1
75 Jahre Männerarbeit im Kirchspiel Frömern
Eine Rückschau mit Ausblicken
2
3
Inhalt:
Unsere Sponsoren: Deckblattinnenseite
Unsere Sponsoren: Seite 2
Inhaltsverzeichnis/ Impressum Seite 3
Grußwort Seite 4
Unsere Sponsoren: Seite 5
Unsere Sponsoren: Seite 6
Der Männerkreis: Wer sind wir? Seite 7
Offene Kirche Seite 8
Männerdienst im Kirchspiel Frömern, die Zeit von 1934 bis 1967 Seite 9
Vita und Fotos: Männerdienstgründer Pfarrer E.A. Bartels Seite 15
Fotos: Pfr. Hartmann/ Pfr. Janzen als Neubeleber des Männerdienstes Seite 16
Fotos: Studienfahrten/ Studienreisen Seiten 17 – 21
Fotos: Lutherhaus, Unna; Pfarrhaus Frömern Seite 22
Männerdienst im Kirchspiel Frömern, die Zeit von etwa 1978 bis heute Seite 23
Unsere Sponsoren: Seite 26
Studienfahrt „Bayrischer Wald“ Seiten 27 – 30 + 33
Unsere Sponsoren: Seiten 31 + 32
Unsere Sponsoren: Seite 34
Unsere Sponsoren: Deckblattinnenseite
Unsere Sponsoren: Deckblattaußenseite
Wir bitten für die Anzeigen unserer Sponsoren um besondere Beachtung !
Impressum:
Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Männerkreises der Ev. Kirchengemeinde Frömern
Layout/ Druck: Leider, A./ Kreiskirchenamt Unna
Beiträge von: Leider, A.; Schlücking, St.; Strathoff, W.
Obmann: Willi Strathoff, 58730 Fröndenberg, Mühlenweg 23a
E-Mail: [email protected]
www.maennerarbeit-westfalen.de (Regionen – Hellweg – Unna – Frömern)
Spendenkonto: KD-Bank eG / BLZ 35060190
Konto: 2000300023 / KZ: 200-5961-07-2200
4
Grußwort
75 Jahre ist es nun her, dass in der Kirchengemeinde Frömern ein „Männerdienst“ ins
Leben gerufen wurde. Wie bei der Gründung anderer Arbeiter- und Männervereine in
der Region, so lag auch hier in unserem ländlichen Bereich eine „Notlage“ vor. Politisch
war der Nationalsozialismus hier schon länger sehr stark und bereits 1933 zeichneten
sich auch für und in der Evangelischen Kirche drückende, ja einschneidende Fakten ab.
Daher beschloss das Presbyterium zur Schulung der Männer in unserer Gemeinde einen
Männerdienst für den zu erwartenden Kampf um das lautere Evangelium einzurichten.
Am Dienstag, dem 22.01.1935 trat im Konfirmandensaal der Kirchengemeinde daher
erstmalig der Männerdienst zusammen. Der erwartete Kampf hat stattgefunden ……
……… bis der fortschreitende Krieg 1941 einen Stillstand erzwang ……
Großes wurde erreicht! Die Männer wurden nicht allein dem NS-Staat überlassen!
Aber auch die tiefen Täler der Mut- und Perspektivlosigkeit mussten noch durch-
schritten werden. Neubesinnung und Zuversicht aber weisen den Weg in die Zukunft.
Die Neuausrichtung bietet allen Männern der Gemeinde die Beschäftigung mit
interessanten Themen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Studienreisen
zeigen die Schönheiten anderer Gefilde und weiten den Blick. Vorträge zu kirchlichen,
gesellschaftlichen und politischen Sachverhalten konfrontieren uns auch mit anderen
Problem- und Regelkreisen. Zusammenkünfte wie Haarstrangmännertage und Kreis-
männertage fördern die Verständigung und Zusammengehörigkeit mit anderen Männer-
vereinen.
Daher in diesem Rahmen auch hier der Ruf an die Männer:
Macht mit ! Man(n) trifft sich im Männerkreis Frömern !
Für die Jubiläumsveranstaltung am 1. Advent 2010 wünschen wir uns regen Zuspruch
und gutes Gelingen. Ein Dank auch an die Mitglieder des Männerkreises für ihre frei-
willige Spende dazu.
Möge die Arbeit des Männerdienstes der Ev. Kirchengemeinde Frömern weiterhin unter
Gottes Segen stehen und viele Männer aus dem Bereich unserer Kirchengemeinde immer
wieder neu ansprechen.
Willi Strathoff, Obmann Gisbert Biermann, Pfarrer
Willi Strathoff Gisbert Biermann, Pfr.
5
6
Ob Treppen, Türen, Möbel, Dach,
alles macht der Mann vom Fach;
gebaut aus Hölzern weich und hart,
hol’ beim Tischler dir den Rat.
7
Der Männerkreis: Wer sind wir ?
Der Männerkreis der Ev. Kirchengemeinde Frömern trifft sich an jedem 3. Donnerstag
im Monat. Nur bei geschlossenem Gemeindehaus in Ferienzeiten entfallen die Treffen
oder werden durch den Besuch auswärtiger Veranstaltungen ersetzt.
Wir beschäftigen uns mit aktuellen Themen und Lebensfragen aus Gesellschaft und
Kirche. Weil wir eine Gruppe der Kirchengemeinde (ohne eigenen Vereinsstatus) sind,
werden natürlich auch die Ereignisse in unserer Gemeinde (z. B. Haushalt, Gemeinde-
statistik ect.) behandelt. Auch Geselligkeit und Gemeinschaft werden im Männerkreis
gern gepflegt, z. B. bei Ausflügen, Besichtigungen, Feiern oder der Jahresfahrt.
Die monatlichen Zusammenkünfte, die jeweils mit einer Andacht und einem Lied (EG
395: Vertraut den neuen Wegen - das Frömerner Männerkreislied) beginnen, dauern
etwa 2 Stunden.
Im Jahr 2009 hat der Männerkreis beschlossen, die Zusammenhörigkeit durch eine
völlig zwanglose Mitgliedserklärung auf einem Formblatt zu bestätigen. Mit dieser
Zugehörigkeit sind keine finanziellen Verpflichtungen verbunden. Wir finanzieren uns
allein aus Spenden und Zuwendungen. Mögliche Kosten an Veranstaltungen trägt meist
jeder Teilnehmer selbst.
Das Formular für die Zugehörigkeit liegt diesem Heft an, findet sich im Gemeindehaus
oder auf unseren Internetseiten, woraus hervorgeht, dass der Männerkreis Frömern
auch hier auftritt. Hier sind auch alle Termine, Bilder und Einladungen, auch zu den
Studienfahrten, aufgeführt. Noch ein besonderes Merkmal: Der Männerkreis stellt
den aktuellen Gemeindebrief ins Netz! Man findet uns unter:
www.maennerarbeit-westfalen.de => Regionen => Hellweg => Unna => Frömern
Viel Spaß beim Blättern wünscht
Ihr Willi Strathoff
8
Aktion „offene Kirche“
Im Herbst 2004 begann diese Aktion damit, dass der Männerkreis plante, die
Johanneskirche in der Adventszeit für Besucher offen zu halten. Damit sollte den von
der vorweihnachtlichen Betriebsamkeit ermüdeten (und auch gestressten) Gemeinde-
gliedern (und natürlich auch auswärtigen Besuchern !) die Möglichkeit eröffnet werden,
Stille, Besinnlichkeit und Atmosphäre neu zu spüren. Natürlich ist es in dieser Zeit auch
möglich eine Kerze zu entzünden oder in einer bereitliegenden Bibel zu blättern und z. B.
seinen Tauf- oder Konfirmationsspruch nachzulesen.
Auch Menschen, die sonst keine Gottesdienstbesucher sind, sollten sich von dem
Angebot angesprochen fühlen, für sich allein die Kirche zu besuchen und sie vielleicht
wieder für sich zu entdecken. Angeboten wurde eine zweistündige, nachmittägliche
Öffnung am 1., 2. und 4. Advent, zuzüglich der Spätnachmittag des Freitags vor dem 3.
Advent. Die Aktion wurde mit 46 Besuchern gut angenommen und in den folgenden
Jahren weitergeführt.
