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Date post: 26-Sep-2019
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Inhalt

Handreichung zum Modul

Arbeitsblatt Standorte Übersicht 7-01

Arbeitsblätter Standort: Schacht KONRAD 7-11 – 7-13

Arbeitsblätter Standort: ASSE II 7-21 – 7-23

Arbeitsblätter Standort: ERA Morsleben 7-31 – 7-33

Arbeitsblätter Standort: Gorleben 7-41 – 7-43

Modul 7Endlagerung in Deutschland –

Bisherige Projekte

v1 811 26

Handreichung Modul 7:

Endlagerung in Deutschland – bisherige Projekte

Sollte die Aufgabenstel lung zu umfangreich sein, kann die Zahl der betrachteten Projekte und szenischenDarstel lungen verringert werden. Auf jeden Fall sol lten die ASSE I I als bekanntestes Beispiel eineshavarierten Endlagers und Schacht KONRAD als einziges aktuel l genehmigtes Endlager behandeltwerden.

Im Datenblatt zu Schacht KONRAD (M3 auf Arbeitsblatt 7-1 2) ist das genehmigte Inventar demPlanfeststel lungsbeschluss entnommen, der das in Becquerel angibt. Zur Vereinfachung der Darstel lunggroßer Zahlen werden die Werte oft in Potenzen angegeben.Beispiele:► 2 x 2 x 2 = 8 oder 1 x 23 = 8► 1 Mil l ion = 1 .000.000 oder 1 x 1 06

► Die höchste max. zugelassene Aktivität in einem Standort-Zwischenlager ist im SZL Neckarwestheim2,4 x 1 020 Bq = 240.000.000.000.000.000.000 Bq = 240 Tri l l ionen Bq.► Beim Vergleich von Aktivitäten kommt es also nicht auf den ersten Wert, sondern die Höhe der Potenzan: 9 x 1 06 = 9.000.000; 1 x 1 07 = 1 0.000.000.

Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung in der Bundesrepublik DeutschlandIn Deutschland hat die Politik entschieden, al le radioaktiven Abfäl le, die nicht freigegeben werden (zurFreigabe siehe Modul 5 Atommüll), in tiefen geologischen Formationen endzulagern.Für wärmeentwickelnde Abfäl le veröffentl ichte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz undReaktorsicherheit 201 0 die „Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radio-aktiver Abfäl le“. Diese schreiben u.a. vor:► Für eine Mil l ion Jahre muss gezeigt werden, dass allenfal ls sehr geringe Schadstoffmengen aus demEndlager freigesetzt werden können. Hierzu muss die Integrität des einschlusswirksamen Gebirgsbereichsnachgewiesen und das vom Endlager ausgehende Risiko bewertet und dargestel lt werden.► Die Sicherheit des Endlagers muss von der Planung bis zum Verschluss des Endlagers einemkontinuierl ichen Optimierungsprozess mit periodischen Sicherheitsüberprüfungen unterworfen werden.► Es muss ein Mehrbarrierensystem realisiert werden, das den im kerntechnischen Bereich üblichenPrinzipien der Redundanz (doppelte Sicherheitssysteme) und Diversität (unabhängige Wirkmechanismen)folgt.► Es muss ein Kontrol l- und Beweissicherungsprogramm auch nach Sti l l legung des Endlagersdurchgeführt werden.► Während der Betriebszeit des Endlagers muss die Rückholbarkeit der radioaktiven Abfäl le möglich sein.► Im Notfal l müssen die Behälter auch 500 Jahre nach Verschluss des Endlagers geborgen werdenkönnen.► Konkrete Standortauswahl- und Erkundungskriterien werden nicht festgelegt.

www.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/nukleare-sicherheit/sicherheit-endlager/sicherheitsanforderungen/

Für radioaktive Abfäl le mit geringer Wärmeentwicklungen gibt es keine gleichermaßen eindeutigenaktuel len Sicherheitsanforderungen. Im Verfahren um die Sti l l legung des Endlagers Morsleben hat dieEntsorgungskommission vom Betreiber aber gefordert, diejenigen Anforderungen aus dem Katalog von201 0, die auch für gering wärmeentwicklende radioaktive Abfäl le anwendbar sind, zugrunde zu legen.

Handreichung Modul 7Endlagerprojekte

Deutschland

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Tabelle zur Ergebnissicherung mit Lösung

Handreichung Modul 7Endlagerprojekte

Deutschland

Die Musterlösungen sind in derOnline-Ausgabe nicht enthalten.

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Standorte Übersicht 7-01ASSEII

Morsleben

KONRAD

Beispielefür

Offene

Fragen

Gemeinsamkeiten

Gorleben

ausgewählte

Argumente

gegendie

Nutzung

ausgewählte

Argumente

fürdie

(Weiter-)

Nutzung

Rückholbar

Menge/Art

Einlagerung

Altbergwerk

Wirtsgestein

Ort

Endlagerprojekte

Deutschland

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A2: PodiumsdiskussionIhr seid die Teilnehmenden einer Podiumsdiskus-sion, die Klasse ist das Publikum. Nehmt die Po-sitionen für und gegen das Projekt ein. Schlüpftin die Rollen der Betreiber, der Bundesregierungund der verschiedenen Gruppen, die gegen einAtommüll lager Schacht KONRAD argumentieren.Ein Mitgl ied Eurer Gruppe übernimmt die Rolleder Diskussionsleitung.

A1 : Beantwortet folgende Fragen:

Wo ist die Anlage?

Was für eine Anlage ist es(welches Wirtsgestein)?

Welche Vornutzung der Anlage gab es?

Wann soll mit der Einlagerung radioaktiverAbfälle begonnen werden?

Welche radioaktiven Abfälle solleneingelagert werden?

Wie ist der aktuelle Zustand der Anlage?

Welche Gründe sprechen laut Betreiber fürden Standort?

Welche Gründe sprechen laut Kritikerinnenund Kritikern gegen den Standort?

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) führt aufder Internetseite www.endlager-konrad.de folgen-de Gründe für den Standort Schacht KONRAD an:

Die Eignung Konrads als

Endlager

In 800 bis 1 .300 Meter Tiefe der SchachtanlageKonrad befinden sich eisenhaltige Gesteins-schichten, in denen die radioaktiven Abfäl le end-gelagert werden sollen. Die Grube ist für ein Ei-senerzbergwerk außergewöhnlich trocken. Diedarüber l iegende, 1 60 bis 400 Meter dicke Deck-schicht aus Tonsteinen dichtet die Grube gegendas oberflächennahe Grundwasser und den Stich-kanal Salzgitter ab. [b]

Vielfältige AnalysenGegenstand der Analysen waren die hydrochemi-schen Verhältnisse der Grundwasserleiter und diehydrologischen Gegebenheiten. Zudem wurdendie Eigenschaften der unterschiedl ichen Gesteins-schichten als Ausbreitungsbarriere für Radionukli-de hinsichtl ich Durchlässigkeit und Sorptionsver-halten, die gebirgsmechanischen Verhältnisse inder Umgebung von Einlagerungskammern, Einla-gerungsfeldern und des gesamten Grubengebäu-des sowie die seismische Stabil ität des Standortesgeprüft.Durch die günstigen geologischen Gegebenheiten,die mächtigen großflächigen tonhaltigen Gesteins-schichten über und unter den Einlagerungsfeldern,können keine Radionuklide aus dem Endlager indie Biosphäre gelangen.

