Date post: | 27-Sep-2015 |
Category: |
Documents |
Upload: | michael-hause-weisheit |
View: | 9 times |
Download: | 2 times |
Allgemeine Rechtskunde undEinfhrung in das Staatsrecht
Fachtheoretischer Lehrgang zur Ausbildung derJustizwachtmeisterinnen und Justizwachtmeister
GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG SEIT 1945UND RECHTSSYSTEM DER BUNDESREPUBLIK
DEUTSCHLAND
VOR WENIGEN TAGEN, AM 03.OKTOBER WAR FEIERTAG:
1. Was wurde gefeiert?2. Was war vorher?3. Seit wann war der vorherige Zustand?4. Warum war der vorherige Zustand?
Deutsche VerfassungsgeschichteRevolution der Brgerlichen von 1848 Deutscher Bund
Paulskirchenverfassung
1871 - 1918 Deutsches Kaiserreich mit Bismarckscher Reichsverfassung
1919- 1933 Weimarer Republik mit Weimarer Verfassung
1933 - 1945 Ermchtigungsgesetz Auerkraftsetzung der wichtigstenArt. der Weimarer Verfassung
08. Mai 1945 Kapitulation der letzten deutschen Reichsregierung undbernahme der Staatsgewalt durch die alliierten Siegermchte
23. Mai 1949 Grndung der Bundesrepublik Deutschland mitGrundgesetz
07. November 1949 Grndung der Deutschen Demokratischen Republikmit 1. Verfassung der DDR
3. Oktober 1990 Wiedervereinigung und verfassungsmiger Beitritt mitder Folge der Geltung des Grundgesetzes fr die neuen Bundeslnder
NEUERE VERFASSUNGSGESCHICHTE
22.05.2014 Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz5
23. Mai 45: letzte Reichsregierung wird abgesetzt
17. Juli 45: Potsdamer Abkommen
1947: Londoner Konferenz
1948: Frankfurter Dokumente
1948: Herrenchiemseer Konvent
1948 - 1949: Parlamentarischer Rat
08. Mai 1949: Grundgesetz der BRD
03.Oktober 1990: Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland
06. April 1968: 2. Verfassung der DDR
1947/48 Deutscher Volkskongress Einheitund gerechten Frieden
August 1948: Verfassungsentwurf der DDR
1947: Deutsche Wirtschaftskommission
07. Oktober 1949: 1. Verfassung der DDR
DEUTSCHLAND NACH DEM 2. WELTKRIEG (1945 1949)
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BERLIN UNDDEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK (1949
1990)
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND (SEIT 1990)
Bayerische Verfassungsgeschichte
22.05.2014 Robert Hippler, Bayerische Justizschule Pegnitz 9
Seit 1180 lag der Wittelsbacher. 1806 Errichtung eines bayerisches Knigtums. Nach dem Wiener Kongress,war die Deutsche Bundesakte von 1815 der Ansto fr eine erste Verfassungsgebung in Bayern.
1806: Grndung des Knigrechts Bayern
Erste verfassungsmige Grundlage des Knigreichs Bayern. Sie garantierte die Grundrechte und fhrte alserste eine moderne Volksvertretung in einem deutschen Staat ein. Unter anderem wurden die Privilegien desAdels eingeschrnkt und die allgemeine Religionsfreiheit eingefhrt. Das Lehnswesen und die Znfte wurdenabgeschafft und somit die Gewerbefreiheit garantiert. Zum ersten Mal gibt es nun auch Fachminister frInnen-, Auen-, Finanz-, Justiz-, und Kriegspolitik.
1808, Konstitution
Die Verfassung statuierte keine Demokratie im modernen Sinne, vermochte aber ein tragfhigesZusammenwirken von Knig und Landtag zu bewirken und somit eine konstitutionelle Monarchie zuverwirklichen. Schon zuvor hatte die bayerische Staatsorganisation unter Maximilian von Montgelas (1759-1838) zahlreiche Reformen erfahren, die den Boden fr die neue Verfassung bereiteten.
Verfassung von 1818
15. September 1919 , Die Bamberger Verfassung
8. Dezember 1946: Verfassung des Freistaates Bayern
DIE VERFASSUNGAufgabe, Einordnung, Geschichte und Gliederung
Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz
10
DAS GRUNDGESETZ?
1. Was ist denn das?2. Was ist darin geregelt?3. Wie ist das Verhltnis zu den 1000enden anderen Gesetzen?4. Und was ist das Besondere am Grundgesetz?
Womit beschftigt sich das Grundgesetz?
Aufgaben des Grundgesetzes
Grundrechte Freiheitssicherung fr die
Brger Machtbegrenzung staatlicher
Organe Grundwerte des Staates
festlegen
Staatsorganisationsrecht Wer und vertritt den Staat Wie ist die Zusammenarbeit Wie wird die Macht ausgebt
NORMENPYRAMIDE
22.05.2014 Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz
14
Art. 1,20 GG
EU-Recht
Grundgesetz
Vlkerrecht
Bundesgesetze imformellen Sinn
Bundesverordnungenund Satzungen
Landesverfassungsrecht
Landesgesetze im formellen Sinn
Landesverordnungen und Satzungen
Art. 249 II EGV
Art. 23 I3, 79 II, III GG
Art. 80 I GG
Art. 28 I2, Art. 31 GG
Art. 28 I2 GG, Art. 75,76 BV
Art. 55 II BV
Art. 23 I GG
Art. 20 III, 1. HS GG
Art. 25 GG
22.05.2014Robert Hippler,BayerischeJustizschulePegnitz
15
1.Ordnen Sie folgende Gesetze nach ihrem Rang:a) Bayerisches Beamtengesetzb) Zulassungs- Ausbildungs- und Prfungsverordnungc) Beamtenstatusgesetzd) Art. 33 Abs. IV Grundgesetze) EG-Verordnung ber den ffentlichen Dienstf) Art. 94 Bayerische Verfassung
HchsterRang
NiedrigsterRang
KANN DAS GRUNDGESETZ GENDERT WERDEN?
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
16
Art. 79 GG:
Mit 2/3 Mehrheit der MitgliederBundestages und des Bundesrates
Nicht gendert werden knnen nach 79 Abs. 3 GG
Die staatstragenden Grundstze Art.1 u. 20
Das GG verliert seine Gltigkeit nach Art. 146 GG mit dem Inkrafttreten einerVerfassung.
Gendert werden knnen nach Art. 79 I, IIGG:
Alle Bestimmungen einschlielich derGrundrechte
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
17
Die Bundesregierung mchte folgende Artikel im Grundgesetzndern. Prfen Sie, ob dies mglich ist.
nderungsvorschlagVoraussetzungen
Die Bundesflagge soll in ZukunftSchwarz-wei-rot sein.
Art. 22 GG nderung nachArt. 79 I, II GG mglich
Die gleichgeschlechtlicheLebenspartnerschaft soll der Ehegleichgestellt werden.
Art. 6 I 79 I, II GG
Die Zwangsvollstreckung soll auch aufPrivate bertragen werden
Art. 33 IV 79 I, II GG
Sachsen, Sachsen-Anhalt undThringen sollen zu einem BundeslandMitteldeutschland zusammengefasstwerden.
Art. 20 I, aber Art. 29 GG Art. 79 I, II und
Volksentscheid, Art. 29 II
Die Lnder sollen aufgelst werden undein Zentralstaat errichtet werden.
Art. 20 I 79 III Ewigkeitsgarantie
Die Freiheit der Kunst soll durch Gesetzbeschrnkt werden
Art, 5 III Art. 79 I, II
Art. 79 Abs. 3 GG soll abgeschafftwerden.
Unterliegt ebenfalls de factoder Ewigkeitsgarantie
Wie ist das Grundgesetz gegliedert? Prambel Die Grundrechte, Art. 1-19 GG Organisationsnormen des Staates
Der Bund und die Lnder, Art. 20-37 GG Die Bundesorgane, Art, 38-49 Die Gesetzgebung des Bundes, Art. 70-82 GG Die Bundesverwaltung, Art. 83-91 GG Gemeinschaftsaufgaben Die Rechtsprechung, Art. 92-104 GG Das Finanzwesen, Art. 104a-115 GG Der Verteidigungsfall, Art. 115a115l GG
bergangs- und Schlussbestimmungen
22.05.2014 Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz18
GRUNDLAGEN, ENTSTEHUNG
Europa und ichStationen der Europischen EinigungMitgliedsstaatenPrinzipien Europischer Zusammenarbeit
DIE EUROPISCHE UNION
1. Was ist das berhaupt?2. Wie ist die entstanden und wer ist dabei?3. Wer ist was in der EU und wer macht was?
WICHTIGE STATIONEN DES EUROPISCHENINTEGRATIONSPROZESSES
1952
EGKS
RmischeVertrgeEuratom
EWG
1958 1967
Fusions-vertrag
1969
GemeinsamerMarkt
1970 1981 1986
EinheitlicheEuropische Akte
(EEA)
Maastricht(Binnenmarkt)
1993
Niederlande
Belgien
Frankreich
Bundesrepublik
Italien
Luxemburg
Dnemark
Grobritannien
Irland
1986
Griechenland
Portugal
Spanien
Beitritt derDDR
1990
EuropischeUnion
sterreich
Schweden
Finnland
1995 1997/99
Amsterdam(Nachbesserungzu Maastricht))
2003
Nizza(Nachbesserungzu Maastricht))
Ungarn
Slowakei
Polen
Estland
Lettland
Tschechien
Slowenien
Zypern
Malta
Litauen
2004
Rom(Vertrag ber
eineEuropischeVerfassung))
2007
Bulgarien
Rumnien
2008
LissabonInstitutionelle
Reform der EU
WELCHE EUROPISCHENINSTITUTIONEN KENNEN SIE?
