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8601 Das Beste Aus Jan.86

Date post: 08-Jul-2015
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Auszüge aus Jan.-Ausgabe: Göttinger KLATSCH, BIRGIT ROEMERMANN . Die Befreite; GRIMM AUF MÄRCHEN - Das Aufsehen um eine Ausstellung von W.P. Fahrenberg; Rot-Grün oder Was? - Die Anfänge einer Diskussion in Niedersachsen, Statements von Jürgen Trittin, Sonja Schreiner und Michael Schmelich; RUSS MEYER, Interview in der Outpost mit INGOLF LÜCK, Alles Theater von Tina Fiebinger; Göttinger Band ABC
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Na, was sagt Ihr nun, jetzt hat's endlich auch bei Eurem

Eddy »bumrn bumm« gemacht. Ich werd es denen mal zei-

gen. Der nachste Tisch-Tennis Davis CupSieger he~t EDD

Y,wetten? Einen doppelseitig bespannten Schlager hab ichmir schon besorgt und ab geht's. Und weil ich mit den,1-------------------------Januar Ausgabe bis zum »Borts Halali« fertig werden

muiste, ist das Heft auch etwas dunner ausgefallen, Vor

allem die Movie Freaks mufs ich diesmal enttauschen, Die

Gottmger Kinoprogramme standen bei Drucklegung noch

nicht fest, und so m"i.illthr wohl oder ubel nach Kassel fah-

ren, dort ist man namlich schneller. Auch ansonsten hat

mir der frohe Drucktermin somanchen Strich durch meine

schbnen Planungen gemacht. Aber dafur sind wir diesmal

ultrapUnktlich, 'und damit kennt Ihr auch gleich meinen

dicken Vorsatz fur das H.I.-Jubilaumsjahr. Mit den spaten

Erscheinungsterminen soll nun endgultig Schlill&sein. Es

gilt dieParole, am l.liegt das Heft auf allen Tischen, vonmir

aus auch auf dem Redaktionstisch unserer wiedererwach-

ten Kollegen der »Gottmger Stadtzeitung«. Sosehr ich mich

ja 1lber Euren erneuten Anlauf gefreut habe, so argerlich

finde ich Eure kleirigeisttgen Neidtiraden. Noch schlimmer

finde ich, da£ Ihr mich, Euren «Bumrn Bumm. Eddy, den

Liebling aller halbintelligenten S1ldniedersachsen, 1lberall

schlecht macht. Wer das Ziel vor Augen verliert, verdoppelt .

ja bekanntlich seine Anstrengungen. UndVerkaufsboykott

a la APEX und T-Keller finde ich auch nicht gerade nett.

Aber Buer Eddy zahlt nicht mit gleichen Mllnze heim. Ich

werde Eure kulturellen Farbklekse in der Odlandschaft Got-

tmgens nicht boykottieren. Und schlieJ3lich:Nehmt endlich

mal im H.I. Jubilaumsjahr zur Kerrntrrifs, da£ Euer aller

Idol, dieser Laimer aus Tenniscrack, gerade eingeschult

wurde als esmich und den Hiero Itzo schon gab,und das for-

dert Respekt. Oderwas?

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Birgit Anschu tz W em er B au ligThomas Besser H ar al d F is ch er

Rol f Haqedom R e in ha rd J a ns oh n

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Thomas Schindler K a ri n S c h m el ic h

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Prost Neujahr gehabt zu habe,:,,!Dies hier ist Gela. ~ie arbeitet im »Deja Vu« undhalt sich nicht fur photogen - wlr ~aren ~nd~rer M«:mung. . .

Wahrend der Arbeitszeit trinkt sle vorslchtl!i1erwelse vO~legend Alko~olfrelesund Safte, doch manchmal findet auch sie emen grund, stch dem scha~men.d-perlenden NaB mit Namen Sekt zu ergebe~. Gela ist sozusagen das Pllotblldeines Gattinger Nightlife-Features: Axel Ku~tner un~ Ralph ~tto, unser .DuoInfernale werden in der nachsten Ausgabe eme Galene der Meister und Melste-rinnen hi~siger Zapfanlagen prasentieren. Spannung kommt auf.

Weihnachten war ichlieb und artig, hielt meinSchandmaul, aber jetzegeht's weiter!

Freitag, der 13. - dasmagische Datum, Neu-rnond und erhohta Unfall-quote. Die Besitzer vom

deja vu wurden heimge-sucht. An genau besagtemTage wollten sie ihrenAbleger, Sonderbar,Kurze StraBe (Ex-Korkeri)erotfnen, doch leider ver-selbsUindigte slch dieSpiegeldecke bodenwarts.Die Eroffnung inkl. Freibierund -sekt verzoqerta sichumvier Tage, war aber lautRedaktionsbeobachter .eln

erquickliches Erlebnis fOrBerOhrungsfetischisten.Ais Hugo die Zapfe Ober-nahm, waren Bier undSektschon verbraucht.

AblegermaBig wartet dieScene sehnsOchtig aufdas Roxy-Projekt in derNikolaistraBe. Rudi willnicht, daB da was zu frOhbekannt wird, G.E. ROchtnorte was von 'Chicsaal,was ein noch bessererNameware als Sonderbar.

Bessert sich die Gottln-ger Musikkultur? Das Pink

hat sich endlich Pro-grammtage eingerichtet.

G O - F L O S T E R METROPOLL 85 - Trend-meldung

Uli Dammers als DJerott- In unserer letzten Aus-nete mit einer sog. Psy- gabe forderten wir zur

chedelic Night, daraufhin·· Abstimmung Oberdie Got-fand am selben Orte der tinger Jahresbesten auf.erste Gottinger Soul AII- Die ersten Einsendungennighter statt, angeboten zeugen von intere~si~rtervom aus Hamburg an die Teilnahme. Beisplels-Leine emigrierten Musik- weise sichteten wir ze~njournalisten Alexander Gaste des Cartoon, dieSchreck (Spex, Nuvox). hochbegeistert ..hrenDerweil hat es »unseren- Stimmzettel ausfullten.Ralph Otto zur zweiwo- ~anche: unterlaliJen all~r-chentlichen Neunstunden- dings emern klelnen MIB-schicht ins Malibu ver- verstandis und auBertenschlagen, wo er sich bis sich OberrelJional. Also:auf Spike Jones fast alles Namen wie Joschkaleisten dart. Fischer, Helmut Kohl,

Voll waren wir Verzei- Diedrich Diedrichsen und

hung, voll war e~ bei der Sisters S'f Mercysehen ~irFOnfjahresjubilaumsparty zwar nicht ungern,. sindder Vogelbecker Outpost. aber. gezwungen, Sle: zu I

Trotz ausgebliebener ignone~en. Also: ,~lnter I

»Oberraschunqsqaste- Northelm, Ha.~1n.~undenstieg die Stimmung bis drei und Kassel hort die Erhe-Uhr nachts stetig an, leider bungsmenge auf.hatte das Ordnungsamt Erste Ho,?hrechn~n!;!enlanqere Dffnungszeit ver- ergaben., die. vorlauftqeboten. Hohepunkt: die Poleposttion emes unserer»Bock Me Baby«-Jamses- Redakteure beimsion mit dem Totalen Schmiertink des JahresTheater feat. Ingolf Luck (viel Feind, vieIEhr) ... :und den Short Biscuits. Nicht vergessen: Ein-

Spruch des Monats von sendeschluB is~ der. 3.Def Con Fives Hubi Januar, und die PrelseMeyer-Wessel: »In mei- s.~ndauch noch da. Drumnen Kerper laB ich nur fullet aus und laBt EuchWasser und Tequila!« Oberraschen.

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r n N R . I / 8 6

B irg it R oem erm a nn

D IE B EFR EITEWe durfen wr Dich anreden? Hexe? Hausfrau?

Medizinisch-technische Assistentin? »Birgit eine

egagierte, positive Frau. Aufgeklart. Offe~. I~telli-

gent. Sinnlich. Am GenuB des Lebens ortentlert.«

Wunderbar.

HIE R O ITZ O

Zur geist ig -moral ischen

Ern eu erun g u nserer Tag e,

dem Sai to morta le ruckwartsohne soziales Netz undgeisti-

gen Boden, gehOrt unterand er em di e v er sch ar ft e

Anwendung des § 166 StGB.Da heiSt es, daS der jenige ( im

vorliegenden, nein: vor mirsit-zen de n Fal l d ie je ni ge ), d er

eine Kirche oder Religionsge-m ei ns chaf t i n e in er W ei se

besch impft, d ie den oftentl i-chen Frieden storen kann, mit

F re ih ei ts st ra fe n b is zu d re iJahren verurteilt werden kann.

D ie 2 8j ah ri ge B irgi t R omer -mann kam indenGenuS strat-

rechtlicher Verfolgung, als sieals 1.Vorsitzende der Interna-

tionalen Gesellschaft zur Ent-w icklung der Lebensfreude

eV. a llsamstaql lch ihren Info-stand am Markt err ichtete und

sich der Student Andreas Rot-

he r dur ch ih re n A uf kle be r»Lieber eine befleckte Verhu-

t un g al s e ine u~ bef lec kt ~Empfangnis« in s e m e r Chn-stenehre beleidigt fUhlte. Das

h iesige Landger icht gab ihmrecht, erkannte »eine vorn gei-stigen Niveau abstoBende,schwere Verungl impfung von

Glaubensinhalten«. 20 Tage,entsprechend DM 400,- , dasganze auf zwei Jahre Bewah-

rung. Fur Birgi t Grund genug,s ich a ls H exe ver fo lg t zu tuh -len und sich ans Ganseliesel

anzuketten.Axe l Kus tn er u nd m ich zog

das geist ige Niveau des Auf-klebers eher an, und so mach-

ten wir uns (mi t Katern auf denBuckeln) auf zum Hexenhaus

in Strothagen bei Einbeck.Kein Lebkuchen, kein Knu-

sperknusperknauschen:g ed ie ge n ren ov ie rtes H au smit GrundstUck. Fiinf Manneru nd sechs Fra ue n l eb en u nd

a rb ei te n h ie r a uf d em Bes itzdes Antiqui ta tenhandlers

H el ge Vog es , man ch en a usJuso- und AAO-leitenbekannt. Aber was heiSt h ier

»Besi tz«, das betri ff t nur denEintrag ins Grundbuch,

lachert iche Formalia. Birgi t:»Wi r haben h ie r far uns nach

jahre langer harter Arbei t e inegenuBvolle Lebenspraxis vet-wirkl icht, fOr uns Strukturengeandert, es gibt beiuns keine

