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Date post: 22-Mar-2016
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1 Interview mit Pfarrer Robert Pitschak H e ft 2 0 0 9 / 2
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Heft 2009 / 2 SPD Großgründlach 1 Ein neues Zentrum - mitten im Dorf Interview mit Pfarrer Robert Pitschak Herr Pitschak, herzlichen Glück- wunsch zur Einweihung des neuen Gemeindezentrums! Was waren die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum 17. Mai 2009, dem Tag der offi- ziellen Einweihung? Das Gemeindehaus hat ja eine lange Geschichte. Mein Vorgänger, Pfarrer Hermann Voltz, hatte sich schon um ausreichende, zeitgemäße Räumlich- keiten bemüht. Es war u.a. angedacht, die Baronsscheune als Gemeinde- haus nutzbar zu machen. Diese Pläne sind allerdings gescheitert. - Als ich im Mai 2000 nach Gründlach kam, fand ich zwei alte Häuser vor, das Haus am Mühlbach, den Kindergarten, und das Laurentiushaus mit nur bedingt nutz- baren Möglichkeiten. Auch die Mög- lichkeiten am Mühlbach waren be- schränkt und das Grundstück war zu klein. Deswegen haben wir uns hier auf das vordere Grundstück - Lauren- tiushaus - konzentriert. Im Jahr 2002 haben wir im Kirchenvorstand kon- krete Pläne für ein neues Gemeinde- haus gefasst, damals noch mit drei- gruppigem Kindergarten plus Hort, was wir auf dem angebotenen Berger- Grundstück untergebracht hätten. Da hat dann aber die Landeskirche gefor- dert, dass die Stadt Nürnberg Grund und Gebäude übernimmt. Die Stadt hat aber gezögert, weil sie einen städ- tischen Kindergarten in Boxdorf unter- hält, der leichter und kostengünstiger auszubauen wäre als ein Neubau hier in Gründlach. Damit - und auch aus anderen Gründen - war für uns die Kindergartenüberlegung hinfällig. Dann kam der von der Landeskirche geforderte Wettbewerb. Es wurden zwei erste Preise vergeben. Einer da- von entfiel auf unseren örtlichen Archi- tekten Kriesch. Ihm wurde dann der Auftrag erteilt. Wir wollten unseren Ar- chitekten, der vor Ort präsent ist, der jeder Zeit erreichbar ist und mit dem wir gute Erfahrungen hatten. Die nächste Etappe... ... war der Baubeginn im letzten Jahr, der erste Spatenstich, die Grundstein- legung und die einjährige Bauzeit. Das ging sehr straff, ohne Unfälle und ohne große Konflikte. Der Architekt hat sich intensiv gekümmert, war täglich min- destens zweimal auf der Baustelle und in allen Gremiumssitzungen dabei. Es sind viele Wünsche der Kirchenge- meinde vor Ort ausreichend bespro- chen und berücksichtigt worden. Die Planung ist oft zugunsten der Vorstel- lungen des Kirchenvorstands oder des Bauausschusses noch abgewandelt worden – bis in die letzten Tage.
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SPD Großgründlach

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Ein neues Zentrum - mitten im Dorf Interview mit Pfarrer Robert Pitschak

Herr Pitschak, herzlichen Glück-wunsch zur Einweihung des neuen Gemeindezentrums! Was waren die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum 17. Mai 2009, dem Tag der offi-ziellen Einweihung?Das Gemeindehaus hat ja eine lange Geschichte. Mein Vorgänger, Pfarrer Hermann Voltz, hatte sich schon um ausreichende, zeitgemäße Räumlich-keiten bemüht. Es war u.a. angedacht, die Baronsscheune als Gemeinde-haus nutzbar zu machen. Diese Pläne sind allerdings gescheitert. - Als ich im Mai 2000 nach Gründlach kam, fand ich zwei alte Häuser vor, das Haus am Mühlbach, den Kindergarten, und das Laurentiushaus mit nur bedingt nutz-baren Möglichkeiten. Auch die Mög-lichkeiten am Mühlbach waren be-schränkt und das Grundstück war zu klein. Deswegen haben wir uns hier auf das vordere Grundstück - Lauren-tiushaus - konzentriert. Im Jahr 2002 haben wir im Kirchenvorstand kon-krete Pläne für ein neues Gemeinde-haus gefasst, damals noch mit drei-gruppigem Kindergarten plus Hort, was wir auf dem angebotenen Berger-Grundstück untergebracht hätten. Da hat dann aber die Landeskirche gefor-dert, dass die Stadt Nürnberg Grund und Gebäude übernimmt. Die Stadt hat aber gezögert, weil sie einen städ-tischen Kindergarten in Boxdorf unter-hält, der leichter und kostengünstiger auszubauen wäre als ein Neubau hier in Gründlach. Damit - und auch aus anderen Gründen - war für uns