DIE ORGANE DER EG UND DER EU
EuropischerRechnungshof
(Art. 246 ff EGV)
Wirtschafts- undSozialausschuss(Art. 257 ff EGV)
Ausschuss derRegionen
(Art. 263 ff EGV)
Rat der EuropischenUnion (Ministerrat)
Art 202 ff EGV
Europischer RatArt 4 ff EUV
EuropischerGerichtshof
(Art. 220 ff EGV)
EuropischeKommission
(Art. 211 ff EGV)
EuropischesParlament
(Art. 189 ff EGV)
RECHTSETZUNG DER EGprimres EU-Recht
Die Vertrge
Allgemeine,unmittelbare und
verbindliche Geltungin jedem
Mitgliedsstaat, Art.249 II EGV
Richtlinie
verbindlicheGeltung in dem
Mitgliedsstaat, anden sie gerichtetist, Umsetzungs-
pflicht imAdressatenstaat,Art. 249 III EGV
Entscheidung
verbindlicheGeltung
gegenberdemjenigen, diesie bezeichnet,Art. 249 IV EGV
Verordnung
Allgemeine,unmittelbare und
verbindlicheGeltung in jedem
Mitgliedsstaat,Art. 249 II EGV
sekundres EU-Recht Art. 249 EGV
Die Grundrechte
Einfhrung und berblick
Was sind Grundrechte (Art. 93 Nr. 4 a GG)?
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
30
Art. 1 17 GG Staatsbrgerliche Gleichstellung, Art. 33 GG
Wahlgrundstze, Art. 38 GG
Verbot von Ausnahmegerichten, Art. 101 GG
Recht auf gesetzlichen Richter, Art. 101 GG
Rechtliches Gehr, Art. 103 GG
Rckwirkungsverbot, Art. 103 GG
Verbot der Doppelbestrafung, Art. 104 GG
Rechtsgarantien bei Freiheitsentzug, Art. 104
Widerstandsrecht, Art. 20 Abs. 4 GG
+
Justizgrundrechte
Grundrechte im Vergleich
Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz 31
Grundrechts-charta der EU
Grundrechte nachdem GG,
Art. 1- 17 undgrundrechtsgleiche
Rechte
Grundrechtenach der BV,Art. 98 ff BV
VerfassungsbeschwerdeBayerischer
Verfassungsgerichtshof
VerfassungsbeschwerdeBundesverfassungs-
gericht
Noch keineVerfassungs-beschwerde
Verletzung von Grundrechten:
Grundrechtenach der LVSA,
Art. 4 23
VerfassungsbeschwerdeVerfassungsgerichtshof
Sachsen Anhalt
Gelten nach 142 GG weiter
Arten und Einteilung von Grundrechten
Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz 32
Grundrechte
Mitwirkungsrechte
Institutsgarantien
Justizgrundrechte
LeistungsrechteGleichheitsrechte
Freiheitsrechte
Ehe und FamilieArt. 6
PrivatschuleArt. 7 III Koalitionsfreiheit
Art. 9 Eigentum undErbrechtArt. 14
KommunaleSelbstverwaltung
Art. 728
BerufsbeamtentumArt. 33
VerfahrensrechteArt. 101 ff
RechtsweggarantieArt. 19
MutterschutzArt. 6 IV
ExistenzminimumArt. 1 I, 2I
AllgemeinerGleichheitssatz
Art. 3 I
Mann/FrauArt. 3 I
DiskriminierungsverbotArt. 3 III Wahlgleichheit
Art. 38
Zugang zuffentlichen mtern
Art. 33
Nichteheliche KinderArt. 6 V
Allg. HandlungsfreiheitArt. 2
PresseArt. 5 Meinung
Art. 5
InfomationArt. 5
KunstArt. 5
WissenschaftArt. 5Glauben
Art. 6
VersammlungArt. 8
VereinigungArt. 9
WahlrechtArt. 38
ParteigrndungArt. 38
Begriff: Grundrechte
Grundrechte sind grundlegende, individuelle Rechte, die in der Verfassunggenannt und garantiert werden.
Sie binden unmittelbar den Staat (Art. 1 III GG) und begrenzen die Macht desStaates gegenber dem Einzelnen. Der Staat darf nicht beliebig ber seineBrger verfgen. Grundrechte wirken also primr als Abwehrrechte des Brgersgegen den Staat.
Mittelbar wirken die Grundrechte als objektive Wertordnung auch auf dieRechtsbeziehungen des Privatrechts. Die Generalklauseln des BrgerlichenGesetzbuches (BGB), zum Beispiel 826 ff, mssen grundrechtskonformausgelegt werden. Diese mittelbare Drittwirkung ist jedoch weitaus schwcherausgeprgt als die unmittelbare Bindung des Staates an die Grundrechte.
Sie sind nur in Ausnahmefllen subjektive Teilhaberechte aus denen der Brgerkonkrete Ansprche gegen den Staat geltend machen knnte.
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
33
Wie wirken Grundrechte?
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
34
objektive Wertordnung
In der Regel keine sog. Drittwirkung
Staat
Brger Brger
Institutsgarantien
Wer kann Grundrechte verletzen(Grundrechtsverpflichtete) (Art. 1 Abs. 3
GG)?
Der Staat als
Gesetzgebende Gewalt
Durch den Erlass vonGesetzen die in
unzulssiger Weise inGrundrechte eingreifen
Vollziehende Gewalt
DurchVerwaltungshandelnund Realakte die in
unzulssiger Weise inGrundrechte eingreifen
RechtsprechendeGewalt
Durch den Erlass vonUrteilen, die in
unzulssiger Weise inGrundrechte eingreifen
Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz 35
Wen Grundrechte schtzen:
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
36
Grundrechte schtzen:
Artikel 18 Vertrag ber die Arbeitsweise der Europischen UnionUnbeschadet besonderer Bestimmungen der Vertrge ist in ihrem Anwendungsbereich jede Diskriminierung aus Grnden derStaatsangehrigkeit verboten.
Natrliche Personen
Deutsche(streitig EU-Brger)Jedermann
Wenn wesensgleichanwendbar (Art. 19 III
GG)
Juristische Personen(auch
Personengesellschaften)des Privatrechts sog. Menschenrechte (z.B.
Art. 1, 2, 3, 4, 5)sog. Brgerrechte (z. B. 8,
9, 11, 12 usw.)
Grundrechtstrger (Anspruchsberechtigte)
Auf die Grundrechte knnen sich alle natrlichen Personenberufen. Auerdem knnen sich alle inlndischen juristischenPersonen des privaten Rechts auf sie berufen, soweitGrundrechte auf sie sinnvoll angewandt werden knnen (Art. 19III GG).
Anwendbare Grundrechte sind zum Beispiel die Art. 3, 9 und 10GG. Nicht anwendbare Grundrechte sind zum Beispiel die Art. 1I, 2 II und 3 II GG (also menschenbezogene Grundrechte, derenAnwendung bei juristischen Personen keinen Sinn ergibt).
Gemeinden als juristische Personen des ffentlichen Rechtsknnen sich nicht auf Grundrechte berufen, sondern sind anGrundrechte gebunden.
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
37
Beginn und Ende der Grundrechtsfhigkeit natrlicherPersonen
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
38
Geburt TodVerschmelzung/Ni
dation
Problem derAbtreibung/Gentechnik
Mephisto
Einschrnkung der Grundrechte
In einer Gemeinschaft, wie sie in einem Staat naturgem besteht, wrde einefreie, uneingeschrnkte Berufung auf Grundrechte durch die verschiedenenGrundrechtstrger dazu fhren, dass diese sich stndig gegenseitig behindern,da sie sich in ihren Zielen voneinander unterscheiden (Grundrechtekollision).Beschrnkungen sind also zwingend notwendig.
