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18 Wermelskirchen Er arbeitete mit einer Prise Ironie · 2017. 1. 25. · 18 Wermelskirchen RGA...

Date post: 02-Aug-2021
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18 Wermelskirchen RGA FREITAG, 8. JULI 2016 IN EIGENER SACHE Liebe Leser, die ganze Stadt ist im Fuß- ballfieber: Die Europameis- terschaft in Frankreich be- geistert viele Menschen. Für uns als Tageszeitung stellt das Turnier eine besonders sportliche Herausforderung dar: Besonders zu den Abendspielen ab 21 Uhr ar- beiten wir unter Hoch- druck, damit Sie die aktuel- len Spielberichte am Mor- gen in Ihrem RGA finden. Zwischen Spielende und Andruck liegen nur wenige Minuten. Um später andru- cken zu können, müssen wir die Produktion beschleuni- gen. Daher erscheint Ihre Zeitung weiterhin in verän- derter Form. Bei Spielen, die nicht nach der regulären Spielzeit beendet sind (Ver- längerung, Elfmeterschie- ßen), wird dieses größere Zeitfenster dennoch nicht reichen. Hierfür bitten wir um Ihr Verständnis. Nach der EM wird Ihr RGA/WGA selbstverständlich in der gewohnten Form zurück- kehren. Ihr Remscheider General-An- zeiger IMPRESSUM WERMELSKIRCHENER GENERAL-ANZEIGER Remscheider Anzeiger – Täglicher Anzeiger Bergisches Tageblatt – Bergisches Abendblatt Verlag: Remscheider Medienhaus GmbH & Co. KG, Alleestraße 77-81, 42853 Remscheid Anzeigen-Service: Telefon (0 21 91) 909-123 Zeitungszustellung: Telefon (0 21 91) 909-333 Herausgeber: Michael Boll, Bernhard Boll Redaktion: 42929 Wermelskirchen, Kölner Straße 17, Telefon (0 21 96) 9 35 37, Fax (0 21 91) 909-185 Redaktion Remscheid: Chefredakteur: Stefan M. Kob, stv. Chefredakteur, Leiter Newsdesk: Jörn Tüffers; stv. Chefredak- teur, Lokalchef: Axel Richter; Newsdesk (Planung, Produktion): Michael Albrecht, Björn Boch, Markus Schumacher, Melissa Wienzek; Online: Andreas Kratz, Gunnar Freudenberg, Verena Willing; Lokales: Frank Michalczak, Gerhard Schattat, Andreas Weber, Thomas Wintgen; Sport: Andreas Dach (Ltg.), Peter Kuhlendahl; Bergisches Land: Karsten Mittelstädt (Ltg.), Nadja Lehmann, Anja Siebel, Karl-Josef Überall. Foto: Roland Keusch, Michael Sieber; Redaktionsassistenz: Andrea Suntrop; Archiv: Wolfgang Stüwe. Internet: www.rga.de E-Mail Redaktion: [email protected] Individuelle E-Mail-Adresse der einzelnen Redakteure: [email protected] RGA-Service-Punkt: Wermelskirchen: Buchhandlung Marabu, Telegrafenstr. 44, 42929 Wermelskirchen NACHRICHT Quellenbad schließt in den Sommerferien Auf veränderte Öffnungs- zeiten des Quellenbades in den kommenden Wochen weist die Stadt Wermelskir- chen hin: Das Hallenbad ist in den Sommerferien von Montag, 11. Juli, bis Sonn- tag, 31. Juli, geschlossen. Ab Montag, 1. August, gelten dann wieder die normalen Öffnungszeiten. Zusätzlich zu den normalen Öffnungs- zeiten sei dann an den Don- nerstagen von 8 – 15 Uhr ge- öffnet. red NOTFÄLLE Polizei: 110 Feuerwehr/Rettungsdienst: 112 Giftnotruf: 0228 / 192 40 Zahn-Notdienst: 0180 / 59 86 700 Kinder- und Jugendtelefon: Tel. 0800 / 111 0 333 Frauenhaus: 02191 / 997 016 Telefonseelsorge: Tel. 0800 / 111 0 111 Hospiz Verein e.V.: Tel. 0 21 96 / 888 340 Störfälle (BEW): Gas/Strom/Wasser: 02267/6860 (nach Geschäftsschluss 0160/7110758) APOTHEKEN Montanus-Apotheke, Kölner Str. 104, Burscheid-Hilgen, Tel. 0 21 74 / 6 71 29 90 NOTARZT außerhalb der Praxiszeiten Tel. 116 117 SERVICE BÜRGERBÜRO Telegrafenstraße 29-33 Mo.