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2009-11_Akzente

Date post: 12-Mar-2016
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Erste Kampagne im größeren Konzern Ausstieg beschlossen – Eurosugar wird reintegriert In dieser Ausgabe Rübenanbauer tauschen Erfahrungen aus Die neuen Vorstände im Interview Neue Größe, neue Strukturen Neues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 3 | November 2009
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Akzente Neues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 3 | November 2009 Erste Kampagne im größeren Konzern Rekordernte in Sicht Neue Größe, neue Strukturen Ausstieg beschlossen – Eurosugar wird reintegriert Die neuen Vorstände im Interview Rübenanbauer tauschen Erfahrungen aus In dieser Ausgabe
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AkzenteNeues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 3 | November 2009

Erste Kampagne im größeren Konzern

Rekordernte in Sicht

Neue Größe,neue Strukturen

Ausstieg beschlossen – Eurosugar wird reintegriert

Die neuen Vorständeim Interview

Rübenanbauer tauschen Erfahrungen aus

In dieser Ausgabe

▼▼▼ ▼

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Inha l t

AKTUELL

4 Nordzucker: Neue Größe – neue Anforderungen – neue Strukturen

5 Nordzucker mit neuem Produktions-Vorstand

6 Gemeinsam zum Ziel – Interviews mit den vier neuen Vorständen

8 Kurzinterview Dr. Isermeyer

9 Stabwechsel im „grünen Bereich“ – zum Abschied

von Dr. Henrik Einfeld

9 Halbjahresbericht 2009/10

10 Hauptversammlungen

12 Hildesheimer Dom aus Zucker

13 Neu im Aufsichtsrat: Michael Gerlif

13 Personalien

14 Termine: Winterversammlungen

15 Führungswechsel in Clauen

15 Sven Buhrmann leitet Werk Uelzen

RÜBE

16 Rekordernte in Sicht20 Erfahrungen austauschen – Serbische

Rübenanbauer besuchten slowakische Agrargenossenschaften

21 Wierthe: Solarenergie statt Zucker

MARKT UND KUNDE

22 Eurosugar-Ausstieg wird zum Jahresende vollzogen22 Irland-Aktivitäten gestärkt

23 Markt im Blick

24 Leckere Backideen zu Weihnachten

24 Marzipan-Spekulatius mit Mandelblättchen

25 SweetFamily Teezucker: Zehn Prozent mehr

25 Apimondia 2009: „ambrosia” in ganz Europa

26 Fondant und Glasuren aus Nordstemmen

TREFFPUNKT

27 Werksführungen: Blick hinter die Kulissen

28 Sigmar Gabriel in Schladen

28 Ministerpräsident Böhmer in Klein Wanzleben

28 Peter Struck, Kirsten Lühmann in Uelzen

29 Hans-Michael Goldmann bei Nordzucker

29 Bauernhof-Familien-Kochfest in Heiligenfelde

30 Fliegende Gleise, Gleiskutschen und Draisinen

31 Vermischtes

32 Glasierte Caribic Kokosmakronen

▼▼

▼▼

10 16 20Dr. Harald Isermeyer unterstrich anlässlich der Hauptversammlung der Nordzucker AG den inter nationalen Charakter des Unternehmens.

Rekordernte in Sicht, Bergfest vorbei, Kampagneende rückt näher.

Rübenanbauer aus der Slowakei und Serbien tauschen sich über Anbaufragen aus.

ImpressumHerausgeber: Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411-314, Telefax +49 531 2411-106, [email protected] | Redaktion (red): Helmut Bleckwenn, Susanne Dismer-Puls (sdp), Rolf Hoffmann, Bernd Lingelbach, Tanja Schneider-Diehl (tsd), Marion Stumpe (ms), Dr. Ulf Wegener | Gestaltung und Satz: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: CWN-Druck, Hameln | Bildnachweis: Dr. Franz-Peter Schollen, iStockPhoto, Nordic Sugar, Nordzucker

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Akzente 03/09 3

Ed i to r i a l

Hans-Gerd Birlenberg

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Leserinnen und Leser,

Hans-Gerd Birlenberg

für Nordzucker neigt sich ein über die Maßen ereignisreiches Jahr dem

Ende entgegen. Ohne zu übertreiben, darf man sagen: Nordzucker hat

einen beispiellos großen Schritt in das vor uns liegende Jahrzehnt gemacht.

Ein Jahrzehnt, von dem wir schon heute wissen, dass es für unseren Markt

noch mehr Wettbewerb mit sich bringen wird.

Die Großprojekte, die in 2009 bei Nordzucker angepackt und größ-

tenteils auch bereits abgeschlossen wurden, reihen sich wie an der viel

zitierten Perlenschnur auf: Vollzug der Akquisition von Nordic Sugar im

März – umgehender Start der Integration mit ihren zahlreichen Teil-

projekten – Einführung einer neuen Konzernorganisation im August –

Beginn der Kampagne Anfang September – und nun, vor wenigen Tagen:

Bekanntgabe, dass wir die bisher bei Eurosugar angesiedelten Vertriebs-

und Marketingaktivitäten zum Jahresende in den Nordzucker Konzern reinte-

grieren. Nur so können wir die Chancen, die sich uns mit Nordic Sugar auch in Marketing und Vertrieb

eröffnen, voll für uns nutzen.

Parallel dazu wurde das Vorstandsteam entsprechend der neuen Größe des Konzerns und

der wesentlich gewachsenen Anforderungen an dessen Steuerung um zwei Ressorts erweitert.

Neu im Vorstandsrang sind nunmehr die

Verantwortungsbereiche Finanzen sowie

Marketing und Vertrieb. Anfang November

hat der Aufsichtsrat außerdem mit Axel

Aumüller einen erfahrenen Nordzucker-

Manager zum Nachfolger von Dr. Martin

Wienkenhöver als Produktionsvorstand ernannt, der sich einer anderen Aufgabe zuwenden möchte.

Gegenwärtig gilt alle Konzentration nicht zuletzt der Kampagne. Diese verspricht auch nach

neuesten Hochrechnungen, uns Rekordergebnisse zu bescheren. Es wird zugleich – dies kann schon

heute gesagt werden – auch die längste in der Geschichte unseres Unternehmens: Wir gehen momen tan

davon aus, dass die letzten Rüben um den 16. Januar 2010 verarbeitet werden.

Außerdem verfolgen wir das Marktumfeld sehr genau. Nordzucker befindet sich jetzt mitten in

der Phase der Marktregulierung. Zwar waren Termine und Umfang der schrittweisen Reduzierung

des Referenzpreises auf das nunmehr erreichte, tiefste Niveau allen Marktteilnehmern klar. Wie dieser

Mechanismus sich konkret auf unser Geschäft und dessen Entwicklung auswirkt, wird sich nun aber

erst nach und nach zeigen.

Im Namen des gesamten Vorstands danke ich Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, für

Ihre Treue und Unter stützung, die Sie uns auch in Zeiten großen Wandels ent gegenbringen. Für die vor uns

liegende Feiertagszeit wünsche ich Ihnen und allen Freunden der Nordzucker Gesundheit sowie erhol same

Stunden im Familien- und Freundeskreis.

Herzlich, Ihr

» 2009 haben wir viele Großprojekte angepackt und nahezu abgeschlossen. «

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Neue Größe – neue Anforderungen – neue Strukturen

Ak tue l l

Es war bereits im Vorfeld klar, dass dies mit den bis dahin geltenden Maßstäben, Rege-lungen und Strukturen nicht zu schaffen sein würde. Aus diesem Grund wurde eine neue Konzernorganisation erarbeitet und am 1. Au-gust dieses Jahres eingeführt. Klare Entschei-dungs strukturen sind dafür die unverzicht-bare Grundlage. Wesentliche Neuerungen vor diesem Hintergrund sind: Das operative Ge-schäft wurde in drei Konzernregionen struktu-

riert, übergreifend erforderliche Leistungen werden von zentral angesiedelten Konzern-funktionen erbracht, und das Vorstandsteam wurde um zwei Ressorts erweitert.

Drei Konzernregionen: Verantwortung liegt vor Ort

Die operativen Aktivitäten wurden in drei Konzernregionen – Nordeuropa, Zentral-europa und Osteuropa – strukturiert und

Klare Entscheidungsstrukturen geschaffen

Der Erwerb von Nordic Sugar eröffnet der Nordzucker nicht nur ein immenses Potenzial, noch besser und damit noch erfolgreicher zu werden. Mit einer Transaktion dieser finanziel-len Größenordnung ist zugleich auch die Pflicht verbunden, die vielfältigen Chancen systematisch – und das bedeutet vor allem zügig – zu heben.

Mit dem Erwerb von Nordic Sugar ist Nordzucker nicht nur bilanziell, sondern auch orga-nisatorisch in eine neue Dimension vorgestoßen. Die Anfang August eingeführte neue Konzernorganisation bildet die Grundlage, um den signifikant gewachsenen Nordzucker Konzern auch in Zeiten dynamischen Wandels und zunehmenden Wettbewerbsdrucks effektiv und effizient führen zu können.

Gehört zur Konzernregion Zentraleuropa: das Werk Nordstemmen.

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zugleich gebündelt. Entscheidend: Die volle Verantwortung für das Geschäft vor Ort liegt in der Hand des jeweiligen Geschäfts führers der Region. Denn zusam-men mit ihren Teams können sie die viel-fach unterschiedlichen Markt anforde run-gen am genauesten beurteilen sowie notwendige Entscheidungen schnell vor-be reiten, treffen und umsetzen lassen.

Die direkte Abstimmung mit dem Vorstand ist gewährleistet, denn Thomas B. Olsen (Nord europa), Dr. Michael Gauß (Zentral-europa) und Flemming Lyngholm (Ost-europa) sind Mitglieder des erweiterten Vorstands. In diesem neu etablierten Gremi-um werden die mit den entsprechenden Vor-Ort-Kenntnissen vorbereiteten Themen behandelt, der Vorstand kann sich so außer-dem auf kürzestem Weg ein zuverlässiges Bild machen.

Konzernfunktionen erbringen übergreifende Aufgaben

Themen, Aufgaben und Prozesse, die im gesamten Nordzucker Konzern einheitlich behandelt werden müssen, liegen in der

Zuständigkeit der Konzernfunktionen. Dazu gehören beispielsweise Vorgaben für den Einkauf von Waren und Dienstleistungen, die der Bereich Zentrale Beschaffung festlegt. Ein weiteres Beispiel ist der Bereich Zentrales Personal, von dem etwa Richtlinien für das Einstellen neuer Mitarbeiter und die Personal-entwicklungsstrategie definiert werden – bei-des bildet so für alle Konzern bereiche einen verbindlichen Rahmen. Die Konzernfunk tio-nen stellen also nicht zuletzt sicher, dass kon-zernweit nach den gleichen inhaltlichen Prin-zipien gearbeitet wird.

Vorstand um zwei Ressorts erweitertNeben der Gesamtorganisation und ihren Strukturen wurde auch der Vorstand den neuen Anforderungen entsprechend zu-kunftsorientiert aufgestellt. Ziel war es, die Kapazität des Gremiums an die Vielzahl neuer beziehungsweise zusätzlicher The-men, aber auch an die qualitativ steigenden Erwar tun gen anzupassen. Nur ein personell breiter aufgestellter Vorstand ist in der Lage, die Geschicke der größeren Nordzucker in der erforderlichen Qualität und Schnelligkeit zu lenken.

Mit den beiden neuen Ressorts Finanzen sowie Marketing & Vertrieb, wird dies ge-währleistet. Mitte August hat Dr. Michael Noth seine Tätigkeit als neuer Finanzvorstand angetreten. Mats Liljestam, viele Jahre in Managementpositionen bei der damaligen Danisco Sugar tätig, hat seine neue Aufgabe bereits Mitte Juli begonnen.

Einen altersbedingten Wechsel gab es zum 1. Oktober im etablierten Vorstandsressort Agrarwirtschaft: Dr. Niels Pörksen hat die Aufgaben von Dr. Henrik Einfeld übernom-men, der in den altersbedingten Ruhestand gegangen ist. Nachfolger von Dr. Martin Wienkenhöver, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt, ist seit dem 9. November der langjährige Nordzucker-Manager Axel Aumüller.

Auf den Seiten 6 und 7 stellen wir Ihnen die neuen Vorstände in kurzen Interviews vor.

Akzente 03/09 5

Ak tue l l

Nordzucker mit neuem Produktions-Vorstand

Der Aufsichtsrat der Nordzucker hat den langjährigen Nordzucker-Manager Axel Aumüller (51) am 9. November 2009 zum Vorstand Produktion bestellt. Aumüller, bis her verantwortlich für die Konzernre gion Zentraleuropa und zugleich Leiter des Pro duktionsbereichs dieser Region, tritt damit die Nachfolge von Dr. Martin Wienkenhöver (53) an, der dem Vorstand seit April 2008 angehörte. Dr. Wienken-

höver beendet seine Tätigkeit auf eigenen Wunsch, um sich einer neuen beruflichen Aufgabe zuzuwenden. Der Aufsichtsrat der Nordzucker dankte Dr. Wienkenhöver für seine wertvollen Beiträge zur Weiterent-wicklung des Kon zerns.

Axel Aumüller: Mehr als 25 Jahre Branchen erfahrung

Als neuer COO bringt Axel Aumüller einen beispielhaften Erfahrungsschatz aus der europäischen Zuckerindustrie mit. Bereits während seines Studiums arbeitete der Diplom-Ingenieur der Lebensmittel techno-lo gie in verschiedenen Zucker fabriken in Deutschland und dem Sene gal, bevor er seine berufliche Karriere als Manager im Produktions- und Technik bereich des Werks Baddeckenstedt startete. In der

Folge war Aumüller unter anderem meh-rere Jahre für die Geschicke des größ ten Nordzucker-Produktionsstandorts Uelzen verantwortlich. Ab dem Jahr 2003 war der erfahrene Manager Bereichsleiter Produk-tion, seit 2005 als Mitglied der Geschäfts-leitung. Im August 2009 war Aumüller im Zuge der Anpassung der Kon zernstruktur an die gewachsene Größe der Nordzucker bereits zum Mitglied des erweiterten Vor-stands berufen worden.

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Harald Iser-meyer: „Ich bin sicher, dass Axel Aumüller einen wesent lichen Beitrag leisten wird, die Produktion optimal zu organisieren und weiterzuentwickeln und so auch den Nord zucker Kon zern insgesamt weiter voranzubringen.“ tsd

Neu im Amt: Produktionsvorstand Axel Aumüller.

Heiner Reiners Leiter Zentrale Kommunikation

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Gemeinsam zum Ziel

Aktue l l

Vier neue Vorstände sind an Bord. Axel Aumüller, Mats Liljestam, Dr. Michael Noth und Dr. Niels Pörksen sind gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Hans-Gerd Birlenberg für den Kurs der Nordzucker verantwortlich. AKZENTE hat die neuen Vorstandsmitglieder um einige persönliche Statements gebeten.