Zusätzlich wurde die Kirche 2005 an Himmelfahrt, am Tag der Landtagswahl (22.05.)
und zum Gemeindefest (Sonntagmittag) vom Männerkreis für ein interessiertes Publikum
offen gehalten. Wenn Gespräche zur Kirche selbst, zu ihrer Ausstattung und Ausge-
staltung oder zu anderen kirchlichen Fragen gewünscht waren, standen (und stehen
zukünftig) die anwesenden Männer gern zur Verfügung. Der Flyer über die Johannes-
kirche wird in Zeiten der „offenen Kirche“ ebenfalls gern verteilt. Übergebene Spenden
kommen dem „Verein zur Erhaltung der Johanneskirche zu Frömern“ zu.
Nachstehend noch eine kleine Statistik über die Offene Johanneskirche im Advent:
Gäste der offenen Kirche zum: davon auswärt. Spenden Bemerkungen
Jahr 1.
Advent 2.
Advent 3.
Advent 4.
Advent Summe Besucher (€)
2004 25 9 4 8 46 21 3,50
2005 20 5 2 10 37 11 18,40 an 3 Tagen Orgelspiel
2006 22 6 28 nicht ermittelt 7,80
2007 6 4 10 nicht ermittelt 16,20 2.Advent: Orgel, Querflöte
2008 8 8 2 0,00
2009 22 4 26 8 19,00
Summen 155 42 64,90
9
Männerdienst im Kirchspiel Frömern
- die Zeit von 1934 bis 1967 -
Bald nach seiner Amtseinführung im Mai 1934 ging der neue Pfarrer Ernst Albrecht Bartels (Anhang 1) daran, einen „Männerdienst“ in Kirchspiel Frömern zu installieren.
Er hatte seinen Dienst in einer Gemeinde begonnen, in der es eine sehr aktive (und
„alte“) Ortsgruppe der NSDAP gab.
In der evangelischen Kirche in Deutschland selbst geschahen ebenfalls „Veränderungen“
(z. B. „Deutsche Christen“), die in ihren Aussagen genau zu beobachten waren.
Wenn also ein evangelischer Pastor, der die neue „bekennende“ Strömung mit ihren
Aussagen zum „ganzen“ Evangelium in seiner Kirche (gewissermaßen „von der Picke auf“)
kennen gelernt und bisher gelebt hatte, in eine neue Gemeinde gestellt wird, setzt er
diesen Weg konsequent fort. Pfarrer Bartels schaffte zunächst einmal die Grundlage
für sein Handeln, indem er das Presbyterium und die Repräsentanz von der Botschaft der Bekenntnissynode in Berlin-Dahlem vom 20.10.1934 in Kenntnis setzte. Die Ab-
stimmung darüber, wer die rechtmäßige Ev. Kirche in Deutschland ist, ging im Kirchspiel
Frömern ganz klar an die „Bekennende Kirche“, obwohl in den Gremien auch bekennende
Nationalsozialisten vertreten waren. In dieser Presbyteriumssitzung wurde auch über
die Organisation der bekennenden Gemeinde gesprochen; über Unterschriften auf
roten Mitgliedskarten sollten sich die Gemeindeglieder solidarisieren. Weiter ist im
Protokoll zu lesen: Die bekennende Gemeinde ist zugleich gedacht als Männerdienst in unserer Gemeinde zur Schulung der Männer für den zu erwartenden schweren Kampf um das lautere Evangelium. Die allermeisten Gemeindeglieder stimmten dieser Entscheidung ebenfalls zu. Ebenso
konnte Pfarrer Bartels ab der Adventszeit 1934 daran gehen, die „Männer der Ge-
meinde“ nicht mehr nur allein der NSDAP-Ortsgruppe Frömern/Kessebüren zu über-
lassen.
1935 Bereits im Januar 1935 ging er mit seinem Vorhaben, einen „Männerdienst“ im Kirch-
spiel Frömern zu errichten, an die Öffentlichkeit. Im „Hellweger Anzeiger und Bote“
konnte man unter: Aus dem Kreise Unna für Frömern lesen, dass sich in unserer Kirchengemeinde [.....]ein Verein vom evangelischen Männerdienst gebildet [hat], der am Dienstag [22.01.1935] im Konfirmandensaal seine erste Versammlung hat, wozu alle Männer und jungen Männer aufgerufen sind. Diese Abende sollen alle vier Wochen während des Winterhalbjahres stattfinden. Das es mit diesem neuen „Verein“
weiterging, konnte man zwei Monate später ebenfalls der Zeitung entnehmen: Am Dienstag, den 19. März, ist der Abend des Männerdienstes. Es soll eine Aussprache stattfinden über das Thema: Warum halten wir als evangelischer Männerdienst fest am ganzen alten Testament, trotz aller Widerstände. Damals war es das Thema! Die
„Deutschen Christen“ wollten wegen der Judenpolitik des NS-Staates das Alte Testa-
ment, oder doch zumindest große Teile davon, als Grundlage der christlichen Verkün-
digung nicht mehr zulassen! Das war eindeutig ein Bekenntnisthema!
10
Wie dieser Abend verlaufen ist, lässt sich aber leider nicht mehr rekonstruieren. Auch
für Mai d. J. wurde in der Zeitung noch ein „Männerabend“ angekündigt. Die Teilnehmer
sollten den Vortrag eines Pastors Schulte aus Unna hören.
Das nächste Winterhalbjahr [1935/36] des Männerdienstes scheint dann nicht so gut
gelaufen zu sein. Die „Gegenmaßnahmen“ der NSDAP-Ortsgruppe werden wohl einen
Teil der Männer anderweitig gebunden haben.
1936 Bereits im Frühjahr 1935 wurde die Gautonfilmstelle mit der Vorführung von attrak-
tiven Tonfilmen, z. B. am 23.03.1935 mit dem Großtonfilm „Volldampf voraus“ im Saal
Niggemann, eingeschaltet. Ebenso nahm es jetzt die NSDAP in die Hand, das christ-
liche Erntedankfest, ebenfalls in einer Gaststätte, mit langen Festreden des Orts-bauernführers L. Schulze Oben und des Ortsgruppenleiters J. Moog auszuschmücken.
Durch das „Programm“ führte nicht der Pfarrer, sondern der „Propagandaleiter“ K. Linhoff. Anschließend konnte noch das Tanzbein geschwungen werden. Na also!
Doch noch wollte die Kirche die Männer nicht allein der Partei überlassen. Trotzig
beschloss das Presbyterium kurz vor Weihnachten 1936: Der Männerdienst in unserer Gemeinde soll wieder in Angriff genommen werden!
1937 Auch eine zusätzliche Begegnungsform hatte sich der regionale Männerdienstbeauf-
tragte überlegt: Männertage 2 -3 x im Jahr in den einzelnen Kreissynoden (Kirchen-
kreise)! In größerem Rahmen (50 – 200 Teilnehmer) sollen Vorträge gehört und Dis-
kussionen geführt werden. Dazu gab es jetzt ein monatlich erscheinendes Druckwerk
- mit Neuigkeiten aus der Männerarbeit in den einzelnen Synoden, Bibelstellenausleg-
ungen und kurzen Artikeln - die „Mitteilungen“.
Und noch etwas Neues gab es: Pfarrer Bartels hatte seit etwa 1937 die Organi-
sation der Männerarbeit in der Synode Unna übernommen !
Daher fand am 27.06.1937 der Männertag der Kreissynode Unna in Frömern statt.
Fast 200 Teilnehmer reisten dazu an ! Da der Konfirmandensaal diese Teilnehmerflut
nicht aufnehmen konnte, wird man wohl auf die Johanneskirche als Veranstaltungsort
ausgewichen sein; genaueres geht aus den Unterlagen aber nicht hervor. Die Teil-
nehmerlisten dazu aber lesen sich wie ein „who is who“; das lässt sich nicht nur an den
36 Teilnehmern aus dem Kirchspiel Frömern festmachen. Vermutlich hat es an diesem
Tage verschiedene Referate zu hören gegeben. Es ging um die Satzung des Verbandes
Evangelisch-Kirchlicher Männerdienst von Rheinland und Westfalen e. V. (EKMvRhW)
und um die Einordnung des Männerdienstes in der Kircheninstitution. Kern der Veran-
staltung war sicher die Schriftauslegung Die Kirche, von Christus gesandt. Es ging um
die „Sendung“ – aussenden der Männer – „Männerdienst“! Das war auch bitter nötig,
denn die Pfarrer bekamen „weitere Aufgaben“; so musste u. a. der in der Schule nicht
mehr zulässige Religionsunterricht kompensiert und die Pfarrer deswegen bei den vielen
Hausbesuchen usw. entlastet werden.
