Date post: | 05-Apr-2015 |
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Baustein B:
Erweiterung der Beobachtungskompetenz
Studienseminar Fritzlar 9. Februar 2011
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Lehr- und Lernprozesse
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Optimierung von Lehr- und Lernprozessen
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MentorIn sein
sharing expertise:
Begleiten und Anleiten
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Kompetenzorientierung
Paradigmenwechsel seitens der Bildungspolitik
vormals: Input-Orientierung (Lehrpläne Themen und Inhalte)
neuerdings: Output-Orientierung (Standards Kompetenzbereiche zur Erreichung nötige Fertigkeiten skills und die Fähigkeit, diese Fertigkeiten in Anwendungssituationen zu nutzen)
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Erweiterter Standardbegriff nach Frank Haß (2008)
Input - StandardsInput - Standards
Prozess - StandardsProzess - Standards
Output- StandardsOutput- Standards
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Veränderter Lernbegriff
Lernen mit Handlungsbezug
Vernetzung mit anderem Wissen
Lernen als aktiver, selbst verantworteter Begriff
Lernen als wahrzunehmender und wahrgenommener Prozess
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Dimensionen von Lehr- und Lernprozessen aus Planersicht
Aufbau von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen
Strukturierte und transparenteLehr- und Lernprozesse
Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen
Lernförderliches Klima und Lernumgebung
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Erläuterung der Dimensionen (1)
Aufbau von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen Orientierung an bildungspolitischen Vorgaben Berücksichtigung des aktuellen fachwissen-
schaftlichen, fachdidaktischen und pädagogisch-psychologischen Forschungsstands
Erfüllung fachlicher wie pädagogischer
Anforderungen
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Praxisbeispiel 1. Dimension
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Kriterien für die 1. Dimension
VI.1.1 Der Unterricht orientiert sich an Lehrplänen bzw. Bildungsstandards 2 und Kerncurricula 3 und entspricht den dort dargelegten fachlichen Anforderungen.
VI.1.2 Der Unterricht sorgt für den systematischen Aufbau von Wissen unter Berücksichtigung von Anwen-dungssituationen, um den Erwerb fachlicher Kompetenzen zu ermöglichen.
VI.1.3 … VI.1.6 Handreichung Lehren und Lernen 2009. pdf
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Erläuterung der Dimensionen (2)
Strukturierte und transparente Lehr- und Lernprozesse eine klare Zielsetzung, die auch gegenüber den SuS offen
gelegt wird und sich u. a. in Rückblicken und Reflexionen ausdrückt
variierende Lernarrangements effiziente Nutzung der Lernzeit Methodenentscheidungen, die zu den Inhalten und den
Lernvoraussetzungen der SuS passen Transparenz in der Definition der Situation (Lernen
oder Bewertung) und der Leistungsbewertung selbst
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Erläuterung der Dimensionen (3)
Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen Diagnose der individuellen Lernstände der SuS Schaffung verschiedener Zugänge zum Lerngegenstand Förderung von selbstständigem und eigenverantwortlichem L. Förderung von kooperativem Lernen individuelle Leistungsrückmeldungen besondere Förderung von leistungsschwachen und
–schwachen SuS sowie von solchen mit besonderem Förderbedarf im Rahmen eines Förderkonzepts
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Erläuterung der Dimensionen (4)
Lernförderliches Klima und Lernumgebung wechselseitige Wertschätzung verlässlich eingehaltene Regeln geteilte Verantwortung Gerechtigkeit der Lehrperson gegenüber jedem
Einzelnen und der Lerngruppe insgesamt Fürsorge der Lehrperson für die Schülerinnen und
Schüler und der Klassenmitglieder füreinander gegenseitiges Vertrauen
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strukturierte
und transparente
Lehr- und
Lernprozesse
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Kriterien der Dimension 2
VI.2.1 Der Unterricht ist inhaltlich und in seinem Ablauf klar strukturiert.VI.2.2 Die Ziele, Inhalte und der geplante Ablauf des Unterrichts werden offengelegt.VI.2.3 Der Unterricht zeigt Variabilität von Lernarrangements – passend zu den Zielen, Inhalten und Lernvoraussetzungen.VI.2.4 Die Unterrichtszeit wird lernwirksam genutzt.VI.2.5 Lernprozesse und Lernergebnisse werden reflektiert; die erworbenen Teilkompetenzen werden dabei auf die angestrebten Kompetenzen
bezogen.VI.2.6 Lern- und Bewertungssituationen werden im Unterricht voneinander getrennt.VI.2.7 Die Lehrerinnen und Lehrer sorgen für Transparenz der
Leistungserwartungen und der Leistungsbewertung.
