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Gebietsgliederungen in Brandenburg Am 3. Oktober 1990 wurde das Land Brandenburg, wie im Einigungsvertrag festgeschrieben, Teil der Bundesrepublik Deutschland. Die Landeshaupt- stadt ist Potsdam. Brandenburg grenzt im Norden an Mecklenburg-Vorpommern, im Süden an Sachsen, im Westen an Sachsen-Anhalt und im Nordwesten an Niedersachsen. Die östliche Landesgrenze Branden- burgs ist ein Teil der deutschen Staatsgrenze, die an die polnischen Woiwodschaften Lubuskie (Lebus) und Zachodniopomorskie (Westpommern) angrenzt und bis zum Beitritt Polens am 1. Mai 2004 EU-Außen- grenze war und seitdem eine EU-Binnengrenze ist. Das Land Brandenburg umschließt die Bundeshaupt- stadt Berlin vollständig und bildet mit ihr die Haupt- stadtregion Berlin-Brandenburg. Neues Land Brandenburg Nach der Zerschlagung des nationalsozialistischen Dritten Reichs richtete die sowjetische Militäradmi- nistration in ihrer Besatzungszone 1945 die Länder Mecklenburg, Sachsen, Thüringen und die beiden preußischen Provinzen Sachsen-Anhalt und Bran- denburg ein; Brandenburg umfasste das Gebiet der ehemaligen preußischen Kernprovinz westlich von Oder und Neiße. Mit der Auflösung Preußens im Jahr 1947 erhielten die Provinzen den Länderstatus. Die Bildung der deutschen Länder war im Jahr 1947 abge- schlossen. Wenige Jahre später – 1952 – wurden die Länder auf dem Territorium der DDR faktisch aufge- löst und durch 14 Bezirke ersetzt, die fortan die mitt- lere Verwaltungsebene bildeten. Brandenburg wur- de in die drei Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam aufgeteilt. Gleichgestellt wurde Berlin-Ost den Bezirken im Jahr 1961. An dieser Struktur änderte sich bis zur Wiedervereinigung nichts. Am 22. Juli 1990 beschloss die Volkskammer der DDR ein Ländereinführungsgesetz, das die Bezirke abschaffte und die Bildung der Länder Mecklen- burg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie ihre Grenzen unter- einander regelte und das am 14. Oktober in Kraft tre- ten sollte. So heißt es in § 1 des Ländereinführungs- gesetzes: „Mit Wirkung vom (…) werden in der DDR folgende Länder gebildet: (…) Brandenburg durch die Zusammenlegung der Bezirksterritorien Cott- bus, Frankfurt/Oder und Potsdam, ohne die Kreise Hoyerswerda, Jessen und Weißwasser, zuzüglich der Kreise Perleberg, Prenzlau und Templin; …“. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 wurden die fünf neuen Länder vor- fristig gegründet. Bereits 1992 gab es Gebietsverschiebungen zwi- schen den Ländern Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern, die im Staatsvertrag über die Ände- rung der gemeinsamen Landesgrenze vom 9. Mai 1992 geregelt wurden. So wechselten 22 Gemeinden aus Mecklenburg-Vorpommern zum Land Branden- burg und aus dem jetzigen Landkreis Prignitz zwei Gemeinden und zwei Ortsteile in das Land Mecklen- burg-Vorpommern. Das Land Brandenburg ist mit einer Ausdehnung von 291 km in Nord-Süd-Richtung und 244 km in Ost- West-Richtung sowie mit einer Fläche von 29 482 km² das fünfgrößte Bundesland und das größte unter den neuen Bundesländern. Es ist mit 85 Einwohnern pro km² nach Mecklenburg-Vorpommern das am we- nigsten besiedelte Flächenland. Kreis- und Gemeindegebietsreformen Nach der Neubildung 1990 bestand das Land Bran- denburg aus 38 Landkreisen und sechs kreisfrei- en Städten mit insgesamt 1 793 Gemeinden. In den Folgejahren kam es in Brandenburg im Zuge von Kreis- und Gemeindegebietsreformen immer wieder zu umfangreichen internen Gebietsänderungen. So reduzierte die Kreisgebietsreform am 6. Dezember Tab. 1 Gebietskörperschaften in Brandenburg Tabelle 1990 bis 2009 Stichtag des Gebiets- standes Anzahl Gemeinden Ämter Land- kreise Kreis- freie Städte ins- gesamt amts- frei amts- angehörig 31.12.1990 1 793 38 6 31.12.1991 1 793 38 6 31.12.1992 1 813 38 6 31.12.1993 1 700 60 1 640 158 14 4 31.12.1994 1 696 60 1 636 158 14 4 31.12.1995 1 696 60 1 636 158 14 4 31.12.1996 1 696 60 1 635 158 14 4 31.12.1997 1 565 65 1 499 153 14 4 31.12.1998 1 489 66 1 423 152 14 4 31.12.1999 1 479 66 1 413 152 14 4 31.12.2000 1 474 66 1 408 152 14 4 31.12.2001 1 092 86 1 006 130 14 4 31.12.2002 886 93 793 122 14 4 31.12.2003 438 147 287 55 14 4 31.12.2004 421 148 272 54 14 4 31.12.2005 421 148 272 54 14 4 31.12.2006 420 148 272 54 14 4 31.12.2007 420 148 272 54 14 4 31.12.2008 420 148 272 54 14 4 30.06.2009 419 148 271 53 14 4 1990 – 2010 Berlin und Brandenburg Auszug aus der Zeitschrift für amtliche Statistik 4/2010
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Page 1: 1990 – 2010 Berlin und Brandenburg › home › lange...Mittelbereiche 46 42,3 1 492,1 640,9 Einwohner Kreisfreie Städte 4 60 932 153 347 96 988,8 Landkreise 14 83 751 204 396 151