Sie haben dutzende neue Aufgaben auf dem Tisch. Welche davon ist die spannendste?Mats Liljestam: Ganz klar: Die Reintegration der Eurosugar zurück in die Nordzucker!

Worauf legen Sie in der täglichen Zusammenarbeit den meisten Wert?Liljestam: Ich habe die Chance, jeden Tag mit qualifizier-ten und sympathischen Menschen zusammenzuarbeiten. Um diese gut zu führen, ist es notwendig, zuzuhören und frei für Argu mente zu sein, die auch meiner eigenen An-schauung entgegenstehen können. Dies erfordert Offenheit und Vertrauen.

Norddeutsche und Nordische Kultur haben ja viele Gemein-sam keiten. Was müssen beide dennoch von einander lernen?Liljestam: Abschließend kann ich das noch nicht sagen. In jedem Fall aber bevorzuge ich die eher informelle Art zu kommunizieren, die unsere Kollegen bei Nordic Sugar pflegen.

Zucker ist für mich …Liljestam: … inzwischen mehr als 16 Jahren lang eine echte Lebens einstellung.

Mats Liljestam (Jg. 1959), Chief Marketing Officer (CMO)

Mitglied des Vorstands der Nordzucker AG seit dem 23. Juni 2009 Verantwortungsbereich: Vertrieb Nordeuropa Erfahrungen: 1993 – 2009 Unterschiedliche Führungspositionen, Socker bolaget / Danisco Sugar, zuletzt Executive Vice President Marketing & Sales; 1988 –1993 Executive Vice President Finance,

SCA Emballage; 1984 –1988 Controller, SCA Packaging

Sie haben dutzende neue Aufgaben auf dem Tisch. Welche davon ist die spannendste?Axel Aumüller: Die spannendste Aufgabe besteht darin, in diesen finanziell eher schwierigen Zeiten zusammen mit den Kollegen, aber auch allen anderen Mitarbeitern die richtigen Maßnahmen zu treffen, um Nordzucker fit für 2015 zu machen.

Worauf legen Sie in der täglichen Zusammenarbeit den meisten Wert?Aumüller: Ich bin für eine offene, ehrliche und faire Zusam menarbeit und eine gute Kommunikation. Wichtig finde ich, dass gern kontrovers, aber letztendlich zielorien-tiert diskutiert und zusammen gearbeitet wird und Ein-zelinteressen sich dem gemeinsamen Ziel unterordnen.

Seit 25 Jahren Zuckererfahrung „auf dem Buckel“ – gibt es dennoch Dinge, die Sie überraschen können?Aumüller: Das ist ja gerade das Schöne an meinem Beruf! Kein Jahr, keine Kampagne ist gleich, immer gibt es neue Herausforderungen zu lösen.

Seit ich bei Nordzucker bin, ist Zucker für mich …Aumüller: … ein hoch spannendes Produkt, dass es immer wieder gilt, günstiger zu produzieren und für die Kunden weiterzuentwickeln.

Axel Aumüller (Jg. 1957), Chief Operating Officer (COO)

Mitglied des Vorstands der Nordzucker AG seit dem 9. November 2009 Verantwortungsbereich: Produktion Konzern; Energie & Technische Projekte; Zentrale Beschaffung; Zentrale Innovation & Technologische und Nachhaltige Entwicklung

Erfahrungen: 2009 Managing Director Region Zentraleuropa und Senior Vice President Produktion Zentraleuropa; 2003 – 2008 Bereichs-leiter Produktion, zuletzt: Mitglied der Geschäftsleitung Bereich Pro duktion/Einkauf und Logistik; 1997 – 2003 Werkleiter Werk Uelzen; 1983 – 97 Technische Führungspositionen in der Zuckerverbund Nord AG (ab 1998 Nordzucker AG)

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Ak tue l l

Akzente 03/09 7

Dr. Michael Noth (Jg. 1962), Chief Financial Officer (CFO)

Mitglied des Vorstands der Nordzucker AG seit dem 16. August 2009 Verantwortungsbereich: Zentrale Finanzen, Controlling, Steuern; Zentrale Finanzierung & Cash Management; Zentrale Versicherungen, Risiko-, Krisen-Management; Zentrale IT

Erfahrungen: 2000 – 2009 Unterschiedliche Führungspositionen, Benteler Gruppe, zuletzt Leiter Finanz- und Rechnungswesen; 1997 – 2000 Leiter Controlling, Geschäftbereich Lichttechnik, Hella KG; 1995 –1997 Interner Berater/Controller, Varta AG; 1990 –1995 Berater, McKinsey & Company

Sie haben dutzende neue Aufgaben auf dem Tisch. Welche davon ist die spannendste?Dr. Niels Pörksen: Im Moment beschäftigen mich vor allem die Menschen dieses Unternehmens. Denn Sie haben das Wissen dieser sehr spezifischen Branche und ich lerne schnell und viel von ihnen. Auch unsere Partner im Rüben-anbau zähle ich dazu. Zudem ist es ist meine erste Kam pagne. Vor diesem Hintergrund ist es mir wichtig, die Produktions-standorte des Konzerns nach und nach kennen zu lernen.

Worauf legen Sie in der täglichen Zusammenarbeit den meisten Wert?Dr. Pörksen: Auf Offenheit, Respekt und konstruktive Kritik auf allen Seiten. Ich versuche genau zuzuhören, keine un-überlegten Entscheidungen zu treffen und hoffe, dass es keine Berührungsängste gibt oder sie sich schnell abbauen. Wichtig ist außerdem, dass wir Dinge gemeinsam anpacken und nicht auf die „lange Bank” schieben.

Wie erleben Sie den Jobwechsel von einem Global Player – BASF – zu einem europäischen Konzern mit norddeutschen Wurzeln?Dr. Pörksen: Eine Sache ist ganz offensichtlich: Ich spreche wieder mehr Deutsch als bisher. Die vielen Herausforderun-gen, die sich aus der Vergrößerung unseres Unternehmens im Osten und Norden ergeben, müssen schnell umgesetzt werden. Im Prinzip unterscheidet sich diese Arbeit nicht von meinen vor herigen Projekten. Da Nordzucker deutlich kleiner ist als BASF, können wir Themen sehr viel direkter lösen. Das ist gut so, denn Geschwindigkeit ist häufig der Erfolgsfaktor.

Seit ich bei Nordzucker bin, ist Zucker für mich …Dr. Pörksen: … noch ein bisschen süßer.

Dr. Niels Pörksen (Jg. 1963), Chief Agricultural Officer (CAO)

Mitglied des Vorstands der Nordzucker AG seit dem 1. Oktober 2009 Verantwortungsbereich: Rübenbeschaffung Konzern; Zentrale Strategie Rübenbeschaffung

Erfahrungen: 1992 – 2009 Unterschiedliche Führungspositionen, BASF, zuletzt Leitung Global Strategic Marketing – Fungicides; 1989 –1991 Lehrtätigkeit, Berufsfachschule für LTA; 1988 –1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Kiel; Industrieverband Agrar: 2005 – 2007 Präsident, 2003 – 2005 1. Vorstand

Sie haben dutzende neue Aufgaben auf dem Tisch. Welche davon ist die spannendste?Dr. Michael Noth: Wichtig ist für mich, unser Geschäft rund um den Zucker in Deutschland und in den internationalen Be -teili gungen kennen zu lernen. Dazu gehört es unbedingt, den Menschen vor Ort zu begegnen und Eindrücke zu sammeln.

Worauf legen Sie in der täglichen Zusammenarbeit den meisten Wert? Dr. Noth: Ich lege Wert auf Offenheit, Ehrlichkeit und Bereit schaft zur Veränderung. Um gemeinsam erfolgreich zu sein, braucht es zudem Ehrgeiz, sich Ziele zu setzen und die-se zu erreichen.

Von Amts wegen müssen Sie das Geld zusammenhalten. Wie kommen Sie mit dem Image als sparsamer Finanzminister zurecht?Dr. Noth: Als „betriebswirtschaftliches Gewissen” bin ich auch für das Sparen zuständig. Mit anderen Worten: „Nur das ist verdient, was man nicht ausgibt”. Ich identifiziere mich mit dieser Rolle und bin dennoch ein Freund des richtigen Maßes. Sparen muss einen Zweck haben, zum Beispiel Freiräume schaffen für wichtige Zukunftsprojekte. Sonst geht es in die falsche Richtung.

Seit ich bei Nordzucker bin, ist Zucker für mich …Dr. Noth: … ein noch wichtigerer Teil meines Lebens.

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Ak tue l l

Ein gutes halbes Jahr ist der Nordic Sugar-Erwerb unter Dach und Fach. Wo sehen Sie die Nordzucker im Moment?Dr. Harald Isermeyer: Es ist immens viel in Bewegung. Das kann man natürlich an den Themen, die wir im Aufsichtsrat behan-deln, ablesen. Aber man spürt es bereits, wenn man das Unternehmen betritt, spe-ziell in der Küchenstraße in Braunschweig. Es wurde viel umgezogen, ich sehe neue Gesichter, immer öfter auch von der Nordic Sugar. Dieser kontinuierliche per-sön liche Austausch, über alle Landes gren-zen im Konzern hinweg, das wird jetzt Alltag – im allerbesten Sinne des Wortes! In unserer Branche wird nicht nur der Wettbewerb immer intensiver, auch die Internationalität wird zur Selbstverständ-lich keit. Mit dem Beginn der Kampagne wurde nun all das, was zuvor in den Inte-grationsprojekten überlegt und geplant wurde, planmäßig in die täglichen Ab-

läufe überführt und auf eine harte Be-währungs probe gestellt. Ich sehe dabei die Nordzucker auf einem guten Weg.

Was erwarten Sie sich von der neuen Konzernorganisation?Dr. Isermeyer: Zwei Dinge halte ich für eminent wichtig: Zum einen muss sicher-gestellt werden, dass die Produktion als Herz und Motor des Unternehmens auch im viel größeren, noch komplexeren Konzern rund läuft. Aus diesem Grund liegt die operative Verantwortung der Konzernregionen ja auch bei den jeweili-gen drei Geschäftsführern, also vor Ort, mitten im Geschehen. Zum anderen wis-sen wir, dass wir die Synergien nur heben können, wenn wir alles effizient zusammen-führen, damit der Nordzucker-Konzern als ganzes erfolgreich bleiben kann. Das Zu-sammenspiel zwischen Vorstand, Regio-nen und den zentral arbeitenden Konzern-

funktionen ist da für mich das A und O. Klare Strukturen und Verantwortlichkeiten sind Pflicht.

Das Vorstandsteam ist in den vergange-nen Monaten in verschiedenen Positionen neu besetzt worden. Was waren die Gründe für die durchgreifenden Veränderungen an der Konzernspitze?Dr. Isermeyer: Es ist richtig, dass es spe-ziell im Vorstand einiges an Bewegung gab. Ich sehe das aber nicht automatisch als kritisch oder gar als schlechtes Zei chen an – im Gegenteil! Ich halte die vollzoge-nen Wechsel grundsätzlich für positiv und logisch: Ein Konzern unserer heutigen Grö ße – der in acht Ländern produziert, in 13 Län dern Zucker verkauft und in sieben verschiedenen Währungsräumen wirtschaf tet – braucht für das Thema Finanzen ein eigenes Vorstandsressorts, das mit Dr. Michael Noth mit einem er-fahrenen und versierten Mann gut besetzt ist. Im Hinblick auf die Wieder eingliede-rung der Vertriebsaktivitäten aus der Euro-sugar, die geplante Zusammenführung mit der skandinavischen Vertriebs orga ni-sation und mit Blick auf die Herausforde-run gen des Marktes versteht sich die Eta-blierung eines Vertriebsvorstands von selbst; mit Mats Liljestam haben wir einen in der Branche erfahrenen Vertriebs mann aus der Nordic Sugar für den gesamten Konzern gewinnen können. Dr. Einfeld ist planmä-ßig in den Ruhestand gegangen. Seine Position wurde von Dr. Pörksen übernom-men, einem Mann mit landwirtschaftlichem Hintergrund und umfangreicher industriel-ler Erfahrung. Dass Dr. Wienkenhöver sich einer anderen Aufgabe stellen möchte, ist zu respektieren. Umso wichtiger ist, dass wir mit Axel Aumüller einen der erfahrens-ten Manager der Nordzucker für die Nach-folge im Produktionsbereich gewinnen konnten.

Wandel heißt auch BewegungNordzucker war in den zurückliegenden Monaten in Bewegung wie selten zuvor – organisatorisch und personell. AKZENTE sprach mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Nordzucker, Dr. Harald Isermeyer, über den weithin sichtbaren Veränderungsprozess.

Dr. Harald Isermeyer, Aufsichtsratsvorsitzender Nordzucker AG

Im Sekundentakt vom Band zum Kunden: Das Ein-Kilogramm-Paket.

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Akzente 03/09 9

Ak tue l l

Stabwechsel im „grünen Bereich“

Dr. Henrik Einfeld, Vorstand Agrarwirt-schaft der Nordzucker, schied am 30. Sep tem ber 2009 altersbedingt aus dem Führungsgremium aus. Er gehörte dem Vorstand seit Februar 2007 mit den Ressortverantwortlich keiten Rohstoff-beschaffung National und International, Risikomanagement, Versi che rungen, Revision sowie M & A in Ost europa an.Auf Dr. Einfeld folgte am 1. Oktober 2009 als Agrarvorstand Dr. Niels Pörksen.

Insgesamt 17 Jahre lang war Dr. Einfeld für das Unternehmen in zahlreichen lei-tenden Positionen tätig. Zu Beginn seiner Tätig keit für Nordzucker war er sechs Jahre lang Abteilungsleiter des Rüben manage-ments und gleichzeitig Leiter des Rüben-managements in Klein Wanzleben. 1998 übernahm der studierte Agrar wissen-

schaftler dann das internationale Rüben-management in Osteuropa, das zu der Zeit in der Aufbauphase steckte. Hier war er als Mitglied der Geschäftsleitung zuständig für die Akquisition von sechs Zuckerfabriken in Polen sowie für den Zuckervertrieb und das Rübenmanage-ment in Polen, der Slowakei und Ungarn. 2003 verließ er das osteuropäische Par kett und wurde Leiter der Rohstoffbe schaffung in Deutschland. 2006 übernahm er wiede-rum eine neue Heraus forderung: Bis zu seiner Berufung zum Vorstand ebnete er den Weg für Akquisi tionen von Joint Ventures in Brasilien.

