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10 | 2017 – 12,50 EUR (D) Das Magazin ... · käufe tätigte Perusa beim Dienst-leister für...

Date post: 10-Aug-2019
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Große Pläne suchen große Summen Expansions- und Wachstumsfinanzierung Intelligenter Baustein im Finanzierungsmix Mezzanine-Trends im deutschen Mittelstand: Spannender Nischenmarkt Mit Special „Standort Berlin – Industrien neu denken“ Private Equity-Häuser setzen verstärkt auf Buy and Build Auf Einkaufstour Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de Das Magazin für Investoren und Entrepreneure 10 | 2017 – 12,50 EUR (D)
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Page 1: 10 | 2017 – 12,50 EUR (D) Das Magazin ... · käufe tätigte Perusa beim Dienst-leister für Kampfmittelräumung Dynasafe International. Doch auch hier baute der Investor durch

Große Pläne suchen große SummenExpansions- und Wachstumsfinanzierung

Intelligenter Baustein im FinanzierungsmixMezzanine-Trends im deutschen Mittelstand: Spannender Nischenmarkt

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Private Equity-Häuser setzen verstärkt auf Buy and Build

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Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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Zukaufen, aufbauen, verkaufen

Liebe Leserinnen und Leser,

auf die Frage, welches die größte Herausforderung der nächsten Monate für die Private Equity-Industrie sein wird, bekommt man seit einiger Zeit mehr und mehr die Antwort „Unternehmens-bewertungen und Kaufpreise“ zu hören. Nicht nur im direkten Gespräch mit einzelnen Marktteilnehmern, sondern auch in den Erhebungen der verschiedenen Datendienstleister und Bera-tungsgesellschaften rangiert das Thema stets auf einem der vorde ren Plätze.

Die Sorge ist durchaus berechtigt, denn die aktuell recht ambi-tionierten Preise für Unternehmen lassen sich zwar momentan über günstiges Fremdkapital teilweise auffangen, jedoch gehen viele Marktteilnehmer davon aus, dass in absehbarer Zeit die konjunkturelle Entwicklung einen Abschwung erleben könnte. Wer dann seine teuer eingekauften Beteiligungen veräußern muss, dürfte es schwer haben, damit eine attraktive Rendite zu erzielen. Doch genau die wollen die Limited Partner (natürlich) sehen. Wer sie nicht liefert, dem droht für den nächsten Fonds ein hartes Fundraising.

Da die Private Equity-Häuser aber nicht einfach auf fallende Kauf-preise warten können, heißt die Losung für immer mehr Investoren Buy and Build. Statt eines großen Unternehmens erwerben die Beteiligungsgesellschaften mehrere kleine. Meist in fragmentier-ten Märkten und gerne im Dienstleistungssektor, da dort Syner-gien leichter zu heben scheinen als in vielen anderen Branchen (lesen Sie dazu auch unsere Titelgeschichte ab S. 14). Ein erfolg-reiches Beispiel für eine gelungene Buy and Build-Strategie ist sicherlich die von BC Partners angestoßene Einkaufstour bei der Laborkette Synlab. In den fünf Jahren, in denen sich das deut-sche Unternehmen im Portfolio der Private Equity-Gesellschaft befand, wurden sage und schreibe 63 Zukäufe getätigt. Im

Sommer 2015 verkaufte BC Part- ners Synlab dann an die Be tei li-gungsgesellschaft Cinven – dem Vernehmen nach für rund 1,85 Mrd. EUR, was mehr als dem zwölffachen EBITDA entspräche – und verdiente damit wohl das 2,7-Fache des eingesetzten Ka-pitals.

Nicht annähernd so viele Zu-käufe tätigte Perusa beim Dienst-leister für Kampfmittelräumung Dynasafe International. Doch auch hier baute der Investor durch Übernahmen das Geschäfts-feld des Unternehmens deutlich aus – und veräußerte es am Ende ebenfalls an eine andere Beteiligungsgesellschaft (mehr lesen Sie in unserer Case Study ab S. 40).

Große Mengen Dry Powder, weiter steigende Kaufpreise und der zunehmende Wettbewerb durch neue Private Equity-Gesell-schaften und strategische Investoren verlangen von den Beteili-gungsgesellschaften neue Strategien auf dem Weg zu attraktiven Renditen. Schließlich sind diese essenziell für den Erfolg im nächsten Fundraising.

Eine spannende Lektüre wünscht

[email protected]

Benjamin Heimlich, Chefredakteur

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Editorial

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3 EditorialZukaufen, aufbauen, verkaufen

6 Facts & Figures

12 Start-up-News

Titelthema

14 Private Equity-Häuser setzen verstärkt auf Buy and BuildAuf Einkaufstour

Märkte & Zahlen

20 Tech Talk mit Prof. Hans Georg Näder, Otto Bock HealthCare„Bald wird Digital Manufacturing Alltag sein“

22 Interview mit Lutz Tilker, Eric Salmon & Partners„Viele Digitalisierungsprozesse sind beim Frontend und weniger im Backend angesiedelt“

Early Stage & Expansion

24 Industrie 4.0Einmal Hype und zurück

Inhalt

Wachstum beschleunigen, Qualität verbessern und in neue Größenordnungen aufsteigen: Buy and Build gilt für immer mehr Finanzinvestoren als

Königsweg, um ansehnliche Wertsteigerungen zu realisieren. Kein Wunder ist es da, dass der Wettbewerb härter wird und systematische Strategien

bis hin zu immer längeren Add-on-Ketten zusätzlich an Bedeutung gewinnen.

26 Interview mit Dr. Rüdiger Theiselmann, Huckberg„Im Fokus stehen gezielte Investitionen in funktionierende Geschäftsmodelle“

27 VC Kolumne von Johannes Lucas, Acxit Capital PartnersNeue Trends im Venture Capital: Initial Coin Offerings

28 Mehr Growth-Investment durch FamilienkapitalFamily Offices setzen verstärkt auf junge Wachstumsfirmen

30 Expansions- und WachstumsfinanzierungGroße Pläne suchen große Summen

Mittelstand/Buyouts

34 Private Equity-Häuser setzen auf WachstumMit frischem Geld in eine neue Liga

36 Mezzanine-Trends im deutschen Mittelstand: Spannender NischenmarktIntelligenter Baustein im Finanzierungsmix

38 M&A-Kolumne von Dr. Hans Bethge, Oaklins GermanyDéjà-vu?

40 Case Study | Dynasafe International AB: Strategisch zum KomplettanbieterWeltmarktführer in der Nische – durch Buy and Build

4 10-2017 | VentureCapital Magazin

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Investing

42 Report zum Anlageverhalten von FamilienvermögenFamily Offices setzen auf Direkt- und Co-Investitionen

43 Investing-News

Datenbank

44 Dealmonitor

48 Events

49 Vorschau | Tweet des Monats | Impressum

50 People

Will ein in der Frühphase erfolgreiches Start-up weiterwachsen, steigt der Kapitalbedarf schnell

an. Dann kommen Wachstumsinvestoren ins Spiel, deren Strategie und Kapitalausstattung zum

Bedarf des Unternehmens passen.

Mezzanine-Kapital hat sich längst als feste Größe in der Mittelstandsfinanzierung etabliert. Es

kommt meist zum Einsatz, wenn die klassische Bankenfinanzierung an ihre Grenzen stößt. Mez-

zanine hilft, die Eigenkapitallücke zu schließen, und macht so große Kredite erst möglich.

VentureCapital Magazin | 10-2017 5

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Grafik des Monats

Die europäische Venture Capital-Szene gedeiht weiter. Für das laufende Jahr rechnet der Datendienstleister dealroom.co mit einem Venture Capital Fundraising-Ergebnis von rund 12 Mrd. EUR und damit mit einem ähnlichen Ergebnis wie 2016. Deutschland zählt damit zu den wichtigsten Märkten. So haben die hiesigen Wagniskapitalgesell-schaften bis August bereits mehr als 1 Mrd. EUR eingeworben. Die Stützen der europä-ischen Szene sind neben der Bundesrepublik nach wie vor Großbritannien und Frank-reich. Alleine auf die Venture Capital-Geber dieser drei Länder entfallen 64% des in Europa geraiseden Kapitals.

Ranking des Monats

Der Fonds I der Münchner Beteiligungsgesellschaft Auctus ist über alle Vintage-Jahre betrachtet der am besten performende diversifizierte Private Equity-Fonds weltweit. Das hat der Daten-dienstleister Preqin herausgefunden. Auffällig ist das klare Über-

Ausblick des Monats

Venture Capital-Markt droht schwaches Jahr 2017

Platz Fonds Name der Gesellschaft Vintage-Jahr Fondsvolumen geografischer Fokus

Net IRR (%) Datum gemeldet

1 Auctus Fonds I Auctus Capital Partners AG 2003 38 Mio. EUR Europa 239,8 06.2017

2 Imperial Capital Acquisition Fund II Imperial Capital, LLC 1996 30 Mio. CAD Nordamerika 147,4 06.2017

3 Clayton Dubilier & Rice I Clayton, Dubilier & Rice, LLC 1984 46 Mio. USD Nordamerika 96,2 06.2017

4 Nordic Capital Fund II Nordic Capital Limited 1993 110 Mio. EUR Europa 85,1 06.2017

5 Permira Europe I Permira Holdings Limited 1997 900 Mio. EUR Europa 84 06.2017

6 Herkules Private Equity Fund I Herkules Capital AS 2004 2 Mrd. NOK Europa 79,8 06.2017

7 Procuritas MBO Invest Procuritas Capital Investors VI Holding AB

1990 254 Mio. SEK Europa 72 06.2016

8 Nordic Capital Fund I Nordic Capital Limited 1990 55 Mio. EUR Europa 69,3 06.2017

9 Axcel III Axcel 2005 3 Mrd. DKK Europa 67,7 03.2017

10 Bain Capital Fund IV Bain Capital, LP 1993 300 Mio. USD Nordamerika 66,1 06.2017

Quelle: Preqin

Zahl des Monats

83Die deutschen Familienunternehmen werden zunehmend offen für Private Equity. Laut einer Erhebung der Wirt-schaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC können sich 83% der 300 befragten Unternehmen einen Einstieg einer Beteili-gungsgesellschaft vorstellen. Diese Zahl steht im krassen Gegensatz zum Ergebnis einer ähnlichen Befragung von PwC vor sechs Jahren. Damals war es lediglich für 18% der Familienunternehmen denkbar, sich einen Investor ins Boot zu holen. Die-ser Wandel ergibt sich wohl auch aus dem deutlich positiveren Image, das Buyout-Häuser mittlerweile haben. So gaben 72% der in der Erhebung befragten Unterneh-men an, sie seien der Ansicht, Private Equity-Gesellschaften würden die über-nommenen Firmen „operativ verbessern“.

Quelle: dealroom.co

Venture Capital Fundraising-Ergebnisse (in Mrd. EUR)

1,6

3,0

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2014 2015 2016 2017 bis August

UK

Frankreich

Deutschland

Der weltweite Venture Capital-Markt könnte im laufenden Jahr einen spürbaren Dämpfer erfahren. Damit rechnet der Datendienstleister Pitchbook. Während die Szene seit 2012 in sämtlichen Kategorien (Fundraising, Deal-Wert, Anzahl der Deals, Dry Powder) stetig wuchs und dabei immer neue Höchstwerte erreichte, zeigten sich

bereits im vergangenen Jahr erste Rückgänge beim Deal-Wert und der Anzahl der Deals. Für 2017 prognostiziert Pitchbook fast eine Halbierung bei der Zahl der Transaktionen. Das Ergebnis läge dann ungefähr bei dem Wert von 2009. Auch beim Fundraising und dem Wert des Deals erwarten die Amerikaner deutliche Einbrüche.

gewicht der Vehikel mit Investitionsfokus Europa innerhalb der Top Ten. Lediglich drei Fonds mit Fokus Nordamerika schafften es unter die ersten zehn. Ein Großteil der Top-Performer kommt aus den Nordics.

6 10-2017 | VentureCapital Magazin

Facts & Figures | Statistik

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Venture Capital: Ein neuer Fonds im dritten Quartal

Weitere News finden Sie auf: www.vc-magazin.de/news

Boerse Stuttgart Digital Ventures plant Investitionen in FintechsZuwachs im Kreis der Corporate Venture Capital-Arme: Die Boerse Stuttgart gründet eine eigene Beteiligungsgesellschaft. Die Tochter, die als Boerse Stuttgart Digital Ventures firmiert, soll künftig innovative Geschäftsmodelle für den börslichen und außerbörslichen Handel mit fungiblen Produkten aufbauen. Ziel sei es, so das Unternehmen, den Endkunden mithilfe innova-tiver, digitaler Technologien noch stärker in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit zu rücken und ihm dadurch signifikante Mehrwerte zu bieten. Besonderes Augenmerk soll auf dem B ereich Predictive Data Analytics liegen, der von einem eigen-ständigen Team aus Programmierern und Produktmanagern auf-gebaut wird. Zusätzlich will Boerse Stuttgart Digital Ventures in vielversprechende Start-ups investieren und gezielt Partner-schaften für die Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie einge-hen. Der regionale Schwerpunkt wird – aufgrund der dortigen hohen Affinität zu Börsen- und Digitalisierungsthemen – auf Skandinavien liegen. Die zweitgrößte schwedische Börse, die Nordic Growth Market NGM AB, ist ebenfalls eine Tochtergesell-schaft der Stuttgarter. Geschäftsführer der Boerse Stuttgart Digi-tal Ventures GmbH ist Dr. Ulli Spankowski. Zuletzt machte er sich als Leiter der Finanzplatzinitiative Stuttgart Financial für die Gründerszene in Baden-Württemberg und Deutschland stark. Dazu baute er u.a. VentureZphere at Boerse Stuttgart mit auf. Unterstützt wird Spankowski im Geschäftsbereich Ventures von Matthias Ick, der als Venture Partner für digitale Geschäfts-modelle und Venture Capital-Finanzierung gewonnen wurde.

Im dritten Quartal 2017 wurde bislang nur ein deutscher Venture Capital-Fonds final geschlossen. Das ermittelte der Datendienst-leister dealroom.co. Und auch das angeführte Vehikel ist streng genommen kein deutsches, denn es handelt sich um den jüngs-ten 100 Mio. EUR schweren Fonds der russischen Wagniskapital-gesellschaft Target Global, die lediglich ein Büro in Berlin unter-hält. Nach fünf starken Vierteljahreswerten zwischen dem ers-ten Quartal 2016 und dem ersten Quartal 2017 hatte sich bereits zwischen April und Juni die Dynamik deutlich abgeschwächt. Die Ausreißer nach oben im zweiten Quartal 2016 und in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres waren bedingt durch den 1-Mrd.-EUR-Fonds Next47 von Siemens bzw. den jüngsten Rocket Internet-Fonds mit 580 Mio. EUR und 300 Mio. EUR, die Bosch für Investitionen und Übernahmen von Start-ups bereit-gestellt hat.

Volumen neuer Venture Capital-Fonds (in Mio. EUR)

Quelle: dealroom.co

370

100 150

223

780

1.300

498

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1.200

190

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400

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800

1.000

1.200

1.400

Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1201720162015Q2 Q3

8 10-2017 | VentureCapital Magazin

Facts & Figures

F O R U ME Q U I T YP R I V A T E

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Kooperationsveranstaltung mit cometis und Euronext

LESSONS LEARNEDfrom 50 IPOs – Successful vs. Broken Deals

Ort: Industrieclub Düsseldorf, Elberfelder Str. 6, 40213 DüsseldorfDatum: Mittwoch, 4. Oktober 2017Beginn: 18.00 Uhr bis ca. 19.30 Uhr (Ausklang an der Bar)

Inhaltlicher Schwerpunkt:

cometis und Euronext haben ihre wesentlichen Erkenntnisse aus rund 50 erfolgreichen sowie abgebrochenen IPO-Projekten zusammengetragen und aufbereitet. Diese „Lessons learned“ sowie weiterführende Fragen möchten wir gemeinsam mit Ihnen in exklusiver Runde teilen und diskutieren.

• Wird das Thema „Börsenreife“ eventuell missverstanden?• Auf was gilt es in der IPO-Vorbereitung genau zu achten? • Wo liegen die Chancen und die Aufgaben nach der

erfolgreichen initialen Kapitalaufnahme über die Börse?• u.v.m.

Diese Veranstaltung ist kostenfrei – die Plätze sind limitiert.

Informationen und Anmeldung unter:www.private-equity-forum.de • Tel.: 0211-6416268

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Bundespräsident Steinmeier zu Gast bei HTGFBundespräsident Frank-Walter Steinmei-er nutzte seinen Bonn-Aufenthalt und be-suchte den High-Tech Gründerfonds (HTGF). Gemeinsam mit Bonns Oberbür-germeister Ashok Sridharan und Dr. Jo-hannes Velling vom Bundeswirtschafts-ministerium (BMWi) unterhielt sich Stein-meier mit den HTGF-Geschäftsführern Dr. Alex von Frankenberg und Dr. Michael Brandkamp über die Gründerlandschaft in Deutschland. Außerdem wurden die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft sowie die Rolle von Innovationen bei Start-ups diskutiert.

Dr. Alex von Frankenberg und Dr. Michael Brandkamp, Geschäftsführer des HTGF, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ashok-Alexander Sridharan, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, und Dr. Johannes Velling, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (v.l.)

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IBB Beteiligungsgesellschaft feiert 20-jähriges JubiläumSeit 1997 ist der Berliner Frühphaseninvestor IBB Beteiligungsge-sellschaft (IBB Bet) am Markt und feierte dieses Jubiläum mit 400 geladenen Gästen, darunter auch Berlins Regierender Bürgermeis-ter Michael Müller. In ihrer 20-jährigen Tätigkeit hat die IBB Bet rund 200 Start-ups finanziert und ist knapp 400 Folgeinvestments

eingegangen. Dabei erhielten die Portfoliounternehmen insgesamt etwa 1,27 Mrd. EUR – alleine 180 Mio. EUR von der Tochter der landeseigenen Investitionsbank. Laut eigenen Angaben sind die Ber-liner heute an etwa 20% der Finanzierungsrunden, die von Start-ups aus der deutschen Hauptstadt eingeworben werden, beteiligt.

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HTGF startet dritten Fonds und Kooperation mit Deutsche Börse Venture NetworkDer High-Tech Gründerfonds (HTGF) geht mit seinem dritten Fonds an den Start. Das Vehi-kel, das mittlerweile Kapitalzusagen in Höhe von 250 Mio. EUR erhalten hat, kann auf-grund des gestiegenen Anteils privater Investoren von mehr als 30% des Fondsvolumens in Zukunft sowohl alleine als auch gemeinsam mit Co-Investoren Beteiligungen eingehen. Außerdem stehen zwei Investitionsmodelle zur Verfügung: das bislang eingesetzte Nach-rangdarlehen und eine Beteiligung zu einer frei verhandelten Unternehmensbewertung. In einer ersten Finanzierungsrunde kann der HTGF III bis zu 1 Mio. EUR einbringen. Ins-gesamt stehen pro Unternehmen bis zu 3 Mio. EUR zur Verfügung. Das Zielvolumen des jüngsten High-Tech Gründerfonds liegt bei 310 Mio. EUR. Neben dem Investitionsstart gaben die Bonner auch eine Kooperation mit Deutsche Börse Venture Network bekannt. Dabei wurde die bestehende Zusammenarbeit über eine Vereinbarung formalisiert. Die Pro-gramme der beiden Partner sollen weiter miteinander verknüpft und so die unterstützen Start-ups entlang der gesamten Finanzierungs- und Wachstumsphase begleitet werden.

Steigende Preise sorgen Private Equity-ManagerDie aufgrund des steigenden Wettbewerbs weiter anziehenden Preise für Unternehmen bereiten den Managern von Private Equity-Fonds – sowohl im Venture Capital- wie auch im Buyout-Sektor – Sorgen. Das geht aus dem jüngsten Private Equity Fund Manager Outlook des Datendienstleisters Preqin hervor. So gaben 51% der für den Report be-fragten Manager an, dass sie die Preisfindung bei einem möglichen Deal für die größte Herausforderung in den kommenden zwölf Monaten halten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen das Exit-Umfeld (35%) und Fundraising (34%). Doch gerade das Einwerben neuer Fonds dürfte für die Top-Performer keine große Hürde darstellen. Denn 81% der institutionellen Investoren, die Preqin für den Report befragt hatte, planen im nächs-ten Jahr genauso viel oder mehr Kapital in Private Equity-Fonds anzulegen, was für die Fondsmanager trotz des gestiegenen Wettbewerbs erhebliche Chancen bietet.

