3. Modul
Wundfotografie, Druck-
entlastung & Kompression
Modul 1
• Venöse Ulkus
• Arterielle Ulkus
• Diabetischer Fuß
• Dekubitus
• Komische Wunde
Modul 2
• Haut
• Die Wunde von Start - Ziel
• Infizierte Wunde
• Stagnierte Wunde
• Granulation, Epithelisation
• Debridement, Wundhöhlen und
Wundtaschen
Modul 3
• Wundfotografie
• Druckentlastung
• Entwässerung/Kompression
• Verbandslehre
Wundfotografie
Dokumentation
Definition
Wundfotografie
Fotografien sind ein geeignetes Mittel, um den Zustand einer Wunde und den Heilungsverlauf zu dokumentieren.
Bedeutung
Wundfotografie
• Qualitative hochwertige Serie kann Analyse und Verständnis des Wundverlaufs unterstützen (Visulisierung)
• Veränderungen an einer Wunde, die wechselnden und unter Zeitdruck stehende PP von einer Wo zur nächsten nicht auffallen, werden sichtbar
• Informationsquelle für Arzt
Einige Mängel derzeit
• Unterschiedliche Kameratypen
• Kein gleicher Winkel
• Keine gleiche Ausleuchtung
• Keine gleichen Abstände
• Kein gleicher Bildhintergrund
• Zu wenig Zeit
• Versand häufig per E-Mail (Datenschutz)
• Schriftliche Wundbeschreibungen können fehlerhaft und unvollständig sein
• Fotos ergänzen die Dokumentation
• Auf scharfen ausgeleuchteten Fotos erkennt eine Pflegeperson oft mehr
Ziel einer Wunddokumentation
• Der Wundheilungsverlauf ist nachvollziehbar
• Kann ausgewertet werden
• Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen kann kontrolliert werden
• Therapieerfolge können publik gemacht werden
• Arbeiten aus einem Guss
• Pflegekräfte und Einrichtung im Fall rechtlicher Auseinandersetzungen abgesichert
– Was nicht dokumentiert wurde, wurde nicht gemacht)
• Motivation des Patienten bzw. Mitarbeiters, da Fortschritte durch „Vorher-Nachher-Bilder“ klar ersichtlich
• Für Schulungszwecke wertvoll
Ziel einer Wunddokumentation
• Überprüfung des Behandlungserfolges
-Sind Verbesserungen erkennbar?
-Ist ein Therapiewechsel erforderlich?
-Wie entwickelt sich die Lebensqualität?
• Prognose des Wundverlaufs
- Unterstützung der Behandlungsplanung
- Unterstützung der Patientencomplience (Realistische Angaben zur Behandlungsdauer)
Ziel einer Wunddokumentation
Was ist zu beachten
• Dokumentation über 30 Jahre aufbewahren
• Nur therapeutisch verantwortliche Fachkraft darf dokumentieren und zwar zeitnah
• Handzeichenliste und Handzeichen
• Nachtragen muss das Ursprüngliche weiter erkennbar sein
• Bei Verschlechterung Arzt informieren
Welche Kameras sind geeignet
• Theoretisch jede Kamera
• Gewisse Einschränkungen sind zu empfehlen
• Keine Sofortbildkameras
• Abzuraten Handy (Sicherheit)
• Möglichst gute Farbwiedergabe
Wann soll fotografiert werden?
Wunde immer nach der Reinigung fotografieren
Therapieziel erreicht Der Heilungsprozess ist zufriedenstellend verlaufen
Ausgangszustand Wie sieht die Wunde zu Beginn der Behandlung aus
Behandlungsziel Mit welcher Strategie/Produkt soll die Wunde in welcher Zeit in welchen Zustand gebracht werden
Zwischenschritte Bei Änderung der Therapie, nach operativen Eingriffen und sonst in regemäßigen Abständen von 7 Tagen. Bei über Monaten dauernden Therapien reicht ein Bild alle 2 bis 4 Wochen.
