+ All Categories
Home > Documents > (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

(2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

Date post: 05-Jan-2017
Category:
Upload: lybao
View: 217 times
Download: 1 times
Share this document with a friend
61
- S. 1 „Wo geht es denn hier zum Stundenplan?“ Eine explorative Untersuchung der Usability der TU Braunschweig Webseite Bachelorarbeit von Maren Becker Matrikel-Nr. 4180897 Technische Universität Braunschweig Institut für Psychologie Abteilung für Ingenieur- und Verkehrspsychologie Braunschweig, den 26.09.2014 Betreuer und Erstgutachter: Prof. Dr. Mark Vollrath Zweitgutachter: Dr. Anja Katharina Huemer
Transcript
Page 1: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

- S. 1

„Wo geht es denn hier zum Stundenplan?“

Eine explorative Untersuchung der Usability der

TU Braunschweig Webseite

Bachelorarbeit von

Maren Becker

Matrikel-Nr. 4180897

Technische Universität Braunschweig

Institut für Psychologie

Abteilung für Ingenieur- und Verkehrspsychologie

Braunschweig, den 26.09.2014

Betreuer und Erstgutachter: Prof. Dr. Mark Vollrath

Zweitgutachter: Dr. Anja Katharina Huemer

Page 2: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

- S. 2

Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung ..................................................................................................................4

1 Einleitung ............................................................................................................................5

2 Theoretischer Hintergrund ...................................................................................................7

2. 1 Was ist Usability? ........................................................................................................7

2.2. Warum Usability? ........................................................................................................8

2. 3. Testmethoden............................................................................................................ 10

2.4 Bisherige Erkenntnisse ................................................................................................ 14

3 Methodenteil ..................................................................................................................... 18

3.1 Methodenwahl ............................................................................................................ 18

3.2 Vorstudie .................................................................................................................... 19

3.3 Benutzertest ................................................................................................................ 22

3.3.1 Versuchsplan........................................................................................................ 23

3.3.2 Stichprobe ............................................................................................................ 23

3.3.3 Versuchsmaterialen .............................................................................................. 24

3.3.4 Durchführung ....................................................................................................... 25

3.3.5 Erhobene Daten .................................................................................................... 27

3.4 Card Sorting Aufgabe ................................................................................................. 28

3.4.1 Aufbau der Online-Umfrage ................................................................................. 28

3.4.2 Stichprobe ............................................................................................................ 29

3.4.3 Erhobene Daten .................................................................................................... 30

4 Ergebnisse ......................................................................................................................... 30

4.1 Benutzertest ................................................................................................................ 30

4.1.1 Effektivität ........................................................................................................... 31

4.1.2 Effizienz .............................................................................................................. 32

4.1.3 Zufriedenheit........................................................................................................ 34

4.1.3 Qualitative Beschreibung der Usability-Probleme ................................................ 35

Page 3: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

- S. 3

4.2 Card Sorting Aufgabe ................................................................................................. 43

4.2.1 Ergebnisse für die einzelnen Schlagwörter ........................................................... 43

5 Diskussion ......................................................................................................................... 47

5.1 Kritische Betrachtung und Grenzen der Untersuchung ................................................ 54

5.2 Implikationen für zukünftige Forschung ...................................................................... 55

6 Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 56

Anhang ................................................................................................................................. 59

Page 4: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

Zusammenfassung S. 4

Zusammenfassung

In der heutigen Zeit der Globalisierung und Technisierung des Alltags bekommt das

Internet eine immer zentralere Funktion für Unternehmen und andere Organisationen um mit

ihren (potentiellen) Zielgruppen über ihre Webseiten zu kommunizieren. Das gilt nicht nur für

profitorientierte Unternehmen, die ihre Produkte online anbieten, sondern auch für

Institutionen wie Universitäten und Hochschulen. So dient die Webseite einer Universität

nicht nur als Aushängeschild dieser Institution, sondern ist zugleich Kommunikations- und

Informationskanal für Studenten, Studieninteressierte und andere Nutzer der Seite. Damit eine

Webseite erfolgreich funktionieren kann und die Institution mit Hilfe der Webseite ihre Ziele

erreichen kann, hat sich die Gebrauchstauglichkeit oder auch Usability von Webseiten in den

letzten Jahren als entscheidender Faktor herausgestellt.

Die vorliegende Arbeit untersucht aus diesem Grund die Usability am Beispiel der

Webseite der Technischen Universität Braunschweig (TU Braunschweig). Das Ziel dieser

Untersuchung war es, die Usability der TU Braunschweig Webseite bezüglich der drei

Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit zu

messen, um anschließend Verbesserungsvorschläge generieren zu können. Der Fokus lag

dabei auf der Navigation und Informationsarchitektur.

Dazu wurden zum einen ein Benutzertest mit 30 Probanden und zum anderen eine Art

Card Sorting Aufgabe (N = 69) durchgeführt. Bei dem Benutzertest hatten die Probanden die

Aufgabe, sieben verschiedene Schlagwörter auf der TU Braunschweig Webseite zu suchen.

Dabei wurden die Wege der Nutzer per Video aufgezeichnet sowie die Klickhäufigkeiten und

Ausführungszeiten registriert. Des Weiteren wurden subjektive Daten zur Einschätzung der

Zufriedenheit mit der TU Braunschweig Webseite erhoben. Bei der Card Sorting Aufgabe

mussten sich die Probanden für dieselben sieben Schlagwörter Namen für passende

Oberkategorien auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite ausdenken.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzer mit der Webseite unzufrieden sind. Die

Effektivität und Effizienz ist für die sieben untersuchten Schlagwörter sehr unterschiedlich,

wobei es keine Rolle spielt, mit wie vielen Klicks die einzelnen Schlagwörter zu erreichen

sind. Auf Grundlage der Videos und der Ergebnisse der Card Sorting Aufgabe war es

möglich, Verbesserungsvorschläge zu generieren, die allerdings nur für die sieben

Schlagwörter und nicht für andere Bereiche der TU Braunschweig Webseite gültig sind. Aus

diesem Grund sind weitere Usability-Untersuchungen nötig, um ein umfassenderes Bild der

Usability-Probleme zu bekommen. Dazu könnten beispielsweise andere Methoden, wie die

Methode der heuristischen Evaluation ergänzend durchgeführt werden.

Page 5: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

1 Einleitung S. 5

1 Einleitung

Mal eben schnell die aktuellsten Nachrichten auf Twitter lesen, das neue Buch vom

Lieblingsautor bestellen, sich mit dem besten Freund auf Facebook verabreden oder

nachschauen, wie weit es bis zum nächsten Restaurant ist. Es gibt fast nichts, was man nicht

auch online machen kann. Das Internet integriert sich seit Jahren immer mehr in unseren

Alltag und nimmt einen großen Platz im Berufs- und Privatleben ein. Dies erkennt man auch

an den Nutzerzahlen, die seit Jahren stetig ansteigen. So ergaben neueste Studien des

statistischen Bundesamtes (2014), dass im 1. Quartal 2013 etwa 79 % aller Deutschen ab 10

Jahren das Internet nutzte. In der Altersgruppe der 16-24 Jährigen waren es im gleichen

Zeitraum sogar etwa 98 % aller Deutschen (Statistisches Bundesamt, 2014). Potentielle

Zielgruppen und Kunden sind demnach immer häufiger online anzutreffen. Aus diesem

Grund spielt das World Wide Web gerade für Unternehmen und Organisationen eine zentrale

Rolle, um auf dem zunehmend globalisierten Markt überleben zu können (Mentes & Turan,

2012).

Webseiten erfüllen dabei verschiedenste Funktionen. Sie sind nicht nur

Informationskanal zwischen Anbieter und Nutzer, sondern sie kommunizieren auch Kultur,

Werte und Visionen der Organisation (Mentes & Turan, 2012). Für Unternehmen, die ihre

Produkte online, im so genannten E-Commerce anbieten, hängt sogar der Unternehmenserfolg

von der Webseite ab. Doch was macht eine Webseite erfolgreich? Wovon hängt es ab, ob die

Nutzer Produkte kaufen, Informationen suchen oder mit einer Organisation kommunizieren?

Ein Schlagwort, das in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist die

Nutzerfreundlichkeit oder Usability.

Das war aber nicht immer so. So standen laut Vogel (2006) lange Zeit die Anschaffungs-

und Produktionskosten für Webseiten im Fokus der Unternehmen. Heute erkennen indes viele

Unternehmen, dass die Zufriedenheit der Nutzer und die Nutzungskosten die entscheidenden

Themen sind (Vogel, 2006). Schon vor 10 Jahren erkannte auch Zimmermann (2004) diesen

Trend und brachte es auf den Punkt: „Das 20. Jahrhundert stand im Zeichen der Technologie.

Das 21. Jahrhundert wird im Zeichen der Menschen stehen, die mit dieser Technologie

umgehen müssen“ (S.9). Denn Webseiten, auf denen man nicht – oder nur schwer – findet,

was man sucht, frustrieren und demotivieren den Nutzer. Sie führen zu einer geringeren

Nutzung der Webseite, zum Wechsel zur Konkurrenz und zum Imageverlust der Organisation.

Nutzerfreundliche Webseiten wiederrum erzeugen bei dem Nutzer ein Gefühl der

Zufriedenheit und führen zu häufigerer und intensiverer Nutzung (Dahm, 2006; Green &

Pearson, 2006; Zerfaß & Zimmermann, 2004).

Page 6: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

1 Einleitung S. 6

Das gilt nicht nur für profitorientierte Unternehmen, sondern auch für nicht kommerzielle

Organisationen wie zum Beispiel Hochschulen. Denn mit steigender Anzahl an Webseiten

von akademischen Institutionen steigt auch die Bedeutung dieser Webseiten (Hasan &

Abuelrub, 2013). Universitäten und Hochschulen nutzen ihre Webseiten dabei für

unterschiedlichste Ziele und Zwecke: Informationen über Studieninhalte und

Forschungsschwerpunkte bereitstellen, Kommunikation mit Studenten1 und Personal,

Rekrutierung potentieller Studenten und qualifizierter Mitarbeiter und die Selbstdarstellung

nach Außen (Astani & Elhindi, 2008; Mentes & Turan, 2012; Rahman & Ahmed, 2013). Um

diese Ziele erfolgreich erreichen zu können, spielt der Faktor Usability eine entscheidende

Rolle.

Eine Webseite bei der die Usability aus subjektiver Sicht relativ gering ist, ist die der

Technischen Universität Braunschweig (TU Braunschweig). So habe ich im Laufe meines

Studiums an der TU Braunschweig von vielen Kommilitonen mitbekommen, dass sie

unzufrieden mit der Webseite sind und viele Informationen, die sie benötigen, nicht finden.

Erste Untersuchungen zu diesem Thema bestätigen diese Vermutung. So ergab eine im Herbst

2013 an der TU Braunschweig durchgeführte Online-Untersuchung, dass 88.3% der

insgesamt 349 gültigen Probanden bei der Suche nach Informationen auf der TU

Braunschweig Webseite, Hilfsmittel wie z.B. Google nutzen (Becker, Burgdorf, Rawert,

Salchow & Stamer, 2013). Es besteht also offensichtlich Handlungsbedarf.

Aus diesem Grund untersucht die vorliegende Arbeit die Usability der TU Braunschweig

Webseite (https://www.tu-braunschweig.de/). Zudem wurde bei der Datenerhebung dieser

Arbeit auch die Usability der Institutsseite für Psychologie der TU Braunschweig untersucht.

Detailierte Ausführungen dazu werden in dieser Arbeit nicht gegeben, sondern sind in der

Bachelorarbeit von Kathrin Burgdorf (Burgdorf, 2014) zu finden.

Die Untersuchung erfolgt anhand der von der DIN EN ISO 9241 Norm formulierten

Oberziele Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit (Dahm, 2006). Der Fokus liegt dabei auf

der Navigation und Informationsarchitektur (Struktur, Menüs) der Webseite.

Mit der vorliegenden Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wie gut die Usability der

TU Braunschweig Webseite bezüglich der Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit in den

genannten Bereichen Navigation und Informationsarchitektur ist. Des Weiteren soll die

Untersuchung eine Antwort auf die Frage geben, wo genau es auf der Webseite Usability-

1 Anmerkung zur Verwendung der männlichen und weiblichen Form: Aus Gründen der Lesbarkeit sind nicht immer beide Formen benannt. Selbstverständlich sind immer sowohl die männliche als auch die weibliche Form gemeint.

Page 7: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 7

Probleme gibt und wo es keinen Handlungsbedarf gibt. Ziel der Untersuchung ist es somit, die

Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit der TU Braunschweig Webseite zu messen und

Verbesserungsvorschläge für die Usability abzuleiten.

Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel. Nach der Einleitung (Kapitel 1) folgt im nächsten

Kapitel der theoretische Hintergrund (Kapitel 2). Hier wird das Konzept der Usability erklärt

und ein Überblick über verwendete Methoden und bisherige Studien in diesem Bereich

gegeben. Im Methodenteil (Kapitel 3) wird der Aufbau der Untersuchung mit den

verwendeten Methoden detailiert dargestellt und erläutert. Der Ergebnisteil (Kapitel 4)

präsentiert die Resultate der Untersuchung. Die Diskussion (Kapitel 5) ist schließlich der

letzte Abschnitt der Arbeit und fasst die Kernpunkte der Arbeit zusammen. Hier werden die

Ergebnisse interpretiert, Verbesserungsvorschläge für die Usability dargestellt und ein

kritischer Rückblick auf die Untersuchung geworfen. Des Weiteren werden Implikationen für

weitere Forschung in diesem Bereich gegeben.

2 Theoretischer Hintergrund

2. 1 Was ist Usability?

Wie kommunizieren Mensch und Computer? Was muss bei der Gestaltung von Software

beachtet werden, damit der Mensch optimal damit arbeiten kann? Diese und ähnliche Frage

sind typisch für das Gebiet der Mensch-Computer-Interaktion, welches sich mit der Analyse,

der Bewertung und der benutzergerechten Gestaltung von interaktiven Systemen beschäftigt

(Dahm, 2006; Reiterer & Geyer, 2013). Die Software-Ergonomie als Teilgebiet der Mensch-

Computer-Interaktion zielt darauf ab, Software und andere Systeme an die Bedürfnisse und

Fähigkeiten des Menschen anzupassen und optimale Mensch-Computer-Schnittstellen zu

entwickeln (Dahm, 2006; Maaß, 1993) Das Konzept der Usability ist aus Sicht vieler

Wissenschaftler dabei das wohl bedeutsamste und umfangreichste (z.B. Green & Pearson,

2006; Liu, 2008; Vollrath, 2015). Doch was genau ist Usability? Schlägt man den Begriff in

einem (Online-)Wörterbuch nach, so ergeben sich unterschiedlichste Übersetzungen ins

Deutsche: von Benutzerfreundlichkeit, Nutzbarkeit, Brauchbarkeit, über Verwendbarkeit bis

zu Gebrauchstauglichkeit (dict.cc GmbH, 2014). Eine klare Definition von Usability scheint

also schon bei der Übersetzung ins Deutsche schwierig zu sein. Der Eindruck verfestigt sich

mit Blick in die Literatur. Dort gibt es zahlreiche Definitionen von verschiedensten

Wissenschaftlern. Puscher (2001) definiert Usability beispielsweise nutzerorientiert als „die

Lehre von der Benutzbarkeit von Software“ und zwar als „Benutzbarkeit im Sinne des

Page 8: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 8

endgültigen Benutzers, des Endusers, und nicht etwa im Sinne des Erfinders.“ (Puscher, 2001,

S. 1). Schackel (2009) definiert Usability hingegen produktorientiert. Usability ist demnach

die Fähigkeit der Technologie, einfach und effektiv von einer bestimmten Nutzergruppe

benutzt werden zu können, um mit Hilfe eines spezifischen Trainings bestimmte Aufgaben in

einer bestimmten Umgebung erfüllen zu können. Eine weitaus schlichtere Definition gibt der

in Fachkreisen als Usability-Experte bekannte Jakob Nielsen (2012), der Usability als ein

Qualitätsmerkmal definiert, das angibt, wie einfach eine Benutzerschnittstelle zu bedienen ist.

Eine weitere, in der Literatur sehr oft zitierte Definition von Usability ist die der DIN EN

ISO-Norm 9241. Dort wird Usability definiert als „das Ausmaß, in dem ein Produkt durch

bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um

bestimmte Ziele effektiv, effizient und mit Zufriedenheit zu erreichen“ (DIN ISO 9241-11:

Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit, nach Gizycki, 2002, Seite 2). Usability wird

hier mit Gebrauchstauglichkeit übersetzt und nicht mit Benutzerfreundlichkeit. Da es sich bei

der Definition der ISO Norm um eine allgemeingültige und weit verbreitete Beschreibung von

Usability handelt, wird sie als Grundlage dieser Untersuchung heran gezogen und im

Folgenden genauer beschrieben. Die DIN EN ISO-Norm 9241 definiert in Teil 11 drei

Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit: Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit. Die

Effektivität beschreibt, ob und in welchem Ausmaß ein Nutzer bestimmte Ziele genau und

vollständig erreichen kann. Die Effizienz wiederrum beschreibt den Aufwand, den ein Nutzer

betreiben muss, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Letztendlich sollte der Nutzer mit dem

System auch zufrieden sein. Die Zufriedenheit bezeichnet die positive Einstellung und

Akzeptanz des Nutzers gegenüber dem interaktiven System. (DIN ISO 9241-11:

Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit, nach Gizycki, 2002).

Die Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit von interaktiven Systemen kann auch

speziell auf die Web-Usability, also auf die Gebrauchstauglichkeit von Webseiten, übertragen

werden. So sollte eine Webseite dem Nutzer ermöglichen, das zu machen, was er möchte und

zwar unabhängig von dem Aufwand, den er dafür betreiben muss (Effektivität). Außerdem

sollte die Webseite so aufgebaut sein, dass der Nutzer sein Ziel mit möglichst wenig

Ressourcen und minimalem Einsatz schnell und einfach erreichen kann (Effizienz).

Schließlich sollte die Webseite die Erwartungen des Nutzers erfüllen und für ein angenehmes

Nutzungserlebnis sorgen (Zufriedenheit).