Umfrage: Vermögensinhaber planen mehr Co-Investments

Die größten Herausforderungen für die Private Equity-Industrie in den kommenden zwölf Monaten

Quelle: Preqin

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Kaufpreise

Exit-Möglichkeiten

Performance

Fundraising

anhaltende Volatilität in den globalen Märkten

Regulierung

Dealflow

Fee-Druck

Capzanine eröffnet Deutschland- Niederlassung Der französische Private Debt-Manager Capzanine setzt seinen Wachstumskurs fort und expandiert nach Deutschland. Nachdem 2015 ein Büro in Spanien eröff-net wurde, folgt nun die nächste Nieder-lassung in München. Capzanine fokus-siert sich auf die Bereiche Unterneh-mensnachfolge sowie Weiterent wick lungs- und Wachstumsphasen. Dabei stellen die Franzosen mittelständischen Firmen Finan-zierunglösungen zur Verfügung und inves-tieren in Form von Fremdkapital – Mezza-nine, Unitranche und Seniordarlehen – und als Mehrheits- oder Minderheitsge-sellschafter bei nicht börsennotierten Mit telständlern mit einer Unternehmens-bewertung zwischen 30 Mio. EUR und 400 Mio. EUR.

Das neue Münchner Büro wird geleitet von Bertram Schütz, der von der Avenue Capital Group kommt, wo er als Managing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz tätig war. Vor seinem Wech-sel zu Avenue Capital war Schütz 20 Jahre für die HVB/Unicredit Gruppe tätig, zuletzt als Managing Director für den Bereich Portfoliomanagement für Akquisitions fi-nan zierungen.

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die steigende Nachfrage nach illiquiden Assetklassen steigert bei den Eigentü-mern großer Vermögen das Interesse an Co-Investments. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Finanzdienst-leisters State Street. Demnach planen

48% der befragten Vermögensinhaber, in den nächsten zwölf Monaten gemeinsam mit anderen Playern Private Equity-In-vestments zu tätigen. Beliebter sind nur die Segmente Infrastruktur mit 68% und Immobilien mit 65%. Von den Co-Invest-ments erwarten sich die Umfrageteilneh-

mer nicht nur den Gewinn zusätzlicher Fachkenntnisse, sondern auch den Nut-zen von Größenvorteilen. Außerdem hof-fen die Vermögensinhaber laut State Street, dass sie gewisse Schlüsselfunktionen an die Mitinvestoren auslagern können, wäh-rend sie andere selbst aufbauen.

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Sieger des „Next Round: Brandenburg“ gekürtDie Gewinner des ersten „Next Round: Brandenburg“ stehen fest. Das Pitching-Format, das gemeinsam von Brandenburgs Förderbank ILB und der Wirtschaftsförderung Bran-denburg veranstaltet wird, richtet sich rein an Brandenburger Jungunternehmen. Ins-gesamt neun Unternehmen präsentierten sich in jeweils dreiminütigen Pitches dem Publikum. Die Teams kamen dabei aus den Bereichen IKT und Medien, Life Sciences und Digital Health sowie Industrie und Technologie. Im Publikums-Voting wurden im Anschluss an die Pitches die drei Sieger gekürt. Es gewannen: Kinematics, die die Robo tik-Spielbaukästen Tinkerbots entwickeln, Oculyze, die an einer automatisierten, digitalisierten und mobil einsetzbaren Mikroskopieplattform arbeiten, und Permetex, die insektenabweisende Textilien entwickelt, produziert und vertreibt. Zukünftig soll „Next Round: Brandenburg“ einmal im Jahr ein Forum für Brandenburger Start-ups bie-ten, um sich vor Investoren zu präsentieren.

3DQR ist das neue „goldgelbe Einhorn“

Insgesamt 26 Start-ups waren zum Investforum Pitch-Day in den Erdgas Sportpark Halle gekommen und haben sich vor rund 70 Investoren präsentiert. Am Ende stand das Magdeburger Unternehmen 3DQR als Gewinner fest und strich den mit 2.000 EUR dotierten Preis „Das goldgelbe Einhorn“ ein. Das Sieger-Start-up kombiniert die QR-Code-Technologie mit Augmented Reality. Das soll es beispielsweise möglich machen, Möbel-stücke vor dem Kauf virtuell im eigenen Wohnzimmer anzusehen, Druckerzeugnisse mit interaktiven 3-D-Modellen zu erweitern oder digitale Wartungshinweise direkt über realen Geräten einzublenden. Bei den präsentierenden Unternehmen zeigten sich in diesem Jahr zwei klare Schwerpunkte. Zum einen stammte das Gros der Start-ups aus dem IKT-Sektor und entwickelt Anwendungen für die Bereiche Industrie 4.0, Gesund-heit, Bildung, Entertainment oder Augmented Reality. Zum anderen gab es einen klaren regionalen Schwerpunkt. So kamen alleine 15 der 26 Unternehmen aus Sachsen-Anhalt.

NRW will das Gründen einfacher machenDas Bundesland Nordrhein-Westfalen plant die Hürden für Gründungen zu sen-ken. Dazu beschloss das Kabinett ein ers-tes sogenanntes Entfesselungspaket. Die-ses sieht vor, dass die Industrie- und Han-delskammern sowie die Handwerkskam-mern künftig neben den Gewerbeämtern die vollelektronische Gewerbeanmel-dung annehmen und weiterleiten können. Außerdem will der nordrhein-westfäli-sche Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart weitere Maß-nahmen auf den Weg bringen. So soll u.a. eine Entbürokratisierung angestoßen werden. Dazu werden aktuell Verfahren von Förderanträgen bis zu Steueranmel-dungen auf Landes- und Bundesebene ge-prüft. Anschließend will das Ministerium seine Vorschläge für das zweite Entfesse-lungspaket beim Gründergipfel am 23.11.2017 vorstellen und diskutieren. Außerdem möchte das Landes zusätzli-che Finanzierungsangebote schaffen. Das „Gründer-Stipendium NRW“ soll voraus-sichtlich im Sommer 2018 starten und 1.000 angehende Unternehmer monatlich mit 1.000 EUR unterstützen. Als dritte Maßnahme sollen Gründungseinrichtun-gen wie beispielsweise die Startcenter NRW zu „Allround-Anlaufstellen“ ausge-baut werden. Diese bündeln zukünftig alle gründungsrelevanten Informationen und Beratungsangebote und stellen diese auch außerhalb der normalen Arbeitszei-ten zur Verfügung.

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Weitere News finden Sie auf: www.vc-magazin.de/news

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12 10-2017 | VentureCapital Magazin

Facts & Figures | Start-up-News

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Metro-Accelerator präsentiert drittes Batch

BayStartUp und MTZ starten eigenen Inkubator

Bereits zum dritten Mal startet der Metro Accelerator for Hospi-tality, den der Handelskonzern Metro gemeinsam mit Techstars durchführt. Insgesamt zehn Start-ups wählten die Veranstalter für das dreimonatige Programm aus. Neben den branchenüblichen Leistungen wie Unterstützung durch Mentoren haben die Unter-

nehmen im Accelerator die Möglichkeit, ihre Produkte und Lösun-gen in rund 500 Restaurants und Hotels zu testen. Außerdem erhal-ten sie eine Anschubfinanzierung von 120.000 EUR. Die Teilnehmer des dritten Batches sind: BlendBow, Cuddl‘Up, FudyBudy, GuestU, Impala, Kitro, Nabl, Ordercube, Somm‘It und You There Inc.

Das Netzwerk BayStartUp und das Münchner Technologiezen-trum (MTZ) bringen ein eigenes Inkubator-Programm an den Start. Der unter dem Namen BayStartUp Go durchgeführte Brutkasten richtet sich an Geschäftsmodelle in der Vorgründungs- und Gründungsphase, die über ein innovatives und skalierbares Geschäftsmodell verfügen und mindestens einen sechsstelligen Kapitalbedarf haben. Sollte das Unternehmen bereits gegründet sein, darf dies nicht länger als ein Jahr zurückliegen. Außerdem sollte zumindest geplant sein, den Hauptsitz des Unternehmens

in Bayern anzusiedeln. Explizit ausgeschlossen von dem drei-monatigen Programm sind Einzelpersonen, die ideale Teamgröße definieren BayStartUp und das MTZ mit zwei bis vier Personen. Das Ziel des Inkubators ist es, am Ende die Geschäftsideen der Unternehmen vor Investoren aus dem BayStartUp-Netzwerk zu präsentieren und mit einer Finanzierungsrunde den Marktein-tritt zu bewältigen. Die Teilnahme am Programm ist kostenfrei, es fällt jedoch ein Beitrag für die Nutzung der Arbeitsplätze im Inkubator an.

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Wachstum beschleunigen, Qualität verbessern und in neue Größenordnungen aufsteigen: Buy and Build

gilt für immer mehr Finanzinvestoren als Königsweg, um ansehnliche Wertsteigerungen zu realisieren.

Kein Wunder ist es da, dass der Wettbewerb härter wird und systematische Strategien bis hin zu immer

längeren Add-on-Ketten zusätzlich an Bedeutung gewinnen.

Auf EinkaufstourPrivate Equity-Häuser setzen verstärkt auf Buy and Build

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10-2017 | VentureCapital Magazin14

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W enn ein Unternehmen auf die Herstellung von Schne-ckenpumpen spezialisiert ist, muss das nicht bedeu-ten, dass es langsam vorangeht. Die Pumpenfabrik

Wangen, deren Produkte unter anderem in der Pharma-, Lebens-mittel- und Getränkeindustrie gefragt sind, findet dafür schon jetzt weltweit Kunden. Bald dürften es noch sehr viel mehr wer-den. Denn kürzlich hat der Private Equity-Investor Silverfleet Capital die Mehrheit an dem 1969 gegründeten Unternehmen übernommen. Er will die Pumpen aus dem Allgäu nun auch in anderen Industrien etablieren und das internationale Wachstum forcieren. Buy to Build nennt Silverfleet diese Strategie, und das heißt: Schneller wachsen durch Investitionen in Produkte, Kapa-zitäten, Mitarbeiter – oder auch durch Folgeakquisitionen.

Wachsen in neue DimensionenKaufen, um zu wachsen, ist grundsätzlich ein Ziel von Private Equity. Immer mehr Fonds bevorzugen heute allerdings eine noch eindeutigere Ausrichtung ihrer Strategie. Sie setzen auf dem Weg zur Größe von vornherein dezidiert auf Folgeakquisitionen. „Buy and Build“ heißt die Devise, die vor allem in fragmentier-ten Märkten starkes Wertsteigerungspotenzial verspricht. Am Anfang steht die Investition in eine eher größere Firma als Platt-form, an die dann durch Zukäufe kleinere Firmen angedockt wer-den. Die Add-ons ermöglichen nicht nur die schnelle Ausbrei-tung in neue Märkte, Produktkategorien und Regionen, sondern auch das Wachstum in eine neue Dimension, die wiederum hö-here Bewertungen verspricht. Schneller, besser, größer: Das klingt verführerisch, und es gibt gerade im aktuellen Markt-umfeld gute Gründe, sich auf solche Einkaufstouren zu begeben. Einen davon nennt eine Studie von Fitch-Ratings zur Entwick-lung am europäischen Buyout-Markt im ersten Halbjahr 2017. Demnach legen Finanzinvestoren einen anhaltend starken Fokus auf Buy and Build-Strategien, weil sie lieber in kleine Unterneh-men in Branchen mit großem Wachstumspotenzial und starken Cashflows investieren als in hoch bewertete Firmen mit eher moderaten Umsatz- und Gewinnperspektiven.

Keine ErfolgsgarantieDoch warum wollen gerade jetzt plötzlich alle eine Buy and Build-Strategie verfolgen? Zum einen schüren die Erwartungen der Investoren der Fonds den Trend. Sie glauben daran, dass Private Equity-Manager das Wachstum durch Add-ons mit einem

Mehr an Qualität verbinden und so besonders attraktive Ren-diten erzielen können. Laut dem jüngsten Global Private Equity Barometer von Coller Capital sind zwei Drittel der Limited Part-ner überzeugt: Die wachsende Zahl der Plattform-Deals spiegelt die weiter zunehmende Fähigkeit von Private Equity wider, Wertzuwachs durch operative Verbesserungen zu erzielen. Nur ein Drittel sieht in dem Trend einfach nur einen Reflex auf hohe Marktpreise. Dennoch gibt es bei aller Hochachtung vor den Fähigkeiten der Branche keine Erfolgsgarantie. „Eine stark wachsende Zahl von Private Equity-Fonds setzt auf Buy and Build. Die meisten investieren jedoch opportunistisch in Platt-formen und vernachlässigen tiefgreifende Branchenanalysen ebenso wie klare Strategien für die Build-Phase“, sagt Dr. Ingo Krocke, Managing Partner bei Auctus Capital Partners. Die Betei ligungsgesellschaft investiert vorrangig in das Wachstum von Unternehmen mit 10 Mio. EUR bis 100 Mio. EUR Umsatz.

Opportunistisches Investieren kann gefährlich werdenKrocke betont, dass die Add-on-Strategie ursprünglich auf einem Top-down-Ansatz basiert. Welche sind die attraktiven Branchen mit Blick auf die Geschäftsperspektiven? Gibt es in diesem Markt genügend Firmen für Zukäufe? „Rund hundert Marktteil-nehmer sind das Minimum für die aussichtsreiche Umsetzung einer Plattformstrategie, und das findet man im produzierenden Gewerbe selten“, sagt Krocke. Besonders gut funktioniert es allein schon wegen der größeren Zahl von Firmen im Dienst-leistungssektor, wo auch die Synergien leichter zu heben sind. Oft ist es da schon mit dem relativ einfachen Zusammenfassen der Verwaltung getan, während die Zusammenführung von Technologien, Prozessen und Warenlagern bei Produktions-unternehmen schon mit größerem Aufwand verbunden ist. Zeit-arbeit, Callcenter, Beratungsunternehmen und Ingenieur-Dienst-leister stehen beispielsweise bei Auctus stark im Fokus – gefolgt vom Healthcare-Sektor mit seinen starken Wachstumsperspek-tiven. An Herausforderungen mangelt es allerdings auch bei Plattformstrategien in der Dienstleistungsbranche nicht: ange-fangen vom Abstimmen unterschiedlicher Firmenkulturen bis hin zur Motivation von Leistungsträgern, die in der neuen Umge-bung einen Teil ihrer gewohnten Freiheiten verlieren. Welche Leute passen zum Unternehmen und welche nicht? „Wer nicht die richtigen Antworten findet, kann viel Geld verlieren“, sagt Krocke.

VentureCapital Magazin | 10-2017 15

Titelthema

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Höhere Preise und die Antwort daraufLaut dem Buy & Build Monitor von Silverfleet Capital haben die europäischen Aktivitäten in diesem Bereich im vergangenen Jahr wieder das Niveau von vor der Finanzkrise 2008 erreicht. Für die DACH-Region registriert die Studie mit einem Plus von rund einem Drittel sogar überdurchschnittliche Zuwächse. Der an-haltende Trend zur Zukaufstrategie und das Interesse großer Inves toren an der Anlageklasse Private Equity generell spiegeln

sich auch im Bewertungsgefüge wider. Wurden in großen Tei-len des Marktes vor einigen Jahren noch Preise vom sechs- bis achtfachen EBITDA aufgerufen, so sind heute Multiples von zehn bis zwölf keine Seltenheit. „Im nach wie vor wachstums-starken IT-Sektor, in dem wir anders als noch vor fünf Jahren heute rege Aktivitäten bei Plattformkäufen und Add-ons sehen, wird nicht selten sogar das 10- bis 15-fache EBITDA bezahlt“, sagt Ralf Flore, Managing Partner bei Ufenau Capital Partners. Die Schweizer Investorengruppe ist mit rund 50 Transaktionen einer der aktivsten Player bei der Umsetzung von Wachs-tumsstrategien im Mittelstand und hat im vergangenen Jahr ihren Fonds 5 mit einem Volumen von 227 Mio. EUR geschlos-sen. Treiber des starken Interesses, so Flore, ist das Vertrauen der meisten Limited Partner in die guten Renditechancen von Buy and Build. Das könnte auch daran liegen, dass die Stra tegie eine besondere Antwort auf das gestiegene Bewertungsniveau liefert. „Zukäufe helfen, die hohen Einstiegspreise im Mittel her-unterzufahren und EBITDA-Steigerungen zu erzielen“, kommen-tiert Neil MacDougall, Managing Partner von Silverfleet Capital, die im Buy & Build Monitor ermittelten Rekordaktivitäten.

Konsolidierung bietet ChancenDie niedrigen Kapitalmarktzinsen dürften noch eine Weile dazu beitragen, dass Anlegerkapital in diese Strategien fließt. Welt-weit gab es laut PitchBook im zweiten Quartal 2017 bei Private Equity insgesamt 104 Fonds-Closings. Das waren zehn mehr als im Vorjahreszeitraum. Unterm Strich wurden von den Fonds 106,2 Mrd. USD und damit 20 Mrd. USD mehr als im zwei-ten Quartal 2016 eingesammelt. Die Investoren können darauf

Anzahl der Buy and Build-Transaktionen in Europa

Standort des Zielunternehmens 2013 2014 2015 2016 2015/2016 (Veränderung in %)

Großbritannien und Irland 63 86 102 111 9%

Skandinavien 62 85 68 95 40%

Frankreich 35 49 56 62 11%

DACH-Region 42 35 46 61 33%

Benelux 26 24 29 43 48%

Italien 12 17 23 33 43%

Spanien und Portugal 18 17 38 20 -47%

Mittel- und Osteuropa 19 21 27 17 -37%

Südosteuropa 3 4 6 2 -67%

Gesamteuropa 280 337 395 444 12%

Quelle: Silverfleet Capital, Mergermarket

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16 10-2017 | VentureCapital Magazin

Titelthema VentureCapitalMagazin

Große Pläne suchen große SummenExpansions- und Wachstumsfi nanzierung

Intelligenter Baustein im FinanzierungsmixMezzanine-Trends im deutschen Mittelstand: Spannender Nischenmarkt

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Private Equity-Häuser setzen verstärkt auf Buy and Build

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VentureCapitalMagazin

Große Pläne suchen große SummenExpansions- und Wachstumsfi nanzierung

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setzen, dass die Unternehmenspreise allein schon durch die anhaltend starke Nachfrage noch ein Stück weit steigen werden und dieser Effekt seinen Teil zur Rendite beiträgt. Hinzu kommt die aus dem Hineinwachsen in neue Größenordnungen resul-tierende Preiswirkung. „Ein großes Unternehmen wird tenden-ziell höher bewertet als kleinere Firmen“, sagt Flore. In den mittle ren und großen Marktsegmenten, wo es um Transaktio-nen von 50 Mio. EUR bis 100 Mio. EUR und mehr geht, nutzen Private Equity-Fonds auch die niedrigen Zinsen, um durch den Einsatz von günstig verfügbarem Fremdkapital die Rendite zu

hebeln. Andererseits birgt dieses Financial Engineering wachsende Risiken in Zeiten, in denen die Volkswirtschaften mög-licherweise schon wieder an ihre Wachs-tumsgrenzen stoßen und in vielen Bran-chen – außer in Ausnahmefällen wie IT und Healthcare – nur noch limitiertes Potenzial für insgesamt steigende Umsätze winkt. Auch deshalb gewinnen andere Ansätze und Sichtweisen stärker an Gewicht. „Die Märkte in Europa und den USA sind zu großen Teilen saturiert. Als Folge davon wird zunehmend konsolidiert, und es bie-

ten sich neue Chancen für Buy and Build-Strategien“, sagt Flore.

Immer mehr Add-onsZukäufe beschleunigen die Entwicklung von Unternehmen in Richtung neuer Produkte sowie internationaler Märkte. Die nächsten Schritte sind so oft schneller und leichter umzusetzen als durch Investitionen in organisches Wachstum. Die Zahl der im Zuge von Plattformstrategien erworbenen Add-ons ist in den letzten Jahren sogar tendenziell gestiegen. Waren es früher

eher zwei, drei oder vier Akquisitionen, so sind heute zehn oder 20 Zukäufe keine Ausnahme mehr. Was in kurzer Zeit möglich ist, zeigt das Beispiel der Intelligent Repair Solutions Gruppe (IRS). Der Dienstleister ist auf Smart Repair, also die Beseitigung von Kleinschäden an Fahrzeugen, spezialisiert. Im Zuge der von Ufenau Capital Partners umgesetzten Zukaufstrategie hat er sich zum Marktführer in Deutschland, Dänemark und Schweden ent-wickelt. Seit 2014 wurden dabei 14 Zukäufe realisiert, während der Umsatz von rund 30 Mio. EUR auf weit über 100 Mio. EUR gewachsen ist.