22 Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg 4/2010

Gebietsgliederungen in Brandenburg

Am 3. Oktober 1990 wurde das Land Brandenburg, wie im Einigungsvertrag festgeschrieben, Teil der Bundesrepublik Deutschland. Die Landeshaupt-stadt ist Potsdam. Brandenburg grenzt im Norden an Mecklenburg-Vorpommern, im Süden an Sachsen, im Westen an Sachsen-Anhalt und im Nordwesten an Niedersachsen. Die östliche Landesgrenze Branden-burgs ist ein Teil der deutschen Staatsgrenze, die an die polnischen Woiwodschaften Lubuskie (Lebus) und Zachodniopomorskie (Westpommern) angrenzt und bis zum Beitritt Polens am 1. Mai 2004 EU-Außen-grenze war und seitdem eine EU-Binnengrenze ist. Das Land Brandenburg umschließt die Bundeshaupt-stadt Berlin vollständig und bildet mit ihr die Haupt-stadtregion Berlin-Brandenburg.

Neues Land BrandenburgNach der Zerschlagung des nationalsozialistischen Dritten Reichs richtete die sowjetische Militäradmi-nistration in ihrer Besatzungszone 1945 die Länder Mecklenburg, Sachsen, Thüringen und die beiden preußischen Provinzen Sachsen-Anhalt und Bran-denburg ein; Brandenburg umfasste das Gebiet der ehemaligen preußischen Kernprovinz westlich von Oder und Neiße. Mit der Auflösung Preußens im Jahr 1947 erhielten die Provinzen den Länderstatus. Die Bildung der deutschen Länder war im Jahr 1947 abge-schlossen. Wenige Jahre später – 1952 – wurden die Länder auf dem Territorium der DDR faktisch aufge-löst und durch 14 Bezirke ersetzt, die fortan die mitt-lere Verwaltungsebene bildeten. Brandenburg wur-de in die drei Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam aufgeteilt. Gleichgestellt wurde Berlin-Ost den Bezirken im Jahr 1961. An dieser Struktur änderte sich bis zur Wiedervereinigung nichts.

Am 22. Juli 1990 beschloss die Volkskammer der DDR ein Ländereinführungsgesetz, das die Bezirke abschaffte und die Bildung der Länder Mecklen-burg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie ihre Grenzen unter- einander regelte und das am 14. Oktober in Kraft tre-ten sollte. So heißt es in § 1 des Ländereinführungs-gesetzes: „Mit Wirkung vom (…) werden in der DDR folgende Länder gebildet: (…) Brandenburg durch die Zusammenlegung der Bezirksterritorien Cott-bus, Frankfurt/Oder und Potsdam, ohne die Kreise Hoyerswerda, Jessen und Weißwasser, zuzüglich der Kreise Perleberg, Prenzlau und Templin; …“. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 wurden die fünf neuen Länder vor-fristig gegründet.

Bereits 1992 gab es Gebietsverschiebungen zwi-schen den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, die im Staatsvertrag über die Ände-rung der gemeinsamen Landesgrenze vom 9. Mai 1992 geregelt wurden. So wechselten 22 Gemeinden aus Mecklenburg-Vorpommern zum Land Branden-burg und aus dem jetzigen Landkreis Prignitz zwei Gemeinden und zwei Ortsteile in das Land Mecklen-burg-Vorpommern.

Das Land Brandenburg ist mit einer Ausdehnung von 291 km in Nord-Süd-Richtung und 244 km in Ost-West-Richtung sowie mit einer Fläche von 29 482 km² das fünfgrößte Bundesland und das größte unter den neuen Bundesländern. Es ist mit 85 Einwohnern pro km² nach Mecklenburg-Vorpommern das am we-nigsten besiedelte Flächenland.