-Fr, 8-12 Uhr, Mo. 18-20 Uhr, Di. 14-17 Uhr, Do. 14.-17.30 Uhr SCHWIMMBAD Quellenweg 1 Frühschwimmen: Mo.-Fr. 6.30-8 Uhr. Öffentl. Badebetrieb: Di., Mi., Fr. 8-21 Uhr, Sa./So. 8-15 Uhr STADTBIBLIOTHEK Kattwinkelstr. 3 Mo. 10-12 Uhr und 14.30-18 Uhr, Di. 14.30-18 Uhr, Mi. geschlossen, Do. 10- 12 Uhr und 14.30-19 Uhr, Fr. 14.30-18 Uhr, Sa. jeden 1. und 3. im Monat 10- 12 Uhr SONNE & MOND Sonne Aufgang: 05.26 Untergang: 21.46 Mond Aufgang: 10.06 Untergang: 23.50 Alexander Krichel gehört zu den am steilsten aufsteigenden Sternen am Pianistenhimmel. Er ist bereits in jungen Jahren ECHO-Preisträger, mit einem Plattenvertrag ausgestattet und auf den Podien aller Konti- nente zu hören. Beim Alten- berger Kultursommer ist er mit einem besonders schönen Programm zu erleben: Chopin, Beethoven und Ravel hat er für seinen Klavierabend im Hotel Maria in der Aue (Wermelskir- chen) am 16. Juli im Gepäck. Mit einem ausverkauften Dom hat der Kultursommer fulminant begonnen. Alle sechs Brandenburgischen Kon- zerte Johann Sebastian Bachs fanden ein begeistertes Publi- kum. Klassik ist aber nicht al- les, was der Kultursommer zu bieten hat: ABBA Gold, eine ABBA-Revivalband, ist zum Beispiel auf Schloss Strauwei- ler zu erleben. red E www.altenbergerkulturso mmer.de Samstag, 16. Juli, ab 20 Uhr, Hotel Maria in der Aue Pianist spielt in Maria in der Aue INTERVIEW DER WOCHE STATISTIK Schuldienst tätigen Beamten quit- tierte den Dienst auf eigenen Antrag mit dem 63. Lebensjahr. 34,7 Prozent der pensionierten Lehrer schieden mit Erreichen der Regelaltersgrenze aus dem Dienst aus. QUELLE Landesbetrieb Informa- tion und Technik Nordrhein-West- falen LEHRER-PENSIONIERUNG Mit 70,5 Prozent bildeten die 7.145 Lehrer in NRW die größte Gruppe der 2014 neu hinzugekommenen Ruhegehaltsempfänger. Von den 2015 pensionierten Lehrern schie- den 10,6 Prozent vorzeitig wegen Dienstunfähigkeit und 12,8 Pro- zent aufgrund von Schwerbehin- derung aus dem aktiven Dienst aus. 41,9 Prozent der vormals im ZUR PERSON INFO Oberstudienrat Horst Halm wurde 1950 in Andernach am Rhein geboren. Nach sei- nem Abitur an einem altsprach- lichen Gymnasium studierte er in Bonn Literaturwissenschaft und europäische Geschichte. 1977 zog er nach Remscheid und absolvierte ein Ausbil- dungsseminar in Wuppertal. 