+ All Categories
Home > Documents > #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke...

#41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke...

Date post: 23-May-2020
Category:
Upload: others
View: 5 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
21
SUPER somebody died for this somebody died for just one kiss PAPER #41 MäRZ 13
Transcript
Page 1: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

S u p e rs o m e b o d y d i e d f o r t h i ss o m e b o d y d i e d f o r j u s t o n e k i s sp a p e r

#4

1 m

är

z 1

3

Page 2: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

ChefredaktionHubertus BeckerMirko HecktorTobias Staab

Art DirectionMirko Borschemirkoborsche.com

GrafikSteffen BudkeMirko BorscheBenedict FroggattMarkus Lingemann(alle Bureau Mirko Borsche)

CVDNoémie Stegmüller

RedaktionTobias StaabMirko HecktorMoritz PontaniEric SchoenemeierFX KarlJuno MeineckeAndreas HünnekesMartin Peter

Oliver LiebigMichael André AnkermüllerMartin MöllerRudi GaulBenita BöhmAngelika Schwarz Moritz ButschekJana Fischer

Online RedaktionLaura Maria SchlesingerKathrin Meyer

TextchefMarvena Siegelmann

HerausgeberHubertus [email protected]

Super Paper erscheint monatlich in einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Kostenlos

Illustration Martin Groch martingroch.tumblr.com

1 3

We l c o m et o o u r m a r c hI s s u e

0 3

Franzv. Stuck

150.Geburtstag

Museum Villa StuckPrinzregentenstraße 6081675 Münchenwww.villastuck.de

Dienstag bis Sonntag 11–18 UhrErster Freitag im Monat bis 22 Uhr

Ein Museum der Stadt München

AFTERMATH OF ART JEWELLERY Schmuck aus Oslo und München

Eine Ausstellung des Museums Villa Stuck in Kooperation mit Norwegian Crafts und dem Vigeland Museum, Oslo

web www.koton.come-mail [email protected] telefon 089 954 404 04telefax 089 954 407 24

Vintage GalleryGeorgenstraße 51 80799 MünchenFr 15-19h

Vintage WarehouseBaaderstraße 12 80469 MünchenSa 11-15h

KOTON ShopBarer Straße 38 80333 MünchenDi- Fr 11-19h, Sa 11-15h

RÄUMUNGSVERKAUF BIS ZUM 30.03.13:

F a s h i o nm u S c h I K r e u z b e r g / / h a u Sv e r b o t I m S p I e S S b ü r g e r t u mS . 0 4

m k o K o l u m n ep u b l I c p o S S e S S I o n / / d e r n e u e r e -c o r d S t o r e I n m ü n c h e nS . 0 8

t h e a t e rF e g e F e u e r / / S c a ry- a r t I n a u d I - c I t y - d a S u n h e I m l I c h e F l ac K e r n I n I n g o l -S ta d tS . 1 2

t h e a t e rW e r t h e r / / S c h n e l l g e m e I n S a m l e I -d e n I m c l u b S . 1 3

F i l mS t r a n g e r t h a n F I c t I o n / / e I n F I l m -F e S t I va l I n b a d a I b l I n g S . 1 4

F i l md j a n g o u n c h a I n e d / / Wa h r S tat t W I r K l I c h S . 1 5

F o o dS t e I n b u t t / / W e r n I x W I r t W I r t W I r tS . 1 8

b o o k sI S b ac KS . 1 9

p a r t yr av e I m m ä r zS . 2 2

p r o g r a m mS . 2 3 , 2 4 & 2 5 , 2 8

p a r t ym u n I c h o p e n m I n d e d / / d a S I n t e r v I e W S . 2 9

F x K a r lm a x e r n S t a l b e r t I n a W I e nS . 3 4

a r ta l b e r t h I e n , S c h a u S t e l l e d e r p I n a -Ko t h e K d e r m o d e r n e , h e r b e r t n a u -d e r e r , m a ry h e I l m a n n , m e l b o c h n e r S . 3 5

l i f e z u c h t u n d ( S e l b S t - ) S o r g e S . 3 8

j u n ol a r S u n d d I e m a d e n S . 3 9

Page 3: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

uschi Kreuzberg macht nicht alles, aber alles anders.“ So lautet das distin-guierte Motto der in Berlin ansässigen Klamottenverticker, die jetzt Mün-chen zu Kreuzbergs Muschi machen wollen. Und das im positivsten Sinn. Apropos. Ein bisschen Sinn, ein bisschen Unsinn, ein bisschen Selbstbe-weihräucherung, ein bisschen Mir-ist-alles-Scheißegal-Haltung. Und schon ist man dran an diesem Label, dass Mode von der Straße für Leute von der-selben macht. Und das ist wörtlich zu verstehen. Ihre Models sind Obdach-lose oder Straßenfeger oder -Verkäufer. „Wir hängen seit wir nicht mehr denken können, nur auf der Straße rum und schmeißen mit Exzellenzängs-ten und Drehblättchen um uns. Daher kennen wir einige der Jungs sehr gut und haben uns mit ihnen angefreundet“, sagt Leo D., der Brand Manager. Aber die Jungs spielen eben nicht nur mit Wörtern, genauso wenig wie das Business nur ein Spiel ist. Ihr Produkt hat es schon vor einiger Zeit vom Bordstein zum Dach des Berliner Sohohouse und auch in den Schrank so mancher Fashion Week-Gänger geschafft und das unterstreicht ihren Erfolg, sowohl kommerziell wie auch in Bezug auf ihren Coolnessfaktor.Wieso das so ist? Hipster auf der ganzen Welt lieben es seit geraumer Zeit, sich Mützen, Hüte und T-Shirts mit verbalen Verballhornungen berühmter Designer anzuziehen. Seien es die Mützen mit dem Schriftzug „Homiés“ zu Hermes oder die „Comme des Fuck Down“- Version des japanischen Avantgarde-Labels Comme des Garçons. Muschi Kreuzberg haben da die beliebten 999ers Mützen entgegenzusetzen, die an den Schriftzug des Footballteams aus San Francisco anspielen oder auch No.2 Chantal, das dem Modeunternehmen von Karl Lagerfeld zuzwinkert. Manche der Slo-gans lesen sich zwischen Selbstironie und Nonsens. „Once upon a crime“, „Ich adde deine Mudder“. Das muss man mögen. Aber ob es an dem je-weiligen Träger funktioniert, wird von seiner Haltung abhängen. Oder eben andersrum, sagt Leo D.: „Wir verkaufen keine Kleidung, sondern verschen-ken Attitüde. Und das zu dem vielleicht teuersten Preis, den du zahlen willst: Haus verbot im Spießbürgertum.“ Neben Sweatshirts, Tees und Tanks – um

im kurz angebundenen Modechargon zu bleiben – haben die Jungs auch Accessoires wie Beanies, Jutebeutel und Weekender im Angebot. Bekannt dürften manchem vor allem der „Kotti d’Azur“- Teile sein, die nach der Kiez-größe Käpt’n Kotti benannt sind und einem auch hier in München gerne mal über den Weg laufen. Für den Münchner sind vielleicht solche Teile und Texte zu weit weg und genau das wollen die Muschis aus Kreuzberg jetzt ändern – ihr Ziel ist die bayrische Hauptstadt. „Wir wollten schon immer genau das machen, wovor wir unsere Eltern gewarnt haben. Weil es keinen ersichtlichen Grund gibt, nach München zu kommen, sind wir bald schnel-ler da, als man Polizei in den Schnee pinkeln kann.“, so der Brand Mana-ger. Ihr Revier markieren die Jungs aber erst mal mit einem Pop-Up-Store. Und zu dessen Eröffnung lassen sie es richtig krachen. Zusammen mit DJ Schowi von den Massiven Tönen, der Rap-Crew Proberaum Antifreshness, Dan Gerous & A-Les sowie Mack Bushfield wird am 30. März das Crux zum Beben gebracht. Während dann auf der einen Seite die Models über den „Fatwalk“ schreiten, und was das ist, solltet ihr selber sehen, wird auf der einen Seite feinster Berliner Döner (Mustafas Gemüse Kebap) serviert. Der Shop selbst wird schon davor im schönen Glockenbachviertel eröffnet. Dort gibt’s dann auch die exklusive München-Edition der Muschi Kreuzberg-T-Shirts. Wie die daherkommen wird, ist spannend.

Shoperöffnung: 30. März 2013 ab 19 UhrLocation: Corneliustrasse 2Party und Fatwalk: 30. März 2013 ab 23 Uhr

Musik von Schowi, Anti freshness, Dan Gerous, A-Les und Mack Bushfield Crux, Ledererstrasse 3

Text: Moritz Pontani & Jana Fischer

m p & j F 4

m

F a s h i o n

h a u S v e r b o tI m S p I e S Sb ü r g e r t u m

Der verbotenste Pop-Up Store Münchens: Corneliusstr. 2 | www.muschikreuzberg.de

30.03.-06.04.2013

Page 4: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf
Page 5: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

K o l u m n em K o

ährend die Mehrheit der Gesellschaft platt komprimierte, mies klingende MP3 Files aus dem Netz zieht und viele internationale Clubs, klassisches DJ Handwerk mit PR – bewussten CDR – DJs, deren Best Of Blog und metrischer Beatport - Loo-phouse Mentalität, Traktor »Sync Button« Drückern und Abelton Liveset Langeweile ersetzen, schicken sich zwei Münchner Jungs an der klassischen DJ Kultur eine neuen Raum zu geben.

Ein anachronistisches Gegenmodell zum Erhalt der Vinyl DJ »Hochkultur« und ei-nen Plattenladen als Live-Inszenierung, Ort der Verhandlung und Bühne. Ein Inter-view mit Valentino Betz.

m: Gerade mit Valentino in der Klenzestraße 16…v: Huhuuu!m: Euer neuer Plattenladen, der am 02. März 2013 eröffenet wird, heißt…?v: Public Possesion. Allgemeingut. Die Idee war, Musik die wir verkaufen und das Musiklabel das hinter dem Laden steht, soll, wie Musik generell, für alle da sein. Das heißt aber nicht, dass die Musik umsonst ist. m: Download nervt! Welche Musik verkauft ihr?v: Das lässt sich, ähnlich wie unser eigener Geschmack nicht auf ein Genre festlegen. Natürlich ist der Laden auf DJ’s ausgelegt, zwischen House, Techno und zeitgenössischer Clubmusik. m: Wer ist »wir«?v: Marvin und ich.m: Marvin & Valentino, also ein stadtbekanntes DJ Duo. Ihr habt Eure Residenz einmal im Monat im Charlie. Euer Geschmack jetzt genau – für die, die euch nicht kennen. Ich sah gerade eine Theo Parrish Platte auf Robsoul…v: L.I.E.S., ESP Institute, Golf Channel. Wir haben viele Labels mit denen wir direkt in Kontakt sind, weil wir die Labelmacher kennen. Themes For Great Cities aus Düsseldorf und viele kleinere Label. Terpsitone! Noch nie vorher gehört, neu entdeckt und wahnsinnig fett. Der Laden hat keine Spartenkategorien nach Mu-sikrichtungen, statt dessen teilen wir den Laden so auf, wie wir denken. Percussiv, profan, neue Spartennamen eben.m: Also keine Einteilungen wie Techno, House, vielleicht noch das Detroit – Fach. v: Wir werden natürlich ein München – Fach haben und circa zehn Labelfächer. 20 % Second Hand, Brazil, Jazzrock, natürlich auch Discomaxis. m: Wie sieht der Laden aus?v: Schaut vorbei, die Eröffnung ist am Samstag. Was ich aber verraten kann, der Laden ist mit 22 qm recht klein und die Einrichtung besteht aus verschiedenen Modulen. Wir können den Laden, mehr oder weniger wie wir wollen, frei verän-dern. Deshalb wird es auch öfters mal anders aussehen. Die Einrichtung ist von uns gestaltet worden, aber ohne die Hilfe von Giacomo Nüsslein, einem befreundeten Architekten, der alles für uns angefertigt hat, wäre es unmöglich gewesen den

Laden auf die Beine zu stellen.m: Heutzutage ein Plattenladen eröffenen und davon leben, mutig? Ich kaufe noch ausschließlich Vinyl, aber wer sonst?v: Das ist ja schon mal Einer! Für uns ist Vinyl nie weg gewesen. Bezüglich der professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. Die Habtik, das Gefühl von Vinyl ist viel schöner. Du hast das Cover, das Label und man sieht wie sichs dreht. Das ist eine Grundsatzfrage. Wir spielen selber mit Platten und wissen das es viele DJs gibt, die noch Vinyl sammeln. Ich denke, wenn man die Vielfalt der Musikproduktio-nen richtig filtert, das Wichtige vom Unwichtigen trennt und nach ungewöhnlichen Nummern sucht, klappts.m: Euer gleichnamiges Label?v: Zwei Veröffentlichungen sind beim Mastern und fünf Tracks fertig. Die erste Scheibe ist von uns Tambien, Beni Brachtel, Marvin und ich. Etwas abstraktere Clubmusik, die Snippets sind auf Soundcloud unter Public Possession. Außerdem haben wir ein Debut von einem Musiker aus Melbourne, Matthew Brown, der dort vorwiegend als Livemusiker bekannt ist. Die vierte Nummer ist von Bell Towers. Im Prinzip wollen wir im Jahr vier bis fünf Platten produzieren. Der Vertrieb ist bei Word & Sound.m: Sonst?v: Instore Sessions sind auch geplant. Heißt DJs die zu Gast in der Stadt sind, oder auch Münchner DJs die gut sind, spielen vor ihren Clubgigs in unserem La-den. m: Und so gehts am zweiten März gleich los …v: Da erst lokale DJs. In Zukunft dann Severino, Ron Morelli – da kommen gute Leute.m: Darauf freuen wir uns, wenn die Stadt durch gute Jungs belebt wird. Vielen Dank.v: Dank Dir.

