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1.Ausgabe 2009 Preis: 1 Euro (50 Cent werden für einen ... · 1.Ausgabe 2009 20 JahreW:O:A Thomas...

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1. Ausgabe 2009 20 Jahre W:O:A Thomas Jensen – ein Festival-Gründer spielt wieder auf der Bühne ThomasTamm – ein Fan der ersten Stunde erinnert sich Doro Pesch – eine Hymne für Metalheads Höhenflug: Top-Gewinnspiel Brandaktuell: Running Order Tagesaktuell: Wacken-Horoskop Preis: 1 Euro (50 Cent werden für einen guten Zweck gespendet)
Transcript

1. Ausgabe 2009

20 JahreW:O:A● Thomas Jensen – einFestival-Gründer spielt

wieder auf der Bühne

● ThomasTamm – einFan der ersten

Stunde erinnert sich

● Doro Pesch –eine Hymne

für Metalheads

Höhenflug:Top-Gewinnspiel

Brandaktuell:Running Order

Tagesaktuell:Wacken-Horoskop

Preis: 1 Euro(50 Cent werden für einen guten Zweck gespendet)

2 W:O:A 2009

Festival Today

Eine Sonderveröffentlichung des sh:zSchleswig-Holsteinischer ZeitungsverlagGmbH & Co. KGVerantwortlich:Stephan RichterRedaktion:Volker Mehmel (Ltg.),Wolfgang Blumenthal, Joachim MöllerReporter:Kristina Röhrs (Ltg.), Anne Lammers,Anna Kahlen, Till H. Lorenz, Eric Gehrke,Jana Winde, Ludger Hinz, Kira OsterMitarbeit: Thorsten HeintzschFotos: Marcus DewangerAnzeigen: Ingeborg Schwarz (verantwortl.),Petra RemusVerlag: sh:z Schleswig-HolsteinischerZeitungsverlag GmbH & Co. KG,Nikolaistraße 7, 24937 FlensburgDruck: Druckzentrum Schleswig-Holstein,Fehmarnstr. 1, 24782 Büdelsdorf

Das sind unsereW:O:A-Reporter

Zum dritten Mal in Folge: Ein Re-porter-Team des Schleswig-Hol-

steinischen Zeitungsverlages (sh:z)versorgt unsere Leser und alle Fes-tivalbesucher tagtäglich mit Neu-igkeiten, Geschichten und Bildernund vielem mehr rund ums WackenOpen Air (W:O:A). Und zwar direktvom Festivalgelände. Bis Sonntagerscheinen vier Ausgaben von „Fes-tivalToday“ – drei davon nur für dieMetal-Fans auf dem 20. W:O:A.

Das„FestivalToday“-Team:AnnaKahlen,TillH.Lorenz,AnneLam-mers, Eric Gehrke, Kristina Röhrs, Marcus Dewanger (Fotograf), JanaWinde, Ludger Hinz und Kira Oster (v. links oben nach rechts unten).

Inhalt:

● The spirit of two decades ofmetal – the 2009 highlights,here come... Page 4

● Wacken – dreiWochen vordemW:O:Aeinkleines, ruhigesDorf Seite 6

● Ein Festival-Urgestein – seit1991 ist ein treuer Fan stetsdabei Seite 10

● W:O:A-ChefThomas Jenseneröffnet das Festival – undspielt wieder Seite 12

● Suchspiel: Bist Du die wahreHelga? Seite 16

● Was sagen die Sterne?DasW:O:A-Horoskop Seite 17

● Wacken – eineWissenschaftfür sich Seite 20

● W:O:A alsWirtschaftsfaktorder Region Seite 22

● „RunningWild“ geben ihrAbschiedskonzert – mit einemTattoo-Wettbewerb Seite 26

● Comic-Zeichner KimSchmidt – fast zu Hause inWacken-Land Seite 28

––––––––––––––––––––

Titelfoto: Marcus DewangerFans erobern das Heavy-Metal-Dorf

Liebe WackenFreunde!

Lange haben wirdiesen schönsten Ta-gen im Jahr entgegengefiebert, und nun istes endlich wieder soweit. Alle Metal-Fansund Musiker aus derganzen Welt sind wie-der vereint und kön-nen zusammen feiernund bangen und diesegenialen Tage genie-ßen... jeder auf seineArt mit seinen Lieb-lingsbands in der gro-ßen Gemeinschaft derMetaller.

Dieses Mal wirdWacken bestimmtwieder historischeAusmaße annehmen,da es auch noch dasunglaubliche 20-jäh-rige Jubiläum ist, dasnoch größer undspektakulärer werdendürfte als die letztenJahre.

Schon seit übersechs Monaten imVoraus war es ausver-kauft, und man kannes kaum fassen, wie vieleBands sich wieder angesagthaben, um ihre fettestenShows hier aufzufahren. Zumdiesjährigen Jubiläum wird esauch zum ersten Mal eine ei-gene Wacken-Hymne geben,die den Titel trägt: „We are theMetalheads“.

Wie könnt´s auch anderssein!

Ich weiß noch, wie ich das

„Keep Metal alive!“

allererste Mal in Wacken an-kam.

Es war 1993, und es stecktenoch alles in der Anfangspha-se, aber die Bühne, die sich daauf dem riesigen Feld emporhob, übertraf alles vorher Ge-sehene und Vorstellbare...!

Die Fans, die das damalsmiterlebten – es waren so circa1500 – werden sich bestimmtnoch gut daran erinnern, dass

das ein ganz wichti-ger Moment im Metalwar, zumal es geradedie Zeit war, wo Grun-ge sich ziemlich breitmachte, und man esals Metalfan und Me-talband nicht geradeleicht hatte.

Aber was dort aufdie Beine gestelltwurde, war einfachmonumental und be-deutsam. Und keinWunder, dass sich dasW:O:A zum größtenHeavy-Metal-Festivalder Welt entwickelte.Wo sich jetzt, manmag es kaum glau-ben, mehr als 70000Fans aus der ganzenWelt einfinden.

Unser ganz großerDank gilt den Ma-chern und VisionärenHolger Hübner, Tho-mas Jensen und She-ree Hesse für ihreWahnsinnsarbeit inall den Jahren.

Macht weiter so!Wir Metaller wissendas zutiefst zu schät-

zen. Ich wünsche allen Metal-lern eine fantastische Zeit. Fei-ert schön, Leute, wir sehenuns!

Keep metal alive!

WE ARE THE METALHEADS AND WE LOVEWACKEN – FÜR IMMER!

Mit metallischen Grüßen,

Eure DORO

Als inWacken die ersten Bands auftraten, standDoro Pesch (45) schon seit fünf Jahren auf der Bühne.

Heide

BrunsbüttelKellinghusen

ItzehoeWilster

Glückstadt

Std.%

1915

2016

1816

2015

18

460

DasWacken-Wetter

W:O:A 2009 3

Eine Bar. 16 Stahlseile. 50Meter über der Menge.

Für die Festivalbesucher gehtes mit dem „Jägermeister-Hochsitz“ zum Trinken hochhinaus. Nur von Stahlseilengehalten hievt ein Kran einekomplette Bartheke mitsamtStühlen in 50 Meter Höhe. 22Gäste können gleichzeitig–angeschnallt – an der ThekePlatz nehmen, vorausgesetzt,sie sind zu Beginn des Flugesnicht schon total betrunken.Bei Jägermeister und ande-ren Getränken gibt es 20 Mi-nuten einen uneinge-schränkten Blick auf alleBühnen. Die Bar dreht sich ingemächlichem Tempo. „Da-mit haben wir schon einigevon ihrer Höhenangst ku-riert“, verrät Alexandra Küch-ler von der Schrö-der+Schömbs PR GmbH aus

Höhenflug gewinnenFestival-Today sucht denskurrilsten Fan. DerGewinner hebt ab mit dem„Jägermeister Hochsitz“.

Berlin, die die Aktion für Jä-germeister organisiert hat.

Die Höhenflüge beginnengleichzeitig mit dem Büh-nenprogramm. Rund 600 Be-sucher schaffen es an einemTag nach oben, kaufen kannman den Rundflug nicht. Weres nach oben schafft, ent-scheidet das Glück, die Festi-valbesucher können an ei-nem SMS-Gewinnspiel teil-nehmen, oder sie überzeu-gen die Jury unserer Zeitungmit Kreativität. „Festival Tod-ay“ sucht den skurrilsten Fan.Du kannst mit Bier Liedergurgeln, tanzen oder hast einoriginelles Outfit? Zeig uns,weshalb du den Titel verdienthast und komme um 14 Uhrzum Casting am Festival-Today Container auf demMedieval Market. Der Gewin-ner kriegt eine eigene Ge-schichte in der Zeitung undhebt ab – vielleicht sogar inden siebten Himmel: „Hei-ratsanträge sind dort obenschon häufiger vorgekom-men“, so Alexandra Küchler.

Kein UFO – sondern die höchste Bar des Festivals: „FestivalToday“ verlost jedenTag einen Rundflug im „Jägermeister Hochsitz“.

4 W:O:A 2009

Rollin', rollin', rollin'... andthe train of metal mania

takes its course. Having mos-hed to heavy music in Wa-cken for 19 years until now, tomany enthusiastic metal fansit is an unbelievable fact: Thisyear the Wacken Open Air(W:O:A) celebrates its 20thanniversary!

For this reason, in 2009 theorganizers came up with in-numerable musical high-lights once again stressingtheir successful slogan „Fas-ter, Harder, Louder!“ They arekeen on celebrating a party inremembrance of historic me-tal events from the past twodecades that in the narrowsense of the word will “comealive“ again.

The line-up features a„bestof Wacken classics“ programrounded off by many hot cur-rent bands. „This time all thegreat Wacken stars from re-cent years will come togetherall at once“, WOA organizerand founder Holger Hübnerannounces.

As a worthy start into thefestival the Wacken fire figh-ters again played at the beer-garden yesterday evening be-fore the official start and willgo on doing so on all follo-

Headliners: the spirit of 20 yearsFor this year’s 20th anniversary the Wacken productionteam has summoned a great line-up of bands thatcarry with them the spirit of two decades of metal.Watch out for the 2009 highlights, here they come...

wing festival days, as willMambo Kurt with his Ham-mond organ.

And someWacken veteranshave rocked stages yesterdayevening also, such as BaiBang, Bon Scott, and OnkelTom Angelripper.

As the festival's officialopener today (at 4pm.), „Sky-line“, the band of W:O:Afounder Thomas Jensen (onbass) will enter the stage forthe first time again after 18years – the two remainingband members will performas an allstar band featuringsome famous guests such asOnkel Tom Angelripper andErik Fish from „In Extremo“.

And they will premiere the of-ficial Wacken anthem „We arethe Metalheads!“ performedby metal rock singer DoroPesch.

Each day well known anddignified headliners willspread their metal spiritupon the mosh pit. Classicrock will be in the spotlight intonight’s „Night to remem-ber“.

Bands like the German me-tal pirates “Running Wild“will play their last gig ever inWacken and announce thewinner of their internet tat-too contest (www.running-wild.de) live on stage tonight– history in the making!

Metal classics like the hardUS thrasher from „Anthrax“,the Nu Metal band „LacunaCoil“, „Heaven&Hell“ withfounding members of “BlackSabbath“, and “Der W“ are al-

so keen on fulfilling the partycrowd with delight.

Because of this year's anni-versary, the organizers alsoinvited several further Wa-cken veterans, such as„D:A:D“ from Denmarkwho've already been existingfor 25th years now. The folkband „Schandmaul“ andnewcomers like „The Boss-hoss“ will round up the pro-gram of the first day.

But this is just the begin-ning. During the next daysthe WOA will have furthermetal highlights in store. “InFlames“, “Amon Amarth“,and “Hammerfall“ are as rea-dy to rumble as „Cathedral“„Machine Head“, and “Na-palm Death“.

Wacken veterans “Saxon“,“Motörhead“, and DoroPesch, who already playedthere in the first years, are go-ing to rock the stages as wellas „In Extremo“ and “Subwayto Sally“. And there is nostopping here!

All those stars of the scenefinally sum up to over 70bands altogether. And if any-one asks, why they have beenorganizing this crazy musicalevent for 20 years now, Tho-mas Jensen simply says:“With Wacken a metalfan cangrow old.“ And Holger Hüb-ner adds: „No matter who'splaying – the festival is theheadliner!“

LUDGER HINZWackenveterans“Saxon“ with their singerBiffByford: liveonstagewith their anniversary show. Photograph: Hinz

Guarenteed monstrous metal show atWacken: „In Flames“ from Sweden.

W:O:A 2009 5

Sie ist der Hingucker anWackens Hauptstraße:

Die „Wall of Fame“. DieseWand, zusammengesetzt ausroten Ziegelsteinen, steht alsDenkmal für die Ewigkeit imHerzen des Metal-Mekkas –für jeden zu sehen. Fans undBands können sich einenStein kaufen, ihren Nameneingravieren lassen und fürimmer ein Teil des größtenHeavy-Metal-Festivals derWelt werden.

Aber nicht nur das: DieKäufer werden auch zumWohltäter. Der Erlös vomKauf des Steines kommt der„Wacken-Foundation“ zugu-te, einer gemeinnützigen Stif-tung, die junge Künstler ausder Rock- und Metal-Szeneund soziale Projekte in derRegion fördert sowie Men-schen, die in Not sind, hilft.

