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a dllle um - Willkommen — Verbundzentrale des GBV · sens den Schritt in die Selbständigkeit....

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KUNSTLERINNEN UM 1900 ... er St a dllle um Süddeutsche Zeitung Edition I
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KUNSTLERINNEN UM 1900

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St a dllle um

Süddeutsche Zeitung Edition

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AB NACH MÜNCHEN// INHALTSVERZEICHNIS

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AB NACH MUNCHEN .. KUNSTLERINNEN UM 1900

04 EINLEITUNG 06 Geleitwort 08 Allgemeine Einführung 16 München als Zentrum der

Frauenbewegung um 1900

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GRAFIK UND MALEREI Die Damen-Akademie Biografien und Werke der Grafikerinnen und Malerinnen

186 ANGEWANDTE KUNST 188 Die Debschitz-Schule 199 Biografien und Werke der

Künstlerinnen

INHALTSVERZEICHNIS// AB NACH MÜNCHEN

330 FOTOGRAFIE 332 Die Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie 336 Biografien und Werke

der Fotografinnen

366 ANHANG 367 Künstlerinnenverzeichnis 378 Anmerkungen 415 Bildnachweis 416 Dank

AB NACH MÜNCHEN// KÜNSTLERINNENVERZEICHNIS

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KU NSTLERI N N ENVERZEICH N IS

AUGSPURG, ANITA (S. 336) 1857 Verden a. d. Aller - 1943 Zürich Das Fotoatelier, das Anita Augspurg und Sophia Goudstikker zusammen gründen, gehört sehr bald zu den erfolgreichsten Münchens. Die unkonventionelle Lebensweise der beiden erregt Aufsehen, was sie aber werbewirksam zu nutzen wissen. Vor allem für Augspurg wird das Engagement für die Frauenbewegung bald immer wichtiger.

BARTELS, WERA VON (S. 222) 1886 München - 1922 München Als Tochter des Malers Hans von Barteis erfährt Wera von Barteis nicht die objektive Würdigung, die ihr zugestanden hätte. Die Qualität ihrer Arbeiten reicht ohne weiteres an die besten Tierbildhauer ihrer Zeit wie Willy Zügel, Fritz Behn oder Wilhelm Krieger heran.

BAYERL, BERNHARDINE (S. 294) 1889 - unbekannt Stilbildend für Bernhardine Bayerls künstlerische Entwicklung war vor allem ihr Lehrer Bruno Mauder, Leiter der Staatlichen Fachschule für Glasindustrie in Zwiesel. Zunächst in den eigenen Werkstätten, später als Gestalterin für verschiedene Glasbe­triebe, kreierte sie elegante zurückhaltende Dekore für Edelware und Gebrauchsgläser.

BERKENKAMP, GRETE (S. 232) Lebensdaten unbekannt Mit nur zwei Arbeiten ist das Schaffen der Grete Berkenkamp nachweisbar, und trotzdem offenbart sich hier eine außerordentliche Qualität, die zu ihrer Zeit wohl durchaus geschätzt wurde, wie die Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen zeigt.

BIEHLER, JOHANNA (S. 280) 1880 Kandel - 1954 Schliersee Die großformatigen figürlichen Reliefs, die Johanna Biehler und Minnie Goossens in ihrer Werkstatt herstellen, sind seinerzeit als Fassaden- oder Wandschmuck sehr gefragt und werden gut bezahlt. Von 1914 an wenden sich die beiden Künstlerinnen verstärkt religiösen Motiven zu.

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BLAU, TINA (S. 33) 1845 Wien - 1916 Wien Obwohl durch ihren Erfolg finanziell unabhängig, leidet Tina Blau an der Zurücksetzung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Selbst mehrfache Auszeichnungen und ihre Lehrtätigkeit an der von ihr etablierten Kunstschule für Frauen in Wien ändern daran nichts.

BOSSI, ERMA (S. 156) 1875 Pula - 1952 Mailand Als Malerin hatte sie sich schon bevor sie nach München kam in Triest einen Namen gemacht. Ihre Werke verraten eine intensive Auseinandersetzung mit den Farbtheorien der Expressionisten und eine genaue Kenntnis der französischen Malerei um 1900.

