80. Richtlinie 2006/25/EG des Europäischen Parlamentsund des Rates vom 5. April 2006 über
Mindestvorschriften zum Schutz von Sicherheit undGesundheit der Arbeitnehmer vor der Gefährdung
durch physikalische Einwirkungen (künstliche optischeStrahlung)
(19. Einzelrichtlinie im Sinne des Artikels 16 Absatz 1der Richtlinie 89/391/EWG1))
(ABl. Nr. L 114 S. 38)EU-Dok.-Nr. 3 2006 L 0025
geänd. durch Art. 3 Nr. 21 ÄndRL 2007/30/EG v. 20. 6. 2007 (ABl. Nr. L 165 S. 21)
DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DER RAT DER EUROPÄI-SCHEN UNION –
gestützt auf den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft2), ins-besondere Artikel 137 Absatz 2,auf Vorschlag der Kommission3), vorgelegt nach Anhörung des BeratendenAusschusses für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz,nach Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses4),nach Anhörung des Ausschusses der Regionen,gemäß dem Verfahren des Artikels 251 des Vertrags2) 5), aufgrund des vomVermittlungsausschuss am 31. Januar 2006 gebilligten gemeinsamen Entwurfs,in Erwägung nachstehender Gründe:(1) Im Vertrag ist vorgesehen, dass der Rat durch Richtlinien Mindestvor-
schriften erlassen kann, die die Verbesserung insbesondere der Arbeits-umwelt zur Gewährleistung eines höheren Schutzniveaus für die Sicher-heit und Gesundheit der Arbeitnehmer zum Ziel haben. Diese Richtliniensollten keine verwaltungsmäßigen, finanziellen oder rechtlichen Auflagenvorschreiben, die der Gründung und Entwicklung von kleinen und mitt-leren Unternehmen (KMU) entgegenstehen.
(2) Die Mitteilung der Kommission über ihr Aktionsprogramm zur Anwen-dung der Gemeinschaftscharta der sozialen Grundrechte der Arbeitnehmersieht die Festlegung von Mindestvorschriften zum Schutz von Sicherheitund Gesundheit der Arbeitnehmer vor der Gefährdung durch physika-
1) Nr. 60.2) Nr. 1.3) Amtl. Anm.: ABl. C 77 vom 18. 3. 1993, S. 12, und ABl. C 230 vom 19. 8. 1994, S. 3.4) Amtl. Anm.: ABl. C 249 vom 13. 9. 1993, S. 28.5) Amtl. Anm.: Stellungnahme des Europäischen Parlaments vom 20. April 1994 (ABl. C 128
vom 9. 5. 1994, S. 146), bestätigt am 16. September 1999 (ABl. C 54 vom 25. 2. 2000, S. 75), Ge-meinsamer Standpunkt des Rates vom 18. April 2005 (ABl. C 172 E vom 12. 7. 2005, S. 26) undStandpunkt des Europäischen Parlaments vom 16. November 2005 (noch nicht im Amtsblatt ver-öffentlicht). Legislative Entschließung des Europäischen Parlaments vom 14. Februar 2006 (nochnicht im Amtsblatt veröffentlicht) und Beschluss des Rates vom 23. Februar 2006.
1Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
lische Einwirkungen vor. Das Europäische Parlament hat im September1990 eine Entschließung zu diesem Aktionsprogramm1) verabschiedet, inder die Kommission insbesondere aufgefordert wurde, eine Einzelricht-linie für den Bereich der Gefährdung durch Lärm und Vibrationen sowiesonstige physikalische Einwirkungen am Arbeitsplatz auszuarbeiten.
(3) Als ersten Schritt haben das Europäische Parlament und der Rat dieRichtlinie 2002/44/EG2) vom 25. Juni 2002 über Mindestvorschriftenzum Schutz von Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer vor derGefährdung durch physikalische Einwirkungen (Vibrationen) (16. Einzel-richtlinie im Sinne des Artikels 16 Absatz 1 der Richtlinie 89/391/EWG3))4) angenommen. Anschließend haben das Europäische Parlamentund der Rat am 6. Februar 2003 die Richtlinie 2003/10/EG5) über Min-destvorschriften zum Schutz von Sicherheit und Gesundheit der Arbeit-nehmer vor der Gefährdung durch physikalische Einwirkungen (Lärm)(17. Einzelrichtlinie im Sinne des Artikels 16 Absatz 1 der Richtlinie 89/391/EWG3))6) angenommen. Danach haben das Europäische Parlamentund der Rat am 29. April 2004 die Richtlinie 2004/40/EG7) über Min-destvorschriften zum Schutz von Sicherheit und Gesundheit der Arbeit-nehmer vor der Gefährdung durch physikalische Einwirkungen (elektro-magnetische Felder) (18. Einzelrichtlinie im Sinne des Artikels 16 Ab-satz 1 der Richtlinie 89/391/EWG3))8) angenommen.
(4) Aufgrund der Auswirkungen von optischer Strahlung auf die Gesundheitund die Sicherheit der Arbeitnehmer, insbesondere wegen der Schädigungder Augen und der Haut, wird nunmehr die Einführung von Maßnahmenzum Schutz der Arbeitnehmer vor der Gefährdung durch optische Strah-lung als notwendig angesehen. Durch diese Maßnahmen sollen nicht nurdie Gesundheit und die Sicherheit jedes einzelnen Arbeitnehmers ge-schützt, sondern für die gesamte Arbeitnehmerschaft der Gemeinschaft einMindestschutz sichergestellt werden, um mögliche Wettbewerbsverzer-rungen zu vermeiden.
(5) Eines der Ziele dieser Richtlinie ist die rechtzeitige Erkennung negativergesundheitlicher Auswirkungen der Exposition gegenüber optischerStrahlung.
(6) In dieser Richtlinie werden Mindestvorschriften festgelegt, so dass dieMitgliedstaaten die Möglichkeit haben, unter dem Aspekt des Arbeitneh-merschutzes strengere Bestimmungen beizubehalten oder zu erlassen, ins-besondere niedrigere Expositionsgrenzwerte festzulegen. Die Umsetzungdieser Richtlinie darf nicht als Begründung für eine Verschlechterung derbestehenden Situation in jedem einzelnen Mitgliedstaat herangezogenwerden.
(7) Ein System zum Schutz vor der Gefährdung durch optische Strahlungsollte darauf beschränkt sein, die zu erreichenden Ziele, die einzuhalten-
1) Amtl. Anm.: ABl. C 260 vom 15. 10. 1990, S. 167.2) Nr. 76.3) Nr. 60.4) Amtl. Anm.: ABl. L 177 vom 6. 7. 2002, S. 13.5) Nr. 77.6) Amtl. Anm.: ABl. L 42 vom 15. 2. 2003, S. 38.7) Nr. 79.8) Amtl. Anm.: ABl. L 159 vom 30. 4. 2004, S. 1. Richtlinie berichtigt in ABl. L 184 vom
24. 5. 2004, S. 1.
80 RL 2006/25/EG Richtlinie zu physikal.
2 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
den Grundsätze und die zu verwendenden grundlegenden Werte ohneübermäßige Einzelheiten festzulegen, damit die Mitgliedstaaten in die La-ge versetzt werden, die Mindestvorschriften in gleichwertiger Weise anzu-wenden.
(8) Eine Verringerung der Exposition gegenüber optischer Strahlung lässt sichwirksamer erreichen, wenn bereits bei der Planung der Arbeitsplätze Prä-ventivmaßnahmen ergriffen werden und die Arbeitsmittel sowie die Ar-beitsverfahren und -methoden so gewählt werden, dass die Gefahren vor-rangig bereits am Entstehungsort verringert werden. Bestimmungen überArbeitsmittel und Arbeitsmethoden tragen somit zum Schutz der betroffe-nen Arbeitnehmer bei. Im Einklang mit den allgemeinen Grundsätzen derGefahrenverhütung gemäß Artikel 6 Absatz 2 der Richtlinie 89/391/EWG1) des Rates vom 12. Juni 1989 über die Durchführung von Maß-nahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes derArbeitnehmer bei der Arbeit2) hat der kollektive Gefahrenschutz Vorrangvor dem individuellen Gefahrenschutz.
(9) Die Arbeitgeber sollten Anpassungen an den technischen Fortschritt undden wissenschaftlichen Kenntnisstand auf dem Gebiet der durch die Expo-sition gegenüber optischer Strahlung entstehenden Gefahren vornehmen,um den Schutz von Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer zu ver-bessern.