Ines Eichert (22) und Chris-tian Theis (22) aus Bonn istdie„Wacken-Wall“ sofort auf-gefallen. „Es ist eine schöneIdee, das so zu gestalten“,sagt Ines Eichert, die zumdritten Mal beimWacken-Open-Air (W:O:A)ist. Die 22-Jährige studiert so-ziale Arbeit in Köln und enga-giert sich selbst in einem Ver-ein für medienpädagogischeMädchenarbeit. Dort führtdie Studentin Mädchen undFrauen an digitale Technikheran. Besonders der Stif-tungsgedanke der „Wall ofFame“ beeindruckt sie.„Es isteine gute Mischung – sichverewigen zu können, aberauch Gutes zu tun.“ Schonseit Herbst vergangenen Jah-res können Metal-FreundeSteine zur Erinnerung kau-fen – ab jetzt erhalten dieseeinen Platz an der „Wacken-Wall“. „Hoffentlich wird es ei-ne Riesen-Wand“, sagt Wa-cken-Macher Thomas Jen-sen. Auch dieVeranstalter desHeavy-Metal-Festivals habenfür den guten Zweck inves-tiert und Namen einiger Mu-sikgruppen eingravieren las-sen, die beispielsweise vonAnfang an dabei waren. „Esist eine Geste, mit der mansich verewigen kann“, so Jen-sen.

Wall of Fame – für immer inWackenDie beiden Fans aus Bonn

können sich gut vorstellen,am Ende des W:O:A-Festivalsselbst einen Stein zu kaufen.„Wenn wir noch Geld übrighaben, ist so etwas besser alsT-Shirts oder Memory-Sticks“, sagt Christian Theis.Mit dem Stein könne man ei-ne langfristige Verbindungmit dem Festival eingehenund „für immer in Wackensein“.

ANNE LAMMERS InesEichert und ChristianTheis vor derWall of Fame. Foto: Dewanger

6 W:O:A 2009

Was fällt Studenten des in-ternationalen Studien-

gangs für Fachjournalistik ander Hochschule Bremen zumThema „Verweilen von A bis Z“unter dem Buchstaben „F“ ein?Natürlich Wacken und dabei„F“ wie Festival, auf dem lautdem von den Studenten her-ausgegebenen Magazin „Aus-zeit“ ein mehrtägiges Verweileneinmal im Jahr inzwischen zumKult geworden ist. Tatsächlichscheint die bloße Anwesenheitbeim Wacken Open Air inzwi-schen für viele Besucher schonwichtiger zu sein, als das, wassich da auf den Bühnen ab-spielt.

Alljährlich zum ersten Au-gust-Wochenende hin verwan-delt sich das knapp 1900 Ein-wohner große Dorf nördlichvon Itzehoe in eine mittlereGroßstadt. Mehr als 70000Menschen tummeln sich aufdem Gelände. Zwei, drei Wo-chen vor dem Festival ist davonrein gar nichts zu sehen. Dort,wo jetzt die gigantische Zelt-stadt aufgebaut ist, begegneneinem allenfalls ein paar ge-langweilte Kühe auf sattenWie-sen. Statt ohrenbetäubenderHeavy-Metal-Klänge, die jenach Wetterlage noch in zehnKilometer Entfernung zu hörensind, liegt Vogelgezwitscher inder Luft. Auffallend ist nur, dassdie gelben Ortsschilder entwe-der besonders hoch hängenoder massiv verschraubt sind.

So groß wieWanne-EickelAuch im Ort selbst herrscht

Ruhe vor dem großen Sturm.Bei Edeka-Boll am Ortseingangschiebt ein Familienvater sei-nen Einkaufswagen über denfast leeren Parkplatz. Die Bür-gersteige in der Ortsmitte sindwie leergefegt. Nur ein paar we-nige Spaziergänger sind mit ih-ren Hunden unterwegs. Alltagin Wacken. Von Festivalfieberkeine Spur. Auch die wenigenSchaufenster lassen nicht dar-auf schließen, dass sich die La-deninhaber allzusehr mit demThema befassen. Lediglich ineinigen Carports entdecktman Fahr-zeuge mitdemW:O:A-Aufkleberauf derHeckschei-be.

Fast schongespensti-sche Ruhe auch am offiziellenWacken-Office. Drei Plakatezieren die Fenster – und derHinweis, dass lediglich freitagsvon 10 bis 19 Uhr geöffnet sei.Ansonsten gibt es noch die fürWacken-Spätzünder wenig er-freuliche Nachricht, dass dasFestival längst ausverkauft ist.

Spricht man mit den wenigenPassanten, die einem an einemSommer-Nachmittag in Wa-cken begegnen, schlägt einemdemonstrativ zur Schau gestell-te Gelassenheit entgegen. Nein,

die Musik seinicht jedermanns Geschmackin Wacken. Aber das Spektakelwill sich auch kaum einer ent-gehen lassen. Dass Wacken zu-mindest für wenigeTage so vieleEinwohner zählt wie – bei-spielsweise – Wanne-Eickel imRuhrpott kann die norddeut-sche Ruhe nicht erschüttern.Dazu passt auch die im Vorfeldvon der örtlichen Polizei ver-breitete Erkenntnis, dass sichdie Gäste aus aller Welt ausge-sprochen friedlich, ja fast schongesetzeskonform verhielten.

Unvermittelt erregt dann

doch etwas die Auf-merksamkeit des Be-obachters. In der Orts-durchfahrt bildet sichein für die Vor-Festi-valzeit überraschendgroßer Stau. Wie sichherausstellt, blockiertlediglich ein Treckerdie Zufahrt zur klei-nen Tankstelle. Wäh-rend des Festivals istmit größeren Ver-kehrsbehinderungenzu rechnen.

Wacken ohne OpenAir? Dann würde diekleine Gemeinde al-lein schon beim Inter-netportal Googlemassiv an Boden ver-lieren. Spontan findensich unter „Wacken“754000 Seiten. DasDorf läuft Wanne-Ei-ckel damit deutlich

den Rang ab. Die Westdeut-schen schaffen man knappüber 200000. Dabei leben hiergenauso viele Menschen wieAnfang August in Wacken.„Wanne-Eickel – louder thanhell“? Klingt ja ohnehin nicht sogut. Überhaupt haben die Ver-anstalter Glück mit dem Orts-namen. Das Gros das Festival-geländes gehört nämlich zurNachbargemeinde Gribbohm.Ob „Gribbohm Open Air“ zu ei-nem solchen Markennamengeworden wäre, bleibt fraglich.

VOLKER MEHMEL

Drei Wochen vor dem großen Ansturm deutet nur das einsame Gerippe eines Großraumzeltes daraufhin, dass sich die kleineGemeinde alljährlich für wenigeTage in eine Großstadt verwandeln wird. Auf diesem Gelände tummeln sich jetzt zehntausende. Foto: vm

Der Zeichner undKarrikaturist KimSchmidt hat zumW:O:A sogar eigenePostkarten entworfen.

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10 W:O:A 2009

19901. Wacken OpenAir, sechs Bands,

800 Besucher: DasW:O:A der ers-ten Jahre fand in der berühmt-be-rüchtigten „Kuhle“ statt, in derheute die Veranstalter ihren Pro-duktionsbereich haben. Damalswurde das abschüssige Geländeals natürliche Bühne benutzt. DieBands spielten hoch über den Köp-fen der Zuschauer.

1991Sieben Bands,1000 Besucher.

Die Organisatoren Holger HübnerundThomasJensenbegannendasFestivalmitEngagementundWitz.Ihre erste Firma nannten sie „Sto-ned Castle Rock Promotion“. Wäh-rend Hübner im Hintergrund blieb,stand Jensen in den ersten JahrenauchselbstaufderBühne–alsMit-glied von „Skyline“.

199225 Bands, 2500Besucher. Ge-

meinsam mit einigen Freundenaus der Umgebung brachten dieVeranstalter Thomas Jensen undHolger Hübner erstmals denHeavy Metal im internationalenUmfang auf dieWackenerWeiden.1992 holten sie mit „Saxon“ undSänger Biff Byford die erste großeBand auf die Bühne.

199332 Bands, 3000Besucher. Die

Bühne wurde damals zum Lauf-steg. In heißer Netzstrumpfhoseund Springerstiefeln präsentiertesich die deutsche Rockröhre undSängerin Doro Pesch solo auf ei-nem bis ins Publikum hinein rei-chenden Laufsteg, der aus einemLkw-Tieflader gebaut wurde –sexy Metal!

Ganz zu Beginn, da wuss-ten wir ja gar nicht, wo

Wacken überhaupt liegt“,sagt Thomas Tamm (43). „Dahaben wir einfach beim Ver-anstalter angerufen und unsdenWeg beschreiben lassen.“Ganz zu Anfang, das war fürihn 1991, als Holger Hübnerund Thomas Jensen dasW:O:A zum zweiten Mal aus-richteten. Seitdem ist Tho-mas Tamm – genannt Tammy– aus Buchholz in der Nord-heide bei jedem WackenOpen Air gewesen.

Auf Wacken wurde der ge-lernte Chemielaborant, derseit seinem 15. LebensjahrMetal-Fan ist, durch einenKollegen aufmerksam. Aufdem W:O:A knüpfte er dannschnell Kontakt. „Wir habenmit den anderen BesuchernBier getrunken, denn es warnoch recht überschaubar. Ichkannte nur drei Bands: BonScott, Fifth Avenue undShanghai d'Guts.“ Auch „Sky-line“ habe gespielt, „aber ichwusste noch nicht, dass einerder Veranstalter da mitspielt.Thomas Jensen habe ich erstspäter kennen gelernt.“

Heute hat Tammy zwarnoch alle Eintrittskarten, nur

ThomasTamm – Fan der ersten StundeDer 43-Jährige ist einFestival-Urgestein. Seitdem zweiten W:O:Aim Jahr 1991 ist erregelmäßig dabei.

diese eine – seine erste – nichtmehr. „Die war viel zu kleinund unscheinbar, so eine ArtKinobillett“, erinnert er sich.„Die habe ich dann wohlachtlos weggeworfen.“ AlsHommage an die Wacken-Zeiten hat Tammy – wie vieleandere auch – sämtlicheBecher, die vom Festival er-schienen sind, gesammelt.„Ich bin auch in diversen Me-tal-Magazinen abgebildet ge-wesen.“

1992 wurde die Setlist mitder Bandbesetzung schonbedeutender. „Wir sind we-gen ,Saxon' und ,Blind Guar-dian' hingefahren.“ Es spiel-

ten 20 Bands. „Wieder kann-ten wir viele gar nicht, aberalle waren sehr geil.“

Tammy und seine Freundesetzten sich in der „Kuhle“auf den Wall in die Sonne undgenossen die Musik, das Bierfloss in Strömen: „Es warrichtig toll, und ich war rich-tig voll.“

Ab 1995 hat Tammy dieKarten per Telefon bestellt.„Da war ich erstaunt, dennich hatte den OrganisatorHolger Hübner direkt amApparat. So sind wir insGespräch gekommen und ichhabe ihn in der Folge persön-lich kennen gelernt“, freut

sich der eingefleischteWacken-Fan.

1997 fand das Festival zumersten Mal auf der heutigenWeide statt. Da sorgte dieFrauenband„Rock Bitch“ we-gen ihres spärlich-unbeklei-deten Auftretens für Aufse-hen. „Alles stürzte hin undich habe noch Autogrammevon ihnen bekommen – undeinen Kuss.“

Großes Erstaunen 1998:„Da hat sich auf einmal dasBilling verdoppelt auf über 60Bands, und auch die Zu-schauerzahlen sind von10 000 auf 20 000 gestiegen.„Ich war total begeistert, weilder Ticketpreis gleich geblie-ben ist!“

Mittlerweile ist das W:O:Afür Tammy zum festen Be-standteil des Jahres gewor-den. Dies bescheinigt auchsein Arbeitsvertrag. „Ich habemir hinein schreiben lassen:Wenn Wacken ist, habe ichUrlaub.“ Und dann bringener und seine Kumpels „fastden kompletten Hausstandmit, wir trinken 600 Liter Bier,haben 3000 Liter eigenesWasser dabei, eine eigeneDusche und ein eigenes Klo.“

2010 feiert Tammy sein20-jähriges Besucherdaseinauf dem Gelände. Dafür ha-ben sich seine Freunde schonetwas Besonderes ausge-dacht: „Sie wollen mir einenThron bauen.“

LUDGER HINZ

Wacken-Fan der „Stunde Eins“:ThomasTamm, genanntTammy, ausBuchholz in der Nordheide. Foto: privat

W:O:A 2009 11

199533 Bands, 3500Besucher. Kaum

war das vorige W:O:A beendet,fanden sich die Metalheads schonwieder in Wacken ein, denn 1995richteten die Organisatoren ihrFestival das einzige Mal im Maiaus. Headliner D:A:D aus Däne-mark und die Pretty Maids hattenalleHändevoll zu tun,dieFanswie-der warm zu spielen.

199632 Bands, 8000Besucher: Ob-

wohl kein reiner Heavy Metal, prä-sentierten Thomas Jensen undHolgerHübnerdiedamalshochan-gesagte Deutschrock-Band „DieBöhsenOnkelz“.Wareneszuvor je-weils 3000 bis 3500 Besucher, sostanden auf einmal 8000 Fans vorderTür – und sanierten das Festivalfast auf einen Schlag.

199429 Bands, 3000Besucher. Der

Wunsch vieler Fans, Iron Maidenauf demW:O:A zu hören, war Mit-te der 90er Jahre noch illusorisch.Dem kamen die Veranstalter aberentgegen, indem sie den ehemali-gen Iron-Maiden-Frontmann Pauldi Anno (einer von insgesamt fünfSängern der Gruppe) mit seinerBand „Killers“ verpflichteten.