Zeit als ErfolgsfaktorKurze Wege, zügiges Handeln und das Streben nach Größe gehö-ren gewissermaßen zur DNA von Private Equity. Dennoch: Eine Zukaufstrategie ist keine Wette auf das schnelle Geld. Schon die Marktanalyse und die Suche nach einer geeigneten Plattform können Monate oder Jahre dauern. Mal findet sich nicht das richtige Unternehmen in der ausgewählten Branche, mal fehlt es an geeigneten Mana-gern oder zukunftsträchtigen Projekten. Im nächsten Schritt geht es zudem nicht nur darum, die passenden Add-ons zu finden. Das Unternehmen sollte auch in der Lage sein, im Zuge der Expansion erfolgreich in das organische Wachstum – beispielsweise durch die Eröffnung neuer Stand orte – zu investieren. „Ein gutes Buy and Build-Kon-zept braucht Zeit und dauert in der Umset-zung eher fünf bis sieben Jahre als weni-ger“, sagt Dr. Krocke von Auctus. Die Aussichten auf Erfolg sind zudem umso größer, je mehr Handlungsfreiheit die Akteure haben. Bei stark mit Fremdkapital finanzierten Strategien etwa

Ralf Flore,Ufenau Capital Partners

Dr. Ingo Krocke,Auctus Capital Partners

Anzahl der Add-ons in der DACH-Region 2016 (nach Standort des Zielunternehmens)

Anzahl der Add-ons in der DACH-Region 2016 (nach Standort des Käufers)

Quelle: Silverfleet Capital, Mergermarket

weitere1

3

6

8

9

34

Benelux

Skandinavien

Großbritannien und Irland

Frankreich

DACH-Region

5

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Österreich

Schweiz

Deutschland

18 10-2017 | VentureCapital Magazin

Titelthema

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kann sich der Kredit als Hemmschuh erweisen. „Banken sind fokussiert auf das Einhalten von Covenants. Sie achten also möglicherweise eher auf kurzfristige Kennzahlen und Ergebnis-se als auf die langfristige Perspektive“, gibt Krocke zu bedenken.

Harter WettbewerbInfolge des vielen Geldes im Markt ist der Wettbewerb um Fir-menkäufe zweifellos härter geworden. Bei aufgrund der hohen Preise zunehmender Verkaufsbereitschaft wächst aber gleich-zeitig das Angebot. Das führt gerade in Europa derzeit zu einem regen Dealflow. Hier hat die Anzahl der Buyout-Transaktionen bei 200 Deals laut dem Private Equity Barometer von SL Capital Partners und unquote im zweiten Quartal 2017 das höchste Niveau seit Ende 2015 erreicht. Der aggregierte Deal Value klet-terte mit 35,8 Mrd. EUR sogar auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Im Buy and Build-Bereich mischen beim Buhlen um attrak tive Zielunternehmen angesichts voller Firmenkassen aber auch strategische Investoren kräftig mit. Sie sind üblicher-weise eher bereit und in der Lage, die höheren Preise im Bieter-wettbewerb zu zahlen. „Angesichts der wachsenden Zahl von Private Equity-Fonds, die in Buy and Build investieren, ist das heute aber bei Weitem nicht mehr so häufig der Fall wie früher“, beobachtet Flore. Die Erfahrung lehrt zudem, dass Finanzinves-toren oft schneller agieren können als ihre strategischen Kon-kurrenten.

Der Zyklus läuft nochEin Ende des Trends ist zumindest kurzfristig nicht absehbar. „Das Ökosystem ist intakt, und wir sehen auf Sicht der nächsten zwölf Monate keine dunklen Wolken am Himmel“, sagt Flore. Banken und Debt-Fonds verleihen viel Geld für Übernahmen. Großanleger suchen die zweistelligen Renditen von Private Equity, und Unternehmer zeigen angesichts der Bewertungsni-veaus Interesse am Verkauf. Auch Krocke rechnet weiterhin mit vielen und mit teuren Transaktionen. Die ganz hohen Preise wer-den allerdings nur für jene 2% der Firmen bezahlt, die besonders im Mittelpunkt des Interesses stehen. Im Markt als Ganzes sollte es aber nicht an renditeträchtigen Einstiegschancen zu akzeptablen Preisen fehlen. „Wir kaufen auch Firmen mit kleinen Schönheitsfehlern“, sagt Krocke.

FazitViel Dry Powder bei den Fonds und anhaltende Mittelzuflüsse von institutionellen Investoren in Private Equity bleiben wesent-liche Treiber für Buy and Build. Vor allem Akteure, die mit gewach senem Know-how auf der Basis geeigneter Plattformen systematisch Märkte aufrollen, dürften Renditeerwartungen erfüllen können. Da sich noch genügend Märkte mit Konsoli-dierungspotenzial und Branchen mit Entwicklungschancen finden lassen, bleiben Add-on-Ansätze interessante Wachstums-beschleuniger und trotz gestiegener Unternehmenspreise attraktiv.

Norbert Hofmann

[email protected]

19VentureCapital Magazin | 10-2017

Welches Format? Impulsvorträge zu aktuellen Themen mit anschließen-dem Business-Lunch

Wer trifft sich? Netzwerktreffen von Multiplikatoren der Biotech-, Pharma- und Venture Capital-Branche mit Journalisten

Wo trifft man sich?Im Faculty Club G2B (Gateway to Biotech) im IZB, 11.00 bis 13.00 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist auf 100 Gäste beschränkt. Eine Anmeldung ist erforderlich.

HIER ENTSTEHT ZUKUNFT.

Fördergesellschaft IZB mbHSusanne SimonAm Klopferspitz 1982152 Planegg/Martinsried

Tel.: + 49 (0)89.55 279 48-17Fax: + 49 (0)89.55 279 48-29E-Mail: [email protected]

BIOTECH PRESSE-LOUNGE12. Oktober 2017 | 11.00 bis 13.00 Uhr

Dr. Peter Hanns ZobelCEO, IZB

Begrüßung

Evelyn WarnerEditor in Chief, LABIOTECH.eu

Moderation

Dr. Markus Dangl Senior Vice President Research and Pre-Clinical Development, Medigene AG

PhD. Paola CasarosaCorporate Vice Presi-dent Therapeutic, Boehringer Ingelheim

Michael Scholl CEO, Leukocare AG

Die Impulsvorträge

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Die Verbindung von Körper und Maschine beschäftigt die Menschheit bereits seit Jahrzehnten. In Science Fiction-Romanen, -Filmen und -Fernseh-

serien haben sogenannte Cyborgs – Mischwesen aus lebendigem Organismus und Maschine – ihren festen Platz. Doch mittlerweile verschwim-

men die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit zunehmend. Denn moderne Prothesen sind längst mehr als unbewegliche Nachbildungen von

Körperteilen.

VC Magazin: Was ist das Geschäftsmodell von Otto Bock?Näder: Unser Geschäftsmodell gilt seit bald 100 Jahren: Wir hel-fen Menschen, ihre Bewegungsfreiheit zu erhalten oder wieder-zuerlangen. Dazu haben wir vier Geschäftsfelder: Prothetik, Orthetik, Human Mobility und Medical Care. Typische Produkte sind mechatronische, mikroprozessorgesteuerte Kniegelenke. Damit können Anwender wieder joggen, Wassersport betreiben oder wie der Paralympics-Sieger Heinrich Popow bei „Let’s Dance“ tanzen. Handprothesen ermöglichen es, ein rohes Ei zu greifen, in der Produktion fest zuzupacken oder eine Tastatur zu benutzen.

VC Magazin: Welche Strategie verfolgen Sie bezogen auf Ihre Geschäftsfelder?Näder: In der Prothetik, unserem größten Geschäftsbereich und einem Markt von gut 1 Mrd. EUR, wollen wir schneller wachsen als der Markt, nicht zuletzt indem wir neue Gruppen von Anwen-dern mit Hightech-Prothesen versorgen. In der Orthetik, wo man durch Orthesen menschliches Wachstum lenkt, geschädigte Strukturen führt oder vor Überlastungen schützt, ist für uns der Bereich der Sportmedizin und der Neuroorthopädie relevant: Hier lindern wir die Folgen von Osteoporose, Arthrose und Rückenschmerz. Im Zentrum der Neuroorthopädie steht das Thema Mobilität nach Schlaganfall. Im Bereich Medical Care kön-nen Patienten durch Digitalisierung der Prozesse noch besser, noch schneller individuell versorgt werden. In unserem Bereich Human Mobility geht es darum, Menschen mit einem Handicap im Alltag unabhängiger zu machen. Da setzen wir z.B. auf indivi-duell angepasste Rollstühle mit besonderen Steue rungen.

VC Magazin: Wie treibt Otto Bock Innovation voran?Näder: Gut 500 Spezialisten forschen und entwickeln für uns in verschiedenen Regionen der Welt. Wesentliche Impulse wie die Anwendung der intuitiven Steuerung von Prothesen durch das Gehirn oder die Erkennung von Mustern kommen aus unseren Forschungszentren in Duderstadt und Wien. Parallel pflegen wir den Austausch mit Forschungseinrichtungen wie der Uni Göttin-gen oder dem MIT Media Lab in Boston. Mit BionX haben wir im Frühjahr auch ein aus dem MIT ausgegründetes Unternehmen übernommen, das den ersten aktiven Prothesenfuß der Welt entwickelt hat. Ein aktiv per Akku angetriebenes Knöchelgelenk

Interview mit Prof. Hans Georg Näder, Otto Bock HealthCare

„Bald wird Digital Manufacturing Alltag sein“

ahmt die Funktion von Muskeln und Sehnen nach und unter-stützt den Anwender durch zusätzliche Energiezufuhr beim Gehen. Gleichzeitig haben wir vor Jahren die Basis für die Kom-munikation mit Start-ups etabliert. In Berlin denken wir im Open Innovation Space gemeinsam mit dem FabLab quer. Dort entste-hen Prototypen wie Armprothesen, die über einen 3-D-Carbon-druck in Rekordzeit erstellt werden können. Eine individuelle Armprothese drucken wir so als Prototyp über Nacht.

VC Magazin: Was macht Otto Bock im Bereich Industrie 4.0?Näder: Für uns als Marktführer in der technischen Orthopädie ist die Digitalisierung eine riesige Chance. Wir arbeiten etwa an

Prof. Hans Georg Näder

ist Geschäftsführer von Otto Bock HealthCare und der Enkel des

Firmengründers Otto Bock, der das Unternehmen im Bereich der

technischen Orthopädie 1919 gründete. Näder übernahm das Un-

ternehmen im Alter von 28 Jahren von seinem Vater Dr. Max Näder,

dem Schwiegersohn von Otto Bock. Er ist Mitinitiator des Studien-

gangs Orthobionik und Träger mehrerer Auszeichnungen, darunter

die des Entrepreneurs des Jahres 2003.

20 10-2017 | VentureCapital Magazin

Märkte & Zahlen | Tech Talk

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vom Gehirn intuitiv gesteuerten Prothesen. Dank 3-D-Druck mit Endloskarbonfasern und Passformen in der Cloud können Pro-thesen zukünftig überall in der Welt individualisiert werden. Die digitale Prozesskette kann vom Scannen des Stumpfes über eine Datenbibliothek bis zur Auslieferung der Prothese per Drohne reichen. Das würde Geschwindigkeit und Passgenauigkeit von Prothesen nicht zuletzt in Ländern verbessern, denen bisher eine professionelle Infrastruktur fehlt.

VC Magazin: Was sehen Sie als zentrale Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0?Näder: Die Digitalisierung von Teilprozessen beschäftigt uns seit vielen Jahren und nicht erst mit dem Industrie 4.0-Trend. Wir sind auf vielen Feldern aktiv. Dazu zählt die durchgängige Konfi-guration von Rollstühlen mit allen Ausstattungsoptionen von Farbe bis Sondersteuerung, wie wir es vom Autokauf kennen. Dazu gehört die Anbindung von Maschinen an die Auftragssteu-erung, die Vernetzung von Werkzeugmanagement, die Program-mierung von Maschinen oder die Anbindung der Lieferanten. Besonders spannend ist die digitalisierte Produktion und Pro-zesssteuerung von passgenauen „Linern“, also dem weichen Innenschaft zwischen Stumpf und Prothese. Neben der weiteren Vervollständigung von Teilautomatisierungen in der Serienfer-tigung fokussiert unsere zentrale Entwicklung derzeit auf die digi tale Prozesskette für einmalig gefertigte personalisierte Pro-dukte und die dazugehörigen webbasierten Bestellplattformen.

VC Magazin: Was ist Ihre Expansions- und Wachstumsstrategie? Welche Rolle spielen dabei Beteiligungsgesellschaften?Näder: Otto Bock will organisch und durch Zukäufe wachsen. Der Fahrplan dafür ist unsere Strategie Roadmap 22. Mit dem euro-päischen Private Equity-Unternehmen EQT sind wir gerade eine Partnerschaft auf Augenhöhe eingegangen. Dank EQT sind wir noch schneller unterwegs. Dabei fokussieren wir uns auf unser

Kerngeschäft in der technischen Orthopädie. Dazu trägt die Trennung von Randaktivitäten wie dem Kunststoffgeschäft bei, das wir gerade an die Schweizer Conzzeta verkauft haben. Im Rahmen der Partnerschaft mit EQT haben wir die Finanzierung des Kerngeschäfts Healthcare mit einem Konsortium internatio-naler Banken neu aufgestellt. Zuvor lief die Finanzierung über die Otto Bock Holding.

VC Magazin: Welche Private Equity-Häuser sind in Ihrem Markt aktiv?Näder: Nach meinem Signal im Jahr 2016, 20% verkaufen zu wollen, haben wir eine überwältigende Zahl an Anfragen von führenden Private Equity-Firmen und renommierten Family Offices aus der ganzen Welt und von Pensionsfonds aus Asien und Nordamerika bekommen. Mithilfe von J.P. Morgan haben wir sieben Bewerber ausgewählt, dann auf drei reduziert und uns schließlich für EQT entschieden.

VC Magazin: Zum Schluss: Was wünschen Sie sich vom Gesetzge-ber?Näder: Vor allem eines: verlässliche Rahmenbedingungen. Ich hoffe sehr, dass die nächste Bundesregierung den Netzausbau digitaler Infrastruktur entschieden vorantreibt. Bald wird etwa Digital Manufacturing Alltag sein, dann brauchen wir die passenden Hochgeschwindigkeitsnetze. Ich wünsche mir auch, dass die Poli tik Unternehmern und besonders jungen Gründern den Start erleichtert, beispielsweise steuerlich, und sie beim Wach-sen unterstützt, statt ihnen durch Überregulierung Steine in den Weg zu legen.

VC Magazin: Herr Prof. Näder, vielen Dank für das Interview.

Georg von Stein

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Je nach Thema wird die Digitalisierung von der Politik entweder als große Chance oder als große Bedrohung betrachtet. In einem meist recht guten

Licht steht dabei das Feld Industrie 4.0. So mancher Politiker träumt schon davon, die Werkbank aus China zurückzuholen. Doch viele gerade mitt-

lere und kleine Betriebe tun sich nach wie vor schwer auf dem Weg in die digitale Zukunft.

Interview mit Lutz Tilker, Eric Salmon & Partners

„Viele Digitalisierungsprozesse sind beim Frontend und

weniger im Backend angesiedelt“

VC Magazin: Nur 40% der in Ihrer Studie befragten Unternehmen haben eine Managementposition für das Thema Digitalisierung geschaffen. Wo liegen die Gründe für diese zögerliche Umsetzung?Tilker: Es gibt mehrere Gründe dafür. Zum einen sind sich einige Unternehmen bislang noch nicht ganz sicher, wie sie einen Chief Digital Officer – oder welchen Namen man ihm auch geben möchte – in die bestehende Personalstruktur integrieren sollen. Die Hauptfragen sind dabei: Schafft man eine eigene Organisa-tion? Handelt es sich um eine Stabsfunktion? Auf welchem Level soll der CDO installiert werden? Hat der Chief Digital Officer eine Prozess-, eine Business- oder eine Technologieverantwortung – oder einen Mix aus diesen drei Bereichen? Ein weiterer Grund ist, dass in vielen Unternehmen der CIO das Feld Digitalisierung für sich in Anspruch nimmt. In manchen Betrieben mag diese Herangehensweise durchaus sinnvoll sein. Allerdings gibt es auch eine große Zahl von Unternehmen, bei denen Digitalisierungs-prozesse beim Frontend, also der Kundenseite, beginnen und weniger im Backend, also der IT, angesiedelt sind. Viele der Studienteilnehmer, die noch keinen CDO-Posten oder ein Äqui-valent geschaffen haben, planen dies aber kurz- bis mittelfristig.

VC Magazin: Gibt es bei der Implementierung von CDOs Unter-schiede in der Branchenbetrachtung?Tilker: Die Befragung hat gezeigt, dass es durchaus Branchen gibt, die die Digitalisierung bereits sehr viel aktiver anpacken als andere. Sehr deutlich zeigt sich das beispielsweise im Han-del oder bei den Medien, die mit die erste Branche waren, die voll vom digitalen Wandel getroffen wurde. In beiden Sek-toren ist der Posten des CDO oder des Head of Digitalisation mittlerweile fast Standard – zumindest in größeren Unter-nehmen. Branchen, die dem Druck der Digitalisierung bislang noch nicht so sehr ausgesetzt sind, agieren dagegen sehr viel bedächtiger. Beispiele sind das Segment Bau und dessen Zulie-ferer. Ich halte es auch für wenig wahrscheinlich, dass man dort mittel- bis langfristig eine Vielzahl an Chief Digital Officers sehen wird. Ein zwiespältiges Bild zeigt sich beim Maschinen-bau: Dort findet man Unternehmen, die in Sachen Digitalisie-rung bereits sehr fortschrittlich sind. Auf der anderen Seite gibt es Betriebe, die den digitalen Wandel für abgeschlossen

Lutz Tilker

ist Partner bei Eric Salmon & Partners mit Bürositz in Frankfurt.

Er verantwortet den Sektor IT, Telekommunikation und Hightech.

Darüber hinaus ist er für das alle Branchen übergreifende Thema

Führungskräfte für IT- und Digitalisierungsaufgaben zuständig.

halten, weil sie beispielsweise ihre Maschinen bereits Remote steuern können …

VC Magazin: Die Studie befasst sich mit Europa und Asien. Wie sieht das Bild in der DACH-Region aus?Tilker: Beim Vergleich zwischen Europa und Asien muss man sagen, dass die Asiaten deutlich digitalisierungsaffiner sind als die Europäer. Im innereuropäischen Vergleich sind die DACH- Region und Deutschland im Besonderen recht gut aufgestellt. So ist die Aufmerksamkeit, die der Digitalisierung zukommt – und damit auch die dadurch gewonnene Erkenntnis –, deutlich größer als beispielsweise in Frankreich, zumindest ist das unser Eindruck. Auf der anderen Seite sind die Niederländer oder die Briten beim digitalen Wandel ihrer Wirtschaft bereits spürbar weiter als die Deutschen.

22 10-2017 | VentureCapital Magazin

Märkte & Zahlen

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VC Magazin: Gibt es ein typisches Anforderungsprofil für die Position des Chief Digital Officer? Sind es junge Digital Natives oder eher Industrieexperten?Tilker: Digital Natives werden bislang nicht als CDOs in Betracht gezogen. Insbesondere größere Unternehmen suchen Personen, die bereits eine gewisse Erfahrung vorweisen können – allen voran natürlich Führungserfahrung. Digital Natives sind heute vielleicht 30 Jahre alt, in diesem Alter können sie schlicht nicht die erforderliche Führungserfahrung gesammelt haben. Der Chief Digital Officer von heute ist also ein Digital Immigrant, der seine Erfahrung aber in Unternehmen mit digitalen Geschäfts-modellen erworben hat und über die notwendigen kommunika-tiven und weiteren Fähigkeiten verfügt.

VC Magazin: Wie steht es um den Einsatz von CDOs bei Unterneh-men in Private Equity-Besitz?Tilker: Interessanterweise sieht man in diesen Unternehmen nicht signifikant mehr Chief Digital Officers als in Betrieben ohne Private Equity-Investor. Im Mid Market-Segment, in dem wir uns schwerpunktmäßig bewegen, suchen die Beteiligungs-gesellschaften zwar stets auch Executives mit einem digitalen Profil, allerdings werden reine CDOs nicht stärker eingestellt als in anderen Unternehmen der gleichen Branche auch.

VC Magazin: Herr Tilker, vielen Dank für das Gespräch.

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Mittelstand und Family Offices statt typischer Venture CapitalistSo geschehen beim Ditzinger Unternehmen Trumpf. Damit ist das Unternehmen einer der ersten Mittelständler, der diesen Weg beschreitet. „Den Aufbau unserer Venture Capital-Gesellschaft Trumpf Venture sehen wir als Teil der Innovationsstrategie“, sagt Franz Lehmann, Investmentmanager beim Finanzierungsarm des Werkzeugmaschinenherstellers. Ziel des 2016 gegründe ten Investitionsvehikels sei die Förderung von vielversprechenden Jungunternehmen im Hightech-Bereich. „Als Corporate-Investor helfen wir innovativen Gründern mit unserem Netzwerk, unserer Erfahrung in der industriellen Produktion und unserem Techno-logie-Know-how“, sagt Lehmann. Daher werde man in Start-ups investieren, die in ihrer Ausrichtung in Trumpf-nahen Technolo-giefeldern liegen, sich also mit Photonik, digitalisierter vernetzter Fertigung, aber auch mit neuartigen Fertigungsverfahren, Smart Components oder Hightech-Materialien beschäftigen. Die Ven-ture Capital-Einheit hat sich zum Ziel gesetzt, ein Investitions-portfolio in Höhe von 40 Mio. EUR aufzubauen, und investiert in der Frühphase mit einem Fokus auf Seed und Series A-Runden. Drei bis fünf Start-ups sollen pro Jahr ge-fördert werden. „Mit Trumpf als fami lien-geführtem Mittelständler im Rücken kön nen wir Hightech-Start-ups die Stabilität und Langfristigkeit bieten, die sie benötigen“, sagt Lehmann. Das erste Investment erhielt das Wiener Unternehmen Xarion, das das weltweit erste laserbasierte optische Mik-rofon, mit dem Ultraschallwellen in der Luft oder in Flüssigkeiten gemessen werden können, produziert.

