11/2015 Nr. 76

Luther-Monat November

Vorwort Gedicht

Die Welt durch Taten erhellen.Am 10. November vor 532 Jahrenwurde Martin Luther geboren. Dieser Mann, den die meisten Menschen als Verfasser der 95 Thesen kennen, hat aber noch etwas nicht minder Großes voll-bracht – indem er die Bibel ins Deutsche übersetzte, machte er dem gemeinen Volk das zugäng-lich, was bis dato nur dem Klerus zustand. Luther bemühte sich um eine volksnahe Übersetzung, die durch eine direkte, kräftige, bil-derreiche, volkstümliche und all-gemein verständliche Ausdrucks-weise zu gefallen wusste. Man kann sagen, dass Martin Luther die für viele Menschen damals noch dunkle Welt erhell-te, indem er Wissen zugänglich machte, das vorher unzugänglich, unverständig und nur über Dritte erreichbar war. Plötzlich war der „einfache Mensch“ in der Lage sich eine eigene Meinung über sachverhalte zu machen, die vor-her nur von der Kanzel herab ver-kündet und festgelegt waren.

Indem wir uns vor Augen füh-ren, welche Gesamtleistung Lu-ther nicht nur rein theologisch, sondern für die gesamte Weltge-schichtliche Entwicklung voll-brachte, kann auch uns diese Er-kenntnis den November erhellen. Denn nicht nur die zweifel-los bahnbrechende Übersetzung der Bibel ist Luther hoch an zu rechnen, auch seine Auflehnung gegen die Obrigkeit, sein Aufbe-gehren gegen die Kirche und sein ankämpfen gegen Strukturen, die scheinbar unumstößlich waren, machen ihn zu einem Vorbild und einer Lichtgestalt.Auch sein Geburtsmonat Novem-ber wird zu etwas Besonderem, wenn wir uns im Geiste Luthers bemühen als Einzelner im Rah-men unserer Möglichkeiten unse-re Umwelt ein kleines Stück weit zu verbessern und zu erhellen.

Wir wünschen Ihnen viele erhel-lende Gedanken und einen schö-nen November!

„Falls Du glaubst, dass Du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn ein Moskito im Zimmer ist.“

Dalai Lama

Vorwort Gedicht

Die Welt durch Taten erhellen.

Ein Licht wie dieses,das die Flamme wirkt der Kerze in der Nacht

des Schweigens, unscheinbar zwar

und doch des Scheines mächtig

und der Kraft des Trostes.

Dein Leuchten macht die Ferne nah,

wandelt Dunkelheit in Sternenglanz,

führt das wunde Herz aus der Fährnis

und der Bangigkeit in die Freude

ganz.

Dr. Carl Peter Fröhling (*1933),deutscher Germanist,

Philosoph und Aphoristiker

Verschiedenes Thema des Monats

„Hier stehe ich...“

Übrigens...Der Wormser Reichstag endete mit der Ächtung Luthers, die ihn vogelfrei machte. Er wurde darauf hin von Soldaten Kurfürst Friedrichs` heimlich entführt und auf der Eisenacher Wartburg festgesetzt, um Luther der Gefahr zu entziehen.

Luther auf dem Reichstag zu Worms Kolorierter Holzschnitt von 1557

Der oft zitierte Ausspruch Martin Luthers vor dem Wormser Reichs-tag „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen“, ist nicht belegt. Er findet sich aber bereits auf einem Holzschnitt aus dem Jahr 1557. Eine wahrscheinlichere Version des Ausspruchs könnte „Da mein Gewissen in den Worten Gottes gefangen ist, ich kann und will nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.“ sein.

