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103-Übungsfragen-Stiehler-Klausur

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Fragen – Stiehler – Empirie I – Publikumsforschung – SoSe 11

VL1 – Publikum: Begriff und Modelle

1. Wie ist das Publikum in der Kommunikations- und Medienwissenschaft verortet?

Keine Medienkommunikation ohne Publikum.Das Publikum ist offen, unbegrenzt und fluktuierend (wechselhaft); besitzt Eigeninitiative undZielstrebigkeit, ist aktiv und passiv zu gleich (DTA, Früh):+ Selektion, Interpretation, Elaboration- Angewiesenheit auf Angebote, Sozialisation …

Definition Publikum: Gesamtheit der Nutzer ≠ Summea) (latente) Reflexionb) soziales Gefüge aktuell: kollektive Rezeption

virtuell: Anschlusskommunikation

Gegenstand der Forschung:der kommunizierende Mensch, Rezeption und Wirkung, Beziehungen zwischen Rezipienten und Mediena) Reichweitenb) Struktur (Soziodemographie, Lebensstile, Konsum, Psychographie)c) Verbindungen zwischen Medien- und interpersonaler Kommunikationd) Verbindungen zwischen Mediennutzung und Alltagswelt

Konstellationen:o professionalisierte Gruppe vs. Amateure und Laieno organisierte Spezialinstitutionen vs. individuelle Nutzer

o hohes Wissen vs. geringes Wissen vom „Anderen“

Lasswell: (wer sagt was...) ZU WEM? → Publikumsforschung

2. Welche grundlegenden Merkmale zeichnen die akademische und die angewandte

Publikumsforschung aus? 

(weitere Auseinandersetzung mit Medieninhalten, Vergleich mit eigenen Erfahrungen etc.) 

(über andere Nutzer / Bewusstsein, dass andere etwas nutzen bzw. was sie nutzen) 

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3. Welche theoretischen und methodischen Unterschiede bestehen zwischen verschiedenen

Publikumskonzepten? 

o Publikum: 1. Zielgruppe: Erreichbarkeit: KontaktchanceAffinität: Relation zwischen Merkmal in ZG u Gesamtbevölk.Beschreibung nach: Demographie, Konsummerkmalen(Ausstattung, Gewohnheiten, Wünsche), Lebensstilen/sozialen Milieus

2. Nutzer: Merkmale Aktivität: Nutzen, Intensionalität, Selektivität

Kontrolle → UaG-Ansatz (Publikum aktiv...)3. Akteur: - Teilhabe an Kommunikation als Herstellung einer

Verständigungsgemeinschaft: Machtbezug- Betonung der Rezeption als eigenständige (auch kollektive)

Interpretationsleistung- sozialer und kultureller Kontext: Alltag- ethnographische (qualitative) Methoden dominierend 

o McQuail: by place (Verbreitungsgebiet)by people (Zielgruppen)by medium or channel (Nutzungstyp)by content (Genres)by time (daytime, prime time)

o Dollase reale Publika: (gleiche Zeit, gleicher Ort)massenmediale Publika: (gleiche Zeit, unterschiedlicher Ort)Medienschaften (analog zu Leserschaften):statistische Publika: (virtuelles, hypothetisches P., die durch Befragung

etc. entstehen → umgewandelt in Rechengröße)

o Bonfadelli Masse (Kulturkritik), Zielgruppe (Publikumsforschung),Individuum (Nutzeransatz), sozialer Akteur (Knowledge-Gap),Fan-Kultur (Cultural Studies)

o McQuail: structural tradition: Zielgruppebehavioral tradition: Nutzercultural tradition: Akteur 

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VL2 – Mediennutzung: Kontakt, Rezeption, Aneignung

1. Was bedeutet Selektivität der Mediennutzung?

Medienselektion = Fähigkeit die für sich persönlich wichtigen Inhalte aus der Masse an medialvermittelten Informationen auszuwählen. Es ist notwendig zu selektieren und anschließend zukombinieren sobald man Medien nutzt. Wichtig, um eine Überlastung und eine Reiz- undInformationsüberflutung zu vermeiden. Durch die Auswahl nach persönlichen Kriterien, wieBedürfnis, Zielsetzung oder Aufgabenstellung verliert man nicht den Überblick und bleibthandlungsfähig. Frühere Erfahrungen mit Medien dienen als Bezugsbasis bei S.Die Bedeutung von Medienselektion steigt mit der Anzahl der zur Verfügung stehenden Medien.

