„24. IPA-Niedersachsentour“ vom 01. - 04.07.2011 nach

ein voller Erfolg! Gewinner ist die Kinderkrebshilfe: 16.300 Euro!

Ein Bericht von Reinhard Voigt

Zu Gunsten der Kinderkrebshilfe traten auch in diesem Jahr 73 radsportbegeisterte IPA-Angehörige und –freunde im Alter von 25 bis 72 Jahren aus ganz Deutschland in die Pedale. Begleitet wurden wir dabei von 23 Helfern mit den nötigen Fahrzeugen, die für die Verkehrssicherheit und die Logistik verantwortlich waren. Veranstalter des in Polizeikreisen inzwischen bundesweit bekannten Radsportereignisses für eine gute Sache ist die Verbindungsstelle Osnabrück der International Police Association (IPA). Durch Start-, Spenden- und Sponsorengelder haben wir bisher schon über 252.000 Euro eingenommen.

Wie in jedem Jahr trafen wir uns eine Woche vor dem eigentlichen Tour-Start zu einer letzten Formüberprüfung in Osnabrück. Am Samstag, dem 26.06.2011 um 09.30 Uhr starteten wir zu einer 134 Kilometer lange Trainingstour durch den Nordkreis des schönen Osnabrücker Landes. 50 Rennradfahrer und 15 Begleiter hatten sich zum Start eingefunden. In diesem Jahr wurde die Trainingstour von uns in eine „Spendensammeltour“ umfunktioniert. Nach nur wenigen Kilometern konnten wir den ersten Scheck bei der Fa. A. Ebrecht-Reker einsammeln. Weiter ging die Fahrt in Richtung Eggermühlen. Als wir hier eintrafen wurden wir vom „halben Ort“ mit einer imposanten La-Ola-Welle empfangen. Mit Blaulicht und Martinshorn signalisierte der Begleittross optisch und akustisch unsere wohlverdiente Pause. Ein Imbiss stand bereit und sorgte für neue Kräfte. Und einen Spendenscheck der Werbege-meinschaft in Höhe von insgesamt 1500 Euro ! nahmen wir unter lautem Beifall ebenfalls in Empfang.

Die Initialzündung für die Beteiligung an der Aktion war von unserer Mitfahrerin Rike Havermann ausgegangen. Eine tolle Idee mit durchschlagendem Erfolg, zumal der Spendenbetrag durch die Werbegemeinschaft bis zum Tourstart am 01. Juli um weitere 400 Euro auf jetzt 1900 Euro !! angehoben wurde.

Scheckübergabe in Eggermühlen

Vor dem Rathaus in Ankum begrüßte uns wenig später Bürgermeister Ferdinand Borgmann und überreichte ein so genanntes „Flachgeschenk“ in Form einer Barspende für die Kinderkrebshilfe, welches wir dankbar in Empfang nahmen.

Geldübergabe in Ankum

Nach 134 Kilometern trafen wir am Nachmittag wieder in Osnabrück ein. Die Trainingstour wurde mit einem Schnitt von 30 km/h gefahren. Aufgrund der großzügigen Zuwendungen während unseres Abschlusstrainings, war das Spendenkonto zum Tourstart bereits auf 2.500 Euro angewachsen.

Start am Kollegienwall PI-Leiter Michael Maßmann gibt den Startschuss

Die erste Tagesetappe begann am Freitag, dem 01. Juli um 08.00 Uhr mit dem Startschuss durch Michael Maßmann, dem Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück und führte zum „Tag der Niedersachsen“ über 203 Kilometer nach Aurich, der diesjährigen Ausrichterstadt. Quartier und hervorragende Betreuung fanden wir in der Jugendherberge Aurich, in unmittel-barer Nähe des Veranstaltungsgeländes des „Tags der Niedersachsen“.

„Mein Herz, das feiert jetzt ein Fest“, sangen die Mädchen und Jungen der Grundschule Bad Essen

Nach dem Start war Bad Essen die erste Zwischenstation auf dem Weg nach Aurich. Bereits zum zwölften Mal wurden wir am Kirchplatz von der Gemeinde empfangen. „Mein Herz, das feiert jetzt ein Fest“, sangen die Mädchen und Jungen der Grundschule Bad Essen. So einen Empfang haben wir Teilnehmer der IPA-Tour schon lange nicht mehr erlebt, 320 Kinder – die komplette Schule – begrüßten uns am Freitagvormittag. Unter Leitung von Thekla Schäfer hatten sich die Grundschulkinder als Gesamtchor formiert. Die mitgebrachten Süßigkeiten für die Kinder und ein Blumenstrauß für Frau Schäfer waren ein kleines Dankeschön für den herzlichen Empfang und die langjährige Unterstützung. Ulla Möhr-Loos, die die IPA-Starter im Namen der Kommune begrüßte, hatte ebenfalls einen Scheck für die Kinderkrebshilfe dabei. Sie äußerte Anerkennung und Lob für die Polizeibeamten – für deren Engagement und auch die große sportliche Leistung.