die Kindergartenüberlegung hinfällig. Dann kam der von der Landeskirche geforderte Wettbewerb. Es wurden zwei erste Preise vergeben. Einer da-von entfiel auf unseren örtlichen Archi-tekten Kriesch. Ihm wurde dann der Auftrag erteilt. Wir wollten unseren Ar-chitekten, der vor Ort präsent ist, der jeder Zeit erreichbar ist und mit dem wir gute Erfahrungen hatten.Die nächste Etappe...... war der Baubeginn im letzten Jahr, der erste Spatenstich, die Grundstein-legung und die einjährige Bauzeit. Das ging sehr straff, ohne Unfälle und ohne große Konflikte. Der Architekt hat sich intensiv gekümmert, war täglich min-destens zweimal auf der Baustelle und in allen Gremiumssitzungen dabei. Es sind viele Wünsche der Kirchenge-meinde vor Ort ausreichend bespro-chen und berücksichtigt worden. Die Planung ist oft zugunsten der Vorstel-lungen des Kirchenvorstands oder des Bauausschusses noch abgewandelt worden – bis in die letzten Tage.

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Welche Schwerpunkte oder Ent-wicklungschancen sehen Sie für das neue Gemeindezentrum und für die Gemeinde?Ich finde richtig, dass dieses Haus zum einen die Diakoniestation beher-bergt und zum anderen Raum bie-tet für die gesamte kirchliche Arbeit, die wir hier vor Ort leisten: Angefan-gen von den Kinderbibeltagen, über Krabbelgruppen, anderen Angebote für Kinder und Familien, bis zur Kon-firmandenarbeit, die uns sehr wich-tig ist. Dann die Arbeit mit jungen Er-wachsenen, die es in unserer Gemein-de ja „Gott sei dank“ auch gibt. Das ist für mich etwas Besonderes, dass hier auch die 40- bzw. 50Jährigen aktiv da-bei sind, die sonst in Kirchengemein-den fehlen. Und dann die Senioren. Wir nennen unseren Seniorennach-mittag jetzt Gemeindenachmittag. Sie kommen jetzt begeistert in die neuen Räumlichkeiten. Einmal pro Monat gibt es eine Bibelstunde, zweimal gemüt-liche Nachmittage, die eigentlich im-mer auch ein Thema haben: Wir be-schäftigen uns mit einem Liederdichter oder wir gucken Bilder an, die einen Bezug zum Protestantismus oder zur Geschichte der Kirche haben. Oder wir schauen uns Filme an von Herrn Geinzer über die Geschichte des Ortes oder tun etwas, was dem Gedächtnis-training hilft. Kurz: Das Haus soll Mög-lichkeiten für alle Generationen bieten. Nach der Einweihung war ich natürlich ein bisschen erschöpft und habe mich über ein paar freie Tage gefreut. Aber jetzt freue ich mich auf Leben im Haus. Das war eigentlich auch der Grund, warum ich Pfarrer geworden bin: Um

mit Menschen in Kontakt zu sein auf vielfältigste Weise. Es stimmt, was der Bischof beim Festgottesdienst zur Einweihung gepredigt hat, dass wir es nicht erzwingen können und uns da-rum ein bisschen sorglos verhalten sollen, weil wir darauf vertrauen, dass da noch andere Kräfte beteiligt sind, die Leben schaffen. Ich freue mich auf das neue Haus und bin gespannt, was sich alles entwickelt.

Das Haus dient der evangelischen Kirchengemeinde und will in die Gesamtgemeinde hinein wirken. Welche Nutzungsmöglichkeiten gibt es auch für andere? Die kirchlichen Aktivitäten stehen na-türlich im Vordergrund. Dafür hat die Gemeinde dieses Haus finanziert und gebaut. Aber es wird nicht stän-dig belegt sein. Es gibt deshalb auch Möglichkeiten, das Haus zu mieten für private Feiern, Geburtstagsfeiern, Trauungen, Trauerfeiern, Jubiläen... Natürlich sind uns auch die örtlichen Vereine, die ja auch mit Spenden und Aktionen das Haus gefördert haben, jederzeit herzlich willkommen. Wenn das Haus der Begegnung dient, dann erfüllt es seinen Zweck.

