765a
Tourisme de sports et de santé
Sport- und Gesundheitstourismus
Automne / Herbst 2019
Angebotsentwicklung II, Dr. Sandra Grèzes-Bürcher
Rückblick auf die letzte Unterrichtseinheit
Was ist ein Erlebnis?
«Von jemandem als in einer bestimmten Weise
beeindruckend erlebtes Geschehen» (Duden online)
Erlebnisse sind selbstbezügliche, «innere» Ereignisse, die bildhaft
wahrgenommen werden und vorerst nur subjektiv eine Bedeutung haben. Sie
sind abhängig von der einzigartigen Lebensgeschichte dessen, der sie erlebt.
Erlebnisse setzen Ereignisse voraus, die aber erst durch Erkenntnisse zur
persönlichen Erfahrung werden. Daraus ergeben sich die vier Es der
Erlebnisgesellschaft.» (Müller, Hansruedi; Scheurer, Roland (2007). Tourismus-Destination als Erlebniswelt. Ein Leitfaden zur Angebots-Inszenierung. Bern: Forschungsinstitut für Freizeit
und Tourismus der Universität Bern)
Ein Erlebnis:…etwas, das in Erinnerung bleibt
…something memorable
… etwas, das passiv oder aktiv erfahren werden kann
… something passive, something active
… etwas, das absorbiert oder als Immersion erlebt werden kann
… something absorbtive, something immersive
… etwas Emotionales
… something emotional
… etwas Persönliches
… something personal
… etwas, das den Selbstwert steigert
… something self-esteem-enhancing
…etwas, das eine Veränderung herbeiführen kann
… something transformative
… etwas Einzigartiges
… something unique
… etwas Sinnstiftendes
… something meaningful
… etwas subjektiv Wertvolles
… something subjectively valuable
… etwas Überraschendes
… something surprising
… etwas, das gemeinsam mit anderen Menschen entstehen kann
… something that may happen togehter with otherhumans
Ziel der heutigen Unterrichtseinheit
Wie können Tourismusakteure Erlebnisse kreieren bzw.
deren Auftreten wahrscheinlicher machen?
Literatur
- Leitfäden auf cyberlearn
Angebotsentwicklung Schritt 1: Analyse
Schritt 2: Angebotsgestaltung
Schritt 3: Kommunikation und Vermarktung
Schritt 4: Wirkungsmessung
Abgeändert auf der Grundlage von: ITW, Hochschule Luzern (2016): Nachhaltige Tourismusangebote. Leitfaden zur erfolgreichen
Entwicklung und Vermarktung nachhaltiger Angebote in Tourismusdestinationen.
Schritt 2: Angebotsgestaltung
Schritt 2: Angebotsgestaltung
1) Für wen entwickeln wir das Package? (Kunden kennen)
2) Was bieten wir dem Kunden an? -> Art des Angebots -> z.B. Package mit 2 Übernachtungen (Inhalt)
3) Wo ist das Angebot gültig?
4) Woraus besteht das Angebot? (Inhalt, Experience)
5) Mit wem entwickeln wir das Angebot? (Partner)
6) Wie viel kostet das Angebot? (Preis)
Wie kann man ein bedeutungsvolles Erlebnis kreieren? Experience Design
Experience Design «setzt sich zum Ziel, Erlebnisse gezielt
zu schaffen (oder zumindest zu ermöglichen). Im Zentrum
steht […] das zu gestaltende Erlebnis, nicht mehr das
Produkt». (Hassenzahl et al. 2009, S. 233)
Was ist Experience Design?
A method «to create an emotional connection withcustomers or guests through careful planning of tangibleand intangible service elements» (Pullman and Gross 2004, p. 551)
The goal of experience design is the creation of successfulclient experiences with the inclusion of the five senses, interactivity, personal meaning and emotional content. (Moritz 2005 in: Bulencea, P., Egger R. (2015) Gamification in tourism. Designing memorable experiences.)
Erlebnisse und Customer Journey
- Im Kontext des Customer Journeys kann jeder Touchpoint als ein interaktives Erlebnis interpretiert werden
- Ob der gesamte Customer Journey Peak Experiences, Extraordinary Experiences oder sogar Transformative Experiences enthält, hängt von den Merkmalen all dieser Touchpoints ab
- Die Auswirkungen jedes einzelnen Touchpoints hängt von der Kombination des entsprechenden sozialen, persönlichen und physischen Kontexts ab.