Opening Recordstore:Public Possessions Samstag 02.03.201312:00 Uhr17:00 – 22:00 Uhr an den Turntables:Jonas Friedlich, Benjamin Röder, Mirko Hecktor, Bartellow, Mooner, Manuel Kim, Permanent Vacation, David Muallem, TK 1Klenzestraße 16München – Gärtnerplatz

m h

W

8

Page 6: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

© Layout MK unter Verwendung CD LSD-Berlin

www.muenchner-stadtmuseum.de

22. Februar – 1. September 2013Münchner Stadtmuseum

Plakat: M

atthias W

einzierl

WGDS Plakat_WGDS Plakat 21.12.12 10:58 Seite 1

Page 7: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

cary-Art in Audi-City - Das unheimliche Flackern in Ingolstadt

Wie Performance-Installationen von Vanessa Beecroft werden in diesen Tagen an den Münchner Kammerspie-len lebendig. Beecroft´s puppenartige Gestalten verhar-ren bewegungslos, entrückt und unerreichbar im Raum und würden in einem Schaufenster der Maximilianstra-ße nicht auffallen. Ein paar Meter weiter in der Insze-nierung von Fegefeuer in Ingolstadt werden sie durch Regisseurin Susanne Kennedy zum, nun ja, sprechen gebracht. Denn von Leben kann hier in der anhaltenden Creepy-Spannung nicht die Rede sein.Ein kalter, steriler Raum ist der Schauplatz der unheimli-chen Plastiken. Diese lässt Kennedy erscheinen, sprich-wörtlich aus dem Dunkel des Nichts. Mit einem Blitzen eingeläutet fährt dem Zuschauer ein basslastiges Dröh-nen ins Mark, das Licht geht wieder an und eine neue Konstellation der Figuren kann auf der Stelle unbeweg-lich stehend fortfahren, einander mit Worten anzugrei-fen und zu verletzen. Statik ist Programm. Die Figuren bewegen sich nirgendwo hin, sondern stehen oder lie-gen wie angewurzelt, während sie das monotone An-griffs- und Vorwurfskarussell in Bewegung halten, einzig, jäh zerschnitten durch kurze Soundattacken gepaart mit Dunkelheit. Es sind Cuts, nach denen dem Zuschauer schauerlich-bedrückende Tableaux-Vivants präsentiert werden Die Mittel des Films drängen immer weiter ins Theater, das ist auch hier nicht zu übersehen.

Identität wird versucht mit De- struktion zu erzeugen, wobei selbst große Gefühls-ausbrüche aus der Nivellierung der Emoti-onen kaum hervorstechen. Aufgestauter Hass und unterdrückte Wut kommen nie zu Ausbruch, legen sich aber über jede Kommu-nikation. Der Zuschauer wohnt den Schlachten einer „Identitätspolitik im Fegefeuer“ bei, wie die Revolutions-Philosophen Hardt und Negri in ihrem Buch ,Commonwealth‘ über die Kämpfe der Multitude schrei-ben, denn: „Identität ist eine Waffe in der Republik des Eigentums.“ In einer Republik, in der der es für nieman-den etwas zu gewinnen gibt.So stieren die Schauspieler in quälenden Sprechpausen Tier-werdend ins Publikum, lächeln verbale Brutalitä-ten weg und wiederholen, wiederholen, wiederholen Sätze, Schreie. Clementine versucht, einmal allein, im Zimmer sauberzumachen. Doch der Staubsauger, mit dem sie manisch um das Kreuz herumsaugt, kann die verzweifelten Leben nicht bereinigen.Aus diesem unterdrückten, wächsernen Kabinett heraus entfaltet sich wirkmächtig das Unheimliche. Kennedy gelingt es, mit ihrer artifiziellen Puppenästhetik und der Abwesenheit jeglicher Bewegung, die Wirklich-keit ins Flackern zu bringen. Das Zimmer durch eine Projektion gedoppelt, aber leicht verschoben und zit-ternd, wird auf die Szenerie gelegt und erzeugt einen Creepy-Spannungsraum für den Zuschauer. Irgendwann flackern nicht mehr nur die Neonröhren, sondern die

Sinne. Dazu passt, dass die Schauspieler über Micro-Ports verstärkt überpräsente, hyperrealistische Stimmen erklingen lassen, bei denen man sich nie ganz sicher ist, ob sie nicht doch vom Band kommen. Und damit wird gespielt, wenn die Mutter Roelles beim gleichzeitigen Löffeln und manischen Bet-Wehklagen, auch mit dem Be-steck im Mund, weiter zu hören ist oder das eigentlich

Geflüsterte doppelt so laut erklingt.Die Wirklichkeit kommt einem abhanden in die-

ser künstlichen und unheimlichen Situation, deren Spannung am Ende in einem Erlö-

sungsgewinsel nur immer weiter er-h ö h t werden kann, ohne schließlich k u lm i n i e - ren zu dürfen. Die Zuschauer rasten aus, pfeifen, wollen, dass es aufhört. Das Licht wird heller. „Aus dem Unheimlichen kommt unsere Präzision“ heißt es im Stück. Einen Kreidekreis noch ziehen, für Brecht. Es fla- ckert. Auch beim Zuschauer.

Kammerspiele, 04.03., 15.03., 21.03., 30.03.2013.

Text: Oliver Liebig

chnell gemeinsam Leiden im Club

Du kennst das: Es ist Freitag Abend, die heiligen Hallen der Soundculture fordern auf zum Tanz, du tauchst ein in den Puls der Stadt, in ihrem Leuchten, du lässt dich mitziehen von deinem Verlangen den Beat zu spüren, du gehst auf in dem einzigartigen Gefühl das nur für diesen Moment besteht. Es ist kein Tanzen mehr, du fliegst. Dann steht ein Wesen vor dir, ihr blickt euch an, ihr erkennt euch, seelenverwandt, ihr schwebt auf-einander zu, und es flüstert dir ins Ohr: „Ich tanze so herzlich gern deutsch.“In diesem Moment ist es um den Werther geschehen, als er mit Lotte den Tanz beginnt. „Die Leiden des jungen Werther“ wird in der Regie des ebenso jun-gen Jan Gehler am Volkstheater zu einer Party in den Kellerclubs dieser Stadt. Gehler ist seit 2012 Teil der volkstheatereigenen ,radikal jung‘-Gang, welche jedes Jahr das gleichnamige Festival mit unkonventionellen Aufführungen aufmischt. Mit seinem Werther peitscht er junge, energiegeladene Schauspieler durch einen mit Beat-unterlegten Goethe. Eine monumentale Treppe führt bis nicht ganz zum Dancefloor, am DJ-Pult hinten entsteht der Soundtrack zu einer anfangs unbeschwer-

ten Jugend, welche sich am Hedonismus versucht, aber dann doch von tiefen Gefühlen erdrückt wird.Gehler beweist lässige Ironie, wenn ein Bass-Schlag das Theater in seinen Grundfesten erschüttert, die Schauspieler innehalten, um nach Verklingen des Schalls bedeutungsschwanger zu erklären, Albert sei nun angekommen. Keinesfalls ist jedoch Effekt-Heische-rei zu sehen. Berührendes wird vielmehr über den Text vermittelt. Dieser wird rasch und temporeich vorgetra-gen, das ganz große Drama wird dabei vermieden ohne, dass man es vermissen würde. Dennoch hätte der Inszenierung ein kurzes Innehalten gut getan um die Figuren bei ihrem Erleben erleben zu können. Bahnt sich ein solcher Moment an, wird damit gebrochen und schnell wieder Gemeinsamkeit gesucht. Denn diesem Werther geht es nur am Rande um Werther. Stattdessen handelt er von der kollektiven Erfahrung des Jungseins, des Hingebens an den Moment. Gemeinschaft im Hier und Jetzt ist die Erfüllung der Figuren. Es wird ein Be-gehren inszeniert, es wird danach getrachtet die Bilder des gemeinsamen Wunschgedächtnisses zu komplettie-ren. Und so tanzen die Freunde vereint im Blätterregen und formen Engelsfiguren im Schnee.Diese aufgebauten Erwartungen haben neben ihrem

scheinbar unendlichen, erfüllten Glück auch ihre häss-liche, (selbst-)mörderische Seite. Die unbefriedigten Wünsche melden sich wütend zu Wort, wenn Werther, von der Bühne abgegangen und im Publikum sitzend, verärgert kommentiert, Albert solle Lotte dort vorne in dem Gestöber jetzt endlich richtig küssen, obwohl er selbst doch an der Stelle des Albert sein möchte. Mein erster Kuss, mein erstes Mal, mein… Die Inszenierung stellt Fragen nach dem Erfüllungsdruck, der von der Ge-sellschaft, insbesondere aber von der jeweils eigenen Generation ausgeht.Die an Ereignisse gekoppelten stereotypen Bilder sind Wunschvorstellungen die wir alle haben. Aber nur die Bilder zu erfüllen heißt nicht, das Begehren zu stillen. Diese tragische Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit wird jedoch nur angerissen. Zur Kontro-verse zu werden und Position zur heutigen Jugend oder zeitgenössischen Wertvorstellungen zu beziehen, bleibt dem Stück verwehrt. Dennoch weht ein erfrischend jun-ger Wind durch den alten Goethe, der Soundculture sichtlich gut tut.Volkstheater 01.03., 20.03. + 21.03. Beginn 19.30

Text: Oliver Liebig

t h e a t e r

F e g e F e u e r

t h e a t e r

d I e l e I d e nd e S j u n g e nW e r t h e r

o l o l

S S

1 2 1 3

Page 8: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

ein, zwischen das so ungleiche Paar, den deutschen, weißen Zahnarzt Dr. Schultz, seines Zeichens Kopf-geldjäger, und den schwarzen Ex-Sklaven Django, passt kein Blatt konventioneller Filmdramaturgie – und vielleicht rührt die jedem klassischen Spannungsauf-bau abträgliche Harmonie zwischen beiden Haupt-figuren ja daher, dass beide Fremde sind in einem bösen Western-Universum, das Tarantino mit großen Bildern und pathetischen Klängen betritt. Aber nicht Fremde bleiben: Sie machen sich die Gesetze dieses Universums einfach Untertan, indem sie sie umschrei-ben: und in dieser Umschrift liegt die subversive po-litische Utopie dieses grotesk-grausamen, herrlich-pla-kativen, urkomischen und zutiefst leidenschaftlichen wie leidensfähigen Films, der mit bewundernswerter Naivität darum bemüht ist, Zwischentöne zu vermei-den: Denn Zwischentöne sind politisch korrekt. Und dieser Film will Vieles sein – nur nicht politisch oder historisch korrekt. Rassismus kennt keine Graustufen, Rassismus kennt nur Schwarz/Weiß – und Tarantino denkt gar nicht daran, den Zuschauer vor dieser erschreckend-bana-len Erkenntnis flüchten zu lassen in eine Perspektive, die historisierende Distanz erlaubte: Rassismus, das heißt den „Nigger-Schädel“ (Calvin Candie) zu zer-schlagen, um zu beweisen, dass die Unterwürfigkeit der schwarzen Rasse biologisch determiniert sei. Und der Gegenbeweis ist der grimmige Entschluss, den Diskurs umzuschreiben – mit den Mitteln des Kinos.Damit ist Django Unchained die inoffizielle Fortset-zung von Inglourious Basterds: Durften die Juden dort die Geschichte umschreiben, sind es dieses Mal die schwarzen Sklaven in den amerikanischen Südstaa-ten des 19. Jahrhunderts, die Blutrache nehmen am weißen Mann. Kulminierte dieser Rachefeldzug in Inglourious Basterds in der Feuersbrunst, die ein gan-zes Kino zum tödlichen Gefängnis für die „Führer“-Bagage werden ließ und so das Ende des „Dritten Reiches“ ein paar entscheidende Jährchen vorverleg-te, sprengt sich nun in Django Tarantino in einer Ne-benrolle als widerlicher Sklaventreiber gleich selbst in die Luft – stellvertretend für all die Griffiths und Flemings der regieführenden Zunft, die den weißen

Herrenhäusern und Südstaaten-Plantagen filmische Denkmäler setzten. War der von Christoph Waltz ver-körperte „Judenjäger“ Hans Landa der Inbegriff des bösen Nazis, ist es nun ausgerechnet der gute Deut-sche – wieder Christoph Waltz –, der in Django nicht nur den Titelhelden aus der Sklaverei befreit, sondern per Mythenerzählung auch noch zum heldenhaften Siegfried deklariert, der dazu auserkoren sei, seine „Broomhilda“ aus den fleischlüsternen Klauen des Plantagen-Drachens (grandios: Leonardo Di Caprio) herauszuschneiden. Es ist dieses „Höllenfeuer“, durch das Siegfried-Django am Ende des Films waten muss, um dem Mythos der romantischen Südstaaten-Planta-gen-Welt den bluttriefenden Garaus zu machen. Django Unchained wäre ohne den Vorgängerfilm nicht als die Provokation zu erkennen, die der Film tatsächlich ist: Sie liegt nicht nur in der filmischen Analogie zwischen der nationalsozialistischen Ju-denvernichtung und der brutalen Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung Amerikas, sondern auch im unerhörten Aufschrei, der die Bilder beider Filme durchzieht: Warum, verdammt nochmal, habt Ihr Euch nicht gewehrt, warum zur Hölle habt Ihr Euch nicht zusammengetan, um Euren Peinigern den Arsch aufzureißen? Und schließlich mündet diese provokant-unverschämte Frage in der verblüffend na-iven Konsequenz, die vielleicht die größte Provokati-on überhaupt darstellt, zumindest in einer Film- und Feuilletonlandschaft, die bei historischen Spielfilmen unbedingte Faktentreue und pflichtbewusste Rekonst-ruktion des Dagewesenen verlangt: in der filmischen Umschrift der Vergangenheit, die den Entwürdigten zu ihrem Recht auf Vergeltung und Befreiung verhilft. Das ist Tarantinos Art von Vergangenheitsbewälti-gung: die Vergangenheit zu überwältigen. So wird Django Unchained zu einem Epos im Brecht’schen Sinne: Brechts Forderung, die Gegenwart derart ver-fremdet darzustellen, dass sie nicht unabänderlichen Gesetzen unterworfen, sondern durch den Menschen veränderbar erscheine, wird von Tarantino gegen den Schrei nach korrekt recherchierter filmischer Dar-stellung von brisantem Historienmaterial gewendet: Es geht nicht darum, die Vergangenheit so darzustel-

len, wie sie war – sondern wie sie hätte sein können. Diese Herangehensweise, die die Frei- und Denkräu-me der Kunstform Kino ernster nimmt als jeder „kor-rekte“ deutsche Historienfilm, der sich damit brüstet, „alles genau so zu zeigen, wie es war“ (langweilig!) wirft ein spezielles Licht auf Tarantinos gewaltvolle Körper-Destruktionen: Der Körper, der hier zerlegt werden muss bis nichts mehr von ihm übrig bleibt, der ausbluten muss, das ist auch in Django Unchai-ned der historische Referenz-Körper, der in seinem So-Und-Nicht-Anders-War-Es-Tatsachenfetischismus für so manche ideologische Verblendung herhalten muss: Was unweigerlich so kam, wie es kam, erscheint schicksalshaft-unausweichlich. Und gegen diese Un-ausweichlichkeit läuft Tarantino Sturm, als wolle er mit Macht die kanonisierte Perspektive auf die Ver-gangenheit brechen, damit die filmische Auseinan-dersetzung mit der Gegenwart wieder halbwegs erträglich wird.So inszeniert Tarantino historische Wahrheit statt his-torischer Wirklichkeit; er hebt Geschichte nicht im My-thos auf, sondern lässt sie durch das Genre zu sich selbst kommen; indem er ihre Kontingenz und Wan-delbarkeit im Licht des filmischen Diskurses aufzeigt: Diese Wandelbarkeit liegt in der Wahl der Perspekti-ve auf die Brüche von scheinbar historisch Fixiertem. Denn in diesen Brüchen scheint die Möglichkeit des Ganz Anderen auf. Von der Wirklichkeit zur Wahrheit ist es ein ebenso weiter Weg wie vom Nazi Hans Landa zum deut-schen Kopfgeldjäger Dr. Schultz – und insofern be-steht der provokanteste Clou von Tarantinos epischer Verfremdungskunst in der Entscheidung, Christoph Waltz auch im Blutbad in Calvin Candies Südstaaten-Herrenhaus wieder Torte essen zu lassen, wie schon als Hans Landa in Inglorious Basterds: Mit dem klei-nen Unterscheid, dass ihm irgendwo zwischen den beiden Filmen offenbar der Appetit vergangen ist. Zur Erkenntnis, dass ein rassistischer Diskurs nicht kultiviert geführt werden kann, ist sogar ein Deutscher fähig. Es besteht also Hoffnung

Text: Rudi Gaul.