199747 Bands, 10000Besucher. Nach

dem großen Erfolg aus dem Vor-jahr zogen dieVeranstalter aus der„Kuhle“ auf das heutige Geländeum. Dort gab es einen Eklat: Nichtnur, dass die Frauen-Band „RockBitch“ fast komplett „oben ohne“auftrat, ihr wurde auch nochzwangsweise der Strom abge-dreht.

Wacken – These days thenumber of swine flu ca-

ses in Germany is approaching4000 and the disease goes onspreading all over the world.

This year 70000 fans fromeverywhere have come hereagain to celebrate this HeavyMetal-spectacle, to party, tosleep, to eat, close-packed. Joi-ning them are some thousandstaff members and service pro-viders. But Dr. Joachim Marx,head of emergency and doc-tor-in-charge for WackenOpen Air, keeps calm: „At themoment there is no cause forconcern. But we are ready tocope with all possible scenari-os“, Marx assures us.

Already some weeks beforeW:O:A’s official start the pro-moters have met with expertsof the Roland-Koch-Instituteand members of the Itzehoehealth authorities to get them-selves prepared for every kind

W:O:A – No swine flu for you!Swine flu? A concern at Wacken Open Air, too. 70000people from all over the world meet in one small village.W:O:A’s head emergency doctor on preventive measures.

of emergency. „We will keep inclose contact,“ stresses pro-duction executive ThomasHess.

But according to Dr. Marx,the swine flu isn’t as dangerousas it’s often portrayed by themedia. „It is more contagious,but in most cases its course ismilder than that of normal in-fluenza. Just to compare:worldwide about 800 peoplehave died of swine flu so far,while in the USA alone 35000people die of normal flu eachyear.

„Only very few people havecontracted the disease here inGermany.“ The people most li-kely to be affected by the prob-lem are tourists. The risk to getinfected is higher with peoplewho suffer from chronic illnes-ses like asthma. Normal hygie-nic conditions should do toprotect yourself in general.However, pregnant women

should take extra care. „Wa-shing hands on a regular basisis everything“, Dr. Marx stres-ses. Theoretically, it is not dan-gerous to shake hands with aninfected person, because thedisease spreads itself via mu-cous membranes, such asmouth, nose, eyes. „The infec-tion takes place the moment Ieat with unwashed hands,“Jörg Zydziak, spokesman foremergency and rescue ser-vices, explains.

The symptoms can be com-pared with those of normal in-fluenza: fever above 38.5 de-grees Celsius and respiratoryproblems. Patients feel reallysick. If an infection is suspec-ted, the festival visitor will betaken to the Itzehoe hospitalimmediately.

KRISTINA RÖHRSTranslation: Th. Heintzsch

❏ Informationen im Internet:www.rkish.de

Washing hands is everything: Jörg Zydziak and Dr. Joachim Marxshow you how to keep you from swine flu. Photograph: Röhrs

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12 W:O:A 2009

199871 Bands, 20000Besucher. Es hat-

te sich herumgesprochen, dassman den Heavy Metal in Wackenabfeiern kann. Und so standen im-mer mehr Fans vor der Bühne undmoshten – unter anderem beiBlind Guardian,Atrocity, Iced Earthund Stratovarius. Erste Headlinerwie Doro spielten bereits zumzweiten Mal.

199982 Bands, 22000Besucher. Dass

das W:O.A auch zur Familienpla-nungbeiträgt,zeigtesich1999.Un-ter denAugen ihrer Kinder gab sichdas Paar Evelin Wohlgemuth undDaniel Ammann das Ja-Wort vor20000 Fans beim„Subway to Sal-ly“-Konzert. Onkel Tom Angelrip-persang„Marmor,SteinundEisenbricht...“.dazu.

200068 Bands, 25000Besucher: Ein bei

jeder Security berüchtigtes High-light waren von Anfang an die Auf-tritte vonWacken-Urgestein OnkelTom Angelripper (Sänger und Bas-sist der deutschen Thrash-Metal-Band „Sodom“), der die Fans zuseinen Heavy-Metal-Versionenvon deutschem Volks-Liedgut aufdie Bühne holte.

200178 Bands, 25000Besucher. Mitt-

lerweile zum Dauergast inWackenwurde Biff Byford mit seiner Band„Saxon“. Nachdem er 1992 dererste internationale Headliner desFestivals war, machte er dasOpen-Air als Metal-Zeremonien-meister immer wieder triumphalzu„seiner“Bühne,soauch imJahr2001.

Wenn um 16 Uhr das Fes-tival startet, greift

W:O:A-Mitorganisator und-begründer Thomas Jensenwieder aktiv ins Auftrittsge-schehen ein: Er steht nach18 Jahren zum ersten Malwieder mit seiner alten Band„Skyline“ auf der Bühne.

Doch wer war „Skyline?„Wir spielten im 80er-Jahre-Rock alles, was damals hipwar: AC/DC, Bon Jovi, VanHalen – das ganze Programm,rauf und runter“, erinnertsich Drummer AndreasSchlüter (Gösi) heute. DieHardrock-Coverband wurde1987 gegründet. Die sechsMusiker kamen alle aus Wa-cken und Umgebung. Ein- biszweimal pro Woche wurdegeprobt. Bleibender Ein-druck bis heute: „Es war lautund lustig.“ Und die Gruppehatte einen gewissen Erfolg,sie war einmal Vorband von„Extrabreit“ bei einem Kon-zert in Wolfsburg. Bis zu 30Auftritte gab es pro Jahr – vorallem bei Motorradtreffenwar „Skyline“ beliebt. Diemeisten Gigs waren aber in

Skyline – Nostalgie zur EröffnungDie Ex-Band vonW:O:A-VeranstalterThomasJensen eröffnet heute das„20. Wacken Open Air“ –als Allstar-Band zusammenmit Doro und OnkelTomAngelripper.

der Umgebung. „Aus der Notheraus, weil wir Größereswollten, haben wir das Wa-cken Open Air organisiert“,sagt Gösi. Dort hat „Skyline“1990 und 1991 gespielt, je-weils eine Stunde auf derHauptbühne. Dann war fürGösi Schluss, er stieg 1992aus – und fing bei der Top-40-Band„Rockford“ an, wo er bisheute seine Brötchen alsSchlagzeuger verdient.

„1993 hat sich die Bandganz aufgelöst“, erklärt Tho-mas Jensen. Zum 20. Beste-hen des W:O:A entstand beiden Organisatoren die Idee,„Skyline“ wieder zu beleben.Aus der Ursprungsbesetzungwerden jedoch nur Jensenund Schlüter dabei sein. Wodie anderen Mitglieder abge-blieben sind, das wissen diebeiden Verbliebenen heuteauch nicht so genau. So eröff-nen „Skyline“ und Gäste dasJubiläums-Festival auf der

Black Stage als All-Star-Band.„Es ist ein bunt zusammen-gewürfelter Haufen, der auf-tritt“, sagt Gösi. Vor allen istgeplant, gemeinsam mitRockröhre Doro Pesch dieneue Hymne „We are the Me-talheads“ vorzustellen. Dar-über hinaus sind weitere, be-

reits existierendeWacken-Hym-nen geplant, soetwa die Titel„Harder, Faster,Louder“ (auchdas offizielle Wa-cken-Motto) undder Song„W:O:A“, die be-reits auf dem al-lerersten Wa-cken-Sampler er-schienen sind.

Weiterhin ist

im Eröffnungsgig das Mai-den-Stück „Fear of the Dark“(bereits einmal von Doro undMaiden-Sänger Blaze Baileyin Wacken gesungen), der be-ziehungsreiche, aber eherunbekanntere AC/DC-Titel„It´sa long way to the top“und das irische Traditional„Whiskey in the jar“ in der„Metallica“-Version geplant.

Um die gesamte Wacken-Bandbreite zu erreichen, gibtes weiterhin ein Dudelsack-solo von Erik Fish von „Sub-way to Sally“.

Und wer dann noch nichtgenug hat, der kann gemein-sam mit Wacken-UrgesteinOnkel Tom Angelripper sei-nen neuen Wacken Song„Kopf in Nacken, auf nachWacken“ mitgröhlen.

LUDGER HINZ

W:O:A-Begründer Thomas Jensen (rechts)undDrummerAndreasSchlüterbeleben ihrealteBand „Skyline“ als „All-Star-Band“ wieder neu.

Ende der 80er Jahre eine lokale Größe – die Gruppe Skyline mitTho-mas Jensen am Bass.

W:O:A 2009 MOSH 13

14 W:O:A 2009

Das W:O:A – Jahr für Jahreine Welt für sich. „Im

Prinzip ist es wie ein eigenesLand“, sagt Produzent OlafStern (37) aus Hameln. Undwas braucht ein eigenesLand, das seit 20 Jahren exis-tiert, das seine Grenzen stän-dig erweitert hat und dessenBevölkerung sichimmerzu vergrö-ßert? Eine eigeneHymne.

So setzte sich„Sterni“, Inhaberder Firma „SternEntertainmentProductions“ hinund schrieb einenhymnischen Song.Er wollte den„wahren“ Spiriteinfangen: „DerStellenwert vonWacken sollte sichin dem Song wi-derspiegeln.“ Undkultigen Charaktersollte der Song ha-ben. „Ich habedurchdacht, wiedas Festival funk-tioniert“, sagt er.„Deshalb hältmein Lied demSpießer den Spie-

Eine eigene Hymne für die MetalheadsDas W:O:A hat jetzt auchseine eigene Hymne. „Weare the Metalheads!“ heißtder Song, den Doro PeschDonnerstag präsentiert.

gel vor, ist ein Gegenstück zuseinerWelt.“ Und weiter:„DieHymne handelt vom Ge-meinschaftsgefühl der Metal-ler, von der Power und derEnergie, die diese Musik aus-strahlt.“

Co-Komponist Andor Arn-hold von der Band „In HerEmbrace“ gab dem rohenSong dann den Metal-Schliff.Und natürlich musste derWacken-Macher auch nochseinen Segen dazu geben.„Wir haben mit VeranstalterHolger Hübner abgeklärt,dass der Titel als offizielleWa-

cken-Hymne arrangiertwird.“

Um den Song glaubhaftherüber zu bringen, kam nureine in Frage: Rockröhre Do-ro Pesch, die bereits 1993zum ersten Mal in Wackendabei war. Als sie das Demomit der Rohversion erhielt,fühlte sie sich erinnert an ih-ren eigenen Song„All we are“;und so ähnlich heißt dasneue Werk auch: „We are theMetalheads!“ „Der ist zumMitsingen total gut geeignet,hat einen schönen Text, ichhabe sofort zugesagt“, er-

zählt sie begeistert. Aufge-nommen wurde das Werk imJuni im „WAT-Studio“ in Bo-chum/Wattenscheid. Eine al-te Fabrik, die ehemals eineSchnapsbrennerei war, liefer-te die ideale Umgebung. „DieAufnahme dauerte eine gan-ze Nacht lang, wir habenmehrere Versionen einge-spielt“, schildert Doro.

Der Song wird zur Eröff-nung des 20. W.O.A-FestivalDonnerstag um 16 Uhr urauf-geführt. “ Die Hymne sollspäter weltweit gespielt wer-den. „In den USA gibt es

Rock-Radiostatio-nen in jeder Stadt“,erläutert Doro. Esgibt den Song des-halb auch in einerVersion fürs ameri-kanische Radio, diein der Wortwahl et-was abgeschwächtwurde, „weil dieAmerikaner be-stimmte harte Wor-te nicht im Radiospielen wollen“,sagt sie.

„Die Einnahmenaus dem Verkaufder Hymne gehenan wohltätige Zwe-cke wie die ,WackenFoundation', diemit ihren Mittelnjunge Musiker undMetal-Bands unter-stützt“, kündigtHolger Hübner an.

LUDGER HINZSchrieb dieWacken-Hymne „We are the Metalheads“, die Doro Pesch singen wird: Produ-zent Olaf Stern. Foto: Marianne Müller

200280 Bands, 27500Besucher. Um

auch den von weither aus Süd-deutschland angereisten Metal-heads das Gefühl von heimatli-chen Gefilden zu geben, eröffneteAnfang des Jahrtausends der Pau-lanergarten auf dem W:O:A. MitBlack Metal von der Bühne im Hin-tergrund macht das Weizenbierdoch gleich doppelt Spaß.

200361 Bands, 30000Besucher.Getreu

dem Motto „Das Festival ist derHeadliner“ sind nicht nur die Kon-zerte auf der Hauptbühne, son-dern auch die Shows auf den Ne-benbühnen interessant. So wurdeder Gig der baden-württembergerBand „Sinner“ zu einem der High-lights, als diese auf der kleinerenNebenbühne auftrat.

200462 Bands, 48000Besucher. Setz-

ten die Bands das Feuer in der An-fangszeit noch inflationär ein, sowird es inzwischen eher dosiertbenutzt, und man verzichtet auf all-zu ausgiebige Explosionen auf derBühne. Die Bands versprühen dieFunken lieber musikalisch. KeinWunder bei Bandnamen wie„Heaven shall burn“.

200565 Bands, 40000Besucher. Schon

mehrere Male hieß es nach Regen„Landunter“.DembegegnetendieOrganisatoren mit Strohballen.Diese werden auf dem Geländeverteilt, saugen die Feuchtigkeitauf und sorgen für trockene Füße.Die Fans stören sich sowieso nichtam Regen, nehmen das schlechteWetter gelassen hin.