Zwe ie rbez iehung meh r, w irhaben die L6sung fOra i le zwi -schenmenschlichen Pro- .

b leme , K onk ur re nz , E if er -

sucht, Neid, HaB, gefunden.Nach jahrelangen Experimen-

ten haben wir hier eineunheimlich tolle, offene, geile

Lebenspraxis. «

Die so spricht, ist mir zu

a ll em O ber fl uB auc h n oc hsympathisch, nicht nur wegenihrer attraktiven Erscheinung(allein ihre traumatisch langen

rotlackierten Fingernagel tru-ben das Bild) . Sie wirkt leich t

nerves, nimmt unserGesprach sehr ernst, hatall ihr

bisheriges Material griffbereit,und im Laufe zweier Stunden

laBt sich kaum ein lebensfreu-di ger Mi tbe woh ner b ei u ns

sehen. Die eher feuil letonisti-s ch e A uf ber ei tu ng un sr er

local h ieros ist ihr a llerdingsnoch kein Begriff. Die gelernte

M TA, d erze it a uch a ushi lf s-weise alsTrainerin im Einbek-

ker FitneBcenter tatig, die sich

s te ck te m ir g ra d e in R ed ak -

t ionsko llege. Doch der denkteben zu n eg at iv , i st n ur n ei -

disch auf Besitz und positivesLebensgefUhl, der ver-

klemmte Kleinburqer, der.»Du kennst wahrscheinlich

nur das materielle BewuBtsein(sie irrt). Das ist fOruns zweit-

rangig, fOruns ist das emotio-nale BewuBtsein wichtiger. Zu

Anfang sind wirmateriell Ober-haupt nicht abgesichert gewe-

sen . Far a ll d as , was h ie r undheu te s teh t, hab en wir har t

gekampft und gearbei te t undtundas heute noch. Wirhaben

uns entwickelt vonFreaksr die•von Sonnenschei n, B lumen

und was weiB ich ge/ebtheben.«

. . . . . .. . , . .O en k' d oc h m a l

ans Vogeln , ,••

durch d ie SPIEGEL-Titul ie -rung »Hausfrau« doch etwas

d if fam ie rt f Uhl t, a gi er t m itVeh emen z a ls P ro mo te ri n

i hres n och q erne in nu tz iq en .Vereines: »Wir sind dieeinzig-

ste politische Organisation,diesich dafOreinsetzt, genuB-vol l im Hier und Jetzt zu leben... « Kommt m ir i rgendw iebekannt vor. »... das i st von

uns. Wir wol len aufklaren, mit

lebensfeindlichen Wahnideenund Ideologien, z.B. Christen--tum, eut reumen, OberholteMoralvorstellungen aufheben

.... « Kurz, die InternationaleGesellschaft zur Entwicklungder Lebensfreude e.V. fuBtauf

d ie Theor ien und Praxen Wil -h el m R ei ch s u nd Otto M uh ls

und setzt s ich fUr d ie »Forde-rung der biologischen Bedurt-

nisse« ein, freie, gemeinsameSexualitat, t.osunq desAutori-

tatsp ro bl emes u nd d er Kon -kurrenz durch bewuBte Grup-

penstruktur, Umwelt-, Kinder-und Tierschutz, okoloqischer

L an db au , a ll d as . U nd meh r,

Auszug Info: »Neben den6ko-nom ischen Zwangen i st d ieReligion als gr6Bte Belastung

der Menschheit zu beseitigen.Doch werden wir n ichts durch

Gewalt , Revolut ion usw,beseitigen, sondern nur durch

A uf kl ar un g und Verwi rkl i-chung von neuen Lebensin-halten.«

War doch gar kein Vorwurf.Woher denn, um mal end lichpersonalityzu fl ltern, deruber-zogene Chr istenhaB der jun-gen Frau? Die Vermutung, eslage aneinem strengen katho-

lischen Elternhaus in schwar-zer Gegend, ist e ine falsche.

Gleichwohl wurde sievon Gottgepragt. »Der wurde als Erzie-hungsmaBnahme eingesetzt,'Der l iebe Gott s ieht a lles undo

wird dich dafOrbestrafen' oderwenn ich mal was sch limmesg emac ht . hat te, 'Da s is t di e

S trafe vom l ieben Got t' . Denfand ichgar nicht l ieb, sondernunheimlich bedrohlich. 1mKin-

dergottesdienst hat mir immerAngst gemacht , daB mich da

jemand beobachte t, der michkennt, aber den ich nicht

kenne, der sogar nachts untermeine Bet tdecke guckenkenn.« Dabei war sie keinbo ser es Ki nd al s ih re zw ei

Gesch wi ster . D en R es t g abihrer rel ig iosen Gesinnungdann die Pubertat.»Mi t Beg inn der e igenen

Sexualitat, alsich meinen K6r-per e nt dec kt h abe , da gi ng

das dann auch ganz t ie ri schabo 'Es ist Sande, das ist

schlecht , das macht mann ic ht .' F ar mi ch wa r d as ne

Sache, die mir SpaB gemachthat und schon war. Dahab ichdann angefangen, dieBibel zu

lesen und bin von einemSchock in den anderen gera-

ten . Mord, UnterdrOckung ,Leid, Schrecken - sch limmer

a ls jedes Gewal tv ideo. All d ieVerbrechen imNamen der Kit-che!«

Etwas ein fach, l iebe Birgi t,in der Bibel steht noch etwas

m ehr , un d da s O be l i st ni cht ,g en erel l d as C hr is te ntum,

s ond er n d ie St aat sk irc he(schr ie b sog ar R ei ch i n » Di esexue lle Revolut ion«). Dochder beruhrnte »Ernptanqnis«-

Aufkleber laBt solche Petites-

sen verblassen. -Entwederha t Mar ia so 'n schlechtes

Gew is sen geh abt , d aB si en icht sagen wol lte, m it wemsie's getrieben hat, oder es ist

w ir kl ich i rgendw ie so 'neSchmierinfektion gewesen.«

Absch lieBend unser L ieb-lingsthema. »Icn weiB nicht,

ob Dir das so klar ist, daB ver-borgene Sexualitat zu Neuro-sen fOhrt (ach woher denn?).I ch b in f rOhe r auch seh r ver -

k lemm t gew es en (wieso

auch?), bin verdroschen wor-

den, als 'man mich beimOne ni er en erwi sc ht e, u ndOma e rzah lte was von ROk-kenmarkserweichung. Inzwi-

schen stehe ichpositiv zu mei-ner Sexue li ts : d ie zug le ichh6chste Kommunikations ist.

Geh6ren tu i ch n iemandemund find's tol l, wenn man michalssinnlich empfindet. Sexua-

l obj ek t - na und ?« Mensch,Madonna, da gibt 's doch

d ie se Kra nkhe it m it d en v ie rBuchstaben. »Des he iB t ja

n icht Masse, Masse, Masse.Di e Gef ahr en s ind fOr m ic h

abgeklart, ich habe mir Struk-turen geschaffen, daB ichkein

AIDS bekomme.« Da wol ltesiedann nicht naher drauf ein-gehen, ich b in a ls Ausfrager

wildfremder Frauen auchnoch etwas verklemmt.Schuchterne Nachfrage nachErfahrungen und/oder nochvorhandenen Tabus. Padera-

stie muBte ichihr erst uberset-zen, von lesbischer L iebe hal tsie nichts und »Hornosexuali-

tat ist eine Krankheit« -behauptet dasdie Kirche nichtauch?

Bah nh of . A is Inter vi ew er

wa r i ch woh l n ic ht in F or m,verkatert und durch e ine hub-s ch e F rau a bg ele nk t. A be r

wenigstens noch ein paarPhotos, mitLachen undLaszi-v itat und so. Dawirkt s ie danna be r a uch e tw as g eh emmt .

Auftritt Helge Voges, interes-s ierte Beobachtung der Sze-nerie. »Den k d oc h ma l en sV6geln«. Birgit guckt verklart

u nd spi el t m it d er l un ge . U ndA xe l K us tn er dr uc kt i m f al-

s ch en Au gen bl ic k auf d enAusloser,

Ein »Orqasrnus stattAbendmahl«-Sticker im Anti-

qultatenqeschatt wurdew eg en a bn eh me nd en Kun -denbesuchs wieder entfern t, Ralph Otto

E i n g u t esn e ue s J a hrE i n g u t erneuerKla n g

f Or

Fre iz

T e le f

U . K a

CASlHAUSNorddaIJtsche S

Grunkohl-

A b s o fo r tG r O n k o h

m it

A r n m e rl a nd e

Norwegis

Lach

i m B a c ko

gedOns

Kinder erw

B e i u n s t a

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HIEROlrzo N R.

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Vom 20 . J an ua r bi s z um 2l .

Februar wird s ie endlich auch in

Got ti ng en z u s eh en s ei n: d ievom Marburger Kulturamtslei-

ter Armin Klein und nichtzuletzt vom freien Journalisten,

Ausstellungsmacher und ehema-ligen »Fotografie-Kultur jetzt«-Mitherausgeber Wolf Peter Fah-renberg init iier te Ausstel lung

»Der G rimm a uf Mar ch en «.Ube r 50 Kun st le r ( da ru nt er

Klaus Vogelsang, Anna Opper-mann, Hors t Haitzinger , Rober t

G er nh ar d, T imm U lr ic hs, FWBerns te in ) h ab en s ich e rf olg-

re ic h b er mi ht , d en Myt ho s z uentmythologisieren.