F i l m

S t r a n g e r t h a nF I c t I o n

F i l m

W a h r S tat t W I r K l I c h

in Filmfestival in Bad Aibling

„Dicke Mädchen haben schönen Namen, sie heißen Katja oder auch mal Car- men“. Ulrich Seidl hat auf der diesjähri-gen Berlinale sei- ne „Paradies-Trilogie“ zum Abschluss gebracht und uns mit „Paradies: Hoffnung“ einen Einblick in eine korpu-lente Welt, bestehend aus Turnmatten, erster Liebe und der Hoffnung auf eben diese ermöglicht (zum reinhören: The Smiths „Some Girls are bigger than others“). Die Berlinale zweifelsohne großes Kino - und das deutsche Filmfestival schlechthin. Doch auch Abseits von LEUTEHEUTE und BRISANTen Themen bewegt sich was in der deutschen Filmlandschaft. In diesem Sinne heißt es auch dieses Jahr wieder GOOD NEWS. Mit eben diesem Film war besagter Seidl im vergangenen Jahr auf der NONFIKTIONALE vertreten. Die Nonfiktionale, das Filmfestival des dokumentarischen Films in Bad Aibling (einen Steinwurf von München entfernt), das sich selbst als einen Ort „der Begegnungen und des inspirierenden Austausches“ versteht, findet in diesem Jahr, vom 7. bis zum 10 März, unter dem Motto „Mechanik der Welt“ statt. Die Titel scheinen für sich zu sprechen: „Frohes Schaffen – Ein Film zur Sen-kung der Arbeitsmoral“ / „San Augustin – Ebbe im Plastikmeer“ / „Alarm am

Hauptbahnhof“/ Was macht die Welt in der wir leben aus? Die Filme haben ihre eigene Sprache, doch der Reiz der Nonfiktionale ist ein weit anderer. Denn hier werden ausschließlich Filme in Anwesenheit des Regisseurs gezeigt. Das heißt, der per se diskursive Charakter des Dokumentarsfilms wird von der Leinwand zurück in den Publikumssaal gebracht. Also hier geht es nicht dar-um, Premieren zu kaprizieren, sondern einen bewussten Austausch zwischen Publikum und Filmemachern zu schaffen.Der Dokumentarfilm ist seit „La Sortie de l’Usine Lumière à Lyon“ der Brüder Lumière einen weiten Weg gegangen und konnte sich in vielen Fällen als ge-sellschaftspolitisches Sprachorgan etablieren. Die Nonfiktionale zeigt seit dem Jahr 2007 investigative, kritische und engagierte Filme, „die zum Entdecken, Verstehen und Denken anregen.“ In diesem Jahr wird das Festival mit einer HFF-Produktion eröffnet. „Schnee“ von August Pflugfelder beleuchtet den Irrwitz des alpinen Massentourismus. Ohne anzuklagen, wird hier den Alpen ihre Würde zurückgegeben. Über den Tellerrand blicken, das können nicht nur die Filme: Der Weg ist kurz und lohnt sich!

www.nonfiktionale.de Text: Andreas Hünnekes

a h r g

e

n

1 51 4

Page 9: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf
Page 10: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

S K y I S t h e l I m I t

a l e x a n d e r m c Q u e e n

„There comes a time in your life when you focus solely on what you believe is right, regardless of what everybody else is doing.“ Dieses Motto beschreibt sehr treffend das Leben des interna-tional erfolgreichen und wahrscheinlich bedeu-tendsten britischen Modedesigners Lee Alexander McQueen. Der Bildband „Love looks not with the eyes“, der kürzlich beim Knesebeck Verlag erschienen ist, zeigt bisher unveröffentlichte und exklusive Fotografien aus der 13-jährigen Zusam-menarbeit zwischen der in Paris lebenden Anne Deniau, die sich als Filmemacherin und Fotogra-fin auf den Gebieten Mode, Porträt, Theater und Tanz einen Namen gemacht hat und dem enfant prodige McQueen. Das Buch zeigt einen impo-santen Überblick der Jahre 1997 bis zu seinem Tod im Jahr 2010. Anne Deniaus Bilder „(...) do-kumentieren seine Modenschauen für Givenchy und sein eigenes Label Alexander McQueen und zeigen viele, teils intime Details vor und hinter den Kulissen.(...)“ Noch nie hat sich das Leben eines Modedesigners beim Durchblättern eines Buches so authentisch angefühlt.

Love Looks Not With The Eyes – Die Welt des Lee Alexander McQueen, erschienen beim Knesebeck Verlag.

t h e W e e K e n d e r d a S m ag a z I n F ü r e I n b l I c K e u n d a u S F l ü g e

Zeitschriften mit riesigen Wohnlandschaften auf Hochglanzpapier, ständig gut gelaunte und ver-meintlich perfekt gestylte und gutaussehende Men-schen, die nichts zu sagen haben, sondern nur in die Kamera lächeln. Ganz schön ermüdend und langweilig. Das alles will das WEEKENDER Ma-gazin nicht sein. Nein es wirkt authentischer und besticht durch seine Natürlichkeit.Die porträtierten Menschen, der bisher acht er-schienenen Ausgaben kommen aus unseren Rei-hen, arbeiten als Künstler, Illustratoren, Köche, Designer und Fotografen oder sind schlichtweg durch ihre persönlichen Geschichten interessant genug, um von ihnen erzählen zu wollen oder über sie zu schreiben. Selbstverständlich gedruckt auf Recyclingpapier. Werbung hingegen sucht man vergeblich und Kauftipps und Produktvorstel-lungen fügen sich gekonnt in das Gesamtbild des Magazins. Und zusätzlich findet man das ein oder andere Kochrezept zum Ausprobieren zwischen die vielen Homestories und Fotostrecken versteckt. „THE WEEKENDER ist ein bildstarkes Indepen-dent-Magazin zum Thema Wohnen – doch auch um Reise, Natur und Freizeit im Allgemeinen geht es. Wir zeigen inspirierende Wohnorte – von der Wohnung über das Hausboot bis hin zum Schloss. Ungestylt und ohne Posing. (...)“, heißt es auf www.the-weekender.com

Und das nicht nur am Wochenende.

t h e W e e K e n d e r e r S c h e I n t a l l e d r e I m o n at e I m e I -g e n v e r l ag . p o p K u lt u r & K r I t I K

Popmusik, Popkultur, Popliteratur, Pop-Art, Pop-Theorie, sowie Underground, Postmoderne und Lifestyle kann man unter den drei Lettern „POP“ zusammenfassen. Was oberflächlich betrachtet als Kürzel für „populär“ verstanden wird, ist in der Re-alität jedoch deutlich mehr. Ohne Pop wäre die Kultur der westlichen Welt undenkbar. „(...)Pop steht für die bunte, reizvolle Ästhetik des alltäglichen und medialen Konsums, Pop steht für wichtige Tendenzen im Unterhaltungs-sektor und in der modernen Kunst. (...)“, schreibt der Literaturwissenschaftler Thomas Hecken in seinem Buch POP – Geschichte eines Konzepts 1955-2009. Diesen komplizierten und ausufern-den Sachverhalt behandelt die Zeitschrift POP – Kultur und Kritik, die beim transcript Verlag er-scheint. In diesem Monat ist bereits die zweite Ausgabe der POP Zeitschrift erschienen, die die wichtigsten Tendenzen der aktuellen Popkultur in Musik und Mode, Politik und Ökonomie, Internet und Fernsehen, Literatur und Kunst untersucht. So-wohl in feuilletonistischen Artikeln und Essays, als auch mit wissenschaftlichen Aufsätzen, die sich in Überblicksdarstellungen zentralen Themen der zeitgenössischen Popkultur widmen. In der ersten Ausgabe ging es unter anderem um den Frontman der Band „The Smiths“ Morrissey, sowie um den Medientheoretiker und Soziologen Dick Hebdige, die Darstellung von Kriegsbildern, Energie und Burnout, Gedenken auf Facebook, die Kunstfigur Lady Gaga, Staat und Wall Street. In der zweiten Ausgabe werden Themen wie die Ästhetik des Su-permarkts, Apps und Pop-Ökonomie behandelt.

POP – Kultur & Kritik erscheint beim transcript Verlag.

Ich erkannte damals schon das absolute fehlende Potential diese Etablisse-ments also genau perfekt für den egalsten Tageintagaus den man sich nur vorstellen konnte. Der Chinesenitaloboss hing permanent zugedröhnt in einer extra für ihn eingerichtete dunklen Ecke herum und murmelte unentwegt aus dem Halbschatten schwachsinniges Zeug. Die Servicecheffin war eine zuge-gebenermassen äußerst attraktive quirlige Blondine mit der Ich immer die Wo-chenkarte zu gestallten versuchte. Es lief immer nach demselben Muster ab. Ich lieferte die Vorschläge. Chinamann brüllte immer torretmässig „Wahren-einsatz-hauptsache es schmeckt! Eins, zwei, Polizei“ und Hübschen quieckte immer „Ich hab da mal was ganz tolles mit Honig gekocht!“Eigentlich variierten die Gerichte bzw.das Gericht nie aber um etwas Struktur zu bekommen wurde jeden Montag der Versuch unternommen etwas anderes außer Spaghetti Arrabiata mit Ingwer und Honig zu kredenzen. Es kamen kei-ne Leute also war dieses „Nicht weniger als null“ auch als gehaltener Standart zu verbuchen. Woher China-italo-torretti das Geld für die Pacht und Miete herhatte war allen ein Rätsel aber auch hier wieder völligst egal Hauptsache regelmäßig arbeiten ohne etwas zu tun. Die Zeit war absolut stillgestanden . Meistens ging Ich irgendwann zur Arbeit und genauso wieder nach Hause und dann schlief ich und schon musste man wieder fast arbeiten. Nach ca. einer langen Zeit blickte ich eines morgens in den Spiegel und sah erstaunlich viele Haare rund um meinen Kopf aber ich hatte wegen meines Jobs keine Zeit für Selbstreflektion. Die Grenzen eines Tages schienen völligst aus dem Ruder zu laufen. Ich schlief im Stehen ging mit meiner Spaghettisauce spazieren. Putzte mir in der u-Bahn die Zähne und hielt im Supermarkt nach Wetterum-schwüngen Ausschau. Ich weiß eigentlich gar nicht ob ich in diese Zeit mit jemandem gesprochen habe. Die Realität war schon längst mit den Zugvögeln im Süden und schrieb mir manchmal Postkarten die mit hübschen Ornamenten verziert waren. Nach diesem merkwürdigem Erlebnis änderte ich zum ersten mal die Tageskarte und es gab Bananen arrabiata mit Honig und Ingwer.

Ein wah-ahhnsins Erfolg. Schlitzaugen-Spaghettichef fiel betrunken vom Stuhl ,warf mir hundert Euro zu und die attraktive Kollegin belohnte mich mündlich. So wurde meine Arbeit dann doch noch etwas erträglicher und als Blondie nach vier Jahren die bahnbrechende Idee hatte die Restauranttüre aufzusper-ren kamen wirklich einige Gäste in den Laden. Sechshundert Prozent Umsatzsteigerung!Jetzt war es an der Zeit selber knallevoll in der Ecke zu sitzen und die Bedie-

nung zu belohnen. Dumm nur das nun jemand das Essen zubereiten musste.Also raus aus der Ecke und ab hinterm Herd. Japsen-Luigi stieg vom Regal herab und entwickelte einen abartigen Elan in Sachen Chef. Das Servicewunder belohnte jetzt einen jungen Studenten der komischerweise nichts leistete und ich versuchte in dieser verkehrten Welt ei-nigermassen über die Runden zu kommen. Ich mein die Runden waren kein Problem aber die eckigen Kartoffelpuffer waren eine echte Herausforderung. Aber mit eisernem Willen und mit Hilfe von Bahngleisen konnte ich die harten Zeiten überwinden. Ich ging zum Bahnhof und biss in die Weichen. Äusserst fader Geschmack im ganzen Innengaumbereich.Es musste was anderes her.

Ich begann Kochbücher zu studieren und beschäftigte mich mit Warenkunde:

800g Fischfilet(s) (Steinbutt), frisch, dick, mit Haut80g Speck (Frühstücksspeck), mild, dünn geschnitten50g Butter20 Blätter Salbei, frischer Pfeffer, schwarzer, aus der Mühleetwas Salz

z u b e r e I t u n g

Das Steinbuttfilet in 4 gleich große Stücke schneiden, mit Pfeffer und wenig Salz (hängt vom Salzgehalt des Frühstückspecks ab) würzen. Fest und kom-plett in die Frühstücksspeck-Scheiben einschlagen. Diese Päckchen in einer mittelheißen Pfanne ca. 3 Minuten auf der Hautseite braten. Die Steinbuttpäckchen dann wenden und auf der Fleischseite garzie-hen lassen (Herd ausschalten). Derweil in einer Sauteuse die Butter schmelzen und die Salbeiblätter darin kross braten, dabei aber aufpassen, dass die Butter nicht verbrennt.Den Steinbutt im Speckmantel auf Tellern anrichten, mit den krossen Salbei-blättern garnieren und mit etwas Salbeibutter überträufeln.

F o o d

W e r n I xW I r t W I r t W I r t

b o o k s

d I e W I n t e r z e I t I S t Fa S t g e S c h a F F t u n d d I e m o n at l I c h e b u c h - u n d m ag a z I n Ko l u m n e I S t z u r ü c K . n e b e n b u c h n e u v o r S t e l l u n g e n a u S d e n b e r e I c h e n m o d e , d e S I g n , K u n S t, a r c h I t e K t u r u n d F o t o g r a -F I e , W e r d e n a b S o F o r t a u c h u n S e r e l I e b l I n g S – u n d I n d e p e n d -e n t z e I t S c h r I F t e n e I n e n p l at z F I n d e n . g a n z g e t r e u n ac h d e m m o t t o d e S K I r g I S I S c h e n S c h r I F t S t e l l e r S t S c h I n g I S a I t m at o W: „ d u ö F F n e S t d I e b ü c h e r u n d S I e ö F F n e n d I c h . “

Text: Micha André Ankermüller

S p m a a 1 91 8

Text: Martin Peter

Page 11: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

PR

SA. 02.03.2013 STUDIO SCHWARZ SESSIONS

DO. 07.03.2013 NIGHTCALL

FR. 08.03.2013 DJUMA SOUNDSYSTEM

SA. 09.03.2013 XINOBI

MI. 13.03.2013 POPGYMNASTIK

DO. 14.03.2013 SURPRISE, SURPRISE

FR. 15.03.2013 MONTE

SA. 16.03.2013 MÄDCHENTECHNO

SO. 17.03.2013 LACED UP SNEAKERMESSE

DO. 21.03.2013 HEROES

FR. 22.03.2013 DUKE DUMONT

SA. 23.03.2013 SCHLEIEREULE

MI. 27.03.2013 POPGYMASTIK

DO. 28.03.2013 SURPRISE, SURPRISE

FR. 29.03.2013 FUNHOUSE

SA. 30.03.2013 MOULLINEX

MARCH AT STUDIO SCHWARZ

Prinzregentenstr. 1, 80538 München No Entry Fee www.facebook.com/studioschwarz Einlass 23:00 Uhr

Page 12: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

Samstag 09.03.