Möglichst langfristige Isolation der AbfälleDas Endlager Konrad entspricht den gesetzl ichenAnforderungen bezüglich des einschlusswirksa-men Gebirgsbereichs. Das ist der Teil der geologi-schen Barrieren, der bei normaler Entwicklung desEndlagers und im Zusammenwirken mit techni-schen und geotechnischen Barrieren den Ein-schluss der Abfäl le langfristig sicherstel len muss.[b]

www.endlager-konrad.de/Konrad/DE/themen/endlager/eignung/eignung_node.html, AuszugM1

Standort: Schacht KONRAD 7-11Endlagerprojekte

Deutschland

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M3

GenehmigtesInventar:

Die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V.führt in ihrem Informationsblatt „Schacht KONRAD– Wo ist das Problem?“ gegen den StandortSchacht KONRAD an:

Die Atommülllagerung

in Schacht KONRAD

betrifft uns alle

Radioaktive BelastungBereits im Normalbetrieb eines Atommüll lagersSchacht KONRAD tritt Radioaktivität über die Ab-luft und das Abwasser aus. Davon sind nicht al leindie Menschen in Salzgitter betroffen. So liegtBraunschweig in der Hauptwindrichtung und dasRathaus von Wolfenbüttel ist näher an SchachtKONRAD als an der ASSE I I .

Radioaktive AbluftEs entstehen radioaktive Gase, die nur tei lweiseüber Filteranlagen zurückgehalten werden können.Um die radioaktiven Partikel in der Luft abzuleitenund zu verdünnen werden extra ein Abluftkaminsowie ein 45 m hoher Diffusor errichtet. In die Luftkommen so Tritium, Kohlenstoff-1 4, Aerosole,Edelgase und das gesamte eingelagerte Kryp-ton-85.

Radioaktives AbwasserDas radioaktive Abwasser wird in die Aue einge-leitet. Damit die Radioaktivität ausreichend ver-dünnt wird, wird eigens eine sechs Kilometer langeDruckwasserleitung errichtet und das Abwassererst auf dem Gebiet der Gemeinde Vechelde ein-geleitet und auch das nur, wenn die Wasserfüh-rung mindestens 320 l/Sekunde beträgt.

Gefahr für 20.000 IndustriearbeitsplätzeSchacht KONRAD liegt mitten in einem dicht be-siedelten Industriegebiet. Al lein im 5km-Umkreisl iegen die Hüttenwerke der Salzgitter AG, das Mo-torenwerk von VW, sowie MAN und ALSTOM.Sollte beim Transport des Atommülls oder bei derEinlagerung ein Unfal l geschehen, so ist die wei-tere Existenz der Arbeitsplätze gefährdet.

LandwirtschaftDie Böden um Schacht KONRAD sind besondersertragreich. Die Landwirte befürchten sowohl einetatsächliche radioaktive Belastung als auch eineRufschädigung ihrer Produkte.

Atommülltransporte - Das tägliche RisikoGeht Schacht KONRAD in Betrieb, so rol len täg-l ich Transporte mit radioaktiver Fracht über Stra-ßen und Schienen aus dem ganzen Bundesgebietnach Salzgitter. Weder wissen Gemeinden, Polizeioder Feuerwehr über die konkreten TransporteBescheid, noch sind besondere Schutzmaßnah-men vorgesehen.

Informationsblatt der ArbeitsgemeinschaftSchacht KONRAD e.V., 201 7M2

Standort: Schacht KONRAD 7-12

DatenblattName: Endlager KONRAD

Ort: Stadt Salzgitter, Niedersachsen

Betreiber: Bundesgesellschaft fürEndlagerung GmbH (BGE),staatl ich

Vornutzung: 1 967: Beginn des Eisenerzabbaus

1 976: Einstel lung desEisenerzabbaus auswirtschaftl ichen Gründen

Genehmigung:

303.000 m³ radioaktive Abfäl le mitvernachlässigbarerWärmeentwicklung ausschließlichfür den nationalen Bedarf.

Begrenzung desRadionuklidinventars:

• Gesamtalphastrahler 1 ,5 x 1 01 7 Bq

• Gesamtbetastrahler und-gammstrahler 5,0 x 1 01 8 Bq

• sowie Begrenzung einzelnerRadionuklide

1 975: Schacht KONRAD wird alsAtommüllendlager in die Diskussi-on gebracht und untersucht.

1 982: Antrag auf Genehmigung derEinlagerung von Atommüll inSchacht KONRAD.

1 991 : Im Rahmen des Genehmi-gungsverfahrens werden 289.387Einwendungen gegen das Projekterhoben.

1 992/93: Die Einwendungen wer-den an 75 Verhandlungstagen über5 Monate diskutiert. Am Ende blei-ben trotzdem ca. 500 Sachfragenund 1 00 Rechtsfragen ungeklärt.

1 999: Sowohl der Bundesumwelt-minister als auch der niedersächsi-sche Umweltminister erklären öf-fentl ich, dass Schacht KONRADnicht genehmigungsfähig sei.

2000: Die Bundesregierung unddie Energieunternehmen vereinba-ren, Schacht KONRAD zu geneh-migen. Dafür stimmen die Energie-unternehmen einer Begrenzungder Laufzeit der Atomkraftwerkezu.

2002: Genehmigung.

2007: Beginn des Umbaus vonSchacht KONRAD zu einem Atom-müll lager.

2027 derzeitig geplanter Terminder Inbetriebnahme.

Endlagerprojekte

Deutschland

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Fertigstellung des Endlagers

Konrad verzögert sich

BGE rechnet auf der Basis eines externen Gut-achtens mit einer Beendigung der Bauarbeitenim ersten Halbjahr 2027Die Fertigstel lung des Endlagers Konrad fürschwach- und mittelradioaktive Abfäl le in Salzgitter(Niedersachsen) wird sich um viereinhalb Jahreverzögern. [b] Demnach ist mit einem Fertigstel-lungstermin im ersten Halbjahr 2027 zu rechnen.Bei der Schachtanlage Konrad handelt es sich umdas erste nach dem Atomgesetz genehmigteEndlager in Deutschland. Daher ist die Dauer deratomrechtl ichen Vorprüfverfahren in der Terminab-schätzung konservativ berücksichtigt worden. DieAufsichtsbehörde, das Bundesamt für kerntechni-sche Entsorgungssicherheit (BfE), überprüftlaufend die Planungsunterlagen für die Bereichedes Endlagers, in denen die Abfäl le dann eingela-gert werden sollen.Weiterhin ist bei einer Reihe von Altverträgen, dietei lweise noch vor 1 990 abgeschlossen wordensind, inzwischen die Umsetzung zwischen Auf-tragnehmern und Auftraggebern umstritten. Teil-weise lassen sich diese Konfl ikte nur durch eineNeuausschreibung lösen. Einige Bauverträge, diefür das Gesamtprojekt zeitrelevant sind, sind nochnicht abgeschlossen. Auch diese Ungewissheit istim neuen Zeitplan bewertet worden. [b]

Pressemittei lung der Bundesgesel lschaft für Endlagerung(BGE), Auszug, 8. März 201 8

Links zu weiterführenden Webseiten:www.atommuellreport.de/daten/schacht-konrad.htmlwww.bge.de/de/konrad/www.ag-schacht-konrad.dewww.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/endlagerprojekte/schacht-konrad/

M4

Schacht KONRAD: Förderturm Schacht I

Glossar

Aerosole: Gemisch aus festen oder flüssigenSchwebteilchen in einem Gas.