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Harald Iser-meyer dankte dem ausscheidenden Vor stand für die langjährige hervorragende Arbeit: „Dr. Einfeld gab während seines

Wirkens wesentliche Impulse für die konse-quente Weiterentwicklung der Nordzucker und prägte nicht zuletzt das konstruktive Verhältnis zu den Landwirten als Liefe ran-ten des Unternehmens. Er profitierte dabei insbesondere auch von seinen Erfahrun-gen, die er vor seinem Eintritt in die Nord-zucker als Geschäftsführer eines regionalen Zuckerrübenanbauerverbands gesammelt hatte.“ tsd

Verabschiedete sich in den Ruhestand: Dr. Henrik Einfeld.

Halbjahresbericht 2009/10

Umsatzanstieg durch Einbeziehung von Nordic Sugar – Operatives Ergebnis von rund 30 Millionen Euro erreicht

Durch die erstmalige Einbeziehung von Nordic Sugar ist der Umsatz im Nordzucker Konzern – verglichen mit dem Vorjahres-zeitraum – deutlich auf 904,2 Millionen Euro angestiegen. In den ersten sechs Monaten des vorangegangenen Geschäftsjahrs lag er noch bei 560,6 Millionen Euro. Der im Ab-schluss zum 31. August 2009 einbezogene Umsatzanteil der Nordic Sugar betrug rund 43 Prozent. Während in Zentraleuropa ein Umsatz leicht über Vorjahresniveau generiert werden konnte, waren die Erlöse in Osteuro-pa den Erwartungen entsprechend rückläu-fig. Hier wirkte sich vor allem die Einstellung der Zuckerproduktion in Ungarn aus.

Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 30,3 Millionen Euro im Vergleich zu 43,5 Millio-nen Euro im Vorjahr. Dabei ist zu berück-sichtigen, dass der Vorjahreswert durch den An spruch auf Umstrukturierungsbei -hilfe aus dem Fonds der EU positiv beein-flusst wurde.

Aufgrund der Fremdfinanzierung der Nordic Sugar-Transaktion sind die Zinsauf-wen dun gen deutlich von 14,7 auf 37,1 Milli-o nen Euro angestiegen. Nach Steuern ergab sich ein Jah res überschuss in Höhe von 4,5 Millio nen Euro nach 20,9 Millionen Euro im Vor jahr. Bianca Deppe-Leickel, Manager Investor Relations

Den kompletten Halbjahresbericht finden Sie in unserem Download-Center unter www.nordzucker.de

Dr. Henrik Einfeld in den Ruhestand gegangen

1. Halbjahr1. März bis 31. August 2009

Zwischenbericht Nordzucker AGGeschäftsjahr 2009/10

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Geschäftsjahr 2008/09 beeinflusst durch ZMO

„Die Auswirkungen der reformierten Zuckermarktordnung (ZMO) mit ihren Mengen- und Preisreduzierungen haben unser Geschäft im abgelaufenen Ge -schäfts jahr maßgeblich beeinflusst“, kommen tierte Vorstandsvorsitzender Hans-Gerd Birlenberg die Er geb nislage des Jahres 2008/09. Als starke Num mer 2 im eu ro päischen Zucker markt verfügt Nord zucker laut Birlenberg jedoch über

die erforder liche Größe, den Markt-heraus forderungen entschlossen zu be gegnen. „Wir sind dadurch in der Lage, Markt stärke sowie größenbe-dingte Effi zienz steige run gen und Synergien im er forder lichen Maß zu nutzen. All dies ist unab dingbar, denn Wirtschaft lichkeit – und das heißt Kostenführer schaft – wird in der euro-päischen Zuckerindustrie zum Maß der Dinge“, hob der Vorstandsvor sitzende hervor.

Die diesjährigen Hauptversammlungen stan den ganz im Zeichen des langfris ti-gen Kurses, den das Unternehmen mit dem Erwerb von Nordic Sugar einge-schlagen hat. Vorstandsvorsitzender Hans-Gerd Birlenberg erläuterte den anwesenden Aktio nären neben den Er geb nissen des Berichtsjahrs insbeson-dere die seit 1. August 2009 gültige Konzern organisation, die Integrations-fortschritte sowie die Ziele und Pla nun-gen der kommenden Jahre.

Ak tue l l

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Ergebnisse der Hauptversammlungen 2009

In Prozent Nordzucker AG Nordzucker Nordharzer Union-ZuckerAbstimmung über Holding AG Zucker AG Südhannover GmbH

Gewinnverwendung 99,97 98,38 97,41 100,00

Entlastung Vorstand / Geschäftsführung 99,95 97,15 96,05 100,00

Entlastung Aufsichtsrat 99,97 97,19 92,84

Wahl des Abschlussprüfers 99,97 94,52 95,40 100,00

Wahlen zum Aufsichtsrat / Geschäftsführung 99,98 89,67 – 99,42 94,57 – 96,58 100,00

Beschlussfassung Erwerb eigener Aktien 96,42

Beschlussfassung Änderung der Satzung – – – 100,00

Satzungsanpassungen Umsetzung ARUG 99,98 99,75 99,43

Satzungsanpassung Vergütung des Aufsichtsrats 80,07 90,86

Anwesendes Kapital 95,77 36,05 34,87 62,1

Kein Tagesordnungspunkt auf der Hauptversammlung dieser Gesellschaft.

Diesmal fanden die Versammlungen wegen des Umbaus der Stadthalle im Foyer der Volkswagenhalle statt.

Anteilseigner unterstützen Nordzucker-Kurs

Hauptversammlungen 2009

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Akzente 03/09 11

Nordzucker erreichte im Geschäftsjahr 2008/09 einen Konzernumsatz von 1,2 Milliarden Euro und lag damit unter Vor-jahresniveau (1,3). Der Konzernjahres-überschuss sank im Rahmen der Erwar-tungen auf 43,8 Millionen Euro (80). Vor allem die Auswirkungen der ZMO-Reform – insbesondere die um rund 25 Prozent reduzierte Quotenmenge und die Absen-kung des Referenzpreises von rund 632 auf rund 542 Euro pro Tonne im Zucker-wirtschaftsjahr 2008/09 – waren hierfür ausschlaggebend. Zudem litt der Markt teils unter signifikanten Übermengen, die sich auf der Erlösseite entsprechend nega-tiv niederschlugen.

„Nichts ist so beständig wie der Wandel”Dr. Harald Isermeyer führte als Vorsitzen-der des Aufsichtsrats der Nordzucker AG durch deren Hauptversammlung. Er be-tonte, dass sich Nordzucker durch den Erwerb von Nordic Sugar stark verändert. „Dieser Schritt in Richtung Nordic Sugar hat nun endgültig den Charakter des Unternehmens hin zu einem internationa-len europäischen Konzern verändert“, so Isermeyer weiter. Diese Veränderung sei aber keinesfalls Selbstzweck, sondern drin-gend nötige Anpassung an die enormen Ver änderungen in der europäischen Zu-cker welt in den vergangenen Jahren.

Prüße begrüßt den Erwerb von Nordic Sugar„Wir sind überzeugt, dass die Strategie, im Zuckergeschäft entschlossen zu wachsen, die richtige ist“, betonte der Vorstands-vorsitzende der Nordzucker Holding AG, Hans-Heinrich Prüße, auf den Hauptver-samm lungen. „Nordzucker hat mit dem Erwerb der Zuckersparte der Danisco A/S einen wichtigen Schritt in die Zukunft ge-macht. Die Nordzucker Holding AG be-

grüßt diese Ini tiative ausdrücklich“, so Prüße weiter. „Die Restrukturierung des Zuckermarkts, die mit Mengen- und Preisreduzierungen verbunden war, hat bei Rübenanbauern und Zuckerindustrie ihre Spuren hinterlassen. Trotzdem bleibt der Rübenanbau in Nord deutschland un-verändert rentabel. Hierfür sorgt auch eine starke Nordzucker AG“, betonte der Vorsitzende. Prüße unterstrich zudem die Bedeu tung des bereits für 2010 ausgehan-delten Rübenlieferungsvertrags. „Diese Planungs sicherheit ist im Sinne einer opti-malen Pro duktionsplanung sowohl für die Landwirte als auch für die Nordzucker AG sinnvoll und notwendig.“

AbstimmungsergebnisseDie Hauptversammlung der Nordzucker AG stimmte dem Vorschlag zur Ausschüt tung einer Dividende in Höhe von 0,22 Euro je Aktie mit großer Mehrheit zu. Eben falls be-stätigten die Aktionäre eindrucksvoll den Kurs des Unternehmens, indem sie Vor-stand und Aufsichtsrat nahezu einstimmig die Entlastung aussprachen. Für eine wei-

tere Amtsperiode im Aufsichtsrat wurden gewählt: Dr. Harald Isermeyer, Vor dorf, und Jochen Johannes Juister, Nord hastedt. Nach dem Ausscheiden von Albrecht Hertz-Eichenrode, Hannover, aus dem Gremium wurde Michael Gerlif, Köln, neu in den Aufsichtsrat der Nordzucker AG gewählt.

Für eine weitere Periode ihrer Mit glied-schaft im Aufsichtsrat der Nordzucker Hol ding AG wurden mit jeweils überzeu-genden Mehrheiten bestätigt: Friedrich-Karl Bodin, Vinstedt; Gerhard Borchert, Brome; Dr. Harald Isermeyer, Vordorf; Jochen Johannes Juister, Nordhastedt; Burkhard Köhler, Ohlendorf; Gerd Nölcke, Hohen assel, sowie Arthur Stolte, Hohen-hameln. Ferner wurden durch die Haupt-versamm lung der Nordzucker Holding AG die Mög lichkeit des Erwerbs eigener Aktien, eine Satzungsanpassung an das Gesetz zur Um setzung der Aktionärsrichtlinie sowie Satzungsan pas sun gen zur Vergütung des Aufsichtsrats be schlos sen. Bianca Deppe-Leickel

Anmeldung: Mit der gewohnten Schnellig keit erhielten die Aktionäre ihre Unterlagen.

Hans-Gerd Birlenberg: „Kostenführerschaft wird Maß der Dinge.”

Zwei der neuen Vorstände: Dr. Michael Noth (links) und Dr. Niels Pörksen stellten sich den Aktionären vor.

Ak tue l l

Axel Aumüller im Gespräch mit Marketing- und Vertriebsvorstand Mats Liljestam.

Sieht Nordzucker mitten in einem notwendigen Wandel: Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Harald Isermeyer.

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Hildesheimer Dom aus Zucker „…kommen wir zum Geschenk, liebe Frau Bundeskanzlerin…“, begann der Landes-vor sitzende der CDU Niedersachsen David McAllister während des CDU-Landespartei-tags am 15. August 2009 vor 2.000 Anwe-sen den in der Hildesheimer Sparkassen-Arena: „Wir haben mit Volkswagen nicht nur den zweitgrößten Automobilkonzern der Welt in Niedersachsen, sondern mit der Nordzucker AG auch den zweitgrößten Zuckerhersteller Europas“, fuhr McAllister fort. „Niedersachsen ist Ernäh rungsland Nummer eins in Deutschland und mit einer Produktion von rund einer Millio-nen Tonnen auch die führende Rüben-zucker-Region in Europa. Wir schenken Ihnen, liebe Angela Merkel, also etwas Landes typisches: den Hildesheimer Dom aus Zucker. Erbaut vom ehemaligen

Welt meister der Konditoren und der-zeitigen Trainer der Pâtissiers in der Deut schen National mann schaft der Köche Bernd Siefert mit Unter stützung der Nordzucker AG.“

Begleitet von Begeisterung und freneti-schem Applaus präsentierte Bernd Siefert das etwa acht Kilo schwere Pracht-Objekt auf der Bühne: Das Weltkulturerbe Hildes-heimer Dom maßstabsgetreu auf einer Grundfläche von etwa 40 mal 60 Zenti me-tern, hergestellt ausschließlich aus Zucker. Fünf Tage Arbeit waren nötig, um aus einer Mischung aus Puderzucker, Wasser und Gelatine zunächst die Bauteile herzustellen und trocknen zu lassen, dann zusammen-zusetzen und die gebäudetypischen Ver zie-rungen anzubringen. Damit auch die

De tails stimmen, waren intensive Recher-chen im Internet sowie beim Dombauamt des Bistums Hildesheim vom Public Affairs Bereich und der Kommunikationsabteilung der Nordzucker erforderlich.

Die Bundeskanzlerin zeigte sich äußerst erfreut über das Geschenk. Sie entschloss sich spontan, das Werk dem Hildesheimer Dombauverein zu stiften. Dieser wird es nach dem Umbau des Doms in geeigneter Weise platzieren. Frau Merkel bat um „ein Bild, damit ich mir wenigstens an sehen kann, auf welchen süßen Genuss ich hier verzichtet habe“. Das Bild vom süßen Dom, das wir auch den Akzente-Lesern nicht vorenthalten wollen, ist zwischenzeit-lich im Berliner Kanzleramt angekommen. Christian Kionka

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Der süße Dom blieb in Hildesheim. Ein Foto erinnert die Kanzlerin an das Nordzucker-Geschenk.

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Claus Pommerehne (40) ist seit dem 1. August 2009 für den Bereich Strategie Rübenbeschaffung verant-wortlich. Pommerehne ist seit 1994 im Un tern eh men und war in mehreren Wer-ken für das Rüben manage-ment zuständig. In den letz-

ten fünf Jahren war er als Manager für Rüben-abrech nung und -disposition für Deutschland in der Unterneh mens zentrale tätig.

Anna MarijkeGoedeke-Huitemaleitet seit dem 1. Septem ber 2009 die interne Kon zern-revision der Nord zucker. Vor ihrem Wechsel war sie ins-gesamt 13 Jahre bei der Solvay Gruppe tätig, zuletzt als Leiterin der Internen Revi-

sion der Solvay GmbH. Davor war sie Control-lerin der weltweiten Forschung & Entwicklung der Solvay Pharmaceuticals GmbH.

Personalien

Michael Gerloff (39) hat am 1. Juli 2009 als Mit glied der Geschäfts -leitung die konzernweite Verant wortung für den Bereich Corporate Business Develop ment übernom-men. Damit werden in diesem neu geschaffenen

Bereich alle Aktivitäten der strategischen Unternehmens- und Ge schäfts entwicklung sowie Akquisitionsthemen gebündelt. Michael Gerloff war zuvor langjährig als Managing Director sowie als kaufmännischer Geschäfts-führer/CFO in großen Unter nehmen interna-tional verantwortlich tätig.

Dr. Michael Gauß (56), bisher Geschäftsführer der fuel 21, hat die Verantwor-tung für Zentraleuropa so-wie für den Produktions-bereich der Konzernregion übernommen. Damit tritt er als Managing Director Cen tral Europe und Senior

Vice President Produc tion Central Europe die Nachfolge von Axel Aumüller an, der zum Produktionsvorstand berufen wurde. Er wird auch weiterhin als Geschäftsführer für die fuel 21 GmbH & Co. KG verantwortlich sein. Der promovierte Chemieingenieur bekleidete zu-vor Führungs positionen bei namhaften inter-nationalen Unternehmen der Chemieindustrie.