PATHO

S

Diesen M

onat startet die neue Partyreihe Device im

Pathos und bringt ab jetzt ausgewählte D

Js im Bereich elektronischer

Musik in w

echselnden Locations nach München. Voraussichtlich w

erden 4 Device-Veranstaltungen dieses Jahr stattfinden.

Zum A

uftakt gibt es ein DJ-Set von Ray O

kpara, dem derzeitigen Vorzeige-Künstler von M

obilee. Okpara versteht sich bes-

tens darauf den Hörer m

ittels seinem M

ix aus Percussions, Soul und House m

itzureißen.Kom

plettiert wird das G

anze durch den Booker der Roten Sonne Matze C

ramer, Sim

on D von Kiesbettm

usik sowie den

Visuals von Acapulco.

Dienstag 12.03.

ROTE SO

NN

E

Schorsch Kamerun ist Theaterregisseur, Sänger, C

lubbetreiber und vieles mehr. N

un hat er sich seinem neuen Projekt „D

er M

ensch lässt nach“ verschrieben, einer Art M

usiktheater aus unzähligen montierten Texten über A

lltag und Um

welt. D

ie M

usik dazu entstand parallel und ist auf dem dazugehörigen A

lbum zu hören. D

en Live-Auftritt zu diesem

spannenden Sam

melsurium

gibt es von ihm m

it Bandbegleitung in der Roten Sonne zu sehen.

Freitag 15.03. C

RUX

Schon seit 20 Jahren ist Smudo, bekannt gew

orden durch die Hip-H

op-Com

bo Die Fantastischen Vier, bereits auf der Bühne

Zuhause. In der letzten Zeit bewies er sich jedoch verm

ehrt als Solokünstler. So brachte er einige Alben im

Alleingang he-

raus und tourte dazu mit eigenem

Programm

durch die deutschen Clubs und Konzerthallen. Im

März m

acht er auf diesem

Wege im

Crux halt und beschert uns zusam

men m

it den Münchnern N

ot.FX und Dan.G

erous einen Auftritt als D

J. Erwarten

kann man eine M

ischung aus Hip H

op, Soul, tanzbarem Funk sow

ie der ein oder anderen spontanen Sprecheinlage.

SAM

STAG

23.03. KO

NG

Seit einem Jahr findet die Reihe W

hen I Dip im

Kong statt. In der Zeit holten sich die Veranstalter zusätzlich zu ihren Resi-dents im

mer w

ieder Gäste w

ie den Künstler Le1f oder die Münchner Band Veli dazu. N

un wird zur G

eburtstagssause ein-geladen, die von Bauer &

Bartoszek bespielt wird. A

uch sehr empfehlensw

ert: Das neue Projekt von Jakob von C

at People, ebenfalls Teil der W

hen I Dip-C

rew. Zusam

men m

it insidethehaze.com hat er sich die Youtube-Talkshow

„Mach Sie Sagen“

ausgedacht, bei der spannende Persönlichkeiten in und um M

ünchen zu Wort kom

men.

Samstag 30.03.

HA

RRY KLEIN

Slave To The Rhythm nennt sich die neue Veranstaltungsreihe der beiden D

Janes Julietta und Ana, bei der sie sich alle

zwei M

onate einen befreundeten Gast-D

J ins Harry Klein einladen. D

ieses Mal ist The M

ole aus Kanada mit dabei. D

ieser konnte die langen, kalten W

inter in seiner Heim

at anscheinend gut nutzen, um an seinen Produktionen zu feilen, denn sein

einzigartiger Stil zwischen Rave, D

isco und House w

ar bereits auf Labels wie M

atthew Jonson´s W

agon Repair zu hören.

p a r t yt W o I n

a r o Wr av e I m m ä r z

S p 2 2

Text: Angelika Schwarz & Moritz Butschektwoinarow.com

MÄRZ 131 FREITAG

BOBBEAMAN DIXON (Innervisions)CAFE AM HOCHHAUS TomahawkCRUX NICE! PRES PUMP UP THE JAM: DJ PASSION, NOT.FX, PRETTY BOY D-NICE!8BELOW FLASHBACK FEAT.LABOR.FAMILY BY KENSHIRO, JAN HENRIC, MATTKITTYHARRY KLEIN EDGAR RETRO (Sodom & Gomorrha, Wien), MAXIMKONG CLUB AUTONOMICA: CATZ 'N'DOGS (Pets Recor-dings / Warschau)MARSTALL PREMIERE 20H: DER UNTERGANG DES HAU-SES USHER VON EDGAR ALLAN POEPIMPERNEL BIZARRE DISCO CIRCUSROTE SONNE ANETTE 4x10 BIRTHDAY PARTY Part 1: REDSHAPE pr. PALISADE (Present, Laid/Berlin), HRDVSION (Wagon Repair, IRR/Vancouver, Berlin), THE ANALOG RO-LAND ORCHESTRA, MR. TIES (Homopatik/Berlin), MACCHI-NA NERA (Pastamusik, Freaktown/Muc), FINDLING (Get Physical, Kindisch/Muc), MACK JULIA (Pastamusik/Zagreb), JACK GUZIKYIP YAB ELEKTRISCHER GARTEN: AUGUST, NIK LE CLAP, TAMING THE WHITE RHINO

2 SAMSTAG

BOBBEAMAN BEASTIN’ BROS, DJ DIME8BELOW SHE-LACAFE AM HOCHHAUS BOB & ALCRUX DOIN‘ IT w/ SCREAM & NUKEHARRY KLEIN LEE CURTISS (Visionquest, Detroit), BENNAKONG ORGANIC RADIOSLAVE (Rekids / Berlin), DER BRA-NE (Kong / Muc)NOHO TEA BAR LIVING ROOM: LE DISCOBOULET, RE-SUS, LAWONE AND RIKOPIMPERNEL MARTIN PETER & LISA SCHAIRERPUBLIC POSSESSION Opening: JONAS FRIEDLICH, BEN-JAMIN RÖDER, MIRKO HECKTOR, BARTELLOW, MOONER, MANUEL KIM, PERMANENT VACATION, DAVID MUALLEM, TK 1STUDIO SCHWARZ STUDIO SCHWARZ SESSIONSROTE SONNE ANETTE 4x10 BIRTHDAY PARTY Part 2: GEORGE FITZGERALD (Aus Music, Hotfl ush, ManMake-Music/London), DANIEL BORTZ, GENIUS OF TIME (Ania-ra Recordings/Stockholm), JICHAEL MACKSON, META83 (Liebe*Detail/Hamburg), KANN DUZARAT (Vesvese, Pasta-musik/Istanbul), DOMINIK MARZ (Or’s, Pastamusik /Augs-burg)+ SPECIAL GUESTRUBY BAR EIN JAHR RUBYBAR + SHO SHOP OPENING PARTY MIT MUNK, MARVIN, VALENTINO, KILLTHETILLSYIP YAB YUM YUM NANO: CHROME, MAX MAUSSER, PRETTY BOY D-NICE

3 SONNTAG

CAFE AM HOCHHAUS QUEER SUNDAY FEAT. ALKALINOPIMPERNEL BENJAMIN NISPEL VOLKSTHEATER KING ROCKO SCHAMONI 20H

5 DIENSTAG

CAFE AM HOCHHAUS OPEN DECKS - NU SCHOOL8BELOW HEIMATABENDPIMPERNEL INDIEDISCO MIT D.F.K.T

6 MITTWOCH

CAFE AM HOCHHAUS OPEN DECKS - NU SCHOOL8BELOW KONZERT: NATOR, INFINUM, SLAVERY CRUX MIXWOCHHARRY KEIN GARRY KLEIN: NOE (Wild & Wechsel), LES SAUVAGES, BOB ABACHTZEHNUHRPIMPERNEL JOSY – LIVE IM PIMPERNEL

7 DONNERSTAG

CAFE AM HOCHHAUS DJ MARTOGOLDENE BAR THURSDAY HIDEOUT: THE WOLF (Global Rhythm Records)HARRY KLEIN DRAUF UND DRAN (Stylerockets, Kiddaz Agency, Berlin), STEPHAN KAUSSNER, MAXIMHAUS DER KUNST 19H VORTRAG: CHANTAL MOUFFE: CRITICAL ARTISTIC PRACTICES AS COUNTER-HEGEMONIC INTERVENTIONSPIMPERNEL MAX BUNT & GENO support LE DISCOBOU-LET ROTE SONNE SALTA MONTES: JOYCE MUNIZ (Exploited/Wien), ACID PAULISCHWERE REITER PREMIERE 20.30: DIE BUCHT DER DI-CKEN KINDERSTUDIO SCHWARZ NIGHTCALLVOLKSTHEATER KONZERT 20H: ANTUN OPIC BANDWALTER STORMS ERÖFFNUNG ALBERT HIENYIP YAB UEBERBASS PRES. BAAUER (LuckyMe | NYC)

8 FREITAG

BOBBEAMAN SMILE KOLLEKTIV: MUALLEM, ROLAND AP-PEL, SASCHA SIBLER8BELOW BUNTE BUMMLER, STEFFEN DEUX (Cecile, 8 Bit, Brise Mannheim), STEREO AKA NONAMECAFE AM HOCHHAUS Mr. AM to PM CRUX NICE! STEFAN GELD (K1X TRACKS), DAN GEROUSHARRY KLEIN MONKEY SAFARI (Monaberry, What!What!, Halle), BENNAKONG TILLS KILL KONG

RZ_Anzeige_mar_A6.indd 1 20.02.13 18:02

D r a u f &Dran

D O 07.03.F e i e r a b e n d

b e g i n n t u m 2 0 u h r

Obacht. ab acht!

1303-AZ-Obacht-A6.indd 1 12.02.13 17:15

Page 13: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

PIMPERNEL DISCO MADNESS pres SWEET SUBURBAN DISCO Mit DJ SEVERINO (Gomma/Classic) RotE SoNNE EXTRAWELT (Cocoon/Hamburg), MATZE CRAMER, LEO KÜCHLERRuby baR RUByCREWStudIo SchwaRz DJUMAN SOUNDSySTEMyIP yab SOWHAT EVENTS pRES. FULL CLIp: SIXKAy & ALEX SOWHAT

9 SAMSTAG

bobbEaMaN TALE OF US (Life and Death), SASCHA SIB-LER (Souvenir)8bELow KOMpAKT LABEL NIGHT FEAT. SASCHIENNE AKA SASCHA FUNKE & JULIENNE DESSAGNE, SHUMIcafE aM hochhauS DJ ZDENKO CUcRux HIp HOp DON‘T STOp - 6 yEARS HHDS ANNI-VERSARy: SHORTEE BLITZ (Kiss FM / London) SAN GABRIEL, G‘IAMhaRRy KLEIN OSKAR OFFERMANN WHITE (Mule, Rimi-ni), JONAS FRIEDLICHKoNg LA RITOURNELLE: BARNT (Magazine/Cómeme/ Köln), STAAB (Rotournelle/ Muc)Münchner Kammerspiele pREMIERE 18H: KING LEARpATHOS: DEVICE: RAy OKpARA, MATZE CRAMER, SIMON D VISUALS: ACApULCOPIMPERNEL BOB & AL (#_pistola ) RotE SoNNE CANDy CLUB: DJ a* (Get Rid!, Six Beats Ander/Muc), THOMAS LECHNERRuby baR OBALSKI + VALENTINOStudIo SchwaRz XINOBIyIP yab HOKUS pOKUS X GOOD W/ SOULEANCE (First Word Records, France) SUppORT By CASpAR & MEISTER BUSON

10 SONNTAG

cafE aM hochhauS DISCOARZT MIT pOENITSCH & JAKOpICPIMPERNEL ZIRKUSMÜSIK - CORONE & EL FLOSSO

12 DIENSTAG

cafE aM hochhauS OpEN DECKS - NU SCHOOL8bELow HEIMATABENDPIMPERNEL TED BENZ RotE SoNNE CLUBZWEI pRäSENTIERT: SCHORSCH KA-MERUN & BAND LIVE (Goldene Zitronen, Buback/HH)BEGINN 21.30H

13 MITTWOCH

8bELow KONZERT: ZIGGy & THE CHApLINS FEAT. ALES-SANDRO + JAMAITION + MANHATTAN pROJECT LIVE

cafE aM hochhauS OpEN DECKS - NU SCHOOLcRux MIXWOCHhaRRy KLEIN GARRy KLEIN: ALKALINOPIMPERNEL ALEW WIRTH (Wien), STEVE DUMONT StudIo SchwaRz pOpGyMNASTIKVoLKSthEatER pREMIERE 20H: IM WALD IST MAN NICHT VERABREDET

14 DONNERSTAG

cafE aM hochhauS: BOB & AL (#1 pistola)goLdENE baR: THURSDAy HIDEOUT: pEABIRD (Breakz r’Uz | playagrande)haRRy KLEIN: EIN HERZ FÜR … LEO KÜCHLERPIMPERNEL: JUST & KEMpFFRotE SoNNE: SCHUB! präsentiert: HANNE & LORE (Heul-suse, Kiddaz FM/Herford), FLO SCHEUER (Erpelpelle/Muc), GABOR MANDOKISchwERE REItER pREMIERE 20.30: Z W E I - RAUM IN UNS (musikalisch-theatrale Dialoge)StudIo SchwaRz SUpRISE, SUpRISEyIP yab HAZE pRES. KORELESS LIVE (Glasgow)