1979 begann er seine Tätigkeit als Studienrat am Wermelskir- chener Gymnasium. Seit 1992 war er Studiendirektor und Erprobungsstufenleiter. Halm ist mit einer gebürtigen Rem- scheiderin verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Er arbeitete mit einer Prise Ironie GESPRÄCH Lehrer Horst Halm hat heute seinen letzten Arbeitstag am Städtischen Gymnasium. Jetzt will er Italienisch lernen. Von Melanie Aprin Sie haben heute nach 39 Jah- ren als Gymnasiallehrer Ihren letzten Arbeitstag und gehen mit fast 66 Jahren in den Ruhestand. Spüren Sie Erleichterung oder Weh- mut? Horst Halm: Sicherlich gehe ich mit Wehmut, aber weniger mit Erleichterung als mit der Ein- sicht, dass alles seine Zeit hat. Schulleiterin Marita Bahr beschreibt Sie als „sehr gebildeten Menschen“. Hat- ten altgediente Lehrer noch mehr Zeit für persönliche Bildung? Heute klagen viele Lehrkräfte über chronischen Zeitmangel, der Umfragen zufolge Stressfaktor Num- mer eins bei Lehrern ist. Halm: Frau Bahr urteilt sehr freundlich. Stress ist sicherlich ein Faktor, aber die private Beschäftigung mit Literatur, Kunst und Geschichte außer- halb des Lehrplans war und ist für mich eher Entspannung. Viele meiner jüngeren Fach- kolleginnen und Kollegen sehen das sicher ähnlich. Frau Bahr nennt Sie einen idealen Erprobungsstufen- leiter, der immer präsent war sowie klar und konse- quent handelte. Darüber hinaus seien Sie ein Mensch mit Herzenswärme und viel Verständnis. Wie geht man mit Schülern um, die Ver- ständnis missverstehen? Halm: Da helfen meist ein paar klare Worte. Ab einem gewis- sen Alter hilft auch eine Prise Ironie. Im Laufe der Jahre haben Sie Dutzende Schülerjahrgänge erlebt und unter vier Schul- leitungen gearbeitet. Gibt es eine Ära, an die Sie beson- ders gerne zurückdenken? Halm: Sicher denkt man an die ersten Klassen und Kurse, die man als junger Lehrer unter- richtet hat, besonders gerne zurück, man war ja auch noch nicht viel älter als die Oberstu- fenschüler, hat auch hin und wieder tüchtig zusammen gefeiert. Sympathische Schüle- rinnen und Schüler habe ich aber in allen Jahrgängen gefunden, jedoch wird die Dis- tanz mit zunehmendem Alter des Lehrers doch größer, abge- sehen vielleicht von der Erpro- bungsstufe, da spielt das Alter nicht so eine große Rolle, viel Spontaneität ist im Spiel, und der Lehrer wird auch gerne noch geduzt. 2005 führte die Landesregie- weniger Beschäftigung mit elektronischen Spiel- und Kommunikationsgeräten sicher sinnvoll. Die Schule kann in diesem Bereich zwar aufklären, etwa durch Unter- richtssequenzen oder Medien- Scouts, aber hier sind insbe- sondere die Eltern gefragt. Man kann heute kaum noch über Schüler reden, ohne die Eltern zu bedenken. Ist die elterliche Mitwirkung immer nur ein Segen oder manchmal auch ein Fluch? Halm: Elterliche Mitwirkung ist immer besser als elterliches Desinteresse. Übereifer kann man in einem vernünftigen Gespräch bremsen, bei Desin- teresse kommt es oft erst sehr spät zum Gespräch, weil Pro- bleme nicht rechtzeitig ange- sprochen wurden. Bei der Rechtschreibreform wurden nach Ansicht vieler Gegner demokratische Regeln ausgehebelt. Empfan- den auch Sie diese Reform als aufgezwungen? Halm: Nein, diese Reform war in den meisten Fällen sinnvoll. Sprache ist ein lebendiges Sys- tem, das sich entwickelt und verändert. Man muss gar nicht bis zum Mittelalter zurückge- hen, mit dem Deutsch des 