- Manche Touchpoints können Erlebnisse kreieren, andere können sogar als sehr negativ wahrgenommen werden.
Quelle: Smit & Melissen (2018): Sustainable Customer Experience Design. Co-creating Experiences in Events, Tourism and Hospitality. Routledge NY.
Interactive Experience Model
Typologie von Erlebnissen
Quelle: Smit & Melissen (2018): Sustainable Customer Experience Design. Co-creating Experiences in Events, Tourism and Hospitality. Routledge NY.
Dramaturgie: ?
Haben Sie
Beispiele für
diese Art von
Dramaturgie?
Dramaturgie: Hero’s journey
Dramaturgie: ?
Haben Sie
Beispiele für
diese Art von
Dramaturgie?
Dramaturgie: soap-opera approach
Dramaturgie: ?
Haben Sie
Beispiele für
diese Art von
Dramaturgie?
Dramaturgie: The theme-park experience
Erlebnisinszenierung entlang der Customer Journey
https://www.travelbusiness.at/wp-content/uploads/2018/03/Customer-Journey-Infografik-1024.jpg
Transport Transport
Übernachtung
Verpflegung
Transport
innerhalb der
Destination
1. Inspiration Idee
https://www.youtube.com/watch?v=l8Y5MDVhZDQ
1. Inspiration Idee
https://www.youtube.com/watch?v=npawmHVaf-E&has_verified=1
2. Information und Recherche
https://www.visitbritain.com/gb/en/things-to-do/sport-leisure
2. Information und Recherche
https://www.visitbritain.com/gb/en/6-things-you-may-not-expect-find-football-museum
2. Information und Recherche
https://www.visitbritain.com/gb/en/6-things-you-may-not-expect-find-football-museum
3. Planung und Buchung
https://www.visitbritainshop.com/france/cartes-pass/pass-culturel=c/#filter-area
3. Planung und Buchung
https://www.saas-fee.ch/de/saastal/ueber-den-urlaubsort/buergerpass/
3. Planung und Buchung
https://www.graubuenden.ch/de/ferien-buchen/gruppenreisen?gclid=Cj0KCQjw_OzrBRDmARIsAAIdQ_I84g_WEuPziqt9qdnEPchEBZkSNPHcn0OtpY9XlnYQRTIxZt8MMEoaAnElEALw_wcB
3. Planung und Buchung
https://www.graubuenden.ch/de/ferien-buchen/gruppenreisen?gclid=Cj0KCQjw_OzrBRDmARIsAAIdQ_I84g_WEuPziqt9qdnEPchEBZkSNPHcn0OtpY9XlnYQRTIxZt8MMEoaAnElEALw_wcB
4. Reiseerlebnis
https://www.visitbritainshop.com/world/chelsea-stadium-tours/
4. Reiseerlebnis
https://www.visitbritainshop.com/world/chelsea-stadium-tours/
5. Bewertung/Weitergabe
Mit welchen Tools kann man ein Erlebnis kreieren?
Die Erlebnispyramide als Tool für die Entwicklung eines sinnstiftenden Erlebnisses
Handbook for experience stagers edited by Sanna Tarssanen, https://docplayer.net/7195872-Handbook-for-experience-stagers-edited-by-sanna-tarssanen.html
Auftrag
- Lesen Sie die Seiten 8-16 des Dokuments «Handbook forExperience Stagers (vgl. cyberlearn)
Mit welchen Tools kann man ein Erlebnis kreieren?