→ Selektion findet in allen Kommunikationsphasen statt (Selektive Zuwendung, selektive

Wahrnehmung, selektive Erinnerung) → Publikum = aktiv, handelt intentional, zielgerichtet

Auswählen aus einem Überangebot, Komplexitätsreduktion (Komplexität von Medienangebotenführt zu Auswahlprozessen);

„Selektivität der Selektivität“→

Selektion innerhalb des ausgewählten Mediums (Selektion einesAngebotes, daraus Selektion bestimmter Informationen)Mediennutzung = Form sozialen Handelns (folgt Intensionen/Zielen/Gratifikationen –erfordertAktivität –weist interne Steuerung auf -> Bewertung – Produkte menschlicher Tätigkeiten –Koorientierung mit anderen Menschen – Primär- oder Sekundärtätigkeit

Stufen der Mediennutzung:∆ Kontakt (erreicht werden) -> Rezeption (Wahrnehmen, Verstehen, Sinnkonstruktion) -> Aneignung 

2. Erläutern Sie McQuails Schema an einem Beispiel!

Bsp.: früh aufstehen und Radio an (unreflektiert, Gewöhnung), keine Zeitung weil keine Zeit,das Radio spielt Musik die ich mag und Informationen. Kollegen machen das auch so (sozialesUmfeld, Gesprächsstoff),…

Publikumsseite:

Mediale Bedürfnisse soziale UmfeldGeschmack/Vorlieben VerfügbarkeitAllgemeine Inhaltspräferenzen AuswahlbewusstseinSpezifische Auswahl und Kontext

Mediennutzung Mediennutzung 

Medien(angebots)seite:

Mediensystem MediensystemBereitstellungsstruktur Verfügbare MöglichkeitenAllgemeine Inhaltspräferenzen Bekanntheit (Marketing/Eigenwerbung)Spezifische Auswahl Timing/PräsentationMediennutzung Mediennutzung 

(ritualisiert?, kommunik. Kompetenzen →→→→ 

unterschiedliche Selektionsprozesse,

Zugriff auf welche Medien?) 

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3. Welche sind die wichtigsten Prozesse in den drei Phasen der Rezeption?

Präkommunikative Phase: Selektion, Vorbereitung auf Mediennutzung (Routine/Rituale/Erwartungen beeinflussen „Planung“; macht man nicht immer;z.B. m.H. des Teletextes Programm planen, Kinoabsprachen etc.)

Kommunikative Phase: eigentliche Mediennutzung, auch selektivWahrnehmung/Dekodierung von Zeichen, Interpretation,Verarbeitung

→ Aktualisierung/Einbringung des Bedeutungsvorrates ineigene Schemata (Welt- und Medienwissen)

Postkommunikative Phase: Weiterführen der Auseinandersetzung mit Inhalten/Form,interpersonale Komm. über Inhalte, Bewertung der

Medienrezeption→ Übergang zur Wirkung 

VL3 – Medien im Alltag

1. Was sind die Grundpositionen des U & G – Ansatzes? Diskutieren Sie deren Berechtigung!

• Publikum ist aktiv und zielorientiert, besitzt Eigeninitiative und Zielstrebigkeit –sucht Nutzen (Gratifikationen) – Menschen sind sich ihrer Bedürfnisse bewusst

• Menschen nutzen Medien, um bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen (Publikum als souveräner

Marktteilnehmer), Wirkung der Rezeption = Bedürfnisbefriedigung (und Medienbewertung) selektive Zuwendung/Wahrnehmung der Rezipienten

• die Massenmedien konkurrieren mit anderen Quellen der Bedürfnisbefriedigung; das Publikum hatdie Wahl (funktionale Alternativen; Mediennutzung folgt funktionalem Kalkül)

• Rezipienten sind fähig, ihre Ziele und Motive anzugeben, die sie veranlassen, die Medien zu nutzen 

Kritik am UaG:

- idealisiert → wirklich Selektion oder eher Gewohnheitsverhalten (Habitualisierung)?- kein rationales Handeln (Mensch ist kein rationaler Entscheider)- Theorieschwäche (Wie entstehen Bedürfnisse?)