Kreis- und GemeindegebietsreformenNach der Neubildung 1990 bestand das Land Bran-denburg aus 38 Landkreisen und sechs kreisfrei-en Städten mit insgesamt 1  793 Gemeinden. In den Folgejahren kam es in Brandenburg im Zuge von Kreis- und Gemeindegebietsreformen immer wieder zu umfangreichen internen Gebietsänderungen. So reduzierte die Kreisgebietsreform am 6.  Dezember

Tab. 1 Gebietskörperschaften in Brandenburg Tabelle 1990 bis 2009

Stichtag des Gebiets-

standes

Anzahl GemeindenÄmter Land-

kreise

Kreis- freie

Städteins-

gesamtamts-

freiamts-

angehörig

31.12.1990 1 793 – – – 38 631.12.1991 1 793 – – – 38 631.12.1992 1 813 – – – 38 631.12.1993 1 700 60 1 640 158 14 431.12.1994 1 696 60 1 636 158 14 431.12.1995 1 696 60 1 636 158 14 431.12.1996 1 696 60 1 635 158 14 431.12.1997 1 565 65 1 499 153 14 431.12.1998 1 489 66 1 423 152 14 431.12.1999 1 479 66 1 413 152 14 431.12.2000 1 474 66 1 408 152 14 431.12.2001 1 092 86 1 006 130 14 431.12.2002 886 93 793 122 14 431.12.2003 438 147 287 55 14 431.12.2004 421 148 272 54 14 431.12.2005 421 148 272 54 14 431.12.2006 420 148 272 54 14 431.12.2007 420 148 272 54 14 431.12.2008 420 148 272 54 14 430.06.2009 419 148 271 53 14 4

1990 – 2010 Berlin und Brandenburg Auszug aus der Zeitschrift für amtliche Statistik 4/2010

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23Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg 4/20101990 – 2010

Berlin und Brandenburg

1993 die Anzahl der Kreise auf 14 Landkreise und vier kreisfreie Städte; insgesamt gab es 1 700 Gemeinden. Damit war Brandenburg das erste neue Bundesland, das den Zuschnitt der Landkreise neu geregelt hatte. Schwedt und Eisenhüttenstadt verloren ihren Sta-tus als kreisfreie Stadt. Während im Jahr 1994 keine und in den Jahren 1995 und 1996 nur geringfügige Gebietsveränderungen wirksam wurden, kam es ab 1997 zu größeren Änderungen (Tabelle 1). Am 16. März 2001 trat das Gemeindereformgesetz im Land Bran-denburg in Kraft, das unter der programmatischen Losung „Starke Gemeinden für Brandenburg“ stand. Abgeschlossen wurde die Gemeindegebietsreform bis zu den landesweiten Kommunalwahlen am 26. Oktober 2003. Ausgehend von der Kreisgebiets-reform 1993 und der Gemeindegebietsreform 2001 wurden bis 2003 im Land Brandenburg einige Kreis-

grenzen geänderte und umfangreiche Gemeinde-gebietsveränderungen vorgenommen, die zu der heute gültigen Struktur führten. Brandenburg glie-dert sich nunmehr in vier kreisfreie Städte, 14 Land-kreise, 53 Ämter (Gemeindezusammenschlüsse) mit insgesamt 419 Gemeinden. Mit Gemeindezusam-menschlüssen haben sich 271 Gemeinden zu 53 Äm-tern zusammengeschlossen. Von den 18 Kreisen und kreisfreien Städten grenzen acht als Sektoralkreise an Berlin; sieben reichen im Westen, Norden und Osten bis an die äußere Landesgrenze.

Die kleinste Gemeinde ist Eichwalde mit 2,8 km² und 6 065 Einwohnern am 30. Juni 2009, die größte Wittstock/Dosse mit 417 km² und 15 568 Einwohn-ern. Kümmernitztal ist mit 380 Einwohnern die bevölkerungskleinste Gemeinde und Potsdam mit 153 Tausend die bevölkerungsstärkste. Der Landkreis Uckermark ist der flächengrößte Kreis Deutschlands.

StrukturräumeDie administrative Gliederung in kreisfreie Städte, Landkreise und Ämter (Abbildung 1 und 2) wird er-gänzt durch Struktur gebende und analytische Glie-derungen, die auf Kreisen oder Gemeinden basie-ren. Mit dem Zentrale-Orte-System (ZOS) wird die räumliche Organisation der Daseinsvorsorge in Flä-chenländern strukturiert. Der neue Landesentwick-lungsplan Berlin-Brandenburg ist seit dem 15. Mai 2009 in Kraft (GVBl. 2009, 182 ff.). Die Elemente des ZOS im neuen Landesentwicklungsplan sind Metro-pole, Oberzentrum, Mittelzentrum und Mittelzent-rum in Funktionsteilung. Als Oberzentren fungieren Potsdam, Frankfurt (Oder), Cottbus und Branden-burg an der Havel. Die Metropolfunktion wird durch das Land Berlin ausgefüllt.

