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2006. Der Irak-Krieg beginnt, die amerikani- USA. Der Film ... · etwas später entstandene Film...

Date post: 24-Aug-2019
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2006. Der Irak-Krieg beginnt, die amerikani-

sche Nation immer tiefgreifender zu spalten.

In diesem Jahr starten auch CROSBY, STILLS, NASH

& YOUNG ihre “Freedom of Speech”-Tour quer durch die

USA . Der Film porträtiert sowohl das politische als

auch musikalische Verhältnis der Band zu ihren Fans.

Parallelen zwischen der Friedensbewegung während

des Vietnamkriegs und den gesellschaftlichen Ent-

wicklungen in Amerika seit dem 11. September werden

mehr als deutlich.

Ein Vietnamveteran bringt es auf den

Punkt: “Es ist alles ein Déjà Vu”.

ARSENAL FILMVERLEIH präsentiert:Crosby, Stills, Nash & Young –Déjà vuEin Film von Bernard Shakey USA 2007, 96 Min., 35mm, 1:1.78Engl. Originalfassung mit dt. UntertitelnVerleih gefördert von der Filmstiftung Hamburg Schleswig-Holstein Kinostart: 10. Juli 2008

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Synopsis

Seit ihren ersten Auftritten in den späten 60ern geltenCrosby, Stills, Nash & Young als Sprachrohr ihrer Generation.Mit Songs wie “Ohio” und “Find the Cost of Freedom” wurdensie zu Vorbildern der Protestbewegung gegen den Vietnam-Krieg. Bis heute haben sie ihren politischen Biss nie verloren.Der Dokumentarfilm von Regisseur Bernard Shakey (hinterdem sich kein anderer als Neil Young selbst verbirgt) zeigtCrosby, Stills, Nash & Young auf ihrer “Freedom of Speech”-Tour im Jahr 2006 durch Nordamerika, bei der sie vor allemSongs aus Neil Youngs kontrovers diskutiertem Album“Living With War” spielten. Begleitet wurden sie vom Jour-nalisten und Kriegsberichterstatter Mike Cerre, der von derBand eingeladen wurde, seine eigenen Toureindrücke undInterviews mit den Fans in den Film einzubringen. Gleichzeitig ist “Crosby, Stills, Nash & Young – Déjà Vu” keinKonzertfilm: Er ordnet die “Freedom of Speech”-Tour in eineReihe tagespolitischer und gesellschaftlicher Fragen ein, mitder sich die USA aufgrund des Irak-Kriegs konfrontiert sehen.

Pressestimmen

“Ein wohlklingender Protestschrei gegen den Irak-Kriegvon einer der größten Rockbands ... Die Band genießt sogroße Popularität, dass selbst Fans hingehen werden, die mitdem politischen Inhalt nicht einverstanden sind ... Die Män-ner sehen aus wie Großväter, irgendwie deprimierend. Abersobald ihre großartige Musik erklingt, vergisst man dasAlter.” The Hollywood Reporter

“Es klingt merkwürdig – aber ich glaube, dass “Crosby, Stills,Nash & Young: Déjà Vu” der wichtigste Film des SundanceFestivals 2008 ist ... Der Film zieht einen vernichtendenVergleich zwischen den Vereinigten Staaten heute und derähnlich gespaltenen Nation vor vierzig Jahren. Falls derCSNY-Film erneuten Aktivismus hervorbringen würde, wäredas ein erstaunliches und bislang beispielloses Ereignis. Fallser in der Flut der konkurrierenden, uns alle überschwemmen-den Botschaften ungehört untergeht, wäre das eine sehr vieltiefgründigere Aussage. Und falls er sich irgendwo im Mittel-feld platziert und einfach Diskussionen unter den Zuschauernentfacht, hätte er das erklärte Ziel der Filmemacher erreicht.”The Huffington Post

“Sie machen Musik, sie machen sich über sich selbst lustig,sie machen soviel politischen Wirbel wie möglich – Crosby,Stills, Nash & Young sind auf dem besten Weg, mit ihremDokumentarfilm “Crosby, Stills, Nash & Young –: Déjà Vu” dieöffentliche Aversion gegen Irak-Krieg-Filme zu mildern. Regis-seur Bernard Shakey (hinter dem Namen verbirgt sich keinanderer als Neil Young selbst) begleitet die “Freedom ofSpeech” Tournee der Band vom Sommer 2006, und heraus-gekommen ist ein mitreißender, engagierter Musikfilm,der sicher beides hervorbringt: politische Wut und klingendeKassen.” Variety