- methodisches Herangehen (Befragung, vorgegebene Antworten...)- Einseitigkeit- vernachlässigt Medieninhalte

Nähe/Distanz zumAngebot,Aufmerksamkeit

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2. Beschreiben Sie Veränderungen in den Relationen der Mediennutzung im letzten Jahrzehnt am

Beispiel von Internet, Printmedien und Fernsehen!

Internet:Stetiger Anstieg in der Nutzungsdauer und Reichweite (v.a. bei jungen Leuten)Höchste Nutzungsdauer für das Lesen von aktuellen NachrichtenHat sich in kurzer Zeit sehr stark ausgebreitet – anders als andere Medien

Printmedien:

Starker Rückgang in Reichweite der TZ und Zeitschriften, aber relativ stabile Nutzungsdauer (→ weniger lesen mehr), bei jungen Leuten sehr kleine NDRW und ND von Büchern sehr stabil

Fernsehen:Höchste ND und RW von allen Medien – insgesamt stabil, bei jungen Leuten etwas rückläufig

3. Wird das „Rieplsche Gesetz“ durch die Daten der Langzeitstudie „Massenkommunikation“

bestätigt oder widerlegt? Begründen Sie Ihre Position!

Getz wird bestätigt → die einfachsten Mittel der Kommunikation, die einmal eingebürgert sind,werden nicht von neuen Technologien/Mittel ersetzt/verdrängt, sondern bleiben erhalten. DieAufgaben und Verwertungsgebiete können sich lediglich ändern. Traditionelle Medien (z.B. Zeitung)werden in ihrer Form erhalten, aber digital verarbeitet (v.a. durch das Internet).

• Interpersonale Kommunikation hat sich als einfachstes Mittel der Kommunikation• nach Rieplschen Gesetz bleibt interpersonale Kommunikation deshalb Konstante für Menschen• kann nicht gänzlich oder dauernd verdrängt werden, sondern bleibt neben dem Internet erhalten• allerdings kann es dazu kommen, dass sie andere Aufgaben und Verwertungsgebiete aufsuchen

muss; d.h. sich verändern wird 

− Beispiele? 

- Soziale Netzwerke Zusatz zur face-to-face (interpersonale) Komm.

- Chatten, Video-Telefonie  Trotzdem bleibt sozialer Kontakt Grundbedürfnis

- Hybridformen von ipK und Medienkommunikation

Mediatisierung des Alltags verändert auch ipK und soziale Beziehungen aufgrund vieler neuer 

Technologien (u.a. Internet) 

- Radio-Livestreams im Internet 

Wandel mediatisierter interpersonaler Kommunikation. Durch den Prozess der Digitalisierungeröffnen sich den Menschen zahlreiche neue Kommunikationsmöglichkeiten — per mobilem Telefon,im Chat, per E-Mail und so weiter. Gleichzeitig werden traditionelle interpersonaleKommunikationsformen wie Telegramm, Brief oder Fax immer seltener verwendet — zum Teilbleiben sie nur in ihrer Form erhalten, werden aber digital verarbeitet.

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VL4 – Medienforschung I: Grundlagen 

1. Warum ergeben sich aus unterschiedlichen (operationalen) Definitionen der Mediennutzung unt

erschiedliche Befunde?

Verschiedene Interessen durch verschiedene Definitionen → unterschiedliche Methoden → 

unterschiedliche Befunde, z.B. Stichprobensysteme, „Datenveredelungen“ wie Gewichten, Fusion,Hochrechnung, Kumulation von Datensätzen (Werbung, „allgemeine“ Nutzungsforschung,Medienkontrolle, wirtschaftlicher Erfolg) ???

