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12th Creative Industries

Date post: 24-Oct-2015
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Das vorliegende Buch zur 12. Wettbewerbsrunde ist erhältlich bei: Hauptsponsoren Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen HessenInvestFilm / OMEGA-Haus A Strahlenberger Str. 11 63067 Offenbach Tel. +49 (69) 9132 4933 Fax +49 (69) 9132 7855 [email protected] www.hessen-invest-film.de / www.wibank.de Ansprechpartnerin: Lena Pezzarossa Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen c/o Regionalmanagement Nordhessen GmbH Ständeplatz 13 34117 Kassel Tel. +49 (561) 7663650 Fax +49 (561) 7663659 www.promotion-nordhessen.de [email protected] Ansprechpartner: Alexander Lührs RKW Hessen GmbH Ludwig-Erhard-Straße 4 34131 Kassel Tel. +49 (561) 93 09 99 0 Fax +49 (561) 93 09 99 9 [email protected] www.rkw-hessen.de Ansprechpartner: Thomas Fabich Hessen Agentur GmbH Abraham-Lincoln-Str. 38 - 42 65189 Wiesbaden Tel. +49 (611) 7748 329 Fax +49 (611) 7748 313 [email protected] www.kreativwirtschaft-hessen.de Ansprechpartnerin: Susanne Stöck
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Das vorliegende Buch zur 12. Wettbewerbsrunde ist erhältlich bei:

Hauptsponsoren

Wirtschafts- und Infrastrukturbank HessenHessenInvestFilm / OMEGA-Haus AStrahlenberger Str. 1163067 OffenbachTel. +49 (69) 9132 4933Fax +49 (69) 9132 [email protected] / www.wibank.deAnsprechpartnerin: Lena Pezzarossa

Businessplanwettbewerb promotion Nordhessenc/o Regionalmanagement Nordhessen GmbHStändeplatz 13 34117 KasselTel. +49 (561) 7663650Fax +49 (561) 7663659www.promotion-nordhessen.deluehrs@promotion-nordhessen.deAnsprechpartner: Alexander Lührs

RKW Hessen GmbHLudwig-Erhard-Straße 434131 KasselTel. +49 (561) 93 09 99 0Fax +49 (561) 93 09 99 [email protected]: Thomas Fabich

Hessen Agentur GmbHAbraham-Lincoln-Str. 38 - 4265189 WiesbadenTel. +49 (611) 7748 329Fax +49 (611) 7748 313susanne.stoeck@hessen-agentur.dewww.kreativwirtschaft-hessen.deAnsprechpartnerin: Susanne Stöck

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Black Pants Game Studio GbR • www.tinyandbig.com • 1. Platz 2011

12. Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen 2011

Creative Industries*

www.facebook.com/

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*made in N

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Projektträger:

Hessen Agentur GmbHAbraham-Lincoln-Str. 38 - 4265189 WiesbadenTel. +49 (611) 7748 329Fax +49 (611) 7748 313susanne.stoeck@hessen-agentur.dewww.kreativwirtschaft-hessen.deAnsprechpartnerin: Susanne Stöck

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Impressum

Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen 201112. Wettbewerbsrunde: Kultur- und Kreativwirtschaft

Herausgeber:Regionalmanagement Nordhessen GmbHStändeplatz 1334117 KasselTel. +49 (561) 7663650Fax +49 (561) [email protected]

Redaktion, Konzeption & Gestaltung:Alexander Lührs, Regionalmanagement Nordhessen GmbH

Bildnachweis:Carsten Herwig - www.herwig-fotografie.deistock-Photo - www.istock.com

Druck:Boxan Repro + Druck - www.boxan.de

Auflage:10.000 Exemplare

Danksagung:Wir danken der WIBank Hessen, der HA Hessen Agentur GmbH, UniKasselTransfer Inkubator, dem Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes, Kasseler Kunstverein e.V., urbanirgendwas sowie der SMA Solar Technology AG für ihre Gastbeiträge. Wir danken darüber hinaus dem RKW Hessen für die Erstellung des Leitfadens 1.0 für Kultur- und Kreativschaffende.

Projektteam:Alexander Lührs, ProjektleitungMichael Schapiro, ProjektmanagementMarco Naundorf - ControllingJörg Brand - EvaluierungJochen Siegner - Assistenz

www.youtube.com/promotionnh

www.facebook.com/promotionnh

www.flickr.com/photos/promotion_nordhessen

www.twitter.com/promotion_nh

www.xing.com/net/promnh

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Hauptsponsoren

Sponsoren

Medienpartner

Alumni-Sponsoren

STEINBEIS-TRANSFERZENTRUM

NORDHESSEN

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Projektpartner

Wirtschaftts- und Infrastrukturbank HessenHigh-Tech-Gründerfonds Management GmbH

KfW - Kreditanstalt für WiederaufbauAccelerate Business Angels Nordhessen (A.B.A.N.)

RKW Hessen GmbHBürgschaftsbank Hessen

Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des BundesIndustrie- und Handelskammer Kassel

Handwerkskammer KasselUniKasselTransfer Inkubator

sub.40urbanirgendwas

ccc e.V.jojo TV & Filmproduktionsfirma

Auditiv Medien- & Eventtechnik GmbHNachrichtenmeisterei

HA Hessen Agentur GmbHKasseler Kunstverein e.V.

Starclub KasselGleis1 Clubrestaurant

Best ExcellenceWirtschaftsjunioren Kassel e.V.

GrimmHeimat NordhessenSteinbeis Transfer Zentrum Nordhessen

Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologien deENet e.V.Mobilitätswirtschaft Nordhessen Netzwerk MoWiN.net e.V.

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Werra-Meißner-Kreis mbHWirtschaftsförderung und Regionalmanagement Waldeck-Frankenberg GmbH

Wirtschaftsförderung Hersfeld-Rotenburg mbHWirtschaftsförderung Schwalm-Eder-KreisWirtschaftsförderung Region Kassel GmbH

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Inhalt

12.

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08 Innovative Wachstumsregion Nordhessen (Staatsminister Dieter Posch)

10 Europäische Regionapolitik und regionale Initiative (Eric Dufeil, Referatsleiter Generaldirektion Regionalpolitik der Europäischen Kommission)

01 Der Businessplanwettbewerb für Kreative! 16 Die Region braucht kreative Köpfe (Holger Schach, Geschäftsführer Regionalmanagement Nordhessen GmbH)

18 Kreative Unternehmer gesucht! Der Wettbewerb: Bewertungskriterien Fahrplan 2011 Unsere Coaches Zahlen & Fakten Jury Preisträger: Black Pants Game Studio GbR, Alte Liebe GbR, Baselabs, Lebkuchen Design e.K., Triggernaut GmbH & Co. KG, Bahnhofsadel GbR, The Electric Hotel

(Projektleiter Alexander Lührs)

02 Regionale Exzellenzen durch Partnerschaften 48 Förderungen für Kultur- und Kreativschaffende in Hessen (Lena Pezzarossa, WIBank Hessen Ressort Kultur- und Kreativwirtschaft)

52 Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen (Susanne Stöck, Geschäftsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft in der HA Hessen Agentur GmbH)

54 Universität Kassel: Quelle für neue Trends in der Kultur- und Kreativwirtschaft (Dr. Oliver Fromm, Gabriele Hennemuth, Jörg Froharth, UniKasselTransfer Inkubator)

56 Von wegen brotlose Kunst! (Norman Schulz, Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes)

60 Kunst hängt nicht nur an der Wand! (Bernhard Balkenhol, Kasseler Kunstverein e.V.)

62 Kreative Quartiersentwicklung (Pascal Merker, urbanirgendwas)

03 Leitfaden für Kultur- und Kreativschaffende

66 Kultur- und Kreativwirtschaft

Beratungs- und Qualifizierungsansprüche der Kunst- und Kulturschaffenden Kulturcoaching: Finanzierung Marketing Positionierung Arbeiten mit Zielen Zeit- und Selbstmanagement Netzwerke Evaluation des Kulturcoachings (Thomas Fabich, RKW Hessen GmbH & Dr. Gabriele Mönicke, bona fide GbR)

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Dieter PoschHessischer Minister für Wirtschaft,Verkehr und Landesentwicklung

Die Wirtschaftsregion Nordhessen hat in den letzten zehn Jahren eine wesentlich bessere Entwicklung genommen, als mancher erwartet hat. Die Zahl der Beschäftigten ist überproportional gestiegen und heute so hoch wie nie zuvor. Die Arbeitslosenquo-te liegt nicht mehr über derjenigen Südhessens. Nordhessen ist dem Ziel, mit anderen europäischen Wirtschafts- und Metropolregionen auf Augenhöhe zu konkurrieren, ein großes Stück nähergekommen. Der Grund dafür liegt in der hohen Innovationskraft der nordhessischen Wirtschaft. Vor allem in der Indust-rie hat ein von überdurchschnittlichen Investitionen angetriebener enormer technologischer Wandel stattgefunden. Viele Betriebe der Region können deshalb für sich heute die Technologieführerschaft auf dem europäischen oder gar auf dem Weltmarkt in Anspruch nehmen.

Dazu beigetragen hat der Aufbau von Netzwerken in den Clustern der Mobilitätswirtschaft und Logistik sowie der erneuerbaren und dezentralen Energie-techniken. Aber auch in den stärker dienstleistungs-orientierten Clustern Gesundheit und Tourismus hat sich die Bereitschaft zur strukturellen Erneuerung in den Betrieben und zur Kooperation in Netzwerken

bezahlt gemacht. Das kleine Willingen im nordhes-sischen Teil des Sauerlands zählt inzwischen mehr Touristenübernachtungen als der bekannte oberbaye-rische Urlaubsort Garmisch-Partenkirchen.

Dies alles setzt Innovationsbereitschaft und Innova-tionskraft voraus. Diese sind in Nordhessen gegeben und das wirkt sich auch auf die Gründungsbereit-schaft aus. Wachstum und Beschäftigung entstehen nicht nur durch die Erneuerung in den existierenden Betrieben, sondern in einer funktionierenden Wett-bewerbswirtschaft immer auch durch das Entstehen neuer Unternehmungen. Seit 1999 unterstützt die Landesregierung mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) die Grün-dungsoffensive promotion Nordhessen mit einem jährlichen Business-Plan-Wettbewerb. Die Resonanz ist beachtlich. Inzwischen sind es schon rund 300 Unternehmensgründungen, die von promotion Nord-hessen begleitet und beraten wurden - diese Zahl spricht für sich.

Innovationen brauchen ein kreatives Umfeld, um gedeihen zu können. Richard Florida hat diesen Zusammenhang mit seiner Untersuchung US-

Innovative Wachstumsregion Nordhessen

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amerikanischer Wirtschaftsregionen als erster auch empirisch nachgewiesen. Abgesehen davon, dass die Kreativbranche selbst ein wichtiger Wirtschaftssektor ist, sind Kunst und Kultur auch notwendige Antriebs-kräfte für Innovationen. Beides ist nicht erst seit der documenta mit Kassel und seiner Region verknüpft. Dass in den Kasseler Museen eine der größten Ge-mäldesammlungen niederländischer und flämischer Meister hängt, hebt die Region ebenso heraus wie ihre Bedeutung für das Schaffen der Brüder Grimm.Die Gründungsoffensive promotion Nordhessen hat nicht nur bewirkt, dass aus guten Geschäftsideen tragfähige Geschäftspläne und aus den Geschäfts-plänen erfolgreiche Unternehmensgründungen wurden. Sondern sie hat auch dazu beigetragen, die Region nach innen wie nach außen als innovativen Wirtschaftsstandort und als attraktiven Lebensraum bekannter zu machen. Angesichts der sich verschär-fenden Konkurrenz der Wirtschaftregionen Europas um die knapper werdende Zahl von Arbeitskräften ist es wichtig, dass die Stärken Nordhessens nicht im Verborgenen gedeihen, sondern überregional sichtbar gemacht werden.

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Eric DufeilReferatsleiter Generaldirektion Regionalpolitik der Europäischen Kommission

Europäische Regionalpolitik und regionale Initiative

Bereits seit 12 Jahren fördert „promotion Nordhes-sen“ innovative Gründungen in Hessen. Als Leiter des Referats Deutschland und Niederlande der Gene-raldirektion Regionalpolitik der Europäischen Kom-mission möchte ich dabei besonders den Beitrag des EFRE, des Europäischen Fonds für regionale Entwick-lung würdigen, der den jährlichen Business-Plan-Wettbewerb mitunterstützt. Auch im Jahr 2011 konn-ten Fördermittel (insgesamt 150.000 Euro) aus dem Europäischen Regionalfonds für den Wettbewerb - der diesmal das Thema Kultur- und Kreativwirtschaft hatte - bereitgestellt werden, um Existenzgründern den Zugang zu Kapital und Fachwissen zu ermögli-chen.

Durch ihre dezentrale Funktionsweise bietet die europäische Regionalpolitik regionalen und lokalen Akteuren die Möglichkeit, sich bei der Entwicklung maßgeschneiderter Lösungsansätze zu beteiligen, um auf spezielle Problemlagen und Herausforde-rungen in den einzelnen Regionen zu reagieren und dabei das lokale Entwicklungspotenzial zu nutzen.In Hessen stehen für Gründungs- und KMU-Förde-rung über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 78,2 Mio. Euro in den Jahren 2007-2013

zur Verfügung. Weitere 104,8 Mio. Euro EFRE sind für die Innovation und wissensbasierte Wirtschaft vorgesehen, und damit vorrangig für KMU. Nach den derzeitigen Vorschlägen für den europäischen Haushalt nach 2013, stehen über die Kohäsionsför-derung für Regionen wie Hessen europaweit 53,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Entscheidend für die europäische Regionalpolitik ist Europa 2020, die europäische Wirtschaftsstrategie. Sie zeigt auf, wie die EU gestärkt aus der Wirtschafts- und Finanzkrise hervorgehen und in eine intelligente, nachhaltige und integrative Wirtschaft verwandelt werden kann, die sich durch ein hohes Beschäftigungs- und Pro-duktivitätsniveau sowie einen ausgeprägten sozialen Zusammenhalt auszeichnet.

2012 ¡st das Europäische Jahr der Solidarität zwi-schen den Generationen und des aktiven Alterns, eine Schlüsselfrage in Gesellschaften mit immer mehr älteren Menschen. Lassen Sie mich von den prämierten Teilnehmern des Businessplanwettbe-werbs 2011 ein Beispiel herausgreifen, welches die-sem Gedanken in besonderer Weise Rechnung trägt und gleichzeitig das integrative Wachstum illustriert, das die europäische Regionalpolitik als eine Priorität

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der Zukunft besonders unterstützt. Das innovative und regional angepasste Dienstleistungskonzept „Alte Liebe“ aus Kassel. Die beiden Preisträgerinnen verbinden in ihrem Geschäftsmodell Generationenar-beit, Soziales Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.Grundidee ist die Herstellung individueller Produk-te durch Seniorinnen (GWG). Diese werden über ausgewählte Vertriebspartner verkauft und über faire Vergütungsmodelle fließen die Erlöse sowohl zu den alten Damen als auch an „Alte Liebe“. Globalisie-rung, demografische Entwicklung, Klimawandel und Energieversorgung sind die größten Herausforderun-gen für Europa und insbesondere für die europäi-sche Regionalpolitik. Der jährliche Wettbewerb von „promotion Nordhessen“ hat in den vergangenen Jahren viele dieser Themen auf regionaler Ebene aufgegriffen. Der neue Wettbewerb steht unter dem Motto „Gründerhelden gesucht“ und wendet sich anwissensbasierte und technologieorientierte Unterneh-mensgründungen.

Ich wünsche Ihnen dafür viel Erfolg!

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16.12.2012: Prämierung 12. Wettbewerbsrunde: LWV Hessen Ständehaus Kassel Ständehaus13

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*Der Businessplanwettbewerb für Kreative!