Alphastrahler: Radionuklide, die beim Zerfal lpositiv geladene Teilchen aussenden, die auszwei Protonen und zwei Neutronen bestehen(Alphastrahlung).

Betastrahler: Radionuklide, die beim Zerfal lElektronen oder Positronen (Betastrahlung)aussenden.

Biosphäre: Gesamtheit des von Lebewesenbewohnten Raums der Erde.

Diffusor: Bauteil (hier ein Kamin).

Einschlusswirksamer Gebirgsbereich (ewG):Der Teil des Endlagersystems, der imZusammenwirken mit den geotechnischenVerschlüssen (Schachtverschlüsse,Kammerabschlussbauwerke, Dammbauwerke,Versatz, . . . ) den Einschluss der Abfäl lesicherstel len soll .

Gammastrahler: Radionuklide, die beim Zerfal lbesonders durchdringende elektromagnetischeStrahlung (Gammastrahlung) aussenden.

Grundwasserleiter: Gesteinskörper, derHohlräume aufweist und deshalb Grundwasserweiterleiten kann.

Hydrochemie: Gewässerchemie.

Hydrologie: Lehre vom Wasser.

Radionuklid: Instabiles Atom, das beim Zerfal lionisierende Strahlung freisetzt.

Seismische Stabilität: Erdbebensicherheit.

Sorption: Ein- bzw. Anlagerung von Stoffen inMaterial ien bzw. an andere Teilchen.

Vernachlässigbare Wärmeentwicklung:Schwach- und mittelradioaktive Abfäl le mit einermittleren Wärmeleistung bis ca. 200 Watt proKubikmeter. Diese Klassifizierung wurde wegender Bedingungen in Schacht Konrad definiert.

Standort: Schacht KONRAD 7-13

Schacht KONRAD –

eine unendliche Geschichte

[b] Seit dem 8. März 201 8 heißt es, im 1 . Halbjahr2027 wären die Umbauarbeiten beendet, 25 Jahrenach Genehmigung, 40 Jahre nach Erstel lung desLangzeitsicherheitsnachweises und 50 Jahre nachStandortauswahl.Der Sanierungsbedarf der alten Schachtanlage isterheblich. Das Problem: Entgegen dem heutigenStand von Wissenschaft und Technik sol l ein altesGewinnungsbergwerk zur Nachnutzung als Atom-müll lager umgebaut werden. Das geht wederschneller, noch ist es bil l iger als ein speziel l fürdiesen Zweck errichtetes Endlager. Die Nachnut-zung eines alten Gewinnungsbergwerks ist unsi-cherer, da es an anderen Zwecken ausgerichtetwurde.Das Projekt KONRAD ist längst veraltet. Diegrundlegenden Sicherheitsberechnungen stam-men aus den 1 980er Jahren, als die Berechnungkomplexer hydrogeologischer Rechenmodellenoch wesentl ich schwieriger war. Die zugrundegelegten Sicherheitsanforderungen entsprechennicht mehr dem heutigen wissenschaftl ichenAnspruch an ein solches Projekt.

www.atommuel lreport.de/themen/endlagerung/einzelan-sicht/schacht-konrad-eine-unendl iche-geschichte.html,

Auszug, abgerufen am 28.1 0.201 8M5

Endlagerprojekte

Deutschland

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A2: InterviewsEs ist 201 2. Der Bundestag hat noch nicht ent-schieden, ob der Müll aus der ASSE I I wiederherausgeholt werden soll , oder nicht. EinSchüler/ eine Schülerin übernimmt die Rolleeines Journalisten/ einer Journalistin, die ver-schiedene Personen zu ihrer Meinung befragt.Entwickelt Interviewfragen, schlüpft in verschie-dene Rollen (Anwohnende, Betreiber, Politiker,Wissenschaftler, etc.) und lasst Euch zu EurerMeinung über die Rückholung interviewen.

A1 : Beantwortet folgende Fragen:

Wo ist die Anlage?

Was für eine Anlage ist es(welches Wirtsgestein)?

Welche Vornutzung der Anlage gab es?

Wann wurden radioaktive Abfälle in dieASSE II eingelagert?

Welche radioaktiven Abfällewurden eingelagert?

Wie ist der aktuelle Zustand der Anlage?

Welche negativen Entwicklungen werdenbefürchtet?

Was soll in der Zukunft mit der Anlagegeschehen?

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)informiert auf ihrer Internetseite über den Wasser-zufluss in derASSE II:

Warum läuft Wasser

in die Asse?

Weder die Geologie der Asse, noch das Bergwerkselbst entsprechen den Anforderungen an einenOrt, an dem radioaktive Abfäl le lagern sollten.Durch Risse im Salz und im umliegenden Gebirgeläuft Grundwasser in die Schachtanlage Asse I I .Aktuel l sind es rund 1 2,5 Kubikmeter pro Tag. Ein„Absaufen“ der Asse kann nicht ausgeschlossenwerden. [b]Würde sich die Zusammensetzung der zutreten-den Lösungen ändern, könnten diese Salzauflösen. Dadurch würden sich die Fließwege ver-größern, mehr Wasser würde sich durch dieseRisse bewegen und noch mehr Salz würde aufge-löst werden. Ein Szenario, das nicht mehr aufzu-halten wäre. [b]Über die genauen Fließwege der zutretendenLösungen liegen keine vollständigen Erkenntnissevor. Mit Hilfe von geeigneten Messmethoden solldie Herkunft des Wassers bestimmt werden. [b]

www.bge.de/de/asse/themenschwerpunkt-das-wasser-in-der-asse/warum-laeuft-wasser-in-die-asse/,

Auszug, abgerufen am 1 2.1 0.201 8M1

Standort: ASSE II 7-21

Laugensumpf untertage in ASSE I I

Endlagerprojekte

Deutschland

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M4

Remlinger Erklärung

Die Asse I I ist kein normales Bergwerk, sondernDeutschlands größtes bestehendes Atommüll la-ger.Das Deckgebirge der Asse ist weder dicht nochstabil noch trocken, die Gesteinsbewegungennahmen unerwartet stark zu und seit 1 988 fl ießentägl ich 1 2 Kubikmeter Wasser in den Schacht. DerAtommüll lässt sich nicht dauerhaft vor unkontrol-l ierten Zuflüssen schützen. Aus dieser Not herauswollen die Betreiber das Bergwerk flüssig verfül lenund den Atommüll nicht rückholbar sich selbstüberlassen. Dieser Plan nimmt die Auflösung derVerpackungsgebinde und die Verseuchung desGrundwassers durch austretende Radionuklide in-nerhalb weniger Jahre bewusst in Kauf.Wir fordern, Asse I I nicht per Flutung sti l lzulegen.Der Atommüll muss rückholbar bleiben. Alle not-wendigen Maßnahmen für eine mögliche Rückho-lung sind umgehend im Detail zu planen und ge-nehmigungsrechtl ich abzusichern. Damit dieRückholung möglich bleibt, muss das Bergwerksofort stabil isiert werden. [b]Die katastrophalen Erfahrungen mit Asse I Imüssen Konsequenzen für den weiteren Umgangmit der Atomenergie haben. Wer diese Erfahrun-gen ernst nimmt, kommt um die Erkenntnis nichtherum, dass eine weitere Produktion von Atommüllgrundsätzl ich nicht zu verantworten ist.