15 FREITAG

bobbEaMaN pERMANENT VACATION LABEL NIGHT: pRINS THOMAS (Full pupp), pERMANENT VACATION DJ TEAM TOM BIOLy, BENJAMIN FRöHLICH8bELow HypER! HypER! THE 90S TRASH pARTy: DJ FRUFO & DJ STARFRUCHTcafE aM hochhauS GRINGO (Weirdelic Sound)cRux: NICE! & NACHTAGENTEN pres. SMUDO; DAN GEROUS (NICE!) NOT.FXhaRRy KLEIN SAVAS pASCALIDIS (Non Series, Lasergun, Berlin), MAXAGE, FABIAN KRANZ, SEBASTIAN GALVANIKoNg BEN pEARCE (purp & Soul / Manchester), RHODE & BROWNMuseum brandhorst GILLIAN WEARING RETROSpEKTI-VE 1992-2012PIMPERNEL pOENITSCH & JAKOpIC RESIdENzthEatER pREMIERE 19H: DIE BALLADE VOM TRAURIGEN CAFéRotE SoNNE MARCEL DETTMANN (Ost Gut Ton/Berlin), pHILIpp VON BERGMANN, LIZARuby baR MARVIN SCHUMANN + MUNK (Gomma)StudIo SchwaRz MonteyIP yab SO NOT BERLIN pRES. OSTBLOCKSCHLAMpEN (OMGITM, Leipzig), TEN SKIRTS & JULIAN KRAUSE

16 SAMSTAG

bobbEaMaN D’JULZ (Bass Culture Records), ROLAND Ap-pEL8bELow WIR SEHEN FARBEN – WEISS: KOEN GROENE

MäRZ 13

WWW.SPEZLWIRTSCHAFT.ME

VELD (_aBZoluT Rec., Holland), AVROSSE (Droplet Rec., Li-verpool U.K.), YAniV TAL, FinAL FLEx, RALpHDEECafe am hoChhaus FöRg & LEcHnERCrux BEASTin‘ pres. cLASSic: DJ KiTSUnE (SHADYViLLE DJs), DJ DUMBO BEATSharry Klein SEpH live (Aula Magna Records, Buenos Aires), AnAKong HOAx: ÂME LiVE AKA FRAnK WiEDEMAnn (in-nervisions / Berlin), cHORD & BRAnE (Monaco calcio)PimPernel pHiL HARMOnY & KARL KOMpUTERrote sonne BOYSnOiZE REcORDS nAcHT: STRip STEVE (Boysnoize/Berlin), AUDiOniTE (Boysnoize /Berlin), BOBBLEstudio sChwarz MäDcHEnTEcHnOVolKstheater pREMiERE 20H: gEScHicHTEn AUS DEM WiEnER WALDyiP yab ORiginAL. w/ ScHOWi & cHROME

17 SOnnTAg

Cafe am hoChhaus QUEER SUnDAY FEAT. DJ LinUSPimPernel SUnDAY DELigHT MiT RiK ELMOnTstudio sChwarz LAcED Up SnEAKERMESSE

19 DiEnSTAg

Cafe am hoChhaus OpEn DEcKS - nU ScHOOL8below HEiMATABEnDPimPernel nigHT OF SWing

20 MiTTWOcH

8below KOnZERT: cHOp MiSSiLE + nEARLY HALF pAST TWELVE + LARS LYKKEn LiVE Cafe am hoChhaus OpEn DEcKS - nU ScHOOLCrux MixWOcHharry Klein AnETTE pARTYPimPernel DiScO OBScURA

21 DOnnERSTAg

Cafe am hoChaus pALAciO (Starmelt club)galerie andreas höhne ERöFFnUng AnDREW giLBERT, 18Hgoldene bar MOiRé pATTERnS (Knuggles Rec, claap Rec, Berlin)harry Klein cLUBSABOTAgE: MAx VAAHS (Sunrise i Hard Work Soft Drink, Frankfurt), SEVERin (Stornoton, Of-fenbach), SAMMYPimPernel DOn ScHMOcKO & gAST rote sonne FREiRAUM KOLLEKTiV pRäSEnTiERT: ROn FLATTER (pour La Vie, Lordag/Halle), MARKUS ZEYnER (Frei-raum Kollektiv/Muc), BEATKinDstudio sChwarz HEROESyiP yab pAnDA pARTY pRES. gLOBAL WOBBLE: FREEZ,

iKE ALigBE & iMpRO-WiSE

22 FREiTAg

bobbeaman Djebali (Freak n’ chic) FiDAn LiVE8below cOcOOn: SAScHA DiVE (cocoon, Deep Vibes- Offenbach), JOViALCafe am hoChaus BOB & AL (#1 pistola)Crux 1 JAHR nicE! MEETS MUnicH OpEn MinDED: TOMMY MOnTAnA, cASpAR, KApOnOharry Klein ALL nigHT LOng: KAROTTEKong cOcOLORES x KOng pigALLE DJ SETmarstall pREMiERE 20H: FLEgELJAHRE / JEAn pAUL FESTiVALmünChner KammersPiele pOpcOncERTS: HAUScHKA & niLS FRAHM 21hnusser&baumgart 19H LESUng MiT JOSEF BiER-BicHLERPimPernel BEAT THE gEEKstrøm MODERnDiScO pRESEnTS: „THE FAMOUS DJ EDiTiOn“: MicHAEL REinBOTH, ALKALinO, MARTin pE-TER, FinDUS, MAccHinA nERA, MiKEY gEE & RESUSrote sonne HYpiE HYpiE: ScHLAcHTHOFBROnx, SOUnD pELLEgRinO THERMAL TEAM (Sound pellegrino, institubes/paris), TAMing THE WHiTE RHinOruby bar gERD JAnSOn (running bag records/ Frankfurt)studio sChwarz DUKE DUMOnTyiP yab inSiDETHEHAZE - FRiEnDSHip iS...

23 SAMSTAg

bobbeaman WORLD LEAgUE pRES.: DJ KOZE, REné VAiTL8below gREnZFREQUEnZ pRES. ATApY (get physical, noir Music, Bukarest)Cafe am hoChaus ALEx D'ESpAcECrux cAYLER & SOnS AnD cRUx pRES. A MOUTH FULL OF gOLD VOL. 8harry Klein SiMinA gRigORiU (Susumu, Frequenza, pK Tour, Awake), TOBiAS FELBERMAYRKong OnE YEAR WHEn i Dip: BAUER & BARTOSZEK marstall pREMiERE 20H: DER KOMET/ JEAn pAUL FES-TiVALPimPernel SiR LORD pEpSi & pAULA pAnTHERrote sonne RE.YOU (Souvenir, Mobilee, Saved Records/Berlin), AnETTE pARTY, DEEp DOWn DAVEruby bar RUBY cREWstudio sChwarz ScHLEiEREULEyiP yab SW_g pRES. BRAnD nEW W/ TOW B (Southern‘s Best, Stuttgart) & pAUL E (0711, Stuttgart)

26 DiEnSTAg

Cafe am hoChaus OpEn DEcKS - nU ScHOOL8below HEiMATABEnD

MäRZ 13

individueller look

Wir suchen Modelle für internes Training und

Seminare. Wir bitten um persönliche vorstellung.

München odeonSplaTz 8 –10

Page 14: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf
Page 15: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

PIMPERNEL TEDDY BENZ uND DJ REINI E

27 MITTwoch

8BELow PhIlIPP Schalla + hEavY luMBER lIvE CafE aM hoChaus oPEN DEckS - Nu SchoolCRux MIxwochhaRRy KLEIN PoENITSch & JakoPIc, PPFRotE soNNE whaT You SEE IS whaT You GET PRä-SENTIERT: 02. SYSTEMThEoRIE, 20.30hstudIo sChwaRz PoPGYMNaSTIk

28 DoNNERSTaG

haRRy KLEIN lIZa, DEEP DowN DavERotE soNNE whaT You SEE IS whaT You GET PRä-SENTIERT: 02. SYSTEMThEoRIE, 20.30hstudIo sChwaRz SuPRISE, SuPRISE

29 FREITaG

CafE aM hoChhaus aB 00 h ToBIaS kIRMaYERPIMPERNEL SMooThE GuSToSTÜckERl FÜR DaS TaNZ-vERBoT: DJS BaRT SPENcER & T.RENcE hIll RuBy BaR RuBY cREwstudIo sChwaRz FuNhouSEyIP yaB GooD STREETwaRE SalE - cuRaTED BY GooD-BoIS

30 SaMSTaG

BoBBEaMaN MuallEM, oSkaR MElZER8BELow TERRaNova (kompakt Berlin), BlauE PhaSE, SchlEIchFahRTCafE aM hoChhaus DJ MR. MIRE (M.c. Mueller)CRux lE BEaSThaRRy KLEIN SlavE To ThE RhYThM: ThE MolE (wa-gon Repair, canada), JulIETTa, aNaKoNg FaRBE aM MoRGEN: PEak & SwIFT, FINDuSPIMPERNEL MuZIc Box! RotE soNNE TREvINo (klockworks, 3024, Revolve:r/london), MaxIM, kaREEMRuBy BaR ShIR khaN (exploited/ berlin), MuNkY Mo-DIca (Gomma) studIo sChwaRz MoullINEx (Gomma)yIP yaB FRED & GINGER: EllINGToNE & RoxTEaDY, lIvE-Sax BY MSP

31 SoNNTaG

atoMIC Café MuNIchoPENMINDED PRäSENTIERT hI-haT cluB: coTToN claw (live), TwIT oNE, hulk hoDN, aDlIB BoBBEaMaN IlIaN TaPE vS RESToRaTIoN: aNaloGuE coPS lIvE, DaRIo ZENkER, MaRco ZENkER, PhIlIPP

voN BERGMaNN, MuEllER8BELow MuNIch EaSTER BaShCafE aM hoChhaus QuEER SuNDaY feat. p.p.FCRux MuSchI kREuZBERG PoP uP SToRE oPENING PaRTY: PRoBERauM aNTIFREShNESS, SchowI (Massive Töne, Bass Ill Euro), DaN GERouS, a-lES (Beastin Soundsys-tem), Mack BuSchFElD (Mother Rec.), GIRl (kPTN), oPFER allSTaRZ (MvSchI)haRRy KLEIN RoBERTo Q INGRaM, JoSEPh DISco, lIMaKoNg MNFkTR alBuM & vIDEo RElEaSE Show: DE-MINT & RaS, laRkIN & ThE SkYPIMPERNEL Block PaRTY BREakS MIT DJ kMEk uND chaNEl (Boy with a Pearl Earring)RotE soNNE MoDERNDISco PRESENTS: "ThE DISco cIRcuS": lE DIScoBoulET, olIvER kloSTERMaNN lIvE (Moderndisco / Downstairs), MooNER (Erkrankung durch Musik / Zombo combo, SPEcIal PlaTTENRElEaSE - ToIlET-TE RavE (kITT BaNG & ENNEs 2 te 12" Soul PREachER) + the FluSh BoYS DJ TEaMyIP yaB FERRIS MachT Blau - YIP YaB 80S aDvENTuRE: SElEcTED & MIxED BY YIP YaB allSTaRS

MaR 13

EDGAR RETRO · MAXIM · LEE CURTISS EDGAR RETRO · MAXIM · LEE CURTISS BENNA · NOE · DRAUF UND DRAN BENNA · NOE · DRAUF UND DRAN

STEPHAN KAUSSNER · MAXIM STEPHAN KAUSSNER · MAXIM MONKEY SAFARI · OSKAR OFFERMANN MONKEY SAFARI · OSKAR OFFERMANN

JONAS FRIEDLICH · ALKALINO · LEO KÜCHLER JONAS FRIEDLICH · ALKALINO · LEO KÜCHLER JONAS FRIEDLICH · ALKALINO · LEO KÜCHLER SAVAS PASCALIDIS · MAXAGE SAVAS PASCALIDIS · MAXAGE

FABIAN KRANZ · SEBASTIAN GALVANI FABIAN KRANZ · SEBASTIAN GALVANI SEPH live · ANA · ANETTE PARTYSEPH live · ANA · ANETTE PARTY

MAX VAAHS · SEVERIN · SAMMY · KAROTTE MAX VAAHS · SEVERIN · SAMMY · KAROTTE SIMINA GRIGORIU · TOBIAS FELBERMAYR SIMINA GRIGORIU · TOBIAS FELBERMAYR

POENITSCH & JAKOPIC live · ppF POENITSCH & JAKOPIC live · ppF LIZA · DEEP DOWN DAVE · THE MOLE LIZA · DEEP DOWN DAVE · THE MOLE

JULIETTA · ANA · ROBERTO Q INGRAM JULIETTA · ANA · ROBERTO Q INGRAM JOSEPH DISCO · LIMAJOSEPH DISCO · LIMA

OHROHR AugeAugeVital Electronica Vital Electronica Vital Electronica Vital Electronica Licht+Spiel Licht+Spiel Kaundown Kaundown Kaundown Heiligenblut Heiligenblut Blink and RemoveBlink and RemoveBlink and RemoveMo Mo OptoPussies OptoPussies Jandoon&Proximal Jandoon&Proximal Jandoon&Proximal CoCo CoCo Licht+Spiel Licht+Spiel TPS Nostromo TPS Nostromo TPS Nostromo Wendland Wendland Nicolas Vegas Nicolas Vegas GoldenCutGoldenCut

foto

: mar

cus

schr

öpfe

r //

virt

ualn

ight

s

THESE BOOTS THESE BOOTS ARE MADE ARE MADE

FOR DANCINGFOR DANCING

1303-AZ-HarryKlein-A6.indd 1 13.02.13 18:09

Kanalstr. 15 80538 München Montag bis Freitag 10 bis 21 Uhr dailyniemeyer.de No

w w

alk

in

to

t

he

c

lu

b lik

e: "

Wh

at

u

p?

! I g

ot

a

b

ig

c

oc

k!"