Abb. 1 Kreisfreie Städte und Landkreise mit Kreisstädten in Brandenburg 2010

Alt-döbern

Kleine Elster (Niederlausitz)

Ruh-landOrt-

rand

Berlin

Lieberose/Oberspreewald

Scharmützelsee

Beetzsee

W usterwitzOdervorland

Unterspreewald

Burg (Spreewald)

Brieskow-FinkenheerdZiesar

Dahme/Mark

Döbern-Land

Peitz

Golßener Land

Schlieben

Plessa

Spreenhagen

Schraden-land

SchenkenländchenSchlaubetal

Elsterland

NeuzelleNiemegk

Brück

Joachimsthal (Schorfheide)

Bad W ilsnack/W eisen

Falkenberg-Höhe

Putlitz-Berge

Oder-W else

Biesenthal-Barnim

Barnim-Oderbruch

Neustadt (Dosse)

Britz-Chorin-Oderberg

Brüssow (Uckermark)

Märkische Schweiz

Gartz (Oder)

Lenzen-Elbtalaue

Temnitz

Seelow-Land

Gerswalde

Friesack

Meyenburg

Rhinow

Gramzow

Gransee und Gemeinden

Neuhardenberg

Lindow (Mark)

Nennhausen

Lebus

Golzow

Abb. 2 Ämter mit mehreren Gemeinden in Brandenburg 2010

Gemeindegrenze

Amtsgrenze mit mehreren Gemeinden

Kreisgrenze

Landesgrenze

Staatsgrenze

Märkisch- OderlandBrandenburgan der Havel

Havelland

Potsdam

Teltow- Fläming

Elster

Potsdam-Mittelmark

Uckermark

Berlin

Ober-spree-wald-Lausitz

Prignitz

Ostprignitz-Ruppin

Dahme-Spreewald

Oder-Spree

BarnimOberhavel

Cottbus

Spree-Neiße

Frankfurt (Oder)

Kreisgrenze

Landesgrenze

Staatsgrenze

Page 3: 1990 – 2010 Berlin und Brandenburg › home › lange...Mittelbereiche 46 42,3 1 492,1 640,9 Einwohner Kreisfreie Städte 4 60 932 153 347 96 988,8 Landkreise 14 83 751 204 396 151

24 Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg 4/2010

Tab. 2 Verwaltungsgliederung in Brandenburg mit statistischen Eckdaten zum Gebietsstand 30. Juni 2009

Verwaltungsbezirk Kreisstadt Bevölkerung Fläche km² Einwohner je km²

Kreisfreie StädteBrandenburg an der Havel 72 226 229 316Cottbus 101 450 164 618Frankfurt (Oder) 60 932 148 412Potsdam 153 347 187 818

LandkreiseBarnim Eberswalde 176 675 1 472 120Dahme-Spreewald Lübben (Spreewald) 161 465 2 262 71Elbe-Elster Herzberg (Elster) 114 726 1 889 61Havelland Rathenow 155 059 1 717 90Märkisch-Oderland Seelow 191 324 2 150 89Oberhavel Oranienburg 202 289 1 798 112Oberspreewald-Lausitz Senftenberg 124 340 1 217 102Oder-Spree Beeskow 185 646 2 243 83Ostprignitz-Ruppin Neuruppin 104 344 2 509 42Potsdam-Mittelmark Bad Belzig 204 396 2 575 79Prignitz Perleberg 83 751 2 123 39Spree-Neiße Forst (Lausitz) 129 633 1 648 79Teltow-Fläming Luckenwalde 162 053 2 092 77Uckermark Prenzlau 132 023 3 058 43

Brandenburg insgesamt 2 515 679 29 482 85

Oberzentren

Mittelzentren in Funktionsteilung

Mittelzentren

Berlin

Lübben (Spreewald)

Lübbenau/Spreewald

Forst (Lausitz)Spremberg

SchwarzheideSenftenberg

Elsterwerda

Bad Lieben-werda Lauchhammer

GroßräschenFinsterwalde

Herzberg (Elster)

Beelitz Ludwigs-felde

Königs W usterhausen

W ildau

Erkner

Fürstenwalde/SpreeSchönefeld

Seelow

StrausbergNeuenhagen

bei Berlin

TeltowBrandenburg an der Havel

W erder (Havel)

Hennigsdorf

Oranienburg

Gransee

Pritzwalk

W ittstock/Dosse

Perleberg

Eberswalde

Bad Freienwalde (Oder)

Eisen-hütten-stadt

Bernau bei Berlin

Falkensee

Nauen

Rathenow

Zehdenick

Beeskow

Kyritz

Neuruppin

Bad Belzig

W ittenberge

GubenJüterbog

Luckenwalde

Zossen

Prenzlau

Schwedt/OderTemplin

Cottbus

Frankfurt (Oder)

Potsdam

Kreisgrenze

Landesgrenze

Staatsgrenze

Tab. 3 Ausgewählte räumliche Gliederungen in Brandenburg am 30. Juni 2009

Raum- gliederung

Anzahl Ein-

heiten

Mini- mum

Maxi- mum

Mittel- wert

Fläche in km²

Kreisfreie Städte 4 147,8 228,8 182,1Landkreise 14 1 216,7 3 058,3 2 053,8Ämter 53 75,4 411,2 205,8Gemeinden 419 2,8 417,2 70,4

Oberzentren 4 147,8 228,8 182,1Mittelzentren 34 16,6 377,0 122,5Mittelzentren in

Funktionsteilung 16 9,1 417,2 125,6

Mittelbereiche 46 42,3 1 492,1 640,9

Einwohner

Kreisfreie Städte 4 60 932 153 347 96 988,8Landkreise 14 83 751 204 396 151 980,3Ämter 53 3 944 13 034 6 933,2Gemeinden 419 380 153 347 6 004,0