Um zu verhindern, dass durch diese Beschrnkungen die Grundrechte faktischauer Kraft gesetzt werden, sind die Beschrnkungen aber ausschlielichinnerhalb festgelegter Grenzen zulssig.
Bei allen Beschrnkungen darf zum Beispiel der Wesensgehalt, dieKernaussage eines Grundrechts, nicht angetastet werden, auerdem muss dieBeschrnkung verhltnismig sein. Die Beschrnkungen drfen ferner nurdurch die folgenden drei Schrankentypen erfolgen:
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
39
Grundrechtsschranken, Art. 19 I, II
Unbeschrnkte Ausbung des Grundrechts
Verfassungsunmittelbare Schranken
Gesetzesvorbehalt
Verfassungsimmanente Schranken
Wesensgehaltstheorie (Art. 19 II GG)
Schranken Verfassungsunmittelbare Schranken
Eine ausdrckliche Begrenzung des Grundrechts ist unmittelbar im Grundgesetztextfestgelegt zum Beispiel Art. 2 I, 5 II, 8 I, 9 II GG.
Gesetzesvorbehaltsschranken Ein Grundrecht wird durch oder aufgrund eines Gesetzes eingeschrnkt (vom
Grundgesetz wird auf ein Gesetz verwiesen), zum Beispiel Art. 4 III, 8 II, 13 III GG.Gesetzesvorbehaltsschranken knnen weiter eingeteilt werden in Regelungsvorbehalte(zum Beispiel Art. 12 I GG) und Eingriffsvorbehalte (zum Beispiel 13 II GG).
Verfassungsimmanente Schranken Verfassungsimmanente Schranken sind Schranken, die sich aus dem System des
Grundgesetzes mit gleichrangigen Grundrechten ergeben. Wenn Grundrechtegegenseitig in Konkurrenz treten, muss im Einzelfall entschieden werden, wie weit diebeteiligten Grundrechte jeweils eingeschrnkt werden mssen.
Verfassungsimmanente Schranken gelten fr alle Grundrechte, auch fr die, die nachihrem Wortlaut schrankenlos erscheinen (zum Beispiel Art. 3 I, 4 I GG). EinzigeAusnahme ist der Artikel 1 I GG, dieser kann nie eingeschrnkt werden.
Jede Einschrnkung setzt im brigen ein formell und materiell rechtmiges Gesetzvoraus. Durch rechtswidrige Gesetze knnen die Grundrechte nicht eingeschrnktwerden.
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
41
Grundrechtsschranken
Freie und ungestrteAusbung derGrundrechte
Grundrechtsschranken
Gesetzesvorbe-haltsschranke
Gesetzesvorbe-haltsschranke
Verfassungs-immanente Schranken
Verfassungs-immanente Schranken
Verfassungsun-mittelbare Schranken
Verfassungsun-mittelbare Schranken
ZensurverbotZensurverbot
Wesensgehaltstheorie,Art. 19 II GG
Wesensgehaltstheorie,Art. 19 II GG
Art. 104 GGArt. 104 GG
Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
42
EINIGE GRUNDRECHTE IMEINZELNEN
Verfassungsrecht
Was sind Grundrechte (Art. 93 Nr. 4 a GG)?
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
44
Art. 1 17 GG Staatsbrgerliche Gleichstellung, Art. 33 GG
Wahlgrundstze, Art. 38 GG
Verbot von Ausnahmegerichten, Art. 101 GG
Recht auf gesetzlichen Richter, Art. 101 GG
Rechtliches Gehr, Art. 103 GG
Rckwirkungsverbot, Art. 103 GG
Verbot der Doppelbestrafung, Art. 104 GG
Rechtsgarantien bei Freiheitsentzug, Art. 104
Widerstandsrecht, Art. 20 Abs. 4 GG
+
Justizgrundrechte
Achtung und Schutz der Menschenwrde, Art. 1Abs. 1 GG
Hchstrangiger Verfassungswert berhaupt Einleitende Stellung und Sicherung durch Art. 79 Abs. 3 GG
Sachlicher Anwendungsbereich Menschenwrde ist angeboren und unverzichtbar Eigenstndigkeit und Eigenwert des Menschen, der sich in Freiheit und Selbstbestimmung
entfalten kann Personaler Anwendungsbereich
Wirkt auch im prnatalen und postmortalen Bereich Jedermannrecht
Im Einzelnen: Psychische Existenz des Menschen sichern Staatliche Gewaltanwendung zu begrenzen Die Krperlichkeit des Menschen zu achten Soziale Sicherungssysteme bereithalten Schutz von Minderheiten Recht auf wrdiges Sterben
Staat darf den Menschen nicht zum bloen Objekt staatlichen Handelns degradieren. Schranken
Nur verfassungsimmanente Schranken, aber bei Abwgung ist Art. 1 immer hochwertig
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
45
Freie Entfaltung der Persnlichkeit, Art. 2 Abs. 1GG
Sachlicher Anwendungsbereich Grundrecht auf eigen-initative Lebensgestaltung Subsidires Auffanggrundrecht
Personaler Anwendungsbereich Jedermannrecht
Im Einzelnen: Vertragsfreiheit Ausreisefreiheit Ungestrte Teilnahme am Gemeingebrauch Freizeitgestaltung
Schranken Verfassungsmige Ordnung
Gesamtheit der Rechtsnormen Sittengesetz
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
46
Recht auf Leben, Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG Sachlicher Anwendungsbereich
Schtzt die biologisch-physische Existenz des Menschen Schtzt den Menschen in seinem Dasein
Untersagt staatliche Eingriffe in das Leben (Abwehrrecht) Gebietet dem Staat sich schtzend und frdernd vor das
Leben zu stellen Enthlt im Zusammenhang mit dem Sozialstaatsprinzip gewisse
Schutz- und Leistungsansprche Verpflichtung des Staates diese einzelgesetzlich zu regeln
(z.B. BSHG) Gewhrleistung des Existenzminimums
Personaler Anwendungsbereich Jedermannrecht
Schranken Gesetzesvorbehalt des Art. 2 Abs. 2 Satz 3 GG z.B. Art. 66 Abs. 2 Satz 2 BayPAG (finaler Rettungsschuss)22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz 47
Recht auf krperliche Unversehrtheit, Art. 2 Abs.2 Satz 1 GG
Sachlicher Anwendungsbereich Krperlich-seelische Einheit des Menschen Schutz vor Schmerz und Verunstaltung Umfasst die gesamte krperliche, seelische und gesundheitliche
Beschaffenheit des Menschen, das Sosein Personaler Anwendungsbereich
Jedermannrecht Im Einzelnen:
Dem Staat ist es untersagt in die Substanz des Krperseinzugreifen
Schmerzen zu verursachen Psychisch Einzuwirken (Abwehrrecht) Pflicht des Staates zur Existenzsicherung
Schranken Einfacher Gesetzesvorbehalt des Art. 2 Abs. 2 Satz 3 GG22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz 48
Unverletzlichkeit der Freiheit der Person, Art. 2Abs. 2 Satz 2 GG
Sachlicher Schutzbereich Krperliche Bewegungsfreiheit Freiheit des Menschen (gegenber dem Staat) grundstzlich jeden Ort
seiner Wahl beliebig aufzusuchen Beliebig zu verlassen
Personaler Schutzbereich Jedermannrecht
Im Einzelnen: Schutz vor Verhaftungen, Ingewahrsamnahmen und hnlichen staatlichen
Eingriffen Schranken
Einfacher Gesetzesvorbehalt des Art. 2 Abs. 2 Satz 3 GG Schranken-Schranken
Art. 19 Abs. 1, 2 GG Art. 104 GG22.05.2014Robert Hippler, Bayerische
Justizschule Pegnitz49
Allgemeines Persnlichkeitsrecht, Art. 2 Abs. 1i.V.m. 1 Abs.1 GG
Sachlicher Schutzbereich Schutz eines abgeschirmten Bereiches persnlicher Entfaltung