(10) Da es sich bei der vorliegenden Richtlinie um eine Einzelrichtlinie imSinne des Artikels 16 Absatz 1 der Richtlinie 89/391/EWG1) handelt, fin-den unbeschadet strengerer und/oder spezifischerer Vorschriften der vor-liegenden Richtlinie die Bestimmungen der genannten Richtlinie auf dieExposition von Arbeitnehmern gegenüber optischer Strahlung Anwen-dung.
(11) Die vorliegende Richtlinie leistet einen konkreten Beitrag zur Verwirk-lichung der sozialen Dimension des Binnenmarktes.
(12) Ergänzende Bemühungen sowohl hinsichtlich der Förderung des Grund-satzes einer besseren Rechtsetzung als auch zur Sicherstellung eines hohenSchutzniveaus lassen sich in den Fällen verwirklichen, in denen die Pro-dukte der Hersteller von Quellen optischer Strahlung und entsprechenderArbeitsmittel den harmonisierten Normen entsprechen, die zum Schutzder Gesundheit und der Sicherheit der Nutzer vor den von solchen Pro-dukten ausgehenden Gefahren aufgestellt worden sind. Es ist daher nichterforderlich, dass die Arbeitgeber die Messungen oder Berechnungen wie-derholen, die bereits vom Hersteller durchgeführt wurden, um die Einhal-tung der in geltenden Gemeinschaftsrichtlinien aufgeführten grundlegen-den Sicherheitsanforderungen an diese Arbeitsmittel zu überprüfen, soferndiese Arbeitsmittel in angemessener Weise und regelmäßig gewartet wur-den.
(13) Die zur Durchführung dieser Richtlinie erforderlichen Maßnahmen soll-ten gemäß dem Beschluss 1999/468/EG des Rates vom 28. Juni 1999 zur
1) Nr. 60.2) Amtl. Anm.: ABl. L 183 vom 29. 6. 1989, S. 1. Richtlinie geändert durch die Verordnung
(EG) Nr. 1882/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates (ABl. L 284 vom 31. 10. 2003,S. 1).
RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
3Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
Festlegung der Modalitäten für die Ausübung der der Kommission über-tragenen Durchführungsbefugnisse1) erlassen werden.
(14) Die Einhaltung der Expositionsgrenzwerte sollte ein hohes Schutzniveauin Bezug auf die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen der Expositi-on gegenüber optischer Strahlung gewährleisten.
(15) Die Kommission sollte einen praktischen Leitfaden erstellen, um Arbeit-gebern, insbesondere den Geschäftsführern von KMU zu helfen, die tech-nischen Vorschriften dieser Richtlinie besser zu verstehen. Die Kommis-sion sollte sich bemühen diesen Leitfaden so rasch wie möglich zu erstel-len, um den Mitgliedstaaten den Erlass der zur Durchführung dieserRichtlinie erforderlichen Maßnahmen zu erleichtern.
(16) Entsprechend Nummer 34 der Interinstitutionellen Vereinbarung überbessere Rechtsetzung2) wird den Mitgliedstaaten empfohlen, für ihre eige-nen Zwecke und im Interesse der Gemeinschaft eigene Tabellen auf-zustellen, denen im Rahmen des Möglichen die Entsprechungen zwischendieser Richtlinie und den Umsetzungsmaßnahmen zu entnehmen sind,und diese zu veröffentlichen –
HABEN FOLGENDE RICHTLINIE ERLASSEN:
Abschnitt I. Allgemeine Bestimmungen
Art. 1 Ziel und Geltungsbereich. (1) Mit dieser Richtlinie, der 19. Ein-zelrichtlinie im Sinne des Artikels 16 Absatz 1 der Richtlinie 89/391/EWG3),werden Mindestanforderungen für den Schutz der Arbeitnehmer gegen tat-sächliche oder mögliche Gefährdungen ihrer Gesundheit und Sicherheit durchdie Exposition gegenüber künstlicher optischer Strahlung während ihrer Ar-beit festgelegt.
(2) Diese Richtlinie betrifft die Gefährdung der Gesundheit und Sicherheitvon Arbeitnehmern durch die Schädigung von Augen und Haut aufgrund derExposition gegenüber künstlicher optischer Strahlung.
(3) Die Richtlinie 89/391/EWG3) gilt unbeschadet strengerer und/oderspezifischerer Bestimmungen der vorliegenden Richtlinie in vollem Umfangfür den gesamten in Absatz 1 genannten Bereich.
Art. 2 Begriffsbestimmungen. Im Sinne dieser Richtlinie bezeichnet derAusdrucka) optische Strahlung: jede elektromagnetische Strahlung im Wellenlängen-
bereich von 100 nm bis 1 mm. Das Spektrum der optischen Strahlung wirdunterteilt in ultraviolette Strahlung, sichtbare Strahlung und Infrarotstrah-lung:i) ultraviolette Strahlung: optische Strahlung im Wellenlängenbereich von
100 nm bis 400 nm. Der Bereich der ultravioletten Strahlung wird un-terteilt in UV-A-Strahlung (315 – 400 nm), UV-B-Strahlung (280 –315 nm) und UV-C-Strahlung (100 – 280 nm);
1) Amtl. Anm.: ABl. L 184 vom 17. 7. 1999, S. 23.2) Amtl. Anm.: ABl. C 321 vom 31. 12. 2003, S. 1.3) Nr. 60.
80 RL 2006/25/EG Art. 1, 2 Richtlinie zu physikal.
4 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
ii) sichtbare Strahlung: optische Strahlung im Wellenlängenbereich von380 bis 780 nm;
iii) Infrarotstrahlung: optische Strahlung im Wellenlängenbereich von 780nm bis 1 mm. Der Bereich der Infrarotstrahlung wird unterteilt in IR-A-Strahlung (780 – 1 400 nm), IR-B-Strahlung (1 400 – 3 000 nm)und IR-C-Strahlung (3 000 nm – 1 mm);
b) Laser (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation – Lichtver-stärkung durch stimulierte Emission von Strahlung): jede Einrichtung, diedazu verwendet werden kann, elektromagnetische Strahlung im Bereich derWellenlänge optischer Strahlung in erster Linie durch einen Prozess kon-trollierter stimulierter Emission zu erzeugen oder zu verstärken;
c) Laserstrahlung: aus einem Laser resultierende optische Strahlung;d) inkohärente Strahlung: jede optische Strahlung außer Laserstrahlung;e) Expositionsgrenzwerte: Grenzwerte für die Exposition gegenüber optischer
Strahlung, die unmittelbar auf nachgewiesenen gesundheitlichen Auswir-kungen und biologischen Erwägungen beruhen. Durch die Einhaltung die-ser Grenzwerte wird sichergestellt, dass Arbeitnehmer, die künstlichenQuellen optischer Strahlung ausgesetzt sind, vor allen bekannten gesund-heitsschädlichen Auswirkungen geschützt sind;
f) Bestrahlungsstärke (E) oder Leistungsdichte: die auf eine Fläche einfallendeStrahlungsleistung je Flächeneinheit, ausgedrückt in Watt pro Quadratmeter(W m-2);
g) Bestrahlung (H): das Integral der Bestrahlungsstärke über die Zeit, aus-gedrückt in Joule pro Quadratmeter (J m-2);
h)Strahldichte (L): der Strahlungsfluss oder die Strahlungsleistung je Einheits-raumwinkel je Flächeneinheit, ausgedrückt in Watt pro Quadratmeter proSteradiant (W m-2 sr-1);
i) Ausmaß: die kombinierte Wirkung von Bestrahlungsstärke, Bestrahlungund Strahldichte, der ein Arbeitnehmer ausgesetzt ist.
Art. 3 Expositionsgrenzwerte. (1) Die Expositionsgrenzwerte für inkohä-rente Strahlung, die nicht aus natürlichen Quellen optischer Strahlung stammt,entsprechen den in Anhang I festgelegten Werten.
(2) Die Expositionsgrenzwerte für Laserstrahlung entsprechen den in An-hang II festgelegten Werten.
