNet“ ist eine Plattform, die am Kundennutzen aus-

gerichtet ist. Drei Säulen charakterisieren das Service- und Produktangebot: Erstens

eine gemeinsame Kommunikations- und Dokumentationsplattform, quasi ein

virtuelles Büro als Anlaufstelle für unterschiedliche Funktions- und Hierarchieebenen

auf der Kundenseite. Über die zweite Säule – Banking & Produktfunktionalitäten –

kann der Kunde selbständig und zeitsparend Banktransaktionen abwickeln, wie

z. B. Zahlungsvorgänge. Drittens hat der Kunde die Möglichkeit, sich genau die

Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenzustellen, die er für sein Unter-

nehmen, für seine Branche braucht.

Firmenkunden

BusinessLine

Finanzplanungssystem

BusinessPlanner

POP – „Partner Online Paying“

BusinessNet – das personalisierte

Internet-Firmenkundenportal

Page 72: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

Kundensegment öffentl iche Hand/Kommunen

Unsere konsequenten Bemühungen um die Durchsetzung von risiko- und markt-

adäquaten Konditionen führten in diesem Kundensegment im ersten Halbjahr zwar

zu einem Rückgang der Volumina, der im zweiten Halbjahr jedoch wieder mehr als

wettgemacht werden konnte. Die Neuabschlüsse (Finanzierungen) im kommunalen

Bereich stellen mit 300 Mio € das größte Volumen dar, das wir in den letzten Jahren

in Österreich erzielen konnten. Erstmals gelang es uns, in dem über Konditionen

umkämpften oberösterreichischen Markt maßgebliches Volumen zu akquirieren.

Besonders hervorzuheben sind darüber hinaus unsere Finanzierungen von aus-

gelagerten Aufgaben der öffentlichen Hand in Kärnten und in der Steiermark im

Volumen von rd. 140 Mio €.

Bei einer der bedeutendsten Transaktionen in der öffentlichen Hand, dem

Verkauf von Wohnbauförderungen und der Veranlagung des Erlöses durch das

Land Niederösterreich im Volumen von insgesamt 2,4 Mrd. €, konnten wir uns an

bedeutender Stelle positionieren. Die Bank fungierte beim Verkauf der Forderungen

über ein Asset-backed-Modell als Co-Leadmanager und platzierte ein Volumen von

400 Mio €. Darüber hinaus gelang es uns, ein Asset-Management-Mandat eben-

falls im Volumen von 400 Mio € zu erhalten.

70 Firmenkunden

Kundenstruktur Firmenkunden/Inland

Mrd €

Veranlagungen

Finanzierungsvolumen

Gro

ßb

etri

ebe

(>40

Mio

€ U

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tz)

Mit

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(7–

40 M

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(1,5

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0

3

6

9

12

15

Im kommunalen Bereich mit innovativen

Finanzierungsformen im Vordringen

Page 73: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

71

Betreuungskonzept integriertes Corporate-Finance

Die BA/CA-Gruppe hat bewiesen, dass sie im Bereich strukturierter Finanzierun-

gen und kapitalmarktorientierter Lösungen für Unternehmen in Österreich einen

Know-how-Vorsprung besitzt. Diese Leistungsstärke in den komplexen Produktsparten

wurde 2001 unter dem Ausdruck „Integrierte Corporate-Finance-Bank“ in eine

Strategie gegossen und vermarktet. Unter diesem Begriff stellen wir ein dezentrales

und besonders kundennahes Zusammenwirken von transaktionsorientierten Invest-

mentbanking-Ansätzen und Relationship-Banking dar.

Kernprodukte sind Projekt- und Akquisitionsfinanzierungen, strukturierte Finan-

zierungen, Börsengänge, Rating Advisory, M&A, Syndizierungen, Private Equity,

Asset Backed Securities sowie Zins- und Wechselkursrisikomanagement.

Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 40 Mio € sollen damit umfassend

und aktiv unterstützt werden. Kunden mit einem Jahresumsatz unter 40 Mio €

werden im Rahmen der laufenden Kundenbetreuung mit einem auf diese Kunden-

gruppe abgestimmten Produkt- und Dienstleistungsangebot betreut, wobei selektiv

auf kapitalmarktnahe Lösungen zurückgegriffen wird.

Die erfolgreichen Abschlüsse und die Ertragssteigerungen des Jahres 2001 geben

dem Konzept recht. Wir konnten eine innovative und kompakte Betreuung und

Beratung der Kunden erreichen, wobei die Nachfrage nach kapitalmarktorientierten

Corporate-Finance-Produkten insbesondere bei österreichische Firmenkunden stark

zugenommen hat. Strukturierte Kreditprodukte wurden gemeinsam mit klassischen

Kapitalmarktprodukten (Anleihen, ABS) angeboten und so dem Trend nach ganz-

heitlichen Finanzierungslösungen umfassend Rechnung getragen.

BA/CA Private Equity

Eigenkapitalfinanzierungen (Private-Equity, Venture-Capital) und Mezzaninfinanzie-

rungen werden u.a. im Hinblick auf die geplante Überarbeitung der Eigenmittelvor-

schriften für europäische Banken (Basel II) immer stärker an Bedeutung gewinnen und

künftig – in Ergänzung zur klassischen Kreditfinanzierung – einen immer größeren Anteil

bei der Finanzierung der österreichischen Wirtschaft einnehmen. Bei derartigen Finan-

zierungen gehört Österreich laut EVCA (European Venture Capital Association) – gemes-

sen am BIP – mit ca. 0,08% zu den Schlusslichtern in Europa (EU Durchschnitt 0,38%).

Zur Entwicklung dieses Geschäftsfeldes hat die Bank Austria im Jahr 2001 eine

100%ige Tochtergesellschaft – die BA Private Equity GmbH – gegründet. Sie ist neben

der Konzeption neuer Venture Capital/Private Equity und Mezzanin Fonds auch für die

Refinanzierung dieser Gesellschaften sowie für die laufende Unterstützung der opera-

tiven Fonds in Sachen Marketing und Controlling verantwortlich.

Firmenkunden

Große Unternehmen: – unterdurchschnittliche Ausfallswahr- scheinlichkeit (erwartetes Risiko)– hohe Eigenkapitalunterlegung für nicht kalkulierbare Ausfälle

Kleine und mittlere Unternehmen: – überdurchschnittliches erwartetes Risiko– geringeres unerwartetes Risiko (Risikoschwankungen)

Kreditrisiken und UnternehmensgrößeFirmenkunden Österreich, ohne öffentliche Hand

0

20

40

60

80

100

Anteil amgesamten

Kreditportefeuille

Anteil am …erwarteten

Verlustunerwarteten

Verlust

36%

64%

56%

44%

19%

81%

in %

Private-Equity, Venture-Capital

und Mezzaninfinanzierungen zur

Behebung der Eigenkapitalknappheit

Page 74: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

Internationales Firmenkundengeschäft

Internationale Konzerne

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe hat ihre Rolle als Drehscheibe zwischen der

CEE-Region und den internationalen Märkten weiter ausgebaut. Neben dem bereits

seit Jahren etablierten einheitlichen Relationship Management für international tätige

Großunternehmen in einer eigenen Einheit wurde eine zentrale Steuerungs- und

Koordinationsstelle für die Austrian/CEE-Desks in Westeuropa und dem „Rest of the

World“ etabliert. Diese unterstützen die Kunden der Gruppe auf dem Weg nach

Mittel- und Osteuropa und begleiten sie nach Westeuropa und Übersee.

Anknüpfungspunkte waren aber nicht nur das Network Banking und das laufende

Auslandsgeschäft, sondern die strukturierten Produkte, insbesondere für die anhal-

tenden Umstrukturierungen und Akquisitionen der Großunternehmen sowie zur

Optimierung der Finanzierungsstruktur. Die im Vorjahr etablierten ABS-Strukturen

bei Sappi, dem weltweit führenden Anbieter von Hochglanzpapieren, konnten von

Europa nun auch auf den US-amerikanischen Markt erweitert werden. Das gesamte

Volumen beläuft sich auf 215 Mio €.

Die BBAG Brau-Beteilungs-AG, am Bier- und Getränkesektor in Österreich Markt-

führer und die Nummer 2 in Zentraleuropa, wurde von uns als Lead Manager bei

der Begebung eines Corporate Bond des Unternehmens mit einem Volumen in

Höhe von 200 Mio € begleitet.

Generell wurde neben Neuabschlüssen der Schwerpunkt auf die Restrukturie-

rung der bestehenden Positionen gelegt und damit auch bereits jetzt Weichenstel-

lungen in Richtung „Basel II“ gesetzt. Sowohl österreichische als auch ausländische

Konzerne konnten bei maßgeblichen Aktivitäten unterstützt werden. Beispiele

dafür sind:

Als Co-Arranger unterstützten wir die Coca-Cola Hellenic Bottling Company

S.A., den weltweit zweitgrößten Abfüller der Coca-Cola Gruppe, der schwer-

punktmäßig in Osteuropa tätig ist, bei einer syndizierten Finanzierung über ins-

gesamt 750 Mio €.

Die VA TECHNOLOGIE AG-Gruppe, ein global tätiger Konzern mit den

Unternehmensbereichen Metallurgietechnik, Hydraulische Energieerzeugung,

Energieübertragung und -verteilung, Wassertechnik und Industrial Services wurde

einerseits bei der Expansion in das Ausland durch entsprechende Beteiligungs-

finanzierungen in Höhe von 49 Mio € unterstützt, andererseits bei einer Vielzahl

von Projekten, u.a. in China, Türkei, Vietnam mit diversen maßgeschneiderten

Produktangeboten begleitet.

72 Firmenkunden

Drehscheibe zwischen

den CEE-Regionen und den

internationalen Märkten

Strukturierte Produkte in Zusammen-

hang mit Umstrukturierungen

und Akquisitionen gefragt

Page 75: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

73

Corporate Finance

Auf unserem Kernmarkt CEE haben wir unsere führende Stellung bei Projekt-

und Unternehmensfinanzierungen in engster Zusammenarbeit mit den lokalen

Tochterbanken weiter ausgebaut. Mit einem Volumen von mehr als 370 Mio € ist

die Bank Austria die mit Abstand größte Partnerbank der EBRD bei Projekt- und

Unternehmensfinanzierungen in der Region. Diese erfolgreiche Kooperation erleich-

tert den österreichischen Unternehmen den Zugang zu den CEE-Geschäftsmög-

lichkeiten zusätzlich. Ein gutes Beispiel dafür ist der kroatische Mobilfunkbetreiber

VIP Net, eine Tochtergesellschaft der Mobilkom Austria. Die Finanzierung über

120 Mio € wurde heuer – aufgrund des erfolgreichen Geschäftsganges – um 50 Mio €

aufgestockt. Mit dabei war – wie beim ersten Mal – die EBRD. Zahlreiche andere

Mandate und Abschlüsse – beispielsweise jene für die kroatische Verbundgesell-

schaft – haben auch heuer wieder die führende Marktposition der Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe in diesem Produktfeld unterstrichen.

Trotz eines konjunkturell schwierigen Umfeldes für österreichische Unternehmen

konnten wir die Finanzierung österreichischer Exporteure auf insgesamt 5 Mrd €

steigern und 2,5 Mrd € als Investitionsfinanzierung zur Verfügung stellen. Im Rah-

men des Corporate Finance-Ansatzes steht der Beratungs- und Strukturierungs-

aspekt verstärkt im Vordergrund. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe konnte

zum Beispiel AT&S, den steirischen Leiterplattenhersteller nach China begleiten und

hat dieses Projekt unter Einbau günstiger Refinanzierungsmittel der Oesterreichi-

schen Kontrollbank federführend strukturiert sowie erfolgreich in den Markt

gebracht. Auch das auf unsere Kunden speziell zugeschnittene Forderungs-

ankaufsprogramm wurde daher 2001 verstärkt nachgefragt.

2001 unterzeichneten die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe und die Europäische

Investitionsbank (EIB) Globaldarlehensverträge über insgesamt 365 Mio € für Betei-

ligungen bzw. Töchter der Bank Austria in sieben Staaten: Bulgarien, Kroatien,

Tschechische Republik, Ungarn, Polen, Rumänien, Slowenien. Die EIB hat der Gruppe

in den CEE-Staaten somit einen Gesamt-Refinanzierungsrahmen von 747 Mio € für

Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und für kleinere Infra-

strukturprojekte eingeräumt. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe ist damit bei

EIB-Globaldarlehen in Osteuropa mit ca. einem Drittel der Marktführer, noch vor

großen internationalen Mitbewerbern wie Commerzbank, KBC, Citibank, ABN

Amro. Mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterzeichnete die Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe zwei Refinanzierungslinien in Höhe von jeweils 300 Mio €;

eine für Österreich, Italien und Schweiz, die andere für ihre Beteiligungen bzw.

Töchter in neun CEE-Staaten. Im Rahmen dieser Refinanzierungslinien werden

Vorhaben mittelständischer Unternehmen finanziert.

Firmenkunden

Größte Partnerbank der Europäischen

Entwicklungsbank EBRD

bei CEE-Projektfinanzierungen

Exporteurs- und Investitions-

finanzierungen, Forderungsankäufe

Globaldarlehensverträge mit der

Europäischen Investitionsbank (EIB)

BA/CA Marktführer bei

Mittelstandsfinanzierungen in CEE

Rahmenabkommen mit der

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

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Internationale Finanzierungen und Syndizierungen

2001 haben wir eine Syndizierungseinheit geschaffen, die im Rahmen des 2001

gestarteten Integrated-Corporate-Finance-Konzeptes eine zentrale Rolle spielt. Die

Anzahl marktfähiger und damit syndizierbarer Kreditverhältnisse hat zugenommen

und die Basis für erste Erfolge gelegt. So konnte die Internationale Syndizierung im

ersten Bestandsjahr über 300 Mio € an Unternehmens- und Bankenfinanzierungen

aus Österreich und Mittel- und Osteuropa im Markt platzieren.

Wir fungieren damit und mit unserer Bereitschaft, Arrangierungen und Platzie-

rungsgarantien (Underwritings) zu übernehmen, immer mehr als Intermediär

zwischen Kunden und dem Investor auf den Kredit- und Kapitalmärkten und

generieren damit attraktives Provisionsgeschäft. Das vor kurzem von der ÖMV

erhaltene Mandat über 500 Mio € belegt, dass die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

auch bei größeren Unternehmensfinanzierungen international wettbewerbsfähig

ist. Die BA/CA-Gruppe rangiert in der Liste der Top Arranger für Zentral- und Ost-

europa auf einem der vordersten Plätze, gemeinsam mit der HVB auf dem ersten

Platz (IFR January 2002).

International Cash-Management

Unter dem Aspekt, Firmen, Finanzinstitute und Fondsgesellschaften bei einer

kostenbewussten Gestaltung des konzerninternen Zahlungsverkehrs und Liqui-

ditätsmanagements zu unterstützen, fungiert die Bank Austria Creditanstalt in

Zusammenarbeit mit den lokalen Niederlassungen und internationalen Partnerbanken

als Kompetenzzentrum für Österreich und CEE.

So konnten im Geschäftsjahr 2001 grenzüberschreitende Euro-Pooling-Lösungen

für namhafte internationale Firmenkunden umgesetzt sowie die Zahlungsver-

kehrsabwicklung für eine Anzahl renommierter Fondsgesellschaften übernommen

werden.

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe übernimmt für die an „Outsourcing“

interessierten Kunden als „Payment-Service-Center“ die Aufgabe, alle in einem

Format gelieferten Zahlungen zentralisiert abzuwickeln und Anpassungen an lokale

Formatvorschriften durchzuführen.

Spezielle Produkte, wie das „Multi-Channel-Account“ oder die „Multi Purpose

Virtual Bank“, unterstützen Finanzinstitute durch ein Single-Point-of-Entry-Konzept

beim einfachen, raschen und kostengünstigen Zugang zu den Märkten Zentral-

und Osteuropas und ermöglichen damit eine optimale Betreuung ihrer eigenen

Kunden.

74 Firmenkunden

Mit neuer Syndizierungseinheit

als Intermediär zwischen Kunden

und Investoren auf den Kredit-

und Kapitalmärkten

Funktion als überregionales

Payment-Service-Center – ein

bedeutender Multiplikator für

das Auslandsgeschäft

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75

Financial Institutions und Dokumentengeschäft

Im Dokumentengeschäft konnte die Ertragslage trotz der konjunkturbedingt

schwierigen Situation im Außenhandel verbessert werden. Dies gelang einerseits

durch den Ausbau der beratungsintensiven Spezialgeschäfte Back-to-Back-Akkre-

ditive und Akkreditivübertragungen und andererseits durch besondere Flexibilität

im Haftungsgeschäft bei der Entwicklung von maßgeschneiderten Lösungen

(Privatisierungverkäufe der Republik Österreich, Verkäufe hochwertiger Liegen-

schaften, Sicherstellungsgarantien für die Abfallwirtschaft und Einzelhandelsketten).

Der internationale Bekanntheitsgrad der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe zeigt

sich an Hand folgender Zahlen: 58% des gesamten Geschäftsvolumens des Doku-

mentengeschäftes werden mit dem asiatischen Raum abgewickelt, der Marktanteil

bei den österreichischen Kunden beträgt ca. 50%. Durch konsequente Betreuung

unserer Kunden in Zusammenhang mit dem Oil for Food-Programm der UN (Irak)

konnte eine 480%ige Umsatzsteigerung erzielt werden – mehr als 90% der

Akkreditive zu Gunsten österreichischer Firmen wurden über unser Haus geleitet.

2001 wurde ein internationales Zertifizierungsprogramm für Mitarbeiter des klassi-

schen Dokumentengeschäftes (Akkreditive) durch die Internationale Handelskammer

zum sogenannten „CDCS“ („Certified Documentary Credit Specialist“) gestartet.

Financial Institutions

Die zentrale Aufgabe der Financial Institutions ist die weltweite Betreuung der

Kundengruppe Banken und Souveräne insbesondere im Hinblick auf die Risiko-

einschätzung. Die richtige Auswahl der Korrespondenzbanken in den einzelnen

Geschäftsfeldern ist entscheidend für einen reibungslosen Geschäftsablauf und

damit zur Erreichung der Kundenzufriedenheit. Die Risikoverantwortung bedeutet

konkret die Bonitätsbeurteilung von weltweit über 2000 Bankinstituten.

Die Gesamtanzahl von 1.833 Lorokonten von Banken bei uns verdeutlicht die

führende Position der BA/CA-Gruppe im Auslandszahlungsverkehr. Im Rahmen

unserer Kernkompetenz nimmt die Bankenbetreuung in Österreich und CEE einen

besonderen Stellenwert ein. Insbesondere beim Akquirieren von Kreditmandaten

von Banken aus den CEE-Ländern (z.B. Nova Ljubljanska banka, SID, BOSCH), aber

auch bei der Platzierung in der Syndizierungsphase übt Financial Institutions eine

wichtige Drehscheibenfunktion aus. Das firmenkundeninduzierte Auslandsgeschäft

beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Kernregion, sondern umfasst ganz

wesentlich auch das weltweite Außenhandelsgeschäft unserer Firmenkunden. Die

Zuwächse der Umsätze, insbesondere bei Exportakkreditiven, sind auch auf die

Aktivitäten von Financial Institutions in den Auslandsmärkten zurückzuführen.

Firmenkunden

Wichtige Dienstleistung für den

österreichischen Außenhandel mit

weltweitem Horizont

Wichtige Drehscheibenfunktion

der Bankenbetreuung sowohl bei der

Akquisition von Kreditmandaten als

auch in der Syndizierung

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Auslandsbezogene Exportfinanzierung

In der auslandsbezogenen Exportfinanzierung hat die BA/CA-Gruppe die klare

Marktführerschaft in Österreich behauptet. Das Volumen der aushaftenden Kredite

beträgt mehr als 6 Mrd €. Wir zählen damit zu den Top Players weltweit. Regionale

Schwerpunkte waren 2001 neben den traditionellen Ländern wie Türkei, Iran und

China insbesondere der mittel- und osteuropäische Raum, darunter Rumänien,

sowie Lateinamerika, Afrika und die Philippinen. Die Bank finanzierte u.a. als Arranger

und Konsortialführer eines internationalen Bankenkonsortiums ein wichtiges Infra-

strukturprojekt der Istanbuler Verkehrsbetriebe in der Türkei. 55 Straßenbahnzüge

werden durch Bombardier Wien AG mit einem Gesamtauftragswert 85,2 Mio €

geliefert. Dieses Geschäft wird durch die OeKB als „lead insurer“ und Rückver-

sicherungsabkommen weiterer staatlicher Exportversicherungen gedeckt.

Darüber hinaus konnte die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe einen Kreditvertrag

über 32 Mio € unter Deckung der OeKB mit dem vietnamesischen Finanzministerium

für die langfristige Finanzierung eines Trink- und Abwasserprojektes abschließen. Das

Projekt „West Lake Hanoi“ wird vom Vienna Engineering & Environmental Consortium,

bestehend aus VA Tech, Wabag Austria und Wien Kanal errichtet und stellt das bei

weitem größte Exportprojekt nach Vietnam dar. Ende des Jahres gelang es der

Bank Austria Creditanstalt-Gruppe auch erstmals, Kreditverträge mit dem pakistani-

schen Finanzministerium für drei Projekte im Eisenbahnsektor über 17,5 Mio € zu

unterzeichnen. Mit dem venezolanischen Finanzministerium wurden Kreditverträge

über insgesamt 70 Mio € für Lieferungen im Fahrzeugsektor unter Heranziehung von

Deckungen seitens staatlicher (u.a. OeKB und die polnische Exportversicherung KUKE)

und privater Exportversicherungen abgeschlossen.

In der auslandsbezogenen Exportfinanzierung bekommt der private Versiche-

rungsmarkt zunehmend Bedeutung für die Realisierung von Exportprojekten, dies

gilt insbesondere für Märkte wie Türkei, Iran und Venezuela. Dem Rechnung

tragend wurde im Bereich der Internationalen Export- und Handelsfinanzierung ein

„Private Insurance Desk“ eingerichtet. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe hat

mit chinesischen Banken neun Abkommen unterzeichnet, nämlich CEE-Kooperations-

abkommen, Rahmenkreditvereinbarungen und Einzelkreditabkommen.

Die Kooperation mit den CEE-Töchtern wurde intensiviert, insbesondere in

Zusammenhang mit den lokalen staatlichen Exportversicherungen wie z.B. der

tschechischen EGAP oder der polnischen KUKE.

Im 1. Halbjahr 2001 wurde das Auslandsgeschäft der Bank Austria Handelsbank AG

in die Bank Austria integriert. Das Auslandsgeschäft der SKWB Schoellerbank

wurde im 3. Quartal 2001 in die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe übernommen.

76 Firmenkunden

Weltweit mit Abnehmerfinanzierungen

an der Seite der österreichischen

Wirtschaft

Enge Kooperation mit

den CEE-Töchtern – Vorteile

im Multi-Sourcing

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77

Leasing-Geschäft

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die Bank Austria Creditanstalt Leasing

ihre Top-Position in Österreich sowie in den Märkten Zentral- und Osteuropas

stabilisieren. Österreichs führende Leasinggesellschaft schloss trotz der weltweit

nachlassenden Konjunktur an die Erfolge des vergangenen Jahres an: Das gesamte

Neugeschäft 2001 der BA/CA-Leasing-Gruppe inklusive Joint Ventures betrug mehr

als 1,5 Mrd €.

Wesentlich zu diesem guten Ergebnis trug vor allem das Auslandsgeschäft bei.

Aufgrund steuerlicher Vorteile erfreut sich Leasing im CEE-Raum gegenüber dem

direkten Kauf oder klassischen Finanzierungsformen zunehmender Beliebtheit. Mit

einem Neuvolumen von knapp 1 Mrd € erwirtschaftete die BA/CA-Leasing-Gruppe

mit ihren Auslandstöchtern und Joint Ventures in der Region CEE bereits zwei Drittel

des gesamten Neuvolumens. Der größte Anteil entfällt hier auf das Segment

KFZ-Leasing mit 500 Mio €, gefolgt von Mobilien- und Immobilien-Leasing. Im

Inland verzeichnete das Segment Immobilien-Leasing im Jahr 2001 ein Neuvolumen

von 256 Mio €. Die Aktivitäten konzentrierten sich mit einem Anteil von 66% sehr

stark auf die Finanzierung von gewerblichen Objekten, gefolgt von Bürogebäuden

mit knapp 20%. Mit einem Inlands-Neuvolumen von 145 Mio € (exklusive Cross-

Border) konnte im Segment Mobilien-Leasing das hohe Niveau des Vorjahres

beibehalten werden. Im Kfz-Bereich lag das Neuvolumen von 132 Mio € spürbar

unter dem Wert des Vorjahres. Dafür verantwortlich waren vor allem die stark

rückläufigen Kfz-Neuzulassungen sowie eine Marktsättigung im Lkw-Bereich.

In den CEE-Ländern bietet Österreichs führender Leasinganbieter lokales Leasing

mittels Tochtergesellschaften und Joint Ventures an und punktet bei Geschäftspart-

nern und Kunden sowohl mit detaillierter Marktkenntnis als auch mit langjähriger

Marktpräsenz. In einem engmaschigen Netzwerk in Italien, Kroatien, Polen, Rumänien,

der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn werden Kunden mit einer um-

fassenden Angebotspalette in den Sparten Immobilien-, Mobilien- und Kfz-Leasing

versorgt. Vor allem im Bereich Immobilien-Leasing bietet die BA/CA Leasing-Gruppe

neben individuellen Finanzierungsformen auch fundierte Standortanalysen, Bau-

management und eine komplette Projektabwicklung an.

Die Einführung der neuen Marke HVB Leasing für die BA/CA-Leasing-Tochter-

gesellschaften ist in vollem Gang. In den Ländern Kroatien, Slowakei, Tschechien

und Ungarn tritt die HVB Leasing bereits erfolgreich mit dieser neuen Marke auf.

Am Ziel, in den Kernmärkten Zentral- und Osteuropas mittelfristig zumindest unter

die Top 3 in jedem Land zu kommen, hält die BA/CA-Leasing-Gruppe konsequent fest.

Firmenkunden

KfzInland 9%

Auslandstöchterund Joint Ventures 64%

ImmobilienInland 17%

MobilienInland 10%

Neugeschäft der BA/CA-Leasing 2001in % nach Sparten

Österreichs führende Leasinggesell-

schaft. Bereits 2/3 des Neugeschäfts

stammen aus den CEE-Ländern

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CA IB Corporate Finance Beratungs GesmbH

Gemäß dem integrierten Corporate-Finance-Ansatz der HVB Group wurde die

CA IB Investmentbank 2001 umstrukturiert. Während das Aktiengeschäft, beste-

hend aus Handel, Sales und Research in die Bank Austria integriert wurde, entstand

mit der Gründung der in Wien ansässigen CA IB Corporate Finance Beratungs

GesmbH ein neues, auf strategische Unternehmensberatung spezialisiertes Unter-

nehmen. Das CA IB Corporate Finance Netzwerk umfasst Standorte in zwölf

zentral- und osteuropäischen Hauptstädten, die von Spezialisten in Wien und

London unterstützt werden.

Die CA IB Corporate Finance startete mit vollen Auftragsbüchern. In den Kern-

märkten Österreich und CEE besteht weiterhin großer Bedarf nach spezialisierten

Dienstleistungen in den Bereichen Mergers & Acquisitions, Privatisierungen und

Emissionen. Mit einem Honorarumsatz von rund 31 Mio € für das Geschäftsjahr

2001 lag die CA IB mit ihren Corporate-Finance-Aktivitäten erneut über den Erwar-

tungen, zumal damit in einem schrumpfenden Markt Anteile gewonnen werden

konnten. Die vorhandenen Mandate deuten auch für 2002 auf einen guten

Geschäftsverlauf hin.

Eine der bedeutendsten Transaktionen war 2001 der Verkauf des mazedonischen

Telekom-Monopolisten Makedonski Telekomunikacii an ein Konsortium rund um

die ungarische MATAV. Die Käuferseite, die von der CA IB beraten wurde, brachte

343 Mio € für diese Akquisition auf. Der prestigeträchtigste Deal in Tschechien war

die Übernahme der börsenotierten Ceske Radiokomunikace durch Deutsche Bank

und TeleDanmark Gruppe, in dem wir die Käuferseite beraten haben. In Polen

begleitete die CA IB u.a. zwei bedeutende Mandate aus der IT-Branche. Softbank

bediente sich der Expertise der CA IB, als der Verkauf ihres Internet-Geschäfts an

die TeleDanmark Gruppe realisiert wurde. Prokom Software wurde bei der

Begebung einer Wandelanleihe beraten.

Die estnische Hansabank ließ sich bei der Akquisition der Litauischen Sparkasse

(LTB) durch die CA IB ebenso beraten wie die Sun Interbrew-Tochter Cantorne

Trading beim Verkauf des ukrainischen Getränkekonzerns Krym. Für die Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe führte die CA IB mehrere Beratungsmandate im Finanzsektor

in Mittel- und Osteuropa durch.

Trotz verhaltener Emissionstätigkeit am österreichischen Aktienmarkt erlangte

die CA IB mit der Kapitalerhöhung der EVN über die Wiener Börse auch in Öster-

reich ein wichtiges Mandat. Auszeichnungen gab es für die Corporate-Finance-

Aktivitäten der CA IB von der Fachzeitschrift Euromoney, die Einheiten in Bulgarien

und Ungarn „Awards of Excellence“ für 2001 verlieh.

78 Firmenkunden

CA IB Corporate Finance führt

Beratungsgeschäft in den Bereichen

Mergers & Acquisitions,

Privatisierungen und Emissionen fort.

Schwerpunkt CEE-Länder mit zwölf

Niederlassungen

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79International Markets

Das Geschäftsfeld International Markets (INM) eröffnet den Kunden der

Bank Austria Creditanstalt-Gruppe ein Portal zu den internationalen Finanzmärkten.

Die Handelsteams agieren in der gesamten Breite, von Geld/Devisen/Fixed Income

bis Aktien, auf den Primär- und Sekundärmärkten sowie im derivativen Bereich. Sie

unterstützen die übrigen Geschäftsfelder in Österreich und CEE und handeln auf

eigene Rechnung. Sie sind Counterparts in der gesamten HVB Group mit der

Kompetenz CEE-Märkte. Zu den bankinternen Aufgaben von INM zählen darüber

hinaus die Aktiv/Passivsteuerung – der Erfolg der Fristentransformation wird dem

Geschäftsfeld INM und nicht den einzelnen Divisions zugerechnet – und der

Support der Firmenkundenbetreuung durch elektronische Medien, spezielle

Kundenhandelstische und Research.

Das Geschäftsfeld International Markets arbeitet engstens mit den entsprechen-

den Abteilungen der HVB Group zusammen. Nach dem integrierten Ansatz der

Gruppe wird stets auf die Nähe zum Kunden, ganz besonders zu den Großunter-

nehmen geachtet.

Die umfangreichen Umstrukturierungen haben auch INM betroffen. Im Rahmen

des Bank der Regionen-Konzepts haben wir einige Handelsteams der bisherigen

Auslandsfilialen der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe an die HVB übertragen, wo

sie ihren Aufgaben weiterhin nachgehen und zusätzlich von dem Standing und der

Platzierungskraft einer großen Kapitalmarktadresse profitieren können.

2001 haben wir die CA IB Investmentbank Aktiengesellschaft volkommen neu

ausgerichtet. Der Aktienhandel der CA IB wurde mit jenem der Bank Austria zu-

sammengefasst, um einen einheitlichen Marktauftritt zu erreichen. An der Wiener

Börse konnte die Bank Austria ihre dominante Position somit weiter ausbauen. Das

Beratungsgeschäft (M&A, Privatisierungs- und Emissionsberatung) wird von nun

an in der neu gegründeten CA IB Corporate Finance Beratungs GesmbH weiter-

geführt.

Rekordergebnis 2001

Das Geschäftsfeld International Markets konnte 2001 ein Ergebnis vor Steuern

von 165 Mio € erzielen. Das ist viereinhalb mal so viel wie im Vorjahr (in der

Abgrenzung nach Umstrukturierung). Bei einer Eigenkapitalbindung von 5% des

gesamten gebundenen Kapitals hat INM damit 25% zum Gesamtresultat vor

Steuern beigetragen. Der ROE stieg auf über 70%.

Das Ergebniss des Segments International Markets schlägt sich entsprechend den

Marktbewegungen von Jahr zu Jahr in unterschiedlichen Ertragskomponenten nieder.

Im „Rentenjahr” 2001 war der Zinsüberschuss die bei weitem wichtigste Kategorie,

International Markets

Kennzahlen „International Markets“

Mio € 2001 20001) % gg

Vorjahr

Zinsüberschuss 174 7 >100%

Kreditrisikovorsorge 0 5 – 100%

Provisionsüberschuss 29 44 – 34%

Handelsergebnis 74 77 – 5%

Verwaltungsaufwand – 146 – 184 – 21%

Sonst. betriebl. Erfolg 5 11 – 57%

Betriebsergebnis 137 – 40 n.s.

Finanzanlageergebnis 36 84 – 57%

Saldo übrige Ertr./Aufw. – 1 – 1 – 23%

Abschr. Firmenwert – 8 – 6 20%

Ergebnis vor Steuern 165 37 >100%

Anteil Gesamtbank 25% 5%

ø Risikoaktiva (BWG) 4.241 5.997 – 29%

ø geb. Eigenkapital 229 324

Anteil Gesamtbank 5% 7%

ROE vor Steuern 71,8% 11,5%

Cost/Income-Ratio 51,6% 131,9%

1) Rückrechnung (pro forma) in der Zielstruktur

Erfolgreiches Jahr

in volatilem Marktumfeld

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80 International Markets

er stieg von 7 Mio € auf 174 Mio € . Der Provisionsüberschuss (– 34% auf 29 Mio €)

und das Handelsergebnis (– 5% auf 74 Mio €) des Segments INM waren 2001 hin-

gegen rückläufig, was das schwierige Börsenjahr widerspiegelt. Zu dem hervor-

ragenden Ergebnis hat auch ein sinkender Verwaltungsaufwand beigetragen. Darin

machen sich unter anderem Synergien aus der CA IB-Integration bemerkbar. Zu der

ausgezeichneten Ergebnisentwicklung haben alle Treasury-Abteilungen ihren

Beitrag geleistet.

Aktiv/Passiv-Management

Das Aktiv/Passiv-Management nutzte die steilere Zinskurve im Rahmen der Fris-

tentransformation aus, wobei die scharfen Marktbewegungen ein konsequentes

Risikomanagement bedingten. Die globale konjunkturelle Abschwächung und die

allgemeinen Rahmenbedingungen auf den Märkten sorgten für hohe Volatilität auf

dem Euro-Zinsmarkt. Die Refinanzierungskosten für Banken haben sich im Laufe

des Jahres erhöht. In diesem Lichte ist es als besonderer Erfolg zu werten, dass die

strukturelle Liquiditätsposition durch einen ausgewogenen Refinanzierungsplan

weiter verbessert werden konnte.

Emissionstätigkeit

2001 war auch für das Syndikats- und Emissionsgeschäft ein schwieriges Jahr,

die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe konnte sich aber gut behaupten. Die Struk-

turverlagerung von Aktien zu Anleihen und hier vor allem zu den Corporate Bonds

spiegelt den Markttrend wider. Zu den Höhepunkten der Emissionstätigkeit zählte

die 200 Mio €-Anleihe der BBAG, die die Bank Austria als Lead Manager erfolgreich

platzierte. Auch auf der Aktienseite konnten trotz eines schwierigen Marktumfeldes

erfolgreiche Transaktionen durchgeführt werden, darunter der Verkauf des ÖIAG-

Anteils am Flughafen Wien als Joint Lead Manager.

In Mittel- und Osteuropa zeichnete die Bank Austria für zwei Anleihen der Stadt

Moskau im Wert von insgesamt 750 Mio € als Co-Lead Manager verantwortlich,

durch welche in Moskau vor allem Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden

sollen. Weiters war die Bank Austria Co-Lead Manager bei der 125 Mio €-Anleihe

der rumänischen Petrom und Senior Co-Lead Manager bei der Polish Oil & Gas

Anleihe-Emission, welche mit einem Volumen von 800 Mio € eine der größten

Unternehmensanleihen in Mittel- und Osteuropa darstellte.

Österreichische Zinsstrukturkurve 2001

% p.a.

Restlaufzeiten

3,00

3,50

4,00

4,50

5,00

5,50

3M

12 M 2Y 3Y 4Y 5Y 6Y 7Y 8Y 9Y 10Y

Tief:Mitte

September

Ende 2001

Anfang 2001

Hoch: Mitte Mai

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Aktienhandel

Der Kursverfall an den Weltaktienmärkten, seit März 2000 in Gang, hielt nach

einer vorübergehenden Stabilisierungsphase im Frühjahr auch 2001 unvermindert

an. Nicht nur die Wachstumsbörsen und TMT-Segmente, auch die traditionellen

Märkte, darunter sogar die marktbreiten Indices, setzten ihre Konsolidierung das

zweite Jahr hintereinander mit zweistelligen Kurseinbußen fort (vgl. nebenstehende

Tabelle).

Der Wiener Aktienmarkt war einer der wenigen, die eine positive Entwicklung

aufweisen konnten. Die Telekom Austria, das Index-Schwergewicht im ATX, zeigte

im Jahresverlauf unter den europäischen Telekom-Titeln die beste Kursentwicklung.

Das Geschehen am österreichischen Markt war dennoch flau, da die Emissions-

tätigkeit gering war und wenig neues Kapital in den Markt floss. Auch die

Umschichtung der Aktienanteile von Portefeuilles in andere Anlageformen wirkte

sich entsprechend aus.

Die Börsen Zentral- und Osteuropas konnten sich zwar den Tendenzen der Welt-

märkte nicht entziehen, gelten aber weiterhin als fundamental attraktiv. In diesem

Umfeld konnten unsere Brokergesellschaften ihre starke Marktposition weiter

festigen.

Foreign Exchange

Im Devisenhandel mit den Hauptwährungen schwächte sich der Euro gegenüber

dem US-Dollar in der ersten Jahreshälfte ab, als sich abzeichnete, dass die

konjunkturelle Abschwächung nicht auf die USA beschränkt bleiben wird. In der

zweiten Jahreshälfte pendelte sich der EUR/USD-Wechselkurs bei 0,90 ein. Der

Schweizer Franken konnte seinem Image als sicherer Hafen gerecht werden und

festigte sich gegenüber dem Euro.

Auf den CEE-Markets war die feste Tendenz des Polnischen Zloty (PLN), der

Tschechischen Krone (CZK) und des Ungarischen Forint (HUF) die herausstechende

Entwicklung im ersten Halbjahr 2001. Zur Jahresmitte zeichneten sich eine

Verschlechterung der makroökonomischen Indikatoren und ein Übergreifen der

weltweiten rezessiven Tendenzen auf CEE ab. Die aufkeimende Nervosität in Latein-

amerika übertrug sich auch auf die Emerging European Markets, und der PLN

korrigierte kurz nach dem Ende des ersten Halbjahres binnen vierzehn Tagen um

mehr als 10%. Von dieser Entwicklung ebenso betroffen war der HUF, der zunächst

aufgrund der Liberalisierung zusätzliche Dynamik erfuhr. Trotz der tragischen

Ereignisse im September in den USA und der wachsenden Gefahr eines Defaults

Argentiniens haben sich die lokalen Währungen in den CEE-Ländern aber im

81International Markets

Aktienbörsen auf Talfahrt

Veränderung wichtiger Börsenindices

% gg Vorjahr 2001 2000

Weltaktienmarkt 1) – 17,7 – 16,4

darunter TMT 2) – 29,9 – 40,7

USA: DJ Industrial – 7,1 – 12,5

Nasdaq Composite – 21,1 – 39,3

Japan: Nikkei 225 – 23,5 – 27,2

Euroland DJ EuroStoxx – 19,7 – 5,9

Easdaq – 67,1 – 56,7

IBIS-DAX – 19,8 – 7,5

Nemax all share – 59,9 – 40,3

ATX +6,2 – 10,4

CECE-Index (CEE-Börsen) – 20,3 – 9,4

1) Thomson Financial Datastream

2) Technolgie, Medien, Telekom

Kompetenzzentrum für

CEE-Währungen

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82 International Markets

Handelsergebnis Devisen

Mio €

1998 1999 2000 20010

50

100

150

200

EWU-Einbußen

CEE-Gewinne

weiteren Jahresverlauf wieder gefestigt. Gegenüber dem EUR hat der PLN 9% auf-

gewertet, der HUF 7%, die CZK 9% und die SKK 3%. Kleinere Märkte in der Region

haben gegenüber dem EUR auch Stabilität gezeigt. So wertete die kroatische Kuna

gegenüber dem Euro 4% auf, während der slowenische Tolar 2,8% verlor und der

bulgarische Lew, bedingt durch die enge Bindung an den Euro unverändert blieb.

Um die Kundennähe im FX-Bereich zu erhöhen, wurde ein innovatives Trading

Tool (www.treasury.at) forciert, durch das Firmenkunden, Banken und institutionelle

Investoren auf einfache und sichere Weise Devisen über das Internet handeln

können. Vor allem mittelständische Unternehmen, die keine aufwändigen

Handelssysteme zur Verfügung haben, können mit dem FX-Trader professionell und

marktnah agieren.

Money Markets

Das Geldmarktgeschäft profitierte von den laufenden Zinssatzsenkungen, da sich

die Positionierung im Aktivgeschäft zu fixen Zinssätzen in diesem Umfeld als richtige

Strategie erwies. Durch den Ausbau des Repo-Geschäfts und des Handels mit anderen

besicherten Instrumenten konnte die Risikoposition reduziert werden. Der Handel mit

derivativen Instrumenten wurde forciert und die Market Making-Funktion intensiviert.

Gute Geschäftsverbindungen zu Notenbanken speziell in CEE unterstreichen die

Bedeutung der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe in dieser strategisch wichtigen

Region.

Fixed Income

Das Anleihe-Geschäft bewährte sich in den volatilen Märkten als zuverlässiger

Ertragsbringer. In den Hauptwährungen konnte vor allem mit strukturierten An-

leihenprodukten und mit Unternehmensanleihen ein weit über dem Jahresbudget

liegender Ertrag erwirtschaftet werden.

Hervorzuheben ist das beginnende Wachstum des Anleihe- und des damit ver-

bundenen Swap-Marktes in Ungarn. Auch abseits der Kernmärkte gewinnt das

Bond-Geschäft an Bedeutung: Ägypten legte den ersten EUR-Bond auf, Rumänien

platzierte eine Anleihe mit Laufzeit bis 2008, und Russland entwickelte sich deut-

lich besser als die Emerging European Markets. Die Währungskrise in der Türkei

war allerdings ein Rückschlag für jene Marktteilnehmer, die den Emerging Markets-

Status dieses Landes verdrängt hatten.

Gute Geschäftsverbindungen

zu den CEE-Notenbanken

Strukturierte Anleiheprodukte

in den Hauptwährungen.

CEE-Anleihe- und Swapmärkte

im Aufschwung

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83International Markets

Kundengeschäft

Das Kundengeschäft stand im Zeichen einer weiteren Erhöhung der Servicequa-

lität. Der Schwerpunkt lag auf der Bereitstellung von maßgeschneiderten Lösungen.

Vor allem im Anleihengeschäft war ein Zuwachs zu verzeichnen, wobei die Nach-

frage nach strukturierten Rentenprodukten gestiegen ist. Die Marktanteile konnten

erhöht werden.

Während die Kunden im Jahresverlauf die hohen Yen- und Schweizer Franken-

Kurse für Fremdwährungsfinanzierungen genutzt hatten, schichteten sie nach der

Kurskorrektur gegen Jahresende in den Euro und den US-Dollar um.

Emerging Markets Investments

Die defensive und differenzierte Anlagepolitik der Emerging Markets Investments

machte sich im abgelaufenen Jahr bezahlt. Das Portfolio enthielt keine Argentinien-

Papiere, das Brasilien-Engagement war stark reduziert und der Schwerpunkt lag auf

Niedrigrisiko-Papieren. Mit gezielten Absicherungsstrategien wurde die Markt-

schwäche abgefedert. Der Return on Investments des Eigengeschäfts wies mit

+26% eine signifikant bessere Entwicklung als der marktrelevante EMBI+ Bench-

mark auf. Nach der hervorragenden Performance der beiden Vorjahre konnte die

Gruppe Emerging Markets Investments auch 2001 wieder einen signifikanten

Ergebnisbeitrag leisten.

insgesamt

Türkei

Polen

Argentinien

Euroland (in USD)

Gesamtertrag aus Emerging-Markets-Anleihen (Kurs + Kupon, kumuliert)

Auseinanderlaufende Emerging Markets

Anfang 2000 = 100

2000

30

40

50

60

70

80

90

100

110

120

130

2001

Know-how bei strukturierten

Rentenprodukten führt zu Markt-

anteilsgewinnen

Emerging Markets Investments

performt Benchmark erneut aus

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KRAKÓW

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BUCURE‚STI

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Mit der neuen Abgrenzung des Geschäftsfeldes CEE ist das bisherige Segment

„Internationales Geschäft“ 2001 ganz auf die strategische Aufgabe ausgerichtet

worden, den Kernmarkt Zentral- und Osteuropa für die HVB Group zu erschließen.