Definition 1 (Siegert): inhaltlich: Publikumsforschung = Rezipientenforschung - formal: systeminterneForschungDefinition 2 (Koschnick): Mediaforschung = Werbeträgerforscher zwecks Mediaplanung

-> Theorien leiten die Forschung! 

2. Was bedeutet „Währung“ aus sozialwissenschaftlicher Sicht?

WTK -Werbeträgerkontaktchance(Print: Leser pro Ausgabe; Radio: Hörer pro Std.; TV: Seher pro halbe Std.)

WMK – Werbemittelkontaktchance(Leser pro werbeführende Seite; Hörer einer Ǿ ¼ Std. pro Std.; Ǿ 7 Sek. Konsekutiv

 – Nutzung pro Werbeblock einer halben Stunde) 

3. Warum verwendet die Mediaforschung außerordentlich große Stichproben?

- Stichprobe = Teilmenge der Grundgesamtheit- hohe Genauigkeit (sollen „wahre Werte“ schätzen) → höhere Fallzahlen erhöhen Sicherheit derAussagen und sänken Stichprobenfehler- verschiedene (große) Zielgruppen abbilden- Regionalisierung (Radio in Sachsen)- Standardisierung- Arbeit mit Zufallsstichproben (Auswahlverfahren entscheidend) -> repräsentativ

4. Welche Risiken geht man bei Hochrechnungen ein?

Stichproben sollen wahre Werte abschätzen; auch eine kleine Fehlerquote kann ein Medium vieleNutzer bescheren oder kosten → verfälschtes Ergebnis.

Sie wird angewendet, wenn noch nicht alle Informationen für das Gesamtergebnis vorliegen, dieInformationsmenge zu groß ist, um sie mit angemessenem Aufwand zu bewältigen oder eineVollerhebung gar nicht möglich ist. Um eine möglichst präzise Hochrechnung zu erhalten, muss dasverwendete Teilergebnis alle denkbaren Aspekte berücksichtigen und hierbei zahlenmäßig großgenug sein. Man spricht dann von einem repräsentativen Sample bzw. Stichprobe.

Will man auf der Basis einer Stichprobe eine Hochrechnung aufbauen, so müssen die in dieStichprobe einbezogenen Ergebnisse zufällig aus allen verfügbaren Ergebnissen ausgewählt werden.

(ist aber meist nie zufällig, 

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VL5 – Medienforschung II: Printmedien

1. Warum ist in der Werbeträgerforschung von „Kontaktchancen“ die Rede?

Maß der Wahrscheinlichkeit, dass ein Inserent mit seinem Werbemittel in Kontakt mit der Zielgruppekommt.

Wenn ein Leser eine Zeitung durchgeblättert hat, muss dieser nicht unbedingt die Werbungwahrgenommen haben.Fernsehen findet nur im Kopf statt; gemessen werden kann nur das „Ein-/Umschalten“

Aus dem Mediennutzungsverhalten der Vergangenheit ermittelt die ag.ma für jede befragte Persondie Wahrscheinlichkeit, mit einer zukünftigen Ausgabe oder Zeiteinheit eines Mediums Kontakt zuhaben. Dieser Wert wird auch als Kontaktchance bezeichnet (-> p-Wert).Eine solche Wahrscheinlichkeit wird als p(robability)-Wert bezeichnet. Die p-Werte liegen zwischen 0und 1. Ein Wert von 0,5 bei Pressemedien drückt z. B. aus, dass etwa jede zweite Ausgabe desMediums gelesen wird. 

2. Welche Auswirkungen haben Stapel- und gedehntes Lesen auf die Ermittlung des Lesers pro

Ausgabe?

Stapellesen:z.B. Arzt kommt aus Urlaub zurück und nimmt sich die angesammelten Fachzeitschriften und blättert

alle durch → an einem Tag 10-20 Ausgaben lesen (alle Produkte werden „auf einmal“ gelesen)

→ Ein in der Leserschaftsforschung verwendeter Begriff zur Bezeichnung des Lesens von mehr alseiner einzigen Ausgabe eines Periodikums im Erscheinungsintervall.