18. oder 19. Jahrhunderts kämen wir in der modernen Welt nicht zurecht, da hätten auch die Klassiker Kommunikati- onsprobleme. Schiller im Handy-Laden oder in der DB- Service- Warteschleife? Könnte schwierig werden. Turbo-Abitur, Inklusion, Schulformen - das alles muss Sie ab morgen nicht mehr interessieren. Machen Sie jetzt einen Haken unter das Thema Schule und spielen wieder mehr Schach? Halm: Wie sich unser Gymna- sium weiterentwickelt zu einer modernen Schule – und das wird es sich bei der Vielzahl von engagierten jungen Kolle- ginnen und Kollegen sicher- Oberstudienrat Horst Halm hat heute seinen letzten Arbeitstag. Foto: Städtisches Gymnasium Wermelskirchen rung die verkürzte Gymnasi- alzeit ein. Wie bewerten Sie diese Schulreform als Lehrer älteren Jahrgangs? Halm: Bei den Abiturergebnis- sen gibt es keine negativen Auswirkungen, die Unter- richtsinhalte wurden kritisch überarbeitet, die Übergangs- quote zum Gymnasium ist sogar größer geworden. Ich bedauere allerdings, dass die Fächer Geschichte, Politik und Erdkunde weniger Raum haben als früher. Für eine lebendige Demokratie sind diese Fächer meiner Meinung nach besonders wichtig. Angeblich ist es leichter geworden, gute Noten zu erzielen. Ist an den Gerüch- ten was dran? Halm: Schüler unseres Gymna- siums bringen auch heute ganz reale Spitzenleistungen, und nicht nur in den Unterrichtsfä- chern. Ich denke auch an die vielen Preise und Auszeich- nungen bei Wettbewerben, die gewonnen wurden: Bundessie- ger beim „Gründerpreis“ im vergangenen Jahr zum Bei- spiel. Der Notenfetischismus um 1,0, 1,1 usw. ist durch die Numerus- clausus-Regelungen an den Unis in unserer Repu- blik in Gang gesetzt worden. Ein Schüler mit einer 2,0 kann im Beruf aufgrund der Persön- lichkeit durchaus besser zurechtkommen als die 1,1. Es heißt auch, Schüler seien wegen eines „veränderten Schulklimas“ gestresster. Rühren die gestressten Gesichter nicht eher daher, dass viele Schüler zu sehr auf das Smartphone fixiert sind? Halm: Von einem „veränderten Schulklima“ bemerke ich nichts. Wenn ich morgens einen Oberstufen-Kursraum betrete und in verschlafene Gesichter blicke, liegt das in den wenigsten Fällen an durchgearbeiteten Nächten. Bei vielen Jüngeren wäre etwas lich– wird mich weiter interes- sieren, und persönliche Bin- dungen reißen ja auch nicht alle plötzlich ab. Schach mit Reinhard Mühle, dem pensio- nierten ehemaligen Oberstu- fenleiter, steht auf dem Pro- gramm, dazu mehr Bewegung. Aber ich möchte auch noch einmal lernen: Italienisch in der VHS, damit ich mich in meinem favorisierten Urlaubs- land etwas eleganter verstän- digen kann. Was haben Sie eigentlich lie- ber unterrichtet - Deutsch oder Geschichte? Halm: Geschichte. An alle meine Geschichts-Leistungskurse denke ich mit Begeisterung zurück.
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Page 1: 18 Wermelskirchen Er arbeitete mit einer Prise Ironie · 2017. 1. 25. · 18 Wermelskirchen RGA FREITAG, 8. JULI 2016 IN EIGENER SACHE Liebe Leser, die ganze Stadt ist im Fu§-ballfieber:

18 Wermelskirchen RGA FREITAG, 8. JULI 2016

IN EIGENER SACHELiebe Leser,die ganze Stadt ist im Fuß-

ballfieber: Die Europameis-

terschaft in Frankreich be-

geistert viele Menschen. Für

uns als Tageszeitung stellt

das Turnier eine besonders

sportliche Herausforderung

dar: Besonders zu den

Abendspielen ab 21 Uhr ar-

beiten wir unter Hoch-

druck, damit Sie die aktuel-

len Spielberichte am Mor-

gen in Ihrem RGA finden.

Zwischen Spielende und

Andruck liegen nur wenige

Minuten. Um später andru-

cken zu können, müssen wir

die Produktion beschleuni-

gen. Daher erscheint Ihre

Zeitung weiterhin in verän-

derter Form. Bei Spielen, die

nicht nach der regulären

Spielzeit beendet sind (Ver-

längerung, Elfmeterschie-

ßen), wird dieses größere

Zeitfenster dennoch nicht

reichen. Hierfür bitten wir

um Ihr Verständnis. Nach

der EM wird Ihr RGA/WGA

selbstverständlich in der

gewohnten Form zurück-

kehren.

Ihr Remscheider General-An-

zeiger

IMPRESSUMWERMELSKIRCHENERGENERAL-ANZEIGERRemscheider Anzeiger – Täglicher Anzeiger

Bergisches Tageblatt – Bergisches Abendblatt

Verlag: Remscheider MedienhausGmbH & Co. KG,Alleestraße 77-81, 42853 RemscheidAnzeigen-Service: Telefon (0 21 91) 909-123Zeitungszustellung: Telefon (0 21 91) 909-333Herausgeber: Michael Boll, Bernhard BollRedaktion:42929 Wermelskirchen, Kölner Straße 17,Telefon (0 21 96) 9 35 37, Fax (0 21 91) 909-185Redaktion Remscheid: Chefredakteur:Stefan M. Kob, stv. Chefredakteur, LeiterNewsdesk: Jörn Tüffers; stv. Chefredak-teur, Lokalchef: Axel Richter;Newsdesk (Planung, Produktion): MichaelAlbrecht, Björn Boch, Markus Schumacher,Melissa Wienzek; Online: Andreas Kratz,Gunnar Freudenberg, Verena Willing; Lokales:Frank Michalczak, Gerhard Schattat, AndreasWeber, Thomas Wintgen; Sport: Andreas Dach(Ltg.), Peter Kuhlendahl; Bergisches Land:Karsten Mittelstädt (Ltg.), Nadja Lehmann, AnjaSiebel, Karl-Josef Überall. Foto: Roland Keusch,Michael Sieber; Redaktionsassistenz:Andrea Suntrop; Archiv: Wolfgang Stüwe.Internet: www.rga.deE-Mail Redaktion: [email protected] E-Mail-Adresse der einzelnenRedakteure:[email protected]

RGA-Service-Punkt:Wermelskirchen: Buchhandlung Marabu,Telegrafenstr. 44, 42929 Wermelskirchen

NACHRICHTQuellenbad schließt inden SommerferienAuf veränderte Öffnungs-

zeiten des Quellenbades in

den kommenden Wochen

weist die Stadt Wermelskir-

chen hin: Das Hallenbad ist

in den Sommerferien von

Montag, 11. Juli, bis Sonn-

tag, 31. Juli, geschlossen. Ab

Montag, 1. August, gelten

dann wieder die normalen

Öffnungszeiten. Zusätzlich

zu den normalen Öffnungs-

zeiten sei dann an den Don-

nerstagen von 8 – 15 Uhr ge-

öffnet. red

NOTFÄLLEPolizei: 110Feuerwehr/Rettungsdienst: 112Giftnotruf: 0228 / 192 40Zahn-Notdienst: 0180 / 59 86 700Kinder- und Jugendtelefon:Tel. 0800 / 111 0 333Frauenhaus: 02191 / 997 016Telefonseelsorge:Tel. 0800 / 111 0 111Hospiz Verein e.V.:Tel. 0 21 96 / 888 340Störfälle (BEW):Gas/Strom/Wasser: 02267/6860(nach Geschäftsschluss0160/7110758)