Verwertung privater Tagebuchaufzeichnungen Schutz der Vertraulichkeit des Wortes Schutz vor Schuldenbeitreibung durch Schwarze Schatten Gestaltung des Geschlechtslebens, insbesondere Geschlechtsumwandlung Schutz vor unerwnschter Briefkastenwerbung
Darstellung der eigenen Person in de ffentlichkeit Recht am eigenen Bild Recht am eigenen Wort Das Recht im Straf- oder hnlichen Verfahren nicht zur Selbstbezichtigung
gezwungen werden zu knnen Informationelle Selbstbestimmung
Statistische Erhebungen Verwertung von Akten Verwertung von Daten ber persnliche und wirtschaftliche Verhltnisse
Schutz der Grundbedingungen fr die persnliche Entfaltung Recht auf Resozialisierung EDV-Grundrecht
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
50
Gleichheit vor dem Gesetz, Art. 3 Abs. 1 GG Sachlicher Schutzbereich
Gleichbehandlung und Willkrfreiheit Verbot wesentlich Gleiches willkrlich ungleich und wesentlich Ungleiches
willkrlich gleich zu behandeln Differenzierungen mssen sich auf einen vernnftigen Grund
zurckfhren lassen Unterschiedliche Sachverhalte sind jeweils ihrer Eigenart
entsprechend unterschiedlich zu regeln Keine Gleichheit im Unrecht
Personaler Schutzbereich Jedermannrecht
Schranken Verfassungsimmanente Schranken
Schranken-Schranken Art. 19 Abs. 1, 2 GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
51
Gleichberechtigung von Mann und Frau, Art. 3Abs. 2 GG
Sachlicher Schutzbereich Verbot den Geschlechtsunterschied als beachtlichen Grund fr
Ungleichbehandlung heranzuziehen Gebot, faktische Nachteile, die insbesondere Frauen treffen, durch
begnstigende Regelungen auszugleichen Personaler Schutzbereich
Jedermannrecht Schranken
Verfassungsimmanente Schranken Schranken-Schranken
Art. 19 Abs. 1, 2 GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
52
Differenzierungsverbote, Art. 3 Abs. 3 GG
Sachlicher Schutzbereich Erklrt naturgegebene, geschichtliche oder in eigener Entscheidung
begrndete menschliche Verschiedenheit fr rechtlich nichtdifferenzierungsfhig
Personaler Schutzbereich Jedermannrecht
Im Einzelnen: z.b. Schwerbehindertengesetz AGG
Schranken Verfassungsimmanente Schranken
Schranken-Schranken Art. 19 Abs. 1, 2 GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
53
Meinungs- Informations- und Pressefreiheit, Art. 5Abs. 1 GG
Sachlicher Schutzbereich Meinungsfreiheit
Ermglicht freie Meinungsbildung, uerung, Verbreitung und den Versuch anderedavon zu berzeugen
Informationsfreiheit Schtzt das menschliche Grundbedrfnis sich aus so vielen Quellen wie mglich zu
informieren Pressefreiheit
Institutsgarantie fr freie Presse Abwehrrecht bezglich staatlicher Eingriffe in das freie Pressewesen
Personaler Schutzbereich Jedermannrecht
Schranken Einfacher Gesetzesvorbehalt des Art. 5 Abs. 2
Wechselwirkungstheorie Schranken-Schranken
Art. 19 Abs. 1, 2 GG Art. 5 Abs. 1 Satz 3 GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
54
Unverletzlichkeit des Brief-, Post- undFernmeldegeheimnisses, Art. 10 GG
Sachlicher Schutzbereich Schutz der vertraulichen Kommunikation der Menschen untereinander
Schutz der rumlichen erweiterten Privatsphre Auch die geschftliche Privatsphre
Briefgeheimnis Auch auerhalb des postalischen Bereichs Jede Form schriftlicher bermittlung (Fax, E-Mail, sms)
Postgeheimnis Schutz smtlicher postdienstlichen Vorgange
Von der Einlieferung bis zur bergabe, auch wer mit wem in Kontakt tritt Fernmeldegeheimnis
Schutz aller mit technischen Mitteln bertragener Nachrichten Personaler Schutzbereich
Jedermannrecht Schranken
Einfacher Gesetzesvorbehalt in Art. 10 Abs. 2 GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
55
Freizgigkeit, Art. 11 GG Sachlicher Schutzbereich
Freie Sitz-, Wohnsitz- und Aufenthaltsnahme Personaler Schutzbereich
Brgerrecht Schranken
Qualifizierter Gesetzesvorbehalt n Art. 10 Abs. 2 GG Seuchenrechtliche Absonderungsmanahmen Vormundschaftliche Manahmen Weisungen bei Bewhrungsauflagen
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
56
Unverletzlichkeit der Wohnung, Art. 13 GG Sachlicher Schutzbereich
Schutz der rumlichen Privatsphre Gewhrleistet dem Einzelnen einen elementaren Lebensraum, in dem er
ungestrt und unbeobachtet tun und lasen kann was er will. Weite Auslegung des Begriffs der Wohnung Begriff der Durchsuchung
Personaler Schutzbereich Jedermannrecht
Schranken Qualifizierter Gesetzesvorbehalt
Aufgrund richterlicher Anordnung, Art. 13 II GG Bei Gefahr im Verzuge, Art. 13 II GG groer Lauschangriff bei sog. Katalogtaten ( 100c Abs. 3 Nr. 3 StPO),
Art. 13 Abs. 3 GG Prvetiveinsatz technischer Mittel, Art. 13 abs. 4 und 7
Schranken-Schranken Art. 19 Abs. 1, 2 GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
57
Verfassungsklagen im Vergleich
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
58
Verfassungsbeschwerde, Art.120 BV, Art. 51 VfGHG
Popularklage, Art. 98 Satz 4BV, Art. 55 VfGHG
Beschwerde-Berechtigung
Jeder Bewohner Bayerns Jedermann
Beschwerde-Gegenstand
Manahmen undUnterlassungen bayerischer
Behrden
Bayerische Rechtsnormen(Gesetze, Verordnungen
Satzungen)
Beschwerde-Befugnis
Mglichkeit der Verletzungverfassungsmiger Rechte
nach der BV
Nicht erforderlich
Vortrag, dass Rechtsnorm miteiner Grundrechtsnorm der
BV im Widerspruch steht
erforderlich
Rechtsweg-erschpfung
erforderlich nicht erforderlich
Eigene Beschwer
Verfassungsbeschwerde, Art.93 Abs. 1 Nr. 4a GG
Jeder Bewohner derBundesrepublik
Manahmen undUnterlassungen deutscher
Behrden
Mglichkeit der Verletzungverfassungsmiger Rechte
nach dem Grundgesetz
erforderlich
erforderlich
DER STAATElemente des Staates
Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz
59
Elemente eines Staates
StaatsvolkStaatsvolk
StaatsgebietStaatsgebietStaatsgewaltStaatsgewalt
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
60
STAATSANGEHRIGKEITElemente des Staates
Erwerb der Staatsangehrigkeit
Erwerb der Staatsangehrigkeit
durch Geburt
nach demTerritorialprinzip
Kind erwirbtStaatsangehrigkeit
des Geburtsortes
nach demAbstammungsprinzip
Kind teiltStaatsangehrigkeit
der Eltern
durch Rechtsakt
Mittels Einbrgerung
per Gesetz per Verwaltungsakt
Erwerb nach dem deutschenStaatsangehrigengesetz
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
63
durch Geburt durch Rechtsakt
4 StAG
Erklrung, 5
Annahme als Kind, 6
Bescheinigung nach dem Bundesvertriebenengesetz, 7
berleitung nach Art. 116 GG
Einbrgerung
Erwerb.