Bei der Einweihung am 17. Mai wur-de die ökumenische Zusammenar-beit herausgestellt. Sehen Sie jetzt die Gefahr, da Sie in Ihren eigenen Räumen sind, dass diese weniger intensiv wird? Überhaupt nicht. Ökumene ist mir grundsätzlich ein ganz wichtiges Anlie-gen. Ich war jahrelang in der Diaspo-ra tätig, wo evangelische Minderheiten

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von Mehrheiten der katholischen Brü-der und Schwestern umgeben waren. In Murnau waren in meinem Gemein-degebiet sieben katholische Pfarreien, so dass ich also ständig mit den Ka-tholiken in Kontakt war. Mir ist aus die-ser Zeit einfach die Ökumene wichtig geworden. Wenn man die Zeiten der Konfrontation kennt, des Gegenüber-stehens der Konfessionen, dann fin-de ich viel wichtiger, dass wir das Ge-meinsame betonen und das tun, was uns gemeinsam möglich ist, damit unsere christlichen Wurzeln zum Tra-gen kommen. Ich habe hier gute Öku-mene vorgefunden. Es gab gemein-same Flurumgänge z.Zt. von Pfarrer Voltz und von Pfarrer Kick, Koopera-tionen im Kirchenchor usw. Da war es für mich ein Leichtes hineinzufin-den und ich muss sagen, ich habe zu dem Kollegen Wild und zum Pastoral-referenten Klaus Hartmann einen gu-ten persönlichen Draht gefunden. Wir

tun, was uns gemeinsam möglich ist und das soll auch weiter so bleiben. Die menschlichen Beziehungen, z. B der Kontakt über den Kirchenchor, die sind so gewachsen, dass das jetzt nicht abkühlen kann. Wir werden unser Ge-meindefest weiterhin gemeinsam in St. Hedwig und vielleicht auch einmal ab-wechselnd in unserem Zentrum feiern. Es werden beide Zentren gebraucht.

Die Diakoniestation ist im Gemein-dezentrum, eine gewichtige Beson-derheit in Großgründlach. Wie se-hen Sie die Anforderungen an die diakonische Arbeit angesichts der demografischen Entwicklung und der finanziellen Engpässe?Die Diakonie leistet einen wichtigen Dienst, indem sie ältere Menschen und Kranke begleitet und versorgt. Es ist klar, dass der Anteil der älteren Menschen sich verstärken wird und in Zukunft dieser Dienst noch wichtiger

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sein wird, als er ohnehin schon ist. In der Zusammenarbeit mit der Kirchen-gemeinde Boxdorf und dem Diako-nieverein sind wir gerade noch in ei-ner Größe, wo es rentabel ist, diesen Dienst anbieten zu können. Trotzdem werben wir vor allem auch um jüngere Mitglieder für unseren Diakonie-Ver-ein, der wiederum Qualität und Exi-stenz unserer Diakoniestation fördert und sicher stellt. Mir ist es wichtig, dass die Kirchengemeinde nicht nur lehrt, verkündigt und predigt, sondern dass das Tun einfach dazu gehört. „Ora et labora!“, dieser Grundsatz hat was für sich.

Großgründlach ist nicht Ihre erste Station. Welchen Weg gingen Sie?Ich bin in der bayerischen Rhön aufge-wachsen und habe in Bad Brückenau Abitur gemacht. Zum Studium kam ich nach Erlangen und absolvierte hier das Grundstudium. Dann waren wir in Tübingen zu interessanten Zeiten, als z. B. einem Professor Hans Küng die Lehrerlaubnis entzogen wurde und dieser dann „extra facultatem“ einen Lehrstuhl für ökumenische Theolo-gie erhielt. Das erste Examen schrieb ich dann wieder in Erlangen. Die er-ste Stelle war in Garmisch - Parten-kirchen. Dort war ich zwei Jahre Vi-kar. Dann ging’s nach Niederbayern, Landshut. Dort zählte es zu meinen Aufgaben, ein Kirchenzentrum zu bau-en. Unsere Gemeinde war sehr stark gewachsen, kirchliche Räume, d. h. Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus wurden gebraucht. Das war auch ein Millionenprojekt. Als das alles fertig war, sind wir nach Oberbayern, nach