2.2. Warum Usability?

Die Frage nach dem Warum ist bei der Usability von Webseiten relativ einfach zu

beantworten, denn die Folgen einer schlechten Usability betreffen nicht nur die Nutzer

Page 9: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 9

sondern vor allem auch die Institution selbst. So fanden Wissenschaftler heraus, dass eine

geringe Usability zu Frust, Unzufriedenheit, einem erhöhten Lernaufwand und einer

geringeren Nutzung der Webseite führt. Eine Folge davon kann unter anderem ein deutlicher

Imageverlust der Institution hinter der Webseite sein (Dahm, 2006; Vogel, 2006; Zerfaß &

Zimmermann, 2004). Das gilt sowohl für Webseiten mit profitorientierten Absichten als auch

für nicht-kommerzielle Webseiten wie Universitäts-Webseiten. Denn der Nutzer sollte ohne

großen Aufwand sowohl ein Produkt kaufen, als auch Informationen über Studieninhalte

suchen können. Durch eine gute Web-Usability ist es einer Institution möglich, den Nutzer zu

binden und ihn zufriedenzustellen. Im Fall von Universitäten werden beispielsweise aktuelle

und potentielle Studenten durch eine gute Usability angeregt, die Webseite häufiger zu

besuchen (Hasan, 2014). Dies führt wiederrum zur Weiterempfehlung der Webseite und zu

einem positiven Image der Institution (Vogel, 2006; Zerfaß & Zimmermann, 2004).

Betrachtet man die Ziele, die Universitäten mit ihren Webseiten verfolgen, so sieht man,

dass sie sich nur auf den ersten Blick von anderen Webseiten unterscheiden. Zwar wollen

Universitäten auf ihren Webseiten keine Produkte verkaufen und Kunden binden, durchaus

aber qualifizierte Studenten und Mitarbeiter binden und rekrutieren. Gerade in der heutigen

Zeit, in der viele Menschen die Möglichkeit nutzen, Erfahrungen im Ausland zu sammeln,

kommt den Universitäts-Webseiten eine wichtige Rolle in der Rekrutierung qualifizierter

ausländischer Studenten und Mitarbeiter zu (Xu & Gao, 2012). Die Webseite ist aber nicht

nur Kommunikationskanal zwischen Universität und Nutzer, sondern dient auch als

Informationsplattform für alle möglichen Fragen rund um die Institution, ihre Studiengänge

und Weiterbildungsmöglichkeiten. Studienanfänger und Eltern können sich beispielsweise

über Forschungsschwerpunkte und Studienangebote informieren, Studenten darüber, wann

das neue Semester beginnt oder wo die nächste Vorlesung stattfindet. Die Universität

transportiert durch die Webseite dabei auch immer ihr Image, ihre Ziele und ihre Werte nach

Außen (Astani & Elhindi, 2008; Rahman & Ahmed, 2013; Mentes & Turan, 2012). Die

Nutzergruppe ist dabei sehr vielfältig und reicht von Studenten und Mitarbeitern, die sich

relativ gut mit der Seite auskennen, bis zu Studienanfängern, Eltern und Personen aus der

Öffentlichkeit, die auf der Seite eher Novizen sind (Rahman & Ahmed, 2013). Um allen

Nutzern und ihren Bedürfnissen und Erwartungen gerecht zu werden und um die

beschriebenen Ziele erreichen zu können, ist ein gewisses Maß an Usability unabdinglich.

Wie die Usability von Webseiten letztlich erhoben und gemessen werden kann, wird im

nächsten Abschnitt genauer erläutert.

Page 10: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 10

2. 3. Testmethoden

In der Literatur gibt es eine kaum überschaubare Zahl an unterschiedlichen Methoden

und Vorgehensweisen bei der Erhebung von Web-Usability. Bevor die Methoden im

Einzelnen vorgestellt werden, wird zunächst ein Überblick gegeben, wie die Methoden im

Allgemeinen klassifiziert werden können und welche Aspekte bei der Methodenwahl beachtet

werden sollten. Bei der Klassifikation gibt es verschiedene Konzepte, nach denen die

Testmethoden eingeordnet werden können.

Zunächst kann bei der Evaluation von technischen Systemen zwischen der Art der

Evaluation unterschieden werden. Bei der summativen Evaluation geht es um eine

ganzheitliche Bewertung am Ende eines Prozesses oder einer bestimmten Maßnahme, bei der

vorher festgelegte Ziele auf ihre Umsetzung überprüft werden (Bortz & Döring, 2006; Haß,

2004; Hegner, 2003). Konkrete Verbesserungsvorschläge für die Gestaltung eines Systems

sind dabei nur selten möglich und können hauptsächlich für nachfolgende Produkte oder

neuere Versionen genutzt werden (Gediga & Hamborg, 2002; Hegner, 2003; Stieger &

Burger, 2010). Bei der formativen Evaluation wird ein Produkt oder eine Maßnahme

hingegen wiederholt im Rahmen eines iterativen Entwicklungsprozesses bewertet (Hegner,

2003; Stieger & Burger, 2010). Die formative Evaluation hat das Ziel, direkte

Verbesserungsvorschläge für den Evaluationsgegenstand abzuleiten, um so die (Neu-)

Gestaltung eines Systems zu ermöglichen (Gediga & Hamborg, 2002).

Ein weitere Möglichkeit der Klassifizierung ist die Art der Datenerhebung: Quantitative

Daten sind messbare und numerische Größen, die zum Beispiel durch Zeitmessungen oder

Fragebögen erfasst werden können. Sie sind statistisch auswertbar und ermöglichen die

Errechnung eines Durchschnitts und anderer statistischer Daten (Haß, 2004; Statista GmbH,

2014). Qualitative Daten hingegen sind nicht numerisch und nicht messbar. Geschlecht und

Bildungsabschluss sind typische Beispiele für qualitative Daten, da die Berechnung eines

Mittelwertes unzulässig ist. Bei einem Usability-Test von Webseiten können gefundene

Fehler Beispiele für qualitative Daten sein (Haß, 2004; Statista GmbH, 2014).

Letztlich kann bei den Testmethoden noch nach der Art der Betrachtung unterschieden

werden: Objektive Daten sind direkt beobachtete Verhaltensweisen. Bei einem Usability-

Test werden diese typischerweise bei der Nutzung des Produktes (z.B. Webseite) erhoben

(Gediga & Hamborg, 2002). Subjektive Daten sind hingegen Meinungen der Nutzer und

persönliche Einstellungen (Gediga & Hamborg, 2002).

Vor der Auswahl einer geeigneten Testmethode und der letztlichen Testung eines

technischen Systems, wie einer Webseite, sollte zunächst der Kontext der Testung beachtet

Page 11: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 11

und analysiert werden. Zu der Anforderungsanalyse gehört nach Vollrath (2015) zum einen

die Zielgruppe (Wer nutzt die Webseite und welche Eigenschaften haben diese Nutzer?) und

zum anderen der Nutzungskontext (Wann und wo wird die Webseite genutzt und welchen

Zweck hat die Webseite?). Zudem sollten bei der Methodenwahl noch die beiden Faktoren

Entwicklungsstand der Webseite und das Ziel der Evaluation berücksichtigt werden.

Nach Vollrath (2015) kann der Lebenszyklus eines Produktes in fünf Phasen eingeteilt

werden: (1) Anforderungsanalyse des Produktes (z.B. Welche Bedingungen muss ein

technisches System erfüllen?); (2) Iteratives Design (Gestaltung von Prototypen); (3)

Implementierung, Produktion und Bewertung; (4) Systemoperation und Wartung (z.B.

Problemerfassung); (5) Entsorgung.

Ein weiterer Punkt, der neben der Anforderungsanalyse und dem Entwicklungsstand bei

der Methodenwahl beachtet werden sollte, ist das Evaluationsziel. Gediga und Hamborg

(2002) unterscheiden für die Evaluation im Bereich der Software-Ergonomie zwischen drei

verschieden Zielen:

1. Which is better? Diese Evaluation vergleicht zwei oder mehreren Varianten eines

Systems, um am Ende die Alternative auszuwählen, die aus software-ergonomischer

Sicht am besten ist (summative Evaluation).

2. How good? Bei diesem Ziel geht es darum, bestimmte Eigenschaften eines Systems zu

überprüfen und zu bewerten. Es wird beispielsweise geprüft, ob eine Software

bestimmten Normen entspricht (summative Evaluation).

3. Why bad? Diese Art der Evaluation hat das Ziel, bestimmte Schwachstellen und

Usability-Probleme eines Produktes aufzudecken. Diese sind wiederum die Grundlage

für die Verbesserung des Systems (formative Evaluation).

Für die Methodenauswahl bei der Evaluation von Webseiten bedeutet das, dass je nach

Ziel der Evaluation, Anforderungsanalyse und Entwicklungsphase der Webseite, bestimmte

Methoden empfehlenswert sind. Im Folgenden wird ein Überblick über einige gängige

Möglichkeiten bei der Testung von Web-Usability gegeben und erläutert, wann bestimmte

Methoden sinnvoll sind und wann nicht.

Eine der bekanntesten Methoden bei der Evaluation von Webseiten sind so genannte

Benutzertests. Bei dieser empirischen Methode werden repräsentative Testpersonen in das so

genannte „Usability Lab“ (Stoessel, 2002, S.83) eingeladen und dazu aufgefordert, typische

Aufgaben auf einer Webseite zu erledigen (Puscher, 2001). Sei es auf einer Reiseseite ein

Hotel zu buchen oder auf einer E-Commerce-Seite ein Produkt zu kaufen. Ziel dieses Tests ist

es, bestimmte Schwierigkeiten und Probleme bei der praktischen Anwendung der Webseite

Page 12: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 12

aufzudecken und das Entscheidungsverhalten der Nutzer zu erfassen. (Haß, 2004; Nielsen,

2012). Das Verhalten des Nutzers auf der Webseite wird dabei per Video oder Screen

Recorder aufgezeichnet. Mittels einer Augenkamera können zudem die Blickbewegungen der

Versuchsperson aufgezeichnet werden (Eye Tracking). Eine weitere gängige Methode

innerhalb eines Benutzertests ist die Methode des lauten Denkens, bei der der Proband

aufgefordert wird, seine Gedanken bei der Durchführung der Aufgaben laut zu äußern. Diese

Methode erlaubt es, den Versuchsleitern einen Einblick in die Gedanken und Gefühle des

Probanden zu bekommen (Gediga & Hamborg, 2002). Auf die Methode des lauten Denkens

sollte laut Haß (2004) allerdings verzichtet werden, wenn bestimmte quantitative Daten, wie

Ausführungszeiten aufgezeichnet werden. Denn dadurch würde der Proband mehr Zeit

benötigen, was die Ergebnisse verfälschen würde. Benutzbarkeitstests können in fast jeder

Entwicklungsphase eines Produkts oder einer Webseite eingesetzt werden. Zu Beginn des

Lebenszyklus einer Webseite kann einem potentiellen Nutzer beispielsweise ein Papier-

Entwurf der Homepage gezeigt werden. Der Nutzer hat in diesem Fall die Aufgabe,

herauszufinden, was die Absichten und Funktionen dieser Seite sind (Krug, 2002). Je nach

Bedarf der Untersuchung können Benutzertests formativ und summativ eingesetzt werden.

Innerhalb der formativen Evaluation ist es mit Hilfe des Benutzertests möglich, Usability-

Probleme aufzudecken und Lösungen dafür zu finden. Summativ kann ein Benutzertest

durchgeführt werden, um eine Webseite abschließend zu bewerten (Haß, 2004). Die

Komplexität von Benutzertests ermöglicht es zudem, bei einer entsprechenden Stichprobe,

sowohl quantitative und qualitative als auch subjektive und objektive Daten zu erheben.

Objektive und quantitative Daten sind bei Webseiten in der späteren Entwicklungsphase

beispielsweise Ausführungszeiten bei der Erledigung der einzelnen Aufgaben. Subjektive

Daten können zudem quantitativ und qualitativ durch den Einsatz von Fragebögen erhoben

werden. Benutzertests sind zwar in der Durchführung und Auswertung zeitlich sehr

aufwändig und teuer, führen aber zu sehr umfangreichen und nützlichen Ergebnissen. Sollen

mit einem Usability-Test nicht nur die Standardabläufe einer Seite sondern auch unbewusste

Probleme, wie die Farbwahl oder Schriftarten erfasst werden, ist ein Benutzertest nicht ratsam

(Haß, 2004).

Eine weitere Methode, bei der die Nutzer direkt mit einbezogen werden, ist die

Gruppendiskussion, oder auch Fokusgruppe genannt. Bei dieser Methode werden mehrere

potentielle Nutzer gleichzeitig zu bestimmten Themen und Fragestellungen befragt (Stoessel,

2002). Die Diskussion wird von einem Moderator geleitet und hat das Ziel, die Bedürfnisse,

Wünsche und Vorlieben der Nutzer an eine bestimmte Webseite zu erfassen oder bereits

Page 13: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 13

bestehende Probleme mit einer ähnlichen Webseite zu ermitteln. Zudem können

Fokusgruppen genutzt werden, um Bezeichnungen für bestimmte Funktionalitäten auf der

Seite zu testen (Krug, 2000). Fokusgruppen sind vor allem im frühen Entwicklungsstadium

einer Webseite sinnvoll, um die erfassten Einstellungen und Meinungen der Nutzer bei der

Gestaltung der Webseite berücksichtigen zu können (Stoessel, 2002). Die Stärke der Methode

liegt somit in den erfassten qualitativen und subjektiven Daten. Zur formativen oder

summativen Evaluation von Webseiten sind Fokusgruppen hingegen nicht geeignet. So

können Verbesserungsvorschläge oder Lösungen von Problemen mit dieser Methode

beispielsweise nicht gefunden werden (Krug, 2002).

Eine Methode, die die Menü- und Navigationsstruktur einer Webseite testet, ist die Card

Sorting Methode (Dickstein & Mills, 2000). Auch hier ist der Nutzer im Mittelpunkt und hat

die Aufgabe, Informationsstrukturen zu bilden, die dem Nutzer sinnvoll und logisch

erscheinen. Unterschieden werden kann bei dieser Methode zwischen dem Open Card Sorting

und dem Closed Card Sorting. Bei dem Open Card Sorting hat der Proband die Aufgabe,

vorgegebene Begriffe zu gruppieren und diese Gruppe anschließend zu benennen. Beim

Closed Card Sorting soll der Proband lediglich Begriffe in bereits vorgegebene Gruppen

einsortieren (Fincher & Tenenberg, 2005). Das Ziel dieser Methode ist es, die Informationen

auf einer Webseite auf Grundlage der Ergebnisse so anzuordnen, dass die Nutzer sie schneller

und besser finden. Card Sorting ist besonders in der frühen Entwicklungsphase einer Webseite

empfehlenswert. Für Webseiten, die bereits bestehen, ist Card Sorting dann sinnvoll, wenn die

Navigations- und Menüstruktur der Seite neu gestaltet werden soll. Card Sorting ist eine

eindeutig qualitative Methode, die nur subjektive Daten der Probanden erfasst und im

Rahmen der formativen Evaluation eingesetzt werden kann. Durch die relativ einfache

Durchführung ist Card Sorting eine sehr kostengünstige Methode. Der qualitative Charakter

dieser Methode kann allerdings dazu führen, dass die Ergebnisse stark voneinander

abweichen und somit schwer zu analysieren sind.

Neben diesen, den Benutzer mit einbeziehenden Methoden, gibt es auch Methoden ohne

Benutzerbeteiligung, die sogenannten analytischen Methoden (Kostaras & Xenos, 2007). Die

bekannteste analytische Methode ist die von dem Usability Experten Jacob Nielsen

entwickelte Heuristische Evaluation. Bei dieser Methode untersuchen Usability Experten

unabhängig voneinander bestimmte Usability-Prinzipien (so genannte Heuristiken) der

Webseite und bewerten diese (Nielsen, 1994). Die Experten haben entweder die Möglichkeit,

im Vorfeld selber Heuristiken aufzustellen oder sich bereits existierenden Heuristiken zu

bedienen (Stoessel, 2002). Nielsen (1995) erstellte beispielsweise eine zehn Punkte

Page 14: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 14

umfassende Heuristik für Web-Usability. Diese beinhaltet unter anderem die Punkte

Konsistenz und Standards, Benutzerkontrolle und Freiheit, Sichtbarkeit des System Status,

Fehlervermeidung und ästhetisches und minimalistisches Design. Das Ziel der heuristischen

Evaluation ist es, bestimmte Usability-Probleme qualitativ zu identifizieren und nicht die

quantitative Erfassung dieser. Die heuristische Evaluation kann dabei in nahezu allen

Entwicklungsstufen eingesetzt werden. Am sinnvollsten ist es jedoch, die Methode formativ,

vor Fertigstellung einer Webseite einzusetzen, da so frühzeitig Probleme behoben werden

können, die mögliche Nutzer bei der tatsächlichen Nutzung der fertigen Webseite später

haben könnten (Haß, 2004). Durch die heuristische Evaluation ist es mit relativ wenig Zeit-

und Kostenaufwand möglich, viele Usability-Probleme zu erkennen. Zudem können mit

dieser Methode auch unbewusste Schwierigkeiten, wie Inkonsistenzen in der Schrift und

Form aufgedeckt werden, was mit Benutzertests nicht möglich ist (Haß, 2004). Der Erfolg der

Methode ist allerdings stark von den Heuristiken und den Qualifizierungen der Experten

abhängig. Zudem ist es fraglich, ob die Experten die gleichen Probleme und Schwierigkeiten

haben wie die tatsächlichen Nutzer, um die es ja letztendlich gehen soll.

Jede Methode hat für sich gesehen bestimmte Vor- und Nachteile und ist je nach

Zielgruppe, Nutzungskontext, Entwicklungsphase der Webseite und Ziel der Evaluation

empfehlenswert oder nicht. Um die Stärken der einzelnen Methoden nutzen zu können, ist es

empfehlenswert, mehrere Methoden zu kombinieren, denn so können möglichst viele

Usability-Probleme erfasst werden (Haß, 2004).

2.4 Bisherige Erkenntnisse

In der Forschung gibt es zahlreiche Studien zum Thema Web-Usability. Studien speziell

zu akademischen Webseiten sind dagegen eher begrenzt und vor allem im arabischen Raum

entstanden. Bei nahezu allen Studien zu diesem Thema wird nicht die Usability als

übergeordnetes Kriterium untersucht, sondern bestimmte Kriterien einer Webseite betrachtet,

mit denen man die Usability dieser Seite beschreiben kann. Der folgende Abschnitt zeigt aus

diesem Grund einige Kriterien, die in den nachfolgend dargestellten Untersuchungen

berücksichtigt wurden:

Navigation: Bezieht sich auf die Elemente einer Webseite, die es dem Nutzer

ermöglichen, bestimmte Informationen auf der Seite zu finden. Die Navigation einer

Webseite beinhaltet unter anderem die Menüstruktur der Webseite, Suchfunktionen, die so

genannten Brotkrümel (zeigen dem Nutzer, wo er auf der Seite schon überall war) und

konsistente Verlinkungen zwischen den Seiten (Cardello, 2014; Hasan, 2014).