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*Wenn in der vorliegenden Dokumentation von der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie den Creative Industries die Rede ist, so meinen beide Bezeichnungen die gleichen Zielgruppen unter Einbeziehung aller 11 Teilbranchen ohne Differenzierung / Separierung bestimmter Teilbranchen. In verschiedenen Informationsangeboten werden z. T. der Begriff „Creative Industries“ sowie „Kultur- und Kreativwirtschaft“ voneinander unterschieden. Diese Abgrenzungen sind historischen Ursprungs, da erst 2009 ein abgestimmtes Grundmodell zur Definition und Abgrenzung der Kultur- und Kreativwirtschaft vorgelegt wur-de. Dieses Grundmodell stimmt sowohl mit den Festlegungen der Wirtschaftsministerkonferenz der Länder als auch mit den Ergebnissen der Enquetekommission „Kultur in Deutschland“ des Deutschen Bundestages überein. Damit konnte erstmals ein verlässlicher empirisch-quantitativer Rahmen für den bislang heterogenen Branchenkomplex der Kultur- und Kreativwirtschaft vorgelegt werden. Durch die Verständigung der drei Ebenen Bundesregierung, Bundestag und Bundesländer über einen einheitlichen Kern und eine einheitliche Branchenabgrenzung (mit eindeutiger Benennung der Wirtschaftszweige) konnte die bisherige Uneinigkeit über die Kultur- und Kreativwirtschaft überwunden werden.1

1vgl. Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ 2007: 340 ff; 348

1vgl. Gutachten „Kultur- und Kreativwirtschaft: Ermittlung der gemeinsamen charakteristischen Definitionselemente der heterogenen Teilbereiche der „Kulturwirtschaft“ zur Bestimmung ihrer Perspektiven aus volkswirtschaftlicher Sicht“, Verfasser: M. Söndermann, C. Backes, Dr. O. Arndt, D. Brünink 2009

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*Der Businessplanwettbewerb für Kreative!

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Nordhessen hat sich in der vergangenen Dekade un-erwartet und überproportional positiv entwickelt. Die Erfolgsfaktoren hierfür könnten einem Lehrbuch für Regionalökonomie, Innovationstrategien oder Clus-tertheorien entstammen. Denn es ist gelungen, eine Region mit Strukturproblemen, wenig wettbewerbs-fähigen Arbeitsplätzen und ungewissen Perspektiven durch eine gemeinsame Entwicklungsstrategie und regionale Kooperation für die Zukunft zu rüsten. Was ist da passiert? Bleiben wir zunächst beim Lehrbuch: Regionen sind dann wettbewerbsfähig, wenn sie ihre wirtschaftlichen Stärken unter Beteiligung von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften und insbesondere der Politik ausbauen und stetig Innovationen generieren. Hierbei fallen schnell Schlagworte wie Cluster, Wis-senstransfer oder kreative Milieus, die alle erklä-rungsbedürftig sind.

Die Region Nordhessen hat nun in den Bereichen Mobilitätswirtschaft, Dezentrale Energien und Touris-mus/Wellness/Gesundheit drei solcher Cluster aufge-baut und mit guten Ergebnissen organisiert. Dabei geht es vor allem darum, Kontakte und Informatio-nen im Netzwerk zu vermitteln und durch Anbahnung neuer Geschäftsbeziehungen Wertschöpfung in der

Die Region braucht kreative Köpfe

Holger SchachGeschäftsführer Regionalmanagement Nordhessen GmbH

Region zu halten. Gleichzeitig muss in der Region produziertes Wissen auch vor Ort in innovative Ver-fahren oder Produkte einfließen. Unverzichtbar sind deshalb Hochschulen, Forschungs- und Transferein-richtungen und ein professionelles Netzwerkmanage-ment. So ist es in Nordhessen beispielhaft gelungen, die Grundlagenforschung der Universität Kassel im Bereich Energiesystemtechnik in marktfähige Anwen-dungen zu überführen und Tausende von zukunftsfä-higen Hightech-Arbeitsplätzen zu schaffen. Die dort offerierten Stellen wiederum sind attraktiv auch für gut ausgebildete Ingenieure, Forscher und Wissen-schaftler, die nach Nordhessen übersiedeln. Damit ist regionales Wachstum ein sich selbst verstärkender Prozess und generiert den Bedarf nach neuen Pro-dukten und Dienstleistungen.

Die interessantesten Innovationen entstehen dabei an den Schnittstellen der Cluster. Beispielsweise ist die Weiterentwicklung des Getriebebaus hin zur E-Traktion im Volkswagenwerk Kassel ein wesentli-cher Beitrag zur Standortsicherung, der aber ohne die herausragende Kompetenz der Region in der Energiesystemtechnik und Leistungselektronik kaum denkbar wäre. Auch im Tourismus und der Gesund-heits-wirtschaft sind neue Ideen, Konzepte und Pro-

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dukte nötig, um sich in schrumpfenden oder regu-lierten Märkten zu positionieren. Eine zentrale Rolle für das Funktionieren dieser Branchennetzwerke spielt dabei eine möglichst geschlossene Wertschöp-fungskette. Dazu ist es einerseits erforderlich, noch fehlende Unternehmen anzusiedeln; noch erfolgrei-cher ist es aber andererseits, die Gründung junger, wachstumsorientierter Unternehmen zu fördern.

Hier nun setzt unser Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen an: Gründungsideen aus der Region werden bis zur Erstellung eines fun-dierten Businessplans begleitet und erhöhen damit die Gründungserfolge. Ehrenamtliche Coaches und Gutachter beraten die Gründerinnen und Gründer, Kontakte zu Unternehmen und Kapitalgebern werden vermittelt. Die Sponsoren profitieren ebenso wie die Region von neuem Wissen, neuen Unternehmerper-sönlichkeiten, neuen Produkten und Dienstleitungen und nicht zuletzt von dem positiven Image des Wettbewerbs. Deshalb hat promotion Nordhessen einen wichtigen Anteil am Erfolg der Region: Der Wettbewerb präsentiert Jahr für Jahr innovative junge Betriebe mit Wachstumspotenzial und bindet damit kreative Köpfe – das wichtigste Kapital im Wett-bewerb der Regionen. promotion steht inzwischen

nicht nur als Wettbewerb, sondern noch mehr als Gründernetzwerk für die vielbeschworenen „Krea-tiven Milieus“. Dies zeigt sich auch in modernsten Kommunikationsmedien (z. B. der promotion-App), unkonventionellen Designformaten – das vorlie-gende Buch inklusive – und spannenden Veranstal-tungsformaten. Unter dem Leitmotiv „Creativ Indus-tries“ wurde diese bislang wenig bekannte Facette Nordhessens im promotion-Jahr 2011 besonders herausgestellt. Denn die Kreativwirtschaft kann als Ideengeber für die klassischen Branchen wertvolle Dienste leisten, die Erfolgsgeschichte von Nordhes-sen mit fortschreiben, aber selbstverständlich auch vom Erfolg der Region profitieren.

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Alexander LührsProjektleitungBPW promotion Nordhessen

Der Businessplan spielt bei der Unternehmensgrün-dung für Kreativschaffende wie für Unternehmens-gründer aus allen anderen Branchen eine bedeuten-de Rolle: er enthält Informationen zur Tragfähigkeit und Realisierungschancen der geplanten Unterneh-mung z. B. für potenzielle Geschäftspartner oder Banken und Investoren. Mit der Qualität eines Businessplans stehen und fallen die Realisierungs-chancen eines neuen Unternehmens maßgeblich. Der Businessplan dient dem kreativen Gründer auch als Instrument zum Aufbau seiner Unternehmensstruk-tur sowie der weiteren Unternehmensentwicklung, indem betriebswirtschaftliche Planungen zu Kosten, Umsatz und Gewinn für die ersten drei Jahre erstellt werden und somit Aussagen zur zukünftigen Liqui-dität und Rentabilität eines Unternehmens möglich sind - ohne sie wüsste ein Gründer nicht, wann sein Unternehmen noch zahlungsfähig ist oder ob sich sein Geschäftsmodell überhaupt rechnet, er würde ohne Businessplan grob fahrlässig im Hinblick auf seine unternehmerische Zukunft handeln.

Der Businessplan „zwingt“ den Unternehmensgrün-der (= Verfasser) zur Bearbeitung unterschiedlicher betriebswirtschaftlicher Themenkomplexe, z. B. einer

Markt- und Wettbewerbsanalyse oder der Entwick-lung von Marketing-, Vertriebs- und Absatzstrategien etc. Einen Businessplan zu erstellen ist grundsätzlich keine einfache Angelegenheit.

Soweit die Theorie. Mit unserem Businessplanwett-bewerb promotion Nordhessen untersuchten wir 2011 in der 12. Wettbewerbsrunde, ob Kreative, Business-pläne und Unternehmertum zusammenpassen. Denn sich auf die eigenen Fähigkeitenzu verlassen, ist für Kreative meist Grund genug, sich nicht mit „kompli-zierten“ Berechnungen und Zahlenwelten im weite-ren Sinne auseinanderzusetzen. Zwei Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Kreativschaf-fende, die ihrer Intuition folgen, auf ihre Erfahrung und kreativen Fähigkeiten vertrauen und damit ihr unternehmerisches Geschick lenken, werden durch unseren Businessplanwettbewerb auf ein ungewohn-tes Terrain geführt, auf dem das Unternehmersein durch Planzahlen, Strategien, Managementmethoden und betriebswirtschaftlichen Knowhow definiert ist - kreativ unternehmerisch sein!

Unterschiedliche Branchenmerkmale lassen sich bei den elf Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft

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Kreative Unternehmer gesucht!

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identifizieren: Sie unterscheiden sich z. B. durch unterschiedliche Markt- und Wettbewerbsregulierun-gen in ihren jeweiligen Teilmärkten (= gesetzliche Bestimmungen) oder durch Vertragsregelungen zwischen Kreativen und Partnern, die beispielsweise über Zugang zu relevanten Märkten über eigenstän-dige Vertriebskanäle verfügen, die sonst für Kreative unerreichbar sind: Beispielsweise erfolgt der Verkauf von Songs auf dem Musikmarkt nach anderen Regeln als beispielsweise der Verkauf von Kunstwerken auf Kunstmärkten. Die unterschiedlichen Teilmärkte müs-sen unterschiedlich erschlossen werden, es gelten zudem unterschiedliche Schutzrechtbestimmungen sowie sonstige gesetzliche Bestimmungen, die die Spielregeln für Kreativschaffende in ihren Märkten bestimmen.

Im Spannungsfeld zwischen künstlerischen Idealen sowie der in bestimmten Märkten besonders ausge-prägten Professionalisierung von Business- und Ma-nagementskills der Akteure lassen sich drei Gruppen von Kultur- und Kreativschaffenden identifizieren:

30.09.2012: Abgabeparty, Altes Zollamt Nachrichtenmeisterei, Kassel

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1. Künstler2. Kreativschaffende3. Kreative Unternehmer

1. Künstler sind demnach Idealisten, die sich primär durch Anerkennung und Wertschätzung ihrer ge-schaffenen Kreativleistungen auszeichnen - und nicht durch ausgeklügelte Managementskills. 2. Kreativ-schaffende bewegen sich zwischen künstlerischen Idealen sowie der Notwendigkeit, kreativschaffende Prozesse zu organisieren und bis zum Verkauf der Ware an den Endkunden möglichst zu standardi-sieren. Standardisierungen sparen Zeit, Kosten, Arbeitsschritte und Materialaufwendungen. 3. Der kreative Unternehmer geht seinen kreativschaffenden Tätigkeiten im Verhältnis zu seinen Managementtä-tigkeiten aufgrund seines Business (z. B. Musik, Film, Radio etc.) am seltensten nach. Seine Tätigkeiten sind eher durch vertragliche und orgsanisatorische Rahmenbedingungen bestimmt, die in den jeweiligen Märkten vorhanden sind. Musiker beispielsweise ver-bringen nur einen kleinen Teil ihrer beruflichen Zeit mit Schreiben oder Spielen von Songs - sie sind mit dem Organisieren von Events, Tourneen oder der Ak-quise neuer musikalischer Partner meist ausgelastet.

12.04.2012: Start 12. Runde, SMA Solar Technology AG, Solar Academy20

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Die Bewertungskriterien (Businessplan-Elemente):

Stufe 1 Geschäftskonzept

• Executive Summary• Geschäftsidee• Unternehmensziele• Marketing: Marktanalyse, Wettbewerbsanalyse,

Zielmarkt

Stufe 2 Businessplan

• Executive Summary• Geschäftsidee• Unternehmensziele• Marketing: Marktanalyse, Wettbewerbsanalyse,

Zielmarkt, Marketingstrategie, Markteintrittstrategie

• Geschäftssystem & Organisation, Unternehmerteam

• Realisierung: Produkt und Technik, Rechtsform• Finanzplanung & Finanzierung• Chancen und Risiken

Gewichtung:

• Businessplan 70%• Vortrag vor Jury (Pitch) 30%

Besondere Berücksichtigung fanden Businesspläne, die sich anhand ihrer Branchen den Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft zuordnen ließen.

Bei der Businessplanbewertung ist nicht nur die Darstellung der Geschäftsidee und der dazugehö-rigen Marktanalyse von Bedeutung - insbesondere die Markterschließung, die Organisation des zu gründenden Unternehmens und der Finanzplan sind ausschlaggebend und geben Auskunft darüber, ob die geplante Unternehmung Profite macht. Dies un-terscheidet den Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen von anderen Gründungsförderungsinitia-tiven, wie z. B. Ideen-, Innovations- oder (Produkt-)Designinitiativen, deren primärer Fokus nicht die Wirtschaftlichkeit einer Unternehmung ist, sondern sich losgelöst von Unternehmen auf (neue) Produkte und deren Marktpotenzial fokussiert.