W:O:A 2009 15

200656 Bands, 48000Besucher. Fuß-

ball spielte von Beginn an eine gro-ße Rolle. Neben den Spielen zwi-schen Fans und Bands gab es eineBegegnung des AltherrenteamsdesTSV Wacken mit W:O:A-Orga-nisatorHübner imTorgegeneinAll-starteam des FC St. Pauli an. Hüb-ner flogendieBälleumdieOhren –14Tore kassierte er.

200974 Bands, (?) Be-sucher: Das Wa-

cken OpenAir brachte noch unzäh-lige weitere Highlights und Skurri-litäten hervor – vom Wacken-Bierüber Warm-up-Shows bis hin zumMittelaltermarkt. Und was habensich dieVeranstalter für das 20. Ju-biläums-Festival ausgedacht? „Et-was Besonderes“, verspricht Orga-nisator Holger Hübner...

200869 Bands, 75000Besucher. Darauf

mussten die Fans 18 lange Jahrewarten – nachdem einige der Iron-Maiden-Sänger (Paul di Anno, Bru-ce Dickinson, Blaze Bailey) schoneinmal solo dieWacken-Bühne be-treten hatten, war es 2008 soweit:Iron Maiden kam in Originalbeset-zung und rockte vor 75000 Zu-schauern.

200780 Bands, 72000Besucher: Metal

ist Männersache? Von wegen! Esgibt erstmals den „Wacken MetalDream Girls-Kalender“. Das Jahrbeginnt dort mit dem Monat nachdem Wacken Open Air (Septem-ber) undendetmitdemMonatdesFolgejahres, in dem das nächsteWacken-Festival statt findet (Au-gust).

Der große Run auf dasW:O:A-Festival begann

1996 – mit dem Auftritt der da-mals angesagten Band „BöhseOnkelz“. Das musikalische Erbeder Band gibt sich heute die Eh-re. Auf der Black Stage tritt um18.30 Uhr„DerW“ auf. Der ehe-malige Sänger und Bassist der„Onkelz“, Stephan Weidner,veröffentlichte vor einem Jahrsein erstes Album mit „Schnel-ler, Höher, Weidner“.

Die deutsche Rockband„Böhse Onkelz“, die in der Öf-fentlichkeit aufgrund ihrer Nä-he zum Rechtsrock umstrittenist, obwohl sie sich bis zu ihrer

Auflösung mehrfach vomRechtsextremismus – auch inihrer Musik – distanzierten,wird bis heute auch von vielenW:O:A-Anhängern kritisch ge-sehen.

Die Steinburger Onkelz-Fan-Gruppe, mit 50 Personen ange-reist, freut sich jedenfalls aufden verbliebenen „Onkel“ undist sich sicher, dass mindestens10000 Leute zu „Der W“ kom-men werden. Mittwoch for-mierte sich die Gruppe bereitsum 18 Uhr, um für den Auftrittder Südtiroler Formation „Frei-wild“ gute Plätze in der erstenReihe zu ergattern. „Danach

Ein „Onkel“ wieder da!

geht’s bei uns am Wohnwagenweiter“, sagt Holli, ein Onkelz-Fan. Und heute werde es noch

Freut sich auf „DerW“: Die Steinburger Fan-Gruppe. Foto: Gehrke

besser, blickt er erwartungsvolldem Auftritt von„DerW“ entge-gen. ERIC GEHRKE

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16 W:O:A 2009

Briefe der Blasmusik-Bewerber: MusikzugführerVolkerVette hatte die Qual derWahl. Foto: Röhrs

Wahrscheinlich wäre derMusikzug Wacken ohne

diesen einen besonderen Auf-tritt im Jahr eine ganz normaleFeuerwehrkapelle, würde nurzu Geburtstagen, Jubiläen undDorffesten spielen. Aber einmal

im Jahr lösen die Männer undFrauen mit ihrer BlasmusikHysterien aus, wie sie sonstnur bei Rockstars zu erle-ben sind. Seit die „Firefigh-ters“ traditionell das Wa-cken Open Air eröffnen,haben sie Kultstatus. DerBiergarten hat sie be-rühmt gemacht, jetzt re-vanchiert sich der Musik-zug mit einem Lied zum

Open Air: „In the Beergar-den“ heißt der Song (unterwww.musikzug-wa-cken.de auch auf CD er-

hältlich), mit dem die Fire-fighters das Spektakel gebüh-rend eröffnen werden.

Bei dem Ereignis dabei zusein, davon träumen viele. Je-den Monat erreichen Musik-zugführer Volker Vet-te eine handvoll Be-

werbungen vonMusikern aus derganzen Republik –

ihr Ziel: einmal beimWacken Open Air mitden „Firefighters“ aufder Bühne stehen. Fürein bis zwei wird derTraum wahr. StrengeAuswahlkriterien hat

Vette nicht: „Wer mitspielenwill, sollte traditionelle Stückewie den ,Zillertaler Hochzeits-marsch’ oder ,Rosamunde’ ken-nen und Noten lesen können.“Ansonsten gelte das Prinzip:Wer zuerst kommt, der spieltmit. PhilippHohl (21) undWolfgang Flei-scher (28) ausWolfegg (Land-kreis Ravens-burg) fragtenbereits im Janu-ar via Mail an.Aus einerSchnapslauneheraus haktendie zwei bei Vol-ker Vette nach.„Wir hätten niemals gedacht,dass wir da mit spielen dürfenaber jetzt ist es verdammt geil.Geniales Line-up, 20-jährigesBestehen, Mitspielen bei den Fi-refighters, wir sind dabei...“

Auch für einen weiterenSpielmannszug ist auf der Büh-

ne noch Platz: Unter den Musi-kern des Spielmannszugs Jäger-corps Knesebeck, amtierenderDeutscher Meister seines Fachs,sind viele Metalfans, die diesesmal gemeinsam mit ihren be-rühmten Kollegen aus Wacken

spielen dürfen.Vorspielen

müssen die Be-werber nicht,geprobt wirdauch nicht, ein-fach drauflosspielen lautetdie Devise. Alsdie „Firefigh-ters“ 2003 zumersten Mal aufdem Festivalspielten, wurde

noch kein großer Aufwand umden Musikzug betrieben. „Wirwaren anfangs skeptisch, wieunsere Musik aufgenommenwird“, erinnert sich Vette. DieResonanz war gut, „immer häu-figer hüpften Fans einfach aufdie Bühne, guckten in unsere

Noten und spieltenmit“. Mittlerweile istdie Bühne durch Git-terabsperrungen gesi-chert, spontane Gast-spiele sind trotzdemnoch willkommen:„Einfach Instrumentmitbringen und sichlautstark bemerkbarmachen.“

KRISTINA RÖHRS

„Firefighters“ —Wer Notenlesen kann, darf mitspielen

„Undwirsinddabei“:Phil-ipp Hohl (21) und WolfgangFleischer (28) ausWolfegg ausdem tiefen Süden.

Blasmusik goes Metal: Jedes Jahr sind die „Wa-ckenFirefighters“einMuss für jedenFan. Foto: dewa

Seit Jahren hört man aufFestivals im deutschspra-

chigen Raum die Menscheneinen Namen rufen:„Helga!“Der Ruf hat sich zum Run-ning Gag auf Massenveran-staltungen etabliert. Irgend-jemand ruft laut nach einervermeintlich verloren ge-gangenen Helga. AnderePersonen in Hörweite hörendie Rufe und brüllen in derselben Art und Weise denNamen, was wieder anderehören und nach Helga rufen– das Ritual schaukelt sichauf.

Aber wer ist diese Helga?Wie und wo der Kult entstan-den ist, dazu gibt verschie-dene Theorien. Es wird spe-kuliert, dass schonseit 1990 auf dieseWeise nach Helgagefahndet wird.Der Ursprung desKults soll dem-nach ein Streitum eine Ravio-li-Dose gewe-sen sein. An-dere be-haupten,dass ein Fes-tival-Besu-cher den Na-men seinerFreundinHelga rief,weil er nachihr suchte.

Egal, wie dasRitual entstan-den ist, das Ru-fen hat ein Ende:Festival Todaysucht die wah-re Helga.Wenn Dunachweisen kannst, dassdu Helga heißt, komm bisSonnabend, 13 Uhr zumContainer unserer Zeitungauf dem Medieval Market.Wer die wahre Helga ist, ent-scheidet das Publikum amAbend live auf einer Bühne.Die Auserwählte wird dannvon Metal Harry gekürt. (kri)

Bist Dudie wahreHelga?

W:O:A 2009 17

Einmalig – das Wacken-Horoskop

Fische – Du bist ein gutmütiger Metalhead,sensibel und gefühlsbetont. Das bedeutet abernicht, dass du dich beim Pogotanzen gleichbei jedem entschuldigen musst, der dich an-rempelt. Habe heute mal etwas Mut: jederzweite reicht auch!

Widder – Wer jemanden auf den Arm nehmenmöchte, für den stehen die Sterne in diesenTagen besonders gut. Am besten ab 20 Uhrin der ersten Reihe vor der Hauptbühne.Vorsichtfür Frühaufsteher: Es könnte ein böses Er-wachen geben.

Wassermann – Heute steigt der Adrenalin-Pegel zwar noch nicht auf Höchstmaße, kommtdem Adrenalin-Schock aber schon ganz schönnahe. Deshalb gilt: Heute ein paar Bier weniger.Und nicht erst warten, bis der Magen rockt,das könnte zum Shutdown führen.

Stier – Heute könnte sie vor dir stehen, deineerste Wackenbekanntschaft. Und da die Sterne(auch dein persönlicher Metal-Stern) es gutmit dir meinen, könnte daraus eine Liebewerden, die über die Absperrungen des WOAhinausreicht. Sei aber nicht zu stürmisch...

Zwillinge – Mit der Power von Mars bist dugut gerüstet für das Festival. Übertreibensolltest du es aber trotzdem nicht, sonst bistdu irgendwann völlig ausgepowert. Besseralso, du legst ein paar Ruhepausen ein undrelaxt vorm Zelt mit einem kalten Bier.

Krebs – Was, du fühlst dich schlapp und aus-gepowert? Nun gut, deine Sterne weisen auchdarauf hin, aber komm schon: Wacken ist nureinmal im Jahr. An deiner Seite ist schließlichein ganz besonderer Freund, mit dem du überalles reden kannst. Er wird dich aufbauen.

Jungfrau – Als Metal-Freund bist du eher derzurückhaltendeTyp. Das Bierfass wird gernemal gegen einen Liter Wasser eingetauscht.Doch warum schaltest du den Verstand heutenicht einfach mal für eine Runde Headbangingaus. Deine Umwelt wird es dir gewiss danken.

Skorpion – Skorpiondamen, aufgepasst! DasW:O:A ist euer Festival. Männer weit und breit,die sehr empfindlich auf euch reagieren, ganzeuch gehören werden. Das gilt jedoch nur füreine Nacht! Dass nichts ist von Dauer ist, daransollten Skorpione sich gewöhnt haben.

Waage – DeineTendenz zu Harmonie und Aus-geglichenheit beißt sich ein wenig mit dem Hangder Metalheads zur Bildung von Moshpits undWalls of Death. Jetzt nur nicht den Kopf verlieren.Bleib ruhig, suche den Biergarten auf, genießedie Musik von weitem.

Schütze – Zielsicher habt ihr zum W:O:Agefunden. Negativ: Genauso zielsicher steuertihr geradewegs in die Falle. Deshalb Vorsichtbei zuviel Alkoholgenuss – so mancher Schützehat dabei die Kontrolle verloren, danebengezielt – und sich viel Ärger eingehandelt.

Steinbock – Du bist in Wacken, um Spaß zuhaben, und deine Sterne stehen auch nochso gut, dass es eine jämmerliche Schandewäre, dies nicht auszunutzen. Du strotzt vorPower und die gehört wohin? Genau, vor dieBühne. Schütte deine positiven Energien aus.

Eisenharte Musik:W:O:A on Air

Ein Jahr ist vergangen, seit-dem Hurricane Rock als ers-

ter Sender das Wacken Open AirRadio live in die Boxen streamte.Auch dieses Jahr ist dasTeamwieder am Mikro. Gemeinsammit den Moderatoren JakobKranz, BerndThon, Jon Freemanund vielen bekannten Stimmenmehr aus der Radiowelt wirddas Spektakel kommentiert. DerEmpfangsradius ist allerdingsauf das Festivalgelände und dieZufahrten begrenzt, der Senderverstummt am Montag, 3. Au-gust 2009, um 9 Uhr.❏ RadioWacken OpenAir:UKW-Frequenz 88,5 MHz

Löwe – Das Blitzlichtgewitter, die Urgewalt desMetal – es tut dir jetzt richtig gut, weckt deinarchaisches Bewusstsein. Doch viel Licht blendet:Vorsicht in der Nacht! Bleib wachsam, nimmdich zurück! Das schützt dich vor bösen Über-raschungen am nächsten Morgen.

18 W:O:A 2009

„Was soll ich dazu sa-gen? Ich höre zwar abund zu Rockmusik –aberdie inWacken,dieist mir zu heavy.“Sandra Kranz (20) aus Neu-münster, die gerade eineAusbildung zur Erzieherinmacht. Foto: Ruff

„Der Ort ist doch fürharte Musik bekannt –aber was soll ich dazusagen als kleiner Stra-ßenverkäufer?“Andreas Szameitat (50),Verkäufer für das Straßen-magazin „Die Jerusalem-mer“ in Neumünster.