11
Im Jahr 1937 wird es noch einen weiteren „Männertag“ gegeben haben; der Tagungs-
ort könnte Lünern gewesen sein. Aus dem Kirchspiel Frömern waren wohl 6 Personen
beteiligt.
1938 Im Jahr 1938 scheint es zunächst eine „Themenarbeitstagung“ gegeben zu haben. Auf
diesen am Anfang jeden Jahres stattgefundenen Veranstaltungen wurde das Jahrespro-
gramm für die Männertage der Synode festgelegt. Aus dem Kirchspiel Frömern haben
an der (ohne Orts- und Datumsangabe) abgehaltenen Veranstaltung 9 Teilnehmer mit-
gewirkt.
Am 12.06.1938 fand dann ein regulärer Männertag der Kreissynode Unna in Holz-
wickede statt. 169 Teilnehmer von Bergkamen über die östlichen Vororte Dortmunds
bis nach Fröndenberg trafen sich. Das Kirchspiel Frömern war mit 20 Personen aus
allen drei Kirchspielsgemeinden vertreten. Pfarrer Bartels als Obmann der Männer-
arbeit in der Synode UN hielt einen Vortrag mit dem Thema: Was versteht der evangelische Christ unter Glaube. Dieser Vortrag war ebenfalls für Veranstaltungen in
den Synoden Hamm und Soest vorgesehen, wie aus einer Randnotiz hervorgeht.
Insgesamt waren 1938 ca. 653 Männer in 10 Gemeindegruppen dem Verband
EKMvRhW aus der Synode Unna angeschlossen; wobei die Gruppe Hemmerde erst seit
Februar 1939 bestand. Außerdem beteiligte sich je eine Gruppe aus Fröndenberg,
Methler und Königsborn mit zusammen etwa 440 Mitgliedern „an der Arbeit“, wie Pfr.
Bartels an die Provinzialleitung der Männerarbeit in Witten (für die Statistik) bekannt
gab. Männergruppen der DC oder der „Thüringer“ bestanden in der Synode Unna nicht !
1939 Der Anfang des Jahres 1939 stand ganz im Zeichen der „neuen Männergruppe“ in
Hemmerde, der man Anschub geben wollte. Anfang März, am Sonntag Septuagesima,
fand daher in dieser Landgemeinde ein Männertag der Kreissynode Unna mit 80 Teil-
nehmern im neuen Gemeindehaus statt. Aus der Teilnehmerliste geht aber kein einziger
Hemmerder Teilnehmer hervor!
Dem Gottesdienst in der Kirche folgte die Begrüßung und Einleitung in die Veranstaltung
durch Pastor Bartels. Nach dem Mittagessen im Gemeindehaus schloss sich ein Rund-
gang durch das Dorf an. In der Kirche berichtete der Pastor Petersmann vom
„Simultaneum“ hier und von den Streitigkeiten der beiden Konfessionen, die bis zum
Bau der katholischen Kirche unvermindert anhielten. Im Gemeindehaus wurde auch die
Teilung der Synode Unna in „Nord“ und „Süd“ beschlossen. Nach weiteren Regularien
und einer Kaffeepause wurden zwei Referate gehalten: Die Prophetie im Allgemeinen und deren Bedeutung durch Volksmissionar Kralemann aus Dortmund und Die Bedeut-ung der alttestamentarischen Prophetie für uns von Pastor Kemper, Unna. Aus dem
Kirchspiel Frömern nahmen 22 Personen teil.
Der in Hemmerde beschlossene Männertag der „Südsynode“ fand am 7.05.1939, dem
Sonntag Kantate, am Nachmittag im Lutherhaus in Unna statt. Es nahmen 50 Personen
aus den Gemeinden Unna, Königsborn, Massen, Holzwickede und Frömern teil.
12
1940 Für 1940 waren zwei „Rüstnachmittage“ vorgesehen. Auffällig ist, dass man wieder
von der „Nord-Süd Aufteilung“ der Unnaer Synode abgerückt zu sein scheint, wie die
Teilnehmerverzeichnisse erkennen lassen.
Pfarrer Bartels war bereits Mitte 1939 zu „Übungen“ der Wehrmacht eingezogen
worden und kam ab jetzt nur noch urlaubsweise nach Frömern. Ab Mitte 1940 wurde er
für ca. 1 ¼ Jahr von Pastor Werner Hartmann, bis zu dessen Einberufung, vertreten.
So übernahm es auch dieser, die Männer aus den Gemeinden der Synode für den
14.07.1940, 15°° nach Unna ins Hotel Niemeyer einzuladen.
Geboten wurde eine biblische Einleitung durch den Superintendenten, Kaffee - wozu
das „Zubrot“ mitzubringen war; und ein Vortrag mit dem Thema Gottes Gebote, ein Spiegel für unser Sein und eine Kraftquelle für unser Werden. 85 Teilnehmer be-
suchten die Veranstaltung, davon 9 (einschließlich des Einladers) aus dem Kirchspiel
Frömern.
Der 2. Rüstnachmittag der Synode Unna fand am 13.10.1940 im Lutherhaus in Unna
statt und hatte mit 135 Besuchern, davon 10 aus unserer evangelischen Kirchenge-
meinde, eine größere Resonanz als der 1. Rüstnachmittag dieses Jahres.
Zur Vorbereitung dieser Männerrüstveranstaltung hat es in der ganzen Synode einen
„Predigertausch“ zu den Frühgottesdiensten gegeben, zu denen auch wesentlich mehr
Männer erschienen. Das Vortragsthema am Nachmittag lautete: Der Herr rüstet seine Gemeinde zu seinem Kampf und schenkt ihr seinen Frieden. Danach sprach der Super-intendent Phillips zu den Männern und entwickelte praktische Tipps für die weitere
Männerarbeit (z. B. gegenseitige Gruppenbesuche). Für den Winter d. J. waren noch 2
synodale Rüstnachmittage geplant.
Ob es zu diesen Veranstaltungen wirklich gekommen ist und wie die Männerarbeit in
dieser schwierigen Kriegszeit weitergegangen ist, ist allerdings ungewiss.
1941 Für 1941 liegen in den (spärlichen) Frömerner Männerdienstunterlagen nur noch „Mit-
teilungen“ bis Juni vor. Auf Veranstaltungen im Kirchenkreis Unna gibt es keine Hin-
weise mehr.
Im Juli 1941 wurde auch der Frömerner Pfarrervertreter Pastor Werner Hartmann
zur Wehrmacht eingezogen und kam erst im Februar 1946 aus Lazarett und Kriegsge-
fangenschaft in unsere Kirchengemeinde zurück.
In der Zeit zwischen 1941 und 1946 scheint also die Männerarbeit in Frömern geruht
zu haben.
1946 Da Pfarrer Bartels seit Kriegsende in Oberitalien vermisst wurde, übernahm Pastor
Hartmann ab Frühjahr 1946 zunächst wieder die Pfarrervertretung. Die Männer der
Gemeinde wurden im Winterhalbjahr wieder zu monatlichen Männerabenden eingeladen.
Auswärtige Gäste hielten oft Vorträge. Doch wurden auch Angelegenheiten der eigenen
13
Gemeinde besprochen. Insgesamt sind aber die Aufschreibungen von Pfarrer Hartmann
über die Männerarbeit im Lagerbuch der Kirchengemeinde „sehr dünn“.
Aus anderen Quellen geht jedoch hervor, dass die Männerarbeit - zumindest in
Frömern - gleich mit einer größeren Veranstaltung begann. 1946 tagte erstmalig nach
dem Krieg der Kreismännertag hier im Kirchspiel ! Wie und in welcher Form dieses
Treffen abgelaufen ist, ist jedoch nicht bekannt.