Wie im Bank der Regionen-Vertrag vereinbart, wurden die CEE-Tochterbanken der

HypoVereinsbank in Polen, in der Tschechischen Republik, in Ungarn und in der

Slowakei mit jenen der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe zusammengeschlossen.

Die kroatische Filiale der HVB wurde in die lokale Tochter der Bank Austria integriert

und die bulgarische HVB-Filiale in eine neugegründete Tochterbank eingebracht.

Gemessen an der Bilanzsumme ist ein Volumen von knapp 8 Mrd € zu den bis-

herigen Einheiten der BA/CA-Gruppe in Zentral- und Osteuropa hinzugekommen.

Das Gesamtvolumen der Bank in CEE ist um mehr als die Hälfte gestiegen.

Ihre Töchter und Auslandsfilialen außerhalb ihres Kernmarktes Österreich/CEE

hat die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe, wie in diesem Bericht mehrfach

erwähnt (vgl. Seite 33 bzw. 153), an die HVB transferiert. Sie stehen unseren

Kunden unter dem Dach der lokalen Einheiten der HVB weiterhin zur Verfügung.

Spezielle Austrian/CEE-Desks haben die Aufgabe, den Kontakt herzustellen und

zu fördern – und zwar in beiden Richtungen, von A+CEE in das Weltnetz der

HVB Group und umgekehrt.

Trotz des Umbaus lief der Geschäftsbetrieb 2001 ungestört weiter. Zwar hat die

weltweite Konjunkturschwäche auch die CEE-Länder im Jahresverlauf erfasst. Das

bedeutet in einem Wachstumsmarkt wie CEE, dass das Wachstum 2001 unter die

Trendrate fällt. Angesichts der externen Nachfrageschwäche und der internen

Umbrüche in unseren Einheiten ist um so beachtlicher, dass das Geschäftsfeld

erneut ein gutes Ergebnis erzielt hat. Dies ist ein Indiz für die Tragfähigkeit des

strukturellen Aufholprozesses in den CEE-Ländern und ein Beleg für die Motivation,

die von den Wachstumsperspektiven auf unsere regionalen Banken ausgeht.

Das Geschäftsfeld umfasst von jetzt an ausschließlich die CEE-Töchter und die

Wiener Zentralfunktionen für diesen Bereich. Um einen wirtschaftlich sinnvollen

Vergleich zu ermöglichen, wird das Vorjahresergebnis um die transferbedingten

Veränderungen im Konsolidierungskreis bereinigt (siehe nebenstehende Tabelle).

Von der Wechselkursentwicklung gegenüber dem Euro sind 2001 bedeutende

Effekte auf Bilanz und G&V ausgegangen. In der Regel gleichen einander mittel-

fristig höhere Inflationsraten und nachgebende Devisenkurse (unter Schwankungen)

aus. 2001 haben die CEE-Währungen aber zwischen den Bilanzstichtagen um bis

zu 10% aufgewertet (vgl. Grafiken).

Zentral- und Osteuropa (CEE)

88 Geschäftsfeld CEE

Kennzahlen „CEE”

Mio € 2001 20001 % gg.Vorjahr

Zinsüberschuss 758 580 30,6 %

Kreditrisikovorsorge – 119 – 110 8,0 %

Provisionsüberschuss 269 231 16,4 %

Handelsergebnis 101 168 – 39,4 %

Verwaltungsaufwand – 779 – 655 18,8 %

Sonst. betr. Erfolg – 15 – 31 – 50,4 %

Betriebsergebnis 215 182 18,2 %

Finanzanlageergebnis – 17 33 – 150,9 %

Saldo übrige Ertr./Aufw. – 2 – 3 – 44,4 %

Abschr. Firmenwert – 35 – 30 16,0 %

Ergebnis v. St. 162 182 – 11,1 %

Anteil Gesamtbank 25 % 23 %

Ø Risikoaktiva (BWG) 12.430 11.417 9 %

Ø geb. Eigenkapital 671 617

Anteil Gesamtbank 14 % 14 %

ROE vor Steuern 24,1% 29,5%

Cost/Income-Ratio 70,0% 69,1%

1) Rückrechnung (pro forma) in der Zielstruktur

Zur Segmentberichterstattung:

Pro-forma-Vergleich bereinigt

von Struktureffekten.

Wechselkurseffekte beeinflussen

Erfolgsrechnung

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89

Der Zinsüberschuss hat 2001 um 178 Mio € (31%) auf 758 Mio € zuge-

nommen. Da die Kreditrisikovorsorge gegenüber dem Vorjahr unterproportional

gestiegen ist (um 8% auf 119 Mio €), konnte der Zinsüberschuss nach Risiko um

36% gesteigert werden. Auch der Provisionsüberschuss (269 Mio €) war deutlich

höher als im Vorjahr (+16%), während die Handelserträge gefallen sind (– 39 % auf

101 Mio €). Die operativen Erträge sind um 17 % auf 1.113 Mio € gestiegen, das

sind 28% des Gesamtertrags der Bank. Der Verwaltungsaufwand hat um 19% auf

1.128 Mio € zugenommen. In lokaler Währung gerechnet war er allerdings konstant.

Das Betriebsergebnis stieg 2001 um 18% auf 215 Mio € und trägt damit 39%

zum Betriebsergebnis der Gesamtbank bei. Hauptsächlich aufgrund von techni-

schen Faktoren haben die Finanzanlagen und die Firmenwert-Abschreibungen das

Ergebnis belastet. Der Ertrag vor Steuern gab aus diesem Grund um 11% auf

162 Mio € nach. Bei einer Eigenkapitalbindung von 14 % stellt CEE aber immer

noch ein Viertel des gesamten Vorsteuer-Ertrags der Bank. Der ROE des Geschäfts-

feldes betrug 24,1 % nach 29,5 % im Vorjahr.

Größtes f lächendeckendes CEE-Netzwerk

Das Ergebnis 2001 ist angesichts der zahlreichen Umgründungen ein voller

Erfolg. Mehr zählt aber noch, dass wir mit der neuen Struktur unsere Geschäfts-

basis dauerhaft verbreitert haben. Auf der Grundlage einer deutlich gestärkten

Marktposition in allen Ländern können wir das laufende Geschäft – nach erledigter

Reorganisation – mit voller Kraft fortsetzen. Dieser Schritt in eine neue Dimension

krönt eine lange Entwicklung.

Der Bereich CEE hat seine Wurzeln in dem internationalen Niederlassungsnetz,

das die Bank Austria und die Creditanstalt in den 60er und 70er Jahren geknüpft

haben. 1990, unmittelbar nach der Öffnung der Märkte, haben Bank Austria und

Creditanstalt, je nach den bestehenden rechtlichen und wirtschaftlichen Möglich-

keiten, in den einzelnen Ländern Fuß gefasst. Das Engagement in den CEE-Ländern

wurde im Laufe des letzten Jahrzehnts pragmatisch und case by case weiterent-

wickelt, und zwar nicht nur durch Repräsentanzen und Brückenköpfe, sondern

durch Entwicklung des lokalen Geschäfts auch durch Krisenperioden hindurch. Im

Jahr 2000 hat die Bank ihren Heimatmarkt mit „Österreich und CEE“ definiert. Der

Zusammenschluss mit der HypoVereinsbank versetzt die Bank Austria nun in die

Lage, ihren Kurs in den CEE-Ländern offensiv weiterzuverfolgen – mit der Kraft der

drittgrößten Bank Europas, mit der Risikotragfähigkeit von 42 Mrd € Eigenmitteln,

mit dem Standing und der Platzierungskraft einer großen Finanzmarktadresse.

Geschäftsfeld CEE

Tschechische Krone (CZK)

CZK je EUR (inverse Skala)

+9,0%32

31

33

34

35

36

205

210

215

220

225

SIT je EUR (inverse Skala)

Slowenischer Tolar (SIT)

–2,4%

Ungarischer Forint (HUF)

HUF je EUR (inverse Skala)

+9,5%+7,9%

240245250255260265270

40

41

42

43

44

45

SKK je EUR (inverse Skala)

Slowakische Krone (SKK)

+2,6%+4,9%

Polnischer Zloty (PLN)

PLN je EUR (inverse Skala)

+14,4%

+9,3%

3,30

3,40

3,50

3,60

3,70

3,80

3,90

4,00

2001

2001

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Resultat dieser Entwicklung ist das größte flächendeckende Banknetz, das eine

internationalen Bank in Zentral- und Osteruopa unterhält. Die zusammengefasste

Bilanzsumme beträgt 21 Mrd €. Die Marktanteile liegen in den einzelnen Ländern

zwischen 4 und 10 %, 10 % in der ganzen Region sind das Ziel. In den CEE-Töchtern

betreuen 18.000 Mitarbeiter an mehr als 700 Standorten über 2,2 Millionen

Kunden. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe ist in folgenden Ländern vertreten:

in Bulgarien, Jugoslawien (operativ seit November 2001), Kroatien, Polen, Rumänien,

der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. In Bosnien und Herzegowina

wurde im Dezember 2001 eine Repräsentanz eröffnet.

CEE-Strategie: Bank im Dienste der Konvergenz

Das Engagement der BA/CA-Gruppe und der HVB Group in den CEE-Ländern ist

eine strategische Priorität ersten Ranges. Unser Anspruch ist nicht mehr und nicht

weniger, als eine Bankstruktur für das zusammenwachsende Europa darzustellen.

Denn die Konvergenz zwischen den lange Zeit künstlich getrennten Hemisphären

verläuft über Handel, Verflechtung und Austausch von Ideen.

Bereits heute, nach Jahren der schwierigen Systemtransformation und nach einer

radikalen Umorientierung der Außenhandelsströme Richtung Westen – 70 % der

CEE-Exporte gehen in die EU – sind die CEE-Länder in die europäische Wirtschaft

integriert. Dies ist der Ansatzpunkt für die laufenden kommerziellen Dienstleistungen.

Hier können wir unser Netzwerk zur Geltung bringen, dessen Stärke die Orts-

kenntnis, der jeweilige, über lange Jahre gepflegte ortsansässige Kundenstamm ist.

All Business is local. Unser Geschäftsmodell führt Banken zusammen, die an der

Seite ihrer lokalen Unternehmen stehen.

Die CEE-Länder treten jetzt in eine neue Phase der Arbeitsteilung ein. Die Phase

der „verlängerten Werkbank“ ist bereits an vielen Orten überwunden, und neue

industrielle Cluster sind in den Ballungsräumen am Entstehen. Damit nimmt auch

die Unternehmensverflechtung zu: internationale Akquisitionen, Partnerschaften,

Zusammenschlüsse. Und der Bedarf an Investitions- oder Projektfinanzierung

steigt. Schon jetzt ist das ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Beratungs-

dienstleistungen von M&A und Privatisierungsberatung. Die Finanzabteilungen der

jungen CEE-Unternehmen sind bereits State-of-the-Art geführt. Die Wett-

bewerbsvorteile der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe als Partner liegen in der

Kombination von Kundenkenntnis und Corporate-Finance-Know-how auf der

Basis einer anerkannten internationalen Adresse. Die Bank ist bei internationalen

90 Geschäftsfeld CEE

Größtes CEE-Banknetz

einer internationalen Bankengruppe

Bankstruktur für das

zusammenwachsende Europa

Drehscheibenfunktion zwischen dem

deutschsprachigen Raum und CEE

Unternehmensverflechtung steigt

Mit Corporate-Finance-Dienstleistungen

und internationalen Finanzierungen

Marktführer in der Region. Rahmen der

Heranführungsstrategie

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Finanzierungen die No. 1 in Eastern Europe. Sie ist der führende Bankpartner der

EBRD und der EIB für diese Region und hat auch mit der KfW Mittelstands-

programme aufgelegt.

Nicht zuletzt ist die Entwicklung der lokalen Banken- und Finanzmärkte ein Ziel,

für das die internationalen Banken von der nationalen Wirtschaftspolitik geradezu

ins Land geholt worden sind (in den großen Ländern entfallen die Hälfte bis zwei

Drittel der Bilanzsumme auf Auslandsbanken). Das Verhältnis des Banksektors zur

Realwirtschaft hat noch nicht das Niveau erreicht, das für entwickelte Industrie-

gesellschaften typisch ist. Der Intermediationsgrad (Bankenbilanzsumme zum jähr-

lichen BIP) beträgt im CEE-Durchschnitt rund 70 %, in der EU 260 %. Daraus errech-

net sich ein beachtliches Wachstumpotenzial für den Banksektor. Die BA/CA-Gruppe

geht mit ihren regionalen Tochterbanken differenziert an diese Aufgabe heran. Ein

simpler Rollout westlicher Systeme von heute auf morgen ist nicht möglich.

Kern des Konzepts der Bank der Regionen ist das Eingehen auf die lokale kultu-

relle und wirtschaftliche Vielfalt. Die Regionalbanken werden in die Lage versetzt,

ihren Markt mit ihrer unternehmerischen Initiative zu erschließen, ihre Kunden mit

dem regionalen Stil zu betreuen. Sie bewegen sich frei, wenn auch innerhalb der

verbindlichen Konzernrichtlinien und auf der Grundlage eines zentralen Eigenmittel-

und Risikomanagements. Dezentrale Kundeneinheiten ruhen auf überregionalen

Strukturen und einer gemeinsamen organisatorischen und IT-Plattform, die einen

raschen, angepassten Know-how-Transfer und die Umsetzung der geschäftlichen

Leistungsstandards der HVB Group erlauben.

Entsprechend dem geschäftspolitischen Ansatz wird der – relativ inhomogene –

Großraum CEE in zwei Regionen gegliedert: In Region 1 treten wir als Universal-

bank auf, darunter in Polen flächendeckend und in Tschechien, der Slowakei und

Ungarn schwerpunktmäßig in den Wachstumssegmenten. Eine ambitionierte

Nischenpolitik verfolgen wir in den Ländern der Region 2: Kroatien, Slowenien,

Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien, Bosnien und Herzegowina. Die Expansion wird

organisch oder durch gezielte Akquisitionen fortgesetzt.

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe sieht ihr CEE-Engagement überwiegend,

aber nicht ausschließlich unter dem geschäftlichen Aspekt. Die Festigung einer

europäischen Friedensordnung, die Nutzung der regionalen Vielfalt und Kreativität,

die kulturelle Horizonterweiterung waren und sind stets als Hintergedanken dabei.

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe war in zahlreichen Veranstaltungen bemüht,

die Öffentlichkeit von den beiderseitigen positiven Wohlstandseffekten der

EU-Erweiterung zu überzeugen, und hat für den kulturellen Austausch geworben.

Geschäftsfeld CEE

1988 2000

in die EU

Exporte der CEE 5-Länder

CEE-Länder: Umorientierung des Außenhandels

Mrd €

0

20

40

60

80

100

34%–10%

+450%

44%

58%*

12%

nach Osteuropa

*) Prozentanteile an den Gesamtexporten

Geldwirtschaft – Infrastruktur für die

regionale Realwirtschaft

Entwicklung des lokalen Banksektors

nach eigenen Gesetzen, aber unter

internationalem Know-how-Transfer

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Von den EU-Beitritten erwarten wir für die ganze CEE-Region zusätzliche wirt-

schaftliche und soziale Impulse, wie das schon in den früheren Erweiterungsrunden

der Fall war. Sobald ein Beitrittstermin feststeht, wird sich die Konvergenz auch im

monetären Sektor beschleunigen.

Regionale Entwicklung in konzernweiten Standards

Das Konzept der Bank der Regionen kommt in der internationalen Markenstra-

tegie zum Ausdruck, die 2001 mit den Umstrukturierungen auch in CEE umgesetzt

wurde. Die internationale Dachmarke „HVB Group“ steht für das Leistungsver-

sprechen und den Qualitätsstandard einer internationalen Großbank. Da die CEE-

Tochterbanken mit Ausnahme Polens nicht über eine lokale Marktdurchdringung

als flächendeckende Retailbank mit etablierter Marke verfügen, besteht der

„Franchise“ in der Kombination aus Regionalität und Gruppenzugehörigkeit.

92 Geschäftsfeld CEE

Bank der Regionen in CEE

Region 1 Region 2und Westbankder Vereins- unundde

Russland und Ukrainewerden von derHypoVereinsbank betreut

Polen 637 13.111

Geschäfts- Bilanzsummestellen in Mio €

Tschechische Republik 24 3.920

Slowakei 12 766

Slowenien 5 591

Kroatien 5 409

Bosnien-Herzegowina 1 Repräsentanz

Jugoslawien 1 33

Ungarn 33 2.199

Rumänien 3 290

Bulgarien 3 108

Neue Markenpolitik umgesetzt

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93

Die Projektmanager des Integrationsteams haben zu Jahresbeginn detaillierte

mittelfristige Entwicklungspläne für die erwarteten Kosten und Synergien erstellt.

Durch die laufende Überwachung des Projektfortschritts und die Gegenüberstellung

der Planwerte mit den tatsächlich eingetretenen Effekten wurden die prognos-

tizierten Werte stets im Auge behalten. Erfreulicherweise konnten die für die

CEE-Region geplanten Synergieeffekte 2001 sogar übertroffen werden.

Die lokalen Integrationsprojekte wurden von einer Reihe begleitender Maßnah-

men unterstützt. Die Einführung neuer Controllinginstrumente ermöglicht die CEE-

weit einheitliche Darstellung der Entwicklung der Tochterbanken. Sie geht Hand in

Hand mit einer durchgängigen Segmentierung der Kundenbasis im Einklang mit

den konzernweiten Standards.

Die Integrationsprojekte wurden zum Anlass genommen, eine CEE-weit konsis-

tente Aufbauorganisation – jeweils abgestimmt auf die unterschiedliche Größe und

geschäftspolitische Ausrichtung der lokalen Töchter – umzusetzen. Parallel dazu

wurden Vorstände und zum Teil die Führungspositionen der darunter liegenden

Ebenen neu besetzt.

Durch die Integration sind Landestöchter mit einer wesentlich verbreiterten

Geschäftsbasis entstanden, die auf ihren lokalen Märkten zu den tonangebenden

und beachteten Adressen zählen, insbesondere aufgrund ihrer Einbindung in ein

internationales Banknetz. Unsere Vertriebsstrategien für Firmenkunden sowie für

Privat- und Geschäftskunden haben wir auf diesen neuen Stellenwert zugeschnitten,

wobei wir angesichts der regional geprägten Märkte, aber auch aufgrund der

verschiedenen Ausgangslage unserer fusionierten Einheiten immer Land für Land

vorgegangen sind.

Zum Teil aus gesetzlicher Notwendigkeit, zum Teil um den selbst gesetzten

Ansprüchen zu genügen, haben wir Vorkehrungen getroffen, um die Einhaltung

der Bestimmungen über Geldwäsche und Insiderhandel sicherzustellen. Dies betraf

sowohl aufbauorganisatorische Maßnahmen in den lokalen Einheiten als auch die

Überarbeitung interner Regelungen und Prozesse.

Geschäftsfeld CEE

Projektmanagement und

Strategiecontrolling

Lokale Integrationsprojekte

mit einheitlichem

Steuererungsinstrumentarium

Aufbauorganisation CEE-weit

kompatibel, Neubesetzung der

ersten und zweiten Führungsebene

abgeschlossen

Page 96: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

94 Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

Polen

Der Rückgang des Wachstums sowohl der heimischen als auch der auslän-

dischen Nachfrage hat das polnische BIP-Wachstum 2001 erstmals seit 1991 unter

die 2 %-Marke gedrückt. Für 2002 ist mit einem Wachstum unter 1% zu rechnen.

Die Gründe für den scharfen Wachstumsrückgangs in Polen liegen im schwierigeren

internationalen Umfeld, der restriktiven Geldpolitik, aber auch in einer Überexpan-

sion der polnischen Wirtschaft seit etwa 1997. Die starke Auslandsnachfrage hielt

das BIP-Wachstums 2000 immer noch auf 4%. Seit Anfang 2001 hat die Außen-

wirtschaft ihre wachstumstreibende Wirkung jedoch zunehmend eingebüßt.

In Folge des zunehmend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes sind

2001 die Wachstumsraten der Einlagen auf 12% und die der Kredite auf 10%

zurückgegangen. Nach dem starken Anstieg der Einlagen- und Kreditvolumina des

polnischen Bankenmarkts in den Wachstumsjahren von 1996–2000 um durch-

schnittlich 24% bzw. 28% war der Wachstumsrückgang ein wesentlicher Faktor für

die schwächere Entwicklung der Bilanzvolumina und der Ertragslage der polnischen

Banken.

Im Zuge der Konzentration der Bank Austria auf die Kernmärkte und die

Kernkompetenzen in Österreich und CEE wurden die bisherigen Beteiligungen der

Bank Austria und der HVB in Polen rechtlich zusammengeführt. Der ambitionierte

Zeitplan konnte trotz des umfangreichen Genehmigungsverfahrens eingehalten

werden. Die BPH hat die Aktiva und Passiva der PBK erworben, im Gegenzug

werden die von der HVB gehaltenen Aktienanteile an der BPH an die Bank Austria

übertragen. Mit der Firmenbucheintragung am 31.Dezember 2001 wurde die recht-

liche Fusion der beiden Banken gemäß dem Zeitplan abgeschlossen.

Rechtlicher Sitz der Bank ist Krakau, die wesentlichen Zentralbereiche verteilen

sich auf die beiden Hauptstandorte in Warschau und Krakau. Der Name der

gemeinsamen Bank ist Przemyslowo-Handlowy PBK Spolka Akcyjna (Kurzfassung

BPH PBK S.A.). Im Zuge der Systemzusammenführung wird ein neuer Markenname

eingeführt.

Per 31.12.2001 hält die Bank Austria 33,60% an der BPH PBK S.A., nach

Abschluss der Integration und der Übertragung der letzten Anteile von der HVB wird

der Bank Austria-Anteil auf 71,11% steigen. 20,06% der BPH PBK S.A. sind als

Streubesitz an der Warschauer Börse notiert; im Rahmen eines GDR-Programms

werden 5,15% gehalten; das polnische Schatzministerium bleibt mit 3,68% beteiligt.

Die BPH PBK S.A. ist an der Warschauer Börse – Börseneinführung war am

10. Januar 2002 – der Wert mit der drittgrößten Marktkapitalisierung und dem

zweithöchsten frei flottierenden Anteil. Sie verfügte 2001 über 637 Geschäfts-

Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

Polen

in Mio € 2001 2000

Bilanzsumme 13.111 11.108

Ergebnis v. St. 66,5 229,6

ROE vor Steuern 4,6 % 18,6 %

Cost/Income-Ratio 66 % 60 %

Mitarbeiter 14.707 15.718

Geschäftsstellen 637 634

WARSZAWA

KRAKOW

BPHPBK

Page 97: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

95Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

stellen und hat einen Marktanteil von 11% in Polen. Bis Ende 2002 wird die

vollständige Integration der EDV-Systeme erfolgen, Überlappungen in den an sich

komplementären Filialnetzen werden beseitigt.

Der Merger schafft für die BPH PBK S.A. eine günstige strategische Ausgangs-

position. Er erhöht ihre Wettbewerbsfähigkeit und führt mittelfristig zu signifikanten

Kostensenkungen. Der Beschäftigungsstand wird bis Ende 2004 spürbar sinken.

Zielgruppen sind mittlere und große polnische Unternehmen sowie inter-

nationale Firmenkunden, die in der HVB Group betreut werden. Über ihre Tochter

HypoVereinsbank Hipoteczny S.A. strebt sie eine führende Marktposition im Immo-

bilien- und Hypothekargeschäft an. Im Bereich Treasury und International Markets

visiert die Bank höhere Marktanteile bei institutionellen Kunden an. Die neue Bank

wird die Kundenbasis bei Privat- und Geschäftskunden deutlich steigern und bei

den wachsenden Segmenten im Mittelstand Lösungen für spezifische Geschäfts-

anforderungen anbieten.

Die Kunden der BPH PBK S.A. profitieren schon von dem verbesserten Service:

Seit April gibt es kostenlosen Zugang zu einem erweiterten gemeinsamen ATM-

Netzwerk. Das gemeinsame Call Center der Bank ist seit September in Betrieb und

hat in den ersten 4 Monaten bereits 51.000 Kunden gewonnen. Seit Jahresbeginn

2002 steht auch ein gemeinsames Internet-Banking zur Verfügung.

In den Regionen Polens werden 27 Corporate Centers aufgebaut, die umfas-

sende Beratung und maßgeschneiderte Lösungen für Firmenkunden bieten, wobei

die Nutzung des HVB-Konzernverbundes einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil

bietet. Der neue Handelsraum in Warschau ist seit Ende 2001 in Betrieb und löst

die bisherigen Handelsräume in Warschau und Krakau ab.

Aufgrund des schwierigen konjunkturellen Umfeldes 2001 erreichten die Ertrags-

und Risikokomponenten beider Bankteile nicht das Budget. Unter Berücksichtigung

der bereits angelaufenen Integrationskosten lag das Ergebnis vor Steuern der

BPH PBK S.A. bei 66,5 Mio €.

Der Zinsüberschuss – von sinkenden Margen und gedämpfter Kreditnachfrage

im Privat- und Kommerzkundenbereich betroffen – beträgt 579,4 Mio € gegenüber

532,2 Mio € im Jahr 2000.

Die Risikovorsorgen sind im Jahr 2001 signifikant gestiegen und erreichten

190,4 Mio €. Die Erhöhung des Vorsorgebedarfes verteilt sich sowohl auf die

Großindustrie als auch auf Privat- und Geschäftskunden. Dies ist vor allem auf das

schwächere Wirtschaftswachstum, auf das hohe Realzinsniveau, sinkende Exporte

und die hohe Arbeitslosenrate zurückzuführen.

Page 98: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

96 Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

Tschechien

Tschechiens Wachstum belief sich 2001 auf 3,3% und wies damit trotz schwieriger

globaler Rahmenbedingungen eine erneute Wachstumsbeschleunigung gegenüber

dem Vorjahr auf. Nach einem kurzen, vor allem von den volatilen Lebensmittel-

preisen verursachten Inflationsauftrieb in der ersten Jahreshälfte, fielen die

Verbraucherpreise bis zum Jahresende wieder deutlich. Die stark gestiegenen Terms

of Trade sowie Marktanteilsgewinne der tschechischen Exporteure auf den west-

europäischen Märkten werden trotz des positiven Wachstumsdifferenzials zu den

wichtigsten Handelspartnern das Leistungsbilanzdefizit in Grenzen halten. Der

massive Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen ließ die Krone im vergangenen

Jahr gegenüber dem Euro um rund 12% aufwerten.

Die HVB Bank Czech Republic a.s. hat im Wirtschaftsjahr 2001 ein Ergebnis von

42,2 Mio € nach Steuern erzielt. Mit einer Bilanzsumme von 3,920 Mrd € ist sie die

viertgrößte Bank in Tschechien und betreut 53.000 Kunden in 24 Geschäftstellen.

Im Firmenkunden-Kreditgeschäft beträgt der Marktanteil rund 9%. Bei Immobilien-

und Projektfinanzierungen ist unsere tschechische Tochterbank führend.

Das Retail-Geschäft hat sich ebenfalls sehr positiv entwickelt: Neue Produkte wie

Internet-Banking wurden eingeführt und damit die Marktstellung deutlich ausge-

baut. Im Kreditkartengeschäft war die strategische Initiative‚ „co-branded cards“

erfolgreich. Seit dem dritten Quartal bieten wir individuelles Asset-Management in

Tschechien an. Zwei Tranchen an Pfandbriefemissionen in Höhe von 50 Mio €

wurden 2001 platziert.

Die beiden Aktionäre Banca Intesa und Simest haben zum Jahresende ihre Anteile

an die Bank Austria verkauft, die HVB Bank Czech Republic a.s. steht nun zu 100 %

im Eigentum der Bank Austria.

Slowakei

Auch in der Slowakei führte die dynamische Entwicklung der Inlandsnachfrage,

vor allem das zweistellige Wachstum bei den Anlageinvestitionen, dazu, dass es zu

keiner Wachstumsverlangsamung kam. Im Gegenteil, gegenüber 2000 legte das

BIP-Wachstum von 2,2 auf 3,0% zu. Die rege Investitionstätigkeit zog aber auch

hohen Bedarf an Kapitalgüterimporten nach sich, der in Kombination mit der gerin-

gen Auslandsnachfrage zu einer Explosion des Leistungsbilanzdefizits auf 8,4 % des

BIP führte. Hohe Kapitalzuflüsse aus dem Ausland als Resultat der Privatisierungs-

welle ermöglichten jedoch eine schuldenfreie Finanzierung des Leistungsbilanz-

defizits. Sie waren auch mit ein Grund für den stabilen Wechselkurs, der auch für

2002 zu erwarten ist.

Tschechien

in Mio € 2001 2000

Bilanzsumme 3.920 3.702

Ergebnis v. St. 57,6 56,3

ROE vor Steuern 16,2% 18,3%

Cost/Income-Ratio 59% 56%

Mitarbeiter 1.174 1.417

Geschäftsstellen 24 35

Praha

Bratislava

Page 99: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

97Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

Durch die erfolgreiche Fusion der beiden Tochterbanken HypoVereinsbank

Slovakia a.s. und Bank Austria Creditanstalt Slovakia a.s. verbesserte sich die Markt-

stellung in der Slowakei deutlich. Mit einer Bilanzsumme von 766 Mio € ist die

HVB Bank Slovakia a.s zur fünftgrößten Kommerzbank in der Slowakei aufge-

stiegen. Im Wirtschaftsjahr 2001 hat sie ein Ergebnis von 16,1 Mio € nach Steuern

erzielt.

Derzeit nützen rund 15.000 Privat- und Geschäftskunden sowie rund 1.000

Firmenkunden die Dienstleistungen der Bank. Durch die Eröffnung von zwei Filialen

in Trencin und Nitra ist das Filialnetz auf 12 Geschäftsstellen gewachsen. Ein neues

Vertriebskonzept für den Firmenkundenbereich, das die Kundenbetreuung und

Akquisition auf Betreuungszentren und spezielle Vertriebsteams konzentriert, zeigt

im Zielmarkt bereits die ersten Erfolge. Nach dem Erwerb der Hypothekenbank-

lizenz werden seit Mitte des Jahres erfolgreich Hypothekarkredite an Firmen-, Privat-

und Geschäftskunden vergeben.

Ungarn

Im Jahresverlauf 2001 stand Ungarn zunehmend unter dem Einfluss der inter-

nationalen Konjunkturschwäche, wobei vor allem die Industrie besonders betroffen

war. Mit einem BIP-Anstieg von 3,9 % war das Wachstum zwar immer noch

beachtlich, die Dynamik des Jahres 2000 konnte aber nicht mehr erreicht werden.

Der private Konsum leistete mit einem Plus von über 4% den wichtigsten Wachs-

tumsbeitrag. Neben fiskalpolitischem Stimulus durch den Szechenyi-Plan sollen

auch massive Zinssenkungen das Wirtschaftswachstum wieder beleben. Die stark

rückläufige Inflationsrate erlaubte es, den Leitzinssatz ab Juli 2001 bis Januar 2002

um insgesamt 225 Basispunkte zu senken.

Aus der Fusion der ungarischen Bankentöchter von Bank Austria und HVB per

Ende September 2001 ist die fünftgrößte Bank Ungarns entstanden. Der Markt-

anteil gemessen an der Bilanzsumme beläuft sich auf ca. 6% und soll in den nächs-

ten 3 bis 5 Jahren auf das im Firmenkundengeschäft bereits erreichte Niveau von

10% ausgeweitet werden. Die landesweite Präsenz mit gegenwärtig 33 Filialen

bietet eine optimale Voraussetzung, um durch stärkere Fokussierung auf Privat- und

Geschäftskunden dieses Ziel zu erreichen. Im Bereich Treasury hält die Bank begüns-

tigt durch den Vorteil einer international tätigen Bank bereits eine sehr starke

Position. Im Money Market und Financial Engineering konnten deutliche Zuwächse

verzeichnet und neue Kunden an die Bank gebunden werden. Die Dienstleistungs-

qualität im Custody-Geschäft wurde durch die Auszeichnung als beste Custody

Bank in CEE und Emerging Markets durch das internationale Fachmagazin GSCS

Ungarn

in Mio € 2001 2000

Bilanzsumme 2.199 1.887

Ergebnis v. St. 42,7 36,0

ROE vor Steuern 19,9% 21,5%

Cost/Income-Ratio 59% 55%

Mitarbeiter 1.073 1.111

Geschäftsstellen 33 44

Verstärkte Präsenz im Immobilien-

finanzierungsgeschäft, sowie Neu-

ausrichtung im Privatkundengeschäft

Universalbank mit Schwerpunkt im

Firmenkundengeschäft und starker

Position im Treasury.

Marktführer im Custody

Slowakei

in Mio € 2001 2000

Bilanzsumme 766 791

Ergebnis v. St. 16,5 20,3

ROE vor Steuern 14,7% 21,0%

Cost/Income-Ratio 52% 48%

Mitarbeiter 333 221

Geschäftsstellen 12 6

Budapest

Page 100: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

98 Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

(Global Securities and Custody Survey) gewürdigt. Mit einem Custody-Volumen von

ca. 4,4 Mrd € ist die Bank absoluter Marktführer. Im Geschäftsfeld IFK ist das

Ausleihevolumen begünstigt durch die gute Marktlage deutlich gestiegen.

Der für das Geschäftsjahr ausgewiesene Ergebnis nach Steuern beläuft sich auf

33 Mio € und liegt somit über dem sehr guten Vorjahreswert. Dies ist umso beacht-

licher, als die Kosten für die Zusammenlegung der beiden Banken bereits voll

berücksichtigt sind und sich die Rahmenbedingungen durch die Liberalisierung des

Forints verschlechtert haben. Das Firmenkundengeschäft ist mit einem Beitrag von

ca. 60 % zum Gesamtergebnis der Bank weiterhin das tragende Segment der Bank.

Von den TOP 200 Firmen Ungarns stehen über 50 % in aktiver Geschäftsverbin-

dung mit der Bank.

Slowenien

Das Wirtschaftswachstum Sloweniens fiel 2001 von 4,6 % auf 3,2 % zurück.

Kräftige Exportsteigerungen nach Südosteuropa verhinderten, dass die globale Kon-

junkturschwäche voll auf Slowenien durchschlug, wachstumsdämpfend war vor

allem die Zurückhaltung beim privaten Konsum. Das Leistungsbilanzdefizit hat sich

2001 wieder auf rund 1% des BIP reduziert und das Budget liegt mit einem Defizit

von rund 2,5 % v. BIP innerhalb der Maastricht-Kriterien. Die Verbraucherpreise sind

2001 um 8,4% gestiegen, was gegenüber den 8,9% des Vorjahres nur eine kaum

merkliche Verlangsamung bedeutet.

Das Geschäftsjahr 2001 verlief für die Bank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana

sehr erfolgreich. Sie hat ihre Position als führende ausländische Bank in Slowenien

trotz zunehmenden Konkurrenzdruckes in- und ausländischer Banken weiter gefes-

tigt. Im Firmenkundengeschäft und im Treasury, aber auch im Privatkunden-

geschäft, hat sie eine starke Position im Markt. Die Forderungen an Kunden stiegen

im Jahr 2001 um 26 % auf 356 Mio €.

Der hohe Anstieg bei den Krediten ist nicht nur eine Reflexion der herausragen-

den Stellung im Großkundengeschäft – 70 % der Top-Hundert Unternehmen sind

Kunden – sondern auch ein Resultat der intensiven Bearbeitung der Zielgruppe

mittelgroße Unternehmen. Bei Fremdwährungskrediten an Unternehmen hat die

BA/CA Ljubljana bereits einen Marktanteil von 10 %.

Im Privatkundengeschäft hat die Bank ihre Stärke im Fremdwährungswährungs-

Primärmittelbereich weiter ausgebaut. Obwohl mit dem Aufbau des Hypothekar-

Geschäftes erst im Vorjahr begonnen wurde, nimmt die BA/CA d.d. Ljubljana auch

hier bereits eine führende Stellung ein.

Slowenien

in Mio € 2001 2000

Bilanzsumme 591 445

Ergebnis v. St. 9,6 11,1

ROE vor Steuern 16,6% 21,6%

Cost/Income-Ratio 68% 59%

Mitarbeiter 227 209

Geschäftsstellen 5 4

Ljubljana

Page 101: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

99Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

Im Jahr 2001 wurde eine Zweigstelle in Ljubljana eröffnet. Das Filialnetz besteht

damit aus zwei Zweigstellen in Ljubljana sowie jeweils einer in Maribor, Koper und

Murska Sobota.

Die Liberalisierung der Wertpapier- und Devisengesetzgebung ermöglicht nun

auch den Vertrieb von ausländischen Wertpapieren und Investmentfonds. Die

BA/CA Ljubljana, Marktführer im Custody-Geschäft, hat diese neue Marktchance

sofort genützt und bietet eine attraktive Palette ausländischer Wertpapiere an.

Kroatien

Nach einem deutlichen Anstieg in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres

verlor das Wirtschaftswachstum in den restlichen Monaten des Vorjahres konti-

nuierlich an Schwung. Dennoch hat 2001 das Wirtschaftswachstum in Kroatien mit

4,1% zu einem der höchsten in Mittelosteuropa gehört. Besonders dynamisch

entwickelte sich der Dienstleistungssektor, und hier vor allem der Handel. Dieser

profitierte u.a. von der Entwicklung im Bankensektor. Bis September 2001 stieg das

Kreditvolumen im Jahresvergleich um 25 %, wobei das Plus bei Krediten an Haus-

halte von 35 % noch höher ausfiel. Anlass zur Sorge gab die Entwicklung von

Budget- und Leistungsbilanzdefizit. Beide wiesen mit mehr als 5 % vom BIP ein

mittelfristig konsolidierungsbedürftiges Ergebnis auf.

Die HVB Croatia konnte ihre überaus erfolgreiche Entwicklung auch im

Geschäftsjahr 2001 weiter fortsetzen, was durch das beste Ergebnis seit Gründung

der Bank im Jahr 1997 deutlich bestätigt wird. Wie in der Zeitschrift „Globus“

publiziert, ist die HVB Croatia die am schnellsten wachsende und profitabelste Bank

in Kroatien. Das Filialnetz umfasst neben Zagreb die Küstenregion von Rijeka über

Zadar, Split bis Dubrovnik.

Per 1. Juli 2001 wurden die beiden Einheiten Bank Austria Creditanstalt Croatia

und die Filiale der HVB in Zagreb unter dem neuen Dachmarkennamen HVB Bank

Croatia erfolgreich zusammengeführt. Diese Zusammenführung war gleichzeitig die

erste abgeschlossene Integration von BA- und HVB-Tochterbankeinheiten in der

CEE-Region.

Vorrangige Zielgruppe der HVB Croatia auf der Firmenkundenseite sind weiter-

hin multinationale Unternehmen sowie kroatische Top- und exportorientierte Unter-

nehmen. Nicht zuletzt aufgrund eines erstklassigen Service, unterstützt durch ein

gut strukturiertes Produkt- und Konditionenangebot konnte gegenüber dem voran-

gegangenen Jahr die Anzahl der Firmenkunden auf 1.900, das Kreditvolumen um

100% auf 218 Mio € und die Einlagen auf 82 Mio € gesteigert werden. Die im

Oktober 2001 erteilte Lizenz zur Übernahme von Firmenkundenkonten erlaubt

Kroatien

in Mio € 2001 2000

Bilanzsumme 409 244

Ergebnis v. St. 11,3 3,8

ROE vor Steuern 24,5% 9,3%

Cost/Income-Ratio 59% 57%

Mitarbeiter 162 132

Geschäftsstellen 5 5

Zagreb

Page 102: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

100 Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

auch die Ausweitung der Angebotspalette im elektronischen Zahlungsverkehr. Die

bedeutendsten Transaktionen sind der zusammen mit der Bank Austria Wien

syndizierte Kredit in Höhe von 45 Mio € an HEP, die kroatische Energiever-

sorgungsgesellschaft, sowie ein „bridge loan“ an die kroatische Autobahngesellschaft

in Höhe von umgerechnet 34 Mio €, was in Anbetracht der starken Konkurrenz

umso bemerkenswerter ist.

Im September konnte mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Globaldar-

lehensvertrag im Gesamtwert von 20 Mio € unterzeichnet werden, die erste Fazilität

dieser Art in Kroatien. Dadurch leistet die HVB Croatia einen wertvollen Beitrag bei

der Entwicklung von mittelständischen Unternehmen und des öffentlichen Sektors.

Auf der Retailseite mit Schwerpunkt vermögende Privatkunden erhielt die

HVB Croatia als einzige Bank den Zuschlag zur Teilnahme am Staatlichen Wohnbau-

förderungsprogramm. Die BA/CA-Gruppe ist in Kroatien auch noch mit der

HVB Leasing, CA IB und Bausparkasse Wüstenrot vertreten.

Bulgarien

Die bulgarische Wirtschaft wuchs 2001 trotz schwierigen internationalen

Umfelds dynamisch. Das BIP stieg 2001 um 4,3 %. Das Leistungsbilanzdefizit

weitete sich 2001 erheblich aus und erreichte 6,3 % des BIP. Finanziert werden

konnte es großteils durch ausländische Direktinvestitionen, vor allem Greenfield

Investitionen, da die Privatisierung im Zuge der Wahlkämpfe und der Bildung der

neuen Regierung nahezu zum Stillstand kam. Im Jahresdurchschnitt 2001 lag die

Inflationsrate unterstützt durch den fixen Wechselkurs zum Euro über das Currency

Board bei 7,4 %.

Im Dezember 2001 hat die Bank Austria die 100%ige Tochter HVB Bank Bulgaria

EAD gegründet. Schneller als erwartet erhielt unsere neue Tochter, die ein Grund-

kapital von knapp 15 Mio € aufweist, von der Bulgarischen Nationalbank eine

Vollbanklizenz. Damit kann die Gruppe nun mit einer Universalbank auf dem

Gebiet der Republik Bulgarien aktiv werden. Die Bank wird ihre Geschäftstätigkeit

im zweiten Quartal 2002 aufnehmen.

Als nächster Schritt steht die Übernahme der Filiale Sofia der HypoVereinsbank

Bulgaria GmbH, einer in München ansässigen 10%-Tochter der HVB AG, an. Die

Filiale Sofia ist seit 1996 im Firmenkundengeschäft tätig.

Die Mitarbeiter der Filiale werden übernommen. Als Hauptsitz wurde ein Gebäude

in erstklassiger Innenstadtlage erworben, das derzeit renoviert wird und Platz für

weitere Expansion bietet.

Bulgarien

in Mio € 2001

Bilanzsumme 108

Ergebnis v. St. 2

ROE vor Steuern 18%

Cost/Income-Ratio 66%

Mitarbeiter 54

Geschäftsstellen 3

Sofia

Page 103: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

101Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

Auf der Grundlage der Filiale Sofia der HypoVereinsbank Bulgaria GmbH, die

eine Bilanzsumme von 108 Mio €, ein Kreditvolumen von 60 Mio € und 500 Firmen-

kunden mitbringt, wird das Geschäft in den Bereichen Immobilienfinanzierungen

und Treasury deutlich ausgeweitet und das Privatkundengeschäft aufgebaut.

Nach der erfolgreichen Präsentation der Division International Markets der

Bank Austria Creditanstalt auf dem South East Economic Forum in Sofia ist die

Erwartung der bulgarischen Öffentlichkeit an die neue Bank hoch.

Rumänien

Mit 4,8 % erreichte Rumänien 2001 das höchste Wirtschaftswachstum seit

langem. Diese Erholung muss von Strukturmaßnahmen flankiert werden, damit sie

nachhaltig bleibt. Nachdem die Leistungsbilanzlücke 2000 mit 3,7% des BIP

vergleichsweise gering blieb, musste 2001 ein starker Anstieg auf über 6% des

BIP verzeichnet werden, weil die dynamische Inlandsnachfrage zu einem Importsog

führte. Das Hauptziel der neuen Vereinbarung mit dem IWF ist es, die mit 34,8%

im Jahresdurchschnitt 2001 nach wie vor sehr hohe Inflation zu senken. Es zielt

auch auf die Reduzierung fiskalischer und quasifiskalischer Defizite ab. Die nomi-

nelle Abwertung gegenüber dem Euro lag 2001 bei rund 17 %.

Nach drei erfolgreichen Jahren unter der Marke Bank Austria Creditanstalt führt

die Bank unter dem neuen Markennamen HVB Romania ihre äußerst positive

Geschäftsentwicklung im Jahr 2001 fort. Der Erfolg auf dem Markt beruht auf der

beständigen Erweiterung des Produktangebotes in Kombination mit einem ausge-

zeichneten Service, der von 7.600 Kunden geschätzt wird.

Die Bilanzsumme stieg bis Ende 2001 auf beachtliche 290 Mio € an. Zur Aus-

weitung des Kundengeschäftes verstärkte die Bank im vergangenen Geschäftsjahr

ihre Eigenmittelbasis durch eine Kapitalerhöhung um 7,8 Mio € sowie durch die

Erhöhung des nachrangigen Kredites der Bank Austria auf 6,9 Mio €. Per Jahres-

ende betrug das Einlagenvolumen 208 Mio € oder 72% der Bilanzsumme. Das

Kreditvolumen konnte auf 144 Mio € gesteigert werden, das sind rund 50% der

Bilanzsumme. Der Überschuss vor Steuern nach IAS Standard erreichte ein Niveau

von 4,6 Mio €. Der Hauptteil der Erträge stammt aus Nettozinsertrag, der durch das

profitable, aber konservative Kreditgeschäft sowie aus dem Interbankengeschäft

erwirtschaftet wurde. Der ROE beträgt 33,9% und die Cost/Income-Ratio 52%,

Kennzahlen, die die gute Position der Bank untermauern.

