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12B_Bauzeichnen_Holschemacher

Date post: 12-Apr-2018
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  • 7/21/2019 12B_Bauzeichnen_Holschemacher

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    *)unter Mitarbeit von Dipl.-Ing. (FH) Yvette Klug

    12B Bauzeichnen

    Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher*)

    Inhaltsverzeichnis

    Seite

    1 Arten und Inhalte von Bauzeichnungen ............................................................. 12.161.1 Objektplanung ........................................................................................................ 12.161.2 Tragwerksplanung .................................................................................................. 12.20

    2 Blattgren, Faltungen, Mastbe ...................................................................... 12.23

    3 Linienarten und Linienbreiten ............................................................................. 12.23

    4 Kennzeichnung der Schnittflchen geschnittener Stoffe ................................... 12.24

    5 Bemaung............................................................................................................... 12.26

    6 Vereinfachte Darstellungen .................................................................................. 12.26

    6.1 Treppen und Rampen .............................................................................................. 12.266.2 Fenster und Tren.................................................................................................... 12.286.3 Aussparungen .......................................................................................................... 12.296.4 Abriss und Wiederaufbau........................................................................................ 12.296.5 Bewehrung............................................................................................................... 12.30

    7 Beispiele ................................................................................................................. 12.33

    Seiten 12.16 bis 12.34 siehe auf beiliegender CD.

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    12B Bauzeichnen

    12.16

    1 Arten und Inhalte von BauzeichnungenBauzeichnungen sind Zeichnungen, die fr die verschiedenen Bauphasen, sowohl in der Ob-

    jektplanung als auch in der Tragwerksplanung, zur technisch einwandfreien und sachlichenDarstellung baulicher Objekte dienen. Die Baukrper oder Bauteile werden in Grundrissen,Ansichten und Schnitten dargestellt. Der Inhalt dieser Zeichnungen ist normativ geregelt. In dennachstehenden Abschnitten erfolgt in Anlehnung an die DIN 1356-1 und die HOAI (Honorar-

    ordnung fr Architekten und Ingenieure) eine Begriffsklrung der verschiedenen Arten vonBauzeichnungen sowie eine Zuordnung zu den jeweiligen Planungsabschnitten.

    1.1 Objektplanung

    1.1.1 Vorentwurfszeichnungen

    Vorentwurfszeichnungen sind Zeichnungen im Rahmen der Vorplanung fr eine bauliche An-lage, basierend auf der Grundlage eines erarbeiteten Planungskonzeptes. Sie verdeutlichen mitskizzenhaften Darstellungen und erluternden Angaben das Planungskonzept, soweit notwendigunter Bercksichtigung der Leistungen anderer an der Planung fachlich Beteiligter. Vorent-wurfszeichnungen knnen auch als Grundlage fr einen ersten Kostenberschlag und zurBeurteilung der baurechtlichen Genehmigungsfhigkeit dienen.

    In Abhngigkeit von Art und Umfang der Planungsaufgabe, sind Vorentwurfszeichnungen ohneMastab oder im Mastab 1:500 bzw. 1:200 anzufertigen. Sie sollen mindestens enthalten:

    Einbindung der baulichen Anlage in ihre Umgebung, z.B. Darstellung des Bauwerks aufdem Baugrundstck mit Angabe der Haupterschlieung und der Nordrichtung,

    Darstellung der Grundrisse der Hauptgeschosse, Schnitte sowie Baukrper- und Fassaden-gestaltung,

    Zuordnung der im Raumprogramm genannten Rume zueinander, angenherte Mae der Baukrper und Rume, auch als Grundlage fr die Berechnung der

    Grundflchen und Rauminhalte sowie der Bauwerkskosten nach DIN 276 und DIN 277.

    Weiterhin enthalten sie, soweit notwendig:

    konstruktive Angaben, Verdeutlichung der rumlichen Wirkung durch Perspektiven und Modelle.

    1.1.2 Entwurfszeichnungen

    Entwurfszeichnungen sind Zeichnungen des durchgearbeiteten Gesamtentwurfs fr eine geplan-te bauliche Anlage, die im Rahmen der Entwurfsplanung aus den Vorentwurfsplnen entwickeltwerden. Sie bercksichtigen sowohl stdtebauliche und gestalterische als auch konstruktiveAnforderungen an das Objekt unter Einbeziehung der Beitrge anderer, an der Planung fachlichBeteiligter und dienen unter anderem als Grundlage fr die Kostenberechnung.

    In Abhngigkeit von Art und Umfang der Bauaufgabe, sind Entwurfszeichnungen im Mastab

    1:100, bei greren Objekten im Mastab 1:200 anzufertigen. Sie sollen mindestens enthalten:In den Grundrissen:

    Bemaung der Lage des Bauwerkes im Baugrundstck, Hinweise auf die Erschlieung,Angabe der Nordrichtung,

    Bemaung der Baukrper und Bauteile (Hauptmae), lichte Raummae des Rohbaus, Hhenlage des Bauwerkes ber NN, Raumflchen in m, Bezeichnung der Raumnutzung und ggf. die Raumnummern (DIN ISO 4157), Angabe der Bauart und der wesentlichen Baustoffe, Farb- und Lichtgestaltung, Bauwerksfugen,

    Trffnungen mit Bewegungsrichtung der Tren, Fensterffnungen und besondere Kenn-zeichnung der Gebudezugnge und ggf. Wohnungszugnge o. ., Treppen und Rampen mit Angabe der Steigungsverhltnisse, Anzahl der Steigungen und

    Steigungsrichtung (Lauflinie),

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    Arten und Inhalte von Bauzeichnungen

    12.17

    Schornsteine, Kanle und Schchte, Einrichtungen des technischen Ausbaus, betriebliche Einbauten und Mblierungen, bei nderung baulicher Anlagen die zu erhaltenden, zu beseitigenden und die neuen Bau-

    teile (DIN ISO 7518), den zu erhaltenden Baumbestand und die geplante Gestaltung der Freiflchen auf dem Bau-

    grundstck (Verkehrsflchen, Grnflchen), die bestehenden und zu bercksichtigenden baulichen Anlagen (nur wenn notwendig), Lage der vertikalen Schnittebenen.In den Schnitten:

    Geschosshhen, ggf. auch lichte Raumhhen, Hhenlage der baulichen Anlage ber NN, konstruktive Angaben zur Grndung und zum Dachaufbau, Treppen und Rampen mit Angabe der Steigungsverhltnisse und Anzahl der Steigungen, den vorhandenen und geplanten Gelndeverlauf (Gelndeanschnitt).