BRAUCHITSCH, MARGARETHE VON (S. 320) 1865 Frankenthal/Rügen - 1957 München Margarethe von Brauchitsch, eine souveräne Frau mit einem für diese Zeit unerhört modernen Kurzhaarschnitt, gehört in München bis zum Ersten Weltkrieg zu den gefragtesten Innenausstatterinnen. Nach Entwürfen von Richard Riemer­schmid fertigt sie den Bühnenvorhang für das Münchner Schauspielhaus.

BROWN, JULIET (S. 64) 1869 Winterthur - 1943 Tenero Zusammen mit ihrem Mann Gustav Melms führt Juliet Brown ein unstetes Leben. Auf privaten Reisen durch verschiedene Kontinente hält sie ihre Eindrücke in Skizzen und Bildern in einer Art Tagebuch fest. Ihr besonderes Interesse gilt dabei den Menschen.

BURGER-HARTMANN, SOFIE (S. 235) 1868 München - 1940 München Sofie Burger-Hartmanns fein gearbeitete Bronzen lassen bewusst offen, ob es sich um Gebrauchsgegenstände oder Kunstobjekte handelt. Ihr gelingt es, die neuartige, französische dekorative Kleinplastik unsentimental zu interpretieren und in Deutschland zu etablieren.

BUTTERS, EMILIE (S. 267) 1879 Neustadt a. d. Haardt - 1961 Herrsching Emilie Butters, Musterschülerin der Debschitz-Schule, setzt in nahezu idealer Weise um, was Obrist und von Debschitz als kreative, neue Ausdrucksformen entwickelt hatten. Sie versucht, die Gesetzmäßigkeiten und Erscheinungsformen der Natur künst­lerisch nachzuvollziehen.

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CASPAR-FILSER, MARIA (S. 95) 1878 Riedlingen - 1968 Brannenburg Maria Caspar-Filser schafft es auf Anhieb, sich nicht nur gegen ihre männlichen Kolle­gen zu behaupten, sondern auch ihre Kunst erfolgreich zu vermarkten. Ihre Ehe mit dem Malerkollegen Karl Caspar entwickelt sich zu einer fruchtbaren Künstlergemeinschaft, die allerdings während des Dritten Reichs zu einem Schattendasein verdammt ist.

CUNZ, MARTHA (S. 108) 1876 St. Gallen - 1961 St. Gallen Nach ihrer gründlichen Ausbildung an der Münchner Damen-Akademie verschreibt sich Martha Cunz sehr bald dem Farbholzschnitt. Sie findet zu einem eigenständigen Stil, der sich an japanischen Vorbildern orientiert und beim Publikum auf großes Interesse stößt.

DEBSCHITZ-KUNOWSKI, WANDA VON (S. 354) 1870 Gut bei Czarnikau - 1935 Berlin Kinderaufnahmen, Studien von Tänzerinnen, Porträts berühmter Persönlichkeiten, aber auch Bildnisse der Großstadt und Architektur: Wanda von Debschitz-Kunowski versucht sich in vielen Sujets und erweist sich als gute Psychologin.

DES COUDRES, SELMA (S.120) 1883 Riga - 1956 Fürstenfeldbruck Selma des Coudres, Malerin aus Riga, besucht die Malschulen von Adolf Hölzel in Dachau und Julius Höxter am Chiemsee und findet zu einer eigenen expressiven Mal­weise. Um überleben zu können, muss sie sich vor allem während des zweiten Welt­kriegs auf das Malen von Blumenstillleben und Kinderbildern beschränken.

EGIDV, EMMV VON (S. 256) 1876 Prag - 1913 Wien Emmy von Egidy war Schriftstellerin, Bildhauerin und Gestalterin von außer­gewöhnlichen Keramiken, die sowohl als Skulpturen als auch als Gebrauchsgegen­stand gesehen werden können. Ihre vielseitige Begabung stellte sie zudem in den Dienst der Frauenbewegung.

EPSTEIN, ELISABETH (S.144) 1879 Schytomyr - 1956 Genf Elisabeth Epsteins größtes kunsthistorisches Verdienst ist es, den Blauen Reiter und Robert Delaunay miteinander in Verbindung gebracht zu haben. Ihrer eigene Malweise kennzeichnet eine zunehmende Auflösung der Konturen.