Auf dem weiteren Weg wurden bei der Firma AVO Gewürze in Belm und beim Bürgermeister der Stadt Lohne weitere Spendengelder eingesammelt. Weitere Unterstützung für die gute Sache gewährte uns der Heimat- und Wanderverein, der Mühlenverein und der Verein Pyramide aus Belm.

Spendenübergabe an der Mühle in Belm

Ein Sturz im Fahrerfeld ereilte uns nach etwa 85 gefahrenen Kilometern. Zum Glück nur leichte Blessuren, die von „Medizinmann“ Franz-Herbert Heydt und unserem Tourarzt Tommy Klemp sofort behandelt wurden. Der Sturz löste natürlich auch im Besenwagen bei Tourmechaniker Jörg Guss betriebsame Hektik aus. Material musste besorgt und ersetzt werden. Schlussendlich konnten alle Teilnehmer die Tour mit ihren Rennrädern fortsetzen –Glück gehabt.

In Cloppenburg legte das Peloton nach über 100 gefahrenen Kilometern die Mittagspause ein. Der Fahrradhersteller Derby Cycle hatte geladen und zu diesem Zweck Zelte auf dem Werksgelände

aufgebaut sowie Platz für unsere diversen Begleitfahrzeuge geschaffen.

Die Firma nutzte den Besuch, um ebenfalls einen Spendenbeitrag zu leisten. Mathias Seidler, Vorstandsvorsitzender der Derby Cycle AG, übergab ein FOCUS Izalco Team Replica Rennrad im Gesamtwert von 2.499 Euro. Ein echtes Schmuckstück, das viele Teilnehmer am liebsten gleich nach der Mittagspause auf den letzten 100 Kilometern anstelle des alten Rades weiterfahren wollten. "Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft von FOCUS und diese tolle Sachspende“, erklärte unser Sportlicher Leiter Michael Brink bevor der ehemalige Tour de France Fahrer Daniel Becke, u.a. Fahrer der Teams Coast, Bianchi und Illes Balears, das Peloton vom Werksgelände auf den nächsten Etappenabschnitt schickte.

Ein echtes Schmuckstück

Auf der weiteren Fahrt forderten Regen, Hagelschauer und starker Wind den Fahrern alles ab. Anlässlich eines weiteren Zwischenstopps bei der Baumschule von Rembert Burmann in Barßel konnte unser Präsident Karl-Heinz Thiemann einen weiteren großzügigen Spendenscheck in Empfang nehmen.

Nach 6:25 Stunden im Sattel erreichten wir nach 203 Kilometern, bei einem Schnitt von 31,54 km/h, unserer Tagesziel. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zum Abendessen im Speisesaal der Jugendherberge. Die Herbergseltern, Herr und Frau Glenewinkel, hatten mit ihrer Crew ein reichhaltiges und wohlschmeckendes Abendessen zubereitet. Nachdem die Kohlehydratspeicher wieder aufgefüllt waren, eroberten wir die verschiedenen Attraktionen auf dem Festtagsgelände.

Samstags fuhr das Peloton geschlossen bei Temperaturen von 13 Grad und starkem Wind über Dornumersiel, Bensersiel, Neuharlingersiel und Caroliensiel auf der alten Küstenstraße bis nach Hooksiel. Hier machten wir unsere Mittagspause auf dem Hof der Familie Ennen. Der Landwirt und seine Frau waren total angetan von unserer Tour und stellten sogar ihr Wohnzimmer und ihre Küche für die Teilnehmer zur Verfügung. Hier soll man Teilnehmer sogar mit erlaubten? Dopingmitteln in Form von „Doppelhopsern“ hantieren gesehen haben. Zum Abschied überreichte Frau Ennen noch eine Geldspende für die gute Sache.

In Fedderwarden legten wir einen Zischenstopp ein, um eine weitere Geldspende in Empfang zu nehmen. Wie es dazu kam: Beim Klassentreffen 35 Jahre nach ihrem Abitur kamen unser Teilnehmer Werner Stox und sein Schulfreund, der Fedderwarder Ralf Pawlik ins Gespräch. Werner erzählte von unserer Tour und dass die Strecke diesmal am 2. Tag durch Fedderwarden führen werde. Also holten wir die Geldspende gleich direkt vor dem Haus von Ralf Pawlik ab.