1959 Am 24./25.01.1959 fand dann in Frömern wieder ein Kreismännertag des Kirchenkreises
Unna, der 14. nach dem Krieg, statt. Am Samstag trafen sich die Obleute der Ge-
meindegruppen, ca. 50 Personen, im Gemeindesaal des Pfarrhauses, um einem Bericht
des Landtagsabgeordneten Dr. Loepmann von einer Polenreise und der kirchlichen
Situation dort zuzuhören. Die Tagung setzte sich am Sonntag mit dem Gottesdienst
(Pfr. Hartmann) um 9.30 Uhr fort. Um 14 Uhr, nach einem gemeinsamen Mittagessen,
wurde sie mit einer Versammlung mit mehr als 100 Teilnehmern in der Kirche fortge-
setzt, zu der auch der damalige Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen,
D. Ernst Wilm, erschienen war. Er berichtete über die Lage, in der sich die west-
fälische Kirche und die Kirche in Deutschland damals befand. Im Vordergrund seiner
Ausführungen stand natürlich die Männerarbeit. Wenn es denn schwer wäre, Männer
zur „Kirche Christi“ zu bringen, dann bestehe umgekehrt auch für die Kirche die Auf-
gabe, zu den Männern zu gehen. Zwei junge Pastoren arbeiteten derzeit als Kumpel
unter Tage, um Kontakt mit der Arbeitswelt und den Beschäftigten zu bekommen. Aber
auch die Atombewaffnung, Einkommenssteuerreform im Blick auf die Kirchensteuern,
die Kirche in der DDR und die „Oekomene zwischen den einzelnen evangelischen Landes-
kirchen“ (!!!) wurden angesprochen.
Mit gemeinsamem Gebet und Lied ging der Kreismännertag zu Ende, der durch die An-
wesenheit des Präses eine besondere Bedeutung erhalten hatte.
An die sonstigen Treffen des Frömerner Männerkreises in diesem Jahr sollen die
Mittwochabende 21.01.1959 und 25.02.1959 exemplarisch erinnern: Militärische
Sachverhalte wurden diskutiert. Es ging zunächst um den Militärseelsorgevertrag mit
der Bundeswehr und im nächsten Monat um die Stellung der Kirche zur atomaren
Bewaffnung.
Ab 1968 fanden die Männerabende keinen Zuspruch mehr und wurden eingestellt. A.L.
14
…weil Christsein auch Männersache ist….. Man(n) trifft sich im Männerkreis ! Männerarbeit ist schwer – aber sie lohnt sich !
Unnaer Straße 62 Telefon 02378 / 2031 Mobil 0160 / 4451888
58730 Fröndenberg - Strickherdicke
15
Anhang 1:
Abb. 1: Pfarrer Ernst Albrecht Bartels; Gründer des Männerdienstes Frömern, als eingeführter Pfarrer
~ 1934; Foto: Ev. Kirchengemeinde Frömern, Repro: Verf.
Abb. 2: Pfarrer Ernst Albrecht Bartels um 1940 als eingezogener Soldat; Foto: Ev. Kirchengemeinde
Frömern, Repro: Verf.
1 2
16
Abb. 3: Pfarrer Werner Hartmann, belebte den Männerdienst Frömern nach 1945 neu, ~ 1967;
Fotoinhaber: Johannes Grasse, Repro: Verf.
Abb. 4: Pfarrer Hans Jürgen Janzen, um 1985; wagte nach 1977 einen Neustart des Männerdienstes
Frömern; Foto: Ev. Kirchengemeinde Frömern; Repro: Verf.
17
Abb. 5: 2007, Studienfahrt ins Emsland nach Meppen, Papenburg (Meyer-Werft), Emssperrwerk usw.;
Frühstücksrast im Münsterland, Foto: Verfasser
Abb. 6: 2007, Emsland/Papenburg; Hintergrund: kath. Kirche, vorne: Brigg Friederike (Eigentümer:
Meyer-Werft), Foto: Verfasser
18
Abb. 8: Studienreise „Oberpfalz“; die Reisegruppe stellt sich dem Fotografen in Marienbad/Tschech.
Republik); Fotoinhaber: H. Kleinefinke, Repro: Verf.
Abb. 7: 2008, Studienfahrt „Domschatz Halberstadt und Autostadt in Wolfsburg“,
die Männerkreisgruppe in der Autostadt; Fotoinhaber: W. Strathoff
19
Abb. 9: Studienreise „Oberpfalz“; einige Teilnehmerinnen in geselliger Runde und beim Männerkreis gut
aufgehoben; Foto: Hans Kleinefinke, Repro.: Verf.
Abb.10: Studienreise „Dresden“; die Reisegruppe vor der Semper-Oper; Fotoinhaber: H. Kleinefinke,
Repro: Verf.
20
Abb.11: Studienfahrt „Bayrischer Wald“; Foto: W. Strathoff
Abb. 12: Studienfahrt „Usedom 2010“, die Reisegruppe stellt sich bei Sonnenschein (!!) dem
Fotografen; Foto: W. Strathoff
21
Abb.13: Der Männerkreis vor der Kath. Kirche in Schöppingen/Münsterland, die soeben besichtigt
worden ist; ebenso besichtigt wurde die hier ansässige Maschinenfabrik Axa. Zum Abschluss
kehrte die Gruppe in Davensberg im Restaurant „Clemens August“ ein; Foto: Willi Strathoff
Abb.14: 1994, Tagesausflug ins Emsland (Magnetschwebebahn Lathen, Schloss Clemenswert); „leicht
militärischer Gang“ vom Mittagessen zum Bus unter Führung von Pfr. Janzen, Foto: Verfasser
22
Abb.15 : Lutherhaus, Unna, häufig Tagungsort der Männerkreise des Kirchenkreises Unna; Foto: Unna
in alten Ansichten, Repro: Verf.
Abb.16: Frömern, altes Pfarrhaus mit dem Konfirmandensaal im UG.; Foto: Album Haumann, Repro: Verf.
23
Männerdienst im Kirchspiel Frömern
- die Zeit von etwa 1978 bis heute -
Etwa 1 Jahr nach seiner Amtseinführung, im Jahr 1978, ging der neue Pfarrer Hans Jürgen Janzen daran, wieder etwas Neues zu wagen und einen „Männerkreis“ im Kirch-
spiel Frömern aufzubauen bzw. neu zu beleben. Diese Idee wurde kurz vorher in ge-
selliger Runde im Wohnzimmer des Gärtners Friedrich Klemp bei Bier, Korn und
Knabberei geboren.
Gute 10 Jahre war es jetzt her, als Janzens Vorgänger kein Interesse mehr in seiner
Gemeinde an der Männerarbeit erkennen konnte und sie zunächst einstellte.
Pfr. Janzen hatte für die „Neuauflage“ des Männerdienstes seine eigenen Erfahrungen
und Vorstellungen, gesammelt gerade im Umgang mit Männern (Bundeswehr!). Diese
gedachte er hier einzubringen, um den Neustart nachhaltig und die Anlage der neuen
Gruppe langfristig zu befestigen. Für ihn war es wichtig, dass die Veranstaltungen und
Themen „populär“ waren mit einem gewissen „Knistern“ versehen. Ein „Spannungsbogen“
sollte sich aufbauen und schließlich auch „entladen“. Begegnungen mit Menschen
(Wissenschaftlern, Politikern, „Lobbyisten“), natürlich auch mit ihren Meinungen und An-
sichten, z. B. in Vorträgen, gehörten zum Programm. Wichtig war ihm aber immer auch
der „Rand der Gesellschaft“, wie Spätaussiedler, Arbeitslose, Unterprivilegierte und
Alte. Fahrten (Tagesausflüge, Besichtigungen, Kurztrips, Studienreisen) sollten den Ge-
sichtskreis der Teilnehmer weiten und einen (wenn auch kurzzeitigen) „Tapetenwechsel“
herbeiführen.
Zunächst war für Janzen der Männerkreis bis zu seiner sicheren Installation „Chef-
sache“; später aber wollte er „die Männer“ einem Obmann übertragen. Dieser sollte
dann die Themen und Veranstaltungen aus dem Kreis heraus generieren, ggf. initiieren
und ausgestalten. Er selbst wollte dann nur noch Hilfestellung geben.