Abschnitt II. Pflichten der Arbeitgeber
Art. 4 Ermittlung der Exposition und Bewertung der Risiken. (1) 1 ImRahmen seiner Pflichten gemäß Artikel 6 Absatz 3 und Artikel 9 Absatz 1 derRichtlinie 89/391/EWG1) nimmt der Arbeitgeber im Falle der Expositionvon Arbeitnehmern gegenüber künstlichen Quellen optischer Strahlung eineBewertung und erforderlichenfalls eine Messung und/oder Berechnung desAusmaßes der optischen Strahlung vor, der die Arbeitnehmer voraussichtlichausgesetzt sind, so dass die erforderlichen Maßnahmen zur Beschränkung derExposition auf die geltenden Grenzwerte ermittelt und angewendet werden
1) Nr. 60.
Art. 3, 4 RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
5Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
können. 2Die Bewertungs-, Mess- und/oder Berechnungsmethodik entsprichthinsichtlich Laserstrahlung den Normen des internationalen Normierungsgre-miums für Elektrotechnik/Elektronik (International Electrotechnical Com-mission – IEC) und hinsichtlich inkohärenter Strahlung den Empfehlungender internationalen Beleuchtungskommission (International Commission Illu-mination – CIE) und des Europäischen Komitees für Normung (EuropeanCommittee for Standardisation – CEN). 3In Expositionssituationen, die vondiesen Normen und Empfehlungen nicht abgedeckt sind, werden für die Be-wertung, Messung und/oder Berechnung bis zur Verfügbarkeit geeigneterEU-Normen oder -Empfehlungen vorhandene nationale oder internationalewissenschaftlich untermauerte Leitlinien verwendet. 4 In beiden Expositions-situationen können bei der Bewertung Angaben der Hersteller der Arbeitsmit-tel berücksichtigt werden, wenn die Arbeitsmittel in den Geltungsbereich dereinschlägigen Gemeinschaftsrichtlinien fallen.
(2) 1Die Bewertung, Messung und/oder Berechnung nach Absatz 1 müssenin angemessenen Zeitabständen von hierzu befähigten Diensten oder Personengeplant und durchgeführt werden, wobei hinsichtlich der erforderlichen befä-higten Dienste oder Personen und der Anhörung und Beteiligung der Arbeit-nehmer insbesondere Artikel 7 und Artikel 11 der Richtlinie 89/391/EWG1)
zu berücksichtigen sind. 2Die aus der Bewertung resultierenden Daten, ein-schließlich der Daten aus der Messung und/oder der Berechnung der Exposi-tion nach Absatz 1, werden in einer geeigneten Form gespeichert, die einespätere Einsichtnahme ermöglicht.
(3) Nach Artikel 6 Absatz 3 der Richtlinie 89/391/EWG1) berücksichtigtder Arbeitgeber bei der Risikobewertung insbesondere Folgendes:a) Ausmaß, Wellenlängenbereich und Dauer der Exposition gegenüber künst-
lichen Quellen optischer Strahlung;b) die in Artikel 3 der vorliegenden Richtlinie genannten Expositionsgrenz-
werte;c) alle Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Arbeitnehmern,
die besonders gefährdeten Risikogruppen angehören;d) alle möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit der Ar-
beitnehmer, die sich aus dem Zusammenwirken zwischen optischer Strah-lung und fotosensibilisierenden chemischen Stoffen am Arbeitsplatz ergebenkönnen;
e) alle indirekten Auswirkungen wie vorübergehende Blendung, Explosionoder Feuer;
f) die Verfügbarkeit von Ersatzausrüstungen, die so ausgelegt sind, dass dasAusmaß der Exposition gegenüber künstlicher optischer Strahlung verrin-gert wird;
g) einschlägige Informationen auf der Grundlage der Gesundheitsüberwachungeinschließlich, im Rahmen des Möglichen, veröffentlichter Informationen;
h)die Exposition gegenüber künstlicher optischer Strahlung aus mehrerenQuellen;
i) eine Klassifizierung für den Einsatz von Lasern gemäß der einschlägigenIEC-Norm und für alle künstlichen Strahlungsquellen, die ähnliche Schädi-
1) Nr. 60.
80 RL 2006/25/EG Art. 4 Richtlinie zu physikal.
6 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
gungen hervorrufen können wie ein Laser der Klassen 3 B oder 4, jede ent-sprechende Klassifizierung;
j) die Informationen der Hersteller von Quellen optischer Strahlung und ent-sprechender Arbeitsmittel gemäß den Bestimmungen der einschlägigenGemeinschaftsrichtlinien.(4) 1Der Arbeitgeber muss im Besitz einer Risikobewertung gemäß Arti-
kel 9 Absatz 1 Buchstabe a der Richtlinie 89/391/EWG1) sein und ermitteln,welche Maßnahmen gemäß den Artikeln 5 und 6 der vorliegenden Richtliniezu treffen sind. 2Die Risikobewertung ist gemäß nationalem Recht undÜbung auf einem geeigneten Datenträger zu dokumentieren; sie kann eineBegründung des Arbeitgebers einschließen, wonach eine detailliertere Risiko-bewertung aufgrund der Art und des Umfangs der Risiken im Zusammen-hang mit optischer Strahlung nicht erforderlich ist. 3Die Risikobewertung istregelmäßig zu aktualisieren, insbesondere wenn bedeutsame Veränderungeneingetreten sind, so dass sie veraltet sein könnte, oder wenn sich eine Aktuali-sierung aufgrund der Ergebnisse der Gesundheitsüberwachung als erforderlicherweist.
Art. 5 Maßnahmen zur Vermeidung oder Verringerung der Risiken.(1) Unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts und der Verfügbar-keit von Mitteln zur Begrenzung der Gefährdung am Entstehungsort muss dieGefährdung aufgrund der Exposition gegenüber künstlicher optischer Strah-lung ausgeschlossen oder auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Die Verringerung der Gefährdung aufgrund der Exposition gegenüberkünstlicher optischer Strahlung stützt sich auf die in der Richtlinie 89/391/EWG1) festgelegten allgemeinen Grundsätze der Gefahrenverhütung.
(2) Sofern bei der gemäß Artikel 4 Absatz 1 durchgeführten Risikobewer-tung für die Exposition von Arbeitnehmern gegenüber künstlichen Quellenoptischer Strahlung festgestellt wird, dass die Expositionsgrenzwerte mögli-cherweise überschritten werden, muss der Arbeitgeber ein Aktionsprogrammmit technischen und/oder organisatorischen Maßnahmen zur Vermeidung ei-ner über die Grenzwert hinausgehenden Exposition ausarbeiten und durch-führen und dabei insbesondere Folgendes berücksichtigen:a) alternative Arbeitsverfahren, durch die die Gefährdung durch optische
Strahlung verringert wird;b) gegebenenfalls die Auswahl von Arbeitsmitteln, die in geringerem Maße
optische Strahlung emittieren, unter Berücksichtigung der auszuführendenArbeit;
c) technische Maßnahmen zur Verringerung der Einwirkung optischer Strah-lung, erforderlichenfalls auch unter Einsatz von Verriegelungseinrichtungen,Abschirmungen oder vergleichbaren Gesundheitsschutzvorrichtungen;
d) angemessene Wartungsprogramme für Arbeitsmittel, Arbeitsplätze und Ar-beitsplatzsysteme;
e) die Gestaltung und Auslegung der Arbeitsstätten und Arbeitsplätze;f) die Begrenzung der Dauer und des Ausmaßes der Exposition;g) die Verfügbarkeit geeigneter persönlicher Schutzausrüstung;
1) Nr. 60.
Art. 5 RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
7Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
h)die Anweisungen des Herstellers der Arbeitsmittel, wenn diese unter ein-schlägige Richtlinien der Gemeinschaft fallen.(3) 1Auf der Grundlage der gemäß Artikel 4 durchgeführten Risikobewer-
tung werden Arbeitsplätze, an denen Arbeitnehmer optischer Strahlung auskünstlichen Quellen von einem Ausmaß ausgesetzt sein könnten, das die Ex-positionsgrenzwerte überschreitet, mit einer geeigneten Kennzeichnung ge-mäß der Richtlinie 92/58/EWG1) des Rates vom 24. Juni 1992 über Min-destvorschriften für die Sicherheits- und/oder Gesundheitsschutzkennzeich-nung am Arbeitsplatz (9. Einzelrichtlinie im Sinne von Artikel 16 Absatz 1der Richtlinie 89/391/EWG2))3) versehen. 2Die betreffenden Bereiche wer-den abgegrenzt und der Zugang zu ihnen wird eingeschränkt, wenn dies tech-nisch möglich ist und die Gefahr einer Überschreitung der Expositionsgrenz-werte besteht.