Die b is he ri gen Reakt io nen

waren unterschiedlich, aber nie

indifferent. Fur die FR ist» Gr imm a uf Mar che n- »ein

Highlight d ieses Auss tel lunlfs-jahres«, dem SPIEGEL s ch ie -

nen die Exponate noch zu sanft .Am 2 . Oktob er s ch lu g d ann d ie

B ILD zu und z it ie rt e i n »Kr achurn nacktes Schneewittchen«

den Marburger CDU-Landtags-

abgeordneten Dietrich .M611~r:»Eine hocbs t unsns tsndige Em-

ladung« (Dr. Christa Czempiel,SPD-Staatssekretarin der Hessi-

schen Lande svertretung inBonn, hatte fur ihre Einladungs-karten Matthias K oeppels

» Sc hn eewi tt ch en - b en ut zt ) -

»geradezu obszon. Umsoscbsndlicber , weil die Merchen

der Gebru(jer Grimm fiir Kinderd a s i nd , a be r n icht f ur d en M iB -brauch der Frauen.«

Nach der BlLD-Notiz landete

dann auch der hier faksimilier teanonyme Brief inWPFs Briefka-

s ten. Beim Fake-Spezialisten

F ah renb er g ( li es im Aus st el -l un gsk at al og d ie b ri ll ant en

»Aufzeichnungen des ForschersL.<<! ) s ind ja Zweifel durchausnicht unangebracht, doch ange-s ichts der Publikums- und Pres-seresonanz hatte er soleh einen

Push nicht notig.Ube r w ei t er es be ri cht et e r

selbst: »In Marburg gab 's neoff i-

z ie ll e Anf ra ge ans Par lament ,warum offiz ielle G elder f iirs owas ver schwende t w ii rd en .

Det Museumsdirektor Dr . Gra-cpl et e rs ch ien n icht z ur Broil-

nung. A ls e r d ann doch mal d ri n

war:'Sic

n ehmen dasBild sb,

das w il l icb hiet nicht haben!'

Aber der Si'Is-Oberbiugetmei-

s ter hat s ich dagegen verwahr t .Ich glaube, der win! auch als ein-

z ig er im Lande von d en Gri in enim Amt g ehal ten . .. «

» In Hanau , d as i st "'·/·,h eine.de r Gtimm-S ti id te , l eh nt en d er

DB, d er Kul tu ramt sl ei te r u nddet Museumschef d ie Sache abo

Sic haben lieber d ie Konventio-

nalstrafe von mehreren tausendMar k a kz ep ti er t. « -

Am beeindruckendsten war es

s elbs tr ed end b is lang d ie zwe iWochen inBonn, bei der Hessi-,

sc he n L and es ve rt re tun g, b eiKohls gegenuber . »Be i det

Ero ii nu ng l ie f e ig en tl ic h a ll es

t uh ig abo S ch irmher r Bor ne rt st ig te · schl ieBl ich am s elbenAbend den KoalitionsabschluBmit d en Grunen. Wer so alles dawar : d ie Hemm-Bt ii ch et , R ie -

s enh ube r, d ie V or st snd e v onB en z u nd BMW u nd de t t us si -

s ch e Bot scha ft er . Ver a (WPFsFreundin) wur de vom Che f det

Beethovenhalle fur Anne

Oppermann g ehal ten. Dut ch -

w eg pos it iv e .AuBerung en unddann ging's schlieBlich ans kalte

Buf fe t. Das hat ten w ir e xt ra engan dieSeite geriickt. Die Herren

Abgeordneten und Sts s ts sekte-t ar e h ab en s ich in d em Gew iibl

dafast dieEier eingeklemmt.«Explosiver: »Im Regierungs-v ie rt el wa r d ie P ol iz ei we ge neiner angeblich nachmittags ein-

gegangenen Bombendrohungalarmbereit. Als ich dann spetetim 'Hess en ke ll er ' was t ri nk en

wollte , fand icb mich im Spert-bezitk wieder - alles abgeriegelt.Grund: Axel E. Kruger, Foto-graf und Freund von mir , hat

einen AutoaufkleberAma teur Fotog ra f' . D

Hausmeister det argBotschaft gesehen un

mie rt . Dem E in sa tz lefast selbst peinlich.«

A ll es k ei n M ii tchen

auch, daB die Gebtiid

ihre Kinder- und Hsfiir Heranwachsende

Lohns bb sngige , z .Bnen und Dienstmedche

piert hatten, daBJacoDemokratie-Initiierungd er Pau ls ki rche b etu nd d aB im v on dgesnderten Rotkepp

a rm e Ma de l n ic ht

g et re ss en , s onde rnEdelmann vergewalti

Wahr ist leider suc

Jahre 1984 det Fimittels ciner Umfragd er A lt er nat iv sz en e

chens to ff en n eu er erdokumentierte . Ende

Machen Marchen»Nein, bequem, un

gefahrl icher . Die K

k ii ui er in - man miBven ieht a ls Ver al lg emei

w ehr t s ic li ni cbt , w

ewigen Traum hegt;t el synd rom. Bor is Bnoeh nieht untersucht

(K)EIN MAR CHENUnd es begab sich zu der Zeit des Iubi liiums der

Urahnen, da malten, zeichneten und werkeltenbegabte Kunstlerrniinnchen und -frauchen an derenHinterlassenschaft. So gut und einfallsreich sie konn-ten, machten sie Bilder und derlei Sachen, die damitzu tun hatten, wie sie, nach vielerZeitalter Ende, dasalteWerk derMeister sahen. Wissend, wie eseinstent-standen und wasAbertausende von Nachkommen mitihm angerichtet.

Nun aber war die Zeit so, daf3vieleMenschen vomWissen nichts wissen wollten. Sie bemiihten sich nichtzu verstehen und begeiferten Bilder von Menschenohne Kleidung und mit Geschlechtsteilen, als ob sieimmer mit Kleidung und ohne Geschlechtsteile gewe-sen. Wie anders hiittesich die Gattung auch fortpflan-zen konnen? Doch die Kunstler erfreuten sich derAufmerksamkeit und das alte Werk der Meister

ebenso.

N R. 1 18 6 HIEROITZO HIER O ITZ O N R.

Page 6: 8601 Das Beste Aus Jan.86

5/9/2018 8601 Das Beste Aus Jan.86 - slidepdf.com

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"Di~ I dee und d ifur diese auBer e,Vorbereitunstellung li e gewohnliche A gJ h gen ber it us-a re zuriick D ei s meh r a ls 2

konzept wurde vas Ausstellungs-

berg und Armin on ' : V , p , Fahren-

angelegt daBub KI~m bewuBt soler " erwiege d,mit realistisch n Kunst-wei se v on de n Aer Darstellungs-spr?chen wurdenusstellern ange-

individuelle ku ,So sollt e dizun~und Bear~~~~lensche Umset~I? erne neue »mt ungdes Themaslitat starker fu adrchenhafte«ReaA r en B -

d

u ss te ll ung s ichtb e su ch er d eren, ar gemacht wer-

Aus dem Rahlung f al lt d as b~en ~er Aus st el -Rankovics d gem aIde Dark»B lid ' essen Do I 0, r u e r G rimm« d p pe po rt ra its is ch e, t radi ti u rch s e in ek l as -Ausfiihrung ei~~nell-konservativetrast zuden iib ,n gewollten Ko

b

' u nge A n-o b

ktenbildet. n usstellungs-

erBruch mit dchen und k ii ns tl ~ngesellschaftli-

nen wird so a ens~hen Tradit io-Werke d ie se r ~ch inn er ha lb d erplarisch vor A uss tellung exern-

Kontras t zu Raugen

, g ef uhr t. I mals ein tYPiSCheSn~ovlcsBild stehtstellung das »Schn elsp,lelder Aus-

Matthias Koeppetew~ttch,en« vonauch erne aI': Hier ist zwgewahlt re istische M I ,ar

d

worden d ,a weiseen wir ' ' och diesmal fi

U

eine g" I' n-msetzung d anz ich andes MOO re

vor: Das archenstoffee rk ennb ar »Sch! 'e ewit tchen sschw an seinem I «,

arzen Haar rak angenundentspannt in:L~ elt sich nacktr.echten Arm iss le~estuhl. Ihren

ub,erden Stuhl h~~le Frau lassig

»giftige- Apfel d gen. Der roteHand halt' ' , en sie in dG ' ,1St hier d ernmmschen MOO an e rs a ls imals ein bed archen, nicht m hstillender Peutungsloser, hung~ rlinken Handaudsensnack, Mit d

r

-, reht d erwittchen- am Kno as »Schnee-storradios D' pf des Tran 'd ,Ie »bos H Sl-em Marchen ist ~ exe« aus

Ges ta lt e in es m i b~1Koeppe l i nanmutenden K1:tn~chen, spieBigten, Er beaugt m,ggart!,ers vertre-sonnende, rela~ttrauisch dassichchen« . Auch d ' e , »Schn eewi tt -h ab en e in en ~~S ieben Zwerg eS tandpunkt in d ,was verri ickteentlarvenden 1~~e?1~,ichselbs~bekornmen. InT emgar tner idyll

on erstarrt stehen

N R. 1 f 8 6 H I E R O I T Z O

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Wortfiihrer der »Koalitions-

Realos« ist einer der Sprecher

des Landesvorstands , der ehe-

malige Landtagsabgeordnete

Helmu t L ippe lt . S ein Gegen -

p ar t d er Got ti ng er Abgeo rd -

nete und Fraktionsvorsitzende

der Griinen im Landtag Jur-

ge n T ri tt in . 1m Gege ns at z z u

Li pp el t w il l T ri tt in n ic ht a uf

eine fes te Koali tionsaussage

f es tl eg en l as se n. V ie lm eh r

wol le e r o hn e Vorbedingun -

g en b ei e in er Wah l S ch rode rs

I zum Min is te rp ra si dent en d ie

Unterstiitzungen der Okos

zusagen, und in Verhandlun-

gen ausloten, zu welchen

Zuges tandnissen die Sozialde-

mokraten bereit sind. Der

St re it u rn d en be sse re n W eg

zur D urchset zung Griiner

Po li ti k, d er j a a uc h d ie ko m-

munalpo li ti sche Debat te von

AG IL und GLG immer mehrzu pragen droht, ging beim

N ie de rs . L an de sp ar te it ag

Anf an g Dez embe r i n B ra un -

sc hwei g d en kba r k na pp a us .