Oberzentren 4 60 932 153 347 96 988,8Mittelzentren 34 5 561 41 542 22 124,1Mittelzentren in

Funktionsteilung 16 6 106 26 879 13 630,3

Mittelbereiche 46 28 101 173 809 54 688,7

Abb. 3 Oberzentren, Mittelzentren und Mittelzentren in Funktionsteilung in Brandenburg 2010

Page 4: 1990 – 2010 Berlin und Brandenburg › home › lange...Mittelbereiche 46 42,3 1 492,1 640,9 Einwohner Kreisfreie Städte 4 60 932 153 347 96 988,8 Landkreise 14 83 751 204 396 151

25Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg 4/2010

Zu dem ZOS gehören weiterhin 34 Mittel-zentren und 16 Mittelzentren in Funktions-teilung. In der Summe nehmen 54 Gemein-den in Brandenburg eine Funktion im ZOS wahr (Abbildung 3). Als intermediäre Ebene zwischen Kreisen und Gemeinden fungie-ren 46 Mittelbereiche, zu denen Berlin als 47. Element hinzukommt (Abbildung 4). Der Stadt-Umland-Zusammenhang Berlin-Pots-dam löst den nicht mehr gültigen „engeren Verflechtungsraum“ (eVR) bzw. „äußeren Entwicklungsraum“ (äER) ab. Zum engeren Verflechtungsraum zählten 63 Gemeinden, zum neuen Berliner Umland gehören 50 Ge-meinden, die anderen Gemeinden bilden den weiteren Metropolraum (Abbildung 5).

Weitere Strukturräume sind die Pla-nungsregionen mit Havelland-Fläming, Lausitz-Spreewald, Oderland-Spree, Prig-nitz-Oberhavel und Uckermark-Barnim. Diese und viele weitere nationale und euro-paweite Regionalklassifikationen werden in der amtlichen Statistik im Gemeindever-zeichnis-Informationssystem (GV-Isys) ge-führt und fortgeschrieben.

Autoren: Hartmut Bömermann, Gabriele Gruber

Quellen• Einigungsvertrag vom 31. August

1990, BGBl. 1990 Teil II, S. 889.• Verfassungsgesetz zur Bildung von

Ländern in der Deutschen Demokratischen Republik - Länder-einführungsgesetz – vom 22. Juli 1990, Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik 1990, Teil I.

• Verordnung über den Landesent-wicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B), GVBl. für das Land Brandenburg, Teil II, 20. Jg., Nr. 50, S.186 - 269.

• Landesbetrieb für Datenverarbei-tung und Statistik Land Branden-burg, „Gebiets und Namensänderun-gen im Land Brandenburg 1991 bis 2004“; Beitrag zur Statistik, April 2005.

• Landesbetrieb für Datenverarbei-tung und Statistik Land Branden-burg, „Gebiets und Namensänderun-gen im Land Brandenburg 1.1.2005 bis 1.1.2006“; Statistische Berichte AV1-j/05.

• Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Hg.): „Gemeindever-zeichnis“; CD, 2009.

• Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, „Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg“; Statistischer Bericht A I 4, A V 2.

Berlin

Ober-spreewald-

Lausitz

Brandenburg an der Havel

Oder-Spree

Dahme-SpreewaldTeltow-Fläming

Spree-NeißeElbe-Elster

Cottbus

Potsdam-Mittelmark

Uckermark

Prignitz

Ostprignitz-Ruppin

Havelland

Oberhavel

Potsdam

Frankfurt (Oder)

Märkisch-Oderland

Barnim

Stadt-Umland-Zusammenhang

Kreisgrenze

Landesgrenze

Staatsgrenze

Teilraum (ehemaliger engerer Verflechtungsraum)

110

Berlin

12

3

4

6

7

10

13

14 15

16

17

18 20

21

22

2324

25

27

28

30

31

32

36

37

38

101

102

103

104105

106107

108109

111

112113

200

201

202

26

9

29

Kreisgrenze

Landesgrenze

Staatsgrenze

Abb. 4 Mittelbereiche in Brandenburg 2010mit Schlüsselnummern

Abb. 5 Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

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22 Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg 5+6/2010

Gebietsgliederungen in Berlin

In den vergangenen 20 Jahren hat sich Berlin im Gro-ßen wie im Kleinen stark gewandelt. Aber nicht nur Leben, Arbeiten und Wohnen haben sich verändert, auch administrative Grenzen und kleinräumige Ge-bietsgliederungen wurden vom Wandel erfasst und dokumentieren die Modernisierung der Stadt. So wurden im vereinten Berlin 2001 die Bezirke neu ge-gliedert, die Ortsteile erlebten eine Renaissance und 2006 wurden die kleinräumigen Planungsebenen neu geschnitten, um künftig abgestimmte Fachpla-nungen durch die „Lebensweltlich orientierten Räu-me“ (LOR) zu erleichtern. Die Schnittstelle zwischen Statistik und den räumlichen Gliederungen ist das Regionale Bezugssystem (RBS) des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg.