Page 15: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 15

Informationsarchitektur (IA): Die IA ist das Gerüst einer Webseite. Sie bezieht sich auf

die Struktur einer Seite und die Anordnung der Inhalte (z.B. logische Gruppierung der

Informationen; Informationen sind mit wenigen Klicks erreichbar). Die IA ist für den

Nutzer nicht direkt sichtbar, ist aber die Basis jeder Webseite. IA und Navigation hängen

eng zusammen und sind je nach Definition nicht immer klar von einander abtrennbar

(Cardello, 2014; Hasan, 2014).

Design: Bezieht sich auf die visuelle Attraktivität einer Seite. Dazu gehört unter anderem

eine schöne Farbgestaltung und ein angebrachter Einsatz von Schriftarten, Grafiken und

Bildern (Hasan, 2014).

Ease of use: Das Kriterium besagt, wie einfach es ist, eine Webseite zu bedienen. Dazu

gehört beispielsweise das einfache Finden von Informationen, hohe

Downloadgeschwindigkeiten oder die einfache Rückkehr zur Homepage von jeder Seite

aus (Pearson, Pearson & Green, 2007; Hasan, 2014).

Inhalt: Dieses Kriterium beschreibt, ob eine Webseite die Informationen beinhaltet, die

der Nutzer benötigt bzw. erwartet. Dazu gehört auch, dass die Informationen immer

aktuell sind, die Informationen relevant sind und verwendete Bezeichnungen eindeutig

sind (Hasan, 2014).

Barrierefreiheit: Bezieht sich darauf, dass jede Webseite für alle Menschen (auch für

Menschen mit Behinderungen) zugänglich und benutzbar sein sollte (Pearson et al., 2007).

Eine der neuesten Studien, in der neun jordanische Universitäts-Webseiten aus Sicht von

Studenten evaluiert wurden, ist die von Hasan (2014). Hasan wählte für die Studie eine

nutzerorientierte Methode, führte allerdings keinen Benutzertest im klassischen Sinne durch.

Die insgesamt 247 Studenten hatten zunächst die Aufgabe, die relative Bedeutung von

Usability-Kriterien, bei der Evaluation von akademischen Webseiten, auf einem Fragebogen

zu bewerten. Zur Auswahl standen die folgenden fünf Kriterien: (1) Navigation; (2)

Architektur/Organisation; (3) Ease of Use und Kommunikation; (4) Design und (5) Inhalt. In

einem nächsten Schritt hatten die Studenten dann zehn Minuten Zeit, eine der neun Webseiten

frei zu erkunden. Anschließend sollten sie diese Webseite dann anhand der oben genannten

fünf Kriterien auf einem Fragebogen bewerten. Die Ergebnisse zeigten unter anderem, dass

Inhalt und Navigation die beiden bedeutsamsten Kriterien bei der Usability-Evaluation von

akademischen Webseiten sind, während Architektur/Organisation das am wenigsten

bedeutsame Kriterium aus Sicht der Studenten war.

Pearson et al. (2007) führten eine ähnliche Untersuchung anhand einer E-Commerce-

Page 16: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 16

Webseite mit insgesamt 178 Studenten durch. Auch sie ließen die relative Bedeutung von fünf

vorgegebenen Usability-Kriterien bewerten. Ziel der Studie war es, den Einfluss der einzelnen

Usability-Kriterien auf die Web-Usability zu erfassen. Untersucht wurden die fünf Kriterien

(1) Navigation; (2) Geschwindigkeit von Downloads; (3) Personalisierung und

Kundenanpassung; (4) Ease of Use und (5) Barrierefreiheit. Die Ergebnisse zeigten, dass alle

fünf Kriterien zuverlässige Prädiktoren für die Web-Usability aus Sicht der Nutzer sind.

Zudem ergab die Untersuchung, dass Navigation und Ease of Use die wichtigsten Kriterien

bezüglich der Untersuchung von Web-Usability sind.

Mentes und Turan (2012) untersuchten die Usability der Namik Kemal Universität

(NKU) in der Türkei mit Hilfe des Website Analysis and Measurement Inventory (WAMMI).

Bei diesem Verfahren werden keine Usability-Kriterien untersucht, sondern mit Hilfe eines

Fragebogens die folgenden fünf Faktoren von Usability erhoben: (1) Attraktivität (Farben und

graphisches Design) (2) Kontrollierbarkeit (der Nutzer ist in der Lage, die Webseite zu

steuern) (3) Effizienz (Ziele können mit wenigen Ressourcen erreicht werden) (4)

Hilfsbereitschaft (die Webseite unterstützt den Nutzer bei der Nutzung) und (5) Erlernbarkeit

(der Nutzer lernt schnell, mit der Webseite umzugehen). Das WAMMI beinhaltet insgesamt

22 Fragen und untersucht für die oben genannten fünf Aspekte, in wie weit die Erwartungen

der Nutzer an die Webseite mit der Realität übereinstimmen. Zusätzlich gibt es noch zwei

Items, die die Gesamtzufriedenheit mit der Webseite messen. Der Fragebogen wurde als

Online-Version verschickt und von insgesamt 339 Studenten und Mitarbeitern der Universität

ausgefüllt. Die Ergebnisse zeigen, dass vier der fünf Usability-Faktoren (Attraktivität,

Hilfsbereitschaft, Effizienz und Erlernbarkeit) positiv mit der wahrgenommenen Usability der

KNU-Webseite korrelieren.

Eine weitere Studie, die ebenfalls auf einem Fragebogen basiert, ist die von Rahman &

Ahmed (2013), die die Usability der Webseite der Dhaka Universität in Bangladesch

untersuchte. Der Fragebogen bestand zum einen aus demografischen und akademischen

Fragen und zum anderen aus 34 Fragen zur Usability der Dhaka Universitätsseite, die von

insgesamt 864 Studenten beantwortet werden konnten. Die Faktorenanalyse ergab, dass es

insgesamt fünf Faktoren gibt, die einen Einfluss auf die Usability von Universitätswebseiten

haben: (1) Interaktion und Funktionalität (z.B. Kontaktinformationen, FAQ) (2) Navigation,

Suchfunktion und Attraktivität der Benutzeroberfläche (z.B. Anordnung der Informationen

und des Navigationsmenüs, konsistente Schriftfarben) (3) genaue, aktuelle und autorisierte

Informationen (z.B. relevante und umfangreiche Informationen) (4) Barrierefreiheit,

Verständlichkeit, Erlernbarkeit und Bedienbarkeit (z.B. verständliche Terminologie,

Page 17: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

2 Theoretischer Hintergrund S. 17

unkomplizierte Struktur) und (5) Effizienz und Reliabilität (z.B. Informationen können in

angemessener Zeit gefunden werden, Zugriff jederzeit möglich). Die Untersuchung ergab,

dass die Usability der Dhaka Universitätsseite insgesamt gering ist.

Neben empirischen Untersuchungen, die den Nutzer direkt einbeziehen, gibt es in der

Literatur auch analytische Studien ohne Nutzerbeteiligung. So setzten González, Granollers,

Pascual & Lorés (2008) unter anderem die Methode der heuristischen Evaluation ein, um 69

Universitäts-Webseiten im spanischsprachigen Kontext zu untersuchen. Die aufgestellte

Heuristik beinhalt insgesamt 25 Fragen zu den Kritierien: (1) Design; (2) Inhalt; (3)

Navigation und (4) Suche. Insgesamt waren je zwei Usability Experten und zwei

fortgeschrittene Studenten aus dem Bereich Computer Science beteiligt, die durch ein speziell

für die Untersuchung entwickeltes Software Programm unterstützt wurden. González et al.

(2008) konnten mit ihrer Untersuchung unter anderem belegen, dass die oben genannten vier

Kriterien unabhängig voneinander sind.

Auch Ekşioğlu, Kiris, Çapar, Selçuk & Ouzeir (2011) nahmen die Methode der

heuristischen Evaluation zur Hilfe um die Web-Usability der Boğaziçi University Industrial

Engineering (BUIE) zu untersuchen. Allerdings kombinierten sie diese Methode zusätzlich

mit einem Benutzertest und einem Fragebogen. Zunächst wurde in einem ersten Schritt jedes

Bildschirmfenster der BUIE-Webseite von drei erfahrenen Studenten heuristisch evaluiert.

Die Grundlage bildeten insgesamt 129 Heuristiken, die unter anderem an Hand von Nielsens

Usability-Heuristiken entwickelt wurden. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde dann ein

Benutzertest entworfen, der mit Hilfe eines Online-Programms durchgeführt wurde und den

Hauptteil der Untersuchung darstellte. Insgesamt nahmen 115 Personen aus vier Gruppen

(Schüler; BUIE Studenten; BUIE Absolventen; andere Studenten) an dem Benutzertest teil.

Zunächst mussten die Probanden bestimmte demographische Fragen und Fragen zum

Internetnutzungsverhalten beantworten. Je nach Gruppenzugehörigkeit wurden den

Versuchspersonen dann in einem nächsten Schritt unterschiedliche Aufgaben gestellt, die sie

auf der Webseite erledigen sollten. Aufgezeichnet wurden die benötigte Zeit zur Erfüllung der

Aufgaben, die Anzahl der Klicks sowie die Erfolgsrate bei der Erfüllung der Aufgaben. Nach

dem Test konnten die Probanden dann noch einen Fragebogen ausfüllen, der die subjektive

Evaluation der Webseite abzielte. Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede zwischen

den Gruppen. So war beispielsweise die Erfolgsrate der BUIE-Absolventen signifikant höher

als die der anderen Gruppen.

Die oben zusammengefasste Literatur macht deutlich, dass es bei der Usability-

Evaluation von Universitäts-Webseiten eine relativ große Methodenvielfalt gibt. Auffällig

Page 18: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 18

sind allerdings die leichte Dominanz der heuristischen Evaluation sowie der häufige Einsatz

von Fragebogen. Studien mit klassischen Benutzertests sind in diesem Themengebiet

hingegen seltener vorhanden. Dies kann hauptsächlich durch den hohen Zeit- und

Kostenaufwand begründet werden. Zudem wird anhand der dargestellten Studien deutlich,

dass bestimmte Kriterien bei der Usability-Evaluation eine große Bedeutung haben. So

scheint vor allem das Kriterium Navigation wichtig zu sein. Zum einen, da es in vielen

Studien untersucht wurde und zum anderen weil sowohl Hasan (2014) als auch Pearson et al.

(2007) die Bedeutsamkeit dieses Kriteriums in ihren Studien erwiesen haben.

Aus diesem Grund liegt auch der Fokus dieser Arbeit auf der Navigation der TU

Braunschweig Webseite. Da die Informationsarchitektur eng mit der Navigation

zusammenhängt, werden beide Kriterien auf der TU Braunschweig Webseite genauer

betrachtet. Im folgenden Methodenteil wird begründet, warum die verwendeten Methoden

herangezogen wurden und wie die Usability für zentrale Bereiche der TU Braunschweig

Webseite erhoben wurde, um für diese Bereiche Verbesserungsvorschläge generieren zu

können.

3 Methodenteil

3.1 Methodenwahl

Wie bereits in Kapitel 2 erläutert, ist es bei einer Usability-Untersuchung zunächst

wichtig, den Entwicklungsstand des Untersuchungsgegenstandes zu betrachten, sowie eine

Anforderungsanalyse durchzuführen und ein Evaluationsziel festzulegen. Auf dieser

Grundlage können dann geeignete Methoden für die Untersuchung gewählt werden.

Die Webseite der TU Braunschweig ist kein neues System sondern eine bereits

bestehende Webseite, die von ihren Nutzern jederzeit aufgerufen und benutzt werden kann.

Betrachtet man den in Kapitel 2.3 beschriebenen Lebenszyklus eines Produktes nach Vollrath

(2015), so kann man den Entwicklungsstand der TU Braunschweig Webseite am ehesten der

dritten Phase (Implementierung, Produktion und Bewertung) zuordnen, wobei hier

ausschließlich die Bewertung des Systems im Alltag von Bedeutung ist. Dabei ist es wichtig,

das tatsächliche Verhalten der Nutzer zu beobachten. Die Nutzergruppe besteht dabei zum

größten Teil aus Studenten der TU Braunschweig. Aber auch Mitarbeiter, Studieninteressierte

und Personen aus der Öffentlichkeit nutzen die Webseite. Dabei sind beide Geschlechter

sowie alle Altersklassen eingeschlossen. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Nutzer

bestimmte Vorkenntnisse für die Nutzung von Webseiten mitbringen. Der Nutzungskontext

Page 19: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 19

bezieht sich hauptsächlich auf das Suchen von bestimmten Informationen auf der Webseite.

Da das Ziel dieser Arbeit die Aufdeckung bestimmter Usability-Probleme der TU

Braunschweig Webseite ist und die Webseite bezüglich dieser Schwachstellen verbessert

werden soll, kann das Evaluationsziel am besten mit Why bad? nach Gediga und Hamborg

(2002) beschrieben werden. Es handelt sich hierbei also um eine formative Evaluation, da

direkte Verbesserungsvorschläge für die TU Braunschweig Webseite abgeleitet werden

sollen.

Unter Berücksichtigung dieser Faktoren und der in Kapitel 2 erläuterten Vor- und

Nachteile der einzelnen Methoden, fiel die Entscheidung auf die Verwendung von zwei

Methoden. So wurde ein Benutzertest mit Studierenden der TU Braunschweig und eine Art

Card Sorting Aufgabe mit einer uneingeschränkten Stichprobe durchgeführt. Der Benutzertest

eignet sich formativ sehr gut dafür, die Usability-Probleme der TU Braunschweig Webseite

aufzudecken und somit das Ziel zu erreichen, Verbesserungsvorschläge zu generieren. Die

Card Sorting Aufgabe ermöglicht eine optimale Analyse der Menüstruktur (Oberkategorien)

und Navigation der TU Braunschweig Webseite. Obwohl diese Methode – wie in Kapitel 2

erläutert – vor allem in frühen Entwicklungsphasen eines Produkts oder Systems eingesetzt

werden sollte, ist sie in diesem Fall dennoch eine geeignete Methode, um Anhaltspunkte für

eine Neugestaltung der Menüstruktur der TU Braunschweig Webseite hervorzubringen.

Vor der Durchführung der beiden beschriebenen Methoden wurde als Vorstudie noch

eine Online-Umfrage durchgeführt, um die Inhalte und Aufgaben für die beiden

Untersuchungen zu generieren. Somit gliedert sich die Untersuchung in insgesamt drei

Abschnitte, die im Folgenden genauer beschrieben werden.

3.2 Vorstudie

Die Vorstudie wurde bereits im November und Dezember 2013 im Rahmen des Seminars

„Design und Usability – Bewertung von Mensch-Maschine-Interaktionen“ von Becker et al.

(2013) erhoben und ausgewertet. Das Ziel dieser Vorstudie war es, bestimmte Bereiche der

Webseite zu identifizieren, die die Nutzer der Webseite am häufigsten nutzen, damit diese im

Anschluss auf ihre Usability untersucht werden konnten.

Da die Datenerhebung dieser Arbeit (Benutzertest und Card Sorting Aufgabe) sowohl

für die Untersuchung der Usability der TU Braunschweig Webseite als auch für die der

Institutsseite für Psychologie durchgeführt wurde, wurden insgesamt zwei Online-Vorstudien

mit je entsprechendem Inhalt erhoben. Die Online-Vorstudie zur Untersuchung der TU

Braunschweig Webseite gliederte sich dabei – wie die zur Untersuchung der Institutsseite für

Psychologie – in zwei Bereiche mit folgenden Items:

Page 20: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 20

1. Demographische Angaben: Alter; Geschlecht; Beruf; Studiengang; Semester

2. Nutzungsverhalten: „Wie häufig benutzen Sie die TU Braunschweig Webseite?“;

„Nach welchen Bereichen suchen Sie am häufigsten auf der TU Braunschweig

Webseite?“; „Nach welchen Schlagwörtern suchen Sie am häufigsten auf der TU

Braunschweig Webseite?“; „Verwenden Sie für die Suche andere Hilfsmittel (z.B.

Google)?“; „Sind bei Ihnen schon einmal Probleme bei der Suche auf der TU

Braunschweig Webseite aufgetreten?“

Der detailierte Aufbau beider Vorstudien ist dem Anhang hinzugefügt (s. Anhang A 1 &

A 2). Die Umfrage wurde mit Hilfe der Befragungssoftware Unipark durchgeführt und per

Link über verschiedene E-Mail-Verteiler, Facebook und den Messaging-Dienst WhatsApp an

Studenten, Dozenten oder Mitarbeiter der TU Braunschweig geschickt. Teilgenommen haben

insgesamt 493 Personen, wobei 143 Personen auf Grund unvollständiger Daten

ausgeschlossen werden mussten. Somit ergibt sich für die Vorstudie ein N von 350 Personen.

Die meisten Versuchspersonen kamen aus den Fachbereichen Psychologie (57),

Maschinenbau (54) und Wirtschaftsingenieurwesen (44). Die größte Gruppe war mit 341

Versuchspersonen die der Studenten. Die insgesamt 160 weiblichen und 190 männlichen

Versuchspersonen waren zwischen 15 und 55 Jahre alt (M = 22.45; SD = 3.91).

Die Probanden konnten die Items zur Häufigkeit der Nutzung der TU Braunschweig

Webseite und zur Häufigkeit der Suche bestimmter Schlagwörter jeweils auf einer

fünfstufigen Skala beantworten (1: (fast) täglich; 2: einmal pro Woche; 3: einmal pro Monat;

4: weniger als einmal pro Monat; 5: nie). Fast die Hälfte der Befragten gab an, die TU

Braunschweig Webseite einmal pro Woche zu nutzen. Mehr als ein Drittel der Befragten nutzt

die Webseite sogar (fast) täglich. Bei der Frage nach der Häufigkeit der Nutzung bestimmter

Schlagwörter, standen insgesamt 17 Schlagwörter zur Auswahl, die die Probanden auf der

fünfstufigen Skala bewerten konnten (s. Anhang A 1). Des Weiteren bestand die Möglichkeit,

per Textfeld, ein weiteres Schlagwort anzugeben und zu bewerten. Abbildung 1 und Tabelle 1

zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen für die acht am häufigsten gesuchten

Schlagwörter auf der TU Braunschweig Webseite. Niedrigere Mittelwerte der Schlagwörter

implizieren eine häufigere Suche dieser. Die ausführliche Auswertung der Vorstudie zur TU

Braunschweig Webseite ist in Anhang A 4 zu finden, die zur Institutsseite für Psychologie in

der Bachelorarbeit von Kathrin Burgdorf (Burgdorf, 2014).