Erst als nach unentschiedenen

Abs timmungen per S timmzet-

tel iiber den Kooperationskurs

b ef un de n wur de , se tz te si ch

d ie Po si ti on de s 3 1j ahr ig en

Gottinger Sozialwirts mit

einer Zehn-Stimmen-Mehr-

heit durch.

D a di e Me inungsunt er-

I schiede auch quer durch die

d re i Landt ag sk andida ten aus

................. dem Kreis Gottingen, die sichurn einen Platz auf der Landes-

l is te bewerben, geht, skizzier t

de r H .I . sc hl ag wo rt art ig d ie

Grundpo si ti on en und - di ff e-

renzen der drei Bewerber.

I

GottingerLandtags-kandidatenaufSPDKurs?

Es bedurfte nicht erst der hessischen Koalitionsweichensteller,urn auch die Nieders. Grfmen auf rot-grunen Kurs zu bringen.Wenige Tage vor der denkwurdigen Vereidigung des Turnschuh-ministers Joschka F., sprach sich der Norddeutsche Landesver-band im Faile einer Wahlniederlage Albrechts fur eine Zusam-menarbeit mit der SPD aus . Der vielzi tierte Machtkampf zwi-schen »Fundis« und »Realos« spielte dabei keine Rolle. Positio-nen, die Grunen auf eine Oppositionsrolle zuverpflichten, wie sie

vorwiegend aus dem Raum Luchow Dannenberg vertreten wur-den, erwiesen sichalsnicht tragfahig und konnten nur einen gerin-gen Anteil der Delegiertenstimmen auf sichvereinen • • .

Damit ist aber nicht gesagt, daRunter den» Realos« nicht auchuber die Formen der Zusammenarbeit gestritten wird. Sodisku-tierten die Delegierten leidenschaftlich und stundenlang moghcheVerhaltensweisen fur den Fall S., denFall also, daRSchroder fibereine relative Mehrheit nach der Niedersachsenwahl verfiigt, aberohne Hilfe der Grunen nicht Ministerprasident werden kann.

N R. 1 18 6 H I E R O I T Z O

JURGEN TRITfINDer Kandidat aus dem Gottin-

ger S tadtwahlkreis und jetzigeF rakt io ns vo rs it zend e d er Nie -

ders. Grunen geht mit denb es te n C ha nc en fi ir e in e a us-s icht sr ei ch e Nomin ie ru ng auf

d er Lande sl is te d er Grtmen f urdie Landtagswahl am 15.Juni ins

Rennen. Bei einer Kreismitglie-derversammlung im Novembers et zt e i bn d ie »Basi s« auf NT. 1f iir einen Wiedereinzug ins Par-

l am en t. D er e hema li ge Fr ak -t io ns as si st en t d er AGIL, d emF reunde wie Gegne r e in hoh esMaB taktischen Einfuhlungsver-rnogens bescheinigen, furchtet,eine »glasklare Koali tionsaus -sage« vermindere die Verhand-

lungsstarke der G ri ine n. Ermocht e in Ver hand lung en mitder SPD ohne einen Katalog von

Mindestforderungen eintreten.

F ur i hn st eh t » da s g an ze Pr o-

g ramm« z ur V erh an dl un g a n.D a e r da vo n a usg eht , d aB e in e

»deut li ch e Wende« in d er Nie -ders. Landespoli tik indem rela-

t iv kur zen Zei tr aum zwi schenWahltermin und Abs timmung

uber einen Ministerprasidentenl iegt , s et zt e r auf »gr undl icheGesp ra che «, An d er em End e

k onn e e r si ch a il e rn og li ch enFormen der Zusammenarbeitauf d er Bas is e in es konkr et enArb ei ts pl an es vor st el len. Das

reiche von Toler ierung bis hin zueiner konkreten Beteiligung imKabinett a laHessen, »allerdings

nicht zu den Hessischen Kondi-t ionen«. Seine Erfahrungen mit

der SPD seien von absolutwiderspruchlichen Verhaltens-w ei se n un d dem do mi na nt enEinfluB der »Betonfraktion urn

den SPD-LandesvorsitzendenB run s« g ep ra gt , s o daB e r d en

So zi al demo kra te n n ic ht v onv omh er ei n e ine n de ut li che n

Bruch mit einer Poli tik der»Atomlobby und Betonierung

d er Lands ch af t s owie s oz ia le rDemon tagen« zut raut . S eine rPos it ion wurde auf der Landes-

versammlung und in der Pressevor geha lt en , s ie s ei e in »Eier -tanz zwischen Regierungsbetei-ligung und Opposition«.

SONJA SCHREINERDie 38jahrige GLG-Frau und

Leh re ri n k andidi er t im Wah l-k re is Got ti ng en L an d. T rot zihrer AbstimmungsniederJagewerd en i hr gu te C ha nc en a uf

einen aussichts reichen Platz aufder Landeslis te eingeraumt undzwar wegen der von den Griinenbeschlossenen Par itat zwischen

Mamiern und Frauen bei g leich-z ei ti g zah lenma8 ig g er in gemKandidatenpotential der

F ra ue n. Si e h at te s ic h b ei d erNomin ie ru ng im Kre is Got ti n-

g en zwa r d er P os it io n T ri tt in sangeschlossen , als Delegier te

aber mit den» KoalitionsRealos«

ge st immt . Wi e a uc h f ur d ie imHerbs t s tattrmdenden Kommu-nalwahlen s ieht s ie ineinem eill-

d eu ti gen Angebot zur Zus am-menarbeit mit der SPD die bes te

Mog li ch ke it , G ri in e P ol it ikdur ch zu se tz en . S ie macht s ichdie Pos it ion Lippelts zueigen,

wonach »das Fenster derGeschi cht e immer nur ei nekurze Zei t otTenst eht « undg eg enwa rt ig d ie e in ziga rt ig e

Chance der Grunen darinbes tande, durch »direkte Betel-I ig ung an d er Macht d ie Wendeeiner Polit ik okologtscher Zer-

storung«~inzuleiten. Gerade die

Wid er sp ri ichl ichk ei t d es SPDSpi tz enkand id at en Ger ha rd

Schroder in bez ug auf sei neBereitschaft zur Kooperation

mit d er Umwel ts chut zp ar te ib ot en d ie e in ma li ge Ch an ce ,g laubhaft vor den Wahler zutre-ten . S ie halt d ie SchatTung einesFrauenministeriums fUr ebensounverzichtbar wie den Ausstiega us d er K em ene rg ie . D ie SPD

hal t s ie fUr oppor tu ni st is chg enug , u rn » au ch in ku rzer Zei tauf elementare Forderungen derGrunen eiazuschwanken.,

MICHAELLICH, Der 31j ii hr ig

schaf ts sekretar ,verwandschaftlich

Hiero I tzo nachswieder im WahlH er zbe rg . D erTrittin im Juni 8

lament hineinrotinete rechnet sich

Nominierung dUverband Gottinge

cen f ur e in en WLand es pa rl am en thaben i n Gott

zuv ie le gut e KSpektrum des

versucht er, einPos it ion zubesch

L. eine Fixierung auf iir gefahrl ich ,

d en pol . S tr ei tAuseinandersetzun

ve rs ch los se ne nKabinettisches

de n. « E r mo ch tebei den Haush1987 »Fa rb e b e

d er Off en tl ichk emen ts d eu tl ich

bereit und wozuist .«Er mochte d

de n Ansp ruc h»Parlamentar ismuauf« zu erneuern

sche Ubernahmesesseln konnte d

nurverwassern.e nd li eh se hl ie Bt

nieht aus, daBeins ch e Zus ammena

SPD auch ineinder Regierung m

-....-

Ob a il e dr eio hn e d en Wir twird in der Thekam 15. Juni ents

Gerhard Schrode

Fotos:Thoma

Cafe·Sala trestaurant

Judenstr.17 Tel.47208

taglich ab10 (So14)bis 1Uhr nachts

H IE R O IT Z O N

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D IE PR AL LE N E IE R D ES

HERRNME IERMUDHONEY v on R u ss M e ye r

Andieser Stellesoliendlich ein-mal e in em Mann gehuldigt wer -d en , d er , w ie k ein and er er , s ei tJahrzehnten bernuht ist , uns denamerican nightmare mit t i tts and

beer s tatt Coca Cola und MickeyMouse nahezubringen.Die Rede i st v on Rus s Meyer ,

zuver lass iger Lieferant i iberdi-men sion al aus uf er nd er S ex &

Crime Stories und nach Einschat-zung d es Kol legen J ohn Water s(»P ink Flamingos«) der »Eisen-stein desSexfilms«. Waters muBeswissen. Er fischt in ahnlich schlei-migen Abgriinden.

Was l ag a ls o n ah er , a ls o s o1 chverdientes Talent nach Deutsch-land zuholen, woRussMeyer 1964einWerk ers tell te , von dem nochGenerationen von Bahnhofskino-. ga nge rn sc hwar me n werd en :»Funny mu- .

Bevor d er wilde Rus s j edochwieder mit seinem eingeflogenenStar namens »Abundavita« , d ieihre Busen als»Kinderohne Hand-gepack- deklarieren mull, bevor

also diese vier genArnerika Rich-t un g Heima t j et te n, be ra ub t e rDeu ts ch land noch e in er s eine rhoffnungsvollsten Charakterspie-ler innen. Renate Hutte heiSt d ieDame. S ie spielt in »Mudhoney«die blonde, taubstumme Verfiihre-rin, halt ei n Dummchen, undtaucht im Abs pann unt er d emNamen Rena Horten auf, bevor sieinvollkommener Bedeutungslosig-keit untertaucht. Bride des erstenAkts. Pause.

Zwe it er Akt . Langs t i st Rus sMeyer den diisteren Glitscherpala-sten der Nuttenviertel entstiegen,istsalonflihig geworden, sowaswieeine Kultf igur . Langs t erf reuen

sich studentische Burschenschaf-ten, schlagende Verbindungenund, iiberhaupt, diehehren Kreiseder Intelligenzia despektierlich anFilmen wie »Super Vixens« (gell,Kurt?), ohne nur Stinkefingerchenmachen zuwollen.