Laut einer belegten Eigenaussage Martin Luthers beschreibt dieser ein Erlebnis im Wittenberger Augustinerkloster als „Wende-punkt und unerwartete Erleuch-tung“. Als Luther über der Bibel-zeile „Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche aus dem Glauben kommt und zum Glauben führt; wie ge-schrieben steht: Der Gerechte wird aus dem Glauben leben.“ Dieser Bibelvers führt ihn zu der Er-kenntnis, dass allein der Glaube an Christus dem Menschen die Gnade Gottes zuteil werden las-sen und kein Vermittler und kei-

ne materielle Gegenleistung dazu nötig sei. Damit wurden für ihn auch die damals gebräuchlichen Ablassbriefe untragbar, die für die Entrichtung eines bestimm-ten Geldbetrags das Erlassen einer bestimmten Schuld ver-sprachen. Aus diesem Denken heraus formulierte Luther seine berühmten 95 Thesen. Diese Thesen, die er an die Schlosskir-che zu Wittenberg schlug fanden einen gewaltigen öffentlichen Widerhall, der schließlich die Reformation auslöste. Bereits am 4. September 1517 stellte Luther zunächst 97 Thesen vor, um damit einen Denkanstoß an seine Mitdozenten der Witten-berger Universität zu geben, an der Luther lehrte. Interessanter-weise billigten sogar einige Kir-chenobrige die Reformvorschlä-ge Luthers. Trotzdem steigt der Druck auf den Reformator und Luther sieht sich genötigt, seine

Verschiedenes Thema des Monats

Weltverändernde Thesen...

Wissenswertes zum ThemaDer Thesenanschlag Luthers wurde lange Zeit als Legende ohne historisches Fundament betrachtet, gilt jedoch nach der Entde-ckung einer handschriftlichen Notiz von Georg Rörer, Luthers langjährigem Sekretär, im Jahr 2006 wieder als wahrscheinlicher.

Thema des Monats Geburtstage

Thesen durch weitere Schriften zu präzisieren und zu erläutern. Er selbst äußert sich 1518 dahin-gehend, dass er mit den Thesen ja lediglich einen Missstand zu beseitigen und nicht das gan-ze Papsttum aus den Angeln zu heben trachte. Jedoch ist die La-wine nun nicht mehr aufzuhal-ten. Die Kirche reagiert auf den vermeintlichen Ketzer drastisch: 1518 wird in Rom der Ketzer-prozeß eröffnet. Dieser ruht je-doch 1519, da das Land mit der Regelung der Nachfolge des ver-storbenen Kaisers Maximilian beschäftigt ist. Nach der Wahl Karls V. zum Kaiser wird der Kampf gegen Luther und seine Anhänger jedoch weitergeführt. Es folgt der Wormser Reichs-tag und dessen Folgen, was im vorderen Teil bereits beschrie-ben ist. Anschließend verbringt Luther seine Zeit incognito auf der Wartburg: er nennt sich Jun-ker Jörg und „pflegt Haupthaar

und Bart“. Er übersetzt in nur elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deut-sche. Es folgen später erst Teile des Alten Testamentes, 1534 er-scheint die Gesamtausgabe der Bibel in deutscher Sprache, die große Verbreitung findet. Rede-wendungen wie „Perlen vor die Säue werfen“, „ein Buch mit sie-ben Siegeln“, „die Zähne zusam-menbeißen“, „ein Herz und eine Seele“, und „Wolf im Schafs-pelz“ gehen auch auf Luther zurück und wirken bis in die heutige Zeit. Luther setzt seine Predigttätigkeit jedoch trotz vie-lerlei Enttäuschungen und seiner vielen Leiden fort. Seine Lehrtä-tigkeit an der Wittenberger Uni-versität führt er ebenfalls bis an sein Lebensende weiter, die letzte Vorlesung endet jedoch mit den Worten: „Ich bin schwach, ich kann nicht mehr.“ Martin Lu-ther stirbt am 18. Februar 1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben.

Wissenswertes zum ThemaDie Luther‘sche Bibel-Übersetzung wirkte übrigens stil- und sprachbildend für Jahrhunderte. So stammen Ausdrücke wie Feuertaufe, Bluthund, Selbst-verleugnung, Machtwort, Schandfleck, Lückenbüßer, Gewissensbisse, Läs-termaul und Lockvogel von Martin Luther.