Die wieder vereinte StadtIm Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik vom 31. August 1990 wur-de die Vereinigung der östlichen Stadtbezirke mit den westlichen Bezirken zum Land Berlin gere-gelt. In Artikel 1 Absatz 2 heißt es

„Die 23 Bezirke von Berlin bilden das Land Berlin“. Die Grenzen folg-ten dem Gesetz über die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin vom 27. April 1920 mit seinerzeit 20 Bezirken und zwischenzeitlich durchgeführten Gebietsänderun-gen sowie der Regelung, dass alle Gebiete, in denen nach dem 7. Ok-tober 1949 eine Wahl zum Abge-ordnetenhaus oder zur Stadtver-ordnetenversammlung von Berlin stattgefunden hatte, Bestandteile der Bezirke von Berlin wurden.

Die Regelung bewirkte, dass die vom West-Berliner Senat mit der Deutschen Demokratischen Repu-blik getroffenen Vereinbarungen über die Außengrenzen des West-

Berliner Teils der Stadt fortbestanden und alle zuvor existierenden Exklaven seitdem zum Land Branden-burg gehören. Das gleich nach dem Krieg dem bri-tischen Sektor zugeschlagene Gebiet in Gatow und Kladow verblieb im Land Berlin und das damals dafür abgetretene Gebiet von West-Staaken wurde wieder Teil des Bezirks Spandau (siehe Karte). Ebenfalls Be-standteil des Landes Berlin wurden die an die Bezir-ke Marzahn und Hellersdorf angrenzenden und von dort verwalteten Neubaugebiete Ahrensfelde-Süd und Hönow. Den genauen Grenzverlauf zwischen Berlin und Brandenburg erarbeiteten die für Ver-messung und Kartografie zuständigen Stellen beider Länder in einer gemeinsamen Kommission. Abgese-

Tab. 1 Neue Berliner Bezirke nach der Gebietsreform 2001

Bezirk Alt-Bezirke (bis 2001)

Fläche Einwohner¹ Einwohner¹

km² am 31. 12. 2009 km²

1 Mitte 39,5 327 082 8 286,9Mitte 10,7 79 682 7 453,9Tiergarten 13,4 87 498 6 529,7Wedding 15,4 159 902 10 410,3

2 Friedrichshain-Kreuzberg 20,2 259 967 12 895,2Friedrichshain 9,8 113 865 11 654,6Kreuzberg 10,4 146 102 14 075,3

3 Pankow 103,1 354 711 3 441,5Prenzlauer Berg 11,0 142 319 12 914,6Weißensee 30,2 78 927 2 616,1Pankow 61,9 133 465 2 155,4

4 Charlottenburg-Wilmersdorf 64,7 312 256 4 824,7Charlottenburg 30,4 174 826 5 760,3Wilmersdorf 34,4 137 430 3 998,5

5 Spandau Spandau 91,9 215 444 2 344,8

6 Steglitz-Zehlendorf 102,6 289 718 2 824,6

Steglitz 32,0 190 532 5 954,1Zehlendorf 70,5 99 186 1 406,5

7 Tempelhof-Schöneberg 53,1 328 097 6 178,9Tempelhof 40,8 183 920 4 506,7Schöneberg 12,3 144 177 11 740,8

8 Neukölln Neukölln 44,9 307 650 6 847,3

9 Treptow-Köpenick 168,4 237 753 1 411,8Treptow 40,7 118 242 2 905,9Köpenick 127,0 119 511 940,7

10 Marzahn-Hellersdorf 61,8 244 165 3 952,2Marzahn 32,0 126 663 3 960,7Hellersdorf 29,9 117 502 3 936,4

11 Lichtenberg 52,1 251 626 4 827,8Lichtenberg 26,3 152 355 5 790,8Hohenschönhausen 26,0 99 271 3 818,1

12 Reinickendorf Reinickendorf 89,3 241 203 2 700,1

Insgesamt 891,5 3 369 672 3 779,6

1 Aus Auswertungen der kommu-nalen Einwohnerregisterstatistik. Die amtliche Bevölkerungssta- tistik lässt derartig kleinräumige Darstellungen nicht zu.

1990 – 2010 Berlin und Brandenburg Auszug aus der Zeitschrift für amtliche Statistik 5+6/2010

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23Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg 5+6/20101990 – 2010

Berlin und Brandenburg

hen von diesen durch Gebietsaustausch und im Zuge der Vereinigung entstandenen Veränderungen blie-ben die Abgrenzungen der Bezirke untereinander weitgehend bestehen. Die wirklich großen Umge-staltungen fanden im Zusammenhang mit der Grün-dung der drei neuen Stadtbezirke Marzahn, Hohen-schönhausen und Hellersdorf bereits vorher statt: Im Jahr 1979 wurde der Stadtbezirk Marzahn im Wesent-lichen aus Lichtenberger Gebietssteilen gegründet; diesem neuen Stadtbezirk wurde auch ein kleineres Areal von Weißensee zugeschlagen. 1985 erfolgte die Gründung des Stadtbezirks Hohenschönhausen

– überwiegend aus Flächen von Weißensee, sonst aus Lichtenberger Gebietsteilen. Als Ausgleich dafür erhielt Weißensee Gebietsteile von Pankow. Im Jahr 1986 entstand durch Abtrennung von Marzahner Ge-bietsteilen der Stadtbezirk Hellersdorf.