Der Wettbewerb: Bewertungskriterien

12.04.2012: Start 12. Runde, SMA Solar Technology AG, Solar Academy

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15.04.11Auftakt 12. Wettbewerbsrunde SMA Solar Technology AG - Solar Academy

21.04.11 Fehler bei der Kapitalbedarfs- und Liquiditätsplanung (Stammtisch)

02.05.11Einführung in die Unternehmensgründung (Seminar)

11.05.11 Der kreative Unternehmer (mit RKW Hessen & XING) (Coaching Session)

19.05.11Kleider machen Leute (mit WJ Kassel) (Stammtisch)

27.05.11Produktideen und Marktanalyse (Workshop)

08.06.11Markenentwicklung (Workshop)

15.06.11Netzwerk- und Strategieentwicklung (Coaching Session)

24.06.11 Projektmanagement in der Unternehmung (Workshop)

30.06.11Ende 1. Wettbewerbsstufe

10.08.11Finanzplanung (Workshop)

17.08.11 Guerilla-Marketing (Coaching Session)

19.08.11Marketingstrategie (Workshop)

25.08.11Günstiges Marketing mit Social Media (Stammtisch)

07.09.11Das Bankengespräch (Coaching Session)

14.09.11 Gewerbliche Schutzrechte (Seminar) mit HWK Kassel

23.09.11Vertrieb (Workshop)

26.09.11Controlling (mit IHK Kassel) (Seminar)

30.09.11Abgabeparty Ende 2. Wettbewerbsstufe

06.10.11 Direktmarketing (mit WJ Kassel) (Stammtisch)

25.10.11 Kaufmännische Betriebsorganisation (mit IHK Kassel) (Seminar)

15.11.11Gründerwoche Deutschland: „Alumni und wir“

18.11.11Jurysitzung

26.11.11Bankgesprächstraining made by Wirtschaftsjunioren Kassel

16.12.11Prämierung 12. Wettbewerbsrunde Landeswohlfahrtsverband Hessen Ständehaus

Fahrplan 2011

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Unsere Coaches

Bärbel Ahrberg - Praxis für Supervision & Coaching Markus Barella - first energyKarl-Heinz Bartling - Bartling Consulting GbRJürgen Benda - Kasseler SparkasseSteffen Brill - Volkswagen AGDirk Bührmann - Commerzbank AG Martin Buttenmüller - Die FördermittelberaterAntje Dittmar - DITTMAR-BeratungHilmar Dobslaw - KVI Unternehmensbewertungs und -vertriebs GmbHStephan Döring – RechtsanwaltClaudia Erk - Kommunikationstrainer und Business-/ManagementcoachSiegfried Franke - Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement Nordhessen GmbHJeanette Engels – Kasseler SparkasseBenjamin Erhart - Analyst High-Tech-Gründerfonds Management GmbHClaudia ErkMarc Finke - Kasseler SparkasseJohannes Jacop - Yatta Solutions GmbHUrsula Jähn - Kasseler Sparkasse Rainer Fetters - Volkswagen AGLukasz Gadowski - Team Europe VenturesIngo Gottwald - GFM Finanzmanagement Sascha Göhlich – RechtsanwaltAndreas Gräfe - Volkswagen AGKarl-Heinz GudeMathias Gundlach - Kasseler SparkasseSarah Guttenhöfer - Universität KasselDr. Michael Hartmann - B. Braun Melsungen AGHarnald Henze - KAMEY Steuerberatungsgesellschaft mbHDittmar Henkelmann - dh consultingYork Hilgenberg – SteuerberaterDr. Martin Hoppe-Kilpper - deENet e.V.Jörg Hoffmann - Rechtsanwalt & Mediator Markus Immelnkämper - mi promotionMee Yung Greiner - BBB GreinerRalf Heuckeroth - Dr. Platz und PartnerUrsula Jähn - Kasseler SparkasseCarina Jungnitsch - Kasseler SparkasseBernd Kessler - Volkswagen AG Andreas Kimm – StBAnne-Kristine Kimm - StBAchim Peter Klein – CIMEXSTRAOliver Kniest - Kasseler SparkasseLars Koschan - WP / StBJörg Lamprecht – Cyberdyne Ventures GmbH Manuel Lauro - Theiß Rechtsanwälte

Nicoló Martin - enercast GmbHRoland Marx - Steinbeis Tansfer Zentrum NordhessenProf. Dr. Hartmut Matzat - Institut MITKOPFSilvio Merkel - coactive GmbHTobias Mildner - Kasseler SparkasseDr. Gabriele Mönicke - bona fide GbR Oliver Kniest - Kasseler Sparkasse Eugen Knoth - IHK Kassel Günter Koch - execupery Dr. Gerold Kreuter - FIDT Technologie- und Gründerzentrum KasselThomas Landgraf - enercast GmbH Carmen Löwe - GDW Online Internet ServicesSandra Maurer – RechtsanwältinChristian Müller - RWM Group Petra Pardun - Webbele, Arzt- und Marketing & WerbungFrank Peter - Peter GmbH SteuerberatungsgesellschaftLena Pezzarossa - WIBank Hessen Stefan Pietsch - MULTICHART Solution GmbH Georg Pistorius – RechtsanwaltDr. Jürgen Platz - RechtsanwaltWolfgang Prier - Mediator Thomas Rausch - Kasseler SparkasseLothar Rappmann - ehem. Volkswagen AGHeike Rau - Steuerberaterin Christiane Rehn - Inline Rollenoffset Ploch & Strube OHG Prof. Dr. Franz Reither – KomplexitätsmanagementHeike Sälzer – SteuerberaterinHeiko Schäfer - Kasseler SparkasseTimo Scharpenberg - IHK KasselKlaus Scheven - Genossenschaftsverband HessenDr. Alexander Schneehain - Vockenberg Schneehain Melz Rechtsanwälte Martin Scholz, Kasseler SparkasseHolger Schrader - CARMAO GmbH Norman Schulz - RKW Hessen GmbHFrank Siegmund - IQ2b GmbH Business Angels Network Stephan Stieg - MLP KasselChristian Stief - WIBank HessenSusanne Stöck - Hessen AgenturUdo Sturm – FinanzberaterFabian Tscherner - Volkswagen AGThomas Wagner - StBExner WernerFrank Wiegand - R+V Allgemeine Versicherung AG Christoph Wörner - Agentur plusx Dr. Peter Wolff - EnjoyVenture Management GmbH

23

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Zahlen & Fakten 2011

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44%

56%

Branchenverhältnis (n: 40)

Creative Industries

restl. Branchen

25

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27

• 141 Wettbewerbsteilnehmer und 121 Interessen-ten („Gast-Status“) nutzten die kostenfreien An-gebote des BPW promotion Nordhessen, 2/3 der Teilnehmer kommen aus der Region Nordhessen

• 43 Geschäftskonzepte wurden in der Stufe 1 ein-gereicht, 40 Businesspläne für die Stufe 2 / 43% sind dem heterogenen Branchenmix Kultur- und Kreativwirtschaft zuzuordnen

• im Teilbranchenverhältnis der Kultur- und Krea-tivwirtschaft sind der Kunstmarkt (29%), Design-markt (35%) sowie die Software- und Gamesin-dustrie (12%) überdurchschnittlich vertreten

• 83 Gutachten wurden insgesamt erstellt

• 90 Coaches und Gutachter standen in diesem Jahr den Unternehmensgründern zur Seite

• 25 Coaching-, Weiterbildungs und Netzwerkver-anstaltungen unterstützten die Gründer von April - November 2011

• 1.800 Gäste nahmen an den Veranstaltungen 2011 teil

• die Frauenquote liegt in diesem Jahr bei 43%

• 658 Facebook-Fans folgen derzeit der Fanpage des BPWpromotion Nordhessen

• 1.700 mal wurde der Image-Video-Clip „Creati-ve Industries 2011“ aufgerufen (7.500 mal der Channel insgesamt)

• 9.000 Mitglieder zählt die XING Kassel Network Gruppe, der offizielle Social Media Partner

• 20.000 Projektflyer wurden in der Region Nord-hessen zur Teilnehmerakquise verteilt, 1.000 Fahrpläne (Terminübersicht) wurden für die Teilnehmer zur Verfügung gestellt

• 32 Projektpartner kooperierten mit dem BPW promotion Nordhessen 2011

• 40.000 Euro Preisgelder sowie 10.000 Euro als Sonderpreis für ein Seedvorhaben aus den de-zentralen Energien wurden insgesamt an sieben Preisträger vergeben

• Sieben exklusive Wochenend-Wellness-Trips erhielten die ausgezeichneten Teams als Zusatz-preis

• der neue Newsletter wurde insgesamt 11 mal verschickt und informierte die Gründerinnen und Gründer über wichtige Meldungen aus der internationalen, deutschen und regionalen Grün-derszene

• 1 Iphone App wurde in diesem Jahr kostenfrei für Gründer und Coaches als zusätzlicher mobiler Service eingeführt (my.promotion)

Wettbewerb 2011 in Zahlen

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Creative Industries

Dr. Reinhard Cuny - EFRE VerwaltungsbehördeHessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Holger Schach - Geschäftsleitung Regionalmanagement Nordhessen GmbH

Ulrich Spengler - stellv. Hauptgeschäftsleitung Industrie- und Handelskammer Kassel

Heinrich Gringel - Präsident Handwerkskammer Kassel

Georg von Meibom - Vorstand E.ON Mitte AG

Dr. Mike Meinhardt - Leitung Wissensmanagement SMA AG

Marc Finke - Leitung Firmenkundencenter Kasseler Sparkasse

Norman Schulz - Regionaler AnsprechpartnerKompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Lena Pezzarossa - HessenInvestWirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen

Susanne Stöck - Geschäftsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft in der HA Hessen Agentur GmbH

Benjamin Erhart - Analyst High-Tech-Gründerfonds Management GmbH

Jury

12.04.2012: Auftakt 12. Runde, SMA Solar Technology AG, Solar Academy

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Neugründung

1. Platz Black Pants Game Studio (Kassel)

2. Platz Alte Liebe (Kassel)

2. Platz Baselabs (Chemnitz)

3. Platz Lebkuchen Design e. K. (Korbach)

Dez. Energien

1. Platz The Electric Hotel (Kassel)

Wachstum

1. Platz Triggernaut Distribution (Kassel)

2. Platz Bahnhofsadel (Kassel)

Jury Preisträger

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Black Pants Game Studio GbR Das Unternehmen Black Pants Game Studio ist auf die Entwicklung einer Game-Engine sowie von Unter-

haltungssoftware spezialisiert. Unter einer Game-Engine versteht man eine Computersoftware, die das

Software-Fundament für Unterhaltungssoftware darstellt. Pilotprojekt des sechsköpfigen Teams ist das

Indie Game „Tiny and Big: Grandpas Leftover“ auf Basis der selbst entwickelten „Scape Engine“. Derzeit

unterstützt die Engine die PC Betriebssysteme Windows, Mac OS und Linux und wird in naher Zukunft auf

die Konsole XBOX 360 (Microsoft) erweitert. Das Alleinstellungsmerkmal der derzeitigen Engine liegt in der

comicartigen Darstellung einer Open World 3D-Map, deren Elemente vom User beliebig verändert werden

kann. Der Markt für Games ist ein Teilmarkt der Kultur- und Kreativwirtschaft und gehört

zu den Wachstumsbranchen in Deutschland.

www.tinyandbig.comKassel

12.000 Euro*

1

Page 32: 12th Creative Industries

Black Pants Game Studio GbR

„Für Black Pants war das Teilnehmerhandbuch von promotion Nordhessen von tragender Bedeutung.

Die thematischen Abrisse zu einzelnen Kapiteln eines Businessplans inklusive Leitfragen hat unsere

Unternehmerische Sichtweise stark vorangebracht und gab uns die Grundlage für einen eigenen,

soliden Businessplan. Ausserdem konnten wir diesbezüglich jederzeit von den unternehmerischen

Erfahrungen der zahlreichen Coaches profitieren.“

Christian Niemand, Johannes Spohr,

Sebastian Stamm, Florian Grolig,

Sebastian Schulz,Tobias Bilgeri

Neu

grün

dung

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Das Unternehmen Alte Liebe bietet innovative, regionale ange-passte Dienstleistungskonzepte für die Wohnungs- und Immo-bilienwirtschaft an. Das zweiköpfige Gründungsteam verknüpft die Bereiche der Generationenarbeit, des Social Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit für Wohnungsunternehmen. Durch ihre Dienstleistungskonzepte trägt Alte Liebe zur Lösung mehrerer Problemfelder bei, z. B. bei Einsamkeit im Alter, demographischeAuswirkungen, nicht stattfindender Generationenaustausch, Leer-stand von Wohnungen, leblose Wohnviertel und Anonymisierung.Pilotprojekt von Alte Liebe ist die individuelle Herstellung modischer Mützen durch ältere Damen - wohnhaft in der GWG - die über ausgewählte Vertriebspartner modisch interessierten Zielgruppen verkauft werden, zu den Wachstumsbranchen in Deutschland.

Alte Liebe GbRAlte Liebe bietet innovative, regionale angepasste Dienstleistungskonzepte für die Wohnungs- und Immobi-

lienwirtschaft an. Das zweiköpfige weibliche Gründungsteam verknüpft die Bereiche der Generationenarbeit,

des Social Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit für Wohnungsunternehmen. Durch ihre Dienstleistungs-

konzepte trägt Alte Liebe zur Lösung mehrerer Problemfelder bei, z.B. bei Einsamkeit im Alter, demogra-

phische Auswirkungen, nicht stattfindender Generationenaustausch, Leerstand von Wohnungen, leblose

Wohnviertel und Anonymisierung. Pilotprojekt von Alte Liebe ist die individuelle Herstellung modischer

Mützen durch ältere Damen (GWG), die über ausgewählte Vertriebspartner modisch interessierten Zielgrup-

pen verkauft werden. Über faire Vergütungsmodelle fließen die Erlöse sowohl zu den alten Damen als auch

an Alte Liebe.

www.alte-liebe.comKassel

7.500 Euro*

2

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„promotion Nordhessen hat uns einen extrem guten Coach zur Seite

gestellt und ist ein wichtiger Leitfaden gewesen, um uns wirtschaftli-

ches Denken anzueignen!“

Alte Liebe GbRNadja Ruby, Elisa Steltner

Neu

grün

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Baselabs bietet innovative Rapid Prototyping Software und Dienstleistungen für die Entwicklung von Fah-

rerassistenzsystemen in der Automobil- und Nutzfahrzeugbranche. Bei diesen Anwendungen stehen einer-

seits der schnelle Entwurf und Test von Software bzw. virtuellen Prototypen im Vordergrund, andererseits

die Erstellung der Seriensoftware nach Abschluss des Prototyping-Prozesses. Die Software von Baselabs

(„Suite“) ermöglicht hier eine Zeitersparnis von 50% der Software-Entwicklungszeit über eine weitgehende

Automatisierung. Weiterhin ermöglicht die Suite den Einsatz von erheblich günstigerer Hardware (Sensoren)

in der Großserienfertigung und eröffnet den Kunden damit weitere hohe Einsparpotentiale. Aus der Industrie

liegen dem vierköpfigen Team bereits drei „Letter of Intents“ von Pilotkunden vor, die ihr

Interersse an Baselabs bekunden.

www.baselabs.de

Baselabs TU Chemnitz

Chemnitz

7.500 Euro*

2

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„promotion Nordhessen hat uns die Tür zu einem potenziellen Investor

geöffnet und durch das konstruktive Feedback die Entwicklung unsers

Businessplans positiv beeinflusst“

Holger Löbel, Dr. Robin Schubert,

Norman Mattern, Eric Richter

Baselabs TU ChemnitzNeu

grün

udng

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Die Unternehmensgründerin konzentriert sich mit Lebkuchendesign auf zwei Produktbereiche: 1. Herstel-

lung und Vetrieb von essbaren und handverzierten Lebkuchenanhängern und 2. Konzeption, Produktion,

Vermietung oder alternativ der Verkauf von individuell gestalteten Dekorationselementen (Großplastiken) in

Lebkuchen- und 3D-Optik. Die Besonderheit in diesem Produktbereich liegt in der Handfertigung der Deko-

rationelemente - jedes Motiv ist ein Unikat. Kundengruppen sind vorranging Unternehmen, die besonders

geschmackvolle und ausgefallene Weihnachtspräsente für ihre Mitarbeiter und Geschäftspartner suchen.

Zu den Kunden der Dekorationsobjekte zählen z. B. exklusive Hotels, Kaufhäuser, Autohäuser, Cafés oder

Geschäfte des Einzelhandels.

www.lebkuchen-design.de

Lebkuchen Design e.K.

Korbach

4.000 Euro*

3

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„promotion Nordhessen fordert und fördert, vernetzt und verbindet

- bewegt, um bewegt zu werden!“

Lebkuchen Design e.K.

Patricia Wegener

Neu

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Die im Februar 2006 gegründete Triggernaut Distribution GmbH & Co. KG, mit der bereits in 31 Ländern

(auch USA und Schweiz) angemeldeten Marken „Triggernaut“, strebt als junges Trendlabel für Sportbrillen

zunächst eine Etablierung und Marktdurchdringung auf dem deutschen und langfristig auf dem weltweiten

Markt an. Die anvisierten Zielgruppen finden bereits jetzt ein speziell für sie zugeschnittenes Sonnenbril-

len-Sortiment aus 11 verschiedenen Fassungen in verschiedenen Farben vor. Die tragenden Säulen des

Geschäftsmodells von Triggernaut sind ein zielgruppengerechtes Marketing, innovative und dem Lifestyle

entsprechende Produkte und die Leidenschaft der beiden Firmengründer für den Sport. Für die geplante

Wachstumsphase fallen Investitionskosten für den Aufbau eines internationalen Vertriebs an, die vorzugs-

weise durch einen Investor liquiditiert werden sollen.

www.triggernaut.com

Triggernaut Distributions

Kassel

5.500 Euro*

1

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„promotion Nordhessen und die angeschlossenen Berater haben uns sehr gehol-

fen, unseren Businessplan zu erstellen. Desweiteren erhoffen wir uns, den einen

oder anderen Kontakt über das Netzwerk von promotion Nordhessen machen zu

können.“

Felix Grimme, Alexander Kropf

Triggernaut Distributions

GmbH &Co. KG

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Die Agentur für nachhaltige Kommunikation - Bahnhofsadel - plant als neues und zukünftig eigenständiges

Geschäftsfeld die Herstellung und Vermarktung von innovativen 3D-Projektionen für Gebäudeilluminationen.