Rechtlicher Aspekt
• Digitalbilder sind für die Dokumentation juristisch relevant
• Foto muss Patient zuordenbar sein • Jede Person besitzt die Rechte am eigenen
Bild • Über die Verwendung immer Patienten
informieren bzw. Sachwalter • Zustimmung vom Bewohner oder dessen
gesetzlichem Vertreter über eine Fotodokumentation immer in schriftlicher Form einholen
• Ablage in der Bewohnerakte
• Fotos sind kein Ersatz schriftlicher Aufzeichnungen
• Falls Fotos außerhalb der Patientenakte verwendet werden, muss der Patient seine Zustimmung geben
Rechtlicher Aspekt
• Zustimmung immer dokumentieren
• Zustimmung kann jederzeit widerrufen werden
• Bei Verwendung außerhalb - keinen Namen anführen
• Bilder dürfen nur in hausinternen Laboren oder Drucker ausgedruckt werden
Rechtlicher Aspekt
• Kamera im Büro der Station/Pflegedienstleitung deponieren
• Kamera darf nur für dienstliche Zwecke verwendet werden
• Regelmäßige Abstände der Wundfotografie sollten fixiert werden
– Z.B. alle 2 Wochen
Rechtlicher Aspekt
Unschärfe I:
Autofokus aktivieren
Wenn Sie den Auslöser halb eindrücken, wird der Autofokus aktiviert und die Kamera stellt scharf.
Grün = scharf Gelb = unscharf
Schwächen vom Autofokus
Einfärbige Flächen
Schwacher Kontrast
Wenig Licht
Unschärfe II:
Zu nahe am Motiv
Ab ca. 30 cm Distanz zum Aufnahmeobjekt: Makro-Funktion einschalten
Die Zoomfunktion
Mit der Zoomfunktion kann ich Objekte, die weiter weg gelegen sind, heranholen. W ist immer links und steht für WEITWINKEL T ist immer rechts und steht für TELE
Makro und Zoom
Je nach Zoomeinstellung (Weitwinkel oder Telebereich) verändert sich der Mindestabstand, bei dem noch ohne Makroeinstellung fotografiert
werden kann. Im Telebereich ist der Abstand größer als im Weitwinkelbereich.
Maximalabstand mit Makro: 30 cm
Maximalabstand mit Makro: 120 cm
Telebereich: 105 mm Brennweite
Weitwinkelbereich: 35mm Brennweite
Unschärfe III:
Verwackelt
Bild wurde zu lange belichtet und ist deshalb verwackelt.
Lösung: Jedes Foto mit Blitz machen
Blitzeinstellung
Automatik Blitz schaltet sich automatisch dazu
Rote Augen Reduktion Ein Vollblitz wird ausgelöst, der die Pupillen verschließt
Blitz Blitz wird immer aktiviert
Blitz aus Blitz wird auch in dunklen Situationen nicht aktiviert
Aufhellblitz Längere Verschlusszeit lässt auch dunklen Hintergrund im Bild sichtbar
Der richtige Kameramodus
P wie: Patientenfotografie oder Profimodus Einstellungen sind möglich
Richtige Programmwahl
Programmautomatik Blende und Zeit werden automatisch eingestellt
Zeitautomatik Fotograf wählt gewünschte Blende aus Zeitautomatik stellt die passende Verschlusszeit für korrekte Belichtung ein
Blendenautomatik Fotograf wählt gewünschte Verschlusszeit aus Blendenautomatik stellt passende Blende für korrekte Belichtung ein
Manuelle Einstellung Manuelle Einstellung der Belichtungszeit und der Blendenanzahl Fotograf hat absolute Kontrolle über alle Einstellungen
P
Z
B
M
Unschärfe IV:
Kein mittiges Motiv
Der Autofokus der meisten Kameras misst die Schärfe genau in der Mitte des Blickfeldes. Liegt das Objekt außerhalb der Mitte, wird es nicht scharf abgebildet.