Da Reichweitenuntersuchungen aus praktischen Erwägungen Stichtags- bzw.Stichwochenuntersuchungen sind, und daher zur Feststellung der Leser pro Nummer (LpN) eineAusgabe eines Periodikums nicht über ihre gesamte Lebensdauer verfolgt wird, sondern lediglich allePersonen zusammengefasst werden, die irgendeine Ausgabe in ihrem Erscheinungsintervall gelesenhaben, ergeben sich auf Grund des gehäuften Lesens reduzierte Reichweiten, da Parallelleser nureinmal statt mehrmals als Leser einer Ausgabe im Erscheinungsintervall gezählt werden.

Das Phänomen des Stapellesens tritt vor allem bei Zeitschriften in Erscheinung, die keineunmittelbare Aktualität haben, insbesondere also bei Fachzeitschriften. Gehäuftes Lesen kann dieLeserschaft im Erscheinungsintervall nur dann kleiner als die Leserschaft pro Ausgabe erscheinenlassen, wenn Exemplare mehrerer Ausgaben gesammelt und dann innerhalb einesErscheinungsintervalls auf einmal gelesen werden. 

Gedehntes Lesen:Gedehnte Leser werden gezählt, als hätten sie mehrere Ausgaben gelesen, sie haben aber nur eineöfters gelesen. // z.B. Programmzeitschriften (jeden Tag wird mal „reingeschaut“), ein Pressestückwird mehrfach in bestimmtem, längerem Zeitraum gelesen

→ bezeichnet das Lesen der Ausgabe eines Periodikums über den Zeitraum desErscheinungsintervalls hinaus. Es führt unter bestimmten Begleitumständen bei Befragungen, die alsStichtagsuntersuchungen angelegt sind, zu verzerrten Reichweitenergebnissen. Aufgrund des

gedehnten Lesens erscheint bei nicht regelmäßigen Lesern die Leserschaft im Erscheinungsintervallgrößer als die Leserschaft einer durchschnittlichen Ausgabe tatsächlich ist.

In der Theorie der Mediaforschung heben sich die Effekte des gehäuften und des gedehnten Lesensauf. 

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Leser pro Ausgabe (LpA)

Die in der Leserschaftsforschung rechnerisch ermittelte Zahl der Personen, die Leser (Nutzer) der kleinstenbelegbaren Einheit eines Periodikums, also einer Ausgabe einer Zeitschrift oder Zeitung in ihremErscheinungsintervall sind.

Im Unterschied zur Zahl der Leser pro Nummer (LpN), die empirisch erhoben wird, ist die Zahl der Leser proAusgabe das Resultat der Berechnung von Lesewahrscheinlichkeiten (Nutzungswahrscheinlichkeiten). Er

errechnet sich auf Grund der folgenden Formel: Nutzungswahrscheinlichkeit = 

Zahl der günstigsten Fälle (Begegnungmit einer Medien-Kontakt-Einheit) LpN  

----------------------------------

LpA =

Zahl der möglichen Fälle(weitester Nutzerkreis) 

3. Beschreiben Sie eine Form der Ermittlung von Reichweiten für Printmedien

Recent Reading (RR) = Zeitmarken-Modell

- es wird nach dem Lesen in einem definierten Zeitraum gefragt- Zeitfilter → 3 „Trichter“ („Schon mal in der Hand gehabt / Nur dem Namen nach bekannt / unbekannt“)- aided recall: Titelkarten (gestützte Erinnerung)- seit 2005: Übergang zu CAPI (computer assisted personal interview) = Rechner-unterstützte persönlicheBefragung- Stichprobe: 2 Wellen pro Jahr mit 26.000 Befragten

- regionalisierter Pressemarkt (v.a. Zeitungen)- kumulierter Datensatz aus 3 Jahren (ca. 130.000)

CAPI: wenn ein Interviewer mit einem Notebook-Rechner, auf dem das Fragebogenprogramm läuft,

die zu befragende Person aufsucht und dann mit ihr zusammen den Fragebogen am Bildschirmdurchläuft. Technisch macht es dabei keinen Unterschied, ob der Interviewer die Fragen stellt unddie Antworten eingibt oder ob die zu befragende Person selbst den Bildschirm betrachtet und dieTastatur verwendet.