Akzente 03/09 13

Neu im Aufsichtsrat: Michael Gerlif

Herr Gerlif, Sie gehören seit September dem Aufsichtsrat der Nordzucker AG an. Welche Kernmotive haben Sie dazu bewegt, dieses Mandat an-zunehmen?

Michael Gerlif: Neben einer generellen Neugier auf die Aufgabe als Aufsichtsrat steht die Nordzucker AG nach der Über-nahme der Nordic Sugar vor einem Inte-grationsprozess, in den ich sowohl persön-liche als auch fachliche Erfahrung einbrin-gen kann: zum einen als gebürtiger Däne und zum anderen als Vorstand der Lekker-land Gruppe, die selbst 2004 durch den Kauf von internationalen Beteiligungen viele Unternehmen unter einem Dach zu-sammen führen musste.

Mit Ihnen als Finanzvorstand der Lekkerland AG & Co. KG zieht ein Vertreter eines bedeutenden europäischen Großhan-dels unternehmens für Süßwaren – und da-mit auch ein Nordzucker-Kunde neu in das Aufsichtsgremium. Mit welchen wesentli-chen Impulsen werden Sie die Arbeit des Aufsichtsrats bereichern? Gerlif: Zunächst einmal ist es bei einer neuen Aufgabe elementar, zuzuhören und

zu begreifen. Als externes Mitglied des Auf sichtsrats sehe ich meine Rolle dann darin, auf Basis meiner Marktkenntnis und meiner beruflichen Erfahrung, den ande-ren Mitgliedern des Aufsichtsrats und dem Vorstand als Sparrings part ner in der konst-ruktiven Auseinander setzung zu dienen.

Herr Gerlif, als Full-Service-Partner für alle Absatzkanäle im Convenience-Bereich er-zielte Lekkerland 2008 in elf Ländern Eu-ropas einen Umsatz von 11,6 Milliarden Euro. Welche Bedeutung hat diese Sparte für Lekkerland?Gerlif: Lekkerland ist ursprünglich aus dem Zusammenschluss elf regionaler Süß warengroßhändler entstanden. Süß-waren spielten also schon immer eine wesentliche Rolle in unseren Sortimenten. In den letzten Jahren haben sich die Wün-sche der Verbraucher an das Pro dukt-angebot im Convenience Shop deutlich verändert. Sie sind ernährungsbewusster und verlangen zunehmend nach Back-waren-Snacks. In Deutschland liefern wir so beispielsweise über 150 Millionen Brötchen im Jahr aus, in den Nieder-landen mehr als 55.000 Sandwiches täg-lich. Zudem beliefern wir beispielsweise in Spanien auch große Fast Food-Ketten, in deren Produktangebot erst das Bröt-chen den Burger komplett macht. Im nächsten Jahr feiern wir übrigens unser 50-jähriges Firmenjubiläum.

Michael Gerlif wurde von der Hauptversammlung am 3. Septem ber 2009 neu in den Aufsichtsrat der Nordzucker AG gewählt. Der 59-jährige gebürtige Däne lebt in Köln und ist Finanzvorstand der Lekker land AG & Co. KG mit Sitz in Frechen. Er löste Albrecht Hertz-Eichen rode (65) ab, der als Vorstands vorsitzender der Han nover Finanz GmbH dem 21-köpfigen Aufsichtsgremium seit 2005 angehört hatte.

Lekkerland beliefert in elf europäischen Ländern zirka 134.000 Tankstellenshops, Kioske, Con venience-Stores, Fast-Food-Ketten, Tabak waren fachgeschäfte, Getränke-Fachmärkte, Kaufhäuser, Lebensmittel märkte, Bäckereien und Kantinen mit einem Voll-sortiment aus Süßwaren, Getränken, Snacks, Convenience-Sortimenten, Eis, Tief kühl kost, Frische-Pro duk ten, Tabakwaren, Prepaid-Gut haben für Handys und Internet sowie Non-Food. Das Unter nehmen erzielte in 2008 einen Umsatz von 11,6 Mil li arden Euro. red.

Ak tue l l

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Zu den Wintersammlungen 2010 laden Nordzucker und der Dachverband Norddeutscher Zucker rüben anbauer e.V. (DNZ) gemeinsam mit den regionalen Zuckerrübenanbauerverbänden ein. Anfang Februar haben alle norddeutschen Rübenanbauer der Nordzucker AG Gelegenheit, sich in ihrer Anbauregion über Ernte- und Kampagneergebnisse sowie aktuelle Fragen zum Rübenanbau 2010 zu informieren. Bitte merken Sie sich Ihren Termin vor, und nutzen Sie eins der insgesamt 33 Treffen in vier Bundesländern für Information und Austausch aus erster Hand.

Wochentag Datum Zeit Veranstaltungsort / Adresse Verband

Mittwoch 03.02.2010 9 : 00 Schladen, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte 9 : 00 Halberstadt, Bildungs- und Gesundheitszentrum ZAV Magdeburg 14 : 00 Lengede, Landhaus Staats ZAV Niedersachsen-Mitte 9 : 00 Satrup, Angelner Hof, Flensburger Str. 26 ZAV Schleswig Holstein 14 : 00 Wasbek, Kühls Gasthof, Hauptstraße 41 ZAV Schleswig Holstein 19 : 00 Meldorf, Zur Erheiterung, Rosenstraße 6 ZAV Schleswig Holstein

Donnerstag 04.02.2010 9 : 00 Peine, Schützenhaus ZAV Niedersachsen-Mitte 9 : 00 Stendal, Rathaus ZAV Magdeburg 14 : 00 Wunstorf, Hotel Wehrmann ZAV Niedersachsen-Mitte 9 : 00 Güstrow, Viehhalle, Speicherstraße 11 ZAV Güstrow 14 : 00 Upahl, Dubbe´s Gasthof, Hauptstraße 33 ZAV Güstrow

Freitag 05.02.2010 9 : 00 Clauen-Nord, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte 9 : 00 Hundisburg, Landesforstbetrieb „Wald des Hauses”, Schloss ZAV Magdeburg 14 : 00 Clauen-Süd, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte 9 : 00 Breitenfelde, Siemers Gasthof, Dorfstraße 21 ZAV Schleswig-Holstein / RAN Uelzen

Montag 08.02.2010 9 : 00 Groß Elbe, Bürgerschänke ZAV Niedersachsen-Mitte 14 : 00 Altgandersheim, Köhlers Landgasthaus ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen 9 : 00 Ahlerstedt, Schützenhof Bockelmann, Stader Straße 2 RAN Uelzen

Dienstag 09.02.2010 9 : 00 Lehrte, Tenniscenter ZAV Niedersachsen-Mitte 14 : 00 Nordstemmen-Nord, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte 9 : 00 Emmen, Gasthaus Pasemann, Emmer Dorfstraße 35 RAN Uelzen 14 : 00 Winterfeld, Rasthaus Wieseneck, Dorfstraße 7 RAN Uelzen

Mittwoch 10.02.2010 9 : 00 Nienburg-Holtorf, Krügerhof ZAV Niedersachsen-Mitte 9 : 00 Meine, Gemeindezentrum ZAV Niedersachsen-Ost 14 : 00 Walsrode-Hünzingen, Forellenhof ZAV Niedersachsen-Mitte 9 : 00 Bergen, Stadthaus, Lange Straße 1 RAN Uelzen 14 : 00 Hünzingen/Walsrode, Forellenhof, OT Walsrode-Hünzingen RAN Uelzen / ZAV Niedersachsen-Mitte

Donnerstag 11.02.2010 9 : 00 Bönnien, Gasthaus Maas ZAV Niedersachsen-Mitte 14 : 00 Schöppenstedt, Gasthaus Zum Zoll ZAV Niedersachsen-Ost 9 : 00 Lüchow, Ratskeller, Lange Straße 56 RAN Uelzen 14 : 00 Amelinghausen, Gasthaus Schenk, Lüneburger Straße 48 RAN Uelzen

Freitag 12.02.2010 9 : 00 Bornum, Lindenhof ZAV Niedersachsen-Ost 9 : 00 Lenglern, Landgasthaus Fricke ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen 14 : 00 Einbeck-Edemissen, Gasthaus Glatzel ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen

Dienstag 16.02.2010 9 : 00 Uelzen, Stadthalle, An der Zuckerfabrik 1 RAN Uelzen 9 : 00 Esbeck, Gasthaus Hennies ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen 14 : 00 Nordstemmen, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen

Donnerstag 18.02.2010 14 : 00 Gieboldehausen, Niedersachsenhof ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen

ZAV = Zuckerrübenanbauerverband; RAN = Rübenanbauer- und Aktionärsverband Nord e.V.;

* Stand 17.11.2009. Aktualisierungen unter www.nordzucker.de

Aktuelles – Winterversammlungen 2010*

In vier Fachversammlungen „Zuckerrübe 2010” stellen Beratungsringe, Landwirtschaftskammer, Zuckerrübenanbauer ver bände und Nordzucker pflanzenbauliche und betriebswirtschaftliche Fragen rund um die Zuckerrübe in den Fokus.

Wochentag Datum Zeit Veranstaltungsort

Montag 22.02.2010 9 : 00 Peine, Schützenhaus, kleiner SaalDienstag 23.02.2010 9 : 00 Nordgoltern, Landhaus NordgolternMittwoch 24.02.2010 9 : 00 Northeim, StadthalleDonnerstag 25.02.2010 9 : 00 Schladen, Zuckerfabrik

Pflanzenbau und Betriebswirtschaft im Fokus

TERMINKALENDER

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Akzente 03/09 15

Führungswechsel im Werk ClauenHans-Joachim Dell geht in den Ruhestand. Zoltan Toth wird neuer Direktor.

Wechsel an der Führungsspitze

In Clauen übernimmt der langjährige Nord zucker-Manager Zoltan Toth (41) am 1. Dezember 2009 die Leitung der Fabrik. Nach rund zehn Jahren an der Füh rungs spitze geht Hans-Joachim Dell (63) in den Ruhestand.

Zoltan Toth arbeitet seit 2003 für den Nordzucker-Konzern. Zuletzt leitete er als Generaldirektor die Geschicke der unga-rischen Nordzucker-Tochter Matra Cukor. Dort hat er maßgebliche Weichen für die Entwicklung hin zur Vertriebsgesellschaft gestellt und sich bis zuletzt um den Rück-bau der Werke gemäß den Auflagen der EU gekümmert. „Ich freue mich auf meine neuen Aufga ben in Clauen. Die Rüben wachsen hier auf hervorragenden Böden

im direkten Umfeld der Fabrik, das Team ist motiviert, die Produktpalette auf Industriekunden aus gelegt. Ich möchte dazu beitragen, Team, Werk und Kundenorientierung weiterzuentwickeln und danke meinem Vor gänger Hans-Joachim Dell ausdrücklich für die intensive Einarbeitung.“

Axel Aumüller, mittlerweile Vorstand Pro-duktion, unterstrich die Bedeu tung des Werkleiters vor Ort: „Jeder Werk leiter hat zuerst das Werk, seine Weiterent wicklung, die Mitarbeiter vor Ort und die Kunden im Blick. Doch ebenso bedeutend ist der gute Draht zur Bevölkerung und zur Gemeinde. Hans-Joachim Dell zog ein positives Resü-mee seiner Zeit in Clauen: „Seit 1995 habe ich mit meinem Team ins gesamt 15 Kampagnen erlebt, zunächst als Betriebs-ingenieur, seit 1999 als Werkleiter. Jede Kampagne hält Jahr für Jahr neue

Herausforderungen bereit. Es ist uns im-mer wieder sehr gut gelungen, sie an-zunehmen und erfolgreich zu arbeiten. Zoltan Toth wird diese Arbeit fortführen, da bin ich mir sicher.“ Das ausgezeichnete Verhältnis zu Anwohnern, Genehmigungs-behörden und zu den Rübenanbauern der Umgebung habe dazu beigetragen, die Ak zeptanz des Werks in der Region zu stärken. tsd

Seit dem 1. August 2009 ist Sven Buhr-mann neuer Leiter im Werk Uelzen. Sein Vorgänger Joachim Rüger hat als verant-wortlicher Manager den Bereich Produk-tion der Region Osteuropa in Wien über-nommen. Axel Aumüller wünschte Sven Buhrmann eine glückliche Hand für die Führung des Teams. Bei Joachim Rüger bedankte er sich für die produktiven Jahre im Werk, in denen zahlreiche Effizienz verbessernde Projekte erfolgreich umge-setzt wurden.

Sven Buhrmann ist bereits seit 1995 für Nordzucker in unterschiedlichen Schlüs sel-positionen tätig. Zuletzt war er ver antwort-lich für strategische Projekte und innovative Investitionen. „Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben in Uelzen. Ich möchte das Werk in seiner Bedeutung für Markt und Kunden erfolgreich weiter entwickeln.“

Joachim Rüger zog ein positives Resümee seiner Zeit in Uelzen: „Wir haben gemein-sam in sechs Kampagnen enorm viel er-reicht: Neben Optimierungen bei Energie-einsparung und Abwasserreinigung ha-ben wir in zwei großen Bauabschnitten das Service Center substantiell erweitert und auf die Bedürfnisse unserer Kunden

zugeschnitten. Darauf und auf die zu-packende Leistung der Mitarbeiter im Werk Uelzen für das Unternehmen bin ich sehr stolz.“ Und weiter: „Ich nehme viele gute Erfah rungen mit in meine neue Position und wünsche Sven Buhrmann viel Freude und Erfolg als Werkleiter.“ tsd

Sven Buhrmann leitet jetzt das Werk Uelzen

Hält jetzt den Schlüssel in der Hand – Sven Buhrmann (rechts).

Axel Aumüller (links) dankte Joachim Rüger für die erfolgreiche Zeit in Uelzen.

Hans-Joachim Dell geht in den Ruhestand …

… Zoltan Toth übernimmt die Werkleitung in Clauen.

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Die Zuckerrübe hat einen hervorragen-den Start in die Vegetation vollzogen. Die Aus saat war zeitig auf bestens vorbereite-ten Böden möglich, so dass eine schnelle Ju gendentwicklung mit einem Reihen-schluss bereits Ende Mai/Anfang Juni er-folgte. Der Grundstein für gute Erträge – selbst bei nur geringem Wasservorrat in den Böden – war gelegt.

Sowohl die Witterung im Frühjahr als auch Sommer haben den Rübenbe stän den dann weiterhin mit geholfen, mit etwas Nieder schlagsmenge und vor allem viel Wärme und Sonne Ertrag und Zucker zu bilden. Erst Ende Juli/Anfang August wur-de die Niederschlagsbilanz kritisch und mancher Skeptiker blickte sorgenvoll auf die Planun gen mit über 63 Tonnen pro Hektar Rübenertrag für die Nord zucker.