Kapital sucht Unternehmen„Im Industrie 4.0-Bereich sind nicht unbedingt die typischen Ven-ture Capital-Gesellschaften aktiv“, sagt Sigrid Rögner, Geschäfts-führerin von acceed und venture forum rhein neckar. Grund: „Der Sales Cycle ist zu lang und damit auch zu kostspielig.“ Hin-zu komme, dass Venture Capital vielfach auch nicht über die notwendigen Kontakte in die Industrie verfüge, die das Start-up vor allem am Anfang benötige, um an erste Pilotprojekte zu kom-men. Aber die Industrie braucht die Jungunternehmer, die mit viel Agilität Sachen schnell ausprobieren. Ihre Beobachtung da-her: Gerade im Raum Süddeutschland, einer Region, in der viele Hidden Champions sitzen, entstehen derzeit eine Menge Corpo-rates und Family Offices. „Die haben das notwendige Geld, um kapitalintensive Technologieentwicklung am Anfang zu unter-stützen“, sagt Rögner. Auch Business Angels werden zunehmend

Früher, da ging ein Arbeiter mit seinem Werkzeugkoffer in einer Fabrikhalle an die vermeintlich kaputte Maschine, legte diese still und begab sich auf

Fehlersuche. Erst wenn dieser behoben war, konnte die Produktion wieder hochgefahren werden. Eine kaputte Maschine bedeutete für das produ-

zierende Gewerbe und die Industrie eine mittelschwere Katastrophe, weil Lieferzyklen nicht eingehalten wurden.

Industrie 4.0

Einmal Hype und zurück

Das ist lange her. Heute kommunizieren Bauteile mit der Pro-duktionsanlage eigenständig und veranlassen bei Bedarf die Reparatur oder bestellen das benötigte Material zur Fertigung selbst. Das mag in manchen Ohren immer noch nach Science-Fiction klingen, ist aber längst Realität in den deutschen Pro-duktionshallen. Wenn Mensch und Maschine und industrielle Prozesse vernetzt sind, spricht man von der Industrie 4.0. Von der Idee über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling – Industrie 4.0 bestimmt mittlerweile die gesamte Fertigung.

Nur wer Schritt hält, kann im Wettbewerb bestehenWer mit der Digitalisierung nicht Schritt hält, hat wenige Chan-cen, auch in Zukunft zu bestehen – davon sind inzwischen fast alle Vertreter führender Industrieunternehmen in Europa über-zeugt. Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung McKinsey zeigen sich deutsche Unternehmen deutlich optimisti-scher, dass sie mit Industrie 4.0 höhere Umsätze und niedrigere Kosten erreichen können. 62% der Unternehmen schätzen damit das Potenzial höher ein als noch im Vorjahr. Ihre Kollegen aus den USA teilen diese Einstellung mit 67%. Im Schnitt erwarten die Firmen innerhalb von drei Jahren mehr als 10% Umsatz-wachstum und Kosteneinsparung, vor allem durch höhere Pro-duktivität der Mitarbeiter und effizientere Maschinen.

Bei den Firmen überwiegt pragmatischer Optimismus„Wie bei vielen neuen Technologien haben wir auch bei der Digi-talisierung der Fertigung einen anfänglichen Hype erlebt. Nach der zwischenzeitlichen Enttäuschung über ausbleibende kon-krete Verbesserung durch Industrie 4.0 überwiegt nun pragmati-scher Optimismus“, sagt Andreas Behrendt, McKinsey-Partner im Kölner Büro. Das hat einen guten Grund, denn Unternehmen, die sich dem Fortschritt verschließen, droht ein empfindlicher Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch sehen sich Firmen mit einer Menge Probleme konfrontiert. Das sind: mangelndes Personal, Bedenken bei der Cybersicherheit sowie die bislang noch fehlende Koordinierung. Im Jahr 2016 verantworteten nur 19% der CEOs selbst die Strategie zur Industrie 4.0, so die McKinsey-Studie. Auch die Kosten sind ein großes Problem, mit dem sich die Unternehmen auseinandersetzen müssen. Um dieses zu lösen, gibt es mehrere Wege. Corporates könnten notwendige Tech-nologien selbst entwickeln. Das aber ist sehr teuer. Daher för-dern und finanzieren große Konzerne, wie Miele, Bosch oder die Auto mobilindustrie, in eigenen Venture-Fonds technologieorien-tierte Start-ups. Oder aber der dritte Weg: Mittelständler und Family Offices investieren im Verbund oder alleine in externe Technologie.

Franz Lehmann,Trumpf

24 10-2017 | VentureCapital Magazin

Early Stage & Expansion

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Unternehmen Sinfosy. „Wir sehen hier ins-besondere den großen Nutzen für die Mit-telständler, die sich große Projekte nicht leisten können“, sagt Olav Wilms, Bereichs-leiter Eigenkapital/Gründung und Geschäfts-führer aller Venture Capital-Fonds der ILB in Potsdam. Gerade für ein Bundesland mit einer hohen Dichte an Mittelstand klingt das nach einer in die Zukunft gerichteten Investition. Wilms ist sich sicher, dass „das Thema Industrie 4.0 weiter an Fahrt auf-nehmen wird, denn von der Digitalisierung werden künftig alle Branchen betroffen sein“.

FazitOb Deutschland das rasende Tempo der Entwicklung wird mit-halten können, wird sich erst noch zeigen. Zwar, da sind sich die Experten sicher, ist die Implementierung in der Industrie schon weit fortgeschritten und steht bei vielen Unternehmen weit oben auf der Agenda, dennoch haben sich heimische Firmen mit einer Vielzahl an Themen auseinanderzusetzen. „Deutschland hat eine starke Industrie“, sagt Lehmann von Trumpf Venture abschließend, „aber die manchmal berechtigte Skepsis steht der Innovation manchmal auch entgegen.“

Christina Cassala

[email protected]

als Investmentpartner für junge Technologieunternehmen inte-ressant. Die Finanzierungsrunde kann da schon mal bis 1,5 Mio. EUR gehen. Business Angels, die sich in dem Bereich auskennen, sind dann ein Teil des Konsortiums, sie finanzieren nicht alleine.

Da die Investitionssummen vielfach gar nicht öffentlich gemacht oder unter dem Radar getätigt werden, ist eine verlässliche Zahl über das Gesamtvolumen kaum zu nennen. „Geld ist aber genug da, was fehlt, sind die Start-ups“, sagt die Geschäftsfüh-rerin. Die Beteiligungsgesellschaft acceed 4.0 hat bisher ein Investment getätigt, „als ven-ture forum haben wir aber Erfahrung aus den letzten sechs Jahren. Seit 2012 ver-schieben sich die Themen“, sagt sie.

Trend: Vom Kunden her denkenTrend ist: Industrie 4.0-Start-ups denken immer stärker vom Kunden her. Statt Zukunftsvisionen werden vermehrt auch Lö-sungen gesucht, die den Anwender unmittelbar betreffen. Denn: Viele Hersteller haben zwar das Thema Digitalisierung auf ihre Agenda gehoben, sehen aber derzeit häufig noch nicht die Mög-lichkeit, ihre Strategie umzusetzen, weil große Maschinenparks für ihre Produktion ausgetauscht werden müssten. Außerdem fehlt es an Fachkräften. Gemeinsam mit dem russischen Haupt-aktionär investierte die Investitionsbank des Landes Branden-burg (ILB) daher unlängst einen siebenstelligen Betrag in das

Sigrid Rögner, acceed 4.0

Olav Wilms, ILB Beteiligungsgesellschaft

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Nach der Dotcom-Krise trennten sich viele Konzerne von ihren CVC-Einheiten. Heute ist das Thema wieder topaktuell. Corporates wie Mittelständler

beteiligen sich direkt oder über Fonds an Start-ups, gründen Acceleratoren oder suchen die Zusammenarbeit mit Hochschulen und einschlägigen

Institutionen.

Interview mit Dr. Rüdiger Theiselmann, Huckberg

„Im Fokus stehen gezielte Investitionen in funktionierende Geschäftsmodelle“

VC Magazin: Wie erfolgreich arbeiten Corporate Venture Capital-Einheiten derzeit in Ihren Augen?Theiselmann: Rein nach Zahlen ist CVC international eine Erfolgs-story. Zwischen 2013 und 2015 hat sich weltweit das Volumen des investierten Kapitals um 150% auf 25 Mrd. USD pro Jahr er-höht. Etwa 20% der Investments im Venture Capital-Bereich ent-fallen auf Corporates. Wenn man aber genauer hinschaut, gibt es große Unterschiede. Manche Konzerne meinen es ernst und schaffen intern die notwendigen Strukturen, um mit dem Start-up operativ mit Blick auf R&D und Business Development zu-sammenzuarbeiten. Andere hingegen investieren schlicht nur Geld, weil es andere auch tun, und erwarten, dass sich zeitnah Erfolge einstellen – was aber oft fünf Jahre oder länger dauert. Meist sind auch die konkreten Ziele nicht vorab festgelegt. Die Ernüchterung auf beiden Seiten ist dann vorprogrammiert.

VC Magazin: Was sind die größten Werttreiber von CVC-Einheiten für die Konzerne, bzw. wie lässt sich der Erfolg am besten messen?Theiselmann: Das ist nach meinem Erleben individuell und sollte zwischen Corporate und Start-up in den Verhandlungen sauber definiert und nachgehalten werden. Wenn die Zusammenarbeit gut organisiert ist, lässt sich aus Sicht von Start-ups der Erfolg an klassischen KPIs wie Finanzkennzahlen und Strukturzielen messen. Aus Perspektive der Corporates sollte der Return on In-vestment jedenfalls in den ersten fünf Jahren eine nachgelagerte Rolle spielen und es mehr auf qualitative Ziele ankommen: Haben wir durch das Investment die Nachfrage im Markt gesteigert, neue Impulse bzw. neues Wachstum im Kerngeschäft generiert oder für die strategische Ausrichtung neue Erkenntnisse gewon-nen? Solche Effekte können sich in den KPIs des Kerngeschäfts zeigen.

VC Magazin: Das Window on Technology wurde oftmals als Inten tion für die CVC-Aktivität angeführt. Ist das auch heute noch so?Theiselmann: Heute geht es nach meinem Eindruck weniger als früher darum, neue Technologien erst noch zu entwickeln. Im Fokus stehen gezielte Investitionen in bereits funktionierende Geschäftsmodelle junger Unternehmen, mit denen die eigenen Aktivitäten strategisch sinnvoll ergänzt werden. Ich habe An-fang 2017 beispielsweise ein CVC-Projekt mit Blick auf ein Start-up begleitet, dessen RFID-Technologie perfekt zu der Software-Kompetenz eines Logistiksystemeherstellers passt. Die Gründer hatten über einige Jahre bewiesen, dass die Technologie funkti-oniert und das Unternehmen nachhaltig profitabel ist.

Dr. Rüdiger Theiselmann

ist Managing Partner bei Huckberg in Kronberg/Taunus. Mit seinem

Team setzt er Corporate Venturing-Projekte für Unternehmen um.

VC Magazin: Wie rekrutieren die Konzerne angesichts der knappen Ressourcen derzeit ihre Mitarbeiter im CVC-Bereich?Theiselmann: Im Markt ist verbreitet zu sehen, dass Konzerne auf gründungserfahrene Mitarbeiter setzen, die dann kulturell auf Augenhöhe mit Start-ups kommunizieren können. Ich halte es zusätzlich für einen guten Weg, konzernerfahrene Gründer projekt-bezogen einzubinden. Denn im Kern liegt die Herausforderung im CVC-Bereich darin, die Konzerneinheiten mit Start-ups opera-tiv zu verknüpfen – und dafür ist es hilfreich, wenn es „Verbindungs-offiziere“ gibt, die sich mit beiden Seiten auskennen und ein-schätzen können, wie Entscheidungen im Konzern zustande kommen – ohne ihm aber dauerhaft anzugehören. In dieser exter-nen Rolle und mit ihrem Know-how können sie koordinieren, den Erfolg messen und das richtige Erwartungsmanagement betreiben.

VC Magazin: Wie kann die Industrie über CVC-Aktivitäten ihren eige nen Industrie 4.0-Ansatz vorantreiben? Reichen hier die Metho den des CVC überhaupt aus?Theiselmann: Wenn es im Einzelfall strategisch passt, kann CVC für die Industrie durchaus sinnvoll sein – es ist allerdings erfah-rungsgemäß gerade für Mittelständler recht mühselig, neben dem Tagesgeschäft ausreichend Ressourcen in die Suche und den Aufbau einzelner CVC-Projekte zu investieren. Als Alternative

26 10-2017 | VentureCapital Magazin

Early Stage & Expansion

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Trotz der jüngsten Entwicklungen in China reißt der Trend rund um das Thema Blockchain und Crypto Coins nicht ab. Immer mehr Start-ups im Bereich Crypto Coins/Blockchain setzen auf Initial Coin Offerings (ICO). Dabei wird der virtuelle „Token/Coin“ im Tausch gegen Bitcoin (BTC) oder Ether (ETH) verkauft. Der Fantasie sind hierbei allerdings keine Grenzen gesetzt! Die Anbieter der neuen Token können aus nunmehr über 1.000 Crypto Coins wählen und entscheiden selbst, welche der Crypto Coins im Tausch gegen ihre Token akzeptiert werden sollen. Dabei stellte das bisher größte Coin Offering, der Filecoin, mit 257 Mio. USD einen neuen Meilenstein dar. Zu unterscheiden sind dabei Crypto Coins im klassischen Sinn (BTC oder Ether) und „Inhaber-Token“, die mit speziellen Rechten ausgestattet sind.

Die Marktkapitalisierung von Crypto Coins ist aktuell stetig im Aufwärtstrend und liegt mittlerweile bei fast 150 Mrd. USD. Zu den prominentesten Vertretern zählen nach wie vor: Bitcoin, Ether oder Ripple. Spannend ist vor diesem Hintergrund auch die Tatsache, dass die Vontobel Bank im November 2016 ein Bitcoin-Zertifikat auf den Markt gebracht hat, das erstmals eine Partizipation an dem Trend, auch für technisch nicht versierte Anleger, zulässt. Das ist ein deutliches Signal!

Wir können seit einiger Zeit beobachten, dass sich immer mehr unserer Kapitalgeber für Blockchain Investments interessieren. In diesem Markt erwarten wir bis Ende des Jahres noch reichlich Bewegung. Dabei sind auch ICO-Start-ups selbst auf die Unter-stützung von Investmentbanken angewiesen. Hierbei stehen

Johannes Lucas

ist Gründer und Managing Partner von Acxit

Capital Partners, einer der führenden Corpo-

rate Finance-Beratungsgesellschaften für Mit-

telstandskunden und Unternehmer in Europa und

international mit besonderem Fokus auf Tech-

Banking und digitale Transformation. Lucas

verfügt über Know-how und Transak tions-

erfahrung im Bereich M&A, Kapitalmärkte,

Principal Investments und Restrukturierung.

nicht nur die Investmentbanker, sondern auch die Juristen vor neuen Herausforderungen. Abzugrenzen ist der einfache Token von dem „Inhaber-Token“, der beispielsweise unter die Anwen-dung des Vermögensanlagegesetzes fallen kann (Vermögensanlage im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 1 VermAnlG). Sofern der deutsche Markt adressiert werden soll, lässt sich dies auch nicht dadurch umgehen, dass der Emittent einen Sitz im Ausland wählt. Die BaFin geht in ihrer gängigen Praxis davon aus, dass ein ausrei-chender Inlandsbezug besteht, wenn sich der ICO zielgerichtet an den deutschen Markt wendet.

Bis zum ICO ist es ein langer Weg, bei dem die Gründer unbedingt die Abstimmung mit der BaFin suchen sollten. Hier können speziali-sierte Investmentbanken und Berater helfen, das neue Thema ent-sprechend zu positionieren und transaktionsfähig zu machen.

Neue Trends im Venture Capital: Initial Coin Offerings

können entweder Fondsinvestments oder auch Partnerschaften mit digitalen Marktplätzen wie dem in Kürze startenden Adamos sinnvoll sein, um Anwendungen für die Wartung oder die Über-wachung der Produktion in Echtzeit anzubieten.

VC Magazin: Welche nachhaltigen Geschäftsmodelle beobachten Sie im Bereich Industrie 4.0? Wo sehen Sie das größte Disrup-tionspotenzial?Theiselmann: Spannend finde ich derzeit den Ansatz, die Perfor-mance bzw. das Verhalten von Maschinen auf Basis von Big Data zu analysieren und Wartungsbedarfe zu antizipieren. Auf diese Weise lassen sich Stillstandzeiten planen und reduzieren. Mit einem solchen Ansatz, den wir gerade in einem von uns beglei-teten Projekt im Maschinenbau sehen, können hochmargige Services ergänzend zur Produktion entwickelt werden.

VC Magazin: Sie haben kürzlich den Corporate Venturing Club Nahe Frankfurt organisiert. Was waren die bestimmenden The-men? Wo liegen die Themen der Zukunft?

Theiselmann: Wir haben bei uns im Palais Kronberg gemeinsam mit Start-up-Gründern und Investoren vor allem über Big Data und AI im Gesundheitswesen gesprochen – konkret: Wie sich aus medizini-schen Fachinformationen automatisiert Daten für bessere Diagno-sen der Ärzte ableiten lassen. Dafür spielen Onthologie, also das automatisierte Herstellen von semantischen Zusammenhängen, und die „Normalisierung“ von Daten technologisch eine große Rolle. Zugleich wurde klar, dass gewaltige Transformationsaufgaben auf das Management von Corporates warten: Wenn AI künftig viele der heutigen Aufgaben von Mitarbeitern übernimmt, müssen die menschlichen Talente und finanzielle Ressourcen des Unterneh-mens anderweitig für Zukunftswachstum eingesetzt werden. Dazu sind Fortbildung, Zulassen von Kreativität und Intrapreneurship wichtig. Das aber erfordert mehr Mut zu Risiko bzw. Fehlschlägen – und damit für viele Manager auch persönlich einen Wandel.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview.

[email protected]

VentureCapital Magazin | 10-2017 27

VC-Kolumne

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Family Offices investieren schon seit längerer Zeit zunehmend in die Anlageklasse Private Equity, sei es indirekt über Beteiligungsfonds oder direkt. In

den letzten Jahren ist auch das Interesse am Venture Capital-Segment gestiegen. Während Experten im klassischen Buyout-Bereich eine Überhit-

zung sehen, suchen Family Offices attraktive Chancen-Risiko-Profile verstärkt bei jungen Wachstumsunternehmen.

Mehr Growth-Investment durch Familienkapital

Family Offices setzen verstärkt auf junge Wachstumsfirmen

J unge Unternehmen, die dem frühen Entwicklungsstadium entschlüpft und am Markt angekommen sind, haben es oft nicht leicht, ausreichend Wachstumskapital zu erhal-

ten. Immerhin stoßen laut Marktakteuren verstärkt nun Family Offices mit der Bereitstellung von Growth Capital in diese Lücke hinein. Haupttreiber: der Anlagenotstand mit extremen Niedrig-zinsen – ein Ende scheint nicht abzusehen – sowie die hohen Preise bei Aktien und im Buyout-Segment. Im Vergleich zu klas-sischen Venture Capital-Investoren besitzen Family Offices eine größere Flexibilität bei der Laufzeit der Investments, da keine Restriktionen bezüglich der Kapitalbindung wie bei manchen Institutionel len bestehen.