„Nur weil wir MunichOpenMinded heißen, bedeutet das nicht, dass uns jeder Scheiß gefällt!“

Das nächste Interview steht an und es ist immer noch Winter. Das ist jetzt keine beson-ders aufregende Erkenntnis, doch irgendwie hege ich immer noch die Hoffnung man könnte den Frühling herbei schreiben. In düsteren Wintern sollte man sich am besten schöne Dinge vornehmen und ein Interview mit den Machern von MunichOpenMin-ded (später: MoM) ist ein schönes Ding. Weil es für mich nicht nur informativen son-dern auch emotionalen Wert hat, und da wir einen längeren Abschnitt unserer Kind-heit zusammen verbracht haben, um uns erst in letzter Zeit wieder öfter über den Weg zu laufen, was heute wie damals wohl mit gemeinsamen Antrieben zusammenhängt. Dem einen nah, dem andern fremd: in den folgenden Zeilen habt ihr die Möglichkeit eine der authentischsten Münchner Crews kennenzulernen.SP Als was definiert ihr MOM?MOM Diese Frage haben wir natürlich schon einige Male, und nach und nach, sehr unterschiedlich versucht zu beantworten. Im Grunde sind wir ein Kollektiv junger Münchner, die ihre Stadt genau wie die Musik lieben und die versuchen ein Netzwerk mit Leuten aufzubauen die zu uns passen, die wir cool finden. Aus diesem Netzwerk heraus entstanden und entstehen dann Partys, Konzerte und vor allem der Blog, den man schon als Grundstein des Ganzen bezeichnen kann und auf dem wir ausschliess-lich Musik teilen, die uns am Herzen liegt. Dazu sind wir alle DJs und haben auch zwei Produzenten im Squad.SP Alle? Wie viele seid ihr denn mittlerweile?MOM 6 Gründerväter gibt’s. Momentan sind wir 8 Leute im engeren Kreis die auch den Blog betreiben und Events organisieren. Caspar, Cat Killif, Kapono, Conscious, Meister Buson, Tom2K, Hannelore Mächtig und Mir-ror. Das sind die Personen, die für das Außenbild repräsentativ sind. Es gibt aber noch einen weiteren Kreis der an den Produktionen be- tei l igt ist, seien es Designer, Fotografen oder Clubbetreiber.SP Euren Blog kann man meiner Meinung nach schon als ei- nen der am besten recherchierten bezeichnen. Was macht euren Grund- stein aus und wie betreibt ihr ihn?MOM Gerade ist ein Umbau in Arbeit, der ihn noch weiter verbessern soll. Da wir aber in der letzten Zeit unabhän- gig vom Blog auch viel zu tun hatten, ist leider nicht immer genug Zeit gewesen um den Zeitaufwand dafür aufrecht zu erhalten, den der Blog und unsere damit verbundenen Ansprüche einfach erfordern. Nichtsdestotrotz ist er einfach ungemein wichtig. Wenn Anfragen aus dem Ausland gekommen sind, dann geschah das meistens über den Blog. Wir denken der Hauptgrund für den Erfolg liegt in der gründli- chen Recherche. Wir schreiben immer etwas kleineres oder größeres über die Musik die wir posten, damit man ein bisschen Orientierung hat wenn einem das Gezeigte gefällt. Wir können jetzt natürlich nicht andauernd im Minutentakt die neusten Tracks kommentieren, wol- len dafür aber tiefgründig auf einzelne Sachen eingehen. Nicht jeder von uns ist ein geschulter Schreiberling, aber wir denken, dass es gerade interessant ist, wenn jemand einfach seine Meinung preisgibt, das ist ja die Uridee eines Blogs oder Weblogs. Wir posten auch nicht danach, dass wir die große Masse erreichen, sondern nach persönlichem und kol-lektivem Empfinden. Dabei wollen wir selber die Richtung formen, aus der der Inhalt besteht und wollen nicht alles rein nehmen was uns geschickt wird. Nur weil wir Muni-chOpenMinded heißen, bedeutet das nicht, dass uns jeder Scheiß gefällt. Unser Blog Relaunch kommt dann zusammen mit dem nächsten Main Concept Album (lacht).SP Ihr habt vorhin auch davon gesprochen, dass ihr zwei Produzenten an Bord habt. Fabi, du arbeitest ja unter dem Namen Caspar auch mit den Swing Thing Leuten zusammen.FABIAN (MOM) Richtig, bei SwingThing hatte ich gerade das Release meiner zwei-

ten EP, ich sehe das aber selber eher als zeitlich begrenztes Projekt Swing zu produzieren. Was andere Musik betrifft, vor allem elektronische, bin ich extrem selbstkritisch und kein Fan von dieser neuen Ableton Generati-on. Jungs die vor zehn Minuten ihren ersten Beat gemacht haben, aber schon ihre Facebook Page online stellen und alle Solomun sein wollen.MOM Der zweite bei uns im Bun- de ist Tom2K, beziehungsweise der Bau-er von Bauer&Bartoszek. Er ist ziemlich underrated, hat aber auch kaum etwas veröffentlicht.Sehr wichtig zu erwähnen ist unsere neue Reihe ‚MOMentaufnahmen‘. Das wird eine entspann- te Mixtapesession mit einer Gesprächssituation außenrum. Es wird auf zwei Kanälen recordet und anschließend editiert, sodass man am Ende den Gesprächsstoff mit dem Tape verarbeiten kann. Wir ver- bringen also einen geselligen Abend mit eingeladenen M e n s c h e n wie DJs, Musikern oder einfach Gästen unserer Veranstal-t u n g e n . Man kann dort ruhigere Sachen hören, Nummern die man nie spielen kann, die man niemals im Club spielen würde. Also auch um Musik

Raum zu geben die sonst wenig genutzt werden kann, da sie selten passt. Die Gesprächsfetzen sollen dabei die Atmosphäre übertragen,

die in so einer Runde entstehen kann.SP Ihr habt ja früher Urban Oddity im Atomic mit großem Erfolg gemacht,

passiert da noch was?MOM Urban Oddity war die erste Veranstaltung die wir je gemacht haben. Das

ging von Herbst 2010 bis in den Sommer 2012 und fand immer donnerstags statt. Dort haben wir auch unseren ersten Erfahrungen mit Bookings gemacht, darunter Grammatik, Electric Wire Hustle, Vadim, Suff Daddy, Funkommunity, Miles Bonny und Brenk. Und auch wenn das Ganze auf jeden Fall wieder aufgenommen werden soll, ist es uns einfach zu schön um damit in einen anderen Laden zu gehen, weil es nicht so gut passt im Moment. Es gab aufgrund der Wohnzimmerstimmung im Atomic immer sehr gute Vibes und es war irgendwie gemütlich. Dazu kam eine unglaubliche Offenherzigkeit seitens des Publikums, wir hatten da Stammgäste wie Indie Heads, Hip-Hop Leute, Rocker, und Breaker. Das wollen wir wieder und deswegen brauchen wir wohl noch ein bisschen Geduld, bis sich der passende Ort auftut.SP Und wo ging die Reise hin?MOM Unser Letztes großes gemeinsames Event war Das MOM Silvester. Seit langen waren wieder alle an einem Abend beteiligt und wir sind stolz wie gut es gelaufen ist. Jeder ist in seiner Nische weitergekommen und trotzdem lief alles harmonisch ineinander. Die ganze Liebe die wir in diese Nacht gesteckt haben, kam auf u n g e w o h n t e Weise direkt zu uns zurück.Seitdem wir im Atomic aufgehört haben, hat also jeder ein bisschen sein Ding verfolgt, al- lerdings ist uns die gemeinsame Zusammenarbeit sehr wichtig, gerade die Meinung der anderen. Fabi und Patrick machen „Hokus Pokus“ im Yib Yap, was normalerweise jeden zweiten Samstag im Monat stattfindet. Theo und Fabi machen die Swing Geschichte und ab und an gibt’s auch eine Kolla- bo im Crux mit nice!, das heißt dann „nice! meets MOM“. Am 22. März ist übrigens die Einjahresparty von „nice! meets MOM“. Auch zu erwäh- nen, vor allem als gemeinsames Ding, ist noch der Hihat Club am 31.03. im Yip Yab. Da spielen Flako, Twit One und Hulk Hodn. Aber wer braucht schon dieses ganze Name-dropping?

Das Superpaper bedankt sich für das Gespräch, Rotwein und Grappa.

Interview: führte Eric Schoenemeier.

p a r t y

munIchopenmInded. daS IntervIeW!

2 9S p

Page 16: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

FR_0

1/M

ärz/

13FL

ASH

BA

CK

K

ensh

iro|

Jan

Hen

ric

| Mat

tkitt

y

SA_0

2/M

ärz/

13SH

E-LA

Lesb

ian

& F

rien

ds P

arty

FR_0

8/M

ärz/

13B

unte

Bum

mle

r

Cec

ille|

8 B

it | M

ono

– M

annh

eim

Bun

te-b

umm

ler.c

om |

face

book

.com

/bun

tebu

mm

lers

St

effe

n D

eux

C

ecill

e | 8

Bit

| Bri

se –

Man

nhei

mFa

cebo

ok.c

om/s

teff

en.d

eux

| mys

pace

.com

/ste

ffen

deux

St

ereo

aka

Non

ame

U

mni

rad

| Opt

imal

– M

ünch

en

SA_0

9/M

ärz/

13EL

ECTR

ON

IC M

ON

STER

Sasc

hien

ne L

ive!

ak

a Sa

scha

Fun

ke &

Jul

ienn

e D

essa

gne

Kom

pakt

– B

erlin

Shum

i K

ompa

kt –

Köl

n&

Ele

ctro

nic

Mon

ster

Res

iden

t´s

FR_1

5/M

ärz/

13H

YPER

HYP

ER

SA_1

6/M

ärz/

13W

IR S

EHEN

FA

RB

EN

Koe

n G

roen

evel

d _a

BZo

luT

Rec

ords

– N

iede

rlan

deA

vros

se

Dro

plet

Rec

ords

– L

iver

pool

/ U

.K.

Fina

l Fle

x | R

alph

dee

| Yan

iv T

al

FR_2

2/M

ärz/

13C

OC

OO

N

Sasc

ha D

ive

C

ocoo

n | D

eep

Vibe

s –

Off

enba

ch

ww

w.s

asch

a di

ve.d

e / w

ww

.face

book

.com

/sas

chad

ive

Jovi

al

Pec

cadi

llow

| G

lenv

iew

Rec

. – L

ands

hut

SA_2

3/M

ärz/

13G

renz

freq

uenz

A

tapy

G

et P

hysi

cal |

Noi

r M

usic

– B

ukar

est

Cur

tis

New

ton

G

renz

freq

uenz

– M

ünch

en

SA_3

0/M

ärz/

13TE

RR

AN

OVA

K

ompa

kt –

Ber

linw

ww

.kom

pakt

.fm/a

rtis

ts/t

erra

nova

Bla

ue P

hase

DJ-

Team

P

oeni

tsch

& J

akop

ic –

Mün

chen

Schl

eich

fahr

t 8B

elow

– M

ünch

en

SO_3

1/M

ärz/

13M

unic

h Ea

ster

Bas

h Su

za

Elec

tron

ic M

onst

er

Dan

iel L

evez

D

igita

ltan

z | R

adio

Spu

rens

uche

B

rigi

tte

Bra

un

Syna

esth

et

Cra

nkee

So

niQ

book

ings

| D

isko

ton

RZ

13

SCH

ÜTZ

ENST

RA

SSE

8 | M

ÜN

CH

EN |

DIR

EKT

AM

HB

F8B

ELO

W

REG

ULA

R

jede

n D

I > H

EIM

ATA

BEN

D |

Schl

ager

. ND

W. D

euts

chro

ck

DJ‘

s B

en G

& P

eter

San

dfuc

hs |

Star

t: 2

1 U

hr

jede

n M

I > B

ERG

FEST

| Li

veba

nds

| Sta

rt: 2

0 U

hr

VOR

SCH

AU

05

/Apr

il: T

hom

as M

elch

ior

(Arp

iar

| Per

lon)

13/A

pril:

And

re G

allu

zzi (

Coc

oon)

20/A

pril:

Köl

sch

live!

(Kom

pakt

)

FR_0

1/M

ärz/

13FL

ASH

BA

CK

K

ensh

iro|

Jan

Hen

ric

| Mat

tkitt

y

SA_0

2/M

ärz/

13SH

E-LA

Lesb

ian

& F

rien

ds P

arty

FR_0

8/M

ärz/

13B

unte

Bum

mle

r

Cec

ille|

8 B

it | M

ono

– M

annh

eim

Bun

te-b

umm

ler.c

om |

face

book

.com

/bun

tebu

mm

lers

St

effe

n D

eux

C

ecill

e | 8

Bit

| Bri

se –

Man

nhei

mFa

cebo

ok.c

om/s

teff

en.d

eux

| mys

pace

.com

/ste

ffen

deux

St

ereo

aka

Non

ame

U

mni

rad

| Opt

imal

– M

ünch

en

SA_0

9/M

ärz/

13EL

ECTR

ON

IC M

ON

STER

Sasc

hien

ne L

ive!

ak

a Sa

scha

Fun

ke &

Jul

ienn

e D

essa

gne

Kom

pakt

– B

erlin

Shum

i K

ompa

kt –

Köl

n&

Ele

ctro

nic

Mon

ster

Res

iden

t´s

FR_1

5/M

ärz/

13H

YPER

HYP

ER

SA_1

6/M

ärz/

13W

IR S

EHEN

FA

RB

EN

Koe

n G

roen

evel

d _a

BZo

luT

Rec

ords

– N

iede

rlan

deA

vros

se

Dro

plet

Rec

ords

– L

iver

pool

/ U

.K.

Fina

l Fle

x | R

alph

dee

| Yan

iv T

al

FR_2

2/M

ärz/

13C

OC

OO

N

Sasc

ha D

ive

C

ocoo

n | D

eep

Vibe

s –

Off

enba

ch

ww

w.s

asch

a di

ve.d

e / w

ww

.face

book

.com

/sas

chad

ive

Jovi

al

Pec

cadi

llow

| G

lenv

iew

Rec

. – L

ands

hut

SA_2

3/M

ärz/

13G

renz

freq

uenz

A

tapy

G

et P

hysi

cal |

Noi

r M

usic

– B

ukar

est

Cur

tis

New

ton

G

renz

freq

uenz

– M

ünch

en

SA_3

0/M

ärz/

13TE

RR

AN

OVA

K

ompa

kt –

Ber

linw

ww

.kom

pakt

.fm/a

rtis

ts/t

erra

nova

Bla

ue P

hase

DJ-

Team

P

oeni

tsch

& J

akop

ic –

Mün

chen

Schl

eich

fahr

t 8B

elow

– M

ünch

en

SO_3

1/M

ärz/

13M

unic

h Ea

ster

Bas

h Su

za

Elec

tron

ic M

onst

er

Dan

iel L

evez

D

igita

ltan

z | R

adio

Spu

rens

uche

B

rigi

tte

Bra

un

Syna

esth

et

Cra

nkee

So

niQ

book

ings

| D

isko

ton

RZ

13

SCH

ÜTZ

ENST

RA

SSE

8 | M

ÜN

CH

EN |

DIR

EKT

AM

HB

F8B

ELO

W

REG

ULA

R

jede

n D

I > H

EIM

ATA

BEN

D |

Schl

ager

. ND

W. D

euts

chro

ck

DJ‘

s B

en G

& P

eter

San

dfuc

hs |

Star

t: 2

1 U

hr

jede

n M

I > B

ERG

FEST

| Li

veba

nds

| Sta

rt: 2

0 U

hr

VOR

SCH

AU

05

/Apr

il: T

hom

as M

elch

ior

(Arp

iar

| Per

lon)

13/A

pril:

And

re G

allu

zzi (

Coc

oon)

20/A

pril:

Köl

sch

live!