Die von Jahr zu Jahr optimierten Schlag-auswertungen bestätigten jedoch bereits

nach zwei Wochen Kampagne, dass sich tatsächlich ein neuer Rekord ertrag ankün-digt. Die gewachsenen Zu ckererträge waren schon in den ersten Tagen auf einem bis dahin nicht gekannten Niveau von 10,6 bis elf Tonnen pro Hektar. Der mehr jährige Zuckerertrag beträgt für das Ein zugs gebiet der Nordzucker AG 10,8 Ton nen pro Hektar. Dieser Ertrag wurde im Mittel bereits im September 2009 übertroffen. Besonders hervorzuheben sind die Erträge in den zu den Werken Clauen und Nord stemmen gehörenden Natur räumen. Eben so wie in Schleswig-Hol stein liegen die durchschnittlichen Ertragser war tungen in diesen Regionen bei über 13,0 Tonnen pro Hektar.

Eine Reihe technischer Störungen im ers-ten Kampagneviertel hatten erheblichen Einfluss auf die Verarbeitungsleistung der Werke. Es galt, die hohen Zuckergehalte der Rübe mit guter Aus beute zu gewin-

nen. So wurden die An bauer, Transport- und Rodeorganisa tio nen immer sehr schnell und umfassend informiert, wenn es zu Behinderungen gekommen ist. Die Nutzung von SMS und FAX-Versand schafft umfassend und effizient Klarheit. Die Kampagne wird nach jetzigem Stand bis knapp zur Mo natsmitte Januar 2010 andauern. Damit liegt wiederum ein be-sonderes Augen merk auf einer guten Mietenpflege, so dass der Rohstoff Rübe und die Verarbeit barkeit bis zum Kampagneende erhalten bleiben.

Erträge stärken die hohe Wettbewerbskraft der Zuckerrübe

Rekordernte in Sicht

Früher Kampagnestart, süße Rüben, hohe Zuwächse – in den meisten Regionen des Nordzucker Konzerns läuft die Zuckerrüben kampagne 2009 stabil. Überwiegend gute Vegetationsbedingun gen haben dafür gesorgt, dass die Rüben sich prächtig entwickelt und viel Zucker gebildet haben. Die erste Kampagne im größeren Konzern lässt somit sehr gute Erträge erwarten.

Deutschland

Volker BückmannLeiter Rübenbeschaffung Zentraleuropa

TITEL: Kampagne 2009

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Akzente 03/09 17

Rübe

Nordeuropa

Die Wachstumsbedingungen in diesem Jahr waren so weit zufrieden stellend, allerdings hat Trockenheit das Wachstum in einigen Bereichen Dänemarks und Schwe dens be-einträchtigt. Das trockene Wetter brachte aber saubere Rüben, hohe Zuckergehalte und eine gute Rüben quali tät mit sich. Nach einem warmen Sep tem ber war der Oktober etwas kälter als normal, allerdings gab es ausreichend Niederschlag in allen Nordic Sugar Ländern.

Alles in allem ist die zu erwartende Rü ben-ernte sehr gut und den Er war tungen ent-sprechend.

Die Erntebedingungen sind im Allge mei-nen sehr gut. Nur trockene und harte

Nordic Sugar: Rübenernte erfüllt Erwartungen

Böden zu Beginn der Kampagne brachten Probleme in einigen Teilen Dänemarks und Schwedens mit sich. Nach Problemen im Werk Nykøbing wurde die Produktion angehalten, so dass Rüben eine Woche lang nicht geliefert werden konnten. Mittlerweile läuft das Werk wieder. Alle an-deren Werke liefen sehr gut an, einige ver-buchten sogar Rekordwerte beim produ-zierten Zucker pro Tag.

Osteuropa

Die Kampagne in Osteuropa begann sehr früh. Das serbische Werk Kovacica startete bereits am 1. September, Vrbas folgte zwei Tage später und Pecinci nahm die Verarbeitung am 5. September auf. Der Grund für den zeitigen Beginn war eine lang anhaltende Sommertrockenheit, die die Rüben sehr stark gestresst hatte. Dem-zufolge war kein weiterer Zuwachs zu er-warten. Die Entscheidung hat sich als rich-tig erwiesen, denn bis Mitte Oktober blieb die Region gänzlich ohne Nieder schlag. Entsprechend musste die zunächst opti-mistisch eingeschätzte Ertragssituation er-heblich revidiert werden. Im Durch schnitt aller Werke gehen die Verantwortlichen derzeit von rund 46 Tonnen pro Hektar bei einem Zuckergehalt von 16,8 Prozent aus. Eine Folge der Trockenheit ist ein ver-gleichsweise hoher Anteil an abgestorbe-nen Rüben, die vor der Ernte von Hand herausselektiert werden mussten, um den Verar bei tungs prozess nicht zu stören.

Erfreuliche Zwischenergebnisse in Polen und der Slowakei

In der Slowakei herrschen insgesamt sehr gute Bedingungen. Die ersten Lieferungen erfolgten am 16. September. Die Erträge liegen auf dem hohen Niveau des Vor-jahres mit 60 Tonnen pro Hektar und 17,5 Prozent Zuckergehalt. Auch die Qualität der Rüben ist hervorragend.

In Polen begann die Kampagne am 23. September in Opalenica und einen Tag später in Chełmza. Auch hier ist eine er-freuliche Ertragsentwicklung festzustellen. Mit 58 Tonnen pro Hektar und 17,6 Pro-zent Zuckergehalt wird das Produktions-potenzial Polens sehr deutlich untermau-ert. Die Kampagne wird voraussichtlich in allen Werken rechtzeitig vor Weihnachten beendet sein.

Dr. Gerd JungLeiter Rübenbeschaffung Osteuropa

Rübenverladung in Schweden.

Hohe Zuckergehalte stellen die Werke auf die Probe.

Christer SperlingssonManager RübenbeschaffungNordeuropa

Slowakei: Erträge auf gleichmäßig hohem Niveau.

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1818

Die in vielen Nordzucker-Regionen sehr gute Rübenernte sorgt für lange Kampagnen.

Udo Harten, Klein Wanzleben,Deutschland„Die Zuckerfabrik Klein Wanzleben hat nach einigen Rückschlägen zu Kampagnebeginn die Leistung stabilisieren können. Dazu trägt erheblich die Produktion der Ethanolfabrik von fuel 21 bei. Mit den derzeit zu erwarten-

den Rübenmengen und den darin enthaltenen Zuckermengen haben wir eine lange Kam pagne vor uns.“

Sven Buhrmann, Uelzen, Deutschland „Eine im Hinblick auf Rüben- und Zucker-ertrag außergewöhnliche Kampagne. Ein gravierender Kesselschaden zu Kampagne-beginn wurde mit den hoch motivierten Mitarbeitern erfolgreich gemeistert.“

Hans-Joachim Dell, Clauen, Deutschland„Die Kampagne ist im Werk Clauen gut angelaufen. Die Rübenverar-beitungs leistung wird durch den hohen Zuckergehalt bestimmt.”

Rudolf Podolsky, Nordstemmen,Deutschland„Die fünfte Jahrhunderternte in Folge mit Zuckergehalten von über 18 Prozent stellt uns vor große Herausforderungen. Eine positive Bilanz daraus zu ziehen, wird wegen der geänderten Rahmenbedingungen der

ZMO schwierig. Gut, dass Nordstemmen Industriezucker für die Bioethanolherstellung zu fuel 21 nach Klein Wanzleben liefert.“

Burkhard Jahn, Schladen,Deutschland„Die diesjährige Kampagne ist gut und stö rungsfrei angelaufen.”

16 Werke unter DampfIhre Arbeit entscheidet wesentlich über den Erfolg von Nordzucker: 2009 starteten 16 Zucker-fabriken in acht EU-Ländern unter Nordzucker-Regie in die Kampagne. Erst malig gehören auch die fünf Werke der Nordic Sugar dazu. Einigen wird die in vielen Regionen gute Ernte 2009 Rüben bis weit in den Januar 2010 bescheren. Für Akzente hat Marion Stumpe die Direktoren aus acht EU-Ländern zu den Startbedingungen vor Ort befragt.

TITEL: Kampagne 2009

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RübeRübe

Akzente 03/09 19

Klaus Bøggild, Nakskov,Dänemark„Die ersten Wochen der Kampagne 2009 waren zufriedenstellender und bedeutend besser als die zwei Jahre zuvor. Der Haupt-grund für den diesjährigen guten Kam-pagnestart ist die vorherige festgelegte

und termingerechte Instandhaltung der gesamten Fabrik unter Einbeziehung der Mitarbeiter.”

Ratko Svorcan, Vrbas,Serbien„In der diesjährigen 97. Kampagne der Zucker-rüben verarbeitung werden wir eine volle Jah-reskapazität haben. Der Zuckergehalt liegt über dem Standard und wir erwar ten circa 80.000 Tonnen an produziertem Zucker guter Qualität.“

Zeljko Ciganovic, Pecinci,Serbien „Der Kampagnebeginn 2009 zeigt zwei Fakten:1. Das Werk begann EU-Weißzucker 2 A zu produ-zieren, aber 2. die Qualität der Zucker rübe kann keine nach haltige Produktion dieser 2A-Kategorie gewährleisten.”

Srboljub Dinic, Kovacica,Serbien„Die Kampagne in Kovacica verläuft unter sehr schweren Bedingungen wegen schlech-ter Rübenqualitäten, die in der Erde verfaulen. Dies hat zur Verringerung der Kapazität, ei-nem hohen Energie- und Hilfsstoffverbrauch

und zur Produktion von EU-Weißzucker 3 geführt. In der Kampagne erwarten wir eine Verarbeitung von etwa 400.000 Tonnen Rüben und die Herstellung von etwa 55.000 Tonnen Zucker.“

Pavel Kyselica, Trencianska Teplá,Slowakei„Die Wetterprognose lieferte vielverspre-chende Bedin gungen für eine gute Rüben-ernte. Der erwartete Rübenertrag liegt bei 60 Tonnen pro Hektar mit einer Polarisation von 17,5 Prozent. Die Rübenverarbeitung

begann planmäßig am 17. September 2009. Die Kampagne läuft konstant mit allen ge gebenen Einflüssen. Das geplante Kampagneende erfolgt am 28. Dezember 2009 mit einer Produktion von 85.000 Tonnen Zucker.”

Janusz Nozewnik, Opalenica,Polen„Die Zuckerfabrik in Opalenica hat die Kampagne planmäßig am 24. September 2009 begonnen. Bedingt durch den Wet terverlauf wird ein sehr guter Rübenertrag erwartet. Wir erwarten einen h ohen Zuckerertrag von einer guten Qualität. Alle

im Jahr 2009 durchgeführten Investitionen und Repa ra turen führten dazu, dass wir schon eine Woche nach Kampagne beginn mit der Weißzucker 2A-Erzeugung beginnen konnten.“

Tomasz Soliwodski, Chełmza,Polen„Die Rübenkampagne 2009 im Werk Chełmza läuft ohne ernste Probleme. Das Werk produziert ungefähr 1.000 Tonnen Weißzucker 2 pro Tag.”

Rimantas Radkevicius, Kedainiai,Litauen„Das Werk Kedainiai begann – wie geplant – am 16. Sep-tember 2009 mit der Zuckerkampagne. Das Hauptziel für diese Kampagne ist die Erreichung einer maximalen Produktion von 800 Tonnen Zucker pro Tag. Dieses Ziel haben wir bereits übertroffen. Die größte Investition in

diesem Jahr ist die Installation der Carbokalkpresse (LAROX), die wie geplant funktioniert. Wir arbeiten in dieser Kampagne im 4-Schicht-System (anstatt 3-Schicht-System) mit dem Ziel, die Überstunden der im Schichtbetrieb tätigen Mitarbeiter zu reduzieren.”

Bengt Högberg, Örtofta,Schweden„In Örtofta begann die Kampagne am 11. September 2009. Der Start war sehr gut und schon am dritten Tag überstieg die Ver arbeitung 18.000 Tonnen pro Tag und ist bisher stabil zwischen 19.000 bis 20.000 Tonnen pro Tag gelaufen. An vier Tagen wurde die Verarbeitungskapazität auf 80 Prozent

reduziert, da wir mehrere undichte Stellen in den Rohren eines Dampfkessels reparieren mussten.”

Sune Berghäll, Säkylä,Finnland„In Säkylä wird dieses Jahr eine gute Rübenernte erwartet. Der Kampagne start der Fabrik lief ohne Schwierigkeiten. Dies zeigt, dass die Fabrik in gutem Zustand und dass das Personal qualifiziert und hoch mo-tiviert ist.”

Aksel Føns Johnsen, Nykøbing,Dänemark„Dieses Jahr hatten wir einen sehr schwieri-gen Kampagnestart in Nykøbing, aber die Mit ar beiter haben eine großartige Arbeit geleistet, um über diese Schwierigkeiten hinwegzu kommen.”

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Erfahrungen austauschenSerbische Rübenanbauer besuchten slowakische Agrargenossenschaften

Im August dieses Jahres haben die Agro-diens te der Nordzucker-Tochtergesell schaf-ten Sunoko (Serbien) und Považský cukor (Slowakei) die Idee des gemeinsamen Er-fah rungsaustausches ihrer Landwirte ver-wirklicht.

Mulchsaat liegt im TrendAnfang August besuchte eine Gruppe von 40 serbischen Rübenanbauern die Zucker-fabrik im slowakischen Trencianska Teplá. Nach der Besichtigung der Fabrik begann

das Fachprogramm mit Präsentationen über die Schwerpunkte der slowakischen Anbau-beratung, aber auch über die Fort schritte und Ergebnisse nach Anwendung moderner Produktionsverfahren bei der Zucker rübe. Im Fokus steht nach wie vor die Mulch saat von Zuckerrüben, die in der Slowakei mit derzeit 26 Prozent nennenswerte Aus brei-tung gefunden hat.

Die serbischen Rübenbauern besuchten vorrangig Betriebe, die sich schon über

mehrere Jahre mit dem Pflugverzicht bei Rüben beschäftigen. In diesen Betrieben stand immer die Entwicklung von alterna-tiven Bearbeitungskonzepten im Vorder-grund, die bei oftmals geringer Liquiditäts-lage keine Investitionen in Spezialtechnik notwendig machen.

Besucht wurden die Agrar genossenschaften Ludanice, Preselany und Jelšovce, die gern ihre Erfah rungen mit den serbischen Berufs -kollegen teilten. Dabei interessierten sich die serbischen Gäste neben der Boden bear-beitung auch für das Preis gefüge der Markt-früchte, aber auch für das System der Euro-päi schen Zuckermarkt ord nung (ZMO).

In der Agrargenossenschaft Devio Nové Sady konnten die Teilnehmer aber auch mulchsaatgeeignete Spezialtechnik be-sich tigen. Mit dem dort vorhandenen Kombi nationsgerät Väderstad Topdown werden vom größten Rübenanbauer der Považský cukor jedes Jahr rund 500 Hektar Rüben fläche vorbereitet.