    In den Ansichten:

    Gliederung der Fassade, einschlielich Gebudefugen, Fenster- und Treinteilungen, Dachrinnen und Regenfallleitungen, Schornsteine und sonstige technische Aufbauten, Dachberstnde, den vorhandenen und geplanten Gelndeverlauf, ggf. die zu bercksichtigende anschlieende Bebauung.

    1.1.3 Bauvorlagezeichnungen

    Bauvorlagezeichnungen sind Entwurfszeichnungen, die dem Antrag auf Erteilung einer Bauge-nehmigung beizufgen sind. Der Inhalt dieser Zeichnungen ist in Abhngigkeit von den

    jeweiligen Bauvorlagenverordnungen der Lnder oder den Vorschriften fr andere ffentlich-

    rechtliche Verfahren um Angaben, die zur Beurteilung des jeweiligen Bauvorhabens erforder-lich sind, zu ergnzen. Die Rechtsverordnungen der Lnder enthalten konkrete Anforderungenhinsichtlich der Mastbe, der Mindestinhalte sowie der zu verwendenden Zeichen und gege-

    benenfalls Farben. Im Regelfall sind Bauvorlagezeichnungen im Mastab 1:100 anzufertigen.

    Als weitere Bauvorlage ist dem Antrag auf Erteilung einer Baugenehmigung ein Lageplan,nicht kleiner als im Mastab 1:500, auf der Grundlage der amtlichen Flurkarte sowie die Dar-stellung der Grundstcksentwsserungen hinzuzufgen. Der Inhalt des Lageplans wirdebenfalls in den Rechtsvorschriften der Lnder (z.B. DVOSchsBO) konkretisiert.

    1.1.4 Ausfhrungszeichnungen

    Ausfhrungszeichnungen sind Bauzeichnungen im Rahmen der Ausfhrungsplanung mit zeich-

    nerischen Darstellungen des geplanten Objektes mit allen fr die Ausfhrung notwendigenEinzelangaben. Sie enthalten unter Bercksichtigung der Beitrge anderer an der Planung fach-lich Beteiligter alle fr die Ausfhrung bestimmten Einzelangaben in Werkzeichnungen undDetailzeichnungen und dienen als Grundlage der Leistungsbeschreibung und Ausfhrung der

    baulichen Leistungen.

    Werkzeichnungen

    Werkzeichnungen werden im Regelfall im Mastab 1:50, ggf. 1:20 ausgefhrt. Sie sollen min-destens enthalten:

    In den Grundrissen:

    Hhenangaben, Lage des Bauwerkes ber NN, Bemaung aller Bauteile, alle Mae zum Nachweis der Raumflchen und des Rauminhaltes (Rohbaumae), Raumflchen in m,

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    12B Bauzeichnen

    12.18

    Bezeichnung der Raumnutzung und Angabe der Raumnummern (DIN ISO 4157), Trffnungen mit Bewegungsrichtung der Tren, Fensterffnungen, Treppen und Rampen mit Angabe der Steigungsverhltnisse, Anzahl der Steigungen und

    Steigungsrichtung (Lauflinie), Angabe der Bauart und der Baustoffe, soweit diese nicht den Tragwerksausfhrungszeich-

    nungen zu entnehmen sind, Angaben ber die Oberflchenbeschaffenheit verwendeter Baustoffe bei besonderen An-

    forderungen an die Oberflche, Lage und Verlauf der Abdichtungen, konstruktive Fugen, Anordnung der betriebstechnischen Anlagen mit Querschnitten der Schornsteine, Kanle

    und Schchte, Angaben ber Aussparungen und Einbauteile, Anordnung der betrieblichen Einrichtungen des technischen Ausbaus, Anordnung der betrieblichen Einbauten, ggf. in schematischer Darstellung, Mblierung (Einbauschrnke, Kcheneinrichtungen), Verlauf der Grundleitung (DIN 1986), Angaben ber die Drnung, Angaben zu Matoleranzen bei Verwendung von Fertigteilen, bei nderung baulicher Anlagen alle zu erhaltenden, zu beseitigenden und neuen Bauteile

    (DIN ISO 7518), Gelndeschnitte mit Angaben zu vorhandenen und knftigen Hhen, Hinweise auf weitere Zeichnungen.

    In den Schnitten:

    Geschosshhen, ggf. auch lichte Raumhhen, Hhenangaben fr Decken und Fubden (Rohbau- und Fertigmae), Podeste, Brstungen,

    Unterzge, Vouten, Mae aller Bauteile, Treppen und Rampen mit Angabe der Steigungsverhltnisse und Anzahl der Steigungen, Angabe der Bauart und der Baustoffe, soweit diese nicht den Tragwerksausfhrungszeich-

    nungen zu entnehmen sind, Angaben ber die Oberflchenbeschaffenheit verwendeter Baustoffe bei besonderen An-

    forderungen an die Oberflche, Lage und Verlauf der Abdichtungen, Angaben ber Aussparungen und Einbauteile, Angaben ber die Drnung, Mblierung (Einbauschrnke, Kcheneinrichtungen), bei nderung baulicher Anlagen alle zu erhaltenden, zu beseitigenden und neuen Bauteile

    (DIN ISO 7518), Gelndeschnitte mit Angaben zu vorhandenen und knftigen Hhen, Hinweise auf weitere Zeichnungen.

    In den Ansichten:

    Gliederung der Fassade, einschlielich Gebudefugen, Fenster- und Treinteilungen mit Angaben zur ffnungsart, Dachrinnen und Regenfallleitungen, Schornsteine und sonstige technische Aufbauten, Bemaung und Hhenangaben, soweit nicht aus Grundrissen und Schnitten erkennbar, ggf. die zu bercksichtigende anschlieende Bebauung.

    Detailzeichnungen

    Detailzeichnungen ergnzen die Werkzeichnungen in bestimmten Ausschnitten in jeweils not-

    wendigem Umfang durch zustzliche Angaben. Sie werden im Mastab 1:20, 1:10, 1:5 und 1:1dargestellt.