“Trotz etlicher Rückblenden in die alten Hippie-Zeiten der60er, SplitScreen-Parallelen zu den Protestbewegungen vondamals wird hier keine lahme Altherren-Nostalgie-Oldie-Tourgeboten, sondern vier mehr oder weniger dicke, mehr oderweniger weißhaarige Musiker voll frischer Energie undLeidenschaft in Höchstform.” Tagesspiegel

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Crosby, Stills, Nash & Young

Crosby, Stills, Nash & Young ist eine so genannte Super-group, deren Mitglieder bereits zuvor in anderen Bands er-folgreich waren.David Crosby (The Byrds), Graham Nash (The Hollies) undStephen Stills (Buffalo Springfield) gründeten CSN 1968 alsFolk-Band. Das erste Album der Gruppe, Crosby, Stills & Nasherschien 1969 und war ein durchschlagender Erfolg. NeilYoung (zuvor zusammen mit Stills bei Buffalo Springfield)schloss sich wenig später der Gruppe an, um am zweitenAlbum mitzuarbeiten. Der zweite Live-Auftritt der Formationin der neuen Besetzung fand beim Woodstock-Festival statt.

Im Sommer 1971 trennte sich die Band aufgrund persönlicherQuerelen. Das kurz darauf veröffentlichte Live-Album FourWay Street wurde ein großer Erfolg.1974 kam die Band für eine internationale Tour erneut zusam-men und brachte das Album So Far heraus. Von CSN erschien1977 das Album CSN, 1982 dann Daylight Again. Von 1985 bis 1986 saß David Crosby wegen eines Rausch-giftvergehens im Gefängnis. 1988 spielte die Gruppe mit Neil Young das Album AmericanDream ein; Young hatte versprochen, an einem Album mit-zuarbeiten, falls Crosby seine Drogenprobleme in den Griffbekäme. Es folgten 1990 Live it up, 1994 After the Storm(CSN) und 1999 Looking Forward (CSNY).

Diskografie (Auswahl Alben)Crosby, Stills & Nash (1969)Déjà Vu (1970, CSNY)Four Way Street (1971, CSNY)So Far (1974, CSNY)

CSN (1977)Replay (1980)Daylight Again (1982)Allies (1983)American dream (1988, CSNY)Live it up (1990)After The Storm (1994)Carry On (1998)Looking Forward (1999, CSNY)Live in L.A. (2007)

Neil Young

Neil Young wurde am 12. November 1945 in Toronto als Sohnvon Scott Young und seiner Frau Rassy Ragland Young gebo-ren. Sein Vater war Sportjournalist und Autor für die TorontoSun. Er war 12, als sich seine Eltern scheiden ließen, mitseiner Mutter zog er nach Winnipeg, Manitoba.Anfang der 60er Jahre spielte Neil Young in verschiedenenlokalen Bands in Winnipeg. Nachdem seine Auftritte undAufnahmen von wenig Erfolg gekrönt waren, zog er 1966nach Los Angeles, wo er gemeinsam mit Stephen Stills dieBand Buffalo Springfield gründete. Buffalo Springfield ent-wickelte sich schnell zu einer der führenden Bands in derFolk-Szene Kaliforniens. Aufgrund bandinterner Streitigkeitenverließ Neil Young nach dem dritten Album (Last TimeAround, 1968) die Band, um sich seiner Solokarriere zuzu-wenden.Ende 1968 nahm er sein erstes Solo-Album (Neil Young) aufund tourte mit seinen Songs im Jahre 1969 durch Nordame-

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rika. Kurz darauf erschien Everybody Knows This is Nowhere,das erste Album mit seiner Band Crazy Horse. Im selben Jahr spielte er mit Crosby, Stills und Nash vor250.000 Menschen auf dem Woodstock-Festival. Er schloss sich dem Trio für kurze Zeit an und veröffentlichtemit ihnen 1970 das sehr erfolgreiche Album Déjà Vu. FürCSNY schrieb er in dieser Zeit u.a. die Klassiker "Helpless","Country Girl" und den Protestsong "Ohio".