Remlingen, 4. Apri l 2007

Die Erklärung wurde von über 2000 Organisationenund Einzelpersonen unterzeichnet.

Untersuchungsausschuss

2009 bis 2012 versuchte ein Untersuchungsaus-schuss der niedersächsischen Landtages dieVorgänge um die ASSE II aufzuarbeiten. Aus demAbschlussbericht:[b] Für die Phase der Einlagerung lässt sich fest-halten, dass es ein interessengeleitetes Zusam-menspiel von Verantwortl ichen aus Politik, Verwal-tung, Wirtschaft und Wissenschaft gegeben hat[b]. Es bestand das Interesse, die vorhandenenSammelstel len für radioaktive Abfäl le zu leeren,das Problem der Endlagerung zu lösen, wissen-schaftl ich die Eignung von Salz als Endlagermedi-um nachzuweisen und auch das Bergwerkaufrecht zu erhalten.[b]Bereits 1962 gab es Bedenken gegen die Anlage,u.a. vom Oberbergamt (OBA) Clausthal:[b] eine Einlagerung von Atommüll würde nichtdie Zustimmung des OBA erfahren, weil dies aussicherheitl ichen Gründen nicht zu befürworten sei.[b]Die Bundesanstalt für Bodenforschung sah damalsweniger Probleme:[b] Auch seien in der Schachtanlage Asse I I dieGrubenräume ausreichend von dem Salzspiegelentfernt, sodass „unter normalen Verhältnissenkeinerlei Gefahr des Ersaufens“ bestünde. [b]

Niedersächsischer Landtag, Drucksache 1 6/5300

Inventar:

M2

DatenblattName: Schachtanlage ASSE I I

Ort: Landkreis Wolfenbüttel,Niedersachsen

Betreiber: Bundesgesellschaft fürEndlagerung GmbH (BGE),staatl ich

Vornutzung: 1 899: Beginn der Salzgewinnung.

1 906 und 1 921 : „Absaufen“ derSchächte 1 und 3 sowie des be-nachbarten Schachts Hedwigsburg.

1 964: Einstel lung des Salzabbausaus wirtschaftl ichen Gründen.

Genehmigung:

Gesamt 1 25.787 Gebinde

1 6.072 Gebinde mitmittelradioaktiven Abfäl len

1 09.71 5 Gebinde mitschwachradioaktiven Abfäl len

Seit 2007 wurde versucht, dieAngaben über das Inventar zu re-konstruieren, was jedoch aufgrundmangelhafter Dokumentationlückenhaft bleiben musste.

1 967: Einlagerungsgenehmigung.

1 976: Neues Atomgesetz: Erstmalswerden Regeln für Endlager aufge-stel lt: Einlagerungsgenehmigungenbedürfen eines Planfeststel lungs-verfahrens mit Öffentl ichkeitsbetei-l igung. Ein solches Verfahren wirdfür die ASSE I I nicht eingeleitet.

1 978: Ende der Einlagerungsge-nehmigung.

In den folgenden zwei Jahrzehntenwird die ASSE I I als Forschungs-bergwerk weiter genutzt.

2009: Nach einer Klage einerAnwohnerin, das Atomrecht auf dieASSE I I anzuwenden, wird dieAnlage erstmals juristisch zurAtomanlage erklärt.

Standort: ASSE II 7-22

Sti l l legung: Seit 1 988: Verstärkter Wasser-zufluss in das Salzbergwerk.

2007: Der damalige Betreiber wil lden Atommüll in der ASSE I Ibelassen und das Bergwerk miteiner Salzlösung fluten.

Gegen diese Pläne regt sichgroßer Protest. Das Umweltminis-terium kommt zum Ergebnis, dassdie Rückholung der Abfäl legegenwärtig die beste Variante sei.

201 3: Die Rückholung desAtommülls aus der ASSE I I wirdzum gesetzl ichen Auftrag.

M3

Endlagerprojekte

Deutschland

v1 811 26

Asse: Rückholung der Abfälle

ist nicht die beste Option

Aus Sicht des Strahlenschutzes ist die Rückholungder radioaktiven Abfäl le aus der SchachtanlageAsse sehr wahrscheinl ich nicht die beste Lösung.Der Präsident des Fachverbands für Strahlen-schutz (FS) befürchtet, dass dies zu mehr Dosisfür die Beschäftigten und die Bevölkerung führenkönnte als eine Verfül lung der Schachtanlage. [b]Auch muss der gesamte aus der Asse zurück-geholte Abfal l zunächst zwischengelagert werden.Es müsste in diesem Fall zunächst ein sehrgroßes Zwischenlager für radioaktive Abfäl le in derRegion errichtet werden, wahrscheinl ich würdedas größte Zwischenlager Deutschlands ent-stehen. Auch ist zu bedenken, dass eine spätereEndlagerung dieser Abfäl le derzeit noch völl igungeklärt ist. [b]

Auszug aus einer Pressemittei lung des Fachverbandes fürStrahlenschutz e.V. im Oktober 201 2

Im Asse-2-Begleitgremium (A2B) beraten Vertre-terinnen und Vertreter aus den Kommunen, ausder Wissenschaft, aus der Verwaltung und ausBürgerinitiativen und anderen gesellschaftlichenGruppen über die Maßnahmen zur Rückholungund zur Stilllegung der Schachtanlage ASSE II.Zur Rückholung steht aufderWebseite des A2B:

Nur die Rückholung des

Atommülls gewährleistet

langfristig Sicherheit

Die Notwendigkeit einer Rückholung des Atom-mülls aus dem Bergwerk Asse I I ist heute nahezuunbestritten: Die Gefahr, dass ansonsten dieUmwelt mittel- bis langfristig radioaktiv verseuchtwürde, lässt sich anders nicht bannen. Zwar istdas radioaktive Inventar der Asse im Vergleich z.B.zu Zwischenlagern an Atomkraftwerken oder gar inGorleben relativ klein. Diese Tatsache zeigt abereher, welche ungeheuren Gefahren von Atommüllgenerel l ausgehen, als dass es ein Hinweis aufeine „harmlose“ Asse wäre. Allein die geschätzten27 kg des hochgiftigen Plutoniums würden ausrei-chen, um die Region großflächig mit unkalkul ier-baren Folgen zu schädigen. Außerdem kenntniemand die genaue Zusammensetzung desAtommülls in der Asse, so dass auch unbe-herrschbare chemotoxische Prozesse zu befürch-ten sind, insbesondere wenn der Atommüll irgend-wann unter Wasser stehen sollte. [b]Allerdings hat sich schnell gezeigt, dass die Rück-holung auch ungeheuer zeitaufwändig ist, weil erstelementare Voraussetzungen geschaffen werdenmüssen [z.B. Abteufen eines Schachtes zur Rück-holung, Bau von Abfal lbehandlungsanlage undZwischenlager, Anm. d. Verf. ] und insbesondereder Strahlenschutz für die Beschäftigten gewähr-leistet sein muss. Außerdem müssen geeigneteMaschinen zur Verfügung stehen, die ferngesteu-ert mit dem Atommüll hantieren können. [b]Nach den aktuel len Planungen geht das zuständi-ge Bundesamt für Strahlenschutz davon aus, dassdie Rückholung selbst erst etwa im Jahr 2033 wirdbeginnen können. [b]

www.asse-2-begleitgruppe.de/rueckholung,Auszug, abgerufen am 1 2.1 0.201 8

M7

Links zu weiterführenden Webseiten:www.atommuellreport.de/daten/asse-i i .htmlwww.bge.de/asse/www.asse-2-begleitgruppe.de

Glossar

Absaufen: Bergmännischer Fachausdruck fürdas Voll laufen eines Grubengebäudes mitWasser.