Optionsmodell
Was gehrt zumStaatsgebiet?Bestimmter, abgrenzbarerAusschnitt derErdoberflche
Das Erdinneredarunter
Der Luftraum darberDie Zwlfmeilen-Zonezum offenen MeerKriegs- und Handelsschiffeauf offener SeeFlugzeuge whrend desFlugesExklaven
22.05.2014Robert Hippler,
BayerischeJustizschule
Pegnitz
65
Anforderungen an die Staatsgewalt
Souvernitt undUnabhngigkeit
nach Auen
Gestaltungsmacht(ffentliche
Ordnung) nachInnen
Staatsgewalt
Staatsformen
Staatsformen
Republik
Monarchie
Absolute
Konstitutionelle
Parlamentarische
22.05.2014 Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz 67
Regierungsformen
Regierungsformen
Demokratie
Prsidiale Bsp. USA,Frankreich
Parlamentarische Bsp: Deutschland
Diktatur
Einzeldiktatur
Gruppendiktatur
Junta
Rterepublik
Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
68
22.05.2014
DIE 5 STAATSPRINZIPIEN DES ART.20 GG
Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz
69
Demokratie
Rechtsstaat
SozialstaatBundesstaat
Republik
22.05.2014 Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz 70
Die 5 Prinzipien des Art. 20 GG
Demokratieprinzip Volkssouvernitt, Art. 20 II 1 GG
Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus Sie wird durch die Staatsorgane ausgefhrt, Art. 38 ff GG Die Ausbung der Staatsgewalt muss sich auf den Willen des
Volkes zurckfhren lassen jedes amtliche Handeln mit Entscheidungscharakter muss
demokratisch legitimiert sein, BVerfG Sie wird in Wahlen und Abstimmungen ausgebt, Art. 20 II 2 GG
Wahlen sind Personalentscheidungen Abstimmungen sind Sachentscheidungen
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
71
Demokratie
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
72
Demokratieformen
unmittelbare Demokratie mittelbare Demokratie
parlamentarische
Regierung kann vomParlaments gestrzt
werden
prsidentelle
Nicht vom Vertrauendes Parlaments
abhngig
Die parlamentarische Demokratie
Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz 73
Volk
Partei 1 Partei 2 Partei 3 Partei 4 Partei 5
Reprsentanten
Institutionen des politischen Systems, z.B.Bundestag, Landtag
PolitischeEntscheidungen
Formen unmittelbarer Demokratie
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
74
Volksbegehren
Volksabstimmung
Volksentscheid
Referendum
Antrag des Volkes aufDurchfhrung einer
Verfahren zum Volksentscheid
Verbindliche Entscheidung bereine Sachfrage
Eine vom Parlamentbeschlossene Sache mussvom Volk besttigt werden
Volksbefragung
Offizielle Befragung desVolkes ohne rechtlichverbindliches Ergebnis
Volksinitiative
Antrag eine Sache imParlament zu behandeln
Volk whlt den Bundestag, Art. 38 GG
AllgemeineWahl
UnmittelbareWahl
Freie WahlGleiche Wahl
GeheimeWahl
22.05.2014 Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz 75
Wahlgrundstze allgemein = Alle Brger whlen (mit Ausnahmen aus sachlichen Grnden: zum
Beispiel Mindestwahlalter, Entmndigte)
frei = Verbot jeden Drucks von privater oder ffentlicher Seite in Richtung aufeine bestimmte Stimmabgabe
geheim = Die einzelne Stimme darf nicht dem einzelnen Whler zuzuordnensein
gleich = Jeder Whler hat die gleiche Anzahl Stimmen und die Stimmen zhlengleichviel (Verbot von Klassenwahlrecht, Stimmengewichtung nach Steueraufkommen) oder Grundbesitz und hnlichem)
unmittelbar = Direkt, ohne Zwischenschaltung von Wahlmnnern / - frauen
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
76
Wahlsysteme
22.05.2014Robert Hippler,BayerischeJustizschulePegnitz
77
Wahlsysteme
Mehrheitswahl Verhltniswahl
Verteilung der Sitze auf dieentsprechende Partei
entsprechend demWhleranteil
AbsoluteMehrheitswahl
relativeMehrheitswahl
Gewhlt ist, wer
mehr als 50 % derabgegebenen
Stimmen erhlt
Falls nicht 2.Wahlgang (Stichwahl)
mehr Stimmen alsjeder andere
Bewerber erhlt
Bundestagswahl, Art. 38 GG Nicht im Grundgesetz festgelegt Regelung im Bundeswahlgesetz Sogenannte personalisierte Verhltniswahl (Mischsystem aus Mehrheits- und Verhltniswahl
22.05.2014Robert Hippler,BayerischeJustizschulePegnitz
78
Erststimme:Wahl desWahlkreisabgeordnetenRelative Mehrheitswahl
Zweitstimme:LandeslisteUmrechnung derWhlerstimmen in Mandate
299 Abgeordnete 299 Abgeordnete
Mehrheitswahl Verhltniswahl
personalisierte Verhltniswahl
Bundestag598 Abgeordnete
Rechtsstaatlichkeit, Art. 20 III GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
79
Garantie des Rechtsschutzes, Art 19 GG
Unabhngigkeit der Gerichte und der Richter, Art. 97 I GG
Willkrverbot Verhltnismigkeit Messbarkeit
Gesetzmigkeit der Verwaltung, Art. 20 III GG
Vorrang des Gesetzes, Art. 20 III Vorbehalt des Gesetzes, Art. 20 II
Verfassungsmigkeit der Gesetze
Gewaltenteilung Grundrechte, Art. 1 III GG
Gewalten(ver-)teilung
Gesetzgebende Gewalt(Legislative)
Vollziehende Gewalt(Exekutive)
Rechtsprechende Gewalt(Judikative)
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
80
Das Sozialstaatsprinzip, Art. 20 I GG 22.05.2014
Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
81
Sozialstaatsprinzip
Rechtsverbindliche Grundsatznorm, Fundamentalprinzip
Auftrag an:
Gesetzgeber
Schaffung sozialerMindeststandards
Judikative
Gesetzliche Vorschriftenentsprechend demSozialstaatsprinzip
auszulegen
Im Ermessensbereich sozialeGesichtspunkte zu
bercksichtigen
Exekutive
Keine unmittelbare Ableitung von Rechtsansprchen fr den Brger (Ausnahme: Sicherungdes Existenzminimums i.V. Art. 1 I GG)
Art. 20 I G sozialer Bundesstaat Art. 28 I GG sozialer Rechtsstaat
Fderalismus im Grundgesetz22.05.2014
Robert Hippler, Bayerische Justizschule Pegnitz
82
Art. 20 I GGArt. 28 I GG
Art. 30 GG Kompetenzverteilung
Legislative
Art. 70 ff
Exekutive
Art. 83 ff
Judikative
Art. 92 ff
Finanzverteilung, Art. 106 GG
Grundsatz der Bundestreue Art. 37 GG
Bei Konkurrenzen Art. 37 GG
Kompetenzverteilung im (deutschen) Bundesstaat, Art. 30GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
83
Grundsatz der Nachrangigkeit der Zustndigkeit des Bundes, Art. 30 GG
Gesetzgebung, Art. 70 GG
Die Lnder haben das Recht zurGesetzgebung
Verwaltung, Art. 83 GG
Die Lnder fhren dasBundesrecht als eigene
Angelegenheit aus
Soweit dem Bund nicht nach demGG Gesetzgebungskompetenz
zusteht
Soweit das GG nichts andersbestimmt
Rechtssprechung, Art. 92 GG
Einrichtung der Gerichte undRechtsprechung sind
Lndersache
Der Bund darf nur die im GGgenannten Gerichte errichten
HHMVBRBYBREHENSNRWRPSALBWSaThSHolBerlSAnh
Der Bund
Die Staatsorgane nach dem GG
Bundes-Verfassungs-
gerichtArt. 90 ff
GG
Bundes-RegierungArt. 62 ff
GGBundes-
PrsidentArt. 54 ff
GG
Gemein-samer
AusschussArt. 53a
GG
BundesratArt. 50 ff
GG
BundestagArt. 38 ff
GG
Staats-organe
22.05.2014 Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz
84
Staatsorgane nach der BayerischenVerfassung
Staatsvolk
Verfassungs-gerichtshof
Art. 77 ffBV
Staats-RegierungArt. 43 ff
BV
LandtagArt. 13 ff
BV
Staats-organe
22.05.2014 Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz 85
Aufgaben des BundestagesGesetzgebung im
engeren Sinne Gesetzesinitiative,
Art. 76 I GG Gesetzgebung,
Art. 76 ff
Gesetzgebung imweiteren Sinne
Feststellung desHaushaltsplanes,Art. 110 II
Feststellung desVerteidigungsfalles,Art. 115a I
Zustimmung zubestimmtenStaatsvertrgen Art.59 II, 23 II
Regierungskontrolle Zitierungsrecht, Art.
43 I Untersuchungsaus-
schsse, Art. 44 ff Rechnungslegung
und Entlastung, Art.114 I
Mitwirkung bei derBestimmung vonVerfassungsorganen
Kanzlerwahl, Art. 63 Konstruktives
Misstrauensvotum,Art. 67
Wahl desBundesprsidenten,Art. 54 II
Wahl vonVerfassungsrichtern,Art. 94 I
GemeinsamerAusschuss, Art. 53 a
Zusammensetzung desBundestages (18. Wahlperiode)
Die Parteien, Art. 21 GG Definition
Vereinigung von Brgern, die dauernd oder fr lngere Zeit fr den Bereich des Bundes oder einesLandes auf die politische Willensbildung Einfluss nehmen wollen und an der Vertretung des Volkesim Bundestag oder dem Landtag ernsthaft mitwirken wollen.