Die Besichtigung eines weiteren Betriebs, der Agrargenossenschaft Špacince in der Region Male Karpaty, schloss den Besuch von Praxisflächen ab. Hier wurde unter an-derem über die Struktur der Genossen-schaft, Beziehungen zu den Bodenbesitzern und die wirtschaftlichen Zusammenhänge

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Diskussion über pfluglosen Rübenanbau auf Praxisflächen der Agrargenossenschaft Jelsovce.

Besichtigung der Fabrik in Trencianska Teplá

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des Unternehmens diskutiert. Nach der Besichtigung der Technik für den Zucker-rübenanbau haben die Teilnehmer die Sortenversuchsfelder von Považský cukor besucht.

Erster Kontakt entstandenDieser Erfahrungsaustausch war ein erster Kontakt zwischen den Rüben anbau ern

und Agrodiensten in Serbien und der Slowakei. Die Besuche in einzelnen land-wirtschaft lichen Unternehmen und die ausgetauschten Informationen haben den derzeitigen Entwicklungsstand der Bo den -be ar beitung im Zusammenhang mit der Mulch saat von Zuckerrüben in der Slowa-kei anschaulich präsentiert. Der ange streb-te Know-how Transfer von fortschrittlichen

Anbautech niken unter vergleichbaren klimatischen Be dingungen konnte er-reicht werden.

Richard ŠulíkVorstandsmitgliedPovažský cukor

2005Jahr 2006 2007 20092008

2.000

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

ha

11.540

1.304 1.963

10.384

3.013

11.802

2.277

8.714

2.330

8.949

Mit einem Anteil von rund 26 Prozent hat das Mulchsaat-Verfahren im Rübeneinzugs gebiet des slowakischen Werks Trenianska Teplá nennenswerte Verbreitung gefunden.

Akzente 03/09 21

Solarenergie statt ZuckerSolarkraftwerk auf Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik Wierthe

Auf dem Gelände der ehemaligen Zucker-fabrik Wierthe soll in Kürze das größte So -larkraftwerk Niedersachsens ans Netz ge-hen. Firmengründer und Initiator Frank Ziegeler will dort soviel Strom erzeugen, dass zwei Ort schaften wie Vechelde und Son nenberg versorgt werden können. In Zah len heißt das: Auf vier Hektar Gelände sollen 5.500 Kollektoren rund 1,2 Mega-watt Ökostrom aus der Sonne erzeugen.

Im Rahmen einer Feierstunde vor dem ehe-maligen Verwaltungsgebäude der Fabrik erinnerte Jörg Egert, Manager Immobilien, an die Tradition des ehemaligen Nord-zucker-Stand orts, die in gewisser Weise nun fortgesetzt werde: Statt zuckersüßer Energie aus Rüben werde demnächst Solar-energie erzeugt. „Dies ist sehr eindrucksvoll und freut uns, denn unser Nachnutzungs-kon zept sieht vor, an ehemaligen Stand-orten keine Industriebrachen zu hinterlas-

sen. Die Bauarbeiten am Kraftfeld Vechelde laufen bereits auf Hochtouren. Fünf zusätz-liche Arbeitsplätze sollen dort entstehen.

Von links: Jörg Egert (Nordzucker), Matthias Adamski (Wito), Iris Flenker (Kraftfeld-Projektleiterin), Frank Ziegeler (Geschäftsführer Ziegeler Solar + Haustechnik), Bürgermeister Hartmut Marotz, Bauamtleiter Ralf Werner und Professor Nasir El Bassam.

Solarenergie aus Wierthe soll spätestens Anfang nächsten Jahres ins Netz gespeist werden. tsd

Rübe

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Eurosugar-Ausstieg wird zum Jahresende vollzogen Potenziale aus Nordic Sugar-Erwerb voll heben

Nordzucker hat die Weichen für einen schlag kräftigen europäischen Vertrieb unter einem Konzerndach gestellt: Das Unternehmen wird seine Aktivitäten über die Vertriebsgesellschaft Eurosugar, Paris, zum Jahresende einstellen. Aus der Pers-pektive der Nordzucker ist dies unabding-bare Voraussetzung, um die Poten ziale, die sich uns mit dem Erwerb der Nordic Sugar bieten, vollständig heben zu kön-nen. Denn die Kartellinstanzen hatten verfügt, dass die Vertriebe von Eurosugar und Nordic Sugar miteinander im Wettbewerb agieren müssen.

Nordzucker erwarb im März dieses Jahres Nordic Sugar und betreibt das Geschäft – einschließlich der Vertriebsaktivitäten in den nordischen und baltischen Staaten – jetzt erfolgreich innerhalb des Konzerns. Infolgedessen agiert Nordic Sugar bis jetzt als unmittelbarer Konkurrent der Euro sugar im Markt. Eine sinnvolle Integration dieser auch kundenseitig nicht nachvollziehbaren Konstellation mit konkurrierenden Vertrie-ben war unter den gegebenen Voraus-setzungen nicht möglich.

Zweiter wesentlicher Grund für die einver-nehmliche Entscheidung der Eurosugar-Ge-sellschafter Nordzucker AG, Cristal Union (Paris, Frankreich) und ED&F Man (Lon don, Großbritannien), die Aktivitäten nach zwei Jahren zu beenden, sind die wesentlich veränderten Marktbedingungen unter der reformierten Zuckermarkt ord nung (ZMO).

Reform hat ursprüngliches Ziel aus den Augen verloren

Ursprünglich verfolgte die EU-Kommission mit der Reform der ZMO das Ziel, wett-bewerbsfähige Standorte wie die in Deutschland und Frankreich zu stärken. Gleichzeitig sollten Möglichkeiten zur Ver-marktung von Zucker in ganz Europa ge-schaffen werden, vor allem in Defizit re gio-nen. Faktisch hat eine „Reform der Re form” im Jahr 2008 die europäische Zuckerland-schaft in andere Richtungen als erwartet verändert. Dies gilt vor allem für die signi-fikanten Quotenrückgaben in Deutschland und – wenn auch im gerin geren Maße – in Frankreich, außerdem für den Schutz, der den traditionellen Raffina teuren zusätz-lich gewährt wurde.

Heiner Reiners Leiter Zentrale Kommunikation

Vor diesem Gesamthintergrund hatten die drei Unternehmen ihre jeweiligen strategi-schen Ausrichtungen überprüft und sich entschieden, ihre Vertriebsaktivitäten ab dem 1. Januar 2010 unabhängig voneinan-der fortzusetzen.

Der zukünftige Nordzucker-Vertrieb spiegelt in seiner Struktur die Konzernorgani sation mit Zentralfunktionen und Gesellschaften in den drei Regionen Nord-, Zentral- und Osteuropa wider. Die neue Aufstellung er-öffnet Nordzucker Chancen, in allen Konzernregionen weiter zu wachsen.

Die Mitarbeiter kehren zur Muttergesell-schaft Nordzucker zurück und werden weiterbeschäftigt. Ausführliche Berichte, Hintergründe und Stimmen zur zukünfti-gen Vertriebsausrichtung lesen Sie in der Februar-Ausgabe der Akzente.

Ma r k t & Kunde

Stark im Markt und gut etabliert: McKinney und Siucra, zwei der drei irischen Marken, die jetzt von Nordzucker vertrieben werden.

Irland-Aktivitäten gestärktSeit 2006 hatte Nordzucker gemeinsam mit Greencore Sugar Ireland Ltd. erfolgreich die 50:50-Beteiligung Sugarpartners betrieben. Nun hat Nordzucker alle An teile des Koope-ra tionspartners – zusammen mit den etab-lierten Marken Siucra, McKinney und Castle – übernommen und führt das Unterneh-men ab sofort als alleiniger Eigen tümer.Nach der Rück gabe sämtlicher irischer Pro duk tionsquoten infolge der reformier-ten Zucker markt ordnung – der gesamte Jahres verbrauch an Zucker muss inzwi-schen importiert werden – sind vor allem Vertriebs- und Logistikerfahrung maßgeb-liche Erfolgs faktoren. Ein ste tiges Bevölke-

rungs wachs tum, steigende Geburtenraten so wie eine bedeutende Zahl an inter na -tional operierenden Nahrungsmittel her-stel lern sind wichtige Voraussetzun gen für eine weiterhin vielver-sprechende Markt ent-

wicklung. Mit der Trans aktion unterstreicht Nordzucker ihre Ent schlos senheit, diesen Markt zielstrebig fortzuentwickeln. red.

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Akzente 03/09 23

EU-ZuckermarktHohe Zuckererzeugung steigert die Nachfrage nach Exportlizenzen

In ganz Europa fallen Zuckerrübenernte und Zuckererzeugung in diesem Jahr über-durchschnittlich gut aus. Damit wird der Druck auf Exportmöglichkeiten wegen ei-nes hohen Anfalls an Nicht-Quoten zucker steigen. Denn für diesen gibt es nur zwei Absatzmöglichkeiten: im Non-Food-Bereich in der chemischen und Fermentations in-dus trie sowie im Export außerhalb der EU.

Nicht-Quotenzucker im Non-Food-Bereich hat sehr stabile Absatzzahlen und steht in Konkurrenz zu anderen Kohlenhydrat-Quel-len. Steigende Volumina können hier in der Regel nicht abgesetzt werden. Ex porte von Nicht-Quotenzucker sind wiederum durch WTO-Abkommen limitiert. Diese erlauben der EU, insgesamt 1,375 Millionen Tonnen Zucker pro Jahr zu exportieren. In einem Rekordjahr wie diesem, in dem geschätzt rund 3,9 bis 4,5 Millio nen Tonnen Nicht-Quoten zucker anfallen werden, bringt das einen enormen Druck auf die dafür not-wendigen Exportlizen zen. Die EU wird

unausweichlich einen Zucker überschuss haben, den sie auf das nächste Jahr vortra-gen wird, da sich das nicht über die Non-Food-Nach frage und die EU-Ex por te re-geln wird. Paradoxer weise sieht es so aus, als ob die größeren und effizienteren Pro-du zenten von den Regu larien und dem ge-samten Prozedere des Erwerbs von Export-lizenzen am härtesten getroffen werden, da es die Effi zienz dieser Unternehmen im darauf folgenden Jahr negativ beeinflusst. Es zeigt aber auch, dass die Situation in diesem Jahr so nicht von der Kommission vorhergesehen wurde. Hoffentlich wird sie die notwendigen Rück schlüsse für das nächste Jahr daraus ziehen, auch wenn der Scha den schon angerichtet ist. Der Aus-gang für Nordzucker ist zurzeit ungewiss.

Zuckererzeugung in Indien und Brasilien unter Erwartungen

Die Weltmarktpreise für Zucker sind noch auf historischem Rekordstand und bewegen sich um die 400 Euro pro Tonne Weiß-

zucker. Diese Hausse hat zwei Ur sachen: eine witterungsbedingt schlechte Ernte in Indien sowie eine unerwartet niedrige Zucker pro duktion in Brasilien. Das bedeu-tet, dass es derzeit eine Un terver sor gung mit Zucker gibt. Trotz dieser auf den ersten Blick vorteilhaften Situation für den Export von Überschuss zucker aus Europa auf den Weltmarkt wird der Druck auf den Preis nicht nachlassen. Händler werden entspre-chend ihre Konditionen anpassen. Gleich-zeitig haben exportierende Unternehmen zu sätzliche Logistik,- Lager- und sonstige Prozesskosten, so dass der Profit durch niedrigere Preise geschmälert wird.

Mats LiljestamVorstand Marketingund Vertrieb

„Just-in-time”-Lieferungen garantieren die Versorgung der Kunden mit Zucker.

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Leckere Backideen zu Weihnachten von SweetFamily und Konditorweltmeister Bernd SiefertDer Sommer hat sich längst verabschiedet und der Winter steht vor der Tür! Pünkt lich zum Start der Backsaison hat sich Kon-ditorweltmeister Bernd Siefert erneut vom SweetFamily Sorti-ment inspirieren lassen und leckere Rezeptideen entwickelt. Ganz neu: Würziger Schokoladen-Ingwer-Kuchen für den ge-mütlichen Nachmittags kaffee an den Feiertagen und Marzipan-Spekulatius mit Mandelblättchen als Ad ventsnascherei für zwi-

schendurch. Die erfolgreiche Kampagne wird auch in dieser Saison fortgeführt. Von Oktober bis Dezember 2009 gibt es SweetFamily Puderzucker, Brauner Zucker und Feinster Zucker wieder als Special Edition mit den raffinierten Rezepten vom Konditorwelt meister Bernd Siefert für die kalte Jahres zeit. Be-gleitende Handels-, PR- und Internet aktio nen unter stüt zen den Abverkauf.

Ma r k t & Kunde

Zutaten für etwa 40 Stück 200 g Marzipanrohmasse 1 Ei 220 g weiche Butter 50 g SweetFamily Brauner Zucker 1 Prise Salz 1 TL Spekulatiusgewürz 200 g Mehl 1/2 TL BackpulverFür den Belag: 1 Ei 70 g Mandelblättchen 50 g SweetFamily Brauner Zucker

ZubereitungMarzipanrohmasse mit Ei und Butter schaumig schlagen. Zucker, Salz, Spekulatiusgewürz, Mehl und Backpulver vermischen und unterrühren. Die Masse gleichmäßig auf ein mit Backpapier aus gelegtes Backblech streichen. Ei verquirlen, den Teig damit bestrei-chen, mit Mandeln und Zucker bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C (Gas: Stufe 3, Umluft 160°C) circa 15 – 20 Minuten backen. Das Gebäck abkühlen lassen, in etwa 3 x 5 cm große Rechtecke schneiden und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Zubereitungszeit: circa 20 Minuten, Backzeit: etwa 15 – 20 Minuten

Marzipan-Spekulatius mit Mandelblättchen

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SweetFamily Special Edition mit neuen Rezepten für die Adventszeit 2009.

Anika Ernst, Product Manager Handel

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Akzente 03/09 25

Mark t & Kunde

SweetFamily Teezucker mit zehn Prozent mehrPünktlich zur Herbstzeit gibt es Sweet Family Teezucker in der Vorteilspackung mit zehn Prozent mehr Inhalt zum gleichen Preis.

Mit aufmerksamkeitsstarker Verpackung und zusätzlichen Displays im Lebens mit tel-einzelhandel wird SweetFamily die Heiß-getränke Saison einleiten und versüßen.

Mit dem Vorteilspack wird ein zusätzlicher Anreiz für den Endverbraucher geschaffen, sich für Teezucker von SweetFamily zu ent-scheiden.

Der SweetFamily Teezucker ist besonders schnell löslich und eignet sich hervorragend zum Süßen von Tee, Punsch und Glühwein. Beide Sorten sind mit praktischer Schüttvor-richtung besonders leicht dosierbar. Dazu ist der Braune Tee zucker nur von SweetFamily erhältlich und somit einzigartig auf dem deutschen Markt.