Die se r Tag e nun i st e in n eu er /alter Streifen in die Kinos gekom-m en , ob en b er ei ts e rw ah nt er»Mudhoney«, dem der Rufvoraus-ei!t,ihm seieniible Verstummelun-gen seitens der Zensurbehordenwiderfahren, doch nun, gottlob ,konne er in seiner ganzen Langeund B re it e b ewunde rt wer den.Aber so einfach macht man s ich'sda nicht iiberall. Wabrend im frei-heitlichen Bremen militante, wei!humorlose Frauengeschwader but-tersauer und stinkbornbenbewehrtdem armen Russ den Garausmachten , hatten s ich im priiden

N . R . 1 I 8 6 H I E R o l r z o

LEIDENSCHAFfEN

Hof zu Begmn der dogmatischen70er Jahre Mannlein undWeibleineintrachtig an Meyers anziiglichenBusen ausgelacht.

L ie bh abe r e dl er Sa ue re ie nj edoch wer den ent taus ch t s ein.»Mudhoney« e ri nn er t n amli chmehr an ein Siidstaatendrama wie»Endstation Sehnsucht« oder »EinMann wir d g ej ag t« , a ls an e in enPornostreifen. Er ist realist ischund klass isch in der Kamerafi ih-rung wieeinJohn Ford, absurd wiee in f ri ih er P ol ans ki un d d az uschauspielerisch hervorragend.

Schon die Eingangssequenzen,l edi gl ic h Sc hu he , w el che d ieEigens<;haften ihrer Trager verra-ten, zeigen, daBes indiesem Filmmehr urn Charakterstudien vongesellschaftlichen Randexistenzenund urn eine penible Dramatisie-rung ihrer Lebenssituation geht alsurn derbes Klamaukkino. DieserF ilm, nach einer RomanvorlagevonFriday Locke gedreht, erzahlt

die Geschichte eines Ex-Haftlingsauf dem Weg nach California, derim trostlosen Missour i hangen-bleibt, Arbeit auf einer herunter-gekommenen Farm aufnimmt undsich mit dem versoffen-wahnsinni-gen Ehemann seiner Arbeitgebe-r in , d ie er l iebt , herumschlagenmuB. Nati ir lich setzt Meyer dasr iide bis brutal in Szene: Inzucht,Suff und M ord inszeni ert erunnachahmlich, urnnicht zusagenmeisterhaft.

Emsigen Verfechtem dersaube-ren Leinwand sei nun noch entge-gengehalten, daB der F ilm 1965,also vor zwanzig Jahren, entstan-den ist , und ein gef li igeltes Wortd ie Zei t g en au so unb es ch ad eti ib er st anden h at : »Ke in e F ei erohne Meyer«.

Und dar ii be r l ieBe s ich dochauch nachdenken.

Gerdlochum

Die Diplomatengattin Louisevon Hol lendor f (Gudr un Land-grebe) lernt dieJapanerin Matsukokennen. Hin- undhergerissen zwi-s ch en Abweh r und b is he r n ichterlebter ero tischer Anziehungs -kraft, entwickelt sich eine leiden-schaftliche Liebesbeziehung. Aisdie Japanerin noch ein Verhaltnismit Louises Mann beginnt, uber-stiirzen sichdie Ereignisse.Neuester Film von Liliana Cavani(»Der Nachtportier«).

I n d en d re iS ig er J ah ren: Derstrafentlassene. Calif McKinneyf in de t auf e in er F arm Arbei t. E rfreundet sichmit derschonenHan-n ah an. I hr e if er si icht ig er Ehe -mann wittert Untreue undversuchtmit Hilfe eines fanatischen Predi-g ers , d ie B evo lk er un g g eg enMcKinneyaufzuhetzen.

» Di e K am er a so zu sa ge n a uf

Amerikas Unter leib ger ichtet ,zeigt (Russ) Meyer, wie gewaltta-t ig und geil, grausam und gefuhl-lo.s, wie dumpf und degener iert ,wie f an at is ch und morbide d aslandliche Amerika sein kann.« (L.PhelixlR.

A CHORUS LINE

Hauptfiguren dieses Films sindd ie Tan ze r, d ie zu j ed er g roBenBroadway Show gehoren , selbs taber nie die S tars s ind. Zwanzigvon ihn en s in d zum Vor tanzeng el ad en , abe r nur ach t wer denbenotigt . In" einem Wetts trei tjeder soli tanzend etwas iiber seinLeb en e rzah len, wer d ie Rol lenbekommt.

Eines der erfolgreichsten Broad-way Mus ic al s a ll er Zei ten in d erVerfilmung vonSirRichard Atten-borough (s-Ghandi«).

W I DT E N IG H TS - N A CH T

DER ENTSCHEIDUNG

Der r us si sche Tan ze r Rod -chenko, der s ichvorJahren indenW es te n a bg ese tz t ha tt e, i st i ne in er n F lugzeug, d as auf e in emF lug n ach J ap an in d er UDSSRnotlanden muB.Die Behorden hal-t en ihn f es t u nd wol len ihn d azuiiberreden, wieder offiziell in derS owje tu nion zu b le ib en . Doch

Rodchenko ist entschlossen, einzweitesMal zufliehen.

JOEY

Der k le in e J oey h at n ach d emTod seines Vaters merkwiird igeErlebnisse. Der teure Verblichenenimmt vermittels eines roten Kin-dertelefons Kontakt mit dem Soh-nemann auf . Auch sonst passier teiniges Kurioses.

Deutscher Fantasystreifen vonRoland Emmerich (»Arche NoahPrinzip«), deraussieht wiein USAgemacht, Besprechung imH.I. 11185 !

H IE RO IT Z O N

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Interview

W ir h a b e n n ic h t s . W ir k 6 n n e n n ic h ts .

4 0 m al w a r e r a ls g e wa n dt w it zig e r M o d er Q to r v o n F ~ rm e l

J im T V - V o ra b en d pr og ra m m z u s e he n - f ur v ie le b e s. tl m m t

d e r z w in g en d e G r un d , u m 1 9 U h r d e n F e rn s eh e r e m z u-

s c h al te n . A m 14 . D e z em b e r g a st ie rt e e r m i t d e m :> T o t a l e n

T h ea te r« i m O U T P O S T . B ir gi t E ic h ele u n d B e .~ m a B o s -

s e lm a nn s p r a ch en f O r d en H . I . m i t I NG O L F L U C K.

ANWESEND: Ingolf LUck, Bettina Bosselmann, Birgit

Eichele, Axel Kiistner (Fotograf)ORT: OutpostiVogelbecklBiiroZEIT: Drei Stunden vor demAuftrittGETRANKE: Biichsenbier

N R . 1 I B 6 H I E R O I T Z O

BE: Uns bist Du bekannt

durch Formel I.Was ist das

Totale Theater?IL: Also, ich hab schon immerTheater gemacht, in derSchule,dann wei ter wahrend des Stu-d iums und des Ziv ildienstes.Erst mehr so Showgeschichten,spater amBielefelder Stadtthea-terunddann habich Kinderthea-terund -zi rkus gemacht . . . .BB: Mit herkommlicher Ausbil-

dung?IL: Ichhab Theater am Theatergelemt und durch das Theater.AK: Ich dart mal e in paar Fotosanfertigen? .

IL: J o. - Dann k am d ie I dee,etwas mit Theater und Musik zumscnen; auch weil wir gesehenhaben , 'wi e d ie Leu te imme~Sachen konsumiert haben belanderen Theatergruppen. Alsohaben wir gesagt, wir machendas TotaleTheater. Das war vor

genau 3Jahren.BB: Was macht Ihr im Totalen

Theater?IL: Wir haben eigentlich nichts!Wir konnen eigentl ich mcnts:Wirmachen nichts, wasmanmitnach Hau se nehmen ka nn,n ichts, wo man »ene« sagenkann. Wirmachen 1112Stunden

Unterhaltung.

1 m Geprach:D e r E x -F o r m u l a - U n o

I ngo l fLuck

BE: 1stdas TotaleTheater DeinTheater oder seid Ihrein ausge-

wogenes Team?IL:AmAnfang wardas alles vonmir. Ich habe alles aufgebaut,alles geschrieben und absolutim Mitte lpunkt gestanden. Jemeh r i ch j etzt abe r bekanntwurde, haben wir darauf autge-paB t daB i ch aus dem Mlt te l-punla rauskomme, undsomitbin

ich je tzt e iner vona l lf !n . .BB: Tretet Ihrimmer mklemeren

Laden wie hier auf? ..IL: Nein..w i r haben auch wah-rend meiner Formell-Zeit "For-mel I unterwegs« Veranstaltun-gen gemacht, in groBen Hallenmit bis zu 10.000 Zuschauem.Da i st dann auch das Total e

Theater aufgetreten.BE: Wie bist Du zu Formel I

gekommen?IL: Erst waren wirzwei Mona.tem it dem Total en Theater tm"Sprungbrett«- Theater in Koln.Das ist ein Nachwuchstheaterdes WWF(Westdeutschen Wer-befemsehens), einer Toch~erdes WDR. Danac h habe IC, h

noch zwei Monate so etwas wleModeration gemacht, d .h . ichhabe eigene Szenen gemachtund eben auch d ie anderenubergelei te t. Davon wurdenVideo-Aufnahmen angefertigt,d ie der WDR gesehen hat. Aisjemand gesucht wurde~hat derWDR mich gefragt, ob IchInter-essedaran hatte. Ichhabe danneinen 2-Jahres-Vertrag bekom-

men.BB: D u h as t n ach e in em Jah r

autqehort. Warum?IL: Ich habe jetzt 40 Sendungengemacht , un d d~ !, n dar ~ufgedrangt, jetzt aufhoren zu kon-

W ir m a c h e n

nen. Es gab ei nf ac h unt e~ -schiedliche Auffassungen, wleman so eine Musiksendungmachen sollte. Einmal der Pro-duzent, der sagte, dieSendungmuBschnell sein, muBkommer-ziell sein, es kommt nicht daraufan, daB es eine Ingol f-LOck-Show ist, das schadet derSen-dung, moglichst kurze Ansagenpipapo. Und ich war immer derAnsicht, e ine MusiksendungmuBte eigentlich mehr haben,und man konnte durch Modera-tion eine ganz eigeneGeschichte erzahlen, bzw. demganzen noch einen Punkt extra

geben.BE:Gab esauch Differenzen mitPla ttenfi rmen, d ie fanden, Dukonntest inder Zeit eine Single

mehr vorstellen?IL: Nein, das Konzept der Sen-dung ist geb lieben. Es warenimmer 12bis 13Titel inder Sen-dung. Nee, nee, es hat keinerdie Dinger besser verkauft alsich weil auch dieEinschaltquo-te~gestiegen sind und dieS~n-dung ganzgut angekommen 1st.BB: Oft hast Du ziemliche Spit-

zengebracht. Wir h~ben spek~-I ie rt , daB das mit emGrund furDeinen Abgang seinkOnnte.