Der primäre Einsatz der 3D-Projektionen liegt im Innenstadtbereich und Einkaufsstraßen sowie auf großflä-

chigen Warenhäusern, die mit spektakulären Projektionen auf sich aufmerksam machen wollen. Für die neue

Geschäftstätigkeit gehört die Suche nach einem geeigneten Technikpartner ebenso wie der kontinuierliche

Aufbau eines Netzwerkes für die Produktion von Inhalten. Mögliche Kunden für das Produkt finden sich in

den Bereichen Event, Messe, Ausstellung und Ambient Design (Beleuchtung des öffentlichen Raums). Wei-

tere Zielgruppe sind Event- und Mediaagenturen, die mit dem Produkt 3D-Projektion ihr Portfolio erweitern

können. www.bahnhofsadel.de

Bahnhofsadel GbR

Kassel

3.500 Euro*

2

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„promotion Nordhessen und die angeschlossenen Berater haben uns

sehr geholfen, unseren Businessplan zu erstellen. Desweiteren erhof-

fen wir uns, den einen oder anderen Kontakt über das Netzwerk von

promotion Nordhessen machen zu können.“

Bahnhofsadel GbR

Jutta Karsten, Regine Kretschmer,

Christoph Langgut, Volker Rinkenberger

Wac

hstu

m

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Grundlage der Geschäftisdee ist der Aufbau von mobilen energieerzeugenden Plattformen, deren regenera-

tiv erzeugter Strom Besuchern von Großveranstaltungen zur Aufladung elektronischer Geräte zur Verfügung

gestellt wird. Diese Dienstleistung kann von Festivalveranstaltern, Messebetreibern, Eventagenturen, von

der freien Wirtschaft, von Verbänden und Initiativen aus dem Energie- oder Umweltsektor und Veranstaltern

aus dem Kulturbereich als Informationsträger eingesetzt werden, um die durch Strombetankung erzeugte

Aufmerksamkeit bei Besuchern für die Übermittlung der eigenen Botschaft oder Präsentation eigener Ideen,

Werke oder technischer Systeme zu nutzen. 2010 wurde The Electric Hotel mit dem „Kreativpilot“ vom BMWi

ausgezeichnet. The Electric Hotel ist inzwischen bundesweit bekannt und operiert nun auch als Botschafter

der Kreativregion Nordhessen.

www.the-electric-hotel.com

The Electric Hotel GbR

Kassel

10.000 Euro*

1

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„promotion Nordhessen kann für eine Gründungsidee das gleiche

tun wie Sonne, Wind und Muskelkraft für THE ELECTRIC HOTEL: Für

ordentlich Input, spannende Momente und gute Kontakte sorgen.“

Sebastian Fleiter

The Electric Hotel GbRSo

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Christoph Wörner (36) Geschäftsführer PLUSX.DE & Initiator KLANGEXTASE

1. Was war das Reizvolle für dich mit KLANGEXTASEdie Solar Academy der SMA AG über den Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen 2011: Creative Industries zu bespielen? Zeitgenössische elektronische Musik ist erstmal nicht unbedingt das, was man bei einem konservativen Businessplanwettbewerb erwarten würde. Es war sehr spannendund inspirierend zu sehen, wie die verschiedenen Generationen darauf reagieren und ein tolles Erlebnis zu spüren, dass ein Großteil des Publikums die Untermalung genossen hat. Im Zu-sammenspiel mit dem Umfeld, das SMA der Veran-staltung geliefert hat war das eine sehr runde Sache. 2. Spannungspotenziale im Vorfeld der Veranstal-tung erwartet? Nein. Das Konzept insgesamt war so gut ausbalan-ciert, dass uns klar war, dass der eine oder andere Gast verwundert sein, aber das musik lische Pro-gramm gut in den Gesamtrahmen passen würde. 3. KLANGEXTASE: Global Player mit Basis in Nordhessen? KLANGEXTASE ist ein loser internationaler Verbund von Musikern und Künstlern und dezentral organi-siert. Das Netzwerk hat Satelliten in einigen Metro-polen Europas - wie Berlin, Paris, Moskau, Göteborg, Kiev und Wien. Da zwei der Gründer allerdings aus Nordhessen stammen, kann man vielleicht heute sagen, dass die Wurzeln in Nordhessen lagen. 4. Wo wollt ihr mit PLUSX.de in Sachen Guerilla-Marketing hin? In meinem Vortrag für promotion Nordhessen habe ich versucht deutlich zu machen, dass Guerilla Mar-keting eine Denkweise, eine Philosophie ist, die man in die meisten Marketing-Maßnahmen einfließen las-sen sollte. Für uns ist Guerilla Marketing fast immer Bestandteil unseres Handelns. Guerilla Marketing ist eines der Gewürze, die man unbedingt für eine gute Kampagne aus dem Schrank holen muss. Besonders im Online-Marketing Geschäft ist der virale Moment einer Aktion von großer Bedeutung. Und das ist, was uns am meisten interessiert: Die Verbreitung der „Werbebotschaft“ durch Aussenstehende. Insofern werden wir die Methode Guerilla Marketing für unse-re Kunden konsequent weiter einsetzen.

Foto: 14.03.2012, Auftakt 12. Wettbewerbsstufe Creative Industries, SMA Solar Technology AG / Solar Academy, Niestetal (300 Gäste)44

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Foto: 14.03.2012, Auftakt 12. Wettbewerbsstufe Creative Industries, SMA Solar Technology AG / Solar Academy, Niestetal (300 Gäste)

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2 Regionale Exzellenzen durch Partnerschaften

2

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Regionale Exzellenzen durch Partnerschaften

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Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen: sie wird inzwi-schen als Wirtschaftsfaktor voll anerkannt und dem kreative Potential der Branche innovative Kraft mit Wachstumspotential attestiert.

Die Umsatz stärksten Unternehmen und größten in der Kultur- und Kreativwirtschaft verzeichnet, auf Bundesebene betrachtet, die Games- und Soft-wareindustrie, der Werbemarkt und die Film- und Rundfunkwirtschaft. Ein ähnliches Bild liefert Hessen: Hier zählen insbesondere die Games- und Softwar-eindustrie und der Werbemarkt zu den Spitzenreitern der Branche. In der Regel handelt es sich hier jedoch nicht um mittelständische Unternehmen, sondern vorrangig um Kleinst- und Kleinunternehmer sowie Selbständige und Freischaffende.

Der wachsenden Branchenbedeutung trug auch der Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen 2011 Rechnung, indem er sich ganz der Kultur- und Kreativwirtschaft widmete. Die für die Jury kreativste und überzeugendste Idee stammte aus dem Be-reich Games: Das junge Unternehmen „Black Pants Game Studio“, das zudem in der Region Nordhes-sen ansässig ist, überzeugte mit einer Game Engine

zur Unterstüzung von Softwareentwicklung sowie der Idee zu einem sog. Indie Game. Auch weitere Preisträger wie die zweitplatzierten „Alte Liebe“ oder „The Electric Hotel“, Gewinner in der Kategorie Neugründung dezentrale Energien, tragen mit dazu bei, die Region um Kassel als Branchenschwerpunkt bekannt zu machen.

Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), die den Wettbewerb seit vielen Jahren unterstützt, sieht als Förderbank des Landes ihre Aufgabe darin, die Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen zu fördern. Aber damit nicht genug: so heterogen sich die Landschaft der Kultur- und Kreativwirtschaft darstellt, so vielfältig sind auch die Fördermöglichkeiten. Sie reichen von Zuschüssen aus den Fonds der Europäischen Union über zinsgünstige Darlehen bis hin zu Bürgschaften und Beteiligungen. Daher informiert die WIBank nicht nur über ihre Homepage ausführlich über die verschiedenen Fördermöglichkeiten, sondern bie-tet auch an vielen Standorten im Land persönliche Beratungen an.

In ihrem Förderportfolio hält die WIBank für die Kultur- und Kreativwirtschaft diverse Programme

Förderungen für Kultur- und Kreativschaffende in Hessen

Lena PezzarossaHessenInvest Wirtschafts- und Infrastrkturbank Hessen

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bereit und hat bereits verschiedentliche Projekte unterstützt. Die nachfolgende Übersicht liefert eine überblicksartige Auswahl:

Für den Teilmarkt Filmwirtschaft bietet die WIBank zwei branchenspezifische Programme an. Zum einen werden mit HessenInvestFilm Darlehen für Projek-te zur Unterstützung der hessischen Filmbranche gewährt, um Fernseh- und Kinofilmproduktionen im fiktionalen wie auch dokumentarischen Bereich zu fördern. Zum anderen steht mit dem Programm zur Kinodigitalisierung hessischen Kinobetreibern eine Fördermaßnahme zur Verfügung, die die erstmalige technische Umrüstung auf digitale Projektionstechnik ermöglicht und somit dazu beiträgt, die Kinoland-schaft in Hessen zu erhalten. Darüber hinaus werden im Rahmen der regionalen Entwicklung z.B. auch kleine Filmtheater im ländlichen Raum gefördert. Ebenfalls im ländlichen Raum kommt diese Förde-rung auch weiteren kulturellen Einrichtungen wie Kunstvereinen, Bühnen, Museen, Kulturscheunen usw. zu Gute.

Aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe sowie EFRE-Mitteln leistet die WIBank einen Beitrag zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur. So

kamen diese beispielsweise dem MAIN RAUM Gründerhaus Kreativwirtschaft in Frankfurt und dem Gründerzentrum TIGZ in Gustavsburg zugute. Ebenfalls wurden Projekte aus dem(weiter gefassten) Sektor „Kultur/Medien“ – im ESF-Programm „Information, Beratung und Coaching von Betrieben“ gefördert. Die WIBank setzt daneben die Landesförderung für Betriebsberatung und Unternehmer-schulung um. Dazu zählen auch Projekte zur Stärkung der Gründungsbereitschaft, Steigerung der Wettbewerbsfähig-keit und Verbesserung unternehmerischer Qualifikation in Hessen.

Generell kann die WIBank im Auftrag des Landes die Beteiligung an Messen und Ausstellungen unterstützen. Dies gilt für alle hessischen Unternehmen des gewerblichen Mittelstandes sowie der Freien Berufe und somit auch für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit der Projektförderung des “Deutschen Marken- und Designkongress 2010” des Rates für Formgebung konnte eine Plattform für Gestalter, KMU, Medienfachleute, Lehrende und Studierende ermög-licht werden, die relevante Entwicklungen aus den Berei-chen Design und Marke aufzeigt. Auch die Präsentation des Design-Nachwuchs im Rahmen des Kongresses des Art Directors Club - ADC Deutschland, der jährlich in Frankfurt stattfindet, wurde über diesen Fördertopf finanziert.

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Für die Nutzung von Landesbürgschaften gelten selbstverständlich keine Brancheneinschränkungen. Betriebsmittel- und Investitionskredite der Unterneh-men der gewerblichen Wirtschaft können grundsätz-lich verbürgt werden. Beteiligungen an hessischen Unternehmen, die in der Regel die Kriterien von kleinen und mittleren Betrieben erfüllen müssen, sind grundsätzlich über die von der Beteiligungs-Ma-nagementgesellschaft Hessen (BMH) betreuten Fonds in allen Phasen der Unternehmensentwicklung von der Frühphase über die Wachstums- bis hin zur Spät- bzw. Nachfolgephase entweder in Form von stillen oder auch offenen Beteiligungen durch Anteilserwerb möglich.

Das Institut bündelt nahezu das gesamte öffentliche Fördergeschäft in Hessen. Der Europäische Struktur-fonds und die europäische Landwirtschaftsförderung werden hier administriert, die Förderprogramme des Bundes und der Großteil der Programme des Landes Hessen umgesetzt.

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Im Jahr 2003 rückte mit dem ersten Hessischen Kulturwirtschaftsbericht das Thema Kultur- und Kre-ativwirtschaft mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Die vom Hessischen Wirtschaftsministerium bei der Hessen Agentur eingerichtete Geschäftsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen nahm Mitte 2010 ihre Arbeit auf.

Nordhessen ist neben dem Rhein-Main-Gebiet mit seinem vielfältigen Spektrum der Kultur- und Krea-tivwirtschaft eine zentrale Region für unsere Aktivitä-ten, in der es insbesondere in Kassel viele Schätze zu heben gilt. Eine Initiative wie der „Business-planwettbewerb promotion Nordhessen“, der die Sichtbarkeit des Potenzials insbesondere im Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft fördert, unterstützen wir sehr gerne. Der Wettbewerb hat zahlreichen Beteilig-ten wichtige Netzwerkmöglichkeiten eröffnet. Er hat gezeigt, welch eine große Bandbreite, von Techno-logie über Dienstleistungen bis zum Handwerk, die Region bietet. Die Liste der Preisträger spiegelt die - auch für Hessen insgesamt – hohe Bedeutung der Teilmärkte Software/Games, Design und Werbung wi-der, ebenso deren Verbindung mit dem sehr bedeut-samen Thema Energie, wie das Projekt des Preisträ-gers in den dezentrale Energien veranschaulicht.

Das Land Hessen hat das Potenzial der Kreativ-wirtschaft früh erkannt. Seit 2003 wurden vier Hessische Kulturwirtschaftsberichte erarbeitet. Neben einer ersten Ermittlung der Bedeutung und Struktur der hessischen Kulturwirtschaft waren die Themenschwerpunkte bisher „Kultursponsoring und Mäzenatentum“, „Kulturwirtschaft fördern – Stadt entwickeln“. Der in Kürze erscheinende vierte Bericht befasst sich mit den Themen „Innovation, Vernet-zung und Digitalisierung“. Die Themen des aktuellen Kulturwirtschaftsberichts wurden bei unserem Kon-gress „create-it-2011“ im September 2011 mit zahlrei-chen Experten in Podien diskutiert. Die Verknüpfung mit dem Themenbereich „IT“ hat hierbei trotz oder gerade aufgrund einiger Gegensätze viele Synergien aufgezeigt. Besonders das Innovationspotenzial und die flexiblen Denkweisen vieler Kultur- und Kreativ-wirtschaffenden schaffen einen enormen Mehrwert auch für andere Branchen.

Bei der Betrachtung der volkswirtschaftlichen Be-deutung der Kultur- und Kreativwirtschaft für Hessen legen wir die vom Bund im Jahr 2008 festgelegte Abgrenzung der Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihrer Aufgliederung in elf Teilmärkte zugrunde: Archi-tektur, Bibliotheken/Museen, Design, Filmwirtschaft,

 

Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen

Susanne StöckGeschäftsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft HA Hessen Agentur GmbH

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Handel mit Kulturgütern, Kulturelle Wirtschaftszwei-ge (Künstlerisches Schaffen), Rundfunkwirtschaft, Software/Games, Tonträgerindustrie/Musikverlage, Verlagsgewerbe und Werbung. In der hessischen Kul-tur- und Kreativwirtschaft sind demnach circa 79.000 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, hinzu kommen noch Unternehmensinhaber, Selb-ständige und viele Freiberufler. Insgesamt dürfte die hessische Kultur- und Kreativwirtschaft mindestens 110.000 Erwerbstätige aufweisen. Von den 21.500 im Handelsregister erfassten Unternehmen werden rund 13,2 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. In Hessen sind, bezogen auf den absoluten Umsatz und ihre Bedeutung für die hessische Gesamtwirtschaft, besonders die Teilmärkte Werbung, Software/Games, das Verlagsgewerbe, Design und Architektur von großer Bedeutung. Die eng verflochtenen Teilmärk-te Werbung und Design machen zusammen knapp über 40 % des Umsatzes der hessischen Kultur- und Kreativwirtschaft aus.