Als Teil der neuen Gruppenstrategie in CEE startete die HVB Romania als erste

westliche Bank Internet Services und Online Banking im März 2001.

Rumänien

in Mio € 2001 2000

Bilanzsumme 290 185

Ergebnis v. St. 4,6 2,8

ROE vor Steuern 33,9% 35,0%

Cost/Income-Ratio 52% 54%

Mitarbeiter 139 97

Geschäftsstellen 3 2

Bucharest

Page 104: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

102 Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

Nachdem bereits im Jahr 2000 eine zweite Filiale in Bukarest eröffnet wurde,

folgte im Juli 2001 die offizielle Eröffnung einer Filiale in Timisoara. Die ehrgeizige

Expansion des Filialnetzes wird auch im Jahr 2002 fortgesetzt und soll im End-

ausbau das gesamte Land abdecken.

Bosnien und Herzegowina

Trotz eines Wirtschaftswachstums von voraussichtlich 5% 2001 liegt die Wirt-

schaftsleistung nur etwa bei der Hälfte des Vorkriegsniveaus. Die monetäre Lage

blieb unterstützt durch das Currency-board stabil, die Inflation gering. Allerdings

weist Bosnien-Herzegowina ein Leistungsbilanzdefizit von 20 % des BIP auf, und

das Land bleibt weiterhin von offiziellen internationalen Zahlungsflüssen abhängig.

Mit der Eröffnung der Repräsentanz in Sarajevo am 19. Dezember nimmt die

BA/CA-Gruppe offiziell ihre Aktivitäten in Bosnien-Herzegowina auf. Die Gründung

einer Tochterbank wird im Jahr 2002 erfolgen. Nach Vorliegen der notwendigen

Genehmigungen wird sie im Herbst operativ werden. Anlässlich der Eröffnung der

Repräsentanz wurde ein Antrag auf die Erteilung der Banklizenz gestellt.

Die Bank wird als Universalbank von Beginn an Firmen- und Privatkunden

betreuen. Im Firmenkundengeschäft richtet sich das Finanzdienstleistungsangebot

vor allem an multinationale und lokale exportorientierte Unternehmen. Die Schwer-

punkte liegen in der Export- und Investitionsfinanzierung sowie im Bereich des

Zahlungsverkehrs und im Dokumentengeschäft.

Im Privatkundengeschäft zählt man darauf, vor allem mit den Argumenten

Sicherheit und Vertrauen die einheimische Bevölkerung als Kunden gewinnen zu

können.

Eine Expansion in die wichtigsten Gebiete Bosnien-Herzegowinas ist geplant.

Jugoslawien

Das Referendum über die Unabhängigkeit Montenegros ist für Frühjahr 2002 zu

erwarten. Die mögliche Teilung sowie der ungelöste politische Status des Kosovo

behindern Reformen. Internationale Hilfsgelder belebten kurzfristig das Wirt-

schaftswachstum (2001: 5%) und ermöglichen eine langfristige Finanzierung des

hohen Budget- und Leistungsbilanzdefizits. Der vom Paris Club gewährte Schulden-

erlass senkte die langfristigen Verbindlichkeiten von 4,6 auf 1,8 Mrd US$ und

ermöglicht eine Rückzahlung über 22 Jahre. Kurzfristige Schulden (ca. 650 Mio US$)

wurden umgeschuldet. Die Inflationsrate lag 2001 nahe 100 %.

Beograd

Sarajevo

Page 105: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

103Die CEE-Tochterbanken 2001 im Einzelnen

Im Rahmen der Expansionsstrategie im südosteuropäischen Raum weitete die

Bank Austria im Geschäftsjahr 2001 ihre Aktivität auch auf die Bundesrepublik

Jugoslawien aus. Als ersten Schritt eröffnete die Bank Austria im März 2001 in

Belgrad eine Repräsentanz, deren Hauptaufgabe die Sondierung der Geschäfts-

möglichkeiten vor Ort sowie die Vorbereitung der Gründung einer Tochterbank war.

Nach Abgabe des Lizenzantrages im Juni erteilte die Nationalbank Jugoslawiens

bereits Anfang Juli 2001 der Bank Austria die Lizenz zur Gründung einer Tochter-

bank, die nach nur 4 Monaten Vorlaufzeit bereits Ende Oktober 2001 die operative

Geschäftstätigkeit aufnehmen konnte. Die Tochterbank firmiert unter HVB Bank

Yugoslavia a.d. und betreut als Universalbank Firmen- und Privatkunden. Im

Firmenkundengeschäft spricht die Bank mit ihrem Finanzdienstleistungsangebot vor

allem multinationale und lokale exportorientierte Unternehmen an. Neben kurz-

fristigen Handelsfinanzierungen bietet die Bank ihren Kunden Zahlungsverkehrs- und

sonstige Bankdienstleistungen an. Trotz der relativ kurzen operativen Geschäfts-

tätigkeit konnte die Bank im Rumpfwirtschaftsjahr vor allem auf der Privatkunden-

seite ein beträchtliches Einlagevolumen aufbauen, was die gute Einführung bzw.

Marktakzeptanz beweist. Im Laufe des nächsten Jahres ist neben einer Ausweitung

der Produktpalette im Privatkundenbereich, wie z.B. Einführung der Visa Karte und

Telefon-Banking, auch eine rasche Expansion in die wichtigsten Städte Jugoslawiens

geplant.

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe ist in Jugoslawien seit 1997 mit einer

Repräsentanz der CA IB und seit einigen Jahren mit dem Handelshaus AWT vertreten.

Jugoslawien

in Mio € 2001

Bilanzsumme 33

Ergebnis v. St. – 0,1

ROE vor Steuern –2%

Cost/Income-Ratio 142%

Mitarbeiter 40

Geschäftsstellen 1

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Die Segmentberichterstattung lebt mit der Bank. Vor allem an dieser Stelle

schlägt sich nieder, wenn die Bank ihre strategischen Schwerpunkte verlagert und

ihre Kernkompetenzen anders definiert. Hinzu kommt, dass die Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe ihre Geschäftsfeldabgrenzung schrittweise mit jener der

HVB Group in Übereinstimmung bringt, natürlich auch mit den dahinter stehenden

strategischen Schwerpunktsetzungen.

Das Geschäftsfeld Beteiligungen, das noch im Vorjahr ausgewiesen wurde,

scheint 2001 nicht mehr auf. Die Beteiligungspolitik hat heute einen anderen

Stellenwert in der Bank als noch vor Jahren. Der strategische Rückzug aus der

aktiven Beteiligungspolitik im Nichtbanken-Bereich ist schon 2000 weitgehend

abgeschlossen worden, als die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe ihre – nach den

Desinvestitionen der vorangegangenen Jahre im Jahr 2000 noch verbliebenen –

Nichtbank-Beteiligungen zum großen Teil an eine von der Bank unabhängige

Stiftung verkaufte. 2001 hat sie ein weiteres Industrieunternehmen und ihre Betei-

ligungen an den drei österreichischen Regionalbanken an von der Bank unabhän-

gige Stiftungen abgegeben. Das Geschäftsfeld Beteiligungen hat demnach nicht

mehr den Status einer Kernaktivität. Die Bank hält bis auf einige Ausnahmen, die

sie mit Rücksicht auf die Unternehmens- und Marktlage noch auf Sicht in ihrem

Portefeuille hat, nur mehr Beteiligungen, die in engem Zusammenhang mit ihrer

Geschäftstätigkeit als Universalbank stehen. Dazu zählen die für das Geschäft

wesentlichen Töchter, die voll konsolidert und einzelnen Geschäftsfeldern zuge-

ordnet sind; die Funktionstöchter, die ausgelagerte Dienstleistungesfunktionen

übernehmen und diese zunehmend auch Dritten anbieten; sowie eine Reihe von

At-equity-Beteiligungen. Das Ressort Beteiligungsmanagement unternimmt das

Eigenkapitalmanagement für diese Unternehmen und achtet auf die Verfolgung

des Rentabilitätsziels und des Risikomanagements. Darüber hinaus spielen die

Experten bei Akquisitionen und Bietungsverfahren eine wichtige Rolle. Das Eigen-

kapitalmanagement der Töchter wird erfolgsmäßig unter der Rubrik Sonstige

Positionen/ Umgliederungen erfasst. Daher erklärt sich auch die hohe Eigenkapital-

unterlegung in diesem „Restsegment“.

In Anlehnung an die Segmentdefinition der HVB Group wurde 2001 erstmals das

Geschäftsfeld Asset Management (ASM) ausgewiesen. Das Geschäftsfeld Asset

Management umfasst im Wesentlichen die Tätigkeiten der AMG, Capital Invest,

Ringturm sowie der BANKPRIVAT. Darüber hinaus sind hier die spezialisierten Übersee-

Töchter des Bereichs Vermögensverwaltung einbezogen, die den Segmentserfolg

durch einen hohen Handelsgewinn prägen.

Ergänzung zur Segmentberichterstattung

104 Ergänzung zur Segmentberichterstattung

Mit dem weitgehenden Abschluss der

Desinvestitionspolitik endet auch das

Segment Beteiligungen

Asset Management –

als Kernkompetenz der Bank

seit 2001 ein eigenes Segment

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105

Per 1. Jänner 2001 hat die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe das institutionelle

Immobiliengeschäft aus den Segmenten Firmenkunden (FKD) und Privat- und

Geschäftskunden (PuG) ausgegliedert, in einem neuen Unternehmensbereich

konzentriert und unter separate Managementverantwortung gestellt. Die neu

geschaffene Division Immobilienfinanzierungsgeschäft und -kunden (IFK) soll zu

einem „Full-Service-Center“ internationalen Zuschnitts rund um die Immobilie aus-

gebaut werden. Das bisherige Leistungsangebot wird über die klassische Kredit-

finanzierung hinaus um neue Geschäftszweige wie Consulting, Portfoliomanage-

ment, Bewertung und Verwertung von Immobilien ergänzt. Neben allgemeinen

Consulting-Tätigkeiten ist der Bereich IFK auf die Strukturierung von Finanzie-

rungsmodellen mit Eigenkapital- und Fremdkapitalinstrumenten spezialisiert.

Immobilienkunden profitieren vom flächendeckenden Vertriebsnetz im Heim-

markt Österreich und haben darüber hinaus Zugang zu den Zukunftsmärkten Zen-

tral- und Osteuropas. IFK Österreich ist auch für die Immobilien-Aktivitäten in den

CEE-Märkten verantwortlich. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Polen, Tschechische

Republik, Slowakei und Ungarn.

IFK ist in seiner Konzernfunktion für das großvolumige Immobiliengeschäft

zuständig. Mit einem Volumen von 8 Mrd € und einem Marktanteil von rund 30%

ist die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe Marktführer in Österreich.

Ergänzung zur Segmentberichterstattung

Neues Geschäftsfeld Immobilien-

finanzierungsgeschäft und -kunden (IFK)

bündelt institutionelles Immobilien-

geschäft mit breitem Aufgabenspektrum

Büro 24% Wohnbau 55%

Gewerbe 21%

Aufteilung des Finanzierungsvolumens

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Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:17 Uhr Seite 20

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ZAGREB

Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:17 Uhr Seite 21

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Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:16 Uhr Seite 18

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BRATISLAVA

Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:16 Uhr Seite 19

Page 112: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

Schon im laufenden Bankbetrieb sind die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit

der Informationstechnologie sowie ein effizientes Design der Abläufe und Prozess-

ketten ein entscheidender Wettbewerbsfaktor – um so mehr stellten die tief

greifenden Veränderungen externer Art (Euro, rechtliche Anforderungen) und natür-

lich gruppenintern (CEE-Töchter, Projekt BzE, HVB Group) die Organisations- und

IT-Experten sowie die Transaktionsbank-Dienstleister 2001 vor schwierige Aufgaben.

Um sich auf die neuen Gruppenstrukturen einzustellen, und um Org/IT-Lösungen

aus einer Hand zu bieten, wurde das Organisationsressort der Bank Austria

per 1.1.2001 mit der WAVE zusammengeführt. Die WAVE Solutions Information

Technology GmbH ist ihrerseits aus der Dataservice Informatik GmbH (DSI) hervor-

gegangen und für die gesamte Systemarchitektur, deren Weiterentwicklung und

Pflege sowie alle Projekte von der EDV bis zur Kundenschnittstelle verantwortlich.

Gleichzeitig wurde die CAMSCO, das vorwiegend in den CEE-Ländern tätige

Systemhaus, in die WAVE integriert. Damit ist die WAVE der Org/IT-Solutionsprovider

für beide Kernmärkte der BA/CA-Gruppe. Zu den langfristigen Zielen der HVB Group

zählt eine möglichst kompatible und gemeinsam genutzte, aber offene System-

plattform. Mit Blick auf dieses Ziel und um schon jetzt Synergien zu nutzen, arbeiten

die HVB Systems (D) und die WAVE Solutions (A) in einer standortübergreifenden

Projektstruktur eng zusammen.

Der reguläre Bankbetrieb, das E-Business sowie die dafür notwendigen laufenden

Entwicklungsarbeiten werden von der Data Austria GmbH und der Informations-

Technologie Austria GmbH (iT-AUSTRIA) aufrecht erhalten und gesteuert. Die

iT-AUSTRIA unterhält – als sektorübergreifendes Joint Venture mit anderen Banken

und Sparkassen – das Großrechenzentrum der Bank. (Da das Unternehmen

aufgrund der Verträge mit Dritten nach IAS-Kriterien weder beherrscht noch

wesentlich ist, wurde es aus dem Konsolidierungskreis des Bank Austria-Konzerns

herausgenommen und at equity verbucht). Die Data Austria fungiert als Service-

Unit der Bank Austria-Gruppe im Bereich neue Vertriebswege. Sie gewährleistet den

laufenden Support ihrer E-Business-Dienstleistungen und stellt auch Entwickler auf

diesem Gebiet bereit.

Die Data Austria unterhält auch die Call-Centers der Gruppe in der ganzen Breite,

vom Telefonbanking bis zum Direktmarketing, und zwar für das eigene Haus sowie

für Kunden. In einem der modernsten Call-Center Österreichs wurden im Vorjahr

590.000 Calls vollautomatisch entgegengenommen und 677.000 Anrufe durch

Betreuer abgewickelt.

Die Dienstleistungen, vom Gebäudemanagement und Fuhrpark über Drucksorten

und Veranstaltungsservice bis zu den Betriebsrestaurants, werden von der Domus

Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

110 Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Zusammenfassung der Org- und

IT-Funktionen zum Systemhaus WAVE.

Verantwortung für A+CEE.

Joint Management Structure unter

dem Dach der HVB Solutions

Bankbetrieb und Support

im E-Business

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111

Facility Management GmbH erbracht, die ihre Dienstleistungen nach unternehmeri-

schen Gesichtspunkten zu Marktbedingungen erbringt und auch für Dritte aktiv ist.

Übergang auf die Zielstruktur prägt IT-Landschaft

2001 standen sowohl unser Systemhaus als auch die operativen Support-Einheiten

unter dem Eindruck des Projekts BzE, des Zusammenschlusses der CEE-Töchter von

HVB und BA/CA, der Integration im Bereich International Markets sowie der Euro-

Bargeldumstellung. Die WAVE kann auf erfahrene Projektmanagement-Teams

zurückgreifen, die bereits in den vergangenen fünf Jahren der Integration wertvolle

Erfahrungen sammeln konnten, zum Beispiel im Jahr 2000 aus dem Projekt

„heureka!“, der Systemintegration BA/CA. Durch die Zusammenführung von Projekt-

management und IT unter einem Dach ist unter anderem sichergestellt, dass Ent-

scheidungen nicht allein unter technischen Aspekten getroffen werden, sondern

betriebswirtschaftliche, praktische und Marketing-Überlegungen einbezogen werden.

Das Ende der Internet-Euphorie hat mittelbar zu einem Umdenken geführt. Statt

im Vertrauen auf die Technokratie risikoanfällige Großplattformen zu entwerfen,

werden heute wieder kleinere Lösungen bevorzugt. Die Kommunikations- und

Transaktionswege des Electronic und Internet Banking werden weiterentwickelt,

aber unter der Verantwortung der Geschäftsfelder und damit in divisionaler wie in

regionaler Hinsicht näher am Kunden. Im Transaction Banking bleibt die Optimie-

rung der Wertschöpfungskette auf der Tagesordnung. Trotz anhaltender Produkti-

vitätsfortschritte im Zahlungsverkehr und in der Wertpapierabwicklung stehen diese

– für den Kunden wenig sichtbaren – Dienstleistungen im Zentrum weitergehender

Rationalisierungsbemühungen. Eine Voraussetzung für sektor- oder grenzüber-

schreitende Joint Ventures bleibt jedoch zu erfüllen, nämlich den Wildwuchs an

Systemen und das regulatorische Flickwerk in Europa zu beseitigen. Hohe Friktions-

kosten, gewaltige Investitionsvolumina bei noch nicht amortisierten Altinvesti-

tionen, die Kurzlebigkeit im Umfeld sowie die Irreversibilität der Entscheidungen

legen auch hier ein pragmatisches Vorgehen auf Sicht nahe.

Projekt „Bank zum Erfolg“

Im Mai 2001 gab es den Startschuss zum Projekt „Bank zum Erfolg“ (BzE), der

wirtschaftlichen und gesellschaftsrechtlichen Zusammenlegung von Bank Austria

und Creditanstalt zur Bank Austria Creditanstalt AG. Die Entscheidung, die beiden

großen Inlandsbanken der BA/CA-Gruppe zu einer Einheit zusammenzuschließen,

ist der letzte logische Integrationsschritt, mit dem die Konzernstruktur den Erfor-

dernissen der Wirtschaftlichkeit und des Marktes angepasst wird.

Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Professionelles

Projektmanagement

Nach Ende der Internet-Euphorie

werden Projekte geschäftsnah

fortgeführt

Komplexität beherrschen:

Produktmanagement koordiniert

Produkt-, Marketing- und Vertriebs-

aspekte sowie aufsichtsrechtliche und

EDV/IT-Anforderungen bis hin zu den

begleitenden Change-Management-

Maßnahmen

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Die Zwei-Marken-Strategie, die bis zu diesem Zeitpunkt den Marktauftritt

bestimmt hat, war eine wichtige Etappe auf dem Weg zur vollen Integration. Das Ziel

dieser Strategie, Beeinträchtigungen des Kundengeschäfts durch die Eingliederung

der Creditanstalt in die Bank Austria-Gruppe so gering wie möglich zu halten und

den Kunden die Kontinuität ihrer persönlichen Betreuung zu sichern – und damit

der potenziellen Gefahr von Kundenabwanderungen vorzubeugen –, wurde in

vollem Umfang erreicht. In den letzten Jahren haben sich auch die Kundenbedürf-

nisse von emotionaler Bindung in Richtung Leistungstransparenz weiterentwickelt.

In der dualen Phase wurden schon die wesentlichen Voraussetzungen für den

Zusammenschluss, nämlich die weitgehende Vereinheitlichung der Systemplattfor-

men und die Integration der gesamten IT als die beiden wichtigsten, geschaffen.

Die meisten zentralen Bereiche wie Treasury, Asset Management, Zahlungsverkehr,

Wertpapierabwicklung und Rechnungswesen/Controlling wurden ebenfalls bereits

zusammengelegt, woraus in den letzten vier Jahren maßgebliche Kostensenkungen

resultierten.

Das Projekt BzE konnte somit auf einer konzernweit einigermaßen integrierten

Systemarchitektur aufsetzen. Anfang Juni nahm das beauftragte Projektteam seine

Arbeit auf und erzielte rasch Fortschritte. Bereits Ende Juli 2001 war die Phase der

Grobplanung abgeschlossen, in der der Umfang des Projektes erhoben und einge-

grenzt wurde. Die Vorgaben dafür waren mehr als ambitioniert: kein zusätzlicher,

die Erfolgsrechnung belastender Aufwand und Realisierung von Kostensynergien in

der Höhe von 110 Mio € bis 2004.

112 Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Zwei-Marken-Auftritt und rechtliche

Selbständigkeit haben trotz weit-

gehend integrierter Systemarchitektur

noch Parallelläufe notwendig gemacht

Kostensynergien von 110 Mio €

bis 2004 weitgehend aus den laufenden

Budgets zu finanzieren

Das Projekt „Bank zum Erfolg“

31.5.2001Bekanntgabe des Projekts

15.10.2001Beginn

Realisierung

18.5.2002Fachliche

Konvergenz

10.8.2002Bang

Planung

2001 2002

Test undBang-Vorbereitungg Zusammenführung

Filial- und Zweigstellen

Projekt „Bank zum Erfolg“ – 110 Mio € Synergien bis 2004– Neue Marke– Einheitliche Produkte und Prozesse

Banken fachlich identisch einheitliches Geschäftsmodell– Zielprodukte technisch verfügbar– Zielprozesse eingeführt– Zielsysteme und Funktionalität verfügbar

– Eine Bank – ein System, eine Produktpalette, einheitliche Prozesse– Auftritt unter der Marke „Bank Austria Creditanstalt“– Legal Merger rückwirkend zum 1.1.2002

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113

Am 15. Oktober hatte das Team auch die Detailplanung fertig gestellt: Alle

notwendigen Änderungen waren im Einzelnen erfasst und als machbar eingestuft

worden. Der Vorstand gab auf dieser Basis grünes Licht, das Projekt im definierten

Umfang umzusetzen.

Das Migrationsszenario sieht in der Zeit von Jänner bis Mai 2002 drei technische

Releases vor, in denen die bestehenden Produkte, Prozesse und Systeme durch die

neuen Zielprodukte, -prozesse und -systeme auf den noch getrennten BA- und CA-

Clones abgelöst werden („Fachliche Konvergenz“). Diese beiden Clones werden am

10. August 2002 auf einen Clone zusammengeführt („Bang“), die Daten migriert

und die beiden Banken somit endgültig zusammengeführt. Ab diesem Zeitpunkt ist

die volle gegenseitige Unterstützung in allen Filialen sichergestellt, so dass allen

Kunden alle Zielprodukte in allen Filialen zur Verfügung stehen. Die neue Firma

Bank Austria Creditanstalt AG entsteht und wird handels- und steuerrechtlich rück-

wirkend mit 1. Jänner 2002 rechtswirksam.

Neben den rein technischen Voraussetzungen ist die Beherrschung der neuen

gemeinsamen Produktlandschaft und der Abläufe durch die Mitarbeiter ein wesent-

liches Erfolgskriterium. Es gibt daher umfassende Schulungsmaßnahmen auf allen

Ebenen. Der Trainingsplan sieht eine Kombination von Selbstlernstrecken im Intranet,

Seminaren und Lernpartnerschaften am Arbeitsplatz vor. Erstmals wird auch ein Test-

und Controllingmodul im Intranet zur Verfügung stehen, durch das die Mitarbeiter und

die verantwortlichen Führungskräfte Rückmeldung über den Lernfortschritt erhalten.

Der Seminarplan umfasst rund 7.500 Bildungstage, die im Zeitraum März bis Juli 2002

von den Mitarbeiter aus Bank Austria und Creditanstalt gemeinsam absolviert werden.

Mit diesem letzten Integrationsschritt werden die noch verbliebenen Überlappun-

gen und Zweigleisigkeiten eliminiert. Umfassende Marketing- und Imagekampagnen

werden ab August 2002 den einheitlichen Vertrieb massiv unterstützen. Die neue

„Bank Austria Creditanstalt“ tritt daher von Anfang an als klare Nummer 1 offensiv

auf dem Markt auf.

Erfolgreiche IT- Integration von BA/CA und HVB in CEE

Im Rahmen des Integrationsprogramms hat WAVE die EDV-Systeme der Bank Austria-

und der HVB-Töchter – in der Rekordzeit von nur acht Monaten – zusammengeführt.

Als Zielsystem wurde das Kernbankensystem „CORE02“ der Bank Austria Creditanstalt

ausgewählt. Diese mandantenfähige, mehrsprachige und mehrwährungsfähige Univer-

salbankensystemlandschaft erfüllt die in CEE notwendigen Funktionalitäten und garan-

tiert Einheitlichkeit im gesamten CEE-Raum. Im Rahmen der Integration wurden über

53.000 Kunden und über 140.000 Konten, Kredite und Wertpapierdepots übertragen.

Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Migrationsszenario: Fachliche

Konvergenz am 18. Mai,

Bang am 10. August 2002

Einheitliche Systemlandschaft für

lokales Universalbankgeschäft

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Nach einer intensiven Vorbereitungsphase hat WAVE in Kroatien das umfassende

Projekt Inlandszahlungsverkehr erfolgreich realisiert. Als eine der ersten Banken des

Landes hat die HVB Croatia von der Nationalbank Kroatiens per 15. November 2001

die Berechtigung erhalten, „ohne irgendwelche Beschränkungen” Kuna-Konten für

Firmenkunden zu führen und den Inlandszahlungsverkehr abzuwickeln.

Eines der größten Projekte in CEE, ist die Verschmelzung der beiden polnischen

Tochterbanken der BA/CA-Gruppe zu einer gemeinsamen Bank. BPH und PBK sind

zusammengenommen mit 637 Geschäftsstellen, 2 Millionen Kunden und 14.000

Mitarbeitern die drittgrößten Finanzdienstleister des Landes. Die beiden Banken

haben eine ganz andere Systemlandschaft als die übrigen CEE-Bankentöchter: Das

Core System, die meisten Satellitensysteme und auch die Support-Struktur sind

völlig anders.

Plangemäß ging die gemeinsame IT-Plattform am 31. Dezember 2001 – gleich-

zeitig mit dem rechtlichen Zusammenschluss – in Betrieb. Das WAVE-Team „IT Inte-

gration Poland” hat entscheidend zur Qualitätssicherung bei der Umsetzung dieses

Großprojekts, das mit Ende November 2002 abgeschlossen sein wird, beigetragen.

Der Preis „Beste Internet Bank in CEE“ wurde der Bank Austria Creditanstalt-

Gruppe durch „Global Finance“ anlässlich der Weltbank-Tagung in Washington im

Oktober 2001 verliehen. Auftraggeber des Projektes IBI, Internet Banking Internatio-

nal, an die WAVE war die damalige BA/CA-I. Ziel des Projektes war die Einführung

eines Internet Banking International, d.h. das Schaffen einer technischen Infrastruktur-

Lösung für das Privatkundengeschäft im Internet. IBI wurde in den Ländern Rumänien,

Tschechien, Slowenien, Slowakei und Kroatien erfolgreich implementiert – die

nächsten Einsätze sind in Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien und Mazedonien geplant.

Untersuchung der System€-Einführung in Österreich

Das Projekt hatte den Auftrag, die Einsatzmöglichkeit von System€ in der Bank Austria

und in der Creditanstalt zu überprüfen. Unter dem Label System€ wird die Technologie-

plattform der HVB weiterentwickelt. Basis für die Analyse bildeten die in „heureka!“

(Umstellung der Bank Austria und der Creditanstalt auf eine gemeinsame IT-Plattform)

gewonnenen Erfahrungen und erarbeiteten Vorgehensmodelle. Division für Division

wurden die Geschäftsmodelle, die Geschäftsprozesse, die IT-Systeme und die Aufbau-

organisation verglichen und so genannte „Change Requests“ (Änderungsnotwendig-

keiten in der Organisationsform von BA und/oder CA oder im IT-System€) definiert.

Weiters wurde das Umsetzungsprojekt aufgesetzt und die Kosten hierfür ermittelt, von

der notwendigen Hardware (PCs, Drucker, Kartenleser, SB-Terminals, …) bis zu

Umschulung und Support von tausenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

114 Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Langjährige Auseinanderentwicklung

erschwert IT-Integration in Polen trotz

des gleichen Kernsystems

Beste Internet-Bank in CEE

Inlandszahlungsverkehr

in Kroatien

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115

Bereits in der Analysephase wurde klar, wie stark sich die Produktlandschaften

von Österreich und Deutschland unterscheiden (beispielhaft die österreichische

Sparproduktpalette und die Vielfältigkeit der Kreditprodukte aufgrund des öster-

reichischen Förderungswesens sowie die erheblich voneinander abweichenden

gesetzlichen Regelungen, zum Beispiel in der Besteuerung der Zinserträge). Daher

erkannte die Gruppe im Mai 2001, dass die Harmonisierung in einem Bang auf-

grund der noch weit auseinander liegenden Rahmenbedingungen und Geschäfts-

usancen eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit bedeuten würde und damit nur

auf Kosten von Marktanteilen zu machen wäre. Das Ziel einer gemeinsamen

IT-Plattform bleibt langfristig im Visier, soll aber durch schrittweise Konvergenz im

Zug von Neuentwicklungen, Verbesserungen usw. erreicht werden.

Systemintegration und Updates in den Divis ions

Für die Bereiche Firmenkunden, Kreditrisikomanagement und das neu gebildete

Geschäftsfeld Immobilienfinanzierung und -kunden (IFK) wurden größere Projekte

vor allem unter dem Gesichtspunkt einer differenzierteren Risikobeurteilung (Vorbe-

reitungen für Basel II), eines gemeinsamen Meldewesens für den HVB-Konzern und

der Vereinheitlichung noch unterschiedlicher Prozesse in BA und CA durchgeführt.

Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Unterstützung

der Kreditrisikoanalyse

Vereinheitlichung der IT-Systeme

nur durch evolutionäre Entwicklung

erreichbar

625 Mio € Kostensynergien bis 2004, davon 305 Mio € aus der Zusammenführung von BA und CA

Mio €

2001

225

2002

435

2003

570

2004

625

75 heureka!50 BA/CA

100 RoW, CEE+70 BA/CA

+50 RoW, CEE+90 IT-Systeme

+55 BzE

+50 Polen+30 IT-Systeme

+55 BzE

… aus Konsolidierung in Österreich, darunter Projekt „Bank zum Erfolg“ 2000/2004: 305 Mio € p.a.

… aus Bereinigung der regionalen Über-lappungen gemäß Bank der Regionen-Vertrag bis 2004: 320 Mio € p.a.

Synergien im jeweiligen Jahr und kumuliert …

0

100

200

300

400

500

600

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Das Front-Office-Handelssystem Wallstreet wurde von der Textversion auf die

Windows-Oberfläche umgestellt und zugleich wurde ein neues Release implemen-

tiert. Gemeinsam mit den Treasury-Einheiten der HVB und der BA in Prag, Budapest

und Bratislava wurden die Front-Office-Landschaften evaluiert. Die bestehende BA-

Landschaft (Wallstreet, Opus und BTS) wurde ausgewählt. Die gesamten Front-Office-

Transaktionen beider Häuser wurden in die neuen gemeinsamen Strukturen

migriert und am 1.10. erfolgreich in Betrieb genommen. Die Zusammenführung der

Aktienhandelbereiche (Sales und Eigenhandel) von CA IB und Bank Austria zu einer

gemeinsamen Einheit wurde erfolgreich durchgeführt. Damit verbunden war auch

die örtliche Zusammenlegung auf den Standort Julius Tandler-Platz. Der Bereich

Corporate Finance wurde in einer eigenen Einheit zusammengeschlossen. Inter-

national Markets in London bleibt als separate Einheit bestehen. Nach Beendigung

der Kooperation zwischen Bank Austria und BNP-Paribas musste das Rechenzentrum

für das Custody-System ABSC/Billing umgesiedelt werden. Der Business Case weist

eine Ersparung von einem Drittel der bisherigen Betriebskosten auf.

Im Wertpapierbereich und im Zahlungsverkehrsbereich wurden zahlreiche

gesetzliche oder durch Fremdsystemumstellungen notwendige Org/IT-Maßnahmen

umgesetzt: Sie betreffen unter anderem die US-Tax (amerikanische Abzugssteuer),

die Änderung des Investmentfondsgesetzes (Sicherungssteuer ausländischer Invest-

mentfonds), die Anpassung des Meldeprozesses an die BWA sowie, technisch

gesehen, neue SWIFT-Formate und im Order Routing neue Releases der Börse- und

Clearingsysteme (XETRA, BOSS-Cube), und fünf größere Anpassungen und Updates

im Zahlungsverkehr.

In der Konzern-Rechtsabteilung ist seit Mitte 2001 das modernste Aktverwal-

tungssystem im Einsatz, das von der WAVE auf dem letzten Stand der Technik

entwickelt wurde (Client/Server-Lösung mit Anbindung an die wesentlichen Basis-

systeme der Bank, graphischer Benutzeroberfläche, Datenhaltung im Zentralrechner,

ca. 250 integrierten Dokumentvorlagen für die Korrespondenz). Damit können von

den Mitarbeitern alle die Rechtsabteilung betreffenden Geschäftsfälle wie Fällig-

stellungen, Betreibungsmaßnahmen, Korrespondenz mit Gerichten/ Anwälten,

Verlassenschaften, Kraftloserklärungen, Betrugsfälle etc. als elektronischer Akt ange-

legt und verwaltet/verrechnet werden (dies sind derzeit ca. 100.000 Fälle, davon

30.000 in Bearbeitung). Der Rationalisierungseffekt kann daran gemessen werden,

dass jeder Referent ca. 1.300 Fälle in laufender Bearbeitung hat, das ist im Vergleich

zu anderen Banken das dreifache Volumen. Das Aktverwaltungssystem kann als

„offenes System“ künftig auch in allen anderen aktverwaltenden Abteilungen oder

Töchtern (z.B. Sanierungsmanagement, BA/CA-Leasing) eingesetzt werden.

116 Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Anpassung von Zahlungsverkehr

und Wertpapierabwicklung an neue

regulatorische und technische

Standards

Rationalisierung und höherer

Bedienungskomfort in der Verwaltung

Integration der HVB/CEE-Töchter

in BA-Handelssysteme und weitere

Zusammenlegungen in Divisions

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117

Euro-Bargeldumstel lung

Die Einführung des Euro-Bargelds – ein Meilenstein der europäischen Integration

– hat die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe trotz der damit verbunden logistischen

Anforderungen und des schwer planbaren Verhaltens der Privatkunden gut bewäl-

tigt. Durch das Zusammenspiel aller betroffenen Bereiche – und vor allem dank des

Engagements vieler Mitarbeiter – haben wir den Sprung in ein neues Währungs-

zeitalter einwandfrei geschafft. Rund 700 Mitarbeiter aus WAVE, Fachbereich,

iT-AUSTRIA, Zahlungsverkehrsorganisation haben permanent an dem Projekt mit-

gearbeitet. Einen wesentlichen Beitrag zur optimalen Abwicklung im technischen

und logistischen Teil haben die Töchter iT-AUSTRIA und Domus Facility Manage-

ment geleistet. Zum Jahreswechsel haben zusätzlich ca. 1.500 Mitarbeiter aus dem

Vertrieb die erforderlichen Startaktiväten durchgeführt. Die Belastung, speziell für

jene Mitarbeiter im Vertrieb, die mit dem Geldhandling betraut sind, war von Mitte

Dezember bis Mitte Jänner sehr hoch.

Die technisch/organisatorischen Voraussetzungen, die Umstellung des Hauptbuchs

der Bankengruppe, die doppelte Preisauszeichnung und die Generalprobe für die

technisch/organisatorische Systemumstellung wurden in den letzten Monaten des

Vorjahres ohne Qualitätsverluste erreicht. Zum Jahreswechsel wurden ca. 13 Mio

Konten von ATS in EUR konvertiert. Der Ablauf des Jahresabschlusses und der Euro-

Konvertierung konnte vom Ende des letzten Geschäftstages 28. 12. 2001 bis zur

Öffnung aller Filialen am 2. 1. 2002 zeitgerecht und reibungslos abgewickelt werden.

Für die BA/CA-Gruppe wurden in der Vorverteilungsphase von September bis

November 2001 in 1.228 Lieferungs-Stopps 1,6 Mrd € an Banknoten und Münzen

an unsere Filialen und Großkunden ausgegeben. Das sind 1,1 Tonnen an Münzen

und 37 Tonnen an Noten. Darüber hinaus konnten bis Ende 2001 bereits 2,5 Mrd

Schilling durch unsere Filialen rückgeführt werden. Dies entspricht 7.552 Münz-

säcken zu insgesamt 121 Tonnen.

Nicht zuletzt konnten auch die Versorgung unserer Auslandseinheiten mit Euro-

Bargeld und die technisch/organisatorische Umstellung der Systeme überall

problemlos abgewickelt werden.

Domus Faci l i ty Management GmbH, 2001

Nach den erfolgreichen Integrationsmaßnahmen der Vorjahre profiliert sich die

Domus Facility Management als Top-Dienstleister in der Branche. Sie ist 2001 aus

der Konzernservice-Betriebe GmbH (KSB) hervorgegangen, in der 2000 sämtliche

Service-Units der Gruppe zusammengefasst wurden. Mit der Änderung der Firma

soll unter anderem die Umorientierung vom internen Dienstleister zum marktmäßig

Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Euro-Bargeldumstellung

verlief völlig reibungslos

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auftretenden Unternehmen sichtbar gemacht werden. Für die BA/CA-Gruppe bringt

dieses Auftreten die völlige Kosten/Leistungstransparenz, marktmäßige Konditionen-

gestaltung und damit indirekt einen wichtigen Beitrag zur stabilen Entwicklung des

Verwaltungsaufwands.

Das Angebot von Domus erstreckt sich von Catering über Veranstaltungsmanage-

ment und Personalservice bis zu Druckerei, Hausservice und Sicherheitsdienst.

Professionelles Immobilienmanagement im und für den Konzern verbunden mit

dem Know-how und den Services der Domus Plan im Hinblick auf Bauprojekt-

entwicklung und Baumanagement runden das Gesamtangebot ab und stärken die

Marktposition der Domus Facility Management.

Das unternehmerische Denken kommt in neuen Strukturen zum Ausdruck:

Entscheidungshierarchien wurden verflacht sowie neue Berufsbilder gestaltet. Ein

straffes Account- sowie Objektmanagement erhöht die Kundenorientierung im

Sinne von „Betreuung und Beratung aus einer Hand“. Die quantitative Zielerreichung

wird vor allem durch die hervorragenden Umsatz- und Ertragszahlen des Jahres

dokumentiert. Der Umsatz stieg um 6% auf 67,5 Mio €, das EGT erreichte 1,2 Mio €

und lag damit deutlich über dem Budget. Die Umsatzsteigerung ist vor allem auf

Drittmarkterlöse zurückzuführen. Trotz Erweiterung der Produktpalette wurden

durch ständige Optimierung der internen Arbeitsabläufe und Einführung einer

EDV-unterstützten Auftragsabwicklung beachtliche Synergieeffekte erzielt.

Der Raumaufwand der BA/CA-Gruppe konnte trotz Übernahme neuer Objekte

im Berichtszeitraum gehalten bzw. sogar leicht gesenkt werden.

Neben Kosten- und Qualitätsoptimierung für den „internen Markt“ der BA/CA-

Gruppe sind die Erreichung noch höherer Kundenzufriedenheit sowie das Eingehen

von Kooperationen mit strategischen Partnern und ein stärkerer Auftritt am Dritt-

markt erklärte Ziele für 2002. Domus Facility Management und Domus Plan planen

in diesem Zusammenhang, sich mit ihrer Produkt- und Leistungspalette auch in den

CEE-Staaten als FM Unternehmen „rund um die Immobilie“ zu etablieren.

118 Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Umsatzsteigerung durch Verkaufs-

erfolge bei Kunden außerhalb der

BA/CA-Gruppe

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119

Konzernzahlungsverkehr

Der Erfolg des Ressorts Konzernzahlungsverkehr wird fachlich an der Zuverlässig-

keit und Schnelligkeit und wirtschaftlich an der Produktivität gemessen, das heißt an

den absoluten Kosten und Stückzahlen. Im vergangenen Jahr ist es durch weitere

Optimierung der Prozesse und Nutzung neuer Technologien gelungen, bei gleich-

bleibend hohen Qualitätsstandards den Anstieg bei den Stückzahlen mit deutlich

weniger Personal zu bewältigen. Der Automatisierungsgrad wurde im inländischen

und im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr weiter vorangetrieben. Zusammen

mit organisatorischen und technischen Verbesserungen in der Zahlungsverkehrs-

Produktion konnte die Produktivität 2001 um rd. 5% gesteigert werden.

Im Auslandszahlungsverkehr ist die BA/CA-Gruppe mit Abstand Marktführer in

Österreich. Bei den Auslandsreklamationen ist eine neue Software im Einsatz (FPI,

Foreign-Payment-Investigations). Mit ihrer Hilfe ist es gelungen, potenzielle Fehler-

quellen zu eliminieren und die Zahl der relativ aufwendigen Nachforschungen um

20% zu reduzieren. Für das 4. Quartal 2002 ist die Ausweitung auf Inlandsrekla-

mationen vorgesehen (DPI, Domestic-Payment-Investigations). Auch hier sind

ähnliche Erfolge zu erwarten.

Im Versand werden neue Hightech-Geräte zur Serviceverbesserung eingesetzt.

Die beiden neuen Poststraßen (Systeme, auf denen das Kuvertiergut PC-gesteuert

bis ins Kuvert geführt wird) haben eine Kapazität von 18.000 Kuvertierungen pro

Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

1998 1999 2000 2001 2002 geplant

454

437

405

388

365

Produktivitätssteigerung im Zahlungsverkehr

Stückanzahl in Millionen Personenjahre

300

350

400

450

500

IZV-beleglos

IZV-beleghaft

AZV/AZV-Schecks

Personenjahre

Produktivität und Zuverlässigkeit

weiter gesteigert

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Stunde. Die damit erzielte größere Kuvertiermenge eröffnet weitere Rationalisie-

rungsmöglichkeiten.

Mit der Verordnung des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kom-

mission für grenzüberschreitende Zahlungen wurde die Rechtsgrundlage für den

Binnenzahlungsverkehr innerhalb der Mitgliedsländer der Europäischen Union

geschaffen. Für den Konsumenten bedeutet diese Verordnung, dass Zahlungen

innerhalb des Gemeinschaftsgebietes zu den gleichen Preisen erfolgen müssen wie

Zahlungen innerhalb seines Heimatlandes. Für Kartentransaktionen wird der Preis-

vorteil bereits ab 1. Juli 2002 gegeben sein, für Überweisungen – aufgrund der

umfangreichen Vorarbeiten, die seitens der Banken zu erbringen sind – zwölf Monate

später. Den damit verbundenen Ertragsausfall haben die Banken über ent-

sprechende Rationalisierungsmaßnahmen aufzufangen. Die nationalen Zahlungs-

verkehrssysteme müssen für den (beinahe) grenzenlosen Zahlungsverkehrsraum

adaptiert werden. Dazu gehört neben der Entwicklung neuer Standards auch die

Schaffung eines einheitlichen Rechtsrahmens, den die Banken, die EZB, die Europäi-

sche Kommission, die Konsumentenschutzvertreter und die nationalen Parlamente

erst einmal verwirklichen müssen.

Die Euro-Umstellung im unbaren Massenzahlungsverkehr war für den Konzern-

zahlungsverkehr die große Herausforderung zum Jahreswechsel 2001/2002. Die mit

der Euro-Umstellung seitens der Kunden bestehende Verwechslungsgefahr zwischen

den beiden Werteinheiten bereitete bei der Umstellung neben den technischen/IT-

seitigen Problemstellungen im Zahlungsverkehr das größte Kopfzerbrechen. Nur

durch ein Zusammenspiel von organisierten Vorkontrollen, breiter Öffentlichkeits-

arbeit und gezielter Kunden- bzw. Mitarbeiterinformation war es möglich, die Um-

stellung weitgehend reibungslos und zur Zufriedenheit der Kunden durchzuführen.

Österreich ist der einzige Mitgliedsstaat, der die Euro-Umstellung mit einer

Aufgabe des landesspezifischen elektronischen ZV-Standards zu Gunsten eines

weltweit gültigen, branchenübergreifenden Nachrichtenstandards (UN/EDIFACT)

verbunden hat. Dies ist eine international beachtete Vorleistung zur Schaffung eines

standardisierten, effizienten und leistungsfähigen EU-Binnenzahlungsverkehrs. Die

BA/CA-Gruppe ist derzeit der weltgrößte Verarbeiter von multiplen UN/EDIFACT-

Nachrichten im Zahlungsverkehr.

Mit den Tochterbanken in Zentral- und Osteuropa besteht eine enge Zusam-

menarbeit im Zahlungsverkehr, die im vergangen Jahr im Rahmen einer neu

gegründeten Kooperationsplattform noch verstärkt wurde. Die Entwicklung erwei-

terter und einheitlicher Zahlungsverkehrsprodukte wird unseren Kunden die

Abwicklung ihrer Geschäfte in der CEE-Region erleichtern.

Österreich nimmt Euro-Bargeld-

umstellung zum Anlass,

auf UN/EDIFACT überzugehen

Kooperationsplattform

mit den CEE-Tochterbanken

120 Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

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121

Konsolidierungserfolg im Securities & Treasury Service

Das Ressort Group Securities Services (GSS) ist für die Verwahrung, Abwicklung

und Abrechnung des Wertpapier- und Treasurygeschäfts der gesamten BA/CA-

Gruppe zuständig. Die Entwicklung von einer Back-office-Einrichtung zu einer

serviceorientierten Transaktionseinheit, die sich mit Dienstleistungsmentalität an

interne und externe Kunden richtet, verlief in mehreren Etappen: 1998 wurden die

Teams von BA und CA zusammengefasst. Im Zuge des Projekts „heureka!“ wurden

2000 die beiden Systemlandschaften harmonisiert. Eine umfassende Reorganisation

im Herbst 2000 trennte Account Management-Funktionen von Abwicklungs-

prozessen des Tagesgeschäfts.