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Vorschläge und Beispiele für die UnterrichtsgestaltungKriterium 1: Der Unterricht ist inhaltlich und in seinem Ablauf klar strukturiert Indikatoren für inhaltliche Klarheit (H. Meyer)
informierende Unterrichtseinstiege Monitoring (das eigene Lernen beobachten) Konzentration auf die Themenstellung – kein Abschweifen und Verzetteln Aufgreifen, Kontrastieren und Weiterentwickeln der Vorerfahrungen und
Alltagsvorstellungen der SuS „liebevoller“ Umgang mit der Wandtafel saubere Mitschriften und Protokollierungen der Arbeitsergebnisse in den Heften und
Laptops Einsatz passender Medien Arbeit mit Modellen, Metaphern und Veranschaulichungen intelligenter Umgang mit Fehlern Festhalten von Zwischenergebnissen regelmäßige Wiederholungen und Zusammenfassungen (möglichst durch die
Schülerinnen und Schüler)
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Vorschläge und Beispiele für die UnterrichtsgestaltungKriterium 2: Die Ziele, Inhalte und der geplante
Ablauf des Unterrichts werden offen gelegt
informierende Unterrichtseinstiege: visualisierte Ziele (Tafel bzw. Übersicht als Poster bei längeren
Unterrichtseinheiten/Planungen bzw. mdl. Ankündigungen) Skizzierung des gepl. Stundenverlaufs zu Beginn („advance organizer“). ggf. Gelegenheit zu einer kurzen individuellen Standortbestimmung geben
(Zielbezug) Aufgabenstellungen auf angestrebte Ziele beziehen Strukturierung des Lernstoffs, z. B. durch „Gedächtnislandkarten“ und
Mindmaps gemeinsame Entwicklung der Ziele und verbindliche Formulierung bei
projektartigem Arbeiten und/oder entsprechenden Unterrichtseinstiegen Binnendifferenzierung auch bei Lernzielen (mögl. auf mind. 2 Stufen)
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Vorschläge und Beispiele für die UnterrichtsgestaltungKriterium 3: variierende Lernarrangements
Definition:
Lernarrangements sind Lerneinheiten, die die Bewältigung bestimmter
Lernaufgaben ermöglichen und erleichtern sollen und dabei verstärkt auf die
Möglichkeiten und Fähigkeiten der einzelnen Lernenden abgestimmt sind. Sie
betreffen die auf die jeweiligen Inhalte und Ziele bezogenen Arbeits- und
Organisationsformen. Auch dem Einsatz neuer Medien („multimediale
Lernarrangements“) kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. Lernarrangements
enthalten Lernangebote und (teilweise offene) Lernsituationen, die den
Schülerinnen und Schülern ein bewusstes und selbstbestimmtes Umgehen mit
dem eigenen Lernen ermöglichen.