Abteufen: Bergmännischer Fachausdruck fürdas Herstel len von Schächten in einem Berg-werk.

Chemotoxisch: Giftig aufgrund der chemischenZusammensetzung.

Grubengebäude: Gesamtheit der unterirdischenHohlräume eines Bergwerks.

Lösungszutritt: Zutritt von Wasser in einerKammer oder einer Grube, das mehr oderweniger mit Salz und anderen Stoffenangereichert ist.

Strahlenexposition: Fakt, dass ein Lebewesenoder Materie Strahlung ausgesetzt ist.

Standort: ASSE II 7-23

ESK zur Rückholung

[b] Auch wenn die bei der Rückholung der Abfäl leaus der Schachtanlage ASSE I I auftretendenStrahlenexpositionen des Personals und der Be-völkerung derzeit nicht belastbar abgeschätztwerden können, weist die ESK darauf hin, dass[b] bei einer Rückholung der Abfäl le für das Be-triebspersonal reale Strahlenexpositionen in er-heblichem Umfang in den nächsten Jahrzehnten inKauf genommen werden müssten. Auch fürPersonen in der Umgebung der Anlage würde einezusätzl iche reale Strahlenexposition durch Direkt-strahlung und höhere Emissionen resultieren. [b]

Auszug aus der Stel lungnahme der Entsorgungskommission(ESK) zu den Fragen des Bundesumweltministerium zur

mögl ichen Rückholung und Konditionierung von radioaktivenAbfäl len aus der Schachtanlage Asse I I , 07.04.201 0

M5

M6

Schacht ASSE I I : Förderturm

Endlagerprojekte

Deutschland

v1 811 26

A2: GerichtsverhandlungEs ist 1 991 . Mit dem Einigungsvertrag der BRDund der DDR wurde Morsleben zum gesamtdeut-schen Endlager. Eine Bürgerinitiative versucht,die weitere Einlagerung zu stoppen und hat eineKlage eingereicht. Jetzt ist die Gerichtsverhand-lung. Tragt dem Gericht Eure Argumente vor,warum das Lager weiter genutzt bzw. nicht mehrgenutzt werden soll .

A1 : Beantwortet folgende Fragen:

Wo ist die Anlage?

Was für eine Anlage ist es(welches Wirtsgestein)?

Welche Vornutzung der Anlage gab es?

Wann wurden radioaktive Abfälle im ERAMeingelagert?

Welche radioaktiven Abfälle wurdeneingelagert?

Wie ist der aktuelle Zustand der Anlage?

Was soll in der Zukunft mit der Anlagegeschehen?

Welche Gründe sprachen laut Betreiber fürden Weiterbetrieb nach 1 990?

Welche Gründe sprachen laut Kritikerinnenund Kritikern gegen den Weiterbetriebnach 1 990?

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)informiert auf ihrer Internetseite über das EndlagerMorsleben:

Still legung des Endlagers

Morsleben

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)wil l das Endlager Morsleben unter Verbleib dereingelagerten Abfäl le sti l l legen. Die Sti l l legungwurde in einem atomrechtl ichen Genehmigungs-verfahren beantragt. [b]

Still legungskonzeptZiel des Sti l l legungskonzeptes ist es, den radioak-tiven Abfal l so lange wie möglich von der Umweltfern zu halten. [b] Das Sti l l legungskonzept siehtdrei zentrale Maßnahmen vor: eine weitgehendeVerfül lung des Bergwerks, die Errichtung von Ab-dichtbauwerken und den Verschluss der SchächteMarie und Bartensleben. [b]

Das GenehmigungsverfahrenFür die Durchführung der Sti l l legung ist eineGenehmigung erforderl ich. [b] Nach einer Über-arbeitung der Antragsunterlagen werden diese2009 öffentl ich ausgelegt, knapp 1 5.000 Einwen-dungen gehen bei der Genehmigungsbehörde ein.Im Oktober 2011 veranstaltet die Genehmigungs-behörde den Erörterungstermin.Anschließend folgt das Verfahren nicht mehr demerwarteten Ablauf. Die Entsorgungskommissiondes Bundes (ESK) kommt 201 3 zu dem Schluss,dass die Langzeitsicherheitsbetrachtung metho-disch nicht mehr dem aktuel len Stand von Wis-senschaft und Technik entspricht. Das Bundesum-weltministerium übernimmt die sechs von der ESKformulierten Empfehlungen und weist das BfS an,diese umzusetzen.Seit 2011 arbeitet das BfS daran, den Nachweiszu erbringen, dass die im Konzept beschriebenenAbdichtbauwerke baulich verwirkl icht werdenkönnen. Die BGE hat diese Herausforderung mitder Übernahme der Betreiberverantwortungübernommen. [b]Derzeit ist nicht absehbar, wann es zu einerGenehmigung kommen wird. [b] Bis dahin mussdie BGE neben den oben geschilderten Aufgabendas Bergwerk in den reinen Offenhaltungsbetriebüberführen und das Endlager sti l l legungsfähighalten.

www.bge.de/de/morsleben/kurzinformationen/sti l l legung-des-endlagers-morsleben,

Auszug, abgerufen am 1 2.1 0.201 8M1

Standort: ERA Morsleben 7-31Endlagerprojekte

Deutschland

v1 811 26

M3

Inventar:

Greenpeace unterstützte die Klagen gegen dasEndlager Morsleben. In einem Informationsblatterklärte Greenpeace die Gründe, die gegen einenWeiterbetrieb sprachen:

Sicherheit bis zum Jahr 2000

Morsleben erfül lt nicht einmal die Mindestanforde-rungen, die von der RSK im Laufe der Zeit fürAtommüllendlager als „Schutzziele“ formuliertwurden. Ein Endlager sol l unter anderem:► für Tausende von Jahren keine Berührung mitwasserführenden Schichtenhaben, damit keineradioaktiven Substanzen ins Grundwasser ge-langen – in Morsleben läuft aber an einigen Stel lenunkontrol l iert Wasser ins Endlager;► eine mindestens 1 50 Meter mächtige Salz-schicht zwischen Endlager und der darüberl iegen-den Erdkruste („Deckgebirge“) aufweisen, denndurch einfl ießendes Wasser aus dem Deckgebirgewird das Salz aufgelöst, und es besteht akute Ein-sturzgefahr. In Morsleben mißt die Salzschichttei lweise nur 32 Meter;► Langzeitsicherheit für mindestens 1 00.000Jahre gewährleisten, so daß Mensch und Umweltnicht radioaktiv verseucht werden – im Fall Mors-leben endet die Garantie des Bundesumweltmi-nisters am 30.6.2000!Die Zuflüsse zum Endlager erklärte die RSK kur-zerhand für kontrol l ierbar. Durch technischeMaßnahmen wie z. B. Dammbauten sollen Was-sereinbrüche abgewehrt werden. Bedenken, daßvermehrte Wasser- und Laugenzutritte die Stabil i-tät des gesamten Grubengebäudes gefährdenoder gar der ganze Schacht „absaufen“ könnte,l ieß sie nicht gelten und schloß „eine unbe-herrschbare Vergrößerung“ der Zuflußmenge fürdie Zukunft aus.Eine Greenpeace-Studie zeigt jedoch: wenn mehrals 20.000 Kubikmeter Wasser im Jahr zufließen –keine Seltenheit in Salzformationen – könnte einDamm nichts mehr ausrichten. In so einem Fallbl iebe ohnehin nicht genug Zeit, überhaupt nochtechnische Barrieren zu bauen.