Murnau gewechselt und waren dort sieben Jahre. Nach der langen Zeit in der „Fremde“ wollten wir dann in der Nähe meines Vaters sein und haben uns auf die Suche gemacht. Groß-gründlach war damals gerade ausge-schrieben und hat uns gefallen. Wir kannten es schon vom Studium her. Was uns hier gut gefällt, ist das Dörf-liche. Man kennt sich! Es ist eine über-schaubare Gemeinde und man hat alle Angebote, die die umliegenden Städte bieten, in Reichweite. Unsere beiden Kinder, Myriam und Friedemann, die inzwischen erwachsen sind, hatten in bezug auf Schulen alle Möglichkeiten.

Eine Frage noch zur Struktur der Gemeinde: Das Verhältnis evange-lisch / katholisch und aktive / pas-sive Gemeindemitglieder? Die evangelische Kirchengemeinde zählt aktuell 2690 Gemeindeglieder, das sind um die 55% Evangelische, vermutlich ca. 30% Katholiken und der Rest andersgläubig oder ohne Konfes-sion. Es gibt Untersuchungen, die be-sagen, dass die Zahl der Gottesdienst-besucher bei den Protestanten in Deutschland um sechs Prozent liegt. Ich meine, dass wir da in Großgründ-lach deutlich drüber liegen. Unsere Gottesdienste sind gut besucht, das dürfte etwa bei 10 - 15% der Gemein-demitglieder liegen. Wir haben 160 Ehrenamtliche, die den Gemeinde-brief austragen, im Kirchenchor mitsin-gen, im Posaunenchor mitblasen, sich in der Konfirmandenarbeit engagieren, Hausmeister- und Mesnerdienste ver-richten, Besuchsdienste organisieren, die verschiedenen Gruppen und Got-

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tesdienste gestalten, in der Kirchen-band spielen usw. Hoffentlich (lacht) hab ich jetzt niemanden vergessen!

Die Kirchengemeinde hat sich vor ca. vier Jahren bereiterklärt, die Trägerschaft für die offene Jugend-arbeit zu übernehmen. Der Bus auf dem Sportgelände der Sport-freunde steht bald nicht mehr zur Verfügung. Welche Möglichkeiten sehen Sie für eine offene Jugendar-beit hier im Ort?

Mich würde es freuen, wenn die of-fene Jugendarbeit, die wir als Gemein-de jahrelang räumlich und finanziell mit gefördert haben, irgendwie weiter geht. - Es gibt ja daneben auch die Jugendarbeit vom CVJM hier, die uns wichtig ist und die wir nach Kräften un-terstützen. Die Gemeinde selber lei-stet Jugendarbeit mit den Konfirman-denkursen und wir hoffen natürlich auch im Gemeindezentrum hier mehr Angebote für Jugendliche aus dem breit gefächerten Feld der evange-

lischen Jugendarbeit anbieten zu können. Offene Jugendarbeit als Sozialarbeit un-ter Jugendlichen hat natürlich noch eine eigene Komponente, sie ist in irgendeiner Weise freier und da muss man natürlich auch auf die Nach-barn achten. Das ei-nigermaßen verträg-lich zu gestalten, da braucht man gute Lö-sungen. Wir sind hier in der Ortsmitte und haben diesbezüg-lich auch Widerstän-de bei den Nachbarn erlebt. Wir hatten einmal eine Prakti-kantin, die sich um die offene Jugendar-beit hier im Laurenti-ushaus bemüht hat. Da gab es regelmä-ßig Beschwerden. Es kamen Leute von

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außerhalb und haben die Sache auf-gemischt. Wir mussten mehrfach Fen-sterscheiben und die Treppe reparie-ren, hatten Probleme mit Alkohol usw. Das sind so die Begleiterscheinungen offener Jugendarbeit! Es ist aber ganz wichtig, dass sie stattfindet. Jugendli-che gehen nun mal auch über Gren-zen, das gehört zum Jungsein dazu und irgendwo müssen Jugendliche Räume finden, wo sie sich ausleben

können. Dazu allerdings dürfte das na-gelneue Gemeindezentrum nicht mehr den idealen Rahmen abgeben. Ideen und Phantasie sind neu gefragt!Herr Pitschak, besten Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen und der Gemeinde viel Lebendigkeit im neuen Zentrum - mitten im Dorf.