Das vereinte Berlin umfasst eine Fläche von 892 km² und ist damit größer als die beiden anderen Stadtstaaten Hamburg und Bremen. Die größte Aus-dehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 38 km und in Ost-West-Richtung 45 km. Mit einer Bevölkerungs-dichte von 3 780 Einwohnern pro km² ist Berlin nach München die am dichtesten besiedelte deutsche Großstadt.

Neue BezirksstrukturMit der am 1. Januar 2001 in Kraft getretenen Ge-bietsreform wurden aus den 23 Bezirken durch Zu-sammenlegung von jeweils zwei oder drei Bezirken 12 neue Bezirke gebildet. Die neuen Verwaltungsein-heiten weisen eine – zwischen 215 000 und 350 000 liegende – annähernd gleiche Einwohnerzahl auf (Tabelle 1). Die schon immer bevölkerungsstarken Be-zirke Spandau, Neukölln und Reinickendorf blieben in ihren bisherigen Grenzen erhalten, die anderen 20 fusionierten zu neun Bezirken. Dabei wurden keine neuen Bezirksgrenzen gezogen, alte vielmehr durch die Verschmelzung aufgehoben. Zwei der neuen Bezirke – Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte – ver-einen Gebiete des ehemaligen Ost- und Westteils der Stadt.

Datenzusammenstellungen nach „alten“ Bezir-ken sind nur noch möglich, wenn die vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg erhobenen Daten eine

entsprechende Zuordnungen zulassen. Das gilt bei-spielsweise für die Meldungen der Standesämter im Zusammenhang mit der amtlichen Bevölkerungsfort-schreibung und für die Ergebnisse des Mikrozensus.

OrtsteileDie Ortsteile sind historisch gewachsene Gebiets-einteilungen, die sich nach den Gewannen und Flur-stücken richten und weitgehend auf den ehemaligen selbstständigen Gemeinden vor der Bildung von Groß-Berlin beruhen. Die Ortsteile spielten in der DDR keine Rolle. Erst nach der Bezirksgebietsreform 2001 gab es deutliche Veränderungen in Zuschnitt und Benennung und es wurden neue Ortsteile gebildet, wie zuletzt „Plänterwald“ und „Westend“. Die Ortsteile haben durch die Bil-dung der Großbezirke an Bedeutung gewonnen und sind für viele Berliner ein Identität stiftender und vertrau-ter räumlicher Bezug.

Fachlich abgestimmte PlanungsräumeDen Forderungen nach einer übersichtlichen klein-räumigen Darstellung statistischer Ergebnisse fol-gend, wurde im Jahr 1958 für Berlin (West) die Ein-führung von (weniger als 100) Gebieten beschlossen, die möglichst vielen bevölkerungs- aber vor allem wirtschaftsstatistischen Belangen gerecht werden sollten. In Abstimmung mit den wichtigsten Nutzern wurde das westliche Stadtgebiet in 97 Statistische Gebiete unterteilt, die diesen Bedingungen weit-gehend entsprachen. Nach der Wiedervereinigung wurden für den Ostteil Berlins nach den gleichen Kriterien 98 Statistische Gebiete gebildet. Damit alte Datenbestände weitergenutzt werden konnten, wur-de der Zuschnitt an den Wohnbezirken des Territo-rialen Grundschlüssels (TGS) orientiert. Ebenfalls für den Ostteil Berlins wurden bis Mitte der 90er Jahre die Verkehrszellen und deren Untergliederung – die Teilverkehrszellen – definiert, die für Berlin-West be-reits Anfang 1970 für Analysen und Prognosen von Verkehrsströmen aufgenommen wurden (Tabelle 2).

Tab. 2 Anzahl der Einheiten, Fläche und Einwohner der Teilräume Berlins am 31. Dezember 2009

Raumgliederung Anzahl Einheiten

Fläche in km² Einwohner am 31. 12. 2009

Minimum Maximum Mittelwert Minimum Maximum Mittelwert

Bezirke 12 20,2 168,4 74 215 444 354 711 280 806Ortsteile 95 0,5 34,8 9,3 499 154 213 35 470

Postleitzahlgebiete 190 0,4 35,7 4,7 151 34 081 17 642Lebensweltlich orientierte Räume

(LOR)1. Prognoseräume 60 2,6 62,2 14,8 74 154 213 56 1612. Bezirksregionen 138 0,7 43,2 6,4 74 59 502 24 4183. Planungsräume 447 0,1 23,6 2 6 31 349 7 538

Statistische Gebiete 195 0,4 25,7 4,6 10 62 793 17 280Verkehrszellen 338 0,3 18,4 2,6 0 35 255 9 969Teilverkehrszellen 891 0,1 17,2 1 0 18 900 3 786Wahlkreise 12 26,5 167,1 74 237 753 328 097 280 806Abgeordnetenhauswahlkreise 78 2,1 49,1 11,4 7 954 72 620 41 094Stimmbezirke 1 984 0   19,3 0,5 293 3 523 1 698Baublöcke (mit Einwohnern) 12 536 0   4,6 0,1 1 5 216 270