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ERBER, ELISABETH (S. 130) 1867 Boguslawitz bei Breslau - Unbekannt Die Schülerin Hermann Obrists, Elisabeth Erbe1, macht sich als Vertreterin des floralen Jugendstils einen Namen. Ihre Arbeiten werden vom Mitbegründer der Debschitz-Schule als Höhepunkt dekorativen und zugleich emotionalen Ausdrucks gewürdigt.

GASTEIG ER, ANNA (S. 68) 1877 Lübeck - 1954 Holzhausen am Ammersee In der Malschule ihres späteren Ehemannes Mathias Gasteiger lernte Anna Gasteiger ihr Handwerk. Ihre Blumenbilder stoßen beim Publikum auf zunehmendes Interesse. Auch der Handel mit den Reproduktionsrechten daran beschert ihr wirtschaftlichen Erfolg.

GEIGER-WEISHAUPT, FANNY EDLE VON (S. 78) 1862 Augsburg - 1931 München Fanny Edle von Geiger-Weishaupt interpretiert die Darstellung von Rindern in der Natur, ein klassisches Sujet innerhalb des Tierstücks, auf eine neue, frische Art und Weise. Ihre Pleinair-Malerei ist durchaus der einer Tina Blau vergleichbar.

GOESCHEN-RÖSLER, PAULA VON (S. 134) 1875 Schlierbach/Hessen - 1941 Wurmsdorf bei Söllhuben Die unerschöpfliche Vielfalt der Pflanzenwelt hat es Paula von Goeschen-Rösler angetan. In der von ihr bevorzugten Scherenschnitttechnik entstehen ornamentale Kunstwerke ersten Ranges. Ebenso hoch ist ihre Arbeit als die einer wissenschaft­lichen Archivar in zu bewerten.

GOOSSENS, MINNIE (S. 280) 1878 Aachen - 1968 Attel bei Wasserburg Die großformatigen figürlichen Reliefs, die Minnie Goossens und Johanna Biehler in ihrer Werkstatt herstellen, sind seinerzeit als Fassaden- oder Wandschmuck sehr gefragt und werden gut bezahlt. Von 1914 an wenden sich die beiden Künstlerinnen verstärkt religiösen Motiven zu.

GOUDSTIKKER, SOPHIA (S. 336) 1865 Rotterdam - 1924 Zürich Das gemeinsame Fotoatelier, das Sophia Goudstikker und Anita Augspurg zusammen gründen, gehört sehr bald zu den erfolgreichsten Münchens. Die unkonventionelle Lebensweise der beiden erregt Aufsehen, was sie allerdings werbewirksam für sich zu nutzen wissen.

HALLAVANYA, EMILIE VON (S. 60) 1874 Pula - 1960 München

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Als Dozentin an der Münchner Damen-Akademie konzentriert sich Emilie von Hallavanya immer stärker auf Sujets aus den Bereichen Damen-, Salon- und Kostümbilder. Später orientiert sie ihren Stil am Geschmack und den Ziel­setzungen der Nationalsozialisten.

HELDRICH, BETTY (S. 298) 1869 Zwiesel - 1958 München Das Leuchten der Kunstmetropole lockt Betty Heldrich nach München. Ihrer umfassenden Ausbildung an der Königlichen Kunstgewerbeschule und der Damen­Akademie folgt eine vielseitige Künstlerinnentätigkeit als Porträt- und Stillleben­malerin, aber vor allem als Gestalterin französisch inspirierter Vasen.

JESS, MARGA (S. 244) 1885 Rendsburg - 1953 Lüneburg Als sie 1912 ihre Meisterprüfung ablegte, war dies für eine Frau durchaus ungewöhnlich. Maßgeblich für diese Leistung war sicherlich ihre Lehrzeit an der Debschitz-Schule, deren Formenlehre ihre Arbeiten noch lange prägte. Bereits 1911 besaß sie eine eigene Werk­stätte und gehörte bald zu den führenden Goldschmiedemeistern in Deutschland.

KÖGEL, LINDA (S. 54) 1861 Den Haag - 1940 Hannover Die Pfarrerstachter Linda Kögel macht sich nach ihrer Ausbildung in Berlin und München selbständig, experimentiert mit verschiedenen Techniken, studiert auf ihren Reisen durch Europa die Freskomalerei und gibt dem christlichen Monumental­bild neue Impulse.