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    Arten und Inhalte von Bauzeichnungen

    12.19

    1.1.5 Baubestandszeichnungen

    Baubestandszeichnungen sind Bauplne (Grundrisse aller Geschosse und des nutzbaren Dach-raumes, alle Ansichten, Dachaufsichten und die erforderlichen Schnitte), die alle fr den

    jeweiligen Zweck notwendigen Angaben ber eine fertig gestellte bauliche Anlage enthalten.Im Regelfall sind sie im Mastab 1:100 bzw. 1:50 anzufertigen und mssen folgende Angabenenthalten:

    Kennzeichnung der Rume mit Nummern und Grundflche (in m), Rohbaumae, Wanddicken, ffnungen von Fenstern und Tren, Querschnitte von Kanlen,

    Schchten, Schornsteinen usw., Aufzge, Treppen und Rampen mit Steigungsverhltnis, Materialangaben ber die Art des Fubodenbelages, ber die Behandlung der Decken und

    Wnde, Angaben der zulssigen Verkehrslasten.

    1.1.6 Bauaufnahmezeichnungen

    Bauaufnahmezeichnungen sind zeichnerische Darstellungen von Maaufnahmen des Ist-Zustandes bestehender Objekte im erforderlichen Umfang und Mastab. Zur Erstellung einerBauaufnahmezeichnung ist die Vermessung eines bestehenden Bauwerkes notwendig.

    Nach DIN 1356 Teil 6 werden an Bauaufnahmezeichnungen je nach dem voraussichtlichen

    Verwendungszweck verschiedene Anforderungen an Qualitt und Quantitt der Mapunkte undMerkmale gestellt. In dieser Hinsicht wird in 4 verschiedene Informationsdichten unterschie-den. Mit steigender Informationsdichte erhhen sich die Aussagekraft und die Genauigkeiteiner Bauaufnahme.

    Tafel 12.19: Zuordnung von Dokumentarten der Bauaufnahme zu festgelegten Mastben (DIN 1356-6)

    Mastab Dokumentart

    1:1000, 1:500 Landschafts-, Lageplan

    1:200 1:50 Auenanlagenzeichnung, Baualter-, Nutzungsplan,

    1:100, 1:50Abriss-, Baubestands-, Bauwerks-, Dach-, Decken-, Grndungs-, Rekonstruktions-,Sanierungs-, Technische Ausbau-, Wiederverwendungs-, Demontagezeichnung

    1:100 1:20 Bauschadenzeichnung, Detaillageplan, Einrichtungszeichnung

    1:20 1:1 Detailzeichnung

    Informationsdichte I

    Bauaufnahmezeichnungen der Informationsdichte I sollen als Besprechungsgrundlage bei Vor-planungen und Renovierungsmanahmen dienen, wenn die Bausubstanz nicht verndert wird.

    In diesen Zeichnungen mssen nicht alle Mae fr eine genaue grafische Darstellung dokumen-tiert werden. Enthalten sollten sie dagegen:

    Umrisse gestalteter Auenanlagen, Baumbestnde und Anpflanzungen, Lage von Brunnen, Kanalanschlssen, Versorgungsleitungen und Senk- und Sickergruben, Geschossgrundrisse mit Raumeinteilung und Bemaung der Auenabmessungen sowie

    lichten Raummaen, Wnde, Decken, Stockwerke, Dachstuhl (Dachkonstruktionen und Fachwerk), Hhenangaben zu Fubden, Stockwerken, Dachstuhl, Traufe, First und Gelnde sowie

    lichte Wand- und Deckenffnungen, lichte Raumhhen, Wand- und Deckendicken.

    Grenzabweichungen bis zu 0,2 % sind zulssig.

    Informationsdichte II

    Bauaufnahmezeichnungen der Informationsdichte II enthalten eine vermehrte Messpunktdichte.

    Sie sollen als Grundlage bei Genehmigungsplanungen und Sanierungsmanahmen dienen, auchwenn die Bausubstanz geringfgig verndert wird. Auerdem bilden sie die Grundlage fr Orts-und Stadtbildanalysen.

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    12B Bauzeichnen

    12.20

    Zustzlich zu den Angaben der Bauaufnahmezeichnungen der Informationsdichte I mssendiese Zeichnungen enthalten:

    Oberflchengestaltung und Gliederung der Auenanlagen, Anschluss an ffentliche Verkehrsflchen und Einrichtungen fr den Verkehr, angrenzende Gebude mit First- und Traufhhen, Fassadenflchen, Gesimse, Dachneigungen, -berstnde und -formen, Dachaufbauten, Konstruktion der Wnde, Bden und Decken, Treppen, Rampen, Schchte mit ihren Abmessungen, Ausbaudetails wie Fenster und Tren, Spannrichtungen, Deckendurchbiegungen, Fubodengeflle, Wandneigungen, anderweitige

    Verformungen und Grundrissabweichungen vom rechten Winkel, Bezeichnung von Baumaterialien und Farbgebung, Dimensionierung und Abmessungen von Schornsteinen, freiliegende Installationen, betriebstechnische Anlagen, Bauschadenerfassung.

    Grenzabweichungen bis zu 0,1 % sind zulssig.

    Informationsdichte III / IVBauaufnahmezeichnungen der Informationsdichte III und IV sollen die Grundlage fr schwieri-ge Umbau-, Rekonstruktions- und Sanierungsmanahmen bilden. Sie erfordern ein exakteresAufma, welches nur mit besonderem technischem Aufwand erreicht werden kann. NormativeRegelungen ber die genauen Zeichnungsinhalte sind derzeit noch in Vorbereitung.

    1.1.7 Benutzungsplne

    Benutzungsplne sind Baubestandszeichnungen oder Bauaufnahmen, die durch zustzliche An-gaben fr bestimmte, baurechtlich, konstruktiv oder funktionell zulssige Nutzungen ergnztsind (z.B. zulssige Verkehrslasten, Rettungswege).