Die Geschäftsstelle dient dem Dialog des Landes Hessen mit den Akteuren der Kultur- und Kreativwirt-schaft und bündelt die zahlreichen Informations,- Beratungs- und Förderangebote des Landes Hessen, die für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen

relevant sind, auch auf ihrer Website www.kultur-wirtschaft-hessen.de. Darüber hinaus führen wir im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums Netz-werkveranstaltungen und Workshops zu aktuellen Themen durch. Mit unseren Aktivitäten möchten wir die Kultur- und Kreativschaffenden über die bereits zahlreichen und kompetenten Netzwerkorganisatio-nen in Hessen informieren und dabei unterstützen, als Teil des Netzwerkes „Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen“ verstärkt zur Wahrnehmung und Ent-wicklung ihrer jeweiligen Branche beizutragen. Viele Teilmarktvertreter identifizieren sich noch nicht mit der „Kultur- und Kreativwirtschaft“; nichtsdestotrotz sind der Austausch und das Netzwerken innerhalb und außerhalb des eigenen Betätigungsfeldes sehr wichtig, zumal mit Open Innovation und crossme-dialen Kooperationen das Einbeziehen externer Ideen und Gedanken mehr und mehr an Bedeutung gewinnen wird.

Wir haben natürlich in erster Linie für die Vertreter der Kultur- und Kreativwirtschaft ein offenes Ohr, aber auch jene, die Informationen und Kontakte in der Kultur- und Kreativwirtschaft suchen, können sich sehr gerne an uns wenden. Wir freuen uns, wenn auch kritische Stimmen uns in unserer Arbeit unterstützen.

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Studierende und Absolventen der künstlerisch-kreativen Studiengänge, wie Architektur, Bilden-de Kunst, Kunstpädagogik, Kunstwissenschaft, Landschaftsarchitektur/-planung, Musik (Lehramt), Produktdesign, Stadt-/Regionalplanung und Visuel-le Kommunikation, vermitteln wichtige Impulse für das kulturelle Leben in und um Kassel. Durch die explizite Verbindung von Wissenschaft und Praxis an der Universität hat sich eine Tradition unternehme-rischen Handelns herausgebildet, aus der auch im Segment der Kultur- und Kreativwirtschaft eine Reihe von Unternehmensgründungen hervorgegangen sind, die heute mit ihren Produkten und Dienstleistun-gen die kreative Atmosphäre Kassels prägen und einen wichtigen Beitrag zum Standort Nordhessen leisten, beispielhaft seien hier Alte Liebe, BuntStift, die Caricatura Kassel, der Think Tank Chilli Mind, das Dokumentarfilmfestival, der Filmladen Kassel, die Werbeagentur Machbar, das Architektur- und Planungsbüro pragmatopia, der Independent-Verlag rotopol, das Trickfilmstudio Tante Tinte, Vindberg Design, sternfilm oder das soziokulturelle Zentrum Schlachthof genannt.

Die Universität Kassel unterstützt aktiv den Wissen-stransfer und die Gründung von Unternehmen, von

denen viele wichtige Partner in Forschung und Lehre sind. Seit 2006 ist die Gründungsförderung mit dem UniKasselTransfer Inkubator institutionell veran-kert und eine dauerhafte Anlaufstelle für Gründer/innen aus der Universität. Hier können Studierende, Mitarbeiter/innen und Absolventen ihre Ideen in dem geschützten Bereich „Inkubator“ weiterentwickeln und konkretisieren.

Wichtige Säulen der Gründungsförderung sind:

• Der Ideenwettbewerb Unikat, der Studierende und Mitarbeiter motiviert, ihre unternehmeri-schen Ideen erstmals zu formulieren

• Das Angebot von Workshops und Lehrange-boten, beispielhaft seien hier der Workshop „Selbständigkeit für Künstler und Designer“ und die Ideenwerkstatt „Machen! Experimente in der Ideenwerkstatt“ genannt

• Die Gründungsberatung zur Konkretisierung von Gründungsideen in der Frühphase (Erstberatung, EXIST-Gründerstipendium und EXIST-Forschungs-transfer)

Universität Kassel - Quelle neuer Trends in der Kultur- und Kreativwirtschaft

Dr. Oliver FrommGeschäftsführerUniKasselTransfer

Jörg FroharthManagementUniKasselTransfer Inkubator

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• Der Unternehmerrat des Inkubators, mit dem ein mittlerweile bundesweit beachtetes Netzwerk etabliert werden konnte. Für Gründungsvor-haben, die sich in halbjährlich stattfindenden Unternehmerratsitzungen präsentieren, bietet das unternehmerische Erfahrungswissen der Unternehmer einen großen Mehrwert.

Die Kunsthochschule ist einer der gründungsstärks-ten Bereiche der Universität. Die hohe Zahl an Aus-gründungen spiegelt sich auch in der Zahl an Grün-derstipendien wider, mit denen innovative Projekte aus der Kunsthochschule vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt werden. Von den im Zeitraum 2007 - 2011 geförderten 32 Vor-haben an der Universität Kassel stammten allein 8 Teams mit 20 Personen aus der Kunsthochschule.

Die Kompetenz des Einzelnen, Lücken zu erkennen, Fragen zu stellen und daraus Handlungsoptionen abzuleiten, zu bewerten und umzusetzen, wird unabhängig von der tatsächlichen Gründungsabsicht an der Universität Kassel als wichtige Kompetenz gesehen, die in der Berufs- und Arbeitswelt an Bedeutung gewinnt und für Studierende aller Fach-bereiche relevant ist. Daher ist „Unternehmerisches

Handeln“ in die Rahmenvorgaben für Schlüsselkom-petenzen für alle Studierenden der Universität Kassel aufgenommen worden. Im Bereich der additiven Schlüsselkompetenzen bietet die Universität Kassel beispielsweise die multidisziplinäre Lehrveranstal-tung „Machen! – Experimente in der Ideenwerkstatt“ an, an der auch Studierende der Kunsthochschule teilnehmen. Mit ihren handwerklichen Fähigkeiten und medienspezifischem Know-How sind die Stu-dierenden auch für andere Fachbereiche Bereiche-rung und wichtige Partner bei der Entwicklung und Umsetzung von Ideen.

Gabriele HennemuthManagementUniKasselTransfer Inkubator

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Regional verankerte Beratung des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des BundesSchon längst sind die Dienstleistungen und Produkte der Kultur- und Kreativwirtschaft nicht mehr nur ein ästheti-sches Sahnehäubchen, sondern ein nicht zu unterschät-zender volkswirtschaftlicher Faktor: Mit über einer Million Beschäftigten in 237.000 Unternehmen ist die Kultur- und Kreativwirtschaft längst zu einem wichtigen Wirtschafts-zweig geworden. Rund 131 Milliarden Euro Umsatz werden pro Jahr durch die Branche erwirtschaftet – das entspricht in etwa dem jährlichen Handelsvolumen zwischen Deutsch-land und den Niederlanden. Von den vielen Kleinunter-nehmen und Selbstständigen der Branche gehen wichtige Impulse für wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovatio-nen aus. Sie zählt zu den Vorreiterbranchen auf dem Weg zur wissensbasierten Ökonomie, gilt als Experimentierfeld für innovative Ideen, moderne Arbeitsformen und alternati-ve Geschäftsmodelle.

Elf Teilbranchen werden der Kultur- und Kreativwirtschaft zugerechnet: die Musikwirtschaft, der Buchmarkt, der Kunstmarkt, die Filmwirtschaft, die Rundfunkwirtschaft, der Markt für darstellende Künste, die Designwirtschaft, der Architekturmarkt, der Pressemarkt, die Werbe- sowie die Software/Games-Industrie.

Kultur- und Kreativwirtschaft ist also Vielfalt pur, und so facettenreich wie die Branche selbst sind auch ihre Potenziale. Um diese freizusetzen, Chancen zu eröffnen

und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu steigern, hat die Bundesregierung im Rahmen ihrer Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft das Kompetenzzentrum Kultur- und Krea-tivwirtschaft des Bundes beim RKW e.V. eingerichtet.

Unentgeltliche Orientierungsberatungin acht RegionalbürosUm die Arbeit des Kompetenzzentrums vor Ort zu ver-ankern, wurden acht Regionalbüros geschaffen, deren Ansprechpartner ein offenes Ohr für die unterschiedlichen Belange der Kreativen und Kulturunternehmer haben. In regelmäßigen Sprechtagen bieten sie in mehr als 80 Städten bundesweit Orientierungsberatungen an. Das Ziel der Beratungen ist es, Unternehmer, Selbständige und Frei-berufler auf ihren Wegen in eine erfolgreiche Zukunft zu unterstützen. Die regionalen Ansprechpartner beraten un-entgeltlich – direkt vor Ort und im persönlichen Gespräch. Gemeinsam mit ihnen können Kreative und Kulturunter-nehmer ihre Ideen „grillen“ und auf Umsetzbarkeit prüfen.

Im Mittelpunkt der Orientierungsberatungen stehen die Klärung erster unternehmerischer Ideen, die wirtschaftliche Weiterentwicklung konkreter Geschäftsmodelle und die Verknüpfung mit spezifischen Angeboten für die Kultur- und Kreativwirtschaft vor Ort. Aber auch das Netzwerken und der Erfahrungsaustauch nehmen eine zentrale Rolle ein. Überregionale und lokale Veranstaltungsformate wie Kreativstammtische oder Regionalkonferenzen bieten hierfür Plattformen, auf denen zudem Wissen zu Themen

Von wegen brotlose Kunst!

Norman SchulzRegionaler Ansprechpartner des Kompetenzzentrums Kultur- & Kreativwirtschaft des Bundes

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wie Kundengewinnung, Marktzugang oder Finanzierung vermittelt wird.

Kreative an Förderprogramme und -strukturen heranführenDas Angebot der Orientierungsberatungen richtet sich insbesondere an eine große Anzahl von Microunterneh-men, Neugründern, Projektemachern und Freelancern, die im weiten Feld der Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihrer Idee vorwiegend erwerbswirtschaftliche Ziele verfolgen. Dies betrifft beispielsweise Mediengestalter, Schauspieler, Designer, Musiker, Autoren, Illustratoren, Künstler, Archi-tekten und Filmemacher. Um deren wirtschaftliche Weiter-entwicklung zu fördern, werden die meist außerhalb der bestehenden Förderstrukturen arbeitenden Unternehmer in den Orientierungsgesprächen an die bestehenden Wirt-schaftsförderprogramme und -strukturen herangeführt.

Stark nachgefragt: die Sprechtage vor OrtDas Regionalbüro Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland mit Sitz bei der RKW Hessen GmbH in Eschborn bietet seine Sprechtage zunächst in Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Kassel, Offenbach, Wiesbaden sowie in Koblenz, Ludwigs-hafen, Mainz, Trier und in Saarbrücken an. Bei der Auswahl der jeweiligen Sprechtagsorte wird ein besonderes Au-genmerk darauf gerichtet, dass diese nach Möglichkeit in kreativen Milieus angesiedelt sind, um potenziell vorhan-denen Zugangsbarrieren seitens der Kulturunternehmer von vorneherein entgegenzuwirken. So bietet z.B. das Alte Zollamt der Nachrichtenmeisterei in Kassel jeden dritten

Dienstag eines Monats das passendende Ambiente für vertrauliche Beratungsgespräche.

Die ersten Erfahrungen belegen eindrucksvoll: Das Angebot der regionalen Ansprechpartner wird sehr stark nachgefragt – bundesweit rund 5.000 durchgeführte Orien-tierungsberatungen innerhalb der ersten zwei Jahre. Rund 600 Beratungen davon entfallen auf das Regionalbüro Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland. Mit seiner hohen Dichte an Kreativen und Kulturunternehmen ist die Nachfrage im Rhein-Main-Gebiet erwartungsgemäß zwar am stärksten, aber auch in Regionen wie Nordhessen, dem Saarland oder Trier wird das Angebot mit einem Anteil von jeweils etwa zehn Prozent an durchgeführten Beratungen des Regionalbüros sehr gut angenommen.

In Bezug auf die Besonderheiten der Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft bestätigen die Erfahrungen aus den Orientierungsgesprächen die Ergebnisse des Forschungs-gutachtens der Bundesregierung: Die Kreativen, die das Beratungsangebot wahrnehmen, sind zumeist hoch qualifi-ziert und verfügen nicht selten über zwei Studienabschlüs-se. Sie arbeiten interdisziplinär, projekt- und szeneorien-tiert, sind von innen heraus motiviert und im Hinblick auf schöpferische Gestaltungsprozesse höchst innovativ.

Wertschöpfung jenseits der ausgetretenen Pfade Vor wertschöpferischen Zusammenhängen hingegen macht die Kreativität der Akteure regelmäßig halt. Wenn man als

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Kreativer mit seiner Idee und seinen Produkten jedoch wirtschaftlich erfolgreich sein möchte, ist es existenziell erforderlich, sich auch ökonomischen Herausforderungen zu stellen. In den Orientierungsgesprächen wird häufig ein erster Anstoß in genau diese Richtung gegeben: Wie kann die in schöpferischen Prozessen angewandte Kreativität auch für den Wertschöpfungsprozess nutzbar gemacht wer-den? Es geht in den Gesprächen um die Sensibilisierung – im Idealfall um die Begeisterung – für unternehmerisches Denken und Handeln und manchmal auch darum, die Bereitschaft zu wecken, „Kompass und Machete“ in die Hand zu nehmen, um ausgetretene Pfade zu verlassen, um nach eigenen, ganz spezifischen Wegen zum Erfolg zu su-chen. Warum muss meine CD zwingend im „Plattenladen“ stehen und warum kann meine Inszenierung nicht auch außerhalb eines Theaters auf die Bühne gebracht werden?

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„Wer Geld für Kunst ausgibt, tut das, weil er es für das tägliche Leben nicht braucht“, so Gerd Harry Lybke, einer der erfolgreichsten deutschen Galeristen. Kunst ist Luxus und ein großes Geschäft – wenn auch ein hoch spekula-tives. Die Konkurrenz auf dem Kunstmarkt ist hart – und international. Auf Auktionen erreichen Kunstwerke Preise in zwei bis dreistelliger Millionenhöhe. Schon lange gilt das nicht nur für alte Kunst. Lebende Künstler sind Millionäre und Milliardäre. Der „arme Poet“ (von Carl Spitzweg) ist schon längst kein Synonym mehr für die soziale Lage der Künstler – auch wenn heute immer noch nur wenige allein von ihr leben können. Vor allem aber sind Künstler – be-sonders die „jungen“ – heute Unternehmer, die sich ihren Markt ständig selbst und neu schaffen müssen, wenn sie erfolgreich sein und bleiben wollen.

„Die Abschaffung der Kunst wird aus gesellschaftlichen Gründen auf unbestimmte Zeit verschoben“, schrieb 1998 Prof. Urs Lüthi auf das Transparent der Ausstellung seiner Klasse an der Kunsthochschule im Kasseler Kunstverein. Damit meint er neben der Kunst als Wirtschaftsfaktor auch die andere Seite der Kunst: ihre Fähigkeit, Gesellschaft zu spiegeln, zu bewegen, zu verändern. Eine Gesellschaft, die sich diesen „Luxus“ nicht mehr leisten will, hat keine Freiheit – das zeigen alle Diktaturen – sie verliert ihre Kultur, d. h. die Kraft zu freier Forschung, Innovation und Fortschritt.

Der Kasseler Kunstverein ist 1835 von Künstlern und auf-

geklärten Bürgern als republikanisches Forum gegründet worden, „um den Sinn für die bildende Kunst zu fördern“. In der aufstrebenden Industriestadt Kassel ist er ange-treten, regionalen und überregionalen zeitgenössischen Künstlern, die sich von den akademischen Themen ab-wandten und neue ins Spiel brachten wie das städtische Leben, industrielle Arbeit, wissenschaftlicher und technolo-gischer Fortschritt und die Macht von Politik und Kapital, eine Öffentlichkeit und einen Markt zu schaffen.