Risikostreuung bei DirektinvestmentsWährend manche Family Offices groß genug sind, um ein eigenes Investmentteam zu unterhalten, bringen kleinere Häuser nicht die Erfahrung und das Know-how mit, um direkt in Unternehmen zu investieren, und holen sich deshalb externe Exper tise hinzu. „Und um mit Direktinvestments eine aus-reichende Risiko streuung zu erzielen, muss das Family Office ein recht großes Vermögen haben“, sagt Robert Stein, einer der beiden Geschäftsführer von Arcana Capital, einem Beratungs-unternehmen mit Fokus auf Private Equity-Strategien für Family Offices. Da gehe es schon um deutlich dreistellige Millionen-vermögen, wovon in der Regel nur ein Teil in Firmenbeteiligun-gen angelegt werde. „Manche Familien investieren nur in oder nahe der Branche, in der sie selbst tätig waren, und können dann ihr branchenspezifisches Know-how und Netzwerk gut einbringen“, so Stein. Manche dagegen investierten sehr breit – zum Teil auch über Fonds. Das sei recht individuell. „Dabei besteht heute – mehr als vor vier, fünf Jahren – eine höhere

Affinität zu Wachstumsfinanzierungen in späteren Phasen oder die Übernahme von etablierten Unternehmen im Rahmen von MBOs“, so Stein. „Geringeren Risiken als bei Frühphaseninvestments steht aber ein Mehrfaches an Kapitalbedarf – zum Bei-spiel 5 Mio. EUR bis 10 Mio. EUR pro In-vestment – gegenüber, weshalb man gerne mit anderen Family Offices und weiteren Inves toren kooperiert.“ Die Bereitschaft zu Co-Finanzierungen erleichtert es auch

bei solchen (größeren) Fällen, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen.

Unternehmerischer Zugang„Durch den unternehmerischen Hintergrund besteht häufig ein anderer Zugang zu Beteiligungsunternehmen, der Dialog von Unternehmer zu Unternehmer funktioniert in der Regel sehr gut“, sagt Martin Drathen, Geschäftsleiter des WSH Family Office. „Der Investmentfokus liegt meist stärker auf einer lang-fristigen Begleitung, oft auch dem persönlichen Einbringen des Unternehmers, und nicht so stark auf einer reinen Rentabili-tätsbetrachtung wie bei klassischen Venture Capital-Investoren, die bei Erreichen ihres Renditeziels häufig aussteigen, selbst wenn das Unternehmen noch weiterhin gutes Wachstumspoten-zial hat.“

Branchenkenntnis und Netzwerke„Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Unternehmer die Chancen und Risiken in der eigenen Branche besser einschätzen kann und lieber dort – bzw. auch in vor- oder nachgelagerte Bereiche der bekann-ten Wertschöpfungskette – investiert“, er-klärt Drathen. Allerdings werde auch bei Investments in junge Wachstumsunter-nehmen zunehmend verlangt, dass erste Umsätze sichtbar sind, dass das Geschäfts-modell auch trägt. „Die Investitionsbereit-schaft in junge Unternehmen hat insgesamt zugenommen, allerdings nicht in der Seed-Phase bzw. in reine Ideen ohne bisherige Umsetzung am Markt“, so Drathen. „Der Wunsch nach direkten Investments in kleinere Unternehmen dürfte noch zunehmen – eine Tendenz weg von größeren Buy-outs, da dort die Bewertungen oft schon sehr hoch sind.“ Die Gewichtung von Firmenbeteiligungen im Vermögensportfolio eines idealtypischen Family Office-Mandates liege – abseits des Familienunternehmens – im Durchschnitt bei etwa 15% bis 20%, schätzt Drathen; dabei maximal 5% für junge Wachstumsfir-men. „Da gibt es individuell aber eine große Bandbreite, ab-hängig von der Risikobereitschaft des Vermögensträgers, seiner Affinität zu bestimmten Branchen/Themen und dem Wunsch, sich selbst miteinzubringen.“

Martin Drathen,WSH Family Office

Robert Stein,Arcana Capital

28 10-2017 | VentureCapital Magazin

Early Stage & Expansion

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Bei größeren Deals: Co-Investments„Wir machen gerne Co-Investments, 2016 waren wir dreimal Lead-Investor“, sagt Reto Hertler von Wille Finance, hinter dem als Hauptkunde eine Industriellenfamilie steht. „Ob Business Angel, ein Venture Capital-Fonds oder ein anderes Family Office – es ist von Vorteil, wenn Co-Investoren nicht nur Kapital, sondern auch Know-how und ein eigenes Netzwerk mitbringen. Das hilft dann auch bei weiteren Finanzierungsrunden und für unseren Deal-flow.“ Bei jungen Wachstumsunternehmen investiere Wille Fi-nance bis zu 10 Mio. EUR pro Fall über alle Finanzierungs runden. „Interessant finden wir insbesondere die Bereiche Digital Health, Software- und Service-Themen wie zum Beispiel 3-D-Druck sowie das Internet of Things.“ „Wir steigen meist bei A- oder B-Runden ein und sehen uns als langfristigen Partner. Wir können, wenn es Sinn macht, zehn Jahre und mehr dabei blei-ben, es besteht kein Exit-Druck wie bei Fonds“, erklärt Hertler.

Investitionsquote gestiegenHertler schätzt, dass die Investitionsquote von Family Offices in junge Wachstumsfirmen in den letzten zwei bis drei Jahren

gestie gen ist. Ein Grund sei der Anlagenotstand: „Es ist viel Geld da, das sich neue Wege sucht, auch weil Anleihen und Aktien schon hoch bewertet sind.“ Ein zweiter Treiber: der Boom im klassischen Buyout-Geschäft. „Da ist es nicht ein-fach, attraktive Targets zu noch vernünftigen Preisen zu finden, weshalb man sich verstärkt bei kleineren Unterneh-men umschaut. Hier gibt es spannende Themen, vieles ist durch die Digitalisierung im Umbruch.“ Ob der Trend sich fortsetzt, hänge in erster Linie von der Zins- und der Börsen-entwicklung ab.

FazitHohe Aktienkurse, Renditeflaute am Anleihemarkt, Überhitzung im klassischen Private Equity-Segment: Aus diesen Gründen in-vestieren Family Offices u.a. verstärkt in junge, aussichtsreiche Wachstumsunternehmen, die damit z.B. ihre Internationali-sierung vorantreiben können.

Bernd Frank

[email protected]

HIGHTECH SUMMIT BADEN-WÜRTTEMBERG IM EUROPA-PARK RUST

Die größte Digitalisierungsveranstaltung im Land! Jetzt anmelden und teilnehmen!

In diesem Jahr trifft sich die Hightech-Branche von Baden-Württemberg zum Tageskongress der Initiative Wirtschaft 4.0 und zur Preisverleihung des CyberOne Hightech Awards Baden-Württemberg am 13. November 2017 im Europa-Park. Shuttle-Busse bringen die Teilneh-mer aus allen Ecken des Landes nach Rust und zurück. Jetzt anmelden unter www.bwcon.de!

INITIATIVE WIRTSCHAFT 4.0Mit der Initiative wollen die beteiligten Partner die Wirtschaft branchenübergreifend bei der Digitalisierung unterstützen. Darüber hinaus soll die Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Würt-temberg als internationalen Premium-Standort für die digita-lisierte Wirtschaft noch sichtbarer machen.

CYBERONE HIGHTECH AWARDInnovatives Unternehmertum zu stärken, ist das Ziel von Baden-Württembergs wichtigstem Businessplan-Wettbe-werb. Auf die erfolgreichen Teilnehmer warten Geld- und Sachpreise im Wert von über 100.000 Euro. Der CyberOne Award richtet sich an Gründer und mittelständische Wachs-tumsunternehmen aus allen Technologie-Branchen.

SCHIRMHERRINDr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg

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in diesem Fonds stammt bislang nur eines aus Europa. Das liege sowohl am Wachs-tums potenzial der Unternehmen als auch an den Exit-Möglichkeiten: „Entscheidend ist, dass ein Unternehmen IPO-Potenzial hat oder im dreistelligen Millionenbereich an einen Strategen verkauft werden kann“, so Haug. „Hier ist der europäische Markt ab-solut unterentwickelt.“ In den USA oder in Asien sei das Interesse an IPOs ausgeprägter, und das zeitliche Fenster für ein IPO wesent-

lich größer. Zudem seien in den USA Strategen wie Walmart, Google oder Facebook bereit, deutlich mehr für eine Übernahme aus zugeben. Auch im Verhältnis zu Amerika seien die Bewer-tungen deutscher Wachstumsunternehmen gestiegen, „sie sind jedoch noch nicht so übertrieben“, so Haug. In den USA werde sehr viel in die potenzialträchtigsten Unternehmen investiert, dafür insgesamt in Relation weniger Investments getätigt. In Europa werde breiter investiert, doch damit ist oftmals auch Pulver für manche Anschlussfinanzierung verschossen.

Gehypte Branchen kühlen sich abAuffällig viele Growth Cases sieht Braun derzeit in den Berei-chen Fintech und Insurtech. Als Wachstumsfinanzierer sei man immer einen Schritt hinter der A-Runde und habe so einen an-deren Blick auf die Trends. „E-Commerce ist nach dem Hoch der vergangenen Jahre deutlich rückläu-fig“, so Braun. Diesen Trend sieht auch Sal-ler: „E-Commerce wird zunehmend von gro-ßen Playern wie Amazon und Zalando do-miniert und zieht Investments eher noch in weniger besetzten Nischen an.“ Deutlich unter Erwartung hätten sich bislang IoT und auch das Feld Virtual und Augmented Reality entwickelt, so Braun. Food als Spe-zialbereich sei 2015 und 2016 stark gehypt gewesen, doch auch hier sei die Nachfrage wieder auf einem Normalmaß angelangt.

Verfügbares Kapital: international große UnterschiedeDas vorhandene Wachstumskapital ist für alle Phasen deut-lich angestiegen. Eine Knappheit sieht Braun nicht. „Die guten

Will ein in der Frühphase erfolgreiches Start-up weiterwachsen, steigt der Kapitalbedarf schnell an. Dann kommen Wachstumsinvestoren ins Spiel,

deren Strategie und Kapitalausstattung zum Bedarf des Unternehmens passen.

Expansions- und Wachstumsfinanzierung

Große Pläne suchen große Summen

I n den letzten Jahren ist die Zahl der Wachstumsunternehmen von Seed bis Late Stage stark gestiegen“, sagt Dr. Christian Saller, General Partner bei Holtzbrinck Ventures. Seit 2000

hat die Münchner Venture Capital-Gesellschaft über 150 Unter-nehmen begleitet, darunter Zalando, Flixbus und Delivery Hero. „Getrieben durch die Erfolgsbeispiele der letzten Jahre, die wachsende Anzahl von Serienunternehmern und die zunehmen-de Akzeptanz des Unternehmertums als Alternative zur klassi-schen Karriere sehen wir von Jahr zu Jahr mehr Gründungen. Darüber hinaus suchen immer mehr Gründer nicht den schnel-len Exit, sondern wollen langfristig große Unternehmen aufbauen.“ Dr. Christoph Braun ist Managing Partner bei Acton Capital Part-ners. Acton ist spezialisiert auf den Bereich Consumer-Internet

und in Deutschland, Europa und Nordame-rika aktiv. Zu den bisherigen Portfolio-gesellschaften zählen Zooplus, HolidayCheck und OnVista, im aktuellen Portfolio befin-den sich etwa Momox oder HomeToGo. „Als Wachstumsfinanzierer investieren wir in Unternehmen, die noch nicht profitabel sind, jedoch ein Businessmodell haben und erste Umsätze und Deckungsbeiträge er-wirtschaften“, so Braun. Die Beteiligungs-dauer liegt üblicherweise zwischen sechs und acht Jahren.

Mangelnde Exit-Möglichkeiten als HemmnisDas Bewertungsniveau habe sich in den letzten Jahren gut ent-wickelt, so Braun: „Im Venture Capital-Markt gibt es immer Be-reiche, in denen sich Blasen bilden, und andere, in denen man sehr gute Bewertungen sieht.“ Die Jahre 2015 und 2016 seien recht teuer gewesen, „doch mittlerweile bewegen wir uns wie-der auf einem vernünftigen Niveau“. Das liege unter anderem daran, dass einige kleinere Venture Capital-Gesellschaften Schwie rigkeiten hätten, die A-Runden-Bewertungen aus den Vorjahren zu bestä tigen oder zu übertreffen. Andreas Haug ist Mitgründer und Managing Partner von e.ventures. Der inter-national aufgestellte Früh phasen inves tor verwaltet mehrere Fonds, einer der Hauptinvestoren ist die Otto Group. Mit vier Early Stage-Fonds ist e.ventures in den USA, Europa, Asien und Lateinamerika aktiv. Dazu kommt ein 300 Mio. EUR schwerer Growth Capital Fund, der weltweit investiert. Von 20 Unternehmen

Andreas Haug,e.ventures

Dr. Christoph Braun,Acton Capital Partners

Dr. Christian Saller,Holtzbrinck Ventures

30 10-2017 | VentureCapital Magazin

Early Stage & Expansion

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Verkehr und Landesentwicklung

Sarah KüblerGründerin und Geschäftsführerin,

HitchOn GmbH

Pascal LauriaGründer und Geschäftsführer,

Cogia GmbH

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Unternehmen bekommen Kapital, ob in Deutschland oder inter-national.“ Das liege nicht nur an der Liquiditätsschwemme auf den Kapitalmärkten. Der Private Equity-Anteil am Gesamtuni-versum institutioneller Gelder habe zugenommen, und inner-halb des Segments wachse auch Venture Capital. „Für Wachs-tum gibt es genug, in einigen Märkten sogar zu viel Geld“, so Braun. Auch eine stärkere staatliche Förderung sei nicht nötig, sie verzerre mitunter nur den Markt. Dennoch beobachtet Haug, dass einigen vielversprechenden Unternehmen auf halber Stre-cke die Luft ausgeht. Einige dieser Start-ups hätten Early Stage-Finanzierungen von mehreren Millionen Euro erhalten, seien von den KPIs her aber noch kein echter Growth Case. „Sie sind zu groß für die lokalen Venture Capital-Geber und zu klein für die internationalen Wachstumsfinanzierer“, so Haug. Diese Un-ternehmen wüchsen hinein in den digitalen Mittelstand, würden aber keine echten Global Leader. Hier zeigen sich global deutli-che Unterschiede. „Wenn in Amerika oder Asien die Chance groß genug ist, ist Liquidität kein Engpass“, sagt Haug. In Euro-pa werde Risiko skeptisch betrachtet. Auch die Fondsgrößen spielten dabei eine Rolle. In Amerika und Asien gebe es wesent-lich größere Early Stage-Fonds, die auch Series B-Runden im zweistelligen Millionenbereich stemmen können. „In Europa gibt es zu wenige Fonds mit Kapital für eine starke Mid Stage- Finanzierung“, so Haug.

Buyout-Gesellschaften interessieren sich für Growth CasesAbhilfe könnten klassische Private Equity-Häuser wie KKR schaffen, die sich mit eigenen Initiativen in die Wachstums-finanzierung wagen. „Für sie ist es wichtig, Zugang zum Mega-trend Digitalisierung zu erhalten“, so Braun. „Diese Initiativen runden das Kapitalangebot im Markt ab.“ Für die Venture Capital-Gesellschaften haben sich die Private Equity-Häuser zu Partnern entwickelt. Sie bieten mitunter auch gute Exit-Pers-pek tiven. „Avenso, eine der Perlen aus unserem Portfolio, haben wir z.B. vor einigen Jahren an EQT veräußert“, so Braun. Auch Saller begrüßt die Entwicklung: „Die Finanzierungsrunde bei

Flixbus durch Silverlake Anfang des Jahres wäre in dieser Höhe durch reine Venture-Fonds vermutlich nicht möglich gewesen.“

Fremdkapital wird zur OptionEin wichtiges Ziel der Wachstumsfinanzierer ist, die Firmen „fremdkapitalfähig“ zu machen, in dem Sinne, dass Banken erste Kreditlinien gewähren und die Unternehmen nach und nach in eine Bankbeziehung hineingleiten können. In der Wachstums-finanzierung selbst spielt Fremdkapital eine untergeordnete Rolle. „In der Phase, in der wir investieren, werden Mittel für Kundengewinnung und Skalierung benötigt“, sagt Braun, und das sei ein klassischer Fall für Eigenkapital. „Unter Hebelge-sichtspunkten wäre es schön, hier Fremdkapital einzusetzen, doch es gibt kaum Anbieter.“ Im Bereich Venture Debt sieht Haug hierzulande großes Potenzial. „Für viele Unternehmen macht es Sinn, bestimmte Komponenten über Fremdkapital abzudecken.“ Im IoT-Bereich etwa muss oft Hardware für die Produktion eingekauft werden. „Dafür ist Venture Capital zu teu-er, hier braucht man eine klassische Working Capital-Finan-zierung“, sagt Haug. Doch klassische Banken vergeben keine Kredite an junge Wachstumsunternehmen, und Spezialisten wie die Silicon Valley Bank, Kreos oder dedizierte Fonds sind hierzu-lande nur begrenzt aktiv. Möglicherweise kommt Bewegung in den Markt: „Es gibt ein zunehmendes Verständnis dafür, wann Venture Debt als Instrument geeignet ist, etwa als Brückenfinan-zierung in einer Pre-Exit-Phase, wenn eine größere Finanzie-rungsrunde vorbereitet wird, oder als Teil der Finanzierungs-struktur bei Akquisitionen von profitablen Targets.“

FazitDie Bedingungen für heimische Wachstumsunternehmen haben sich insgesamt also deutlich verbessert, und auch die aktuellen Entwicklungen legen nahe, dass kleinere Lücken in der Finanzie-rungslandschaft auf Sicht geschlossen werden.

Lukas Henseleit

[email protected]

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32 10-2017 | VentureCapital Magazin

Early Stage & Expansion

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Private Equity-Häuser setzen verstärkt auf Buy and Build

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Private Equity-Fonds investieren ihr Geld am liebsten in die Komplettübernahme von Firmen. Seit ein paar Jahren gehen sie aber auch vermehrt

Mehrheitsbeteiligungen oder sogar Minderheitsbeteiligungen ein. Oft mit dem Ziel, die Firmen durch schnelles Wachstum nach vorne zu bringen. Für

die Unternehmen hat das den Charme, dass sie nicht nur frisches Eigenkapital bekommen, sondern auch viel Expertise. Dafür müssen sie allerdings

mehr Mitspracherechte einräumen.

Private Equity-Häuser setzen auf Wachstum

Mit frischem Geld in eine neue Liga

N och machen klassische Leveraged Buyouts (LBO) das Gros im Private Equity-Geschäft aus. Man kauft eine so-lide Firma, finanziert den Kaufpreis überwiegend mit

Fremdkapital, zahlt die Schulden schnell aus dem Cashflow zu-rück und bereitet den Exit vor. Von diesem Modell rücken aber immer mehr Fonds ab. Sie wollen neuerdings verstärkt bei Fir-men einsteigen, die das Potenzial haben, sehr schnell sehr stark zu wachsen. Dafür brauchen sie viel Geld, und das kann der Fonds bereitstellen. Allerdings funktioniert die Finanzierung dann in der Regel nicht mehr mit einer hohen Fremdverschul-dung. Denn die Mittel sollen ja nicht abfließen, sondern im Unter nehmen bleiben und dort in Wachstum investiert werden. Am Ende, so das Kalkül, wird das Wachstum dadurch beschleu-

nigt, und der zu erlösende Ertrag bei einem Ausstieg steigt. „Normalerweise legen Fir-men, die im Wege eines LBO übernom-men werden, ein Umsatzwachstum von 2%, 3% oder 4% im Jahr hin. Unser Wachstum beträgt 10 bis 20% pro Jahr“, sagt Joern Pel-zer, Geschäftsführer von Pinova Capital, einer Private Equity-Firma, die sich auf Beteiligungen an stark wachsenden, inno-va tiven mittelständischen Unternehmen spezialisiert hat.

Wachstum kostet Zeit und GeldZunächst aber kostet das Wachstum Geld. Man stellt neue Mitar-beiter ein, gründet vielleicht Tochtergesellschaften im Ausland. Es entstehen hohe Anlaufkosten, denn die Umsätze steigen ja noch nicht. Und es kostet Zeit – eine Wachstumsstrategie setzt sich nicht über Nacht um. „Das ist ein Kraftakt. Gerade bei den kleineren Unternehmen muss man Veränderungen in der Struk-tur vornehmen. Man kann nicht mit einem Geschäftsführer, der sein Unternehmen von null auf 10 Mio. EUR Umsatz gebracht hat, auf 30 Mio. EUR oder 40 Mio. EUR Umsatz gehen“, sagt Pel-zer. Die hohen Summen, die für Wachstum nötig sind, kommen über das Eigenkapital, das Pinova einbringt, zusätzlich aber auch über spezielle Akquisitionsfinanzierungen. Pinova benutzt für seine „Growth-Buyouts“, wie Pelzer sie nennt, grundsätzlich maximal 50% Fremdkapital, viel weniger, als bei einem LBO genommen wird. Pinova bietet eine Wachstumsfinanzierung

auch über Kapitalerhöhungen an – und bleibt dann oft in der Minderheit. „Allerdings werden dann erhebliche Mitsprache-rechte vereinbart“, sagt Pelzer.