Greenpeace zum Thema: Morsleben – Persi lscheinfür die Endlagerung, Stand 3/1 991M2

Standort: ERA Morsleben 7-32

DatenblattName: Endlager für radioaktive Abfäl le

Morsleben (ERAM)

Ort: Morsleben, Landkreis Börde,Sachsen-Anhalt

Betreiber: Bundesgesellschaft fürEndlagerung GmbH (BGE),staatl ich

Vornutzung: 1 897: Beginn der Salzgewinnung.

1 944–1 945: Rüstungsproduktiondurch Tausende KZ-Häftl inge undZwangsarbeiter in 400 m Tiefe fürden Krieg.

1 958–1 984: Masthähnchenzuchtunter Tage.

1 969: Einstel lung des Salzabbaus.

Genehmigung:

Gesamt 6.61 7 Strahlenquellen und36.753 m³ schwach- undmittelradioaktive Abfäl le, davon22.321 m³ seit 1 994.

Darüber hinaus ungenehmigteZwischenlagerung von 7 Stahl-zyl indern mit Caesium- und Kobalt-Strahlenquellen sowie Europium-abfäl len und einem Radium-226Fass. Beides macht zusammenetwa die Hälfte der Radioaktivitätim ERAM aus und soll nach Wil lender BGE vor Ort bleiben.

1 971 : Erste Genehmigung für dieEinlagerung von 500 m³ radio-aktiver Abfäl le.

1 978: Offiziel ler Beginn desVersuchsbetriebs.

1 986: UnbefristeteDauerbetriebsgenehmigung.

1 990: Einigungsvertrag:„Bestandsschutz“ für DDR-Altanlagen. Die Betriebsgenehmi-gung wurde dadurch automatischbis zum 30. Juni 2000 verlängert.

1 991 : Gerichtl icher Stopp derEinlagerung.

1 992: Aufhebung des Urtei ls von1 991 durch das Bundesver-waltungsgericht.

1 994: Wiederaufnahme der Einla-gerung; es wurden ganz neueKammern außerhalb der geneh-migten Bereiche aufgefahren.

1 998: Erneut gerichtl icher Stoppder Einlagerung: Für die neuenKammern wäre ein neues Geneh-migungsverfahren notwendiggewesen. Die Bundesregierunggab das Ende desEinlagerungsbetriebs bekannt.

Absperrung untertage in Morsleben

Endlagerprojekte

Deutschland

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Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage

„Situation und Perspektiven der atomaren Endlagerung im

atomaren Endlager Morsleben“

Links zu weiterführenden Webseiten:www.atommuellreport.de/daten/era-morsleben.htmlwww.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/endlagerprojekte/endlager-morsleben/www.bge.de/de/morsleben/www.greenkids.de/morsleben/www.bi-morsleben.de

ERA Morsleben: Förderturm Schacht Bartensleben

Glossar

Alphastrahler: Radionuklide, die beim Zerfal lpositiv geladene Teilchen, die aus zwei Protonenund zwei Neutronen bestehen, (Alphastrahlung)aussenden.

Auffahren: Bergbauliche Tätigkeiten desSchaffens neuer untertägiger Hohlräume(Strecken, Kammern).

Grubengebäude: Gesamtheit der unterirdischenHohlräume eines Bergwerks.

Halbwertszeiten: Zeit, in der die Hälfte derradioaktiven Atomkerne eines Radionuklids ineinen anderen Stoff umgewandelt wird.

Hydrogeologie: Lehre vom Verhalten desWassers in den Gesteinsschichten.

Lösungszutritte: Zutritt von Wasser ins Gruben-gebäude, das mehr oder weniger mit Salzen undanderen Stoffen angereichert ist.

Radionuklid: Instabiles Atom, das beim Zerfal lionisierende Strahlung freisetzt.

Strahlenquellen: In diesem Falle künstl icherzeugte, umschlossene Strahler, die in Industrie,Medizin und Forschung verwendet werden.

Wasserwegsamkeiten: Durchlässigkeit desGesteins für Wasser.

Standort: ERA Morsleben 7-33

Unter Berücksichtigung des gegenwärtigen geo-wissenschaftl ichen Kenntnisstandes der BGR gehtvon den Lösungszutritten keine akute Gefährdungdes ERAM während des genehmigten Betriebszeit-raums aus.Für die genehmigte Betriebsphase des ERAM istnicht mit solchen, vom Grubengebäude ausgehen-den Verformungen und Spannungen zu rechnen,die zu Brüchen im Gebirge und damit zur Entste-hung von neuen Wasserwegsamkeiten führenkönnten. [b]Die Ergebnisse der von der BGR vorgelegten Mo-dellbetrachtungen zeigen auf, daß aus geologi-scher Sicht in der genehmigten Betriebsphase desEndlagers keine unbeherrschbaren Zuflüsse zuerwarten sind. [b]Die vergleichsweise eingeschränkte Wirkung dergeologischen Barrieren (stel lenweise geringerAbstand von Grubenbauen zum Salzspiegel, Mög-l ichkeit der Zutritte von Lösungen im Grubenge-bäude Marie in der Nachbetriebsphase) kann auchnach Einschätzung der Reaktor-Sicherheitskom-mission (RSK) aufgrund der relativ kurzen Halb-wertszeiten und dem geringen Anteil an Alpha-strahlern bei den eingelagerten bzw. noch einzu-lagernden Radionukliden durch die vorsorgl icheRealisierung ingenieurtechnischer Maßnahmenkompensiert werden.

Nach Auffassung von RSK, GRS und BGR zeigendie sicherheitsanalytische Bewertung im Rahmender Sicherheitsanalyse Morsleben (GRS-79-Bericht) sowie die derzeitige Bestandsaufnahmedes ERAM, daß keine Gefährdungen vom Betriebder Anlage für Personal und Umwelt ausgehen, diederzeit eine Einstel lung des Betriebes erforderl ichmachen würde. [b]‛Aus der Sicht des Bergamtes Staßfurt, die sichaus der langjährigen Beaufsichtigung des Gruben-betriebes, einer Vielzahl von damit im Zusammen-hang stehenden Befahrungen der Grube in derVergangenheit als auch in jüngerer Zeit einschl ieß-l ich der als problematisch bekannten Bereiche (z.B.Tropfstel len in der „Bunte Firste“ und „Lagertei l H“im Grubenfeld Marie) und den vorhandenen Unter-lagen ergibt, ist eine Gefährdung der Stabil ität desGrubengebäudes Bartensleben/Marie gegenwärtignicht erkennbar. [b]’[b]Die Gefahr einer langfristigen radioaktiven Verseu-chung des Allertales ist nicht gegeben. Hierzu trägtneben den technischen und geologischen Barrie-ren die Begrenzung des Inventars auf Radionuklidemit im wesentl ichen kurzen Halbwertszeiten bei.