Sie wirken bei der politischen Willensbildung der Brger mit ( 1 PartG) Grndung
Die Grndung der Parteien ist nach Art. 21 I 2 GG frei Schutz
Die Parteien sind auch in Ihrer Bettigung frei, Art. 21 GG Sie knnen sich bei wesensgleicher Anwendbarkeit auf Grundrechte berufen (Art. 19 III GG) Die innere Ordnung der Parteien muss freiheitlich-demokratischen Grundstzen entsprechen ber ein Verbot entscheidet (anders als bei sonstigen Vereinigungen, das Bundesverfassungsgericht
(Art. 21 II 2GG Arbeit der Parteien
Recht auf Gleichbehandlung Parteifinanzierung
Staatliche Parteifinanzierung durch Erstattung der Wahlkampfkosten Finanzierung durch Mitgliederbeitrge und Spenden
Prozessuale Behandlung Parteifhigkeit In besonderen Fllen auch Klger einer Verfassungsbeschwerden (Art. 93 Nr. 4a GG) In besonderen Fllen auch Partei eines Organstreits (Art. 93 I 1 GG)
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
88
Parteienlandschaft derBundesrepublik
CDU/CSU Sie vereint liberale,
konservative undchristlich-sozialeStrmungen
Die Abgeordneten, Art. 38 I S. 2, 46, 47, 48 GG Grundsatz
Vertreter des Volkes an Weisungen nicht gebunden (freies Mandat), Art. 38 I S. 2GG
Abgeordneter kann nicht zur Niederlegung seines Mandats bzw. zu einembestimmten Abstimmungsverhalten gezwungen werden
Einzelne Recht der Abgeordneten Indemnitt
Rede und Abstimmungsfreiheit Wirkt auch nach dem ausscheiden aus dem BT fort
Ausnahme: verleumderische Beleidigungen Immunitt
Schutz vor Strafverfolgung (nicht Owi und Diszi) whrend des Mandats Aufhebung nur durch den Bundestag (Art. 46 II GG)
Anspruch auf Urlaub zur Vorbereitung der Wahl Kndigung oder Entlassung wegen bernahme des Mandat unzulssig Anspruch auf abgemessene Diten Recht auf Benutzung staatlicher Verkehrsmittel Zeugnisverweigerungsrecht
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
90
Weitere Begriffe zum Bundestag
Fraktionen Vereinigungen von mind. 5 % der Mitglieder des Bundestags
Derselben Partei oder mit gleichgerichteten Zielen ( 10 GOBT) Antrags und Mitwirkungsrechte Besetzung der Ausschsse richtet sich nach der Strke der
Fraktionen Plenum
Gesamtheit der Abgeordneten Koalition
Zusammenschluss mehrerer Parteien
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
91
Organisation des Bundestags Prsident, Art. 40 II GG
Beruft den Bundestag ein Leitet die Plenarsitzungen Beratende Stimme in allen Ausschssen bt Hausrecht und Polizeigewalt im Bundestag aus Vertritt den Bundestag nach Auen ( 7 GOBT)
ltestenrat Besteht aus dem Prsidenten des BT, dessen Stellvertretern und 23 benannten
Mitgliedern Untersttzt die Arbeit des Prsidenten
Bereitet z.B. Tagesordnung vor ( 6 GOBT) Stndige Ausschsse, Art. 45 GG
Gruppen von Abgeordneten, die sich dauerhaft mit den Themen befassen Eigentliche Sacharbeit
Pflichtausschsse: EU, auswrtige Angelegenheiten, Verteidigung, Petition. Daneben freiwillige Ausschsse (ca. 20)
Untersuchungsausschsse, Art. 44 GG Auf Antrag von der Abgeordneten Fr die Dauer der Untersuchung
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
92
Koalitionsvertrag
Einigung zwischen Bundestagsparteien ber. Gemeinsame Regierung Politisches Aktionsprogramm
Gesetzliche Grundlage Art. 21 GG Art. 63 I GG
Jedoch darf der verfassungsrechtlich gewhrte Spielraum derStaatsorgane nicht eingeengt werden
Rechtsnatur und Verbindlichkeit h.M. keine rechtsverbindlichen Vertrge a.M. rechtlich bindende verfassungsrechtliche Vertrge
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
93
Auflsung des Bundestages Kein Selbstauflsungsrecht Bundesprsident kann auflsen, wenn
Bei der Wahl des Bundeskanzlers im Dritten Wahlgang dieabsolute Mehrheit nicht erreicht wurde
Wenn die Vertrauensfrage des Bundeskanzlers nicht die Zustimmung der absoluten Mehrheit des Bundestages
erhlt Und der Bundeskanzler dem Bundesprsidenten die Auflsung
des BT vorschlgt (Art. 68 I GG) In beiden Fllen mssen innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen
stattfinden /Art. 39 I S. 3 GG)
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
94
Aufgaben des BundesratesGesetzgebung im
engeren Sinne Gesetzesinitiative,
Art. 76 I GG Stellungnahmen zu
Gesetzesentwrfen,Art. 76 II
Mitwirkung imGesetzgebungsverfahren(Einspruch/Zustimmung)
Gesetzgebungsnot-stand, Art. 81
Verwaltung Zustimmung zum
Erlass vonRechtsverordnungenArt. 80 II
Zustimmung zumErlass allgemeinerVerwaltungsvor-schriften. 80 II I
Mitwirkung bei Bundesaufsicht,
Art. 84 II Bundeszwang,
Art. 37 Polizeieinsatz bei
inneremNotstand, Art. 91II
Kontrollbefugnisse Zitierungsrecht, Art.
53 Informationsrecht,
Art. 53
Mitwirkung bei derBestimmung vonVerfassungsorganen
Wahl vonVerfassungsrichtern,Art. 94 I
GemeinsamerAusschuss, Art. 53 a
Der Bundesrat, Art. 50 GG Aufgaben
Beteiligung der Lnder an der Gesetzgebung (Bsp. Art. 76 I GG) Beteiligung an der Verwaltung des Bundes, (z.B. Art. 84 II, 85 II GG) Kontrolle der Regierung (z.B. Art. 53 GG) Wirkt bei der Bestellung anderer Bundesorgane mit (z.B. Art. 94 I S. 2 GG)
Zusammensetzung Derzeit 69 Mitglieder Zahl der Stimmen richtet sich nach der Einwohnerzahl des Bundeslandes (Art. 51 II GG) Mitglieder werden nicht gewhlt, sondern von der Landesregierung entsandt Mitglieder sind bei der Stimmabgabe weisungsgebunden (Art. 51 I GG) Drfen nicht gleichzeitig dem Bundestag angehren (Inkompatibilitt) Amtsdauer
Ewiges Bundesorgan (keine Amtsdauer) Beschlussfassung, Art. 52 III GG
i.d.R. mit der Mehrheit der gesetzlichen Stimmen (Mitgliedermehrheit) Bei Verfassungsnderungen 2/3 Mehrheit Stimmen des Landes knne nur einheitlich abgegeben werden Ein Mitglied kann stellvertretend fr das Land stimmen
Organisation Whlt jhrlich turnusmig einen Prsidenten (Art. 52 I GG) Bundesratsprsident beruft den Bundesrat ein Fhrt den Vorsitz bei Sitzungen Ist Stellvertreter des Bundesprsidenten (Art. 57 GG)
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
96
Zusammensetzung des Bundesrates
Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz 97
Bundesregierung und Bundestag
Kontrollbefugnisse des Bundestages gegenber der Bundesregierung Wahl des Bundeskanzlers Kontrollbefugnisse
Kann Anwesenheit der Regierungsmitglieder verlangen, Art. 43 GG Kann Ausknfte von der Bundesregierung verlangen, Art. 100ff GOBT
Groe und kleine Anfragen Aktuelle Stunde Einzelanfragen
Konstruktives Misstrauensvotum, Art. 67 GG Bundestag kann Bundeskanzler strzen
Nicht einzelne Minister Durch Neuwahl eines anderen Kanzlers, Art. 121 GG Bundesprsident muss bisherigen Kanzler entlassen Mit dem Bundeskanzler muss gesamtes Kabinett zurcktreten
Vertrauensfrage, Art. 68 GG Initiative des Bundeskanzlers (Antrag an den Bundestag ihm das Vertrauen auszusprechen) Bei Scheitern:
Vorschlag des Kanzlers an den Bundesprsidenten zur Auflsung des Bundestages
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
98
Arbeit der Bundesregierung, Art. 62 ff GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
99
Bundeskanzler
Bundesminister
Parlamentarische Staatssekretre
Richtlinien-/Kanzlerprinzip Art. 65 S. 1GG: Der Bundeskanzler bestimmt dieRichtlinien der Politik und trgt diepolitische Verantwortung,
Ressortprinzip: Art. 65 S. 2GG: Minister sind innerhalb derRichtlinien fr ihre Ministerien selbstverantwortlich und leiten dieseeigenverantwortlich
Kollegialprinzip:Art. 76, 80, 81 I, 52 IIGG;GOBReg:
Der Bundeskanzlerfhrt den Vorsitz imKabinett (Erster unterGleichen)
Die Mitglieder derBundesregierung sindgrundstzlichgleichberechtigt undentscheidengemeinsam.
Im Kabinett(Ministerrunde) habensie gleichesStimmrecht.
Parlamentarische Staatssekretre: 14a GOBReg: Der Bundesministerbestimmt welche Aufgaben derparlamentarische Staatssekretrwahrnehmen soll.