Die Erlebnispyramide als Tool für die Entwicklung eines sinnstiftenden Erlebnisses
Exkurs VPM
Mit welchen Tools kann man ein Erlebnis kreieren? Ein Erlebnisdrehbuch schreiben
Beispiel Salzburger Almenweg
Beispiel Salzburger Almenweg
https://www.salzburger-almenweg.at/de
Thema: Enzian
Ankommen und orientieren
Quelle: tourismusdesign
Ankommen und orientieren
Quelle: tourismusdesign
Ankommen und orientieren
Quelle: tourismusdesign
Quelle: tourismusdesign
Mit welchen Tools kann man Erlebnisse kreieren? Sich mit Hilfe der Empathie-Karte / Empathy Map in die Wahrnehmung des Gasts
hineinversetzen
Mit welchen Tools kann man Erlebnisse kreieren?
http://www.normandie-tourisme.fr/a-voir-a-faire/sports-et-loisirs/le-velo-en-normandie/brochures-419-1.html
Eine Route einzeichnen und überlegen, welche Erlebnisse auf dem Weg
liegen bzw. wie man Attraktionen, Landschaft etc. inszenieren kann
Auftrag
Kreieren Sie mit Hilfe des Dokuments «Schritte der
Erlebnisgestaltung» ein Package mit verschiedenen
Erlebniselementen während der Customer Journey
- Benutzen Sie dabei die Vorlage mit der Pyramide, um Ideen zu sammeln
Schritt 2: Angebotsgestaltung
Schritt 2: Angebotsgestaltung
1) Für wen entwickeln wir das Package? (Kunden kennen)
2) Was bieten wir dem Kunden an? -> Art des Angebots -> z.B. Package mit 2 Übernachtungen (Inhalt)
3) Wo ist das Angebot gültig?
4) Woraus besteht das Angebot? (Inhalt, Experience)
5) Mit wem entwickeln wir das Angebot? (Partner)
6) Wie viel kostet das Angebot? (Preis)
Inszenierung von Sportveranstaltungen
https://www.amusingplanet.com/2011/02/international-balloon-festival-at.html
https://www.tagesspiegel.de/kultur/palio-di-siena-zehn-pferde-fuer-ein-ave-maria/12190478.html
https://www.skigebiete-test.de/skimagazin/skispringen-weltcup-termine-kalender.htm
Das Erlebnissetting
- Das Konzept des Erlebnissetting: Ein Erklärungsmodell zur Angebotsgestaltung in der Erlebnisökonomie
- Geht von der Erkenntnis aus, dass Erlebnisse durch Ereignisse ausgelöst oder zumindest begünstigt werden können
- Erlebnis-Settings bezeichnen räumlich und zeitlich bestimmbare Schauplätze einer bewusst animierten Atmosphäre, die den Gästen positive Erlebnisse ermöglichen.
Quelle: Hansruedi Müller (2010): Leitfaden. Inszenierung von Sportveranstaltungen. Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF), Universität Bern.
Was bedeutet dies nun für die Gestaltung einer Sportveranstaltung?
- Das Erlebnis der Sportler, der Besucher oder der Helfer in einem bestimmten Setting steht im Zentrum der Betrachtung
- Die wirkenden Umweltreize in diesem Setting können sowohl positive als auch negative Erlebnisse auslösen
Quelle: Hansruedi Müller (2010): Leitfaden. Inszenierung von Sportveranstaltungen. Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF), Universität Bern.
Was bedeutet dies nun für die Gestaltung einer Sportveranstaltung?
- Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass die auslösenden Umweltreize überhaupt wahrgenommen werden
- Wahrnehmung: visuell, und über Hör-, Tast-, Geruchs-, Muskel-und Gleichgewichtssinne -> multisensuale Wahrnehmung
- Wahrnehmung zu 80% über das Auge
- Wahrnehmung ist subjektiv
Quelle: Hansruedi Müller (2010): Leitfaden. Inszenierung von Sportveranstaltungen. Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF), Universität Bern.
Was bedeutet dies nun für die Gestaltung einer Sportveranstaltung?
- Die Gesamtheit der Einzelreize und Reizkonstellationen in einem bestimmten Setting erzeugt eine bestimmte emotionale Wirkung
- Die emotionale Wirkung einer bestimmten Umwelt kann als «Atmosphäre» bezeichnet werden
- Nur wenn die Atmosphäre stimmt, können sich positive Erlebnisse einstellen
Quelle: Hansruedi Müller (2010): Leitfaden. Inszenierung von Sportveranstaltungen. Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF), Universität Bern.