2001 war auch für GSS von den Umstrukturierungen in der BA/CA-Gruppe

geprägt: Anfang des Jahres wurde die Abteilung Treasury Operations in das Ressort

verlagert. Das Swap-Buch der an die HVB abgegebene Filiale London wurde Mitte

Mai abwicklungstechnisch integriert. Die Neuausrichtung der CA IB (vgl. Seite 78)

und die Integration ihres Aktienhandels in die Bank Austria machten die Reorgani-

sation der entsprechenden Mid-office- und Back-office-Funktionen nötig. Sie wurden

im Laufe der zweiten Jahreshälfte durchgeführt. Bei all diesen Umstrukturierungen

im Wertpapier- und Treasury-Bereich stand das Prinzip der Funktionentrennung an

oberster Stelle.

Transaktionsbankfunktion

für Wertpapiergeschäft und Treasury

Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

Retailorders

Physische Lieferungen

Devisen und Geldmarkt-transaktionen (einschl. Derivate)

WP-Abrechnungen (inkl. WP-Plan-Buchungen)

Überträge (intern und extern)

Kapitalmaßnahmen und Ertragsgutschriften

WP-Derivate und Leihe/Repos

4,8 Mio Transaktionen 2001

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Die weltweite Börsenbaisse stellte 2001 den Hintergrund für das laufende

Geschäft dar, um so mehr als sich – aufgrund der langwierigen und tief greifenden

Korrektur – auch das Anleger- und Emittentenverhalten anpasste. Dies hinterließ in

der Entwicklung des Transaktionsvolumens negative, aber auch positive Spuren: Die

Zahl der Wertpapierabrechnungen (In- und Ausland, einschließlich Derivate) nahm

zwar um über ein Fünftel ab; dies wurde aber durch den Anstieg der Wertpapier-

Plan-Buchungen (um gut die Hälfte) beinahe kompensiert. Auch das Leihe/Repo-

Geschäft verdoppelte sich, wenn auch weniger ins Gewicht fallend. Die

Abrechnungen von Kapitalmaßnahmen waren leicht rückläufig, allerdings erhöhte

sich die Anzahl der betroffenen WP-Kategorien um ein Viertel. Bei den externen

WP-Überträgen gab es einen starken Anstieg, bankinterne Überträge entwickelten

sich rückläufig. Der leichte Rückgang bei WP-Transaktionen konnte durch eine starke

Zunahme (+16%) bei den Geld- und Devisenhandelstransaktionen und Treasury-

Derivaten ausgeglichen werden, sodass ein gleich großes Volumen bewältigt wurde

wie im Vorjahr (pro forma der erweiterten Zuständigkeit). Insgesamt rechnete GSS

2001 4,8 Millionen Transaktionen ab (siehe Grafik auf der vorigen Seite).

Wir gehen in unseren Planungen davon aus, dass die Stagnation 2001 nur eine

temporäre Trendabweichung aufgrund der ungewöhnlich lang anhaltenden Baisse,

aber kein Trendbruch ist. Die Wertpapiernachfrage ist strukturell weiter im Aufwind,

allein die Kreativität bei neuen Vorsorgeprodukten, insbesondere transaktionsinten-

siver WP-Sparpläne, wird weiter steigende Anforderungen stellen. Das belegen auch

die Entwicklung in der Depotverwaltung und der Depotbankfunktion für die KAGs:

Die Depotanzahl war lediglich aufgrund der auslaufenden anonymen Konten)

rückläufig, das verwaltete WP-Volumen aber trotz Kursrückgänge nahezu konstant.

Die Zahl der verwalteten Investmentfonds nahm um 5% zu.

Der Emittentenservice umfasst Dienstleistungen an in- und ausländischen börsen-

notierten Unternehmen z.B. im Rahmen von Kapitalerhöhungen oder als Zahlstelle.

In diesem Provisionsgeschäft, das eine wichtige Komplementärfunktion zum Primär-

geschäft darstellt, ist die Bank Austria unbestrittener Marktführer in Österreich.

Besonderes Augenmerk wurde 2001 der GSS-Kundenbetreuung und der Pro-

duktivitätssteigerung gewidmet. Die Schnittstellen zum Wertpapiergeschäft auf der

Retailseite wurden gemeinsam mit der AMG optimiert, die in der Filialbetreuung

federführend ist. Durch Verbesserung der Prozessketten und ein neues System der

Nachbearbeitung ist es gelungen, die Zahl der Differenzen auf ein Minimum zu

reduzieren und die Reklamationsrate insgesamt, besonders aber bei der schwieri-

gen Abrechnung der Kapitalmaßnahmen und Ertragsgutschriften auf 0,4 Promille

zu senken.

Neue Produkte fangen rückläufiges

Volumen in schwierigem Umfeld ab

WP-Nachfrage im Aufwind, v.a. Fonds

und Vorsorge-Produkte

Marktführer im Emittentenservice

122 Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

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123

Die im Vorjahr eingeleiteten externen und internen Schulungsmaßnahmen, eine

verbesserte interne Kommunikation, um den MitarbeiterInnen einen besseren Ein-

blick in die Gesamtzusammenhänge zu bieten, sowie ein flexibleres Auslastungs-

management wirkten sich positiv in den Leistungskennzahlen aus. Die Zahl der

Überstunden sank um 19%, der Personalaufwand konnte um 8% reduziert

werden. Damit stieg die Produktivität weiter an. Auch GSS hat somit seinen Beitrag

zur Konsolidierung der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe geleistet. Das Projekt BzE

steht 2002 im Zentrum. Der Schritt von parallelen Clones zur vollständigen Einheit

der Prozesse und Systeme wird weitere Synergien erbringen.

Bei den in den Jahren der Wertpapier-Hausse mit großen Zukunftshoffnungen

gestarteten Transaktionsbankprojekten ist in der Zwischenzeit weitgehend Ernüch-

terung eingetreten. Bereits laufende Kooperationen in Deutschland sind wieder

zerbrochen, das nationale Schweizer Projekt ist vorerst abgesagt und auch bei den

verbleibenden hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt. Es hat sich gezeigt,

dass sich die nötigen Vorlaufinvestitionen bei sinkenden Transaktionszahlen und

den heterogenen Anforderungen im WP-Geschäft erst relativ spät rechnen sowie

dass der Schutz der bisher getätigten Investitionen in die Altsysteme gefährdet ist.

Dies gilt noch mehr für grenzüberschreitende Kooperationen, wo nationale Beson-

derheiten, speziell im Steuer- und Meldewesen, eine Vereinheitlichung erschweren

und damit den Einstiegspreis nochmals deutlich erhöhen.

Trotzdem wird sich der Trend zur Konzentration längerfristig durchsetzen, aller-

dings wesentlich verlangsamt und in mehreren Phasen. Am Beginn werden die

nationalen Märkte stehen und auch dort dürfte sehr individuell geplant werden,

z.B. ob man im Fall von anstehenden Systemablösen alternativ einer Abwicklungs-

gemeinschaft beitreten oder diese als Serviceleister verwenden soll. Übernationale

Kooperationen entstehen wohl erst, wenn die EU ihre Steuer- und sonstigen

legistischen Auflagen soweit vereinheitlicht hat, dass das Gemeinsame das

Trennende überwiegt.

Synergien aus der Zusammen-

führung von BA und CA.

Projekt BzE wird weiteren

Produktivitätsschub bringen

Evolutionäres und pragmatisches

Vorgehen in Einzelschritten,

Ernüchterung in Bezug auf grenz-

überschreitende Megaprojekte

Org/IT, Logistik und Transaktionsbank

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Der Übergang zur Zielstruktur der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe in ihrem

Kernmarkt Österreich und CEE hat 2001 in der Personalpolitik seine Entsprechung

gefunden. Zum einen stellte die beschleunigte Integration von Bank Austria und

Creditanstalt in Österreich die Bank vor personalpolitische und nicht zu unter-

schätzende dienstrechtliche Herausforderungen. Und in Zentral- und Osteuropa

waren die neuen Organisationseinheiten – ob nun durch Zusammenschluss

entstanden oder neu gegründet – auf den ersten Führungsebenen zu besetzen

sowie der Aufbau der dezentralen Personalverwaltung zu unterstützen.

Zum anderen hat sich das Ressort Human Resources selbst an den neuen Struk-

turen der Bank ausgerichtet und dabei die BA- und die CA-Personalabteilungen

integriert: In der neuen Organisation sind drei Einheiten für die laufende Personal-

betreuung der Geschäftsfelder zuständig. Ein Team unterstützt die Divisionen CEE

und International Markets. Ein weiteres ist für die Divisionen Firmenkunden, Inter-

nationale Konzerne, Risikomanagement und Organisation, IT sowie für das Ressort

Immobilienfinanzierungsgeschäft und Immobilienkunden zuständig. Von der

dritten Abteilung werden die Bereiche Privat- und Geschäftskunden, Asset

Management und die Stabsabteilungen betreut. Durch diesen organisatorischen

Aufbau wird eine größere Nähe zu den – doch recht unterschiedlichen – Bedürf-

nissen der operativen Einheiten erreicht.

Countdown für das Zusammengehen läuft

Das rechtliche Zusammengehen der Bank Austria mit der Creditanstalt prägt die

Arbeit der Abteilung Konzernpersonal. Wir wollen faire und übersichtliche konflikt-

vermeidende personalpolitische Rahmenbedingungen festlegen. Dafür sind zahl-

reiche Integrationsfragen im Personalbereich zu lösen, da der gesamte CA-Betrieb

mit all seinen personalpolitischen Regelungen in die Bank Austria Creditanstalt

aufzunehmen ist. Einheitliche Spielregeln sind unter anderem bei Teilzeitmodellen,

bei der Zeiterfassung, bei den Sozialeinrichtungen, bei Schulungsprozessen zu

schaffen.

In der neuen Abteilung Konzernpersonal laufen all diese Aufgaben, die dienst-

und pensionsrechtlicher Art sind, sowie Aufgaben betreffend Personalkosten und

Personalstand zusammen.

Die Personalarbeit folgt dabei diesen Grundsätzen: Wie auch im Bank der

Regionen-Vertrag zum Ausdruck kommt, ist das „intelligente“ Zusammenwirken

von dezentralen und zentralen Kompetenzen eines der Leitbilder: Im Einklang mit

den Richtlinien, die für die gesamte HVB Group gelten, wird ein flexibler Verbund

lokaler Einheiten geschaffen, der vielfältig und durchlässig ist, zugleich aber den

Human Resources

124 Human Resources

Neue Strukturen im

Personalbereich – Aufbau einer

dezentralen Personalverwaltung

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125

Standard eines professionellen Personalmanagements sicherstellt, wie er für die

Bank Austria Creditanstalt-Gruppe schon immer ein Gebot war. Einerseits soll die

persönliche Initiative Freiraum erhalten und die Kreativität einer länderüber-

greifenden Gruppe zur Entfaltung kommen – Stichwort Diversity –, andererseits

soll der Standard einer professionellen Personalentwicklung verlässliche, planbare

Grundlagen schaffen, sowohl aus Sicht der Bank als renditeorientiertes Unter-

nehmen als auch aus Sicht des Mitarbeiters, der Mitarbeiterin.

Das Karriere- und Sicherheitsinteresse des Arbeitnehmers kann nur durch den

dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg des Arbeitgebers gewährleistet werden. Die

Bank hat daher unter besonderem Druck des Marktes auch auf die Erfüllung der

Personalziele in sozialverträglichem Rahmen zu achten.

Umgekehrt ist eine motivierte, engagierte und veränderungsbereite Belegschaft

gerade für Dienstleistungsunternehmen die Vorbedingung für Kundenzufrieden-

heit, fachliche Kompetenz und somit ökonomischen Erfolg. Gezieltes Recruiting

von Nachwuchskräften, Management Development, Anreize und Anerkennung für

Leistungsträger sowie Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen auch über das reine

Fachwissen hinaus sollen dies durch ständige Höherqualifizierung des bestehenden

Mitarbeiterstammes leisten.

Beschleunigte Integration in Österreich

Bereits von 1997 an war es eines der Ziele des Zusammenschlusses von BA und

CA, hinter dem getrennten Auftreten zum Kunden (Zwei-Marken-Strategie) mög-

lichst viele Strukturen gemeinsam zu nutzen. Trotz der rechtlichen Selbständigkeit

konnte die Gruppe damit beträchtliche Synergien erzielen. Schon das IT-Projekt

„heureka!“, das im Jahr 2000 mit hohem Ausbildungsaufwand und Change

Management verbunden war, brachte hier einen großen Fortschritt. Durch den

Beschluss, die Banken vollständig – auch rechtlich – zusammenzuführen (Projekt

Bank zum Erfolg = BzE) wurde der Prozess stark beschleunigt und bereits geplante

Vorhaben vorgezogen und zügig umgesetzt. Schon 2001 ist die regionale Ver-

triebsorganisation in den inländischen Geschäftsfeldern Firmenkunden und Privat-

und Geschäftskunden integriert und in gestraffter, gemeinsamer Form neu auf-

gebaut worden, bis August 2002 noch unter Fortführung der beiden Marken. Die

Regionen wurden neu abgegrenzt und die Führung mit Hilfe eines transparenten

Hearingverfahrens aus der Bank heraus vollkommen neu besetzt. Zu diesem Zweck

wurden insgesamt 42 Hearings für Regionaldirektoren (28 Besetzungen) sowie 196

Hearings für Teilmarktmanager (80 Besetzungen) durchgeführt. Um die Attrakti-

vität eines Einsatzes im Retailbanking zu steigern, hat die Bank zusätzlich zu ihren

Human Resources

2001

PersonalstandEnde 2001

33.827

15.157

3.963

14.707

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

35.000

kaufmännische Angestellte Dienstverhältnisse inklusive Karenzen und Lehrlinge

Polen: BPH, PBK inkl. Hypoteczny

Außerhalb Österreichs

Bank Austria Creditanstalt-Gruppe Inland

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beiden Karrierewegen (Führungs- und Fachlaufbahn) eine dritte Schiene etabliert,

die Verkaufslaufbahn. Dadurch wird die Arbeit nahe am Kunden aufgewertet und

den Vertriebsmitarbeitern eine raschere Weiterentwicklung eröffnet – ohne vom

Prinzip der flachen Hierarchien wieder abgehen zu müssen.

Wie schon vor dem BzE-Beschluss geplant, wurden 2001 auch die Stabsabtei-

lungen der beiden Banken zu Konzernfunktionen zusammengeführt. Eine der

wichtigsten Aufgaben des Personalbereichs im abgelaufenen Jahr lag in der dienst-

rechtlichen und verwaltungstechnischen Integration von knapp 900 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern der Creditanstalt in die Bank Austria. Diese Personen sind in Kon-

zernfunktionen tätig und waren daher aufgrund der gesetzlichen Vorgaben in ein

Dienstverhältnis zur Bank Austria zu übernehmen. Die Ausarbeitung, Verhandlung

und Umsetzung der diesbezüglichen Betriebsvereinbarungen konnte zeitgerecht

abgeschlossen werden. Ebenfalls durch eine Betriebsvereinbarung wurden die

dienstrechtlichen Konsequenzen des Haftungsentfalls der Gemeinde Wien für neu

eintretende und damit auch neu übernommene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

ab 2002 geregelt.

Mit dem Legal Merger im August 2002 wird die „Bank Austria Creditanstalt“ die

verbliebenen Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer der CA übernehmen, rund

3700 Personen. Die Übernahmemodalitäten werden in den Grundzügen den 2001

getroffenen Vereinbarungen entsprechen. Darüber hinaus sind aber zahlreiche

weitere Integrationsfragen zu lösen, weil der CA-Personalbetrieb en bloc mit dem

gesamten Regelwerk in die „Bank Austria Creditanstalt“ aufzunehmen ist. Seit 2001

wird daran gearbeitet, zum Stichtag einheitliche Bedingungen für den gesamten

Personalalltag herzustellen, von den Teilzeitmodellen, der Zeiterfassung über die

diversen Sozialeinrichtungen und Schulungsprozesse bis hin zu den Mitarbeiter-

konditionen.

Zentral - und Osteuropa

Die neu gegründete Abteilung Human Resources CEE war 2001 primär mit regio-

nalen Integrationsaufgaben in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Kroatien

befasst. In jenen Ländern, in denen der Legal Merger zwischen Bank Austria- und

HVB-Einheiten mit dem 1. Oktober angesetzt war, sind die ersten drei Führungs-

ebenen termingerecht besetzt und die Arbeitsverträge vereinheitlicht worden. Die

Umbrüche wurden durch Change-Management-Programme begleitet. Höchsten

Stellenwert haben wir 2001 gemeinsam mit den lokalen Personalmanagern darauf

gelegt, den gut 3000 Mitarbeitern, die in diesen Ländern schon vor dem Zusam-

126 Human Resources

Integration der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter der CA in die Bank Austria

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127

menschluss in Polen für unsere Gruppe tätig waren, stets ein klares Bild über die zu

erwartenden Veränderungen zu vermitteln und sie in die laufenden Prozesse ein-

zubinden.

In Polen sind rund 13.400 Mitarbeiter von der Fusion von BPH und BPK betroffen.

Die ersten drei Führungsebenen sind auch hier bereits besetzt und alle nötigen

Voraussetzungen getroffen, um das beträchtliche Synergiepotenzial zu realisieren –

flankiert durch ein professionelles Change Management auf Personalebene in

sensiblem Umfeld.

Human Resources CEE unterstützte die stark expandierenden Tochterbanken in

der Region Südosteuropa sowie die Teilnahme der Bank Austria als Bieter in meh-

reren Privatisierungsausschreibungen aus personalpolitischer Sicht. In Jugoslawien

konnte die personelle und arbeitsrechtliche Basis unserer neu gegründeten

Tochterbank gelegt werden. Projekte zum Aufbau neuer Banken in Bosnien und

Bulgarien wurden gestartet und werden mit großem Einsatz vorangetrieben.

Human Resources

Personalstandsreduktion Bank Austria und Creditanstalt Mitarbeiter-Kapazitäten der Bank Austria und der Creditanstalt

(inkl. Funktionstöchter und EDV-Funktionstöchter)

1996

9.000

0

10.000

11.000

12.000

13.000

14.000

15.000

16.00015.438

1997

14.760

1998

14.217

1999

13.613

2000

13.322

2001

12.636

2002Plan

12.127

2003 2004Ziel

11.600

–24,9%1996–2004

–12,9%2000–2004

– 4,3%

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Vorausschauende Personalplanung

Die Zusammenschlüsse – rückblickend in Österreich, genauso wie vorausschauend

in CEE – wurden sowohl unternommen, um durch eine bessere Markterschließung

und durch Teilnahme an den Wachstumsmärkten Ertragssynergien zu lukrieren, als

auch um durch Beseitigung von Duplizitäten und über eine effizientere Arbeits-

teilung Kostensynergien zu erzielen.

Die Konsolidierungsleistung im überbesetzten Markt Österreich wurde schon

an mehreren Stellen diese Berichts angesprochen. Sie spiegelt sich insgesamt in

der konsequenten Umsetzung des Personalziels wider, so wie es als möglichst

konsistente, steuerbare Größe abgegrenzt ist, also zunächst für BA AG und CA AG

pro forma, nach 1997 als Gruppe, später unter Einschluss der abgetrennten

BA/CA-I AG/Inland, zuletzt als Teilkonzerne BA + CA/Inland (nach Personal-

kapazitäten einschließlich der Funktionstöchter, aber ohne Personaleinsatz nicht

konsolidierter Gesellschaften). Demnach ist der Personaleinsatz in Österreich seit

1991 um 25% gesunken, seit 1996 um 18%. Das zeitgleich mit dem Projekt BzE

beschlossene Personalziel für 2004 lautet 11.600, das entspricht einer Reduzierung

um weitere 4,3% (siehe Grafik auf der vorigen Seite).

Qualifizierungsoffensive und Management Development

Die Bildungseinrichtungen der Bank Austria und der Creditanstalt („CA-Akademie“)

werden Anfang des Jahres 2002 zusammengelegt. Ziel war und ist es dabei, aus

beiden Angeboten das Beste in einem anspruchsvollen und effektiven Programm

zusammenzuführen und damit einen aktiven Beitrag zur Verschmelzung beider

Unternehmenskulturen zu leisten. Als Beispiel sind das umfangreiche Angebot an

computergestützten Selbstlernmedien (CBT) im Segment Fachausbildung aus der

Creditanstalt sowie die anspruchsvollen internationalen Programme im Segment

Managementqualifizierung aus der Bank Austria genannt.

Im abgelaufenen Jahr haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 39.200

Bildungstage konsumiert und an rund 2300 Veranstaltungen teilgenommen.

Die zu Jahresbeginn 2002 begonnene breit angelegte Entwicklungs- und Aus-

bildungsoffensive richtet sich speziell an Nachwuchsführungskräfte, Führungskräfte

und an Manager. Das Programm wird extern mit renommierten Universitäten und

internationalen Business Schools durchgeführt.

Alle Teilnehmer im Jahr 2001, insgesamt 40 Führungskräfte der zweiten und

dritten Managementebene, haben die nach universitärem Standard abgehaltenen

Prüfungen bestanden.

128 Human Resources

Personalstatistik

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129

E-Business als Marktstrategie bezeichnet eine bankweite Ausbildungsoffensive

und wurde im ersten Quartal 2001 zum Thema E-Culture in Form eines web-based-

training initiiert. Dieses Training erfolgt in Eigenverantwortung des Lernenden. Ein

integrierter Test stellt sicher, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ein

solides Wissen zum Business im Web insbesondere im Segment E-Banking verfügen.

Integratives Ziel war es dabei, auch den Anteil der Online-Konto-User unter den

eigenen Mitarbeitern zu erhöhen.

Um die Vielfalt unserer Mitarbeiter zu fördern und zu nutzen, wurde ein spezielles

Bildungsangebot für unsere Tochterbanken in CEE zusammengestellt. Dabei wurde der

Schwerpunkt Risikomanagement gesetzt. Um bei diesem Themenbereich einen kon-

zernweiten Qualitätsstandard sicherzustellen, wurden Trainer aus den CEE-Ländern

zusammen mit ihren österreichischen Kollegen in speziellen Train-the-Trainer-Seminaren

ausgebildet.

Gemäß der Strategie, die Schulungsmaßnahmen möglichst vor Ort durch-

zuführen, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bank Austria-

Ausbildungsbereich beim Integrationsprozess in Polen mitgewirkt. Konzeptive und

organisatorische Unterstützung wurde besonders im Bereich Ausbildungssystem und

Ausbildungsmaßnahmen eingebracht.

Trainees – die Leistungsträger von morgen

2001 wurde für besonders qualifizierte Absolventen von Universitäten und Fach-

hochschulen ein neues Traineeprogramm entwickelt. Die Auswahl der Absolventen

erfolgt im Assessment Center und durch eine positive Entscheidung des zugeteilten

Geschäftsbereichs. Der Trainee wird im Zuge der rund 15-monatigen Ausbildungs-

zeit von einem Mentor seines /ihres Geschäftsbereiches betreut. Durch Training on

the job und Praxisaufenthalte in themennahen Abteilungen stehen von Anfang an

ergebnisorientiertes Denken und Handeln im Mittelpunkt. Allgemeine Manage-

mentfähigkeiten wie Präsentationstechnik und Projektmanagement sowie Banken-

englisch sind weitere Eckpfeiler der Ausbildung.

Entwicklungsprogramm für Potenzialträger

2001 haben 16 Teilnehmer aus 9 CEE-Ländern erfolgreich an dem mit der Wirt-

schaftsuniversität Wien entwickelten Programm teilgenommen. Dieser Lehrgang ist

inhaltlich und zeitlich mit einem Postgraduate-MBA vergleichbar. Die Teilnehmerinnen

und Teilnehmer werden direkt von den Tochterbanken nominiert. Dieses Personal-

förderungsinstrument erfreut sich sowohl seitens der Teilnehmer als auch seitens der

Personalverantwortlichen großer Beliebtheit. Der Kurs für das kommende Jahr ist bereits

ausgebucht.

Human Resources

In den kommenden Monaten werden

verstärkt Schulungsmaßnahmen im

Rahmen des Projektes Bank zum Erfolg

durchgeführt

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Ticket zum Erfolg

Gerade in Zeiten des Umbruchs kann es zu einer verstärkten Fluktuation kom-

men. Um dem entgegenzuwirken, hat der Vorstand Anfang Oktober beschlossen,

das Mitarbeiterbindungsprogramm „Erfolgsticket“ zu starten.

Für besonderes Engagement wurden 260 Leistungsträger/innen nominiert und

ihnen Erfolgstickets in der Höhe von 5.500 €, 7.250 € oder 14.500 € überreicht.

Dieses Ticket ist ein Ausbildungsscheck und kann für die individuelle Weiterent-

wicklung, beispielsweise durch die Teilnahme am internationalen Management-

Development-Programm, genutzt werden.

Soziales, Diversity / Equal ity Management

Seit Jahren gilt die Bank Austria als Unternehmen mit Sozialkompetenz. Hier gilt

Chancengleichheit und diese wird durch Bewusstseinsbildung und günstige

Rahmenbedingungen (zum Beispiel durch betriebseigene Kindergärten) erreicht und

nicht durch Verordnungen.

Ein wesentliches Anliegen ist auch das objektive Wohlbefinden unserer Mit-

arbeiter. Die Gesundheit der Mitarbeiter hat für die Bank Austria als nachhaltig

bewussten Arbeitgeber ganz besonderen Stellenwert. (Motto: Auch Gesundheit

trägt Zinsen.) Durch die Zusammenlegung der Gesundheitseinrichtungen von

Bank Austria und Creditanstalt stehen nunmehr an drei Standorten Gesundheits-

und Ärzteteams sowohl für Prävention als auch zur Versorgung und Behandlung

zur Verfügung.

Die in beiden Häusern BA und CA vorhandenen Bestrebungen, verstärkt Schritte

in Richtung Chancengleichheit zu setzen, wurden im neuen Konzernressort Personal

gebündelt und über den Gender-Ansatz hinaus unter dem Begriff DIVERSITY als

wichtiges Thema der Personalarbeit etabliert.

Unter Diversity versteht man das Phänomen der Vielfalt, der positiven Berück-

sichtigung der Verschiedenartigkeit von Menschen, was Gender, Rasse, Sprache,

ethnisch-kulturelle und religiöse Werte, Familienstand, Lebensalter, gesellschaft-

lichen Status etc. betrifft. Im Vordergrund steht dabei die Erkenntnis, dass die

Nutzung aller unterschiedlichen Qualitäten, Talente, aller Facetten der Mitarbeiter-

Innenpersönlichkeit der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg für ein Unternehmen ist

und nicht wohlwollende soziale Verantwortung für die MitarbeiterInnen.

130 Human Resources

Hochwertige Aus- und Weiterbildungs-

angebote für Leistungsträger

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131

Eigenheiten der MitarbeiterInnen sind als wertvolles Gut zu betrachten. Ein

gezieltes Management von Diversity führt zu gesteigerter Produktivität und Wett-

bewerbsfähigkeit. Gerade die Kombination unterschiedlicher Sichtweisen und

Fähigkeiten lässt Kreativität und Innovation entstehen.

Equality Management – Chancengleichheit von Frauen und Männern – ist ein

wichtiger Teilaspekt. Bei einem Mitarbeiterinnenanteil von 54% ist es von großer

Bedeutung, die zweifellos vorhandenen weiblichen „high potentials“ für das Unter-

nehmen entsprechend zu erkennen, zu fördern und zu nutzen und damit auch das

Missverhältnis in den Führungsebenen sukzessive abzubauen.

Durch verschiedenste Maßnahmen, Pilotprojekte und Entwicklung von Strategien

wird versucht, den Diversity/Equality-Gedanken verstärkt umzusetzen. Dazu einige

Beispiele: Einbau des Diversity- und Gender-Ansatzes in der Ausbildung, spezielle

Seminare für weibliche Führungskräfte/ Nachwuchsführungskräfte und für Wie-

dereinsteigerinnen nach der Karenz, Kontaktmöglichkeiten während der Karenzzeit

und diverse Informationsangebote an die Karenzierten, vielfältige Teilzeitmodelle

und Mentoring.

Die permanente Überprüfung und Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen

und die Förderung des konzernweiten Bewusstseinsbildungsprozesses sind Aufgabe

von eigens beauftragten Diversity/Equality-Managerinnen.

Human Resources

Personalbereich als Schlüsselstelle für

die Etablierung einer nachhaltigen

Unternehmensstruktur

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Innerhalb der HVB Group übernimmt die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe die

Leitfunktion für Mittel- und Osteuropa. Dies gilt auch für die Kommunikation. Zur

optimalen Erfüllung dieser Aufgabe hat die größte Bank Österreichs Anfang des

Berichtsjahres ihre Kommunikationsagenden in drei Stabsfunktionen neu struktu-

riert: Group Internal Communications (GIC), Group Public Relations (GPR) und

Group Marketing Communications (GMC). Jede dieser drei Einheiten zeichnet

sowohl in Österreich als auch in CEE für ihren jeweiligen Aufgabenbereich verant-

wortlich – und zwar für alle Konzernmarken in dieser Region.

Group Internal Communications

Die erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensstrategie geht Hand in Hand mit

einer umfassenden und zielgerichteten Information der Mitarbeiter. Das ist ein

Faktum, das nicht nur für dieses Haus gilt. Durch den Zusammenschluss mit der

HypoVereinsbank und der Übernahme der Funktion der Leitgesellschaft für Zentral-

und Osteuropa (CEE) seitens der Bank Austria, hat sich dieser „interne Kundenkreis“

der Kommunikation laufend erweitert. Um dieser Entwicklung entsprechend Rechnung

zu tragen, wurde zu Beginn des Jahres die Stabsabteilung Group Internal Commu-

nications (GIC) mit direkter Berichtslinie an den Vorstandsvorsitzenden eingerichtet.

Zu den wichtigsten Aufgaben dieser Abteilung zählt – neben der Produktion und

Verbreitung von Konzerninformationen – die Koordination der Kommunikation

innerhalb der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe sowie deren Tochtergesellschaften

in Zentral- und Osteuropa. Durch einen optimalen Mix klassischer (Printmedien) und

moderner (Intranet) Medien wird der Adressatenkreis von mittlerweile rund 30.000

Mitarbeitern aktuell, umfassend und kontinuierlich informiert. Speziell für das

Geschäftsfeld CEE wurde mit den „CEE Visionen“ eine periodisch erscheinende

Zeitschrift geschaffen, die über aktuelle Entwicklungen in diesem wichtigen Wachs-

tumsfeld informiert. Um auch allen Tochtergesellschaften den Zugriff auf konzern-

weit relevante Informationen zu ermöglichen, wurde eine eigene Extranetplattform

eingerichtet. Was zunächst als Pilotprojekt für einige Töchter konzipiert war, stellte

sich bereits in der Testphase als Erfolg heraus und wird seit Jahresmitte von

praktisch allen Tochtergesellschaften genutzt. Zahlreiche interne Veranstaltungen,

an denen Topmanagment und Mitarbeiter gleichermaßen teilgenommen haben,

rundeten die Aktivitäten der internen Kommunikation ab.

Schwerpunkt der Kommunikation im nächsten Geschäftsjahr wird der Zusam-

menschluss von Bank Austria und Creditanstalt sein, wobei wir auch weiterhin an

der Verfeinerung vorhandener bzw. der Implementierung neuer Kommunikations-

instrumente arbeiten werden.

Kommunikation

132 Kommunikation

Wichtigste Aufgabe:

Koordination der Kommunikation

innerhalb der BA/CA-Gruppe und

deren Tochtergesellschaften in CEE

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133

Public Relations

Das Ressort Group Public Relations (GPR) ist für die Öffentlichkeitsarbeit der

Gruppe in Österreich und der Region Mittel- und Osteuropa in den Bereichen Presse,

Publikationen, Events, Internet sowie Kunst und Kultur verantwortlich.

Vier Schwerpunkte bestimmten im Jahr 2001 die PR-Arbeit der Gruppe: Im Früh-

jahr fiel die Entscheidung für den Zusammenschluss von Bank Austria und Credit-

anstalt. GPR vermittelte der Öffentlichkeit den Integrationsprozess, der im Sommer

2002 abgeschlossen sein wird, und positionierte die neue Bank Austria Creditanstalt

als führenden österreichischen Finanzdienstleister. GPR legte hierbei großen Wert

auf einen aktiven, offenen Kommunikationsansatz.

Die Rolle der BA/CA-Gruppe als Kompetenzzentrum in der HVB Group für die Wachs-

tumsmärkte in Mittel- und Osteuropa wurde massiv kommuniziert. GPR unterstützte

den Integrationsprozess der BA/CA- und HVB-Niederlassungen in den einzelnen CEE-

Ländern. Die Kooperation mit den lokalen Kommunikationseinheiten ist sehr erfolgreich.

Die führende Position in Mittel- und Osteuropa wurde konsequent vermarktet.

Hier wurde vor allem auf die internationalen Medien fokussiert.

Im Heimatmarkt Österreich beabsichtigt die neue Bank Austria Creditanstalt, ihre

Marktposition in den Bundesländern zu stärken. Group Public Relations transportierte

diese Botschaft in die Öffentlichkeit und intensivierte die überregionale PR-Arbeit.

Die BA/CA-Gruppe hat eine internationale Veranstaltungsreihe lanciert – das

Bank Austria Creditanstalt Europa Forum – mit der sie ihre Position als führende

Bank in der Region unterstreicht. Höhepunkt dieser Reihe war im Berichtsjahr das

Europa Forum am 20. September in Wien, bei dem sich insgesamt mehr als 600

hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus mehr als 10 Ländern versam-

melten. Die Veranstaltung fand großen Anklang bei den Teilnehmern und hohe

Resonanz in den nationalen und internationalen Medien.

Auch im Bereich des Kultursponsorings lag der Focus auf der Region Mittel- und

Osteuropa. Ein wichtiges Projekt war das Programm „Kulturraum Mitteleuropa“, das

darauf abzielt, ein die Region Österreich/Mittel- und Osteuropa umfassendes

Sponsorprogramm aufzubauen. Dabei wird eine klar definierte Sponsoringstrategie

verfolgt, bei der bildende Kunst, Musik und Literatur die Schwerpunkte bilden.

Im Bereich der bildenden Kunst hat sich das Bank Austria-Kunstforum als eine der

führenden Ausstellungshallen Österreichs etabliert. Seit seiner Gründung im Jahre

1988 haben über 3,2 Millionen Kunstinteressierte das Bank Austria-Kunstforum

besucht. Auch im Jahr 2001 erfreute sich unsere Kunsthalle mit 200.000 Besuchern

ungebrochener Beliebtheit beim Publikum.

Kommunikation

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

wird konsequent als Nummer 1

in Österreich und führende Bank

in Mittel- und Osteuropa vermarktet

Euromoney zeichnet CEE-Aktivitäten

der Gruppe auch heuer wieder

mit dem „Best Bank in Emerging

Europe“-Award aus

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Daneben fördert die BA/CA-Gruppe junge zeitgenössische Künstler durch Kunst-

ankäufe und vergibt einmal jährlich den Eisler-Preis – in Erinnerung an den verdienten

österreichischen Maler Georg Eisler. Gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern

unterstützt die Gruppe junge europäische Musiker beim Meisterkurs des Internatio-

nalen Musikforum Trenta, wo alljährlich höchstbegabte Musiker von Mitgliedern der

Philharmoniker unterrichtet werden.

Marketing Kommunikation

Mit Jahresbeginn wurden die beiden Werbeteams aus Bank Austria und Credit-

anstalt organisatorisch zu einem schlagkräftigen Team zusammengeführt. Das Ressort

Group Marketing Communications (GMC) strukturiert sich im Wesentlichen in eine

konzeptionelle und eine umsetzungsorientierte Einheit; weiters in ein CEE-Team, ein

Sportmarketing-Team und Back office-Funktionen.

In Österreich erfolgte Mitte des Berichtsjahres der Wechsel zur Kreativagentur Jung

v. Matt. Neben der werblichen Unterstützung der Verkaufsschwerpunkte bildet die

sukzessive werbliche Annäherung der beiden starken österreichischen Marken

„Bank Austria“ und „Creditanstalt“ vorerst die Hauptaufgabe. Diese Annäherung wird

im August 2002 in einen markentechnischen Zusammenschluss zur Kombinations-

marke „Bank Austria Creditanstalt“ münden. In dieser Kombination koexistieren beide

Marken gleichwertig und bieten den Kunden beider Institute weiterhin ihre „emotionale

Heimat“. Der bewährte Slogan „Die Bank zum Erfolg“ – von der damaligen Länder-

bank als Vorgänger-Institut der Bank Austria bereits 1948 verwendet und seit den 80er

Jahren auch von der Creditanstalt eingesetzt – wird auch weiterhin kommunizieren,

was das zentrale Anliegen der Bank Austria Creditanstalt ist: der Erfolg ihrer Kunden.

Durch die bereits jetzt praktizierte Partnerwerbung, d.h. gemeinsame Bewerbung

bereits harmonisierter Produkte und Dienstleistungen durch beide Marken, werden

Synergien von rund 8,5 Mio € p.a. erzielt.

In den übrigen Ländern Mittel- und Osteuropas wurde unter der Ägide von GMC

begonnen, das von Wien und München beschlossene, weltweit gültige Marken-

konzept zu implementieren, das das Konzept „Bank der Regionen“ auf marken-

technischer Ebene umsetzt.

So wurde in Polen, wo mit der Fusion von BPH und PBK die drittgrößte Bank des

Landes entstanden ist, mit der Entwicklung einer neuen Marke begonnen. Die

polnische Tochterbank wird neben der „HypoVereinsbank“ in Deutschland und der

„Bank Austria Creditanstalt“ in Österreich die dritte starke eigenständige Marke

innerhalb der „HVB Group“ bilden. Bis zur Vereinheitlichung der technischen Systeme

Ende 2002 wird mit der Kombinationsmarke „BPH PBK“ operiert.

134 Kommunikation

Bank Austria und Creditanstalt

werden im künftigen Markennamen

gleichwertig weiter existieren.

Ab August 2002 lautet der neue Name

Bank Austria Creditanstalt.

Das Motto bleibt „Bank zum Erfolg“

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135Kommunikation

Im übrigen CEE-Raum erfolgten in der Vergangenheit – zielgruppenbedingt –

weder seitens HypoVereinsbank noch seitens Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

massive Investitionen in den Aufbau der jeweiligen Marke. Um möglichst hohe

Synergiepotenziale mit der international beworbenen Dachmarke „HVB Group“ zu

generieren, erfolgt in jenen Ländern der Markenauftritt unter „HVB + Länder-

zusatz“, als z.B. „HVB Slovakia“. Dieses Prinzip wird weltweit verfolgt, allerdings

ist im Zuständigkeitsbereich der Bank Austria Creditanstalt die rote Welle in das

Logo integriert. Dadurch wird einerseits die Verbindung zum vormaligen Marken-

auftritt hergestellt und andererseits die Führungsverantwortung der Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe dokumentiert.

In allen CEE-Ländern erfolgten Wettbewerbspräsentationen, um den jeweils opti-

malen lokalen Werbepartner zur Umsetzung des kreativen Konzepts zu eruieren.

Während auf der Kreativseite voneinander unabhängige, lokale Kreativagenturen

die Tochterbanken betreuen, wurde der gesamte Media-Etat der BA/CA-Gruppe

gebündelt. Auch hier erfolgte ein Pitch, begleitet von der auf Media-Pitches

spezialisierten Londoner Agentur „Media Audits“. Die „Mediacom“ ging dabei als

Sieger hervor und betreut per Anfang 2002 den Media-Etat in Österreich und CEE.

In Summe führen die genannten organisatorischen Maßnahmen zu nachhaltigen

Synergieeffekten in der Höhe von rund 2 Mio € p.a.

Weitere Synergien wird das neue für Österreich entwickelte Sportsponsoring-

Konzept bringen. Durch den Zusammenschluss von Bank Austria und Creditanstalt

ergibt sich in diesem Bereich ein sehr heterogenes Portefeuille. Deshalb wurde

mittels einer repräsentativen Marktforschung das aktive und passive Interesse von

Kunden und Nicht-Kunden an den verschiedenen Sportarten erhoben, wie die

Sponsoring-Aktivitäten wahrgenommen werden und welche Imagefaktoren mit

den einzelnen Sportarten assoziiert werden. Dem wurden die bestehenden Verträge

gegenübergestellt und eine Kosten-/Nutzenanalyse durchgeführt. Daraus resultiert

der künftige Fokus auf Fußball, Tennis und Golf; und hier konzentriert sich die Bank

wiederum auf Mannschafts- und Eventsponsoring. Aus den übrigen Sportarten

erfolgt schrittweise ein strategischer Rückzug.

Das durch diesen Fokus realisierbare Einsparungspotenzial im Bereich Sport-

sponsoring beträgt ebenfalls rund 2 Mio € p.a.

In Summe werden also durch die erwähnten Maßnahmen – Partnerwerbung bis

August 2002 und danach Auftritt mit der Kombinationsmarke, organisatorische

Änderungen und inhaltliche Neuausrichtung des Sportsponsorings – 12,5 Mio €

p.a. an Synergieeffekten erzielt. Bei unverändert hoher Werbeeffizienz in den

relevanten Zielgruppen.

In Mittel- und Osteuropa wurde das

weltweit gültige Dachmarkenkonzept

implementiert.

Markenauftritt in CEE: HVB

+ Länderzusatz + die rote Welle

der Bank Austria

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„Sustainable Developement“ ist das Leitbild übertitelt, das 1992 auf der Welt-

konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro beschlossen wurde.

Darunter werden die wirtschaftliche Prosperität (Wachstum, Wohlstand), eine

intakte Umwelt (Ressourcenpflege) und sozialer Zusammenhalt als integrierte Ziele

verstanden. Nur bei gleichzeitiger Verwirklichung dieser drei Ziele ist die Lebens-

qualität der Menschheit dauerhaft aufrechtzuerhalten, eben „nachhaltig“ in dem

Sinne, dass die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generationen erfüllt werden, ohne

die der nachfolgenden zu beeinträchtigen. Dieser Grundsatz, der wohl kaum

Widerspruch hervorrufen dürfte, hat inzwischen die Ebene der internationalen

Konferenzen verlassen und dringt – vor allem aufgrund der EU-Beschlüsse von

Göteborg, aber auch dank eines Bewusstseinswandels – langsam in den Alltag ein.

Zwischen dem Ziel von nachhaltigem Wachstum und Wohlstandsmehrung einer-

seits und der Umweltpflege sowie der sozialen Ausgewogenheit andererseits wird

heute kein systemimmanenter Widerspruch mehr gesehen.

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe bemüht sich, in ihr Handeln ökologische

und soziale Aspekte einzubeziehen und nicht als Nebenbedingung, sondern Schritt

für Schritt als Teil eines ausgewogenen Ganzen zu beachten. Der Weg ist das Ziel:

Wir sehen den nachhaltigen Schutz von Umwelt und Gesellschaft in unserem

Unternehmen als einen Prozess, der kontinuierlich weiterentwickelt wird. Die Bank

ist auch in das Umweltnetzwerk der HVB Group integriert.

Auf dem Rio-Gipfel 1992 haben einzelne Finanzdienstleister eine „Erklärung der

Banken zu Umwelt und nachhaltiger Entwicklung“ vorgelegt (UNEP-Erklärung,

United Nations Environmental Programme). Sowohl die Bank Austria als auch die

Creditanstalt haben diese Erklärung bereits 1992 unterschrieben. Im allgemeinen

Teil dieser Selbstverpflichtung erkennen sie an, dass der Schutz der Umwelt unter

dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung auch zu den dringendsten Aufgaben

der Wirtschaft, einschließlich des Kreditwesens gehört. Die Unterzeichner bekennen

sich unter anderem dazu, „Überlegungen zur Umwelt in bankinterne Betriebs-

abläufe und Geschäftsentscheidungen“ einzubeziehen und potenzielle Umwelt-

risiken in den Katalog der Risikobeurteilungs- und Risikosteuerungskriterien

aufzunehmen. Ferner sollen Bankprodukte und -dienstleistungen, die dem Um-

weltschutz förderlich sind, bei gegebener Wirtschaftlichkeit unterstützt und

entwickelt werden.

Vom Umweltmanagement zur „Nachhaltigkeit“

136 Vom Umweltmanagement zur „Nachhaltigkeit“

Nachhaltigkeit –

mehr als ein Schlagwort

UNEP-Erklärung 1992 unterzeichnet

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137

Als Unternehmen und als Intermediär der Nachhaltigkeit verpflichtet

Aus der UNEP-Erklärung wird ersichtlich, dass eine Universalbank auf mehreren

Ebenen vor die Anforderung „Nachhaltigkeit“ gestellt ist. Einmal als Unternehmen

selbst: Die nachhaltige Wertsteigerung als wirtschaftliches Ziel löst kurzfristiges,

ausschüttungsorientiertes Erfolgsdenken ab, durchaus im Interesse des Aktionärs

und des Kunden. Gerade eine Bank kann als Dienstleister nur so gut sein, wie das

Engagement, die Motivation, die Kreativität ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

das erlauben. Die Personalpolitik fördert das optimale Zusammenwirken der Viel-

falt – regional, ethnisch, nach Altersgruppen und nach Geschlechtern. Das ist für

eine Bank von besonderer Bedeutung, die den Anspruch erhebt, ein Verbund von

regional verankerten Instituten zu sein – Stichwort „Diversity“.

