„Zero®-Design“ – Nahtlose Textil - Filter zur Staubreduzierung
Jürgen Junker, Junker-Filter GmbH
27.09.2016, Düsseldorf
09/2016
7. BDG-Umwelttag
Inhaltsverzeichnis
1. Kurzvorstellung des Unternehmens
2. Verschärfung der Gesetzgebung, TA-Luft/ BImSchG etc.
3. Ergebnisse von Prüfständen
3.1 JF-Prüfstand VDI 3926
3.2 KIT Mehrfachanlage
3.3 BMBF-Nanoprojekt
4. „Zero®“-Design
5. Zusammenfassung – Fazit
• Seit Mitte der 50er Jahre tätig im Bereich Filtermedien
für Staubabscheidung und Fest-Flüssig-Trennung
• In der 2. Generation geführt
• Ca. 100 Mitarbeiter
• Tochter: CASAPROTECT Wassertechnik GmbH
• Auditierter KFZ-Zulieferer
• Direkter Exportanteil: ca. 35 %, mit indirektem Export ca. 60 %
• Gründungsmitglied des Europäischen Filterkonsortiums 2004 am KIT
• Industriepartner für diverse Ausschüsse bei F&E-Projekten
Sinsheim
1. Vorstellung: Unternehmensinformation
Entstaubungsbereich
Filterschlauch
Filtertasche
Filterpatrone
Filterelement
Fest-Flüssig-Trennung
Filtertuch
Bandfilter
Kerzenfilter
Filterbeutel
Sonderprodukte
Ölsaugmatte
Kartusche
1. Vorstellung: Produktportfolio
2. Verschärfung der Gesetzgebung
1. Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) und der technischen Anleitung für Luft (TA Luft)
2. Flächendeckend wird die Massenkonzentration von 20 mg/Nm3 auf 10 mg/Nm3 reduziert
3. Allgemeine Anforderungen zur Emissionsbegrenzung karzinogener Stoffe
4. Quarzfeinstaub (Quarz und Cristobalit)
Bei Anlagen zum Brechen, Trocknen, Mahlen und Klassieren dürfen die staubförmigen Emissionen an Quarzfeinstaub der Partikelfraktion PM4 die Massenkonzentration 1 mg/m³ nicht überschreiten.
Klasse Emissionswert Neue Stoffe
I 0,15 kg/h oder 0,05 mg/m³ Be, Furan, Hydrazin, Trichlortoluol
II 1,5 g/h oder 0,5 mg/m³ Benzol, o-Toluidin, Quarzfeinstaub OM4, …(insgesamt 9 neue Stoffe)
III 2,5 g/h oder 1 mg/m³ Epichlorhydrin, Isobutylnitrit
3. VDI-Prüfstände bei Junker-Filter
• Aufrüstung des Prüfstandes mit PM 2.5-Zyklon zur Bestimmung der Feinstaubfraktion bis 2,5 µm
• Erprobung neu entwickelter Schlauchfiltermedien am Laborprüfstand
PM 2.5-Zyklonmit Anbindung
3.1 Auswahl des Filtermediums
Standard PET-Nadelfilz PET-Nadelfilz mit Feinfasern
PET-Nadelfilz mit Melt-Blown-LayerPET-Nadelfilz mit PTFE-Membrane
3.1 Prüfstandergebnisse
Versuchsbedingungen:1. Filteranströmgeschwindigkeit 3,33 cm/s = 180 m/h
2. Staubart: Pural SB; Staubkonzentration: 10 g/m³
3. zeitgesteuerte Abreinigung mit Abreinigungsintervall von 20 Sekunden (beschleunigte Filtermedienalterung)
4. Einzelversuchsdauer: > 130 h
Emmissionsverhalten:
Filtermedium
PET-Nadelfilz
(Standard)
PET-Nadelfilz
mit Feinfasern
PET-Nadelfilz
mit PTFE-Membran
Nadelfilz mit
Melt-Blown-Layer
Flächengewicht g/m² 550 550 500 480
Luftdurchlässigkeit ltr/dm²/min 150 120 60 50
Gesamtemission mg/m³ 0,183 0,134 0,054 0,012
PM2,5-Emission mg/m³ 0,104 0,101 0,045 0,010
Anteil PM2.5-Emissionan Gesamtemission
% 57 75 83 83
Druckverlustverhalten:
• Neueren Filtermedien � flachere Druckverlustentwicklung � Energieeinsparung und CO2-Reduzierung � Vorbote „Klimagipfel Paris“ � CO2-Einsparung bis 2030 um ca. 55 % auf Bezugsjahr 1990
3.1 Prüfstandergebnisse
Mehrschlauchfilteranlage am KIT9 Filterschläuche (3x3) mit Möglichkeit der
– Einzelschlauch- oder Reihenabreinigung
– Messung von Luftgeschwindigkeiten
– Abreinigungsdrücken und PM2.5-Emissionen am Einzelschlauch
3.2 Prüfstände am KIT
Ergebnisse aus Versuchen mit der MehrschlauchfilteranlageFragestellung: Welche Abreinigungsfahrweise ist die emissionsärmere?