Der Kasseler Kunstverein begann entsprechend als Akti-engesellschaft. Er kaufte und lieh für seine Ausstellungen Kunstwerke und verkaufte sie. Mit fast 1000 Mitgliedern im Gründungsjahr war er schnell eine wichtige gesellschaftli-che Kraft.

Seine wechselvolle Geschichte erzählt von republikani-schen Auseinandersetzungen aufgeklärter Bürger in der Gründungszeit, vom Aufbau überregionaler und inter-nationaler Kontakte und der Konkurrenz der regionalen Kunstszene, von Skandalen um Bilder wie „Der arme Poet“ von Carl Spitzweg, den großen Herbst- und Frühjahrsaus-stellungen um die Wende des vorletzten Jahrhunderts, die bereits Schauen im documenta-Format waren, vom Niedergang in der Nazizeit und der Zerstörung 1943. Nach Faschismus und Krieg betrieb der Kunstverein die Reha-bilitation der verfemten Moderne und wandte sich dann – durch die documenta immer wieder herausgefordert und bestätigt – den neuen Avantgarden zu, ohne gleichzeitig

• • • • • •• • • • • • • • • • • ••

K a s s e l e rKun s tV e r e i n

B i t m a p

Te x t

V e k t o r g r a k * h i e r m i t i s t m a n i m m e r a u f d e r R i c h t i g e n S e i t e

A k z i d e n z G r o t e s k R e g u l a r +Bo l d1 0 0 % B l a c k , 1 0 0 % M a g e n t aL a u f w e i t e 1 5 0 %

Kunst hängt nicht nur an der Wand

Bernhard Balkenhol

Kasseler Kunstverein e.V.

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die Kunst in der Stadt und der Region aus dem Auge zu verlieren.

Heute versteht sich der Kasseler Kunstverein als Forum für eine Kunst, die sich der gesellschaftlichen Wirklichkeit stellt und am aktuellen Kunstbegriff arbeitet. Die Kurato-ren/innen – in alter Tradition ein ehrenamtlich arbeitender Vorstand – gehen als Scouts durch die Akademien und Ateliers, Galerien und Messen, um nach Künstlern zu suchen, die ihre Sprache kritisch und innovativ aus dem Blick auf die Themen unserer Zeit entwickeln. Der Kunst-verein will Startpunkt und Nährboden sein für die sich ständig verändernde Kunstszene. Deshalb sind in erster Linie Künstler interessant, die noch nicht auf dem Markt angekommen sind.

Attraktiv macht den Kasseler Kunstverein – neben seiner Geschichte – in erster Linie sein Programm. Bis zu 12.000 Besucher kommen, die ca. 6 - 8 Ausstellungen im Jahr zu sehen. Begehrt ist er auch bei Kunststudierenden, die als Helfer bei der Betreuung der Künstler und der Ausstel-lungen Geld verdienen und dabei wichtige Erfahrungen machen. Ein Verein ist aber auch immer nur so gut wie seine Mitglieder und die, die ihn nutzen. Unterstützung und Sponsoring ist nicht nur „Ehrensache“. Wertschöpfung entsteht dann, wenn Firmen und gesellschaftliche Instituti-onen den Ort und das Programm für ihr Auftreten nutzen. Die Räume (über 500qm) im Museum Fridericianum, mitten in der Stadt und in guter Nachbarschaft zur Kunsthalle,

sind eine exklusive Adresse für Events oder ein kulturelles Beiprogramm.

Der Kasseler Kunstverein, unterstützt vom Kulturamt der Stadt Kassel, von Firmen und privaten Förderern, sieht sich mit seinen ca. 500 Mitgliedern als aktiver Teil eines kulturellen Netzwerks in Kassel, das durch zahlreiche Kooperationen eine für die Größe der Stadt ungewöhnliche Kunst- und Kulturszene geschaffen hat und lebendig hält – ein Umfeld, das eine aufstrebende Wirtschaftsregion wie Kassel braucht.

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?urbanirgendwas

Leerstand bedeutet Chancen: Zwischennutzer zeigen an vielen Beispielen, dass mit Leerstand umgegan-gen werden kann und dass leerstehende Räume Potenzial zur Reaktivierung eines Stadtteils bieten können. Zwischennutzungen können dabei als Strategie dienen, um Leerstand zu reduzieren und dadurch neue Möglichkeiten zur Aufwertung des Stadtteils zu schaffen.

Das Kasseler Schillerquartier befindet sich am Rand der Innenstadt zwischen Kulturbahnhof und dem Universitätsgelände. Geprägt von teilweise sehr großflächigen Industrie- und Gewerbebauten liegt das Gebiet seit geraumer Zeit in einem Dorn-röschenschlaf, wenig beachtet, aber trotzdem mit einem ganz eigenen Stil und eigenen Qualitäten. Auf den ersten Blick sieht man viel Leerstand und einen Stadtteil voller Brüche, baulicher und sozialer Art. Auf den zweiten Blick erkennt man einen sehr ruhigen, gemütlichen Stadtteil, interessante und interessierte Bewohner, einen Spielplatz der Möglich-keiten für neue Nutzungen durch günstigen Wohn- & Arbeitsraum sowie der attraktiven Lage durch die fußläufige Nähe der Innenstadt.

Initiative ergreifenAnfang des Jahres 2010 startete das studentische Projekt urbanirgendwas am Fachbereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung der Universi-tät Kassel. Das Kernteam des Netzwerks besteht aus jungen Stadtplanern und Architekten, welche sich das Ziel gesetzt haben, den Leerstand im Kasseler Schillerquartier zu nutzen und neu zu interpretieren. urbanirgendwas sieht sich als Schnittstelle zwischen potenziellen Nutzern und Eigentümern. Die vielen lange leer stehenden Ladenflächen sollen an interes-sierte Zwischennutzer - insbesondere aus der Kultur- und Kreativwirtschaft - vermittelt werden, um dem Quartier Leben und Farbe zu geben.

Netzwerke aufbauenEine übergeordnete Zielsetzung zu Beginn des Pro-jekts war es, Menschen zu finden, die an dem Pro-jekt mitwirken wollen, und ein informelles Netzwerks aufzubauen: angefangen von Immobilieneigentü-mern, potenziellen Zwischennutzern bis zu Künstlern und anderen Personen aus dem Kultur- und Krea-tivbereich. Das Projekt wurde an die Öffentlichkeit getragen, verschiedenste Bedürfnisse von Raumsu-chenden wurden geweckt, miteinander besprochen und neue Vernetzungen wurden hergestellt.

Quartiersentwicklung durch Kreative

Pascal Merker

urbanirgendwas ?urbanirgendwas

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?urbanirgendwas

Output und KooperationUm direkt vor Ort agieren zu können, wurde kurz nach dem Projektstart ein Quartiersbüro in einem leer stehenden Ladengeschäft eröffnet. Diese neue Situation eröffnete für das Projekt weitere Möglich-keiten bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation interner Strukturen. Infolge des Einzugs kam es zu verschiedenen Kooperationen mit Insti-tutionen der Nachbarschaft und dem Aufbau eines formellen und informellen Netzwerks. Die durch-geführten Veranstaltungen, wie z.B. Kinoabende, Seminare, Vorträge und Ausstellungen, produzierten einen hohen Output, der in einem Newsletter und der eigenen Homepage dokumentiert wurde.

An der Planung mitwirkenEine Veränderung der Eigentümerstruktur des ange-mieteten Ladenlokals ermöglichte urbanirgendwas, die eigenen Vorstellungen und Ideen für das Quartier und die Immobilie zu erläutern. Erste Varianten und grobe Entwürfe für das Nutzungskonzept des Ge-bäudes wurden erstellt und ermöglichten dem Team, aktiv in Kooperation mit der Immobiliengesellschaft am Planungsprozess teilzunehmen. Durch den Dialogzwischen einer etablierten Immobiliengesellschaft und einem jungen, unkonventionellen Planungsteam

entstand eine zeitgemäße Lösung für Studentenap-partements in Universitätsnähe.

Kräfte bündelnInzwischen hat sich die Wahrnehmung innerhalb des Quartiers verändert. Durch die verschiedenen Akteu-re und ihre Vorhaben ist das Schillerquartier immer stärker in die öffentliche Wahrnehmung innerhalb Kassels gerückt und kommt langsam somit endlich in die Lage, seine Potenziale zu nutzen. Jedoch bedarf es gerade jetzt weiterhin entschlossener Akteure, die gemeinsam ein starkes Netzwerk für dasSchillerquartier bilden. Diese lokalen Entwicklungen und deren mögliche Auswirkungen auf den Charakter des Quartiers müssen allerdings ständig analysiert und hinterfragt werden. Besonders im Hinblick auf die Bewohnerschaft, die Gewerbetreibenden und andere Institutionen vor Ort darf nicht der Eindruckentstehen, dass Planungen und Konzepte ohne ihre Beteiligung als Experten im Quartier vonstatten ge-hen. Deswegen haben die frühzeitige Einbeziehung und das „Sichtbarmachen“ von Veränderungen im Vorfeld eine hohe Bedeutung für die spätere Akzep-tanz und Identifikation der Bewohnerschaft.

Team: Tobias Backen, Maren van der Meer, Matthias Pöhler, Moritz Rumpf, Nicolai Sieber

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3 Leitfaden für Kultur- und Kreativschaffende

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Leitfaden für Kultur- und Kreativschaffende

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Thomas FabichLeitung Büro KasselRKW Hessen GmbH

Leitfaden 1.0

1 Kultur- und KreativwirtschaftIm Jahr 2008 existierten in der Kultur- und Kreativ-wirtschaft rund 238.300 Unternehmen und Selbstän-dige. Sie erzielten zusammen ein Umsatzvolumen von insgesamt 132 Milliarden Euro und konnten rund 763.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Voll- oder Teilzeitarbeitsplatz bieten. Zusam-men mit den Selbständigen arbeiten in der Kul-tur- und Kreativwirtschaft in Deutschland rund eine Million Erwerbstätige. Allerdings ist die Kultur- und Kreativwirtschaft geprägt von Kleinstunternehmen (KMU-Definition: weniger als 10 Mitarbeiter, ein Jah-resumsatz von höchstens 2 Mio Euro.) Sie machen 97,1 % der Unternehmen aus, erwirtschaften aber nur 26,7 % des Gesamtumsatzes (Ebenda, S. 4).

Die größte Anzahl der Kleinstunternehmen findet sich auf den Teilmärkten Kunstmarkt, dem Markt für darstellende Künste, der Designwirtschaft sowie auf dem Architekturmarkt. Wobei hier besonders in den beiden erstgenannten Bereichen die Einkom-menssituation der Selbstständigen zum größten Teil als prekär bezeichnet werden kann. Dies zeigen die bei der Künstlersozialkasse gemeldeten Erwerbs-einkommen zum 01.01.2011. Demnach meldeten die in der Regel hoch qualifizierten Versicherten durch-

schnittlich ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von knapp 13.300 Euro an (Veronika Mirschel: In der Sahlezone, In: RKW Magazin Spezial: Kultur- und Kreativwirtschaft, Hrsg: RKW Kompetenzzentrum, Eschborn, 2011, S. 56).

2 Beratungs- und Qualifizierungsansprüche der Kunst- und KulturschaffendenDie Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft hat stark an Aufmerksamkeit gewonnen. In diesem Zu-sammenhang sind zahlreiche Projekte und Initiativen sowohl auf der Ebene des Bundes (Initiative Kultur- & Kreativwirtschaft der Bundesregierung), der Länder (z. B. die hessischen Kulturwirtschaftsberichte) und der Kommunen (z. B. die Studie „Kultur- und Kreativ-wirtschaft in der Region Kassel“) initiiert worden. Unter Kultur- und Kreativwirtschaft werden diejeni-gen Kultur- und Kreativunternehmen erfasst, welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kre-ativen Gütern und Dienstleistungen befassen. Das Wirtschaftsfeld Kultur- und Kreativwirtschaft umfasst folgende elf Kernbranchen oder Teilmärkte: Musik-wirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft,

Dr. Gabriele Mönickebona fide - Gesellschaft für betriebswirt-schaftliche Unternehmensberatung mbH

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Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Pressemarkt, Werbemarkt sowie Software/Games-Industrie (Der Be-griff Kreativwirtschaft bezieht sich in diesem Bericht stets auf die Kultur- und Kreativwirtschaft, wie sie in anderen Studien erwähnt wird, vgl. Enquetekommis-sion (2007). Schlussbericht der Enquetekommission „Kultur in Deutschland“, Söndermann u.a. (2009)).

Maßgeblich für die gewachsene Aufmerksamkeit ist unter anderem die Erkenntnis, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft zur gesamtwirtschaftlichen Wert-schöpfung in Deutschland im Jahr 2008 einen Beitrag in Höhe von 63 Milliarden Euro leistete (Thomas F. Dapp, dbresearch, Frankfurt, Mai 2011, S.3).

Aufgrund der oben dargestellten Rahmenbedingun-gen der Kultur- und Kreativwirtschaft ist es beson-ders wichtig, gerade für die Kleinstunternehmen ein Beratungsangebot zu konzipieren, dass die Beson-derheiten der Branche berücksichtigt.

Die Projektarbeit der „Initiative Kultur- und Krea-tivwirtschaft der Bundesregierung“ macht deutlich, dass die bestehenden Angebote an Beratungsleis-tungen und die damit verbundenen Beratungsförde-

rungen nur in einem eher geringen Umfang genutzt werden. Dies liegt u. a. sicher darin begründet, dass viele Künstler/innen und Kulturschaffende sich nicht als Unternehmer/innen fühlen und somit auch keinen wirklichen Informationszugang zu den möglichen För-derprogrammen haben. Die Vorurteile auf der einen Seite, Berater/innen und Coaches sind unkreative „Zahlenmenschen“ und ausschließlich profitorientiert und auf der anderen Seite die Vorurteile, Künstler/innen und Kulturschaffende seien chaotisch, nicht zielorientiert und wollen in Wahrheit kein Geld ver-dienen, tragen dazu bei, dass Beratung oftmals nicht in Anspruch genommen wird.

3 KulturcoachingDas RKW Hessen, das seit sechs Jahrzehnten klei-ne und mittlere Unternehmen maßgeschneidert in Fragen der Betriebsführung berät, konzipierte im Jahr 2005, gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen bona fide Gesellschaft für betriebswirtschaftliche Unternehmensberatung mbH, das Projekt „Kultur-coaching“. Dieses Projekt wurde genau auf die oben dargestellten Bedürfnisse von Kleinstunternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft (u. a. Maler, Musiker, Bildhauer, Designer, Schauspieler, Artisten

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und Schriftsteller) zugeschnitten und setzt sich aus den drei Säulen Einführungs-Check, Workshops und Einzelcoaching zusammen.

In einem „Einführungs-Check“ wird im Rahmen eines persönlichen Gesprächs die Ist-Situation der Teilnehmer und Teilnehmerinnen unter die „Lupe“ genommen. So werden bspw. Fragen zur Person (Qualifikation, Verankerung, finanzieller Kontext), zum Unternehmen (Geschäftskonzept, Marketing, Wirtschaftlichkeit, Controlling) sowie zu aktuellen, geplanten oder bereits abgeschlossenen Projekten gestellt.Die praxisorientierte Wissensvermittlung erfolgt in acht bis zehn Workshops. Diese Workshops finden in einem Zeitraum von sechs bis acht Monaten statt, sodass sich eine offene und anregende Lernatmo-sphäre entwickeln kann. Durch das Arbeiten in einer festen Gruppe kann sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen, in dem im Rahmen der unterschiedlichen Themen offen über Erfolge und Niederlagen berichtet wird.

Im Rahmen des Einzelcoachings wird gemeinsam mit den Beratern und Beraterinnen, die bereits den

Einführungs-Check durchgeführt haben, an den dort ermittelten Fragestellungen konkret weitergearbeitet und Maßnahmen zur Umsetzung geplant und begleitet werden.