Schließlich beansprucht eine Bank wie jeder andere Produzent über den Faktor

Arbeit hinaus auch externe Ressourcen, hat aber umgekehrt die Verantwortung,

der Gesellschaft dadurch keine weiteren Kosten aufzuerlegen – der betriebsökolo-

gische Aspekt.

Abgesehen davon übernehmen Banken als Kapitalsammelstelle, Intermediär und

Kreditgeber Verantwortung. Die Banken sind als Vermittler auch in Umweltrisiken

involviert: Ökologische Schäden werden früher oder später auch Schäden für die

Vom Umweltmanagement zur „Nachhaltigkeit“

Sozialesmotivierter,ausgewogen

zusammengesetzterMitarbeiterstamm,

„ “unternehmensintern

und in derGesellschaft

Ökologieverantwortliche

Betriebsöindirekte Mit-

Umweltrisiken alsär

(Produktökologie)

Sustainable Development

Ökonomienicht kurzfristige, sonderndauerhafte Wertsteigerung

des Unternehmens nachdem Grundgedanken der

Wohlstandssteigerungüber Generationen

hinweg

… setzt oraust vo …

Interdependente Unternehmensziele

Kreditinstitute in Umweltrisiken

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Bank, sei es in Form von Kreditausfällen, Haftungen oder auch nur Imageproble-

men. Diese Risiken gilt es, aus eigenem und übergeordnetem Interesse, schon im

Ansatz zu vermeiden und auch die Kunden davor zu bewahren. Auch auf der

Anlegerseite gewinnen „ethisch-ökologische“ Aspekte an Bedeutung.

Produktökologie

Produktökologie bedeutet, einerseits Maßnahmen zu treffen, um das Risiko zu

reduzieren, andererseits die Chancen, die sich durch den Technologiefortschritt ergeben,

zu nutzen: Auf Grund der verschärften Umweltgesetzgebung können Firmenkunden

z.B. durch eine behördliche Auflage zur Schadstoffreduzierung unter Zugzwang gera-

ten und kurzfristig vor der Notwendigkeit nicht geplanter Investitionsausgaben stehen

oder durch erhebliche Umweltabgaben und Strafen in ihrer Ertragslage geschwächt

werden. Dadurch steigt das Termin- und Ausfallsrisiko. Eine verstärkte Prüfung liegt

deshalb im Eigeninteresse des Instituts. Auch der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht

hat beschlossen, dass Banken zukünftig Kredite mit geringeren Risiken anhand von

neuen bzw. verbesserten Bewertungsverfahren mit weniger Eigenkapital hinterlegen

können. Dadurch sinken die Risikoprämien bzw. die Zinszahlungen.

Gerade durch die Vielschichtigkeit der regionalen und globalen Fördermöglich-

keiten ist eine kompetente und individuelle Beratung bei der Projektfinanzierung

im Umweltbereich unerlässlich. Dem Kundenberater steht dabei hausintern das

Umweltreferat zur Seite. Diese Serviceeinrichtung unterstützt einerseits das Kredit-

risikomanagement bei der Umweltrisikobeurteilung, andererseits bietet diese

Einheit ein umfassendes Consulting an; unter anderem bei Branchenbewertung in

Bezug auf Altlastenrelevanz und Gefährdungspotenziale sowie Betriebsbesich-

tigungen und Behördenanfragen.

Eine wichtige Aufgabe sehen wir darin, unseren Geschäftspartnern in den CEE-

Ländern im Rahmen der Heranführungsstrategie mit Rat und Tat zur Seite zu stehen,

wenn es um Umwelt, Infrastruktur und Altlasten geht. Die Umweltpolitik der

Beitrittskandidaten muss schon zum Beitrittszeitpunkt EU-Niveau erreicht haben.

Die Kombination der Nutzung von EU-Instrumenten (PHARE, ISPA, Sapard, Synergy,

SAVE II, ALTENER, LIFE III, sowie Europäisches Programm für Forschung und Ent-

wicklung, Eureka, Twinning) mit Finanzierungen im Umweltbereich hat indirekte

Auswirkungen auf die Umweltverbesserung in Zentral- und Osteuropa. Unterstützt

werden Projekte in den Bereichen Trinkwasser, Abwasser, Abfall und Luftrein-

haltung. Gerade in diesem Bereich besteht ein großes Potenzial – nach EU-Berech-

nungen sind rund 120 Mrd € an Umwelt-Investitionen erforderlich, um auf den

EU-Standard zu kommen.

138 Vom Umweltmanagement zur „Nachhaltigkeit“

Umweltreferat unterstützt

Kundenbetreuer und Kunden

Umweltschutzinvestitionen

in den CEE-Ländern

Risikoprüfung sowohl im

Kunden- als auch im Bankinteresse

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139

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe hat im Bereich Infrastruktureinrichtungen

der öffentlichen Hand in Österreich und den CEE-Ländern ein Finanzierungsvolu-

men von über 6 Mrd € ausgereicht. Das Angebot spannt sich von der Finanzierung

von Kanalisations- und Wasseraufbereitungsanlagen über Gesundheits- und

Bildungseinrichtungen bis hin zur Unterstützung energieeffizienter Maßnahmen

beim Gebäudemanagement. Auch Energy-Contracting-Lösungen, die nicht nur für

Österreich, sondern besonders für unseren Kernmarkt Zentral- und Osteuropa

maßgeschneidert sind, gehören in diese Produktpalette. Dabei handelt es sich bei

diesem Produkt – analog zur Projektfinanzierung – um die Finanzierung nach-

haltiger Energieeinsparungsmaßnahmen, die durch die damit verbundene Kosten-

ersparnis amortisiert werden.

Ökomanagement für „nachhaltigen Bankbetrieb“

Es versteht sich von selbst, dass man die Maßstäbe, die man predigt, auch an

sich selbst ansetzen muss. Der Nachhaltigkeitsgedanke sollte sich wie ein roter

Faden durch das gesamte bankbetriebliche Geschehen ziehen. Seit 1999 gibt es die

Stelle Ökomanagement, die sich insbesondere mit Verbesserungen im Bereich der

Emissionsreduktion, dem bankweiten Energiemanagement und zahlreichen

betriebsökologischen Agenden befasst. Für diese Bemühungen wurde die Bank

2001 vom österreichischen Umweltminister ausgezeichnet.

Die größten Umweltbelastungen in der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe er-

geben sich aus dem Stromverbrauch, dem Geschäftsverkehr und dem Papierverbrauch.

Ziel ist es, die Ressourcen besser zu nutzen, damit die Kosten zu senken und eine

geringere Umweltbelastung zu erzielen. Im abgelaufenen Jahr ist es uns gelungen,

einen neuen Partner für eine 100%ige Wiederbefüllung bei Tonern, Farbbändern

und Cartridges zu finden, darüber hinaus werden pro Stück, das wir zurückgeben,

ca. 5 € bezahlt. Trotz der gestiegenen Abfallmenge/Mitarbeiter, bedingt durch die

umstrukturierungsverursachten Übersiedlungen, konnte durch Konzentration auf nur

wenige Entsorgunspartner eine Kostenersparnis von rd. 10% erzielt werden.

Das Intranet wurde zwar verstärkt zum wichtigsten Informationsmedium aus-

gebaut, dennoch führte die E-Mail-Flut zu erhöhtem Papierverbrauch. Eine wesent-

liche Aufgabe wird es daher sein, die Mitarbeiter dahingehend zu sensibilisieren,

bewusst mit knappen Ressourcen umzugehen.

Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe will mit allen Umweltaktivitäten weitere

Denkanstöße in Richtung Ressourcenschonung und nachhaltiges Wirtschaften im

Sinne der Umsetzung des Leitbildes setzen, um der unterschriebenen internationalen

UN-Erklärung der Banken zum Umweltschutz gerecht zu werden.

Vom Umweltmanagement zur „Nachhaltigkeit“

Ein Beginn: Konzernkennzahlen

BA/CA-Gruppe (Inland) nach VfU

Messgröße Einheit 2000 1999

Strom kWh/MA 6.111 5.649

Abfall kg/ MA 253 242

Geschäftsverkehr km /MA 1.220 1.250

Papier kg /MA 50 41

A4/MA 9.997 8.307

Wasser l /MA/Tag 81 103

Betriebsökologie setzt auf

Sensibilisierung der MitarbeiterInnen

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SOFIA

Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:16 Uhr Seite 11

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Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:15 Uhr Seite 4

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BUDAPEST

Zwtitel_dt*+TK.qxd 20.03.2002 15:15 Uhr Seite 5

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144 Konzernrechnungslegung nach IAS – Inhalt

Konzernrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2001 146

Bilanz zum 31.12.2001 147

Entwicklung des Eigenkapitals 148

Geldflussrechnung 149

Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss

(1) Zusammenfassung wesentlicher Ausweis- und Bewertungsgrundsätze 150

Details zur

Gewinn- und Verlustrechnung

(2) Zinsüberschuss 159

(3) Kreditrisikovorsorge 159

(4) Provisionsüberschuss 160

(5) Handelsergebnis 160

(6) Verwaltungsaufwand 160

(7) Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 160

(8) Finanzanlageergebnis 161

(9) Abschreibungen auf Firmenwerte 161

(10) Ertragsteuern 161

(11) Ergebnis pro Aktie 162

Details zur Bilanz

(12) Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 163

(13) Risikovorsorge 164

(14) Handelsaktiva 164

(15) Finanzanlagen 165

(16) Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen 166

(17) Sonstige Aktiva 166

(18) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 167

(19) Verbriefte Verbindlichkeiten 168

(20) Handelspassiva 169

(21) Rückstellungen (inklusive Pensionsrückstellungen) 169

(22) Sonstige Passiva 170

(23) Nachrangkapital 170

Zusätzliche IAS-Informationen

(24) Fair Values 171

(25) Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen

Unternehmen und Beteiligungen 172

(26) Segmentberichterstattung 172

(27) Zinslose Aktiva 175

(28) Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände 175

(29) Nachrangige Vermögensgegenstände 175

Konzernrechnungslegung nach IAS Inhalt

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145Konzernrechnungslegung nach IAS – Inhalt

(30) Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 176

(31) Fremdwährungsvolumina 176

(32) Treuhandvermögen 176

(33) Echte Pensionsgeschäfte 176

(34) Liste ausgewählter, wesentlicher Beteiligungen 177

Risikobericht

(35) Gesamtrisikomanagement 179

(36) Operationales Risiko 185

(37) Schwebende Rechtsrisiken 187

(38) Kreditrisiko 187

(39) Derivatives Geschäftsvolumen 188

(40) Patronatserklärung für Beteiligungen 189

Informationen aufgrund

österreichischen Rechts

(41) Österreichische Rechtsgrundlage 190

(42) Konzerneigenkapital bzw. Eigenkapital der Bank Austria AG 191

(43) Personal 191

(44) Angaben über Mitglieder des Vorstandes, des Aufsichtsrates

bzw. des Betriebsrates der Bank Austria AG 192

(45) Wertpapieraufgliederungen gemäß BWG 193

(46) Wesentliche Unterschiede eines Konzernabschlusses nach IAS

zu einem nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften

erstellten Konzernabschluss 193

(47) Konzerneigenmittel und bankaufsichtliches Eigenmittelerfordernis 196

Schlussbemerkung des Vorstands der Bank Austria 197

Bericht der Abschlussprüfer 198

Bericht des Aufsichtsrates 200

HinweiseMit „Bank Austria“, „BA/CA-Gruppe” oder „Bank Austria Creditanstalt-Gruppe” wird in diesemBericht der Konzern bezeichnet. Soweit sich Angaben auf den Einzelabschluss der Muttergesell-schaft beziehen, wird die Bezeichnung „Bank Austria AG“ verwendet.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei der Errechnung der Veränderungsraten können geringfügige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus den nicht gerundeten Rechnungs-grundlagen auftreten.

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146 Konzernrechnung

Konzernabschluss 2001 der Bank Austria

Gewinn- und Verlustrechnung der BA/CA-Gruppefür das Geschäftsjahr 2001

(Textzahlenverweis) 2001 2000 ± gegenüber 31.12.2000Mio € Mio € Mio € in %

Zinserträge 8.190 8.670 – 480 – 5,5Zinsaufwendungen 5.518 6.430 – 912 – 14,2

Zinsüberschuss (2) 2.672 2.240 432 19,3

Kreditrisikovorsorge (3) 703 666 38 5,6

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.969 1.575 395 25,1

Provisionserträge 1.376 1.118 258 23,1Provisionsaufwendungen 316 257 59 23,1

Provisionsüberschuss (4) 1.061 862 199 23,1

Handelsergebnis (5) 261 137 124 90,8

Verwaltungsaufwand (6) 2.773 2.159 614 28,4

Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen (7) 34 – 57 91 > – 100

BETRIEBSERGEBNIS 552 357 195 54,7

Finanzanlageergebnis (8) 187 334 – 147 – 44,1

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (9) 73 30 43 > 100

Saldo übrige Erträge/Aufwendungen – 10 1 – 11 > – 100

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 655 662 – 7 – 1,0

Saldo außerordentliche Erträge/Aufwendungen – – – –

ERGEBNIS VOR STEUERN 655 662 – 7 – 1,0

Ertragsteuern (10) – 98 – 47 – 51 > 100

Jahresüberschuss 557 615 – 58 – 9,4

Fremdanteile am Jahresüberschuss 74 23 51 > 100

JAHRESÜBERSCHUSS OHNE FREMDANTEILE 483 592 – 109 – 18,4

Kennzahlen

2001 2000

Cost/Income-Ratio 68,8% 66,7%*

Eigenkapitalrendite nach Steuern 10,2% 13,1%

Ergebnis pro Aktie (in €) (11) 4,24 5,17

*) In der Definition von 2001: 67,9%

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147Konzernrechnung

Bilanz der BA/CA-Gruppe zum 31. Dezember 2001

Aktiva

(Textzahlenverweis) 31.12.2001 31.12.2000 ± gegenüber 31.12.2000Mio € Mio € Mio € in %

Barreserve 3.428 1.623 1.804 > 100

Forderungen an Kreditinstitute (12) 42.596 39.417 3.179 8,1

Forderungen an Kunden (12) 78.583 82.320 – 3.737 – 4,5

– Risikovorsorge (13) – 3.425 – 2.856 – 569 19,9

Handelsaktiva (14) 13.735 14.256 – 520 – 3,7

Finanzanlagen (15) 17.819 26.182 – 8.363 – 31,9

Immaterielles Anlagevermögen (16) 1.045 642 403 62,7

Sachanlagen (16) 1.308 1.248 60 4,8

Sonstige Aktiva (17) 4.508 2.188 2.321 > 100

SUMME DER AKTIVA 159.597 165.019 – 5.422 – 3,3

Passiva

(Textzahlenverweis) 31.12.2001 31.12.2000 ± gegenüber 31.12.2000Mio € Mio € Mio € in %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (18) 48.352 59.105 – 10.753 – 18,2

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (18) 59.962 53.047 6.915 13,0

Verbriefte Verbindlichkeiten (19) 23.186 31.283 – 8.097 – 25,9

Handelspassiva (20) 7.122 5.294 1.828 34,5

Rückstellungen (21) 3.251 2.972 279 9,4

Sonstige Passiva (22) 4.420 3.005 1.415 47,1

Nachrangkapital (23) 7.232 5.030 2.202 43,8

Anteile im Fremdbesitz 1.196 669 527 78,7

Eigenkapital 4.875 4.615 260 5,6

SUMME DER PASSIVA 159.597 165.019 – 5.422 – 3,3

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148 Konzernrechnung

Mio € Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Eigen-Kapital* rücklagen* rücklagen kapital

Stand 31.12.1999 847 1.989 1.605 4.441

Jahresüberschuss ohne Fremdanteile 592 592

Ausschüttung – 114 – 114

Veränderung der Währungsrücklage 1) – 101 – 101

Umtausch und Einzug PS-Scheine – 8 – 9 – 23 – 40

Aktienrückkauf – 10 10 – 74 – 74

Abspaltung in Bank Austria Holding 182 – 199 – 17

Übrige Veränderungen – 72 – 72

Stand 31.12.2000 829 2.172 1.614 4.615

Mio € Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Bewertungs- Eigen-Kapital* rücklagen* rücklagen rücklagen kapital

gem. IAS 39

Stand 31.12.2000 (vor IAS 39) 829 2.172 1.614 4.615

Erstanwendungseffekte IAS 39 zum 1.1. 2001 2) – 121 – 121

Stand 1.1.2001 (nach IAS 39) 829 2.172 1.614 – 121 4.494

Jahresüberschuss ohne Fremdanteile 483 483

Ausschüttung – 116 – 116

Veränderung der Währungsrücklage 1) 180 180

Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen IAS 39 – 158 – 158

Übrige Veränderungen 5 – 13 – 8

Stand 31.12.2001 3) 829 2.177 2.148 – 279 4.875

*) Ausweis des gezeichneten Kapitals und der Kapitalrücklagen entspricht dem Einzelabschluss der Bank Austria AG.

1) einschließlich Kurssicherungseffekte für Beteiligungen (Hedging)2) Durch die Bewertung der AfS-Bestände zum Fair Value kam es zu einer Eigenkapitalerhöhung um 23 Mio €, die Bewertung der Derivate im Hedge führte

zu einer Eigenkapitalreduktion von 144 Mio €.3) Am Bilanzstichtag beträgt die AfS-Rücklage –120 Mio € (nach Berücksichtigung latenter Steueranteile von 62 Mio €) und die Cashflow-Hedge-Rücklage

–159 Mio € (nach Berücksichtigung latenter Steueranteile von 82 Mio €).

Entwicklung des Eigenkapitals der BA/CA-Gruppe

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149Konzernrechnung

Mio € 2001 2000

JAHRESÜBERSCHUSS 557 615

Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten undÜberleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen 1.162 1.072Veränderung der Personalrückstellungen und sonstiger Rückstellungen 255 185Veränderung anderer zahlungsunwirksamer Posten 218 – 114Veräußerungsgewinne und -verluste aus dem Abgang von immateriellenVermögensgegenständen, Sachanlagevermögen und Finanzanlagen – 231 – 387

ZWISCHENSUMME 1.961 1.371

Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativerGeschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile

Handelsaktiva – 5.155 – 4.162Forderungen – 11.655 – 13.543Sonstige Aktiva – 5.017 82Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 8.252 10.629Verbriefte Verbindlichkeiten 3.413 6.111Sonstige Passiva 5.409 370

CASHFLOW AUS OPERATIVER TÄTIGKEIT – 2.791 858

Mittelzufluss aus der Veräußerung vonFinanzanlagen 6.910 6.328Sachanlagen 177 195

Mittelabfluss durch Investitionen in Finanzanlagen – 4.155 – 7.670Sachanlagen – 865 – 320

Nettozufluss aus dem Abtausch der Regionen (aus Verkäufen 117 Mio €, aus Käufen 477 Mio €) 594 274

Sonstige Veränderungen – 112 – 124

CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT 2.550 – 1.317

Einzahlungen aus Umtausch von PS-Scheinen – 4

Rückkauf Aktien, Einzug PS-Scheine und Dividendenzahlungen – 116 – 232

Nachrangige Verbindlichkeiten und sonstige Finanzierungstätigkeit 2.133 1.464

CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT 2.017 1.236

ZAHLUNGSMITTELBESTAND ZUM ENDE DER VORPERIODE 1.623 848

Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit – 2.791 858Cashflow aus Investitionstätigkeit 2.550 – 1.317Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 2.017 1.236Einflüsse aus Wechselkursänderungen 29 – 2

ZAHLUNGSMITTELBESTAND ZUM ENDE DER PERIODE 3.428 1.623

ZAHLUNGEN FÜR STEUERN, ZINSEN UND DIVIDENDEN

Gezahlte Ertragsteuern 120 41Erhaltene Zinsen 8.136 7.591Gezahlte Zinsen – 5.588 – 5.829Erhaltene Dividenden 143 240

Geldflussrechnung

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(1) Zusammenfassung wesentl icher Ausweis- und Bewertungsgrundsätze

Der Konzernabschluss der Bank Austria 2001 wurde nach den Bestimmungen der Inter-

national Accounting Standards (IAS) erstellt. Gemäß der mit der Bayerische Hypo- und

Vereinsbank AG, München, (in der Folge HypoVereinsbank oder HVB) im Bank der Regionen-

Vertrag vereinbarten Aufgabenteilung hat die Bank Austria deren Aktivitäten im CEE-Raum

übernommen und im Gegenzug ihre eigenen Aktivitäten außerhalb dieser Region zum Groß-

teil an die HVB übertragen. Um zumindest eine teilweise Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu

ermöglichen und die Entwicklung der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe 2001 besser

beurteilen zu können, wurde eine Pro-Forma-Darstellung der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

zum Jahresultimo 2000 in der Konzernstruktur, wie sie sich im Geschäftsbericht 2001

präsentiert, im Lagebericht auf der Seite 33ff. dargestellt.

Alle Daten sind – sofern nicht ausdrücklich anders angegeben – in Millionen Euro (€)

angegeben.

Zur Erstellung dieses Konzernabschlusses wurden alle IAS, die das IASC (nunmehr: IASB)

als International Accounting Standards bis Ultimo 2001 veröffentlicht hat, angewandt. Auch

die Vergleichszahlen des Vorjahres beruhen auf diesen Standards, mit Ausnahme von IAS 39

sowie IAS 40, die beide erst seit 1.1.2001 anzuwenden sind.

Ferner wurden die Interpretationen (SIC) des Standing Interpretation Committees SIC 1 –

SIC 31 berücksichtigt.

Grundlage des vorliegenden Konzernabschlusses der Bank Austria nach IAS bilden kon-

zerneinheitlich nach IAS aufgestellte Einzelabschlüsse aller voll konsolidierten Unternehmen.

Wesentliche Unterschiede zwischen IAS-Ausweis und Ausweis nach österreichischen Rech-

nungslegungsgrundsätzen in einzelnen Bilanz- oder G&V-Positionen werden bei der Erläute-

rung der entsprechenden Position oder im Rahmen der Beschreibung der wesentlichsten

Unterschiede zwischen einem Konzernabschluss nach IAS und einem Konzernabschluss

gemäß österreichischen Rechnungslegungsgrundsätzen in der Tz. 46 beschrieben.

Der International Accounting Standard (IAS) 39 regelt den Ansatz und die Bewertung von

Finanzinstrumenten. Gemäß IAS 39 sind alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlich-

keiten einschließlich der Derivate in der Bilanz zu erfassen. Sie sind vorgegebenen Kategorien

zuzuordnen und in Abhängigkeit von diesen zu bewerten. Bei der zu Beginn des Geschäfts-

jahres erfolgten Erstanwendung des IAS 39 waren die Bilanzanpassungen erfolgsneutral mit

dem Eigenkapital zu verrechnen.

Wie bisher werden Handelsbestände (inklusive Handelsderivaten und Handelsverbindlich-

keiten) erfolgswirksam zum Fair Value bewertet.

150 Erläuterungen (Notes)

Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss der Bank Austria

angewandte IAS

Änderungen der Bilanzie-

rungs-, Bewertungs- und

Ausweismethode

Änderungen durch IAS 39

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151Erläuterungen (Notes)

Ausgereichte Forderungen und Wertpapiere (Originated Loans and Receivables) sowie

Verbindlichkeiten werden – ebenfalls wie bisher – mit fortgeführten Anschaffungskosten

angesetzt. Kassakäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Handelstag bilanziert.

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen (Held-to-Maturity = HtM) sind mit

fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten, wobei bis zur Endfälligkeit auf den Rück-

zahlungswert fortgeschrieben wird. Dieser Teil unseres festverzinslichen Wertpapierbestandes

wird in der Bilanzposition Finanzanlagen ausgewiesen.

Schließlich bilden außerhalb des Handelsbestandes zur Veräußerung verfügbare Wert-

papiere und Forderungen (Available-for-Sale = AfS) eine eigene Kategorie von Finanzinstru-

menten. Bei der Ermittlung der Fair Values im Kundengeschäft wird der Barwert durch

Abzinsung der künftigen Cashflows der Kundenvereinbarung mit der aktuellen Swap-Zins-

kurve der jeweiligen Währung berechnet. Die sich aus der fortlaufenden Bewertung zum Fair

Value ergebenden Wertänderungen weisen wir in der Bilanz solange erfolgsneutral in einer

gesonderten Position des Eigenkapitals (Available-for-Sale-Rücklage) aus, bis der jeweilige

Vermögenswert veräußert wird. Da kein verlässliches Bewertungsmodell zur Feststellung des

Fair Values für Anteile und Genussrechte nicht börsenotierter Gesellschaften vorliegt, werden

diese Assets weiterhin mit ihren Anschaffungskosten (= at cost) ausgewiesen.

Finanzderivate außerhalb des Handelsbestandes werden erstmals in der Bilanz mit ihrem

Fair Value angesetzt, wobei Wertänderungen des Geschäftsjahres grundsätzlich sofort

erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Eine Ausnahme ergibt

sich hierzu für diejenigen unten näher beschriebenen Derivate, die in einer Cashflow-Hedge-

Beziehung stehen.

Absicherungswirkungen zwischen Finanzinstrumenten bilden wir nach den beiden in

IAS 39 vorgesehenen Formen – dem Cashflow-Hedge und dem Fair Value-Hedge – ab.

Die in IAS 39 vorgesehene Bilanzierung von Sicherungsgeschäften (Hedge-Accounting)

erfordert eine betriebswirtschaftlich zweckgerechte Auslegung des Standards, um einen öko-

nomisch nicht sachgemäßen Bilanz- und Erfolgsausweis sowie die Aufgabe wesentlicher

Elemente unseres modernen Risikomanagements zu vermeiden.

Den zur Absicherung von Marktpreisrisiken in IAS 39 vorgesehenen Fair Value-Hedge

wenden wir insbesondere bei eigenen Emissionen an. Neben der erfolgswirksamen Wert-

änderung der Sicherungsderivate werden hier auch die Buchwerte der Grundgeschäfte um

die Bewertungsergebnisse erfolgswirksam angepasst, soweit sie sich auf das abgesicherte

Risiko zurückführen lassen.

Derivate

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152 Erläuterungen (Notes)

Die Derivate, die im Rahmen unseres Asset-Liability-Managements zur Absicherung des

Zinsrisikos eingesetzt werden, bilanzieren wir nach dem in IAS 39 vorgesehenen Cashflow-

Hedge-Accounting. Bei diesem Cashflow-Hedge werden aus Sicht des IAS 39 für variable

Verbindlichkeiten und Forderungen die variablen Zinszahlungen vorwiegend mittels Zins-

swaps in feste Zinszahlungen getauscht. Zum Nachweis der Hedge-Voraussetzungen haben

wir dabei eine detaillierte Ablaufbilanz erstellt, in der die Bilanzpositionen mit künftigen

variablen Zins-Cashflows aus zu sichernden variablen Verbindlichkeiten und Forderungen zu

jedem Quartalsende beziehungsweise zum Bilanzstichtag den Zinsderivaten mit variablen

Zinszahlungen gegenübergestellt werden.

Die Fair Value-Änderungen der Sicherungsderivate werden, sofern die Sicherungswirkung

der Derivate innerhalb der vom Standard definierten Bandbreite liegt, erfolgsneutral in einem

gesonderten Posten im Eigenkapital (Cashflow-Hedge-Rücklage) ausgewiesen. Die Cashflow-

Hedge-Rücklage wird in jenen Perioden erfolgswirksam aufgelöst, in denen die Cashflows

der gesicherten Grundgeschäfte das Periodenergebnis beeinflussen.

Gemäß IAS 40 haben wir Grundstücke und Gebäude, die wir als Finanzinvestitionen zur

Erzielung von Mieterträgen und/oder Wertsteigerungen langfristig halten, von den Sach-

anlagen zu den Finanzanlagen umgegliedert. Mieterträge aus Finanzinvestitionen erfassen

wir ebenso wie die Refinanzierungszinsen im Zinsüberschuss. Alle übrigen Aufwendungen

und Erträge aus den nicht eigengenutzten Grundstücken und Gebäuden weisen wir nunmehr

im Finanzanlageergebnis statt wie bisher in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und

Erträgen bzw. im Verwaltungsaufwand aus. Wegen Geringfügigkeit haben wir die Vor-

jahreswerte nicht angepasst.

Auf Fremdwährung lautende Bilanzwerte werden zum Kassamittelkurs, Devisentermin-

geschäfte zum Devisenterminmittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Die Umrechnung der auf ausländische Währung lautenden Jahresabschlüsse von Aus-

landseinheiten in Euro erfolgt zum Kassakurs des Bilanzstichtages (Stichtagsmethode).

Umrechnungsdifferenzen und Teile der Kurssicherungseffekte (effektiver Teil des Hedging)

werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Alle wesentlichen, direkt oder indirekt von der Bank Austria AG beherrschten Unternehmen

sind im Konzernabschluss voll konsolidiert.

Wesentliche assoziierte Unternehmen im Finanzbereich, d.s. Beteiligungen, die die

Bank Austria AG nicht mittelbar oder unmittelbar beherrscht, auf die sie aber einen maß-

geblichen Einfluss ausüben kann, werden at equity bewertet.

Alle übrigen Unternehmensanteile werden als Available-for-Sale eingestuft und, soweit

zuverlässig ermittelbar, zum Fair Value bewertet. Wertschwankungen werden daher direkt im

Eigenkapital berücksichtigt. Soweit der Fair Value nicht zuverlässig ermittelbar ist, werden die

Änderungen durch IAS 40

Fremdwährungsumrechnung

Konsolidierungskreis

und -methoden

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153Erläuterungen (Notes)

a) voll konsolidierte

Unternehmen:

Anschaffungskosten fortgeschrieben. Bei dauerhafter Wertminderung wird eine Abschrei-

bung vorgenommen, die bei Wegfall des Grundes wieder rückgängig gemacht wird.

Die Art der Erfassung ist aus der Aufstellung der wesentlichen Beteiligungen, die sich in

der Tz. 34 befindet, ersichtlich.

Der im Februar 2001 bereits vertraglich abgeschlossene Verkauf der Lenzing AG konnte

mangels Zustimmung der Europäischen Kartellbehörde nicht wie geplant durchgeführt

werden. Aufgrund dieser Entscheidung wurde die Lenzing AG im Rahmen der Strategie der

BA, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, in eine Tochtergesellschaft einer von

der Bank unabhängigen Stiftung gegen Gewährung von Genussrechten eingebracht.

Die Mehrheitsbeteiligung Informations-Technologie Austria Ges.m.b.H., Wien, steht

aufgrund von Verträgen mit konzernfremden Eigentümern nicht unter der Kontrolle der

Bank Austria AG und wird daher nicht voll konsolidiert.

Die Minderheitsbeteiligung RINGTURM Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., Wien, ist auf-

grund von Verträgen ein beherrschtes Unternehmen und daher voll zu konsolidieren.

Im Konsolidierungskreis der Bank Austria ergaben sich gegenüber dem Vorjahresabschluss

folgende Veränderungen:

Als Folge des Bank der Regionen-Vertrages wurden folgende Tochterunternehmen an die

HVB übertragen und sind daher aus dem Konzernabschluss der BA ausgeschieden:

– CB Bank Austria Creditanstalt (Russia) ZAO, Moskau

– BA/CA Asia Ltd., Central Hongkong

– Bank Austria Creditanstalt American LLC, New York

– Bank Austria Creditanstalt Deutschland AG, München

– BA/CA Capital Management Ltd., Central Hongkong

Folgende Tochtergesellschaften der HVB wurden an die BA übertragen und sind daher mit

Wirkung vom 1.1.2001 erstmalig im Konzernabschluss 2001 der BA enthalten:

– SKWB Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien

– HypoVereinsbank (CZ) a.s., Prag

– HypoVereinsbank Hungaria Rt., Budapest

– HypoVereinsbank Slovakia a.s., Bratislava

– Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A. , Krakau

– HypoVereinsbank Bank Hipotecny S.A., Warschau

Die JSBC „Bank Austria Creditanstalt Ukraine“, Kiew, wurde wegen Unwesentlichkeit aus

dem Konzernabschluss ausgeschieden.

Die im Vorjahr voll konsolidierten Tochterunternehmen der Bank Austria in Polen, Tsche-

chien und Ungarn wurden mit den dort tätigen Tochterunternehmen der HVB fusioniert und

firmieren jetzt unter neuen Namen.

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154 Erläuterungen (Notes)

Wegen Fusion mit der BA scheiden die MEH Vermögensverwaltung GmbH, Wien, und die

Z.E.H. Vermögensverwaltung GmbH, Wien, ebenso aus dem Vollkonsolidierungskreis aus wie

die CA Wohnbank AG, Wien, wegen ihrer Fusion mit der Bank Austria Wohnbaubank AG,

Wien, zur Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG, Wien.

Mit Wirkung vom 1.1. 2001 wurde die BA/CA Export Finance Ltd., London, in den Kon-

zernabschluss aufgenommen. Die BA/CA Schweiz wurde im ersten Quartal 2001 verkauft.

Im Zuge der Neustrukturierung der Internet-Aktivitäten der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

wurde das von der CAIBON betriebene Geschäftsfeld eingestellt und diese daher nicht mehr

voll konsolidiert.

Überleitung BA/CA-Gruppe auf Pro forma-Bilanz per 01. 01. 2001

Der Nettokaufpreis für die Zugänge und der Nettoverkaufserlös für die Abgänge ist in den

Sonstigen Passiva saldiert enthalten.

AktivaMio € IAS 39 Pro forma-

BA-Gruppe Anpassung Abgleich der Regionen Umwertung Bilanz31.12.2000 an HVB Zugang Abgang Umgliederung 01.01.2001

Barreserve 1.623 – 707 45 –115 2.170

Forderungen an Kreditinstitute 39.417 – 2.517 –103 –130 41.906

Forderungen an Kunden 82.320 – 5.183 7.623 6 79.886

– Risikovorsorge –2.856 –97 –301 –424 – –2.830

Handelsaktiva 14.256 – 658 8.144 2.581 9.350

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 3.751 – 3.751 – – – –

Finanzanlagen 22.431 3.358 1.277 4.822 –2.240 20.004

Immaterielles Anlagevermögen 642 – 486 20 – 1.108

Sachanlagen 1.248 393 214 108 – 1.746

Sonstige Aktiva 2.188 – 192 2.044 1.333 1.669

SUMME DER AKTIVA 165.019 –97 10.933 22.279 1.434 155.010

PassivaMio € IAS 39 Pro forma-

BA-Gruppe Anpassung Abgleich der Regionen Umwertung Bilanz31.12.2000 an HVB Zugang Abgang Umgliederung 01.01.2001

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 59.105 – 2.365 11.018 – 50.453

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 53.047 – 5.897 3.328 41 55.657

Verbriefte Verbindlichkeiten 31.283 – 682 3.821 –4 28.139

Rückstellungen 2.972 –97 86 18 – 2.943

Sonstige Passiva 8.299 – 1.389 4.045 1.369 7.012

Nachrangkapital 5.030 – 60 50 149 5.190

Anteile im Fremdbesitz 669 – 454 – – 1.123

Eigenkapital 4.615 – – – –121 4.494

SUMME DER PASSIVA 165.019 –97 10.933 22.279 1.434 155.010

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Die im Vorjahr at equity bewerteten Beteiligungen Bank für Kärnten und Steiermark AG,

Klagenfurt, Bank für Tirol und Vorarlberg AG, Innsbruck, und Oberbank AG, Linz, scheiden

wegen der per 31.12.2001 erfolgten Einbringung gegen Gewährung von Gesellschafts-

anteilen an eine Tochtergesellschaft einer von der Bank unabhängigen Stiftung ab diesem

Zeitpunkt ebenso aus dem Konzernabschluss aus wie die Banco BBA-Creditanstalt S.A.,

Sao Paulo, wegen Übertragung an die HVB.

Beim Erwerb eines Tochterunternehmens werden dessen mit den Fair Values bewerteten

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit den Anschaffungskosten verrechnet. Der

Unterschied wird als Geschäfts- oder Firmenwert in der Bilanz ausgewiesen und entsprechend

seiner voraussichtlichen Nutzungsdauer über eine Dauer von 15 – 20 Jahren linear ab-

geschrieben.

Für alle Beteiligungserwerbe nach dem 1.1.1995 wurde der Firmenwert gemäß der

beschriebenen Methode erhoben, aktiviert und abgeschrieben. Firmenwerte aus Erwerben

vor diesem Datum bleiben im Einklang mit IAS 22 mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

Die Umrechnung des Kapitals ausländischer Tochterunternehmen erfolgt mit dem Kurs

zum Erwerbszeitpunkt. Gewinne und Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung des

Eigenkapitals werden mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Auswirkung wird in der

Konzerneigenkapitalentwicklung gezeigt.

Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge werden, soweit

sie nicht von unmaßgeblicher Bedeutung sind, ebenso eliminiert wie Zwischengewinne.

Als Leasinggeber weisen wir beim Finance Lease den Barwert der künftigen Zahlungen als

Forderung aus, im Falle eines Operating Lease jedoch den Vermögensgegenstand in den

Sachanlagen.

Selbst vergebene Forderungen werden in der Bilanz mit ihren Bruttonominalbeträgen, d.h.

vor Abzug von Wertberichtigungen, inklusive abgegrenzter Zinsen ausgewiesen. Diese Zins-

abgrenzung erfolgt nur insoweit, als mit einer Vereinnahmung der Zinserträge gerechnet

wird. Sind derartige Forderungen Grundgeschäfte eines Fair Value-Hedges, wird das Bewer-

tungsergebnis des abgesicherten Risikos dazugerechnet. Agio- und Damnumbeträge werden

abgegrenzt.

Forderungen im AfS-Bestand werden zum Fair Value bewertet.

Die offen ausgewiesene Risikovorsorge aus dem Kreditgeschäft gibt den Stand der Kredit-

risikovorsorgen in der Form von Einzelwertberichtigungen (inklusive pauschalierter Einzelwert-

berichtigungen) und debitorischen Rückstellungen wieder. Die Risikovorsorge wird auf Basis von

Einschätzungen über die Höhe der künftigen Kreditausfälle und Zinsnachlässe gebildet.

155Erläuterungen (Notes)

b) at equity bewertete

Unternehmen

Kapitalkonsolidierung

Konsolidierungsbuchungen

Leasing

Forderungen

Risikovorsorge

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156 Erläuterungen (Notes)

Alle Handelsaktiva, d.s. Wertpapiere des Handelsbestandes sowie positive Marktwerte aus

derivaten Finanzinstrumenten des Handelsbuches, werden mit ihren Marktwerten ausgewiesen.

Für die Ermittlung des Marktwertes werden neben Börsekursen auch marktnahe Bewer-

tungskurse (Bloomberg, Reuters, Telerate,...) herangezogen. Sind derartige Kurse nicht

vorhanden, so werden interne Werte auf Basis von Barwertberechnungen oder Options-

preismodellen verwendet.

Eine Aufrechnung (Netting) erfolgt nur insoweit, als ein durchsetzbares Recht darauf

besteht und die Aufrechnung dem tatsächlich erwarteten Ablauf des Geschäftes entspricht.

Alle im Finanzanlagevermögen ausgewiesenen Aktiva werden den HtM- und AfS-Beständen

zugeordnet. Der HtM-Bestand wird zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet,

wobei voraussichtlich dauerhafte, bonitätsbedingte Wertminderungen erfolgswirksam

berücksichtigt werden. Anteile an Unternehmen, die weder voll konsolidiert noch at equity

bewertet werden, sind Teil des AfS-Bestandes.

Der AfS-Bestand wird – soweit ermittelbar – zu Marktwerten bewertet, wobei Bewer-

tungsänderungen, soferne sie nicht bonitätsbedient sind, bis zum Abgang des Aktivums

erfolgsneutral gebucht werden.

Sachanlagevermögen und immaterielles Anlagevermögen werden zu Anschaffungs- bzw.

Herstellungskosten, reduziert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Voraussichtlich

dauerhafte Wertminderungen führen zu einer außerplanmäßigen Abschreibung, bei Wegfall

dieses Abschreibungsgrundes erfolgt eine angemessene Zuschreibung.

Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear auf Basis der geschätzten Nutzungsdauer des

Vermögensgegenstandes. In der Bank Austria gelten folgende durchschnittliche Nutzungs-

dauern für das Sachanlagevermögen:

– bankbetrieblich genutzte Gebäude: 25 – 50 Jahre

– Betriebs- und Geschäftsausstattung: 4 –15 Jahre

– Software: 4 – 6 Jahre

– Firmenwerte: 15 –20 Jahre

In der Position sonstige Aktiva werden hauptsächlich Forderungen, die nicht aus dem

Bankgeschäft stammen (d.s. im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen),

Steuerforderungen, positive Marktwerte von derivaten Finanzinstrumenten außerhalb des

Handelsbuches (ausschließlich für Hedging-Zwecke gehalten) und aktive Steuerabgrenzungen

ausgewiesen.

Der Ausweis und die Berechnung von Ertragsteuern erfolgen gemäß IAS 12 nach der

bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode. Die Berechnung erfolgt bei jedem Steuersubjekt

zu den Steuersätzen, die erwartungsgemäß in dem Besteuerungszeitraum angewendet

werden, in dem sich die Steuerlatenz umkehrt.

Handelsaktiva

Finanzanlagen

Sonstige Aktiva

Latente Steuern

Immaterielles Anlage-

vermögen, Sachanlagen

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157Erläuterungen (Notes)

Die latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten berechnen sich aus unterschiedlichen

Wertansätzen eines bilanzierten Vermögenswertes oder einer Verpflichtung und dem jewei-

ligen steuerlichen Wertansatz. Hieraus resultieren in der Zukunft voraussichtlich Ertragsteuer-

belastungs- oder -entlastungseffekte (temporäre Unterschiede). Aktive latente Steuern auf

steuerliche Verlustvorträge werden dann bilanziert, wenn es wahrscheinlich ist, dass in der

Zukunft zu versteuernde Gewinne in der gleichen Steuereinheit anfallen. Abzinsungen für

latente Steuern werden nicht vorgenommen.

Dem Ergebnis zuzurechnende Steueraufwendungen sind in der Gewinn- und Verlust-

rechnung des Konzerns in der Position Ertragsteuern ausgewiesen und in den Erläuterungen

in laufende und latente Ertragsteuern unterteilt. Sonstige Steuern, die nicht ertragsabhängig

sind, werden in der Position sonstiger betrieblicher Erfolg ausgewiesen.

In dieser Position werden insbesondere negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstru-

menten des Handelsbestandes ausgewiesen.

Verbindlichkeiten werden generell zu Nominalbeträgen ausgewiesen.

Bei verbrieften Verbindlichkeiten wird eine Differenz zwischen Ausgabe- und Rücklöse-

betrag als Zu- oder Abschreibung über die Restlaufzeit verteilt.

Die der Hauptversammlung vorgeschlagene Ergebnisverwendung ist nicht in den Ver-

bindlichkeiten der Bank berücksichtigt.

Rückstellungen werden gebildet, wenn eine zuverlässig schätzbare, rechtliche oder

faktische Verpflichtung gegenüber einem Dritten besteht.

Rückstellungen für Pensionen sowie Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeits-

verhältnisses werden nach dem Anwartschaftsansammlungsverfahren gemäß IAS 19 bilanziert.

Im Falle der Sicherstellung von Ansprüchen durch beitragsorientierte Versorgungspläne

sind keine Rückstellungen zu bilden. Die für beitragsorientierte Pläne vereinbarten Zahlungen

an eine Pensionskasse sind in der laufenden Periode als Aufwand zu erfassen, darüber

hinausgehende Verpflichtungen bestehen nicht.

In der Bank Austria verbleiben im Rahmen einer leistungsorientierten Zusage die Ansprüche

bereits im Ruhestand befindlicher Dienstnehmer sowie – als Besonderheit des Dienstrechtes

der Bank Austria AG – die der Pflichtversicherung äquivalenten Ansprüche jener aktiven

Dienstnehmer, bei denen die Bank Austria AG im Sinne des § 5 ASVG Pensionsversicherungs-

träger ist (d.h., die Verpflichtungen der gesetzlichen Pensionsversicherung übernommen hat).

Ebenso ist das ermittelte Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsrisiko – unter Anrechnung der

Leistungen aus den Pensionskassen – in den Rückstellungen erfasst.

Handelspassiva

Rückstellungen

Verbindlichkeiten

Rückstellungen/Verpflichtungen

aus Anlass der Beendigung von

Arbeitsverhältnissen

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158 Erläuterungen (Notes)

Die Ermittlung der zum Bewertungsstichtag bestehenden Pensionsverpflichtungen aus inner-

betrieblichen Leistungszusagen im Konzern erfolgte – unter Berücksichtigung der bestehenden

Betriebsvereinbarungen – unter Zugrundelegung folgender versicherungsmathematischer

Annahmen:

– Rechnungszins 6%

– Kollektivvertragsdynamik 2% p.a.

– Karrieredynamik 0,25 – 0,5% p.a.

– Turnusmäßige Vorrückungen

– Tabellenwerte AVÖ 1999-P (Generationentafeln f. Angestellte)

Zum Vorjahr bestehen keine Veränderungen.

Die Bestimmung der Höhe der Fremdanteile erfolgt nach den Anteilen der Minderheits-

gesellschafter an den Fair Values der Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten.