Foto: Ruff

„Da gibt’s jedes Jahrdiese Rockveranstal-tung, die von Tausen-den von Menschen be-suchtwird–diesinddaalle ein bisschen ver-rückt oder so was ... .“Zeynel Erdogan (41), Dö-ner-Verkäufer in Neumüns-ter. Foto: Ruff

„Everything is louderthan anything else –ich fahre erstmalsnach Wacken undfreue mich tierisch aufMotörhead, VolbeatundaufsRundherum.“Hannes George (25), Bau-maschinenmeister, Jübek.

Foto: Gehrke

„Rocken, Abrocken,Bier. Lange Haare,Schweiß und hinter-her wieder saubermachen.“Alexander Baltz (35) ausKiel, Radiomoderator beiRadio Schleswig-Holstein(R.SH).

Foto: R.SH

„Viele Menschen, gro-ße Party, Anwohner,die Pfand einsam-meln. Ich würde gernemal hin – aber dasTi-cket ist mir zu teuer.“Nassim Keßler (19), Schü-ler aus Itzehoe.

Foto: Lammers

„Das ist ein Konzertmit Matsch und Mod-der – mehr weiß ichnicht darüber.“Björn Draber (29) aus Ham-burg arbeitet als Key-Ac-count-Manager.

Foto: Lammers

„Schwarze Men-schen, komische lauteMusik, sehr viel Müll.Ich war sogar schoneinmal dort.“Aileen Panje (19) aus Ho-henlockstedt macht eineAusbildung zur Sport- undFitnesskauffrau.

Foto: Lammers

„Schwarz gekleideteMenschen, schlechtesWetter, schöne Rock-musik–abernichtmei-ne Musikrichtung.“Nicole Niggemeyer (39)aus Itzehoe arbeitet als As-sistentin einer Geschäfts-führung. Foto: Lammers

Musik, Metal, Matsch und Müll –

„Fahr’ erstmalig nachWacken. Bin günstigan die Karte gekom-men–alsspontanerEr-satz. Lass’ michüberraschen.“Nicole Albertsen (32) ausFlensburg arbeitet als Ver-waltungsfachwirtin.

Foto: Gehrke

„Bin zum zehnten Maldabei. Von Jahr zuJahr ist es geiler ge-worden. Dieses Jahrwird’s bestimmt sehrgut.“Marco Sohr (27) aus Jübekarbeitet als Energieelektro-niker. Foto: Gehrke

„Hab Bock auf Partyund Musik. Bin durchmeinen Nachbarn aufWacken gekommen.Volbeat wird der Ober-hammer.“Martina Lenz (33) aus Jü-bek, Verwaltungsfachan-gestellte. Foto: Gehrke

„Da ist doch diesesKonzert – Heavy-Metaloder so. Ist auf jedenFall nicht unsere Mu-sik.“Erwin Mahn (67),Rentneraus Brunsbüttel.

Foto: Lammers

„Wacken? Genau dawill ich mit dem Fahr-rad hin – aber zum Ent-spannen und nichtzum Festival. Ist dasjetzt bald?“Peter Seifert (46), Buch-händler aus Büttgen beiDüsseldorf und Urlauber.

Foto: Lammers

„Ein kultiges Open-Air,dasauchschonoftimFernsehenzusehenwar – sogar im ‚heutejournal‘. Mein Ding istes nicht, aber wenn esSpaß macht...“Lehrerin Regine Borg-Reich (46) ausWewelsfleth

Foto: Lammers

W:O:A 2009 19

„Natrürlich kenne ichWacken, aber ich habekeineZeit–JobundFa-milie gehen vor.“Oliver Petz (35) aus Fried-richsau (Kreis Schleswig-Flensburg) ist selbststän-digals Installateur-undHei-zungsbaumeister.

Foto: Gehrke

„2008 bin ich mal hin-gefahren. Die habenmir alle gewunken. Esläuft so liebevoll undharmonisch dort ab –jeder nimmt Rück-sicht. Da kommenLeute aus allen Län-dernhin–einetolleSa-che für Jugendliche.“Helene Hansen (71), Rent-nerin aus Itzehoe.

Foto: Lammers

„Für ,Metalköpfe' undMetalfans ein absolu-tes Muss, für Frauenvielleicht zu hart. Ichwar noch nie beimWa-cken OpenAir, es wür-de mich aber interes-sieren; man sollte al-les mal erlebt haben.“Doris Legat-Sprengard,Anfang 40, Dekor-Designe-rin und Motorradfahrerinaus Selb in der Oberpfalz:

„Ein Riesen-Event, esmacht unsere Regionweltweit bekannt. Ei-ne Erfolgsgeschichte,die mit dem NamenHübner verbunden ist.DenFilmzumWacken-Open-Air habe ichmehrfachgesehen–eshat Spaß gemacht.Rüdiger Blaschke (55), Bür-germeister der Stadt Itze-hoe. Foto: Ehrich

Das fällt uns zu Wacken ein

„Wacken kenne ich,seitdem ich lebe. Wa-cken als Musikmekkakenne ich seit zehnJahren und bewunde-reesseitdem.Aberumdie Musik mache ichals Fan von Bach einenBogen.“Jörn Thießen SteinburgerSPD-Bundestagsabgeord-neter. Foto: Hinz

„DagibtesimmersoeinFestival mit schwarz ge-kleideten Leuten. Wieheißt das denn nochmal?DassindsehrnetteLeute! Sehen nur einbisschen komisch aus.Ja, und ich war da auchschon mal.“Edith Blatt (70), Hausfrau inPinneberg.

Foto: Krämer

„Da fahre ich natür-lich auch dieses Jahrhin! Gute Musik,Freunde treffen, Par-ty machen: Ich warschon sieben- oderachtmal da."„Stawedder“ (46) ausSierksdorf an der Ost-see, arbeitssuchend undSingle.

Foto: Ahrendt

„Wenn ich anWacken denke,dann kommen mir zuerstAl-koholexzesse und lauteHeavy-Metal-Musik in den

Sinn. Ich findees bemerkens-wert, dass dieMenschen dadas Ganze je-des Jahr aufsNeue mitma-chen. Eigent-

lich istWackeneinruhigerOrt,wo viele alte Leute leben..."Matz Klimek (18), Schüler inWes-terland auf Sylt. Foto: Knötzsch

„Wacken? Das muss einkleiner Ort sein, klingt wieWalachei und nach viel Ge-gend. Ein Musikfestival?Ach, dieses Saufgelage, wodie Motorradfahrer nachherimmerihrenganzenMüll lie-gen lassen. Den könnten siewenigstens wieder mitneh-men.“Heidelore Ebert (65), Eutin, Rent-nerin. Foto: Ahrendt

„Da gibt es dasWacken OpenAir.Ichhab’dortvorewi-gen Zeiten mein ers-tes Fußballspiel ge-spielt. Insgesamtbin ich vielleichtzweimal da gewe-sen.“

Jan Höge (65) Maschinenbaumeisteraus Moorrege. Foto: Krämer)

„Für mich ist Wacken einkleines Dorf , in dem mansich 362Tage im Jahr zuTo-de langweilt.Aber die übri-gen dreiTa-ge gehenwährenddes Wa-cken OpenAirs dafürumso mehrab. Rock −Rock − Rock.“Hans-Hermann Bock-Carstensaus Flensburg, 28 Jahre.

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20 W:O:A 2009

Ein abgedunkelter Arbeits-platz, viele Bücher auf dem

Schreibtisch, ein leuchtenderLaptop mit Lüftergeräusch. InaJäger sitzt vor ihrem Mobilcom-puter und grübelt, ab und zudreht sie sich eine Zigarette,gönnt sich einen Kaffee. Nebenihr ein Bierbecher, Aufschrift„Wacken“ samt Kuhschädel-Emblem, darin ein bisschenWasser und ein Pflänzchen. Die28-Jährige lacht: „Da gedeihtein Ableger einer Grünen Lilie.“Auch die Abschlussarbeit derStudentin der Kulturwissen-schaften an der Uni Bremen ge-deiht. Thema: Die Heavy-Me-tal-Szene und das WackenOpen Air.

In einer Ecke steht ihre Akus-tik-Gitarre. Wenn Ina Jägerforscht, ist es still in ihrem Ar-beitszimmer. Doch im Kopf derStudentin klingt das weltgrößteHeavy-Metal-Festival nach.2008 hat sie auf dem Geländegezeltet, hat Fans interviewt,Zeitungsausschnitte und Fern-sehbeiträge analysiert. Das

Wacken – wahreWissenschaftEin heißes Eisen: Das Wacken Open Air wird erstmalserforscht. Die angehende KulturwissenschaftlerinIna Jäger von der Universität Bremen schreibt ihreMagisterarbeit über das weltgrößte Heavy Metal Festival.

„Selbstbild und das Fremdbild“des Wacken Open Air (W:O:A)will sie für ihre Magisterarbeitaufbereiten.

„Die Idee entstand nach ei-nem Kursus über Medien undEvents“, berichtet die Studen-tin. Dass es Wacken traf, wareher Zufall. ZurAuswahl standenauch Festivalswie „Love Para-de“, „Splash“oder „Freak-stock“. Doch einStudienkollegewollte unbedingtzum weltgrößten Heavy-Metal-Event. Also schloss sie sich ihman. Der Effekt: „Je mehr ich dar-über las, desto spannenderfand’ ich das“, sagt Ina Jäger.Nach Rücksprache mit ihremSeminarleiter, dem Diplom-So-ziologen Marco Höhn (38), wardie Idee für die Abschlussarbeitgeboren.

Erste „Selbstbild“-Ergebnis-se: „Beim W:O:A handelt es sichum eine Szene, in der es wirk-

lich nur um Musik geht“, hat dieStudentin festgestellt. Meistensseien die Fans in sehr jungenJahren dazu gekommen, habennoch genau „das erste Mal“ inSachen Heavy Metal in Erinne-rung. Ihren Alltag bestreiten diemeisten eher unauffällig: „AlsSchüler, Polizist, Koch, Archi-tekt oder Außendienstmitarbei-ter.“ Wie einig sich die Szeneweltweit ist, zeige ihr „Unwrit-ten Code“. Ina Jäger: „Wenn ei-ner vor der Bühne fällt, hilft

man ihm auf.Wenn einer demanderen auf denFuß latscht, ent-schuldigt mansich.“

Beim Fremd-bild muss dieStudentin noch

weiter forschen. Doch nach ers-ter Auswertung vieler Zeitungs-artikel und einiger Fernsehbei-träge sieht Ina Jäger das W:O:Agenerell dargestellt als „eineMassenansammlung von skur-rilen, bierbäuchigen und -trin-kenden Leuten, die nicht ganzernst zu nehmen sind“. Ina Jä-ger betont aber zugleich: „Mei-ne Ergebnisse sind keinesfallsuniversell auf die gesamte Me-talszene anwendbar.“ Und:

„Aufgrund des Bekanntheits-grades von Wacken kommenimmer mehr Nicht-Szene-Mit-glieder auf das Festival“, er-gänzt ihr Dozent Marco Höhn.

Ein Punkt dürfte aber voll zu-treffen: „Nicht zuletzt wegender einzigartigen Kombinationaus Kuhdorf, zehntausendenMetal-Fans und Feuerwehr-Ka-pelle (W:O:A Firefighters) wirdüber Wacken so viel berichtetwie über kein anderes Festival“,sagt Ina Jäger. Auffällig sei aller-dings: „Meistens werden nurMänner zitiert.“ Vielleicht aberbald auch mehr Frauen: Denndie Studentin, die nach demAbitur bereits eineTischlerlehreabgeschlossen hat, will nachdem Studium im Event-Ma-nagement einsteigen. Dafür hatdie gebürtige Braunschweige-rin bereits mehrere Praktikahingelegt – unter anderem in ei-nem Bremer Theater und beimTV-Sender Super RTL. „BeimW:O:A – da könnte ich mir auchvorstellen zu arbeiten“, stelltIna Jäger lachend ein vages Zielin den Raum. Anders bei derMagisterarbeit: „Es wird Zeit.Ich bin im 14. Semester. ImHerbst ist Abgabe“, sagt sie –dieses Mal ernst und eisenhart.

WOLFGANG BLUMENTHAL

Ein Pflänzchen im W:O:A-Becher: Ina Jäger erforscht für ihre Magisterarbeit das Wacken Open Air. Foto: Blumenthal

„Eine Szene, inder es wirklich nurum Musik geht.“

Ina Jäger

W:O:A 2009 21

... ein Metaller mit Mut, nimmt die Schöne an den Arm, doch dann...

EntzückteMetal-Fans, einebildhübschePolizistin, sie flehensiean...

„Okay!“ Fans geben bei, heben sie in den Himmel. Fotos: Dewanger

.... ein Kollege: „Gebt sie wieder her“, beschwört er die Entführer.