1979 brachte er das umjubelte Album Rust Never Sleepsheraus. Der gleichnamige Konzertfilm wurde im selben Jahrim “Cow Palace” in San Francisco aufgenommen. Bei diesemFilm führte Neil Young als “Bernard Shakey” Regie, ein Pseu-donym, das er seit 1972 bei all seinen Regiearbeiten verwen-dete. Arsenal Filmverleih brachte den Film 1980 erfolgreich indie deutschen Kinos.

1994 arbeitete Young mit Jim Jarmusch zusammen und steu-erte für dessen Film “Dead Man” den Soundtrack bei. Deretwas später entstandene Film “Year Of The Horse” von JimJarmusch porträtiert “Neil Young and Crazy Horse” und zeigtbeeindruckende Konzertaufnahmen.

Im Mai 2006 veröffentlichte Neil Young das Folk-Rock-AlbumLiving With War, das sich kritisch mit der Irak-Politik derUS-Regierung unter G.W. Bush auseinandersetzt. DiesesAlbum ist Neil Young offenbar sehr wichtig, da er es schonvorab kostenlos im Internet veröffentlichte. Living With Warist einerseits eine patriotische Hommage an die Angehörigenamerikanischer Gefallener im Irak-Krieg, andererseits eineoffene Kriegserklärung gegen Bush: "Let’s Impeach The Pre-sident".Hinweis: Das Album Living With War, das viele Songs der”Freedom of Speech”-Tournee enthält, ist bei Warner Music /Warner Reprise erschienen und überall im Handel erhältlich.

“A Song Alone”von Neil Young

“Ein einzelner Song kann die Welt nicht verändern. Aber dasbedeutet nicht, mit dem Singen aufzuhören. Irgendwo auf der Erde brütet ein Wissenschaftler über einerEntdeckung. Niemand weiß, was er oder sie denkt. DerDurchbruch ist zum Greifen nah. Wenn ich die Antwort wüss-te, würde ich ein Lied darüber singen.Wir leben im Zeitalter der Innovationen. Hoffnung ist wichtig.Aber nicht allein. Man muss herausfinden, was die Men-schen heutzutage antreibt. Das ist die größte Herausfor-derung. Wer möchte sie annehmen? Wer forscht danach?Jeden Tag. Jede Nacht. Jede Stunde, die verstreicht. Ich tuees.

Meine Freunde bestärken mich in ihren Briefen. Ich gebenicht auf. Es ist Zeit für eine Veränderung. Aber durch einenSong ist das nicht möglich. Diese Zeiten sind vorbei. Jetztmuss man handeln, etwas durchziehen und entdecken, neueWege gehen. Ich bin auf der Suche nach dem, was dieMenschen antreibt. Werde ich es finden? Ja, ich glaubeschon. Ich weiß nicht warum ich wohl auserwählt wurde, aneiner Entdeckung dieser Größenordnung mitzuwirken. Ichweiß, ich kann ein Lied darüber schreiben, sobald ich esgefunden habe. Bis dahin singe ich über die Suche oderbemühe mich um ein Ergebnis. Aber ein Song allein kann dieWelt nicht verändern. Ich singe trotzdem weiter.” Neil Young

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Bernard Shakey aliasNeil Young, Regisseur

Bernard Shakey ist der autokratische Magier, der eine ganzeReihe von Filmen mit dem Musiker Neil Young zu verantwor-ten hat, darunter JOURNEY THROUGH THE PAST von 1974und RUST NEVER SLEEPS von 1979. Der Name seiner Pro-duktionsgesellschaft, “Shakey Pictures”, beschreibt treffenddie Beziehung, die zwischen dem Regisseur und Neil Youngbesteht.

Filmografie:2007 Crosby, Stills, Nash & Young: DÉJÀ VU2003 Greendale1982 Neil Young: Human Highway (Co-Regie)1979 Rust Never Sleeps (im Arsenal Filmverleih)1974 Journey through the Past

Mike CerreEmbedded Reporter

Mike Cerre ist ehemaliger Marineoffizier und Träger des “Pur-ple Heart” (eine der höchsten und ältesten Militärauszeich-nungen). Für seine Berichterstattung aus dem Irak-Krieg wur-de er mit dem EMMY ausgezeichnet. Mike Cerre verbindet mit CSNY ein ganze eigenes Déjà-Vu:

“Ich wollte sie damals in Woodstock unbedingt erleben,wurde aber durch einen Verkehrsstau daran gehindert.Erst 37 Jahre später konnte ich sie dann endlich inWoodstock spielen sehen.” Mike Cerre

Die Freedom of Speech Tour war in der öffentlichen Meinungvon Anfang an umstritten. Dies war sicherlich ein wichtigerImpuls für Neil Young, als er Mike Cerre und seinen Kamera-mann Mike Elwell einlud, die Tour der Band dokumentarischzu begleiten.