IL: Einige Kunstler, auf die dieSpitzen gerichtet waren, habenmich angerufen und fanden daslustig. Da sind es eher Produ-zentund Crew, dieAngsthaben,daB etwas pas si er t, als di eKunst/erselbst.Na gut,es diver-g ierte immer mehr, und d_annhab ichgesagt, okay: zum emenistes fOrmichschwer moglichzuarbeiten, so daB i ch j etzt dasGefOhlhabe, neue Sachen zumachen, zum anderen wirdsichdas Konzept derSendung nichtandem. Das ist auch richtig so,aberder Reiz, diese Sendungzumachen, i st fur m ich nach 40Sendungen aufeinegewisse ArterschOpft. Ich finde es wichtig,an Pro jekten zu arbei ten, beidenen ich keinen Boden unterden FuBen habe, bei denen ichimmer n eue E rf ahru ngen

machen kann.BB:Was hastDuin Zukunft vor?IL: Ich werdejetzt wieder mehrTheater machen und natiirl ichauch Fernsehen. 1mnachstenJahr s ech s Fo igen mi t demWDR, wo wir einfach probierenwol le n, was SpaB macht . Eswird e ine Ingol f-LOck-Show.Dann wurde ichgeme an einer

s taat li chen Buhne a ls Gas t-schauspieler arbeiten. Vielleichtin Hamburg oderBerlin.Mit dem Totalen Theater wollenwirnachstesJahr einneuesPro-gramm machen und insgesamtmehr projektorientiert arbeiten(wiez.B. Jugendabend im Fem-sehen), um schneller aufSachen reagieren zu konnen.Jetzt mOchteich einfach Dingetun, d ie wahrend der Formel 1-Zei t zu kurz gekommen sind.Zwei, dre i Monate mal wiedertanzen, denn i ch tanze gem,Sprech- und A temubungenmachen, lesen, Musik machen

n i c h t s .AK:Auf ~as fUrMusiKstehst Du

denn seiber?IL: Ich mache selbst Swing, soDjango Reinhard's Musik mitGitarren und Geigen, Zigeuner-Jazz sagt man auch. Aber i ,?hmag alles mogliche an MUS_lk.Wenn i ch tanze , b rauche Ichnatiirl ich Musik, diein dieBeinegeht. Washangt denn hier?(Blick auf die Poster der Grup-

pen, die im Outp~st a~.fget~~tensind und jetzt d ie Burowande

zieren.)U ll a Mei necke mag i ch z .B .uberhaupt nicht, hass ich.AnneHaigis hasse ichauch, find ich

widerlich.BE:Was sagst DuzuJeffrey Lee

Pierce? ,IL: Deristgut. Denfandich vor-

her mitGun Clubschon gut.BE: Was fUr e in Ins tr umen t

spielst Du?IL:Mundharmonika, Gitarre.

BE: Seitwann?IL: Ais wir 15 waren, so Lager-feuerromantik, Kumpel mit Bon-gos, ich mit Gitarre , a ile lange

Haare ...BB: u nd B lo wi ng i n the w in d

gespielt?IL: 'Genau!Das war,auchhaupt-sachl ich wegen der Frauen -

kam ja auch gut an.. .BE: Ichhabmichauch imrner In

dieverknallt, die Gitarre spielen

konnten.

IL: Die Gitarre spieja genau. Ichhabseneren Leuten Swgespielt. Nebenbek la ss ische Ausbdanach hab i chBand gegrundet,mitdenen wirZigeulen. Das mache ihobbymaBig mittlichzu wenigZeit h

BB: Hast Duein VIL: In der Mus ikRei nhard, ganzSchauspieler darfsnicht fragen, dennh at , muB er eSchausp ie ler seindaseineFrage, dderBravo erwarteBB: Deutschlandsrischen JugendmaIL: Genau!BE: Hast Du mitIichArger gekriegtIL: Ichhab nie wasYellow Press gemganzen Popficki uauch nie Werbungals, wolin malbekannteste GesLeute im deutsch

ist es natiirl ich eD ir ube lgenommwirst Du in deranstandig verbratObes etwas gebrich nicht reinen HEs ist immer dieDu was mit denre in, um etwasmachen oderlaBAber ichglaube ssemJahr ganz gmenzu sein.Ichschnell Formel Ikriegen und auf z

H 1 E R O I T Z O N

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AKTIONSBOHNE

* A K T IO N S B O H N E ** B I S JR O * D I SC O T H E K *

G o _ t ti n g en , R o s d o r f er W e g 4 2

T e l . 0 5 5 1 / 7 7 0 22 0 0

DISCOTHEK:m i t t w o c h s f r e it a g s &s a m sta g a b 2 1 U h r

BISTRO & GALERIE:k l e i n e G e r i c h t e

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N R. 1 18 6 H I E R O t r z o

Dern ersten Theaterstuck

Havels nachseinerEntlassung haf-ten die Spuren dieser Auseinan-

dersetzung mitden Begriffen Exi-stenz undIdentitat an.Undes gehturn die Frage der Int egri tatmenscblichen Handelns und Den-kens. Trotzde~ istdas Ergebnis -

»largo desolato«- nichtseineTra-godie, sondern der Entwurf eines

moglichen Schicksals: Der Intel-lektuelle, demweder dieRolle desVordenkers paBt noch die des

Berufsdissidenten, ein HaufleinElend, dasirgendwannvon seinemWegabgekommenist undorientie-rungslos im Gelande umherirrt.Alsdeutsche Erstauffiihrung insze-nierte nun Dietrich W. Hiibsch»Largo desolato« am DeutschenTheater.

Leopold marschiert auf dieWohnungstiir zu, linst durch denSpion, lauscht vorsichtig- Fehlan-

zeige. Die Szene wiederholt sich,nichts passiert. SchlieBlichnahertsich jemand seinem Refugium.Nach der spontanen Panik - man

konnte ihn abholen - Erleichte-rung. Esist nureinFreund. Trotz-demmag sichLeopold wieimmernicht sorechtentscheiden, obihm

die Storung, auf die er wartet,iiberhaupt behagt. 1m Grundebehagt ihm alles rnogliche nichtrnehr, er sichselbstam allerwenig-sten.

Wer ist nun Vaciav Havelsunheldischer Held;der sichalsPhi-losoph in die Schublade desfort-schrittlichen regimekritischen Vor-denkers rnanovriert hat? Er hangtander Flasche wieauchan seinerbetrachtlichen Pillenration, spielt

mal den Hypochonder, ist zwi-schenzeitlicheinfachnur ein uber-

strapaziertes Wesen, redet aucheineMengeUnsinn, lauft imKreisunddenkt imKreis.SeinVorrat anphilosophischen und sonstigen

Denkmodellen isterschopft - alsoLadehemmung.

Der grose Denker istvollvonder Rolle, und es sind scheinbarnur noch die Projektionen und

Lar~o d e s o l a t oH i i l l s c h i n s z e n i e r t-V a c l a v H a v e l i m D T

. Wiihrend s~inerviereinhalbJahre langen Haftstrafe sehrieb dertsche-chls~heDrama~er VaelavHavel ineinemBriefan seineFrau Olga:»Iehbeg~, da8 meme Identitat das ist, was iehtagtiiglichsuehe wiihleunddefin~ere, da8sie kein Weg ist,den iehmr einmal gewiihlth~be und auf

dem!eh nur solanggehe, sondern da8 eseinWegist, den iehmitjedemSchntt neubahne, wobeijeder Fehltritt oder jedes Abkommen vieUeiehtnur von na.ehliissigerOrientierung imGeliinde versehuldet sei~unauslii-

se~licher Bestandteil bleibt und deren WiedergutmaetIU~gimmer vielmuhevollerAnstrengung bedarf.«

Anspriiche seinerUmwelt, diedas gelangweilt und erschopft aus.

Bildbestimmen, das sichvon ihm Noch. ist nichts entschieden odergewinnenlaBt.Siehaben ihnbeim vielleichtdoch?

Wort genommen, seine Freunde D;lSStiick vermittelt eineViel-Uli undOlbram, seine Lebensge- zahl widerspruchlicher Eindriicke

fahrtin Susanna, seine Freundin undEmpfindungen, diffuseVersu-Lucie, die Wenzels, die Kerlsund che von Gestalten, sichirgendwiediePhilosophiestudentin Marketa. existentiell iiberWasser zuhalten.Genommen haben sie zumindest Ihnen allenfehlt die Nahe zusich

das, was sie glaubten, von ihm selbst,vielleichtdas,wasHavelmitholen zu konnen: Ein Stuckchen menschlicher Integritat meint. Die

intellektuelle Wegzehrung, eine Ahnung, wiemiihsamdiese ganzePrise politischen Widerstandsgei- Existenz ist, bleibt alsStirnmungstes, die Liebe eines ehernalsgei- haften unddasmitalldentaglichenstigpotenten Menschen, die tagli- Hilflosigkeiten, Bequemlichkei-che Ration an Starkult und Hel- ten, dem Schablonendenken unddenverehrung. den lacherlichen Versuchen, sich

Und Leopold nimrnt sie beim dasDaseinleichter zumachen, urnWort. Das heiBt, er macht ihre esnochmehr zuverwirren.Anspriiche vorubergehend zusei- Die Inszenierung von Dietrichnen, repetiert sie einfach. Seine W.Hubschbleibtimmerganznahe

eigenen mogen auf der Strecke andemKlima,dasindiesemStiickgeblieben seinwieauch seine gei- gahrt - das Gefiihlder Lange undstigen Entwiirfe kaum mehr mit der Langeweile isteinvertrautes,seiner Person inEinklang zubrin- daszaheRingen urneinpaar arm-

gensind. Das scheint der Wegdes selige Wahrheiten, die auch nurgeringsten Widerstands gegeneine halbherzigsind. Siebleibt ebensoUrnweltangebracht, diesichanihn nahe anderSprache, durchdiesichzuhalten gedenkt, anstatt ansich ihreProtagonisten entlarven. Undselbst. Dabei harte Leopold auch siespiirt die ungeheuren geistigenganz gem etwas, das ihm die Kapazitaten auf,mitdenenVaclavMisereabnimmt, dieer dasoklag- Havel seine Stiicke entwirft. Eslichaussitzt.Kaltistihm,ungernut- brodelt bestandig unter dieser

l ich, bei offenen Fenstem, bei scheinbar gJatten und praziseTageslicht, beijedemVersuch, ihn strukturierten Oberflache desinseinemintellektuellen Versteck Schauspiels. »Largo desolato« istzuattackieren und in die AuBen- ein unbequemes, anstrengendes

weltzuzerren. Auchdiedrohende und sehr vielschichtiges Stiick -Verhaftungwarenureinevoruber- ahnliches lieBe sich iiber seinengehende Erlosung aus seinem Verfasser sagen. Und es machtZustand. Und soharrt erweiterhin betroffen.