O'zapft is!“Auch das

Wacken Open Airkommt um einenzünftigen Bier-garten nicht her-um und baut na-türlich auch aufeinen standesge-mäßen Anstich:Ein von der Festi-val-StimmungmitgerissenerPe-ter Bartsch, Prä-sident desschleswig-hol-steinischen Ho-tel- und Gaststät-tenverbandes,bahnte sich ges-tern um kurznach 12 Uhr sei-nen Weg durchdie Menschen-menge undschlug dem bayrischen Fassden Gerstensaft aus demBauch. „Es ist super, mir gefälltdiese enorm entspannte At-mosphäre hier. Das Ordnungs-personal, die Betreiber und na-türlich die Gäste – alles ist easygoing, faszinierend“,schwärmte er und schenkteden um ihn versammelten Me-talheads kräftig Bier ein. „Dasschmeckt mir, auch wenn eskein holsteinisches Bier ist“, soBartsch – ein Urteil, das auchdie umstehenden Probetrinkerfällten. „Schön frisch, hundert-prozentig gut“, fand Metal-FanMarco Lüpken aus Neubörgerim Emsland. DerWacken-Bier-garten, der schon zum neun-ten Mal auf dem Festivalgelän-de zu finden ist, ist für den 23-Jährigen und seine sieben Mit-reisenden jedes Jahr Pflicht-programm. Sie kennen nochZeiten, in denen das Bierpara-dies nur für einige hundert –und nicht wie in diesem Jahrfür 3000 – Metalheads Platzbot. „Es gingen auch 3500, jenachdem, wie gern die Leuteaneinander rücken“, so Tors-

Wiesn-Bier fürdurstigeMetalheads

ten Arp, Betreiber des Wacke-ner Landgasthofes „Zur Post“und nun erklärter „WiesnWirt“. Hunderte Fässer Bier hater auf Lager, damit keine Kehletrocken bleibt. 1000 Mitarbei-ter kommen in dem Freiluft-Bereich, laut Arp „der größtemobile Biergarten Europas“,zum Einsatz – auch in dem Ab-leger, der auf dem Mittelalter-markt zu finden ist.

ANNA KAHLEN

Sticht das erste Fass an: Peter Bartsch, Präsi-dent des schleswig-holsteinischen Hotel- undGaststättenverbandes. Foto: KahlenPolizei hochgenommen

22 W:O:A 2009

Vom lokalen Musik-Eventmit 800 Besuchern und

zwölf Mark Eintritt hat sich Wa-cken Open Air in 20 Jahren zueinem seit Monaten ausver-kauften Unternehmen entwi-ckelt, von dem die ganze Regionprofitiert. „Vom Sanitäter biszum Gerüstbauer zählen wir inden Monaten Juli und Augustrund 2000 Mitarbeiter“, sagtVeranstalter Holger Hübner,dessen eigene Firma 25 festeMitarbeiter und zehn Prakti-kanten hat. Fast schon beiläufigspringt er mit weiteren Zahlenum: 100 Taxen sind im Dauer-einsatz, 35Trucks rollen fast un-unterbrochen, 30 KilometerBauzaun werden aufgebaut,und die Hotels und Pensionenim weiten Umkreis sind ausge-bucht. Um bei Zahlen zu blei-ben: Laut Hübner generiertdurch das Festival – rein statis-tisch gesehen – jeder der knapp1900 Einwohner von Wackenfast 3400 Euro Umsatz. Das Ent-scheidende: Das meiste Geldbleibt in der Region. „Das sindalles gewachsene Strukturen,die Menschen vertrauen uns“,weiß Hübner, wie wertvoll Bo-denständigkeit und Bodenhaf-tung für dieVeranstaltung ist. Erselbst stammt aus dem benach-barten Besdorf, sein PartnerThomas Jensen ist in Wackenaufgewachsen. Bei allem Erfolgsetzt dasW:O:A-Team auf Nach-haltigkeit. Das Festivalgeländeist für bis zu 80000 Besucherausgelegt. Mit den beteiligten

2000 Jobs für die RegionIn 20 Jahren hat sich Wacken Open Air zu einemWirtschaftsfaktor mit Millionenumsätzen entwickelt.Dabei setzen die Veranstalter ganz auf Bodenständigkeitund auf Dienstleister aus der Region.

Landwirten gibt es langfristigeVerträge. „Das W:O:A ist für dienächsten 15 Jahre gesichert“,sagt Hübner. Und nicht nur das.Visionär Hübner kann sich aufder Eventfläche auch Konzertemit Grönemeyer und AC/DC

vorstellen oder einen großenKindertag.„Wir sind jetzt seit 20Jahren hier, und wir wollennoch länger bleiben“, ist vonAbnutzungserscheinungennichts spürbar. Neben derWertschöpfung für die Regionund ihre Menschen setzt dasW:O:A-Team von Beginn an auf

Akzeptanz in der Bevölkerung.„Wir führen erstmals sogar Ab-fallmanagement ein: Besuchersollen motiviert werden, ihrenMüll selbst einzusammeln“,nennt Hübner ein Beispiel.

Dienstleister der ersten Stun-de ist das Unternehmen SaniGmbH aus Büdelsdorf (KreisRendsburg-Eckernförde). Hüb-ner beziffert das jährliche Auf-tragsvolumen allein mit dieserFirma auf rund eine Million Eu-

Ein Mann mitVisionen: Holger Hübner. Foto: Mehmel

ro. Das Open Air als Großkundeist nicht nur wirtschaftlich einwichtiger Faktor, sondern wirdauch zum Aushängeschild.„Wirzeigen unser gesamtes Dienst-leistungsspektrum“, erklärt Sa-ni-Geschäftsführer MartenPauls. Bürocontainer, sanitäreAnlagen, Abwasserentsorgung

und Stromversorgung – Sani istbreit auf dem Open Air aufge-stellt. 500 Duschen und 1500Toiletten liefert die Firma, dar-unter stille Örtchen der Luxus-klasse, auf die man schon beiVeranstaltungen mit Bundes-kanzlerin Angela Merkel setzte.

Auch Firma LandsbergerGmbH Partyservice Partyzelteaus Arkebek (Dithmarschen)hat Erfahrung mit Promis unddem Wacken Open Air. Der Ca-teringservice verköstigte schonKönigin Silvia von Schweden.Das Open Air ist aber nicht füralle sofort lukrativ gewesen:„Wir mussten erstmal viel Ma-terial wie Kabel kaufen“, be-richtet André Goehlke, Ange-stellter bei Elektro Böhmker inWacken. Seit 2002 zieht die Fir-ma die Kabel auf dem Festival,versorgt Biergärten, Camping-plätze und Lkw mit Strom. Mitt-lerweile stimme der Umsatz.Die Bindung an das Festival istaber nicht rein geschäftlich: Ge-schäftsführer Detlev Böhmkerund W:O:A-Veranstalter HolgerHübner bauten als Knirpse zu-sammen Sandburgen, Jahr-zehnte später arbeiten sie wie-der zusammen – am Aufbau desgrößten Heavy-Metal-Festivalsder Welt.

Hübner weiß nur zu gut, dasszum Millionengeschäft undzum Festivalerfolg auch das nö-tige Quentchen Glück gehört.„Im Jahr 2000 machte dasSouthside-Festvival 767000 Eu-ro Verlust, weil die Veranstal-tung verregnet war.“ 2007 hatteWacken fast das gleiche Schick-sal geblüht: „Wir standen kurzvor dem Super-Gau.“

KRISTINA RÖHRSVOLKER MEHMEL

Wacken Open Air has beco-me an important factor in

the region’s economy. Not onlydoes it provide over 2,000 jobs,it also makes sure that the mo-ney gained stays in the region.Grown structures, trust andlong-term contracts with Wa-cken farmers have become thebasis for at least 15 more suc-cesful Wacken years. Local

W:O:A provides 2000 jobs for the regioncompanies support the eventeach year using this chance of alifetimes to promote their ownservices. Wacken chief executi-ve Hübner has even more visi-ons: e.g. using the area for hugeevents with acts such as Gröne-meyer or AC/DC or for a child-ren’s day. Hübner says, “We’vebeen here for 20 years now andwould like to stay.“

W:O:A 2009 23

24 W:O:A 2009

Einen großen Anteil an derWacken-Stimmung haben

seit Jahren Mittelalter-Folk-Bands wie „Schandmaul“ ausMünchen. Schlagzeuger StefanBrunner über Folk-Bands beiMetal-Festivals, Flötenübun-gen und Headbangen zu Geigeund Flöte. Das Gespräch führteunser Mitarbeiter Ludger Hinz:

Ihr steht nun schon seit zehnJahren auf der Bühne. Wie hatsich Eure Musik in dieser Zeitverändert?

ImGrundesindesdieabsolutgleichen Einflüsse und Elemen-te wie 1998, nur spielerisch undim Bereich der Arrangementshat sich natürlich einiges getan.Einige Leute behaupten ja, wirwürden immer rockiger wer-den, andere wiederum sagendas gleiche über Pop-Einflüssein unserer Musik. Das warschon immer so und uns gefälltes auch, dass sich jeder bei unseinbringen kann wie er möchteund es keine Hauptkomponis-ten gibt, die dann die Richtungvorgeben.

Inwiefern kann man sichselbst verwirklichen oder mussAbstriche im Musikgeschäft ma-chen?

Wir haben da absolut freieHand bei unserem Label undwürden uns da auch nicht reinreden lassen. Wir sind 'ne Bandmit „Stallgeruch“ und der mussbleiben, und er bleibt auch nur,wenn man uns machen lässt.Das haben alle Verantwortli-

Mittelalter Folk trifft Metal-MusikDie deutschsprachige Mittelalter-Folk-Rock-Band„Schandmaul“ aus München feierte im vergangenenJahr ihr zehnjähriges Bestehen – beim Wacken OpenAir ist sie mittlerweile Stammgast.

chen von Anfang an kapiert undder Erfolg gibt uns ja recht.

Ihr seid ja auch schon in Wa-cken aufgetreten. Welche Erin-nerungen habt Ihr daran?

Einfach fantastisch!!! Beimersten Mal wussten wir nochnicht so recht, wie die Metal-heads auf uns reagieren wür-den, aber wir wurden abgefei-ert, und das hat uns schon sehrstolz gemacht. Wir sechs Kas-perköpfe mit Geige und Flöteauf dem größten Metalfestival –und dann gehen die Leute soab... Besonders der Auftritt 2007gehört zu den Top drei in unse-rer Bandgeschichte.

Passt Ihr in den Metal-Sektorhinein? Wie sind Euch die Me-talheads gegenüber getreten?

Am Anfang hatten wir schonetwas die Hosen voll. Und dannübt die Bifi (Bandmitglied BirgitMuggenthaler-Schmack, dieRed.) im Backstagebereich ne-ben dem Umkleide-Containerder Cannibal Corpse auch nochFlöte am Nachmittag! Aber wirhaben ein seht gutes„Standing“auf Metalfesivals und wir freuenuns jetzt immer tierisch, weilwir wissen, wie die Leute abge-hen. Und Headbanging zu Gei-ge und Flöte geht wirklich, ichkonnte es nicht glauben, aber es

geht!Mit welchem Programm tretet

Ihr in Wacken auf: aktuelle Titeloder Querschnitt?

In den letzen Jahren habenwir schon im Frühjahr die Pro-gramme für die Festivals festge-legt, das machen wir dieses Jahrnicht mehr so. Thomas (Sängervon „Schandmaul“, die Red.)setzt sich ein paar Stunden vordem Gig (oder am Vortag) hinund macht individuell für jedenAuftritt eine andere Setliste.Wirwollen etwas spontan sein undnicht in Routine geraten. Ist füruns auch immer spannend, be-sonderswenndannzehnMinu-ten vor dem Gig noch mal dieReihenfolge geändert wird undunsere Crew genervt mit Ed-ding alles ausbessern darf, wasauf den Setlisten steht.

Ihr habt einen musikalischenWandel durchlaufen, seid „här-ter“ geworden:Wie kam das undwie beurteilt Ihr diese Wand-lung?

So empfinden wir das über-haupt nicht. Wir sind nur ein-fach auf der Suche gewesen aufCD möglichst so zu klingen wie„live“. Daran arbeiten wir heutenoch, wir sind keine Studio-mukker, wir gehören auf eineBühne! Und wer uns aufmerk-

sam in den letzten Jahren ver-folgt hat, kann das auch bestä-tigen. Aber vielleicht machenwir auch mal ein sehr ruhigesoder poppiges Album, keineAhnung was Madame Muse somit uns vorhat. Wir sind ent-spannt und harren der Dinge,die da kommen. Uns sechsmuss es Spaß machen, dannüberträgt sich das auch auf dieHörer.

Wie anstrengend sind Tour-neen? Bekommt man etwas vonder Umgebung des Auftrittsortesmit?

Das kommt immer auf dieOrganisation der Festivals undHallen an und natürlich auf denBierkonsum am Vortag … Werwill, kann sehr viel sehen underleben, und wer 'nen Kater hat,steht um 15 Uhr zum Sound-check auf.

Wie kreativ kann man bei denzahllosen Auftritten innerhalbkurzer Zeit noch sein?

Ich glaube, wenn man so ar-beitet wie wir, quasi alle Idee zusammeln und auch alles zuzu-lassen, kann sehr lange Zeitsehr kreativ sein. Man mussDinge zulassen und sie nichtschon in der Entstehung tot-quatschen. Wenn dann hinter-her nicht alle glücklich sind,kann man 'nen Song immernoch in die Tonne treten.

❏Schandmaul tritt Donnerstagvon 17 bis 18 Uhr auf der BlackStage auf.

Die Band will wieder ein atmosphärisches Konzert bieten.Schlagzeuger bei Schandmaul: Stefan Brunner.

W:O:A 2009 25

Heavy Metal inWacken – al-les „nur“ Musik? Weit ge-

fehlt: Wacken wird literarisch.Autor und Musik-JournalistAndreas Schöwe eröffnete dasFestival inoffiziell und etwasanders als gewohnt bereits amDienstagabend im „Landgast-hof zur Post“: denn statt lauterGitarren wurde gelesen. Schö-we stellt sein Buch „Wackenroll“ vor, in dem er erzählt, wievor 20 Jahren eine Gruppe jun-ger Leute – aus Langeweile –ein Open-Air-Konzert in Wa-cken auf die Beine stellte. EinOpen-Air-Konzert, das bald zueinem der größten Festivalsüberhaupt avancieren sollte.