(Kom

pakt

)

FR_0

1/M

ärz/

13FL

ASH

BA

CK

K

ensh

iro|

Jan

Hen

ric

| Mat

tkitt

y

SA_0

2/M

ärz/

13SH

E-LA

Lesb

ian

& F

rien

ds P

arty

FR_0

8/M

ärz/

13B

unte

Bum

mle

r

Cec

ille|

8 B

it | M

ono

– M

annh

eim

Bun

te-b

umm

ler.c

om |

face

book

.com

/bun

tebu

mm

lers

St

effe

n D

eux

C

ecill

e | 8

Bit

| Bri

se –

Man

nhei

mFa

cebo

ok.c

om/s

teff

en.d

eux

| mys

pace

.com

/ste

ffen

deux

St

ereo

aka

Non

ame

U

mni

rad

| Opt

imal

– M

ünch

en

SA_0

9/M

ärz/

13EL

ECTR

ON

IC M

ON

STER

Sasc

hien

ne L

ive!

ak

a Sa

scha

Fun

ke &

Jul

ienn

e D

essa

gne

Kom

pakt

– B

erlin

Shum

i K

ompa

kt –

Köl

n&

Ele

ctro

nic

Mon

ster

Res

iden

t´s

FR_1

5/M

ärz/

13H

YPER

HYP

ER

SA_1

6/M

ärz/

13W

IR S

EHEN

FA

RB

EN

Koe

n G

roen

evel

d _a

BZo

luT

Rec

ords

– N

iede

rlan

deA

vros

se

Dro

plet

Rec

ords

– L

iver

pool

/ U

.K.

Fina

l Fle

x | R

alph

dee

| Yan

iv T

al

FR_2

2/M

ärz/

13C

OC

OO

N

Sasc

ha D

ive

C

ocoo

n | D

eep

Vibe

s –

Off

enba

ch

ww

w.s

asch

a di

ve.d

e / w

ww

.face

book

.com

/sas

chad

ive

Jovi

al

Pec

cadi

llow

| G

lenv

iew

Rec

. – L

ands

hut

SA_2

3/M

ärz/

13G

renz

freq

uenz

A

tapy

G

et P

hysi

cal |

Noi

r M

usic

– B

ukar

est

Cur

tis

New

ton

G

renz

freq

uenz

– M

ünch

en

SA_3

0/M

ärz/

13TE

RR

AN

OVA

K

ompa

kt –

Ber

linw

ww

.kom

pakt

.fm/a

rtis

ts/t

erra

nova

Bla

ue P

hase

DJ-

Team

P

oeni

tsch

& J

akop

ic –

Mün

chen

Schl

eich

fahr

t 8B

elow

– M

ünch

en

SO_3

1/M

ärz/

13M

unic

h Ea

ster

Bas

h Su

za

Elec

tron

ic M

onst

er

Dan

iel L

evez

D

igita

ltan

z | R

adio

Spu

rens

uche

B

rigi

tte

Bra

un

Syna

esth

et

Cra

nkee

So

niQ

book

ings

| D

isko

ton

RZ

13

SCH

ÜTZ

ENST

RA

SSE

8 | M

ÜN

CH

EN |

DIR

EKT

AM

HB

F8B

ELO

W

REG

ULA

R

jede

n D

I > H

EIM

ATA

BEN

D |

Schl

ager

. ND

W. D

euts

chro

ck

DJ‘

s B

en G

& P

eter

San

dfuc

hs |

Star

t: 2

1 U

hr

jede

n M

I > B

ERG

FEST

| Li

veba

nds

| Sta

rt: 2

0 U

hr

VOR

SCH

AU

05

/Apr

il: T

hom

as M

elch

ior

(Arp

iar

| Per

lon)

13/A

pril:

And

re G

allu

zzi (

Coc

oon)

20/A

pril:

Köl

sch

live!

(Kom

pakt

)

Page 17: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

MIC

HAE

L R

EIN

BOTH

CO

MPO

ST-R

ECO

RDS

ALK

ALIN

O

MUC

H LO

VE /

LISB

ON

MAR

TIN

PET

ER

COM

POST

-REC

ORD

S

MAC

CH

INA

NER

A PA

STA-

MUS

IK

FIN

DU

S LE

WD

AND

LOUD

MIK

EY G

EE &

RES

US

4 BR

OTH

ERS

MODERNDISCO PRESENTS_

THE FAMOUS DJ EDITION

EINLASS 22:00 UHR | LINDWURMSTR.88 | 80337 MÜNCHEN

FR. 22. MÄRZSTRØM CLUB

1

2

34

5

6

Page 18: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

ie Nacktheit der Frau ist weiser als die Lehre der PhilosWophen, hat er gesagt, Max Ernst – Frauenheld, Kunstmaler und Erfinder des Action Painting. Was für ein Mann: Freigeist, führender Surrealist, Jahrhundertkünstler, Weltbürger – und von Anfang an Dada. Dada war die Handgranate um die bürgerliche Kunst aufzusprengen. Einmal geöffnet, war alles möglich. Der Dada-Max wird Anfang der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zum Wegbereiter des Surrealismus. Innen ist Außen ist Innen. Schlaf, Traum, Schrei, Nacht, Tag – Surrealismus. Bildfetzen, Worte. Für den Groschen „Sinn“ ist kein Spalt mehr im surrealistischen Automaten. Mit Max Ernsts visueller Heimsuchung durch die Holzdielen ist in der Malerei erfunden was in der Literatur ecriture automatique heißt. Das Phantastische läßt sich fortan mit dem Banalen machen. Seit der automatisierten Malerei ist’s aber auch aus mit der Mär vom gottähnlichen Schöpfersubjekt des Künstlers. Als er seine wilden Fabelwesen malt, sitzt Max Ernst längst mit falschem Paß in Paris. Deutschland hat ihn ausgespuckt, jetzt lebt er bei Freund Paul Eluard und dessen Gattin Gala, der späteren Muse von Dali. Mit ihr hat Ernst natürlich eine Affäre. Surrealisten-Freundschaften hielten das damals aus. Hübsche Titel sind ihm sowieso eingefallen: „Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen“ – eine seiner berühmteren Malereien. Während in Deutschland seine Bilder als entartete Kunst gelten, ist Max Ernst als Deutscher auch in Frankreich bald nicht mehr gelitten, er wird interniert und emigriert schließlich 1940 in die USA. Seine letzten in Frankreich gemalten Bilder sind wie Vorahnungen einer kommenden Landschaft – man kann deutlich den Grand Canyon sehen. Kaum in den USA, ist Max Ernst auch schon mit Peggy Guggenheim und Cab-rio durchs ganze Land unterwegs. In Arizona steigt er aus dem Wagen, dreht sich um, und starrt fassungslos auf dieselbe fantastische Landschaft, die er in Frankreich zuvor gemalt hat, ohne zu ahnen, daß es sie wirklich gibt.

In der Wildnis von Arizona wird Max Ernst sich für lange Zeit niederlassen, ein Haus bauen, eine neue Frau lieben und ab und zu ein paar entscheidende Erfindungen machen. Der junge Künstler, dem Max Ernst die Tricks beigebracht hat, war natürlich Jackson Pollock, der mit seinen bei Ernst abgeschauten Drippings weltberühmt werden sollte. Max Ernst selber befragt weiter die Natur und seine Träume. Ein Auge nach innen, eines nach außen, klopft er alle möglichen Materialien auf verborgene Visionen ab. Gelegentlich fährt er mit einem Anhänger voller Bilder nach New York, Ga-leristen abklappern, alte Freunde besuchen – Künstler im Exil, die Meister des 20. Jahrhunderts: Tinguely, Chagall, Breton, Matta, Mondrian, Duchamp – und alle führen sich auf wie Hollywoodsternchen, wenn’s ans fotografiert werden geht.Max Ernst über die Vergnügungen der Malerei: „Dem Herzschlag der Erde zuhören. Sich der Angst hingeben, die Kometen und das Unbewußte im Menschen hervorrufen. Die Sonne auf Wunsch scheinen lassen. Die Schein-werfer der nächtlichen Gedanken einschalten. Sich der Grausamkeit des Auges erfreuen. Beim sanften Licht des Blitzes sehen…“.2013 ist dem Surrealismus längst der Stachel gezogen. Würde man die Kunstgeschichte nach Lebensaltern einteilen, der Surrealismus wäre die Pu-bertät. Permanent überwältigt von den Wünschen, den Dingen und dem Körper. Was einmal schockhaft war, hängt heute anheimelnd neben der Küchenuhr. Bevorzugt Dali. Max Ernst allerdings war immer ein großes Stück vom Dali-Kitsch entfernt – seine Unruhe und sein Vagabundieren haben ihn davor bewahrt.

Text: Fx Karl

F x K a r l

m a x e r n S ta l b e r t I n a W I e n

F x K

d

a l b e r t h I e n » l a d o l c e v I ta «

Am Donnerstag Abend des 7. März 2013 eröff-net die Walter Storms Galerie die Ausstellung »La Dolce Vita« von Albert Hien, die vornehm-lich Neonskulpturen beinhaltet. Meist geht es um die ironische Auseinandersetzung mit Buch-staben, Zahlen und Bedeutungen, wenn der Künstler mit Neonröhren arbeitet. Inspirations-quelle für eine der insgesamt zehn gezeigten Arbeiten sind Kreuzworträtsel und Sudokus. Aus Neonröhren bastelt er ein kreisförmiges Sudo-ku, dessen klassischer Aufbau aus neun Reihen und neun Spalten in neun unterschiedliche Far-ben übersetzt wurde. Ergebnis ist eine farben-frohe Skulptur, die an einen Sonnenschirm am Strand erinnert und die Hien tatsächlich mit dem autobiografischen Erlebnis des „Müßiggangs an den Stränden des sommerlichen Mittelmee-res mit seinen endlosen Feldern von Liegestüh-len und Sonnenschirmen, mit Sonnenbrand und Langeweile“ assoziiert. Knobeln als Mittel zum Zeitvertreib transportiert er in sein künstlerisches Konzept indem er den Fokus vom Lösen auf die Auflösung der Rätsel lenkt. Auf den hinteren Seiten der Rätselhefte würden sich in geometri-scher Anordnung Zahlengruppen und Buchsta-benkonstellationen bilden, geheimnisvolle Ren-dezvous und Vereinigungen von Wörtern und Begriffen. Diese für Hien gesteigerte Rätselhaf-tigkeit ist nicht nur Teil der eben beschriebenen Arbeit. Neben anderen Werken werden auch zwei „Lüster“ aus Neonröhren zu sehen sein. Die Röhren bilden typografisch unterschiedliche Fragezeichen ab, die übereinander und durch-einander, aber bei jedem der beiden Objekte unterschiedlich konstruiert werden. In separaten Räumen an der Decke angebracht, schweben die Skulpturen im wahrsten Sinne des Wortes als großes Fragezeichen über dem Galeriege-schehen und tauchen den einen Raum in wei-ßes, den anderen in verschiedenfarbiges Licht. WANN: 8. März bis 11. Mai 2013WO: Walter Storms Galerie

S c h a u S t e l l e d e r p I n a Ko t h e K d e r m o d e r n e

Nach dem Lenbachhaus ist nun die Pinakothek der Moderne als weitere Münchner Kunstinstitu-tion fällig für eine Generalüberholung. Das über Deutschland hinaus bekannte Vierspartenhaus

wird ab dem 25. Februar bis voraussichtlich Sep-tember 2013 temporär zwecks Sanierungsarbei-ten geschlossen. Allerdings geht die Pinakothek uns während dieser Zeit nicht ganz verloren, sondern eröffnet gegenüber des Südost-Eingangs die SCHAUSTELLE, „eine experimentelle Platt-form für multidisziplinäre Ausstellungen, Work-shops, Vorträge, Performance, Film, Videokunst und vieles mehr“. Im Zentrum der konzeptuellen Überlegungen zu diesem auf einen großen Raum beschränkten, gerüstartigen Ausstellungsbau steht die Verbindung der vier voneinander un-abhängigen Sammlungen Moderne Kunst, Gra-phik, Architektur und Design. Die SCHAUSTEL-LE soll Gelegenheit bieten die Werke nicht nur parallel ausstellen zu können, wie es traditionell in der Pinakothek geschieht, sondern auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Spartenüber-greifend soll so gearbeitet werden, dass die Grenzen zwischen den einzelnen Kunstformen verwischen oder Genre ineinander übergehen: Sound als Teil des architektonischen Kontexts, experimentelle Performance als Design, Cho-reografie als Form des Zeichnens oder Film als malerischer Akt.WANN: Februar bis September 2013WO: Barerstr. 40, 80333 München

h e r b e rt n au d e -r e r » m au S m a n n S -l a n d «

Nusser&Baumgart zeigt in der Ausstellung „Mausmannsland“ neue Arbeiten des Künstlers Herbert Nauderer. Seine schwarz-weiß-Zeich-nungen, die sich trickfilmartig zu raumgrei-fenden Videoinstallationen zusammensetzen, enthalten das wiederkehrende Motiv des Maus-mannes, einer Art Alter Ego des Künstlers. Die Galerie warnt in ihrem Pressetext „zartbesaitete Besucher“ vor der beklemmenden und unbehag-lichen Wirkung, welche der Zyklus von Zeich-nungen, Bildbearbeitungen und Videos auslö-sen könne. Dies ist wohl auch der musikalischen Untermalung zuzuschreiben, die eine wesentli-che Rolle als Anregung im Entstehungsprozess und als Wahrnehmungsintensivierung in der Präsentation Herbert Nauderer’s künstlerischen Werkes spielt.WANN: 1. März bis 22. April 2013WO: Steinheilstr. 18, 80333 München

m a ry h e I l m a n n » a n o t h e r g r e e n W o r l d «

Mary Heilmann, eine der einflussreichsten Künst-lerinnen der Gegenwart zeigt bei Häusler Con-temporary München eine Installation aus Malerei, Keramik und Möbelobjekten. Entscheidend für die Arbeit der Künstlerin ist, dass sie die abstrakte Formgebundenheit von Rechteck, Kreis und Qua-drat bewusst emotionalisiert und mithilfe von kräf-tigen Farbkompositionen frei gestaltet. Dadurch wirkt sie nicht nur auf den Betrachter positiv sti-mulierend sondern ironisiert auch die starre Kunst-strömung der Minimal Art. Der Ausstellungstitel »Another Green World« bezieht sich nicht nur auf die Musik Brian Enos, die der Künstlerin als eine ihrer zahlreichen Initialzündungen diente (unter anderem ist sie vom Humor und der Farbigkeit der Fernsehserie „The Simpsons“ begeistert), sondern weist auch auf die Grüntöne hin, die Heilmann nun neben ihrer typischen, von knalligen Farben dominierten Farbpallette verwendet.WANN: 15. Februar bis 4. Mai 2013WO: Häusler Contemporary München

m e l b o c h n e r » W e n n S I c h Fa r b e ä n d e r t «

Das Haus der Kunst widmet Mel Bochner ab März eine Retrospektive seines Werkes, das unter ande-rem Installationen und Skulpturen aber auch Zeich-nungen, Wandmalerei, Gemälde und sogar Foto-grafien umfasst. Es ist die erste Einzelausstellung des 1940 geborenen Künstlers in Deutschland seit 15 Jahren. Doch Bochner ist nicht umsonst als einer der Begründer der Concept Art in die Kunstgeschichte eingegangen. Er hat nicht nur 1966 die erste Aus-stellung der Konzeptkunst initiiert und kuratiert. Im Laufe seines Schaffens hat er auch die traditionellen Medien konsequent einer eingehenden Überprüfung und Neuinterpretation unterzogen. Die Ausstellung spannt den Bogen über unterschiedliche Phasen sei-ner künstlerischen Tätigkeit und öffnet dadurch den Blick dafür, wie seine fotografisch konzeptuelle Ar-beit und Negation der postmodernen Malerei später seine eigenen Gemälde beeinflusste. Man darf sehr gespannt auf diese historische Ausstellung sein. Ich werde euch berichten (...wenn sie spannend ist...).WANN: 07. März bis 23. Juni 2013WO: Haus der Kunst, Prinzregentenstr. 1, 80538 München

S p

a r t

3 53 4

Text: Benita Böhm / gallerytalk.net

Page 19: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf
Page 20: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

l i f e

z u c h t u n d

( S e l b S t - )S o r g e

anchmal berührt Sprache, beeindruckt, hinterlässt tiefe Spuren im Bewusstsein. Und es gibt, trotz allem Kitsch und Klischee vor dem besondere An-lässe kaum gefeit sind, offizielle Ansprachen, die etwas Besonderes sind. So etwa eine Ansprache aus dem Jahr 2005, gehalten vor Absolventen am Kenyon College in Ohio. Verfasser und Sprecher: David Forster Wallace, einer der bedeutsamsten Schriftsteller der amerikanischen Gegenwart. Titel der Ansprache: This is water. Inhalt: Politische Po-esie. Poetisch, weil Wallace es auf ganz eigene Weise versteht, den Menschen in Metaphern und Anekdoten auf sehr persönliche Weise anzuspre-chen. Politisch, weil über einen wahren Wert der Erziehung gesprochen wird, der sich vom bloßen Drill zum Erfolg unterschieden wissen möchte. Der wahre Wert der Erziehung, so Wallace, hat weni-ger mit Wissen, als mit dem Vermögen zu tun, wie man seine Aufmerksamkeit kontrolliert. Ist man nur aufmerksam für sich selbst, in eigener Sache? Oder schult man in kontinuierlicher Disziplin seine Aufmerksamkeit, reflektiert stetig von Neuem, was es bedeutet dieses oder jenes zu denken und wird sich dadurch seiner Mitmenschen auf sensible und emphatische Weise bewusst, um im Bedarfsfall fähig zu sein, diese zu unterstützen? Das ist, so Wallace, der wahre Wert der Erziehung.