Das Eigenkapital setzt sich aus eingezahltem Kapital, das ist das dem Unternehmen von

den Eigentümern zur Verfügung gestellte Kapital (gezeichnetes Kapital plus Kapitalrücklagen)

und aus erwirtschaftetem Kapital (Gewinnrücklagen, Haftrücklagen, Rücklagen für eigene

Anteile, Neubewertungsrücklage, Jahresergebnis; exklusive Ausschüttungen in Vorperioden)

zusammen. Dazu zählen heuer auch die erstmalig im Eigenkapital erfassten Bewertungs-

änderungen des AfS-Bestandes (AfS-Rücklage) sowie nicht ergebniswirksam erfasste

Komponenten aus dem Hedge Accounting (Cashflow-Hedge-Rücklage) gemäß IAS 39, und

zwar nach Berücksichtigung der Steuerlatenz.

In der Position sonstige Passiva werden insbesondere negative Marktwerte aus derivativen

Instrumenten außerhalb des Handelsbestandes, die ausschließlich Hedging-Zwecken dienen,

ausgewiesen. Es werden hier jene abgegrenzten Verbindlichkeiten ausgewiesen, bei denen

zwar Höhe und Zeitpunkt des Eintrittes unsicher sind, deren Wahrscheinlichkeit des Eintrittes

aber höher als bei Rückstellungen ist.

Zinserträge werden, solange mit der Einbringlichkeit der Zinsen gerechnet wird, peri-

odengerecht abgegrenzt. Dabei werden Erträge, die überwiegend ein Entgelt für die Kapi-

talnutzung darstellen (meist zinsmäßige oder zinsähnliche Berechnung nach Zeitablauf oder

nach Höhe der Forderung), den zinsähnlichen Erträgen zugerechnet. Auch Erträge aus Betei-

ligungen oder fremdvermieteten Liegenschaften werden dieser Position zugerechnet.

Nach den gleichen Grundsätzen erfolgt analog der Ausweis der Position Zinsaufwendungen.

Sonstige Passiva

Zinsüberschuss

Anteile im Fremdbesitz

Eigenkapital

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Unter Kreditrisikovorsorge werden Zuführungen zu Wertberichtigungen und Rückstellun-

gen bzw. Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen und Rückstellungen sowie

nachträgliche Eingänge ausgebuchter Forderungen in Zusammenhang mit dem Kreditgeschäft

ausgewiesen.

Unter Provisionsüberschuss sind die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft und diesem

zuzuordnende Aufwendungen gegenüber Dritten ausgewiesen.

Neben realisierten und unrealisierten Ergebnissen aus der Marktbewertung beinhaltet das

Handelsergebnis aus dem aktienbezogenen Geschäft auch die Dividendenerträge und die

Refinanzierungskosten für die Aktien des Handelsbestandes sowie Stückzinsen und Refinan-

zierungskosten der sonstigen Handelsaktiven.

Detai ls zur Gewinn- und VerlustrechnungDie im Rahmen des Bank der Regionen-Vertrages vereinbarte Fokussierung der Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe auf Österreich und die CEE-Länder führte durch die Übernahme der

HVB-Töchter in den CEE-Ländern und der Übertragung der Auslandsfilialen und sonstigen

Auslandstöchter der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe an die HVB zu einer wesentlichen

Strukturänderung, welche auch in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe ersichtlich ist.

Mio € 2001 2000

Zinserträge aus Forderungen 6.548 6.091

Zinserträge aus Schuldtiteln und anderen festverzinslichen Wertpapieren 1.129 1.930

Zinserträge aus Leasingforderungen 203 193

Anteiliger Jahresüberschuss der at equity bewerteten Gesellschaften 56 177

Sonstige zinsähnliche Erträge 254 279

ZINSEN UND ÄHNLICHE ERTRÄGE 8.190 8.670

Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten 4.161 4.601

Zinsaufwendungen für verbriefte Verbindlichkeiten 1.351 1.809

Sonstige zinsähnliche Aufwendungen 5 20

ZINSEN UND ÄHNLICHE AUFWENDUNGEN 5.518 6.430

ZINSÜBERSCHUSS 2.672 2.240

Mio € 2001 2000

Direktabschreibungen von, sowie Wertberichtigungen für Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 1.222 991

Auflösung Wertberichtigungen für Forderungen an Kreditinstitute und Kunden –467 –249

Nachträgliche Eingänge ausgebuchter Forderungen –38 –76

Dotierung Rückstellung für Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 48 46

Auflösung Rückstellung für Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken –62 –44

KREDITRISIKOVORSORGE* 703 668

*) Details siehe Risikobericht, Tz. 36

159Details zur Gewinn- und Verlustrechnung

Kreditrisikovorsorge

Provisionsüberschuss

Handelsergebnis

(2) Zinsüberschuss

(3) Kreditrisikovorsorge

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160 Details zur Gewinn- und Verlustrechnung

Mio € 2001 2000

Zahlungsverkehr 366 272

Wertpapiergeschäft 243 273

Devisen-, Sorten- und Edelmetallgeschäft 242 134

Kreditgeschäft 132 126

Sonstiges Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft 77 56

PROVISIONSÜBERSCHUSS 1.061 862

Mio € 2001 2000

Aktienbezogene Geschäfte –27 4

Währungsbezogene Geschäfte 164 95

Zinsbezogene Geschäfte 125 38

HANDELSERGEBNIS 261 137

Mio € 2001 2000

Löhne und Gehälter 1.011 842

Gesetzlich vorgeschriebener Sozialaufwand 180 167

Freiwilliger Sozialaufwand 26 25

Abfertigungs- und Pensionsaufwand 270 207

Personalaufwand 1.487 1.242

Andere Verwaltungsaufwendungen 1.049 782

Abschreibungen und Wertberichtigungen 237 135

auf Sachanlagen 183 110

auf immaterielle Vermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwerte 54 25

VERWALTUNGSAUFWAND 2.773 2.159

Die Abschreibung der im Bilanzposten immaterielles Anlagevermögen enthaltenen

Firmenwerte ist in der Position Abschreibung auf Geschäfts- und Firmenwerte enthalten

(s. Tz. 9).

Mio € 2001 2000

Sonstige betriebliche Erträge 487 103

Sonstige betriebliche Aufwendungen 453 160

SALDO SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE /AUFWENDUNGEN 34 –57

Im Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen sind aus dem Abtausch der Regionen

Verkaufsgewinne in Höhe von 204 Mio € und Verkaufsverluste in Höhe von 175 Mio € von

voll konsolidierten Töchtern enthalten.

(4) Provisionsüberschuss

(5) Handelsergebnis

(6) Verwaltungsaufwand

(7) Saldo sonstige

betriebliche Erträge/

Aufwendungen

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161Details zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Einbringung der von der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe gehaltenen Stammaktien

an der Bank für Kärnten und Steiermark AG, Klagenfurt, Bank für Tirol und Vorarlberg AG,

Innsbruck, und Oberbank AG, Linz, gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten in eine

Tochter einer von der Bank unabhängigen Stiftung schlägt sich mit 187 Mio € zu Buche.

Aus sonstigen Beteiligungsverkäufen (an Tochtergesellschaften der Stiftung) wurden im

Jahr 2001 rund 71 Mio € realisiert, aus dem Abtausch der Regionen sind Verkaufsverluste

von 44 Mio € im Finanzanlageergebnis enthalten.

Als Abschreibung auf Geschäfts- und Firmenwerte sind nutzungsbedingte in Höhe von

53 Mio € – Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus Transferzugängen von HVB-Einheiten in

Zentral- und Osteuropa – sowie verbrauchsbedingte in Höhe von 20 Mio € erfasst; letztere

verringerten den Nettoerfolg aus der Einbringung der drei Regionalbanken in die bereits

erwähnte Tochter der unabhängigen Stiftung.

Mio € 2001 2000

Laufender Ertragsteueraufwand 120 41hievon Ausland 108 17hievon Inland 12 24

Latenter Ertragsteueraufwand (+) /ertrag (–) –22 6

Ertragsteuern 98 47

Mio € 2001 2000

Jahresüberschuss vor Steuern 655 662

Errechneter Steueraufwand (34%) 223 225

Steuer aus nicht abzugsfähigem Aufwand 68 7

Steuerersparnis zu ausländischen Steuersätzen – 36 – 28

Steuerersparnis aus steuerbefreiten Beteiligungserträgen – 51 – 81

Steuerersparnis aus sonstigen steuerbefreiten Erträgen – 178 – 58

Steuerersparnis aus At-Equity-Überschussbeiträgen – 11 – 43

Steuer aus nicht abzugsfähiger Firmenwertabschreibung 23 16

Steuerersparnis aus Investitionsbegünstigungen – 10 – 11

Steuergutschriften aus Vorjahren – 2 – 8

Änderung der Verwertbarkeit von Verlustvorträgen 66 30

Steuer aus sonstigen Steuerauswirkungen 6 – 2

Ausgewiesener Steueraufwand (+)/-ertrag (–) 98 47

Ertragsteuern im Zusammenhang mit außerordentlichen Geschäftsfällen sind im

Geschäftsjahr nicht entstanden. Die erstmalige Vollkonsolidierung und der Wegfall von

Gesellschaften führen neben der Fremdwährungsumrechnung und der Veränderung der AfS-

und Cashflow-Hedge-Rücklage dazu, dass die Bestandsveränderung der latenten Steuern

nicht mit der G&V-Wirkung übereinstimmt.

(8) Finanzanlageergebnis

(9) Abschreibungen auf

Geschäfts- oder Firmenwerte

(10) Ertragsteuern

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162 Details zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den Aktiven sind latente Steuern aufgrund von aktivierten Vorteilen aus noch nicht

genutzten steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von 319 (Vj.: 212) Mio € berücksichtigt. Der

überwiegende Teil der Verlustvorträge ist unbegrenzt vortragsfähig.

Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 615 (im Vj.: 663) Mio € wurden keine latenten

Steuern angesetzt, da aus heutiger Sicht ein steuerlicher Nutzen in angemessener Zeit

nicht realisierbar sein dürfte. Neue Erkenntnisse in künftigen Geschäftsjahren können eine

Anpassung der latenten Steueransprüche erfordern.

2001 2000

Aktienanzahl per 31.12. 114.000.000 114.000.000

Durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Aktien 114.000.000 114.443.296

Bereinigter Konzernjahresüberschuss ohne Fremdanteile in € 483.388.000 591.809.000

Ergebnis je Aktie in € 4,24 5,17

Da im Berichtszeitraum keine Finanzinstrumente mit Verwässerungseffekt auf die Stamm-

aktien in Umlauf waren, sind die Werte für die „basic earnings per share“ (Gewinn je Aktie

nach IAS) bzw. die „diluted earnings per share“ (verwässerter Gewinn je Aktie nach IAS)

gleich hoch.

(11) Ergebnis je Aktie

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Detai ls zur Bi lanzDie Veränderung der Bilanzstände gegenüber dem Vorjahr beruht zum Teil auf den

Umstrukturierungen im Rahmen der Umsetzung des Bank der Regionen-Vertrages.

Produktgliederung

Mio € 2001 2000

Geldmarktforderungen an Kreditinstitute 28.318 30.275

Kredite an Kreditinstitute 8.364 3.636

Hypothekardarlehen 4.650 4.356

Kommunaldarlehen 5.423 5.366

Leasingforderungen 3.298 2.844

Exportkredite 7.581 8.300

Sonstige Forderungen an Kunden 63.545 66.960

hievon erworbene Forderungen (HtM) 1.795 –

FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE UND KUNDEN 121.178 121.737

Regionalgliederung

Mio € 2001 2000

Österreich 57.791 56.811

Ausland 63.387 64.926

hievon Zentral- und Osteuropa 20.839 13.134

hievon Nordamerika 5.409 14.135

GESAMT 121.178 121.737

Leasinggeschäft

Mio € 2001 2000

Bruttoinvestitionswert 3.875 3.803

Unrealisierter Finanzertrag –578 –959

Nettoinvestitionswert insgesamt 3.298 2.844

Nicht garantierte Restwerte 1.163 989

163Details zur Bilanz

Restlaufzeitengliederung

Mio € täglich bis 3 bis 1 1 Jahr über Gesamtfällig Monate Jahr bis 5 Jahre 5 Jahre

Forderungen an Kreditinstitute 1.336 20.910 9.041 7.953 3.354 42.596

Forderungen an Kunden 9.922 8.977 6.684 13.809 39.190 78.583

FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE UNDKUNDEN 2001 11.258 29.888 15.726 21.763 42.544 121.178

Forderungen an Kreditinstitute 1.009 18.246 14.410 2.913 2.839 39.417

Forderungen an Kunden 10.694 8.789 8.178 18.373 36.286 82.320

FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE UNDKUNDEN 2000 11.704 27.035 22.588 21.286 39.124 121.737

(12) Forderungen an Kredit-

institute und Kunden

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164 Details zur Bilanz

Das Leasing-Neugeschäft zu Anschaffungswerten stellt sich folgendermaßen dar:

Mio € 2001 2000

Österreichisches Leasinggeschäft 450 695hievon Immobilien 256 396hievon Mobilien 194 299

Internationales Leasinggeschäft 448 179

.

Regionalgliederung der Risikovorsorge

Mio € 2001 2000

Stand Risikovorsorgen 31.12. 3.425 2.953hievon Österreich 2.579 2.255hievon Ausland 842 698hievon Zentral- und Osteuropa 836 393hievon Nordamerika 4 96

Mio € 2001 2000

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 4.509 7.217hievon Anleihen und Schuldverschreibungen öffentlicher Stellen 330 1.987hievon Anleihen und Schuldverschreibungen anderer Emittenten 3.694 5.118hievon eigene Schuldverschreibungen 486 112

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.816 1.209hievon Aktien 150 897hievon Investmentzertifikate 735 293hievon sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere 930 19

Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 7.307 5.496hievon aktienbezogene Derivate 23 53hievon währungsbezogene Derivate 1.088 1.424hievon zinsbezogene Derivate 6.197 4.019

Sonstige Handelsaktiva 103 334

HANDELSAKTIVA 13.735 14.256

(13) Risikovorsorge

Mio € für Forderungen für Forderungen für Rückstellungen Summean Kreditinstitute an Kunden im Kreditgeschäft2001 2000 2001 2000 2001 2000 2001 2000

Stand Beginn des Berichtsjahres 48 74 2.808 2.274 97 88 2.953 2.436

Zuführung 24 13 1.198 977 48 46 1.270 1.036

Auflösung –6 –8 –461 –241 –62 –44 –529 –293

Verwendung –7 –8 –437 –497 –3 –4 –447 –509

Währungsdifferenz und anderenicht erfolgswirksame Änderungen 12 –24 149 295 16 12 177 283

Stand Ende des Berichtsjahres 71 48 3.258 2.808 96 97 3.425 2.953

Vom Vorjahresbestand sonstige Rückstellungen wurden 97 Mio € an debitorischen Rück-

stellungen in die Position Risikovorsorge umgegliedert.

(14) Handelsaktiva

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165Details zur Bilanz

Mio € 2001 2000

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 11.648 20.085hievon Anleihen und Schuldverschreibungen öffentlicher Stellen 6.584 9.302hievon Anleihen und Schuldverschreibungen anderer Emittenten 4.464 10.627hievon eigene Schuldverschreibungen 599 155

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3.450 3.097hievon Aktien 526 494hievon Investmentzertifikate 1.423 1.142hievon sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.501 1.461

Beteiligungen 1.244 1.447hievon at equity bewertet 400 957

Anteile an verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen 1.040 1.161

Als Finanzanlagen gehaltene Grundstücke und Gebäude 437 393

FINANZANLAGEN 17.819 26.182

Mio € 2001

HtM Finanzanlagen 9.236Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 9.217

AfS Finanzanlagen 1) 8.146Anteile an verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen 1.040Beteiligungen 1.244Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 2) 2.431Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2) 3.431

Als Finanzanlagen gehaltene Grundstücke und Gebäude 437

INSGESAMT 17.819

1) hievon 1.810 Mio € zu Anschaffungskosten bewertet

2) Diese Finanzanlagen gelten nicht als Finanzanlagen gemäß öHGB/BWG, sodass nur die übrigen

Posten mit insgesamt 11.957 Mio € im folgenden Anlagespiegel gem. öHGB/BWG enthalten sind:

(15) Finanzanlagen

Finanzanlagespiegel gemäß öHGB/BWG

Mio € Buchwert Anschaffungs- Veränderung Zugänge Abgänge Umbuchungen Ab- erfogsneutrale Buchwert Zu- (+) u. Ab-31.12.2000 kosten Konsolidierungs- schreibungen Veränderung 31.12.2001 schreibungen (–)

01.01.2001 kreis kumuliert aus IAS 39 Geschäftsjahr

Finanzanlagevermögen 22.431 23.248 – 1.295 4.280 – 5.854 – 7.376 – 673 – 374 11.957 – 32

Schuldverschreibungenund andere fest-verzinsliche Wertpapiere 18.038 18.569 – 927 3.019 – 5.317 – 5.876 – 232 – 21 9.217 –

Aktien 1.393 1.395 – 11 – 29 – 1.167 – 4 – 188 19 – 4

Beteiligungen* 1.447 1.445 – 398 553 10 – 111 – 163 – 92 1.244 17

Anteile an verbundenenUnternehmen 1.161 1.245 30 696 – 518 – 222 – 118 – 74 1.040 – 23

Vermietete Grundstückeund Gebäude 393 593 – – – – – 157 – 437 – 23

*) inklusive Equitybewertung

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166 Details zur Bilanz

Mio € 2001 2000

Firmenwerte 844 455

Sonstiges immaterielles Anlagevermögen 201 187

IMMATERIELLES ANLAGEVERMÖGEN 1.045 642

Mio € 2001 2000

Bankbetrieblich genutzte Grundstücke und Bauten 555 577

Sonstige Grundstücke und Bauten 240 133

Sonstige Sachanlagen 512 538

SACHANLAGEN 1.308 1.248

Mio € 2001 2000

Sonstige Vermögensgegenstände 3.267 748

Latente Steuerforderungen 983 502

Rechnungsabgrenzungsposten 209 243

Sonstige Forderungen 48 695

SONSTIGE AKTIVA 4.508 2.188

Der Anstieg der Sub-Position sonstige Vermögensgegenständen ist hauptsächlich auf die

positiven Marktwerte von Bankbuchderivaten in Sicherungsgeschäften zurückzuführen.

Mio € 2001 2000

Aktive Steuerabgrenzungen 664 290

Aktivierte Vorteile aus nicht genutztensteuerlichen Verlustvorträgen 319 212

LATENTE STEUERFORDERUNGEN 983 502

Im Saldo der latenten Steuerforderungen des Vorjahres von 502 Mio € waren 669 Mio €

aktive mit 167 Mio € passiven latenten Steuern genettet.

(16) Immaterielles Anlage-

vermögen und Sachanlagen

(17) Sonstige Aktiva

Mio € Buchwert Anschaffungs- Veränderung Zugänge Abgänge Umbuchungen Ab- Buchwert Zu- (+) u. Ab-31.12.2000 kosten Konsolidierungs- schreibungen 31.12.2001 schreibungen (–)

01.01.2001 kreis kumuliert Geschäftsjahr

Immaterielle Anlagevermögen 642 934 8 535 – 8 – 2 – 421 1.045 – 128

Sachanlagen 1.248 2.793 144 330 – 187 – 443 – 1.331 1.308 – 183

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167Details zur Bilanz

Aktive Steuerabgrenzungen

Mio € 2001 2000

Forderungen an Kunden inkl. Risikovorsorge 105 100

Sonstige Aktiva (sonstige Vermögensgegenstände) 117 23

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 32 24

Pensions-, Abfertigungs- und sonstige Rückstellungen 287 345

Übrige Bilanzpositionen 6 1

Sachanlagen 6 4

Finanzanlagen 110 –38

Handelsaktiva 1 –

Verbriefte Verbindlichkeiten – –2

AKTIVE STEUERABGRENZUNGEN 664 457

Produktgliederung

Mio € 2001 2000

Geldmarktverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 34.814 45.019

Refinanzierte Exportkredite 9.874 10.245

Spareinlagen 16.495 16.174

Sichteinlagen 16.664 13.663

Termineinlagen 26.803 23.210

Sonstige Verbindlichkeiten gegenüberKreditinstituten und Kunden 3.664 3.841

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN UND KUNDEN 108.314 112.152

Regionalgliederung

Mio € 2001 2000

Österreich 47.403 49.510

Ausland 60.911 62.642

hievon Zentral- und Osteuropa 18.851 10.958

hievon Nordamerika 11.255 12.717

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBERKREDITINSTITUTEN UND KUNDEN 108.314 112.152

(18) Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten

und Kunden

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168 Details zur Bilanz

Produktgliederung

Mio € 2001 2000

Pfandbriefe 998 1.147

Kommunalbriefe 1.437 1.592

Andere Schuldverschreibungen 13.210 10.132

BEGEBENE SCHULDVERSCHREIBUNGEN 15.645 12.871

Anleihen 2.604 2.046

Kassenobligationen 701 901

Certificates of Deposits 3.916 13.738

Andere Geldmarktpapiere 320 130

ANDERE VERBRIEFTE VERBINDLICHKEITEN 7.541 18.412

VERBRIEFTE VERBINDLICHKEITEN 23.186 31.283

Bei begebenen Schuldverschreibungen handelt es sich um börsenotierte, verbriefte Ver-

bindlichkeiten. Die anderen verbrieften Verbindlichkeiten sind nicht börsenotierte Emissionen

der Bank Austria-Gruppe. Der Rückgang in der Sub-Position Certificates of Deposit ist

hauptsächlich auf den Wegfall der Auslandsfilialen zurückzuführen.

Restlaufzeitengliederung

Mio € täglich bis 3 bis 1 1 Jahr über Gesamtfällig Monate Jahr bis 5 Jahre 5 Jahre

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.319 31.898 1.677 1.590 10.869 48.352

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 16.664 24.301 5.921 6.087 6.989 59.962

Verbindlichkeiten gegenüberKreditinstituten und Kunden 2001 18.983 56.199 7.598 7.677 17.857 108.314

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.196 40.495 2.888 1.418 9.109 59.105

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 15.878 20.750 7.726 4.750 3.942 53.047

Verbindlichkeiten gegenüberKreditinstituten und Kunden 2000 21.074 61.245 10.614 6.168 13.051 112.152

Restlaufzeitengliederung

Mio € bis 3 bis 1 1 Jahr über GesamtMonate Jahr bis 5 Jahre 5 Jahre

Begebene Schuldverschreibungen 371 1.543 7.455 6.275 15.644

Andere verbriefte Verbindlichkeiten 3.648 771 1.620 1.503 7.541

VERBRIEFTE VERBINDLICHKEITEN 2001 4.018 2.314 9.075 7.778 23.186

Begebene Schuldverschreibungen 503 880 6.740 4.747 12.871

Andere verbriefte Verbindlichkeiten 14.648 1.007 1.412 1.345 18.412

VERBRIEFTE VERBINDLICHKEITEN 2000 15.151 1.887 8.152 6.092 31.283

(19) Verbriefte

Verbindlichkeiten

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169Details zur Bilanz

Mio € 2001 2000

Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 7.122 5.294hievon aktienbezogene Derivate 94 46hievon währungsbezogene Derivate 1.011 1.438hievon zinsbezogene Derivate 6.017 3.810

HANDELSPASSIVA 7.122 5.294

Hier sind nur Derivate des Handelsbestandes ausgewiesen.

Mio € 2001 2000

Abfertigungen, Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.564 2.423

Steuerrückstellungen 485 143hievon für laufende Steuern 61 63hievon für passive Steuerabgrenzungen 424 80

Sonstige Rückstellungen 203 407hievon für drohende Verluste 193 327hievon für Umstrukturierungen 10 80

RÜCKSTELLUNGEN 3.251 2.972

Passive Steuerabgrenzungen

Mio € 2001 2000

Risikovorsorge zu Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 19 11

Finanzanlagen 294 185

Sonstige Aktiva 9 –

Sachanlagen 43 41

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 9 –

Handelsaktiva 39 6

Verbriefte Verbindlichkeiten 4 –

Übrige Bilanzpositionen 7 4

PASSIVE STEUERABGRENZUNGEN 424 247

Im dargestellten Vergleichswert 2000 für die passiven latenten Steuern in Höhe von

247 Mio € waren lediglich 80 Mio € in den vorjährigen Rückstellungen für latente Steuern

enthalten.

(20) Handelspassiva

(21) Rückstellungen

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170 Details zur Bilanz

Entwicklung Rückstellungen für Abfertigungen, Pensionen

und ähnliche Verpflichtungen

Mio € 2001 2000

Rückstellung zum 1.1. 2.423 2.243+/– Änderung Konsolidierungskreis 24 8

+ Zinsaufwand 145 98

+ Dienstzeitaufwand 45 41

+ Neuzusagen (einschließlich Zusatzbetrag aus der Restrukturierung) 89 137+/– Saldo aus Überweisungen von / Zahlungen an ASVG 2 –

– Pensionszahlungen im Berichtsjahr –164 –104

– Abgeltungen aus Vorjahr – –

Rückstellung zum 31.12. 2.564 2.423

Die ungetilgten versicherungstechnischen Verluste beliefen sich auf 54 Mio €; der Korridor

von 10% wurde nicht überschritten.

Mio € 2001 2000

Sonstige Verbindlichkeiten 2.382 2.752

Rechnungsabgrenzungsposten 167 253

Negative Marktwerte aus Bankbuchderivaten 1.871 –

SONSTIGE PASSIVA 4.420 3.005

Die in der Sub-Position negative Marktwerte aus Bankbuchderivaten ausgewiesenen

Derivate sind alle Bestandteil von Sicherungsgeschäften.

Mio € 2001 2000

Nachrangige Verbindlichkeiten 5.794 3.805

Ergänzungskapital 1.438 1.225

NACHRANGKAPITAL 7.232 5.030

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen

Mio € Stand Änderung Zuführung Auflösung Übertrag Verwendung Stand01.01.2001 konsolidierungs- 31.12.2001

kreis

Rückstellungen für drohende Verluste 229 37 53 6 – 62 57 193

Rückstellungen für Umstrukturierungen 80 – 10 31 – 49 10

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN 309 37 63 37 – 62 106 203

Vom Vorjahresbestand der sonstigen Rückstellungen wurden 97 Mio € an debitorischen

Rückstellungen in Risikovorsorgen umgegliedert.

(22) Sonstige Passiva

(23) Nachrangkapital

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Zusätzl iche IAS- InformationenIn der nachfolgenden Tabelle werden die Fair Values der Bilanzpositionen und der dazu-

gehörenden außerbilanziellen Geschäfte gezeigt. Die Forderungen an Kreditinstitute und

Kunden sind darin nach Abzug der Risikovorsorge angesetzt. Bei den angegebenen Fair

Values handelt es sich um jene Beträge, zu denen die Finanzinstrumente am Bilanzstichtag

zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Parteien hätten gehandelt

werden können. Sofern Marktpreise von Börsen oder anderen funktionsfähigen Märkten

verfügbar waren, wurden diese als Fair Value angesetzt. Für die übrigen Finanzinstrumente

wurden interne Bewertungsmodelle, insbesondere die Barwertmethode, angewandt. Für die

fest verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten und

Kunden mit einer Restlaufzeit bzw. laufenden Zinsanpassung von weniger als einem Jahr

wurde der Fair Value dem Bilanzwert gleichgesetzt. Börsenotierte Beteiligungen sind mit

ihrem anteiligen Börsenwert zum Bilanzstichtag im Fair Value der Finanzanlagen angesetzt.

171Zusätzliche IAS-Informationen

Restlaufzeitengliederung

Mio € täglich bis 3 bis 1 1 Jahr über Gesamtfällig Monate Jahr bis 5 Jahre 5 Jahre

Nachrangige Verbindlichkeiten – 85 355 1.236 4.119 5.794

Ergänzungskapital – – – 51 1.387 1.438

NACHRANGKAPITAL 2001 – 85 355 1.287 5.506 7.232

Nachrangige Verbindlichkeiten – 10 62 1.527 2.206 3.805

Ergänzungskapital – – – 69 1.156 1.225

NACHRANGKAPITAL 2000 – 10 62 1.596 3.362 5.030

(24) Fair Values

Mio € 2001 2000 Diff. Buchwert Diff. BuchwertBuchwert Fair Value Buchwert Fair Value Fair Value 2001 Fair Value 2000

Forderungen an Kreditinstitute 42.554 42.706 39.371 39.520 + 152 + 149

Forderungen an Kunden 75.327 75.694 79.517 79.876 + 367 + 359

Finanzanlagen 17.832 17.940 26.182 26.479 + 108 + 297

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 47.677 47.611 59.105 59.107 – 66 + 3

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 59.962 59.992 53.047 53.015 + 30 – 32

Verbriefte Verbindlichkeiten 23.902 23.850 31.283 31.375 – 52 + 92

Nachrangkapital 7.232 7.332 5.030 5.272 + 99 + 242

höherer Fair Value als Buchwert (+)

niedriger Fair Value als Buchwert (–)

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172 Zusätzliche IAS-Informationen

Forderungen und Verbindlichkeiten der Bank Austria gegenüber nicht konsolidierten

verbundenen Unternehmen und Unternehmen, an denen die Bank Austria beteiligt ist,

ergeben sich in nachfolgend dargestellter Höhe. Die Geschäftsbeziehungen zu diesen Unter-

nehmen erfolgen zu banküblichen Konditionen.

Basis der primären Segmentberichterstattung ist die interne Unternehmensbereich-

rechnung, welche die im Jahr 2001 gegebene Managementverantwortung innerhalb der

Bank Austria Creditanstalt-Gruppe abbildet. Die Unternehmensbereiche treten wie selbst-

ständige Unternehmen mit eigener Kapitalausstattung und Ergebnisverantwortung auf. Das

Kriterium für die Abgrenzung der Unternehmensbereiche ist in erster Linie die Betreuungs-

zuständigkeit für unsere Kunden.

In der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe sind folgende Unternehmensbereiche definiert:

Die Verantwortung für den Unternehmensbereich Privatkunden Inland umfasst das

Privat- und Geschäftskundengeschäft von Bank Austria AG, Creditanstalt AG, SKWB Schoeller-

bank AG sowie das Kreditkartengeschäft.

Der Unternehmensbereich Firmenkunden Inland umfasst im Wesentlichen das Firmen-

kundengeschäft von Bank Austria AG und Creditanstalt AG sowie das Leasinggeschäft der

Bank Austria Creditanstalt-Gruppe.

Der Unternehmensbereich International Markets Inland zeigt im Wesentlichen die

Treasuryaktivitäten des inländischen Teils der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe.

(25) Forderungen und

Verbindlichkeiten gegenüber

verbundenen nicht konsoli-

dierten Unternehmen und

Beteiligungen

Mio € Verbundene Unternehmen Beteiligungsunternehmen31.12.2001 31.12.2000 31.12.2001 31.12.2000

ForderungenForderungen an Kreditinstitute 331 457 2.973 1.961Forderungen an Kunden 1.452 1.829 1.622 1.159Risikovorsorge – – – –Handelsaktiva 486 – 42 –Finanzanlagen 498 11 148 191

SUMME 2.767 2.297 4.785 3.310

VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 18 328 11.162 10.644Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 204 126 410 336Verbriefte Verbindlichkeiten – – 80 43Nachrangkapital – – 7 7

SUMME 222 454 11.659 11.029

(26) Segment-

berichterstattung

Privatkunden Inland

Firmenkunden Inland

International Markets Inland

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Im Unternehmensbereich CEE sind die in der Region Mittel- und Osteuropa tätigen

Kommerzbanken der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe, wie sie gemäß Umsetzung des

Bank der Regionen-Vertrages tätig sind, erfasst.

Im Unternehmensbereich Asset Management sind die Aktivitäten des Kapitalanlage-

geschäftes zusammengefasst.

Unter Sonstige Positionen / Umgliederungen sind alle sonstigen Beteiligungen erfasst,

welche nicht einem Unternehmensbereich zugeordnet sind, sowie jene Einheiten, die noch

nicht an die HVB übertragen wurden. Darüber hinaus sind – neben segmentübergreifenden

Konsolidierungsvorgängen – Ergebnisbeiträge abgebildet, welche nicht den einzelnen Unter-

nehmensbereichen zugeordnet werden können.

Die Aufspaltung des Zinsüberschusses erfolgt nach der Marktzinsmethode. Die angefallenen

Kosten werden verursachungsgerecht den einzelnen Unternehmensbereichen zugerechnet.

Geschäfts- oder Firmenwerte von neu erworbenen Unternehmen werden ebenso den

jeweiligen Unternehmensbereichen zugeordnet.

Die Kapitalallokation erfolgt nach aufsichtsrechtlichen Gesichtspunkten. Die Unterneh-

mensbereiche werden mit 5,4% Eigenkapital bezogen auf die Risikopositionen (Kredit- und

Marktrisikoäquivalent) ausgestattet.

Das zugeordnete Eigenkapital wird mit einem Zinssatz, der nach empirischen Erhebungen

die langfristige Durchschnittsrendite einer risikofreien Veranlagung am Kapitalmarkt darstellt,

bewertet und als Eigenkapitalveranlagungsertrag im Zinsüberschuss ausgewiesen.

Der Erfolg des jeweiligen Unternehmensbereiches wird an dem von diesem Segment

erwirtschafteten Jahresüberschuss vor Steuern gemessen. Die Eigenkapitalrentabilität ist

neben der Cost/Income-Ratio eine der wesentlichsten Steuerungsgrößen für die Unter-

nehmensbereiche.

Die in der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe im Jahr 2001 gegebene Management-

verantwortung bildet bereits die im Bank der Regionen-Vertrag vereinbarte Neufokussierung

der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe ab. Bei der Darstellung der Entwicklung der einzelnen

Unternehmensbereiche wurde als Vergleichswert die Pro-forma-Darstellung gewählt. Hiebei

wird unterstellt, dass die Konzernstruktur per Ultimo 2001 der Bank Austria Creditanstalt-

Gruppe bereits im Jahr 2000 existiert hätte.

173Zusätzliche IAS-Informationen

Asset Management

CEE

Sonstige Positionen /

Umgliederungen

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174 Zusätzliche IAS-Informationen

Mio € Privat- Firmen- Internat. Sonstigekunden kunden Markets Asset Positionen/ BA/CA-Inland Inland Inland CEE Management Umglied. Gruppe

Zinsüberschuss 2001 830 787 174 758 7 116 2.672Pro forma 2000 881 728 7 580 25 224 2.445

Risikovorsorgen im Kreditgeschäft 2001 –91 –491 – –119 – –1 –703Pro forma 2000 –97 –295 5 –110 – –144 –641

Provisionsüberschuss 2001 446 288 29 269 27 1 1.061Pro forma 2000 478 313 44 231 22 5 1.093

Handelsergebnis 2001 2 1 74 101 66 16 261Pro forma 2000 7 0 77 168 17 –32 236

Verwaltungsaufwand 2001 –1.102 –516 –146 –779 –53 –177 –2.773Pro forma 2000 –1.053 –605 –184 –655 –35 –63 –2.596

Saldo sonstige betrieblicheErträge /Aufwendungen 2001 29 14 5 –15 – 2 34

Pro forma 2000 –7 26 11 –31 – –41 –43

Betriebsergebnis 2001 114 83 137 215 47 –43 552Pro forma 2000 207 166 –40 182 28 –51 492

Finanzanlageergebnis 2001 6 4 36 –17 –13 171 187Pro forma 2000 –1 37 84 33 –16 238 376

Saldo übrige Erträge/Aufwendungen 2001 – –2 –1 –2 – –5 –10Pro forma 2000 –2 1 –1 –3 – –5 –10

Abschreibung Firmenwert 2001 –2 –1 –8 –35 – –28 –73Pro forma 2000 –5 –1 –6 –30 – –17 –60

Jahresüberschuss vor Steuern 2001 118 83 165 162 34 94 655Pro forma 2000 199 205 37 182 12 164 800

Kredit- u. Marktrisikoäquivalent (Ø) 2001 11.390 33.675 4.241 12.430 1.936 10.570 74.241Pro forma 2000 11.459 35.094 5.997 11.417 1.161 6.650 71.778

gebundenes Eigenkapital (Ø) 2001 615 1.818 229 671 105 571 4.745Pro forma 2000 619 1.895 324 617 63 359 4.533

Eigenkapitalrentabilitätvor Steuern in % 2001 19,1 4,6 71,8 24,1 32,6 – 13,8

Pro forma 2000 32,2 11,8 11,5 29,5 19,4 – 17,7

Cost / Income-Ratio in % 2001 84,3 47,3 51,6 70,0 53,3 – 68,8Pro forma 2000 77,6 56,7 131,9 69,1 55,9 – 69,6

Regionale Gliederung der Erträge (2000 publizierte Werte)

Mio € Zentral- undÖsterreich Osteuropa übrige Regionen Gesamt

2001 2000 2001 2000 2001 2000 2001 2000

Zinsüberschuss 1.774 1.556 839 205 60 479 2.672 2.240

Risikovorsorge 577 519 122 8 4 138 703 666

Zinsüberschuss nach Risiko 1.196 1.037 717 197 56 341 1.969 1.574

Provisionsüberschuss 780 709 302 104 –22 49 1.061 862

Handelsergebnis 82 96 108 21 70 20 261 137

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175Zusätzliche IAS-Informationen

Aktiva werden in der Bank Austria zinslos gestellt, wenn bei zinstragenden Aktiven mit

keinem Ertragszufluss in der nächsten Periode gerechnet wird.

Mio € 2001 2000

Zinslose Aktiva inForderungen an Kreditinstitute 96 518

Zinslose Aktiva inForderungen an Kunden 2.980 2.269

ZINSLOSE AKTIVA 3.076 2.787

Die Bank Austria hat für Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit dem Clearing von Wert-

papier- und Devisengeschäften Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente als Sicherheit bestellt.

Mio € 2001 2000

Marginerfordernis zugunsten der Termin- und Optionenbörsen und diverser Broker 315 140

Arrangementkaution zugunsten der Oesterreichischen Kontrollbank AG 28 28

Sicherstellung für Wertpapierleihe zugunsten ausländischer Kreditinstitute 69 44

Verpfändung zugunsten ausländischer Kredit- und Finanzinstitute 757 533

Sicherstellung für Wertpapiergeschäfte zugunsten Euro-Clear 837 785

Abgetretene Forderungen zugunsten der Oesterreichischen Kontrollbank AG 6.622 6.623

Für vorverteilte Euro-Bargeldbestände hinterlegte WP (nur 31.12.2001) 1.648 –

ZWISCHENSUMME 10.276 8.152

Deckungsstock für Mündelgeldspareinlagen 85 87

Deckungsstock für fundierte Anleihen 608 747

Deckungsstock für Pfand- und Kommunalbriefe 4.607 2.128

GESAMT 15.576 11.113

Mio € 2001 2000

Forderungen an Kreditinstitute 1.533 199hievon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.427 197hievon Beteiligungen 1 1

Forderungen an Kunden 421 113hievon gegenüber verbundenen Unternehmen – –hievon Beteiligungen 17 4

Handelsaktiva 34 –

Schuldverschreibungen und anderefestverzinsliche Wertpapiere 327 533

Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 720 52hievon gegenüber verbundenen Unternehmen 7 6hievon Beteiligungen 6 6

Die Steigerung der Forderungen an Kreditinstitute bezieht sich vorwiegend auf Unter-

nehmen der HVB-Gruppe.

(27) Zinslose Aktiva

(28) Als Sicherheit gestellte

Vermögensgegenstände

(29) Nachrangige Vermögens-

gegenstände

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Mio € 2001 2000

Akzepte und Indossamentverbindlichkeitenaus weitergegebenen Wechseln 26 103

Sonstige Eventualverbindlichkeiten 11.753 10.976

SUMME EVENTUALVERBINDLICHKEITEN 11.779 11.079

Verbindlichkeiten aus unechten Pensionsgeschäften 1.383 2.368

Sonstige Kreditrisiken 7.086 16.824

SUMME KREDITRISIKEN 8.469 19.192

Mio € 2001 2000Aktiva Passiva Aktiva Passiva

EUR 96.129 101.421 93.037 97.606

USD 23.480 28.300 36.949 35.876

CHF 12.461 3.665 11.625 10.781

JPY 6.030 4.797 5.805 4.664

Sonstige 21.497 21.414 17.604 16.092

SUMME FW 63.468 58.176 71.983 67.413

GESAMT 159.597 159.597 165.019 165.019

Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit hat die Bank Austria auch die Gestion von Treuhand-

vermögen übernommen (zum Bilanzstichtag 2.066 Mio €, im Vorjahr 1.943 Mio €), das nicht

in der Bilanz ausgewiesen werden darf.

Im Rahmen von Repo-Geschäften wurden Vermögensgegenstände an Dritte verkauft.

Gleichzeitig wurde vereinbart, dass die Finanzinstrumente zu einem bereits beim Verkauf

festgelegten Preis rückzuübertragen sind. Die Summe der echten Pensionsgeschäfte betrug

zum Bilanzstichtag 1.652 (im Vj. 5.522) Mio €.

176 Zusätzliche IAS-Informationen

(30) Eventualverbindlich-

keiten und Kreditrisiken

(31) Fremdwährungs-

volumina

(32) Treuhandvermögen

(33) Echte Pensionsgeschäfte

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177Zusätzliche IAS-Informationen

Name und Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in %

VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN

Asset Management GmbH, Wien 100,00

BA/CA Asset Finance Limited, Glasgow 96,04

BA/CA Export Finance Limited, London 100,00

Bank Austria Cayman Islands Ltd., Georgetown, Cayman Islands 100,00

Bank Austria Creditanstalt d.d., Laibach 99,54

Bank Austria Creditanstalt Leasing GmbH, Wien 99,98

Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG, Wien 100,00

Bank Austria Handelsbank Aktiengesellschaft, Wien 100,00

Bank Austria Treuhand GmbH, Wien 75,00

Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A., Krakau 33,58 beherrscht

BANKPRIVAT AG, Wien 100,00

CA Betriebsobjekte AG, Wien 100,00

CA IB Corporate Finance Beratungs Ges.m.b.H., Wien 100,00

CA IB Investmentbank Aktiengesellschaft, Wien 100,00

CA IB International Markets Ltd., London 100,00

CA IB Securities a.s., Prag 100,00

CA IB Securities Rt., Budapest 99,09

CA IB Securities S.A., Warschau 100,00

CABET-Holding-Aktiengesellschaft, Wien 100,00

CAPITAL INVEST die Kapitalanlagegesellschaft der Bank Austria/Creditanstalt Gruppe GmbH, Wien 100,00

Creditanstalt AG, Wien 100,00

DOMUS FACILITY MANAGEMENT GmbH, Wien 100,00

Gornoslaski Bank Gospodarczy – Spólka Akcyjna, Kattowitz 23,11 beherrscht

Hypo Vereinsbank Bank Hipoteczny S.A., Warschau 33,58 beherrscht

HVB Bank Croatia. d.d., Zagreb 80,02

HVB Bank Czech Republic a.s., Prag 99,50

HVB Bank Hungary Rt., Budapest 100,00

HVB Bank Romania S.A., Bukarest 100,00

HVB Bank Slovakia a.s., Preßburg 100,00

Lassallestraße Bau-, Planungs-, Errichtungs- und Verwertungsgesellschaft m.b.H., Wien 100,00

RINGTURM Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., Wien 40,00 beherrscht

SKWB Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien 100,00

VISA-SERVICE Kreditkarten Aktiengesellschaft, Wien 75,00

WAVE Solutions Information Technology GmbH, Wien 100,00

AT EQUITY BEWERTETE UNTERNEHMEN ASSOZI IERTE UNTERNEHMEN

Adria Bank Aktiengesellschaft, Wien 25,50

B.I.I. Creditanstalt International Bank Ltd., George Town, Grand Cayman 50,00

Banco B.I. Creditanstalt S.A., Buenos Aires 50,00

Bausparkasse Wüstenrot Aktiengesellschaft, Salzburg 27,08

Name u

(34) Liste ausgewählter,

wesentlicher Beteiligungen

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178 Zusätzliche IAS-Informationen

Name und Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in %

CA Versicherung AG, Wien 50,00

Investkredit Bank AG, Wien 26,74

Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft, Wien 49,15

Union Versicherungs-Aktiengesellschaft, Wien 33,33

NICHT KONSOLIDIERT

A. VERBUNDENE UNTERNEHMEN

AWT International Trade and Finance AWT Internationale Handelsund Finanzierungs Aktiengesellschaft, Wien 100,00

Bank Austria Creditanstalt Immobilienagentur GmbH, Wien 100,00

BA Private Equity GmbH, Wien 100,00

BA/CA Capital Management Ltd., Central Hongkong 66,67

DATA AUSTRIA Datenverarbeitungs GmbH, Wien 100,00

FactorBank Aktiengesellschaft, Wien 52,00

GANYMED Immobilienvermietungsgesellschaft m.b.H., Wien 100,00

HVB Bank Bulgaria EAD, Sofia 100,00

HVB Bank Yugoslavia A.D., Belgrad 99,00

HYPERION Immobilienverwaltungsgesellschaft m.b.H., Wien 100,00

Immobilien Rating GmbH, Wien 99,00

Informations-Technologie Austria GmbH, Wien 61,37 nicht beherrscht

JSCB „Bank Austria Creditanstalt Ukraine“, Kiew 89,07

Österreichische Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H., Wien 50,00

Österreichisches Verkehrsbüro Aktiengesellschaft, Wien 63,83

PlanetHome GmbH, Wien 50,00

UNIVERSALE International Realitäten GmbH, Wien 100,00

B. ASSOZI IERTE UNTERNEHMEN

Lambacher HITIAG Leinen Aktiengesellschaft, Stadl-Paura 45,57

M.A.I.L. Finanzberatung GmbH, Wien 49,00

Vereinigte Pensionskasse Aktiengesellschaft, Wien 30,11

C. SONSTIGE UNTERNEHMEN

Einlagensicherung der Banken und Bankiers Gesellschaft m.b.H., Wien 18,64

Europay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH, Wien 21,92

NOTARTREUHANDBANK AG, Wien 25,00

WED Wiener Entwicklungsgesellschaft für den DonauraumAktiengesellschaft, Wien 18,00

WIENER STÄDTISCHEAllgemeine Versicherung Aktiengesellschaft, Wien 8,00

Legende:

Der Kapitalanteil gibt die Beteiligung derBank Austria Gruppe am Kapital des Unter-nehmens an. Im Kapitalanteil sind die Anteile voll konsolidierterund sonstiger verbundener Unternehmen an derZielgesellschaft addiert.

beherrscht = beherrscht aufgrund von Syndikats-verträgen oder anderen Vereinbarungen

nicht beherrscht = nicht beherrscht aufgrund vonSyndikatsverträgen oder anderen Vereinbarungen

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179Risikobericht

Die Bank Austria identifiziert, misst, überwacht und steuert alle Risiken der Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe und arbeitet eng mit den Risikoüberwachungs- und -steuerungseinheiten

der HypoVereinsbank zusammen.