„Es sollte nicht so etwas wer-den wie ein gewisser Folklore-Film – ein prämierter“, erklärtSchöwe. Stattdessen lieferedas Buch anhand der Erinne-

Lesen statt Grölen: Wacken literarischGanz heimlich, still und leise ist das Wacken OpenAir schon vor der offiziellen Eröffnung losgegangen:Andreas Löwe stellte sein Buch „Wacken roll“ vor –„Poetry slam“ in der Heavy-Metal–Metropole.

rung von Zeitzeugen „den Ver-such einer Erklärung des Phä-nomens“. Und vor allem umeine Frage ginge es dabei im-mer: „Wer ist schuld daran?“

Es ist eine Sammlung vonKuriositäten, Anekdoten undFakten, die Schöwe präsentiertund so auf rund 200 Seiten den

Weg des W:O:A zur gewaltigenMetal-Messe beschreibt. Mu-siker lässt er dabei ebenso zuWort kommen wie Macherund Anwohner sowie die Poli-zei. So ist dem Polizei-Direktoraus Itzehoe etwa das Wackenjedes Jahr „ein Grauen“, wieman erfährt. Grund: Zu dieserZeit wolle jeder seiner Beam-ten Dienst in Wacken tun.Schließlich sei das schlimms-te, was einem Polizisten inWa-cken passieren könne, dass erdas angebotene Bier ablehnenmuss.

Unterstützt wurde Schöwean diesem Abend von AnnikaBlanke, die in Poetry-Slam-Manier etwa schnell gereimtdie Wandlung vom U2-Fanzum Wacken-Gänger porträ-tierte oder aber all die kleinenBesonderheiten und Abson-derlichkeiten des Festivals miteinem Augenzwinkern kom-mentierte.Wacken literarisch –Fortsetzung erwünscht.

TILL H. LORENZ

❏ Andreas SchöweWackenRoll:HeavyMetalaufderKuhwei-de, Hannibal-Verlag; ISBN: 3854453043

Dickschädel: Michael Straubund Stephan Kedel mit ihremW:O:A-Krad. Foto: Dewanger

Mit zwei Hörnerndurch die W:O:ArenaDa haben sie gebastelt und ge-schaubt – seit gestern wird dasErgebnis auf demW:O:A-Geländebewundert. Schlosser MichaelStraub und Stephan Kedel („Ichbin ‚Gas-Wasser-Scheiße“-Instal-lateur‘) aus der Region Neu-Ulmin Süddeutschland haben einespeziellesWacken-Moped kon-struiert. So richtig voran kamensie dabei nicht.„Bewunderer halt-ren uns ständig an“, berichten diebeiden 20-Jährigen – und neh-men’s locker. (blu)

26 W:O:A 2009

Der eingefleischte „Running Wild“-Fan Dave Fankhauser, gelernterInnendekorateur aus der Schweiz, kann von denTattoos nicht lassen.

Foto: Hinz

RunningWild – ein Körper fürTattoos

Die Liebe zu der deutschenBand „Running Wild“ ist

vielen Fans in Fleisch und Blutübergegangen. Sie ließen sichtätowieren. Die besten Tattooswerden jetzt beim allerletztenAufritt der Gruppe in Wackenprämiert.

Im „Ballroom Hamburg“ , ei-ner Heavy-Metal-Hochburg imNorden, wurde der Contest vondem bekennenden „RunningWild“-Fan und geschäftsfüh-

renden Inhaber Oliver Otto(„Otti“) erdacht.„Wir haben dasImage der Gruppe als ,Metal-Pi-raten' zum Anlass genommenund es künstlerisch mit derBand verbunden“, erklärt er.Seit April konnten sich einge-fleischte Fans über die Home-page der deutschen Heavy-Me-tal-Combo bewerben. Siemussten nur ihr „RunningWild“-Tattoo fotografieren unddas Foto einsenden.

Bei einer„WackenWarm up“-Show Ende Mai wurden im„Ballroom“ weitere Bewerberfotografiert und die Fotos insInternet gestellt. Über 200 ver-schiedene Tattoos von Teilneh-mern aus Deutschland, aberauch aus ganz Europa kamenzusammen.SelbstausSüdame-rika waren einige dabei. „Brasi-lien ist sehr stark vertreten“,sagt Oliver Otto.

„Running Wild“ wurde 1976von Rolf Kasparek gegründet.Hatte es zwischenzeitlich zahl-reiche Umbesetzungen mit

nicht weniger als 20 Musikerngegeben, so ist er heute das ein-zig verbliebene Gründungsmit-glied. Rolf Kasparek spielte inseinen Texten mit okkulterSymbolik, verarbeitete histori-sche Ereignisse und erarbeitetesich ein Image als „Metal-Pira-ten“, indem er Texte über Pira-ten, die Rosenkriege, dieSchlacht bei Waterloo oder dieKolonialisierung der NeuenWelt durch die Conquistadorensowie den Kampf des Guten ge-gen das Böse verfasste. DieBand bietet aufgrund ihrer Tex-

te und den vom rumänischenGrafikdesigner Costin Chiorea-nu entworfenen Covern einschier unendliches Repertoirean künstlerischen Themen wieMotiven.

„Da lassen sich gute Motiveherausholen“, so „Otti“. EinigeFans haben ihren ganzen Kör-per mit diesen Motiven tätowie-ren lassen.„Einige haben schonvor 20 Jahren stechen lassen,andere erst jetzt. Es ist total

spannend, diese Entwicklungzu verfolgen.“

So hat etwa Dave Fankhau-ser (37), gelernter Innendeko-rateur aus der Schweiz und seit23 Jahren „Running Wild“-Fan,seinen Körper mit Tattoos derBand dekoriert. Sein erstes Mo-tiv ließ er sich vor zehn Jahrenmachen. „Ich ging mit dem Al-bumcover ins Tattoo-Studiound sagte:„Das will ich auf mei-nem Körper haben!“ Seitdemziert Maskottchen „Adrian“ alsWolfskopf seine Haut. Inzwi-schen hat er den gesamten

Oberkörper – Bauch und Rü-cken – bedeckt, auch mit weite-ren Piraten-Motiven wie KlausStörtebeker. „Als ich gehört ha-be, dass die Band aufhört, binich sofort hierher gefahren undhabe beim Contest mitge-macht“, sagt Dave. Er hofft nun,dass er gewinnt und in Wackenauf die Bühne darf, denn: „Ichhabe noch keine Karte.“

Ähnlich geht es auch RogerSpanier (39) aus Göttingen, des-

sen gesamter, muskelbepackterOberarm mit „Running Wild“-Tattoos übersät ist. „Das habeich als Tribute an meine Lieb-lingsband gemacht“, sagte er.„Ich höre die Band schon seit1986 am liebsten.“ 1994 ließ ersich sein erstes Tattoo stechenund komplettierte den Platz aufseinem Oberarm 2006 mit wei-teren Motiven. „Die Musik vonRunning Wild mit ihren Textenund ihrem Artwork ist eine Le-benseinstellung“, findet er.„Dafür kann man auch mal einbisschen leiden.“ Auch er hofft,den Tattoo-Wettbewerb zu ge-winnen. Denn: Dieser darfbeim Auftritt von „Running

Wild“ in Wacken zur Band aufdie Bühne, erhält dort seinenPreis, ein Überraschungsge-schenk. „Was es ist, wird nochnicht verraten“, sagt Otti. Diebesten Tattoos werden zusätz-lich im Booklet der neuen DVDabgebildet.

In Wacken geben „RunningWild“ ihr Abschiedskonzert.Bandmitglied Rock´n´ Rolf da-zu: „Nach nunmehr 30 JahrenRunning Wild fühle ich, dass esZeit ist die Flagge einzuholen,die Segel zu streichen und zuneuen Herausforderungen auf-zubrechen. Deshalb wollen wirein letztes Mal die Band und ih-re 30-jährige Geschichte aufdem diesjährigenWacken OpenAir am Donnerstag, 30. Juli, an-lässlich dessen 20-jährigem Ge-burtstags, mit einer zweistündi-gen Headliner-Best of Show, mitvielen Überraschungen feiernund würdig beenden.“ Der Auf-tritt findet von 20.15 bis 22 Uhrauf der Black Stage statt.

LUDGER HINZ

„Running Wild“ geben inWacken ihr Abschieds-konzert – mit einemTattoo-Wettbewerb.

W:O:A 2009 27

Sie ist jung, hübsch und eineingefleischter Wacken-

Open-Air-Fan: Jana Rit-ter (17) aus Neumünster.Das, was sie schon zum zwei-ten Mal zum Festival treibt,ist nicht in erster Linie dieMusik, sondern das „Fee-ling“. Für „Festival Today“wird die 17-Jährige ab sofortTagebuch schreiben – ihrebewegendsten Momente, be-eindruckendsten Impressio-nen und schönsten Erinne-rungen rund um das größteHeavy-Metal-Festival derWelt festhalten.

Seit Montag ist Jana Ritterin Wacken – extra Urlaub hatsie sich genommen. Die17-Jährige macht eine Aus-bildung zur Groß- und Au-ßenhandelskauffrau in Kal-tenkirchen. Mit zehn Jungenund zwei anderen Mädchencampt sie fast eine Woche,ausgerüstet mit Zelt, Konser-ven und sogar einem eigenenKlo – das aber nur die Männernutzen dürfen. „Ich versuchehier möglichst gar nicht aufdie Toilette zu gehen – das isteinfach zu eklig.“ Eigentlichist Jana Ritter hart im Neh-men, sagen zumindest ihreFreunde. „Wenn wir uns maldaneben benehmen, stecktsie das echt gut weg“, sagtChristoph Erfurt (18) aus Au-krug. Mit Grillen, Rumsitzen,Rauchen und Trinken ver-bringt die Gruppe ihre Zeit –und steigert von Tag zu Tagdie Vorfreude auf den Beginnder Konzerte.

Seit Montag ist schon vielpassiert. Ein Freund, der anDiabetes leidet, musste mitdem Rettungswagen abtrans-portiert werden. „Das hatmich wirklich mitgenom-men“, sagt Jana Ritter. Aberauch Kurioses hat die 17-Jäh-rige in den ersten Tagen er-lebt: Ein Metal-Fan stelltesich nackt auf einen Anhän-ger. „Er hat aber nicht so vielZustimmung bekommen,wie er sich erhofft hatte.“

Am Festival schätzt sie „diefriedliche Atmosphäre“ und

Das Open Airim Fan-Tagebuch

„dass überall Leute stehen,die einem helfen“. „Es istenorm, was von den Organi-satoren für ein Engagementhinter dem W:O:A steht.“ Ih-ren 15-jährigen Bruder hatsie bisher vergebens versuchtzu überreden, mitzukommen– vielleicht klappt es ja imnächsten Jahr.

ANNE LAMMERS SchreibtTagebuch für „FestivalToday“: Jana Ritter. Foto: Dewanger

28 W:O:A 2009

Dieser Mann hat den Bogenraus, oder besser: Die Lini-

en. Solche, die oft zu Kühen,Schweinen, Bauern und ande-ren, meist schusseligen Bau-ernhofbewohnern zusammen-fließen. Doch vor allem Kühehat Kim Schmidt, seines Zei-chens Comic-Zeichner undmeist einfach nur „Kim“ ge-nannt, im Visier. „Naja, dergrößte Anteil der Landbewoh-ner sind doch Kühe. Ich hatteauch schon mal meine Schwei-ne-Phase, aber jetzt befinde ichmich in der Kuh-Phase“, sagtder 44-Jährige. Und verrät:„Beim Fahrradfahren guck’ ichmir die Kühe immer wieder ge-nau an und merke: Die Kuhsieht so und so aus, das muss

ich nächstes Mal noch anders,besser zeichnen.“

Folglich wundert man sichauch nicht, wenn man aus demFenster seiner Zeichenwerk-statt in den Garten schaut, unddort eine lebensgroße Kunst-

stoff-Kuh den Rasen ziert. Kimzeichnet eben nicht einfachnur, er lebt seine Leidenschaft.„Ich laufe immer mit offenenAugen durch die Welt.“ Entwe-der falle ihmspontan etwasein und er zeich-ne es gleich,„oder ich setzmich hin unddenk mir dannerst etwas aus“.

Dann sitzt erda. In seiner Zei-chenwerkstatt.Mitten im Orts-kern des kleinenDorfes Dollerupbei Flensburg.Zwar wurde Kimin Flensburg ge-boren, wuchs in der Nachbar-gemeinde Harrislee auf, dochseit zehn Jahren ist er nunschon mit Vorliebe ein Dorfbe-wohner. Seine heute 13 und 15Jahre alten Söhne und seineFrau sind es auch. „Ich sitz’ ei-gentlich den ganzen Tag hier –denn ich zeichne jeden Tag.“Schließlich habe er seine Serienin Zeitungen, die er regelmäßig„füttern“ müsse. Außerdemillustriere er Bücher wie „Diedrei Fragezeichen Kids“, und esstünden noch andere Cartoon-Serien und weitere Aufträge an.