Das Gespräch führte Paul Braune

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Aus für die offene Kinder- und Jugendarbeit

Die Standortverlegung des offenen Treffpunkts für Kinder und Ju-gendliche vom Festplatz auf das hintere Gelände der SFG hat sich als Schnapsidee entpuppt mit verheerenden Folgen!

Die vorherigen Standorte Gemeinde-haus und Festplatz waren sehr gut besucht und angenommen worden. Hier hatte in Kooperation der evange-lischen Kirchengemeinde mit dem Ju-gendamt eine erfolgreiche offene Kin-der- und Jugendarbeit stattgefunden.Dann aber war in einer Hau-Ruck-Aktion der Treffpunkt in Form eines ausrangierten Busses des Jugend-amtes auf das SFG-Gelände verlegt worden. Von da an hatten Träger und Jugendamt alle Mühe, die bisher ge-wünschte und erfolgreiche Jugend-arbeit fortzuführen.Jetzt kommt hinzu, dass die Bauord-nungsbehörde den Doppeldecker mit festem Standort rechtlich wie ein Ge-bäude bewertet und entsprechende

feuerschutzrechtliche Maßstäbe an-legt. Erforderliche Umbaumaßnahmen nach einem Brandschutzgutachten würden sich nach vorläufigen Schät-zungen auf 25.000 Euro belaufen.Da die restliche Nutzungszeit des Busses höchsten 5 Jahre beträgt, stimmen das Bürgeramt Nord und das Jugendamt überein, den Betrieb ein-zustellen. Der unangemessen hohe finanzielle Aufwand sowie die geringe durchschnittliche Besucherzahl von 10 bis 15 Jugendlichen gaben letzt-endlich den Ausschlag dafür.Bis zur Sommerpause soll der Stand-ort weiterhin bestehen bleiben. Da-nach haben die betroffenen Jugend-lichen die Möglichkeit, den mobilen Jugendtreff in Boxdorf zu nutzen. Die offene Kinder und Jugendarbeit für Großgründlach verschwindet da-mit wieder im Nichts. Schade!

Angelika Damm-Schäfer

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Blick um die EckeKleine Ortskunde

Folge 17: Flurdenkmäler in unserem Stadtteil- die Marter am Pfarrbaum

Seit rund 500 Jahren gibt es die so-genannte Martersäule, welche ur-sprünglich am Kreuzungspunkt des alten Verbin-dungsweges von G r o ß g r ü n d l a c h nach Bruck/Ten-nenlohe und des Weges von Reu-tles nach Eltersdorf stand. Der Flurna-me „Bei der Mar-ter“ und historische Hinweise auf die Flur „Am Pfarr-baum“ deuten noch auf den früheren Standort ca. 300 Meter nördlich des Ortsschildes hin.

Zwischenzeitlich ist der Verbindungs-weg nach Tennen-lohe eine „ausge-baute“ und viel be-fahrene Straße; der querende Weg von Reutles nach (heu-te) Kleingründlach ist ebenfalls noch vorhanden.

Hinweise auf das Flurdenkmal bele-gen Urkunden und Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert.

Leider konnte von dem Denkmal nur die Säule aus Sandstein gerettet

werden. Zu viel ist in den ver-gangenen Jahr-hunderten ver-loren gegangen oder abgewit-tert, so unter an-derem auch der früher vorhan-dene Aufsatz. Ein eingemei-ßeltes Kreuz – heute nach Sü-den ausgerich-tet (siehe Foto) – ist nur bei ge-nauem Hinse-hen auszuma-chen.

In den 80er Jahren wurde die verbliebe-ne Säule gesi-chert; sie steht heute unweit der Mauer des alten Friedhofs an der Einmün-

dung der Kleingründlacher- in die Brucker Straße.