Mehr Offenheit bei jungen UnternehmernGelegenheiten für Deals mit starkem Fokus auf Wachs-tum gibt es genug, finden diejenigen Private Equity-Häuser, die sich auf diese Nische konzentrieren. Denn eine Nische ist das noch, darin ist man sich einig. Solide Unternehmen gibt es viele, aber viele wollen sich Private Equity nicht öffnen. Das „Heuschrecken“-Image steckt noch tief in den Köpfen. Wenn man aber eine Firma mit der Aussicht lockt, größen-mäßig in eine andere Liga vorzustoßen, nimmt die Bereitschaft zu, dies mit Private Equity-Mitteln zu machen. Viele dieser Un-ternehmen sind noch relativ jung, ihre Start-up-Phase liegt noch nicht weit zurück. Entsprechend jung sind dann auch die Unter-nehmer, die die Heuschrecken-Debatte nur aus Erzählungen kennen.

Genug Geld für Wachstum vorhandenGeld für diese Wachstumsstrategie ist genug vorhanden. Die Fonds sind prall gefüllt, und es werden immer neue und größere aufgelegt. Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase suchen viele Investoren nach Alternativen – und gehen verstärkt in Pri -vate Equity. Der von der KfW für den Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften ermittelte Geschäfts klima in dex

kletterte im zweiten Quartal 2017 um 3,4 Zähler auf 65,2 Punkte. Der darin enthalte-ne Indikator für die aktuelle Geschäftslage erreichte mit einem Plus von 3,5 Zählern auf 68,6 Punkte sogar seinen bisherigen Bestwert. „Die Anzahl der Fonds auf dem Markt ist auf dem Maximalstand, die Mittel der Fonds sind auf Höchstständen, auch die Fundraising-Aktivitäten sind auf höchs-tem Niveau“, weiß Arno Fuchs, Geschäfts-führer der Finanzierungsberatung FCF Fox Corporate Finance. Auf der Geldseite

ist also alles in Ordnung. Vielfach beklagen die Fonds aber, dass es zumindest für klassische LBOs immer noch zu wenige Unternehmen gibt, die sich zum Kauf oder auch nur Einstieg

Joern Pelzer,Pinova Capital

Arno Fuchs, FCF Fox Corporate Finance

34 10-2017 | VentureCapital Magazin

Mittelstand/Buyouts

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anbieten. Das unzureichende Angebot ist aber derzeit nicht das größte Problem der Private Equity-Häuser. Kopf zerbrechen bereiten ihnen vielmehr die hohen Preisvor-stellungen der Verkäufer. Diese Kritik er-reichte im zweiten Quartal im BVK-Index ei-nen neuen Höhepunkt. „Die Unzufrie den heit der Beteiligungskapitalgeber mit hohen Einstiegspreisen ist verständlich“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW, „aber sie spiegeln das hohe Potenzial wider, das in vielen neuen Geschäftsmodellen steckt.“

Wachstum in schnellen TrippelschrittenAuch die Deutsche Private Equity (DPE) konzentriert sich auf Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial. Entweder sie kauft ein kleines Unternehmen und macht es durch viele Zukäufe in relativ kurzer Zeit deutlich größer. Oder sie in-vestiert in kleinere Firmen, die ein heraus-ragendes Produkt oder eine neue Tech -nologie entwickelt haben, und hilft dabei, dieses inter national auf den Markt zu brin-gen. „Wir erreichen bei unseren Beteiligun-gen im Schnitt ein Wachstum von 15% bis 20% pro Jahr. Es können aber auch schon einmal 50% bis 100% sein, wenn wir eine Plattform erwerben und dafür zahlreiche Unternehmen erwerben. Wir geben grundsätzlich nicht nur fi-nanzielle Hilfestellung, sondern auch strategische und operati-ve“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Marc Thiery. Grundsätzlich hat DPE auch nichts gegen Minderheitsbeteili-gungen, vorausgesetzt, man bekommt die Mitspracherechte, die man als Mehrheitsgesellschafter hätte. Das Inves titionsvolumen liegt bei diesen kleineren Unternehmen im unteren zweistelligen Mil lionenbereich. Aber auch bei größeren Beteiligungen bis zu 100 Mio. EUR ist das Wachstumsziel do minierend. Da stehen

nur andere Aufgaben im Vordergrund, beispielsweise der Bau neuer Fabriken, um die Produktionskapazität zu erhöhen.

Das Wachstum liegt im AuslandBei den kleineren Unternehmen finanziert DPE den Einstieg allein mit Eigenkapital. „Wir brauchen hohe Flexibilität, um die-se Firmen mit hohem Wachstumstempo entwickeln zu können. Wir müssen in der Lage sein, schnell zu entscheiden und bei kul-turellen Schwächephasen auch mal Verluste verkraften. Das ist nicht kompatibel mit den Cashflow-Profilen, die akquisitionsfi-nanzierende Banken sehen wollen“, sagt Thiery. Bei den größe-ren Investitionen greift DPE zwar auch auf Fremdkapital zurück, allerdings in der Regel zu nicht mehr als 40%. Im Schnitt liege der Eigenkapitalanteil bei 70% bis 80%. Die starke stra tegische und operative Führung hat auch zur Folge, dass die Beteiligungen länger gehalten werden – bis zu zehn Jahren sind durchaus denkbar. Wachsen, das bedeutet für viele Unternehmen, die die Private Equity-Gesellschaften im Auge haben, in erster Linie In-ternationalisierung. Denn für diese Firmen wird der deutsche Markt schnell zu klein. Das erste Ziel heißt dabei Europa, das zweite USA. Das hängt auch mit der anziehenden amerikani-schen Konjunktur zusammen. Asien gerät darüber aus dem Blickfeld. „Europa und Amerika sind die beiden wichtigsten Märkte, weil wir ja mit unseren Firmen im Hochpreissegment unter wegs sind“, erklärt Pelzer von Pinova.

FazitWie geht es weiter mit dem Private Equity-Geschäft? Viele Akteu re der Branche erwarten in absehbarer Zeit einen Kon-junkturdämpfer. Wenn gleichzeitig noch das Zinsniveau steigt oder es zu anderen Verwerfungen an den Kapitalmärkten kommt, sehen die meisten die Zukunft düster. „Für die nächsten ein bis anderthalb Jahre bin ich noch Optimist, danach größerer Pessimist“, sagt Fuchs von FCF.

Bärbel Brockmann

[email protected]

Dr. Jörg Zeuner,KfW

Marc Thiery,Deutsche Private Equity

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VentureCapital Magazin | 10-2017 35

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Mezzanine-Kapital hat sich längst als feste Größe in der Mittelstandsfinanzierung etabliert. Es kommt meist zum Einsatz, wenn die klassische

Bankenfinanzierung an ihre Grenzen stößt. Mezzanine hilft, die Eigenkapitallücke zu schließen, und macht so große Kredite erst möglich.

Mezzanine-Trends im deutschen Mittelstand: Spannender Nischenmarkt

Intelligenter Baustein im Finanzierungsmix

D as Finanzierungsumfeld für den deutschen Mittelstand gestaltet sich aktuell äußerst vorteilhaft. Aufgrund der Niedrigzinsphase sind Bankkredite so günstig wie nie,

und es ist eine hohe Liquidität am Markt verfügbar. Gleichzeitig konnten viele Unternehmen aufgrund der seit Jahren positi-ven Konjunktur ihre Eigenkapitalquoten erhöhen. Vor diesem Hintergrund war der Markt für individuelles Mezzanine in den letzten Jahren von einer stabilen Seitwärtsbewegung gekenn-zeichnet. „Mezzanine bleibt ein spannender und interessanter Nischenmarkt“, sagt Stephan Klier, Geschäftsführer bei CBG Commerz Beteiligungskapital.

Mezzanine schließt Eigenkapitallücke beim Bankkredit Mezzanine kommt als ergänzender Baustein im Finanzierungsmix ins Spiel, wenn Unternehmen einen großen Kapitalbedarf nicht aus eigener Kraft stemmen können: Etwa bei der Erwei terung von

Produktionskapazitäten, der Erschließung neuer Märkte im Ausland, oder bei Nachfolge-lösungen. Zwar steht auch hier der Bank-kredit an erster Stelle, entweder über die Hausbank oder über ein Konsortium. „Doch die Banken fordern meist zusätzliches Eigen-kapital. Um diese Lücke zu schließen, kann Mezzanine zum Einsatz kommen und so die größere Kredit finanzierung erst möglich machen“, erklärt Martin Völker, Geschäfts-führer bei VR Equitypartner.

Vorteile und Besonderheiten Dieses zwischen Eigen- und Fremdkapital angesiedelte Instru-ment bietet viele Vorteile. „Mit Mezzanine können Unternehmen

ihre Eigenkapitalbasis stärken, die Bilanzstruktur verbessern und ihre Bonität erhöhen, ohne wie bei Private Equity Ge-sellschaftsanteile und Kontrollrechte abgeben zu müssen. Der Unternehmer bleibt Herr im Haus. Außerdem müssen die Unter-nehmen keine Sicherheiten stellen“, sagt Sonnfried Weber, Ge-schäftsführer der BayBG. Darüber hinaus kann es sehr flexibel gestaltet werden, etwa in Bezug auf die Laufzeit, die Zinszahlung sowie die Rückzahlung, die entweder bei Endfälligkeit oder in Tranchen geleistet werden kann.

Hohe Verzinsung Ein Nachteil liegt auf den ersten Blick in den hohen Kosten. Die Kreditzinsen der Banken liegen heute bei etwa 2% bis 3%, Mezzanine-Geber fordern dagegen zwi-schen 7% und 14%. Das hat seine Gründe. „Es ist wirtschaftliches Eigenkapital, und der Mezzanine-Geber trägt ein höheres Ausfallrisiko als der Kreditgeber. Zudem haben die Mezzanine-Geber keine Sicher-heiten und werden im Insolvenzfall erst nach allen anderen Fremdkapitalgläubi-gern bedient. Doch der entscheidende Punkt ist, dass bestimmte Finanzierungsvolumen mit dem eigen-kapitalstärkenden Mezzanine-Baustein überhaupt erst möglich werden“, erklärt Klier.

Voraussetzungen für Unternehmen „Geeignet ist Mezzanine für etablierte Unternehmen aus unter-schiedlichsten Branchen, wie dem produzierenden Gewerbe, Handel oder dem Dienstleistungssektor“, sagt Völker. Um die

Martin Völker,VR Equitypartner

Stephan Klier, CBG Com-merz Beteiligungskapital

Foto: © xavier gallego morel – stock.adobe.com

36 10-2017 | VentureCapital Magazin

Mittelstand/Buyouts

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laufende Verzinsung bedienen zu können, muss ein stabiler Cashflow vorliegen. Außerdem setzt es Transparenz und Cont-rolling-Instrumente im Unternehmen voraus.

Überschaubarer Markt von Mezzanine-Anbietern in DeutschlandDer deutsche Markt ist heute von einer überschaubaren Anzahl von Playern ge-kennzeichnet, die individuelles Mezzanine anbieten. Dazu zählen die Commerzbank-Tochter CBG Commerz Beteiligungs-kapital, VR Equitypartner aus dem Umfeld der Volks- und Raiffeisenbanken sowie die NRW.Bank. Außerdem decken die 16 Mittelständischen Beteiligungsgesellschaf-ten, wie etwa die BayBG, die regionalen Märkte der kleineren Mittelständler ab. „Der Großteil wird in Form von stillen Beteiligungen und über Genussrechte zur Verfügung ge-stellt, Nachrangdar lehen spielen heute kaum noch eine Rolle. In den letzten Jahren hat die Bedeutung von neuen Mezzanine-Playern wie Private Debt-Fonds deutlich zugenommen“, sagt Weber.

FazitWie wird sich der Mezzanine-Markt in den nächsten ein bis zwei Jahren entwickeln? „Ich erwarte kein großes Wachstum, die Seitwärtsbewegung wird sich bis auf Weiteres fortsetzen. Exo-gene Faktoren, wie ein Anstieg der Zinsen oder konjunkturelle Einbrüche, könnten wieder zu einer verstärkten Nachfrage führen. Außerdem kann Mezzanine als Baustein bei der Anschlussfinan-zierung von Mittelstandsanleihen eine Rolle spielen, die in nächs-ter Zeit auslaufen werden“, sagt Klier. Auch Martin Völker er-wartet keine riesigen Wachstumssprünge. Allerdings appelliert er an die Unternehmer, die guten Zeiten zu nutzen, um mit Mezza-nine ihre Eigenkapitalstruktur zu stärken. „Jetzt ist die beste Zeit dafür. Setzt ein Abschwung ein, dann wird die Finanzierung wie-der schwieriger“, so Völker. „Mezzanine hat sich in den letzten 30 Jahren bewährt. Als weiteren Treiber sehe ich das sich verschärfende regulatorische Umfeld für Banken. Aufgrund von Basel III müssen Kredite mit mehr Eigenkapital wie Mezzanine ab-gesichert werden“, erklärt Weber. „Ich bin davon überzeugt, dass der Markt künftig weiter wachsen wird – auch mit neuen Instru-menten, die wir heute noch gar nicht kennen“, so Weber.

Markus Hofelich

[email protected]

Sonnfried Weber,BayBG

Veranstalter: Förderer: Premiumpartner:

www.degut.de

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nachhaltig zu erhöhen. Auf Absatzmärkte, Einkaufspreise, politi-sche Parameter oder Naturkatastrophen trifft das natürlich nicht zu, und das erhöht die Unsicherheit jeder Kalkulation. Die Balance zwischen Chance und Risiko erscheint sich aus heu-tiger Sicht eindeutig zu Letzterem zu verschieben. Ein Ent-scheidungsträger vor dem Verkauf eines Unternehmens kann kaum darauf hoffen, dass sich externe Parameter weiter verbes-sern und in naher Zukunft zu einem höheren Kaufpreis führen. Wir befinden uns gegenwärtig auf dem Peak einer langjährigen Entwicklung, der sich allenfalls zu einem Hochplateau verbrei-tern kann. Eine rationale Entscheidung kann daher ceteris pari-bus nur zugunsten eines Verkaufs fallen. Allerdings wissen wir nur zu gut, dass viele Entscheidungen zum Verkauf eines Unter-nehmens sich nicht allein am Preis orientieren und die Ratio oft durch Emotionen überkompensiert wird.

Aber wie verhält es sich auf der anderen Seite mit den Käufern, seien es Strategen oder Finanzinvestoren? Eine rein rationale Entscheidung dahingehend, im günstigen Einkauf den Erfolg zu suchen, ließe jeden Kauf zum gegenwärtigen Zeitpunkt zum Fehler werden. Denn es kann nach menschlichem Ermessen nur noch günstiger werden, wenn man etwas Geduld aufbringt. Wir erleben das krasse Gegenteil. Trotz Höchstpreisen überbieten sich Strategen und Finanzinvestoren gerade um die raren Angebote, insbesondere sogenannte Primaries, also solche Un-ternehmen, die jungfräulich auf den Markt kommen und nicht bereits eine erste Wertsteigerungsrunde bei einem Private Equity-Unternehmen durchlaufen haben.

Auch hier scheint es also, als gäbe es keine zeitnahe Trend-umkehr, dabei bedarf es nur einer irrationalen Entscheidung eines mächtigen oder vermeintlich mächtigen Potentaten in einem der zurzeit heißen Krisengebiete, und die Welt – auch die des M&A – muss völlig neu bewertet werden. Ob sich damit dann die Ausgangssituation für Unternehmenskäufe oder Ver-käufe verbessert hat, ist mehr als fraglich. Wir haben das doch alles schon gesehen – oder vielleicht doch nicht?

Bullische Märkte kennen wir zur Genüge, die darauffolgende Ernüchterung leider auch. Zyklen gehören natürlich zum Markt-geschehen wie eben auch der Bär zur Börse. Seit nunmehr sieben Jahren geht es bei uns wirtschaftlich bergauf mit regel-mäßigen Wachstumsraten, steigenden Exportüberschüssen und einem DAX, dessen Niveau sich verdoppelt hat. Diese Entwick-lung ist natürlich auch am Markt für M&A-Transaktionen nicht spurlos vorübergegangen.

Lagen die Bewertungen für nicht börsennotierte Unterneh-men 2010 noch durchschnittlich bei dem Fünf- bis Sechs-fachen des EBIT, wird heute regelmäßig das Sieben- bis Neun-fache, teilweise sogar Multiplikatoren im zweistelligen Bereich aufgerufen. Natürlich stimmen die Rahmenbedingungen: Die Zinsen befinden sich auf einem historischen Tief, „Fluchtgelder“ aus China und Russland suchen Anlagen, das zweite deut-sche Wirtschaftswunder hat sich im globalen Dorf der Finanz-märkte herumgesprochen, und somit suchen auch strategische Investoren aus dem Ausland bei uns eine nachhaltig sichere Anlage. Damit trifft die nationale Nachfrage nach Unterneh-men und Beteiligungen auf starken internationalen Wettbewerb. Die logische Konsequenz sind steigende Preise auf einem All-zeithoch.

Die Glaskugel wirtschaftlicher Prognostik ist nicht existent, inso fern lässt die Frage, wie lange es noch weiter so gut geht, keine Antwort zu. Allerdings lehrt die Erfahrung, dass was hoch steigt, auch wieder tief fällt. Jetzt sind wir bereits bei den bi-blischen sieben Jahren angelangt, und ich möchte keineswegs biblische Analogien zu Wirtschaftszyklen ziehen. Jedoch sollte sich jede Entscheidung für oder gegen einen möglichen Verkauf eines Unternehmens daran messen, ob sich durch Zuwarten die Situation des Unternehmens verbessern lässt.

Bewertungen hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab. Die inter-nen bieten Möglichkeiten der Einflussnahme, die Performance weiter zu steigern und damit das EBIT als Bewertungsbasis

Déjà-vu?

Dr. Hans Bethge

ist Vorstandsmitglied bei Oaklins Germany.

Das Unternehmen mit Standorten in Hamburg,

Stuttgart und Frankfurt berät Mandanten im

gehobenen Mittelstand und hat als älteste

M&A-Beratung in Deutschland und als Teil der

Angermann-Gruppe seit dem Gründungsjahr

1953 mehr als 1.000 nationale sowie grenz-

überschreitende Transaktionen erfolgreich be-

raten.

38 10-2017 | VentureCapital Magazin

Mittelstand/Buyouts | M&A-Kolumne

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Mit einer Akquisitionsstrategie hat die Beteiligungsgesellschaft Perusa die deutsch-schwedisch-britische Firmengruppe Dynasafe gebildet. In ihrem

Spezialgebiet Kampfmittelräumung und Entsorgung gefährlicher Stoffe ist sie in rund 70 Ländern tätig. Grundlage waren vier Unternehmenskäufe

zwischen 2009 und 2012. Nun wurde die Gruppe vollständig verkauft.

Dynasafe International AB: Strategisch zum Komplettanbieter

Weltmarktführer in der Nische – durch Buy and Build

W eltmarktführer im Bereich Kampfmittel- und Muni-tionsbeseitigung: Diese Position im internationalen Wettbewerb verdankt die Dynasafe International AB

(Sitz im schwedischen Kista bei Stockholm) einer erfolgreich umgesetzten Buy and Build-Strategie. Im Oktober 2009 hatte der von der Perusa GmbH beratene Beteiligungsfonds Perusa Part-ners Fund 1, L.P. das auf Kampfmittelräumung spezialisierte Unternehmen GRV Luthe in Deutschland übernommen, welches später umfirmiert wurde. 2011 erwarb der Fonds die schwedi-sche Firma Dynasafe International AB, die weltweit eine breite Palette an Lösungen zur Sicherstellung, dem Transport und der Entsorgung von Explosivstoffen bot. Im Laufe der Jahre 2011 und 2012 kamen noch zwei britische Unternehmen im Bereich Minen- und Bombenbeseitigung zum Portfolio hinzu, nämlich Bactec und MineTech International, die sich auch mit ihren geografischen Schwerpunkten gut ergänzten.

Gefahrstoffe in Ex-Krisengebieten„Mit den Zukäufen konnte die Gruppe als einziges Unternehmen weltweit die gesamte Wertschöpfungskette von der Sicherstel-lung und Räumung bis zur Entsorgung von gefährlichen Stof-fen – Transport, Lagerung und Vernichtung – abbilden“, erklärt

Dr. Stephan Beller, Investment Director bei Perusa. Es geht um Stoffe, die im Fachjar-gon IEDs (Improvised Explosive Devices, also unkonventionelle Spreng- und Brand-vorrichtungen) genannt werden, sowie um konventionelle und chemische Kampfmit-tel und deren umweltfreundliche Entsor-gung. In früheren Kriegsgebieten weltweit – ob nun in Mosambik, Somalia, Afghanistan, Kambodscha oder Vietnam – lagern diese Stoffe im Boden und stellen oft noch auf

Kurzprofil: Dynasafe International AB

Gründung: 2012 (als Gruppe; Integration der Zukäufe)

Branche: Kampfmittel-/Explosivstoffbeseitigung

Mitarbeiter: ca. 400

Umsatz 2016: ca. 80 Mio. EUR

Investor: Perusa GmbH

Internet. www.dynasafe.com

Jahrzehnte eine Gefahr für die Menschen dort dar – u.a. auch durch Tretminen, Stichwort „Demining“.