Page 21: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 21

Tabelle 1: Mittelwerte und Standardabweichungen für die am häufigsten gesuchten Schlagwörter

Schlagwort M (SD) Semestertermine 2.99 (.95) Personen-und Kontaktadressen 3.10 (1.14) Raum-/Lagepläne 3.24 (1.03) Klausurtermine 3.26 (.95) Vorlesungsverzeichnis 3.35 (1.05) Stundenplan 3.39 (1.18) Modulhandbuch 3.56 (.97) Notenspiegel 3.72 (.91)

Abbildung 1: Mittelwerte und Standardabweichungen für die am häufigsten gesuchten Schlagwörter

Aus den hier dargestellten acht am häufigsten gesuchten Schlagwörter, wurden

schließlich folgende sechs Schlagwörter ausgewählt: Semestertermine, Personen- und

Kontaktadressen, Raum-/Lagepläne, Klausurtermine, Vorlesungsverzeichnis und

Modulhandbuch. Obwohl das Schlagwort Stundenplan einen niedrigeren Mittelwert als das

Schlagwort Modulhandbuch hat, musste es aus folgenden Gründen von der Untersuchung

ausgeschlossen werden: Bei dem Benutzertest sollten drei der sechs Schlagwörter bei der

Fakultät für Maschinenbau gesucht werden, um am Ende diesen Fachbereich mit dem Institut

für Psychologie vergleichen zu können. Da der Stundenplan auf der Fakultätsseite für

Maschinenbau allerdings direkt neben den Klausurterminen steht, hätte es zu erheblichen

Lerneffekten kommen können. Um diese auszuschließen, wurde das Schlagwort

Modulhandbuch dem Stundenplan vorgezogen.

In Tabelle 2 und 3 sind die ausgewählten Schlagwörter sowie die daraus generierten

Aufgaben dargestellt, sowohl für die TU Braunschweig Webseite (s. Tab. 2) als auch für die

Institutsseite für Psychologie (s. Tab. 3). Insgesamt wurden aus den zwölf Schlagwörtern 14

Aufgaben für den Benutzertest und die Card Sorting Aufgabe generiert, da das Schlagwort

Personen- und Kontaktadressen jeweils zweimal in unterschiedlicher Ausführung erhoben

wurde.

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

Skal

a [1

..5]

Schlagwort

Schlagwörter

Page 22: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 22

Tabelle 2: Schlagwörter und Aufgaben für die Hauptuntersuchung (TU Braunschweig Webseite)

Schlagwort Aufgabe Semestertermine Wann beginnt das Sommersemester 2015? Raum-/ Lagepläne (Raum) Bitte suche die Adresse des Raumes BV 55.2. Personen- und Kontaktadressen A (Person A)

Bitte suche die Kontaktadresse von Stefan Kleefeldt. Er arbeitet als Studienberater bei der Zentralen Studienberatung.

Personen- und Kontaktadressen B (Person B)

Bitte suche die Kontaktadresse von Prof. Dr. Hans-Joachim Behr. Er ist Professor der Germanistik.

Vorlesungs-verzeichnis

Bitte suche das Vorlesungsverzeichnis für Studierende im Fach Maschinenbau

Klausurtermine Bitte suche die Klausurtermine (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau für das Sommersemester 2014

Modulhandbuch Bitte suche das Modulhandbuch (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau (Studienbeginn vor WS 2012/2013).

Tabelle 3: Schlagwörter und Aufgaben für die Hauptuntersuchung (Institutsseite für Psychologie)

Schlagwort Aufgabe Exkursionen Bitte suche die für das Sommersemester 2014 geplanten Exkursionen. Formulare und Richtlinien

Bitte suche die Praktikums-Richtlinien (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Psychologie.

Personen- und Kontaktadressen A (Person A)

Bitte suche die Kontaktadresse von Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Howe. Er arbeitet in der Abteilung für Gerontopsychologie.

Personen- und Kontaktadressen B (Person B)

Bitte suche die Kontaktadresse von Frau Heidi Stelke. Sie arbeitet im Prüfungssekretariat des Instituts für Psychologie.

Vorlesungs-verzeichnis

Bitte suche das Vorlesungsverzeichnis für Studierende im Fach Psychologie.

Klausurtermine Bitte suche die Klausurtermine (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Psychologie für das Sommersemester 2014.

Modulhandbuch Bitte suche das Modulhandbuch (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Psychologie.

3.3 Benutzertest

Der Benutzertest wurde im Juni und Juli 2014 mit Studierenden der TU Braunschweig

durchgeführt. Da es sich bei einem Benutzertest um eine explorative Studie handelt, bei der es

nach Vollrath (2015) um die Optimierung eines Systems durch das Erkennen von Fehlern,

Problemen aber auch positiven Aspekten geht, gibt es im Gegenteil zu experimentellen

Studien keinen klassischen Versuchsplan und keine unabhängige und abhängige Variable. Die

Basis ist somit ein wesentlich einfacherer Versuchsplan.

Page 23: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 23

3.3.1 Versuchsplan

Für die Durchführung des Benutzertests wurde ein Versuchsplan mit zwei Gruppen

gewählt. So hat die Hälfte der Probanden erst den Benutzertest für die TU Braunschweig

Webseite durchgeführt und die andere Hälfte erst den Benutzertest für die Institutsseite für

Psychologie (s. Tab. 4).

Tabelle 4: Versuchsplan

Zeit T1 T2

Gru

ppe G1 Institutsseite für Psychologie

(7 Aufgaben) TU Braunschweig Webseite

(7 Aufgaben) G2 TU Braunschweig Webseite

(7 Aufgaben) Institutsseite für Psychologie

(7 Aufgaben)

Die Probanden hatten die Aufgabe, je Webseite die in Tabelle 2 und 3 dargestellten 14

Aufgaben zu erledigen. Tabelle 5 zeigt einen beispielhaften Versuchsplan für einen

Probanden aus Gruppe 1. Die Reihenfolge der Schlagwörter wurde jeweils randomisiert, um

Lerneffekte zu kontrollieren.

Tabelle 5: beispielhafter Versuchsplan für einen Probanden aus der Gruppe G1(Reihenfolge v.l.n.r.)

T1: Institutsseite für Psychologie

Person A Exkursionen Formulare Vorlesungs-verzeichnis

Klausur-termine

Modul-handbuch Person B

T2: TU Braunschweig Webseite Semester-termine Person A Raum Person B Vorlesungs-

Verzeichnis Modul-handbuch

Klausur-termine

3.3.2 Stichprobe

An dem Versuch nahmen insgesamt 30 Personen teil, die zum Zeitpunkt der Erhebung

allesamt Studierende der TU Braunschweig waren, wobei 18 im Bachelorstudium und 12 im

Masterstudium waren. Die insgesamt je 15 weiblichen und männlichen Versuchspersonen

(VPn) waren zwischen 19 und 40 Jahren alt (M = 24.8 Jahre, SD = 4.3 Jahre) und zum

größten Teil Psychologiestudierende (56.7 %). 20.0 % der Probanden waren zum Zeitpunkt

der Erhebung Studierende aus der Fakultät Maschinenbau, studierten also beispielsweise

Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieurwesen. Die restlichen 23.3 % waren sonstige

Studierende, zum Beispiel Studierende der Pharmazie, Geökologie oder der integrierten

Sozialwissenschaften.

Die meisten VPn (36.7 %) gaben an, täglich etwa drei bis vier Stunden im Internet zu

verbringen. Nur zwei Probanden gaben an, über vier Stunden täglich im Internet zu sein. Fast

Page 24: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 24

die Hälfte (46.7 %) aller VPn gab an, einmal pro Woche Informationen auf der TU

Braunschweig Webseite zu suchen, nur ein einziger Proband gab an, nie auf der Seite nach

Informationen zu suchen.

Die Gruppenzuteilung erfolgte durch Randomisierung. In Gruppe 1 und 2 war das

Geschlechterverhältnis jeweils sieben zu acht, wobei in Gruppe 1 der Männeranteil bei sieben

Probanden und in Gruppe 2 bei acht Probanden lag. Die Probanden in Gruppe 1 waren zum

Zeitpunkt der Erhebung durchschnittlich 26.0 Jahre alt (SD = 5.22 Jahre), die in Gruppe 2

23.67 Jahre alt (SD = 2.79 Jahre). Die unterschiedlichen Studiengänge verteilten sich in etwa

gleich unter den Gruppen, wobei der Anteil an Psychologiestudierenden in Gruppe 1 bei

sieben VPn und in Gruppe 2 bei zehn VPn lag. Zudem waren in Gruppe 1 insgesamt vier

Studierende aus der Fakultät für Maschinenbau und vier sonstige Studierende. In Gruppe 2

waren es drei Studierende aus der Fakultät für Maschinenbau und zwei sonstige Studierende.

Bezüglich ihrer demographischen Eigenschaften sind die Gruppen somit in etwa

ausgeglichen.

Für die Auswertung musste keiner der Probanden ausgeschlossen werden. Eine

Ausnahme gibt es bezüglich einer Versuchsperson, bei der es auf Grund eines technischen

Defekts Probleme bei der Videoaufzeichnung gab. Die Fragebogendaten und

demographischen Daten dieser Person konnten aber dennoch verwendet werden.

Die Probanden-Akquise erfolgte zum einen über soziale Medien und E-Mail (z.B.

Facebook, WhatsApp und „Psycho-Verteiler“) und zum anderen über persönliche Anfragen

von Bekannten. Die Psychologiestudierenden konnten bei der Vergütung zwischen einer VP-

Stunde und 10 Euro wählen, alle anderen Probanden wurden mit 10 Euro vergütet.

3.3.3 Versuchsmaterialen

Nachdem die Probanden begrüßt wurden, bekamen sie unabhängig von ihrer

Gruppenzugehörigkeit eine schriftliche Instruktion, in der der Versuch erklärt wurde. Hier

wurde erklärt, dass jede Aufgabe nach drei Minuten Bearbeitungszeit abgebrochen wird und

darum gebeten, beim Suchen der Schlagwörter zügig und zielgerichtet zu arbeiten und keine

Suchfunktionen zu verwenden (s. Anhang B 1). Vor Beginn des eigentlichen Benutzertests

wurden die Probanden gebeten, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben und einen

selbstentwickelten Probandenfragebogen auszufüllen (s. Anhang B 2 & B 3). Mit dem

Probandenfragebogen wurden die demographischen Daten Geschlecht, Alter, Studiengang,

Fachsemester und Fragen zum Nutzungsverhalten im Internet, auf der TU Braunschweig

Webseite und auf der Institutsseite für Psychologie erhoben.

Page 25: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 25

Im Anschluss bekamen die Probanden nacheinander die Instruktionen für die einzelnen

Aufgaben (s. Anhang B 4 & B 5). Für den Benutzertest wurde ein internetfähiger Laptop, eine

Computermaus sowie das Programm AutoScreenRecorder 3.1 verwendet. Mit Hilfe dieses

Programms wurde der Bildschirm während der Testphase gefilmt. Dies ermöglicht eine

quantitative und qualitative Auswertung des Nutzungsverhaltens. Zudem wurde mit einer

Stoppuhr die Zeit gemessen, die die Probanden zur Erfüllung der einzelnen Aufgaben

benötigten.

Nachdem die Probanden den ersten Teil des Benutzertests durchlaufen hatten, also

entweder alle Aufgaben auf der Institutsseite für Psychologie oder auf der TU Braunschweig

Webseite erledigt hatten, bekamen sie einen selbstentwickelten Zufriedenheitsfragebogen,

entweder zur Beurteilung der TU Braunschweig Webseite oder zur Beurteilung der

Institutsseite für Psychologie (s. Anhang B 6 & B 7). Diesen Fragebogen bekamen die

Probanden entsprechend für die jeweils andere Webseite erneut am Ende des Versuchs. Die

Fragebogen beinhalten insgesamt neun Fragen zur Zufriedenheit mit den genannten Seiten

und konnten auf einer sechsstufigen Skala beantwortet werden (1: Ich stimme voll zu bis

6: Ich stimme überhaupt nicht zu). Die Fragebogen basieren unter anderem auf der System

Usability Scale (SUS), die von John Brooke und der Digital Equipment Corporation im Jahr

1986 entwickelt wurde (Brooke, 1996). Diese Skala umfasst insgesamt zehn Fragen mit einer

fünfstufigen Likert-Skala und zielt darauf ab, eine globale subjektive Beurteilung der

Usability eines Systems zu bekommen.

Am Ende des Versuchs wurden die Probanden mit einer VP-Stunde oder mit zehn Euro

für die Teilnahme an dem Versuch entlohnt. Entschieden sich die Probanden für das Geld, so

mussten sie noch eine schriftliche Empfangsbestätigung unterschreiben (s. Anhang B 8).

3.3.4 Durchführung

Die Datenerhebung fand in einem Zeitraum von drei Wochen im Juni und Juli 2014 im

Institut für Ingenieur- und Verkehrspsychologie der TU Braunschweig oder bei den

Versuchspersonen bzw. Versuchsleitern zu Hause statt. Der Versuch dauerte insgesamt etwa

45 Minuten und fand zwischen 10:00 Uhr und 21:00 Uhr statt, wobei die Probanden den

Termin selbst wählen konnten und einzeln zu dem Versuch erschienen. Zu Beginn begrüßte

der Versuchsleiter den Probanden, zeigte ihm seinen Platz und bot ihm etwas zu trinken an.

Anschließend händigte er dem Probanden die schriftliche Instruktion aus und gab dem

Probanden die Möglichkeit, Fragen zum Versuch zu stellen. War dieser mit dem Versuch

einverstanden, unterschrieb er die Einverständniserklärung und bekam den

Probandenfragebogen ausgehändigt.

Page 26: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 26

Wurde der Proband der Gruppe 1 zugeteilt, bekam er im nächsten Schritt die Instruktion

für die erste Aufgabe für das Institut für Psychologie. In der Zeit, in der der Proband die

Instruktion las, öffnete der Versuchsleiter auf dem bereit angeschalteten Laptop zwei Tabs:

Zum einen den Link zur Institutsseite für Psychologie (https://www.tu-

braunschweig.de/psychologie) und zum anderen die Startseite von Google

(https://www.google.de/), die zu Beginn der Testphase sichtbar war. Des Weiteren startete er

das Programm AutoScreenRecorder 3.1. War der Proband bereit, mit der Aufgabe zu

beginnen, nahm der Versuchsleiter mit einer Stoppuhr die Zeit dann, wenn der Proband den

Tab von der Google-Startseite zum Tab mit der Institutsseite wechselte. Schaffte der Proband

es, die Aufgabe innerhalb von drei Minuten zu erledigen, wurde die entsprechende Zeit

gestoppt. Erreichte der Proband das Ziel nicht nach drei Minuten, wurde die Aufgabe

abgebrochen. Diese Maßnahme wurde getroffen, um den Versuch nicht unnötig in die Länge

zu ziehen. Zudem ist der Versuch so realistischer, da man davon ausgehen kann, dass ein

Nutzer die Suche auch von selber abbricht, wenn er ein bestimmtes Ziel nach einer gewissen

Zeit nicht erreichen kann.

Während der Testphase war der Proband auf sich allein gestellt und der Versuchsleiter

beantwortete keine Fragen. Hielt der Proband sich nicht an die Instruktion, nutzte zum

Beispiel Suchfunktionen, wurde er darauf aufmerksam gemacht. Auf die Methode des lauten

Denkens wurde bei dem Versuch verzichtet, da der Proband dadurch mehr Zeit benötigt hätte,

was die Ausführungszeiten erheblich verfälscht hätte.

Nach der ersten Aufgabe bekam der Proband nacheinander die Instruktionen für die

Aufgaben zwei bis sieben für die Institutsseite, wobei der Ablauf äquivalent zu dem

beschriebenen Ablauf von Aufgabe eins war. Am Ende der ersten Testphase bekam der

Proband dann den Zufriedenheitsfragebogen für die Institutsseite für Psychologie.

Der zweite Teil der Testung lief entsprechend dem ersten Teil des Versuchs ab, nur

anstatt mit der Institutsseite für Psychologie mit der TU Braunschweig Webseite

(https://www.tu-braunschweig.de/). Durchlief der Proband die Testphase mit den Aufgaben

eins bis sieben für die TU Braunschweig Webseite, wurde er am Ende gebeten, den

entsprechenden Zufriedenheitsfragebogen auszufüllen. War der Proband in Gruppe 2, verlief

der Versuch genau entgegengesetzt (erst TU Braunschweig Webseite, dann Institutsseite für

Psychologie).

Am Ende der Testung bekamen die Probanden ihre Entlohnung für die Teilnahme an

dem Versuch. Die Psychologiestudierenden hatten die Möglichkeit, zwischen einer VP-

Stunde und 10 Euro zu wählen, alle anderen bekamen 10 Euro ausgezahlt. Bekam der

Page 27: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 27

Proband den Geldbetrag, wurde er gebeten, eine Empfangsbestätigung zu unterschreiben, die

auch der Versuchsleiter unterschrieb. Danach wurde der Proband verabschiedet.

3.3.5 Erhobene Daten

Mit dem Benutzertest war es möglich, sowohl qualitative und quantitative als auch

subjektive und objektive Daten zu erheben.

Mit Hilfe des aufgezeichneten Videos sind qualitative, objektive Aussagen zur Usability

der TU Braunschweig Webseite möglich. So kann anhand der Videos nachverfolgt werden,

unter welcher Oberkategorie auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite die Probanden

die einzelnen Aufgaben gesucht haben, welchen Weg sie gewählt haben und wo genau sie

Probleme hatten, zum Ziel zu gelangen. Zudem war es anhand der Videos möglich, die

Anzahl der benötigten Klicks zu zählen, die die Probanden zur Zielerreichung benötigt haben.