Ende der Regierung Das Amt des Bundeskanzlers endet automatisch:
Mit Zusammentritt eines neuen Bundestages, Art. 69 II GG Durch erfolgreiches Konstruktives Misstrauensvotum, Art. 67 GG Durch freiwilligen Rcktritt oder Tod des Kanzlers
Das Amt der Bundesminister endet: Mit Ablauf des Amtes des Bundeskanzlers, Art. 69 II GG Durch Entlassung durch den Bundesprsidenten auf Vorschlag des
Bundeskanzlers, Art. 64 I GG Entlassung auf eigenen Wunsch oder Tod des Ministers
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
100
Die demokratische Legitimation der Staatsorgane
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
101
Volk
Ministerprsidenternennt
Landesminister
whlt
Bundesrat
Entsendet Vertreter, Art. 51 I-III
Bundeskanzlerschlgt
Ministervor, Art. 64 IWhlt, Art. 63 I
Bundesver-sammlung
Whlt , Art. 54 III
Ist Art. 54 III
Bundespr-sident
Whlt, Art. 54 I
ernennt,Art. 64 I
Bundesver-fassungsgericht
Whlt, Art. 94 I
Whlt, Art. 94 I
Landtag
Bundestag
whlt
Whlt, Art. 38 I
GemeinsamerAusschuss
Whlt 16 Mitglieder,Art. 53a I
Whlt 32 Mitglieder,Art. 53a I
Der Bundesprsident, Art. 54ff GG Aufgaben
Vlkerrechtliche Vertretung der Bundesrepublik und Reprsentation, Art. 59 I GG Ist politisch nicht verantwortlich
Seine Unterschrift bedarf in der Regel der Gegenzeichnung durch ein Mitglied der Bundesregierung, Art. 58 GG Ausnahmen: Vorschlag des Kanzlerkandidaten (Art. 63 I GG); Ernennung des Bundeskanzlers (Art. 63 II GG); Auflsung des BT
(Art. 63 IV GG); Verpflichtung eines Bundesministers zur Fortfhrung der Geschfte (Art. 69 III GG)
Begnadigungsrecht des Bundes, Art. 60 II GG Ernennung von Bundesbeamten, Art. 60 I GG
Whlbarkeit, Art. 54 I GG Jeder Deutsche Der das Wahlrecht zum Bundestag besitzt Das 40. Lebensjahr vollendet hat Nur eine Wiederwahl zulssig
Wahl, Art. 54 GG Siehe Bundesversammlung
Amtszeit, Art. 54 II 1 GG 5 Jahre (1 x Wiederwahl = 10 Jahre max.) Vorzeitiges Ende bei.
Tod Rcktritt Erfolgreiche Anklage vor dem BVerfG, Art. 61 GG
Vertreter: Prsident des Bundesrates, Art. 57 GG
Inkompatibilitt Darf weder Mitglied der Regierung noch einer Kammer sein, Art. 55 I GG Darf kein anderes besoldetes Gewerbe ausben, Art. 55 I GG
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
102
Bundesverfassungsgericht
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
103
Selbstndiger, unabhngiger Gerichtshof des Bundes, 1 BVerfGG
Wissenschaftliche Mitarbeiter Wissenschaftliche Mitarbeiter
Prsident
Senat (Grundrechte)(Das Bundesverfassungsgericht)
8 Richter
Senat (Staatsorganisation)(Das Bundesverfassungsgericht)
8 Richter
Zustndigkeit des Bundesverfassungsgerichts
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
104
Bundesverfassungsgericht
Verfassungs-Beschwerde,Art, 93 I 4a
Organstreit,Art. 93 Nr. 1
GG
AbstrakteNormenkontrolle,
93 Nr. 2
konkreteNormenkontrolle, Art.
100 I
Durch jeden,dessen
Grundrecht durchein formelles
Gesetz oder eineVerwaltungsaktaufgrund eines
formellenGesetzes verletzt
wird
Durch denBundestag oderBundesrat beimangelnder
Beteiligung amGesetzgebungsv
erfahren
...durch dieBundesregierung,
eine Landesregierungoder 1/3 der
Mitglieder desBundestages
...durch ein Gericht, zurEntscheidung in einem
Einzelfall
Verfassungsklagen im Vergleich
Robert Hippler, Bayerische Justizschule Pegnitz 105
Verfassungsbeschwerde, Art. 120 BV, Art.
51 VfGHG
Popularklage, Art. 98Satz 4 BV, Art. 55
VfGHG
Beschwerde-Berechtigung
Jeder BewohnerBayerns
Jedermann
Beschwerde-Gegenstand
Manahmen undUnterlassungen
bayerischer Behrden
BayerischeRechtsnormen
(Gesetze, Verord.Satzungen)
Beschwerde-Befugnis
Mglichkeit derVerletzung
verfassungsmigerRechte nach der BV
Nicht erforderlich
Vortrag, dassRechtsnorm mit einerGrundrechtsnorm der
BV im Widerspruchsteht
erforderlich
Rechtsweg-erschpfung erforderlich nicht erforderlich
EigeneBeschwer
Verfassungsbe-schwerde, Art. 75 Nr.
6 LSA
Jeder Bewohner derBundesrepublik
Manahmen undUnterlassungen
sachsen-anhalischerBehrden
Mglichkeit derVerletzung
verfassungsmigerRechte nach der
Landesverfassung
erforderlich
erforderlich
Verfassungsbeschwerde, Art. 93 Abs. 1 Nr.
4a GG
Jeder Bewohner derBundesrepublik
Manahmen undUnterlassungen
deutscher Behrden
Mglichkeit derVerletzung
verfassungsmigerRechte nach dem
Grundgesetz
erforderlich
erforderlich
DIE GESETZGEBUNGim Bund und in Bayern
Gesetzgebungsverfahren des Bundes
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
107
Ausfertigung/Verkndung
Art. 82 GG
Gesetzesinitiative
Art. 76 GG
Bundesregierung
(Art. 76 I, II GG)
Bundestag
(Art. 76 I GG)
Bundesrat
(Art. 76 I, III GG)
Hauptverfahren
Art. 77 ff GGBundestag
1., 2. u. 3. Lesung
(Art. 77 I GOBT)
Bundesregierung
(nach Gegenzeichnung)
Einspruchsgesetze Zustimmungsgesetze
Billigung Zustimmung
Anrufung kann erfolgen
Vermittlungsausschuss
(Art. 77 II GG)
Anrufung muss ..
Kein nderungsvorschlagKein nderungsvorschlag
Kei
nEi
nspr
uch
ber
stim
mt
Bundestag
(Art. 77 IV GG)
Einspruch
Einspruch nichtberstimmt
Bundestag
(Art. 77 II S.5 GG)
nderungsvorschlag
Gesetz
Lehnt nderungsvorschlag ab
Keine Zustimmung
Zustimm
ung
Bundesrat
(Art. 77 I GG)
Bundesrat
(Art. 77. IIa GG)
Bundesrat
(Art. 77 III GG)
Bundesprsident
Gesetzesinitiative in Bayern
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
108
Gesetzesvorlagen knnen von 3 Gruppen eingebracht werden (Art. 71 BV)
Beschlussfassung im Landtag
Aus der Mitte desLandtags
Art. 71 BV(von jedem Einzelnen oder
einer Fraktion, 53 IGeschOLT)
StaatsregierungArt. 71 BV
(vom Ministerprsidentennamens der
Staatsregierung)
Vom VolkArt. 71, 74 BV(Volksbegehren)
Weg der Gesetzgebung in Bayern, Art. 71, 72 BV
22.05.2014 Robert Hippler, Bayerische JustizschulePegnitz 109
Staatsregierung Landtag Volk
Ablehnung
Ablehnung
Bayerischer Landtag
Vollversammlung 1. Lesung
Ausschsse, Beratung, Beschlussempfehlung
Bayerischer Landtag 2. Lesung
Bayerischer Landtag 3. Lesung (auf Antrag)
Schlussabstimmung
Ministerprsident zur Unterzeichnung
Verffentlichung Art. 76 BV
Volksbegehren, Art. 74 BV
22.05.2014Robert Hippler, BayerischeJustizschule Pegnitz
110
Antragauf Zulassung eines Volksbegehrens
25.000 Unterschriften von Stimmberechtigten
Volksbegehren10 % der Stimmberechtigten der letzten Landtagswahl
Eintragungsfrist 14 Tage, Unterschrift persnlich handschriftlich
Gesetzesvorlage
Landtag
Zustimmung Ablehnung Eigene Gesetzesvorlage
Kein VolksentscheidAuer Verfassungsnderung
VolksentscheidAbstimmung mit ja oder nein
Wer setzt Recht?