Deutscher Bundestag,Drucksache 1 2/5058, 28.05.1 993

Endlagerprojekte

Deutschland

Abkürzungen

BGR: Bundesanstalt für Geowissenschaftenund Rohstoffe

GRS: Gesellschaft für Anlagen undReaktorsicherheit

RSK: Reaktor-Sicherheitskommission

M4

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A2: Zeitungsartikel / Leserbrief / BlogbeitragIhr wollt eine Demonstration organisieren, auf dergefordert wird, Gorleben als Standort für einEndlager aufzugeben. Ein Teil Eurer Gruppeschreibt einen Text für die Lokalzeitung, der dieMenschen überzeugen soll , sich zu beteil igen.Ein anderer Teil schreibt einen Leserbrief oderBlogbeitrag, warum das Projekt gut ist und nichtaufgegeben werden soll . Beide Ergebnissewerden der Klasse vorgelesen.

A1 : Beantwortet folgende Fragen:

Wo ist die Anlage?

Was für eine Anlage ist es(welches Wirtsgestein)?

Welche Vornutzung der Anlage gab es?

Wann wurde das Projekt Endlager Gorlebenbegonnen?

Welche radioaktiven Abfälle solleneingelagert werden?

Wie ist der aktuelle Zustand der Anlage?

Was soll in der Zukunft mit der Anlagegeschehen?

Welche Gründe sprechen laut Befürworterfür den Standort?

Welche Gründe sprechen laut Kritikerinnenund Kritikern gegen den Standort?

Das Bundesamt für Strahlenschutz war bis 2016verantwortlich für die Erkundung des SalzstocksGorleben. Auszug aus einer Broschüre von 1995:

Die Sicherheit eines Endlagers an diesemStandort ist trotz der Einwirkung des Grundwas-sers gewährleistet, da ein genügend großer Si-cherheitsabstand zum wasserführenden Bereichdes Deckgebirges eingehalten werden kann. Beieinem Abstand zwischen dem Einlagerungsbe-reich und den wasserführenden Deckgebirgs-schichten von z.B. 650 m würde es selbst bei un-realistisch pessimistischen Annahmen zu Ablau-gungs-, Lösungs- und Transportprozessen etwa 6Mil l ionen Jahre dauern, bis das Wasser den Einla-gerungsbereich erreicht hätte.

Bundesamt für Strahlenschutz:Salzstock Gorleben Als Endlager geeignet? – Erkenntnisse

aus der bisherigen Erkundung, Salzgitter 1 995M1

Standort: Gorleben 7-41

Im März 1988 führte der Ausschuss für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit des DeutschenBundestages eine Anhörung zur Endlagerung undinsbesondere zu Gorleben durch.Auszug aus der Stellungnahme des Sachverstän-digen Prof. Dr. Eckhard Grimmel

Die Bohrungen Go Hy 1 301 bis 1 305 habenergeben,- dass sandige und tonige Fremdeinlagerungenaus der Quartärzeit nicht nur im Gipshut des Gor-lebener Salzstocks, sondern auch noch im Salz-stock selbst auftreten;- dass diese Fremdeinlagerungen bis ca. 1 00munterhalb des Salzspiegels nachgewiesen sind;- dass die Fremdeinlagerungen wasserwegsamsind und mit den Grundwasserleitern des Gipshutsund des Deckgebirges in Verbindung stehen;

Seither steht also fest, dass nicht nur die Barriere„Deckgebirge“ ihre Isolationsfunktion nicht erfül lt,sondern dass auch die Barriere „Salzstock“ in ihrerFunktion noch mehr eingeschränkt wird, als bis1 983/84 schon bekannt war.Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit desDeutschen Bundestages: Öffentl iche Anhörung von Sachver-

ständigen zu den Anträgen „Beendigung der Arbeiten amEndlager Gorleben und Entsorgung – Endlager (Gorleben)“,

25.03.1 988M2

Endlagerprojekte

Deutschland

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M5

GeplantesInventar:

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz undnukleare Sicherheit zur Rolle Gorlebens beimStandortauswahlverfahren:

Mit dem Standortauswahlgesetz wurde die berg-männische Erkundung am Standort Gorlebenbeendet. Der Salzstock Gorleben wird wie jederandere in Betracht kommende Standort gemäßden nach dem Standortauswahlgesetz festgeleg-ten Kriterien und Anforderungen in das Standort-auswahlverfahren einbezogen. Der Bund ist nachdem Standortauswahlgesetz verpfl ichtet, denSalzstock Gorleben unter Gewährleistung allerrechtl ichen Erfordernisse offen zu halten, solangeer nicht im Auswahlverfahren für die Suche nacheinem Standort zur Endlagerung der hochradioak-tiven Abfäl le ausgeschlossen wurde.

www.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/endlagerprojekte/standortauswahlverfahren-endlager/

salzstock-gorleben/, abgerufen am 1 4.1 0.201 8

DatenblattName: Erkundungsbergwerk Gorleben

Ort: Gorleben, Landkreis Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen

Betreiber: Bundesgesellschaft fürEndlagerung GmbH (BGE),staatl ich

Vornutzung: keine

Geschichte:

Wärmeentwickelnde radioaktiveAbfäl le(v.a. bestrahlte Brennelemente undWiederaufarbeitungsabfäl le)

1 977: Der niedersächsischeMinisterpräsident Ernst Albrechtbenannte Gorleben als Standort fürein „integriertes Entsorgungs-zentrum“. In Gorleben sollten einZwischenlager, eine Wieder-aufarbeitungsanlage (WAA), eineAnlage zur Behandlung der Abfäl leund ein Endlager entstehen.

Gorleben-Treck: Am 25. März 1 979startete ein Treck nach Hannover,um dort gegen das Projekt zuprotestieren. Während des Treckskam es am 28. März zu einemschweren Unfal l im US-amerika-nischen Atomkraftwerk Harrisburg.Am 31 . März demonstrierten1 00.000 Menschen in Hannover.

Die Pläne für die WAA wurdenfal lengelassen, am Bau einesZwischen- und eines Endlagerswurde festgehalten.

1 979: Beginn der hydro-geologischen Untersuchungen.

1 980: Mehrere Tausend Menschenbesetzten die Bohrstel le 1 004,errichteten ein Hüttendorf undriefen die „Republik FreiesWendland“ aus. Einen Monatspäter wurde der Platz von derPolizei geräumt.

1 986: Beginn des Abteufens vonSchacht 1 („Erkundungsbergwerk“)

Seit 1 984 besteht ein oberirdischesZwischenlager für Atommüll , seit1 995 auch für Castoren.

2000: Zwischen Bundesregierungund den Energiekonzernen wurdeein Moratorium für die Erkundungüber 1 0 Jahre vereinbart.