Sehr intensive SicherheitsvorkehrungenIn Deutschland kennt man dies von Bomben- und Granaten-blindgängern aus den beiden Weltkriegen, die bis heute immer wieder gefunden und dann entschärft bzw. beseitigt werden. Die darauf spezialisierte deutsche Tochter Dynasafe Kampfmittel-räumung GmbH mit rund 160 Mitarbeitern hat ihren Hauptsitz in Ludwigsfelde bei Berlin. Die wird aber auch dann tätig, wenn ein Truppenübungsplatz umgewidmet wird, z.B. in einen Solar-park. „Vor diesem Hintergrund ist die Kampfmittelräumung in Deutschland ein interessanter Markt“, so Beller. International liegt der Fokus auf humanitären Projekten, Auftraggeber sind oft die Vereinten Nationen (UN) oder die jeweilige Regierung eines Landes. Aber es gibt auch private Projekte, beispielsweise bei Schürfungen von Rohstoffen und bei der Exploration von Öl- und Gasfeldern in ehemaligen Krisengebieten wie Irak oder Libyen.

Akquisitionen mit Fokus auf NordeuropaGRV Luthe hatte zur Zeit seiner Übernahme 2009 knapp 10 Mio. EUR Jahresumsatz. „Unser Ziel war, durch Zukäufe in diesem

Dr. Wolfgang Gödel,Dynasafe

„Deminig“: Dynasafe befreit in Ex-Krisengebieten, aber auch in Deutschland, Standorte von den gefährlichen Überbleibseln vergangener Kriege.

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40 10-2017 | VentureCapital Magazin

Mittelstand/Buyouts | Case Study

VENTURE CAPITAL CAMPUS START UP YOUR CONNECTION

AM 26. OKTOBER 2017 IN ILMENAU

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Der VC CAMPUS ist eine Veranstaltung von au� akt. Das Gründerforum Ilmenau. Als gemeinnützige Initiative der Technischen Universität Ilmenau von Studenten, Mitarbeitern, Alumni und Professoren setzt sich au� akt. für ein positives Gründungsklima ein.

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oder in benachbarten Geschäftsbereichen eine Größenordnung von insgesamt mehr als 50 Mio. EUR oder besser sogar 100 Mio. EUR zu erreichen“, erzählt Beller. „Bei der Suche holte sich Dynasafe Unterstützung von der Beratungsgesellschaft Ernst & Young und legte den Fokus auf Nordeuropa.“ Als 2012 die Ent-scheidung fiel, die bis dahin drei Unterneh-men (MineTech folgte noch gegen Jahres-ende 2012) unter einem Dach zusammen zu-bringen, stellte man auch ein Headquarter-Team zusammen, und zwar mit Leuten des Dynasafe-Managements und von außen gehol-ten Managern wie dem künftigen CEO der Gruppe: Anfang 2013 übernahm Dr. Wolfgang Gödel, vorher als Unternehmensberater bei McKinsey und in der Geschäftsführung von Leibold Optics tätig, diese Position.

Gruppe erhielt größere Projekte „Durch den Zusammenschluss der vier Unternehmen konnten wir nun deutlich größere Projekte abdecken und erhalten“, sagt Gödel. Das gilt in mehrfacher Hinsicht. Erstens bei der Frage, ob man ein Projekt finanziell stemmen kann. Zweitens in der Frage

der stärkeren Professionalisierung – beispielsweise bei der Pro-jektstrukturierung etc. Drittens können Synergien zwischen ver-schiedenen Projektfeldern genutzt werden. Auf das Contracting und das Risikomanagement hat dies Einfluss – bei der Ein-stufung von Kundenrisiken, bei den Zeitvorgaben ebenso wie bei logistischen Risiken bis hin zu Währungsrisiken. „Da haben wir mit der Gruppe insgesamt einen Riesensprung vorwärts gemacht“, so Gödel.

AusblickDie Gruppe habe durch diese Vorteile – und die Alleinstellung als Komplettanbieter in der Wertschöpfungskette – in den ver-gangenen Jahren ein höheres Wachstum erzielen können, als dies den Einzelunternehmen möglich gewesen wäre, so Gödel. Im Juli 2017 schließlich wurde ein erfolgreicher Exit verkündet: Perusa verkaufte die Dynasafe-Gruppe an die dänisch-schwe-dische Investmentgesellschaft Solix. Diese will nun Dynasafe auf dem Weg zu weiterem Wachstum und zur Stärkung der Markt-position unterstützen.

Bernd Frank

[email protected]

Dr. Stephan Beller,Perusa

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AM 26. OKTOBER 2017 IN ILMENAU

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Der VC CAMPUS ist eine Veranstaltung von au� akt. Das Gründerforum Ilmenau. Als gemeinnützige Initiative der Technischen Universität Ilmenau von Studenten, Mitarbeitern, Alumni und Professoren setzt sich au� akt. für ein positives Gründungsklima ein.

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Immer mehr vermögende Familien professionalisieren ihre Vermögensverwaltung und gründen eigene Family Offices oder schließen sich Multi Family

Offices an. Grund hierfür ist neben dem Anstieg des Privatvermögens in Deutschland auch die gestiegene Komplexität der Vermögensanlage durch

das Niedrigzinsumfeld. In Zeiten magerer Zinsen investieren die Verwalter großer Familienvermögen auf der Suche nach höheren Renditen immer

häufiger in die Assetklasse Private Equity.

Report zum Anlageverhalten von Familienvermögen

Family Offices setzen auf Direkt- und Co-Investitionen

N eben den traditionellen Anlageformen wie Aktien, An-leihen und Immobilien spielen Private Equity-Invest-ments inzwischen eine immer größere Rolle. Obwohl es

auch für die wohlhabenden Familien derzeit nicht einfach ist, ihr Vermögen gewinnbringend anzulegen, haben die Family Offices eine beachtliche Erholung in Sachen Performance ver zeichnet. Laut der jährlichen Untersuchung Global Family Office Report 2017 der Schweizer Großbank UBS und Campden Research haben die privaten Vermögensverwalter im vergangenen Jahr eine Rendite von durchschnittlich 7% erwirtschaftet, während im Vorjahr nur 0,3% zusammenkamen. Grund für die Erholung waren in erster Linie Aktien und Private Equity-Anlagen, so Studienleiterin Dr. Rebecca Gooch, die das Research bei Campden Wealth leitet. Sie schätzt, dass weltweit rund 5.300 Family Offices existieren.

Aktien und Private Equity machen rund die Hälfte des Portfolios ausAktien (27%) und Unternehmensbeteiligungen in Form von Pri-vate Equity (20%) machen nun fast die Hälfte des durchschnitt-lichen Anlageportfolios eines Family Office aus und übertra-fen die Performance von Hedgefonds und Immobilien deutlich. Insgesamt sei ein eindeutiger Trend hin zu größerer Risiko-bereitschaft zu verzeichnen. Für die Studie befragte Campden Research weltweit 262 Family Offices und führte 25 Interviews mit Verantwortlichen und Beratern. Die von Campden und UBS befragten Unternehmen verwalteten im Schnitt ein Vermögen von 921 Mio. USD.

Weniger Liquidität und höhere RisikobereitschaftLaut der Studienautoren haben Family Offices ihre Liquidität redu ziert und sind in Bezug auf die Assetklassen höhere Risiken eingegangen. In Nordamerika folge bereits die Hälfte der Family Offices einer wachstumsorientierten Investmentstrategie, wäh-rend sich nur rund ein Viertel der europäischen Vermögens ver-walter für riskantere Anlagen offen zeige. Laut der Studie stellen Family Offices immer häufiger Eigenkapital zur Verfügung.

Investitionen in Private Equity steigen weiter„Private Equity hat ein weiteres starkes Jahr gehabt. Derzeit reprä sentiert die Assetklasse immerhin 20,3% des durchschnitt-lichen Investmentportfolios eines Family Office. Mit Blick auf

die Zukunft erwarten wir, dass Investitionen in Private Equity weiter steigen“, schätzt Gooch. 40,2% der Führungskräfte aus Family Offices berichteten, dass sie beabsichtigen, ihr Engage-ment in Private Equity-Fonds weiter voranzutreiben.

Family Offices setzen auf Direkt- und Co-InvestitionenEtwa die Hälfte (49,3%) will dabei stärker auf Co-Investitionen setzen. Ein weiteres Drittel (35,6%) will zusätzlich direkte Pri-vate Equity-Investitionen tätigen. „Die As-setklasse Equity wird also stark bleiben“, prognostiziert Gooch. Beim Co-Investment beteiligen sich Investoren direkt an Unter-nehmen, die schon in einem Investmentve-hikel wie z.B. einem Private Equity-Fonds verpackt sind. Die Investoren sparen dabei die Gebühren und das sogenannte Carry.

Fazit„Einige Family Offices, die erfolgreiche Co-Investments ein-gegangen sind, haben uns berichtet, dass sie ihre Geschäfte vor allem über private Netzwerke und persönliche Beziehungen einge fädelt haben“, so Gooch. „Vielen fällt es jedoch schwer, inte ressante Geschäfte und die richtigen Partner zu finden. Darü ber hinaus stehen sie vor Herausforderungen im Zusam-menhang mit Due Diligence-Prüfungen, da sie oft nur über ge-ringe eigene Ressourcen verfügen“, erklärt die Studienleiterin. Viele hätten auch gemeinsam mit Private Equity-Fonds inves-tiert, um deren Due Diligence-Kapazitäten zu nutzen.

[email protected]

Dr. Rebecca Gooch,Campden Wealth

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42 10-2017 | VentureCapital Magazin

Investing

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Solutio schließt Private Equity-Dachfonds bei 500 Mio. EURDie in Grünwald ansässige Solutio AG schließt ihr sechstes Private Equity-Dachfondsprogramm nach nur 15-mona-tigem Fundraising. Mit 500 Mio. EUR erreichte das neue Vehikel das ange-strebte Hardcap. Das Anlageprogramm, das den Namen Solutio Premium VI trägt, hat seinen Investitionsfokus auf kleinen und mittelgroßen Buyouts in Europa und den USA, dabei soll sowohl in Primär-programme als auch in Sekundärtrans -aktionen investiert werden. Bei der Ver-waltung und Strukturierung des Port -folios kooperiert Solutio mit der inter-nationalen Private Equity-Gesellschaft Pantheon.

Afinum bringt neuen Buyout-Fonds an den StartMit einem Volumen von 410 Mio. EUR legt das Münchner Private Equity-Haus Afinum seinen jüngsten Buyout-Fonds auf. Das Programm mit dem Namen Afinum Achte Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG soll die Strategie seiner Vorgänger fortführen. Dabei hat das Fondsmanagement Mehr-heitsbeteiligungen an mittelständischen Unternehmen aus der DACH-Region im Blick – bevorzugt im Rahmen von Nach-folgethemen. Pro Jahr sollen bis zu 100 Mio. EUR an Eigenmitteln in neue Beteili-gungen fließen. Afinum rechnet laut eige-nen Angaben damit, dass die erste Trans-aktion des neuen Fonds in den nächsten Wochen abgeschlossen wird.

Spice Private Equity: Portfolioper-formance drückt NAVDie börsennotierte Beteiligungsgesell-schaft Spice Private Equity weist für das erste Halbjahr 2017 einen leichten Rück-gang des Nettoinventarwerts (NAV) aus. So ging der NAV zum Aktienwert von 36% Ende 2016 auf 32% per Ende Juni zurück. Pro Aktie ergibt sich dadurch ein Minus von 1,5%. Diesen Rückgang führen die Schweizer auf die Performance ihrer Port-folios zurück. So hätten insbesondere die Direktbeteiligung Africa Oil Corporation so-wie die Fonds-Investments Quvat Capital Partners II und das Global Emerging Mar-kets Funds-Portfolio an Wert verloren. Per Mitte des Jahres weist Spice Private Equity eine Liquidität in Höhe von 138 Mio. USD aus, bis Ende 2017 erwarte man aber einen Zuwachs von 37,6 Mio. USD.

Investing | Investing-News

MUNICHINVESTMENTFORUM 2017

6. DEZEMBER 13:00 – 17:30 UHRFRAUNHOFER-HAUS | MÜNCHEN

Die Anmeldung ist aus Platzgründen nur für Investoren möglich. Weitere Informationen: www.fraunhoferventure.de/MIF2017-VC

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Die Transaktionen des vergangenen Monats

Erst- und ZweitrundenfinanzierungenName Sitz Tätigkeitsfeld Investoren Volumen Art der BeteiligungAmal Therapeutics SA Genf (CH) Life Sciences Boehringer Ingelheim Venture Fund,

BioMedPartners AG, Helsinn Investment Fund S.A., VI Partners AG, Schroder Adveq Management AG, High-Tech Gründerfonds Management GmbH

8 Mio. EUR 1. Finanzierungsrunde

AuctionTech GmbH Berlin Online-Auktionen German Startups Group GmbH & Co. KGaA nicht veröffentlicht 1. Finanzierungsrunde

Augmedics Ltd. Jokne’am (ISR) Medizintechnik u.a. AO Invest AG, Terra Venture Partners, Israeli Innovation Authority

8,3 Mio. USD 1. Finanzierungsrunde

avedos GRC GmbH Wien (AT) Software Jadeberg Partners AG via Growth Capital Fund MCF II

2,5 Mio. EUR 1. Finanzierungsrunde

ConversionBoosting GmbH Ludwigshafen am Rhein

Dienstleistung Technologieförderung in Rheinland Pfalz mbH, Innovationsfonds Rheinland-Pfalz II, VcV Venture-Capital Vorderpfalz Unter-nehmens beteiligungsgesellschaft mbH, FIB Fonds für Innovation und Beschäftigung Rheinland-Pfalz Unternehmens beteiligungs-gesellschaft mbH, B.I.G. Holding GmbH, LOML Investment GmbH

sechsstelliger Betrag 2. Finanzierungsrunde

Coredinate GmbH Uffenheim Software as a Service

Bayern Kapital GmbH, High-Tech Gründerfonds Management GmbH, MWN Equity Investment GmbH

1,9 Mio. EUR 2. Finanzierungsrunde

Coya AG Berlin Insurtech Valar Ventures Management, LLC 10 Mio. USD 1. Finanzierungsrunde

CS Group AG/Contentsphere International AG

Speicher (CH) Datenmanagement/Marketing

Jadeberg Partners AG via Growth Capital Fund MCF II

2 Mio. EUR Wachstumsfinanzierung

Diagnosia Internetservices GmbH

Wien (AT) E-Health/App Speedinvest GmbH, GI Pharma Consulting GmbH

sechsstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde

EBS Technologies GmbH Kleinmachnow Medizintechnik Norgine Ventures Management Limited 3 Mio. EUR 1. Finanzierungsrunde

Expert Systems AG Berlin Empfehlungs-marketing

Covus Management GmbH, Rheingau Founders GmbH, Andy‘s Angels Holding GmbH, Bellevue Holding GmbH, Business Angels

nicht veröffentlicht 2. Finanzierungsrunde

German RepRap GmbH Feldkirchen 3-D-Druck BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH

siebenstelliger Betrag 2. Finanzierungsrunde

HiDoc Technologies GmbH Berlin Gesundheit/App Atlantic Internet GmbH, Business Angels

2 Mio. USD 1. Finanzierungsrunde

Homelike Internet GmbH Köln Buchungsplattform Cherry Ventures Management GmbH, coparion GmbH & Co. KG

4 Mio. EUR 1. Finanzierungsrunde

Immunic AG Martinsried Biotechnologie Omega Fund Management, LLC, Fund+ NV

10 Mio. EUR 1. Finanzierungsrunde (erweitert)

Karmafant Internet GmbH Berlin E-Commerce Global Founders Capital GmbH, Business Angel

nicht veröffentlicht 1. Finanzierungsrunde

Kivu Technologies GmbH Wien (AT) Software/Datenanalyse

Apex Ventures EuVECA GmbH & Co KG, aws Fondsmanagement GmbH via aws Gründerfonds, b-to-v Partners AG, Business Angels

1,8 Mio. EUR Seed-Finanzierung

Labiotech UG (haftungsbe-schränkt)

Berlin Medien Wille AG, WestTech Ventures GmbH, Jot-Berlin Beteiligungs GmbH & Co. KG, Iduskia SI, Business Angels

sechsstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde

Lilium GmbH Gilching b. München

Mobilität/Luftfahrt LGT Bank AG, Tencent Holdings Ltd., Obvious Management Services L.L.C., Atomico (UK) Partners LLP

90 Mio. USD 2. Finanzierungsrunde

myclubs GmbH Wien (AT) Sport/Aggregator aws Fondsmanagement GmbH via aws Gründerfonds, Speedinvest GmbH, Push Ventures, Business Angels

siebenstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde

44 10-2017 | VentureCapital Magazin

Datenbank | Dealmonitor

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mything GmbH Graz (AT) 3-D-Druck KaPa Ventures Holding GmbH 2,1 Mio. EUR Seed-Finanzierung

Numaferm GmbH Düsseldorf Biotechnologie Evonik Venture Capital GmbH, High-Tech Gründerfonds Management GmbH, European Investment Fund, Business Angels

siebenstelliger Betrag Seed-Finanzierung

Open as App GmbH München Software/App Main Incubator GmbH, Impact51, Business Angel

sechsstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde

Playbrush GmbH Wien (AT) Zahnpflege Speedinvest GmbH, Business Angels

2 Mio. USD 1. Finanzierungsrunde

ReActive Robotics GmbH Gilching b. München

Medizintechnik/Robotik

Dr. Doll Holding GmbH, MTIP MedTech Innovation Partners AG, Bayern Kapital GmbH, TQ-Systems GmbH

siebenstelliger Betrag 2. Finanzierungsrunde

RegTek Inc. New York (USA)

Regulierung/Dienstleistung

DB1 Ventures GmbH, Illuminate Financial Management LLP

5 Mio. USD 1. Finanzierungsrunde

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From Zero to the Moon! How can Investors, Corporates and Advisors accelerate a Startup‘s Growth and what

should be avoided?

EVM at EY - Eschborn - October 27th, 2017

Meet a good mix of Startups, Investors & Corporates and up to 15 innovative Investment Cases!

We are presenting a broad Range of interesting Projects with Topics ranging from Industrie 4.0, Media, New Mobility, Big Data to SaaS and more

Participants: Jens Munk, Peter E. Braun, Benedikt Kronberger, Peter Fricke, Friedrich von Diest, Kaan Turgay, Pawel Schapiro, Rembert Knappe and many more

The EVM platform provides the opportunity to connect Startups, VCs, Business Angels, Family Offices and the Corporate-World!