(4) 1Die Arbeitnehmer dürfen auf keinen Fall einer über den Grenzwertenliegenden Exposition ausgesetzt sein. 2Werden die Expositionsgrenzwertetrotz der vom Arbeitgeber aufgrund dieser Richtlinie durchgeführten Maß-nahmen in Bezug auf künstliche Quellen optischer Strahlung überschritten, soergreift der Arbeitgeber unverzüglich Maßnahmen, um die Exposition auf ei-nen Wert unterhalb der Expositionsgrenzwerte zu senken. 3Der Arbeitgeberermittelt, warum die Expositionsgrenzwerte überschritten wurden, und passtdie Schutz- und Präventivmaßnahmen entsprechend an, um ein erneutesÜberschreiten der Grenzwerte zu verhindern.
(5) In Anwendung von Artikel 15 der Richtlinie 89/391/EWG2) passt derArbeitgeber die Maßnahmen im Sinne des vorliegenden Artikels an die Erfor-dernisse von Arbeitnehmern an, die besonders gefährdeten Risikogruppen an-gehören.
Art. 6 Unterrichtung und Unterweisung der Arbeitnehmer. Unbe-schadet der Artikel 10 und 12 der Richtlinie 89/391/EWG2) stellt der Arbeit-geber sicher, dass die Arbeitnehmer, die einer Gefährdung durch künstlicheoptische Strahlung bei der Arbeit ausgesetzt sind, und/oder ihre Vertreter alleerforderlichen Informationen und Unterweisungen im Zusammenhang mitdem Ergebnis der Risikobewertung nach Artikel 4 der vorliegenden Richt-linie erhalten, die sich insbesondere auf Folgendes erstrecken:a) aufgrund dieser Richtlinie ergriffene Maßnahmen;b) Expositionsgrenzwerte und damit verbundene potenzielle Gefahren;c) Ergebnisse der Bewertungen, Messungen und/oder Berechnungen des Aus-
maßes der Exposition gegenüber künstlicher optischer Strahlung gemäß Ar-tikel 4 dieser Richtlinie zusammen mit einer Erläuterung ihrer Bedeutungund der damit verbundenen potenziellen Gefahren;
d) wie gesundheitsschädliche Auswirkungen der Exposition zu erkennen undwie diese zu melden sind;
e) Voraussetzungen, unter denen die Arbeitnehmer Anspruch auf eine Ge-sundheitsüberwachung haben;
f) sichere Arbeitsverfahren zur Minimierung der Gefährdung aufgrund derExposition;
1) Nr. 71.2) Nr. 60.3) Amtl. Anm.: ABl. L 245 vom 26. 8. 1992, S. 23.
80 RL 2006/25/EG Art. 6 Richtlinie zu physikal.
8 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
g) ordnungsgemäße Verwendung geeigneter persönlicher Schutzausrüstung.
Art. 7 Anhörung und Beteiligung der Arbeitnehmer. Die Anhörungund Beteiligung der Arbeitnehmer und/oder ihrer Vertreter in den von dervorliegenden Richtlinie erfassten Fragen erfolgt gemäß Artikel 11 der Richt-linie 89/391/EWG1).
Abschnitt III. Sonstige Bestimmungen
Art. 8 Gesundheitsüberwachung. (1) Mit dem Ziel der Vermeidung undrechtzeitigen Erkennung negativer gesundheitlicher Auswirkungen sowie derVermeidung langfristiger Gesundheitsrisiken und des Risikos chronischer Er-krankungen aufgrund der Exposition gegenüber optischer Strahlung erlassendie Mitgliedstaaten Vorschriften, um eine angemessene Überwachung der Ge-sundheit der Arbeitnehmer nach Artikel 14 Absatz 1 der Richtlinie 89/391/EWG1) sicherzustellen.
(2) Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass die Überwachung der Gesund-heit durch einen Arzt, einen Arbeitsmediziner oder eine nach nationalemRecht und Übung für die Überwachung der Gesundheit zuständige medizi-nische Behörde erfolgt.
(3) 1Die Mitgliedstaaten treffen Vorkehrungen, um sicherzustellen, dass fürjeden Arbeitnehmer, der der Gesundheitsüberwachung nach Absatz 1 unter-liegt, persönliche Gesundheitsakten geführt und auf dem neuesten Stand ge-halten werden. 2Die Gesundheitsakten enthalten eine Zusammenfassung derErgebnisse der Gesundheitsüberwachung. 3Die Akten sind so zu führen, dasseine Einsichtnahme zu einem späteren Zeitpunkt unter Wahrung des Arzt-geheimnisses möglich ist. 4Der zuständigen Behörde ist auf Verlangen unterWahrung des Arztgeheimnisses eine Kopie der entsprechenden Akten zuübermitteln. 5Der Arbeitgeber trifft geeignete Maßnahmen, um sicherzustel-len, dass – je nach Ermessen des Mitgliedstaats – der Arzt, der Arbeitsmedizi-ner bzw. die für die Überwachung der Gesundheit zuständige medizinischeBehörde Zugang zu den Ergebnissen der Risikobewertung nach Artikel 4 hat,soweit diese Ergebnisse für die Überwachung der Gesundheit von Bedeutungsein können. 6Der einzelne Arbeitnehmer erhält auf Verlangen Einsicht in sei-ne persönlichen Gesundheitsakten.
(4) 1Auf jeden Fall wird dem/den Arbeitnehmer(n) nach nationalem Rechtund Übung eine ärztliche Untersuchung angeboten, wenn eine Expositionoberhalb der Expositionsgrenzwerte festgestellt wird. 2Diese ärztliche Unter-suchung erfolgt auch, wenn die Gesundheitsüberwachung ergibt, dass ein Ar-beitnehmer an einer bestimmbaren Krankheit leidet oder dass sich bei ihm ei-ne die Gesundheit schädigende Auswirkung zeigt, die nach Auffassung einesArztes oder eines Arbeitsmediziners das Ergebnis der Exposition gegenüberkünstlicher optischer Strahlung bei der Arbeit ist. 3 In beiden Fällen gilt Fol-gendes, wenn die Grenzwerte überschritten oder gesundheitsschädliche Aus-wirkungen (einschließlich Krankheiten) festgestellt werden:a) Der Arbeitnehmer wird von dem Arzt oder einer anderen entsprechend
qualifizierten Person über die ihn persönlich betreffenden Ergebnisse unter-
1) Nr. 60.
Art. 7, 8 RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
9Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
richtet. Er erhält insbesondere Informationen und Beratung über Gesund-heitsüberwachungsmaßnahmen, denen er sich nach Abschluss der Expositi-on unterziehen sollte.
b) Der Arbeitgeber wird über alle wichtigen Erkenntnisse der Gesundheits-überwachung unterrichtet; dabei werden die möglichen Grade der ärzt-lichen Vertraulichkeit berücksichtigt.
c) Der Arbeitgeber– überprüft die gemäß Artikel 4 vorgenommene Risikobewertung;– überprüft die Maßnahmen zur Vermeidung oder Verringerung der Ge-
fährdung gemäß Artikel 5;– berücksichtigt den Rat des Arbeitsmediziners oder einer anderen entspre-
chend qualifizierten Person oder der zuständigen Behörde und führt allefür erforderlich gehaltenen Maßnahmen zur Vermeidung oder Verringe-rung der Gefährdung gemäß Artikel 5 durch und
– trifft Vorkehrungen für eine kontinuierliche Gesundheitsüberwachungund sorgt für eine Überprüfung des Gesundheitszustands aller anderenArbeitnehmer, die in ähnlicher Weise exponiert waren. In diesen Fällenkann der zuständige Arzt oder Arbeitsmediziner oder die zuständige Be-hörde vorschlagen, dass exponierte Personen einer ärztlichen Unter-suchung unterzogen werden.
Art. 9 Sanktionen. 1Die Mitgliedstaaten sehen angemessene Sanktionenvor, die bei einem Verstoß gegen die aufgrund dieser Richtlinie erlassenen na-tionalen Rechtsvorschriften zu verhängen sind. 2Die Sanktionen müssen wirk-sam, verhältnismäßig und abschreckend sein.
Art. 10 Technische Änderungen. (1) Alle Änderungen der in den Anhän-gen aufgeführten Expositionsgrenzwerte werden vom Europäischen Parlamentund vom Rat nach dem in Artikel 137 Absatz 2 des Vertrags genannten Ver-fahren erlassen.