Zunächst entstehen mehrereVorskizzen, die zusammenge-

fügt werden. Erst ist allesschwarz, am Ende folgt dieColoration. Alles, was Kimzeichnet, zeichnet er natürlichmit der Hand, doch ganz ohne

modernes Gerätkommt auch einCartoonist heut-zutage nichtmehr aus. „Mitden Jahren habeich mir immermehr Technikzugelegt. Einenbesseren Rech-ner, größerenBildschirm undguten Scanner.“

Gern erinnerter sich an Tagezurück, „als ichmich immer

noch ins Auto gesetzt und mei-ne Zeichnungen auf Papier di-rekt beim Flensburger Tage-blatt abgeliefert habe“.

Seine ganz frühen Anfängeals Comiczeichner liegen in derSchulzeit. „Natürlich hab’ ichfrüher in der Schule alle meineHefte vollgezeichnet, mit Figu-ren, oder ich hab einfach dieLehrer nachgezeichnet.“Vor al-lem sein Lateinheft sei mitZeichnungen, mit Rittern undlauter Römern, übersät gewe-sen.„Und dann musste ich ein-mal nach vorne und es demLehrer vorzeigen. Er hat erst ge-schimpft, wie mein Heft denn

Kim Schmidt mit seinem derzeitigen Lieblingsmotiv. Foto: Dewanger

Für Comic-Zeichner KimSchmidt ist dasWackenOpenAir kein Neuland:2008 stellte er auf demFestivalgelände seineMetal-Landkarte„HeavyHolzbein“ vor.

„Zurzeit befinde ich mich

„Ich zeichne inWacken auf alles,das nicht niet- undnagelfest ist:Auf

verschwitzte,fleischige

Fan-Körper,Pappteller, Zelte,

Dixi-Klos.“Cartoonist Kim Schmidt

W:O:A 2009 29

aussah, aber dann hat er es fas-ziniert durchgeguckt.“

Seine Zeichenleidenschaftkomme höchstwahrscheinlichvon seiner Mutter. „Sie konnteimmer gut zeichnen.“ DochLeidenschaft und Talent alleinreichen laut Kim längst nichtaus. „Man muss das auch pfle-gen. Zeichnen hat viel mitÜbung zu tun.“ Wenn er sichheute Zeichnungen von vorzehn Jahren ansehe, denke ermanchmal „Oh Gott oh Gott“,schließlich lerne man immerdazu und verändere auch sei-nen Stil. „Es ist immer ein un-bewusster Lernprozess.“

Nach dem Abitur wusste erzunächst nicht, was er machensollte. Zwar hatte er immer„diegrobe Idee, Zeichner zu wer-den“, doch, ganz klassisch folg-te er dem Wunsch der Elternund fing „etwas Ordentliches“an: eine Ausbildung zum Kran-kenpfleger. Das Zeichnen aberhat er nie aufgegeben. Späterdann brach er sogar das nach-trägliche Lehramtsstudium ab,weil die Aufträge so zahlreichwurden, dass beides gleichzei-tig nicht mehr zu schaffen war.Das war 1996. In dieser Zeit ent-schied sich Kim schließlich, al-lein mit dem Zeichnen seinGeld verdienen zu wollen – einegroße Herausforderung, wie ersagt. „Man muss immer wiederwas Neues bringen. Mein Ehr-geiz ist jedenfalls, immer neueIdeen zu haben und nichts ausder Mottenkiste herauszuho-len.“ Einen richtigen Zeichen-kurshatKimniebesucht. Inspi-rieren ließ er sich in seiner An-fangszeit als Zeichner vor allemvon„Fachliteratur“, also:„Aste-rix und Co. Ich habe einfach ge-guckt: Wie machen die das, wieerzählt man mit Zeichnungeneine Geschichte, wie muss mandie Sprechblasen angehen undso weiter. Im Grunde habe ichmir alles selbst beigebracht.“Was er an Cartoons so mag?„Damit kann man Dinge zu-sammenfassen, auf den Punktbringen. Mit einem Bild kannman etwas besonders unter-streichen, muss aber auch umdie Ecke denken können.“

Und wie das so ist bei einemKünstler, den die Leidenschaft

und der Reiz des Neuen leiten,hat Kim auch schon viel Neuesim Blick: Verschiedene Ideenfür neue Serien schwirren inseinem Kopf umher. Zunächstaber wird er auf dem WackenOpen Air sein. Nachdem er imvergangenen Jahr die beliebte„Heavy Holzbein“-Landkartegezeichnet und einen Tag langauf dem Festival vorgestelltehat, hat er sich für dieses Maletwas ganz Besonderes einfal-len lassen. Ja, er wird zeichnen,klar. Aber worauf? „Auf ver-

schwitzte, fleischige Fan-Kör-per, Pappteller, Zelte, Dixi-Klos− einfach auf alles, das nichtniet- und nagelfest ist.“ Mitwasserfesten Eddingstiften, „eskann ja schließlich immer malregnen da“.

Kim und Wacken, wie passtdas zusammen?„Das passt ein-fach, weil Wacken typisch fürSchleswig-Holstein ist. Wa-cken, das sind Kuhweiden, dasist das Landleben neben eineminternationalen Festival. Einschöner krasser Gegensatz, da

bietet es sich einfach an, was zuzeichnen, die ganzen Verrück-ten, die da kommen.“ Er habeWacken immer verfolgt, HeavyMetal aber sei „nicht unbe-dingt“ seine Musik.„Früher binich auf vielen Festivals gewe-sen, habe aber eher Punk ge-hört.“ Und trotzdem:„Es machteinfach Spaß, in Wacken dabeizu sein. Brutale Musik, dasMorbide, die abfeiernden Men-schen, und trotzdem habe ichkeinerlei Aggressionen be-merkt.“ ANNA KAHLEN

in der Kuhphase“

be! +++ Zu-ga-be! Zu-ga-be! +++ Zu-ga-be!

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30 W:O:A 2009

+++ Running Order +++ Running Order +++Thursday 30. Jul. 2009Black Stage16.00 - 16.45 – Skyline - Special Guest17.00 - 18.00 – Schandmaul18.30 - 19.45 – Der W20.15 - 22.00 – Running Wild

True Metal Stage19.45 - 20.15 – Metal Hammer Award22.00 - 22.30 – Metal Hammer Award22.45 - 00.00 – Heaven & Hell

W.E.T. Stage / Headbangers Ballroom17.20 - 17.45 – X-Plod (MB Romania)18.00 - 18.25 – Furion (MB Ex SFRJ Rep.)18.45 - 19.25 – 5th Avenue19.50 - 20.30 – The Waltons21.00 - 21.45 – Drone22.05 - 22.50 – Bloodwork23.10 - 00.00 – Grand Magus00.00 - 06.00 – Metal Karaoke / Disco

Beer GardenFrom 14.00 – Sexy Girl18.00 - 19.00 – The Smack Ballz20.00 - 21.00 – W:O:A Firefighters22.00 - 23.00 – Mambo Kurt (plus Sexy Girl)

Party Stage17.00 - 18.00 – D.A.D18.30 - 19.30 – Secret Show20.00 - 21.00 – The Bosshoss21.30 - 22.30 – Lacuna Coil

Medieval Stage20.00 - 21.00 – Reincarnatus22.00 - 23.00 – Cumulo Nimbus

ArtistareaFrom 15.30 – Nummerngirl, WrestlingFrom 22.30 – ÖlcatchenFrom 24.00 – Sexygirl auf der Metalhammer

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Friday 31. Jul. 2009Black Stage11.00 - 11.40 – Vreid13.00 - 14.00 – Endstille15.30 - 16.30 – Walls of Jericho18.00 - 19.00 – Airbourne20.30 - 21.30 – Bullet For My Valentine23.15 - 00.30 – In Flames02.00 - 03.00 – Amon Amarth

Party Stage11.00 - 11.40 – Napalm Death13.00 - 14.00 – Retrospect15.30 - 16.30 – Tristania18.00 - 19.00 – Dragonforce20.30 - 21.30 – Coheed & Cambria23.15 - 00.15 – Epica02.00 - 03.00 – ASP

Beer Garden20.00 - 21.00 – The Smack Ballz22.00 - 23.59 – Mambo Kurt (plus Sexy Girl)

W.E.T. Stage / Headbangers Ballroom11.00 - 11.25 – Leave Scars (MB Belgium)11.45 - 12.10 – Reason to Kill (MB Netherlands)12.30 - 12.55 – Ade (MB Italy)13.15 - 13.40 – Insidead (MB Greece)14.00 - 14.25 – Scarred (MB Luxembourg)14.45 - 15.10 – Kielwater (MB Lithuania)15.30 - 15.55 – Irr (MB Norway)16.15 - 16.40 – Beneath (MB Iceland)17.00 - 17.25 – Silence Means Dead (MB Brazil)17.45 - 18.25 – Callejon18.55 - 19.35 – Bring Me Horizon20.05 - 20.45 – Whiplash21.15 - 21.55 – Nervecell22.25 - 23.05 – Insidious Disease23.35 - 00.15 – Eths00.45 - 01.45 – Sarke02.15 - 03.00 – Pentagram03.00 - 06.00 – Metal Karaoke / Disco

True Metal Stage11.45 - 12.45 – Ufo14.15 - 15.15 – Gamma Ray16.45 - 17.45 – Nevermore19.15 - 20.15 – Hammerfall21.45 - 23.00 – Motörhead+ Special Guests (Fuel Girls)00.45 - 01.45 – Doro

Medieval Stage20.00 - 21.00 – Swashbuckle22.00 - 23.00 – Ingrimm

Soccerfield00.00 - 03.00 – Movienight

ArtistareaFrom 17.30 – Nummerngirl, WrestlingFrom 22.30 – Ölcatchen

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Saturday 1.Aug. 2009Beer GardenFrom 12.00 – W:O:A Firefighters19.00 - 20.00 – The Smack Ballz

21.00 - 22.00 – Charly Beutin &The Schreckschuss Band

From 22.00 – Mambo Kurt

Black Stage12.00 - 12.45 – Einherjer14.15 - 15.15 – Cathedral16.45 - 17.45 – Heaven Shall Burn19.15 - 20.15 – In Extremo21.45 - 23.00 – Machine Head00.50 - 01.50 – Gwar

Party Stage12.00 - 12.45 – Suidakra14.15 - 15.15 – Kampfar16.45 - 17.45 – Borknagar19.15 - 20.15 – Pain21.45 - 22.45 – Enslaved00.45 - 01.45 – Korpiklaani

W.E.T. Stage / Headbangers Ballroom12.00 - 12.25 – None (MB Poland)12.45 - 13.10 – Cadaver Race (MB Austria)13.30 - 13.55 – A Fine Day to Exit (MB Switzerland)14.15 - 14.40 – Crysys (MB España)15.00 - 15.25 – T.A.N.K. (MB France)15.45 - 16.10 – Trinitys Blood (MB Deutschland)16.30 - 16.55 – Ferium (MB Israel)17.15 - 17.40 – Split Heaven (MB Méjico)18.00 - 18.30 – The Fading19.00 - 19.50 – Trouble20.20 - 21.20 – UK Subs21.50 - 22.50 – Engel23.20 - 00.20 – Turisas00.50 - 01.30 – Tracedawn02.00 - 02.45 – Torment03.00 - 06.00 – Metal Karaoke / Disco

True Metal Stage13.00 - 14.00 – Rage15.30 - 16.30 – Testament18.00 - 19.00 – Axel Rudi Pell20.30 - 21.30 – Volbeat23.00 - 00.30 – Saxon02.00 - 03.00 – Subway To Sally

Black Stage12.00 - 12.45 – Einherjer14.15 - 15.15 – Cathedral16.45 - 17.45 – Heaven Shall Burn19.15 - 20.15 – In Extremo21.45 - 22.45 – Machine Head00.45 - 01.45 – Gwar

Medieval Stage18.00 - 19.00 – Adorned Brood20.00 - 21.00 – Rabenschrey22.00 - 23.00 – Feuerschwanz

Handy verloren? KeineMitfahrgelegenheit nach

Hause? Zelt zu verschenken?Kein Problem – wir haben dieLösung. Für die Ausgabenvon Freitag bis Sonntag, 31.7.bis 2. August, können von 11bis 17 Uhr Kleinanzeigen auf-gegeben werden. Die Annah-mestelle für die Coupons (sie-he links) befindet sich Festi-val-Today-Container (vordem Medieval Market, siehePlan Seite 31).

Fundgrube

Erscheinungstermin bitte ankreuzen:Date of publication please mark:

Freitag, 31.7.09 Samstag, 1.8.09 Sonntag, 2.8.09

W:O:A 2009 31

Church / Kirche

Cashpoint / BankPostoffice / Post

Festival-Map

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SupermarketCheck in Press - VIP

Parking Overland-Bus

W:O:A:Info-Office

TaxiShuttle-Bus-Stationto swimming poolto train stationto overland busses

Park & Camp Area No.

Park & Camp Area

Paths / Wege

Festival Site / Festivalgelände

Camping Only

The happy Metall Camper ParkBikes /Caravans / Trucks / Camper

Daily Guests / Bikes / Caravans

Reserved Campground

Reserved for handicapped

Toilets

Toilets & Drinking Water Withdrawal

Breakfast

Shower Camp / Toilets + Infopoint

Garbage Base / Garbage Return

Metal Market

Medieval Market (Middle Ages)

Super Market

Wardrobe / Truck with safes

Cold Beer

Full:Metal:Bag Station

Red Cross / Police / Firefighters

Car Entrance

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Festival Today

* Auf jeder Download Card findest Du einen individuellen Code, mit dem Du die Live-Aufnahme eines der Konzerte ausdem „W:O:A 2009“-Sortiment von Concert Online im MP3-Format herunterladen kannst.

nur im Deluxe Bundle inkl. 2 Download Cards


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