Unser weiterer Weg führte uns zurück nach Aurich. Bei weiterhin trübem Wetter erreichten wir wohlbehalten die etwas abseits liegende Bühne der Jugendfeuerwehr Niedersachsen. Hier konnte der Schirmherr der Tour, Innenminister Schünemann, seine Begrüßungsworte an gut gelaunte und hoch motivierte Tourteilnehmer richten. Unsere ebenfalls zum Empfang erschienene Polizeipräsidentin, Frau Heike Fischer, richtete herzliche Grußworte an uns und bedankte sich für das soziale Engagement der Tourteilnehmer. In bester Hans-Rosenthal-Manier war sie der Meinung: „Die IPA-Niedersachsentour ist – Spitze!“ Da wollte der Auricher Bürgermeister Heinz –Werner Windhorst nicht im Abseits stehen, lobte

Organisation und Teilnehmer, spendete 400,- Euro und lud alle Tourteilnehmer auf ein Getränk und ein Backbratenbrötchen ein. Das quittierten wir natürlich mit kräftigem Beifall.

Unsere Polizeipräsidentin Frau Fischer Schirmherr Innenminister Schünemann Aurichs Bürgermeister Windhorst

Gut gestärkt und nach der obligatorischen Sammlung mit den umfunktionierten Polizeimützen ging es zurück in die Jugendherberge. Als Tagesdaten waren 142 Kilometer in 4:42 Stunden Fahrzeit und ein Schnitt von 30,35 km/h zu verbuchen.

Abends ging es wieder zum Veranstaltungsort, um den „Tag der Niedersachsen“ im Herzen Ostfrieslands zu genießen. Das umfangreiche Programm der Musikbühnen bot für jeden etwas. An den zahlreich vorhandenen Getränkeständen konnte der Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen werden. Einige sollen auch reichlich Gebrauch davon gemacht haben und erst sehr spät –oder früh? mit runden Füßen wieder an Land gekommen sein. In diesem Zustand ist es dann auch gar nicht mal so einfach sein Hochbett in der 2. Etage zu erreichen, geschweige wieder zu verlassen. Es sei denn, man hat als „Oben-Schläfer“ einen Fallschirm. Hatte ich aber nicht. Dafür blaue Flecken und einen geprellten Rücken.

Am Sonntag hieß es Abschied zu nehmen. Nach einem guten Frühstück und dem Auszug aus der Jugendherberge galt es, eine flache Strecke über Wiesmoor, Westerstede, Oldenburg und Wildeshausen bis nach Barnstorf abzuspulen. In Freude darüber, trocken das Ziel zu erreichen, wurden die 142 Kilometer in 4:10 Stunden bewältigt. Dabei wurde über weite Strecken ein derart hohes Tempo gefahren, wie man es eigentlich nur von der großen Tour de France kennt. Letztlich erreichten wir das Hotel Roshop mit einem Schnitt von 34,18 km/h.

Nachdem Rennräder und Fahrzeuge verstaut waren, nutzten wir die Sauna oder das Schwimmbad des Hotels, relaxten auf den Zimmern oder stürzten uns in die City von Barnstorf um Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen.

………….endlich Pause !

Am Abend trafen wir uns dann alle zum Abendessen. Aber zuvor stand ein Novum der IPA-Niedersachsentour an. Die erste Tombola seit Bestehen der Tour ging über die Bühne. Als Hauptpreis wartete natürlich das Rennrad der Firma Derby Cycle aus Cloppenburg auf den glücklichen Gewinner. Aber damit nicht genug. In der letzten Woche vor der Tour gelang es

unserem

Schatzmeister Arnold Treusch von Buttlar und anderen eine tolle Tombola mit vielen Preisen auf die Beine zu stellen. Um einen möglichst hohen Betrag für unseren Spendentopf einzunehmen, wurden die Lose zunächst für einen Stückpreis von 10,- Euro verkauft. Die letzten 21 Lose wurden zu Stückpreisen zwischen 25,- und 50,- Euro verkauft. Arnold legte beim Verkauf der Lose ein Talent an den Tag, was jedem Marktschreier des Hamburger Fischmarktes Ehre gereicht hätte. Aal-Arnold oder Bananen-Arnold, wer weiß welche Karriere ihm noch bevor steht. Am Ende erbrachte der Losverkauf 3.490,-!! Euro für die Kinderkrebshilfe.