Nachfolgend soll nun in die bisher gewesenen Aktivitäten des Männerkreises Frömern
stichprobenhaft hineingesehen werden.
Anfang der 1980er Jahre besuchte die Frömerner Männerrunde das Kriminalmuseum im Polizeipräsidium Dortmund. Bei der Betrachtung der Asservaten (Waffen, Skelett-
bestandteile usw.) war vielen Teilnehmern Erschrecken und Schockiertheit anzumerken.
In den letzten Jahren dieses Jahrzehnts standen Vorträge (mit anschließenden Dis-
kussionen) zur (damaligen) Steuerreform (Quellensteuer!), zur Situation der Landwirt-schaft und zur Politik in Land und Bund (MdL P. Bensmann, MdB Dr. U. Böhme) auf dem
Programm. Weitere Bestandteile desselben waren auch schon die jährliche Abend-wanderung (Ziele: Gut Korten, Hof Haßlei) und die Adventsfeiern im Dezember (Einlad-
ung von Aussiedlern aus dem Aufnahmelager Massen).
Im September 1989 wurde erstmalig mit einem Diavortrag über die neue Patenge-meinde Alzen in Siebenbürgen/Rumänien von den Besuchern aus Frömern (E. Pinno, H. Krämer usw.) berichtet.
24
Im Mai 1992 war dann Hr. Ludwig von der Nebenstelle Unna des Arbeitsamts Hamm
zu Gast und berichtete über die Lage am hiesigen Arbeitsmarkt und neue Aktivitäten bei der Stellenvermittlung. Auch in späteren Jahren berichtete der Nebenstellenleiter
sehr regelmäßig dem Männerdienst über die Situation am Arbeitsmarkt. Passend dazu
wurde im November ein Blick in die aktuelle Arbeitswelt getan: Das Werk Phönix in Hörde, ein Stahlwerk der Hoesch Werke AG wurde besichtigt.
Im Jahr 1994 stand „moderne Technik“ und „Westfälische Geschichte“ auf dem
Programm. Mit einem Mai-Ausflug ins Emsland wurden „zwei Fliegen mit einer Klappe
geschlagen“. In Lathen wurde die Versuchsstrecke der Magnetschwebetechnik besich-tigt und im nahe gelegenen Clemenswerth das illustre Jagdschloß des Münsteraner
Fürst-Bischofs Clemens August, errichtet von seinem Haus- und Hofarchitekten
J.J. Schlaun.
1995 stand ganz im Zeichen des Jubiläums: 450 Jahre Reformation in Frömern (1545–
1995). Der Männerkreis wurde von den Patengemeinden besucht.
Stadtmännertage fanden etwa ab 1996 wechselweise in den einzelnen evangelischen
Kirchengemeinden der Stadt Fröndenberg, die alle über eigene Männerkreise verfügen,
statt. Erster Stadtmännertag in Frömern: 1999.
Da sich diese regionalen Zusammenkünfte mit ihrem Ablauf großer Beliebtheit erfreu-
ten, schloss sich der Männerkreis Opherdicke diesem Reigen an und richtete 2002 den
ersten Haarstrangmännertag aus. Ab 2010 ist auch der Männerkreis Massen dabei.
Männerkreisobmann in dieser Zeit in Frömern: Willi Strathoff.
Am 19.08.1999 fand der letzte Männerabend mit Pfr. H.J. Janzen, der sich in den
Ruhestand verabschiedete, statt. Die alten Zeiten wurden bemüht und an das Wieder-
aufleben des Männerkreises erinnert. Krankheiten zeichneten den Pfarrer, der mehr-
mals in der Woche zur Dialyse musste. Pfarrer Janzen verstarb am So., 28.11.1999 an
seinem neuen Wohnort in Unna und wurde von seinem Nachfolger im Amt, Pfarrer Gisbert Biermann, in Frömern beerdigt.
Im Jahr 2000 war der Männerkreis Frömern wieder auf der Reise. Die Ziele waren:
Das Museumsdorf in Cloppenburg mit einer Ausstellung von Oldenburger Höfen und
anderen ländlichen Gebäuden. Weiter ging es nach Bad Zwischenahn und das gleich-namige „Meer“, auf dem eine Bootsrundfahrt bei Kaffee und Kuchen unternommen
wurde.
Zum Gedenken an das Wirken von Pfarrer Janzen während seiner Zeit als Militärdekan
bei der Bundeswehr wurde im November 2000 die von ihm begründete Adventkirche in
Unna (die Zeit der knappen Kassen bei der „Kirche“ zeichnete sich bereits damals ab) in
„Pastor Janzen Haus“ als Diakoniestützpunkt umgewidmet. Diese Namensgebung war
aber nur von kurzer Dauer, da auch „die Diakonie“ bald darauf umstrukturiert werden
musste.
Ab dem Jahr 2001 nahm der Männerkreis an den Jahreshauptversammlungen des Kirchbauvereins teil. Diese Veranstaltung findet alle zwei Jahre, meist im November,
25
statt. Da viele Männerkreismitglieder auch dem Kirchbauverein angehören, ist diese
Teilnahme folgerichtig. Dieser Abend beschließt immer mit einem Vortrag.
In den Jahren 2002, 2004 und 2005 wurden Betriebsbesichtigungen bei in Frömern
ansässigen Unternehmen durchgeführt. Besucht wurden das Unnaer Metallwerk und die
Spedition der Fa. Hüttenbrauck, die Metallwarenfabrik Nolte und die Sattlerei Döhl.
Ab 2003 führt der Männerkreis jährlich eine mehrtägige Studienreise durch. Will-
kommen waren dazu auch die Ehefrauen und Partnerinnen der Mitglieder. So ging die
erste Fahrt nach Erfurt in Thüringen. Die beiden nächsten Fahrten hatten Schwerin
und Dresden zum Ziel.
Im Herbst 2004 begann auch die Aktion „offene (Johannes)Kirche“ des Männer-
kreises.
Zweitagestouren wurden in den Jahren 2006, 2007 und 2008 angeboten. Sie führten
2006 und 2008 ins Harzvorland. Vom Hotel Spiegelsberge/Halberstadt aus ging es nach
Wolfenbüttel und Quedlinburg bzw. Blankenburg, Halberstadt/Domschatz und die Auto-
stadt in Wolfsburg. 2007 wurde Meppen, Papenburg mit der Meyer-Werft und das neue
Emsstauwerk, sowie die Kirche in Rysum und die Stadt Emden angefahren.
Am 1.November 2006 (Tag der Dt. Einheit) war der Männerkreis Frömern Ausrichter des Kreismännertags für die Kirchenkreise Unna und Hamm. Thema: Mehr Kirche …
damit die Kirche wächst - ein provokanter Vortrag in Zeiten sinkender Einnahmen der
Kirche und immer größerer Aufgaben ! Ergebnis: Ehrenamtler sind gefragt !
Eine „Nachmittagstour“ im Mai 2007 führte zum Kloster Oelinghausen mit Besichtig-
ung und Orgelvorführung sowie gemütlichem Ausklang bei einem Abendessen auf der
Terrasse des Landgasthofs Lenze in Lendringsen.
2008 wartete mit einem neuen Gemeinsamkeitsversuch auf. Im Oktober fand eine ge-
meinsame Veranstaltung der Männerkreise Frömern und Fröndenberg in Frömern statt.
Im September 2009 kehrte sich dieser Besuch um; der Männerkreis Frömern besuchte
die Fröndenberger, um einen Vortrag über Bioethik mit anzuhören.
Der Vortrag: Christentum und Kirche in der Zeit des Traditionsabbruchs von Pfr. H. Marks, gehalten zum Haarstrangmännertag 2009 im März in Frömern, sollte dagegen
Mut machen. Die eigentliche Krise der Kirche sollte nicht so sehr im Finanziellen,
sondern als Krise des Selbstbewusstseins und Selbstgefühls gesehen werden. Der Mut,
der die Reformation hervorgebracht hat, sollte dazu beflügeln, durch die Gnade Gottes,
sich dieses Erbe wieder zu Eigen zu machen.
Am Samstag, 12.09. wurde von der Männerarbeit der Region Hellweg der „Barmer Theo-
logischen Erklärung“ aus dem Jahr 1934 mit einem Festakt in Frömern gedacht.