Helge Hofmann

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Die Ökokonto-Maßnahmen im nördlichen Stadtgebiet

In den letzten beiden Heften haben wir Ihnen den Landschaftspflegever-band Nürnberg e.V. vorgestellt. Der dritte und letzte Beitrag befasst sich mit dem städtischen Ökokonto, seinen Flächen und Maßnahmen in den nördlichen Gemarkungen Großgründlach und Neunhof.Gleich vorneweg: Das Ökokonto hat nichts mit Geld zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein Anspar- und Abbu-chungssystem von ökologischen Aus-gleichsflächen und Maßnahmen. Da sich bauliche Eingriffe in Natur und Landschaft oft nicht vermeiden lassen, müssen laut dem Baugesetzbuch für viele Bebauungspläne im Stadtgebiet Grundstücke als sog. Ausgleichsflä-chen vom Bauherren erworben und ökologisch aufgewertet werden. Im städtischen Ökokonto werden stadtei-gene Grundstücke vom Landschafts-pflegeverband zu ökologisch wert-vollen Biotopen umgewandelt und vom Umweltamt bevorratet. Später werden

sie vom Ökokonto abgebucht, in dem sie in Bebauungspläne eingearbeitet werden und den Plänen zur Rechts-kraft verhelfen. Diese Serviceleistung ist vorrangig für Bebauungspläne der Stadt Nürnberg gedacht, steht jedoch auch für andere Eingriffsverursacher zur Verfügung.Das Ökokonto bietet aber nicht nur für die Bauplaner und Investoren Vor-teile sondern vor allem für die Natur und die Bürger im Stadtgebiet. Die ge-zielte Auswahl von Grundstücken hilft das städtische Bio-topverbundsystem zu verwirklichen, gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu sichern und wohn-ortnahe Naturerholungsflächen für

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Ökologische Aufwertung - was bedeutet das konkret?Was aber verbirgt sich unter dem sperrigen Begriff der „ökologischen Aufwertung“? Die Palette der Maß-nahmen umfasst das Umwandeln von Äckern und Intensivgrünland in natur-nahe, extensiv genutzte Wiesen, das Anlegen von Feuchtbiotopen, Hecken und Sandmagerrasen, die Renaturie-rung von Bächen und Gräben sowie den Umbau von Forstmonokulturen in naturnahe, standortgerechte Wälder. Durch den Verzicht auf Pestizide und Mineraldüngung und die langfristige Anlage von geschlossenen Grasnar-ben bzw. Gehölzflächen werden die Filter- und Pufferleistung unserer Bö-den gegenüber Schadstoffeinträgen erhöht und das Grundwasser vor bela-steten Sickerwässern geschützt.

Wo findet man die Flächen des „Ökokontos“?Ein Schwerpunktgebiete des Öko-kontos liegt u.a. in der Gründlachaue zwischen Großgründlach und Neun-hof. Hier entstanden seit Juli 2005 ca. 5,5 ha naturnahe Wiesen, zwei neue Hecken, ein Waldmantel und zwei Feuchtbiotope.

Petr Mlnarik

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die Bürger zu schaffen. Da die ökolo-gischen Aufwertungsmaßnahmen be-reits vor den Eingriffen in den Natur-haushalt umgesetzt werden, können gefährdete Arten und ihre Populati-onen effektiver auf die Lebensraum-verluste späterer Jahre reagieren. Die Verursacher werden nicht nur am Flä-chenerwerb und an der Herstellung der Biotope finanziell beteiligt, sondern auch an ihrer Pflege. Die genannten Vorteile für Mensch und Natur bekom-men dadurch eine Nachhaltigkeit.

Chancen auch für LandwirteUnsere Nürnberger Landwirte, die in besonderem Maße negativ von der Ausweisung der Baugebiete aber auch der dafür notwendigen Ausgleichs-flächen betroffen sind, können eben-falls vom Ökokonto profitieren. Bei der Auswahl der Grundstücke konzentriert man sich gezielt auf ertragsschwache Flächen, für die kein Pachtinteresse besteht oder ein beiderseitiges Einver-nehmen mit den Pächtern erzielt wird. Die konkreten Aufwertungs- und Fol-gepflegemaßnahmen führen meist die Landwirte selbst im Auftrag des Land-schaftspflegeverbandes durch. So bleibt auch die regionale Wertschöp-fung erhalten.

Einladung zur FlurbegehungHerr Mlnarik zeigt uns bei einem Spaziergang die Biotope.Treffpunkt am 24.07.09 um 16.00 Uhr bei K. Berlet in Reutles

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Europawahl in Gründlach

Bezirk Wahlbet. CSU SPD GRÜNE FDP LINKE FW Sonst.