Judith KümpelJunior Product Manager Handel

„ambrosia” für Bienen in ganz EuropaApimondia 2009 in Montpellier

Nordzucker mit ihrem erfolgreichen quali-ta tiv hochwertigen Bienenfutter am brosia war einer von 200 internationalen Aus-stel lern bei der Api mondia 2009 in Mont-pellier Frank reich. Michael Stich weh von der Nordzucker Vertriebs gesellschaft Eurosugar sowie Poul Bach Sören sen vom dänischen Händler Aulumgaard A/S wa-ren die Teilneh mer und die Initia toren dieses Pro jekts.

Die Apimondia 2009 wurde gezielt aus-gesucht, weil sie die größte internationa-le Messe im Bereich Imkereiprodukte ist.

Hier treffen sich Imker, Wissenschaftler sowie Händler aus zahlreichen Ländern der Welt.

Seit zwei Jahren wird ambrosia exportiert. Mehr als die Hälfte des Gesamtabsatzes in Höhe von rund 4.100 Tonnen wird in Län-dern wie Spanien, England und Dänemark erzielt. In Dänemark ist ambrosia die Num-mer eins mit 80 Prozent Marktanteil. Die gut besuchte Messe, ermöglichte Händler-kontakte nach Italien, Griechenland, Portu-gal, Frank reich, Bel gi en, Schweden, Norwe-gen, Polen, Slowakei und Tschechien.

Michael StichwehKey Account Manager Handel

Michael Stichweh (links) und Poul Bach Sörensen hatten regen Zulauf auf dem Messestand.

Bei Imkern hoch im Kurs: ambrosia aus Nordstemmen.

Hochwertiges Futter für Bienen in ganz Europa.

Erfreuliche WachstumsratenGegenüber dem Vorjahr konnten Absatz und Umsatz international um über 20 Pro-zent gesteigert werden. Dies zeigt, dass die Internationalisierung der Marke ambrosia der richtige Schritt ist. Ziel ist, neue euro-päische Händler für ambrosia Bienen futter-teig/Sirup zu gewinnen und die Marke europaweit zu etablieren.

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Nordstemmen

Fondant und Bienenfutter von Nordzucker wird in allen Teilen Europas nach gefragt.

Mark t & Kunde

Nachhaltiges Wachstum im Bereich SpezialitätenNordstemmer Fondant- & Bienenfutterteig-Produkteerobern Europa

Amerikaner, Berliner, Hefeteilchen, Do nuts, Apfelkuchen und Pralinen, Konfekt sowie After-dinner-mints sind nur einige Beispiele für Back- und Süßwaren, bei denen Fon-dant oder Glasuren ein wichtiger Bestand-teil der Rezeptur sind und für den besonde-

ren „süßen Augenblick“ sorgen. Fondant und Glasuren werden im Flüs sigzuckerwerk Nordstemmen seit 2001 produziert.

Die kompromisslose Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse sowie die Umsetzung der Wachstumsstrategie hat Erfolg: Seit nun mehr drei Jahren erreichen die Pro-dukte jährliche Wachstumsraten jenseits von zehn Prozent. Gleiches gilt für die ambrosia-Spezialitäten im Bereich Bienen-futter teig. Grundlage hierfür war und ist eine Marktorientierung, die auf einander ergänzende Maßnahmen zurückzuführen ist. Neben der Intensivierung der inländi-schen Vermarktung ist die europäische Kundenakquise in den Ländern wichtig, in denen gebrauchsfertiger Fondant einge-setzt wird oder die für die Qualität und arbeits wirtschaftlichen Effekte dieser Vor-pro dukte aufgeschlossen sind.

Innovationen im Bereich Produkte und Verpackungen

Ergänzt wurde das bisherige, bereits sechs Sorten umfassende Portfolio an Fondant und Glasuren um weitere zwei vielverspre-chende Vari anten. Kunden spezifische Ent-wick lungen ergänzen das breite An ge bot. Einen zunehmend höheren Stel len wert ha-ben Mehrweg behäl ter, die dem Kunden-wunsch nach weniger Ver pa ckungs materi al und Einhaltung hoher Qualitäts- und

Hygiene stan dards entgegenkommen. Bei ein zelnen Pro duk ten macht dies bereits knapp 70 Prozent aus. Aktuelle Projekt-studien fokussieren die Nachfrage nach kleine ren Gebinden bis hin zu Portions-packungen.

Anwendungsberater unterstützen Kunden

Kunden nachhaltig und kompetent zu be raten, ist der Schlüssel zum Erfolg er-klärungs bedürftiger Spezialitäten wie Fon-dant. Das erleichtert Kun den die op timale Sorten wahl für ihre Produkte und hilft, Pro-bleme bei der Anwendung zu vermeiden. Die Spe zia listen aus dem Be reich For schung & Ent wicklung unterstützen die Kunden in allen Fragestel lun gen ihrer Pro duktion. Aus diesem Kunden dia log lassen sich wiederum neue Ansatz punkte für Pro duktoptimie run-gen und Port folio erweite run gen ableiten.

Gezieltes MarketingUnterstützt werden die Vertriebsaktivitäten durch informative Verkaufsunterlagen und Messeteilnahmen. Fachvorträge und -arti-kel überzeugen zudem interessierte Fach-leute. Anzeigenserien in den Fachzeitschrif-ten erzielen darüber hinaus Bekanntheit und schaffen neue Nachfrage.

Der Bereich Fondant- und Bienenfutter-Spezialitäten zeigt lukrative Potenziale, die zu realisieren die besonderen Bemühun-gen des Teams der „AG Fondant“ gelten. Bei einem europäischen Marktvolumen im Be reich Fondant von über 100.000 Ton-nen lassen sich mit den hochqualitativen Nord stemmer Produkten weitere Wachs-tums poten ziale erreichen. Um den Anfor-de run gen unserer europäischen Kunden um fassend entsprechen zu können, sind ergän zen de Maßnahmen bei den Ver-packungsmöglichkeiten aber auch hinsicht-lich der Produktionskapazitäten notwendig.

Dr. Volker Diehl, Manager / Directeur Innovation, Quality & Customer Service

Bernd HoyerInnovation Development

Qualität und arbeits wirtschaft liche Vorteile für viele Back- und Süßwaren: Nordzucker-Fondant-Produkte.

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Akzente 03/09 27

Werksführungen: Blick hinter die Kulissen Regelmäßig in der ersten Oktoberwoche öffnen die hiesigen Nordzucker-Werke ihre Tore auch für interessierte Besucher.

„Wie kommt der Zucker aus der Rübe in die Kaffeetasse?“ – so lautet die zentrale Frage. Die Besucher erfahren in einer knapp zweistündigen Werksführung alles rund um die Zuckerherstellung. Dabei wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass kein technischer oder agrarwirtschaft-licher Vortrag gehalten wird, sondern dass die Besucher leicht verständlich erfahren und miterleben, welche Schritte bei der Ge winnung des Zuckers wichtig sind.

Die Führungen sind so ausgerichtet, dass die Besucher durch Riechen, Probieren und Berühren (zum Beispiel von Rüben-schnit zeln) eigene Erfahrungen mit dem Natur pro dukt aus der Zuckerrübe machen können.

Einblick in verschiedene BereicheDie Gäste werden in die unterschiedlichen Werksbereiche geführt und sehen – je nach Standort – verschiedene Stationen, von der Rübenanlieferung und -probenentnahme, über das Zuckerhaus und den Leitstand bis hin zur Verpackung beziehungsweise Ver-ladung im Service Center.

Bevor es – ausgerüstet mit dem obligato-rischen Helm – auf den Rundgang geht, erhalten die Teilnehmer umfassende In-formationen über die Nordzucker AG als Konzern. Außerdem wird ein 20-minütiger Film gezeigt, der einen Blick auch in die Bereiche der Zuckerherstellung gewährt, die aus Hygienegründen nicht betreten werden dürfen.

Unterschiedliche ZielgruppenDie Besuchergruppen sind sehr unterschied-lich zusammengesetzt: Von interessierten Landwirten, über Vereine aus der Nachbar-schaft, bis hin zu ganzen Abtei lungen aus Firmen, die die Werksführung als Ziel für ihren Betriebsausflug nutzen. Um den Inte-res senschwerpunkten der Besucher Rech-nung zu tragen, werden die entsprechen-den Themenschwerpunkte für die Präsen-tation von den Werksführern ausgewählt.

Einfach anmelden: Anruf genügt!Anmelden können Sie sich in den Sekre-tari aten der Werke, die die Termin ver gabe vor Ort koordinieren. Teilnehmen können alle ab 16 Jahren, die gut zu Fuß sind und gute Laune mitbringen! red.

Termine für die Führungen:

Clauen: Sabine Ludwig 05128 405 -135Klein Wanzleben: Andrea Thode-Japp 039209 45 -130Nordstemmen: Ines Büthe 05069 88 -102Schladen: Kerstin Liebelt 05335 802 -101Uelzen: Marlies Steinberg- Antony 0581 89 -156

Auf dem Weg zum Zucker … Mittels Proben erfahren die Besucher, welche Zwischenstufen während der Herstellung durchlaufen werden.

Gäste und Mitglieder des Vereins „Lebendiges Ahlten e.V.“ bei der Besichtigung des Zucker-hauses in Clauen. Von links nach rechts: Renate Schönfelder-Kronisch, Hans-Heinrich Prüße, Bärbel Halamoda.

Heike Koehler aus Ahlten: „Ich war sehr überrascht, wie die Herstellung funktioniert!“

Aus der Rübe in die Kaffeetasse: Werksbesucher wissen mehr über das Naturprodukt Zucker.

Tre f fpunk t

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Tre f fpunk t

Peter Struck und Kirsten Lühmann in UelzenDr. Peter Struck, bis vor kurzem Vor sitzen der der SPD-Bundes tags fraktion und Bun des tags-abgeordneter aus dem Wahlkreis Uelzen kam, um „den Stab“ an seine Nach folgerin im Wahl kreis, Kirsten Lüh mann, zu übergeben. Peter Struck, echter Uelzer, war und ist der Nordzucker und dem Werk Uel zen immer be-sonders verbunden gewesen. Er weiß um die Be deu tung des Stand orts für den ländlichen Raum, um direkte und indirekte Arbeits plätze in ländlichen Regio nen, um Kultur und Ge-schichte und um das Wahr zeichen für Uelzen. In den langen Jahren seines erfolgreichen politischen Wir kens hat er sich stets über die Belange der Zucker fabrik Uelzen auf dem Laufenden gehalten. Deshalb war es sein besonderes An liegen, seine Nachfolgerin im Wahlkreis persönlich vorzustellen.

Kirsten Lühmann sind Landwirtschaft und Rübenanbau, die Diskussionen um Ernäh rung und Gesundheit sowie wirtschaftspolitische Fragen sehr vertraut. Die frühere Polizei ober -kommissarin bringt Vor bildung mit: Sie wohnt in Lehrte und hat dort bereits „Zuckerfabriks-luft“ geschnuppert.

Peter Struck freute sich, dass ihm Vor stands-vorsitzender Hans-Gerd Birlenberg als An er-kennung und Dank ein Zuckersilo aus Porzel-lan mit dem Text überreichte: „Die Welt im Blick, Uelzen im Herzen – Danke Peter Struck“.

Es passt zu Peter Struck, dass er das gute Por-zellan in Satteltaschen verstaute, sich auf sein Motorrad setzte und fröhlich winkend davon-brauste.

Die letzte Stippvisite von Dr. Peter Struck: Werkleiter Joachim Rüger, DNZ-Vorsitzender Gerhard Borchert, Dr. Peter Struck, Kerstin Lühmann, Hans-Gerd Birlenberg, Christian Kionka (von links).

Ministerpräsident Böhmer bei fuel 21Die Bioethanolanlage der Nordzucker-Toch ter fuel 21 in Klein Wanz-leben war Ziel von Professor Wolfgang Böh mer, Minister präsi dent des Lan des Sach sen-Anhalts. Er wurde von zahlreichen Ab ge ord neten des sach sen- anhaltinischen Land tags sowie des Bun des tages begleitet. Vorstands vorsitzen der Hans-Gerd Birlenberg begrüßte den Minis ter -präsi denten und wies auf die Be deu tung des Standorts Klein Wanz -lebens und des Rüben anbaus in Sachsen Anhalt für die Nordzucker hin: „Die Rübenan bauer haben durch ihre Beteili gung am Un ter neh-menskapital dazu beigetragen, dass die Nordzucker die derzeitige Position in Europa erreichen konnte.“ Böhmer überzeugte sich davon, dass das Bioethanolwerk zum Ruf des Landes Sach sen- Anhalt als Ethanolland Num mer 1 einen entscheiden-den Beitrag leistet. Er be grüßte die unter nehme rische Ini tiative und ver-sprach, sich für die notwendigen Rahmen bedingungen einzu setzen.

Sigmar Gabriel vor Ort im Nordzucker-Werk SchladenSigmar Gabriel hat auf Einladung der Nordzucker das in seinem Wahlkreis liegende Werk Schladen besucht. Es war bereits das dritte Mal, dass sich der ehemalige Umweltminister für die Belange der Nordzucker Zeit nahm. Er war wie immer sehr gut vorbereitet und in-formiert. So ergab sich eine intensive Dis kus sion, nicht nur über den europäischen Zu cker markt nach der Reform der Zuckermarkt ordnung, die Situation der Nordzucker AG durch den Erwerb der Nordic Sugar,

sondern auch zu Bio etha nol, dem Biokraftstoff quotengesetz und der Diskussion um die Erstei ge rung von CO2-Zertifikaten. Der inzwischen neue SPD-Partei vorsitzende zeigte sich offen für eine Umsetzung der euro päischen Ver ordnung, die eine Bei mischung von zehn Prozent Etha nol zulässt und bezeichnete es ebenfalls als legitim, die Interes sen der heimischen Indus trie bei der Ver gabe der CO2-Lizenzen un ter Berück sichtigung gleicher Grundsätze zu wahren.

Unternehmen und Politik im DialogIm Vorfeld der Bundestagswahl 2009 besuch ten zahlreiche hochrangige Bundes- und Lan des poli-tiker Nordzucker, um sich vor Ort über Themen wie Zuckermarkt, Bioethanol, agrar politische Entwicklungen und regionale Schwer punkte auszutauschen.

Nach intensivem Gedankenaustausch: (von links) Dr. Henrik Einfeld, Burkhard Jahn, Sigmar Gabriel, Dr. Albrecht Schaper, Christian Kionka, Gerhard Borchert, Kathrin Fauter.

Ministerpräsident Böhmer (4. von links) begrüßte die unternehmerische Initia tive und versprach, sich für die notwendigen Rahmen bedingun gen einzusetzen.