Bei den Überwachungs- und Steuerungsprozessen im Risikocontrolling und Risiko-

management unterscheidet die BA analog der HypoVereinsbank zwischen:

– Marktrisiken

– Adressrisiken

– Liquiditätsrisiken

– Operationalen Risiken

– Geschäftsrisiken

– Immobilienrisiken und

– Beteiligungsrisiken

Der Vorstand entscheidet über die Risikopolitik und genehmigt die Grundsätze von Risiko-

controlling und Risikomanagement, die Festlegung von Limiten für alle relevanten Risiken

sowie die Verfahren zur Überwachung der Risiken.

Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstand durch spezifische Komitees und unab-

hängige Risikocontrolling- und -managementeinheiten unterstützt.

Das Management der Bilanzstrukturpositionen sowie die Steuerung der Marktrisiken der

Handelsbücher erfolgt im Rahmen des MARALCO. In diesem Komitee werden auch die

Rahmenbedingungen und Limite für die Tochterbanken festgelegt. Die Beurteilung von

Adressrisiken wird im Kreditkomitee und Länderrisikokomitee vorgenommen. Das neu

eingerichtete Vertriebs-APM soll ressortübergreifende Steuerungsfragen zwischen Vertrieb und

Gesamtbanksteuerung koordinieren.

Die Abteilungen „Marktrisikosteuerung und ALCO-Support“, „Ertragscontrolling Handel“,

„Kreditrisikomethoden und -instrumente“ und „Operationales und Gesamtbankrisiko“ sind

zuständig für die Entwicklung und Implementierung der Methoden der Risiko- und Ertrags-

messung, die laufende Weiterentwicklung und Verfeinerung der Steuerungsinstrumente, die

Einhaltung der diesbezüglichen Mindestanforderungen für das Betreiben von Handels-

geschäften (MaH), die Entwicklung und Wartung der Regelwerke und die unabhängige und

neutrale Berichterstattung über das Risikoprofil der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe.

Die operative Steuerung des Kredit- und Ausfallsrisikos erfolgt für die gesamte Bank Austria

Creditanstalt-Gruppe und über alle Produktarten und Kundengruppen hinweg durch den für

das Risikomanagement verantwortlichen Vorstand.

Seit Anfang des Jahres 2001 wird in der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe das duale

Steuerungskonzept angewandt, im Rahmen dessen sowohl das regulatorische als auch das

ökonomische Kapital mit Verzinsungsansprüchen belegt werden. Die Zielrenditen für die

beiden Kapitalgrößen sind so aufgebaut, dass im Ergebnis auf eine langfristig zu erreichende

Eigenkapitalrentabilität nach Steuern von 15% abgestellt wird. Während die Höhe des

Risikobericht

(35) Gesamtrisiko-

management

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180

regulatorischen Kapitals aus den entsprechenden Regelungen des BWG abgeleitet wird, soll

das ökonomische Risikokapital das institutsspezifische Risikoprofil umfassender und einheit-

licher abbilden. Das ökonomische Kapital wird mit Ausnahme des Liquiditätsrisikos über alle

angeführten Risikoarten mit einer einheitlichen Value-at-Risk-Methodik berechnet. Dazu werden

die unerwarteten Verluste für einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr bei einem Sicher-

heitsniveau von 99% ermittelt. Das Risikokapital ist Bestandteil des jährlichen Budgetierungs-

prozesses und ergänzt die Ertrags- und Kostenbudgets.

Die Einbeziehung der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe in die Risikoüberwachung und

-steuerung des gesamten HVB-Konzerns sowie die Erstellung gesamthafter und konsolidierter

Darstellungen von HVB-Risikozahlen erfolgt auf regelmäßiger Basis und garantiert eine

einheitliche Steuerung des gesamten HVB-Konzerns.

Das Marktrisikomanagement in der Bank Austria umfasst die Erkennung, Messung, Über-

wachung und Bewirtschaftung aller Marktrisiken, wie sie sich aus dem Bankgeschäft ergeben.

Die Prozesse und Methoden der Limitfestlegung und -überwachung sowie der Risikomessung

der Handelsaktivitäten sind in einem Marktrisikomanagement-Handbuch zusammengefasst.

Für die Messung der Marktrisiken hat sich in den letzten Jahren die „Value-at-Risk-Methode“

(VaR) weitgehend etabliert. Sie ist in der Bank Austria gruppenweit eingeführt und hat die

früheren Limitsysteme ersetzt bzw. ergänzt. „Value-at-Risk“ entspricht dabei dem potenziell

möglichen Verlust eines Handelsbuches, der aufgrund statistisch zu erwartender Veränderungen

der Marktparameter bestimmt wird.

Die Bank Austria verwendet ein eigenentwickeltes Modell, das auf einem Varianz-Kovarianz-

Ansatz aufbaut. Die tägliche Risikomessung erfolgt unter Zugrundelegen von zwei Standard-

abweichungen und einer Haltedauer von einem Tag. Damit sind mögliche Verluste der

Handelsbücher mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5% nicht größer als der ausgewiesene

Value-at-Risk-Betrag.

Zum 31.12.2001 wurde der VaR unserer Handelsbücher wie folgt ausgewiesen:

Bank Austria AG Bank Austria-Gruppe

Wechselkursrisiko 7,0 Mio € 6,9 Mio €

Aktienkursrisiko 1,1 Mio € 1,2 Mio €

Zinsänderungsrisiko 6,1 Mio € 5,4 Mio €

Ergänzend wird im Rahmen des internen Risikomodells für Zwecke der erforderlichen

Eigenmittelunterlegung gemäß 2. BWG-Novelle (Umsetzung der Kapitaladäquanz-Richtlinie)

ab 1. Jänner 1998 der VaR auch für eine zweiwöchige Haltedauer ermittelt; bei dieser Berech-

nung werden die vom Gesetzgeber und vom Bundesministerium für Finanzen vorgegebenen

quantitativen Standards (einseitiges Konfidenzniveau von 99%, Multiplikator 3, Durchschnitt

der letzten 60 Geschäftstage, Zuschlag in Höhe des spezifischen Risikos) berücksichtigt, wobei

insbesondere der Multiplikator von 3 im Rahmen des Gutachtens gem. § 26b BWG durch die

OeNB bestätigt wurde.

Marktrisiken im

Handelsgeschäft

Risikobericht

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181Risikobericht

Insgesamt ergibt sich aus den Ergebnissen des internen Modells und den sonstigen Eigen-

mittelerfordernissen für das Handelsbuch und die Offene Devisenposition zum Jahresultimo

für die Bank Austria Kreditinstituts-Gruppe nach BWG ein Gesamterfordernis in Höhe von

399 Mio € (Vorjahr: 365 Mio €), wodurch die vorhandenen Tier 3-Eigenmittel nur zu rund

22% ausgenutzt werden.

Neben den VaR-Limiten werden je nach Geschäftsart Gamma-, Vega-, Volumens-, Positions-

und Basis-Point-Value-Limite sowie Stop-Loss-Limite gesetzt. Die Festlegung der Limite erfolgt

entsprechend der in Relation zu den budgetierten Ergebniskomponenten festgelegten

Risikobereitschaft.

Die Zuverlässigkeit und Güte des internen Modells wird in der Bank Austria durch perma-

nente Rückvergleiche zwischen den ausgewiesenen Value-at-Risk-Beträgen und den tatsächlich

beobachteten Schwankungen der Marktparameter und des Gesamtwertes der Handelsbücher

überprüft (Backtesting). Die bisherigen Backtesting-Ergebnisse bestätigen dabei weiterhin die

Treffsicherheit und Zuverlässigkeit des Modells.

Im Laufe des Berichtsjahres 2001 kam es zu einer Backtesting-Überschreitung, womit das

Modell nach BWG und den Basler Richtlinien weiterhin klar in der grünen Zone liegt.

Ergänzt werden die VaR-Berechnungen im Handelsbereich durch eine Reihe von Stress-

Szenarien, die mögliche Auswirkungen ungewöhnlicher Marktbelastungen mit nur geringer

Wahrscheinlichkeit auf die Ertragskraft der Gruppe identifizieren. Bei diesen Stress-Szenarien

werden sowohl außergewöhnliche Kursbewegungen als auch eine dramatische Verschlechterung

der Marktliquidität unterstellt.

Die aktuellen Stress-Szenarien der Bank Austria liegen – gegliedert nach den drei wichtigsten

Risikokategorien – auf folgendem Niveau:

Zinsen Fremdwährung Aktien

Developed countries +/– 60 bp +/– 15% +/– 20 –30%

Emerging countries +/– 500 bp +/– 30% +/– 40 –50%

New Economy Werte n.a. n.a. +/– 30 –40%

Im Zinsbereich werden zusätzlich zu einer reinen Parallelverschiebung auch Drehungen der

Zinskurve und ein langfristiger, deutlicher Anstieg des Geldmarktes simuliert.

Die Bewertung von Marktrisiken, die sich aus der allgemeinen Bilanzstruktur und den Entschei-

dungen des Asset-Liability-Committees (MARALCO) ergeben, unterliegt in der Bank Austria einem

gesonderten Procedere. Im MARALCO wird die Steuerung der Bilanzstrukturpositionen über Geld-

und Kapitalmarkttransaktionen sichergestellt. Die Profitcenter der Bank Austria sind durch ein grup-

penweit einheitliches Referenzzinssatzsystem zu fristenkongruenten Marktpreisen von jedem Markt-

risiko entbunden. Die Aufspaltung des Nettozinsertrages in einen den Geschäftsbereichen zugewie-

senen Konditionenbeitrag und einen Beitrag aus der Fristentransformation schafft die Voraussetzung

für eine einheitliche und zentrale Steuerung sämtlicher Marktrisiken im Rahmen des MARALCO.

Marktrisiken im Rahmen des

Bilanzstrukturmanagements

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182

Aufgrund der besonderen Bedeutung und Komplexität des inländischen Kundengeschäf-

tes werden die sich aus den Positionen des Bankbuches ergebenden Marktrisiken darüber

hinaus regelmäßig anhand von Simulationen über die Volatilität des Nettozinsertrages analy-

siert. Es fließen dabei neben unterschiedlichen Zinsszenarien und dem Geschäftsvolumen zum

Berichtstag entsprechende Annahmen über das Neugeschäft, das Nachfrageverhalten und

die allgemeine Margenentwicklung in den für die Bank Austria wichtigsten Marktsegmenten

ein. Die Modellierung der Entwicklung des Nettozinsertrages über den Prognosezeitraum gibt

damit neben der statischen Berechnung des maximalen Risikopotenzials auch Auskunft über

die Dynamik und erlaubt es der Bank, auch auf diesem Gebiet frühzeitig Risiken zu erkennen

und entsprechende Absicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Daneben wird auch im Bankbuch

die Value-at-Risk-Methode ergänzend eingesetzt.

In einer gesamthaften Sicht des Zinsänderungsrisikos der Gruppe ergeben sich zum Bilanz-

stichtag 31.12.2001 folgende Zinssensitivitäten. Es handelt sich dabei um die Auswirkungen

einer Zinssatzerhöhung von einem Basispunkt (0,01%) auf die festverzinslichen Aktiva und

Passiva.

Die übrigen Bestände beinhalten das Zinsänderungsrisiko, das aus dem Kredit- und Ein-

lagengeschäft und den Aktivitäten des MARALCO resultiert.

in € bis 1 1 Monat bis 3 Monate bis 1 Jahr bis 5 bis 30 Jahre GesamtMonat 3 Monate 1 Jahr 5 Jahre

EUR übrige Bestände – 11.987 76.630 – 519.577 33.216 – 980.941 – 1.402.659

EUR Handelsbestand – 22.053 – 39.078 – 128.186 322.316 – 129.075 3.924

USD übrige Bestände 686 –39.832 – 138.604 – 378.615 71.899 – 484.466

USD Handelsbestand – 11.812 4.361 – 466.191 547.874 – 129.171 – 54.939

CHF übrige Bestände 10.664 24.270 – 114.002 – 88.451 – 22.399 – 189.918

CHF Handelsbestand – 167 6.003 6.633 17.760 – 17.551 12.678

GBP übrige Bestände 4.854 10.094 – 159.263 219 – 475 – 144.571

GBP Handelsbestand 197 5.171 – 557 – 18.335 – 25.144 – 38.668

PLN übrige Bestände – 70 – 2.728 – 23.100 – 31.824 – 2.435 – 60.157

PLN Handelsbestand – 2.777 1.848 16.289 – 72.107 8.241 – 48.506

CZK übrige Bestände 5.783 – 2.894 – 13.172 5.460 – 46.527 – 51.350

CZK Handelsbestand – 657 1.062 10.905 – 24.634 12.840 – 484

JPY übrige Bestände 12.240 910 – 48.222 131 914 – 34.027

JPY Handelsbestand – 3.187 2.932 – 5.406 69.994 – 73.975 – 9.642

SKK übrige Bestände 559 – 413 – 1.367 – 5.997 – 3.026 – 10.244

SKK Handelsbestand 251 103 2.428 – 743 42 2.081

HUF übrige Bestände 1.849 – 2.153 – 69 9.795 – 9.422

HUF Handelsbestand – 291 – 1.093 – 178 – 10.413 – 215 – 12.190

Andere übrige Bestände 1.432 – 3.125 – 31.415 1.630 721 – 30.757

Andere Handelsbestand 91 –493 – 6.220 17.533 – 11.532 – 621

Risikobericht

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183Risikobericht

Die Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft waren im Jahr 2001 von drei Themen

geprägt:

– Vorbereitung auf die Neuregelungen des Basel-II-Papiers

– Integration der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe in die HVB-Gruppe

– Maßnahmen für die Fusion von Bank Austria AG und Creditanstalt AG

Diese Themengebiete haben sich auch in der Organisation und den Basisregelwerken für

das Kreditgeschäft niedergeschlagen.

Im Zuge der laufenden Anpassung der Regelwerke an die neuesten Erkenntnisse zu Fragen

der „Risikobeurteilung“ (Basel II) wurden die Kreditkompetenzen neu geregelt, wobei gene-

rell Kreditkompetenzen ausschließlich erfahrenen Kreditrisikomanagern zugestanden werden.

Kreditengagements werden regelmäßig von den kundenbetreuenden Stellen auf ihren

Risikogehalt überprüft und dem Kreditrisikomanagement zur Genehmigung vorgelegt.

Die Genehmigung von neuen Transaktionen sowie die Überwachung von bestehenden

Engagements, die Kreditrisiken beinhalten, erfolgt prinzipiell nach dem 4-Augen-Prinzip,

wobei das zweite Augenpaar generell im Kreditrisikomanagement angesiedelt ist. Die primäre

Risikoverantwortung, d.h. insbesondere die Erstbeurteilung des Kreditrisikos, liegt dabei bei

der kundenbetreuenden Stelle. Die sekundäre Risikoverantwortung, d.h. insbesondere die

Zweitbeurteilung des Kreditrisikos sowie die Genehmigung von Kreditanträgen, liegt bei einer

von den kundenbetreuenden/konzernbetreuenden Stellen organisatorisch getrennten Risiko-

managementeinheit.

Um dem Branchenaspekt in der Kreditentscheidung mehr Bedeutung als bisher bei-

zumessen, werden die zentralen Kreditabteilungen durch branchenverantwortliche Senior

Risk Manager Teams ersetzt.

Organisatorisch existiert das Kreditkomitee als effizientes Gremium für rasche Einzelkredit-

entscheidungen. Gleichzeitig wurde im Aufsichtsrat mit der Verlagerung von Einzelkredit-

entscheidungen in den Kreditausschuss des Aufsichtrates bei gleichzeitiger Ausweitung der

Kreditportfoliodarstellungen mehr Freiraum für strategische Überlegungen geschaffen.

Besonderes Augenmerk wird schließlich auch auf die Überwachung und Gestion von

besonders risikobehafteten Engagements gelegt, die – ab dem Auftreten von Frühwarn-

signalen – von speziell ausgebildeten Mitarbeitern unterstützt werden. Ausfallsgefährdete

Engagements werden von „Sanierungsmanagern“ betreut, denen dafür spezielle Kompe-

tenzen gewährt werden. Ein Engagement gilt dann als ausfallsgefährdet, wenn unter

Bedachtnahme auf die wirtschaftliche Situation des Kreditnehmers und die Besicherung mit

einem Ausfall von Kapital- und/oder Zinsteilen zu rechnen ist.

Auch das Integrationsprojekt HVB – BA/CA hat in den Basisregelwerken seinen Nieder-

schlag gefunden. Dem HVB-Group-Standard entsprechend orientieren sich die allgemeinen

Kreditgrundsätze nunmehr an der Organisation der Unternehmensbereiche (Firmenkunden,

Adressenausfallsrisiko

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184 Risikobericht

Privat- und Geschäftskunden, Immobilienkunden etc.). Weiters wurden die im Rahmen des

Projektes „Bank zum Erfolg“ zur Fusion von Bank Austria und Creditanstalt erarbeiteten

Prozessänderungen in den Regelwerken berücksichtigt.

Im Bereich des Adressenausfallsrisikos ist die Bank Austria ihrem Ziel, das Kreditbuch der

Gruppe nach Risk-Return-orientierten Gesichtspunkten zu steuern, einen wichtigen Schritt

näher gekommen. Es wurden sowohl die Ansätze zur Steuerung des Kreditrisikos auf Einzel-

kreditbasis als auch auf Portfolioebene wesentlich weiterentwickelt und verfeinert. Hier ist

vor allem die Implementierung der Steuerungsparameter („erwarteter Verlust” und „un-

erwarteter Verlust“) im neuen Deckungsbeitragsschema für die Einzelkunden- und die Ein-

zeltransaktionskalkulation für das Aktivgeschäft zu nennen. Dieses Steuerungsinstrument

wurde methodisch an die Standards im HVB-Konzern angepasst.

Das Adressenausfallsrisiko ist als Wahrscheinlichkeit, einen finanziellen Verlust aus der

Zahlungsunfähigkeit eines Kreditnehmers/Vertragspartners zu erleiden, definiert. Es umfasst

das Gegenparteienrisiko, das Transferrisiko im grenzüberschreitenden Geschäft sowie das

Erfüllungsrisiko.

Die Analyse der Adressenausfallsrisiken wird sowohl für die klassischen Bankprodukte – wie

zum Beispiel Ausleihungen und Promessen – als auch für Produkte im Handelsbuch sowie bei

derivativen Finanzinstrumenten vorgenommen. Besonderes Augenmerk legt die Bank Austria

auf die Risiken bei (OTC-) Derivativkontrakten, um das künftige potenzielle Adressenausfalls-

risiko aus diesen Kontrakten zu begrenzen.

Der risikoorientierte Steuerungsansatz der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe analysiert

Kreditgeschäfte auf Basis einer zweidimensionalen Risikobetrachtung: Einerseits wird der

erwartete Verlust eines Kreditausfalls berechnet und andererseits der unerwartete Verlust und

das ökonomische Kapital auf Einzelkreditbasis unter Berücksichtigung von Portfolioeffekten

ermittelt. Der erwartete Verlust ist dabei die auf Basis von historischen Erfahrungswerten

durchschnittlich zu erwartende jährliche Verlustrate durch Kreditausfälle und berechnet sich

durch Multiplikation der Ausfallswahrscheinlichkeit, des Kreditäquivalents und der Verlust-

quote. Der unerwartete Verlust ist die Messgröße für die jährlichen Schwankungen der

tatsächlichen Kreditausfälle um den erwarteten Verlust. Im Steuerungssystem wird für das

Kreditgeschäft der erwartete Verlust über die Standardrisikokosten, der unerwartete Verlust

durch die Zuordnung des ökonomischen Kapitals berücksichtigt. Wie bereits erwähnt,

wurden die methodischen und technischen Voraussetzungen geschaffen, um diesen Ansatz

sukzessive in der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe umzusetzen. Mit 2002 werden für das

inländische Firmen- und Privatkundengeschäft auf Einzelkundenebene der erwartete Verlust

und der unerwartete Verlust (das ökonomische Kapital für das Adressenausfallsrisiko) zu-

gewiesen, um das Kreditgeschäft verstärkt nach Risiko-/Ertrags-Gesichtspunkten zu steuern.

Eine wesentliche Basis für diese Steuerung ist die Konzeption und Implementierung von ver-

feinerten und auf Ausfallswahrscheinlichkeiten kalibrierten Bonitätsbeurteilungsinstrumenten,

um so eine bestmögliche Risikobeurteilung zu erreichen. Der Schwerpunkt in diesem Bereich lag

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185Risikobericht

(36) Operationales Risiko

in der Verfeinerung der Anwendung der neuen Ratingsystematik für Firmenkunden in Österreich

(Aufbau eines eigenen Monitoring-Tools), in der Implementierung eines Bonitätsbeurteilungs-

instruments für zentral- und osteuropäische Firmenkunden sowie in der Fertigstellung eines

Modells für Klein- und Mittelbetriebe und Freiberufler. Diese Ratingmodelle schaffen die Grund-

lage, um Kreditrisiken in Form von Ausfallswahrscheinlichkeiten zu quantifizieren.

In die Analyse der Kundenbonität werden – gemäß dieser neuen Ratingsysteme – sowohl

quantitative Kriterien in Form von Bilanzkennzahlen als auch qualitative Kriterien, die auch

die mögliche zukünftige Entwicklung des Unternehmens berücksichtigen, einbezogen. Ist der

Kreditnehmer Teil eines Konzerns, fließt auch die Betrachtung der Gruppe mit ein.

Die Ratingskala der HVB und der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe wurden mittlerweile

vereinheitlicht. Diese gemeinsame Masterskala erlangt sukzessive im gesamten Konzern

Gültigkeit. Sie kann sowohl in die alten Bonitätsklassen als auch in externe Ratingskalen

übergeleitet werden. Für jede Ratingstufe wurde eine bestimmte Ausfallswahrscheinlichkeit

empirisch ermittelt. Dabei wird ausschließlich auf die Bonität des Kunden abgestellt. Sicher-

heiten werden erst bei der Ermittlung des erwarteten Verlustes zusätzlich berücksichtigt, d.h.

es gibt eine strikte Trennung zwischen der Beurteilung der Bonität und der Besicherung.

In der Bank Austria ist ein quantitatives Modell zur Ermittlung des Kreditrisikos für das

gesamte Portfolio der Gruppe implementiert. Mit Hilfe dieses Kreditportfoliomodells sollen

Risikokonzentrationen erkannt und gegebenenfalls abgebaut werden und Korrelationen im

Portfolio mit dem Ziel der Risikodiversifizierung gemessen werden. Weiters ermöglicht dieses

Modell die Berechnung des ökonomischen Kapitals. Damit wird die Voraussetzung geschaffen,

die Allokation des regulatorischen Kapitals durch eine risikogerechtere Kapitalallokation zu

ergänzen. Die Ergebnisse dieser Rechnung fließen nunmehr auch in die Deckungs-

beitragsrechnung und in ein neu entwickeltes risikoadjustiertes Pricing ein.

Die Bank Austria bereitet sich mit diesen Verfeinerungen und Weiterentwicklungen in den

Methoden des Kreditrisikomanagements gleichzeitig auch für die derzeit laufenden auf-

sichtsrechtlichen Überlegungen, die Eigenmittelunterlegung für Kreditausfallsrisiken stärker

zu differenzieren und interne Ratingsysteme aufsichtsrechtlich anzuerkennen, vor (Basel II).

Die Bank Austria hat bereits im letzten Jahr eine detaillierte Analyse der Basler Papiere

vorgenommen und die wichtigsten Punkte, bei denen Handlungsbedarf besteht, identifiziert.

Die Realisierung und Implementierung wird in einem eigenen Basel-II-Projekt vorgenommen.

Das Jahr 2001 stand für die Abteilung „Operationales und Gesamtbankrisiko“ im Zeichen

der Schaffung der qualitativen und quantitativen Voraussetzungen für Risikomessung und

–management. In diesem Zusammenhang wurde besonderes Augenmerk auf die möglichst

frühzeitige Erkennung und Umsetzung der Trends gelegt, die für das operationale Risiko aus

dem Basler Konsultationsprozess resultieren.

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186

Unter dem operationalen Risiko wird analog der HypoVereinsbank das Risiko von un-

erwarteten Verlusten durch menschliches Versagen, fehlerhafte Managementprozesse, Natur-

und sonstige Katastrophen, Technologieversagen und Änderungen im externen Umfeld

(Event Risk) verstanden. So sollen zum Beispiel Ausfälle von IT-Systemen, Sachschäden, Fehl-

verarbeitungen oder Betrugsfälle in Hinkunft einer genaueren und vor allem konsolidierten

Risikomessung und -steuerung unterliegen, die auch Basis für die Berechnung von Risiko-

kapital und für Prozessverbesserungen sein soll.

Im Mittelpunkt der Anstrengungen stand der Aufbau und die Weiterentwicklung einer

Intranet-Applikation für das operationale Risiko. Grundlegende Idee ist dabei, die Intranet-

Lösung zu einer zentralen Kommunikationsplattform auszubauen, die sowohl für die

Einholung der bereichsspezifischen Verlustdaten und Qualitätsscores herangezogen wird, als

auch ein abgestimmtes Informationsangebot für die betroffenen Bereiche und den Vorstand

bereitstellt. Bereits fertiggestellt sind die Module zur dezentralen Datenerhebung von

Verlustdaten sowie die Fragebögen zur tourlichen Durchführung des Control-Self-Assessment

in der Bank Austria. Der Prototyp des Moduls zum Berichtswesen soll neben der Rückmel-

dung über die angelieferten Informationen vor allem relevante Frühindikatoren umfassen.

Auf diese Weise kann die geforderte umfassende Einbindung aller Entscheidungsträger und

Bereiche in den Risikomanagementprozess effizient sichergestellt werden.

Unabhängig vom gewählten Risikomessansatz wird dem Aufbau einer Datenbank aus

internen historischen Verlustvorfällen große Bedeutung bei der Quantifizierung des opera-

tionalen Risikos zukommen. In diesem Zusammenhang ist der 01.01.2002 ein maßgeblicher

Termin, ab dem eine umfassende Datensammlung verfügbar ist, um die quantitative Vor-

aussetzung hinsichtlich der Länge der Datenhistorien für die Anwendung fortgeschrittener

Messverfahren für die Eigenkapitalunterlegung zu erfüllen.

Die Erhebung von Verlustdaten sowie die Adressierung fehlerhafter Prozesse erfolgt in

enger Koordination und Zusammenarbeit mit anderen Bereichen wie zum Beispiel der internen

Revision, Compliance, der Rechtsabteilung, dem Versicherungsbereich sowie Zahlungsverkehr

oder Settlement. Ebenfalls ist zu berücksichtigen, dass in der Bank Austria seit jeher in den

unterschiedlichsten Unternehmensbereichen eine Fülle von Maßnahmen gesetzt wurden, um

das operationale Risiko zu steuern und zu reduzieren. An dieser Stelle seien exemplarisch

Datensicherungsmaßnahmen, die Sicherstellung von Vertraulichkeit und Integrität der ge-

speicherten Daten, Zugriffsberechtigungssysteme, die Beachtung des Vier-Augen-Prinzips und

eine Vielzahl von Überwachungs- und Kontrollprozessen sowie Personalschulungsmaß-

nahmen genannt.

Zur notwendigen Ergänzung der internen Daten mit externen Verlustdaten beabsichtigt

die Bank Austria, sich gemeinsam mit der HypoVereinsbank aktiv an den entstehenden

Verlustdatenkonsortien zu beteiligen.

Risikobericht

Page 189: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

187Risikobericht

Der Einsatz des fragebogengestützten Control-Self-Assessment (CSA) zur Ermittlung der

Kontroll- und Prozessqualität wird auch auf den Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

ausgedehnt werden. Die Arbeiten zur Erweiterung des CSA im Hinblick auf die verstärkte

Integration von bereichsspezifischen Fragen wird gemeinsam mit der HVB abgeschlossen und

damit Basis des kommenden tourlichen Self-Assessments werden.

Als Hauptbetätigungsfelder für das Jahr 2002 sind insbesondere geplant:

– die weitere Sensibilisierung aller Einheiten des Bank Austria Creditanstalt-Gruppe für

Themenstellungen des operationalen Risikos

– Einbindung der wesentlichen Töchter der Bank Austria in das Melde- und Berichtswesen

über Intranet

– Weiterführung der Arbeiten für ein abnahmefähiges Risikosteuerungsmodell nach Basel

– Aufbau von Szenarioanalysen für Unternehmensbereiche und Töchter

– Analyse von Versicherungslösungen für operationale Risiken

Bei folgenden schwebenden Verfahren kann die Bank Austria zum Bilanzstichtag noch

nicht erkennen, ob und wenn ja, ob über die bereits gebildeten Vorsorgen hinaus ein Abfluss

von Zahlungsmitteln stattfinden wird:

EU-Wettbewerbsverfahren

Zinsanpassungsklauseln und Aufrundungsregeln

Verbraucherschutz bei Allgemeinen Geschäftsbedingungen

Der Gesamtkreditrisikoaufwand beläuft sich auf 703 Mio € ; dieser Wert ist bedingt durch

die Strukturänderung im Konzern mit der veröffentlichten Vorjahreszahl nicht direkt

vergleichbar, so dass wir das Jahr 2000 in der Zielstruktur (pro forma) gegenüberstellen.

Mio € 2001 2000

Geschäftsfeld

Privatkunden Inland – 91 – 97

Firmenkunden Inland – 492 – 295

International Markets – 5

CEE – 119 – 110

Asset Management – –

Sonstige – 1 – 144

BANK AUSTRIA CREDITANSTALT-GRUPPE – 703 – 641

Die unerwartete Eintrübung des gesamtwirtschaftlichen Klimas blieb nicht ohne Auswir-

kungen für wichtige Geschäftsfelder. Von der Konjunkturverschlechterung, die alle Länder

der EU betraf, waren wir als führende Bank in Österreich entsprechend tangiert. Die Risiko-

vorsorge im Inland trägt nicht nur dem Anstieg der Insolvenz-Situation Rechnung, sondern

auch den besonderen Auswirkungen aus den Groß-Insolvenzen. Länderspezifische Entwick-

(38) Kreditrisiko

(37) Schwebende

Rechtsrisiken

Page 190: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

188

lungen im CEE-Bereich – hier ist auf Polen mit seinen veränderten wirtschaftlichen Rahmen-

bedingungen hinzuweisen – fanden ebenfalls ihren Niederschlag im Risikovorsorgeaufwand.

Die Tabelle zum Gesamtvolumen derivativer Finanzgeschäfte bildet das Engagement der

Bank Austria Creditanstalt-Gruppe in dieser Kategorie ab. Den aushaftenden Nominalbeträgen

nach Produktkategorien in Höhe von 634.902 Mio € per 31.12.2001 stehen positive Markt-

werte in Höhe von insgesamt 6.554 Mio € gegenüber.

(39) Derivatives

Geschäftsvolumen

Gesamtvolumen derivativer Finanzgeschäfte für Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

Mio € Nominalbetrag 31.12.2000 davon davonRestlaufzeit Marktwert Marktwert Bank- Handels-

< 1 Jahr 1– 5 Jahre > 5 Jahre Summe (positiv) (positiv) buch buch

INSGESAMT 415.953 159.103 59.846 634.902 6.554 6.391 106.297 528.605

davon OTC-Produkte 251.951 159.103 59.846 470.900 6.554 6.391 106.297 364.603davon börsegehandelte Produkte 164.002 – – 164.002 – – – 164.002

A. Zinssatzverträge 347.238 143.036 55.519 545.793 4.754 4.315 93.580 452.214OTC-Produkte: 183.306 143.036 55.519 381.861 4.754 4.315 93.580 288.282Zinstermingeschäfte 40.568 4.628 – 45.196 40 15 9.747 35.449Zinsswaps 132.635 105.853 51.322 289.810 4.440 3.903 76.366 213.445Zinssatzoptionen – Kauf 3.536 17.237 2.058 22.831 270 363 3.570 19.261Zinssatzoptionen – Verkauf 6.409 14.410 2.062 22.881 – – 3.897 18.984andere vergleichbare Verträge 158 908 77 1.143 4 34 – 1.143

Börsegehandelte Produkte: 163.932 – – 163.932 – – – 163.932Zinsterminkontrakte 1.351 – – 1.351 – – – 1.351Optionen auf Zinsterminkontrakte 162.581 – – 162.581 – – – 162.581

B. Wechselkursverträge 68.274 14.675 3.909 86.858 1.754 2.060 12.624 74.234OTC-Produkte: 68.274 14.675 3.909 86.858 1.754 2.060 12.624 74.234Devisentermingeschäfte 38.735 551 – 39.286 859 1.481 1.078 38.208Währungsswaps 2.083 13.626 3.909 19.618 634 383 11.546 8.072Währungsoptionen – Kauf 11.588 263 – 11.851 261 196 – 11.851Währungsoptionen – Verkauf 15.868 235 – 16.103 – – – 16.103andere vergleichbare Verträge – – – – – – – –

Börsegehandelte Produkte: – – – – – – – –Währungsterminkontrakte – – – – – – – –Optionen aufWährungsterminkontrakte – – – – – – – –

C. Wertpapierbezogene Geschäfte 441 1.392 418 2.251 46 16 94 2.158OTC-Produkte: 371 1.392 418 2.181 46 16 94 2.088Wertpapierswaps – 82 – 82 – – – 82Aktienoptionen – Kauf 34 156 10 200 – 12 – 200Aktienoptionen – Verkauf 29 146 408 583 – – – 583andere vergleichbare Verträge 308 1.008 – 1.316 46 4 94 1.223

Börsegehandelte Produkte: 70 – – 70 – – – 70Aktien- und sonstige wertpapierkurs-bezogene Indexterminkontrakte 9 – – 9 – – – 9Aktien- und sonstige wertpapierkurs-bezogene Indexoptionen 61 – – 61 – – – 61

Risikobericht

Bank- und Handelsbuchper 31. Dezember 2001

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189Risikobericht

Die Einteilung der Volumina nach Laufzeitkategorien entspricht internationalen Empfeh-

lungen, ebenso die Klassifizierung in Zinssatz-, Wechselkurs- und wertpapierbezogene

Geschäfte.

Derivate werden OTC (over-the-counter), also direkt mit dem Kontraktpartner oder über

Börsen gehandelt. Der OTC-Handel erfolgt in erster Linie im Interbankbereich, wobei dem

Kundenhandel ebenso eine zunehmende Rolle zukommt. Die Bank Austria fungiert als

Geschäftspartner im derivativen und strukturierten Bereich, sowohl für internationale und

lokale Banken als auch für institutionelle Kunden und Unternehmen.

Vom gesamten Volumen entfällt der Großteil auf den OTC-Handel, wobei der Schwer-

punkt im Zinsbereich liegt. Der Börsehandel konzentriert sich auf zins- und wertpapier-

bezogene Geschäfte und umfasst Futures, Forwards und Optionen.

Für Portfoliogestionierung und Risikomanagementzwecke erfolgt eine Bewertung der

Kontrakte anhand anerkannter, geprüfter Modelle zu Tagespreisen. Marktwerte veranschau-

lichen den Stichtagswert der Verträge, positive Marktwerte erlauben einen Rückschluss auf

das potenzielle Ausfallsrisiko aus dieser Geschäftssparte. Der Anteil der Marktwerte im

Vergleich zu den Volumina bewegt sich in einer international üblichen Bandbreite.

Die Ausweitung der gesamten Geschäftstätigkeit in Derivaten betrug 40%. Aufgrund der

Intensivierung der Geschäftsbeziehungen wurde die Anzahl der Interbankkunden auf 170

erhöht, was ein Ordervolumen von ca. 1000 Transaktionen pro Tag zur Folge hat. Ebenso

konnte mittels der Zusammenlegung der CEE-Risiken (Spot, Forward, Swap) ein wesent-

licher Beitrag zum weiteren Ausbau des Bereiches „Emerging Markets“ geleistet werden. Die

Bank Austria zählt nun zu den Top 3-Geschäftspartnern in dieser Sparte.

Im Bereich Money Market ist die Anzahl der Umsätze in sogenannten Overnight Index

Swaps (EONIA, TOIS, OIS) im 2. Halbjahr gestiegen. Grund dafür ist die verstärkte Nutzung

dieser Produkte im Eigenhandel. Futures und Optionen auf Futures dienten verstärkt ins-

besondere der Absicherung des bilanzwirksamen Depotgeschäftes.

Das Volumen und auch die Aktivität in den Zinsderivatmärkten wurden deutlich aus-

geweitet. Es kam zu einem deutlich verstärkten Marktauftritt in den Währungen PLN, CZK,

SKK und HUF und einer Ausweitung des Cross Currency Swap-Geschäfts in diesen Währungen.

Das Geschäft mit strukturierten Produkten wurde weiter sehr erfolgreich vorangetrieben

und seit Mitte des Jahres in enger Kooperation mit der HVB weiter ausgebaut.

Für die folgenden Gesellschaften trägt die Bank Austria AG, abgesehen vom Fall des

politischen Risikos, im Rahmen ihrer Anteilsquote dafür Sorge, dass sie ihre vertraglichen

Verpflichtungen erfüllen können:

(40) Patronatserklärungen

für Beteiligungen

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190

– BANKPRIVAT AG, Wien

– Bank Austria Handelsbank Aktiengesellschaft, Wien

– Bank Austria Treuhand GmbH, Wien

– Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG, Wien

– Creditanstalt AG, Wien

– SKWB Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien

– HVB Ukraine Ltd., Kiew

– Bank Przemyslowo-Handylowy PBK S.A., Krakau *)

– HVB Bank Czech Republic a.s., Prag

– HVB Bank Slovakia a.s., Bratislava

– HVB Bank Hungaria Rt., Budapest

– HVB Bank Romania S.A., Bukarest

– HVB Bank Bulgaria EDA, Sofia

– HVB Bank Yugoslavia A.D., Belgrad

– HVB Bank Croatia d.d., Zagreb

– BA CA d.d., Laibach

– HVB Jelzalogbank Rt., Budapest

– HVB Bank Hipoteczny S.A., Warschau

– Bank Austria Creditanstalt Leasing GmbH, Wien

Informationen aufgrund österreichischen RechtsRechtliche Grundlage eines Konzernabschlusses nach International Accounting Standards

(IAS) in Österreich: Gemäß dem durch das Konzernabschlussgesetz, BGBl Nr. 49/1999 vom

26. März 1999, in das Bankwesengesetz (BWG) eingeführten § 59a befreit ein Konzern-

abschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen von der Pflicht zur

Erstellung eines Konzernabschlusses nach BWG. Dazu muss er im Einklang mit den Bestim-

mungen der Richtlinie 86/635/EWG über den Jahresabschluss und den konsolidierten

Abschluss von Banken und anderen Finanzinstituten stehen und die Voraussetzungen des

§ 245a Abs. 1 Z 2 bis 5 und Abs 2 HGB erfüllen.

Der Abschlussprüfer hat das Vorliegen dieser Voraussetzungen zu bestätigen, wobei „der

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers in einer dem § 274 Abs. 1 bis 4 HGB mindestens

gleichwertigen Art über das Ergebnis der Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzern-

lageberichtes berichtet“.

(41) Österreichische

Rechtsgrundlage

1. Kreditinstitute Inland:

2. Kreditinstitute Ausland:

3. Finanzdienstleistungs-

institute Inland:

*) Daneben besteht noch eine komplementäre Patronatserklärung der HVB bis zur Grenze der

Konzernbeteiligung der HVB.

Informationen aufgrund österreichischen Rechts

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191Informationen aufgrund österreichischen Rechts

IAS sind international anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze und die Abschlussprüfer

haben bestätigt, dass die Voraussetzungen des § 59a BWG erfüllt wurden. Somit erfüllt der

vorliegende Konzernabschluss 2001 der Bank Austria AG nach IAS die gesetzlichen Anfor-

derungen in Österreich.

Da gemäß § 59a BWG in Verbindung mit § 30 BWG das übergeordnete Kreditinstitut mit

Sitz in Österreich einen Konzernabschluss aufstellen muss, ist der vorliegende Konzern-

abschluss aus Sicht der Bank Austria AG, Wien, als übergeordnetes inländisches Kreditinstitut

erstellt.

Eine vollständige Auflistung der Beteiligungen der Bank Austria AG findet sich im Anhang

zu deren Jahresabschluss.

Das Konzerneigenkapital setzt sich aus dem eingezahlten Kapital der Konzernmutter-

gesellschaft Bank Austria AG (Grundkapital zuzüglich Kapitalrücklagen) sowie dem erwirt-

schafteten Kapital (Gewinnrücklagen des Konzerns zuzüglich Konzernjahresüberschuss)

zusammen.

Da die Bank Austria AG Dividenden auf Basis der österreichischen Rechtslage ausschüttet,

ist nur ein Teil des nach öHGB/BWG berechneten Eigenkapitals ausschüttungsfähig: Bilanz-

gewinn, freie Gewinnrücklage sowie ungebundene Kapitalrücklage. Für 2001 war maximal

ein Betrag in Höhe von 173,1 Mio € (im Vj.: 288 Mio €) ausschüttungsfähig.

In der BA/CA-Gruppe waren 2001 bzw. 2000 im Jahresdurchschnitt folgende Personalka-

pazitäten im Einsatz (durch den erst zu Jahresende 2000 erfolgten Einbezug sind die Mitar-

beiter der Bank Przemyslowo-Handlowy PBK-Gruppe, Polen, in der Jahresdurchschnittsbe-

rechnung 2000 nicht berücksichtigt, welche im Berichtsjahr eine durchschnittliche Personal-

kapazität von über 14.500 Pj. hatte; weitere Personalzuwächse ergaben sich v.a. im CEE-

Raum durch die Zusammenlegung der bisher getrennt operierenden Einheiten der HVB bzw.

der Bank Austria):

Mitarbeiterkapazität*

2001 2000

Angestellte 31.727 16.866

Arbeiter 291 305

GESAMTKAPAZITÄT 32.018 17.171

davon Inland 13.562 13.290davon Ausland 18.456 3.881

*) durchschnittliche Personenjahre der in der Bank Austria Beschäftigten ohne karenzierte Mitarbeiterund Lehrlinge

(42) Konzerneigenkapital

bzw. Eigenkapital der

Bank Austria AG

(43) Personal

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192

Die Tabellen mit der Aufstellung der Organe der Bank Austria AG befinden sich auf den

Seiten 10 bis 11 des Geschäftsberichtes.

In den Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen sind sowohl Dotationen als auch

Rückführungen zur Pensions- und Abfertigungsrückstellung enthalten. Für die Mitglieder des

Vorstandes und leitende Angestellte sowie deren Hinterbliebene wurden im Bilanzjahr 5,9 (im

Vj. 4,9) Mio €, für andere Arbeitnehmer und deren Hinterbliebene 111,3 (im Vj. 82,6) Mio €

dotiert bzw. in eine Pensionskassa eingezahlt.

Insgesamt erhielten 11 Mitglieder des Vorstandes im Geschäftsjahr 2001 Gesamtbezüge

in Höhe von 6,8 (im Vj. 7,5) Mio €. Die Bezüge für Tätigkeiten in verbundenen Unternehmen

betrugen wie im Vorjahr 0,1 Mio €.

An ehemalige Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene wurden 3,5 (im Vj. 3,6)

Mio €, für Tätigkeiten in verbundenen Unternehmen wurden 0,01 (im Vj. 0,04) Mio € aus-

bezahlt.

Die Bezüge der im Geschäftsjahr 2001 tätigen Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für

die Bank Austria AG 0,3 (im Vj. 0,5) Mio €. Im Bilanzjahr wurden keine Bezüge für Tätig-

keiten in verbundenen Unternehmen ausbezahlt (im Vj. 0,02 Mio €). In den Bezügen sind

Tantiemen, Bilanzgelder, Aufwandsentschädigungen und Provisionen enthalten.

Zum Bilanzstichtag hafteten an Mitglieder des Vorstandes keine Kredite und Darlehen

(im Vj. 0,1 Mio €) aus.

Die Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates beliefen sich auf 0,53 Mio € (im Vj. 0,54 Mio €).