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Vorschläge und Beispiele für die Planungsberatung
Kriterium 3: Planung eines geeigneten Lernarrangements
Lernarrangements ohne Wahlfreiheit Lernarrangements mit Freiheiten der
Bearbeitungsreihenfolge Lernarrangements mit freier
Bearbeitungsreihenfolge und mit Auswahlmöglichkeiten
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Vorschläge und Beispiele für die Unterrichtsgestaltung
Kriterium 4: effiziente Nutzung der Lernzeit „echte Lernzeit“ (= die von SuS aktiv zum
Lernen genutzte Zeit) ist ein Indikator zur Erfassung und Bewertung der Unterrichtsqualität fachliche Ziele vorrangig Auslagerung unterrichtsferner und organisatorischer
Tätigkeiten Reduktion von Störungen
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Tipps zur Vermeidung von Störungen
den pünktlichen Unterrichtsbeginn markieren (z. B. Rituale, warming-ups, Lesezeit, advance organizer )
klare Zeitabsprachen Auslagerung der „noninstructional activities“ (Handzettel,
Verwaltung, etc.) aus dem Unterricht durch innere Differenzierung auf die unterschiedlichen
Lerntempi reagieren aktuellen Störungen gezielt, besonnen und adressaten-
bezogen begegnen (z. B. Konzentrations- oder Bewegungsübungen, Einzelgespräche „auslagern“)
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Vorschläge und Beispiele für die UnterrichtsgestaltungKriterium 5: Reflexion von Lernprozessen und
Lernergebnissen; Bezug der Teilkompetenzen auf die angestrebten Kompetenzen
„Metakognition“ ( das bewusste Nachdenken über die eigenen Denktechniken und Lernstrategien sowie die Analyse des eigenen Lernverhaltens und der Bedingungen des eigenen Lernens)
einzelne Fähigkeiten Planung, Überwachung und Regulation von Handlungen Analyse des eigenen Wissens und der eigenen Fertigkeiten Formulierung eigener Lernziele und Lernaktivitäten Benennung eigener Qualitätskriterien für erfolgreiches Lernen rückwirkende Bewertung eigener Leistungen sowie Denk- und
Handlungsstrategien anhand selbst gesetzter Qualitätskriterien
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Vorschläge und Beispiele für die UnterrichtsgestaltungKriterium 6: Trennung von Lern- und Bewertungs-
situationen im Unterricht
zeitliche Entkoppelung von Übungs- und Bewertungssituationen
Bewerten dient der Notenfindung (Selektion)
Üben Betonung von Lern- und Arbeitsprozess Rückmeldung zum Lernstand ( förderliche Diagnose ) Ziele und Kompetenzen müssen bekannt sein Selbstkontrolle und Selbsteinschätzung keine Zuordnung zu Ziffernnote
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Vorschläge und Beispiele für die UnterrichtsgestaltungKriterium 7: Transparenz der Leistungserwartungen
und der Leistungsbewertung
Funktionen der Notengebung (teils in sich widersprüchlich) Selektionsfunktion nach gleichen Kriterien (z. B.
Zugangsberechtigungen wie Bildungswegentscheidungen) Anreiz- und Motivationsfunktion (Anreiz zu höheren
Leistungen) Disziplinierungsfunktion: Förderung erwünschten Verhaltens
über Zensuren Rückmeldefunktion bzgl. bisheriger Leistungen Prognosefunktion bzgl. zu erwartender Lern- und
Arbeitsleistungen
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Vorschläge und Beispiele für die UnterrichtsgestaltungBezugsnormen für die schulische
Leistungsfeststellung soziale Bezugsnorm: Leistung des Einzelnen in Relation zu den
Leistungen der Klasse (Gauß‘sche Normalverteilungskurve) individuelle Bezugsnorm: momentane Leistungen werden mit den
eigenen zu einem früheren Zeitpunkt verglichen (Ziel: individuelle Entwicklungen verdeutlichen)
kriteriumsorientierte Bezugsnorm (Sachnorm): Leistung wird mit dem Lernziel oder formulierten Kriterien verglichen; Benotung analog zum Grad der Zielerreichung
Lehrpläne oder Bildungsstandards orientieren sich an der sach- oder kriteriumsbezogenen Bezugsnorm
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Dimensionen von Lernen aus der Sicht der Lernenden
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Sage es mir und ich werde es vergessen.
Zeige es mir und ich werde es vielleicht behalten.
Lass es mich tun und ich werde es können.
(Konfuzius)
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Herzlichen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit !
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Bibliographie
Frank Haß, „Mit Heterogenität klarkommen.“ Vortrag am 19. April 2008 in Bad Arolsen
Institut für Qualitätsentwicklung Hessen (Hg.), Hessischer Referenzrahmen Schulqualität. Wiesbaden 2010
http://www.iq.hessen.de/irj/IQ_Internet?cid=f2929293343659705627b72aba00192d Institut für Qualitätsentwicklung Hessen (Hg.),
Lehren und Lernen. Erläuterungen und Praxisbeispiele zum Qualitätsbereich VI des Hessischen Referenzrahmens Schulqualität. Wiesbaden 2009
© Elisabeth Weskamp