Dabei wurden die Klicks nur bei den Aufgaben gezählt, die innerhalb der drei-Minuten-Frist

erfüllt werden konnten. Die Anzahl der Klicks für Probanden, die die Aufgaben nicht

innerhalb der drei-Minuten-Frist erledigen konnten, beträgt per Definition je einen Klick mehr

als die maximal benötigte Klickzahl dieser Aufgabe im Erfolgsfall.

Somit stehen mit der Anzahl der Klicks und den einzelnen Ausführungszeiten zwei

quantitative, objektive Variablen zur Verfügung. Der Zufriedenheitsfragebogen liefert darüber

hinaus quantitative, subjektive Daten, die Auskunft darüber geben, wie zufrieden die

Probanden mit der TU Braunschweig Webseite und der Institutsseite für Psychologie nach der

Testung waren.

3.3.5.1 Operationalisierung

Mit Hilfe der erhobenen Daten ist es möglich, die von der DIN EN ISO 9241

formulierten Oberziele Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit zu operationalisieren und sie

somit für die TU Braunschweig Webseite zu beschreiben.

Wie bereits in Kapitel 2 erläutert, beschreibt die Effektivität, ob und in welchem Ausmaß

ein Nutzer bestimmte Ziele genau und vollständig erreichen kann. In diesem Fall kann die

Effektivität der einzelnen Aufgaben damit beschrieben werden, ob ein Nutzer die Aufgabe

geschafft hat oder nicht. Je mehr Nutzer eine Aufgabe innerhalb der drei-Minuten-Frist

erledigen konnten, desto effektiver ist die TU Braunschweig Webseite für dieses Schlagwort

bzw. für diesen Bereich auf der Webseite. Die Effizienz beschreibt den Aufwand und die

Ressourcen, die benötigt werden, um ein Ziel vollständig zu erreichen. Die erhobene

Ausführungszeit, sowie die Anzahl der Klicks, die je Aufgabe benötigt wurden, geben einen

eindeutigen Hinweis auf die Effizienz der einzelnen Aufgaben. Die Zufriedenheit, also die

Page 28: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 28

positive Einstellung und Akzeptanz des Nutzers, kann wiederrum mit Hilfe des

Zufriedenheitsfragebogens erfasst werden.

3.4 Card Sorting Aufgabe

Als zweite Untersuchung wurde eine Art Card Sorting Aufgabe durchgeführt. Diese

eignet sich besonders gut, um die Navigation und Informationsarchitektur der Seiten noch

einmal genauer zu betrachten. Ziel dieser Aufgabe war es, mit Hilfe der Probanden, geeignete

Namen für Oberkategorien auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite für die

vorgegebenen Schlagwörter zu finden. Die Aufgabe wurde mit Hilfe der Online-

Befragungssoftware Unipark erstellt und konnte von den Probanden im Zeitraum vom

04.06.2014 bis 31.07.2014 bearbeitet werden.

3.4.1 Aufbau der Online-Umfrage

Zu Beginn der Online-Umfrage wurde den Teilnehmern zunächst für ihre Teilnahme und

ihr Interesse gedankt. Anschließend gab es eine ausführliche Erklärung der anstehenden

Aufgabe und einen Hinweis auf die Anonymität der erhobenen Daten.

Auf der zweiten Seite der Umfrage wurden die Probanden gebeten, demographische

Angaben (Geschlecht, Alter, höchster Schulabschluss, aktuelle Beschäftigungssituation) und

Informationen über ihr Nutzungsverhalten im Internet zu geben. Dabei wurden die Probanden

gefragt, wie viele Stunden sie täglich im Internet verbringen und wie häufig sie Informationen

auf Universitäts- bzw. Fachhochschul-Webseiten suchen. Ersteres konnten sie auf einer

vierstufigen Skala angeben (weniger als eine Stunde; 1-2 Stunden; 3-4 Stunden; mehr als 4

Stunden). Letzteres konnte auf einer fünfstufigen Skala beantwortet werden (täglich; einmal

pro Woche; einmal pro Monat; weniger als einmal pro Monat; nie).

Auf den nächsten Seiten folgte schließlich die eigentliche Card Sorting Aufgabe. Für die

Aufgabe wurden dieselben 14 Aufgaben wie für den Benutzertest verwendet (s. Kap. 3, Tab.

2 u. 3). Jedoch wurden die Aufgaben nicht in Fragenform, sondern als Stichwort dargeboten.

Die Probanden sollten sich zunächst vorstellen, sich auf der Startseite einer Hochschul- bzw.

Fachhochschul-Webseite zu befinden, wo eine Handvoll verschiedener Oberkategorien

abgebildet ist. Anschließend hatten die Probanden dann die Möglichkeit, für jede der

insgesamt 14 Aufgaben in ein offenes Textfeld die Oberkategorie zu schreiben, unter der sie

intuitiv das jeweilige Anliegen suchen würden. Dabei wurden zuerst die sieben Aufgaben für

die TU Braunschweig Webseite abgefragt und anschließend, nach einer erneuten Instruktion,

die sieben Aufgaben für die Institutsseite für Psychologie. Abbildung 2 zeigt die Aufgabe

beispielhaft für die beiden Aufgaben Semestertermine und Modulhandbuch für den Teil der

Page 29: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

3 Methodenteil S. 29

TU Braunschweig Webseite. Der exakte Aufbau der Card Sorting Aufgabe ist im Anhang zu

finden (s. Anhang C). Es handelt sich bei dieser Aufgabe bewusst um eine Art Open Card

Sorting Aufgabe, da die Nutzer sich so, unvoreingenommen von vorgegebenen Begriffen, für

sie passende Bezeichnungen für die jeweiligen Oberkategorien ausdenken konnten. Dies

ermöglicht letztlich eine Neu-Gestaltung der Menüstruktur der Startseite der TU

Braunschweig Webseite.

Abbildung 2: Beispiel einer Card Sorting Aufgabe für die Schlagwörter Semestertermine und Modulhandbuch.

Es handelt sich hier um einen Screenshot aus der Online-Umfrage.

3.4.2 Stichprobe

An der Umfrage nahmen insgesamt 122 Personen teil. Die Nettobeteiligung lag bei 98

Personen, wobei nur 69 Personen brauchbare Daten lieferten. Die restlichen

Versuchspersonen mussten wegen unvollständiger Daten ausgeschlossen werden. Die 45

weiblichen und 24 männlichen Probanden waren zwischen 17 und 53 Jahren (M = 24.48;

SD = 5.96) alt und mit 59.4 % zum größten Teil Studenten, wobei es keinen Studiengang gab,

der besonders stark vertreten war.

Die Mehrheit der Probanden (46.4 %) gab an, das Internet täglich ein bis zwei Stunden

zu nutzen. Nur etwa 7.2 % nutzen das Internet etwa eine Stunde täglich. Die restlichen 46.3 %

nutzen das Internet täglich drei Stunden oder mehr. Insgesamt 68.1 % der Probanden gaben

an, einmal pro Monat oder öfters Universitäts- oder Fachhochschul-Webseiten zu besuchen.

Nur 15.9 % der Probanden gaben an, diese Seiten nie zu besuchen. Somit ist die klare

Mehrheit der Probanden vertraut mit dem Internet und der Struktur von Universitäts- oder

Fachhochschul-Webseiten.

Die Akquise der Probanden fand ausschließlich online über soziale Medien und E-Mail

statt. So wurde der Link zur Umfrage inklusive Erklärung per E-Mail, WhatsApp oder über

Facebook an Bekannte, Verwandte oder Freunde mit Bitte um Weiterleitung verschickt.

Page 30: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 30

3.4.3 Erhobene Daten

Mit Hilfe der Card Sorting Aufgabe war es möglich, passende Namen für Oberkategorien

für die Startseite für die 14 verwendeten Aufgaben bzw. Schlagwörter aus Sicht der Nutzer zu

erfassen. Zudem gibt diese Aufgabe Aufschluss darüber, wo die Nutzer bestimmte

Schlagwörter suchen würden. Diese subjektiven qualitativen Daten können dazu beitragen,

die Bezeichnung bestimmter Oberkategorien zu überdenken und die Lokation bestimmter

Schlagwörter zu verändern.

4 Ergebnisse

4.1 Benutzertest

Die Datenanalyse des Benutzertests erfolgte mit Hilfe der Programme Microsoft Office

Excel 2007 und dem Statistikprogramm IBM SPSS Statistics 22.

Die Videos der 30 Probanden wurden qualitativ mit Hilfe von Excel ausgewertet. Dabei

wurden die Pfade, die die Probanden für die einzelnen Aufgaben gewählt haben, dokumentiert

und analysiert. Für jede Versuchsperson wurde dabei für jede Aufgabe ein Pfad dokumentiert,

den diese Person bei dem Benutzertest durchlaufen und durchklickt hat. Dabei wurden immer

dann, wenn ein bestimmtes Problem aufgetreten ist, entsprechende Anmerkungen an die

Pfade gemacht. Der Zufriedenheitsfragebogen, die Anzahl der Klicks sowie die

Ausführungszeiten je Aufgabe wurden mit Hilfe von SPSS analysiert. Die Erstellung der

Graphiken erfolgte anschließend über Excel (s. Anhang D 2).

Die Ergebnisse werden nach folgendem Schema dargestellt: Zunächst werden die

Ergebnisse der Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit für die einzelnen Aufgaben und

Schlagwörter dargestellt. Anschließend werden die Probleme dann qualitativ analysiert und

dargestellt. Zudem erfolgt ein Vergleich der Usability der TU Braunschweig Webseite mit der

Usability der Institutsseite für Psychologie anhand der für beide Seiten erhobenen

Schlagwörter Klausurtermine, Vorlesungsverzeichnis und Modulhandbuch. Um die folgenden

Ergebnisse besser einordnen zu können, zeigt Tabelle 6 zunächst je eine Musterlösung für die

einzelnen Aufgaben und Abbildung 3 die Startseite der TU Braunschweig Webseite.

Page 31: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 31

Tabelle 6: Musterlösungen für die sieben Aufgaben auf der TU Braunschweig Webseite

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Semester-termine Studierende Semester-

termine

Raum Lagepläne Campuskarte BV 55.2

Person A zentrale Einrichtungen ZSB Kontakt Ansprech-

personen

Person B Institute Germanistik Personen auf einen Blick Behr

VLVZ Lehr-veranstaltungen

Veran-staltungen VLVZ MB Bachelor

Klausur-termine Fakultäten MB Aktuelles

und Termine Prüfungs-termine Bachelor

MHB Fakultäten MB Studierende Bachelor-studiengänge MB MHB

Anmerkungen. Es werden folgende Abkürzungen verwendet: ZSB = Zentrale Studienberatung; VLVZ = Vorlesungsverzeichnis; MB = Maschinenbau; MHB = Modulhandbuch

Abbildung 3: Startseite der TU Braunschweig Webseite (https://www.tu-braunschweig.de/)

4.1.1 Effektivität

Die Effektivität, also das Maß, das angibt, ob ein Nutzer eine Aufgabe geschafft hat oder

nicht, ist für die sieben Aufgaben sehr unterschiedlich. Während die Aufgabe

Semestertermine nur von zwei Personen (6.7%) nicht innerhalb der drei-Minuten-Frist

geschafft wurde, musste die Aufgabe Vorlesungsverzeichnis bei über der Hälfte der

Probanden (56.7%) nach drei Minuten abgebrochen werden. Wie in Abbildung 4 erkennbar,

liegt die Quote der Timeouts bei den anderen Aufgaben zwischen 20 % und 40 %.

Page 32: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 32

Abbildung 4: Mittlere Anzahl der Timeouts [%] für die sieben Schlagwörter der TU Braunschweig Webseite

Die Effektivtät für die Aufgabe Semestertermine ist somit sehr gut. Die der Aufgaben

Person B, Raum, Klausurtermine und Person A ist nur mit Einschränkungen gut.

Problematisch ist die Effektivität für die Schlagwörter Modulhandbuch und im Besonderen

für die Aufgabe Vorlesungsverzeichnis.

4.1.2 Effizienz

Auch die Effizienz – also der Aufwand und die Ressourcen, die zur Erledigung der

Aufgaben benötigt wurden – ist für die sieben Aufgaben sehr unterschiedlich und zeigt eine

ähnliche Tendenz wie die Effektivität. So erledigten die Probanden die Aufgabe

Semestertermine durchschnittlich in knapp einer Minute (M = 59.0 Sek.; SD = 52.26 Sek.).

Das Vorlesungsverzeichnis für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau fanden die

Probanden hingegen im Durchschnitt erst nach über 2 ½ Minuten (M = 154.4 Sek.;

SD = 40.82 Sek.). Am zweitschnellsten fanden die Probanden im Durchschnitt Prof. Dr. Behr

(M = 78.43; SD = 60.31). Wie in Abbildung 5 zu erkennen, liegen die Mittelwerte der

Ausführungszeiten für die Schlagwörter Person A, Modulhandbuch, Raum und

Klausurtermine relativ nah beieinander bei jeweils knapp unter zwei Minuten. Die exakten

Mittelwerte und Standardabweichungen für die Ausführungszeiten können in Anhang D 2

nachgeschlagen werden.2

2 Die Ausführungszeit für Probanden, die die Aufgaben nicht innerhalb der drei-Minuten-Frist erledigen

konnten, beträgt dabei per Definition 181 Sekunden.

6,720,0 20,0 26,7 26,7

40,056,7

020406080

100

Tim

eout

s [%

]

Schlagwort

Timeouts

Page 33: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 33

Abbildung 5: Mittlere Ausführungszeiten (Balken) und Standardabweichung (Whiskers) für die sieben

Schlagwörter der TU Braunschweig Webseite

Einen zweiten Hinweis auf die Effizienz der einzelnen Aufgaben gibt die Anzahl der

Klicks, die die Probanden jeweils für die Erledigung der Aufgaben benötigt haben. Da aber

nicht alle Schlagwörter mit der gleichen Anzahl an Klicks erreicht werden können (Soll-

Wert), muss die Differenz zwischen den tatsächlich benötigt Klicks (Ist-Wert) und dem Soll-

Wert gebildet werden. Erst so sind die durchschnittlichen Klicks für die jeweiligen Aufgaben

miteinander vergleichbar. Tabelle 7 zeigt die Soll-Werte für die jeweiligen Aufgaben, sowie

den Mittelwert und die Standardabweichung für den Ist-Wert und für den Ist-Soll-Wert.

Tabelle 7: Mittelwerte und Standardabweichungen für die benötigten Klicks je Aufgabe (dargestellt sind der Soll-Wert, der Ist-Wert und die Ist-Soll-Differenz).

Semester-termine

Person A

Person B

Modul-handbuch Raum Klausur-

termine Vorlesungs-verzeichnis

Anzahl Klicks Soll

2 4 4 6 3 5 5

M (SD) Anzahl Klicks Ist

6.17 (5.50)

8.14 (3.83)

8.48 (4.87)

10.93 (4.70)

11.07 (6.20)

15.72 (7.82)

20.48 (6.33)

M (SD) Anzahl Klicks Ist-Soll

4.17 (5.50)

4.14 (3.83)

4,48 (4.87)

4.93 (4.70)

8.07 (6.20)

10.72 (7.82)

15.48 (6.33)

Betrachtet man die Ist-Soll-Differenz für die Anzahl der benötigten Klicks, erkennt man

drei unterschiedliche Ergebnisklassen. So haben die Probanden für die vier Schlagwörter

Semestertermine, Person A, Person B und Modulhandbuch nur vier bis fünf Klicks mehr

gebraucht als eigentlich notwendig. Für die beiden Schlagwörter Raum und Klausurtermine

haben die Probanden dann schon durchschnittlich acht bis elf Klicks mehr benötigt, um zum

0306090

120150180

Mitt

elw

ert [

Sek]

Schlagwort

Ausführungszeiten

Page 34: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 34

Ziel zu gelangen. Äquivalent zu den bereits beschriebenen Ergebnissen, gibt es auch hier

wieder ein sehr eindeutiges Ergebnis für das Schlagwort Vorlesungsverzeichnis, wo die

Probanden durchschnittlich 15 Klicks mehr benötigten, als eigentlich notwendig, um zum Ziel

zu gelangen.

Vergleicht man mit diesen Ergebnissen der Klicks, die Ergebnisse der

Ausführungszeichen, so erkennt man die gleiche Tendenz für die jeweiligen Schlagwörter.

Dies kann vor allem dadurch begründet werden, dass die Ausführungszeiten der einzelnen

Schlagwörter mit den jeweiligen Klickhäufigkeiten korrelieren. So ergibt sich bei einer

bivariaten Korrelation für alle sieben Korrelationen ein hoher positiver und signifikanter

Zusammenhang (s. Tab. 8).

Tabelle 8: Korrelation nach Pearson

r p Semestertermine .658 .000 Person A .907 .000 Person B .961 .000 Modulhandbuch .980 .000 Raum .888 .000 Klausurtermine .927 .000 Vorlesungsverzeichnis .935 .000 Anmerkungen. r = Korrelation, p = zweiseitige Signifikanz

Die Effizienz kann demnach äquivalent zu den Klickhäufigkeiten in drei Ergebnisklassen

eingeteilt werden. So ist die Effizienz für die vier Schlagwörter Semestertermine, Person A,

Person B und Modulhandbuch gut, die für Raum und Klausurtermine nur mit

Einschränkungen gut und die für das Schlagwort Vorlesungsverzeichnis mangelhaft. Auffällig

ist, dass die Effektivität und die Effizienz der einzelnen Schlagwörter nicht davon abhängen,

mit wie vielen Klicks minimal (Soll-Wert) die Schlagwörter gefunden werden können. So hat

beispielsweise das Schlagwort Raum, das mit drei Klicks gefunden werden kann, die

drittschlechtesten Werte bezüglich der Ausführungszeiten und der Ist-Soll-Klicks.

4.1.3 Zufriedenheit

Die Zufriedenheit wurde nicht für jedes einzelne Schlagwort erhoben, sondern lediglich

global für alle Aufgaben am Ende der Testphase. Abbildung 6 zeigt die Mittelwerte für die

jeweiligen Items, wobei 1 für ich stimme voll zu und 6 für ich stimme überhaupt nicht zu steht.

Die Items 3), 5) und 6) haben eine andere Richtung als die anderen Items und mussten

demnach invertiert werden. Aus diesem Grund passt die Skalierung für diese Items nicht und

muss genau entgegengesetzt gelesen werden.