    1.2 Tragwerksplanung1.2.1 Positionsplne

    Positionsplne sind Zeichnungen des Tragwerks zur Erluterung der statischen Berechnung, dieAngaben (ggf. in skizzenhafter Darstellung) ber die Lage der einzelnen Bauteile innerhalb derGesamtkonstruktion enthalten. Alle dargestellten Tragwerksteile mssen mit den Angaben inder statischen Berechnung bereinstimmen und werden mit Positionsnummern gekennzeichnet.Positionsplne werden im Rahmen der Genehmigungsplanung auf der Grundlage der Entwurfs-zeichnungen des Objektplaners erstellt. Sie sollen mindestens enthalten:

    Tragwerksabmessungen und Kennzeichnung der Bauteile mit den statischen Positionen, Bewehrungsquerschnitte,

    Verkehrslasten, Angaben zu Art und Gte der Baustoffe und Besonderheiten der Konstruktion.

    1.2.2 Schalplne

    Schalplne sind Bauzeichnungen des Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonbaus im Rahmen derAusfhrungsplanung mit Darstellung der einzuschalenden Bauteile. Schalplne werden in Er-gnzung der Ausfhrungszeichnungen des Objektplaners als Grundrisse und Schnitte unterBercksichtigung der Ergebnisse der statischen Berechnung angefertigt. Durchbrche, Ausspa-rungen und Schlitze weiterer Fachplaner sind in die Schalplne zu bertragen. ErgnzendeAngaben sind gegebenenfalls den Ausfhrungszeichnungen des Objektplaners zu entnehmen.

    Geschossgrundrisse werden im Regelfall als Grundrisse Typ B (Tafel 12.21), Fundamente im

    Regelfall als Grundrisse Typ A (Tafel 12.21) im Mastab 1:50 dargestellt.

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    Arten und Inhalte von Bauzeichnungen

    12.21

    Tafel 12.21: Grundrisstypen nach DIN 1356-1

    Grundrisstyp A B

    GrundrissDraufsicht auf den unteren Teil eineshorizontal geschnittenen Bauobjektes

    Untersicht unter den oberen Teil eineshorizontal geschnittenen Bauobjektes(Spiegelung)

    Schnittkanten Breite Volllinie mit Schraffur

    Schmale VolllinienSichtbare Kanten Begrenzungen und Kanten der Bau-

    teiloberseitenBegrenzungen und Kanten der Bau-teiluntersichten

    Strichlinien

    unterhalb der Schnittlinie verdecktliegende Bauteilkanten

    oberhalb der Schnittlinie verdeckt lie-gende Bauteilkanten

    PunktlinienVerdeckte Kanten

    oberhalb der Schnittlinie liegende Bau-teilkanten (Unterzug, Deckenffnung)

    ---

    Mastbe fr Detail- und/oder Teilzeichnungen sind nach Art und Gre der darzustellendenEinzelheiten festzulegen. Schalplne sollen mindestens enthalten:

    Mae des Bauwerks und der Bauteile, Hhenkoten und Bauwerksachsen, Aussparungen innerhalb dieser Bauteile, soweit sie fr das Tragverhalten relevant sind, Auflager der einzuschalenden Bauteile (Umrisse der tragenden Mauerwerkswnde, Kopf-

    platten von Stahlsttzen, tragende Einbauteile), Arten und Festigkeitsklassen der Baustoffe, ggf. besondere Gesteinskrnungen, Zusatzmit-

    tel und Zusatzstoffe.

    1.2.3 Rohbauzeichnungen

    Rohbauzeichnungen sind erweiterte Schalplne mit allen fr die Ausfhrung des Rohbaus er-forderlichen Angaben, die auf der Baustelle nicht der Ergnzung durch die Plne desObjektplaners bedrfen. Sie enthalten neben den Mindestinhalten eines Schalplans auch alleweiteren Angaben fr die Herstellung des Tragwerkes, insbesondere:

    Dimensionierung und Bemaung einzubetonierender Bauteile (Ankerschienen, -platten,Fassadenverankerungen, usw.),

    Oberflchenbeschaffenheit (Strukturbeton, Sichtbeton, Abfasungen, usw.).

    Rohbauzeichnungen werden als Besondere Leistungen im Rahmen der Ausfhrungsplanung aufder Grundlage der Ausfhrungszeichnungen des Objektplaners angefertigt. Als Darstellungsre-geln und Mastbe gelten die Festlegungen wie bei Schalplnen.

    1.2.4 Bewehrungszeichnungen

    Bewehrungszeichnungen sind Bauzeichnungen des Stahlbeton- und Spannbetonbaus mit allenfr das Schneiden, Biegen und Verlegen der Bewehrung erforderlichen Angaben. Sie werdenim Rahmen der Ausfhrungsplanung nach DIN ISO 3766 angefertigt. Die einzubauende Beton-stahlbewehrung und die Spannglieder sind auf den Zeichnungen eindeutig und bersichtlichdarzustellen, zu bemaen und mit Einbau- und Verlegehinweisen zu versehen. Sie werden ge-genber den Bauteilbegrenzungen durch breitere Linien hervorgehoben.

    Der Mastab ist nach Art und Schwierigkeit des Tragwerks festzulegen, im Regelfall gelten dieMastbe 1:50, 1:25 oder 1:20. Auf Bewehrungszeichnungen sind insbesondere anzugeben:

    erforderliche Festigkeitsklassen des Betons, Expositionsklassen und weitere Anforderun-gen an den Beton; Beton- und Spannstahlsorte;

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    12B Bauzeichnen

    12.22

    Anzahl, Durchmesser, Form und Lage der Bewehrungsstbe (gegenseitiger Abstand undbergreifungslngen an Sten und Verankerungslngen); Anordnung, Mae und Ausbil-dung von Schweistellen mit Angabe der Schweizusatzwerkstoffe; Typ und Lage dermechanischen Verbindungsmittel; Rttelgassen, Lage von Betonierffnungen;

    Herstellungsverfahren der Vorspannung; Anzahl, Typ und Lage der Spannglieder; Anzahl,Typ und Lage der Spanngliedverankerungen und Spanngliedkopplungen sowie Anzahl,Durchmesser, Form und Lage der zugehrigen Betonstahlbewehrung; Typ und Durchmes-

    ser der Hllrohre; Angaben zum Einpressmrtel; erforderlicher Biegerollendurchmesser; Manahmen zur Lagesicherung der Betonstahlbewehrung und der Spannglieder (z.B. Art

    und Anordnung der Abstandhalter) sowie Anordnung, Mae und Ausfhrung der Unter-sttzungen der oberen Betonstahlbewehrungslage und der Spannglieder;

    Hauptabmessungen der Stahlbeton- und Spannbetonbauteile; Verlegema cvder Bewehrung sowie das Vorhaltema cder Betondeckung; Fugenausbildungen; ggf. besondere Manahmen zur Qualittssicherung.