Das Jahr 2010, das Jubiläumsjahr, steht natürlich im Zeichen der 75. Wiederkehr
der Gründung des
Männerdienstes der Kirchengemeinde Frömern.
A.L.
26
Achtung !
Ab Dezember 2010 Räumungsverkauf !
Alles muss raus !
Ab 2011 Verkauf nur noch ab Lager !
27
Ev. Männerkreis Frömern - Studienfahrt „Bayerischer Wald“ vom 24.8. bis 29.8.2009
Montag, 24.8.2009
Geh aus, mein Herz, und suche Freud` in dieser schönen Sommerzeit …Ja, wir haben diesen Satz wörtlich
genommen und sind der Einladung des ev. Männerkreis Frömern gefolgt. Alle Mitreisenden haben sich pünkt-
lich zur angegebenen Abfahrtzeit am Gemeindehaus fröhlich eingefunden. Unser Fahrer, Herr Stenkamp von
der Fa. Lippereisen, verstaut Taschen und Koffer selbst und mit viel Routine im Bus. Es ist schon gute Tradi-
tion, dass Herr Pfarrer Biermann im Bus, in einer kurzen Morgenandacht und Ansprache, den Schutz und Segen
des allmächtigen Gottes für alle Mitreisenden erbittet und zuspricht. Der Himmel zeigt sein schönstes blau und
die Sonne strahlt und gibt heute Morgen ihr Bestes. Unter diesen Voraussetzungen sind alle im Bus voller Eu-
phorie und Lebensfreude. Pünktlich rollt der Bus vom Parkplatz und nach einem kurzen Stopp bei der Firma
Winkelkötter fahren wir unserem ersten Ziel entgegen. Jeder hatte seinem Nachbar in den ersten zwei Stunden
viele Neuigkeiten mitzuteilen. Aber gegen neun Uhr, wir fahren auf der A 44 in Richtung Fulda, wird der Bus
zum Schlafwagen. Unweit vom Dom in Fulda sind alle wieder munter geworden. Gemeinsames Frühstück in
dem uns bekannten Cafe Thiele steht nun auf dem Programm. Nach Herzenslust konnten sich alle selbst von
den vielen Angeboten überzeugen und bedienen. Bald hieß es: „Wir müssen weiterfahren“ – aber zuvor be-
suchten wir im nahe gelegenen Dom, in der Krypta, das Grab des hl. Bonifatius. Er starb 754 den Märtyrertod,
wurde später heilig gesprochen und seinem Wunsch entsprechend nach Fulda überführt und hier beigesetzt.
Bis zur nächsten gesetzlich vorgeschriebenen Pause für unseren Fahrer ist das Motto: fahren, fahren, fahren!
Nach ca. drei Stunden, an einer Autobahnraststätte, löst sich das Rätsel auf: Warum haben wir bei Winkelkötter
in Frömern angehalten! Fahrerpause und Kaffeezeit. Unser Willi Strathoff hat wieder mit viel Weitsicht auch
für diese Nachmittagszeit gesorgt. Kaffee und Kuchen, Frikadellen und Würstchen, Tee und andere Getränke.
Jeder konnte sich nach seinem Geschmack bedienen.
Weiter ging unsere Reise durch das schöne Bayernland. Berge, Täler, gepflegte Dörfer und Städte, Flüsse und
Brücken, schmucke kleine und große Anwesen zogen vor unseren Augen her und verkürzten die Fahrzeit.
Nächster Stopp ist an einer ehemalige Zisterzienser – Klosterkirche. Sie ist der hl. Maria und dem hl. Nikolaus
geweiht. Das Kloster „Walderbacum“ - Walderbach - wird 1143 von zwölf Mönchen mit Abt aus Waldsassen
übernommen und zählt somit zu den zwölf ältesten Zisterzienser-Klöstern in Bayern. Bis zur Reformation
wirken hier 41 Äbte. 1557 bis 1669 werden auch hier an Stelle der Äbte weltliche Administratoren eingesetzt
und die Mönche vertrieben. Anfang des 19. Jahrhunderts wird die Abtei aufgelöst und die Klosterkirche wird
zur Pfarrkirche. Wahrlich eine wechselvolle Geschichte.
Bis zum Zielort führt unsere Fahrtrute wahrlich nur noch durch eine wunderschöne Landschaft. Verträumte
Dörfer und Städtchen haben ihren eigenen Reiz. Gegen 18 Uhr erreichen wir mit unserem Bus „Drachselsried“.
Das letzte Stück der schmalen, kurvenreichen und steilen Straße bis zu unserem Domizil müssen wir im
Schritttempo fahren. Froh gelaunt und glücklich verlassen wir den Bus und beziehen unsere Zimmer.
Dienstag, 25.8.2009
Alle kommen gut ausgeschlafen und mit fröhlichen Gesichtern in die Gaststube. Bei bester Laune hat jeder sein
Frühstück am Büfett nach eigenem Geschmack zusammengestellt. Gegen 9.30 Uhr fahren wir unserem heutigen
Ziel entgegen. Regensburg steht auf Programm. Aber zuvor spricht Willi Strathoff im Bus das Morgengebet -
der Jacobsweg.
Der Regensburger Dom -St. Peter- ist ein zu Stein gewordener Glaube und hat über Jahrhunderte das Leben der
Menschen nicht nur in dieser Stadt geprägt. Hier feiern die Regensburger Bischöfe, in Gemeinschaft mit allen
28
Gläubigen Gottesdienst. Ja, seit vielen Jahrhunderten unterstützen und bereichern die „Regensburger
Domspatzen“ mit ihren Darbietungen die Zeremonien.
Nach kleinen Vorgänger-Kirchen dürfte der gotische Dom 1260 begonnen worden sein. Der Ausbau der beiden
Turmhelme und des Querhausgiebels erfolgt von 1859 bis 1872. Die letzte Renovierung war 1985 – 1988, nun
zeigt der Dom wieder ein freundliches und der Gotik angemessenes Aussehen. Die bunten Motiv-Fenster
entstanden 1220 – 1370 und sind eine weitere Berühmtheit dieses Domes. Am bekanntesten ist das Glasfenster
des hl. Petrus. In der Dom Krypta ist den Regensburger Bischöfen eine würdige Gedenk- und Ruhestätte
bereitet worden.
Zur Zeit wird hier eine neue Orgel eingebaut. Die Orgel wird an nur vier 30 Millimeter starken Stahlseilen
hängen. In die Gewölbedecke wurden dafür vier Löcher mit einem Durchmesser von je 13 cm gebohrt. Der
minimale Eingriff in die gotischen Bausubstanz erfüllt alle Vorgaben des Denkmalschutzes, der Baubehörde
und auch der Statiker. Der Spieltisch befindet sich in der Schwindel erregenden Höhe von 15 Metern. Von
hieraus kann der Organist sowohl die Domorgel, die er mit einen integrierten Aufzug erreicht, als auch die
bestehende Chororgel anspielen. Die neue Domorgel wird damit allen liturgischen Anforderungen der
Dommusik gerecht.
Ein paar technische Daten der Orgel. Höhe: 18,6 Meter, Breite 7,7 Meter, Tiefe: bis zu 4,2 Meter, Gewicht:
36,7 Tonnen, Aufhängung 8,2 Meter über Bodenniveau an 4 Stahlseilen mit jeweils 30 Millimeter
Durchmesser. Die neue Domorgel ist eine Gemeinschaft von großen und kleinen Orgelpfeifen. Die Kleinste
misst: 8 mm lang, die Größte misst: 10,9 m lang. Eines der bedeutendsten gotischen Bauwerke
Süddeutschlands wird dann bei Gottesdiensten und Konzerten vom Klang eines besonderen Instruments erfüllt
sein.
Bei all den superlativen Eindrücken dieses monumentalen Bauwerks „Dom St. Peter in Regensburg“ habe auch
ich meine Nische gefunden. Direkt hinter dem Dom ist ein kleiner Kreuzgang und an dessen Ende sind zwei
kleine Kapellen. Eine davon ist meinem Namenspatron St. Stephan geweiht.