(2) Rein technische Änderungen der Anhänge werden nach dem in Arti-kel 11 Absatz 2 genannten Verfahren vorgenommen, und zwar nach Maßgabea) der zur technischen Harmonisierung und Normung im Bereich von Aus-
legung, Bau, Herstellung oder Konstruktion von Arbeitsmitteln und/oderArbeitsstätten erlassenen Richtlinien;
b) des technischen Fortschritts, der Entwicklung der geeignetsten harmonisier-ten europäischen Normen oder internationalen Spezifikationen und neuerwissenschaftlicher Erkenntnisse auf dem Gebiet der Exposition gegenüberoptischer Strahlung am Arbeitsplatz.
Art. 11 Ausschuss. (1) Die Kommission wird von dem in Artikel 17 derRichtlinie 89/391/EWG1) genannten Ausschuss unterstützt.
(2) Wird auf diesen Absatz Bezug genommen, so gelten die Artikel 5 und 7des Beschlusses 1999/468/EG unter Beachtung von dessen Artikel 8.
Der Zeitraum nach Artikel 5 Absatz 6 des Beschlusses 1999/468/EG wirdauf drei Monate festgesetzt.
(3) Der Ausschuss gibt sich eine Geschäftsordnung.
1) Nr. 60.
80 RL 2006/25/EG Art. 9–11 Richtlinie zu physikal.
10 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
Abschnitt IV. Schlussbestimmungen
Art. 12 (aufgehoben)
Art. 13 Praktischer Leitfaden. Zur Erleichterung der Durchführung dieserRichtlinie erstellt die Kommission einen praktischen Leitfaden für die Bestim-mungen der Artikel 4 und 5 und der Anhänge I und II.
Art. 14 Umsetzung. (1) 1Die Mitgliedstaaten setzen die Rechts- und Ver-waltungsvorschriften in Kraft, die erforderlich sind, um dieser Richtlinie bisspätestens ab dem 27. April 2010 nachzukommen. 2Sie setzen die Kommis-sion unverzüglich davon in Kenntnis.
1Wenn die Mitgliedstaaten diese Vorschriften erlassen, nehmen sie in denVorschriften selbst oder durch einen Hinweis bei der amtlichen Veröffent-lichung auf diese Richtlinie Bezug. 2Die Mitgliedstaaten regeln die Einzelhei-ten der Bezugnahme.
(2) Die Mitgliedstaaten teilen der Kommission den Wortlaut der innerstaat-lichen Rechtsvorschriften mit, die sie auf dem unter diese Richtlinie fallendenGebiet erlassen oder bereits erlassen haben.
Art. 15 Inkrafttreten. Diese Richtlinie tritt am Tag ihrer Veröffent-lichung1) im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft.
Art. 16 Adressaten. Diese Richtlinie ist an die Mitgliedstaaten gerichtet.
Anhang I. Inkohärente optische StrahlungDie biophysikalisch relevanten Expositionswerte für optische Strahlung lassensich anhand der nachstehenden Formeln bestimmen. Welche Formel zu ver-wenden ist, hängt von dem Bereich der von der Quelle ausgehenden Strah-lung ab; die Ergebnisse sind mit den entsprechenden Emissionsgrenzwertender Tabelle 1.1 zu vergleichen. Für die jeweilige Strahlenquelle können meh-rere Expositionswerte und entsprechende Expositionsgrenzwerte relevant sein.Die Buchstaben a bis o beziehen sich auf die entsprechenden Zeilen in Tabel-le 1.1.
a) H E t S d dteff
t
nm
nm
= ( ) ⋅ ( ) ⋅ ⋅∫ ∫=
=
0 180
400
λλ
λ
λ λ λ, (Heff ist nur im Bereich 180 bis400 nm relevant)
b) H E t d dtUVA
t
nm
nm
= ( ) ⋅ ⋅∫ ∫=
=
0 315
400
λλ
λ
λ λ, (HUVA ist nur im Bereich 315 bis400 nm relevant)
1) Veröffentlicht am 27. 4. 2006.
Art. 12–16, Anh. I RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
11Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
c), d) L L B dBnm
nm
= ( ) ⋅ ( ) ⋅=
=
∫ λλ
λ
λ λ λ300
700(LB ist nur im Bereich 300 bis700 nm relevant)
e), f) E E B dBnm
nm
= ( ) ⋅ ( ) ⋅=
=
∫ λλ
λ
λ λ λ300
700(EB ist nur im Bereich 300 bis700 nm relevant)
g) bis l) L L R dR = ( ) ⋅ ( ) ⋅∫ λλ
λ
λ λ λ1
2
(Geeignete Werte für l1 und l2:siehe Tabelle 1.1)
m), n) E E dIRnm
nm
= ( ) ⋅=
=
∫ λλ
λ
λ λ780
3000(EIR ist nur im Bereich 780 bis3 000 nm relevant)
o) H E t d dtskin
t
nm
nm
= ( ) ⋅ ⋅∫ ∫=
=
0 380
3000
λλ
λ
λ λ, (Hskin ist nur im Bereich 380 bis3 000 nm relevant)
Für die Zwecke dieser Richtlinie können die vorstehenden Formeln durchfolgende Ausdrücke ersetzt werden, wobei die in den folgenden Tabellen auf-geführten diskreten Werte zu verwenden sind:
a) E E Seffnm
nm
= ⋅ ( ) ⋅=
=
∑ λλ
λ
λ λΔ180
400
und Heff = Eeff· Dt
b) E EUVAnm
nm
= ⋅=
=
∑ λλ
λ
λΔ315
400
und HUVA = EUVA· Dt
c), d) L L BBnm
nm
= ⋅ ( ) ⋅=
=
∑ λλ
λ
λ λΔ300
700
e), f) E E BBnm
nm
= ⋅ ( ) ⋅=
=
∑ λλ
λ
λ λΔ300
700
g) bis l) L L RR = ⋅ ( ) ⋅∑ λλ
λ
λ λΔ1
2(Geeignete Werte für l1 und l2:siehe Tabelle 1.1
m), n) E EIRnm
nm
= ⋅=
=
∑ λλ
λ
λΔ780
3000
80 RL 2006/25/EG Anh. I Richtlinie zu physikal.
12 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
o) E Eskinnm
nm
= ⋅=
=
∑ λλ
λ
λΔ380
3000
und Hskin = Eskin· Dt
Anmerkungen:El (l, t), El spektrale Bestrahlungsstärke oder spektrale Leistungsdichte: die auf eine Flache einfallende
Strahlungsleistung je Flächeneinheit, ausgedrückt in Watt pro Quadratmeter proNanometer [W m-2 nm-1]; die Werte El (l, t) und El werden aus Messungen ge-wonnen oder konnen vom Hersteller der Arbeitsmittel angegeben werden;
Eeff effektive Bestrahlungsstärke (UV-Bereich): berechnete Bestrahlungsstarke im UV-Wel-lenlangenbereich von 180 bis 400 nm, spektral gewichtet mit S (l), ausgedruckt inWatt pro Quadratmeter [W m-2];
H Bestrahlung: das Integral der Bestrahlungsstärke über die Zeit, ausgedrückt in Joulepro Quadratmeter [J m-2];
Heff effektive Bestrahlung: Bestrahlung, spektral gewichtet mit S (l), ausgedruckt in Joulepro Quadratmeter [J m-2];
EUVA Gesamtbestrahlungsstärke (UV-A): berechnete Bestrahlungsstärke im UV-A-Wellen-längenbereich von 315 bis 400 nm, ausgedrückt in Watt pro Quadratmeter [W m-2];
HUVA Bestrahlung: das Integral der Bestrahlungsstärke über die Zeit und die Wellenlängeoder die Summe derBestrahlungsstärke im UV-A-Wellenlängenbereich von 315 bis400 nm, ausgedrückt in Joule pro Quadratmeter [J m-2];
S (l) spektrale Gewichtung unter Berücksichtigung der Wellenlängenabhängigkeit der ge-sundheitlichenAuswirkungen von UV-Strahlung auf Auge und Haut (Tabelle 1.2)[dimensionslos];
t, Dt Zeit, Dauer der Exposition, ausgedrückt in Sekunden [s];l Wellenlänge, ausgedrückt in Nanometern [nm];Dl Bandbreite der Berechnungs- oder Messintervalle, ausgedrückt in Nanometern [nm];Ll (l), Ll Spektrale Stahldichte der Quelle, ausgedrückt in Watt pro Quadratmeter pro Steradiant
pro Nanometer [W m-2 sr-1 nm-1];R (l) spektrale Gewichtung unter Berücksichtigung der Wellenlängenabhängigkeit der dem
Auge durch sichtbareStrahlung und Infrarot-A-Strahlung zugefügten thermischenSchädigung (Tabelle 1.3) [dimensionslos];
LR effektive Strahldichte (thermische Schädigung): berechnete Strahldichte, spektral gewichtetmit R (l),ausgedruckt in Watt pro Quadratmeter pro Steradiant [W m-2 sr-1];
B (l) spektrale Gewichtung unter Berücksichtigung der Wellenlängenabhängigkeit der demAuge durchBlaulichtstrahlung zufügten photochemischen Schädigung (Tabelle 1.3)[dimensionslos];
LB effektive Strahldichte (Blaulicht): berechnete Strahldichte, spektral gewichtet mit B (l),ausgedrückt in Watt pro Quadratmeter pro Steradiant [W m-2 sr-1];
EB effektive Bestrahlungsstärke (Blaulicht): berechnete Bestrahlungsstarke, spektral gewich-tet mit B (l),ausgedrückt in Watt pro Quadratmeter [W m-2];
EIR Gesamtbestrahlungsstärke (thermische Schädigung): berechnete Bestrahlungsstärke im In-frarot-Wellenlängenbereich von 780 nm bis 3 000 nm, ausgedrückt in Watt proQuadratmeter [W m-2];
Eskin Gesamtbestrahlungsstärke (sichtbar, IR-A ind IR-B): berechnete Bestrahlungsstärke imsichtbaren undInfrarot-Wellenlängenbereich von 380 nm bis 3 000 nm, ausgedrücktin Watt pro Quadratmeter [W m-2];
Hskin Bestrahlung: das Integral der Bestrahlungsstärke über die Zeit und die Wellenlängeoder die Summe derBestrahlungsstärke im sichtbaren und Infrarot-Wellenlängen-bereich von 380 nm bis 3 000 nm, ausgedrückt in Joule pro Quadratmeter [J m-2];
a Winkelausdehnung: der Winkel, unter dem eine scheinbare Quelle als Punkt imRaum erscheint,ausgedrückt in Milliradian (mrad). Scheinbare Quelle ist das realeoder virtuelle Objekt, das das kleinstmögliche Netzhautbild erzeugt.
Anh. I RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
13Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
Tab
elle
1.1
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400
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V-B
und
UV
-C)
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0–
700
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ulic
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siehe
An-
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6
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≤10
000
s
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W m
-2sr
-1]
t: [S
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700
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ht)
siehe
Anm
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L B=
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000
s[W
m-2
sr-1
]
e.30
0–
700
(Bla
ulic
ht)
siehe
Anm
erku
ng 1
Et
B=
100
bei t
≤10
000
s
EB: [
W m
-2]
t: [S
ekun
den]
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<11
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2
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0–
700
(Bla
ulic
ht)
siehe
Anm
erku
ng 1
EB
=0,
01t
>10
000
s[W
m-2
]
g.38
0–
140
0
LC
R=
⋅2
810
7,
α
[W m
-2sr
-1]
Ca
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Aug
eN
etzh
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Net
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tver
bren
nung
(Sic
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r un
d IR
-A)
a≤
1,7
mra
d
80 RL 2006/25/EG Anh. I Richtlinie zu physikal.
14 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
Ken
n-bu
ch-
stab
e
Wel
lenl
änge
(nm
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Ein
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>10
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1,7
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h.38
0–
140
0
LC
tR
=⋅510
7
025
α,
L R: [
W m
-2sr
-1]
1,7
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≤10
0 m
rad
(Sic
htba
r un
d IR
-A)
t: [S
ekun
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Ca
=10
0 be
i
bei 1
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≤t
≤10
sa
>10
0 m
rad
i.38
0–
140
0(S
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bar
und
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)L
CR
=⋅
889
108
,
α
[W m
-2sr
-1]
l 1=
380;
l 2=
140
0
bei t
<10
ms
j.78
0–
140
0
LC
R=
⋅610
6
α
[W m
-2sr
-1]
Ca
=11
bei
Aug
eN
etzh
aut
Net
zhau
tver
bren
nung
(IR
-A)
a≤
11 m
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>10
sC
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0–1
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LC
tR
=⋅510
7
025
α,
L R: [
W m
-2sr
-1]
11≤
a≤
100
mra
d
(IR
-A)
t: [S
ekun
den]
Ca
=10
0 be
i
bei 1
0ms
≤t
≤10
sa
>10
0 m
rad
Anh. I RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
15Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
Ken
n-bu
ch-
stab
e
Wel
lenl
änge
(nm
)E
xpos
ition
sgre
nzw
ert
Ein
heit
Anm
erku
ngK
örpe
rtei
lG
efäh
rdun
g
l.78
0–
140
0
LC
R=
⋅8
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8,
α
[W m
-2sr
-1]
(Mes
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sfel
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1m
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(IR
-A)
l 1=
780;
l 2=
140
0
bei t
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ms
m.
780
–3
000
(IR
-A u
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R-B
)E
IR=
1800
0 t-
0,75
bei t
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R-A
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[W m
-2]
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80 RL 2006/25/EG Anh. I Richtlinie zu physikal.
16 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
Tabelle 1.2. S (l) [dimensionslos], 180 nm bis 400 nm
l in nm S (l)
180 0,0120
181 0,0126
182 0,0132
183 0,0138
184 0,0144
185 0,0151
186 0,0158
187 0,0166
188 0,0173
189 0,0181
190 0,0190
191 0,0199
192 0,0208
193 0,0218
194 0,0228
195 0,0239
196 0,0250
197 0,0262
198 0,0274
199 0,0287
200 0,0300
201 0,0334
202 0,0371
203 0,0412
204 0,0459
205 0,0510
206 0,0551
207 0,0595
208 0,0643
209 0,0694
210 0,0750
211 0,0786
212 0,0824
213 0,0864
214 0,0906
215 0,0950
216 0,0995
Anh. I RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
17Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
l in nm S (l)
217 0,1043
218 0,1093
219 0,1145
220 0,1200
221 0,1257
222 0,1316
223 0,1378
224 0,1444
225 0,1500
226 0,1583
227 0,1658
228 0,1737
229 0,1819
230 0,1900
231 0,1995
232 0,2089
233 0,2188
234 0,2292
235 0,2400
236 0,2510
237 0,2624
238 0,2744
239 0,2869
240 0,3000
241 0,3111
242 0,3227
243 0,3347
244 0,3471
245 0,3600
246 0,3730
247 0,3865
248 0,4005
249 0,4150
250 0,4300
251 0,4465
252 0,4637
253 0,4815
254 0,5000
80 RL 2006/25/EG Anh. I Richtlinie zu physikal.
18 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
l in nm S (l)
255 0,5200
256 0,5437
257 0,5685
258 0,5945
259 0,6216
260 0,6500
261 0,6792
262 0,7098
263 0,7417
264 0,7751
265 0,8100
266 0,8449
267 0,8812
268 0,9192
269 0,9587
270 1,0000
271 0,9919
272 0,9838
273 0,9758
274 0,9679
275 0,9600
276 0,9434
277 0,9272
278 0,9112
279 0,8954
280 0,8800
281 0,8568
282 0,8342
283 0,8122
284 0,7908
285 0,7700
286 0,7420
287 0,7151
288 0,6891
289 0,6641
290 0,6400
291 0,6186
292 0,5980
Anh. I RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
19Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
l in nm S (l)