    1.2.5 Fertigteilzeichnungen

    Fertigteilzeichnungen sind Bauzeichnungen zur Herstellung von Fertigteilen aus Beton, Stahl-beton, Spannbeton oder Mauerwerk im Fertigteilwerk oder auf der Baustelle. Rohbau- undBewehrungszeichnung fr Fertigteile werden blicherweise auf einem Blatt zusammengefasstund sind gegebenenfalls durch Stcklisten zu ergnzen.

    Im Regelfall werden sie im Mastab 1:25 oder 1:20 dargestellt und sollten enthalten:

    die Art der Fertigteile, Typ- oder Positionsnummer und Eigenlast der Fertigteile, die Mindestdruckfestigkeitsklasse des Betons beim Transport und bei der Montage, Art, Lage und zulssige Einwirkungsrichtung der fr den Transport und die Montage erfor-

    derlichen Anschlagmittel (z.B. Transportanker), Absttzpunkte und Lagerungen,

    gegebenenfalls zustzliche konstruktive Manahmen zur Sicherung gegen Stobeanspru-chung,

    zulssige Matoleranzen der Fertigteile.

    1.2.6 Verlegezeichnungen

    Verlegezeichnungen sind Bauzeichnungen fr die Verwendung von Fertigteilen auf der Bau-stelle. Sie enthalten alle fr den Einbau und Anschluss der Fertigteile erforderlichen Angaben.

    Die Grundrisse werden als Typ A bzw. Typ B (siehe Tafel 12.21) im Mastab nach den Festle-gungen der Schalplne, ggf. skizzenhaft dargestellt. Je nach Art der Fertigteilkonstruktionsollen Verlegezeichnungen mindestens enthalten:

    Positionsbezeichnungen der einzelnen Fertigteile, Lage der Fertigteile im Gesamttragwerk, Auflagertiefen, Art und Abmessungen der Lager, Einbautoleranzen, Anschlsse und zustzlich auf der Baustelle zu verlegende Bewehrung, erforderliche Absttzungen (Montagesttzen), Festigkeitsklassen und ggf. erforderliche Angaben zu Ortbetonergnzungen oder Verbin-

    dungselementen, Einbauablauf, soweit erforderlich.

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    Blattgren, Faltungen, Mastbe

    12.23

    2 Blattgren, Faltungen, MastbeBlattgren, Gestaltung und Faltung von technischen Zeichnungen sind nach internationalen

    Normen festgelegt. Blattgren fr Zeichnungen auf Formaten grer als A4 sind vorzugsweisenach DIN EN ISO 5457 zu whlen. Die Zeichnungen sollten mit ausreichender bersichtlich-keit entsprechend den geforderten Mastben auf einem Bogen vom kleinsten Format gefertigtwerden. Die Faltung der Zeichnungen erfolgt in Anlehnung an DIN 824 nach Tafel 12.23a.

    Tafel 12.23a: Blattgren und Faltungen

    DIN A4 DIN A3 DIN A2 DIN A1

    DIN A0

    Format Blattgre Zeichenflche

    A4 210 x 297 180 x 277

    A3 297 x 420 277 x 390

    A2 420 x 594 400 x 564

    A1 594 x 841 574 x 811

    A0 841 x 1189 821 x 1159

    3 Linienarten und LinienbreitenBezeichnungen und Abmessungen sowie die entsprechend vorgesehene Anwendung von Li-nienarten, die fr zeichnerische Darstellungen in Bauzeichnungen verwendet werden, sindnormativ geregelt (DIN 1356-1, DIN ISO 128-23). Um die Bauteile przise und fassbar darstel-len zu knnen, wird in der Regel mit drei Linienbreiten schmal, breit und sehr breit imVerhltnis 1:2:4 gearbeitet.

    Tafel 12.23b: Linienbreiten in mm

    SchmaleLinie

    LiniengruppeBreite Linie

    Sehr breiteLinie

    GraphischeSymbole

    0,13 0,25 0,50 0,18

    0,18 1) 0,35 1) 0,70 1) 0,25

    0,25 2) 0,50 2) 1,00 2) 0,35

    0,35 0,70 1,40 0,50

    0,50 1,00 2,00 0,70

    1) Richtwerte fr Zeichnungen imMastab 1:100; Schmale Linieauch 0,25 ausfhrbar

    2) Richtwerte fr Zeichnungen imMastab 1:50; Schmale Linieauch 0,35 ausfhrbar

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    10/20

    12B Bauzeichnen

    12.24

    Tafel 12.24a: Linienarten und Anwendung

    Linienart Anwendung

    sehr breit Begrenzung von Schnittflchen, Bewehrungssthle, Linien mit be-sonderer Bedeutung

    breitSichtbare Kanten und Umrisse von Bauteilen, Begrenzung vonSchnittflchen schmaler oder kleiner Bauteile, Schalkanten, Umris-

    se der Positionsnummern, Betonstahlmatten, SystemlinienVolllinie

    schmalSchraffuren, Malinien, Mahilfslinien, Hinweislinien, Lauflinien,Begrenzung von Ausschnittdarstellungen, Hhenlinien, vereinfachteDarstellungen, Diagonallinien (ffnungen, Durchbrche, Beweh-rungsmatten), Verlegelinien, Biegelinien

    sehr breit Bewehrungssthle in unterer (Draufsicht) bzw. hinterer (Seitenan-sicht) Lage bei Darstellung jeglicher Bewehrung in einer Zeichnung

    breit Verdeckte Kanten und Umrisse von Bauteilen, verdeckte Schalkan-ten, Anschlussbewehrung

    Strichlinie

    schmal Verdeckte Kanten und Umrisse von Bauteilen, Hhenlinien, Unter-teilung von Pflanzflchen, Nebenrasterlinien

    sehr breit Kennzeichnung der Lage der Schnittebenen, Kennzeichnung vonOberflchen mit besonderen Anforderungen, Grenzlinien fr Ver-trge, Phasen oder BereicheStrichpunktlinie

    schmal Achsen, Begrenzung von teilweisen oder unterbrochenen Ansichtenund Schnitten, nderungen im Schnittverlauf

    sehr breit Vorgespannte Bewehrungsglieder und -seileStrich-

    Zweipunktlinie schmal Alternativ- und Grenzstellungen beweglicher Teile

    PunktlinieBauteile vor bzw. ber der Schnittebene, Umrisse nicht zum Projektgehrender bzw. nebenschlicher Bauteile

    ZickzacklinieBegrenzung von teilweisen oder unterbrochenen Ansichten undSchnitten, wenn keine Strichpunktlinie

    4 Kennzeichnung der Schnittflchen geschnittener StoffeDie Kennzeichnung von Schnittflchen erfolgt durch Schraffuren nach DIN ISO 128-50 undDIN 1356-1. Kanten der Schnittflchen sind durch breite Volllinien hervorzuheben. TreffenSchnittflchen mehrerer Bauteile zusammen, sind Schraffuren unter 45 um 90 versetzt zuein-ander anzuordnen.