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VL6 – Medienforschung III: Standardisierte Forschung zu Fernsehen und Internet

1. Was misst das (technische) Telecontrol-System und was nicht?

Was?Erfasst 199 TV-Programm, Nutzung Video-Rec., Videotext, sonstige TV-Anwendungen (Konsole), ab

2009 zeitversetztes FernsehenMisst sekundenweise An-/Aus-/Umschalten

Was nicht?Misst keinen außer Hausgebraucht von TV und nicht die Coincidence (Übereinstimmung ob werdavor sitzt)

2. Was ist der Unterschied zwischen externem und internem Coincidental Check in Bezug auf die

Reichweitenforschung beim Fernsehen?

Extern: Anruf per Zufallsstichprobe (CATI) (nicht bei Panel)Intern: Anruf bei Panelmitgliedern, Abgleich Telecontrol-Daten und der Antworten

3. Welche prinzipiellen Möglichkeiten gibt es, Reichweiten von Online-Angeboten zu ermitteln?

Erfassen von Seitenaufrufen (IVW Online)

→ Server Logfile-Analyse: Page Views → jetzt:Echtzeitmessung -> sagt aber nichts über die Besucher aus, außer das „wer“ da war.

On-Screen-Verfahren: Internetaktivität direkt am PC gemessen – über Panel (z.Z nur Home)U-Meter: Software auf Heim-PCU-Trax: Servertechnik hinter Webportal, Panelisten müssen sich anmelden

(auch von außerhalb möglich)

Befragung (z.B. Online-Monitor von ARD/ZDF → CATI)

Kombination aus allem (macht z.B. AG.MA / AGOF)

4. Warum kann es sinnvoll sein, verschiedene Methoden der Online-Forschung zu kombinieren?

Jede Datenerhebung misst nur ein bestimmtes Merkmal/Bereich. Eine Zusammenführung ermöglichtein detailliertes Bild vom Onlinenutzer -> Währung für Online Angebote!Aber noch ist das sehr aufwändig und problematisch zu verrechnen. Erste Versuche durch AGOF (um„Währung“ für online-Angebote mit Werbung zu etablieren).

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VL7 – Medienforschung IV: Hörfunk mit einem Exkurs zu Zielgruppenstudien

1. Ist die Erfassung der Hörfunkreichweiten durch CATI (in der MA seit 2000) eine

„Optimierung“? Wenn ja/nein: Weshalb?

Ja, weil viel effektiver. Bessere Auswertung durch Computer (EDV). Junge Zielgruppe besser erreicht.Interviewdauer hat sich verkürzt (halbiert).

Effekt 1999 – 2000: Hördauer gestiegen; Zahl gehörter Progis gestiegen;Reichweitengewinne; mehr außer-Haus-Nutzung; mehr Hörvorgänge

2. Welche Unterschiede bestehen zwischen der Messung von Hörfunkreichweiten durch

Abfrage bzw. technische Messung hinsichtlich der Validität und Reliabilität?

Abfrage:Probleme bei Erinnerung der Befragten, zwar gestützte Erinnerung, trotzdem nicht sicher

Abfrage erfolgt pro ¼ Std.; jede angefangene ¼ Std. wird voll gewertet -> 10min real Nutzungführt zu30min gemessen

Coincidential Check zeigt Abweichung zu CATI Ergebnissen

Radiometer:Vergleich Telecontrol – Radiometer: gute Übereinstimmung der DatenNur kleine Stichproben; tagesgenaue Berechnung; nur im Mediensystem mit überschaubarem Sende

rangebot anwendbar. 

3. Was ist der Unterschied zwischen single source und multiple source–Studien?

Single source: Gemessene Daten stammen von einer Person.