Page 35: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 35

Abbildung 6: Mittelwerte für die einzelnen Items des Zufriedenheitsfragebogens (1=Ich stimme voll zu; 6=Ich

stimme überhaupt nicht zu)

Insgesamt liegt die Zufriedenheit bei fast allen Items zwischen 4 und 5. Allein das Item

Die Nutzung der Seite ist leicht erlernbar wurde durchschnittlich mit dem Wert M = 3.87

(SD = 1.25) bewertet. Aber auch dieser Wert liegt näher an der 6 (ich stimme überhaupt nicht

zu) als an der 1 (ich stimme voll zu). Bildet man einen Skalenwert für den

Zufriedenheitsfragebogen, so liegt dieser bei M = 4.32 (SD = .87) Die Zufriedenheit der

Probanden mit der TU Braunschweig Webseite ist demnach insgesamt eher gering.

4.1.3 Qualitative Beschreibung der Usability-Probleme

Um Verbesserungsvorschläge für die Gestaltung der TU Braunschweig Webseite

generieren zu können, ist es notwendig, sich die bei der Testung aufgetretenen Probleme

genauer anzugucken. Dazu wurden die Videos aller Probanden qualitativ analysiert. Da ein

Video aus technischen Problemen nicht ausgewertet werden konnte, ist für sechs der sieben

Schlagwörter N = 29. Für das Schlagwort Person A ist N = 28, da der Screen Recorder bei

einer VPn zu spät gestartet wurde. Im Folgenden werden die aufgetretenen Probleme

nacheinander für die einzelnen Schlagwörter dargestellt.

Obwohl das Schlagwort Semestertermine bei den Dimensionen Effektivität und Effizienz

sehr gut abgeschnitten hat, hatten 14 der 29 Probanden (kleinere) Probleme bei der Suche. Für

zwölf VPn war beispielsweise zu Beginn der Suche nicht klar, unter welcher Oberkategorie

sie den Beginn des Sommersemesters 2015 suchen sollten. So klickten fünf Probanden zu

Beginn die Oberkategorie Studieninteressierte, je drei Probanden die Oberkategorien

Lehrveranstaltungen und Fakultäten und zwei Probanden die Oberkategorie Daten & Fakten.

Letztere Oberkategorie wurde zudem von fünf weiteren Probanden während der Suche

123456

1) Es war angenehm, die Webseite zu benutzen

2) Die Nutzung der Webseite hat Spaß gemacht

3) Es war mühsam, die Webseite zu benutzen

4) Die Navigation auf der Webseite war intuitiv

5)Die Nutzung der Webseite war frustrierend

6) Der Aufbau der Webseite ist unnötig komplex

7) Der Aufbau der Webseite ist selbsterklärend

8)Die Nutzung der Webseite ist leicht erlernbar

9) Ich bin insgesamt zufrieden mit der Webseite

Zufriedenheit

Page 36: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 36

angeklickt. Insgesamt hatten die Probanden bei der Suche dieses Schlagwortes aber am

wenigsten Probleme.

Auch bei dem Schlagwort Person A, hatten viele Probanden keine Probleme bei der

Suche. So gelangten insgesamt 14 der 28 Probanden auf direktem Weg und ohne

Schwierigkeiten zu den Kontaktdaten von Stefan Kleefeldt, die nicht nur über die

Musterlösung (über zentrale Einrichtungen) gefunden werden können, sondern auch über die

Oberkategorien Studieninteressierte und Studien-Service-Center. Diese Oberkategorien

wurden auch von fast allen Probanden zu Beginn der Suche gewählt. So klickten insgesamt 15

Probanden als erstes auf die Oberkategorie Zentrale Einrichtungen, sieben Probanden auf die

Oberkategorie Studieninteressierte und vier Probanden auf die Oberkategorie Studien-

Service-Center. Lediglich zwei Probanden hatten Probleme, die richtige Oberkategorie zu

finden und suchten Person A zunächst unter den Kategorien Studierende bzw. Verwaltung.

Das Problem lag bei diesem Schlagwort also nicht in der Findung der richtigen Oberkategorie

auf der Startseite, sondern vielmehr auf der Ebene darunter. So haben beispielsweise sechs

Probanden den Link zur Zentralen Studienberatung unter der Oberkategorie

Studieninteressierte (Kontakt) übersehen oder erst sehr spät entdeckt (s. Abb. 7). Ein

ähnliches Problem trat bei einigen Probanden auf, die im Laufe der Suche die Oberkategorie

Studien-Service-Center wählten. Dort übersahen insgesamt sieben Probanden unter der

Kategorie Service und Beratung den Link zur Zentralen Studienberatung in der Mitte (s. Abb.

8).

Abbildung 7: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Person A. Die Seite ist über die Klickkombination [Studieninteressierte Kontakt] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben

Abbildung 8: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Person A: Die Seite ist über die Klickkombination [Studienservice-Center Service und Beratung] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben

Page 37: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 37

Ein weiteres Schlagwort, bei dem viele Probanden direkt die Lösung gefunden haben, ist

Person B. Hier fanden ganze 18 der 29 Probanden die Kontaktdaten von Prof. Dr. Behr auf

nahezu direktem Weg. Auch das Finden der richtigen Oberkategorie war hier – wie bei Person

A – für die Mehrheit der Probanden kein Problem. So suchten zwölf VPn Herrn Prof. Dr.

Behr unter der Oberkategorie Institute, zehn unter der Oberkategorie Fakultäten und sechs

Personen unter der Oberkategorie Studienangebot. Über alle drei Oberkategorien ist es

möglich, die Kontaktdaten von Herrn Prof. Dr. Behr zu finden. Nur ein Proband, hatte

Schwierigkeiten, die richtige Oberkategorie zu finden und suchte unter den Oberkategorien

Lehrveranstaltungen und Studierende nach Herrn Prof. Dr. Behr. Die zwölf Probanden, die

das Schlagwort unter Institute suchten, hatten keinerlei Schwierigkeiten bei der Suche.

Begannen die Probanden hingegen ihre Suche unter den Oberkategorien Fakultäten oder

Studienangebot, so kam es häufig zu Problemen. So wussten drei der sechs Probanden, die die

Oberkategorie Studienangebot wählten, nicht, wo sie auf der Informationsseite für

Germanistik suchen sollten und klickten beispielsweise Links wie Ansprechpersonen, 2-

Fächer-Bachelor und Kombinationen an. Abbildung 9 zeigt den entsprechenden Screenshot.

Abbildung 9: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Person B. Die Seite ist über die Klickkombination [Studienangebot G Germanistik] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben. Aus Platzgründen wurde ein Teil des Screenshots entfernt (schwarze Querstriche)

Der richtige Link (Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften) wurde nur von

zwei Probanden direkt geklickt. Befanden sich die Probanden auf der Fakultätsseite für

Geistes- und Erziehungswissenschaften so traten auch hier wieder Schwierigkeiten auf, die

passende Kategorie zu finden. So hatten insgesamt fünf Probanden Schwierigkeiten, die

richtige Kategorie auf der Fakultätsseite für Geistes- und Erziehungswissenschaften zu finden.

Page 38: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 38

(s. Abb. 10). Die richtige Kategorie (Institute und Forschung) wurde von einigen Probanden

erst später oder gar nicht geklickt.

Abbildung 10: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Person B. Die Seite ist über die Klickkombinationen [Studienangebot G Germanistik Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften] oder über [Fakultäten Geistes und Erziehungswissenschaften] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben.

Im Vergleich zu den bisher erläuterten Schlagwörtern Semestertermine, Person A und

Person B, traten bei dem Schlagwort Raum bei deutlich mehr Probanden Probleme auf. So

hatten lediglich fünf der 29 Probanden keinerlei Probleme bei der Suche. Die größte

Schwierigkeit war hier, die passende Oberkategorie zu finden. So wählten beispielsweise

sieben Probanden als erstes die Oberkategorie Zentrale Einrichtungen, die nicht zielführend

ist. Elf der 29 Probanden klickten insgesamt sogar mindestens drei verschiedene

Oberkategorien an, bevor sie zum Ziel gelangen oder die Aufgabe abgebrochen werden

musste. Am häufigsten insgesamt wurden die Oberkategorien Lagepläne (22 VPn), zentrale

Einrichtungen (12 VPn), Lehrveranstaltungen (6 VPn), Studierende (6 VPn), Verwaltung (5

VPn) und Daten und Fakten (4 VPn) angeklickt. Obwohl insgesamt 22 Probanden die

Oberkategorie Lagepläne während der Suche geklickt haben und sogar 17 Probanden davon

diese Kategorie als erste Oberkategorie gewählt haben, führte die Suche über diesen Weg nur

in vier Fällen direkt zum Ziel. Die größte Schwierigkeit lag darin, auf der Seite die passende

Kategorie zu finden. So klickten zehn Probanden auf der Seite Lagepläne zunächst die

Campuspläne in der Mitte der Seite an (s. Abb. 11). Die Campuskarte am rechten

Bildschirmrand, die direkt zum Ziel führt, wurde von diesen Probanden erst sehr spät

entdeckt.

Page 39: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 39

Abbildung 10: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Raum. Die Seite ist über den Klick auf die Oberkategorie [Lagepläne] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben.

Obwohl die drei Schlagwörter Modulhandbuch, Klausurtermine und

Vorlesungsverzeichnis allesamt auf der Fakultätsseite für Maschinenbau zu finden sind,

hatten die Probanden bei den drei Aufgaben unterschiedlich viele und unterschiedlich starke

Probleme. So haben insgesamt 14 der 29 VPn das Schlagwort Modulhandbuch über direktem

Weg und ohne Probleme gefunden. Bei den Klausurterminen und dem Vorlesungsverzeichnis

haben es jeweils nur fünf Probanden auf direktem Weg geschafft. Damit die im Folgenden

erläuterten Probleme besser eingeordnet werden können, zeigt Tabelle 9 noch einmal die

Musterlösungen für die drei Schlagwörter. Da das Vorlesungsverzeichnis über zwei Wege

direkt gefunden werden kann, werden hier beide angegeben.

Tabelle 9: Musterlösungen für die Schlagwörter Vorlesungsverzeichnis, Klausurtermine und Modulhandbuch

1. 2. 3. 4. 5. 6.

VLVZ Lehrveran-staltungen

Veran-staltungen VLVZ MB Bachelor

Fakultäten MB Studierende VLVZ MB Bachelor Klausur-termine Fakultäten MB Aktuelles und

Termine Prüfungs-termine Bachelor

MHB Fakultäten MB Studierende Bachelor-studiengänge MB MHB

Anmerkungen. Es werden folgende Abkürzungen verwendet: VLVZ = Vorlesungsverzeichnis; MB = Maschinenbau; MHB = Modulhandbuch

Auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite hatten die meisten Probanden keine

Schwierigkeiten mit der Findung der richtigen Oberkategorien. So klickten die VPn bei allen

drei Aufgaben in den meisten Fällen die richtigen Oberkategorien Fakultäten, Institute oder

Studienangebot an. Allerdings wurden die nicht zielführenden Oberkategorien Studierende,

Studium und Studieninteressierte auch von einigen VPn zu Beginn der Suche angeklickt (s.

Anhang D 2). Auffälliger ist jedoch, dass die Probanden bei allen drei Aufgaben Probleme

hatten, die passende Kategorie auf der Fakultätsseite für Maschinenbau zu finden. Wie in

Page 40: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 40

Tabelle 10 zu erkennen, wählten die Probanden im Laufe der Suche bei allen drei Aufgaben

auf der Fakultätsseite für Maschinenbau am häufigsten die Kategorie Studierende. Weitere

häufig geklickte Kategorien auf der Fakultätsseite waren die Kategorien Aktuelles und

Termine, Studieninteressierte und Downloads.

Tabelle 10: Dargestellt werden die absoluten Häufigkeiten der geklickten Kategorien auf der Fakultätsseite für Maschinenbau für die jeweiligen Schlagwörter

Vorlesungsverzeichnis Klausurtermine Modulhandbuch Studierende 22 22 24 Aktuelles und Termine 7 16 5 Studieninteressierte 5 3 6 Downloads 3 2 7 Anmerkungen. grün: Schlagwort kann über diese Kategorie gefunden werden gelb: Schlagwort kann über diese Kategorie nur indirekt gefunden werden rot: Schlagwort kann über diese Kategorie nicht gefunden werden

Obwohl insgesamt 22 Probanden die Kategorie Studierende bei der Suche des

Vorlesungsverzeichnisses wählten, klickten nur insgesamt vier Probanden auf dieser Seite den

Link zum Vorlesungsverzeichnis (s. Abb. 11).

Abbildung11: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Vorlesungsverzeichnis. Die Seite ist über die Klickkombination [Fakultäten Maschinenbau Studierende] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben. Aus Platzgründen wurde ein Teil des Screenshots entfernt (schwarze Querstriche)

So überscrollten die Probanden in einigen Fällen den Link oder scrollten erst gar nicht

weit genug runter, sondern klickten sich direkt durch andere Kategorien weiter. Wie

beispielsweise insgesamt 15 VPn, die das Vorlesungsverzeichnis auf der Seite für

Page 41: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 41

Bachelorstudiengänge Maschinenbau suchten. Gleiches gilt für die Klausurtermine. Auch hier

haben insgesamt 16 Probanden die Klausurtermine auf der Seite für Bachelorstudiengänge

Maschinenbau gesucht (s. Abb. 12). Auf dieser Seite ist aber lediglich das Modulhandbuch

direkt zu finden. Die beiden Schlagwörter Vorlesungsverzeichnis und Klausurtermine sind

hier nur indirekt zu finden. So gibt es auf dieser Seite am rechten Bildschirmrand einen so

genannten Index A-Z. Dieser wird auch auf anderen Seiten der Fakultätsseite für

Maschinenbau am rechten Bildschirmrand angezeigt. Klappt man diesen Index auf, kann man

zu den Prüfungsterminen und dem Vorlesungsverzeichnis gelangen (s. Abb. 12). Der Index

A-Z wurde allerdings nur von fünf (Vorlesungsverzeichnis) bzw. drei Probanden

(Klausurtermine) bei der Suche angeklickt. Ähnliches gilt auch für das Modulhandbuch, das

sich wie der Index A-Z am rechten Bildschirmrand befindet. So befanden sich insgesamt vier

Probanden auf der richtigen Seite, sahen bzw. klickten den richtigen Link zum

Modulhandbuch aber nicht an.

Abbildung 12: links: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche der Schlagwörter Vorlesungsverzeichnis, Klausurtermine und Modulhandbuch. Die Seite ist über die Klickkombination [Fakultäten Maschinenbau Studierende BachelorstudiengängeMaschinebau] erreichbar. Rechts: Aufgeklappter Index A-Z. Die grünen Ellipsen markieren den korrekten Weg für die Schlagwörter Vorlesungsverzeichnis und Klausurtermine. Die blaue Ellipse markiert den korrekten Weg für das Schlagwort Modulhandbuch. Aus Platzgründen wurde ein Teil des Screenshots entfernt (schwarze Querstriche).

Weitere Schwierigkeiten gab es vor allem bei dem Schlagwort Vorlesungsverzeichnis.

Hier hatten insgesamt acht Probanden den Link zum Vorlesungsverzeichnis zwar relativ

schnell gefunden, aber das QIS-Portal (s. Abb. 13), wo das Vorlesungsverzeichnis zu finden

ist, direkt wieder geschlossen. Offenbar war für diese Probanden nicht klar, dass sie auf dem

richtigen Weg sind. Zudem haben nur zwei Personen den Weg zum QIS-Portal über den

einfachsten und direkten Weg (über die Oberkategorie Lehrveranstaltungen) gewählt.

Page 42: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 42

Abbildung 13: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Vorlesungsverzeichnis. Die Seite ist über die Klickkombinationen [Fakultäten Maschinenbau Studierende Vorlesungsverzeichnis] oder über die Oberkategorie [Lehrveranstaltungen] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg.

Vergleicht man die drei Aufgaben Klausurtermine, Vorlesungsverzeichnis und

Modulhandbuch auf der TU Braunschweig Webseite jeweils mit den entsprechenden

Aufgaben auf der Institutsseite für Psychologie, wird klar, dass die Effektivität und Effizienz

für diese drei Aufgaben auf der Institutsseite für Psychologie wesentlich besser ist. Wie in

Abbildung 14 zu sehen, gab es auf der Institutsseite für Psychologie bei den drei Aufgaben

wesentlich weniger Timeouts. Auch die Anzahl der benötigten Klicks (Ist-Soll-Differenz) und

die durchschnittlich benötigten Ausführungszeiten sind für die Aufgaben auf der Institutsseite

geringer (s. Abb. 15 und Abb. 16). Die exakten Werte sind in Anhang D 2 zu finden.

Der gleiche Trend ergibt sich bei der Analyse der Skalenwerte der beiden

Zufriedenheitsfragebogen. So sind die Probanden insgesamt zufriedener mit der Institutsseite

für Psychologie (M = 3.11; SD = .85; TU Braunschweig Webseite: M = 4.32; SD = .87).

Berechnet man einen T-Test für gepaarte Stichproben, so erkennt man, dass dieser

Unterschied sogar hoch signifikant ist (T29 = 7.75; p = .000).

Abbildung14: Timeouts [%] für die Schlagwörter Modulhandbuch, Klausurtermine und Vorlesungsverzeichnis.

0,020,040,060,080,0

100,0

Tim

eout

s [in

%]

Schlagwort

Timeouts

TU Braunschweig Webseite

Institutsseite für Psychologie

Page 43: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 43

Abbildung 15: Ausführungszeiten (Effizienz) Schlagwörter Modulhandbuch, Klausurtermine und Vorlesungsverzeichnis.

Abbildung 16: Anzahl der Ist-Soll-Klicks für die Schlagwörter Modulhandbuch, Klausurtermine und Vorlesungsverzeichnis.

4.2 Card Sorting Aufgabe

Zur Überprüfung der Ergebnisse wurden die Daten der Online-Befragung zunächst in das

Programm Microsoft Office Excel 2007 exportiert. Um sinnvolle Ergebnisse erzielen zu

können, war es in einem nächsten Schritt notwendig, aus den genannten Begriffen Kategorien

zu bilden, indem ähnliche Begriffe zusammengefasst wurden. Trotz des qualitativen

Charakters der Card Sorting Aufgabe war es für jede der sieben Aufgaben der TU

Braunschweig Webseite möglich, sechs bis acht eindeutige Kategorien zu bilden. Diese

werden im Folgenden für die sieben Aufgaben der TU Braunschweig Webseite dargestellt.