    Die Kennzeichnung der Schnittfhrung erfolgt im Grundriss oder im Schnitt mittels Schnittli-nien und zugehrigen Bezugspfeilen an deren beiden Enden, wodurch sowohl derSchnittverlauf als auch die Betrachtungsrichtung der zugehrigen Schnitte verdeutlicht werden.

    Tafel 12.24b: Darstellung der Schnittfhrung

    SchnittfhrungHorizontal fr Grundrisstyp A,

    vertikal in BlickrichtungHorizontal fr Grundrisstyp B

    DarstellungA A

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    Kennzeichnung der Schnittflchen geschnittener Stoffe

    12.25

    Tafel 12.25a: Darstellung von Schraffuren nach DIN ISO 128-50 und DIN 1356-1

    Tafel 12.25b: Darstellung von Schraffuren nach DIN ISO 128-50

    BaustoffSchraffur

    DIN ISO 128-50Baustoff

    Schraffur

    DIN ISO 128-50

    Leichtbeton WU-Beton

    Leichtziegel Bimsbaustein

    Glas Holzwerkstoff

    Gipsplatte Fllstoff

    Wasser Gasfrmige Stoffe

    Baustoff Schraffur DIN ISO 128-50 Schraffur DIN 1356-1

    Bodengewachsen geschttet

    Kies

    Sand

    Beton unbewehrt

    Beton bewehrt

    Mauerwerk

    Mauerwerk erhhte Festig-keit

    Holz quer zur Faser

    Holz parallel zur Faser

    Dmmstoff

    DichtstoffDichtstoff Abdichtung

    Metalle

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    12/20

    12B Bauzeichnen

    12.26

    5 BemaungDurch die Bemaung einer Zeichnung sollen alle notwendigen Abmessungen und die Lage(Anbindung an vorhandene Bauteile, Achsen oder Messpunkte) eines Bauteils eindeutig er-kennbar werden.

    Jede Bemaung besteht aus Mazahl, Malinie und Malinienbegrenzung, wobei die Mali-nienbegrenzung wahlweise als rechtsgeneigter Schrgstrich oder als Punkt darzustellen ist.

    Maketten, die sich nicht zwischen den Begrenzungslinien der Flchen sondern auerhalb derDarstellung befinden, sollen ber Mahilfslinien Bezug auf die Darstellung nehmen.

    Grundlegende Anforderungen an die Bemaung sind in DIN 406 und DIN 1356 geregelt. Da-nach soll die Bemaung grundstzlich in Leselage, d.h. unter dem Bauteil und neben derrechten Bauwerkskante von unten bzw. von rechts lesbar angeordnet werden. Ist bei komplexenDarstellungen diese Regelung nicht haltbar, muss unter Wahrung der bersichtlichkeit davonabgewichen werden. Bei mehreren parallelen Maketten sind diese entsprechend der Lage derzu bemaenden Bauteile unter gleichen Abstnden von innen nach auen anzuordnen. Diekleinsten Teilmae stehen auf der dem Bauteil nchstliegenden Makette, zusammenfassendeMae stehen auen. Maketten im Inneren der Darstellung sind so anzuordnen, dass die Flcheim mittleren Bereich der Rume mglichst frei bleibt. Der Bezug zum bematen Bauteil mussimmer ersichtlich bleiben (Mahilfslinie). Alle Mae werden ber der Malinie, die Hhe vonTren, Fenstern und sonstigen ffnungen unter der Malinie angeordnet. Hhenangaben inGrundrissen und Schnitten sind bezogen auf die Hhenlage 0,00 anzugeben. Die Darstellungvon Hhenangaben erfolgt nach Tafel 12.26a.

    Tafel 12.26a: Darstellung von Hhenangaben

    Im Bauwesen beziehen sich alle Mae auf die Rohbauabmessungen. Hinsichtlich der angewen-deten Maeinheiten liegen Unterschiede zwischen den verschiedenen Gewerken vor. So wirdim Betonbau blicherweise in Meter, im Holzbau in Zentimeter und im Stahlbau hingegenin Millimeter bemat (Tafel 12.26b).

    Tafel 12.26b: Malinienbegrenzung und Maeinheiten

    Malinienbegrenzung

    mittels Linie mittels PunktMaeinheit cm m, cm mm

    80 80 800Maeunter 1 m

    36,5 365 365

    Maeber 1 m

    236,5 2,365 2365

    6 Vereinfachte Darstellungen

    6.1 Treppen und RampenIn DIN 18065 sind, Bezug nehmend auf die Landesbauordnungen (LBO), die Definitionen,Maregeln und Hauptmae fr Treppen im Bauwesen festgelegt. Treppen dienen, unter Einhal-

    Hhenangabe der Oberflche der Unterflche

    Rohkonstruktion

    Fertigteilkonstruktion

    +1,36 5

    +1,40

    +1,165

    +1,13

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    Vereinfachte Darstellungen

    12.27

    tung entsprechender Anforderungen an Bequemlichkeit und Sicherheit beim Begehen einerTreppe, zum berwinden von Hhenunterschieden zwischen mindesten zwei unterschiedlichenEbenen. Dabei gilt das Steigungsverhltnis (Verhltnis von Auftrittsbreite aund Steigungsh-hes) als charakteristische Planungsgre, die in Abhngigkeit von der Treppenart normativgeregelt ist (Abb. 12.27) und ber die Schrittmaregel realisiert werden kann.