Zur Mittagspause und Essen besuchen wir in Regensburg das Gasthaus „Wurstelkuchl“. Es war einst von 1135
– 1146 das Brückenbaubüro. Seit über 850 Jahren versorgt das im Familienbesitz befindliche Gasthaus seine
Besucher mit Speise und Trank. Wir bestellen und essen die Spezialität des Hauses: 6 Bratwürstchen,
Sauerkraut, Brötchen und dazu ein großes Radler-Bier. Ob in Würzburg oder in Nürnberg, wo dieses historische
Gericht seinen Ursprung hat, das wird wohl niemals festgestellt werden. Über Landstraßen und durch viele
kleine Dörfer führt unser Rückweg zum Hotel.
Mittwoch, 26.8.2009
Gut gelaunt trifft sich die ganze Reisegruppe auch heute wieder am Frühstückstisch. Jeder muss seine
Erlebnisse und Gedanken über den vergangenen Tag einfach mal weitergeben. Und das geschieht auch in der
entsprechenden Lautstärke.
Bevor sich mit uns der Lippebus in Bewegung setzt, spricht Willi Strathoff zum Morgeneinstieg den
Segensgruß für den heutigen Tag. Zur Tagesordnung kommt er nun mit freudigem Lächeln. Für heute und
morgen haben wir eine Reiseleiterin an Bord. Frau Barbara Hintermair wird uns heute und morgen begleiten.
Unser erster Termin ist um 10 Uhr im Kloster Metten. Hier im Bayerischen Wald wurde gegen 766 die
Benediktiner-Abtei St. Michael gegründet. Durch den Einfall der Ungarn im 10. Jahrhundert und die
Säkularisation 1803 wurde das Kloster geschlossen. Zur Neugründung des Benediktiner-Klosters kam es 1830
durch König Ludwig v. Bayern. Eine der wichtigsten Aufgaben des Klosters und der Mönche war die
Erschließung der Wälder. Schon im Spätmittelalter gab es bei den Mönchen eine bedeutende Schreib-, Buch-
29
und Malstube. Hier ist immer ein Ort der Wissenschaft gewesen. Seit 1837 gibt es hier ein Gymnasium mit
einem Internat. Die Bibliothek gilt als Juwel barocker Dekorationskunst und besitzt mehr als 150.000 Bände.
Von den Ursprüngen der Abteikirche ist wenig vorhanden. Im 12. Jahrhundert errichteten die Mönche eine
dreischiffige Basilika mit zwei Westtürmen. Die barocken Deckenfresko, Stuckdekorationen und das Altarbild –
von Cosma Damian Asam- sind sehenswert. Hier werden alle von Frau Hintermair aufgefordert jeder möge
leise und für sich das „Vater unser“ beten. Mit dem Lied: „Geh aus, mein Herz und suche Freud` in dieser
schönen Sommerzeit“…verabschiedet sich die ganze Reisegesellschaft von diesem sakralen Ort.
Für heute ist es bestimmt genug über die Vergangenheit der einzelnen Stationen zu berichten. Bei schwül,
warmen Wetter ist unser nächster Stopp im schönen Städtchen Deggendorf. Hier ist viel Bummeln durch die
attraktive Stadt angesagt und keine Führungen durch Gebäude. Aber der wohl schönste Kirchturm, im schönen
Bayern, steht hier in Deggendorf. Jetzt ist aber eine ausgedehnte Pause im Straßencafe angesagt. Kaffee und
Kuchen oder gar etwas Herzhaftes – jedem nach seinem Geschmack.
Weiter geht unsere Tagesfahrt nicht über Autobahnen oder Schnellstraßen, sondern durch wunderschöne
Landschaften, verträumte Dörfer und Wälder im Bayerischen Wald. Jedem ist das Flüsschen Regen im Süden
bekannt. Aber wussten Sie, dass es ein „Kleiner Regen“, „Großer Regen“, „Brauner Regen“, „Schwarzer
Regen“, „Gelber Regen“ und es mehr Flüsschen Regen gibt? Weiter genießen alle die ruhige und langsame
Fahrt durch die schöne Landschaft. Aber wir können es nicht lassen: Burg Weissenstein zieht uns magisch an.
Im 11. Jahrhundert hat Graf vom Bogen dieses Bauwerk erstellt. Später ist das monumentale Gebäude zerstört
worden. Die noch vorhandenen Mauerreste der früheren Gebäude hat man heute gesichert und mit Treppen
versehen. Wir machen uns die Mühe und steigen 250 Stufen hoch. Oben genießen wir die fantastische Fernsicht
mit all ihren Fassetten. Allen, die uns zu diesem schönen Tag verholfen haben, herzlichen Dank.
Donnerstag, 27.8.2009
Bei schönsten Sommerwetter und gutgelaunter Reisegesellschaft starten wir gegen 9.00 Uhr in den heutigen
Tag. Aber vorher spricht Willi Strathoff zum Tagesbeginn „Luthers Morgensegen“. Bei sakraler Musik hat
jeder die Gelegenheit im Bus über den Sinn und Inhalt selber nachzudenken.
Es ist heute Morgen wieder eine Lust durch die schöne Natur zu fahren. Blauer Himmel, gepflegte Felder und
Weiden, schmucke Bergdörfer, die bayerischen Alpen und eine illustre Gesellschaft im Bus. Wahrlich ein Stück
Himmel auf Erden. Nach ca. 30 Minuten Fahrt erreichen wir die Talstation der Seilbahn zum „Großen Arber“.
Für uns Sauerländer einfach gewaltige Dimensionen. Bis zum Gipfel schaffen alle die letzte Wegstrecke von
cirka 1. km Länge langsam aber bestimmt. Auf dem Hauptgipfel wurde 1913 ein Gipfel-Kreuz errichtet, den
Bodemais-Gipfel ziert ein Standbild von Richard Wagner. Die baumfreien Berghöhen sind von Magerrasen,
Felsblumen und Latschengebüsch geprägt. In dieser Ausdehnung einmalig im Bayrischen Wald. Aber auch für
die Ornithologen gib es in diesen Höhen einiges zu entdecken. Wiesenpieper, Alpenbraunelle, Bergpieper,
Ringdrossel, Steinschmätzer und mehr sind hier zu finden. Aber leider ist die Zeit auf den Bergen auch nicht
stehen geblieben. Der kalte Krieg und die Spannungen zwischen den West- und Oststaaten sind auch heute noch
weithin sichtbar. Mit zwei gewaltigen Radomen (Radarstationen) sind hier 1982 mächtige Kugelgebäude
gebaut worden. Sie wurden eingesetzt zur Überwachung des militärischen Luftraums an der Grenze zum
Ostblock. Gegen diese Maßnamen, so nahe an der tschechischen Grenze, haben alle Umwelt- und Naturschützer
lange protestiert. Teile des Bayerischen Wald sind Eigentum des Fürsten von Hohenzollern- Sigmaringen.
Noch eine Besonderheit der Natur hier in Bayern: Als die Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren sich zurückgezogen
hatte, bildeten sich verschiedene kleine und größere Seen ohne Zu- und Abfluss. Infolge von Holzdrift brachen
mehr oder weniger große Uferstücke ab. Also ohne feste Verbindung nach Unten. Viele kleine Schwebe-
teilchen, die leichter als Wasser sind, drücken diese Inseln bis zu Oberfläche wieder hoch. Seen und Inseln
stehen heute unter strengen Naturschutz.
30
Einmalig ist das Glasdorf in Arnbruck im Bayerischen Wald. Hier entstand wohl das Eindruckvollste welches
im Glashandwerk machbar ist. In den vielen Gebäuden kann sich der Besucher einen Eindruck über die
Veredelung des Rohstoffes Glas machen. In der Traditionshütte zeigen Handwerker ihr Talent. Hier haben wir
erlebt, wie aus der glühenden Masse eine kunstvolle Vase oder Schale entsteht. Aber nicht nur in den Gebäuden
gibt es Sehenswertes. Die Glasdorfgärten zeigen eindrucksvoll was mit Glas machbar ist. Im Park der Sinne
finden die Besucher Ruhe und Entspannung. Aber zugleich auch Anregung durch die vielen Wasserflächen und
Skulpturen in Form und Farbe. Der Besucher findet im Haus Atelier Geschenkartikel, modernes Gebrauchsglas
und Leuchten, die von eigenen Künstlern entworfen wurden. Viele Bilder, Skulpturen, Möbelstücke und
Schmuck sind in der Galerie Unikate zu bestaunen. Und jetzt ein Wermutstropfen: Mit etwas Wehmut müssen
wir heute Abend von unserer Reiseleiterin Frau Barbara Hintermair Abschied nehmen. Wir danken für ihre
gefühlvollen Erklärungen mit viel Hintergrundwissen. Überglücklich, dass Sie uns den Bayerischen Wald
erklärt und nahe gebracht hat. Die ganze Reisegesellschaft dankt Ihnen mit viel Respekt!