Multi source: Daten aus unterschiedlichen Stichproben werden fusioniert. Erfolgt über gemeinsamvorhandene Merkmale in den Stichproben. Quelle: mehrere Personen

4. Berechnen Sie an einem fiktiven Beispiel TKP und Affinität für eine Werbekampagne!

TKP: Werbepreis / Reichweite * 1000

Affinität: Zielgruppe in % / Durchschnitt GG in % * 100 → Ergebnis sollte über 100 liegen.

Cross Rating Points: Bruttoreichweite = Werbedruck

Werbeplanung = Suche nach einem optimalen Verhältnis der drei Größen

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VL8 – Das interpretierende Publikum I: Cultural Studies 

1. Finden Sie Beispiele für die verschiedenen „Lesarten“ von Texten nach dem Encoding/Decoding

 – Modell!

Dominant Reading Decoding = EncodingAusgehandelt D ~ EOppositionell D ≠ E

2. Was zeichnet Interpretationsgemeinschaften aus?

Geben Menschen InterpretationsmusterTeilen gemeinsame Iraster und CodesMenschen gehören verschiedenen I. anI. können in subkulturelle Kontexte eingebunden sein

Gleiche Interessen aber unterschiedliche soziale Milieus.

3. Warum sind Fans ein geeignetes Studienobjekt für Interpretationsgemeinschaften?

Empirisch-quantitative Feststellung: wer ist/ wie erreicht/ wodurch erreicht Zielgruppe?-> Erkenntnis über Gesellschaft oder Sendung.

Bezug 1. mediale Objekte2. in den Medien „befindliche“ Objekte3. Objekte ausserhalb der Medien

Fankulturen integrieren ihr Material in alltägliche Praxisbenutzen es für individuellen und kollektiven Ausdruckdecodieren nicht einfach Texte, sondern benutzen sie spielerisch und produzieren neue Texte

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VL9 – Das interpretierende Publikum II: Subjektive Medientheorien 

1.Hinsichtlich welcher Merkmale kann man wissenschaftliche und subjektive Theorien über

Medienwirkungen vergleichen?

Analogie zu wissenschaftlichen Theorien

→ Inhalte: Gesetze/Gesetzmäßigkeiten/Regeln, Begriffe/Definitionen, Verallgemeinerungsubjektiver Daten. „Methodologie“

→ Funktionen: Erklärung, Prognose, „Technologie“

nicht nur Wissenschaftler entwickeln Theorien, sondern alle an der Medienkommunikation beteiligten(aus ihrer jeweiligen Sicht)solche Vorstellungen sind in ihrer Funktion und Struktur ähnlich zu wissenschaftlichen Theorien= „subjektive Theorien“subjektive, naive oder Laientheorien: Trägerimplizite Theorien: Charakter

Alltagstheorien: Ort und Handlungsbezug

Inhalte: Alltagsverständnisse von Strukturen,Funktionen und Wirkungen der Medien

o entwickeln sich im Medienhandeln (i.W.S.)o systemisch organisierto impliziter Charakter, aber formulierbaro spezielles Verhältnis zu „Daten“o Züge von Verwissenschaftlichung 

2. Erläutern Sie Bedingungen und Ursachen des Third Person Effect! Warum ist er (vermutlich)universal?

• unrealistische Einschätzung der Medienwirkung auf sich selbst und andere„Medien beeinflussen vielleicht andere aber nicht mich!“

→ führt zu vermuteten Medienwirkungen, Wahrnehmungseffekt

• gilt vermutlich auch für andere Aspekte der Medienkommunikation, z.B. Mediennutzung:  denn es gibt eine Differenz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung

(Wahrnehmungskomponente) es wird aus (vermeintlich) starken Medienwirkungen geschlussfolgert bzw. darauf reagiert

(Verhaltenskomponente) 

• TPE ist abhängig von (intervenierende Variablen):o Sozialer Distanz, Personenmerkmale (Alter; Bildung),

Erwünschtheit von Wirkungen; unangenehme Beeinflussung einzugesteheno Schweigespirale: Isolationsfurcht - welche Positionen sind mehrheitsfähig