KLEIN, ANNA (S. 86) 1883 Nürnberg - 1941 Kauen Vor allem ihre Holz- und Linolschnitte sowie ihre Zeichnungen machen Anna Klein als Künstlerin bekannt. Ihre Motive aus dem Volksleben zeigen ihre Verbundenheit mit der bayerischen Kultur. 1933 muss sie ihre Zeichenschule schließen, 1941 wird sie von den Nazis ermordet .

KLEINHEMPEL, GERTRUD (S. 210) 1875 Schönefeld bei Leipzig - 1948 Althagen Weil sich nur wenige Möbelentwürfe von Gertrud Kleinhempel erhalten haben, wurde sie lange unterschätzt. Dabei zählt sie neben Richard Riemer­schmid zu den großen Vertretern der kunstgewerblichen Reformbewegungen um 1900.

AB NACH MÜNCHEN ff KÜNSTLERINNENVERZEICHNIS

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KOBILCA, IVANA (S. 44) 1861 Ljubljana - 1926 Ljubljana Malt Ivana Kobilca zunächst im typischen Stil dt!r Münchner Schule, so wandelt sich ihre Malweise und ihre Palette unter dem Einfluss von Fritz von Uhde und später von verschiedenen Pariser Malern. Sie reist durch ganz Europa und stellt in vielen Städten aus.

KOLLWITZ, KÄTHE (S. 48) 1867 Königsberg - 1945 Moritzburg Der Vater sieht die Zukunft seiner Tochter in der Historienmalerei, aber in München entdeckt Käthe Kollwitz ihre Vorliebe für den Naturalismus, bevor sie sich in Berlin, angeregt durch die Patienten ihres Mannes, auch sozialkritischen Themen zuwendet.

KRAUSE, CHARLOTTE (S. 262) 1879 Pirna - 1968 Dresden Charlotte Krauses kühner Entwurf für ein modernes Teeservice gilt als heraus­ragendes Beispiel ihres kreativen Gestaltungswillens. Nach dem Studium in München erweitert sie ihren Tätigkeitsbereich und entwirft nun auch Möbel, Textilien, Schmuck und Steinzeugarbeiten.

KRAUT, GERTRUD (S. 291) 1883 Straßburg -1980 Hannover Nach ihrer Lehrtätigkeit an der Münchner Debschitz-Schule trennt sich Gertrud Kraut 1916 auch von den Münchner Werkstätten und wagt unter der Schirmherrschaft Bahl­sens den Schritt in die Selbständigkeit. Ihr Entwurf einer Dose für die Keksfabrikwird Jahrzehnte später neu aufgelegt und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit.

KVANDER, ELSA (S. 278) 1884 Jäppilä - 1973 Turku Schon vor ihrer Ausbildung an der Debschitz-Schule in München hatte Elsa Kyander an der Kunstgewerbeschule in Helsinki Erfahrungen im Bereich Keramik gesammelt. Die von ihr entworfenen Formen und Dekore orientieren sich nicht mehr an bestimmten Vorbildern aus der Natur, sondern sind zum Großteil rein abstrakt.

LANGE, LAU RA (S.138) 1868 München - Unbekannt Zusammen mit Martha von Kranz betrieb Laura Lange mehrere Jahre ein Atelier für Kunst und Kunstgewerbe, später erweitert um eine Lehrwerkstätte für Buchgewerbe und Handbuchbinderei. Hermann Obrist war auch für diese Schülerinnen die prägende Figur .

LUDWIG-HELD, STEPHANIE (S. 360) 1871 Schaulen - 1944 Theresienstadt

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Mit ihren herausragenden Fotografien bricht Stephanie Ludwig-Held in ein männlich dominiertes Berufsfeld ein. Ihre ausdrucksstarken Werke fesseln zeitgenössische Kritiker ebenso wie das Publikum. Dennoch ist sie heute fast in Vergesseneit geraten.

LUKSCH-MAKOWSKV, ELENA (S.125) 1878 Sankt Petersburg - 1967 Hamburg Als Malerin setzt Elena Luksch-Makowsky die väterliche Familientradition fort, erfährt wichtige Anregungen in der Maischule von Mathias Gasteiger und Julius Exter auf Schloss Deutenhofen, bevor sie zu einer der prägenden Figuren der Wiener Seeession wird.