• reihenweise Schlauchabreinigung RBR (row by row) führt zu geringeren Emissionswerten (Partikelanzahl
+ Volumenverteilung der emittierten Partikel) gegenüber der Einzelschlauchabreinigung BBB (bag by bag)
• Strategie: nach Stand der Technik genutzte reihenweise Abreinigung von Filteranlagen ist
emissionsärmer und kostengünstiger in der Umsetzung
Partikelanzahlverteilung Partikelvolumenverteilung
3.2 Prüfstandergebnisse
Ergebnisse aus Versuchen mit der MehrschlauchfilteranlageFragestellung: Ändert sich das Emissionsverhalten mit Variation des Tankdrucks?
• hohe Abreinigungstankdrücke � hohe Partikelanzahl nach der Abreinigung im Reingas, jedoch längere Filtrationszyklen
• Versuche zeigten: längere Zykluszeiten bei hohen Tankdrücken kompensieren nicht die erhöhten Partikelemissionen
• Strategie: möglichst niedrige Tankdrücke für ein geringeres Emissionsverhalten
3.2 Prüfstandergebnisse
Ideales Emissionsverhalten bei einem „dichten Filter“ Reales Emissionsverhalten bei einem „dichten Filter“
• Der Nahteinfluss auf Emissionen wurde eindeutig
bestätigt
• Das Emissions-Grundrauschen kann bei
abgedichteten Nähten fast vollständig eliminiert
werden
• Die Versuche wurden nach einer Medienalterung
von ca. 10.000 Zyklen durchgeführt
3.2 Vergleich: reale/ideale Reingaskonzentration
• Grundrauschen Tankdruck unabhängig und konstant
• Die erreichbare Emissionsminderung ist konstant
3.2 Vergleich der Reingaskonzentrationen im Versuchsschlauchfilter
• Untersuchung des Langzeitverhaltens textiler Filter im Praxisbetrieb
22 m
MVA
Erzeugung von Nanopartikeln:
• Cerdioxid-Partikeln von 20 nm
• Titandioxid-Partikeln von 120 nm
• Bariumsulfat-Partikeln von 100 nm
3.3 BMBF-Projekt:
Messkampagne 06/2016: Ergebnisse MVA-Bypass-Filter unter Zugabe von nano-BaSO4
Nahtabdichtung mittels HT-Silikon
3.3 Einflussgrößen auf die Reingasemissionswerte
Messkampagne 06/2016: Ergebnisse am Bypass-Filter der MVA
unter Realbedingungen (MVA-Abgas):
• unter Zugabe von nano-BaSO4:
Membran-Filtermedien geschweißt
deutlich geringere
Reingasemissionswerte
insbesondere im
Partikelgrößenbereich von kleiner
95 nm (Faktor 10)
• Bezogen auf Gesamtstaubgehalt:
Emissionsvorteil: Faktor 3
3.3 Einflussgrößen auf die Reingasemissionswerte
• Optimiertes Filterschlauchdesign für reduzierte Emissionswerte
• 100 %ige Abdichtung durch absolute Passgenauigkeit
• Keinerlei Nahtstichlöcher
• Angegossene Kopf-/Endausführung
• Verhinderung von Fasermigration durch thermische Schnittkanten
• Mit Hochleistungs-Filtermedien und spezieller Vergussmasse für
verschiedenste Anwendungsgebiete einsetzbar
• Zulassung für EG-Richtlinie Nr. 1935/2004 für Geltungsbereich 10/2011
und FDA-Zulassungen (Food and Drug Administration)
• Aktuelle Temperaturbeständigkeit ca. 80 °C
• In den verschiedensten Ausführungen und Dimensionen produzierbar
� Optimale Ausführung für geringste Emissionswerte
4. „Zero®“-Design
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Klassisch genäht Zero® -Design Ausführung
4. „Zero®“-Design Schnappring - Kopf und Bodenausführung
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Klassisch genäht Zero®-Design Ausführung
4. „Zero®“-Design Filtertasche - Kopf und Bodenausführung
• Gemeinsame Entwicklung Großbetreiber / JF / diverse OEM
• Dauertest bei Großbetreiber / Prüfstände bei OEM
• Außerdem diverse Kunden in Chemie und Lebensmittelindustrie
Umwelttechnikpreis 2015 des Landes Baden – Württemberg
1. Platz im Bereich Luftreinhaltung
Teilnahme Woche der Umwelt 2016
®
4. „Zero®“-Design
Anlagenbegehung!
Reingaswerte < 20 mg/Nm3 kein Problem?
5. Zusammenfassung – Fazit � Anlagenbegehung
Beispiel einer undichten Filteranlage, Leckage-Suche mittels farbigen Fluoreszenzpulver (grün) und Schwarzlichtlampe
Montage
Leckage / undichte Stelle
5. Zusammenfassung – Fazit � Leckagen an Anlagenteilen
Anlage von außen
Stützkörbe
Feinstaubabscheidung ist möglich � ABER: Alles muss zusammenspielen und passen
Anlagenbau� Vernünftige Auslegung in Bezug auf Anlagentechnik, spezifische
Filterflächenbelastung, Abreinigungsmethode, Verfahrenstechnik � Verbesserte Anlagentechnik in Bezug auf Qualität
Betreiber� Wartung – Inspektion – Hege und Pflege der „Filteranlagen“
Komponentenhersteller� „Zero®“-Design ist ein kleiner technischer Optimierungsbeitrag zur
Emissionsreduzierung � Plattentechnik als Filterkomponente ist auch eine technische Alternative
5. Zusammenfassung – Fazit
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