    Abb. 12.27: Abgrenzung von Steigungen (Rampen, Treppen, Leitern)

    Treppen werden nach der Bewegung beim Aufwrtsschreiten als Links- oder Rechts-Treppendefiniert. Am An- und Austritt von Treppenlufen sowie nach 18 Treppenstufen, sind Podest-flchen anzuordnen. Die nutzbare Treppenpodesttiefe muss mindestens der nutzbarenTreppenlaufbreite entsprechen. Es ist darauf zu achten, dass die lichte Treppendurchgangshhemindestens 2,00 m zu betragen hat.

    Tafel 12.27 sind in Anlehnung an DIN 1356-1, die Darstellungsarten verschiedener Treppenar-ten zu entnehmen. Die Laufrichtung der Treppe wird mittels einer Lauflinie in derGrundrissdarstellung angegeben. Dabei wird die Vorderkante der Antrittsstufe mit einem Kreis,die Vorderkante der Austrittstufe mit einem Pfeil gekennzeichnet.

    Tafel 12.27: Darstellung von Treppen und Rampen

    Treppenart Darstellung

    Treppenlauf horizontalgeschnitten, mit darunterliegendem LaufEinlufige

    Treppe Treppenlauf horizontalgeschnitten, mit darberliegendem Lauf (Typ A)

    Rampe

    ZweilufigeTreppe/Spindeltreppe

    1 Steigeisen

    2 Leitern3 Leitertreppen

    4 Treppen4a Baurechtlich notwendige Treppen

    (in sonstigen Gebuden)4b Baurechtlich notwendige Treppen

    (zu Aufenthaltsrumen fhrend, frWohngebude zwei Wohnungen)

    4c Keller- und Bodentreppen (nicht zuAufenthaltsrumen fhrend, sowie

    baurechtlich nicht notwendig)

    5 Rampen

    Steigungsverhltnis m:m = s/a

    Anzahl der Steigungen n:n = Geschosshhe/s

    Anzahl der Auftrittex:x = n 1

    Lauflnge l:l=x as Treppensteigunga Treppenauftritt

    Schrittmaregel:

    2s + a= 59 bis 65 cm

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    12B Bauzeichnen

    12.28

    6.2 Fenster und TrenTafel 12.28a: Vereinfachte Darstellung von Tren im Grundriss

    Drehflgel, einflgeligDrehflgel, zweiflgelig

    a) b) gegeneinander schlagend

    Hebe-Drehflgel

    Pendelflgel, einflgelig Pendelflgel, zweiflgelig Drehtr

    Schiebeflgel Hebe-Schiebeflgel Falttr, Faltwand

    Tafel 12.28b: Vereinfachte Darstellung von ffnungsflgeln in Ansichten und Schnitten

    Drehflgel Dreh-Kippflgel Hebe-Drehflgel Schiebeflgel Hebe-Schiebeflgel

    Kippflgel Klappflgel Festverglasung

    Schwingflgel Wendeflgel

    a)

    b)

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    15/20

    Vereinfachte Darstellungen

    12.29

    6.3 AussparungenTafel 12.29a: Vereinfachte Darstellung von Aussparungen in Grundrissen, Ansichten und Schnitten

    Schnitt

    Ansicht

    a) Aussparung (Nische):Tiefe kleiner als Bauteildicke

    a1) verdeckt liegende Kanten in Ansichta2) sichtbare Kanten in Ansicht

    b) Aussparung (Durchbruch):Tiefe gleich der Bauteildicke

    6.4 Abriss und WiederaufbauIn DIN ISO 7518 sind Symbole, Markierungen und vereinfachte Darstellungen von Abriss und

    Wiederaufbau normativ geregelt, siehe Tafeln 12.29b, 12.29c und 12.30a. Dabei ist zwischenEintragungen in bestehende oder neue Zeichnungen zu unterscheiden, um entweder den ur-sprnglichen oder den neuen Stand der Arbeiten hervorzuheben.

    Tafel 12.29b: Vereinfachte Darstellung von Umrissen

    Absicht Angabe in bestehender Zeichnung Angabe in neuer Zeichnung

    Bestehender,zu erhaltender Teil

    Keine Vereinbarungschmale Linie

    Bestehender Teil,

    der abzureien ist schmale Linie mit Kreuzen

    Neuer Teilbreite Linie

    Linie breiter als andere in selbigerZeichnung

    breite Linie

    Tafel 12.29c: Vereinfachte Darstellung von Maen und Informationen im Text

    Absicht Angabe in bestehender Zeichnung Angabe in neuer Zeichnung

    Bestehende, zu erhaltendeMae und Informationen Keine Vereinbarung1370

    INFORMATION

    Mae und Informationenzu bestehenden abzurei-enden Teilen1)

    1370

    INFORMATIONschmale Linie durch das Ma oder die Information

    Mae und Informationenzu neuen Teilen

    1370

    INFORMATION

    1)Es kann ntzlich sein, zwischen ursprnglichen und neuen Maen und Textinformation zu unterscheiden.Dies kann durch verschiedene Schriftgren oder durch die Schreibweise der Ziffern und des Textes erfolgen.

    a1) a2) b)

    a1)

    a2) b)

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    12B Bauzeichnen

    12.30

    Tafel 12.30a: Vereinfachte Darstellung von Bauwerken und Teilen von Gebuden

    Absicht Angabe in bestehender Zeichnung Angabe in neuer Zeichnung

    Bestehender,zu erhaltender Teil

    Keine Vereinbarung

    Bestehender Teil,

    der abzureien ist

    Neuer Teil

    Schlieung einer ffnungim bestehenden Bauwerk

    Neue ffnungim bestehenden Bauwerk

    Wiederherstellung einesbestehenden Bauwerkes

    nach Abriss eines damitverbundenen Bauwerkes

    Arbeit, die eine nderungder Oberflchenbeschich-tung erfordert

    6.5 BewehrungIn Anlehnung an DIN ISO 3766 werden die Bewehrungen fr Stahlbeton- und Spannbetonbau-teile entsprechend den Tafeln 12.30b und 12.31a vereinfacht dargestellt. In denBewehrungszeichnungen ist die Bewehrung, unter Angabe von Einzellngen, Teillngen und

    Biegewinkeln der Bewehrungsstbe sowie der notwendigen Einbaumae, in mastblichenSchnitten darzustellen. Dabei sollten die Biegeformen (mastbliche Darstellung nicht notwen-dig) immer eindeutig den entsprechenden Positionsnummern zugeordnet werden.