MÄHRLEN, AUGUSTE (S. 178) 1880 Elfinger Hofbei Maulbronn - 1929 Freudenstadt Die Ausbildung von Auguste Mährlen an der Damen-Akademie und der Debschitz-Schule weckte berechtigte Hoffnungen auf eine außergewöhnliche künstlerische Entwicklung. Durch Heirat und Kinder wurde diese jedoch jäh unterbrochen. Nach 1907 spiegeln ihre Zeichnungen eine Welt biedermeierlicher Zurückgezogenheit wider.

MARC, MARIA (S. 168) 1876 Berlin - 1955 Ried Sind die frühen Bilder Maria Marcs geprägt von der lichten Pleinair-Malerei, die sie an der Damen-Akademie erlernt hatte, so inspiriert sie der enge Kontakt zu den füh­renden Protagonisten des Blauen Reiter zu farbenstarken, originellen und phantasiereichen Bildern.

MEERSON, OLGA (S. 150) 1879 Moskau - 1930 Berlin Schon während ihres Studiums knüpft Olga Meerson Kontakte zu den damals avantgardistischen Künstlern um Kandinsky, Jawlensky und Werefkin. Ihre produktivste künstlerische Phase verdankt sie jedoch Henri Matisse. Ihre unerfüllte Liebe zu ihm stürzt sie in eine schwere Depression.

MÖLLER-COBURG, CLARA (S. 214) 1869 Coburg - 1918 München Zunächst in der Steglitzer Werkstatt, später auch in einer Ateliergemeinschaft mit ihrem Mann F. H. Ehmcke, entwirft Clara Möller-Coburg Werbegrafik, aber auch Reformkleidung oder Spielzeug. Ihr gemeinsames Firmensignet, gebildet aus den Anfangsbuchstaben beider Namen, steht für kreative Reklame um 1900.

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MÜNTER, GABRIELE (S.162) 1877 Berlin - 1962 Murnau Der entscheidende Schritt Gabriele Münters ist ihr Eintritt in die Malschule Phalanx, wo sie auf Kandinsky trifft. Auf seine Anregung hin wird die Farbe mehr und mehr zum Gestaltungsmittel, das sie schließlich mit fast schlafwandlerischer Sicherheit beherrscht.

ORTLOFF, MARIE VON (S. 240) 1871 Themar - 194 7 München Über den Werdegang der Marie von Ortloff ist wenig bekannt. Ab 1905 taucht sie mit ihren Metallarbeiten bei verschiedenen Ausstellungen auf und scheint sich ab 1908, nun im eigenen Atelier in Schwabing, ganz der Gold- und Silberschmiedekunst verschrieben zu haben.

PAULIN, IDA (S. 304) 1880 Augsburg - 1955 Bad Münster am Stein Da ihre Gemälde nicht den erhofften Absatz fanden, wendet sich Ida Paulin dem Kunst­handwerk zu und erkennt bald eine Marktchance in der künstlerischen Gestaltung von Glasobjekten. Durch geschicktes Marketing und am Zeitgeschmack orientierte Motive stieg sie zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmerin auf.

POLSTER, DORA (S. 204) 1884 Magdeburg - 1958 Böbing Nach ihrer Ausbildung an der Debschitz-Schule kommt für sie 1906 der große Durch­bruch als Grafikerin. Zusammen mit Käte Waentig ist sie für das gesamte künstlerische Erscheinungsbild des Verlages Langewiesche-Brandt verantwortlich. Die Buchkunst und der illustrative Buchschmuck sind aber nur ein Teil ihrer kreativen Begabung.

PRITZEL, LOTTE (S. 316) 1887 Breslau - 1952 Berlin Bereits mit 18 Jahren kam Lotte Pritzel nach München und avancierte zur umschwärmten Figur innerhalb der Schwabinger Boheme. Sie modellierte expressiv überzeichnete andro­gyne Gestalten, die schon bald unter dem Namen Pritzelpuppen in ganz Deutschland, später auch in Übersee, bekannt wurden und die Vitrinen der gutbürgerlichen Häuser schmückten.