Nachdem zunächst kleinere Preise an den Mann bzw. die Frau gebracht waren, wuchs die Spannung im weiteren Verlauf immer mehr. Am Ende war Herbert Kling der Glücklichste des Abends. Hatten im „Finale“ noch drei Teilnehmer eine Chance auf den Hauptpreis, war es zum Schluss unser Ulmer IPA-Freund der das hochwertige FOCUS Izalco Team Replica Carbon-Rennrad gewann. Unter lautem Jubel und Beifall konnte Herbert das Schmuckstück in Empfang nehmen.

Schatzmeister und die Glücksfeen

Herbert, herzlichen Glückwunsch So sehen Sieger aus

In den anschließenden geselligen Stunden konnte der Spendenfond durch Übergaben weiterer Geldbeträge noch weiter aufgestockt werden.

Für Montag hatte man schlechtes Wetter gemeldet. Pünktlich um 08.30 Uhr starteten wir Richtung Osnabrück. Bis zum Ende der Tour blieb es zumindest trocken. Während der Fahrt konnte am frühen Vormittag auf dem Gelände der Firma Vilsa Brunnen in Bruchhausen-Vilsen erneut ein Scheck in Empfang genommen werden. Die Geschäftsleitung hatte für jeden Teilnehmer 10 Euro ausgelobt. Über einen eigens aufgebauten Erfrischungsgetränkestand erfolgte die Verkostung neuester Getränkevariationen. Eine Unterstützung der nächsten Tour wurde von der Geschäftsleitung, den Geschwistern Herrn und Frau Rodekohr, bereits wieder in Aussicht gestellt. Die Fahrt ging weiter nach Wallenhorst, wo Bürgermeister Ulrich Belde und Heiner Leerkamp als Vertreter der Wallenhorster Hanse e.V. in Norddeutschlands heimlicher Radsport-Hauptstadt die IPA-Fahrer herzlich Willkommen hießen und dem Leiter der IPA Osnabrück Karl-Heinz Thiemann einen Scheck überreichten. Nachdem sich der gesamte Tross im Rathaus aufgewärmt und bei Kaffee und Kuchen gestärkt hatte nahm Karl-Heinz Thiemann diese Gelegenheit war und sprach einige Worte des Dankes an alle Teilnehmer der diesjährigen Tour. Gleichzeitig bedankte er sich bei den Gastgebern für die bereits ausgesprochene Einladung für 2012.

Die Gemeinde Wallenhorst und die Wallenhorster Hanse e.V unterstützten uns auch in diesem Jahr

Da im nächsten Jahr die 25. Jubiläumstour stattfinden wird, versprach Bürgermeister Belde, dass das Rathaus im nächsten Jahr mit einem Silberkranz geschmückt werde. Dann hieß es in Wallenhorst Abschied nehmen und wir machten uns auf die letzten Kilometer in Richtung Osnabrück. Am Kollegienwall warteten viele Angehörige um voller Stolz und Freude ihre eintreffenden Radler nach 179 Kilometern Tagesetappe in Empfang zu nehmen. Nach insgesamt 666 Kilometern war das Ziel erreicht. Jeder hatte 20:53 Stunden im Sattel gesessen und die sportliche Herausforderung bei einem Gesamtschnitt von 31,89 km/h mit Bravour bestanden.

……..Endlich – Papa ist auch wieder da !

Die Spendeneingänge, die oftmals dank persönlicher Vermittlung von Tourteilnehmern zustande kamen, ergeben nach bisheriger Abrechnung einen stattlichen Betrag von 16.400 Euro. Zu bemerken ist aber dabei, dass die Spendenkasse noch nicht geschlossen ist. Der endgültige Betrag und der Verwendungszweck werden danach bekannt gegeben.

Betont sei jedoch nochmals ausdrücklich, dass diese Tour nach 24 Jahren erneut so erfolgreich durchgeführt werden konnte, weil viele unserer Freunde und Gönner uns unterstützen. Ihnen, aber auch den vielen Helfern und Spendern im Verborgenen sei recht herzlich Dank gesagt. Danke auch den Fahrern und Begleitern der vergangenen 24 Jahre. Alle haben zum Gelingen dieser Aktion beigetragen und mitgeholfen, dass bisher über 252.000 Euro dem guten Zweck zugeführt werden konnten. Nunmehr kommen 16.300 Euro dazu.

Die Vorbereitungen für die 25. IPA-Niedersachsen-Tour nach Duderstadt haben natürlich längst begonnen.

Mit Zuversicht blicken wir auf unsere „Jubiläums-Tour“

vom 13. – 15. Juli 2012 zum „Tag der Niedersachsen“

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