4 Hauptatmosphären
Erregung
Ruhe
Unlust Lust
erregt
entzücktverärgert
traurig
gelangweiltzufrieden
unruhig
fröhlich
glücklich
erfreut
begeistert
zornig
wütend
ängstlich
apathisch
gleichgültig
müde
entspannt
1) Anregende Atmosphäre (anziehend-erregend):
z.B. interessante, farbenprächtige Stadien oder
beeindruckende Landschaften
2) Beruhigende Atmosphäre (anziehend-
beruhigend): z.B. Golfplatz- oder Curlingatmosphäre
3) Bedrückende Atmosphäre (abweisend-
beruhigend): z.B. monotone, langweilige,
gleichförmige überdimensionierte oder leere Stadien.
4) Aggressive Atmosphäre (abweisend-erregend):
z.B. aufgebrachte Zuschauermenge bei hitzigem
Spielverlauf im Fussball oder Eishockey.
1)
2) 3)
4)
Quelle: Hansruedi Müller (2010): Leitfaden. Inszenierung von Sportveranstaltungen. Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF), Universität Bern.
Umweltreize
- Atmosphärestifter wirken emotional positiv (lustfördernd-> erregend/aktivierend oder beruhigend)
- Atmosphärekiller beeinflussen das Atmosphärefeld negativ
- Leerfaktoren haben eine neutrale emotionale Wirkung
Konstante Faktoren Variable Faktoren
z.B. die
Stadioninfrastruktur /
Landschaftsbild
z.B. das Wetter
Direkte Wirkfaktoren Indirekte Wirkfaktoren
z.B. Farbe, Licht,
Formen, Töne,
Geschmack,
Gerüche usw.
z.B. Images, Assoziationen,
Vorstellungen, die schon vor
Ankunft entstehen, in Form von
Erwartungen, Motiven direkten
Einfluss auf Wahrnehmung
Wirkfaktoren
Quelle: Hansruedi Müller (2010): Leitfaden. Inszenierung von Sportveranstaltungen. Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF), Universität Bern.
Schaffung einer zielgruppenorientierten Atmosphäre mit Hilfe der Inszenierung
- Einige der Umweltreize können mittels Angebotsgestaltung beeinflusst
oder moderiert werden, andere wie das Klima oder Wetter nicht
- Ziel einer sportlichen Angebotsgestaltung: in einem bestimmten Raum eine
Atmosphäre schaffen, die dem Besucher positive Erlebnisse ermöglicht
- Das geschieht mittels Inszenierung -> Mittel um eine zielgruppenorientierte
Atmosphäre zu schaffen
Quelle: Hansruedi Müller (2010): Leitfaden. Inszenierung von Sportveranstaltungen. Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF), Universität Bern.
Werkzeugkasten mit 7 Instrumenten für die Inszenierung
1) Thema
2) Inszenierungskonzept
3) Attraktionen und
Aktivitäten
4) Szenerie – das
Ästhetik-Instrument
5) Besucherlenkung
6) Wohlbefinden
7) Besucher/Sportler
Auftrag- Auf der letzten Seite des Leitfadens «Inszenierung von Sportveranstaltungen» (vgl.
cyberlearn) finden Sie eine Checkliste für ein umfassendes Inszenierungskonzept
- Kreieren Sie nun ein Sportevent in einer von Ihnen ausgewählten Tourismusdestination.
- Skizzieren Sie das Setting auf ein Flipchartpapier. Am Schluss sollen die folgenden Elemente
der Checkliste auf Ihrem Plan ersichtlich sein bzw. Sie können die Elemente erklären.
- Thema
- Attraktionen/Aktivitäten für Besucher (vielfältige Erlebnisse, verschiedene Sinne ansprechen)
- Besucherlenkung
- Wohlfühlmanagement
- Attraktionen für Sportler, Besucher als Attraktoren nutzen (Ehrengäste, Siegerehrungen)
- Vorstellen des Konzepts.
Z.B. la pelote basque
Twirling
Volleyball
Wissenschaftliche Lektüre
- Auswahl eines wissenschaftlichen Artikels (vgl.
cyberlearn)
- Vorbereiten einer ppt-Präsentation fürs nächste Mal- Struktur:
- Relevanz des Themas / Kontext
- Ziel/Forschungsfrage
- Methoden
- Resultate
- Fazit
- Gruppenarbeit (4er Gruppen)