“Er war im Irak und ist seit Kriegsausbruch mit den Sol-daten umhergereist. Er weiß wirklich, wovon wir reden,er war dort, wir nicht, deshalb war uns seine Meinungüber das, was wir machen, sehr wichtig.” Neil Young

Sie sollten einerseits die Tournee aufzeichnen, andererseitsaber die Reaktionen der Zuschauer auf die Musik und derenBotschaft einfangen, insbesondere da zeitgleich entscheiden-de Kongresswahlen bevorstanden. Mike Cerre brachte starkeeigene Impulse in seinen Auftrag mit ein, indem er Kriegsve-teranen kontaktierte, mit denen er in Vietnam und im Irakgedient hatte. Sein Anliegen war, die Kriegsteilnehmer miteigener Stimme erklären zu lassen, welche Beziehungen zwi-schen der Musik von CSNY und dem Thema Krieg seit Jahrenbesteht.

“Es ist sehr wichtig, dass Menschen wie wir die Führungübernehmen, denn Künstler wie Bob Dylan und BruceSpringsteen haben mit ihren Liedern in der Vergangen-heit bewiesen, dass sie sich Gedanken machen um dasWohlergehen der Menschheit, um dieses Land und umdas, was richtig und falsch ist.” David Crosby

Vor und nach den Konzerten mischte sich Cerre unter dasPublikum: Die so entstandenen Interviews liefern den Sound-track zur Musik und zeigen Zuschauerreaktionen, die vonAnbetung bis zur kompletten Ablehnung reichen.

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Neben den Tour-Aufzeichnungen verwendet er Aufnahmenvon seinen Irak- und Afghanistan-Reportagen, aber auchTalkshow-Ausschnitte und Interviews mit Politikern, um die-ses aktuelle Kapitel des musikalischen Protests von CSNY zuunterlegen.

“Beim ersten Konzert in Philadelphia habe ich die Bot-schaft von “Freedom of Speech” noch nicht richtig er-fasst, wo sie ihr Konzert mit der Rock-Version von “Lovethe One You’re With” beendeten. Aber im weiteren Ver-lauf der Tournee wurde ihre Musik und ihre Botschaftimmer schärfer und “Rockin‘ in the Free World” dasSchlusslied.” Mike Cerre

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Bo Alexander,Hobbyfilmer

Bo Alexander, Software-Entwickler aus der Nähe von Atlan-ta, Georgia, erfuhr über Neil Youngs Homepage von derCSNY-Tournee und dem neuen “Living with War” Album. Zudieser Zeit arbeitete er an einem privaten Familienvideo überseinen Vater, der in Vietnam gefallen war.

“Es zeigt die sehr schmerzliche Perspektive des Solda-ten, der nicht wiederkehrt, es zeigt seine Gedanken, dieer sich um seine Familie macht, um die Heimkehr ... dieseTraurigkeit, die man bei seinen Eltern fühlt oder jedemanderen, der aus einem Krieg nicht zurückkehrt.” Bo Alexander

Bo verwendete die Musik von CSNY als Soundtrack für seinVideo, bestehend aus Bildern von sich, seiner Familie und vor

allem seinem Vater, Oberstleutnant Robert Alexander, der1966 bei einem Hubschrauberunfall in Vietnam ums Lebenkam. Nachdem er Neil Young nach dem Konzert in Atlantapersönlich kennen lernte, stellte er sein Video für die Home-page von Neil Young und den Film zur Verfügung.

“Es war wirklich beeindruckend für mich, diesen Men-schen kennen zu lernen. Unsere Verbindung, unsereKommunikation sind wichtig und der richtige Weg.Wegen Menschen wie ihm lohnt sich all das für mich.” Neil Young

Josh Hisle, US-Marineund Liedermacher

Nach zwei Militäreinsätzen im Irak verließ Unteroffizier JoshHisle die Marines und verwirklichte sich seinen Traum alsSänger und Liedermacher zu arbeiten. Mike Cerre berichtete über ihn, als Josh Hisle mitten in derirakischen Wüste einen Talentwettbewerb gewann sowie einzweites Mal während des Aufstands in der Hauptstadt der alAnbar Provinz. Im Verlauf seiner Militäreinsätze begann sich Josh HislesEinstellung zum Krieg zu verändern:

“Nach meinem Ausscheiden fing ich an, Lieder über Ver-lust, Liebe und Frieden zu schreiben. Es ging vor allemum Verlust, denn ich hatte wirklich das Gefühl, dass ichnicht mehr heimkehren würde; mir wurde der Ernst derLage bewusst und dass ich meine Familie vielleicht niewieder sehen würde.” Josh Hisle

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John stellte seinen Song “A Traitor’s Death” auf Neil YoungsHomepage “Living with War” online, wo über 2.300 Liederüber den Krieg eingingen. Vor dem Konzert in Ohio stellte Mike Cerre ihn der Band vorund Neil improvisierte in einer spontanen Jam Session ge-meinsam mit John dessen Song “A Traitor’s Death”:

“Wenn du einen Song vorträgst, siehst du ihn vor dir; duspürst seine Stimmung und jeder, der ihn hört, spürt dasauch. Wenn dir das nicht gelingt, kommt nichts rüber.Keiner fühlt etwas. Es klingt dann nur nach einem StückScheiße.” Neil Young

Inzwischen tritt er gemeinsam mit anderen ehemaligen US-Marines in lokalen Clubs auf. Die Gelegenheit zu einem erstengemeinsamen Auftritt mit CSNY bekam er vor der Film-premiere beim Sundance Film Festival.

Patrick MurphyKriegsveteran

Als Fallschirmjäger der 82nd Airborne Division nahm PatrickMurphy am Irak-Krieg teil.

“Durch meinen Einsatz im Irak bin ich Zeuge der US-Außenpolitik geworden und ich kann nicht schweigenüber die Dinge, die ich dort gesehen und erlebt habe.” Patrick Murphy

Als ausgebildeter Jurist und nach seiner Lehrtätigkeit imFach Ethik an der Militärakademie West Point, meldete sichPatrick Murphy für einen freiwilligen Irak-Einsatz, um dort am

Wiederaufbau des Rechtssystems und der örtlichen Polizeimitzuwirken. An seinen wenigen freien Abende während der Freedom ofSpeech Tourn veranstaltete Stephen Stills Benefiz-Konzertezur Unterstützung für Patrick und andere Veteranen, die zudiesem Zeitpunkt zu den US-amerikanischen Kongresswah-len antraten. Als Mitglied der Demokraten wurde PatrickMurphy 2006 erstmals in den Kongress gewählt.Patrick Murphy ist eine führende Stimme in der Debatte umden Truppenrückzug aus dem Irak und sorgte dafür, dass dasBudget der Veteranenhilfe angehoben wurde. In seinem Buch“Taking the Hill” beschreibt er seinen Weg in den US-Kon-gress.

Karen Meredith“Gold Star Mother”

Das Leben der allein erziehenden Mutter Karen Meredithaus Kalifornien nahm eine dramatische Wendung, als sie2004 vom Tod ihres Sohnes Ken Ballard erfuhr, kurz bevor ereigentlich aus dem Irakkrieg zurückkehren sollte.

Er gehört zu den 3.000 amerikanischen Soldaten, die im Irak-krieg ums Leben kamen. Sein Bild ist Teil einer Montage mitBildern gefallener Soldaten, die während der CSNY-Tour aufdie Bühne projiziert wurden, während die Band Stephen StillsKlassiker aus den 70ern spielte: “Find the Cost of Freedom”.

“Das ist eine sehr emotionale Situation für mich, dennKen lebte 26 Jahre lang und ich wünsche mir, dass erniemals in Vergessenheit gerät. Indem z.B. jemand beidieser Photo-Montage während des Konzerts in seineAugen sieht und denkt: “Er erinnert mich an meinen

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Sohn, es wäre ein unerträglicher Gedanke, meinen Sohnzu verlieren.” Karen Meredith

Karen Meredith musste beinah sechs Monate warten, bis ihrdie US Army den Tod ihres Sohnes mitteilte, der durch einenBeschuss durch eigene Truppen ums Leben kam. Verweigertwurde ihr außerdem die Veröffentlichung von Bildern, die dieRückführung seines Sarges in die USA zeigten. Karen Mere-dith schloss sich daraufhin den “Gold Star Mothers Againstthe War” an.Ihr früherer Mann, ein ehemaliges Mitglied der Air Force, warvöllig gegen ihre Antikriegshaltung und forderte eine geson-derte Fahne bei dem militärischen Begräbnis ihres Sohnes.