STAR bekannt durch sein David Byrne

Interview im Kulturmagazin "Wol-kenkratzer«, schafft es mitbeacht-

l ichem Fachwissen, unterschied-lichste Musiksti le in Zusammen-

h an g z u b ri ng en , o hn e d aB d ie . •Sendung zerfahren wirkt. Kurzlichz um B ei sp ie l z ei gte e r ver bl ut -f en de P ar al le le n z wi sc he n d er

M us ik von The Jesus & MaryChain und The Rosettes a uf . E rfand heraus, daB sich d ie Art desGesangs ziernlich gleicht. So kon-

nen in e iner Sendung neben The

Triffids, den Three Johns oder TheNomads auch Aretha Franklin und

Otis Redding auftauchen.A dr es se : H R, R OC KP OP - D ERB AL L 1 ST R UN D, P OS TF AC H

100,6000 FRANKFURT.

N OR II: 1m ansonsten wirkl ich

ungenieBbaren Programm gibt eseineinhalb Lichtblicke. Jeden Mitt-

w oc h a b 2 2.30 h i st d ie "RO CK -

STUNDE« im Nachtclub . Oft wirdleider nuraltbswahrtes wieder auf-gewarmt, manchmal jedoch kom-men wirkl iche Kenner der NeuenM us ik sz en e a n s M ik ro fo n, w ie

Heinz Rudol f Kunze Ga, der) oderHarald Inhulsen. Das ist aber vie l

zu selten.A ns on sten m uB m an s ic h m it

NO WAVE mod er ie rt v on Pa ulBaskervil le zufriedengeben. Bis-

her w ar di e Send ung an j ede mzweiten Fre itag ab23.05 zu emp-fangen, ab 1986 aber ander t s ichdieSendezeit, vermutlich auf Mon-tag, 23.05, wo erdannwochentlich

zu horen sein wird. Pau l versuchtmit dem Mut der Verzwei flung und

unglaublichem Engagement, auchGrenzbereiche der (zeitgemaBen)Musik aufzuze igen, es g ib t Spe-

zia lsendungen, in denen er e in -zelne Bands/Musiker ausfOhrlich

vorstellt. Indiesem Jahr waren dasunter anderem Sendungen uberNeue Australische Musik, BlaineReininger (ex Tuxedomoon), JimThirwill und New Model A rmy.

Gle ichzei tig scheut er s ich aberauch n icht, Musik von Jarrett, Erik

Satie, Brian Eno, June Tabor, vonFolklore uber Jazz bis schwerver-dau licher Avantgarde von Soft

Verdict anzub ie ten. Das ist woh lauch einGrund, warum NOWAVE

z u e in em s o u nq un st iq en Z ei t-punkt gesendet wird.A dr es se : N OR , z .H . P AU L B AS -

KERVILLE BEl NACHTCLUB-NOWAVE, ROTHENBAUMCHAUS-

SEE 132 - 134, 2000 HAMBURG13

Der WO R hat im Gegensatz zumNORweitaus mehr zubieten. Gun-ter J an ns se n s G RA FF IT II l au ftbereits seit 2 Jahren mitsensatio-nell groBem Erfolg. Jeden Freitagab 21.05 80Minuten lang dieaktu-e ll st en S ch ei be n a us d er U na b-

hanqiqen Musikszene. Gunter legtgroBen Wer t auf V ie lsei tigkei t.Neben leichten, poppigen Klanqen

der Wooden tops oder des Jazz-butchers g ib t es tanzbare Rhyth-

men a la Cabaret Voltaire undMinistry. N ic ht ver ge ss en w ir d

a uc h d er g ute a lt e P un k, T ra sh ,Psychedel ia b is h in zu sehr kom-p li zi er te n K la ng en , w ie m an s ie

etwa vonder jugoslawischen Band

HOLGER'S

ZEITGE-M A SS ES R A DIO

Diejenigen, die angesichts vonS en du ng en w ie » Po pf i t« o de r»Der Club- schon mitdem Gedan-ken spielen , ihr Rad io n ie wieder

einzuschalten odergar zuzertrurn-mern, sol lten sich das doch noch

e inmal qrund lich ubsrleqen undzuerst diesen Art ikel lesen.AnschlieBend konnt ihrdas Radio

wieder entstauben undneu tunen.Denn h ier sol len nun Sendun-gen, d ie man inundum Gott ingenmit e iner guten Antenne empfan-gen kann, beschrieben und cha-

rakterisiert werden, die uberhauptnichts mitdem langweiligen Gedu-del aus der Hitparade zu tunh ab en . W as e s a n a lt er na ti ve n

Programmen sog ib t, wil l i ch euchmal ausfuhrlich nahebringen.H R I II : S ch on s ei t F eb ru ar l au tt

hier regelmaBig anjedem zweitenDonnerstag d ie Sendung "Rock-pop - Der Ball ist rund«, Vom

8 .1 .8 6 a n w i rd s ie a n j e de m M it t-wo ch ab 2 2. 05 z u h or en s ei n.

K la us Wa lt er , unt er an der em

Laibach oder denphonien von Test D

London her kennegestandene Insidimmer wieder neue

h en i st G RA FF IT IIl ingssendung. THE

C ON NEC TI ON ,22.30 85 Minuten

kann man ambestedes Rock bezeichng ema Be Mu si k k okurz. A lan Bangs d

t rum v om B lu es rostream und New W

Furden puren Ro

f ri ed T re nk ler s Rempfehlenswert. E

f in ie rte Mischunggessenem, Aktuellet ige m. Zu ho re n awoch ab21.05 - 22

Ansonsten bietete in e R ei he w ei te re

Sendungen, d ie icherwahnen rnochte:G EN m it W il fr ie d TWochen donnerstag

jazz mittwochs 22.3T ag a b 2 0 .0 0 P OPder unterschiedlichssik.

Adresse: Unter jewean: WDR, POSTK DL N 1

Z um S ch lu B z u dwirklich Radiogesch

zu John Pee l. Seentdeckt der 46S ac he n, d ie e rs tpopular werden. Er

b er ei ts 1 97 9 DeEbtG, d ie Vor fahren

Goes To Hol lywooJapan) und Joy Div

lenJahren sind seinAusblick auf zukun

schehnisse. AuBerBands, von denendene Insider noch

haben. Samstag, 23A dr es se : B BC R ADBFBS P.O.Box 123

Ihr s eh t a ls o, e s l onoch, das RadioeinmuB nur wissen, wsten malempfehleLeckerbissen auf dB is d ah in w un sc he

SpaB mit dem ZERADIO.

Erst wol lten wirhiero« aufbauen, dHolger Manier, undseiner interessantendenz mit den Herredakteuren und -dis

milieren. Aber da zl ichkei t e in es Pa

erstens Privatsachee inem anderen B

zuzuo rdnen i st , h23jahrigen Holger t

sub jekt iv-man ierier telu mne ei nqer eum t.

Danksagungen undger Manier, KlinkersReinhardshagen. S

H I E R O l r z o N R

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V o n

Ab i s

zD a s r e g io n a leB a n d l e x i k o n z u m

A u s s c h n e i d e n

u n d s a m m e ln .

ANGRYFLOWERS

Eine Mischung aus Beat, Pop

und 77er Punk benennt Sanger

Jan Strzelczyk alias »Angry Hose-

das Konzept dieses Quartetts, das

bislang in Gottinqen Ober Auftritte

bei Privatfeten und im JUZI noch

nicht hinausgekommen ist. Je

einen Country- und Psychedelic-

song hat man jedoch auch im Pro-

gramm. EinflOsse: Jam, Buzz-

cocks, TV Personalities, Who,

Beatles.

Jan dilettierte bereits vor Jahren

mit bei der hiesigen Katastrophen-

theorie, welche es zu einer reich-

lich obskuren Single (EP?) bei

Alfred Hilsberg brachte. Die zorni-

gen Blumen erblOhten im Dezem-

ber 1984 in der Besetzung Jan,

Harald Fischer (Gitarre) und Wolf-

gang Becker (Bass, stammt ausGevelsberg, dem DAF-Heimatort);

erst im Juni '85 stieB mit Hans-

Ulrich Wagemann ein Schlagzeu-

gerdazu.

Demoaufnahmen sind fertigge-

stellt, ein Rothenburger namens

Arne Gesemann plant sie neben

den Mimmi's, Maniacs und ande-

ren fOr einen Cassettensampler

ein und an SelbstbewuBtsein

scheint kein Mangel zu herrschen:

»Wir sind die talentiertesten Nach-

wuchskOnstier Oberhaupt. Soweit

die Fakten« (Strzelczyk).

Kontakt: Jan Strzelczyk, Post-

fach 3303, 3400 Gottingen Tel.