7950 47,4(47,1)

35,8(42,9)

21,0(20,8)

19,7(22,8)

5,4(2,8)

2,3(2,8) 6,7 9,1

(8,0)

7951 47,7(50,2)

38,3(48,0)

20,9(25,7)

16,2(12,6)

8,3(7,0)

2,1(1,1) 6,8 7,4

(5,6)

7952 49,3(51,5)

35,7(50,1)

21,6(24,1)

12,9(11,5)

10,4(4,3)

4,5(1,8) 7,9 7,0

(8,3)

7953 50,0(49,7

40,3(57,9)

21,3(21,2)

12,8(10,3)

9,4(1,4)

1,4(0,8) 7,7 7,1

(8,4)

Gründl. 48,6(49,6)

37,5(49,5)

21,2(22,9)

15,5(14,4)

8,3(3,9)

2,6(1,6) 7,3 7,7

(7,6)

Nbg. 40,2(41,0)

34,4(45,9)

20,8(22,5)

15,4(16,0)

9,5(3,7)

4,5(2,0) 5,8 9,7

(9,9)

In Klammern: Europawahl 2004, DIE LINKE: 2004 als PDS, FW Freie Wähler: 2004 nicht kandidiertWahlbeteiligung: einschließlich Briefwahl.

Auch in Gründlach hat die CSU bei der Europawahl 2009 zwar 12 Pro-zentpunkte gegenüber der Europa-wahl 2004 verloren, hat aber mit 37,5 % wieder den höchsten Stimmenan-teil von allen Parteien. Die SPD hat leicht verloren und liegt mit 21,2 % nur geringfügig über ihrem schlech-ten Gesamtstadtergebnis. Die Grü-nen haben leicht zugelegt, ebenso die Linke (die 2004 noch als PDS kandidierte). FDP und Freie Wähler sind auch in Gründlach die eigent-lichen Wahlgewinner, die FDP kommt in Gründlach auf 8,3 % und die FW auf 7,3 %. Unterschiede zwischen den Ergebnissen der vier Gründla-cher Wahlbezirke lassen sich aus der Tabelle ablesen, sind allerdings nicht sehr auffällig.

Hoher Anteil BriefwahlEine kleine Einschränkung muss man bei einer solchen Wahlbetrach-tung allerdings machen: Bei den oben dargestellten Ergebnissen für Gründlach sind die Briefwähler nicht eingerechnet, aber immerhin haben über 23 % aller Wähler in Gründlach ihre Stimme per Briefwahl abgege-ben (in Nürnberg insgesamt waren es sogar 28,6 %), viel mehr als noch 2004. Dies kann natürlich auch zu Verschiebungen in den Stimmenan-teilen der Parteien geführt haben.

Weitere Ergebnisse und Analysen zur Europawahl unter www.wahlen.nuernberg.de.

Wolf Schäfer

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Helge Hofmann führt die Gründlacher SPD

Die turnusmäßigen Neuwahlen bei der SPD Großgründlach brachten verschie-dene Veränderungen in der Vorstandschaft: Helge Hofmann wur-de einstimmig als Vorsitzender gewählt und löst Markus Pin-zer in diesem Amt ab. Stellvertreter ist wieder Jörg Riemer. Schriftführerin ist, wie bisher, Susanne Braune. Gabi Meck-Ott führt weiterhin die Kassengeschäfte. Mit Karl Berlet, Hil-degard Bresler, Markus Pinzer, Wolf Schäfer und Heinz Stiegler helfen er-fahrene Mitglieder als Beisitzer.

Wichtige Themen für die nächsten Jahre sind aus Sicht des Ortsver-eins:

Die Verbesserung der ÖPNV-• Anbindung an die künftige S-Bahn in der Schmalau und an die verlängerte Straßenbahn-linie nach Buch / Am Wegfeld.

Großer Aufmerksamkeit bedarf • die Verkehrssituation durch die Ansiedlung von Möbel - Höffner in Steinach und der S-Bahn in der Schmalau (Haltepunkt Stei-nach).

Die Entwicklung der Schmalau • -Ost und eine effizientere Nut-zung des bestehenden Gewerbe-gebiets Schmalau sind insgesamt gute Impulse für die Wirtschaft im Knoblauchsland. Die Flächen in der Schmalau-Ost sind nach Mei-nung der SPD für forschungsnahe Entwicklungs- und Produktions-unternehmen (Universität Erlan-gen - Nürnberg, Fachhochschule Nürnberg, Fraunhofer- und Max-Plank-Institute), relevante Dienst-leister und vor allem durch die gute Verkehrsanbindung sehr in-teressant.

Mit Stadtrat Thorsten Brehm haben wir einen engagierten Verfechter für den Wirtschaftsstandort Schmalau.

Helge Hofmann