+ All Categories

209_29

Date post: 31-Mar-2016
Category:
Upload: kurt-frey
View: 212 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
Description:
Die Wasserschutzpolizei in Berlin Dienstag, 21. April 2009 Punkt 10.00 Uhr melde ich mich auf der WSP-Wache Berlin-Ost, wo ich gleich vom 1. Hauptkommissar 29 Text & Fotos: Kurt Frey
1
29 Zu Besuch bei ... Wasserschutzpolizei Berlin Die Wasserschutzpolizei in Berlin Das Wasserstrassennetz der Stadt Berlin hat eine Länge von 270 km, dieses wird von 175 Beamten mit 40 Booten überwacht. Auf die Wasserschutzpolizeiwache Ost entfallen 90 km, diese verfügt über 4 fest zugeteilte Boote und einen Personalbestand von 44 Beamten. Text & Fotos: Kurt Frey Die Wache Berlin Ost verfügt über 2 normale Polizeifahr- zeuge, welche mit je zwei 185- PS- Motoren ausgerüstet sind. Eines der Boote ist zudem mit einer leis- tungsfähigen Pumpe ausgerüstet, mit welcher im Bedarfsfall die Feu- erwehr unterstützt werden kann. Dazu kommen zwei neutrale, stark motorisierte Sportboote, welche es der jeweiligen Besatzung erlaubt, ebenfalls stark motorisierte priva- te Sportboote bei erheblichen Ge- schwindigkeitsüberschreitungen zu verfolgen. Dienstag, 21. April 2009 Punkt 10.00 Uhr melde ich mich auf der WSP-Wache Berlin-Ost, wo ich gleich vom 1. Hauptkommissar Braun empfangen werde. Gleich anschliessend ist Lage- und Ein- satzbesprechung. Ich werde der Patrouillee von Po- lizeihauptmeister Detlef Neuhaus und Polizeiobermeisterin Kathrin Rychlig zugeteilt und um 11.00 Uhr heisst es Leinen los. Die Kontrollfahrt führt die Elbe zu Berg bis nach Köpenick, wo wir auf die Müggelspree wechseln, diese jedoch gleich wieder verlassen. Es folgt ein kurzer Abstecher in die „Alte Spree“, wo eine leider nicht bewilligte Wasserstankstelle zu kontrollieren ist. Die Ketten sind noch im- mer ordungsgemäss verschlossen und wir kehren bei der Wasch- anstalt wieder auf die Müggelspree zurück. Beim Durchqueren des Müggelsees, wo strikte auf die Einhal- tung der Fahrrinne geachtet wird, treffen wir auf ein Sportboot mit Motorschaden, der Bootsführer verzichtet allerdings auf Hilfe von aussen. Weiter geht es auf der Müggel- spree, vorbei an den Villen von „Klein Venedig“ bis zum Däme- ritzer See und damit an der Stadt- grenze. Da auch die Wasserschutzpolizei der Berliner Polizeidirektion unter- stellt ist, geht es nicht mehr wei- ter gegen Osten, wir fahren also über Steuerbord in den Gossener Kanal ein, wo uns lediglich ein Arbeitsschiff des WSA begegnet. (Die Wasserstrassenämter sind den Landespolizeiorganen grundsätz- lich übergeordnet, doch werden an diese Aufgaben, wie Kontroll- dienste usw. delegiert). Obschon mit über 20 Grad schon beinahe sommerliches Wetter herrscht, durchqueren wir den anschliessen- den Sedinsee ohne Begegnungen. Bei Schmöckwitz gelangen wir auf die Dahme Wasserstrasse, die Stadtgrenze zwingt uns jedoch wieder nach Nordwesten. Unser Ziel ist der Neuköllner Kanal, weshalb wir bald über Backbord auf den eher schmucklosen Tel- towkanal wechseln. Dieser führte auf dieser Strecke bis vor 20 Jahren
Transcript

29

Zu Besuch bei ...

Wasserschutzpolizei Berlin Die Wasserschutzpolizei in BerlinDas Wasserstrassennetz der Stadt Berlin hat eine Länge von 270 km, dieses wird von 175 Beamten mit 40 Booten überwacht.Auf die Wasserschutzpolizeiwache Ost entfallen 90 km, diese verfügt über 4 fest zugeteilte Boote und einen Personalbestand von 44 Beamten.

Text & Fotos: Kurt Frey

Die Wache Berlin Ostverfügt über 2 normale Polizeifahr-zeuge, welche mit je zwei 185- PS-Motoren ausgerüstet sind. Eines der Boote ist zudem mit einer leis-tungsfähigen Pumpe ausgerüstet, mit welcher im Bedarfsfall die Feu-erwehr unterstützt werden kann. Dazu kommen zwei neutrale, stark motorisierte Sportboote, welche es der jeweiligen Besatzung erlaubt, ebenfalls stark motorisierte priva-te Sportboote bei erheblichen Ge-schwindigkeitsüberschreitungen zu verfolgen.

Dienstag, 21. April 2009Punkt 10.00 Uhr melde ich mich auf der WSP-Wache Berlin-Ost, wo ich gleich vom 1. Hauptkommissar

Braun empfangen werde. Gleich anschliessend ist Lage- und Ein-satzbesprechung. Ich werde der Patrouillee von Po-lizeihauptmeister Detlef Neuhaus und Polizeiobermeisterin Kathrin Rychlig zugeteilt und um 11.00 Uhr heisst es Leinen los. Die Kontrollfahrt führt die Elbe zu Berg bis nach Köpenick, wo wir auf die Müggelspree wechseln, diese jedoch gleich wieder verlassen. Es folgt ein kurzer Abstecher in die

„Alte Spree“, wo eine leider nicht bewilligte Wasserstankstelle zu kontrollieren ist. Die Ketten sind noch im-mer ordungsgemäss verschlossen und wir kehren bei der Wasch-anstalt wieder auf die Müggelspree zurück. Beim Durchqueren des Müggelsees, wo strikte auf die Einhal-

tung der Fahrrinne geachtet wird, treffen wir auf ein Sportboot mit Motorschaden, der Bootsführer verzichtet allerdings auf Hilfe von aussen.Weiter geht es auf der Müggel-spree, vorbei an den Villen von „Klein Venedig“ bis zum Däme-ritzer See und damit an der Stadt-grenze.Da auch die Wasserschutzpolizei der Berliner Polizeidirektion unter-stellt ist, geht es nicht mehr wei-ter gegen Osten, wir fahren also über Steuerbord in den Gossener Kanal ein, wo uns lediglich ein Arbeitsschiff des WSA begegnet. (Die Wasserstrassenämter sind den Landespolizeiorganen grundsätz-lich übergeordnet, doch werden an diese Aufgaben, wie Kontroll-dienste usw. delegiert). Obschon mit über 20 Grad schon beinahe sommerliches Wetter herrscht, durchqueren wir den anschliessen-den Sedinsee ohne Begegnungen. Bei Schmöckwitz gelangen wir auf die Dahme Wasserstrasse, die Stadtgrenze zwingt uns jedoch wieder nach Nordwesten. Unser Ziel ist der Neuköllner Kanal, weshalb wir bald über Backbord auf den eher schmucklosen Tel-towkanal wechseln. Dieser führte auf dieser Strecke bis vor 20 Jahren