4.2.1 Ergebnisse für die einzelnen Schlagwörter

Das eindeutigste Ergebnis gibt es für das Schlagwort Person A, wo die Probanden die

Aufgabe hatten, eine passende Oberkategorie für die Kontaktadresse von Stefan Kleefeldt zu

finden, der als Studienberater bei der Zentralen Studienberatung arbeitet. Dort gaben 25 der

69 Probanden an, dieses Schlagwort unter der Oberkategorie Studienberatung zu suchen.

Weitere neun Personen würden Herrn Kleefeldt unter der Oberkategorie zentrale

Studienberatung suchen. Insgesamt wurden diese und weitere ähnliche Begriffe (z.B.

Studienberater) zu der Kategorie Studienberatung zusammengefasst, unter die insgesamt 37

Nennungen fallen. Wie Abbildung 17 zeigt, wurden die Begriffe der Kategorien Kontakt und

Mitarbeiter mit zwölf bzw. sieben Nennungen am zweit- und dritthäufigsten genannt. Die

Aufgaben, wie sie den Probanden in der Online-Umfrage gestellt wurden, sind jeweils in

Klammern in den Abbildungstiteln angegeben. Detailierte Ausführungen zu den einzelnen

0306090

120150

Mitt

elw

ert

Schlagwort

Ausführungszeiten

TU Braunschweig WebseiteInstitutsseite für Psychologie 0

4

8

12

16

Mitt

elw

ert

Schlagwort

Anzahl der Klick (Ist-Soll)

TU Braunschweig WebseiteInstitutsseite für Psychologie

Page 44: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 44

Nennungen und den daraus gebildeten Kategorien sind in Anhang D 4 für alle sieben

Schlagwörter zu finden.

Ein ähnlich eindeutiges Ergebnis ist für das Schlagwort Raum vorfindbar. Insgesamt

konnten für dieses Schlagwort sieben Kategorien gebildet werden, wobei die Kategorie

Raumplan mit 32 Nennungen die mit Abstand am häufigsten genannte Kategorie ist. Wie in

Abbildung 18 erkennbar, ist die Kategorie Lageplan (13 Nennungen), die am zweithäufigsten

genannte Kategorie.

Abbildung 17: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Person A (Kontaktdaten von Stefan Kleefeldt (Mitarbeiter der Zentralen Studienberatung))

Abbildung 18: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Raum (Adresse des Raumes BV 55.2)

Etwas weniger eindeutige Ergebnisse gibt es für die Schlagwörter Semestertermine und

Modulhandbuch. Bei dem Schlagwort Semestertermine entschieden sich zwölf der 69

Probanden für den Begriff Semestertermine. Ähnliche Begriffe, wie Semesterbeginn,

Semesterdaten, Studienbeginn oder Studienzeiten wurden zusammen mit dem Begriff

Semestertermine in die gleichnamige Kategorie zusammengefasst. Weitere Kategorien mit

zwölf bzw. zehn Nennungen sind die Kategorien Sommersemester 2015 und Termine.

Die Aufgabe bei dem Schlagwort Modulhandbuch war es, die passende Oberkategorie

für das Modulhandbuch für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau zu finden. Hier

entschied sich die Mehrheit (23 Nennungen) für Begriffe der Kategorie Fachbereich

Maschinenbau (FB Maschinenbau). Darunter fallen beispielsweise Nennungen wie Fach

Maschinenbau, Bachelor Maschinenbau und Studiengang Maschinenbau. Abbildungen 19

und 20 zeigen weitere Kategorien für die beiden Schlagwörter.

37

127

3 3 2 5

0

10

20

30

40

Anz

ahl d

er N

ennu

ngen

Oberkategorie

Person A32

138

3 2 2 27

0

10

20

30

40

Anz

ahl d

er N

ennu

ngen

Oberkategorie

Raum

Page 45: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 45

Abbildung 19: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Semestertermine (Beginn des Sommersemesters 2015)

Abbildung 20: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Modulhandbuch (Modulhandbuch für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau)

Bei dem Schlagwort Vorlesungsverzeichnis haben sich bei der Analyse der Daten zwei

von den Probanden favorisierte Kategorien abgezeichnet. So fallen 22 Einträge in die

Kategorie Vorlesungsverzeichnis und 20 in die Kategorie Fachbereich Maschinenbau.

Dahinter folgt mit sieben Einträgen die Kategorie Studiengänge. Des Weiteren gibt es vier

weitere Kategorien mit zwei bis fünf Nennungen (s. Abb. 21).

Die Kategorie Fachbereich Maschinenbau ergab sich auch bei der Datenanalyse des

Schlagwortes Klausurtermine, wie in Abbildung 22 erkennbar, an dritter Stelle nach den

Kategorien Klausurtermine (26 Nennungen) und Termine (17 Nennungen).

Abbildung 21: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Vorlesungsverzeichnis (Vorlesungsverzeichnis für Studierende des Faches Maschinenbau)

Abbildung 22: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Klausurtermine (Klausurtermine für Bachelorstudierende des Faches Maschinenbau)

25

12 105 4 3 2

8

0

10

20

30

40A

nzah

l der

Nen

nung

en

Oberkategorie

Semestertermine

23

12 94 3 3 3 2

10

0

10

20

30

40

Anz

ahl d

er N

ennu

ngen

Oberkategorie

Modulhandbuch

22 20

7 5 4 3 26

0

10

20

30

40

Anz

ahl d

er N

ennu

ngen

Oberkategorie

Vorlesungsverzeichnis

26

1713

4 3 2 4

0

10

20

30

40

Anz

ahl d

er N

ennu

ngen

Oberkategorie

Klausurtermine

Page 46: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

4 Ergebnisse S. 46

Das einzige Schlagwort, bei dem es kein eindeutiges bzw. keine eindeutigen Ergebnisse

gibt, ist Person B. Hier bestand die Aufgabe der Probanden darin, sich eine passende

Oberkategorie für die Kontaktdaten von Herrn Prof. Dr. Hans-Joachim Behr zu überlegen, der

Professor der Germanistik ist. Die Kategorie mit den meisten Nennungen (16) ist Kontakt,

gefolgt von der Kategorie Fachbereich Germanistik (FB Germanistik; 14 Nennungen) und der

Kategorie Dozenten/Lehrpersonal (12 Nennungen). Aber selbst die Kategorien an vierter,

fünfter und sechster Stelle folgen, wie in Abbildung 23 erkennbar, dicht dahinter.

Abbildung 23: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Person B (Kontaktdaten von Prof. Dr. Hans-Joachim Behr (Professor der Germanistik))

Insgesamt gilt für alle sieben Schlagwörter, dass keine der am häufigsten genannten

Kategorien den aktuell richtigen Oberkategorien auf der Startseite der TU Braunschweig

Webseite entsprechen. Allerdings ähneln die von den Probanden vorgeschlagenen Namen für

Oberkategorien in einigen Fällen den richtigen Oberkategorien. So findet man das

Modulhandbuch, das Vorlesungsverzeichnis und die Klausurtermine für Bachelorstudierende

im Fach Maschinenbau auf der TU Braunschweig Webseite unter der Oberkategorie

Fakultäten. Bei allen drei Schlagwörtern wurde die Kategorien Fachbereich Maschinebau und

Studiengänge von den Probanden genannt. Beide Kategorien gehen in eine ähnliche Richtung

wie die richtige Oberkategorie Fakultäten. Ähnliches gilt für Person B, die auf der TU

Braunschweig Webseite unter der Oberkategorie Institute gefunden werden kann. Hier ist die

Kategorie Fachbereich Germanistik die von den Probanden am zweithäufigsten genannte

Kategorie. Auch bei dem Schlagwort Person A, wo die Kategorie mit den meisten Nennungen

Studienberatung ist, ist eine Ähnlichkeit mit der korrekten Oberkategorie auf der TU

Braunschweig Webseite (Studien-Service-Center) erkennbar.

16 14 12 106 4 2 5

0

10

20

30

40

Anz

ahl d

er N

ennu

ngen

Oberkategorie

Person B

Page 47: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

5 Diskussion S. 47

Allerdings wurde die korrekte Oberkategorie nur bei zwei der sieben Schlagwörter

überhaupt genannt. So gibt es für das Schlagwort Semestertermine fünf Nennungen für die

Kategorie Studium. Bei dem Schlagwort Raum war die korrekte Oberkategorie Lageplan

sogar die am zweithäufigsten genannte Kategorie.

5 Diskussion

Die zentrale Frage dieser Arbeit war, wie gut die Usability der TU Braunschweig

Webseite bezüglich der Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit ist. Der Fokus sollte dabei

auf der Navigation und Informationsarchitektur der Webseite liegen. Um dies zu überprüfen,

wurden zwei Hauptuntersuchungen durchgeführt. Einerseits wurde ein Benutzertest mit

Studierenden der TU Braunschweig durchgeführt, um die drei Anforderungen an die

Gebrauchstauglichkeit Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit zu messen und um die

Usability-Probleme der TU Braunschweig Webseite qualitativ zu beschreiben. Andererseits

wurde eine Art Cord Sorting Aufgabe mit einer uneingeschränkten Stichprobe durchgeführt,

um die Menüstruktur der Startseite der TU Braunschweig Webseite zu analysieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Usability-Probleme nicht global auf die gesamte

Webseite übertragen werden können, sondern nur für die insgesamt sieben betrachteten

Bereiche bzw. Schlagwörter interpretiert werden können. Auffällig ist, dass es in allen sieben

Bereichen Usability-Probleme gibt, die allerdings unterschiedlich stark ausfallen. So sind die

Effektivität und die Effizienz für das Schlagwort Semestertermine insgesamt gut.

Einschränkungen bei der Effektivität und Effizienz gibt es bei den Schlagwörtern Person A,

Person B, Raum und Klausurtermine. Die mit Abstand meisten Usability-Probleme bezüglich

der Effektivität und Effizienz gibt es bei dem Schlagwort Vorlesungsverzeichnis. Bei dem

Schlagwort Modulhandbuch muss zwischen der Effektivität und Effizienz unterschieden

werden. Einerseits ist die Effizienz für dieses Schlagwort vergleichsweise gut, da fast die

Hälfte der Probanden keinerlei Schwierigkeiten bei der Suche hatte. Andererseits ist die

Effektivität mit einer Timeout-Quote von 40% vergleichsweise schlecht. Dies kann vor allem

durch Lerneffekte erklärt werden. Da viele Probanden die Schlagwörter

Vorlesungsverzeichnis und Klausurtermine auf der Seite für Bachelorstudiengänge

Maschinenbau suchten, wo das Modulhandbuch zu finden ist, könnte es zu Lerneffekten

gekommen sein. Demnach ist zu vermuten, dass einige Probanden das Modulhandbuch nur so

schnell gefunden haben, weil sie zuvor schon einmal auf der richtigen Seite waren.

Insgesamt scheint es für die Usability der einzelnen Schlagwörter keine Rolle zu spielen,

mit wie vielen Klicks minimal (Soll-Klicks) diese jeweils zu finden sind. Dies kann vor allem

Page 48: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

5 Diskussion S. 48

durch die qualitativ beschriebenen Usability-Probleme erklärt werden. So schneidet das

Schlagwort Raum, das mit drei Klicks erreichbar ist, bezüglich der Effektivität und Effizienz

vergleichsweise schlecht ab, da die Probanden schon zu Beginn der Suche Probleme hatten,

die passende Oberkategorie zu finden. Und auch das Schlagwort Vorlesungsverzeichnis weist

nicht die meisten Probleme auf, weil mehr Klicks für das Finden benötigt werden, sondern

weil für viele Probanden nicht klar war, wo das Vorlesungsverzeichnis zu finden ist, bzw. was

das Vorlesungsverzeichnis überhaupt ist.

Qualitativ betrachtet unterscheiden sich die Usability-Probleme bei den einzelnen

Schlagwörtern sehr. Probleme, die passende Oberkategorie auf der TU Braunschweig

Webseite zu finden, hatten die Probanden vor allem bei den Schlagwörtern Semestertermine

und Raum. Für diese beiden Schlagwörter ist es somit sinnvoll, die Erkenntnisse aus der Card

Sorting Aufgabe heranzuziehen. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, die Kategorie

Raumplan, die bei der Card Sorting Aufgabe für das Schlagwort Raum die meisten

Nennungen hatte, auf der Startseite zu platzieren. Man könnte beispielsweise aus der

Oberkategorie Anreise & Lagepläne, die Oberkategorie Anreise & Raum-/Lagepläne machen

(s. Abb. 24). Sinnvoll wäre dann eine direkte Verlinkung der Oberkategorie Raum mit der

Campuskarte.

Abbildung 24: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Startseite der TU Braunschweig Webseite bezüglich des Schlagwortes Raum. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.

Ein anderer Verbesserungsvorschlag, der sich anhand der Ergebnisse ergibt, ist eine

andere Platzierung der Campuskarte. Da insgesamt 9 VPn unter der Oberkategorie Lagepläne

nicht sofort die Campuskarte angeklickt haben, wäre es sinnvoll, diese mehr in den Fokus der

Aufmerksamkeit zu rücken. Da viele Nutzer zunächst die in der Mitte dargestellten

Campuspläne angeklickt haben, könnte man die Campuskarte zusätzlich auch in der Mitte der

Seite platzieren (s. Abb. 25).

+ Raum

Page 49: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

5 Diskussion S. 49

Abbildung 25: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Lagepläne]. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.

Im Gegensatz zum Schlagwort Raum, sind die Ergebnisse der Card Sorting Aufgabe für

das Schlagwort Semestertermine nicht sehr gut anwendbar. Obwohl einige Probanden auch

hier Probleme hatten, auf Anhieb die richtige Oberkategorie zu finden, wäre es auf Grund der

hohen Spezifität weniger sinnvoll, die von den Probanden am häufigsten genannte Kategorie

Semestertermine auf die Startseite zu positionieren. Da insgesamt sechs VPn bei dem

Benutzertest die Semestertermine unter der Oberkategorie Studieninteressierte gesucht haben,

wäre es jedoch sinnvoll, auf dieser Seite zusätzlich die Semestertermine einzufügen, entweder

in der linken Leiste oder beispielswiese als Schnellzugriff am rechten Bildschirmrand (s. Abb.

26).

Abbildung 26: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Studieninteressierte]. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.

Auch wenn die Hauptprobleme bei den Schlagwörtern Vorlesungsverzeichnis,

Klausurtermine und Modulhandbuch vor allem auf der Fakultätsseite für Maschinenbau lagen,

gab es bei diesen drei Schlagwörtern auch bei einigen Probanden Probleme auf der Startseite

mit der Findung der passenden Oberkategorie. Da einige Probanden alle drei Schlagwörter

unter der Oberkategorie Studierende suchten, wäre auf dieser Seite eine Verlinkung zu den

Studiengängen bzw. zu den Fakultäten und Instituten sinnvoll (s. Abb. 27).

Raumpläne

Campuskarte

Semestertermine

Page 50: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

5 Diskussion S. 50

Abbildung 27: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Studierende]. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Card Sorting Aufgabe wäre es zudem

sinnvoll, die Oberkategorie Fakultäten mit dem Begriff Fachbereiche auszutauschen.

Gleiches gilt für die Oberkategorie Lehrveranstaltungen. Da nur zwei Probanden das

Vorlesungsverzeichnis über diese Oberkategorie gefunden haben, sollte die Oberkategorie in

Vorlesungsverzeichnis umbenannt werden oder die Oberkategorie Vorlesungsverzeichnis

eingefügt werden (s. Abb. 28).

Abbildung 28: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Startseite der TU Braunschweig Webseite bezüglich der Schlagworte Modulhandbuch, Klausurtermine und Vorlesungsverzeichnis. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.

Größeren Handlungsbedarf gibt es allerdings auf der Fakultätsseite für Maschinenbau,

wo die Probanden große Probleme hatten, die richtige Kategorie für das jeweilige Schlagwort

zu finden. Da die meisten Probanden alle drei Schlagwörter auf der Seite für

Bachelorstudiengänge Maschinenbau suchten, sollten hier nicht nur das Modulhandbuch,

sondern auch die Klausurtermine und das Vorlesungsverzeichnis einfach zu finden sein. Da

der Index A-Z nur von sehr wenigen VPn beachtet und verwendet wurde, wäre es sinnvoll,

diesen deutlicher hervorzuheben. Dazu könnte es schon reichen, ihn grafisch so zu gestalten,

dass die Aufklappfunktion deutlich wird (s. Abb. 29). Um die Konsistenz zu gewährleisten,

sollte dieser Index auf allen Unterseiten der Fakultätsseite an stets derselben Stelle platziert

werden.

„Studiengänge“ oder

„Fakultäten und Institute“

Fachbereiche

+ Vorlesungsverzeichnis

Page 51: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

5 Diskussion S. 51

Abbildung 29: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung des Index A-Z auf den Seiten der Fakultät für Maschinenbau.. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.

Da einige Probanden die drei Schlagwörter erfolglos unter der Kategorie Downloads auf

der Fakultätsseite gesucht haben, wäre es zudem sinnvoll, hier alphabetisch alle wichtigen

Dokumente (z.B. Stundenplan, Klausurtermine, usw.) anzuordnen (s. Abb. 30). Bislang

handelt es sich hier um eine leere Seite, auf der keinerlei Informationen zu finden sind.

Abbildung 30: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Downloads] auf der Fakultätsseite für Maschinenbau. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.

Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Schlagwörtern, hatten die Probanden bei den

Schlagwörtern Person A und Person B keine Probleme mit der Findung der richtigen

Oberkategorie auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite. Die Ergebnisse der Card

Sorting Aufgabe können aus diesem Grund nicht angewandt werden. Anhand der Ergebnisse

scheinen allerdings folgende Änderungen erforderlich: Da die Probanden bei der Suche von

Person B vor allem unter der Oberkategorie Studienangebot Probleme hatten, das Institut für

Germanistik zu finden, sollte eine direkte Verlinkung zu dem Institut hergestellt werden

(s. Abb. 31).

A B C D […] Z Abmeldung von Prüfungen …. Modulhandbücher Maschinenbau (BSc.) …. Stundenpläne Maschinenbau (BSc.) …..

Page 52: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

5 Diskussion S. 52

Abbildung 31: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Studienangebot G Germanistik]. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar. Aus Platzgründen wurde ein Teil des Screenshots entfernt (schwarze Querstriche).