Thema des Monats Geburtstage

„Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.“Erich Kästner

Geburtstage Mitarbeiter 05.11. Frau Dubicki 20.11. Frau Hainbach 21.11. Frau Schubert

Geburtstage Bewohner 10.11. Frau Balzer-Gilbert, Margarete 11.11. Herr Pflug, Marcus 15.11. Frau Huth, Marianne 17.11. Frau Nau, Irmgard 18.11. Frau Bildstein, Edeltraud 28.11. Herr de la Torre, Sebastian

Herzlich Willkommen 23.09 - 20.10. Herr Roth 02.10 - 09.10. Frau Meissner 08.10 - 04.11. Frau Rößer 12.10. Frau Peilstöcker 16.10 - 26.10. Frau Bernhardt 18.10 - 25.10. Frau Arnold 30.10 - 02.11. Frau Muth 07.11 - 09.11. Frau Muth 16.11 - 30.11. Frau Schmidt

Verstorbene Heimbewohner 24.10.2015 Herr Günter Roth

Aktuelles Historisches

Termine/Veranstaltungen06.11.2015 15:30 Uhr Gottesdienst im Speisesaal EG A. Bock, Holzhausen, Ev.-luth. Kirchengemeinde

13.11.2015 15:30 Uhr Gottesdienst im Speisesaal EG K. Hansen, Eckelshausen, Ev.-luth. Kirchengemeinde

20.11.2015 15:30 Uhr Gottesdienst im Speisesaal EG R. Jung, Dautphe, Ev.-luth. Kirchengemeinde

27.11.2015 15:30 Uhr Gottesdienst im Speisesaal EG P. Lösch, Friedensdorf, Ev.-luth. Kirchengemeinde

Seelsorge: Die evangelische Seelsorge übernimmt Pfarrer Rüdiger Jung. Bitte sagen Sie ihm direkt Bescheid oder geben Sie einer Pflege-kraft den Wunsch weiter, dass er einmal zu Ihnen kommen soll. Telefon: 06464-6553.

Preisausschreiben: Diesen Monat konnte leider kein Gewinner ermittelt werden!

Aktuelles Historisches

Das geschah im November...02.11.1992 Papst Johannes Paul II. rehabilitiert den italienischen Mathematiker, Physiker und Astronom Galileo Galilei (1564-1642). Galilei war 1633 wegen seiner Anhängerschaft der kopernikanischen Lehre angeklagt und zu lebenslanger Kerkerhaft (später in Hausar-rest umgewandelt) verurteilt worden.

03.11.1971 Als erstes deutsches Bundesland gibt Hamburg Organ-spendeausweise aus.

06.11.1860 Abraham Lincoln (1809-1865) wird zum 16. Präsiden-ten der USA gewählt.

12.11.1840 Geburtstag des französischen Bildhauers Auguste Ro-din (1840-1917).

14.11.1907 Geburtstag der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren (Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga)

17.11.1231 Elisabeth von Thüringen (1207-1231) – spätere heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, stirbt in einem Siechenheim in Marburg an der Lahn.

27.11.1942 Geburtstag des amerikanischen Rockmusikers Jimi Hendrix.

28.11.1924 Der Roman »Der Zauberberg« von Thomas Mann (1875-1955) erscheint in Berlin. Das monumentale Werk entstand in zwölfjähriger Arbeit und wird ein großer Erfolg.

Zu guter Letzt„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.“

Mark Twain

Rätsel Denksport

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Herbst • Bibel • Eisleben • Laub • Wittenberg Luther • Kirche • Thesen • November

Die Frage des Monats: Du stehst in einem quadrati-schen Raum, bei dem alle 4 Wände, sowie der Boden und die Decke komplett aus Spiegeln bestehen. Wie oft kannst Du Dich sehen?

Antwort: Du siehst Dich gar nicht, da es in einem solchen Raum überhaupt kein Licht gibt.

WortsuchspielFinden Sie die im Rätsel versteckten Begriffe. Diese können senkrecht und waagerecht versteckt sein.

Impressum Seniorenzentrum Dautphetal

Inh.: Manfred Reusing e. K.

Friedensdorfer Str. 41 · 35232 Dautphetal Tel.: 06466 92530 · e-mail: info@szd.de

Auflage: 200 Exemplare Erscheinungsweise: montlich Druck: Special-Druck-Design Carl-Bantzer-Weg 2 · 35279 Neustadt

Foto Titelseite: Bernd Kasper · pixelio.de

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