REICHELT, ELFRIEDE (S. 346) 1883 Breslau - 1953 Grünwald bei München Elfriede Reichelt zählt zu den ersten Frauen überhaupt, die an der Photographischen Lehranstalt in München studieren. Stark beeinflusst von den Methoden ihres Lehrers Frank Eugene Smith gelingt es ihr, ihre Kunst über die Jahre ohne nennenswerte Brüche weiterzuentwickeln.

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REVENTLOW, FAN NY ZU (S. 74) 1871 Husum - 1918 Locarno Wie keine Zweite verstand es Fanny zu Reventlow, Einblicke in das einzigartige Milieu der Schwabinger Boheme um die Jahrhundertwende zu geben und gleichzeitig dem Ideal einer selbstbestimmten, kreativen und modernen Frau nahezukommen.

REVNIER, FRANZISKA (S.142) 1876 Prag - 1913 Wien Zwei Töchter des deutschen Malers Emil Reynier führen die Familientradition fort. Franziska Reynier besucht wie ihre Schwester Olga die Debschitz-Schule in München. Künstlerisch und motivisch orientiert sich Franziska an Alfons Mucha und Gustav Klimt.

REVNIER, OLGA (S. 218) 1874 Prag - 1971 München Die aus einer deutsch-baltischen Malerfamilie stammende Olga Reynier überzeugt mit ihren Interieurs, die sie für die Ateliers und Werkstätten für angewandte Kunst anfertigt, und wird zur ständigen, künstlerischen Mitarbeiterin. Bis 1911 entwirft sie neben Möbeln auch Lampen, Textilien und Schmuck.

SCHÄFFNER, KATHARINE (S.114) 1863 Zbraslav bei Prag - Unbekannt Nicht nur Katharine Schäffners Bildsprache ist für ihre Zeit ungewöhnlich und geheim­nisvoll, auch ihr Leben gibt einige Rätsel auf. Noch nicht einmal ihre Staatszugehörigkeit war bisher eindeutig zu klären, weshalb sie bisher weder von tschechischer noch von österreichischer oder deutscher Seite eine ihr angemessene Würdigung erfahren hat.

SCHMIDT-PECHT, ELISABETH (S. 286) 1857 St. Blasien - 1940 Konstanz Beeinflusst von der traditionellen Ornamentik der Volkskunst und der handwerklichen Kunstkeramik in England, stellt Elisabeth Schmidt-Pecht kunsthandwerkliche Unikate her, die vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen werden. Sie trägt entscheidend zum Ruf Münchens als Zentrum der kunstgewerblichen Reformbewegungen um 1900 bei.

SCHNELLENBÜHEL, GERTRAUD VON (S. 227) 1878 Jena - 1959 Jena Der größte Teil des Werks der Bildhauerin und Silberschmiedin Gertraud von Schnellenbühel gilt als verschollen. Glücklicherweise hat sich neben einigen Schmuckstücken ihre auch damals schon berühmteste Arbeit, der Kerzenleuchter aus versilbertem Messing, erhalten.

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SEVFRIED, EMMV (S. 310) 1888 München - 1969 Gräfelfing bei München Emmy Seyfried entscheidet sich gegen eine bodenständige Existenz als Zeichenlehrerin und schlägt den unsicheren Weg als freischaffende Gestalterin ein. Der Erfolg gibt ihr recht: Ihr Atelierbetrieb für die Veredelung von Glas und Porzellan, den sie mit ihrem Mann betreibt, floriert.

SLAVONA, MARIA (S. 38) 1865 Lübeck - 1931 Berlin Nach einer unbeschwerten Studienzeit in Berlin und München versucht Maria Slavona sich von 1890 an in Paris durchzusetzen - nicht nur als Künstlerin, sondern auch als ledige, alleinerziehende Mutter, die sich und ihr Kind selbständig unterhält.

STRVJENSKA, ZOFIA (S. 102) 1891 Krakau - 1976 Genf Zofia Stryjenska schreibt sich unter dem Namen ihres Bruders Tadeusz Grzymala an der Akademie der bildenden Künste in München ein. Ihre Begegnung mit dem Maler und Tänzer Alexander Sacharoff wird sie zeitlebens prägen. Obwohl sie zur populärs­ten Künstlerin Polens avanciert, stirbt sie 1976 in Genf in ärmlichen Verhältnissen.