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Hans-Michael Goldmann auf Besuchs-„tour”Über viele Monate gab es für Hans-Michael Goldmann, seit kurzem Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Land wirt-schaft und Verbraucherschutz im Deutschen Bundestag, fast nur ein Thema: Milch. Der gebürtige Hil desheimer, der im Emsland wohnt, informierte sich bei Nordzucker in Braun schweig, im Werk Uel zen und beim Vorsitzenden des Rüben anbauer- und Aktio närsver bands Nord, Eckhard Hin richs, über Rübe, Zucker, Markt- Mecha nis men und die Ernährungs dis kussion. Goldmann beklagte die mögliche Bevor mun dung der Bürger durch ein Ampel system. An erster Stelle müsse Aufklärung und Information des Ver brau chers und Konsu men ten stehen. Im Werk Uelzen über-zeugte Goldmann sich von den Produk tionsbe dingungen und hohen Stan dards, mit denen der Zucker ge won nen wird.

Den Abschluss bildete die Be sichtigung der Sola Bonum GmbH, einer Betriebs gemein schaft, die Landwirtschaft, Kartoffelschäl-betrieb, Schweine mast und Biogas anlage mit Wärmekonzept mit-einander verbindet und sich aus gemeinsamen Rübenernten ent-wickelt hat.

Bauernhof-Familien-Kochfest in HeiligenfeldeAm 20. September 2009 fand zum vierten Mal bei strahlend blauem Himmel das Bauernhof-Familien-Kochfest der Arbeits-gemeinschaft Urlaub und Freizeit auf dem Lande e. V. Nieder-sachsen statt. Als Veranstaltungsort hatte Familie Einhaus ihren Eschenhof in Heiligenfelde bei Syke zur Verfügung gestellt.

An über 60 Koch- und Aktionsständen wurde fleißig gebrutzelt, gegrillt, gekocht, geschmeckt, gespielt und gefachsimpelt. Mehr als 7.000 Besucher kamen im Laufe des Tages und probierten, was die Bäuerinnen und Bauern aus den regionalen Produkten zauberten.

Nordzucker war als einer der Sponsoren mit einem Aktions-stand vertreten. Die-ser war in direk ter Nachbarschaft des Hof cafés platziert und wurde von vie-len interessierten Besucherin nen und Besuchern belagert, Rezeptflyer wurden mitgenommen und es wurde gern probiert. Viel Begeisterung rief der Zwetschgen-Apfel-Zimt-Aufstrich hervor, der vor Ort mit Sweet Family Quick & Easy zubereitetet wurde. Viele Besucher waren positiv überrascht, einmal die komplette SweetFamily-Produkt palette vor Augen zu haben – 40 Pro dukte in ihrer gan-zen Vielfalt sind schon überzeugend.

Das Kochfest, von dem auch NDR 1 Niedersachsen mit seiner Moderatorin Martina Gilica den ganzen Tag live berichtete, lohnt einen Besuch im nächsten Jahr.

Insa CiesingerTravel- und Eventmanagement

Leckeres zaubern mit SweetFamily auf dem Eschenhof in Heiligenfelde.

Begehrt: SweetFamily-Rezepte und Kostproben.

Nach einer gelungenen Betriebsbesichtigung: Lukas Robben, Thomas Preuß, Rainer Fabel (stellvertretender Vorsitzender FDP-Kreis ver band Uelzen), Eckhard Hinrichs (Vor sit zender Rübenanbauer- und Aktionärsverband Nord e.V.), Jürgen Winter (Vorstand DNZ), Stefan Büsching (Geschäftsführer Rübenanbauer- und Aktio närs verband Nord e.V.), Gerhard Borchert (Vorsitzender DNZ), Hans-Michael Gold mann, Christian Kionka, Dr. Henrik Einfeld.

Christian Kionka,Leiter Zentrale Öffentlichkeitsarbeit

Akzente 03/09 29

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Fliegende Gleise, Gleiskutschen und Draisinen Die Ära der Feldbahnen Vor mehr als 100 Jahren führte die Aus deh-nung des Rübenanbaus zu immer weiteren Transportwegen. Bei nasser Witterung im Herbst waren Wege und Straßen für schwe-re Rübenwagen kaum passierbar. Der Bau einer schmalspurigen Transportbahn war für einige Zuckerfabriken die Lösung, die kontinuierliche Rübenanfuhr während der Kampagne zu garantieren.

Mobile Gleise: Per Hand von Feld zu Feld

Bereits lange vor den Feldbahnen gab es mobile Gleisanlagen, die nach Bedarf auf den Feldern zum Abtransport der Rüben oder zum Ausbringen von Dung aufgebaut wurden. Ein oder zwei Männer konnten die „fliegenden Gleise“ per Hand von Feld zu Feld tragen und genau dort aufbauen, wo sie gebraucht wurden. Meistens zogen Pferde oder, wie in Dinklar, auch Ochsen zwei bis vier Wagen oder Loren. Lokomo-tiven waren vielerorts zu schwer und unfle-xibel um sie auf den Feldern zu verwenden.

Von Zugtieren zu Dampf-, Diesel- und Elektroloks

Auch die fest angelegten Feldbahnen, die sich aus Grubenbahnen entwickelt hatten, wurden zunächst von Zugtieren bewegt. Pferde erkrankten dabei häufig, wenn sie nass geschwitzt auf den Fabrikhöfen auf die nächste Fahrt warten mussten. Nach und nach wurden sie von Dampflokomotiven,

später von Dieselloks oder auch Elektroloks, wie in Nörten und Wismar, abgelöst. Die Feldbahnen fuhren bis zu 14 Stunden pro Tag bei einer maximalen Geschwindigkeit von zehn bis 15 Kilometer pro Stunde. So dauerte eine Feldbahnfahrt von Harste nach Nörten gut zweieinhalb Stunden.

Üfingen: Mit der Draisine zur Arbeit in die Fabrik

Feldbahnen entstanden normalerweise zwi-schen zwei festen Punkten. Sie waren meist eingleisig mit Ausweichstellen für den Ge-genverkehr. Oft fuhren sie ganzjährig und hatten feste Ladestellen. Vor allem dort, wo sie die Fabriken mit der Staatsbahn oder mit Gutshöfen verbanden, die eng mit der Zuckerfabrik zusammenarbeiteten, wie dies in Klein Wanzleben oder in Sehnde der Fall war. Noch heute zeugen Gleisreste auf dem Gutshof Rethmar von der Feldbahn zur Zuckerfabrik in Sehnde.

Die Feldbahn zwischen der Annahmestelle in Üfingen und der Zuckerfabrik in Broitzem wurde dagegen nur zur Kampagne genutzt. Die Üfinger brauchten die Feldbahngleise nicht nur für den Rübentransport, sondern auch, um bequem mit einer Draisine zur Arbeit in die Zuckerfabrik zu fahren. Eine weitere Kuriosität der Feldbahnära war eine Gleiskutsche, mit der Gutsbesitzer Dehne auf seinen Inspektionen vom Gut Oedelum zur Zuckerfabrik Schellerten fuhr.

Klein Wanzleben: 46 Kilometer Feldbahnnetz

Eine Ausnahme bildete die Klein Wanz-lebener Feldbahn. Nicht nur, dass sie mit 46 Kilometern das längste Schienennetz besaß: Ihre Hauptstrecken waren zudem zweigleisig. So konnten die vier Loko mo-tiven und 240 Wagen gleichzeitig fahren ohne sich zu behindern. Eine weitere Be-sonderheit war auch die 1,4 Kilometer „kurze“ Feldbahn der Zuckerfabrik Uelzen, mit der noch bis 1961 ausschließlich Klär-

schlamm auf ein Gelände nahe Stöten-büttel gebracht wurde. Wo immer es mög-lich war, baute man die Schienen entlang vorhandener Chausseestraßen, um so die Baukosten zu drosseln. Schwierig wurde es, wenn Feldbahnen die Staatsbahn kreuzten. Die Broitzemer lösten das Problem mit ei-nem zwei Meter hohen und 1,8 Meter brei-ten Tunnel, der jedoch nicht mit Dampf-lokomotiven befahren werden konnte. Die Wagen mussten auf der einen Seite gescho-ben und auf der anderen von einer weite-ren Lokomotive herausgezogen werden.

Opalenica: Feldbahn und öffentliche Klein bahn bis 1995

Mit zunehmender Motorisierung und dem Ausbau der Straßen in den 1950er bis 1960er Jahren verloren die Feldbahnen ihre Bedeutung. In Nörten führte der Bau der Reichs autobahn bereits 1936 zum Ende der dortigen Feldbahn. Lediglich die mit einer Spur breite von 750 Millimetern schon recht große Feldbahn der Zuckerfabrik im polnischen Opalenica überlebte bis 1995, nachdem sie bereits 1896 in eine öffentli-che Kleinbahn umgewandelt worden war.

Akzente-Leser, die mehr zu Feldbahnen wissen möchten, sei das informative und bildreiche Buch von Reinhard Richter: „Feldbahnen im Dienste der Landwirt-schaft“ empfohlen. Feld bahnen zum Anfassen und Mitfahren bietet das Feld-bahnmuseum in Hildesheim. Mehr unter www.feldbahnmuseum-hildesheim.de.

Die mit nur 1,4 Kilometern kürzeste Feldbahn-strecke gehörte zur Zuckerfabrik Uelzen.

In den 50er und 60er Jahren verloren die Feld-bahnen ihre Bedeutung für den Rübentransport in Norddeutschland.

Per Hand von Feld zu Feld getragen: Fliegende Gleise.

Die Vorläufer der Feldbahnen.

Birgit RotheUnternehmensarchiv Uelzen

Manuela ObermeierFreie Autorin

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RÜCKBAU GÜSTROW

Weicher Kern – weiche Schale

WISSENSWERTES

Wussten Sie schon …?

Auf dem Gelände der ehemaligen Zucker-fabrik Güstrow sind die Abräum arbeiten mittlerweile beendet. Wie ein Silo unter der harten Außen schale aussieht, das konnten zahlreiche Neu gierige jüngst unter die Lupe nehmen. Heiz spiralen auf weinrotfarbenem Untergrund schlängelten an der Hülle ent-lang und bildeten eigentümliche Muster. Nur für kurze Zeit war das ehemalige Silo der Fabrik, das bis zu 50.000 Tonnen Zucker fass-te, in Schräg lage zu sehen. In der Zwi schen-zeit ist es der Wiederverwertung zugeführt. tsd

Knusprige ZwiebelringeZwiebelringe werden erst so richtig knusprig und braun, wenn man sie nach dem glasig Braten mit Zucker überstreut. Der Zwiebelgeschmack bleibt dabei, wie er sein soll!

Zucker im KochwasserKartoffeln schmecken nach mehr, wenn man dem Kochwasser ein wenig

Zucker zusetzt. Auch grüne Erbsen und Mohrrüben sollten stets mit ein wenig Zucker gekocht werden. Ebenso kann Kohl ge-schmacklich gewinnen, wenn man dem Kochwasser eine Messerspitze Zucker hinzufügt. Mit 33 Jahren reif für das Museum:

Stoll-Rüben-Vollernter, Baujahr 1976.

AB INS MUSEUM

Erntedankfest auf Gut SteinhofStoll-Rüben-Vollernter von 1976 im Mittelpunkt

Das Landtechnik-Museum Gut Steinhof prä-sentierte anlässlich des Erntedankfestes mit Bauernmarkt seine neueste Errungenschaft: Einen Stoll-Rüben-Vollernter, Baujahr 1976. Der bisherige Besitzer aus dem nördlichen Landkreis Uelzen ließ es sich nicht nehmen, den Roder selbst nach Watenbüttel zu brin-gen. Für die 120 Kilometer war er sieben Stunden unterwegs. „Der Abschied fiel ihm schwer“, erzählt Hans-Heinrich Tomforde, Vorstandsmitglied des Fördervereins Gut Steinhof. Der Förderverein hat ihm den Schrott wert ersetzt. Nordzucker hat die Hälfte beigesteuert. Daniela Gierth

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MESSE

Azubis präsentieren Nordzucker auf der IdeenExpo 2009„Nur wenn junge Menschen die Möglichkeit haben, Technik zu begreifen, dann können sie Technik verstehen und sich dafür begeis-tern.“ – resümierte Nieder sachsens Minister-präsident Christian Wulff nach der IdeenExpo. Neun Tage lang hatten die rund 283.000 Besucher die Möglichkeit über 350 Mit mach-exponate unter die Lupe zu nehmen. Viele Besucher hatte auch der Nordzucker-Stand direkt am Eingang. Das von Auszu bil denden entworfene und gebaute Glücksrad entpupp-te sich als wahrer Besu cher magnet. Auch die anderen Exponate waren gefragt. Die Bau-teile für die Taschenlampen mussten schon vor der Halb zeit nach bestellt werden und auch das „Schieß- die-Rübe“-Spiel fand bei den jungen Besuchern großen Anklang. Vor-

standsvorsitzender Hans-Gerd Birlenberg, Geschäftsführer Zentral-europa Axel Aumüller und Personalchef Peter Friedrich ließen es sich nicht nehmen, persönlich vorbei zuschauen und die Aktionen der IdeenExpo unter die Lupe zu nehmen. Sie sprachen den Azubis Lob und Anerken nung für die pfiffige Ge stal-tung und das tolle En gagement aus. Nicht nur, dass der Stand einer der meistbesuchten war und für jedes Interessengebiet etwas da-bei war, auch die Organisation und die werks-übergreifende Standbetreuung ließen Aus-bilder und Azubis näher zusammenrücken. David Rösler und Lee-John Brown

Besuchermagnet: Nordzucker auf der IdeenExpo 2009

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Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig

Zutaten für circa 40 Stück: 50 g getrocknete Ananasstücke 3 EL brauner RumAbgeriebene Schale einer unbehandelten Limette 3 Eiweiß 120 g SweetFamily Feinster Zucker1 Prise Salz 200 g Kokosraspel1 Prise gelbes Currypulver

Für die Glasur: 100 g SweetFamily Puderzucker 1 EL RumEinige Tropfen Limettensaft

Zubereitung:Ananas in kleine Stücke schneiden und mit Rum und Limettenschale vermischen. Eiweiß steif schlagen, dabei Zucker und Salz einrieseln lassen. Kokosraspel, Currypulver und Ananasmischung vorsichtig unterheben.

Mit Hilfe von zwei Teelöffeln circa 40 kleine Häufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und im vorgeheizten Backofen bei 140°C (Gas: Stufe 1, Umluft 120°C) etwa 20 – 25 Minuten backen. Für die Glasur Puderzucker mit Rum und Limettensaft verrühren, die Makronen damit bestreichen und nach Wunsch mit getrockneten Ananasstücken und Limettenschalenabrieb dekorieren.

Zubereitungszeit: etwa 20 MinutenPro 100 g: Energie 157 kcal, Fett 244 mg, Kohlenhydrate 36,6 g, Eiweiß 554 mg

Exotisches in der Vorweihnachtszeit Glasierte Caribic Kokosmakronen


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