Ziel des Projektes ist eine umfassende Begleitung aller Teilnehmer/innen bei der Sicherung und Weiterent-wicklung ihrer unternehmerischen Aktivitäten und bei der Stärkung der unternehmerischen Fähigkeiten - um letztlich die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Das Pro-jekt bietet obendrein einen fachlichen und persönlichen Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen. Hier er-leben viele Teilnehmer/innen häufig zum ersten Mal, dass Sie mit ihren Problemen nicht alleine stehen. Anzutreffen sind oft vergleichbare Situationen, sei es auf wirtschaft-licher Ebene oder aber im Bezug auf das Spannungsfeld Familie und eigenes Unternehmen bis hin zur parallel betriebenen abhängigen Beschäftigung zur Sicherung des wirtschaftlichen „Überlebens“.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass besonders die nachfol-genden Themen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer relevant sind.

3.1 Finanzierung

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Grundsätzlich stehen der Kultur- und Kreativwirtschaft für Investitionen u. a. in die technische Ausstattung oder in die Einrichtung von Räumlichkeiten, die „klassischen“ Finanzierungsinstrumente wie Bankkredite oder Förder-darlehen zur Verfügung. Unterschiedlichste Studien bele-gen aber, dass die folgenden Instrumente eher seltener genutzt werden:

• Bankkredit• Förderdarlehen• Mikrofinanzierung• CrowdfundingGerade von den beiden erstgenannten Instrumenten füh-len sich die Kultur- und Kreativschaffenden nicht wirklich angesprochen. Zudem werden häufig die für die Gewäh-rung von Bankkrediten erforderlichen Voraussetzungen nicht im vollen Umfang erfüllt.

Neben den sogenannten banküblichen Sicherheiten (wie z. B. Lebensversicherungen, Immobilen, Ersparnisse oder Bürgschaften) braucht die Bank für die Kreditvergabe ein tragfähiges Unternehmenskonzept. Für die Unterstüt-zung bei der Erstellung von Geschäftskonzepten gibt es eine Vielzahl von Informationen, Handbüchern und Gründerwettbewerbe - wie promotion nordhessen. Auch

die individuelle Unterstützung bei der Erarbeitung eines Geschäfts- bzw. Projektkonzeptes durch eine/n Unterneh-mensberater/in sollte ggf. in Betracht gezogen werden. Das Geschäftskonzept sollte u. a. die folgenden Kernfra-gen beantworten:

• Welche Unternehmens- bzw. Projektidee soll wie realisiert werden?

• Welche Investitionen sind in welcher Höhe erforder-lich?

• Wie sehen die Marktgegebenheiten aus?• Welchen Umsatz kann ich erwirtschaften?• Welche betrieblichen und privaten Kosten muss ich

decken?• Kann der aus dem Kredit resultierende Kapitaldienst

geleistet werden?

Für die Beantragung von Förderdarlehen sind die glei-chen Voraussetzungen - zumindest bezogen auf das Ge-schäftskonzept - zu erfüllen, da die Antragstellung immer über die Hausbank abgewickelt wird. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Kredite für Gründer (bis drei Jahre nach Gründung) und bestehende Unternehmen zu günstigen Konditionen an. Mikrokredite aus dem Mikrokreditfonds Deutschland sind

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von der Bundesregierung und der EU initiierte und unter-stützte Kleinkredite. Je nach Situation können in einem ersten Kreditschritt z. B. 1.000 Euro, 5.000 Euro oder 10.000 Euro beantragt werden. Nach erfolgreicher Rück-zahlung ist eine Erhöhung auf bis zu 20.000 Euro mög-lich. Durch diese Finanzierung erhalten Existenzgründer, Freiberufler und natürlich Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft einen schnellen Zugang zu Krediten, un-abhängig vom klassischen Bankverfahren, ohne bankübli-che Sicherheiten und mit kurzen Bearbeitungszeiten.

Für die Realisierung von Projekten bietet Crowdfunding eine Alternative zu den oben genannten klassischen Fi-nanzierungsformen. Beim Crowdfunding finanzieren viele Menschen gemeinsam ein Projekt. Hierdurch ist auch eine Unterstützung mit kleinen Geldbeträgen möglich (Mi-cropayments). Auf den internetbasierten Crowdfunding-Plattformen werden die Projekte präsentiert und die Geldtransaktionen ebenfalls online abgewickelt. Jeder, der an das Projekt glaubt, kann hier investieren. Als Ge-genleistung erhält er je nach Umfang der Unterstützung eine Prämie, wie z. B. Eintrittskarten, Backstage-Karten, eine namentliche Erwähnung im Katalog oder sogar eine Gewinnbeteiligung. Die Unterstützer werden außerdem emotional beteiligt und können den Projektverlauf mit

verfolgen. Im besten Fall werden die Unterstützer zu Multiplikatoren, so dass sich Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising vermischen. Die Internetplattformen stellen die technische und rechtliche Infrastruktur und wickeln die Finanztransaktionen ab. Kommt der geplante Geldbe-trag nicht zusammen, wird das Projekt rückabgewickelt.Aber auch für diese kreative Finanzierungsart sind die folgenden Voraussetzungen zu erfüllen:

• Eine aussagekräftige Projektpräsentation.• Einsatz von Medien, PR und Videobotschaften.• Einbinden von Freunden - vor Projektstart und im

laufenden Projekt.• Regelmäßige Interaktion und Kommunikation mit

Unterstützern - über Projektstand informieren.• Festlegung von attraktiven und passenden Prämien.

Hinsichtlich einer stärkeren Professionalisierung von Kre-ativ- und Kulturschaffenden, ist es gerade bei dem The-ma Finanzierung und Unternehmensführung sehr wichtig, den besonderen Arbeitszusammenhängen Rechnung zu tragen und die Inhalte der Wissensvermittlung und der individuellen Beratung abzustimmen.

„Das Kulturcoaching hat mir in jeder Hinsicht eine Grund-

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lage für die Betriebsführung mit allem was dazugehört gegeben, da solches Wissen in einer Ausbildung zum Künstler nicht dazugehört, ist das Kulturcoaching für mich eine wichtige Ergänzung gewesen.“ Christof Kalden, Bildhauer, Kassel

3.2 MarketingVielen Kultur- und Kreativschaffenden fällt es nicht leicht die eigenen Produkte oder Dienstleistungen zu vermark-ten. Etwas überspitzt formuliert, stellt sich die Situation so dar: Kultur- und Kreativschaffende sind - eigentlich wie jedes andere Unternehmen auch - von der Genia-lität der eigenen Leistung überzeugt und verstehen es gar nicht, dass die Kunden auf sich warten lassen. Bei genauer Betrachtung arbeiten sie aber häufig im „stillen Kämmerlein“ und nur wenige „Insider“ wissen um deren Existenz.

Die Erfahrung zeigt, dass sich nur sehr wenige Kreative und Kulturschaffende wirklich Gedanken darüber ma-chen, wie marktfähig ihre Produkte oder Leistungen sind.In einem ersten Schritt ist es daher erforderlich, sich das eigene Leistungsprofil genauer anzusehen:

• In welchen Geschäftsfeldern bin ich aktiv?• Welche Leistungen biete ich in den Geschäftsfeldern

an? In einem zweiten Schritt sollten sie sich die Gegebenhei-ten des Marktes, auf dem sie aktiv sein möchten, genau-er betrachten – es muss also Marktforschung betrieben werden:

• Welches Marktpotenzial besteht?• Gibt es regionale Besonderheiten?• Welche Zielgruppe will ich ansprechen?• Welche Mitbewerber sind auf dem Markt aktiv?• Welche Rahmenbedingungen und / oder Trends

(z. B. rechtliche Regelungen, gesellschaftliche An-sprüche usw.) müssen berücksichtigt werden?

• Wie soll die Zielgruppe angesprochen werden?

Wie bei der Finanzierung von Anschaffungen, ist es auch im Marketing erforderlich, einen Plan zu erstellen:

• Mit welchen Marketinginstrumenten kann die Ziel-gruppe angesprochen werden?

• Welche Maßnahmen sollen bis zu welchem Zeitpunkt realisiert werden?

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• Welche finanziellen Mittel stehen zur Verfügung?• Welche kostengünstigen Marketingmittel (wie z. B.

Social Media) können eingesetzt werden?

„Für unsere Problembereiche Akquisition und Selbstver-marktung haben wir viele Anregungen und Hilfestellun-gen erhalten, wir kümmern uns jetzt konsequenter, auch mit anderen Methoden um diese Themen.“ Johannes Horst, Horst & Wicke Design, Kassel

3.3 PositionierungFür viele Kreative ist es nicht selbstverständlich, sich mit der Rolle als Unternehmer bzw. Unternehmerin zu iden-tifizieren. Die sogenannte „freie“ künstlerische Arbeit, die Arbeit zum Gelderwerb, die nur zum Teil auch im Kreativbereich angesiedelt ist, ehrenamtliche Tätigkeit, die häufig zur stärkeren Vernetzung genutzt wird, und in vielen Fällen die Familienarbeit müssen in Einklang gebracht werden.

Hier ist es für die Kreativen und Kulturschaffenden im ersten Schritt wichtig herauszuarbeiten, was die konkrete unternehmerische Tätigkeit ist. Folgende Fragen sollten hier beantwortet werden:

• Was ist mein Leistungsangebot?• Über welche Qualifikationen und Erfahrungen verfü-

ge ich?• Auf welche fachlichen/theoretischen Modelle stütze

ich mich?• Was sind meine Stärken?• Welche Chancen und Risiken muss ich beachten?• Welche Projekte verbinden sich mit meinem Namen?• Welche Infrastruktur steht mir zur Verfügung?• Wie bin ich organisiert?

Im Wesentlichen geht es darum, eine klare Positionie-rung im Bezug auf die eigene Person, den Markt und die wirtschaftliche Ausrichtung zu erarbeiten.

„Das Kulturcoaching habe ich insgesamt als ausgespro-chen nachhaltig erlebt. Ich bin jetzt sehr viel klarer in meiner Position.“ Eva Reichenberger, Edition Reichenber-ger, Kassel

3.4 Arbeiten mit ZielenArbeiten mit Zielen ist eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches Handeln - egal ob es sich um wirt-

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schaftliche oder private Ziele handelt. Unternehmen, Institutionen sowie die unterschiedlichen Kultur- und Kreativschaffenden haben in der Regel eine Vielzahl von Zielen. Leider sind diese häufig nur in den Köpfen der Verantwortlichen und können daher - gerade bei mehre-ren Entscheidungsträgern - unterschiedlich sein.

Ziele zu setzen macht nur Sinn, wenn diese einheitlich festgelegt und schriftlich formuliert sind und wenn es einige wenige, überschaubare Ziele sind. Nur so besteht die Chance, die Ziele auch über einen längeren Zeitraum hinweg präsent zu haben und konsequent verfolgen zu können.

Folgende Fragen sollten hierzu geklärt werden:

• Welches Leitbild habe ich als übergreifendes Ober-ziel? Hieraus resultieren Ziele, die die formulierten Grundhaltungen und Perspektiven widerspiegeln.

• Welches Zielsystem verfolge ich hinsichtlich der verschiedenen Rollen, die ich einnehme?

• Welches Zielsystem ergibt sich aus den zeitlichen Dimensionen (lang-, mittel- und kurzfristig)?

• Welches Zielsystem ergibt sich aus den unterschied-lichen unternehmerischen Tätigkeiten (z. B. ökono-

mische Ziele oder Marketingziele)?

3.5 Zeit- und SelbstmanagementZum einen führen die bereits dargestellten unterschied-lichen Rollen dazu, dass das Zeit- und Selbstmanage-ment einen hohen Stellenwert bei den Kreativ- und Kulturschaffenden einnimmt. Zum anderen bedingen die Arbeitsanforderungen, die sich zum Beispiel aus den Bereichen Buchführung, Kundenakquisition oder Ange-botserstellung ergeben, eine klare Strukturierung des Arbeitstages.Folgende Fragen müssen hier geklärt werden:

• Welche Zeit steht mir für meine unternehmerische Tätigkeit zur Verfügung?

• Wie setze ich meine Prioritäten (z. B. definieren von A, B, C Aufgaben)?

• Wie organisiere ich meine Termine?• Wie organisiere ich mein Tagesgeschäft und meine

Projekte?• Wie organisiere ich meine Ideen?

Auch hier ist wieder das Arbeiten mit Zielen ein wichti-ger Erfolgsfaktor.

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3.6 NetzwerkeUnsere Erfahrungen zeigen, dass Kultur- und Kreativ-schaffende eine stärkere Vernetzung - regional ebenso wie überregional - wünschen. Hintergrund ist hier in erster Linie die Eröffnung neuer bzw. Erweiterung beste-hender Absatzmöglichkeiten. Dieses Ziel spiegelt sich ebenso in dem Bedürfnis nach Kooperationen bzw. Part-nerschaften sowie dem Erfahrungsaustausch in einem „geschützten Raum“ wieder.

Netzwerke gelten als besonders lernfähig. Der gemeinsa-me Aufbau neuer Kompetenzen im Rahmen der Zusam-menarbeit erfordert allerdings einen anderen Umgang mit Informationen und Wissen wie in herkömmlichen Geschäftsbeziehungen. Die Zurückhaltung von Informa-tionen und Wissen kann den Erfolg der gemeinsamen Arbeit behindern. Die Motivation bzw. die Ziele von Netzwerken können sehr vielfältig sein:

• Gegenseitige Unterstützung und Förderung in der persönlichen und beruflichen Kompetenz.

• Erfahrungsaustausch über berufliche, private und gesellschaftliche Themen.

• Austausch von Informationen.• Geschäftspartnerschaften entwickeln.• Kontakte knüpfen und pflegen.• Die eigene Person und die Geschäftsfelder bekann-

ter machen.• Gesellschaftlich und politisch Einfluss nehmen. • Horizonte erweitern.

Aber auch im Arbeiten in und mit Netzwerken sind ge-wisse Regeln und Umgangsformen unabdingbar. Bettina Pelz, Kuratorin und Dozentin an der Hochschule für Künste in Bremen, Fachgebiet Professionalisierung, hat die wichtigsten Aspekte für erfolgreiches „Netzwerken“ wie folgt zusammengefasst:

• Erreichbarkeit Kommunizieren Sie Ihre Koordinaten und Zeiten immer.

• Information Stellen Sie Informationen bereit, erzählen Sie von sich. Und nehmen Sie die Informationen der ande-ren zur Kenntnis.

• Transparenz

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Erläutern Sie, was Sie meinen. Fragen Sie, wenn etwas unklar ist. Sagen Sie, was Sie können.

• Verbindlichkeit Bestätigen Sie, was Sie abgesprochen haben. Tun Sie, was Sie versprechen.

• Temporäre Solidargemeinschaft Teilen Sie Erfahrungen und Erkenntnisse, Informati-onen und Empfehlungen. <

• Wertschätzung Drücken Sie Ihren Dank, Ihre Anerkennung und Ihren Respekt aus.

• Selbstversorgung Bei Informations- und Kommunikationsdefiziten werden Sie selbst aktiv. Warten Sie nicht darauf, dass andere Sie informieren, auch wenn sie es vielleicht sollten.

• Hilfsbereitschaft Entwickeln Sie ein Maß dessen, was Sie bereit sind, zu geben, ohne dass Sie Gegenleistungen erwarten. Und formulieren Sie, wenn Sie etwas anbieten, für

das Sie eine Gegenleistung erwarten.

• Produktivität Missverständnisse und Fehler gehören zum Alltag in informellen Netzwerken: Beteiligen Sie sich an Lösungen und suchen Sie neue Wege statt mit Frustrationen aus anderen Zusammenhängen und Schuldzuschreibungen Zeit, Energie und Toleranz zu verbrauchen.

• Souveränität In der Regel verfolgt jede/r seine/ihre eigene Ziele und hat nicht im Blick, wessen Empfindlichkeiten berührt werden oder welche Nachteile etwas für andere hat. Die Grundannahme, dass niemand et-was tut, um Ihnen persönlich zu schaden, ist immer hilfreich.