We hope to see you on October 27th at EY

Partners & Participants

Sponsors

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Sevenit GmbH Offenburg Buchhaltung/Software

LEA Partners GmbH, Wecken & Cie Holding GmbH & Co. KG, VC Fonds Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, MBG Mittelständische Beteiligungs gesell schaft Baden-Württemberg GmbH

3,1 Mio. EUR 1. Finanzierungsrunde

shareDnC GmbH Köln Proptech Business Angels siebenstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde

Sinfosy GmbH Wildau Industrie 4.0 BFB Brandenburg Kapital GmbH, Privatinvestor

siebenstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde

Smart Information Systems GmbH

Wien (AT) Legaltech Beringea LLP 6 Mio. USD 1. Finanzierungsrunde

TreasureHunt GmbH Berlin Games Gauselmann AG, Business Angels

6 Mio. USD 1. Finanzierungsrunde

Zeitgold GmbH Berlin Software/Buchhaltung

Battery Ventures L.P, HV Holtzbrinck Ventures Adviser GmbH

10 Mio. EUR 1. Finanzierungsrunde

Zenjob GmbH Berlin Personalvermittlung 500 Startups Management Company, L.L.C., Acton Capital Partners GmbH, Redalpine Venture Partners AG, Atlantic Internet GmbH

5 Mio. EUR 2. Finanzierungsrunde (erweitert)

Weitere FinanzierungsrundenName Sitz Tätigkeitsfeld Investoren Volumen Art der BeteiligungCubic Telecom Ltd. Dublin (IRL) Internet of Things Qualcomm Incorporated,

Audi Electronics Venture GmbH, Valid Soluciones Tecnologicas SA, Ireland Strategic Investment Fund

40 Mio. EUR 3. Finanzierungsrunde

cynora GmbH Bruchsal Leuchtdioden Samsung Venture Investment Corporation, LG Electronics

25 Mio. EUR Wachstumsfinanzierung

Lesara GmbH Berlin E-Commerce Armat Group Capital Limited, Marshfield Inc., Northzone Ventures Sweden AB, Mangrove Capital Partners SA, Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH

33 Mio. EUR Wachstumsfinanzierung

Sophia Genetics SA Saint-Sulpice(FR)

Analyse Balderton Capital (UK) LLP, 360 Capital Partners, Invoke Capital, Alychlo NV

30 Mio. USD 4. Finanzierungsrunde

Xmos Limited London (UK) Spracherkennung Infineon Technologies AG, Amadeus Capital Partners Ltd., Draper Esprit, Foundation Capital, Robert Bosch Venture Capital GmbH

15 Mio. USD 5. Finanzierungsrunde

BuyoutName Sitz Tätigkeitsfeld Investoren Volumen Art der TransaktionAuvesy GmbH & Co KG Landau Software Brockhaus Private Equity GmbH nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung

Bosch Mahle Turbo Systems GmbH & Co. KG

Stuttgart Automobilzulieferer FountainVest Partners nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung

DefShop GmbH Berlin E-Commerce/Handel Equistone Partners Europe Limited nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung

Garz & Fricke GmbH Hamburg Elektronik-komponenten

Afinum Management GmbH via Afinum Siebte Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG

nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung

MultiWeigh GmbH Wetzlar Kombinationswaagen Invicto Holding GmbH nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung

Pumpenfabrik Wangen GmbH Wangen Industriepumpen Silverfleet Capital Partners LLP nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung

Schweighofer Fiber GmbH Hallein (AT) Zellstoff TowerBrook Capital Partners L.P. nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung

Xindao B.V. Rijswijk (NL) Werbeartikel Perusa GmbH via Perusa Partners Fund 2, L.P. nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung

SecondaryName Sitz Tätigkeitsfeld Erwerbender Investor Veräußernder

InvestorVolumen

J&S GmbH Automotive Technology

Wustermark Automotive Seafort Advisors GmbH Brockhaus Private Equity GmbH via Brockhaus Private Equity III

nicht veröffentlicht

ExitName Sitz Tätigkeitsfeld Investoren Art der Transaktion VolumenBackWerk Management GmbH

Essen Bäckerei/Nahrungsmittel

EQT AB via EQT Mid Market Fund Trade Sale 190 Mio. EUR

benjamin GmbH Magdeburg Logistik IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

Trade Sale nicht veröffentlicht

Compositence GmbH Leonberg Maschinenbau/Carbon

High-Tech Gründerfonds Management GmbH, MBG Mittelständische Beteiligungs gesell-schaft Baden-Württemberg GmbH, zfhn Zukunftsfonds Heilbronn GmbH & Co. KG

Trade Sale nicht veröffentlicht

Fidlock GmbH Hannover Verschlusssysteme High-Tech Gründerfonds Management GmbH, EnjoyVenture Management GmbH via Hannover Beteiligungsfonds GmbH, Business Angels

Trade Sale nicht veröffentlicht

21. NOVEMBER 2017 IM CARL-ZEISS-PLANETARIUM STUTTGART

2. ENABLING TRANSFORMATIONKONGRESS 2017

http://change.zukunft.business

JEROME NADEL // USA

ELKE FRANK // Deutschland

MARKUS STELZMANN // Österreich

SIMONE HESSEL // Deutschland

GEORG LANGE // Schweiz

FELIX WELLING // Deutschland

Senior Vice President und

Market Leadership through Innovation: Zur digitalen Transformation befähigen und den

eigenen Aufbruchsgeist behalten

Level up - Leadership from tomorrow: Führung als Schlüssel für Zukunftsfähigkeit

Hierarchien: Warum Strategien lediglich das Wachstum und die Entwicklung behindern

Das IT Mindset für die digitale Transformation: Der Wandel des Technologie-Riesen in eine

agile digital industrial company.

Innovationsstau im HR: Auswirkungen und Lösungsmöglichkeiten durch künstliche

Intelligenz

Neues Spiel, Neue Chancen: eSports und digitale Vereine in einer Branche

voller ewiger Wahrheiten46 10-2017 | VentureCapital Magazin

Datenbank | Dealmonitor

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Aktuelle Deals

finden Sie auch zwischen zwei Ausgaben unter

www.vc-magazin.de/deals

Mediakraft Networks GmbH Köln Digitale Medien Iris Capital Management, Iris Capnamic Management GmbH, Shortcut Ventures GmbH

Trade Sale nicht veröffentlicht

Metabolomic Discoveries GmbH

Potsdam Metabolitenanalyse bmp Ventures AG via BFB Frühphasenfonds Brandenburg GmbH

Trade Sale nicht veröffentlicht

Parkpocket GmbH Aschheim Mobilität/App Wayra Deutschland GmbH Trade Sale nicht veröffentlicht

Rigontec GmbH Martinsried Biotechnologie Boehringer Ingelheim GmbH via Boehringer Ingelheim Venture Fund, Forbion Capital Partners, High-Tech Gründerfonds Management GmbH, NRW.Bank, MP Healthcare Venture Management, Inc., Sunstone LSV Management A/S, Wellington Partners Advisory AG

Trade Sale mind. 115 Mio. EUR

Neue FondsName Name der

GesellschaftSitz Fokus Volumen Status

Afinum Achte Beteiligungs-gesellschaft mbH & Co. KG

Afinum Manage-ment GmbH

München Nachfolgelösungen bei mittelständischen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

410 Mio. EUR Final Closing

High-Tech Gründerfonds III High-Tech Gründerfonds Management GmbH

Bonn deutsche Technologie-Start-ups aus den Bereichen hardwarenahe Ingenieur wissen-schaften, Life Sciences, Chemie und Ma te rial Sciences sowie Software, Media Internet

250 Mio. EUR Second Closing

21. NOVEMBER 2017 IM CARL-ZEISS-PLANETARIUM STUTTGART

2. ENABLING TRANSFORMATIONKONGRESS 2017

http://change.zukunft.business

JEROME NADEL // USA

ELKE FRANK // Deutschland

MARKUS STELZMANN // Österreich

SIMONE HESSEL // Deutschland

GEORG LANGE // Schweiz

FELIX WELLING // Deutschland

Senior Vice President und

Market Leadership through Innovation: Zur digitalen Transformation befähigen und den

eigenen Aufbruchsgeist behalten

Level up - Leadership from tomorrow: Führung als Schlüssel für Zukunftsfähigkeit

Hierarchien: Warum Strategien lediglich das Wachstum und die Entwicklung behindern

Das IT Mindset für die digitale Transformation: Der Wandel des Technologie-Riesen in eine

agile digital industrial company.

Innovationsstau im HR: Auswirkungen und Lösungsmöglichkeiten durch künstliche

Intelligenz

Neues Spiel, Neue Chancen: eSports und digitale Vereine in einer Branche

voller ewiger Wahrheiten

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Datum & Ort Veranstalter Event04.10.2017 Düsseldorf

cometis/Euronext/Private Equity Forum NRWwww.cometis.de/de/ipos-lessons-learned-duesseldorf

Lessons Learned from 50 IPOs - Successful vs. Broken Deals: Informationsveranstaltung für Unternehmer und Investoren zur Kapitalaufnahme über die Börse; Teilnahme: kostenfrei

05.10.2017 Baden–Baden

CyberForum e.V.www.cyberforum.de

Start me up – Kapital für schlaue Köpfe!: Treffen der Business Angels- und Venture Capitalists-Szene in Baden-Baden; Teilnahme: kostenfrei

05.10.2017 Krefeld

Photoindustrie-Verband PIVwww.piv-imaging.com

PIV Startup Day: Matching-Veranstaltung für Start-ups; Teilnahme: k.A.

05.10.–06.10.2017 Nürnberg

Fraunhofer-Allianz Big Datawww.bigdata.fraunhofer.de

Know-how für die Industrie 4.0 – Technologietag 2017: Veranstaltung zu Technologien, digitalen Dienstleistungen und Geschäftsmodellen in der produktionsnahen Informationsverarbeitung; Teilnahme: k.A.

06.10.–08.10.2017 Gummersbach

Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheitwww.tha.freiheit.org

Seed Capital – Dünger für Gründer: Seminar zur Start-up-Kultur in Deutschland; Teilnahme: ab 65 EUR

10.10.2017 München

German Entrepreneurship GmbHwww.cashwalk.de

Cashwalk 2017: Pitchevent, bei dem Gründer mit Investoren und Business Angels zusammentreffen; Teilnahme: k.A.

10.10.2017 München

Weitnauer Rechtsanwältewww.weitnauer.net

Finance Technology Transactions: Netzwerk- und Infoveranstaltung zu den Themen Social Impact Investing, Digitalisierung der Energiewirtschaft, Teilnahme: 150 EUR

10.10.–11.10.2017 Martinsried

BioM Biotech Cluster Development GmbHwww.bioentrepreneurshipsummit.org

BioEntrepreneurship Summit 2017: Kongress für die Biotechnologie- und Healthtech-Branche zur Medizin der Zukunft; Teilnahme: 389 EUR

10.10.–11.10.2017 München

Internet World Business/Neue Mediengesellschaft Ulmwww.internetworld-kongress.de

Internet World Congress: E-Commerce Kongress zu Trends, Strategien und Best Practice im digitalen Handel; Teilnahme: 1.190 EUR

11.10.2017 Köln

Business-on.de Christian Weis GmbHwww.startupcon.de

StartupCon 2017: Gründer-Konferenz für Start-ups und Innovatoren zum Matching mit Investoren und Entscheidern aus der Industrie; Teilnahme: ab 79 EUR

12.10.2017 München

Ludwig-Maximilians-Universität Münchenwww.hoch-sprung.de

Hochsprung-Konferenz 2017: Fachtagung zur Gründungsentwicklung an den Hochschulen in Bayern; Teilnahme: 40 EUR

12.10.2017 Martinsried

Fördergesellschaft IZBwww.izb-online.de

BiotEch Press-Lounge: Netzwerktreffen mit Impulsvorträgen zu aktuellen Themen; Teilnahme: kostenfrei

13.10.–14.10.2017 Berlin

Investitionsbank Berlin IBB/Investitionsbank Brandenburg ILBwww.degut.de

deGUT – Deutsche Gründer- und Unternehmertage: Messe für Existenzgründung und Unternehmertum; Teilnahme: ab 20 EUR

16.10.–17.10.2017 München

EBAN – European Trade Association for Business Angels, Seed Funds and Early Stage Market Playerwww.eban-summit-munich.com

EBAN Winter Summit 2017: Europäisches Business Angel-Event für Business Angels, Investoren, Seed Funds und Early Stage-Start-ups; Teilnahme: 299 EUR

17.10.2017 München

TÜV SÜDwww.smartfactoryforum.com

4. Smart Factory Innovation Forum 2017: Innovationsforum unter dem Motto „Die intelligente Fabrik – zum Anfassen und Begreifen“; Teilnahme: ab 99 EUR

18.10.–19.10.2017 Dresden

High Tech Startbahn GmbH www.hightech-venture-days.com

HighTech Venture Days: Matching-und Pitch-Veranstaltung für Hightech-Start-ups und internationale Investoren; Teilnahme: 449 EUR

19.10.2017 München

Münchner UnternehmerKreis ITwww.muk-it.com

MUK-Expertenforum – Innovative Personalgewinnung: Veranstaltung für junge Unternehmen rund um HR-Strategien; Teilnahme: 75 EUR

19.10.2017 Frankfurt

Welther Verlagwww.fondstelegramm.de

Symposium: Sachwert digital: Informationsveranstaltung zum Thema Crowdinvesting und aktuelle Regulierungsfragen; Teilnahme: ab 99 EUR

20.10.–21.10.2017 Stuttgart

Startup Livewww.startuplive.org

startuplive Stuttgart #2 – Mobility & Logistics: Miniinkubationsevent und Demo-Day-Veranstaltung zur Zukunft von Mobilität und Logistik; Teilnahme: ab 19 EUR

22.10.–24.10.2017 Abu Dhabi

IR & IBC Finance/Informa PLChttps://finance.knect365.com/superreturn-me

SuperReturn Middle East: Leitkonferenz für die Private Equity-Branche im Mittleren Osten und in Afrika; Teilnahme: ab 1.499 GBP

24.10.2017 Martinsried

BioM Biotech Cluster Developmentwww.bio-m.org

BioM-Workshop Krisenkommunikation und -management: Workshop zur erfolgreichen Krisenkommunikation für kleine und mittlere Biotechnologieunternehmen; Teilnahme: ab 150 EUR

24.10.2017 Frankfurt

Frankfurt School Verlagwww.frankfurt-school-verlag.de

Digital Payments 2017: Konferenz zu den aktuellen Entwicklungen im digitalen Zahlungsverkehr; Teilnahme: 495 EUR

24.10.2017 Düsseldorf

Handelsblatt Fachmedienwww.fachmedien.de

Due Diligence – Transaktionen erfolgreich planen, managen und ins Ziel bringen: Seminar zur Vorbereitung auf eine Financial-, Tax- und Legal-Due Diligence; Teilnahme: 895 EUR

24.10.–25.10.2017 Berlin

Süddeutscher Verlag Veranstaltungen GmbHwww.sv-veranstaltungen.de

Innovation Labs – Your Roadmap to the digital world: Fachkonferenz zu Innovation Labs, Hubs und Inkubatoren; Teilnahme: 1.695 EUR

24.10.–25.10.2017 Stockholm

Invest Europewww.investeurope.eu

Invest Europe Venture Capital Forum 2017: Internationales Jahrestreffen der Private Equity- und Venture Capital-Branche mit Corporate Venture Capital Summit; Teilnahme: ab 925 EUR, institutionelle Investoren, Gründer und Unternehmer kostenfrei

25.10.–26.10.2017 Amsterdam

InnoEnergywww.innoenergy.com

TBB.2017: Marktplatz für Start-ups und Investoren unter dem Motto „Accelerating Clean Innovations“; Teilnahme: ab 299 EUR

26.10.2017 Ilmenau

TU Ilmenau/Gründerforum Ilmenau e.V.www.vc-campus.de

7. VC Campus 2017: Netzwerkveranstaltung für Gründero, Investoren und Gründungsinteressierte; Teilnahme: 79 EUR

26.10.2017 Berlin

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BMWiwww.bmwi.de

BMWi – Start-up Night! Afrika: Matching- und Networking-Veranstaltung, die digitale Start-ups aus Afrika und Deutschland zusammenbringt; Teilnahme: k.A.

27.10.2017 Eschborn

Continua Unternehmensentwicklungwww.continua.de

28. European Venture Market: Konferenz und Pitchveranstaltung für Start-ups; Teilnahme: ab 77 EUR

48 10-2017 | VentureCapital Magazin

Datenbank | Events

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VorschauDas VentureCapital Magazin 11/2017 erscheint am 27. Oktober 2017.

Schwerpunktthemen: • Finanzierungstrends im Mittelstand • Preisniveau • Einkauf & Strategie • Branche im Fokus: E-Learning & BildungMärkte & Zahlen• Zinstief, Investorennach frage und

Programmvielfalt – die Qual der Wahl

Finanzierungs optionen für Mittelständ ler

• Neue Wege zur Optimierung des Einkaufs

Early Stage & Expansion• Nachgefragt: Wo liegen die Chancen für

Start-ups im Bereich E-Learning & Bildung?

• Wachsende Szene, steigende Bewertungen?

Das Preisniveau deutscher Start-ups

Mittelstand & Buyouts• Hohe Nachfrage treibt Preise und Unver-

nunft – sind attraktive Mittelständler noch

erschwinglich?

• Beidseitige Liebe: mittelständische

Betriebe immer offener für Private Equity

Investing• Trotz hoher Kaufpreise für Unternehmen:

LPs setzen auf Beteiligungskapital

Tobias Weidemann @netzjournalist:

Stefan Raab: „Vorne ist da, wo sich keiner auskennt. Erfahrung hilft für die Zu-kunft nicht immer weiter.“ #bits17

Tweet des Monats

Impressum 18. Jahrgang 2017, Nr. 10 (Oktober)Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39,

E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

VentureCapitalMagazin

Redaktion: Mathias Renz (Verlags lei tung), Benjamin Heimlich (Chefredakteur), Elke Hartmann

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Dr. Hans Bethge, Bärbel Brockmann, Christina Cassala, Bernd Frank, Lukas Henseleit, Markus Hofelich, Norbert Hofmann, Johannes Lucas, Georg von Stein

Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Aderhold

Gestaltung: Holger Aderhold

Bilder: stock.adobe.com

Titelbild: © hurca.com – stock.adobe.com

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Claudia KersztTel.: 089-2000339-52, Fax: 089-2000339-39Marcel WerschingTel.: 089-2000339-30, Fax: 089-2000339-39

Erscheinungstermine 2017: 27.1. (1|2-17), 24.2. (3-17), 31.3. (4-17), 28.4. (5-17), 26.5. (6-17), 30.6. (7|8-17), 31.8. (9-17), 29.9. (10-17), 27.10. (11-17), 1.12. (12-17)Sonderausgaben: 4.7. (Standorte & Regionen 2017), 14.10. (Start-up 2018)

Preise: Einzelpreis 12,50 EUR, Jahresabonnement (10 Ausgaben zzgl. Sonderausgaben) 148,00 EUR (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, [email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellen zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garantie für die Richtigkeit der Angaben kann allerdings nicht über nommen werden. Bei allen ein-gesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kürzungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2017 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nicht gestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha nischem Wege (Photokopie, Mikro-kopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbot fallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet und die Vervielfältigung auf CD-ROM.ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

Die Sonderausgabe „Start-up 2018“ erscheint am 14. Oktober 2017• Von der Idee zum eigenen Unternehmen –

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49VentureCapital Magazin | 10-2017

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Skadden Arps Slate Meagher & FlomDer Münchner Corporate-Partner Dr. Lutz Zimmer wird Skadden Arps Slate Meagher & Flom zum Monatsende verlassen. Nach An-gaben des Unternehmens wird Zimmer sei-nen Lebensmittelpunkt nach Wien verla-gern, wo seine Frau als Geschäftsführerin von Microsoft Österreich tätig ist. Als An-walt will er künftig nur noch in Eigenregie und projektbezogen in den Bereichen M&A, Gesellschaftsrecht und Compliance arbei-ten. Zimmer gehörte zu einem größeren Team, das 2004 von Baker & McKenzie zu Skadden wechselte. Seit 2006 leitete er die deutsche Private Equity-Praxis der US-Sozietät.

GöhmannZum September verstärkt sich das Hanno-veraner Büro von Göhmann mit Dr. Christian Nordholtz als neuem M&A-Partner. Nord-holtz wechselt aus dem Frankfurter Büro von Clifford Chance, wo er seit 2012 tätig war, zuletzt als Senior Associate. Nordholtz soll demnächst das siebenköpfige Notar-team am Standort Hannover unterstützen und darüber hinaus das Transaktionsteam verstärken.

Oppenhoff & PartnerDie Wirtschaftskanzlei Oppenhoff & Partner erweitert ihr Team in Frankfurt am Main mit den M&A-Experten Till Liebau (li.) und Dr. Mar-kus Rasner. Die Anwälte wechselten von der Kanzlei Graf von West-phalen in das Frankfur-ter Oppenhoff-Büro. Die neuen Partner waren bereits vor ihrer Zeit bei GvW jahrelang gemeinsam bei CMS Hasche Sigle tätig. Liebau und Rasner verfügen über einen Track Record bei M&A- und Private Equity-Transaktionen im Mid Cap-Segment.

Silverfleet CapitalDie Private Equity-Gesellschaft Silverfleet Capital hat Klaus Maurer zum Partner er-nannt. Maurer ist seit acht Jahren bei Sil-verfleet und war in dieser Zeit vom Mün-chener Standort aus an zahlreichen Trans-aktionen im deutschsprachigen Raum be-teiligt. Als Partner im Münchener Büro von Silverfleet Capital soll er sich auch in Zukunft auf die Investment-Aktivitäten in der DACH-Region konzentrieren.

Deutsche Beteiligungs AGDie Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) er-weitert den Kreis ihrer Industrieexperten um Dr. Robert Schmidt. Schmidt soll das In-vestmentteam der börsennotierten Betei-ligungsgesellschaft künftig als Industrial Partner Finance und Controlling bei der Auswahl, Prüfung und Begleitung von Port-foliounternehmen beraten. Er begann seine Berufslaufbahn als Leiter des strategischen Konzerncontrollings der Demag Cranes AG, die zunächst im Besitz eines Private Equity-Fonds war und später an die Börse gebracht wurde. Anschließend war er für eine Managementberatung mit Fokus auf Private Equity-geführ-te Unternehmen tätig. Seit 2010 war er für das ehemalige DBAG-Portfoliounternehmen Spheros tätig, zuletzt als Chief Financial Officer.

McKinseyTobias Eichner (Fo.) wechselt als Partner in die Führungsmannschaft des Münchner Private Equity-Teams der Unternehmens-beratung McKinsey. Eichner soll künftig vor allem die Beratung für Private Equity-Investoren und deren Portfoliounterneh-men ausbauen. Zuvor war Eichner 14 Jahre bei der Unternehmensberatung Oliver Wy-man tätig, zuletzt als Partner und Leiter des Private Equity-Geschäfts in Zentraleu-ropa. Mit Markus Mentz hat die Managementberatung Oliver Wy-man bereits einen Nachfolger gefunden. Als Partner im Münch-ner Büro übernimmt Mentz den Posten von Eichner und ist zu-dem Partner der Praxisgruppe Automotive and Manufacturing Industries.

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50 10-2017 | VentureCapital Magazin

Datenbank | People

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