APOTHEKENMontanus-Apotheke,Kölner Str. 104, Burscheid-Hilgen,Tel. 0 21 74 / 6 71 29 90

NOTARZTaußerhalb der PraxiszeitenTel. 116 117

SERVICEBÜRGERBÜROTelegrafenstraße 29-33Mo.-Fr, 8-12 Uhr, Mo. 18-20 Uhr, Di.14-17 Uhr, Do. 14.-17.30 Uhr

SCHWIMMBADQuellenweg 1Frühschwimmen: Mo.-Fr. 6.30-8 Uhr.Öffentl. Badebetrieb: Di., Mi., Fr. 8-21Uhr, Sa./So. 8-15 Uhr

STADTBIBLIOTHEKKattwinkelstr. 3Mo. 10-12 Uhr und 14.30-18 Uhr, Di.14.30-18 Uhr, Mi. geschlossen, Do. 10-12 Uhr und 14.30-19 Uhr, Fr. 14.30-18Uhr, Sa. jeden 1. und 3. im Monat 10-12 Uhr

SONNE & MONDSonneAufgang: 05.26 Untergang: 21.46MondAufgang: 10.06 Untergang: 23.50

Alexander Krichel gehört zu

den am steilsten aufsteigenden

Sternen am Pianistenhimmel.

Er ist bereits in jungen Jahren

ECHO-Preisträger, mit einem

Plattenvertrag ausgestattet

und auf den Podien aller Konti-

nente zu hören. Beim Alten-

berger Kultursommer ist er

mit einem besonders schönen

Programm zu erleben: Chopin,

Beethoven und Ravel hat er für

seinen Klavierabend im Hotel

Maria in der Aue (Wermelskir-

chen) am 16. Juli im Gepäck.

Mit einem ausverkauften

Dom hat der Kultursommer

fulminant begonnen. Alle

sechs Brandenburgischen Kon-

zerte Johann Sebastian Bachs

fanden ein begeistertes Publi-

kum. Klassik ist aber nicht al-

les, was der Kultursommer zu

bieten hat: ABBA Gold, eine

ABBA-Revivalband, ist zum

Beispiel auf Schloss Strauwei-

ler zu erleben. red

Ewww.altenbergerkultursommer.de

Samstag, 16. Juli, ab 20 Uhr,

Hotel Maria in der Aue

Pianist spielt

in Maria in

der Aue

INTERVIEWDER WOCHE

STATISTIK

Schuldienst tätigen Beamten quit-tierte den Dienst auf eigenenAntrag mit dem 63. Lebensjahr.34,7 Prozent der pensioniertenLehrer schieden mit Erreichen derRegelaltersgrenze aus dem Dienstaus.

QUELLE Landesbetrieb Informa-tion und Technik Nordrhein-West-falen

LEHRER-PENSIONIERUNG Mit 70,5Prozent bildeten die 7.145 Lehrerin NRW die größte Gruppe der2014 neu hinzugekommenenRuhegehaltsempfänger. Von den2015 pensionierten Lehrern schie-den 10,6 Prozent vorzeitig wegenDienstunfähigkeit und 12,8 Pro-zent aufgrund von Schwerbehin-derung aus dem aktiven Dienstaus. 41,9 Prozent der vormals im

ZUR PERSON

INFO Oberstudienrat HorstHalm wurde 1950 in Andernacham Rhein geboren. Nach sei-nem Abitur an einem altsprach-lichen Gymnasium studierte erin Bonn Literaturwissenschaftund europäische Geschichte.1977 zog er nach Remscheidund absolvierte ein Ausbil-dungsseminar in Wuppertal.1979 begann er seine Tätigkeitals Studienrat am Wermelskir-chener Gymnasium. Seit 1992war er Studiendirektor undErprobungsstufenleiter. Halmist mit einer gebürtigen Rem-scheiderin verheiratet und hatzwei erwachsene Söhne.