    Tafel 12.30b: Darstellung einfacher Bewehrung

    AllgemeinGrundriss/SchnittGerader

    Bewehrungsstab ohneVerankerungselemente Anschlussbewehrung

    Grundriss/Schnitt

    Mit WinkelhakenSeitenansicht

    Mit HakenSeitenansicht

    GeraderBewehrungsstab mitVerankerungselemen-ten Mit Platte oder Scheibe

    Grundriss/Schnitt

    Linienzug aus Geraden undBgen

    Geknickter Linienzug

    Rechtwinklig aus der Zeichen-ebene nach unten gebogen

    GebogenerBewehrungsstab

    Rechtwinklig aus der Zeichen-ebene nach oben gebogen

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    17/20

    Vereinfachte Darstellungen

    12.31

    Tafel 12.30b: Darstellung einfacher Bewehrung (Fortsetzung)

    Muffenverbindung(Zugbeanspruchung)

    Kontaktsto(Druckbeanspruchung)

    Mechanischverbundene Stbe

    Besondere Darstellungen:

    a) Schraubverbindung:- Kegelgewinde- aufgerolltes Gewinde- geschnittenes zylindrisches

    Gewinde- gewindefrmig ausgebildete

    Rippen

    b) Pressmuffensto

    c) Verbindung mit Stiftschrauben

    EinzelmatteDraufsicht/Schnitt

    Geschweite Matte

    Mehrere Matten in einer ReiheDraufsicht

    Tafel 12.31a: Darstellung der vorgespannten Bewehrung

    Nachtrglich gespannt in Rohrenoder Kanlen liegendGrundriss/SchnittVorgespannter

    Bewehrungsstab ohneVerankerungselemente Vorgespannt

    Grundriss/Schnitt

    SpanngliedverankerungSeitenansicht/Draufsicht

    VorgespannterBewehrungsstab mitVerankerungselemen-ten

    FestankerSeitenansicht/Draufsicht

    Bewegliche KopplungVerbindungVorgespannterBewehrungsstab Feste Kopplung

    Die vereinfachte Darstellung der Bewehrung erfolgt der bersichtlichkeit halber nach einheitli-chen Regeln. So sind Informationen zur Bewehrung (Anzahl, Stabdurchmesser, Stababstand,Lage im Bauteil) in Lngsrichtung der Bewehrungsstbe oder entlang der Bezugslinien bzw.entlang der Diagonale der Betonstahlmatten anzutragen.

    Tafel 12.31b: Kurzzeichen zur Kennzeichnung der Bewehrungslage

    DIN 1356-10;1991-02

    u = unten1) o = oben1) 1.Lage2) 2.Lage2) v = vorn1) h = hinten1)

    DIN ISO 3766 B T 1 2 N F

    1) Im Zweifelsfall Standort des Betrachters angeben.2) Bei mehrlagiger Bewehrung einzelne Lagen nummerieren und Zhlrichtung eindeutig festlegen.

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    18/20

    12B Bauzeichnen

    12.32

    In Tafel 12.32 werden die anzuwendenden Zeichenregeln zur Darstellung von Bewehrungenverdeutlicht.

    Tafel 12.32: Zeichenregeln zur Darstellung von Bewehrungen

    Bndel werden im Regelfall einschlielich derRadien dargestellt.

    Bewehrungen mit beidseitiger Verankerung wer-den im Schnitt dargestellt oder mit Text oderDoppelpfeil gekennzeichnet, um die Richtung der

    Stbe in der auen liegenden Schicht des Bauteilsentweder in der Seitenansicht oder in der Drauf-sicht zu zeigen.

    Ein Bndel mit Stben darf mit einer einzelnenLinie dargestellt werden, wobei am Stabende dieAnzahl der Stbe im Bndel gezeichnet wird.

    Beispiel:Bndel mit drei gleichen Bewehrungsstben

    Stab ohne Endanker, wenn es notwendig ist, dieauf der Zeichnung hintereinander liegenden En-den von Stben darzustellen.

    Jede Gruppe von gleichen Stben, Bgeln oder Gelenken wird durch einen Stab, Bgel oder ein Ge-lenk dargestellt, die mit einer extrabreiten Linie gezeichnet werden, wobei eine schmale Vollliniedieses Bndel kreuzt und deren Enden durch kurze schrge Linien gekennzeichnet sind.

    Ein Kreis, der mit der schmalen Volllinie gekennzeichnet wird, verbindet die die Gruppe darstellen-de Linie mit dem zutreffendem Stab, Bgel oder Gelenk.

    Stbe in Gruppen, die jeweils denselben Abstand und die gleiche Anzahl Stbe haben, drfen wie imBild dargestellt werden.

    Die Stelle der einzelnen Lagen der Stbe in der

    Ansicht von oben wird wie folgt angegeben:B = untere BewehrungT = obere Bewehrung1 = erste Lage bezglich Betonoberflche2 = zweite Lage bezglich Betonoberflche;

    obere und untere Bewehrunga) in getrennten Darstellungen

    b) in derselben Darstellung

    a) b)

    Die Stelle der einzelnen Bewehrungslagen in der

    Seitenansicht wird wie folgt angegeben:N = Ansicht von vornF = Ansicht von hinten1 = erste Lage bezglich Betonoberflche2 = zweite Lage bezglich Betonoberflche

    Ansicht von vorn und Ansicht von hintena) in getrennten Darstellungen

    b) in derselben Darstellung

    a) b)

  • 7/21/2019 12B_Bauzeichnen_Holschemacher

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    Beispiele

    12.33

    Tafel 12.32: Zeichenregeln zur Darstellung von Bewehrungen (Fortsetzung)

    Wenn die Anordnung der Bewehrung nicht eindeutig durch den Schnitt dargestellt ist, darf eine zu-stzliche Einzelheit, die die Bewehrung darstellt, auerhalb des Schnittes angefertigt werden.

    7 BeispieleEntwurfszeichnung nach DIN 1356-1: Grundriss

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    20/20

    12B Bauzeichnen

    Bewehrungsplan nach DIN 1356-1