Freitag, 28.8.2009
An die himmlische Nachtruhe, hier in unserem „Margeritenhof“, werden wir uns sicher alle gerne erinnern. Wir
konnten jede Nacht bei offenem Fenster oder Tür schlafen. Kein Flugzeug, kein Auto oder Trecker – nichts
störte die Bettruhe. So ist unsere ganze Reisegesellschaft fröhlich aufgewacht und mit frohem Mut für den
heutigen Tag zum Frühstück erschienen. Gut gestärkt mit all den schmackhaften Speisen und Getränken, starten
wir gegen 8.30 Uhr unsere heutige Tour. Aber zuvor spricht Willi Strathoff ein paar Gedanken zum heutigen
Morgen und alle danken dem Himmel für die erholsame Nachtruhe mit dem Lied „Nimm mich bei der Hand“.
Die Musik einer CD lässt uns dann währen der Busfahrt noch eine Weile stille sein. Heute Morgen ist Horst
Jürgen unser Geburtstagskind. Selbstverständlich bringen wir ihm ein musikalisches Ständchen dar.
Unser heutiges Ziel ist Passau, die drei Flüsse Stadt an Donau, Inn u. Ilz. Am Zusammenfluss von Donau und
Inn liegt die Altstadt auf einer schmalen Insel. Der Dom St. Stephan steht auf einen kleinen Hügel und zu
beiden Seiten fallen die Gassen teilweise mit steilen Treppen ab. Italienische Baumeister gaben dem Stadtbild
Südländischen Flair und ist geprägt durch Häuser im Stil der Inn-Salzach Bauweise. Deshalb wird Passau des
Öfteren auch als das Venedig Bayerns bezeichnet. Überragt wird die Stadt von der „Veste Oberhaus“ im
Norden, und im Süden von der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“. Der Sitz des Passauer Bischofs ist der Dom St.
Stephan seit dem Jahr 730. Im Stadtbrand 1662 wurde auch dieser völlig zerstört. Aber bis Ende des 17.
Jahrhunderts, durch Carlo Lurago, wurde der neue Dom im Barockstil wieder aufgebaut. Auch heute ist das
Gotteshaus noch die größte Kirche im Barock, nördliche der Alpen. In den nächsten Monaten wird die größte
Orgel der Welt nicht mehr in Passau zu hören sein, sondern im Dom zu Regensburg.
Bei all den vielen Sakralbauten darf auch die Muse nicht vernachlässigt werden. Hier in Passau ist uns dieser
Genuss zuteil geworden. In einer kleinen Kirche, unweit von der mächtigen Bischofskirche, konnten wir den
Klängen der Orgel uns ganz hingeben. Ja, der Organist muss ein tiefes Gespür für den Komponisten haben,
welche Botschaft dieser mit seiner Musik ausdrücken will. Uns Zuhörern soll und will der Organist durch seine
gefühlvolle Interpretation der Töne, Stimmung und Gefühle des Komponisten vermitteln.
Nun ist Mittagszeit angesagt. Für alle nicht nur Zeit den Durst und den Hunger zu stillen, sondern auch jetzt mal
wieder über ganz banale Dinge des Alltag zu reden. Dazu gehört auch das Diskutieren und das fröhlich sein.
Jetzt steht für die ganze Reisegruppe noch ein besonderes Highlight bevor. Genießen ist angesagt! Das
modernste Fahrgastschiff steht für uns auf der Donau bereit. Wahrlich ein schwimmendes vier Sternehotel.
„Kristallschiff“ – der Name ist berechtigt. Bei Kuchen und Kaffee genießen wir den Service und die nächsten
zwei Stunden auf der Donau. Streckenweise ist der Fluss auch die Grenze zwischen Österreich und
Deutschland. Aber das muss man wissen – Grenzzäune, Kontrollen u. s. w. gehören längst der Vergangenheit
(weiter auf Seite 33)
31
Malermeister Heinrich Weischede, Brauerstr. 1, 58730 Frönderberg – Frömern
Tel. 02378 / 123428 Fax 02378 / 123429 Email: [email protected]
32
Büro für Arbeitssicherheit
Manfred Emde Fachkräfte für Arbeitssicherheit Fahrerausbildung Flurförderzeuge
Brandschutzbeauftragter
Auf dem Spitt 7 58730 Fröndenberg
Tel / Fax: 02378 5427 Mobil: 0172 2718055
e-Mail [email protected]
33
an. Heute dürfen wir noch einmal die Rückfahrt durch den Bayerischen Wald nach Dachselsried in vollen
Zügen genießen.
Samstag, 29.8.2009
Frisch und munter, aber auch gut gelaunt, ist die ganze Gruppe auch heute Morgen zum Frühstück erschienen.
Jeder hat seinen Koffer gepackt und die letzten Dinge an der Theke bezahlt. Wie gewohnt, wird das Gepäck von
unserem Fahrer selbst verladen. Bevor der Bus mit uns in Richtung Heimat startet, spricht Willi Strathoff ein
paar Gedanken zum heutigen Tag und den Morgensegen. Bei schönstem Sonnenschein verlassen wir nun hier
diese gastliche Bleibe und starten in Richtung Frömern. Bis zur Autobahn ist noch einmal die Möglichkeit durch
so manches kleine Örtchen zu fahren und die herrliche Landschaft „ Wald“ zu genießen. Per Telefon wünscht
Frau Barbara Hintermair, unsere Stadtführerin zum Berg „Großen Arber“ und in „Regensburg“, allen eine gute
Fahrt und glückliche Heimreise. Auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für ihre Begleitung.
Deutschlands Autobahnen sind auch hier in Bayern hervorragend ausgebaut und der Verkehr läuft an diesem
Samstag ganz normal. Bis zum nächsten kurzen Stopp an einer Autobahnraststätte, haben sich im Bus mehrere
Gesprächskreise zusammengefunden. Alle haben ihr Thema untereinander gefunden – manchmal mit
fliegendem Wechsel der Gesprächspartner. Aber irgendwann müssen verschiedene Leute erst ein kleines
Nickerchen einlegen. Manchmal mehr oder weniger laut. Die nächste Pause ist dem Busfahrer gesetzlich und
zeitlich vorgeschrieben. Jeder nutzt diese kurze Zeit sich ein wenig in frischer Luft zu bewegen. Aber von jetzt
auf gleich fühlte sich meine Walburga im Element. Ein junges Ehepaar kommt mit ihrem 10 Monate alten Baby
ihr entgegen, streckt spontan die kleinen Händchen aus und verlangt nach Walburgas Arm. Wie gut, das meine
Frau in diesen Dingen eine gute Mutter ist. Dem Wiener Paar haben wir von dieser Begegnung ein paar Fotos
versprochen.
Am frühen Nachmittag erreichen wir die Stadt Würzburg. Im Gasthof „Lämmle“ ist die Mittagspause für uns
angesagt. Leider ist für den nahen Dom und die Kirche nur ein paar Minuten Zeit über. Aber wir haben die
Gelegenheit einer kurzen Besichtigung genutzt.
Zügig und ohne verkehrstechnische Probleme kommt unser Busfahrer, Herr Stenkamp, mit uns über die
Autobahn der Heimat entgegen. Glücklich über die schöne Zeit mit all seinen Höhepunkten, Begegnungen und
Erlebnissen, all dieses verdanken und danken wir mit viel Respekt unserem
Willi Strathoff und seiner Frau Brigitte.
Unsere Reise endet da, wo sie begann – in Frömern am Gemeindehaus. St. Schl.
34
H
Wo können Kinder
F(f)este feiern ??
……
Natürlich bei einer
Geburtstagsfeier
auf unserem
Bauernhof !!
35
36