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209_10

Date post: 12-Mar-2016
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10 Dahme, den Nottekanal, welcher nur noch bis zum Stadthafen Wus- terhausen führt, lassen wir steu- erbords liegen und stehen bald darauf vor der Schleuse „Neue Mühle“. Hier warten wir eine Wei- le, weil der preussische Schleusen- wärter am Horizont immer wieder ein Boot auftauchen sieht, wel- ches auch noch geschleust werden könnte. Nachdem er seine Kam- mer endlich gefüllt und glücklich wieder entleert hat, können wir einfahren. Zum grossen Glück sind in der Zwischenzeit zwei weitere Boote von uns eingetroffen und die Kammer ist auf Anhieb voll, es kann also zügig weitergehen. Wir sind nun auf dem Krüpelsee unter- wegs nach Osten. Der „Residenz- Yachthafen“ in Senzig wird nicht berücksichtigt. Die einfache Marina hat immerhin Wasser- und Stromanschluss und ein Dusch- und Toilettenhäuschen, im Dorf befindet sich ein kleiner Supermarkt, eine Getränkehand- lung und 3 Gasthöfe, welche gutes Bier und sehr mittelmässige Küche anbieten. Nach 6 Kilometern Krüpelsee sind wir erneut auf der Dahme, die an den verträumten Ufern liegenden Ferienhäuschen werden immer kleiner und volkseigener, haben aber beinahe ohne Ausnahme ei- nen winzigen Steg mit dem dazu passenden Boot. Kaum haben wir uns an den ro- mantischen Kanal gewöhnt, fah- ren wir schon in den rundum von Schilf gesäumten Dolgensee ein. Dann wieder die Dahme, den Lan- ger See lassen wir backbord liegen und bald sind wir an der Abzwei- gung von Prieros. Die kleine Ma- rina ist voll, der Anleger leer, wir beschliessen, dass so spät in der Saison keine Fahrgastschifffahrt mehr stattfindet und belegen. Es ist Mittag und wir haben, der klei- nen Brotportionen beim Frühstück wegen, riesigen Hunger. Prieros bietet einen Imbiss, den Gasthof zum alten Fritz und den Gasthof Mit- wede. Wir ent- scheiden uns für den Mitwede (der Alte Fritz hat geschlos- sen) und bereu- en es nicht. Die bodenständige Speisekarte er- innert an un- sere Jugend, als auch in ein- fachen Schwei- zer Restaurants nicht nur Schnit- zel-Pommes und Cordon- Bleu-Pommes auf der Karte standen. Wir genies- sen Essen, Bier und die Berliner „Schnautze“ der Wirtin in hohem Masse. Mit dem Resultat, dass wir recht spät wieder auf dem Boot eintreffen. Wir stehen nun vor einer grossen Entscheidung: Fahren wir weiter auf der Dahme durch die Schleu- sen von Prieros und Hermsdorfer Mühle bis Märkisch Buchholz oder verunsichern wir die Teupitzer Ge- wässer? Die Teupitzer Gewässer erscheinen uns attraktiver, und so geht die Fahrt weiter nach Süd- westen, zuerst durch Schmölde See und Hölzerner See. Bei Neubrück passieren wir den Durchgang zum Kleinen Köriser See. Aufgrund der für uns etwas ungünstigen Öff- nungszeiten der Zugbrücke Groß Köris beschliessen wir, nicht mehr ans südlichste Ende bis Teuplitz vor- zudringen und gleich um die Ecke beim Anleger des Hotels Linden- garten zu belegen. Platz hätte es in Hülle und Fülle, doch müssen wir einmal mehr feststellen, dass auch
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Dahme, den Nottekanal, welcher nur noch bis zum Stadthafen Wus-terhausen führt, lassen wir steu-erbords liegen und stehen bald darauf vor der Schleuse „Neue Mühle“. Hier warten wir eine Wei-le, weil der preussische Schleusen-wärter am Horizont immer wieder ein Boot auftauchen sieht, wel-ches auch noch geschleust werden könnte. Nachdem er seine Kam-mer endlich gefüllt und glücklich wieder entleert hat, können wir einfahren. Zum grossen Glück sind in der Zwischenzeit zwei weitere Boote von uns eingetroffen und die Kammer ist auf Anhieb voll, es kann also zügig weitergehen. Wir sind nun auf dem Krüpelsee unter-wegs nach Osten. Der „Residenz- Yachthafen“ in Senzig wird nicht berücksichtigt. Die einfache Marina hat immerhin Wasser- und Stromanschluss und ein Dusch- und Toilettenhäuschen, im Dorf befi ndet sich ein kleiner Supermarkt, eine Getränkehand-lung und 3 Gasthöfe, welche gutes Bier und sehr mittelmässige Küche anbieten.Nach 6 Kilometern Krüpelsee sind wir erneut auf der Dahme, die an den verträumten Ufern liegenden Ferienhäuschen werden immer kleiner und volkseigener, haben aber beinahe ohne Ausnahme ei-nen winzigen Steg mit dem dazu

passenden Boot. Kaum haben wir uns an den ro-mantischen Kanal gewöhnt, fah-ren wir schon in den rundum von Schilf gesäumten Dolgensee ein.Dann wieder die Dahme, den Lan-ger See lassen wir backbord liegen und bald sind wir an der Abzwei-gung von Prieros. Die kleine Ma-rina ist voll, der Anleger leer, wir beschliessen, dass so spät in der Saison keine Fahrgastschifffahrt mehr stattfi ndet und belegen. Es ist Mittag und wir haben, der klei-nen Brotportionen beim Frühstück wegen, riesigen Hunger. Prieros bietet einen Imbiss, den Gasthof zum alten Fritz und den Gasthof Mit-wede. Wir ent-scheiden uns für den Mitwede (der Alte Fritz hat geschlos-sen) und bereu-en es nicht. Die bodenständige Speisekarte er-innert an un-sere Jugend, als auch in ein-fachen Schwei-zer Restaurants nicht nur Schnit-z e l - P o m m e s und Cordon-B leu-Pommes

auf der Karte standen. Wir genies-sen Essen, Bier und die Berliner „Schnautze“ der Wirtin in hohem Masse. Mit dem Resultat, dass wir recht spät wieder auf dem Boot eintreffen. Wir stehen nun vor einer grossen Entscheidung: Fahren wir weiter auf der Dahme durch die Schleu-sen von Prieros und Hermsdorfer Mühle bis Märkisch Buchholz oder verunsichern wir die Teupitzer Ge-wässer? Die Teupitzer Gewässer erscheinen uns attraktiver, und so geht die Fahrt weiter nach Süd-westen, zuerst durch Schmölde See und Hölzerner See. Bei Neubrück passieren wir den Durchgang zum Kleinen Köriser See. Aufgrund der für uns etwas ungünstigen Öff-nungszeiten der Zugbrücke Groß Köris beschliessen wir, nicht mehr ans südlichste Ende bis Teuplitz vor-zudringen und gleich um die Ecke beim Anleger des Hotels Linden-garten zu belegen. Platz hätte es in Hülle und Fülle, doch müssen wir einmal mehr feststellen, dass auch