Schärfentiefe
Tipps für mehr Schärfentiefe • Lichtressourcen nützen • Immer mit Blitz fotografieren
Für Fortgeschrittene: Wenn möglich keine Blende verwenden
So funktioniert der
Schärfenspeicher
Alle Kameras besitzen einen Schärfespeicher: 1. Bildausschnitt festlegen 2. Objekt, welches scharf
werden soll im Display zentrieren
3. Auslöser halb eindrücken 4. Vom Objekt wegschwenken
und Auslöser gedrückt halten
5. Endgültigen Bildausschnitt wählen, dann Auslöser ganz durchdrücken
Kontrolle am Display
Mit dem Zoom kann im Wiedergabemodus: • das Bild vergrößern • und mit den Pfeiltasten verschieben
Exakte
Größenbestimmung
Wundlineale: Gehören auf jedes Wundbild, dienen jedoch nur zur Darstellung der Größenverhältnisse
Was führt zu Fehlbelichtungen?
Fehlbelichtungen entstehen durch • Dominanten, unruhigen Hintergrund • Großes Wundlineal • Weißes Leintuch im Hintergrund • Gegenlicht • Reflektierende Gegenstände • Zu wenig Licht • Kein Blitz
Klassische Gegenlichtsituation
Heller Hintergrund mit viel Sonnenlicht beeinflusst den Belichtungsmesser der Kamera
… Bildausschnitt verkleinern und Blitz einschalten
Farbverfälschungen durch
unterschiedliche Lichtquellen
Kamerablitz = einzige standardisierte Lichtquelle Leuchtet die Wunde immer im gleichen Winkel mit demselben Licht aus
Immer mit Blitz fotografieren
Der richtige Bildausschnitt?
Folgende Fragen führen zum richtigen Bildausschnitt: •Was „fasziniert“ mich an dem Motiv, das ich fotografieren will? •Wofür will ich das Bild schlussendlich verwenden? •Was soll die Aussage des Bildes sein?
Unterschiedliche Kamerawinkel
erschweren die Beurteilung
Einheitlicher Winkel
Um die Ausdehnung korrekt beurteilen zu können, sollte die Kamera: in den meisten Fällen sowohl in der Vertikalen als auch in der Horizontalen parallel zur Wunde gehalten werden
Einheitlicher Winkel
im Team
Immer den gleichen Blickwinkel und Bildausschnitt zu treffen ist schwierig - > wenn mehrere Personen an der Verlaufsdokumentation arbeiten
Lösung: Bild machen – Blick auf vorheriges Foto werfen – vergleichen
Das Umfeld
Weitere Details beachten
Wundumgebung
Aufbau des Verbands
Rückstände der Wunde
Fixation des Verbands
Infektkontrolle
Saugeigenschaften des Verbands
Problematik
Blitz
Diffusor - Fließpapier
Blitzlicht nicht direkt in die Wunde -> Diffusor, der das Licht nicht abschwächt aber verteilt
Beispiel für Diffusor: kleines Stück Fließpapier, das über den Blitz geklebt wird
Schattenbildung –
Bild zu nahe
Zu nahe am Motiv - > Belichtet der Blitz nicht mehr genau im Zentrum und das Motiv bleibt teilweise im Dunkeln
Blitz freihalten
Vorsicht bei Kleinkameras, dass die Finger den Blitz nicht verdecken
Schattenfreies Blitzen
Lösungen um das Problem des harten Schattens beim Blitz zu minimieren
Zusätzlicher Slave Blitz Ringleuchte anstatt Blitz
Wundlineal nur mit Initialen oder Zahlencode verwenden
Immer mit Blitz fotografieren
Ab ca. 30 cm Makrofunktion einschalten
Richtiger Bildausschnitt: Wunde formatfüllend abbilden
Keinen Zoom benützen
Lichtressourcen nützen
6 Geheimnisse für
ein gutes Wundfoto
Verlaufsdokumentation
Immer aus derselben Richtung fotografieren
Möglichst immer gleiche Positionierung des Patienten
Kleber mit Maßband immer an der gleichen Stelle anbringen
Kamerawinkel parallel zur Wunde