Er arbeitete mit einer Prise Ironie

GESPRÄCH Lehrer Horst Halm hat heute seinen

letzten Arbeitstag am Städtischen

Gymnasium. Jetzt will er Italienisch lernen.

Von Melanie Aprin

Sie haben heute nach 39 Jah-

ren als Gymnasiallehrer

Ihren letzten Arbeitstag und

gehen mit fast 66 Jahren in

den Ruhestand. Spüren Sie

Erleichterung oder Weh-

mut?

Horst Halm: Sicherlich gehe ich

mit Wehmut, aber weniger mit

Erleichterung als mit der Ein-

sicht, dass alles seine Zeit hat.

Schulleiterin Marita Bahr

beschreibt Sie als „sehr

gebildeten Menschen“. Hat-

ten altgediente Lehrer noch

mehr Zeit für persönliche

Bildung? Heute klagen viele

Lehrkräfte über chronischen

Zeitmangel, der Umfragen

zufolge Stressfaktor Num-

mer eins bei Lehrern ist.

Halm: Frau Bahr urteilt sehr

freundlich. Stress ist sicherlich

ein Faktor, aber die private

Beschäftigung mit Literatur,

Kunst und Geschichte außer-

halb des Lehrplans war und ist

für mich eher Entspannung.

Viele meiner jüngeren Fach-

kolleginnen und Kollegen

sehen das sicher ähnlich.

Frau Bahr nennt Sie einen

idealen Erprobungsstufen-

leiter, der immer präsent

war sowie klar und konse-

quent handelte. Darüber

hinaus seien Sie ein Mensch

mit Herzenswärme und viel

Verständnis. Wie geht man

mit Schülern um, die Ver-

ständnis missverstehen?

Halm: Da helfen meist ein paar

klare Worte. Ab einem gewis-

sen Alter hilft auch eine Prise

Ironie.

Im Laufe der Jahre haben Sie

Dutzende Schülerjahrgänge

erlebt und unter vier Schul-

leitungen gearbeitet. Gibt es

eine Ära, an die Sie beson-

ders gerne zurückdenken?

Halm: Sicher denkt man an die

ersten Klassen und Kurse, die

man als junger Lehrer unter-

richtet hat, besonders gerne

zurück, man war ja auch noch

nicht viel älter als die Oberstu-

fenschüler, hat auch hin und

wieder tüchtig zusammen

gefeiert. Sympathische Schüle-

rinnen und Schüler habe ich

aber in allen Jahrgängen

gefunden, jedoch wird die Dis-

tanz mit zunehmendem Alter

des Lehrers doch größer, abge-

sehen vielleicht von der Erpro-

bungsstufe, da spielt das Alter

nicht so eine große Rolle, viel

Spontaneität ist im Spiel, und

der Lehrer wird auch gerne

noch geduzt.

2005 führte die Landesregie-

weniger Beschäftigung mit

elektronischen Spiel- und

Kommunikationsgeräten

sicher sinnvoll. Die Schule

kann in diesem Bereich zwar

aufklären, etwa durch Unter-

richtssequenzen oder Medien-

Scouts, aber hier sind insbe-

sondere die Eltern gefragt.

Man kann heute kaum noch

über Schüler reden, ohne die

Eltern zu bedenken. Ist die

elterliche Mitwirkung

immer nur ein Segen oder

manchmal auch ein Fluch?

Halm: Elterliche Mitwirkung ist

immer besser als elterliches

Desinteresse. Übereifer kann

man in einem vernünftigen

Gespräch bremsen, bei Desin-

teresse kommt es oft erst sehr

spät zum Gespräch, weil Pro-

bleme nicht rechtzeitig ange-

sprochen wurden.

Bei der Rechtschreibreform

wurden nach Ansicht vieler

Gegner demokratische

Regeln ausgehebelt. Empfan-

den auch Sie diese Reform

als aufgezwungen?