In berückender wie ansprechender Weise the-matisiert Wallace dabei zugleich eine der dra-matischsten Entwicklung der letzten beiden Jahr-hunderte: Den legitimen Anspruch eines jeden, Respekt vor seiner Einzigartigkeit und die absolute Selbstverfügung über seinen Körper einzufordern, während sich das psychologische Individuum zu-gleich imperial einsam und selbstverantwortlich immer wieder erarbeiten muss, wer oder was es sein möchte. Die Radikalisierung der Rechte, die

Menschenwürde und Selbstverfügung unauflösbar verbindet, unterstützt heute eine freiheitliche und selbstbestimmte Entfaltung des Menschen wie nie zuvor. Dabei zu wissen, dass emotionales Empfin-den und damit auch die Disposition zum Glück-empfinden oder „die Klaviatur des Glücks“ wie Burkhardt Pleger vom Max-Planck-Institut für Kog-nitions- und Neurowissenschaften in Leipzig die menschlich emotionale Grundausstattung bezeich-net, zu einem guten Teil vom persönlichen Erbgut abgängig ist, betont, wie schwer es sein kann, die Deutung seiner Erfahrungen, seine Überzeu-gungen, Interessen und Emotionen zu kontrollie-ren und sich damit selbstbestimmt zu entwickeln.

Anhand alltäglicher Situationen wie gelangweilt und unzufrieden in einer Schlange im Supermarkt zu stehen, beschreibt Wallace wie alltäglicher Frust und Enttäuschung Rituale und Reflexe hervor-bringen, die dazu führen, dass man über andere Menschen schlecht urteilt und voller Verachtung feststellt, wie schlecht und runtergekommen die Welt ist. Das Bewusstsein, so Wallace, kann ein unkontrollierbarer Quell von Ekel und Scham sein. Trotz, oder besser, gerader wegen all der wirtschaftlichen und zivilisatorischen Aspekte des Komforts, der Gesundheit und persönlicher Freiheit, verhindern die eigenen Ansprüche eine Gewährleistung der eigenen Würde und natür-lich findet man das alles auch zutiefst unfair.

Burnout-Gesellschaft, nicht zu bewältigende Infor-mationsflut durch Digitalisierung und Globalisie-rung unserer Lebenswelt, Zeit- und Termindruck, präkarisierten Lebensverhältnisse, Selbstoptimie-rung als Privatreligion und das Abwälzen histo-rischer Umbrüche auf die immer selben Schultern – Qualen der Agonie, vielfältig wie diffus, für

manche nur kulturkritisches Lamento, für andere, wohl auch eher die meisten, eine Heuristik, die in-tuitiv verständlich ist. Denn es ist zu einfach, eine konfuse Lust an desparativ dringlicher Kulturkritik zu konstatieren und dem gegenüber den integ-rierten, sozusagen vernunftsbegabten Menschen zu stellen. Genauso wie es zu einfach wäre, nur von der Abhängigkeit genetisch geprägter, emo-tionaler Grundeinstellungen des Menschen zu sprechen. Die genetische Struktur eines Menschen ist nur in Form eines komplexen Zusammenspiels mit individuellen Umweltfaktoren zu verstehen. Der gehobene Anspruch an die Selbstverfügung über das eigene Leben macht das Selbst zu einem Fragment eines rituellen und sakralen Objektes, das mit Sorgfalt behandelt werden will und die Diskrepanz zwischen Schein und Wirklichkeit ist oft enorm. Kaum einer wusste, dass David Forster Wallace psychisch krank war. Erst als er sich im letzten Akt der Souveränität nach zwanzig Jah-ren schwerer Depression, im Jahr 2008 im Alter von 46 Jahren das Leben nimmt, wird es bekannt. Umso wichtiger ist es deshalb anzuerkennen, dass Daseinsfürsorge komplex ist und man nicht nur im Alter an das Ende seiner Kräfte kommen kann. Jeden kann es treffen. Deshalb beschreibt Wal-lace als wahre Freiheit und wirkliche Erziehung, die Disziplin, immer wieder seine Aufmerksamkeit und seine Gedanken zu schulen, um wahrhaftig fähig zu sein, für andere Menschen Sorge zu tragen und sich diesen Menschen immer wieder in unzähligen und bedeutungslosen Weisen auf-zuopfern. Die Alternative ist Unbewusstheit, die menschliche Standardeinstellung, die Rattenhatz, das ständige Gefühl etwa, ein unendliches Ding gehabt, aber wieder verloren zu haben.

Text: Martin Möller

Man muss die Tüten schütteln. Wenn der Inhalt sich bewegt als gäbe es zwei unterschiedliche Materialien darin, schwere und leichte, dicke und rieselige, und wenn dünne weiße Spinnweben den Inhalt in kleinere Pakete zusammen-binden, dann muss das weg. Wenn dies bei einer Packung nicht der Fall ist, sie aber aus der gleichen Küche stammt, muss sie auch weg.Lars zerdrückt mit dem Wollsocken eine Made auf den Küchenfliesen. Sein Gesicht drückt den größtmöglichen Ekel aus. Einige Sekunden später aber, als er einen blauen Müllbeutel zusammenzurrt, hat sich schon wieder diese ebenmäßige Ausdruckslosigkeit eingeschlichen, für die er an der Schule so bekannt und begehrt ist.Mandelaugen, weiche Lippen, die sich in der Mitte leicht berühren, so als gäbe es zu einer Menge Angelegenheiten dieser Welt etwas zu sagen, für das es sich aber auch nicht wirklich lohnte, den Mund zu öffnen. Dazwischen eine kleine Nase, die auch wirklich nur zum Atmen da ist.Der schlanke Oberkörper, schmale Taille, breitere, knochige Schultern scheint dafür gemacht zu sein, sich schräg und vor allem supercool an Wände zu lehnen. So ist das auch in den großen Pausen, er so an die Wand gelehnt, seine Freunde etwas verdruckst, von einem Bein auf das andere das Gewicht verlagernd, die Hände in den Hosentaschen versenkt um ihn herum stehend, wartend auf eine Erkenntnis, aus diesem leicht geöffneten sinnlichen Mund. Zeit füllen mit dummen Sprüchen, für die sie dann jedes Mal sofort danach selbst rot anlaufen. Nur er schweigt.Kommt ein Lehrer vorbei, grüßen sie kühl und charmant, so wie er es tut. Kommen die Mädchen, gucken sie in die Luft. Wenn der Bus in sein Dorf einfährt, steht er lässig in der Kurve auf und läuft langsam den Gang ent-lang, kommt auf den Punkt mit dem Absterben des Motors an der Tür an, um, wenn sich die Türen öffnen, in einem kleinen unambitionierten Hüpfer lässig auszusteigen.Um ihn herum ein paar Jüngere Quakende, und Ältere, wirklich coole, weil sie sich von dem betont Coolen schon wieder entfernt haben. Er latscht läs-sig, und sobald er in seine Straße einbiegt und außer Sichtweite ist, beginnt er linkisch zu traben. Dass er nicht mehr von der ihm zustehenden Lässigkeit der Augen gesehen wird, nimmt ihm sein Bewusstsein dafür.Hinter seiner Müslischale ragt die Mutter auf. Rote Turmfrisur. Weist darauf-hin, dass sie sich langsam um seinen Hormonhaushalt Sorgen mache. Viel-leicht habe er einen Testosteronmangel. Streicht mit den Fingern über seine blond beflaumten Arme, den Zwischenraum zwischen Mund und Nase, glatt wie Babyhaut. Hübsch finden tun die dich vielleicht, aber ein Mann, der He-rausforderungen annehmen kann, der sieht ganz anders aus. Muss man sich schon n’ bisschen anstrengen. Die Tür fällt ins Schloss und Lars stellt seine leere Müslischüssel in die Spüle, und gibt Spüli hinein. Ein paar Haferflocken schwimmen träge an die Wasseroberfläche. Als er die Müslitüte wieder ins Regal stellen will, beobachtet er eine Be-wegung am Boden. Eine Made läuft die Küchenleiste entlang, vermutlich auf der Suche nach einem Spalt, um darin zu verschwinden. Lars streckt das Bein in ballerinaartiger Eleganz und zerdrückt sie mit der großen Zehe durch seinen Wollsocken. Starrt auf den kleinen Klecks Brei auf den Fliesen. Dann inspiziert er die anderen Packungen im Regal und wirft eine nach der anderen weg.

Der Müllsack ist sehr schwer und die Gänge des Wohnhauses in dem Lars wohnt umständlich. Sie sind so labyrinthartig verworren, dass Lars sich nie vorstellen kann, in welchem Teil des Hauses, von außen gesehen, er sich gerade aufhält. Endlose Gänge ausgelegt mit khakifarbenem Teppichboden. Die Wohnungen hier sind nummeriert wie in einem Hotel. Nummer Fünf stand lange leer. Jetzt steht die Tür offen.Lars lässt seinen Müllsack voller Maden und Larven und verklebter Cerealien fallen und lehnt sich durch den Türrahmen in die Wohnung. Dann macht er einen Schritt hinein, es ist dunkel, neben ihm türmen sich Umzugskartons, ein Fenster scheint nicht richtig geschlossen zu sein, denn die Straßengeräusche sind so nah, als stünde man drei Stockwerke tiefer an der Ampel.„Ah Mann, das tut weh.“ Flucht jemand, und es kracht im Treppenhaus und Lars schlüpft zügig wieder aus der Wohnung. Zwei Frauen um die 30 schlep-pen einen riesigen Kühlschrank die Treppen hinauf. Lars schnappt sich seinen Müllsack und guckt dann vorsichtig. Die eine hat einen sehr teuer aussehen-den Damenwintermantel an, tailliert, gelocktes Haar, dunkle Haut. Die Ande-re, mit dem Rücken zu ihm, trägt lediglich ein violettes ins auberginenfarbene gehende T-Shirt , das ganz durchgeschwitzt ist.Sie setzen ab und die elegante Frau verschwindet in der Wohnung. Die im T-Shirt wischt sich die Hände an der Hose ab, atmet hörbar aus, und dreht sich dann um. Sie scheint überrascht zu sein, dass da jemand ist im Flur. Ihr Kopf ruckt und für vielleicht vier Sekunden ruht ihr Blick auf ihm. Er versucht, dem standzuhalten. Hallo, sagt sie. Sie lächelt, wird rot. Er lächelt auch, sagt matt so etwas wie hey. Die Frau wischt sich ein paar zwirbelige Strähnen aus dem Gesicht, und guckt noch mal rüber, dann nimmt sie einen leeren REWE-Ein-kaufskorb, der auf der Fußmatte steht, steigt über den Kühlschrank, und geht in die Wohnung. Lars lauscht auf das Treppenhaus, neben ihm knistert der Müllsack vor sich hin, während er langsam an der Wand zu Boden rutscht.Der Schlund des Müllcontainers gähnt Lars schwarz entgegen. Windböen fahren durch das dünne blaue Plastik, stechen in Lars Ohren, werfen ein Fahrrad um. Es beginnt zu regnen. Lars stemmt den schweren Sack mit bei-den Armen hoch und kippt ihn wie einen Basketball ins Loch.Zurück im Treppenhaus entdeckt er eine durchsichtige Tüte mit Sonnen- und Kürbiskernen auf den Stufen, die ihm aus dem Sack gefallen sein muss. Da-rin tummeln sich viele gelblich weiße Maden. Ihre rilligen, wurstigen Körper schuppeln, nur durch die dünne Tüte getrennt, an seinen Fingerkuppen ent-lang. Lars lässt sie zu Boden fallen und tritt ein, zwei Mal fest darauf. Er hebt sie wieder auf. Eine halb zerquetschte Made robbt weiter. Lars betrachtet einige Momente lang ausgiebig die Tüte samt Inhalt, dann legt er den Kopf in den Nacken und zählt die Stockwerke, die vor ihm liegen. Die Türe von Nummer 5 ist nun geschlossen. Lars steckt einen Finger durch den Zeitungs-schlitz, er hört eine Bohrmaschine. Lars steckt seine ganze Hand durch den Schlitz. Dann nimmt er die Tüte und schiebt sie hindurch. Auf der anderen Seit der Türe hört er das leichte dumpfe Geräusch, als die Tüte den Boden küsst. Schnell dreht er sich um und nimmt die letzten Stufen hinauf zu seiner Wohnung. Der Teppichboden staubt unter seinen Tritten. Ihm wird ganz ko-misch warm, wenn er an die Frau und ihr Lächeln denkt.

Text: Juno Meinecke

j u n o

l a r S u n d d I e m a d e n

j mm m

m

3 93 8

Page 21: #41 märz 13 - SUPER PAPER · professionellen DJ Szene bin ich zwar nicht 100% sicher, ich denke aber in zehn Jahren ist eher die CD weg, als die Platte. ... die Snippets sind auf

Recommended