0551/59009

N R . 1 1 8 6 HIER O ITZO

DEF CON F IVEDer Bandname stel lt d ie AbkOr-

zung von Defence Condition Five

dar, was fOr den maximalen, also

atomaren Verteidigungsfall steht;

als Leutnant der Reserve kennt

sich Gitarrist Uli Dammer in der

Materie aus. Wie ihre hier portra-

tierten Kollegen leiden auch sie

unter den bisher mangelnden Auf-

tr ittsmogl ichkeiten fOr nicht etab-

lierte zeitgeistorientiertere

Akteure, so daB man ihnen den

Status einer Phantom band nicht

ganz absprechen kann.

Seit April letzten Jahres existiert

Def Con Five. Urbesetzung: Uli

Dammer (Gitarre, Synthi,

Gesang), Hubert Meyer-Wessel

(Schlagzeug, Ex-Wagner Schall -

schutz), Frank Puschke (Bass,

vormals bei Sonderleistung) und

der Sanger Friedhard Riedel, der

aber alsbald von Bernd »Meinzi«

Meinshausen ersetzt wurde.

Purschke wechselte seinen Wohn-

ort (Braunschweig) und im Okto-

ber fOhrten die berOhmten »rnusl-

kalischen Differenzen« zu Meinzis

Exit. DafOr kam dann Bassist und

Sanger Rainer Schacht, der auch

ab und an den Roland TR 606

Drumcomputer programmiert(kein Obungsraum =kein Schlag-zeug).

Dammer, der schon in einigen

mehr oder weniger kurzfristigen

Projekten wie Die Netten Men-

schen oder Die Kunst des Zitats

zugange war, zeichnet fOr das

Gros des noch schmalen Songpro-

gramms verantwortlich und fOhrt

Cure als wichtigsten Impulsgeber

an. An deren »17 Seconds«-

Phase vermochte die vernom-

mene Horprobe auch tatsachl ich

zu erinnern.

Kontakt: Uli Dammer, Ganse-

plan 5, 3400 Gottingen, Tel.

05511796553

. .

F INGERPR INZ-Es ist nicht so interessant, was

wir vorher gemacht haben. Oas

gleiche unter anderem Nemen«

(Bertold Weitz). Fingerprinz macht

da sicher mehr her als B. Rock-

house.

Rainer Lotze (Keyboards,

Gesang), Stefan Kletetzka

(Gitarre, Gesang), Hans-Georg

Kletetzka (Bass), Till Schrag

(Schlagzeug), Bertold Weitz

(Gitarre, Gesang) und der jOngst

eingestiegene Saxophonist

Andreas Hannig sind It. Info »keine

Latinpunkjazzrockfunkreggaeblu-

esheavyfolkpopband, wei l wir uns

hier, wo wir leben, nicht auf Tradi-

tionen berufen wollen und konnen,

die durchweg anglo-amerikani-

schen Ursprungs sind

Gleichwohl werden Beat, Rock'n-

'Roll und Pubrock als Orientie-

rungspunkte angefOhrt und Tal-

king Heads' »Heaven« und »Life

During Wartime« sowie Lou Reeds

»1Believe In Love« nachgespielt.

Kontakt: Bertold Weitz, Burger-

str. 11, 34 Gottingen, Tel. 0551/

77240

SOUL B R UTEIhre Premiere patte diese For-

mation wah rend des letzten,

unglOcksel igen Gott inqer Kunst-

marktes. Damit brachten sie es

nach viereinhalb Wochen Existenz

gleich in die Stadthalle, wo sie mit

einem etwas ObersiOrzten Auftrittimmerhin unseren Musiksenior

Rolf Hagedorn begeistern konnten(was was heiBt!).

Soul Brute, die sich beharrlich

und erfolgreich stilistischen Kate-

gorisierungen entziehen, entstand

aus einer Fusion der Gruppen

Wagner Schall schutz (eine vergrif-

fene Cassettenproduktion; »expe-

rimenteller Pop« (Bezeichnung

von der Band abgelehnt); u.v.a.

Schwitters-Interpretationen) und

Preface, im Vergleich zu Wagner

Schallschutz »eher durchstrukturi-

ert und kompositortsch« agierend.

Herbert A. Meyer (Gesang, Tapes,

Synthi), Gert Schroder al ias Colo-

nel Schneider (Gesang, Gitarre),

J.P. Hoyer (Gitarre), Klaus MS

(Gitarre) und Hannes Traumann

(Schlagzeug) - der BaB wird al ter-

nierend benutzt - verstehen sich

als »Ouintessenz aus allen Stro-

mungen«. Der »gemeinsame Pro-

zes« im weiten Felde von Art bis

Pop ist ihnen wichtig. Vielleicht

bezeichnendes Schlaglicht: einer

macht Mail Art, der andere stOrzt

sich auf T. Rex-Coverversionen.

Kontakt: Herbert A. Meyer,

Hospitalstr. 18, 34 Gottingen,

Tel. 0551/55066

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o

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Lebt der Untergrund? Eine

berechtigte Frage angesichts der

Revivals, Re-Revivals

und modisch verbrarnten Auf- undAbgOssen, die man von denen

geboten bekam, die in der letzten

aus dem Untergrund heraus

und zu einem Plattenvertrag

gekommen sind. Das Trendgeran-

gel sorgt zwar einerseits fOr eine

seltene Vielfalt auf dem Casset-

tensektor, fOhrt aber andererseits

auch dazu, daB ohne ROcksicht

auf Verluste irgendwelchen

»anqesaqten« Vorbildern nachge-

eifert wird, ohne natOrlich deren

Authentizitat nur annahernd zu

erreichen. Das hat man eben

davon, wenn man mit dem Kopf

fOhltund mit den Handen denkt .. .

Aber all das scheint fOr Finger-prinz aus Hann. MOnden ohnehin

kein Problem zu sein, denn auf

ihrer mir vorliegenden Cassette

versuchen sie sich etwas ver-

krampft an einer Symbiose aus

N R . 1 { 8 6 H I E R O I T Z O

Deutschrock, Funk und gezwun-

genem Ernst, die nicht so recht

lebenstahiq sein will. Ob nun derMarkt fOr Klaus Laqe-ahnlichen

Rock schon gesattigt ist oder nicht,

ist eine Frage, mit der ich mich

nicht weiter befassen rnochte,

aber textl ich und musikal isch soll-

ten sie unbedingt von Klischees

wie »Gibt es Leben nur im Kino«loskommen. (Kontakt Ober

Gemeinschaft MOndener Beat-

Heiden).

Ein paar LockerungsObungen

wOrden sicher auch Raab L. Toxh

aus Kassel guttun. Auf ihrer neue-

sten Cassette klingt fOr meine

Ohren einiges zu gewollt, zu

gezwungen. Textlich geht es fast

immer um Angst und Tod und

andere depressive Dinge, die

einem den SpaB am Leben verder-

ben konnen. Dennoch geht bei

einigen StOcken glOcklicherweise

die flnstere Sicherung durch und

man kann gut mitwippen und tan-

zen. Besi immend ist durchweg der

Synthesizer, auch wenn otterseine verzerrte Gitarre auftaucht

und Akzente setzt. »Step!- ist ein

toiles StOck zum Einkaufen oder

Spazierengehen. Zu Anfang und

Ende der Cassette kann man ubrl-

gens das Original-Meeresrau-

schen von Ibiza hOren, schont (Zu

haben Ober Toxh, LasaliestraBe

14,Kassel).

Gatsby Tango (von denen ich lei-

der keine Kontaktadresse bekom-

men habe) Oberraschen mit einer

Coverversion von -Here comes

the rain aqain« (Eurythmics) und

einer Sanqerin mit einer sehrgefalligen Stimme. 1m Info stand

u.a. Vorbildern auch Lou Reed,dessen Musik aber gute 500 Kilo-

meter von dem entfernf ist, was

Gatsby Tango machen: Ziemlich

gepflegte, ruhige Stimme, die von

Byrds-ahnlichen sanften Gitarren-

klanqen mehr untermalt als beglei

tet wird. Songtitel wie »Shaped T

Be Raped« konnsn aber nicht dar

Ober hinwegtauschen, daB ede

und steri l bei G.T. gefahrl ich nahe

zusammenliegen.

Oberhaupt nicht s ieril kommen

Seven Days in May daher. Si

versuchen zwar mit der Ausrede,

daB ein gewisser Garagensound'zu ihrem Image gehore, Ober die

gar fOrchterliche Tonqualitat ihres

Tapes hinwegzutauschen, abe

das kann man ihnen spatestens

nach dem Horen von »1m setfree«

nicht mehr Obelnehmen. Obwoh

nur zu drift, schrecken sie selbst

vor »Knockin' on heaven's door-

nicht zurOck und nehmen sogar

Cohens »Suzanne« auseinander.

S.D.I.M. spielen gerade so, wie

ihnen die Instrumente gewachsen

sind: Immer fesie drauf! Ein glOck

licher Zufall, daB es in diesem Fa

auch dam ZuhOrer SpaB mach

(und das nicht nur knapp), denn es

gibt einige gar schone Melodie-chen zu horen, die im Zusammen-

spiel mit dem meist flotten Rhyth-

mus hObsche New Rocksongs

ergeben. Ihr »Raven Days« is

mein Cassettenhit des Monats!

(Kontaktadresse: Frank Werner,

Seebergstr. 20, 35 Kassel)

NichtgeradediefeineArt aus

Hann. MOnden muB man live

horen, sonst bekommt man Love-

Songs mit deutschen Texten

schnell Ober. Schon arrangierte

Tanzmusik mit Sixties-Anleihen

und zwei guten Background-San-

gerinnen. (Gmbh, MOnden)

WIGIX. C.

Wo? Oas o l l t e s ie e i g e n tl i c h s te h e n , d ie H e i n z

R u d o l f K u n z e A n z e i g e , d i e u n s s a g e n

w o l l t e , d a B e r a m 1 7 . J a n u a r m i t V e r s t a r -

k u n g i n d e r G a t t i n g e r S ta d t h a l l e

g a s t i e r t , u n d d a B s e i n e n e u e s t e L P

» D e i n i s t m e i n g a n z e s H e r z « h e iB t .

Nuna b e r s t e h t s i e n ic h t d a ,

w a r u m w o h l?


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