Einer erhöhten Ausnutzung von 0,06 Mio € stehen Tilgungen von 0,04 Mio € entgegen.

Die restlichen Veränderungen ergaben sich aus der Neuzusammensetzung des Aufsichtsrates.

Bei den Ausleihungen an den Aufsichtsrat sind auch Kredite an die Arbeitnehmervertreter

erfasst. Die Laufzeit der angeführten Kredite beträgt zwischen 5 und 15 Jahre. Die Ver-

zinsung entspricht dem Kreditsatz für die Mitarbeiter der Bank Austria AG.

(44) Angaben über

Mitglieder des Vorstands,

des Aufsichtsrates

bzw. des Betriebsrates der

Bank Austria AG

Aufwendungen für

Abfertigungen und

Pensionen

Bezüge der Vorstands- und

Aufsichtsratsmitglieder der

Bank Austria AG

Kredite an die Mitglieder des

Vorstandes und des Aufsichts-

rates der Bank Austria AG

Informationen aufgrund österreichischen Rechts

Page 195: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

193Informationen aufgrund österreichischen Rechts

Nachstehende Tabelle gliedert den Wertpapierbestand gemäß § 64 BWG auf:

Wesentliche Unterschiede eines Konzernabschlusses gemäß IAS zu einem nach öster-

reichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und Bilanzierung (öHGB/BWG)

erstellten Konzernabschluss sind insbesondere

1. Zielsetzung und Inhalt eines Jahresabschlusses nach IAS,

2. Gliederung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung,

3. Ansatz- und Bewertungsgrundsätze,

4. Konsolidierungskreis,

5. Steuerabgrenzung,

6. unterschiedliche Berechnungsparameter für Personallasten aus Pensionen oder ähnlichen

Verpflichtungen,

7. Nichtberücksichtigung von konzernfremden Minderheitenanteilen als Eigenkapital,

8. umfangreichere Pflichtangaben im Anhang.

Die Zielsetzung der Rechnungslegung nach IAS ist es, strukturierte Informationen über die

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Veränderungen in der Vermögens- und Finanz-

lage eines Unternehmens zu geben, die für einen weiten Adressatenkreis bei dessen wirt-

schaftlichen Entscheidungen nützlich sind.

Diesem Ziel wird nach IAS-Grundsätzen durch rasche, vollständige, transparente und

marktnahe (s. dazu insbesondere auch die Ausführungen zur Bewertung von Finanzinstru-

menten in Tz.1 des Anhanges) Bewertung sowie periodengenaue Erfolgsermittlung und

betriebswirtschaftlich richtige Darstellung entsprochen. Dies führt auch zu einer besseren

internationalen Vergleichbarkeit von Abschlüssen nach IAS gegenüber Abschlüssen unter

Verwendung lokaler Rechnungslegungsgrundsätze.

Eine Geldflussrechnung ist zwingender Bestandteil jedes IAS-Abschlusses.

Ein Konzernabschluss nach IAS besitzt keinerlei Ausschüttungsbemessungs- oder -begren-

zungsfunktion, da die Ausschüttung immer auf Basis des Einzelabschlusses nach den jeweils

lokalen Vorschriften des ausschüttenden Unternehmens erfolgt.

(46) Wesentliche Unterschiede

eines Konzernabschlusses

nach IAS zu einem nach

österreichischen Rechnungs-

legungsvorschriften

erstellten Konzernabschluss

ad 1) Zielsetzung und Inhalt

eines Jahresabschlusses

nach IAS

Mio € hievon Gesamt Gesamtnicht börse- bewertet wie andere 2001 2000

börsenotiert notiert Anlagevermögen Bewertung

Schuldverschreibungen und anderefestverzinsliche Wertpapiere 1.490 12.650 8.428 4.222 14.140 23.405

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3.819 503 304 200 4.323 3.649

Beteiligungen 997 247 247 – 1.244 1.363

Anteile an verbundenen Unternehmen 1.024 16 16 – 1.040 1.245

SUMME WERTPAPIERE 7.330 13.417 8.995 4.422 20.747 29.662

(45) Wertpapier-

aufgliederungen gemäß BWG

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194

Rein steuerlich induzierte Wertansätze sind in einem IAS-Abschluss verboten, steuerliche

Auswirkungen werden durch periodengerechte Abgrenzung des Steueraufwandes des Unter-

nehmens (latente Steuern) berücksichtigt (s.u. ad 5).

Die Angaben und Erläuterungen im Anhang bieten dem Leser wichtige Informationen für

die betriebswirtschaftlich richtige Einschätzung der Entwicklung des Unternehmens in der

Berichtsperiode (s.u. ad 8).

Die IAS kennen keine zwingende Form der Bilanz oder der Gewinn- und Verlustrechnung,

sie stellen meist nur Mindestanforderungen auf und überlassen es den berichtenden Unter-

nehmen, jene Form zu finden, die den Zielen und Zwecken der Informationsvermittlung am

besten entsprechen.

Ein augenfälliger Unterschied eines Abschlusses nach IAS zu einem solchen nach BWG ist

eine der Übersichtlichkeit dienende komprimierte Darstellung von Bilanz und Gewinn- und

Verlustrechnung. Diese führt aber zu keinem Informationsverlust, sondern durch den Aus-

weis zahlreicher „Hievon-Angaben“ und gegenüber öHGB/BWG zusätzlicher Aufgliederun-

gen und Erläuterungen im Anhang wird der Informationsgehalt für den Leser stark erhöht.

Auch bietet der offene Ausweis der Kreditrisikovorsorgen in der Bilanz bzw. deren Erfolgs-

auswirkungen in der G&V – neben zahlreichen, das Kreditrisiko betreffenden Zusatzangaben

im Anhang – einen stark verbesserten Einblick in die Kreditrisikopolitik der Bank.

Die österreichische Rechnungslegung wird von den Grundsätzen der Vorsicht geprägt,

insbesondere dem Grundsatz der imparitätischen Realisation von Erfolgen, die gemäß IAS

nicht anzuwenden sind.

Spezielle Unterschiede in einzelnen Bilanz- oder G&V-Positionen werden bei der Erläute-

rung der entsprechenden Position beschrieben. Die gegenüber österreichischen Rechnungs-

legungsvorschriften unterschiedliche Bewertung von Finanzinstrumenten nach IAS 39 wurde

bereits in Tz. 1 des Anhangs erläutert.

Der Konsolidierungskreis nach IAS umfasst alle wesentlichen beherrschten Unternehmen.

Im Gegensatz dazu ist gemäß § 30 BWG auch ein unwesentliches beherrschtes Kreditinstitut

in den Konzernabschluss voll zu konsolidieren. Auch die Einschränkung des Vollkonsolidie-

rungskreises auf finanznahe Unternehmenszweige in § 30 BWG findet in einem IAS-

Konzernabschluss ebenso wenig Anwendung wie die Berücksichtigung nicht beherrschter

Finanzunternehmen, an denen nur eine mittelbare Mehrheitsbeteiligung der Konzern-

obergesellschaft besteht.

ad 2) Gliederung von Bilanz

und Gewinn- und Verlust-

rechnung

ad 3) Ansatz und Bewertungs-

grundsätze

ad 4) Konsolidierungskreis

Informationen aufgrund österreichischen Rechts

Page 197: A.1-17 TITELEI 14 · Eine Liste der wesentlichen Beteiligungen der Bank Austria mit Angaben ... CFO Compliance Bank Austria AG *berichtet an den Gesamtvorstand. 9 Immobilienfinanzierung,

195Informationen aufgrund österreichischen Rechts

Gegenüber dem Konsolidierungskreis nach BWG ergeben sich dadurch mannigfache

Änderungen, einerseits aus dem Nichteinbezug einiger Kredit- bzw. Finanzinstitute wegen

ihrer Unwesentlichkeit für den Konzernabschluss und andererseits aus dem Einbezug

beherrschter wesentlicher Immobilien- und Datenverarbeitungstöchter der Bank Austria. Die

Art des Einbezugs der Beteiligungen wird in der Beteiligungsdarstellung beschrieben.

Gemäß IAS führen Unterschiede zwischen steuerlichen und IAS-konformen Bilanzansätzen,

wenn sie sich in Zukunft einmal ausgleichen, ebenso zu aktivischen oder passivischen

Steuerlatenzen (Steuerabgrenzungen) wie die Aktivierung von laufenden Verlusten und

Verlustvorträgen aus Vorperioden, soferne der steuerliche Verbrauch erwartet werden kann.

Demgegenüber können Steuerlatenzen gem. öHGB nur aus temporären Differenzen

zwischen dem handelsrechtlichen und dem steuerrechtlichen Gewinn stammen, wobei nur

per Saldo passive Steuerlatenzen bilanzierungspflichtig sind.

Der Steueraufwand der Periode umfasst somit neben den in der Periode geleisteten

Steuerzahlungen auch die Periodenveränderung der aktiven und passiven Steuerlatenzen.

Pensionsrückstellung

Die Bewertung von Pensionsrückstellungen nach öHGB wird oftmals unter Anwendung

des Teilwertverfahrens vorgenommen, während durch IAS 19 das Anwartschaftsansamm-

lungsverfahren zwingend vorgeschrieben wird.

Die Wahl des Abzinsungsfaktors zum Zwecke der Diskontierung der hochgerechneten Ver-

pflichtung orientiert sich handelsrechtlich häufig am steuerlich zulässigen Wert, während sich

der Rechnungszins nach IAS am langfristigen Zinssatz für festverzinsliche Industrieanleihen

bzw. an entsprechenden Staatsanleihen orientiert.

Darüber hinaus sind zukünftige Gehaltssteigerungen aufgrund von Karrieretrends zu anti-

zipieren. Wegen unterschiedlicher Berechnungsparameter liegen die nach IAS 19 gebildeten

Pensionsrückstellungen in der Regel deutlich über den Bilanzansätzen nach öHGB. Unter den

Begriff der Leistungen für Versorgung nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist auch

die Abfertigungsrückstellung zu subsummieren.

Gemäß IAS werden die Anteile konzernfremder Eigentümer am Kapital voll konsolidierter

Unternehmen nicht als Posten innerhalb des Konzerneigenkapitals, sondern als eigene Bilanz-

position außerhalb des Konzerneigenkapitals ausgewiesen.

Zur Herstellung der Vergleichbarkeit und Offenlegung der tatsächlichen wirtschaftlichen

Lage und Performance erfordern die IAS im Anhang umfangreiche Erläuterungen und

Darstellungen. So zählen beispielsweise Eigenkapitalveränderungsrechnung, Segmentbericht-

erstattung und Angaben zu den Marktwerten von Vermögensgegenständen zu den Pflicht-

bestandteilen eines IAS-Abschlusses.

ad 7) Nichtberücksichtigung

von konzernfremden Minder-

heitenanteilen als Eigenkapital

ad 8) umfangreichere Pflicht-

angaben im Anhang

ad 5) Steuerabgrenzung

ad 6) unterschiedliche Berech-

nungsparameter für Personal-

lasten aus Pensionen oder

ähnlichen Verpflichtungen

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196

Die nachfolgenden Tabellen zeigen, welches Eigenmittelerfordernis gemäß BWG für die

Bank Austria-Kreditinstitutsgruppe gem. § 30 BWG zum Bilanzstichtag 2001 bzw. 2000

bestand und aus welchen Bestandteilen sich die Eigenmittel der Bank Austria per Ultimo

2001 bzw. 2000 zusammensetzten:

Eigenmittelentwicklung und -erfordernis

Mio € 2001 2000

Kernkapital (Tier 1) 5.603 4.880Eingezahltes Kapital 829 829Kapitalrücklage 2.153 2.172Gewinnrücklage 314 191 *Haftrücklage 1.453 1.441Unversteuerte Rücklagen 123 127Konsolidierung gem. § 24 Abs. 2 BWG 1.125 ** 572Fonds für allgemeine Bankrisiken – –

– Immaterielle Anlagewerte – 394 – 452

Ergänzende Elemente (Tier 2) 4.076 3.821Stille Reserven – –Ergänzungskapital 1.250 1.310Partizipationskapital – –Neubewertungsreserve 25 209Nachrangiges Kapital 2.801 2.302Abzugsposten – 354 – 481

Anrechenbare Eigenmittel (Tier 1 u. Tier 2) 9.325 8.220

Bemessungsgrundlage (Bankbuch) 72.003 79.783

Kernkapitalquote 7,8% 6,1%Gesamtkapitalquote 13,0% 10,3%

Tier 3 1.784 873

Eigenmittelerfordernis für Handelsbuch undoffene Fremdwährungspositionen 399 365

Mit Tier 3 zu bedeckendes Erfordernis 399 365

Eigenmittelerfordernis nach BWG der BA-Kreditinstituts-Gruppe

Mio € 31.12.2001Anrechnungssätze Ungewichtete Gewichtete Eigenmittel-

Volumina Werte erfordernis

0% 37.008 – –

10% 129 13 1

20% 11.477 2.295 184

50% 10.241 5.121 410

100 % 57.183 57.183 4.575

Investmentzertifikate 1.177 341 27

SUMME AKTIVA 117.215 64.953 5.197

Außerbilanzmäßige Geschäfte 18.734 6.920 554

Besondere außerbilanzmäßige Finanzgeschäfte 66.425 130 10

SUMME BANKBUCH 202.374 72.003 5.761

(47) Konzerneigenmittel

und bankaufsichtliches

Eigenmittelerfordernis

Informationen aufgrund österreichischen Rechts

*) einschließlich des nicht zur Ausschüttung

vorgesehenen Teiles des Bilanzgewinnes

**) einschließlich stichtagsbedingt atypisch

hoher Fremdanteile aus den letzten noch

anstehenden technischen Übertragungen

von der HVB

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197Schlussbemerkung des Vorstands der Bank Austria

Schlussbemerkung des Vorstands der Bank Austria

Der Vorstand der Bank Austria hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2001 in

Übereinstimmung mit den International Accounting Standards (IAS) erstellt. Dieser Konzern-

abschluss erfüllt die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Erstellung eines

Konzernabschlusses nach österreichischem Recht und steht im Einklang mit den geltenden

EU-Vorschriften.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht enthalten alle erforderlichen Angaben,

insbesondere sind Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäfts-

jahres und sonstige für die künftige Entwicklung des Konzerns wesentliche Umstände zutreffend

erläutert.

Wien, am 11.3.2002

Der Vorstand

Randa(Vorsitzender)

Samstag(Vorsitzender-Stellvertreter)

Haller Hampel

Hemetsberger Kadrnoska

Speek Zwickl

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198 Bericht der Abschlussprüfer

Wir haben den von der Bank Austria AG zum 31. Dezember 2001 aufgestellten Konzern-

abschluss, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2001, der Gewinn- und Verlustrech-

nung, der Geldflussrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung und dem Anhang

(Notes) für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2001 bis 31. Dezember 2001 sowie die Angabe

der Vorjahreswerte geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Ver-

antwortung des Vorstands. Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage unserer Abschlussprüfung

ein Urteil über den Konzernabschluss abzugeben.

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der International Standards on Auditing (ISA)

der International Federation of Accountants (IFAC) durchgeführt. Diese Standards erfordern,

die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass ein hinreichend sicheres Urteil abgegeben

werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Die Prüfung

schließt eine stichprobenartige Prüfung der Nachweise für Beträge und Angaben im

Konzernabschluss ein. Sie beinhaltet ferner die Prüfung der angewandten Bilanzierungs- und

Bewertungsmethoden und wesentlicher Einschätzungen des Vorstands sowie eine Beurtei-

lung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.

Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild

der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2001 sowie der Ertragslage

und der Zahlungsströme des Geschäftsjahres vom 1. Jänner 2001 bis 31. Dezember 2001 in

Übereinstimmung mit den International Accounting Standards (IAS).

Da nach österreichischen Vorschriften (§ 59 a BWG) von uns das Vorliegen der gesetz-

lichen Voraussetzungen für die befreiende Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines

Konzernlageberichts nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen zu

bestätigen ist, berichten wir hierüber wie folgt:

Bericht der Abschlussprüfer

Bestätigungsbericht

der Abschlussprüfer

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199Bericht der Abschlussprüfer

Wir bestätigen, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht im Einklang mit

den Richtlinien 83/349/EWG und 86/635/EWG über den konsolidierten Abschluss (von

Banken) stehen. Die vorgeschriebenen Erläuterungen der vom österreichischen Recht ab-

weichenden Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden sind enthalten und

die Aussagekraft des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts ist der nach den Vor-

schriften des Handelsgesetzbuches und Bankwesengesetzes gleichwertig. Damit sind die

gesetzlichen Voraussetzungen für die befreiende Aufstellung eines Konzernabschlusses und

eines Konzernlageberichts nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen

erfüllt. Der Konzernlagebericht für 2001 steht im Einklang mit dem Konzernabschluss.

Wien, den 11. März 2002

SPARKASSEN-PRÜFUNGSVERBAND

Prüfungsstelle

Sparkassen-PrüfungsverbandPrüfungsstelle

Dr. Goschler e.h. Mag. Riedl e.h.Revisionsdirektor Wirtschaftsprüfer

KPMG Austria GmbHWirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Dr. Kranebitter e.h. DDr. Wagner e.h.Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Österreichische Wirtschaftsberatung GmbHWirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Univ.-Doz. MMag. Dr. Göth e.h. Mag. Breit e.h.Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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200 Bericht des Aufsichtsrates

Im Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat der Bank Austria Aktiengesellschaft insgesamt

4 Sitzungen, dessen Kreditausschuss 6 Sitzungen sowie der Ausschuss zur Prüfung und Vor-

bereitung der Feststellung des Jahresabschlusses eine Sitzung abgehalten. Darüber hinaus

wurden mehrfach Beschlussfassungen im Wege schriftlicher Umfrage durchgeführt. Der

Aufsichtsrat wurde vom Vorstand der Bank über den Geschäftsgang und die Lage der Gesell-

schaft regelmäßig informiert. In seinen Sitzungen hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz

und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen.

Änderungen in den Geschäftsordnungen des Aufsichtsrates, des Kreditausschusses und

des Vorstandes dienten der Steigerung der Effizienz und Handlungsfähigkeit der Organe. Die

außertourlichen Berichtsschwerpunkte betrafen den Stand der Integration mit der HVB, das

Firmenkundengeschäft, das Privatkundengeschäft, die Risikosituation sowie das Risikomana-

gement und das CEE Kreditportfolio.

Im Berichtszeitraum sind infolge der Reduktion des Aufsichtsrates die beiden vom

Betriebsrat entsandten Mitglieder, Frau Dr. Kornelia Urban und Herr Heribert Kruschik (per

16. Jänner 2001) ausgeschieden. Herr Dr. Eberhard Rauch hat sein Aufsichtsratsmandat

(per 31. Dezember 2001) zurückgelegt. Als neuer Staatskommissär-Stellvertreter wurde Herr

Obersenatsrat Dr. Josef Kramhöller (per 1. November 2001) bestellt. Aus dem Vorstand sind

Herr Dr. Wolfram Littich (per 16. Februar 2001), Herr Dr. Kai Werhahn-Mees (per 31. März

2001) und Herr Michael Mendel (per 31. Dezember 2001) ausgeschieden. Herr Mag. Wilhelm

Hemetsberger (per 17. Februar 2001) und Herr Jochen-Michael Speek (per 1. Mai 2001)

wurden durch Beschluss des Aufsichtsrates zu Mitgliedern des Vorstandes bestellt.

Die Buchführung, der Jahresabschluss 2001 und der Lagebericht wurden vom Sparkassen-

Prüfungsverband/Prüfungsstelle, der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuer-

beratungsgesellschaft und der Österreichischen Wirtschaftsberatung GmbH Wirtschafts-

prüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Bean-

standungen Anlass gegeben, den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen, weshalb

der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt wurde.

Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen, erklärt sich mit dem

vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss samt Lagebericht einschließlich Gewinnverwen-

dungsvorschlag einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2001 der Bank Austria Aktien-

gesellschaft, der damit gemäß § 125 Abs. 2 Aktiengesetz festgestellt ist.

Der Konzernabschluss 2001 einschließlich der Notes gemäß International Accounting

Standards (IAS) und der Konzernlagebericht wurden vom Sparkassen-Prüfungsverband/

Prüfungsstelle, der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesell-

schaft und der Österreichischen Wirtschaftsberatung GmbH Wirtschaftsprüfungs- und

Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen Anlass

gegeben und den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen. Nach Überzeugung

der Abschlussprüfer vermitteln die Konzernabschlüsse ein möglichst getreues Bild der

Bericht des Aufsichtsrates

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201Bericht des Aufsichtsrates

Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2000 und zum 31. Dezember

2001 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Geschäftsjahres vom 1. Jänner 2000

bis 31. Dezember 2000 und des Geschäftsjahres vom 1. Jänner 2001 bis 31. Dezember 2001

in Übereinstimmung mit den International Accounting Standards (IAS).

Die Abschlussprüfer bestätigen, dass der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss

in Einklang steht und dass die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Ver-

pflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht erfüllt sind.

Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen.

Wien, den 18. März 2002

Der Aufsichtsrat

Dr. Albrecht SCHMIDT

Vorsitzender des Aufsichtsrates

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202

Dividende je Aktie

Glossar

Glossar

Anrechenbare Eigenmittel

Erläuterung der wesentlichsten Begriffe und Abkürzungen, die in diesem Geschäfts-

bericht verwendet werden

In der tabellarischen Entwicklung der Eigenmittel sind nur das Tier 1-, das Tier 2-Kapital und

die Abzugsposten enthalten, deren Saldogröße zur Eigenmitteldeckung des Bankbuches

(Solvabilität) und als Maßstab für die Begrenzung der Großveranlagungen und anderer

bankaufsichtsrechtlicher Normen heranzuziehen sind.

Das Tier 3-Kapital ist nur für die bankaufsichtlich geforderte Deckung des so genannten

„Handelsbuches“ und der offenen Devisenposition verwendbar.

Dies sind Gesellschaften, an denen das Unternehmen mit mindestens 20% beteiligt ist, die

es aber nicht beherrscht. Sie stehen in der Konzernbilanz mit dem anteiligen Eigenkapital der

Beteiligung. In die Konzern-G&V geht der dem Beteiligungsverhältnis entsprechende aliquote

Anteil am Jahresüberschuss ein.

Forderungen, bei denen die Bank im Rahmen der Valutazuzählung an den Schuldner tätig

war, zählen zu dieser Kategorie; die Bewertung bleibt gegenüber der bisherigen Vorgangs-

weise unverändert.

Bewertungsmodalitäten s. Tz.1.

Finanzinstrumente, die weder ausgereichte Forderungen und Wertpapiere (loans and

receivables originated by the enterprise, s.o.), Handelsbestand (s.u.), Derivate (s.u.) noch bis

zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente (Held-to-Maturity = HtM; s.u.) sind, gehören in

diese Kategorie; Bewertungsmodalitäten s. Tz.1.

– Beteiligungen gehören, wenn sie beherrscht und wesentlich sind, zu den voll konsolidierten

Gesellschaften (s.u.);

– Finanzbeteiligungen sind, wenn sie nicht beherrscht werden, aber maßgeblich beeinflusst

und wesentlich sind, at equity einbezogen (s.o.);

– alle übrigen Beteiligungen gehören zum AfS-Bestand (s.o.).

Summe der nach Geschäfts- bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva, außerbilanzmäßigen und

besonderen außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches, berechnet nach österreichischen

bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften. Siehe auch Risikoaktiva.

Bundesgesetz über das Bankwesen (Bankwesengesetz), in der jeweils gültigen Fassung

Finanzinstrumente, die von am Kassamarkt gehandelten, konventionellen Finanzinstrumenten

(underlying; z.B. Aktien, Anleihen, Devisen) abgeleitet werden und deren Preisschwankung

von der (erwarteten) Preisschwankung des underlyings abhängen.

(vorgeschlagene) Dividende je Aktie

„at equity“ bewerteteGesellschaften

BWG-Bemessungsgrundlage

Beteiligungsbewertungen

BWG

Derivate

Ausgereichte Forderungenund Wertpapiere(loans and receivablesoriginated by the enterprise)

Available for Sale(= AfS-Bestand; zur Veräuße-rung zur Verfügung stehend)

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203Glossar

Earnings per Share(Gewinn je Aktie)

Konzernjahresüberschuss bezogen auf die durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Aktien.

Zu den genauen Berechnungsmodalitäten siehe auch Tz. 11 der Notes (Erläuterungen) zum

Jahresabschluss.

Setzen sich im Wesentlichen aus dem eingezahlten Kapital, dem erwirtschafteten Kapital

sowie aus den Unterschiedsbeträgen und Anteilen anderer Gesellschafter, die sich bei der

Kapitalkonsolidierung ergeben (= Kernkapital/Tier 1), dem Ergänzungs- und Nachrangkapital

(Ergänzende Elemente/Tier 2) und dem umgewidmeten Tier 2-Kapital (= Tier 3-Kapital)

zusammen.

Bei den angegebenen Fair Values handelt es sich um jene Beträge, zu denen die Finanz-

instrumente am Bilanzstichtag zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen

Parteien hätten gehandelt werden können. Sofern Marktpreise von Börsen oder anderen

funktionsfähigen Märkten verfügbar sind, werden diese als Fair Value angesetzt.

Zweigstellen, sonstige Geschäftsstellen mit Kundenverkehr und Repräsentanzen aller Finanz-

gesellschaften der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe.

Finanzinstrumente, die die Bank zum Zwecke der Nutzung kurzfristiger Marktschwankungen

hält; Bewertungsmodalitäten s. Tz.1.

Erworbene Finanzinstrumente, die eine bestimmte Laufzeit und zumindest bestimmbare

Zinszahlungen aufweisen und bezüglich derer Absicht und Fähigkeit vorliegen, sie bis zur

Endfälligkeit zu halten; Bewertungsmodalitäten s. Tz.1.

Eingezahltes Kapital und Rücklagen sowie Unterschiedsbeträge, die sich bei der Kapital-

konsolidierung ergeben, vermindert um die immateriellen Anlagewerte.

Kernkapital bezogen auf die Bemessungsgrundlage (Bankbuch)

(österreichisches) Handelsgesetzbuch, in der jeweils gültigen Fassung

Summe der nach Partnerrisiko gewichteten Aktiva, außerbilanzmäßigen und besonderen

außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches, berechnet nach österreichischen bankauf-

sichtsrechtlichen Vorschriften. Siehe auch BWG-Bemessungsgrundlage.

Jahresüberschuss ohne Fremdanteile, bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme

Ergebnis vor Steuern bezogen auf das durchschnittliche gebundene Eigenkapital

Jahresüberschuss ohne Fremdanteile, bezogen auf das durchschnittliche bilanzielle Eigenkapital

Sind wesentliche, beherrschte Unternehmen, deren Aktiva, Passiva, Erträge und Aufwen-

dungen nach Abzug von Konsolidierungsposten zur Gänze in den Konzernabschluss der Bank

Austria einbezogen sind.

Geschäftsstellen der Bank AustriaCreditanstalt-Gruppe

Kernkapital (Tier 1)

Kernkapitalquote

öHGB

Risikoaktiva

ROA (Return-on-Assets)

ROE (Eigenkapitalrendite)vor Steuern

Voll konsolidierte Gesellschaften

Eigenmittel

Handelsbestand

Held-to-Maturity-(= HtM-Bestand; bis zurEndfälligkeit zu halten)

Fair Values

ROE (Eigenkapitalrendite)nach Steuern

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204 Zusatzinformationen

2001 Pro forma 2000Mio € Mio €

Zinsüberschuss 2.672 2.445

Kreditrisikovorsorge 703 641

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.969 1.804

Provisionsüberschuss 1.061 1.093

Handelsergebnis 261 236

Verwaltungsaufwand 2.773 2.596

Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 34 – 43

BETRIEBSERGEBNIS 552 494

Finanzanlageergebnis 187 376

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte 73 60

Saldo übrige Erträge/Aufwendungen – 10 – 10

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 655 800

Saldo außerordentliche Erträge/Aufwendungen – –

ERGEBNIS VOR STEUERN 655 800

Ertragsteuern – 98 – 229

Jahresüberschuss 557 571

Fremdanteile am Jahresüberschuss 74 71

JAHRESÜBERSCHUSS OHNE FREMDANTEILE 483 500

Kennzahlen

2001 Pro forma 2000Mio €

Cost/Income-Ratio 68,8% 69,6%

Eigenkapitalrendite nach Steuern 10,2% 11,0%

Zusatzinformationen

Gewinn- und Verlustrechnung der BA/CA-Gruppe für dasGeschäftsjahr 2001 gegenüber der Pro forma-Darstellung 2000

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205Zusatzinformationen

Aktiva

Mio € Pro forma31.12.2001 31.12.2000

Barreserve 3.428 2.170

Forderungen an Kreditinstitute 42.596 41.906

Forderungen an Kunden 78.583 79.886

– Risikovorsorge – 3.425 – 2.830

Handelsaktiva 13.735 9.350

Finanzanlagen 17.819 20.004

Immaterielles Anlagevermögen 1.045 1.108

Sachanlagen 1.308 1.746

Sonstige Aktiva 4.508 1.669

SUMME DER AKTIVA 159.597 155.010

Passiva

Mio € Pro forma31.12.2001 31.12.2000

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 48.352 50.453

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 59.962 55.657

Verbriefte Verbindlichkeiten 23.186 28.139

Rückstellungen 3.251 2.943

Sonstige Passiva 11.542 7.012

Nachrangkapital 7.232 5.190

Anteile im Fremdbesitz 1.196 1.123

Eigenkapital 4.875 4.494

SUMME DER PASSIVA 159.597 155.010

Bilanz der BA/CA-Gruppe per 31.12. 2001gegenüber der Pro forma-Darstellung per 31.12. 2000

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206

1030 Wien, Vordere Zollamtsstraße 13Tel.: (01) 711 91-0Fax: (01) 711 91-56 155Internet: http://www.bankaustria.comE-Mail: [email protected]

1010 Wien, Am Hof 2Tel.: (01) 711 91-0

1010 Wien, Schottengasse 6Tel.: (01) 531 31-0Fax: (01) 531 31-47 566Internet: http://www.creditanstalt.co.atE-Mail: [email protected]

Wien Zentrum1010 Wien, Schottengasse 6–8Tel.: (01) 531 31-0

Wien Süd/West1120 Wien, Krichbaumgasse 33Tel.: (01) 711 91-0

Wien Nord/Ost1210 Wien, Schwaigergasse 30Tel.: (01) 277 52-0

Wien Mitte1040 Wien, Frankenberggasse 13Tel.: (01) 505 05 91-0

Wien City1010 Wien, Am Hof 2Tel.: (01) 711 91-0

Wien West1120 Wien, Schönbrunner Straße 222–228Tel.: (01) 711 91-0

Wien Nord1020 Wien, Negerlegasse 10Tel.: (01) 711 91-0

Institutionelle Großkunden1010 Wien, Renngasse 6Tel.: (01) 711 91-0

Wien Süd1010 Wien, Schubertring 14Tel.: (01) 514 51-0

Amstetten, Angern, Arnoldstein, Auersthal,Bad Bleiberg, Bad Sauerbrunn, Baden,Bludenz, Bregenz, Bruck/Mur, Bruckneudorf,Brunn/Gebirge, Deutschkreutz, DeutschWagram, Dornbirn, Drobollach, Eberndorf,Eisenkappel, Eisenstadt, Feistritz/Drau, Feldkirch, Flughafen Wien, Fohnsdorf, Fürnitz,Gänserndorf, Garsten, Gmünd (2), Gols, Graz (8), Griffen, Groß-Enzersdorf, Groß-petersdorf, Gumpoldskirchen, Guntramsdorf,Hallein, Hausleiten, Heidenreichstein, Hinter-brühl, Horn, Innsbruck (3), Judenburg, Kapfen-berg, Klagenfurt (2), Klosterneuburg (3), Knittel-feld, Kohfidisch, Krems, Kufstein, Leoben,Leopoldsdorf im Marchfeld, Lienz, Linz (5),

Marchegg, Maria Enzersdorf, Mattersburg,Matzen, Mauerbach, Mistelbach, Mödling (2),Murdorf, Neudörfl/Leitha, Neunkirchen,Neuzeug, Niederfellabrunn, Nötsch/Gailtal,Obdach, Oberpullendorf, Oberschützen, Ober-wart, Orth/Donau, Perchtoldsdorf, Pöls, Press-baum, Purkersdorf, Radenthein, Ried/Innkreis,Riezlern, Salzburg (3), Schrems, Schwaz,Schwechat, Sierning, Spillern, Spittal/Drau,Stegersbach, Steyr (5), Stockerau, Strasshof,St. Pölten (4), Traun, Tulln, Untersiebenbrunn,Velden, Villach (8), Vöcklabruck, Völkermarkt,Vösendorf (2), Waidhofen/Ybbs, Weiz, Wels,Wien (130), Wolfsberg, Wörgl, Wr. Neudorf, Wr. Neustadt, Zell/See.

Geschäftsstellen der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe

in Österreich

Zentrale, Kundenzentren

RegionaldirektionenPrivat- und Geschäftskundenin Wien

StadtdirektionenFirmenkunden in Wien

Fi l ialen

RegionaldirektionenPrivat- und Geschäftskundenin den Bundesländern

NÖ Süd/Burgenland2700 Wr. Neustadt, Kollonitschgasse 1 Tel.: (02622) 301-0

NÖ West3100 St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 27Tel.: (02742) 399-0

Steiermark8011 Graz, Am Eisernen Tor 1Tel.: (0316) 8043-0

Kärnten/Osttirol9500 Villach, Hans-Gasser-Platz 8Tel.: (04242) 2022-0

Oberösterreich/Salzburg4021 Linz, Am Hauptplatz 27Tel.: (0732) 7661-0

Tirol/Vorarlberg6020 Innsbruck, Maria Theresienstraße 36Tel.: (0512) 5300-0

LandesdirektionenFirmenkundenin den Bundesländern

Niederösterreich/Burgenland3100 St. Pölten, Kremsnergasse 39Tel.: (02742) 390-0

Steiermark8011 Graz, Am Eisernen Tor 1Tel.: (0316) 8043-0

Kärnten9020 Klagenfurt, Neuer Platz 7/2Tel.: (0463) 5844-0

Tirol6020 Innsbruck, Museumstraße 20Tel.: (0512) 5353-0

Vorarlberg6900 Bregenz, Rathausstraße 6Tel.: (05574) 402-0

Salzburg5020 Salzburg, Rainerstraße 2Tel.: (0662) 8688-0

Oberösterreich4021 Linz, Johann-Konrad-Vogel-Straße 7–9Tel.: (0732) 7630-0

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Ausgewählte Tochtergesellschaften und Beteiligungen von Bank Austria AG und Creditanstalt AG in Österreich

Adria Bank AG1010 Wien, Tegetthoffstraße 1Tel: (+43 1) 514 09-0Asset Management GmbH1020 Wien, Obere Donaustraße 19Tel: (+43 1) 331 47-0Bank Austria Creditanstalt Leasing GmbH1040 Wien, Operngasse 21Tel.: (+43 1) 588 08-0Internet: http://www.leasaustria.com(Geschäftsstellen in Wien, Dornbirn, Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg und Villach,Tochtergesellschaften in Deutschland, Italien,Kroatien, Polen, der Slowakei, Slowenien,der Tschechischen Republik und Ungarn sowieeine Repräsentanz in Rumänien)

Bank Austria CreditanstaltImmobilienagentur GmbH1030 Wien, Rennweg 46-50Tel: (+43 1) 711 91-53629Bank Austria Handelsbank AG1015 Wien, Operngasse 6Tel: (+43 1) 514 40-0Bank Austria Treuhand GmbH1020 Wien, Obere Donaustraße 19Tel: (+43 1) 331 71-0Internet: http://www.ba-treuhand.atBank AustriaCreditanstalt Wohnbaubank AG1020 Wien, Obere Donaustraße 19Tel: (+43 1) 331 47-5601BANKPRIVAT AG1010 Wien, Hohenstaufengasse 6Tel: (+43 1) 537 40-0Internet: http://www.bankprivat.comCA IBCorporate Finance Beratungs GmbH1090 Wien, Julius-Tandler-Platz 3Tel: (+43 1) 588 84-0Internet: http://www.ca-ib.comCAPITAL INVEST GmbH1020 Wien, Obere Donaustraße 19Tel: (+43 1) 331 73-0Internet: http://www.capitalinvest.atDOMUS FACILITY MANAGEMENT GmbH1010 Wien, Nibelungengasse 15Tel: (+43 1) 254 00-0Internet: http://www.domus-fm.atImmobilien Rating GmbH1020 Wien, Lassallestraße 5Tel: (+43 1) 711 91-51880Informations-Technologie Austria GmbH1020 Wien, Lassallestraße 5Tel: (+43 1) 217 17-0Internet: http://www.it-austria.com

„AirPlus” Air Travel Card VertriebsgmbH1040 Wien, Rainergasse 1Tel: (+43 1) 501 35-0Internet: http://www.airplus.atAWT Internationale Handels undFinanzierungs AG1010 Wien, Hohenstaufengasse 6Tel: (+43 1) 531 31-43250Internet: http://www.awt.at(Tochtergesellschaften in Deutschland, Kroatien,Mazedonien, Serbien, Slowakei, der Ukraine undUngarn)

CA Bau-Finanzierungsberatung GmbH1030 Wien, Rennweg 46-50Tel: (+43 1) 711 91-0Internet: http://www.cabfb.atCA Versicherung AG1011 Wien, Gonzagagasse 16 Tel: (+43 1) 531 45-0Internet: http://www.ca-versicherung.atFactorBank AG 1041 Wien, Floragasse 7Tel: (+43 1) 506 78-0Internet: http://www.factorbank.comM.A.I.L. Finanzberatung GmbH1010 Wien, Zelinkagasse 2Tel: (+43 1) 536 56-0Internet: http://www.mailfinanz.comÖsterreichische Hotel- und Tourismusbank GmbH1010 Wien, Parkring 12aTel: (+43 1) 515 30-0Internet: http://www.oeht.atÖsterreichisches Verkehrsbüro AG1200 Wien, Dresdner Straße 81-85Tel: (+43 1) 588 00-0Internet: http://www.verkehrsbuero.atRINGTURM Kapitalanlagegesellschaft m.b.H.1010 Wien, Schottenring 30Tel: (+43 1) 535 54 18Internet: http://www.ringturm.atSKWB Schoellerbank AG1010 Wien, Renngasse 1-3Tel: (+43 1) 534 71-0Internet: http://www.skwbschoellerbank.atUnion Versicherungs-AG1010 Wien, Schottenring 30Tel: (+43 1) 313 83-0Internet: http://www.union.atVISA-SERVICE Kreditkarten AG1030 Wien, Invalidenstraße 2Tel: (+43 1) 711 11-0Internet: http://www.visa.atWAVE Solutions Information Technology GmbH1090 Wien, Nordbergstraße 13Tel: (+43 1) 717 30-0Internet: http://www.wave-solutions.com

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Bosnien-HerzegowinaHVB Banka Bosnia i HercegovinaRepräsentanz, Fra Andela Zvizdovica Str. 1Tower A, 15th FloorBiH-71000 SarajewoTel.: (+387) 33 4831-58

BulgarienHVB Bank Bulgaria EADRakovski Str. 90BG-1000 SofiaTel.: (+359 2) 93201 00

JugoslawienHVB Banka Jugoslavija a.d.Rajiceva 27- 29YU-11000 Beograd Tel.: (+381)11-3204 500Internet: http://www.hvb.co.yu

KroatienHVB Bank Croatia d.d.Jurisiceva 2HR-10000 ZagrebTel.: (+385 1) 48 00 777Internet: http://www.hvb.hr(Filialen in Dubrovnik, Rijeka, Zadar,Zagreb, Split)

PolenBank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A.Towarowa 25APL-00958 WarschauTel.: (+48 22) 5318 701Al. Pokoju 1PL-31-548 KrakauTel.: (+48 12) 618 68 88

(+48 12) 422 33 33Internet: http://www.bphpbk.pl(629 Filialen flächendeckend in Polen)

RumänienHVB Bank Romania S.A.37, Strada Dr. Grigore MoraRO-71278 Bukarest 1Tel.: (+40 1) 2032 222Internet: http://www.baca.ro(Filialen in Bukarest und Timisoara)

RusslandInternational Moscow Bank*9, Prechistenskaya Embankment RU-Moscow 119034Tel.: (+7-095) 258 7258(Filialen in Moskau, Ekaterinburg, Perm,St. Petersburg, Wladiwostok)

* unter Verantwortung der HVB

SlowakeiHVB Bank Slovakia a.s.Mostová 6SK-814 16 BratislavaTel.: (+421 2) 5969 1111Internet: http://www.hvb-bank.sk(Filialen in Banská Bystrica, Bratislava, Kosice,Nitra, Poprad, Trencin, Trnava, Zilina)

SlowenienBank Austria Creditanstalt d.d. LjubljanaSmartinska 140SI-1000 LjubljanaTel.: (+386 1) 5876 600Internet: http://www.ba-ca.si(Filialen in Koper, Ljubljana, Maribor, Murska Sobota)

Tschechische RepublikHVB Bank Czech Republic a.s.Nám. Republiky 3aCZ-11000 Praha 1Tel.: (+420 2) 2111 2111Internet: http://www.ba-ca.cz(Filialen in Brno, Budvar, Chomutov,Haida, Hradec Králove, Jihlava, Karlovy Vary,Liberec, Mlada Boleslav, Ostrava, Olomouc,Pardubice, Ústí nad Labem, Plzen, Praha, Zlín)

UkraineHVB Bank Ukraine*14-A, Yaroslaviv valUA-01034 KyivTel.: (+380 44) 230 33 00* unter Verantwortung der HVB

UngarnHVB Bank Hungary Rt.Akadémia utca. 17H-1054 BudapestTel.: (+36 1) 2690 812Internet: http://www.hvb.hu(Filialen in Békéscsaba, Budaörs, Budapest,Debrecen, Eger, Györ, Kecskemét, Kaposvár,Miskolc, Mosonmagyarovar, Nyíregyháza, Pécs,Sopron, Szeged, Székesfehérvár, Szolnok,Szombathely, Tatabánya, Törökbalint, Veszprém,Zálaegerszeg)

Mittel - und Osteuropa

Geschäftsstellen außerhalb Österreichs

CA IB Corporate Finance BeratungsGes.m.b.H.(10 Tochterunternehmen in Bulgarien, Großbritannien, Kroatien, Polen, Rumänien, derSlowakei, Slowenien, der Tschechischen Repubik,der Ukraine und in Ungarn; 4 Repräsentanzenin Italien, Jugoslawien, Litauen und der Türkei)

Julius Tandler-Platz 3A-1090 WienTel.: (+43 1) 71191-82715 Internet: http://www.ca-ib.com

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BeijingDr. Peter FaistauerChief RepresentativeBank Austria AGRepresentative Office Beijing1605 Landmark Tower 18 North Dongsanhuan RoadBeijing 100004 China(BACA-Organisation Unit 9480)Tel.: (+86 10) 6590 0546 or 0548Fax: (+86 10) 6590 0547E-Mail: [email protected]

Amerika

Westeuropa

New YorkMag. Helmut KratkyHead of A/CEE-DeskHypoVereinsbank150 East 42nd StreetNew York, NY 10017-4679Tel.: (+1 212) 672-5851Fax: (+1 212) 672-5529E-Mail: [email protected]

Asien

LondonZeynep AdalanHead of A/CEE-DeskHypoVereinsbank41, MoorgateLondon EC2R 6PPTel.: (+44 20) 7573-8720Fax: (+44 20) 7573-8792E-Mail:[email protected]

ParisA/CEE-Desk: N.N. – Kontakt dzt. über:Sebastian ErichDirector Corporate BankingHypoVereinsbank Paris Branch34, rue Pasquier75008 ParisTel.: (+33 1) 43 12 14 49Fax: (+33 1) 43 12 14 33E-Mail:[email protected]

MailandDr. Hans-Peter TiefenbacherRepresentative of BACAHypoVereinsbank Milan BranchVia Larga, 920122 MailandTel.: (+39 02) 58 43 18 21Fax: (+39 02) 58 30 06 11E-Mail:[email protected]: 0039 33 / 52 23 482

MadridMag. Ingmar SchatzHead of A/CEE-Desk(Delegado de BACA)Banco PopularVelázquez, 3428001 MadridTel.: (+34 91) 520 71 92Fax: (+34 91) 577 69 29E-Mail: [email protected]:Banco InversiónPº de Recoletos, nº 3-5ª Planta28004 MadridTel.: (+34 91) 595 02 83Fax.: (+34 91) 531 37 70

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Herausgeber, Medieninhaber:

Bank Austria Aktiengesellschaft

A-1030 Wien, Vordere Zollamtsstraße 13Telefon (01) 711 91-0aus dem Ausland (+43 1) 711 91-0Telefax (01) 711 91-56155Telex 115561 BACA ASwift BKAUATWW

A-1010 Wien, Am Hof 2Telefon (01) 711 91-0Telefax (01) 711 91-56149Telex 115561 BACA ASwift BKAUATWW

Redaktion:

Group Internal Communications (GIC)E-Mail: [email protected]

Fotos:

Günther Parth (Vorstand)Michael Sazel (Jochen-Michael Speek)Andreas Wastian (Städteaufnahmen)

Grafik:

Basisdesign, Konzeption: FINE LINE, Visuelle Gestaltung: Horvath

Druck:

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Bestellungen:

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Die Bank Austria im Internet: www.bankaustria.com


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