TRUEB, CLARA (S. 272) 1882 Basel - 1969 Geisenbrunn bei München Nach ihrer Karriere an der Debschitz-Schule, an der sie die Keramik-Werkstatt leitete, reist Clara Trueb zusammen mit ihrem Mann Walter Ruckteschell in die deutsche Kolonie Ostafrika, wo sie bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bleiben. Zurück in Europa ist sie weiterhin als Keramikerin tätig, vor allem mit großformatigen Gartenkeramiken.

TWARDOWSKl-CONRAT, ILSE VON (S. 248) 1880 Wien - 1942 München Aufgewachsen in einer kunstsinnigen, liberalen Familie geht Ilse Conrat schon sehr bald ihren eigenen Weg und bewirbt sich mit 18 Jahren bei dem berühmten Bildhauer Van der Stappen.Die Kritik bescheinigt ihr großes Können. Von den Nationalsozialisten mit Berufs­verbot belegt, muss sie jedoch einen Großteil ihrer Werke verschenken oder zerstören.

VOLLNHALS, MINNA (S. 254) 1885 München - 1968 München Nach ihrer Ausbildung an der Debschitz-Schule kommt für sie 1906 der große Durch­bruch als Grafikerin. Zusammen mit Käte Waentig ist sie für das gesamte künstlerische Erscheinungsbild des Verlages Langewiesche-Brandt verantwortlich. Die Buchkunst und der illustrative Buchschmuck sind aber nur ein Teil ihrer kreativen Begabung.

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WAENTIG, KÄTE (S. 182) 1879 Leipzig - 1974 Hagen i. Westfalen Käte Waentig gehört zu den ersten Buchkünstlern in Deutschland, die den Schutz­umschlägen ein künstlerisches Aussehen verleihen. Für ihren Mann, den Dichter Will Vesper, gestaltet sie kongeniale Titelblätter. Sie schließt sich seinen politischen Überzeugungen an und wird unter der Naziherrschaft zur Frauenschaftsführerin.

WALTHER, EMMI (S. 90) 1860 Hamburg - 1936 Dachau Geprägt von Adolf Hölzel, einem der Begründer der Dachauer Malschule, entfaltet sich Emmi Walthers Talent und bildet sich dann in Paris zu einem ganz eigenen Stil heraus.Ihre Vorliebe für filigrane Linien lässt sie in ihrem Spätwerk zur Linienstickerei wechseln.

WENZ-VIETOR, ELSE (S. 199) 1882 Sorau - 1973 Icking Das bloße Abzeichnen von Gipsmodellen an der Kunstgewerbeschule in München wird Else Wenz-Vietor schnell zu langweilig, deshalb wechselt sie zur Damen-Akademie. Bereits nach zwei Jahren Ausbildung beginnt sie ihre Karriere als Kinderbuchillustratorin. Aber auch mit ihren Glas-, Porzellan- und Möbelentwürfen ist sie erfolgreich.

WEREFKIN, MARIANNE VON (S.172) 1860 Tula - 1938 Ascona Marianne von Werefkin besitzt ein tiefes Einfühlungsvermögen in die expressiven Ausdrucksmöglichkeiten der Malerei. Mit ihrer Kunst schafft sie es, Emotionen sicht­bar und erlebbar zu machen und nimmt dabei die Wirksamkeit von Abstraktionen vorweg, wie sie Kandinsky und Marc in ihren theoretischen Schriften formulieren.

WERSIN, HERTHE VON (S. 325) 1888 Herzogenaurach - 1971 Bad Ischl Herthe Schöpp und ihr Mann Wolfgang von Wersin entwerfen qualitätvolles Design auf der Höhe ihrer Zeit. In ihren Kreationen lässt sich die zunehmende Abstraktion von Naturvorbildern, vermischt mit ethnischen Mustern, ablesen, die auch in der Malerei dieser Jahre virulent sind.

WIMMER, PAULA (S. 82) 1876 München - 1971 Dachau Paula Wimmers eigenwilliger und charakteristischer Stil in der Grafik lässt sich auf französische Vorbilder wie Toulouse-Lautrec, Daumier oder Picasso zurückführen. Ihre Themenwahl zeigt ihr lebhaftes Interesse an den Menschen. Die Nationalsozialisten diffamieren ihre Bilder als entartet.


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