• Verhandlungssicherheit In inter-disziplinären Kooperationen braucht es ein überdurchschnittliches Maß an Vermittlung, Flexibili-tät und wechselseitiger Zugewinnsorientierung. Alle Rechte vorbehalten I Bettina Pelz I 28. Februar 2012 I Seite 2/2

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• Kritikfähigkeit Die Kritik der anderen annehmen, wo nötig entgif-ten und als Rückmeldung begutachten (= evaluie-ren). Die eigene Kritik so einbringen, dass sie zur Gestaltungsoption wird.

• Konfliktfähigkeit In kreativen Kontexten sind Konflikte auf der Per-sonal-, Ressourcen-, Perspektiven- … Prozess-Ebene Bestandteil jedes Vorhabens, an der Art und Weise der Bewältigung misst sich Ihre Professionalität

• Grenzwerte Kommunizieren Sie Ihre Grenzen und sorgen Sie selbst für Ihren Schutz. Respektieren Sie die Grenz-verläufe anderer.

• Professionelle Freundschaften Menschen, die zusammen arbeiten, müssen nicht private Freundschaften schließen, sondern gehen Verbindlichkeiten ein.

• Rückzug Wenn Sie sich in einem Zusammenhang nicht mehr bewegen wollen, verabschieden Sie sich. Wenn

andere gehen, respektieren Sie das.

• Vernetzung Ihr professionelles Netzwerk ist Teil Ihres Profils.

• Qualität Ihre Qualitätsparameter im Einsatz ihrer Schlüssel-kompetenzen sind Teil ihrer Auszeichnungsmerkmale.

3.7 Evaluation des KulturcoachingsIm Zuge der Evaluation wurden Qualität und Erfolg vom RKW Hessen entwickelten und betreuten Kulturcoaching überprüft. Untersuchungsgegenstand waren die bisheri-gen acht Durchgänge des Sonderprojektes „Kulturcoa-ching für in Hessen ansässige Einrichtungen/Betriebe und freiberuflich Tätige aus der Kulturwirtschaft“, die durch das RKW Hessen im Zeitraum von Januar 2006 bis Dezember 2010 durchgeführt wurden.

Die Teilnehmer/innen kamen bisher aus fast allen Berei-chen der Kultur- und Kreativwirtschaft: Artistik, bildende Künstler/innen, Bildhauer/in, Clown, Film, Fotografie, Grafikdesign, Journalist/in, Kino, Kulturzentrum, Kunstga-lerien, Kunstschule, Modedesign, Musik, Produktdesign,

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Puppentheater, Schmuckdesign, Theater, Verlag. Nachfolgend einige Auszüge aus den Ergebnissen: Zu den wichtigsten Motiven für eine Teilnahme gehören: Anregun-gen erhalten, Vermarktung verbessern, Austausch suchen, Wunsch nach stärkerer Professionalisierung und die Erlan-gung von betriebswirtschaftlichem Wissen. Aus Sicht der Teilnehmer/innen leistete das Kulturcoaching ganz konkrete Hilfestellungen bei:

Optimierung des eigenen Zeit- und Selbstmanagement, bessere Selbstvermarktung, Intensivierung der eigenen Netzwerk- und Kooperationsaktivitäten, Analyse und Optimierung der Unternehmenskonzeption sowie Finden und Weiterentwickeln neuer Ideen. Ganz wesentlich ist, dass bei über 70% das Kulturcoaching zu mehr unterneh-merischen Erfolg beigetragen hat. Genannt wurden eine bessere Positionierung, ein höherer Bekanntheitsgrad, eine bessere Auftragslage und bei rund 42% ergaben sich sogar positive Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn. Da auch bei den Leistungskennzahlen (z. B. Inhalte, Beratungs- und Coachingqualität sowie eingesetzte Experten/innen) über-durchschnittlich gute Werte zu verzeichnen waren, kann mit Blick auf die oben beschriebenen Ziele, das Sonderprojekt „Kulturcoaching“ somit als erfolgreich bewertet werden.„Der Austausch – sowohl mit den TeilnehmerInnen, den Re-

ferentInnen als auch mit den Coaches waren für mich sehr bereichernd. Die vielen Praxisbeispiele in den Workshops waren sehr hilfreich für die eigene Umsetzung von Verän-derungen. Insgesamt hat mir das Kulturcoaching dabei ge-holfen aktiver nach außen zu gehen und zu überlegen wie ich in Zukunft weiterarbeiten möchte.“ Ruth Lahrmann, Bildhauerin/Restauratorin, Kassel

„Das Kulturcoaching (…) Heute weiß ich, welche Themen für mich relevant sind, wie ich daran arbeiten und vor allem, wo ich mir Hilfe holen kann.“ Alexandra Baum, Schmuckdesign, Frankfurt/Main

Dieser Erfolg ist für uns Bestätigung und zugleich Ansporn

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Page 79: 12th Creative Industries

Dienstag, 17. Mai

sub.40 | space&matter | Amsterdam

www.spaceandmatter.nl

Dienstag, 31. Mai

sub.40 | one fine day | Düsseldorf

www.o-f-d.net

Dienstag, 28. Juni

sub.40 | something fantastic | Berlin

www.somethingfantastic.net

Dienstag, 14. Juni

sub.40 | Daniel Fernandez Pascual | Berlin

www.deconcrete.org

Dienstag, 12. Juli

sub.40 | umschichten | Stuttgart

www.umschichten.de

K10 vor Raum 1140 | Dienstags um 19:45

www.facebook.com/subvierzig und bei studiVZ

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nden

Page 80: 12th Creative Industries

Ausgabe 17 · März/11

Das eMagazin für die Xing-Ambassador-gruppen

„Kassel network“ und „göttingen network“

kooperAtion

iHK Kassel und Xing Kassel network

kooperierenÜ Lesen Sie mehr

buSineSSpLAn-wettbewerb

Promotion nordhessen

2011Ü Lesen Sie mehrunternehMer-tipp

Abgabenfreier Sachlohn

statt BarlohnÜ Lesen Sie mehr

editoriAL |

Liebe networker,

spüren Sie es auch schon - langsam aber sicher

werden die tage etwas wärmer und es zieht uns

wieder nach draußen. Frühlingszeit!

passend zu dieser wundervollen Jahreszeit veran-

stalten wir ein Vine-network in kassel mit weinen

die fabelhaft in diese Zeit passen und eine span-

nende network Lounge in Göttingen.

Auch auf XinG hat sich in letzter Zeit viel getan - die

interaktivität zwischen ihnen und ihren kontakten

soll gesteigert werden.

Viel Freude beim Lesen. herzlichst

nicolò Martin & Christiane rehn

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Wirtschaft-Schule: eine fruchtbare Verbindung der SCIO-IES GmbH & Co. KG aus KasselAnfang des letzen Jahres hat sich eine Schülergruppe der Jacob-Grimm-Schule Kassel (JGS) dazu ent-schlossen, am Deutschen Gründerpreis für Schü-ler 2011 teilzunehmen. Die vier Gymnasiasten der Jahrgangsstufe elf besuchten bis zur zehnten Klasse den G-Zweig der Heinrich-Schütz-Schule. Bereits im Jahr zuvor interessierten sich die Schüler für wirt-schaftliche Zusammenhänge und den Deutschen Gründerpreis für Schüler. So war es naheliegend, dass Maurice Feckler, Lukas Göring, David Kress und Daniele Küstner die bestehenden Kontakte nutzten und weiter ausbauten.

Bei dem bedeutendsten Planspiel der Wirtschaft dreht sich alles um das Thema Unternehmensgrün-dung incl. Businessplan und Geschäftsidee. So musste das Team im Rahmen der neun Aufgaben innerhalb von vier Monaten auch einen Unterneh-menspaten aus der Wirtschaft, einen Spielebetreuer der Sparkasse und einen Lehrer von ihrem Konzept überzeugen. Ausgelobt wird der Deutsche Gründer-preis von den Partnern stern, Sparkasse, ZDF und Porsche mit dem Ziel, ein positives Gründungsklima zu fördern. Teilgenommen haben 2011 bundesweit

1335 Teams mit ca. 6000 Schülerinnen und Schüler. Der Deutsche Gründer Preis ist der renommiertes-te Wirtschaftswettbewerb in Deutschland und trägt dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler Zusam-menhänge des Wirtschafts- und Rechtssystems am Praxisbeispiel lernen.

Anfang Januar 2011 wurde nach lebhaften Diskussio-nen die Geschäftsidee zur Entwicklung eines mobilen Desinfektionsgerätes geboren. Ausschlaggebend waren die Hygieneprobleme in deutschen Kran-kenhäusern, auch in Fulda und Kassel. In Deutsch-land gibt es in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen ca. 700.000 zusätzliche Infektionen und ca. 30.000 Tote jährlich. Hauptsächliche Ursache dafür sind die Übertragungen von Bakterien und Viren mittels der Hände von Klinikpersonal als auch von Patienten und Besuchern.

Die Schüler erarbeiten mit viel Motivation und Eigen-initiative zusätzlich zum Unterricht die erforderlichen Inhalte. Sie handeln selbstständig und erwerben wichtige Schlüsselqualifikationen für das spätere Berufs- und Wirtschaftsleben.

Nur äußerst selten sieht ein(e) LehrerIn so selbst-

Und dann war da noch....Deutscher Gründerpreis für Schüler 2011

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ständige, engagiertere, kreativ und interaktiv arbeitende junge „Unternehmer“, die - und das aus eigenem Antrieb - Unglaubliches unternehmen.

Neben den wirtschaftlichen Kompetenzen haben alle Teammitglieder ihre sozialen und methodischen Kompetenzen ausbauen können. Es ist äußerst posi-tiv, dass Jugendliche so engagiert und zielorientiert Aufgaben mit einem erheblichen Zeitaufwand erle-digen und so zu einem außergewöhnlichen Ergeb-nis führen können. So stellte sich z. B. für Daniele die Frage: „Bio-Klausur oder heute Nacht Aufgabe neun?“ Daniele konnte die Bio-Klausur verschieben.

Ein wesentlicher Aspekt ist die Arbeitsteilung verbun-den mit der Teamarbeit und Vertrauen. Als Unterneh-menspaten konnte das SCIO-IES Team die B.Braun Melsungen AG und die Kreissparkasse Schwalm-Eder als Spielebetreuer überzeugen. „Es ist schon prima, auf Augenhöhen mit Vertretern der Wirtschaft und der Sparkasse zusammenzuarbeiten“, so Maurice zu Herrn Engel, B.Braun und Herrn Krug von der Kreis-sparkasse. Für den Praxisbezug konnten Kontakte zur Geschäftsleitung und Hygienebeauftragen vom Hospital zum Heiligen Geist, Fritzlar, auf- und aus-gebaut werden. „Wie und wo kann man schon als

Schüler Bilanzen und Geschäftsberichte analysieren und mit hochkarätigen Fachleuten diskutieren“ so David Kress.

Das Team „SCIO-IES“ hat durch seine Begeisterungs- und Motivationsfähigkeit gezeigt, dass Ziele im Leben wichtig und erreichbar sind. Leistung macht Laune.

Herzlichen Glückwunsch zur Nominierung für den DGPS 2011 und zum 3. Platz auf Bundesebene, Platz 1 in Nordhessen, Platz 2 auf Landes- und Verbandse-bene Hessen-Thüringen und der Teilnahme am Future Camp, dem Persönlichkeits- und Managementtraining für die besten fünf Teams.

Bundessieger 2011 wurde die Bio2xic GmbH aus Geisenheim, Hessen und Platz 2 ging an Magelida aus NRW.

Als Lehrer kann ich Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft nur unterstützen. Es ist immer eine WIN-WIN-Situation, auch wenn es nicht immer gleich um Spitzenplätze geht.

Dank gilt auch den Akteuren für die Unterstützung:

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der B.Braun Melsungen AG mit ihrem Leiter der Berufsausbildung Herrn Kay Engel als Unternehmen-sparte und dem Spielebetreuer Jürgen Krug, Kredit-management, der Kreissparkasse Schwalm-Eder in Homberg und den Schulleitern der Heinrich-Schütz-Schule und der Jacob-Grimm-Schule, Kassel.

Friedrich Schröder , Projektleitung KS DGPS, OloV, Heinrich-Schütz-Schule, Kassel, März 2012

Fakten

• Der Deutsche Gründerpreis ist die bedeutendste Auszeichnung für herausragende Unternehmer in Deutschland. Er wird für vorbildhafte Leistungen bei der Entwicklung von innovativen und trag-fähigen Geschäftsideen und beim Aufbau von Unternehmen verliehen.

• Ziel des Deutschen Gründerpreises ist es, ein positives Gründungsklima in Deutschland zu för-dern und Mut zur Selbstständigkeit zu machen.

• Der Deutsche Gründerpreis wird jährlich in der

Kategorie Schüler, StartUp, Aufsteiger und Le-benswerk verliehen. Damit werden unternehme-rische Vorbilder in unterschiedlichen Gründungs-phasen ausgezeichnet – vom Schülerplanspiel bis zum Lebenswerk. Außergewöhnlich kreative Unternehmerleistungen werden zudem mit einem Sonderpreis gewürdigt.

• Ausgelobt wird der Deutsche Gründerpreis von den Partnern stern, Sparkassen, ZDF und Por-sche. www.deutscher-gruenderpreis.de

• Der Deutsche Gründerpreis für Schüler arbeitet darüber hinaus mit verschiedenen Kultusministe-rien und Bildungsinitiativen zusammen. Seit Be-ginn des Spiels im Jahr 1999 haben über 57.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen.

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Creative Industries

12.04.2012: Start 12. Runde Creative Industries, SMA Solar Technology AG, Solar Academy (300 Gäste)

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Günther CramerAufsichtsratsvorsitzender und Mitgründer SMA Solar Technology AG

Unterstützt durch Prof. (em.) Dr. Werner Kleinkauf wagten Reiner Wettlaufer, Peter Drews und ich 1981 den Schritt in die Selbständig-keit. Wir gründeten die System-, Mess- und Anlagentechnik, Regelsys-teme GmbH – kurz SMA – als Spin-off der Universität Kassel. Unser Ziel: Wir wollten Technologien entwickeln, die einen Systemwandel in der Energieversorgung möglich machen – weg von den fossilen Energieträgern hin zu einer dezentralen Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien. Zum damaligen Zeitpunkt schien dies noch undenkbar, auch wenn wir technologisch die Realisierbarkeit bereits erkannt hatten. Zudem waren die Rahmenbedingungen für eine Selb-ständigkeit denkbar schlecht: Existenzgründungen aus der Universität heraus waren noch äußerst exotisch.

Aber wir behielten unser Ziel in den Folgejahren immer fest im Blick und der Erfolg gab uns Recht: Die erneuerbaren Energien setzten sich schneller durch, als viele dies erwartet hätten. Heute finden die erneuerbaren Energien weltweit breite gesellschaftliche Zustim-mung und die Energiewende ist in vollem Gange. SMA ist inzwischen Weltmarktführer unter den Herstellern für Solarwechselrichter und mit mehr als 5 300 Mitarbeitern in 19 Ländern vertreten. Zudem hat sich die Region Nordhessen zu einem wichtigen Standort für dezentrale und erneuerbare Energien entwickelt.

SMA bleibt der Region weiterhin nicht nur als treibende Kraft in die-sem Bereich eng verbunden, sondern hat ein großes Interesse daran, dass sich Nordhessen auch als Wirtschafts- und Innovationsstandort insgesamt kontinuierlich weiterentwickelt. Neue, kreative Gründungs-ideen und –initiativen unterstützen eine solche Entwicklung und fördern das Innovationsklima und die Wachstumsbranchen in unserer Region. Aber gerade in der schwierigen Anfangsphase der Unterneh-mensgründung sind nicht nur eine Vision und gute Ideen, sondern auch eine professionelle Unterstützung ganz wesentlich. SMA fördert daher auch seit vielen Jahren den Businesswettbewerb promotion Nordhessen, der die Gründungsprozesse intensiv begleitet.

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