293 0,5780
294 0,5587
295 0,5400
296 0,4984
297 0,4600
298 0,3989
299 0,3459
300 0,3000
301 0,2210
302 0,1629
303 0,1200
304 0,0849
305 0,0600
306 0,0454
307 0,0344
308 0,0260
309 0,0197
310 0,0150
311 0,0111
312 0,0081
313 0,0060
314 0,0042
315 0,0030
316 0,0024
317 0,0020
318 0,0016
319 0,0012
320 0,0010
321 0,000819
322 0,000670
323 0,000540
324 0,000520
325 0,000500
326 0,000479
327 0,000459
328 0,000440
329 0,000425
330 0,000410
80 RL 2006/25/EG Anh. I Richtlinie zu physikal.
20 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
l in nm S (l)
331 0,000396
332 0,000383
333 0,000370
334 0,000355
335 0,000340
336 0,000327
337 0,000315
338 0,000303
339 0,000291
340 0,000280
341 0,000271
342 0,000263
343 0,000255
344 0,000248
345 0,000240
346 0,000231
347 0,000223
348 0,000215
349 0,000207
350 0,000200
351 0,000191
352 0,000183
353 0,000175
354 0,000167
355 0,000160
356 0,000153
357 0,000147
358 0,000141
359 0,000136
360 0,000130
361 0,000126
362 0,000122
363 0,000118
364 0,000114
365 0,000110
366 0,000106
367 0,000103
368 0,000099
Anh. I RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
21Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
l in nm S (l)
369 0,000096
370 0,000093
371 0,000090
372 0,000086
373 0,000083
374 0,000080
375 0,000077
376 0,000074
377 0,000072
378 0,000069
379 0,000066
380 0,000064
381 0,000062
382 0,000059
383 0,000057
384 0,000055
385 0,000053
386 0,000051
387 0,000049
388 0,000047
389 0,000046
390 0,000044
391 0,000042
392 0,000041
393 0,000039
394 0,000037
395 0,000036
396 0,000035
397 0,000033
398 0,000032
399 0,000031
400 0,000030
Tabelle 1.3. B (l), R (l) [dimensionslos], 380 nm bis 1 400 nm
l in nm B (l) R (l)
300 ≤ l < 380 0,01 –
380 0,01 0,1
385 0,013 0,13
390 0,025 0,25
80 RL 2006/25/EG Anh. I Richtlinie zu physikal.
22 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
l in nm B (l) R (l)
395 0,05 0,5
400 0,1 1
405 0,2 2
410 0,4 4
415 0,8 8
420 0,9 9
425 0,95 9,5
430 0,98 9,8
435 1 10
440 1 10
445 0,97 9,7
450 0,94 9,4
455 0,9 9
460 0,8 8
465 0,7 7
470 0,62 6,2
475 0,55 5,5
480 0,45 4,5
485 0,32 3,2
490 0,22 2,2
495 0,16 1,6
500 0,1 1
500 < l ≤ 600 100,02· (450 - l) 1
600 < l ≤ 700 0,001 1
700 < l ≤ 1 050 – 100,002· (700 - l)
1 050 < l ≤ 1 150 – 0,2
1 150 < l ≤ 1 200 – 0,2 · 100,02· (1 150 - l)
1 200 < l ≤ 1 400 – 0,02
Anhang II. LaserstrahlungDie biophysikalisch relevanten Expositionswerte für optische Strahlung lassensich anhand der nachstehenden Formeln bestimmen. Welche Formel zu ver-wenden ist, hängt von der Wellenlänge und der Dauer der von der Quelleausgehenden Strahlung ab; die Ergebnisse sind mit den entsprechenden Emis-sionsgrenzwerten (EGW) der Tabellen 2.2 bis 2.4 zu vergleichen. Für die je-weilige Laserstrahlenquelle können mehrere Expositionswerte und entspre-chende Expositionsgrenzwerte relevant sein.Die in den Tabellen 2.2 bis 2.4 als Berechnungsfaktoren verwendeten Koeffi-zienten sind in Tabelle 2.5, die Korrekturfaktoren für wiederholte Expositionsind in Tabelle 2.6 aufgeführt.
Anh. II RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
23Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
EdPdA
W m= ⎡⎣ ⎤⎦−2
H E t dt J mt
= ( ) ⋅ ⎡⎣ ⎤⎦−∫ 2
0
Anmerkungen:dP Leistung, ausgedrückt in Watt [W];dA Fläche, ausgedrückt in Quadratmetern [m2];E (t), E Bestrahlungsstärke oder Leistungsdichte: die auf eine Fläche einfallende Strahlungsleis-
tung je Flächeneinheit, üblicherweise ausgedrückt in Watt pro Quadratmeter [W m-2]; die Werte E(t) und E werden aus Messungen gewonnen oder können vom Her-steller der Arbeitsmittel angegeben werden;
H Bestrahlung: das Integral der Bestrahlungsstärke über die Zeit, ausgedrückt in Joulepro Quadratmeter [J m-2];
t Zeit, Dauer der Exposition, ausgedrückt in Sekunden [s];l Wellenlänge, ausgedrückt in Nanometern [nm];g Grenzempfangswinkel, ausgedrückt in Milliradian [mrad];gm Messempfangswinkel, ausgedrückt in Milliradian [mrad];a Winkelausdehnung einer Quelle, ausgedrückt in Milliradian [mrad];
Grenzblende: die kreisförmige Fläche, über die Bestrahlungsstärke und Bestrahlunggemittelt werden;
G integrierte Strahldichte: das Integral der Strahldichte über eine bestimmte Expositions-dauer, ausgedrückt als Strahlungsenergie je Flächeneinheit einer Abstrahlfläche jeEinheitsraumwinkel der Emission, ausgedrückt in Joule pro Quadratmeter pro Stera-diant [J m-2 sr -1].