Darüber hinaus hatten einige Probanden auch auf der Fakultätsseite für Geistes- und

Erziehungswissenschaften Probleme, das Institut für Germanistik zu finden. Da man meistens

Informationen seines Instituts und nicht seiner Fakultät sucht, wäre es sinnvoll, wie in

Abbildung 32 dargestellt, alle Institute der Fakultät auf einen Blick abzubilden und

entsprechend zu verlinken. Darüber hinaus wäre eine Kategorie hilfreich, die zu allen

wichtigen Personen der Fakultät führt. Diese könnte, ähnlich wie auf der Institutsseite für

Germanistik, „Personen auf einen Blick“ heißen und die Personen alphabetisch aufführen (s.

Abb. 33) Dies scheint für die Nutzer sehr intuitiv zu sein, da sie bei der Suche auf der

Institutsseite für Germanistik keine Schwierigkeiten hatten, Person B unter dieser Kategorie

zu finden.

Abbildung 32: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Fakultätsseite für Geistes- und Erziehungswissenschaften. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.

Institut für Germanistik

Institut für Erziehungswissenschaft

Institut für…

Institut für Germanistik

Institut für…

„Personen auf einen Blick“

Page 53: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

5 Diskussion S. 53

Abbildung 33: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Fakultätsseite für Geistes- und Erziehungswissenschaften. Die Kategorie Personen auf einen Blick, könnte wie auf der hier abgebildeten Institutsseite für Germanistik auch auf der Fakultätsseite für Geistes- und Erziehungswissenschaften eingebaut werden.

Bei Person A ist die Formulierung konkreter Verbesserungsvorschläge hingegen eher

schwierig, da die Probanden hier zum größten Teil Verlinkungen zur Zentralen

Studienberatung übersehen haben. Demnach müssten die Links so gestaltet und platziert

werden, dass sie besser und schneller von den Nutzern gesehen werden.

Obwohl die Probanden bei beiden Personensuchen keine Schwierigkeiten hatten, die

richtige Oberkategorie auf der Startseite zu finden, könnte man dennoch überlegen, eine

entsprechende Kategorie auf der Startseite zu platzieren, um die Suche zu erleichtern. Zwar

gibt es auf der Startseite unter der Kategorie Schnellzugriff eine Personensuche, diese wurde

beim Benutzertest allerdings nur von einem einzigen Probanden genutzt. Da die Probanden

der Vorstudie angaben, am zweithäufigsten nach Personen- und Kontaktadressen zu suchen,

sollte die Personensuche entweder offensichtlicher dargestellt oder offensichtlicher platziert

werden (s. Abb. 34). Wichtig ist dann, dass alle Personen, die an der TU Braunschweig

arbeiten, über diese Suchfunktion zu finden sind.

Abbildung 34: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Startseite. Wichtige Kategorien (z.B. Personen) sollten offensichtlicher dargestellt bzw. platziert werden.

Zuletzt fehlt noch eine Erklärung der Usability-Unterschiede zwischen der Fakultätsseite

für Maschinenbau und der Institutsseite für Psychologie. Wie die Namen der Seiten schon

verraten, unterscheiden sich die Seiten vor allem bezüglich ihrer Komplexität. So umfasst

eine Fakultät wesentlich mehr und wesentlich komplexere Informationen als ein Institut. Je

mehr Informationen eine Seite beinhaltet, desto schwieriger ist es, diese Informationen

Page 54: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

5 Diskussion S. 54

übersichtlich zu ordnen. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass die Probanden bezüglich

der drei Schlagwörter Klausurtermine, Modulhandbuch und Vorlesungsverzeichnis mehr

Probleme auf der Fakultätsseite für Maschinenbau als auf der Institutsseite für Psychologie

hatten. Des Weiteren kann die schlechte Usability der Fakultätsseite für Maschinenbau aber

auch durch die qualitativ beschriebenen Usability-Probleme erklärt werden. Die

unterschiedliche Zufriedenheit mit der Institutsseite für Psychologie und der TU

Braunschweig Webseite kann ebenfalls durch die unterschiedliche Komplexität der Seiten

begründet werden. So ist es wesentlich leichter, die Struktur einer Institutsseite zu erlernen als

die einer gesamten Universitäts-Webseite.

5.1 Kritische Betrachtung und Grenzen der Untersuchung

Mit Hilfe dieser Untersuchung war es möglich Usability-Probleme der TU-Braunschweig

Webseite aufzudecken und die Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit zu beschreiben. Die

Methoden wurden so ausgewählt, dass eine Untersuchung der Navigation und

Informationsarchitektur möglich ist. Im Nachhinein haben sich die verwendeten Methoden

allerdings nur mit Einschränkungen als geeignet herausgestellt. Der Benutzertest ergab sehr

umfangreiche Informationen, die gut interpretiert werden konnten. Mit Hilfe dieser

Informationen war es möglich, Verbesserungsvorschläge für die Gestaltung der TU

Braunschweig Webseite abzuleiten. Allerdings wurde der Benutzertest nur mit Studierenden

der TU Braunschweig durchgeführt. Zwar stellt diese die wohl größte Nutzergruppe dar, aber

da auch andere Zielgruppen, wie Schüler, Eltern und Personen aus der Öffentlichkeit die

Webseite nutzen, ist die Stichprobe nur bedingt repräsentativ. Und auch bei der Card Sorting

Aufgabe gibt es Einschränkungen, da die Ergebnisse nur in geringem Maße anwendbar

waren. Dies liegt zum einen daran, dass bei dem Benutzertest nur wenige Usability-Probleme

auf der Startseite gefunden wurden und zum anderen an der hohen Spezifität der genannten

Kategorien. So ist es fraglich, ob die von den Nutzern genannten Kategorien wirklich

sinnvolle Oberkategorien für die Startseite der TU Braunschweig Webseite wären. Das

Problem lag hier mit hoher wahrscheinlich daran, dass die Probanden nicht genau wussten,

was von ihnen bei der Aufgabe verlangt wurde. Eine noch detailliertere Instruktion oder eine

andere Art der Erhebung (nicht Online) wäre demnach sinnvoller gewesen.

Zudem sind vor allem die Ergebnisse für die fakultätsspezifischen Schlagwörter

Klausurtermine, Modulhandbuch und Vorlesungsverzeichnis mit Vorsicht zu betrachten.

Denn trotz Randomisierung der einzelnen Aufgaben bei dem Benutzertest sind Lerneffekte

für die Suche dieser Schlagwörter nicht auszuschließen. Dies spricht allerdings nicht gegen

Page 55: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

5 Diskussion S. 55

die Usability-Probleme sondern impliziert stattdessen eine noch geringere Usability dieser

Bereiche als aus den Ergebnissen zu entnehmen.

Insgesamt konnten mit dieser Untersuchung umfassende Erkenntnisse zur Usability der

TU Braunschweig Webseite gewonnen werden. Diese gelten allerdings nur für einen kleinen

Bereich der TU Braunschweig Webseite. Globale Aussagen zur Usability sind damit

unzulässig.

5.2 Implikationen für zukünftige Forschung

Um globalere Aussagen zur Usability der TU Braunschweig Webseite machen zu

können, wäre es interessant, weitere Bereiche der Webseite zu untersuchen. So könnten nicht

nur weitere Schlagwörter untersucht werden, sondern vor allem auch andere Usability-

Kriterien. Neben der Navigation und Informationsarchitektur wäre es beispielsweise

interessant, das Design, den Inhalt und die Barrierefreiheit der Seite zu untersuchen. Auch die

Suchfunktion der TU Braunschweig Webseite wäre ein interessanter

Untersuchungsgegenstand. Um die Repräsentativität der Stichprobe zu gewährleisten, sollten

zudem andere Zielgruppen, wie Schüler und Mitarbeiter der TU Braunschweig untersucht

werden. Hier wäre es auch interessant zu erfassen, welche Seiten und Bereiche der TU

Braunschweig Webseite für diese Zielgruppen von Bedeutung sind. Des Weiteren könnte man

andere Methoden verwenden, um weitere Usability-Probleme aufzudecken. Dazu würde sich

beispielsweise gut die Methode der Heuristischen Evaluation anbieten, die bereits von vielen

Wissenschaftlern bei der Usability-Evaluation angewandt wurde. Mit dieser Methode wäre

eine weitaus umfassendere und globalere Beurteilung der Usability der TU Braunschweig

Webseite möglich.

Zudem müssten die hier dargestellten Verbesserungsvorschläge in einem nächsten Schritt

auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. Es handelt sich hier nur um Ideen für Verbesserungen.

Zur Überprüfung der Umsetzbarkeit dieser Ideen sind weitere Studien nötig, die testen, ob

diese Veränderungen überhaupt sinnvoll und machbar sind.

Da es sich bei dieser Untersuchung um eine formative Evaluation handelt, ist es in

Zukunft notwendig, die Usability der TU Braunschweig Webseite regelmäßig in einem

iterativen Prozess zu testen. Und zwar solange, bis keine weiteren Veränderungen mehr

erforderlich sind.

Page 56: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

6 Literaturverzeichnis S. 56

6 Literaturverzeichnis

Astani, M. & Elhindi, M. (2008). An empirical study of university websites. Issues in

Information Systems, 9(2), 460-465.

Becker, M., Burgdorf, K., Rawert, H., Salchow, C. & Stamer, M. (2013). Usability der TU

Braunschweig Webseite. Unveröffentlichter Seminarbericht, Technische Universität

Braunschweig, Braunschweig.

Bortz, J. & Döring, N. (2006). Forschungsmethoden und Evaluation: für Human-und

Sozialwissenschaftler. Heidelberg: Springer.

Brooke, J. (1996). SUS-A quick and dirty usability scale. Usability evaluation in industry,

189, 194.

Burgdorf, K. (2014). Klickst du noch oder studierst du schon? Eine explorative Untersuchung

der Nutzerfreundlichkeit der Webseite des Instituts für Psychologie der Technischen

Universität Braunschweig. Unveröffentlichte Bachelorarbeit, Technische Universität

Braunschweig, Braunschweig.

Cardello, J. (2014). The Difference Between Information Architecture (IA) and Navigation.

Zugriff am 14.07.2014, unter http://www.nngroup.com/articles/ia-vs-navigation/.

Dahm, M. (2006). Grundlagen der Mensch-Computer-Interaktion. New York: Pearson

Studium.

Dickstein, R. & Mills, V. (2000). Usability Testing at the University of Arizona Library: How

to Let the Users in on the Design. Information Technology and Libraries, 19(3), 144-151.

Dict.cc GmbH (2014). Online-Wörterbuch. Zugriff am 05.07.2014, unter

http://www.dict.cc/?s=usability.

Ekşioğlu, M., Kiris, E., Çapar, B., Selçuk, M. N. & Ouzeir, S. (2011). Heuristic Evaluation

and Usability Testing: Case Study. In N. Aykin (Hrsg.), Internationalization, Design and

Global Development (S. 143-151). Berlin: Springer.

Fincher, S. & Tenenberg, J. (2005). Making sense of card sorting data. Expert Systems, 22(3),

89-93.

Gediga, G. & Hamborg, K. C. (2002). Evaluation in der Software-Ergonomie. Zeitschrift für

Psychologie, 210(1), 40-57.

Gizycki, V. von (2002). Usability – Nutzerfreundliches Web-Design. In M. Beier & V. von

Gizycki (Hrsg.), Usability – Nutzerfreundliches Web-Design (S. 1-17). Berlin: Springer.

Green, D. & Pearson, J. M. (2006). Development of a Web Site Usability Instrument based on

ISO 9241-11. Journal of Computer Information Systems, 47, 66-72.

Page 57: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

6 Literaturverzeichnis S. 57

González, M. P., Granollers, T., Pascual, A. & Lorés, J. (2008). Testing Website Usability in

Spanish-Speaking Academia through Heuristic Evaluation and Cognitive

Walkthroughs. Journal of Universal Computer Science, 14(9), 1513-1528.

Haß, T. (2004). Konzeption und Implementation eines Werkzeugs zur Unterstützung

partizipativer Benutzbarkeitstests von Websites. Unveröffentlichte Diplomarbeit,

Universität Hamburg, Hamburg.

Hasan, L. & Abuelrub, E. (2013). Is it Possible to Predict Usability of a University Website

from University Ranking Systems?. Proceedings of the World Congress on

Engineering 2013, 2.

Hasan, L. (2014). Evaluating the Usability of Educational Websites Based on Students'

Preferences of Design Characteristics. International Arab Journal of e-Technology, 3(3),

179-193.

Hegner, M. (2003). Methoden zur Evaluation von Software. Informationszentrum

Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V.

(ASI).

Kostaras, N. & Xenos, M. (2007). Assessing Educational Web-site Usability using Heuristic

Evaluation Rules. In Proceedings of 11th Panhellenic Conference in Informatics (S. 543-

550).

Krug, S. (2002). Don't make me think! Web Usability – Das intuitive Web. Bonn: mitp.

Liu, F. (2008). Usability Evaluation on Websites. IEEE, 141-144.

Maaß, S. (1993). Software-Ergonomie. Informatik-Spektrum, 16, 191-205.

Mentes, S. A. & Turan, A. H. (2012). Assessing the Usability of University Websites: An

Empirical Study on Namik Kemal University. Turkish Online Journal of Educational

Technology, 11(3), 61-69.

Nielsen, J. (1994). Usability inspection methods. In Conference companion on Human factors

in computing systems (S. 413-414).

Nielsen, J. (1995). 10 Usability Heuristics for User Interface Design. Zugriff am 14.07.2014,

unter http://www.nngroup.com/articles/ten-usability-heuristics/.

Nielsen, J. (2012). Usability 101: Introduction to Usability. Zugriff am 08.07.2014, unter

http://www.nngroup.com/articles/usability-101-introduction-to-usability/.

Pearson, J. M., Pearson, A. & Green, D. (2007). Determining the importance of key criteria in

web usability. Management Research News, 30(11), 816-828.

Puscher, F. (2001). Das Usability-Prinzip: Wege zur benutzerfreundlichen Website.

Heidelberg: dpunkt-Verlag.

Page 58: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

6 Literaturverzeichnis S. 58

Rahman, S. & Ahmed, Z. (2013). Exploring the factors influencing the usability of

academic websites: A case study in a university setting. Business Information Review,

30(1), 40-47.

Reiterer, H. & Geyer, F. (2013). Mensch-Computer-Interaktion. Zugriff am 08.07.2014, unter

http://hci.uni-konstanz.de/downloads/GdPIuD_C6_Reiterer_Geyer.pdf.

Statista GmbH (2014). Statistik-Lexikon. Zugriff am 08.07.204, unter

http://de.statista.com/statistik/lexikon/definition/105/quantitative_merkmale/ und unter

http://de.statista.com/statistik/lexikon/definition/104/qualitative_merkmale/.

Statistisches Bundesamt (2014). 79 % der Personen ab zehn Jahren nutzen das Internet.

Zugriff am 08.07.2014, unter https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Gesellschaft

Staat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/ITNutzung/Aktuell_ITNutzung.html.

Stieger, S. & Burger, C. (2010). Let's Go Formative: Continuous Student Ratings with Web

2.0 Application Twitter. Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking, 13(2), 163-

167.

Stoessel, S. (2002). Methoden des Testings im Usability Engineering. In M. Beier & V. von

Gizycki (Hrsg.), Usability – Nutzerfreundliches Web-Design (S. 75-96). Berlin: Springer.

Vogel, T. (2006). Erst ein Test, dann ins Netz: Usability wirkt. Zugriff am 08.07.2014, unter

https://www.fh-mainz.de/fileadmin/content/fh/pdf/Update/update_ss06_01.pdf#page=57.

Vollrath, M. (2015). Ingenieurpsychologie. Stuttgart: Kohlhammer (in Vorbereitung).

Xu, A. & Gao, S. (2012). Discussion on Usability and Optimization Issues in Overseas

University Websites: A British University as an Example. 11th International

Symposium on Distributed Computing and Applications to Business, Engineering &

Science (S. 482-485).

Zerfaß, A. & Zimmermann, H. (2004). Erfolgsfaktor Usability. In A. Zerfaß & H.

Zimmermann (Hrsg.), Usability von Internet-Angeboten. Grundlagen und Fallstudien

(S. 5-8). Stuttgarter Beiträge zur Medienwirtschaft Nr. 10.

Zimmermann, H. (2004). Usability – Die Kunst Mensch und Maschine auf einen Nenner zu

bringen. In A. Zerfaß & H. Zimmermann (Hrsg.), Usability von Internet-Angeboten.

Grundlagen und Fallstudien (S. 9-19). Stuttgarter Beiträge zur Medienwirtschaft Nr.

10.

Page 59: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

Anhang S. 59

Anhang

A Vorstudie

1. Aufbau der Vorstudie (TU Braunschweig Webseite)

2. Aufbau der Vorstudie (Institutsseite für Psychologie)

3. SPSS Datenmaske Vorstudie (TU Braunschweig Webseite)

4. Auswertung Vorstudie (TU Braunschweig Webseite)

B Benutzertest

1. Instruktion

2. Einverständniserklärung

3. Probandenfragebogen

4. Instruktionen für die einzelnen Aufgaben (TU Braunschweig Webseite)

5. Instruktionen für die einzelnen Aufgaben (Institutsseite für Psychologie)

6. Zufriedenheitsfragebogen (TU Braunschweig Webseite)

7. Zufriedenheitsfragebogen (Institutsseite für Psychologie)

8. Zahlungsbestätigung

9. Versuchspläne für die einzelnen Probanden

10. Videos Benutzertest (TU Braunschweig Webseite)

C Card Sorting Aufgabe

D Auswertung Hauptversuche

1. SPSS Datenmaske Benutzertest

2. Auswertung Benutzertest (TU Braunschweig Webseite)

3. SPSS Datenmaske Card Sorting Aufgabe

4. Auswertung Card Sorting Aufgabe (TU Braunschweig Webseite)

Page 60: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

Anhang S. 60

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbstständig und ohne fremde

Hilfe verfasst habe. Des Weiteren versichere ich, dass ich nur die angegeben Hilfsmittel und

Quellen verwendet habe und diese entsprechend gekennzeichnet habe.

_________________________ _______________________

Ort, Datum Unterschrift Maren Becker

Page 61: (2014). "Wo geht es denn hier zum Stundenplan?"

Anhang S. 61

Hiermit erkläre ich, dass ich damit einverstanden bin, dass die vorliegende Bachelorarbeit für

andere Personen in der Bibliothek zugänglich gemacht wird.

_________________________ _______________________

Ort, Datum Unterschrift Maren Becker


Recommended