=> öff. Meinung ≠ absolute Meinung

3. Welche Rolle spielen Vorstellungen von Medienwirkungen im Kommunikationsprozess?

• selektieren im Hinblick auf Wirkungsvorstellung (vermeiden bzw. wählen danach aus)

• ebenso Rezeption (Distanz vs. Nähe)• ziehen aus diesen Vorstellungen Konsequenzen: Medienbewertung, -regulierung (auch staatlich,

z.B. Jugendschutz), Reaktionen auf (vermutete) öffentliche Reaktionen angepasst (z.B. Rücktrittvon politischen Posten, nur durch Vorstellung der möglichen Reaktion) 

Methoden: Grundproblem: impliziter Charakter- Aktualisierung: Teilnehmende Beobachtung- Reflexion: Befragungen- schriftliche Zeugnisse: Inhaltsanalyse 

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VL10 – Das interpretierende Publikum III: Das redende Publikum 

1. Wodurch unterscheiden sich Medien- und interpersonale Kommunikationen?

• Art: technisch vermittelt (MK) vs. unvermittelt – face –to – face

• Reichweite: global vs. lokal

• Feedback: fehlt vs. vorhanden

• Sprachen: multi- vs. monosprachlich

• Situation: in Gesellschaft vs. in Gemeinschaft

• Wissenskluft: Info.menge wächst –höher gebildete Schichten profitieren mehr als niedriger gebildete

2. Welche Funktionen erfüllt interpersonale Kommunikation? Illustrieren Sie diese Funktionen mit

selbst gewählten Beispielen!

IpK leistet für MK („Metakommunikation“ = Kommunikation über Kommunikation):

• Weiterleitung/Ersatz: Opinionleader die Informationen gewichten: Medium -> OL -> Publikum

• Kommentierung/Bewertung: Erwartung gegenüber dem Medium

• Erlernen & Demonstration von Medienkompetenz

3. Beschreiben Sie eine empirische Studie aus dem Forschungsfeld (Methode, Herangehen,

ausgewählte Beispiele)!

Massenmedien in der Alltagkommunikation(Volker Gehrau/Lutz Goertz: Gespräche über Medien unter veränderter medialen Bedingungen.)

• Ausgangspunkt: Funktion von Alltagsgesprächen für Wirkung und Nutzung der

Medienkommunikation → Vergleich 1997 und 2007

• Fragestellungen (u.a.): Häufigkeit der Thematisierung von MedienFunktionen der Medien für Alltagskommunikation

• Methode: CATI-Interviews in 1997 und 2007 (N 1997: 563; N 2007: 851)

• Ergebnisse:

o dominierender Ort: Wohnung → mediale Anschlusskommunikation

o Freunde/Verwandte/Partner → eher homogene Gespräche

o konkurrierende Informationen → Diffussionspotenzial

o Themen 1: Alltags-/Lebensweltbezug, Personalisierung

o Themen 2: größeres Spektrum

o Themen 3: Medien selbst als Thema (26 %) → Agenda Setting

o Quellen (Medium, aus dem Gesprächsinformation stammt):Fernsehen (51 %), Radio, Print sinkend, Internet steigend

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VL11:

1. Was unterscheidet eine Biographie von einem Lebenslauf?

UnterhaltungÜbermittlung von LebenserfahrungAusbau und Abstimmung der LebensgeschichteNachweis sozialer BasiskompetenzenNachweis der „Normalität“Kennen -Lernen und Festlegen-> Lebenslauf: chronologisch exakt ohne Interpretation, nur die ‚nackten‘ Fakten

2. Nennen Sie Aufgaben/Zielstellung medienbiographischer Forschung!

formale Ziele: Abgleich mit anderen Herangehensweisen DatenersatzRezeptionsgeschichte von unten: „oral history“inhaltliche Ziele: Mediennutzung und -wirkung aus Sicht des Publikums individuelle ErklärungenTypologien im Umgang mit Medien

3. Vor welche Schwierigkeiten sieht sich medienbiographische Forschung gestellt????


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