Legislative
Gesetze imformellen Sinne
..alleRechtsvorschriften, die
in einenverfassungsmigvorgeschriebenenVerfahren von des
Gesetzgebungsorganenerlassen werden
..abgeleiteteRechtsvorschriften, dienicht von Gesetzgeber,
sondern von denBehrden aufgrundeiner gesetzlichen
Ermchtigunggeschaffen werden
Rechtsvorschriften,die von einer
juristischen Persondes ffentlichen
Rechts aufgrund einergesetzlichen
Ermchtigunggeschaffen werden
..Entscheidungen desBundes- oder eines
Landesverfassungs-gerichts
Normenkontroll-entscheidungen
JudikativeExekutive
Verordnungen Satzungen
Wer spricht Recht?...der Gerichtszweig
Verwaltungs-gerichtsbarkeit
40 VwGO
Finanzgerichtsbarkeit
33 FGO
Arbeitsgerichtsbarkeit
2 ArbGG
Sozialgerichts-barkeit
51 SGG
OrdentlicheGerichtsbarkeit
13 GVG
Alle brgerlichenRechtsstreitig-
keiten
Strafsachen
Alle ffentlich-rechtlichen,nichtverfas-
sungsrecht-lichenStreitigkeiten
Streitigkeitenzwischen
Tarifparteien
Streitigkeitenzwischen
Arbeitnehmernund Arbeitgebern
Angelegenhei-tender
Sozialversiche-rung
Angelegenhei-tender Arbeitslosen-
versicherung
Alle ffentlich-rechtlichen
Streitigkeitenber
Abgabenange-legenheiten
FGG
GerichtsorganisationVerfassungsge-
richtsbarkeitOrdentliche
GerichtsbarkeitVerwaltungsge-
richtsbarkeitFinanzgerichts-
barkeitArbeitsgerichtsbar
keitSozialgerichts-
barkeit
Bundesverfassungsgerichtshof
Landesverfas-sungsgerichts-
hfe
Bundesgerichts-hof
Oberlandesge-richte
Landgerichte
Amtsgerichte
Bundesverwaltungsgerichtshof
Landesverwal-tungsgerichts-hof
Verwaltungsge-richte
Bundesarbeits-gericht
Landesarbeits-gerichte
Arbeitsgerichte
Bundesfinanz-hof
Finanzgerichte
Bundessozial-gericht
Landessozial-gericht
Sozialgerichte
Originre Gerichtsorgane
RichterArt. 92ff GG; 1 ff DRiG
Gerichtsorgane
Rechtspfleger 1 ff RPflG
VerfassungsmigesRechtsprechungsorgan
Soweit Geschfte nach demRPflG bertragen
Urkundsbeamte der Geschftsstelle, 153 GVG
Soweit Geschfte originr bertragenz.B. Klauselerteilung;
Geldstrafenvollstr. VollzugVernderungsnachweis usw.
AbgeleiteteTtigkeiten
AbgeleiteteTtigkeiten
GerichtsorganeRichter
5 DRiGRechtspfleger
2 RPflGUrkundsbeamte der
Geschftsst., 153 GVG Justizwachtmeister
Rechtswissenschaft-licheStudium an einer
Universitt
Voraussetzung zumRechtspflegeramt
i.d.R.Justizfachwirte
Voraussetzung zumRichteramt
Studiengang an einerFachhochschule
2-jhrige Ausbildung aneiner ff-rechtl.
Bildungseinrichtung
Abitur od.Fachhochschulreife
Mittlere Reife oder mind.Quali. HauptschulabschlussAbitur
12 -monatige Ausbildungdavon 11 Wochen Theorie
25 ff DRiGSachlich und persnlich
unabhngig
9 RPflGSachlich unabhngig
berwiegendweisungsgebunden Weisungsgebunden
18-monatigeZusatzausbildung
Gerichtsvollzieher, 154 GVG
Beziehungsweise
Staatsanwalt
Trger der Dienstaufsicht
23.09.2011 116
Ministerium der Justiz
Prsident Oberlandesgericht Generalstaatsanwalt
Generalstaats-anwaltschaft
LeitendeOberstaatsanwlte
Staatsanwalt-schaften
Oberlandesge-richt
PrsidentenLandgerichte
PrsidentenAmtsgerichte
BehrdeLandgericht
RichterLandgericht
DirektorAmtsgericht
BehrdeAmtsgericht
RichterAmtsgericht
BehrdeAmtsgericht
RichterAmtsgericht
Staatsanwlte u.Amtsanwlte
Allgemeine Rechtskunde und Einfhrung in das StaatsrechtGeschichtliche Entwicklung seit 1945 und Rechtssystem der Bundesrepublik DeutschlandVor wenigen Tagen, am 03. Oktober war Feiertag:Deutsche VerfassungsgeschichteNeuere VerfassungsgeschichteDeutschland nach dem 2. Weltkrieg (1945 1949)Bundesrepublik Deutschland, Berlin und Deutsche Demokratische Republik (1949 1990)Bundesrepublik Deutschland (seit 1990)Bayerische VerfassungsgeschichteDie VerfassungDas Grundgesetz?Womit beschftigt sich das Grundgesetz?Aufgaben des GrundgesetzesNormenpyramideSlide Number 15Kann das Grundgesetz gendert werden?Slide Number 17Wie ist das Grundgesetz gegliedert?Grundlagen, EntstehungDie Europische UnionWichtige Stationen des europischen IntegrationsprozessesSlide Number 22Slide Number 23Welche Europischen Institutionen kennen sie?Die Organe der EG und der EUSlide Number 26Rechtsetzung der EGSlide Number 28Die GrundrechteWas sind Grundrechte (Art. 93 Nr. 4 a GG)?Grundrechte im VergleichArten und Einteilung von GrundrechtenBegriff: GrundrechteWie wirken Grundrechte?Wer kann Grundrechte verletzen (Grundrechtsverpflichtete) (Art. 1 Abs. 3 GG)?Wen Grundrechte schtzen:Grundrechtstrger (Anspruchsberechtigte)Beginn und Ende der Grundrechtsfhigkeit natrlicher PersonenEinschrnkung der GrundrechteGrundrechtsschranken, Art. 19 I, IISchrankenGrundrechtsschrankenEinige Grundrechte im EinzelnenWas sind Grundrechte (Art. 93 Nr. 4 a GG)?Achtung und Schutz der Menschenwrde, Art. 1 Abs. 1 GGFreie Entfaltung der Persnlichkeit, Art. 2 Abs. 1 GGRecht auf Leben, Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GGRecht auf krperliche Unversehrtheit, Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GGUnverletzlichkeit der Freiheit der Person, Art. 2 Abs. 2 Satz 2 GGAllgemeines Persnlichkeitsrecht, Art. 2 Abs. 1 i.V.m. 1 Abs.1 GGGleichheit vor dem Gesetz, Art. 3 Abs. 1 GGGleichberechtigung von Mann und Frau, Art. 3 Abs. 2 GGDifferenzierungsverbote, Art. 3 Abs. 3 GGMeinungs- Informations- und Pressefreiheit, Art. 5 Abs. 1 GGUnverletzlichkeit des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses, Art. 10 GGFreizgigkeit, Art. 11 GGUnverletzlichkeit der Wohnung, Art. 13 GGVerfassungsklagen im VergleichDer StaatElemente eines StaatesStaatsangehrigkeitErwerb der StaatsangehrigkeitErwerb nach dem deutschen StaatsangehrigengesetzIch bin BrgerWas gehrt zum Staatsgebiet?Anforderungen an die StaatsgewaltStaatsformenRegierungsformenDie 5 Staatsprinzipien des Art. 20 GGDie 5 Prinzipien des Art. 20 GGDemokratieprinzipDemokratieDie parlamentarische DemokratieFormen unmittelbarer DemokratieVolk whlt den Bundestag, Art. 38 GGWahlgrundstzeWahlsystemeBundestagswahl, Art. 38 GGRechtsstaatlichkeit, Art. 20 III GGGewalten(ver-)teilungDas Sozialstaatsprinzip, Art. 20 I GGFderalismus im GrundgesetzKompetenzverteilung im (deutschen) Bundesstaat, Art. 30 GGDie Staatsorgane nach dem GGStaatsorgane nach der Bayerischen VerfassungAufgaben des BundestagesZusammensetzung des Bundestages (18. Wahlperiode)Die Parteien, Art. 21 GGParteienlandschaft der BundesrepublikDie Abgeordneten, Art. 38 I S. 2, 46, 47, 48 GGWeitere Begriffe zum BundestagOrganisation des BundestagsKoalitionsvertragAuflsung des BundestagesAufgaben des BundesratesDer Bundesrat, Art. 50 GGZusammensetzung des BundesratesBundesregierung und BundestagArbeit der Bundesregierung, Art. 62 ff GGEnde der RegierungDie demokratische Legitimation der StaatsorganeDer Bundesprsident, Art. 54ff GGBundesverfassungsgerichtZustndigkeit des BundesverfassungsgerichtsVerfassungsklagen im VergleichDie GesetzgebungGesetzgebungsverfahren des BundesGesetzesinitiative in BayernWeg der Gesetzgebung in Bayern, Art. 71, 72 BVVolksbegehren, Art. 74 BVWer setzt Recht?Wer spricht Recht?...der GerichtszweigGerichtsorganisationOriginre GerichtsorganeGerichtsorganeTrger der Dienstaufsicht