Möglichst immer den gleichen Bildausschnitt wählen
Geheimnisse
einer Kamera
Das digitale Bild
• Das kleinste Element eines digitalen Bildes = einzelne Pixel • Einzelne Pixel enthalten Information über Farbe und Helligkeit • Anzahl der Pixel hängt von der Auflösung der Kamera ab
Originalbild 400 fache Vergrößerung 1.000 fache Vergrößerung
Bildqualität und Sensorgröße
Vergleich der Sensorgrößen Verschiedener Kamerasysteme Je größer der Sensor, desto besser die Bildqualität
Anzahl Pixel Auflösung Wie viele Pixel werden aufgezeichnet Anzeige auf der Kamera: • 1024 x 768 • 1600 x 1200 • 3200 x 1800
Kompression Jpeg Format Wie viele Pixelinformationen werden gerechnet Anzeige auf der Kamera: • Basic • Fine • Superfine
Bildqualität und Dateigröße
Bildauflösung
6 Mio. Pixel 4,5 MB
2 Mio. Pixel 1,2 MB
Bildauflösung
Kompressionsstufen I
Qualitätsstufe 12: Geringe Kompression Dateigröße: 4,5 MB
Qualitätsstufe 1: Starke Kompression Dateigröße: 375 KB
Kompressionsstufen II
Qualitätsstufe 12: Geringe Kompression Qualitätsstufe 1: Starke Kompression
Ausschlaggebende Faktoren
für ein gutes Druckresultat
Bildqualität der Fotodatei
Druckmodell auf Auflösung
Papierqualität
Fotopapier Normales Papier
Ausdruck der Bilder
Farblaser Tintenstrahl Thermosublimation
Druckentlastung
KerraPro
Anwendung
• Dient zur Druckreduzierung
• Anwendung nur auf gesunder, intakter oder verheilter Haut
• Nicht auf ulzerierter oder beschädigter Haut anwenden
• Kein Wundverband
• Mehrfachverwendung ist möglich
KerraPro
•Optimale - anhaltende Druckverteilung
•Druckspitzen vermeiden
•Silikontechnologie
Pflege- und
Reinigungshinweise
• Mit Wasser und Seife waschen
• Kissen muss vor Wiederverwendung vollständig getrocknet sein
• Autoklavierbar
• Lässt sich in gewünschte Größe oder Form schneiden
• Hält im Dampfautoklaven Temperaturen bis zu 121°C stand
Schutz durch Prävention
Gesichtsmasken oder sonstiger medizinischer Hilfsmittel
Lässt sich schneiden um Finger, Zehen,... zu schützen
Lässt sich ums Handgelenk wickeln
Sheet
Schutz durch Prävention –
Heel
Für Ellenbogen und Knie und ähnliches
Schützt die Fersenrückseite bei liegenden Patienten
Schützt die Fußsohle bei sitzenden oder gehenden Patienten
Heel
Schutz durch Prävention
Lindert Druck auf Schulter und sonstige Knochenvorsprünge
Mindert Druck zwischen Knien oder Fußgelenken
Sacrum
Sheet
Sheet polstert Kopf oder Schulterblätter Kann einfach oder gefaltet verwendet werden
Sheet mindert Druck zwischen Knien oder Fußgelenken
Bestellinformation
Produktname Größe in cm Stärke in cm Packung Bestellnummer KerraPro™ Sheet 10 x 10 0,3 1 Stk. KRPO10 KerraPro™ Sheet 10 x 10 1,2 1 Stk. KRPO20 KerraPro™ Heel --- --- 1 Stk. KRPO30 KerraPro™ Sacrum/Ankle --- 1 Stk. KRPO40 KerraPro™ Strips 50 x 2,5 0,3 1 Stk. KRPO50 KerraPro™ Strips 50 x 2,5 1,2 1 Stk. KRPO60
Indikation
•Dekubitus Prävention
•Therapie bei Grad 1
Heel-Beispiel Fixierung
Kerrapro im Vergleich
Gesunde Ferse Geschädigte Ferse
Kerrapro im Vergleich
Geschädigte Ferse
Gesunde Ferse nach KerraPro TH
Kerrapro im Vergleich
Geschädigte Ferse Nach TH mit Polymer
Kausaltherapievorschlag
•Druckentlastung beider Fersen mit Pruventor Fersenfreilagerungsschuh
Unterlagen
Downloaden
Unterlagen sind unter
www.sorbionaustria.at/vortraege
downloadbar
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