2.1. Strahlungsgefährdung
Wellenlänge [nm]l
Strahlungs-bereich
BetroffenesOrgan
Gefährdung Tabelle für denExpositionsgrenz-wert
180 bis 400 UV Auge Photochemischen Schädi-gung und thermische Schä-digung
2.2, 2.3
180 bis 400 UV Haut Erythem 2.4
400 bis 700 sichtbar Auge Netzhautschädigung 2.2
400 bis 600 sichtbar Auge Photochemische Schädi-gung
2.3
400 bis 700 sichtbar Haut Thermische Schädigung 2.4
700 bis 1 400 IR-A Auge Thermische Schädigung 2.2, 2.3
700 bis 1 400 IR-A Haut Thermische Schädigung 2.4
1 400 bis 2 600 IR-B Auge Thermische Schädigung 2.2
2 600 bis 106 IR-C Auge Thermische Schädigung 2.2
1 400 bis 106 IR-B, IR-C Auge Thermische Schädigung 2.3
1 400 bis 106 IR-B, IR-C Haut Thermische Schädigung 2.4
80 RL 2006/25/EG Anh. II Richtlinie zu physikal.
24 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
Tab
elle
2.2
.G
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die
Exp
osi
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s
Wel
lenl
änge
*a[n
m]
Quit-tung
Dau
er [
s]
10-1
3-1
0-11
10-1
1-1
0-9
10-9
-10-
710
-7-1
,8·1
0-5
1,8
·10-
5-5
·10-
55
·10-
5
-10-
310
-3-
101
UV
-C18
0–
280
1 mm für t<0,3 s; 1,5·t0,375für 0,3<t<10 s
E =
3·1
010
·[W
m-2
]*c
H =
30 [
J m
-2]
UV
-B
280
–30
2
303
H =
40 [
J m
-2 ]
;w
enn
t<
2,6
·10-
9da
nn H
=5,
6·1
03t0
,25
[J m
-2]*
d
304
H =
60 [
J m
-2 ]
;w
enn
t<
1,3
·10-
8da
nn H
=5,
6·1
03t0
,25
[J m
-2]*
d
305
H =
100
[Jm
-2];
wen
n t
<1,
0·1
0-7
dann
H =
5,6
·103
t0,2
5[J
m-2
]*d
306
H =
160
[Jm
-2];
wen
n t
<6,
7·1
0-7
dann
H =
5,6
·103
t0,2
5[J
m-2
]*d
307
H =
250
[Jm
-2];
wen
n t
<4,
0·1
0-6
dann
H =
5,6
·103
t0,2
5[J
m-2
]*d
308
H =
400
[Jm
-2];
wen
n t
<2,
6·10
-5da
nn H
=5,
6·1
03t0
,25
[J m
-2]*
d
309
H =
630
[Jm
-2];
wen
n t
<1,
6·10
-4da
nn H
=5,
6·1
03t0
,25
[J m
-2]*
d
310
H =
103
[Jm
-2];
wen
n t
<1,
0·10
-3da
nn H
=5,
6·1
03t0
,25
[J m
-2]*
d
311
H =
1,6
·103
[J m
-2];
wen
n t
<6,
7·10
-3da
nn H
=5,
6·1
03t0
,25
[J m
-2]*
d
312
H =
2,5·
103
[J m
-2];
wen
n t
<4,
0·10
-2da
nn H
=5,
6·1
03t0
,25
[J m
-2]*
d
Anh. II RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
25Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
Wel
lenl
änge
*a[n
m]
Quit-tung
Dau
er [
s]
10-1
3-1
0-11
10-1
1-1
0-9
10-9
-10-
710
-7-1
,8·1
0-5
1,8
·10-
5-5
·10-
55
·10-
5
-10-
310
-3-
101
313
H =
4,0·
103
[J m
-2];
wen
n t
<2,
6·10
-1da
nn H
=5,
6·1
03t0
,25
[J m
-2]*
d
314
H =
6,3·
103
[J m
-2];
wen
n t
<1,
6·10
0da
nn H
=5,
6·1
03t0
,25
[J m
-2]*
d
UV
-A31
5–
400
H =
5,6·
103
t0,2
5[J
m-2
]
Sich
tbar
und
IR-
A
400
–70
07 mm
H =
1,5·
10-4
CE
[Jm
-2]
H =
2,7·
104
t0,7
5C
E[J
m-2
]H
=5·
10-3
CE
[J m
-2]
H =
18·t
0,75
CE
[J m
-2]
700
–1
050
H =
1,5·
10-4
CA
CE
[J m
-2]
H =
2,7·
104
t0,7
5C
AC
E[J
m-2
]H
=5·
10-3
CA
CE
[J m
-2]
H =
18·t
0,75
CA
CE
[J m
-2]
105
0–
140
0H
=1,
5·10
-3C
CC
E[J
m-2
]H
=2,
7·10
5t0
,75
CC
CE
[J m
-2]
H =
5·10
-2C
CC
E[J
m-2
]H
=90
·t0,
75C
CC
E[J
m-2
]
IR-B
und
IR-
C
140
0–
150
0
S. Fußnote*b
E =
1012
[W m
-2]*
cH
=10
3[J
m-2
]H
=5,
6·1
03·t
0,25
[J m
-2]
150
0–
180
0E
=10
13[W
m-2
]*c
H =
104
[J m
-2]
180
0–
260
0E
=10
12[W
m-2
]*c
H =
103
[J m
-2]
H =
5,6
·103
·t0,
25[J
m-2
]
260
0–
106
E =
1011
[W m
-2]*
cH
=10
0 [J
m-2
]H
=5,
6·1
03·t
0,25
[J m
-2]
*aA
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2.6
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wer
den.
80 RL 2006/25/EG Anh. II Richtlinie zu physikal.
26 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV
Tabelle 2.3. Grenzwerte fur die Exposition des Auges gegenuber –Laserstrahlen Lange Expositionsdauer ≥ 10 s
(hier nicht wiedergegeben)
Tabelle 2.4. Grenzwerte für die Exposition der Haut gegenüberLaserstrahlen
(hier nicht wiedergegeben)
Tabelle 2.5. Korrekturfaktoren und sonstige Berechnungsparameter
Parameter nach ICNIRP Gültiger Spektralbereich (nm) Wert
CA
l < 700 CA = 1,0
700 – 1 050 CA = 100,002(l– 700)
1 050 – 1 400 CA = 5,0
CB400 – 450 CB = 1,0
450 – 700 CB = 100,02(l – 450)
CC
700 – 1 150 CC = 1,0
1 150 – 1 200 CC = 100,018(l – 1 150)
1 200 – 1 400 CC = 8,0
T1
l < 450 T1 = 10 s
450 – 500 T1 = 10 · [100,02 (l – 450)]] s
l > 500 T1 = 100 s
Parameter nach ICNIRP Biologische Wirkung Wert
amin Alle thermischen Wirkungen amin = 1,5 mrad
Parameter nach ICNIRP Gültiger Winkelbereich (mrad) Wert
CE
a < amin CE = 1,0
amin < a < 100 CE = a/amin
a > 100 CE = a2/(amin · amax) mrad beiamax = 100 mrad
T2
a < 1,5 T2 = 10 s
1,5 < a < 100 T2 = 10 · [10 (a – 1,5)/98,5] s
a > 100 T2 = 100 s
Parameter nach ICNIRP Gültiger Expositionsdauer (mrad) Wert
g
t ≤ 100 g = 11 [mrad]
100 < t < 104 g = 1,1 t 0,5 [mrad]
t > 104 g = 110 [mrad]
Tabelle 2.6. Korrektur bei wiederholter Exposition
Jede der drei folgenden allgemeinen Regeln ist bei allen wiederholten Exposi-tionen anzuwenden, die bei wiederholt gepulster oder modulierter Laserstrah-lung auftreten:
Anh. II RL 2006/25/EG 80Einwirkungen (optische Strahlung)
27Rechtsstand: 1.9.2007 17.12.2007 10:03 DTV
1. Die Exposition gegenüber jedem einzelnen Impuls einer Impulsfolge darfden Expositionsgrenzwert für einen Einzelimpuls dieser Impulsdauer nichtüberschreiten.
2. Die Exposition gegenüber einer Impulsgruppe (oder einer Untergruppe vonImpulsen in einer Impulsfolge) innerhalb des Zeitraums t darf den Expositi-onsgrenzwert für die Zeit t nicht überschreiten.
3. Die Exposition gegenüber jedem einzelnen Impuls in einer Impulsgruppedarf den Expositionsgrenzwert für den Einzelimpuls, multipliziert mit einemfür die kumulierte thermische Wirkung geltenden Korrekturfaktor Cp = N-
0,25 nicht überschreiten (wobei N die Zahl der Impulse ist). Diese Regel giltnur für Expositionsgrenzwerte zum Schutz gegen thermische Schädigung,wobei alle in weniger als Tmin erzeugten Impulse als einzelner Impuls be-handelt werden.
Parameter Gültiger Spektralbereich (nm) Wert
Tmin
315 < l ≤ 400 Tmin = 10-9 s (= 1 ns)
400 < l ≤ 1 050 Tmin = 18 · 10-6 s (= 18 ms)
1 050 < l ≤ 1 400 Tmin = 50 · 10-6 s (= 50 ms)
1 400 < l ≤ 1 500 Tmin = 10-3 s (= 1 ms)
1 500 < l ≤ 1 800 Tmin = 10 s
1 800 < l ≤ 2 600 Tmin = 10-3 s (= 1 ms)
2 600 < l ≤ 10 6 Tmin = 10-7 s (= 100 ns)
Erklärung des Rateszur Verwendung des Wortes „penalties“ in der englischen Fassung
von Rechtsakten der Europäischen GemeinschaftNach Ansicht des Rates wird das Wort „penalties“ in der englischen Fassungvon Rechtsinstrumenten der Europäischen Gemeinschaft in einer neutralenBedeutung verwendet und bezieht sich nicht speziell auf strafrechtliche Sank-tionen; es kann auch administrative oder finanzielle Sanktionen sowie andereArten von Sanktionen umfassen. Werden die Mitgliedstaaten im Rahmen ei-nes Rechtsakts der Gemeinschaft verpflichtet, „penalties“ festzulegen, so ist esihre Aufgabe, die geeignete Art von Sanktionen im Einklang mit der Recht-sprechung des EuGH zu wählen.In der Sprachendatenbank der Gemeinschaft wird das Wort „penalties“ in ei-nigen anderen Sprachen wie folgt übersetzt:Tschechisch: „sankce“, Spanisch: „sanciones“, Dänisch: „sanktioner“, Deutsch:„Sanktionen“, Estnisch: „sanktsioonid“, Französisch: „sanctions“, Griechisch:„κyρqseiw“, Ungarisch: „jogkövetkezmények“, Italienisch: „sanzioni“, Lettisch:„sankcijas“, Litauisch: „sankcijos“, Maltesisch: „penali“, Niederländisch: „sanc-ties“, Polnisch: „sankcje“, Portugiesisch: „sanções“, Slowenisch: „kazni“, Slo-wakisch: „sankcie“, Finnisch: „seuraamukset“ und Schwedisch: „sanktioner“.Wenn in der überarbeiteten englischen Fassung eines Rechtsinstruments dasursprünglich verwendete Wort „sanctions“ durch das Wort „penalties“ ersetztwird, so stellt dies keine wesentliche Änderung dar.
80 RL 2006/25/EG Rats-Erkl. Richtlinie zu physikal.
28 Rechtsstand: 1.9.200717.12.2007 10:03 DTV