201 2: Komplette Einstel lung derErkundung. Das Bergwerk wird zzt.noch soweit unterhalten, dass einespätere Weiternutzung möglich ist.

M3

Standort: Gorleben 7-42

Die Bürgerinitiative Lüchow-Danneberg befürchtet,dass die Standortsuche erneut auf Gorleben hin-auslaufen würde, da es hier dazu bereits umfas-sende Erkundungen und Eignungsaussagen derbeteiligten Institutionen gibt:

Nach zwei Jahren Debatte in der Endlagerkom-mission, die in letzter Minute noch von der rot-grünen Landesregierung Niedersachsens insGesetz hinein verhandelt wurde, verhärtet sich derVerdacht, so sieht es die Bürgerinitiative Umwelt-schutz Lüchow-Dannenberg (BI), dass es nicht umeinen Neustart der Endlagersuche ging, sonderndass es darum ging, ein vergleichendes Verfahrenzu starten mit dem Ziel, auf diesem Weg denalten, verbrannten Standort Gorleben politisch undjuristisch im Spiel zu halten. [b]Die Empfehlung, die die Endlagerkommission denBundestagsparteien in Form des „Berichts“ vor-legt, lässt Letzeres vermuten. Völl ig außer Achtgelassen wird, dass der sogenannte Erkundungs-vorsprung, al l die Daten, die in den fast 40 JahrenLug und Trug rund um Gorleben, zusammengetra-gen wurden und die in Eignungsaussagen (sic!)der Bundesanstalt für Geowissenschaften undRohstoffe (BGR) gipfelten, einen fairen, offenenVergleich nicht zulassen.

www.bi-luechow-dannenberg.de/?p=1 6851 ,abgerufen am 1 4.1 0.201 8M4

Glossar

Abteufen: Bergmännischer Fachausdruck fürdas Herstel len von Schächten in einem Berg-werk.

Hydrogeologie: Lehre vom Verhalten desWassers in den Gesteinsschichten.

KEWA: Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungs-Gesellschaft.

Moratorium: Sti l lhalteabkommen, Aufschub.

Endlagerprojekte

Deutschland

v1 811 26

Aus der Bewertung der Regierungskoalition:

Nach Auswertung der Akten, Anhörung der Sach-verständigen und Würdigung der Zeugenaussagenim Untersuchungsausschuss haben die Ergebnissevon 30 Jahren Gorleben-Erkundung nie Anlassgegeben, an der Eignungshöffigkeit des SalzstocksGorleben für ein Endlager für al le Arten von radio-aktiven Abfäl len zu zweifeln. Die Sicherheit standimmer an erster Stel le. [b]Auch die Entscheidung für den Salzstock Gorlebenals Erkundungsstandort für ein mögliches Endlagerim Jahr 1 977 ist nachvollziehbar, schrittweise undnach wissenschaftl ich abgesicherten Kriterienerfolgt. Sie entsprach nicht nur dem damaligenStand von Wissenschaft und Technik, sondern warauch aus heutiger Sicht geradezu beispielhaft undfortschrittl ich. [b]Es gab zu keinem Zeitpunkt des Verfahrens einepolitische Einflussnahme auf fachliche Gesichts-punkte, oder gar auf Sicherheitsfragen. [. . . ] Obwohldie Erkundungsergebnisse die Eignungshöffigkeitdes Salzstocks Gorleben stützten, wurden rein vor-sorgl ich mögliche Alternativen für den Fall einerNichteignung erarbeitet. Mit dem Statement„Gorleben bleibt erste Wahl“ wollte die damaligeUmweltministerin Dr. Angela Merkel bei der Prä-sentation der BGR-Studien insbesondere die vomdamaligen baden-württembergischen SPD-Um-weltminister Harald B. Schäfer gezielt geschürtepolitische Unruhe dämpfen und die Bürgerinnenund Bürger beruhigen. In den Bundesländern griffdie Angst um sich, dass an den in den BGR-Studien genannten „untersuchungswürdigenStandorten bzw. Standortregionen“ neue möglicheErkundungsstandorte benannt werden könnten.

Aus der Bewertung der Opposition:

Nach der Sichtung von mehr als 2.800 Akten undder Vernehmung mehrerer Dutzend Zeugen kannnach Auffassung der Opposition nunmehr belegtwerden, dass politische Beeinflussung, Täuschungund Verschleierung bei Gorleben über Jahrzehntehinweg eine Konstante waren. Die heutige Bun-deskanzlerin Dr. Angela Merkel entschied 1 996 alsBundesumweltministerin, Gorleben trotz al lerZweifel und fehlender Salzrechte weiter erkundenzu lassen. Sie steht in einer langen Reihe von Ent-scheidungsträgern in der Geschichte Gorlebens,denen Einsicht in das damalige Fehlverhalten fehlt.Doch Fakten und Dokumente sprechen eine ein-deutige Sprache.Zeugenaussagen bestätigten zweifelsfrei, dass einordentl iches Standort-Auswahlverfahren seitensdes Bundes, bei dem Gorleben mit anderen vergl i-chen oder gar als bester hervorgegangen wäre,nicht existierte. Der Standort Gorleben wurdebinnen weniger Wochen von der Niedersächsi-schen Staatskanzlei 1 977 im Alleingang aus politi-schen Motiven heraus ausgewählt, ohne das jahre-lange Auswahlverfahren der vom Bund beauf-tragten KEWA zu berücksichtigen. Der Bund (unterHelmut Schmidt) stimmte nach anfänglicher Ableh-nung zähneknirschend zu.Auch als im Jahr 1 983 die Entscheidung zur unter-tägigen Erkundung anstand, wurde an der fachli-chen Grundlage, dem PTB-Zwischenbericht, solange manipul iert, dass er am Ende Gorleben „Eig-nungshöffigkeit“ bescheinigte, die geologischenZweifel und Risiken abgemildert waren und dieEmpfehlung, andere Standorte zu erkunden, geti lgtwar. So steht auch die Entscheidung der RegierungHelmut Kohl, nur Gorleben untertägig zu erkunden,unter dem Schatten von Täuschung und Verzer-rung.

Deutscher Bundestag: Drs. 1 7/1 3700, 23.05.201 3

Endlagerprojekte

DeutschlandStandort: Gorleben 7-43

Gorleben-Untersuchungsausschuss

Drei Jahre, von 2010 bis 2013, wurden im sogenannten Gorleben-Untersuchungsausschuss des Deut-schen Bundestages Akten gewälzt und Zeugen befragt um zu klären, wie es zur Standortbenennung vonGorleben kam, welche Rolle wissenschaftliche Erkenntnisse gespielt haben und welche politischen Ein-flussnahmen in den vorangegangenen 33 Jahren auf das Erkundungsverfahren vorgenommen wurden. AmEnde standen sich die damalige Regierung aus CDU/CSU und FDP und die Opposition aus SPD, Linkeund Grüne in ihrer Beurteilung gleichermaßen unversöhnlich gegenüber wie vor dem Untersuchungsaus-schuss.

Links zu weiterführenden Webseiten:www.atommuellreport.de/daten/salzstock-gorleben.htmlwww.bge.de/de/standortsuche/bergwerk-gorleben/www.bi-luechow-dannenberg.de

Erkundungsbergwerk Gorleben: Förderturm

M6


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