“Ich bin immer sehr berührt von diesem Lied und von denPhotos, die im Hintergrund gezeigt werden. Es ist wirk-lich sehr ergreifend. Vor allem wenn ich mich dann um-schaue und Stephen und Neil sehe mit ihren Gitarren unddie Bilder hinten auf der Leinwand. Ich versuche dann,Gesichter von den letzten Abenden wieder zu erkennenund mir wird plötzlich klar, wie viele “Gold Star Mo-thers”, die ihre Söhne im Irak und in Afghanistan verlo-ren haben, ihr Kind dort oben sehen können.” Graham Nash

Als CSNY in San Francisco auftraten, organisierten die “GoldStar Mothers” gemeinsam mit anderen Gruppen einenInformationsstand außerhalb des Konzertgeländes für “Mili-tary Families Speak”: eine Parallele zu den Aktivitäten vonKriegsgegnern während CSNY Konzerten in den 60er und 70erJahren.

Der Irak-Krieg und seine Opfer

Im März 2003 sind die USA und ihre Alliierten in den Irakeinmarschiert und haben das irakische Militär schnell be-siegt. Doch binnen Monaten wurden die US-Truppen in dennoch immer andauernden Kampf mit Aufständischen ver-wickelt, der das US-Kommando vor strategische Problemestellte. Im September 2004 stieg die Zahl der getöteten Ame-rikaner auf 1.000. Im Oktober 2005 lag die Opferbilanz bereitsbei 2.000, Ende 2006 bei 3.000. Das verlustreichste Jahr fürdie US-Streitkräfte im Irak war aber bislang 2007, als 901amerikanische Truppenmitglieder ums Leben kamen. Im März2008, also fast genau fünf Jahre nach Beginn des Irak-Kriegsist die Zahl der in dem Land getöteten US-Soldaten auf 4.000gestiegen. Die häufigste Todesursache sind dabei amStraßenrand versteckte Bomben. Neben den getöteten Sol-daten beklagen die US-Streitkräfte rund 29.400 Verletzte, vondenen etwa ein Drittel dauerhaft behindert bleiben dürften.Derzeit stehen 158.000 US-Soldaten im Irak, bis Juli 2008sollen 30.000 abgezogen werden. Im Vergleich zu den zivilen Opfern des Krieges ist diese Zahlallerdings gering. Schätzungen zufolge haben seit Beginn desKrieges mehr als hunderttausend Menschen ihr Leben verlo-ren. Offizielle Angaben über zivile Opfer gibt es nicht. Dieirakische Regierung und die Weltgesundheitsorganisationschätzten die Zahl der im Krieg getöteten Iraker im Januarallerdings auf zwischen 104.000 und 223.000.Am fünften Jahrestag des Kriegsbeginns zeigte sich US-Prä-sident George W. Bush überzeugt, die USA würden den Krieggewinnen. In New York versammelten sich anlässlich desJahrestags mehr als zehntausend Demonstranten im Zentrumder Stadt und forderten einen Abzug der US-Truppen aus demIrak.

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Besetzung

David CrosbyGraham NashStephen StillsNeil YoungStephen ColbertJosh Hisle

StabRegie . . . . . . Neil YoungDrehbuch . . . . Mike Cerre, Neil YoungSchnitt . . . . . . Mark FaulknerKamera . . . . . . Mike ElwellProduzent . . . . L. A. JohnsonProduktion . . . Shakey PicturesAusführende Produzenten . . Elliot Rabinowitz, Steve Bing

Crosby, Stills, Nash & Young – Déjà vuEin Film von Bernard Shakey (aka Neil Young)USA 2007, 96 Min., 35mm, 1:1.78Engl. Originalfassung mit dt. UntertitelnVerleih gefördert von der Filmstiftung Hamburg Schleswig-Holstein Kinostart: 10. Juli 2008

Presse

Arne HöhnePresse + ÖffentlichkeitBoxhagener Str. 1810245 BerlinTel. 030 – 29 36 16 16Fax 030 – 29 36 16 [email protected]

Verleih

Arsenal Filmverleih GmbHHintere Grabenstr. 2072070 TübingenTel. 07071 – 9296 0Fax 07071 – 9296 [email protected]

Gestaltung: Uli Gleis10


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