Anzahl der Berliner Orts- teile von 1991 bis 2005

Jahr Anzahl Ortsteile1991 801993 791994 781995 791996 781997 791998 801999 812000 812001 852002 882003 922004 922005 95

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24 Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg 5+6/2010

In den Folgejahren zeigte sich immer mehr, dass die Statistischen Gebiete, Verkehrszellen und Teilver-kehrszellen die sozialräumliche Realität nicht mehr differenziert und valide wiedergaben. Der Wandel der Stadt hatte die traditionellen Gebietseinteilun-gen obsolet werden lassen. Eine 2005 eingesetzte Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Senatsverwaltun-gen, Bezirken und dem Statistischen Landesamt Ber-lin konnte einen Neugliederungsvorschlag erarbei-ten, der 2006 mit einem Senatsbeschluss gültige Planungsgrundlage wurde. Die neuen Lebenswelt-lich orientierten Räume sind ebenfalls Bestandteil des Regionalen Bezugssystems und der darauf auf-setzenden Datenbereitstellung. Für die Datenbereit-stellung wurde ein fachlich abgestimmter Datenpool erarbeitet, der aktuell um weitere Daten und eine webbasierte Ergebnispräsentation erweitert wird.

BlöckeDie kleinste räumliche Unterteilung des Stadtgebiets ist der Block – im Regelfall eine Fläche, die von Stra-ßen umgeben ist. Eine Blockeinteilung wurde erst-mals 1950 für das Gebiet von Berlin-West vorgenom-men. In den Jahren 1989/90 wurde im Auftrag des Magistrats von Berlin eine Blockeinteilung auch für

Berlin-Ost unter beratender Mitwirkung der Senats-verwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz erstellt. Als Ausgangsbasis zur Einteilung dienten die Wohnbezirke des Territorialen Grundschlüssels (TGS). Obwohl Blockänderungen sehr restriktiv behandelt werden, hat die Zahl der Blöcke nach der Vereinigung

– im Wesentlichen bedingt durch das Baugeschehen in der Stadt – stark zugenommen.

Straßen und HausnummernIn den Jahren nach der Wiedervereinigung stieg auch die Zahl der Straßen und der Adressen in Ber-lin, als Folge des einsetzenden Baubooms, kräftig an. Abschließend ist noch zu erwähnen, dass seit der Ver-einigung in Berlin etwa 325 Straßen umbenannt wurden. Ca. 125 weitere Straßen, ehemals durch die Grenze unterbro-chen, waren neu zu verschlüsseln, behielten aber ihre Namen.

Anzahl der Straßen und Adressen in Berlin von 1992 bis 2009 (ausgewählte Jahre)

Jahr

Straßen mit gemeldeten Einwohnern

Adressen mit gemeldeten Einwohnern

Anzahl 1992 9 130 258 3541995 9 138 264 0012000 9 316 283 7252005 9 349 295 2782009 9 432 303 835

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Bezirke und Ortsteile Berlins 1990 bis 2010

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25Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg 5+6/2010

Hauptstadtregion Berlin-BrandenburgDer neue Landesentwicklungsplan Berlin-Branden-burg (LEP B-BB) ist seit dem 15. Mai 2009 in Kraft. Im Zentrale-Orte-System (ZOS) wird die räumliche Struktur der beiden Länder aufgespannt und ver-schränkt, die die Hauptstadtregion Berlin-Branden-burg bilden. Die Metropolfunktion wird durch das Land Berlin eingenommen. Der Stadt-Umland-Zu-sammenhang Berlin-Potsdam löst den nicht mehr gültigen „engeren Verflechtungsraum“ (eVR) bzw.

„äußeren Entwicklungsraum“ (äER) ab. Zum enge-ren Verflechtungsraum zählten 63 Brandenburger Gemeinden, zum neuen Berliner Umland gehören 50 Gemeinden.

Autoren: Hartmut Bömermann/Gabriele Gruber

Quellen• Statistisches Landesamt Berlin: Gebiet, Bevölkerung,

Wahlen: Regionalgliederung vereinheitlicht; „Berliner Statistik – Monatsschrift“, Heft 1- 6, 2000.

• Bömermann, H.; Jahn, S.;Nelius, K.: „Lebensweltlich orientierte Räume im Regionalen Bezugssystem (Teil 1). Werkstattbericht zum Projekt „Vereinheitlichung von Planungsräumen“; „Berliner Statistik – Monatsschrift“, Heft 8, 2006.

• Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin (Groß-Berlin-Gesetz), Preußische Gesetzsammlung, 1920, S. 123.

• Einigungsvertrag vom 31. August 1990 (BGBl. II S. 889).• Gebietsreformgesetz vom 10. Juni 1998 (GVBl. S. 131).• Senatsbeschluss vom 1. August 2006 (Vereinheitlichung

von Planungsräumen für Fachplanungen in Berlin), SB 3798/06.

• Verordnung über den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31. März 2009 (GVBl. S.182).


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