Halm: Nein, diese Reform war in

den meisten Fällen sinnvoll.

Sprache ist ein lebendiges Sys-

tem, das sich entwickelt und

verändert. Man muss gar nicht

bis zum Mittelalter zurückge-

hen, mit dem Deutsch des 18.

oder 19. Jahrhunderts kämen

wir in der modernen Welt

nicht zurecht, da hätten auch

die Klassiker Kommunikati-

onsprobleme. Schiller im

Handy-Laden oder in der DB-

Service- Warteschleife?

Könnte schwierig werden.

Turbo-Abitur, Inklusion,

Schulformen - das alles muss

Sie ab morgen nicht mehr

interessieren. Machen Sie

jetzt einen Haken unter das

Thema Schule und spielen

wieder mehr Schach?

Halm: Wie sich unser Gymna-

sium weiterentwickelt zu einer

modernen Schule – und das

wird es sich bei der Vielzahl

von engagierten jungen Kolle-

ginnen und Kollegen sicher-

Oberstudienrat Horst Halm hat heute seinen letzten Arbeitstag. Foto: Städtisches Gymnasium Wermelskirchen

rung die verkürzte Gymnasi-

alzeit ein. Wie bewerten Sie

diese Schulreform als Lehrer

älteren Jahrgangs?

Halm: Bei den Abiturergebnis-

sen gibt es keine negativen

Auswirkungen, die Unter-

richtsinhalte wurden kritisch

überarbeitet, die Übergangs-

quote zum Gymnasium ist

sogar größer geworden. Ich

bedauere allerdings, dass die

Fächer Geschichte, Politik und

Erdkunde weniger Raum

haben als früher. Für eine

lebendige Demokratie sind

diese Fächer meiner Meinung

nach besonders wichtig.

Angeblich ist es leichter

geworden, gute Noten zu

erzielen. Ist an den Gerüch-

ten was dran?

Halm: Schüler unseres Gymna-

siums bringen auch heute ganz

reale Spitzenleistungen, und

nicht nur in den Unterrichtsfä-

chern. Ich denke auch an die

vielen Preise und Auszeich-

nungen bei Wettbewerben, die

gewonnen wurden: Bundessie-

ger beim „Gründerpreis“ im

vergangenen Jahr zum Bei-

spiel. Der Notenfetischismus

um 1,0, 1,1 usw. ist durch die

Numerus- clausus-Regelungen

an den Unis in unserer Repu-

blik in Gang gesetzt worden.

Ein Schüler mit einer 2,0 kann

im Beruf aufgrund der Persön-

lichkeit durchaus besser

zurechtkommen als die 1,1.

Es heißt auch, Schüler seien

wegen eines „veränderten

Schulklimas“ gestresster.

Rühren die gestressten

Gesichter nicht eher daher,

dass viele Schüler zu sehr auf

das Smartphone fixiert sind?

Halm: Von einem „veränderten

Schulklima“ bemerke ich

nichts. Wenn ich morgens

einen Oberstufen-Kursraum

betrete und in verschlafene

Gesichter blicke, liegt das in

den wenigsten Fällen an

durchgearbeiteten Nächten.

Bei vielen Jüngeren wäre etwas

lich– wird mich weiter interes-

sieren, und persönliche Bin-

dungen reißen ja auch nicht

alle plötzlich ab. Schach mit

Reinhard Mühle, dem pensio-

nierten ehemaligen Oberstu-

fenleiter, steht auf dem Pro-

gramm, dazu mehr Bewegung.

Aber ich möchte auch noch

einmal lernen: Italienisch in

der VHS, damit ich mich in

meinem favorisierten Urlaubs-

land etwas eleganter verstän-

digen kann.

Was haben Sie eigentlich lie-

ber unterrichtet - Deutsch

oder Geschichte?

Halm: Geschichte. An alle meine

Geschichts-Leistungskurse

denke ich mit Begeisterung

zurück.

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